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DAS MAGAZIN Veronica Ferres: Powerfrau mit Zivilcourage Yoga und Entspannung pur im thailändischen Khao Lak Die neuen Trends der kommenden Saison! Können Sie sich gegen das Gefühl des Verliebtseins wirklich wehren? Nicht wirklich, sagen die Psychologen! Verliebtheit wird nach Ansicht der Neurobiologen von einer drastischen Einengung des Bewusstseins begleitet. Dieser meist eher kurzfristig auftretende Zustand kann zu euphorischen Reaktionen und übertriebener Hinwendung zu Personen oder Objekten führen. Sie schweben im siebten Himmel. Beim Anblick von Schuhen zum Beispiel kann diese Verliebtheit zu Kurzschlussreaktionen führen: Sie müssen diese Pumps einfach haben. Genau die fehlen noch in Ihrem Schuhschrank. Ein ähnliches Paar haben Sie noch nie gesehen. Und so weiter. Doch halt! Dafür können Sie nichts. Sie sind Opfer Ihres von dem Botenstoff Neurotrophin überwältigten Gehirns. Und sind somit entschuldigt. Lassen Sie sich also ruhig ein wenig treiben. Und machen Sie aus Träumen ein Stück gelebte Realität. So wird ein Schuh draus! Wir hoffen, Ihnen mit unserem Magazin „Schuhverliebt“ einige neue Anregungen zum Träumen geben zu können und wünschen viel Vergnügen bei der Lektüre. Niko Gültig Chefredaktion 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 0 3 Inhalt 06 Fashion View Pure Marrakesch 15 Trends Stylish in den Frühling 20 Portrait Veronica Ferres 26 Senses Frühling für die Sinne 32 Mobility Unterwegs mit Stil 44 Insight Peter Kaiser Inhalt 52 Travel Entspannung pur in Khao Lak 56 Nachgefragt Floris van Bommel im Interview 58 Art Pergamon 64 Gourmet Silk, Frankfurt am Main 68 Mein Schuhschrank Nicole Leder 70 Gewinnspiel Wellness am Wörthersee 48 Catwalk Die neue Schuhmode 57 Impressum 004 SCHUHVERLIEBT 01|12 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 0 5 FASHION VIEW FASHION VIEW Pure Marrakesch Edle Materialien, klassische Schnitte, puristische Styles akzentuiert mit Farben und Accessoires im Marrakesch-Stil – das ist einer der Trends für das Frühjahr. Besonders edel wirkt dieser Stil auf leicht gebräunter Haut. Um den cleanen, puren Look zu erhalten, sollten die Accessoires sparsam eingesetzt werden. Jacke Day Birger et Mikkelsen (gesehen bei Ludwig Beck) Hose Napapijri Top Liu Jo Gürtel Diesel Schuhe Gabor FOTOS: SAMMY HART STYLING: SABINE GRUND FAME H&M: GÜLSEN TASCH SHINE MODEL: JEANNA K SCOUT-SWISS ASSIST: JELENA MORO (FOTOS) / LEO JONAS Pulli Asandri Rock Rebekka Ruetz Gürtel Liu Jo Kette Rosenrot FASHION VIEW FASHION VIEW Hosenanzug mit Westenstola von Liu Jo Gürtel Abro Bluse Smooph Rock Rebekka Ruetz Gürtel Diesel Schmuck Rosenrot 008 SCHUHVERLIEBT 01|12 FASHION VIEW FASHION VIEW Kleid von Twin-Set (gesehen bei Ludwig Beck) Kleid und Jacke Liu Jo Kette und Armband Rosenrot 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 1 1 FASHION VIEW FASHION VIEW Bluse Smooph Hose und Jacke Liu Jo Tasche Abro Ohrringe Rosenrot Kleid von Rebekka Ruetz Schmuck Rosenrot Schuhe Fantasy 012 SCHUHVERLIEBT 01|12 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 1 3 TRENDS 7 Top-Accessoires Von der Sonne gebräunt: Das dunkle Rouge von Estée Lauder verstärkt den verwegenen Marrakesch-Look. Auch für helle Haut geeignet, 36,95 Euro 1 7 Ohne viel Federlesen: Federkette von ASOS, 33 Euro, der Inbegriff vom Wilden Westen und das passende Accessoire für’s Lagerfeuer. 2 Tickt richtig: 3 Die Vintage-inspirierte Analoguhr von FOSSIL passt zum Grungy-Style genauso wie zur Jeansweste oder zum Sommerkleid, 79 Euro Immer passend: Statt Lasso: Das Seidenhalstuch von Burberry in Erdfarben. Sieht toll zum Trenchcoat oder zur Bluse auf nackter Haut aus, 375 Euro 6 5 Mehr Durchblick: Die Retro-Sonnenbrille von Dries van Noten belebt den Hornbrillen-Look 014 SCHUHVERLIEBT 01|12 Die rote Tragetasche von Deena Ozzy passt zu allem, was nach Wüste und Abenteuer riecht. Und eine Flasche Wasser passt auch noch hinein, gesehen bei urbanoutfitters.de, 63 Euro 4 Alleskönner: Diese flachen Ledersandalen von Diane von Furstenberg geben jedem Outfit den letzten Schliff, 255 Euro TRENDS TRENDS Intensive Handcreme von SENSAI, 86 Euro Spitzentop mit schwarzer Schleife, Juicy Couture, 109 Euro Lidschatten von Giorgio Armani (marine oder braun), 47,95 Euro Gürtel von Diane von Furstenberg, 149 Euro Grüner Blazer mit Rüschen an den Ärmeln, Zara, 79 Euro Erster Picknickausflug Cool im Büro… Trenchcoat von Kookai, 138,95 Euro auf dem ersten Ausflug ins Grüne. Die bonbonfarbenen Candy-Colours erinnern an die Fünfziger – kombiniert mit Acces- den puren, geerdeten Look im Arbeitsall- soires aus schwerem Gold ergeben die tag. Ein kühles Grau, Schwarz und Weiß dunkles Rot oder Marine strahlen erwachsenes Stilbewusstsein aus. Absolute Pastelltöne einen Look, der Sommerfri- Roségold-Ohrringe von Irene Neuwirth, 2.465 Euro sche und Leichtigkeit ausstrahlt, ohne dabei zu mädchenhaft zu wirken. Egal, ob der ausgewaschene Denim-Look mit Musts sind dabei die schlichten geraden dicken Armreifen in Pistazienfarben Stiftkleider mit verhaltenem Ausschnitt und Holztönen kombiniert wird oder das und weite Blazer, die gern zu weißer Bluse und weiter Anzughose getragen werden können. Edler Schmuck wertet die dunkle Business-Garderobe auf. Und wer Himbeerfarbener Pullover von Closed, 219 Euro Zuckersüß und verspielt zeigt man sich ... aber nicht zickig, das ist die Devise für oder die etwas milderen Farben wie ein Ballerinas von Salvatore Ferragamo, 325 Euro Stiftkleid von Donna Karan, 339 Euro Trenchcoat von Moschino, 729 Euro weiße Spitzentop mit einem pinken Cardigan die kühle Frühlingsluft abhält, die heimlichen Keypieces sind ohnehin die süßen Sidekicks wie Marshmallows, dann noch den Klassiker-Füller von Milchshakes oder Cupcakes mit dem Montblanc zur Unterschrift zückt, dem Schultertasche von Emilio Pucci, 1.150 Euro berühmten Cremetopping. Beauty-Tipp: sollte kein Auftrag entgehen. Als BeautyTipp: viel Mascara, wenig Lidschatten in Körperpeeling, Soap & Glory, 18,95 Euro den Farben Marine, Braun oder Schwarz. Pastelltöne für Lippen und Augen, für die Nägel darf es auch gern wieder erdbeer- oder cappuccinofarben sein. Jeans von Mother, 239 Euro Sandalen von Alexander Wang, 483 Euro Prada Candy, Eau de Parfum, 55,90 Euro Shopper von Chloé, 357 Euro Montblanc-Füller (Mozart No 114), um die 300 Euro Marshmallows, ab 3 Euro Grauer Wollrock von Michael Kors, 759 Euro Stoffhose im Marlene-Dietrich-Schnitt von Alberta Ferretti, 389 Euro 016 SCHUHVERLIEBT 01|12 Klassische Schluppenbluse von Marlene Birger, 199 Euro Armreifen von Marlene Birger, 99 Euro Tischventilator von Black + Blum, 131 Euro Sonnenbrille von Tom Ford, 240 Euro Grasgrünes Hemdblusenkleid im Sixties-Stil, Raoul, 349 Euro (gesehen bei stylebop.com) 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 1 7 PORTRAIT PORTRAIT Veronica Ferres: „Es kostet viel zu viel Kraft, sich über Kleinigkeiten aufzuregen, über die man ohnehin am nächsten Tag lachen muss.“ Powerfrau mit Zivilcourage Veronica Ferres – zeigt Charakter. In ihren zahlreichen Filmrollen. In ihrem Buch. In ihren Aktionen für das Kinder- und Jugendwerk „Die Arche“. Schuhverliebt hatte Gelegenheit, Veronica Ferres zu interviewen. Natürlich auch zu ihrem Schuhtick. INTERVIEW: NIKO GÜLTIG – FOTOS: SAMMY HART Veronica Ferres – Sie sind Deutschlands bekannteste Charakterschauspielerin und eine der beliebtesten dazu. Macht Sie das ein wenig stolz? Veronica Ferres: Natürlich freut es mich, dass ich mit meinem Beruf, der für mich der schönste der Welt ist, die Menschen glücklich machen kann. Erst kürzlich wurde ich bei einer Zuschauerumfrage von den Männern zur beliebtesten deutschen Schauspielerin gewählt. Diese Anerkennung durch das Publikum macht mich stolz! In Ihren Filmen „Die lange Welle hinterm Kiel“, „Unter Bauern“ und „Die Frau vom Checkpoint Charlie“ setzen Sie sich immer wieder mit einem Stück deutscher Vergangenheit auseinander. Welche Botschaft haben diese Filme für Sie? Veronica Ferres: Es ist für uns alle sehr wichtig, uns mit der deutschen Geschichte und der Vergangenheit unserer Eltern und Großeltern auseinanderzusetzen und dies auch unseren Nachkommen zu vermitteln. Es war für mich eine große Ehre, Marga Spiegel in „Unter Bauern“ (2009) spielen zu dürfen und ich bin bis heute sehr beeindruckt von dem großen Charisma und dem Mut dieser Frau, die ich im Vorfeld der Dreharbeiten persönlich kennengelernt habe. Umso mehr hat es mich gefreut, dass dieser Film das Filmfestival in Locarno und das Jüdische Filmfestival in New York eröffnen durfte. Die Botschaft all dieser Filme ist für mich, dass wir uns erinnern müssen, um die Fehler der Vergangenheit nicht in der Zukunft wieder zu machen. Wir dürfen nicht aufhören, den Mut und das Engagement von Menschen wie Marga Spiegel zu ehren. Im November 2011 haben Sie in Niederösterreich gemeinsam mit Christiane Hörbiger „Die kleine Lady“ gedreht und wurden in das 19. Jahrhundert zurückversetzt. Wie haben Sie sich auf diese Rolle vorbereitet? Veronica Ferres: „Der kleine Lord“ hat mich bereits in meiner Kindheit begleitet und auch meine Tochter liebt diesen Film sehr. Es war mir daher eine große Freude, neben meiner fantastischen Kollegin Christiane Hörbiger in der Neuverfilmung dieses Weihnachtsklassikers zu spielen. Mrs. Hobbs ist eine starke Frau, die durch ihre Unangepasstheit und ➜ 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 2 1 PORTRAIT Veronica Ferres: „Zivilcourage ist ein wichtiger Wert, der immer gepflegt werden sollte.” „Die Arche“ – christliches Kinderund Jugendwerk e.V. ➜ ihren großen Willen besticht. Sie ist eine positive Revoluzzerin, die aus diesem kleinen Mädchen eine sympathische, freche Göre macht. Frau Hobbs hatte schon die unterschiedlichsten Jobs, um sich über Wasser zu halten, so hat sie früher am Madison Square Garden gesungen. Für diese Szenen lerne ich gerade von einer Opernsängerin Arien. Sie sind eine starke Frau und nutzen Ihre Bekanntheit, um sich besonders auch für die Schwachen zu engagieren. Was liegt Ihnen besonders am Herzen? Veronica Ferres: Zivilcourage ist ein wichtiger Wert, der immer gepflegt werden sollte. Ich komme aus einer Familie von Widerständlern, aufgrund des Verhaltens meiner Großväter im Zweiten Weltkrieg. Natürlich habe ich gelernt, aufzustehen und meine Meinung zu sagen – und auch zu handeln! Zum anderen bin ich davon überzeugt, dass die Kindheit einen Menschen für das ganze Leben prägt. Kinder und deren Unterstützung sind schon immer mein Thema. Kinder sind die Kleinsten und Schwächsten in unserer Gesellschaft und 022 SCHUHVERLIEBT 01|12 damit selbst noch nicht stark genug, um sich zu wehren und für ihre eigenen Rechte und Bedürfnisse zu kämpfen. Daher müssen wir Großen das für sie übernehmen. Schließlich sind Kinder unsere Zukunft. Sie sind die Ärzte, die uns einmal behandeln werden. Sie sind die Krankenpfleger, die uns einmal im Altenheim umsorgen. Sie sind die künftigen Professoren und Politiker, die einmal maßgeblich über unser Land und unser Wohlergehen entscheiden. Es wäre wirklich fahrlässig, diese junge Generation nicht zu unterstützen. In Ihrem Buch „Kinder sind unser Leben“ thematisieren Sie die Lebensumstände sozial schwacher Kinder. Was konkret muss Ihrer Meinung nach geändert werden? Veronica Ferres: Das Wichtigste ist: Wir müssen genau hinschauen. Und wenn wir mitbekommen, dass irgendwo ein Kind in Not ist, sei es durch häusliche Gewalt, sei es durch Armut oder einfach, weil es keinen Ansprechpartner für seine Sorgen hat, sollten wir die Augen nicht davor verschließen. Erst dann können wir helfen. „Generation Wodka“: Wie macht man Kinder wach für die Gefahren des Alkohols? Veronica Ferres: Seit November 2011 bin ich die Schirmherrin der Arche e.V. und versuche Bernd Siggelkow, Leiter und Gründer der Arche und Autor des Buches „Generation Wodka“, bei seinem großartigen Engagement zu unterstützen. Alkohol ist ganz klar eine Droge und wird von der Gesellschaft verharmlost. In vielen Fällen fehlt leider ein vernünftiger Umgang mit Alkohol und daher ist auch der Weg in die Sucht schleichend. Eltern müssen hier ein Vorbild sein. Mal ganz allgemein: Was kann jeder einzelne hier in Deutschland gegen die zunehmende Kälte in der Gesellschaft tun? Weitere Infos zur Arche unter folgendem Link: http://www.kinderprojekt-arche.de Spendenkonto: Empfänger: Die Arche Kreditinstitut: Bank für Sozialwirtschaft Bankleitzahl: 100 205 00 Kontonummer: 30 30 100 Beispiel voran. Aber auch im Kleinen kann man etwas tun, etwa indem man einfach zuhört, bei kleinen alltäglichen Dingen hilft. Oder abstrakter, indem man Kinderhilfsprojekte, die einem am Herzen liegen, durch eine Spende unterstützt. Ist es für Sie wichtig, ein Vorbild zu sein? Veronica Ferres: Helfen kann man auf vielfältige Weise. Die Menschen, die ich gemeinsam mit meiner großartigen Koautorin Nicole Maibaum in unserem Buch „Kinder sind unser Leben“ (Droemer) porträtiere, gehen mit großartigem Veronica Ferres: Jeder sollte ein Vorbild sein – privat ist es für mich als Mutter selbstverständlich wichtig, mit positivem Beispiel voranzugehen. Und beruflich versuche ich, durch ➜ 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 2 3 PORTRAIT Veronica Ferres, 46, stammt aus Solingen und ist die Tochter eines Kohlen- und Kartoffelhändlers. Sie studierte in München Theaterwissenschaften, Germanistik und Psychologie und nahm privaten Schauspielunterricht. 1992 gelang Veronica Ferres der große Durchbruch in Helmut Dietls Oscar-nominierter Satire SCHTONK!. 1996 holte Helmut Dietl Veronica Ferres für seine mit vier Filmpreisen ausgezeichnete Kinokomödie ROSSINI erneut vor die Kamera. Für ihre Rolle der alkoholkranken Heinrich-Mann-Gefährtin Nelly in Heinrich Breloers TV-Mehrteiler DIE MANNS, erhielt sie 2002 den Adolf-Grimme-Preis in Gold, den Bayerischen Fernsehpreis sowie die Romy für die beliebteste Schauspielerin des Jahres in Österreich. Für ihre Rollen in ANNAS HEIMKEHR, FÜR IMMER VERLOREN und DIE RÜCKKEHR DES TANZLEHRERS wurde sie mit dem Bayerischen Fernsehpreis 2004 als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Darüber hinaus übernahm Veronica Ferres in der internationalen Kinoproduktion UNTER BAUERN die Hauptrolle der Jüdin Marga Spiegel. Der Film wurde u.a. auf dem Jewish Film Festival in New York gezeigt und feierte im September 2010 US-Kinopremiere. Im Frühjahr 2012 wird Veronica Ferres neben Hans-Werner Meyer in der Hauptrolle in dem ZDF-Fernsehfilm „TSUNAMI – DAS LEBEN DANACH“ zu sehen sein. Der Film erzählt die wahre Geschichte von Billi Cramer und Michael Schäffer, die beim verheerenden Tsunami im Dezember 2004 in Thailand jeweils ihre Familien verloren haben. Veronica Ferres engagiert sich seit November 2011 als Schirmherrin für „Die Arche“. Des Weiteren ist sie Testimonial für DIADERMINE und s.Oliver sowie Audi-Markenbotschafterin. Foto: Kristian Schuller für SELECTION by s.Oliver ➜ die Förderung junger Talente ein Vorbild für unseren Schauspielnachwuchs zu sein. Sie machen immer einen sehr überlegten Eindruck. Können Sie eigentlich auch mal so richtig aus der Haut fahren? Veronica Ferres: Es kann sehr befreiend sein, seinen Emotionen freien Lauf zu lassen. Ich muss das ja schon berufsbedingt können. (lacht) Aber ich versuche, meine negativen Emotionen und Stress durch regelmäßigen Sport abzubauen und eine Joggingrunde durch den Englischen Garten hilft mir immer sehr, zu entspannen. Allerdings bin ich von Grund auf ein sehr entspannter Mensch. Es kostet viel zu viel Kraft, sich über Kleinigkeiten aufzuregen, über die man ohnehin am nächsten Tag lachen muss. Noch ein paar persönliche Fragen: Was ist Ihre Lieblingsmusik? Veronica Ferres: Ich liebe jede Art von Musik – von den Scorpions über Peter Maffay, mit denen ich jeweils seit vielen Jahren befreundet bin, bis hin zu klassischer Musik, bei der ich am besten entspannen kann. Wo würden Sie gerne mal Urlaub machen? Veronica Ferres: Ich war aufgrund meines Berufes schon an den schönsten Orten dieser Erde – sei es in der Kälte Grönlands („Vom Ende der Eiszeit“, 2007) oder in tropischer Hitze („Tsunami“, 2011). Eigentlich ist jeder Urlaub, den ich mit meiner Familie verbringe, wunderschön – unabhängig vom Ort. 024 SCHUHVERLIEBT 01|12 Schuhe: Wie stehen Sie zu hohen Absätzen? Veronica Ferres: Ich bin von Natur aus schon recht groß, aber wie jede Frau liebe ich High Heels. Durch diese Schuhe hat man gleich eine ganz andere Körperhaltung und ein viel besseres Körpergefühl. Hohe Absätze sehen zu festlichen Abendroben einfach am besten aus. Wie hat sich Ihr Modestil über die Jahre verändert? Veronica Ferres: Ich habe viele großartige Tipps von ModeExperten wie Karl Lagerfeld bekommen, mit denen ich im Laufe der Jahre arbeiten durfte und habe so gelernt, was mir wirklich gut steht. Karl hat mich kürzlich in Paris fotografiert und ich bewundere und verehre diesen großartigen Künstler sehr. Meinen persönlichen Stil würde ich, wie auch die „SELECTION“ by s.Oliver-Kollektionen, als sportlich-elegant beschreiben. Wie viele Paar Schuhe haben Sie etwa in Ihrem Schrank? Und gibt es da so was wie die absoluten Lieblingsschuhe? Veronica Ferres: Ich habe, wie die meisten Frauen, einen absoluten Schuhtick und habe irgendwann aufgehört, zu zählen. (lacht) Zu meinen absoluten Lieblingsschuhen gehören Overknees, denn diese kann ich immer passend zu meinem Outfit kombinieren – mal sportlich, mal elegant. Danke schön. PORTRAIT SENSES Farbige Akzente kann man auch mit der neuen pflegenden Lippenstiftserie „Pro Longwear“ von MAC setzen. Vor allem abends macht sich das kräftige Lila gut: Es unterstreicht den Mut zur Farbe. Die knallgelbe Clutch vom britischen Online-Label ASOS passt toll zu Lila und Orange. Die goldenen Schnallen und verstärkten Ecken geben dem ansonsten eher schlichten It-Bag einen edlen Touch. Top aus bunten Leder-Pailletten von sass & bide: Auf eine bunte Reise schickt das australische Label sass & bide jeden, der das bunte Ledertop „A colourful journey“ trägt. Neutralisierend wirken die braunen Farbtöne. Dezent schimmerndes Lipgloss in den matten Rosé- oder Pastelltönen von Bobbi Brown gibt der ganzen Farbpalette einen grundierenden Charakter. Die Make-up-Artistin ist bekannt für ihre Zusammenarbeit mit namhaften Magazinen und Stars. Ohne natürliche Weichmacher und Tierversuche produziert diese britische Kultmarke Nagellacke, die direkt auf den Laufstegen der großen Fashion-Shows getragen werden. Wie etwa der Farbton „Primrose Hill Picnic“, bei dem laut Hersteller das Verlangen geweckt werden soll, seine Schuhe auszuziehen und barfuß durchs Büro zu laufen. Besser kann der Frühling doch gar nicht eingeläutet werden. Farbe bekennen: Colour-Blocking Fashion-Muffel, die sich immer noch nicht ganz sicher sind, welche Farben eigentlich zusammenpassen, müssen im neuen Jahr endlich Farbe bekennen: Der Colour-Blocking-Look hält sich nämlich schon eine ganze Weile und lässt Farbkombis zu, die zu Recht als „lautes Statement“ gelten. AUFGESPÜRT VON COSIMA M. GROHMANN Vorbei sind die Zeiten, in denen Schwarz als die Lösung für den schnellen Griff in den Kleiderschrank galt. Zwar ist der ewige Klassiker unter den Farben immer noch die sichere Bank, wenn es seriös zugehen soll. Interessant wird es jedoch immer dann, wenn modebewusste Frauen sich trauen, auch mal neue Pfade zu beschreiten. Der Trend, möglichst viele Farben möglichst schrill zu kombinieren, kommt allerdings in diesem Frühjahr etwas dezenter daher. Zwischen den türkisen, gelben und orangen Einzelteilen tauchen immer wieder neutralisierende Töne auf, die sanfte Übergänge schaffen. Das kann ein pastellfarbener Lippenstift sein oder ein dezentes Make-up, was den Bonbon-Look eher unterstreicht, anstatt ihm entgegenzuwirken. Wer aber auf den farbenfrohen Zug in Richtung Sommer aufspringen möchte, kann getrost weiter „blocken“: 026 SCHUHVERLIEBT 01|12 Eine weitere Variante ist es nämlich, Farben aus einer Farbfamilie zu wählen. Besonders beliebt sind dabei Rottöne wie Violett, Orange oder Pink. Zum Einsatz kommen auch Accessoires wie farbenfrohe Handtaschen oder Strumpfhosen. Aber egal, welche Farbkombination gewählt wird: Das eigentlich Spannende an diesem Dauerbrenner ist, dass alte Gesetze aufgehoben werden, nach denen es als absolutes No-Go galt, etwa Pink mit Rot oder Schwarz mit Blau zu kombinieren. Dafür lohnt es sich doch einmal von der sicheren Bank aufzustehen und die Langweiler Grau und Schwarz im Kleiderschrank zu lassen. Schließlich eignet sich Colour-Blocking bestens dazu, dem dunklen Winter einen ordentlichen Denkzettel zu verpassen – getreu dem Motto „Mix and match!“ SENSES Grüner wird’s nicht: organische Gadgets und Beauty-Produkte SENSES Das Gute an dem neuen Öko-Trend: Wer sich für Naturkosmetik oder Öko-Food entscheidet, tut nicht nur etwas für die Umwelt, sondern auch für seinen Körper. Denn in vielen Kosmetika sind chemische Zusatzstoffe enthalten, wie Weichmacher oder Konservierungsstoffe. Übrigens leben zahlreiche Stars wie Julia Roberts, Leonardo DiCaprio oder George Clooney den ökologischen Lifestyle vor – egal, ob sie nun wie DiCaprio in Hybridautos fahren oder wie Julia Roberts Ratgeber zum Thema Organic Living schreiben. Grün ist in jedem Fall das neue Schwarz und wer mag, kann das auch ganz offen zeigen: So zielen Accessoires wie der organisch-vegane Sunblocker von Hurraw! oder die silberne Kette mit echtem Moos von HAF darauf ab, den grünen Daumen jederzeit selbstbewusst hochzuheben. Wer’s dezenter mag, kann Akzente im Badezimmer setzen. Die britische Firma Cowshed etwa stellt Kosmetikartikel her, deren Verpackung ein echter Hingucker ist. Dabei verwendet das Label, das 2009 mit dem Beauty Award in der Kategorie Natural Health ausgezeichnet wurde, ausschließlich natürliche Zusatzstoffe, die aus biologischem Anbau stammen und fair gehandelt sind. Aber egal, ob man von Kopf bis Fuß auf Öko eingestellt ist oder gezielt Produkte aus den Bereichen Organic Fashion oder Organic Beauty bevorzugt – die Natur hat endlich mal das letzte Wort: Grüner wird’s nicht! Federleicht, aber nicht abgehoben: die neuen Frühlingsdüfte Wer denkt, dass Frühlingsdüfte süßlich-klebrige Kreationen aus Zitrone und Honig sein müssen, irrt. Immer mehr setzt sich der Trend durch, auch schwerere Duftnoten wie Zimt oder Trüffel in die Frühjahrsdüfte zu integrieren. Ein weiterer Trend ist es, Düfte zu kreieren, die eigentlich keine sind: So arbeitet Burberry etwa mit dem Geruch von Eiskristallen und warmem Sand. Trendsetter sprechen sogar von der Inspiration durch Vögel – passend zum federleichten Frühlingsgefühl. Wie sich diese unterschiedlichen Motive in Flaschen abfüllen lassen, überlassen wir den Parfümeuren. Getragen ist so ein Duft bestimmt federleicht – ohne dass man Gefahr läuft abzuheben. „Valentina“ von Valentino: Eine Hommage an die Mythen der italienischen Filmdivas ist der Duft von Valentino: ein Bouquet aus Orangenblüten, weißen Albatrüffeln, Jasmin und Tuberose. Kosmetik ohne Tierversuche, Mode aus Naturmaterialien oder Lebensmittel aus biologischem Anbau – Öko ist längst nicht mehr das, was nach Jutetasche und Gesundheitsschuhen aussieht. Schon längst gehört ethischer Konsum zum Lifestyle derer, die sich Gedanken um Klimaschutz und Nachhaltigkeit machen. Baden mit einem Produkt, das übersetzt „Kuhstall“ heißt? Das britische Label meinte es eben ernst und vertrieb seine Produkte zunächst in einem zum Luxus-Spa umfunktionierten Stall. Es dauerte nicht lange und die Marke hatte sich als Kult etabliert, kein Wunder, bei so viel Natur in so schöner Verpackung. 028 SCHUHVERLIEBT 01|12 Der Sunblocker von Hurraw! ist ein wahres Multitalent: Nicht nur dass er komplett ohne tierische Zusatzstoffe wie etwa Bienenwachs auskommt und alle Inhalte natürlich und fair gehandelt sind. Es gibt ihn auch in so verführerischen Sorten wie Schokolade, Lakritze oder Chai-Tee – zum Dahinschmelzen für seinen Besitzer. Der Lippenpflegestift hingegen ist garantiert „schmelzsicher“, versichern die Hersteller. Das geht unter die Haut: Das mit ätherischen Ölen getränkte Pflaster kann man sich auf die Haut kleben und einfach wirken lassen. Es hinterlässt keinen Ölfilm und wirkt auf natürlichem Wege direkt dort, wo es wehtut. Zum richtigen „Eco“-Freak wird derjenige, der das Haarwachs „Eco Freako“ von TIGI benutzt. Das bekannte Label hat eine eigene Serie kreiert, in der natürliche Zusatzstoffe benutzt werden und auch die Verpackung zu 50% aus Recyclingmaterial besteht. Love, Peace and The Planet – so einfach ist es. „Nachwachsender Schmuck“ nennt der isländische Designer Hafsteinn Juliusson seine grünen Schmuckstücke. Anstatt eines Steins ziert ein kleines Stück Moos den Anhänger der Kette. Dabei handelt es sich um das berühmte Islandmoos, dem entzündungshemmende und belebende Wirkung zugesprochen wird. „Summer for Women“ von Burberry: Der Sommerduft von Burberry ist mit Mandarine, Geißblatt, Zeder, Moschus, Petit Grain und dem Fantasiegeruch von warmem Sand angereichert. „40 Anniversary“ von Roberto Cavalli: „ck one Summer“ von Calvin Klein: „40 Anniversary“ von Roberto Cavalli kam schon 2010 auf den Markt. Fruchtig-blumig entfaltet sich der Duft im Frühling, genauso gut wie im Sommer oder Herbst. Das ganze Jahr Geburtstag feiern – ein schönes Motto für das gerade erst beginnende Jahr. Calvin Klein bleibt seinem Unisex-Prinzip treu und kreierte 2011 einen neuen Flakon für den Sommerduft, der Männlein und Weiblein gleichermaßen verzaubern dürfte. 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 2 9 SENSES Here comes the Sun Pflege und Kosmetik für die ersten Sonnentage Evening Gloves, Nachtcreme von Dianne Brill: Ein wahrer Vitamincocktail ist diese reichhaltige Handpflegecreme für die Nacht. Die Haut kann sich in Ruhe regenerieren und am nächsten Morgen sind die Zeichen der Kälte – Risse und Falten – verschwunden. Schminktipps für den Frühling Lidschatten „Cyber Green“ von Estée Lauder: Die limitierte Kollektion „Cyber Eyes“ ist erst seit November 2011 auf dem Markt. Die sanft schimmernden Pastelltöne sind genau richtig für einen Hauch von Frühling und passen gut zum Abendoutfit. Hautpflegelotion von Sisley: Diese Körperlotion wirkt Spannungsgefühlen auf der Haut entgegen. Mit Extrakten aus Rapssamen, Teufelskralle, Malve und Olive ist sie ein wahrer Balsam für raue Hautstellen an Ellenbogen, Füßen und Schienbeinen. Haaröl „Kendi Oil“ aus der Linie Bamboo Smooth von Alterna: Monatelang ist das Haar trockener Heizungsluft ausgesetzt gewesen. Zeit für eine pflegende Kur auf Ölbasis. Revitalmaske von Dr. Hauschka: Die Maske ist feuchtigkeitsspendend und vitalisierend. Sie peppt müde Winterwangen auf und das Beste: Sie wirkt auch im Sommer gegen die Zeichen sonnenstrapazierter Haut. Endlich können Haut, Haare und Hände aufatmen: Die kalte Jahreszeit verabschiedet sich und die ersten Sonnenstrahlen wärmen die beanspruchten Haut. Doch wer genauer hinsieht, erkennt noch Spuren: Ausgetrocknete Haare, rissige Hände und spröde Haut braucht jetzt noch einmal einen Extra-Schub, um endlich bereit zu sein fürs erste Sonnenbad. 030 SCHUHVERLIEBT 01|12 Lippenstift von MAC, Pro Longwear Farbton „Dress It Up“: Der Name ist bei MAC Programm: Die neuen Lippenstifte sind ultralange haltbar und schimmern leicht. Das dezente Finish für den Frühlings-Look ist der Farbton „Dress It Up“. Mattes Make-up plus Foundation von Maria Galland: Das flüssige Make-up mit Matt-Effekt hält lange und fühlt sich federleicht auf der Haut an. Unregelmäßigkeiten wie etwa trockene Hautstellen werden perfekt ausgeglichen, die Haut behält ihr natürliches Erscheinungsbild. Wer sich frühlingshaft schminken möchte, hat die Wahl zwischen dem matten Nude-Look mit gedämpften Pastelltönen und dem Candy-Look, der etwas farbenfroher ist. Aber auch hier überwiegen helle, klare Farben wie Zitronengelb, Grasgrün oder Himbeerrosa. MOBILITY MOBILITY Fünf Mal in den letzten sechs Jahren wurde Aston Martin zur „coolsten Marke“ des Vereinigten Königreichs gewählt. Die Aura von Aston Martin hat viel mit britischem Nationalstolz zu tun, natürlich auch mit James Bond alias Agent 007, der nach einigen Experimenten mit Exoten wie dem Lotus Esprit, einem Spaceshuttle und einem BMW Z8 wieder gern auf die in Gaydon, Warwickshire, handgefertigten Boliden zurückgreift, um den Bösen dieser Welt abwechselnd nachzujagen und davonzufahren. EINE VORSTELLUNG VON CHRISTIAN ARNDT Vor allem aber steht Aston Martin für STYLE in Großbuchstaben, spätestens seit 1965, als Sean Connery in „Goldfinger“ den inzwischen legendären DB5 als Dienstwagen in Empfang nehmen durfte. Auch der aktuelle Bond, gespielt von Daniel Craig, fährt wieder Aston Martin, 032 SCHUHVERLIEBT 01|12 und zwar das 517 PS starke Zwölfzylinder-Coupé DBS aus dem Jahr 2007. Mit der kompromisslos sportlichen, zugleich aber dezent eleganten Linie gewinnt Aston Martin nicht nur Designpreise, sondern immer mehr Sympathien anspruchsvoller Kunden jenseits der briti- schen Inseln, auch und besonders im deutschsprachigen Raum. Der breite Aluminium-Kühlergrill und das geflügelte Emblem auf Motorhaube und Heckklappe sind mehr als nur Statussymbole, Aston Martin-Besitzer schätzen die zeitlosen Insignien individueller Freiheit und Un- abhängigkeit. Diese Werte gelten mehr denn je auch für das seit wenigen Jahren wieder konzernunabhängige Unternehmen selbst, das von Dr. Ulrich Bez – selbst aktiver Rennfahrer – höchst erfolgreich geleitet wird. Auch wenn sie im Straßenbild deutscher Großstädte gefühlt zwei- bis dreimal öfter auftauchen als noch vor fünf Jahren, bleiben Autos von Aston Martin mit Preisen von 100.000 bis 1,5 Millionen Euro (für den auf 77 Exemplare limitierten One-77) für Normalverbraucher /-innen meist unerschwinglich. Bis jetzt: denn mit einem Einstiegspreis von unter 40.000 Euro kostet der Aston Martin Cygnet nur rund ein Zehntel dessen, was für einen V12 Zagato hingeblättert werden muss, und doch – behauptet nicht nur Firmenchef Bez – ist er ein waschechter Aston Martin. Zumindest wenn man von den gut 300 PS und mehr absieht, die den hübschen „Jungschwan“ (was „Cygnet“ ja übersetzt heißt) von seinen Acht- und zwölfzylindermotorisierten großen Brüdern trennen. Sitzt man aber erst einmal drin, fühlt man sich absolut sicher und luxuriös aufgehoben. Mit edlem Interieur aus feinstem handgearbeiteten Leder und allen erdenklichen Designextras der Aston Martin-Palette präsentiert sich der Kleine „genauso konsequent und kompromisslos wie die Sportwagen aus Gaydon“, wie das Fachblatt „auto motor und sport“ urteilte. Für SPIEGEL ONLINE ist der Cygnet der ideale „Stadtflitzer der oberen Zehntausend“. Ulrich Bez beschreibt ihn als eine Art „Beiboot zur Luxusjacht“ und impliziert damit, dass der gerade mal drei Meter lange Stadtflitzer für steile Stadtschluchten und enge Parkbuchten womöglich besser geeignet ist als ein brachial motorisierter Supersportwagen, jedenfalls „kann ich natürlich mit einem DBS in die Innenstadt von London fahren, aber ich möchte es nicht jeden Tag tun.“ Ist der Cygnet also in erster Linie als handlicher Zweitwagen für Aston MartinBesitzer konzipiert, die den „Großen“ nicht für die tägliche Pendelfahrt „missbrauchen“ wollen? Das wäre wohl ➜ 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 3 3 MOBILITY www.astonmartin.com/cars/cygnet Unzählige Gestaltungsmöglichkeiten im Innenraum. Auch den Cygnet zieren der für Aston Martin typische Aluminiumgrill und das Logo. Aston Martin Chefdesigner Marek Reichman. ➜ die stilechte Erklärung für dieses Modell und das „Beiboot“-Argument scheint durchaus plausibel. Ein weiteres, nicht unwichtiges Thema ist die Sicherheit: Da der kleinste Aston Martin technisch weitgehend auf dem Toyota iQ basiert, kann er sich ohne eigene Anstrengung auch dessen fünf Sterne im Euro NCAP Crashtest ans Revers heften. Dank zusätzlichem Airbag im Heck sind auch die (vorzugsweise kleinen) Passagiere im Fond so sicher wie in Abrahams Schoß. Ganz zu schweigen von den Umwelteigenschaften; der Spritverbrauch beträgt mit rund fünf Litern pro 100 Kilometer nur knapp ein Drittel dessen, was andere Fahrzeuge mit dem geflügelten Logo an Front und Heck auf derselben Distanz schlucken. Ob geringer Verbrauch notwendigerweise auch geringeren Spaß bringt, wollen wir herausfinden, und deshalb soll der erste Luxus-Kleinwagen „handcrafted in England“ nun genauer unter die Lupe genommen werden – natürlich inklusive Testfahrt. Den Schlüssel im toffeeförmigen Aluminiumkleid kann man getrost in der Tasche des Tweedsakkos (oder in der PradaHandtasche) lassen, denn der Cygnet entriegelt sich automatisch, sobald sich der Schlüssel auf weniger als drei Meter Distanz nähert. Die große Fahrertür schwingt weit auf und gibt den Blick in unserem Fall auf schokoladenbraunes 034 SCHUHVERLIEBT 01|12 Leder und Klavierlack-Optik frei. Sobald das Navi links über dem Armaturenbrett anspringt, leuchtet auf dem Touchscreen das Aston Martin Logo in Racing Green. Der bequeme und gut geformte Fahrersitz muss zwar – anders als bei den großen Brüdern – von Hand verstellt werden, das geht aber kinderleicht und schon der erste Kontakt mit dem edel gestylten und griffigen Lederlenkrad entschädigt für eventuelle Unbequemlichkeiten. Per Knopfdruck startet der Motor und aus dem sonoren Schnurren wird bei beherztem Tritt aufs Gas auch schon mal ein laut vernehmliches Brummen. Schon bei der Abfahrt vom Aston Martin-Händler in Kronberg zeigt sich, dass die knapp 100 PS für diese Gewichtsklasse mehr als ausreichend sind. Bei Bedarf treiben sie den kleinen Viersitzer in 11,8 Sekunden auf 100 und mit etwas Geduld im langen sechsten Gang auf bis zu 170 km/h an. Schaltfaules Fahren ist möglich und unter ökologischen Gesichtspunkten sogar erwünscht, doch erlaubt die präzise Sechsgangschaltung durchaus auch moderat sportliches Fahren. Ob man den Bonsai-Boliden auf der Nordschleife des Nürburgrings Gassi führen will, bleibt jedem selbst überlassen. Jedenfalls war diese Adresse noch unter „letzte Ziele“ im Navi unseres Testwagens gespeichert ... Chefdesigner Marek Reichman sieht im Cygnet ein „maßgeschneidertes Stadtauto“ für Kunden, die „keine Kompromisse in Sachen Luxus“ eingehen wollen. Selbstverständlich gibt es alle Ledersorten, Lackierungen und Designvarianten, die Aston Martin für die großen Modelle Rapide, Virage und DB9 anbietet, auch für den „Kleinen“. Doch im Gegensatz zu den ausgewachsenen Supersportwagen, die viel Auslauf brauchen, fühlt sich der stylishe Stadtflitzer dort am wohlsten, wo er behände durch enge Gassen und zwischen den Fahrspuren herumturnen kann, und am allermeisten Spaß macht das Einparken vor dem Lieblingscafé, wo der Luxuskleinwagen neugierig flirtende, zuweilen auch zudringliche Blicke auf sich zieht wie ein Bond-Girl im Casino Royale oder das „Sex And The City“-Quartett auf der 5th Avenue. Es ist die reine Wonne, wie wenig Platz der Cygnet zum Parken braucht. Apropos Platz: Zum Ausflug in die Shopping Mall sollten nur eine beste Freundin und maximal ein Yorkshireterrier mitgenommen werden; denn einen „Kofferraum“, der den Namen verdienen würde, gibt es bei diesem Auto nicht. Im Alltag genügt es allerdings, den linken Rücksitz vorzuklappen, dann ist Platz für den Einkauf; fürs Powershopping muss sich dann auch der zweite Rücksitz beugen und größere Anschaffungen lässt man sich doch ohnehin ins Haus liefern, oder? MOBILITY MOBILITY Jetzt geht der Spaß erst richtig los! Angefangen hat alles 1992 mit der Idee, Falten und Federn miteinander zu verbinden. Ein neuartiges Faltfahrrad – der heutige „Klassiker“ Birdy – war geboren und eroberte ab 1995 die Welt. Weiter ging’s mit ausschließlich vollgefederten Alltagsrädern. Heute beschäftigt die riese und müller GmbH am Standort Darmstadt 60 Mitarbeiter und zählt zu den wichtigsten inhabergeführten Fahrradherstellern Europas. Auf welche Antriebsarten setzen Sie bei Ihren Hybrid-Rädern? Markus Riese: Wir sind da nicht dogmatisch und bieten drei ausgereifte Systeme an, die jeweils einen bestimmten Fahrertyp ansprechen – den Elektromotor im Hinterrad, im Vorderrad und den Mittelmotor. NIKO GÜLTIG IM GESPRÄCH MIT HEIKO MÜLLER UND MARKUS RIESE ÜBER DIE TRENDS BEI E-BIKES Schuhverliebt: Das E-Bike ist in aller Munde – ein kurzlebiger Trend oder eine nachhaltige Veränderung? Heiko Müller: Hybrid bewegt den Markt. Jeder spricht mittlerweile darüber, nicht nur in der Branche, sondern auch auf der Straße. Wir sind davon überzeugt, dass das E-Bike die Mobilität nachhaltig verändert, weil endlich die Lücke zwischen Auto und klassischem Fahrrad geschlossen wird. Strecken, die vorher für das Auto eigentlich zu kurz und für das Fahrrad eigentlich zu lang waren, könnnen nun problemlos mit dem Rad bewältigt werden. Hybrid in einfachen Worten? Markus Riese: Hybrid-Räder fahren wie normale Fahrräder und sind perfekt für Leute, die ihre eigene Leistung unterstützen wollen. Das funktioniert ganz einfach: Je stärker der Fahrer in die Pedale tritt, desto kräftiger unterstützt der Elektroantrieb. Die drei Bausteine sind: der in der Radnabe oder im Tretlager integrierte 036 SCHUHVERLIEBT 01|12 Elektromotor, der Akku sowie die Steuereinheit am Lenker. Die Räder haben einen abnehmbaren Akku, der an der Steckdose geladen wird. riese und müller und E-Bike – eine neue Überzeugung? Heiko Müller: Das ist keine neue Überzeugung, sondern wir folgen konsequent unserer Philosophie. Unsere robusten Rahmenkonstruktionen und die Vollfederung sind wie gemacht für elektrounterstützte Räder. Die perfekte Symbiose. Komfort, Sicherheit, Fahrspaß – und das auch bei höheren Geschwindigkeiten. Sie präsentierten auf der Eurobike an zahlreichen Ihrer Modelle den Bosch-Antrieb. Was sind seine Vorteile? Markus Riese: Wir haben uns in diesem Jahr intensiv mit der optimalen Integration des neuen Bosch-Antriebs in unsere Konzepte beschäftigt. Er sorgt besonders in den Bergen für einen guten Wirkungsgrad und hohe Zugkraft. Wie weit komme ich denn nun mit einem E-Bike? Heiko Müller: Also, das hängt von einigen Faktoren ab. Tempo und Topografie spielen zum Beispiel eine Rolle. Und ganz besonders wird die Reichweite von der gewählten Unterstützung und von der eigenen Pedalkraft bestimmt. Im Durchschnitt sind das ungefähr 50 Kilometer. Markus Riese: Das ist mehr als genug für Alltagsanwendungen. Und im Gegensatz zum Elektroauto kann man ja selbst mit leerem Akku weiterfahren. Der clevere Umgang mit den „Ressourcen“ ist aber auch nicht zu unterschätzen. Wenn ich mit einem unserer Hybrid-Räder unterwegs bin und sehe, dass der Akku zur Neige geht, reduziere ich den Unterstützungsgrad. Und komme dann immer noch bequem nach Hause. Ihre Spitzenmodelle unterstützen bis zu 45 km/h. Baut riese und müller jetzt Sportfahrzeuge? Markus Riese: Natürlich haben wir auch Spaß an der Geschwindigkeit gefunden. Beim 1. Super Hybrid Cup (Anm.: Rundenrennen für E-Bikes auf einer Kartbahn) fuhr das Delite hybrid 500 HS die schnellsten Rundenzeiten. Die Rennerfahrung fließt kontinuierlich in die Weiterentwicklung des DeliteRahmens ein. Ist das nicht ein Widerspruch, E-Bike und Sport? Heiko Müller: Nein, überhaupt nicht. Da passiert gerade etwas ganz Spannendes. Immer mehr jüngere Leute interessieren sich für E-Bikes, es fahren also mehr Menschen Rad. E-Bikes werden bald schon eine ganz selbstverständliche Spielart des Radmarktes sein. Davon sind wir überzeugt. www.r-m.de riese und müller verbindet deutsche Ingenieurskunst mit zeitlosem Design. Mit der 25 km/hVariante des BoschAntriebs, Stollenbereifung und ohne Straßenausstattung kostet das Delite hybrid country 3.499 Euro. Dieses Rad bietet seinen Nutzern in jedem Gelände nicht nur die notwendige Unterstützung, sondern auch 100% Fahrspaß. 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 3 7 Schuhpark 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 3 9 Werdich Leone Fink Boogen ➜ Neumann 040 SCHUHVERLIEBT 01|12 Höppner Heinrich 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 4 1 Dismer Klever Darré Pettrup Robers 042 SCHUHVERLIEBT 01|12 INSIGHT Peter Kaiser. Der moderne Klassiker – seit 1838 Peter Kaiser ist ein Unternehmen mit Wurzeln. Über Generationen wurde in Pirmasens das Bewusstsein für Materialien, Qualität, Passform, Zeitgeist und Design geprägt und weiterentwickelt. EIN FABRIKBESUCH VON NIKO GÜLTIG, FOTOS VON ANDREAS BAIER 044 SCHUHVERLIEBT 01|12 Bereits 1838 gründete Peter Kaiser im rheinland-pfälzischen Pirmasens die heute älteste Schuhfabrik Deutschlands. Bereits fünf Jahre später exportierte er bis nach Australien. Damit legte er den Grundstein für einen der ersten industriellen Schuhfertigungsbetriebe von internationaler Bedeutung. Heute ist Peter Kaiser ein international agierendes Unternehmen mit einer langen Schuhmachertradition. Peter Kaiser ist der Inbegriff des klassischen Pumps mit dem gewissen Know-how. Qualität, Knowhow und Zuverlässigkeit „made in Germany“ – dafür steht Peter Kaiser. Die älteste Schuhfabrik Deutschlands gönnt sich als deutsches Unternehmen den Luxus, einen großen Teil der Schuhe noch in den eigenen Produktionshallen in Pirmasens zu fertigen. Circa 700 Mitarbeiter am Gründungsstandort Pirmasens und im Zweigwerk in Portugal produzieren in modernen Industriebetrieben jährlich rund eine ➜ 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 4 5 INSIGHT INSIGHT Peter Kaiser: Die älteste Schuhfabrik Deutschlands fertigt einen großen Teil der Schuhe noch in den eigenen Produktionshallen in Pirmasens. Peter Kaiser: Der moderne Klassiker basiert auf vier Säulen – Qualität, Modernität, Internationalität und Unverwechselbarkeit. ➜ Million Paar hochwertige, elegante Damenschuhe vom Zuschnitt bis zum Finish. Schuhverliebt sprach mit dem Geschäftsführer Herrn Marc Bakowski. Schuhverliebt: Herr Marc Bakowski, was unterscheidet den Peter Kaiser 2012 von dem Peter Kaiser der Fünfzigerjahre? Marc Bakowski: Heutzutage muss das ganze Paket stimmen. Man verkauft ja nicht nur Schuhe, sondern auch Emotionen, gerade gegenüber dem Endverbraucher. Ein Schuh muss gefallen und muss eine unverwechselbare Sprache sprechen. Das fängt bei der Schuhschachtel an und geht über den Schuhbeutel bis zum Internetauftritt. Heute zieht sich der 046 SCHUHVERLIEBT 01|12 viel zitierte rote Faden durch unseren gesamten Auftritt. Und wie positioniert sich Peter Kaiser heute im Markt? Marc Bakowski: Wir kopieren niemanden – wir sind der moderne Klassiker. Unser Markenkern basiert auf vier Säulen: Qualität, Modernität, Internationalität und Unverwechselbarkeit. Peter Kaiser steht für den klassischen Pumps. Gibt es noch andere Schuhtypen bei Peter Kaiser? Marc Bakowski: Wir machen feminine Mode im Premiumbereich. Wir wollen auf diesem Gebiet als ganzheitlicher Anbieter erlebt werden und mit unserem Programm die moderne Frau ganzheitlich anziehen. Die soll mit Peter Kaiser morgens ins Büro gehen, mittags mit dem Hund Gassi und abends ins Theater. Das bedeutet für unser Programm: Wir bieten neben den bekannten Pumps auch sportive Trotteure, Ballerinen sowie flache und mittlere Sprengungen. Darunter sind heute auch viele neue, modische Schuhtypen, die wir erst in letzter Zeit stärker forciert haben. Diese werden übrigens vom Markt hervorragend angenommen. Welche Trends sehen Sie derzeit im Schuhmarkt? Marc Bakowski: Wir erleben momentan, dass die Themen Nachhaltigkeit und Qualität wieder stärker in den Fokus unserer Zielgruppe rücken. Hier haben wir mit unseren Produktionen in Deutschland und Portugal eindeutige Vorteile. Überhaupt sind die Themen „made in Germany“ und „made in Europe“ wieder hochaktuell. Auch unter modischen Gesichtspunkten. Und wie viele Mitarbeiter haben Sie? Marc Bakowski: Am Standort Pirmasens sind es knapp 400. Dann haben wir noch mal 300 in Portugal. Damit erzielt Peter Kaiser eine enorme Flexibilität, was das Thema Produkt angeht. Das geht nur hier in Europa und nur in eigenen Werken. Deswegen machen wir alles 100% selbst. Wo findet der Kunde Peter Kaiser? Marc Bakowski: Unsere Kernmärkte sind derzeit Europa und Russland. Für die Zukunft sind unsere Ziele, die Marke Peter Kaiser weltweit zu stärken und die Etablierung in weiteren internationalen Märkten voranzutreiben. In der letzten Saison haben Sie eine Kollektion mit dem Modedesigner Tomaszewski entwickelt. Wie lief das ab? Marc Bakowski: Das Design kam zu 100% von Tomaszewski. Natürlich reden wir bei seinen Entwürfen über High-Fashion, über individuelles Design, über Prêt-à-porter. Von uns kam das Know-how einer Schuh-Manufaktur. Im gemeinsamen Zusammenspiel wurde ein sehr spektakuläres Projekt daraus. Eine Win-win-Situation für beide Partner. Und wie war die Reaktion im Markt? Marc Bakowski: Diese Art der Schuhe hat niemand von uns erwartet. Die Reaktion der Presse war sensationell. Das hat uns viel zusätzliche Außenwirkung gebracht. Zur Zeit konzentrieren wir uns auf die Marke Peter Kaiser, sind aber für zukünftige Kooperationen offen. Vielen Dank für dieses Gespräch. www.peter-kaiser.de 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 4 7 Schuhe: Pepe Castell Schuhe: Miguel Vieira Schuhe: Salamander Schuhe: Stuart Weitzman Schuhe: Think Auf der GDS präsentierten die Hersteller ihre Schuhkollektionen für die Frühjahr / SommerSaison 2012. Schuhe: Hoegl Schuhe: Pedro Miralles Schuhe: Peter Kaiser Schuhe: Stuart Weitzman Schuhe: Tatuaggi Im Trend liegen neben optimistischen, sommerfrischen Farben und fruchtigen Candy-Colours Kombinationen von eleganter Nonchalance. Schuhe: Clarks Schuhe: CHIE MIHARA Schuhe: Salamander Schuhe: Daniel Hechter Schuhe: Strellson Schuhe: bebe Schuhe: Tatuaggi Schuhe: Jeffrey Campbell Schuhe: Belmondo Schuhe: l’autre chose TRAVEL Wenn Innen und Außen im Einklang sind Yoga und Entspannung pur im thailändischen Khao Lak. TEXT: COSIMA M. GROHMANN Das Meer ist hier smaragdgrün, weiter draußen ist es türkisblau und geht am Horizont in Azur über. Von dort steigt, in Zartblau und freundlich lächelnd, der thailändische Himmel von Khao Lak empor, geschmückt nur mit ein paar Federwölkchen. Wir sitzen auf schneeweißem Sand. Lauer Morgenwind spielt mit unseren Haaren. Wir brauchen keine Liegestühle, Schneidersitz auf dem Strand fühlt sich besser an. Unsere Hände kraulen den Sand, wie Salz rieselt er durch die Finger. Unsere Körper sind nach den Yogaklassen der vergangenen Tage zu weichen Liegestühlen für die Seele geworden, die sich wohlig darin rekelt. Sie kehrt in jedem Einzelnen von uns an diesen Punkt zurück – wo auch immer der genau liegen mag. Es ist der Ort, den man meint, wenn man sagt: Ich bin bei mir selbst angekommen. 052 SCHUHVERLIEBT 01|12 Patricia Thielemann hat uns hierher gebracht, sowohl an den Punkt in uns als auch in das luxuriöse 5-Sterne-Hotel „Le Méridien Khao Lak Beach & Spa Resort“ mit seinem eigenen, elf Kilometer langen Traumstrand. Sie ist Yogalehrerin, Autorin und Inhaberin von Spirit Yoga in Berlin. 2004 ließ sie sich in der Hauptstadt nieder, nachdem sie zehn Jahre in Los Angeles als Filmschauspielerin und Yogalehrerin gearbeitet hatte. Mit zwei Studios zählt Spirit Yoga inzwischen zu den größten Yogaschulen Europas. Auch Promis kommen in ihre Klassen. Deshalb porträtierten die Medien sie auch schon als „Yogalehrerin der Stars“. Sie lächelt darüber, schließlich ließen sich auch in Kalifornien schon einige Hollywood-Größen von der großgewachsenen gebürtigen Hamburgerin durch die Sonnengrüße führen. ➜ 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 5 3 Lagoon Villa im Le Méridien Khao Lak Beach & Spa Resort: Robust aus Stein und mit Hölzern der Region gebaut. Khao Lak Beach: Keine Spur mehr von dem verheerenden Tsunami 2004. ➜ In Berlin sind ihre Klassen und Workshops voll. Wir dagegen haben sie hier exklusiv, sieben Tage lang. Wir – das sind knapp 20 Teilnehmer des „Spirit Yoga Retreats“, die ihre Yogakenntnisse vertiefen wollen. Natürlich duzen wir uns, wie das so üblich ist in der Yogaszene, obwohl wir uns erst hier kennenlernen. Zufrieden schaut Patricia den unberührten, makellosen Strand entlang. Ihn säumt das dunkelgrüne Band des Dschungels. Er ist der älteste Regenwald der Welt und wird als Naturschutzgebiet vor weiteren Bebauungen verschont. Auch auf dem Meer geht es ruhig zu. Wild herumflitzende Jetskis und röhrende Motorboote, wie in den Touristenhochburgen 70 Kilometer weiter südlich, sind hier verboten. Ein paar Segelboote werden gerade aufgetakelt, aber alles mit Ruhe. Auch Kanus und Windsurfbretter kann man sich leihen. Das Hotel bietet viele Aktivitäten an, von Kickboxen über Pfeil-und-Bogen-Schießen und Tennis bis zur Driving Ranch für Golfer. Nichts davon macht Lärm. Das ist das neue Khao Lak. Von dem verheerenden Tsunami 2004 sieht man keine Spur mehr. Es gibt nur keine einfachen Bambushütten mehr am Strand. Das Resort entstand danach. Die Gebäude auf dem weitläufigen Gelände sind robust aus Stein und mit Hölzern der Region gebaut, architektonisch modern mit lokalem Kolorit. Patricia hatte einige luxuriöse Hotels bei den Planungen ihres Retreats besucht, das Méridien in Khao Lak passte offenbar am besten zu ihrem Konzept. „Ich möchte das Sinnvolle mit dem Schönen verbinden“, sagt sie. „Mir geht es nicht um Überfluss, sondern um Qualität – beim Yoga wie beim Essen und bei einer paradiesischen Umgebung.“ Ihr Yoga soll etwas Festliches bekommen und für den Alltag stärken. Ohne esoterisch-religiösen Überbau, sondern „lebensnah, freigeistig und lebendig“. Das Luxusresort bietet dafür die nötige Sorglosigkeit. Die Kinder sind in guten Händen, von den Rutschbahnen des Familien-Pools hört man sie jauchzen. Ansonsten herrscht wunderbare Ruhe. Der prämierte Spa-Bereich verfügt über einen eigenen friedlichen Pool. Und der mit Buchten und Palmeninseln versehene „Lagoon-Pool“ im Zentrum der Anlage ist das perfekte Biotop für Leseratten und Sonnenanbeter. Überhaupt verteilt 054 SCHUHVERLIEBT 01|12 sich die Gästeschar nach dem reichen Frühstücksbuffet in alle Richtungen, jeder findet seine stille Nische, macht Ausflüge, wie zum Golfplatz bei Phuket, oder taucht buchstäblich ab: 60 Kilometer von hier legen die Fähren in zwei berühmte Marine-Nationalparks ab: die Inselgruppen Similan und Surin. Taucher zählen die Korallengärten zu den Top Ten der schönsten Reviere der Welt. Eintauchen ist auch das, was wir hier machen; eintauchen in die innere Welt. Jeder Tag beginnt mit – Ruhe. Einfach nur Stillsitzen auf einer Holzbühne am Strand oder unter dem geschwungenen Dach eines Pavillons an einem Gartenteich. Eine halbe Stunde lang spüren, wie die tropische, salzige Meeresluft die Lungen füllt und wieder verlässt. Das klingt leicht, ist anfangs aber eine Herausforderung. Im Kopf kreisen Gedanken an den Alltag, denen wir zu viel Beachtung schenken. Das macht hippelig. Also üben wir, die Gedanken wie Wolken unbeeindruckt Patricia Thielemann, Yogalehrerin, Autorin und Inhaberin von Spirit Yoga in Berlin. ziehen zu lassen. Der geistige Himmel dahinter lächelte bei mir am vierten Retreat-Tag so freundlich wie das reine Zartblau über Khao Lak. Nach der Meditation führte uns Patricia durch 90 Minuten Yoga, Übung für Übung, mit ihrer vertrauten Stimme. Dafür sind wir mit ihr zu diesem paradiesischen Ort gereist. Die Sequenzen beginnen sanft, werden dann immer fordernder. Die Muskeln haben gut zu tun. Schweißtreibende Anstrengungen wechseln mit Dehnungen und Momenten der Entspannung ab. Wir werden immer konzentrierter, unsere Atemgeräusche und Bewegungen harmonieren wie bei einer Gruppe Tänzer, die Atmosphäre zwischen uns wird dichter und kraftvoller. In der Nähe rauschen sanft die Meereswellen und unterstützen so das rhythmische Geräusch unseres Atems. Innen und Außen sind buchstäblich im Einklang. In dieser Woche sprechen wir auch viel über die Philosophie des Yoga und dringen in das Geheimnis des Übungssystems ein. Wir werden zu Yogis und machen uns ein Stück weit unabhängig vom Programm der Yogastudios. So lautet einer der Workshops, die immer nachmittags auf dem Programm stehen: „Erarbeitung eines individuellen Yogaprogramms für zu Hause.“ Das ist der Sinn eines Yogaretreats. „Ich möchte, dass die Leute etwas mit nach Hause nehmen“, sagt Patricia. Zunächst nehmen wir gelösten Nacken, Schultern und klaren Kopf aus den Yogaklassen mit in die Unternehmungen in der freien Zeit. Die einen verbringen sie allein am Strand, andere finden in kleinen Gruppen zusammen und fahren zu den Wasserfällen des nahe gelegenen Lumpee-Naturparks. Sie genießen den Anblick dieses Idylls, manche setzen sich – weil sie die Meditation heute Morgen verschlafen haben – auf einen großen Stein und werden still, umgeben von kristallklarem, fröhlich plätscherndem Wasser, dichtem Dschungelgrün und Wärme. „Viele Menschen nutzen ein Yogaretreat als Rückzug, um sich gedanklich von Belastendem zu verabschieden und wichtige Weichen im Leben zu stellen“, sagt Patricia. Doch manchmal braucht man auch die Pause vom Rückzug. Ein James-Bond-Fan fuhr an die rund 50 Kilometer entfernte Phang-Nga-Bucht bei Phuket, wo die berühmten James-BondInseln als Felsnadeln aus dem Meer ragen. 007 kurvte mit seinem Flugzeug in „Der Mann mit dem goldenen Colt“ um sie herum, bevor er den Schurken zur Strecke brachte. Die fotogene Kulisse war spektakulär, der Touristenbetrieb dort laut und bunt. Jedenfalls flüchtete sich unser Mityogi danach dankbar und froh zurück in unsere luxuriöse Abgeschiedenheit. Für das Abendessen haben wir uns unter den sechs Restaurants dasjenige am Strand ausgesucht und lauschen nun den Erlebnissen an den James-Bond-Inseln. Lang nachdem die Sonne im Meer versunken ist, lümmeln wir noch in unseren Stühlen, streicheln unsere Weingläser und philosophieren über das Leben. Etwas abseits kuscheln sich die Kinder einer Teilnehmerin in einen Strandkorb. Sie sind müde von ihrem aufregenden Tag im „Pinguin Club“ und schlafen sanft ein. Frieden hat so viele Gesichter. Schön, wenn es perfekte Orte dafür gibt, so wie diesen hier zum Beispiel. Anreise: Der ca. 70 Minuten entfernte Flughafen Phuket wird ab Singapur von der Singapore Airlines-Tochter SilkAir viermal täglich nonstop angeflogen. Von Deutschland nach Singapur bietet Singapore Airlines täglich drei Nonstop-Verbindungen an: zweimal täglich ab Frankfurt (darunter einmal mit der neuen A380) und einmal täglich von München nach Singapur. Passagiere gebucht auf Singapore Airlines mit Tickets ab/bis Frankfurt haben die Möglichkeit, unter www.singaporeair.de ab 48 Stunden vor Abflug einen Internet-Check-In durchzuführen und ihren Sitzplatz zu buchen. Auf jedem Flug von und nach Deutschland befinden sich Deutsch sprechende FlugbegleiterInnen an Bord. Le Méridien Khao Lak Beach & Spa Resort Das 5-Sterne-Resort wurde 2006 mit dem World Travel Award als Asiens führendes Spa-Resort ausgezeichnet. Das Resort bietet 243 Gästezimmer, Suiten und Villen. Alle Unterkünfte bieten die Nutzung des Hauptpools am Strand im Stil einer Lagune, der Wassersporteinrichtungen und -geräte und der Tennisplätze. Die sieben Restaurants und Bars des Resorts servieren italienische, thailändische, japanische, koreanische und indische Küche. http://www.starwoodhotels.com/lemeridien/property/ overview/index.html?propertyID=1847 bzw.: http://tinyurl.com/d7axme 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 5 5 Impressum NACHGEFRAGT DAS MAGAZIN Schuhverliebt: Wolltest du schon immer Schuhe designen oder ist dir nichts anderes eingefallen und es war der einfachste Weg, ins Familienunternehmen einzusteigen? Floris van Bommel: Ja, so war’s. Ich wusste nach dem Studium nicht so recht, was ich machen möchte. Also stieg ich erst mal bei „Van Bommel“ ein. Die Arbeit machte mir gleich so viel Spaß, dass ich darin meine Erfüllung fand. Ich bin froh, dass ich mich damals für diesen Weg entschieden habe. Schuhverliebt: Was bedeutet Mode für dich? Floris van Bommel: Mode bedeutet mir sehr viel. Trends dagegen überhaupt nichts. Wer ist Floris van Bommel? Oder mehr Sein als Schein! Floris van Bommel war mir nur einmal zufällig begegnet. Nicht persönlich, aber irgendwo habe ich etwas über seine Aktion DREAM mit Daniel Brühl zugunsten der Deutschen AIDS-Hilfe gelesen. Ich wusste quasi gar nichts über diesen Mann, als ich den InterviewAuftrag von Schuhverliebt bekam. EINE RECHERCHE VON SILVIA LEHMANN Schon die Fakten zur Schuhmanufaktur „Van Bommel“ fand ich interessant. Seit 1734 befindet sich das Unternehmen, das seit 1952 auch Hoflieferant des niederländischen Königshauses ist, im Familienbesitz. Als Johannes Peter van Bommel im Jahre 1887 verstarb, übernahm seine Witwe, Johana van Bommel van Dinther, die Unternehmensleitung. Unterstützt wurde sie dabei von ihrem erst 11-jährigen Sohn Janus. 1996 gründete Floris’ Vater die Marke „Floris van Bommel“ als Ergänzung zu der klassischen Marke „Van Bommel“. Was ich über die Person Floris van Bommel recherchierte, machte mich sehr neugierig darauf, diesen Mann persönlich kennenzulernen. Ich begab mich also auf den Weg ins niederländische Moergestel, um eine Antwort auf die Frage „Wer ist Floris van Bommel?“ zu finden. Dort angekommen, fuhr ich erst mal an der Schuhmanufaktur vorbei. Dass das Gebäude unscheinbar ist, wusste ich schon – aber so unscheinbar, das hatte ich dann doch nicht erwartet. Eine Stunde früher als vereinbart nahm ich im Foyer Platz und wartete darauf, von Floris abgeholt zu werden. Kaum fünf Minuten später ging die Tür auf und Floris begleitete mich mit den Worten „Hier ist es etwas unordentlich“ ins Innere der Firmenzentrale und damit auf eine Baustelle. Das Gebäude wird zur Zeit komplett renoviert und bietet nach seiner Fertigstellung Platz für ein Museum und ein Kino, in dem Unternehmensfilme gezeigt werden. Dann, so Floris, wird „Van Bommel“ mit Führungen und Vorträgen ins Tourismus-Geschäft einsteigen. 056 SCHUHVERLIEBT 01|12 In seinem Büro angekommen und mit Getränken versorgt, starteten wir das Interview. Schuhverliebt: In welcher Epoche hättest du gerne gelebt und warum? Floris van Bommel: Ich habe lange über diese Frage nachgedacht. Es gibt viele Zeiten, in denen ich gerne gelebt hätte, aber eine entspricht mir ganz besonders – der Wilde Westen. Schuhverliebt: Du bist also ein Cowboy? Floris van Bommel: Vielleicht. Ich fahre oft in die USA und besuche dort kleinere Orte, die ich mir vorher ausgesucht habe. Mir gefallen die Weite und die Ruhe. Vor ungefähr zwanzig Jahren war ich mit Freunden in Nashville. Überall in der Stadt wurde Musik gemacht. Das gefiel mir. Wir kauften uns Cowboyhüte und kamen uns damit etwas dämlich vor. Die Touristen machten Bilder von uns, weil sie dachten, wir gehören zu den Musikern, die in der Stadt spielen. Das war irgendwie ziemlich cool. Schuhverliebt: Ich habe gelesen, dass du lieber Rockstar geworden wärst. Warum machst du das nicht? Floris van Bommel: Das stimmt nur so halb. Ich wäre gerne Rockstar, weil ich dann immer Musik machen könnte. Als Rockstar leben möchte ich aber nicht. Das ganze Drumherum wäre mir, glaube ich, zu anstrengend. Schuhverliebt: Worin besteht für dich der Unterschied zwischen Mode und Trends? Floris van Bommel: Mode ist eine Lebenseinstellung, die ganz individuell ist. Trends sind Strömungen, die versuchen, Menschen gleich zu machen. Ich möchte nicht das Gleiche wie alle anderen tragen, sondern mich durch meinen Stil unterscheiden. Schuhverliebt: Hast du ein Lebensmotto? Floris van Bommel: Ja. Kennst du die Band Sepultura? In einem ihrer Songs singen sie die Zeile „What goes around, comes around“. Das ist meine Überzeugung – was du anderen Gutes tust, kommt irgendwann zu dir zurück. Schuhverliebt: Wie ist deine Vorstellung von einer idealen Welt? Floris van Bommel: Ich wünsche mir ein friedliches Miteinander. Wäre jeder Mensch nur um ungefähr 20% freundlicher, toleranter und nachsichtiger zu seinen Mitmenschen, kämen wir einer friedlichen Welt schon sehr nahe. Schuhverliebt: Vielleicht magst du deshalb den Wilden Westen, weil du die romantische Vorstellung von Ehrlichkeit, gegenseitiger Unterstützung und unkomplizierter Lebensweise damit verbindest. Floris van Bommel: Ich verbinde eher das Verschwinden am Horizont damit. In meiner Vorstellung reite ich in den Sonnenuntergang. Das fasziniert mich am Wilden Westen am meisten. Nach dem Interview führte Floris mich durch die Produktion und erklärte mir die Schritte, die nötig sind, um einen handgemachten Schuh herzustellen. Als wir die Lagerhallen betraten, bemerkte ich, dass das Gebäude innen sehr viel größer ist, als es von außen scheint. In meterhohen Regalen lagern nicht nur Schuhe, sondern auch die Ledermuster für die nächste Kollektion. Floris zeigte mir, welche Leder er für die nächste Saison verwenden wird. Sie können mir glauben, wenn ich sage: „Das wird spannend!“ Wer also ist Floris van Bommel? Ein kreativer Cowboy, ein idealistischer Unternehmer, ein modebewusster Musiker? Meine Antwort: von allem etwas und noch viel mehr! www.florisvanbommel.com 01/2012 Herausgeber ANWR Schuh GmbH Nord-West-Ring-Straße 11 63533 Mainhausen Chefredaktion Niko Gültig (verantwortlich) Berner Straße 17 60437 Frankfurt Tel. +49/69/2475046-0 gü[email protected] Verlag Crossmark GmbH Berner Straße 17 60437 Frankfurt www.crossmark.de Redaktion Christian Arndt Nadja Buoyardane Cosima M. Grohmann Niko Gültig Silvia Lehmann Fotografie Andreas Baier Sammy Hart Kristian Schuller Julia Schwager Bezugsquellen Bildmaterial Aston Martin Doko PR Messe Düsseldorf Raufeld Medien GmbH Riese & Müller Rocchi PR Staatliche Museen zu Berlin Van Bommel Grafik/Layout Stefan Nigratschka Litho MEDIAtur GmbH Friedrichsdorf Anzeigen/Vertrieb Beate Wenzel Tel. +49/6182/928-3399 [email protected] Druck Vier plus Pro Graphik GmbH Am Ringofen 26 32657 Lemgo Printed in Germany Bezugsbedingungen Schuhverliebt erscheint zweimal jährlich in einer Auflage von bis zu 120.000 Exemplaren. Der Bezugspreis für eine Ausgabe beträgt € 6,00. Urheber- und Verlagsrecht die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. In der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und Informationen an den Verlag liegt das jederzeit widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen, die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden Dritten geführt werden. Gebrauchsnamen Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dgl. in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne weiteres von jedermann benutzt werden dürfen; oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind. ©Crossmark GmbH, 2012 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 5 7 ART Pergamon Eine Baustelle für die Ewigkeit In seinem neuesten 360-Grad-Panorama hat der Künstler Yadegar Asisi einen Tag in der Geschichte der Stadt Pergamon rekonstruiert und die antike Metropole wieder in ihrer einstigen Pracht zum Leben erweckt. Sein Bildnis zeigt, wie nah uns die Menschen der Antike sind. NADJA BUOYARDANE HAT DIE EWIGE BAUSTELLE BESUCHT Der 8. April 129 n. Chr. ist ein milder Frühlingstag. In Pergamon in der römischen Provinz Asia herrschen Aufregung und Trubel; es ist der erste Tag der Dionysien, der dreitägigen Festspiele zu Ehren des Dionysos, des Gottes des Rausches und der Ekstase. 058 SCHUHVERLIEBT 01|12 Alle zwei Jahre wird gefeiert, doch diesmal besonders ausschweifend. Denn zusätzlich ist Kaiser Hadrian aus Rom zu Besuch, um den Tempel für den verstorbenen Kaiser Trajan und Zeus Philios einzuweihen. Die Menschen strömen zum großen Altar und zum Theater, um den Opferungen beizuwohnen und natürlich, um den Kaiser zu sehen. Alle haben sich für diesen Tag herausgeputzt: Die ärmeren Leute tragen einfache naturfarbene Tuniken, die wohlhabenden Bürger prächtige Gewänder aus Seide oder Baumwolle. Außerdem haben viele für die Feiertage am Tag zuvor noch die öffentlichen Bäder aufgesucht. Einmal pro Woche gehört Baden zur Körperpflege für alle Schichten, unter der Woche muss es genügen, Arme und Beine abzuwaschen. Fließendes Wasser und auch Wasserlatrinen sind seit Langem Standard in den meisten Wohnhäusern der Stadt. Hygiene und Kanalisation haben ein weit höheres Niveau, als es die europäischen Städte teilweise noch nicht einmal 1.600 Jahre später erreichen werden. Mitten in der jubelnden und auf den Kaiser wartenden Menge steht Aristos, der Steinmetz. Er ist stolz, denn dies ist auch sein Tag. 16 Jahre hat er an dem Tempel gearbeitet. Das ist lang. Aber dennoch zu kurz für ein solch ehrgeiziges Projekt wie das Trajaneum. Fast Tag und Nacht hat Aristos daher in den vergangenen Wochen und Monaten gearbeitet, um die letzten Kapitelle – die Abschlussverzierungen der Säulen – in Windeseile fertigzustellen. Schlag um Schlag, Stückchen für Stückchen hat er aus einst unförmigen Steinblöcken die schönsten Ornamente geschlagen. Auch wenn die Arbeiten an der neuen Kaiser-Kulturstätte nun abgeschlossen sind, braucht sich Aristos um seinen Arbeitsplatz keine Sorgen zu machen: Pergamon ist im zweiten ➜ 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 5 9 ART ART Vier Tage posieren rund 70 Statisten in antiken Kostümen in den Ruinen von Pergamon. Aus ihnen werden später tausende Figuren, die das Panorama beleben. Der Künstler Yadegar Asisi auf dem 25 Meter hohen Fototurm, von dem aus er das Fotoshooting in Pergamon leitete. Etwa 25.000 Fotos für das Panorama entstanden dabei. ➜ Jahrhundert unserer Zeitrechnung eine einzige Baustelle: Am Asklepios-Heiligtum, am Heiligtum für die ägyptischen Gottheiten, am Gymnasion, am Stadion, am Amphitheater und am römischen Theater in der Unterstadt. Überall wird gebaut. Und das sind nur die großen Projekte. Hinzu kommen die zahlreichen privaten Umbauten an den Häusern, die Stadterweiterung in der Ebene und der Unterstadt, die neuen Straßen, Wasserleitungen und die Modernisierungen der öffentlichen Bäder. Natürlich ist die Werkstatt, für die Aristos arbeitet, nicht die einzige in Pergamon. Aber sie ist die beste. Die Kapitelle, die verzierten Säulenabschlüsse, seiner Werkstatt sind makellos. Daher wird seine Werkstatt selbst bei Bauprojekten, die eigentlich die Konkurrenz übernommen hat, hinzugerufen, um die Dekoration der repräsentativsten Räume und Säle zu übernehmen. An den weniger gut einsehbaren Stellen hingegen werden die billigeren Werkstätten beschäftigt. Doch billiger heißt auch weniger kunstfertig. Noch Jahrtausende später wird man die 060 SCHUHVERLIEBT 01|12 Handschriften der verschiedenen Werkstätten an den Bauwerken in Pergamon erkennen. Die prächtigen und präzisen Ornamente an den exponierten Stellen, die ungelenkeren Verzierungen an den versteckten Stellen. Gebaut wird auch fast 2.000 Jahre später Eine einzige Baustelle ist Pergamon 1.882 Jahre später, im Jahr 2011 n. Chr., immer noch. Doch diesmal wird nicht mit Hammer und Meißel gearbeitet, sondern mit Digitalkamera und Software. Der Architekt und Künstler Yadegar Asisi ist der Baumeister, Auftraggeber das Berliner Pergamonmuseum. Yadegar Asisi, 1955 als Sohn persischer Eltern in Wien geboren, studierte in Dresden Architektur. Schnell war sein besonderes Talent entdeckt: Seine perspektivischen Zeichnungen wirken fast lebensecht. In den 1990ern hat er das Panorama für sich als künstlerisches Medium erschlossen. Das barocke Dresden, den Regenwald Amazoniens, das beeindruckende Mount-Everest-Gebirge und das antike Rom hat er auf seinen Panoramen in Szene gesetzt. Lebensecht und atemberaubend. Jetzt ist es Pergamon, die antike griechische Metropole, die er wieder zum Leben erweckt. Die Idee zu dem Pergamonpanorama entstand, als der Direktor der Berliner Antikensammlung, Prof. Dr. Andreas Scholl, in Leipzig das von Asisi geschaffene Panometer „Rom 312“ sah. Scholl ist begeistert und diese Begeisterung trifft auf Asisis Traum, einmal alle Metropolen der Antike in einem Panorama in alter Pracht zu zeigen. Nach einigem Überlegen dann die Idee: Das Berliner Pergamonmuseum muss wegen Renovierungsarbeiten für mehrere Jahre geschlossen werden, aber vorher sollen die großen Funde aus Pergamon noch einmal der Öffentlichkeit präsentiert werden. Das Panorama wird Krönung und Abschluss dieser vorerst letzten Ausstellung sein. Doch von der Idee bis zum fertigen Panorama wird es zweieinhalb Jahre dauern. Denn entgegen dem Eindruck, den ein Panorama hinterlässt, ist es nicht einfach nur eine Reihe von Fotoaufnahmen, die aneinandergereiht werden. Grundlage des Panoramas ist eine perspektivische Zeichnung Yadegar Asisis, die Pergamon so zeigt, wie es vor fast 2.000 Jahren einmal aussah. Nach und nach wird dieses Bild mit vielen kleinen Detailbildern nachgebildet. Rund 120.000 Fotos werden dazu an den verschiedensten Orten der Welt geschossen, das Baumaterial des Panoramas. Etwa 50.000 Bilder werden anschließend zum antiken Pergamon zusammengefügt. Künstler und Wissenschaftler arbeiten eng zusammen. Auf Zuruf stehen Yadegar Asisi die bedeutendsten Pergamon-Forscher zur Verfügung: Prof. Dr. Volker Kästner, der Kustos des Pergamonaltares, und Prof. Dr. Wolfgang Radt, langjähriger Ausgrabungsleiter in Pergamon. Diese kommen wöchentlich im Atelier vorbei, um das entstehende Bild zu prüfen und gegebe- nenfalls korrigierend einzugreifen. Und das tun die beiden mit penibler Genauigkeit. Diese wissenschaftliche Genauigkeit stellt den Künstler manchmal vor große Probleme. So gibt es nirgendwo mehr auf der Welt auf altgriechische Weise gedeckte Dächer, die man fotografieren könnte. Die Dächer aber mit den heute gebräuchlichen Dachziegeln zu „decken“ wäre historisch falsch. Was macht man in diesem Fall? Man gründet seine eigene (virtuelle) altgriechische Ziegelei. Am Computer produziert ein Neffe Asisis in wochenlanger Arbeit Abertausende von historischen Ziegeln, individuell geformt, bemoost, zerbrochen – und rendert sie anschließend so, dass der künstliche Lichteinfall und die Schatten genau zu ihrer späteren Position im Bild passen. Kur und Kult liegen nah beisammen Am 8. April im Jahr 129 n. Chr. senkt sich die Sonne langsam. Es ist vier oder fünf Uhr nachmittags als, sich Aelios Theon dem großen Altar von Pergamon nähert. Aelios Theon ist Patient in der Asklepiospraxis, der wohl größten Attraktion der Stadt. Die dem Gott der Heilkunde geweihte Quelle zieht Jahr für Jahr Tausende von Heilsuchenden an – ein prosperierender Kurbetrieb mit angeschlossenem Theater für 3.500 Besucher, großer Bibliothek und marmornen Bädern und Latrinen mit fließendem Wasser. Im Schlaf an der geheiligten Stätte hat der Heilgott Aelios Theon verraten, wie seine Verdauungsprobleme kuriert würden: 120 Tage lang Diät und jeden Morgen 15 Körner weißen Pfeffer sowie eine halbe Zwiebel auf nüchternen Magen. Eine beinahe angenehme Kur. Es hätte schlimmer kommen können. Andere Patienten berichten von Lehmpackungen und Kältekuren, von Aderlass, Schlaftherapien und künstlich eingeleitetem Erbrechen. Religiöser Glaube und methodisch vorgehende Medizin sind hier noch eng verwoben. ➜ 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 6 1 ART Pergamonmuseum: Staatliche Museen zu Berlin Museumsinsel Berlin Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Öffnungszeiten: Mo – So 10 – 18 Uhr Do 10 – 21 Uhr Information, Beratung, Buchung Tel.: 030 / 266 42 42 42 Mo – Fr 09 – 16 Uhr ➜ Dank seiner Diät geht es Aelios Theon wieder gut und er will dem Brandopfer am großen Altar beiwohnen. Der große Altar wurde im Jahr 190 v. Chr. durch Eumenes III. errichtet. Um ihn herum erzählt ein über zwei Meter hoher Fries die Geschichte des Kampfes der Giganten gegen die Götter. Die Giganten, hässliche Riesen mit Drachenschwänzen, waren die Kinder der Göttin Gaia, der Erde, und des Uranos, des Himmels. Sie brachen aus der Unterwelt aus, um sich gegen die Götter aufzulehnen – und wurden in einer schrecklichen Schlacht von diesen mit Hilfe des Halbgottes Herakles besiegt. So der Mythos. Als Aelios Theon am großen Altar ankommt, riecht es nach verkohltem Fleisch und versengten Haaren. Die Priester haben Rinder und Schafe geschächtet und verbrennen nun Fleisch und Knochen, während das Volk am Fuße der Freitreppe dem Gottesdienst beiwohnt. Nicht alle Pergamesen hängen dem Opferkult an. Römer, Griechen, Juden, eine neue Sekte, die sich Christen nennen, jeder darf seinen Glauben praktizieren, solange er auch dem Kaiser – zumindest nach außen – huldigt … Doch die Lücken im Gigantenfries sind nicht das einzige Problem: Ursprünglich waren die Figuren bemalt. Heute ist davon nichts mehr zu sehen. Wie soll er alles originalgetreu darstellen, wenn es keine Anhaltspunkte gibt? Nach langen Diskussionen mit den Wissenschaftlern einigt man sich endlich, dass Asisi hier ein wenig künstlerische Freiheit haben darf – solange er in dem Farbspektrum der antiken Griechen bleibt. Nicht mehr existierende Ziegel, unwiederbringlich verschwundene Farben sind nur ein Teil der Herausforderungen, die es zu lösen gilt. Der andere Teil: die Menschen. Fast 160.000 Menschen lebten damals in der Stadt. Der Künstler fotografiert Statisten, überarbeitet die Fotos und macht aus 70 Menschen Tausende. Doch er will nicht nur mit Copy und Paste arbeiten: Er will individuelle Geschichten erzählen. Und ganz nebenbei noch ein wenig Spaß haben – daher platziert er einige der Statisten in Posen bekannter antiker Kunstwerke. Später kann der Betrachter wie in einem Suchbild immer wieder etwas Neues entdecken. Der große Altar wird ein zweites Mal gebaut – mit Stift und Photoshop Pergamon zieht zu allen Zeiten die Menschen an Eine der größten Herausforderungen für Yadegar Asisi ist die Rekonstruktion des berühmten großen Altars von Pergamon. Der Altar ist das Herzstück des Pergamonmuseums, 1871 wurde er durch den deutschen Ingenieur Carl Humann bei Bauarbeiten entdeckt und im Laufe des weiteren 19. Jahrhunderts ausgegraben. Zwar gibt es viele Fragmente des großen Frieses, doch dazwischen fehlen immer wieder große Stücke. Im Jahr 129 n. Chr. war der Altar allerdings erst 300 Jahre alt, vollständig und weniger verwittert als die heutigen Überreste. Also muss Asisi die vorhandenen Stellen optisch „verjüngen“ und die fehlenden Stellen selbst nachzeichnen. Bei kleineren Lücken geht das gut, bei den größeren behilft sich Asisi mit einem Trick. Er fotografiert die auf dem späteren Panorama nicht sichtbaren Figuren der anderen Seiten und benutzt sie als Ersatzteillager für die dargestellte Nordseite. Er schneidet Köpfe und Figuren aus, bringt sie in die richtige Perspektive, fügt sie ein und übermalt die Nähte mit seinem Zeichenstift. Parallel zu Asisis Arbeit am Panorama wird im Jahr 2011 im Ehrenhof des Pergamonmuseums in Berlin eine Rotunde mit einer Aussichtsplattform in der Mitte errichtet, 27,5 Meter hoch, 34 Meter im Durchmesser. Daran wird später das fertige Bildnis aufgehängt. Aus 30 Metern Höhe werden die Betrachter auf die antike Stadt blicken. Am 30. September 2011 ist es endlich so weit: Pergamon erstrahlt wieder in seiner ganzen Pracht, so wie vielleicht tatsächlich am 8. April 129 n. Chr. Das Panorama hängt. Und wie einst zu den Opferungen am großen Altar, zur Kur ins AsklepiosHeiligtum, zu den Festspielen der Dionysien strömen auch heute die Menschen nach Pergamon. Allein im ersten Monat nach der Eröffnung haben 120.000 Menschen das Panorama und die Ausstellung besucht. Wer selbst erleben möchte, wie nah uns die Antike und ihre Menschen tatsächlich sind: Die Ausstellung und das Pergamonpanorama sind noch bis zum 30. September 2012 im Pergamonmuseum in Berlin zu sehen. 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 6 3 GOURMET GOURMET Essen zum Hinlegen. Oder: Hinlegen zum Essen? Mario Lohninger Chef Wie einst die wohlhabenden Römer beim Essen liegen – wer hat davon nicht schon mal geträumt? VON SILVIA LEHMANN Dass das Silk kein gewöhnliches Restaurant ist, in dem man sich zum Essen nur einfach hinlegt, statt zu sitzen, zeigt sich schon daran, dass alle Gäste zur gleichen Zeit eingelassen werden. Im Eingangsbereich tauschen die Besucher ihre Schuhe gegen angenehm leichte Slipper und betreten den Tempel der sinnlichen Genüsse. Nachdem es sich die Gäste, sitzend oder liegend, auf den weichen Lederpolstern bequem gemacht haben, serviert TopKüchenchef Mario Lohninger einen Aperitif, der die gustatorische Wahrnehmung der Gäste auf das folgende 13-Gänge-Menü einstimmt. Der mehrfach ausgezeichnete Sternekoch serviert geschmacklich auf den Punkt gebrachte Kreationen, die Aromen 064 SCHUHVERLIEBT 01|12 aus der asiatischen, französischen und amerikanischen Küche mit kulinarischen Höhepunkten aus seiner Heimat Österreich verbinden. Auf eigens für das Silk kreiertem Porzellan wird jeder Gang individuell inszeniert. Der Gast genießt, im wahrsten Sinne des Wortes „eingebettet“ in das visionäre innenarchitektonische Raumkonzept, das Elemente der römischen und asiatischen Tischkultur in ein atmosphärisches Lichtdesign taucht, eine harmonische Einheit. Seidige Lounge-Musik, gespielt von ausgewählten DJs, erschafft Klangwelten, die, gemeinsam mit dem Raumdesign und den Speisen, Sinne und Geist auf entspannte Art anregen. Zeit, mal einen Blick auf den Mann zu werfen, dem wir dieses außerordentliche Konzept verdanken – Mario Lohninger. Schon als Kind stand für Mario fest, dass er Koch werden wollte. Erste Erfahrungen hatte er bereits in dem Restaurant, dessen Küchenchef Marios Vater war, machen können. Sein beruflicher Weg führte ihn von Tirol über München nach Amerika wieder zurück nach Europa. Genauer gesagt nach Paris. Und von dort aus ein weiteres Mal in die USA. Dort konnte er erstmals seine eigene Kreativität austesten und lernte, eine Küche zu führen. 1999 traf er in New York David Bouley, der gerade an einem neuen Restaurantkonzept arbeitete und ihn als Küchenchef des Danube einstellte. Die New Yorker Feinschmecker reagierten begeistert auf die kreative, handwerklich makellose Küche österreichischen Ursprungs von Mario. Nach dem Terroranschlag vom 11. September 2001 kochte Mario Lohninger am Ground Zero für die Rettungsmannschaften und organisierte in den folgenden drei Monaten mit seinem 200-köpfigen Team bis zu 30.000 Mahlzeiten am Tag. Anfang 2004 erzählte ihm Sven Väth von seinen Plänen für einen Club mit zwei Restaurants in Frankfurt. Mario flog in die Mainmetropole und war sofort von dem außergewöhnlichen Gesamtkonzept des CocoonClub überzeugt. Mit dem Silk Bed Restaurant und dem Micro Fine Dining Restaurant mit Bar und Lounge kann er seitdem seinen eigenen Kochstil umsetzen. Und der wurde mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem mit einem Michelin-Stern, ausgezeichneten Bewertungen im Gault Millau und weiteren renomierten Feinschmecker-Führern. 2011 erhielt Lohninger die Auszeichnung „Koch des Jahres“. Falls Sie mehr über Mario Lohninger und das Silk erfahren möchten: www.hoeren-sehen-schmecken.net 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 6 5 SCHUHSCHRANK SCHUHSCHRANK „Frau Leder, zeigen Sie uns Ihre Schuhgeheimnisse?” Nicole Leder ist eine der erfolgreichsten deutschen Triathletinnen. Sie war dreimal deutsche und einmal Europameisterin in der Langdistanz – dem berühmten Ironman – mit 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen. Sie läuft den Marathon in 2:52 Stunden, in einem Langdistanz-Triathlon ist das Weltklasse. Wir von „Schuhverliebt“ wollen erfahren, was eine so sportliche Frau an Schuhen trägt, wenn sie mal keinen Sport macht. JULIA SCHWAGER (FOTO) UND NADJA BUOYARDANE (TEXT) HABEN FÜR SCHUHVERLIEBT DEN BLICK IN NICOLE LEDERS SCHUHSCHRANK GEWORFEN. Nicole Leder empfängt uns in ihrem Haus in Darmstadt, in dem sie mit ihrem Mann Lothar und ihrer 13-jährigen Tochter lebt. Schnell stellt sich heraus: Einen klassischen Schuhschrank hat sie nicht. Noch bis zum Sommer hatte sie ihre Schuhe im Keller verstaut. Nun reihen sich ihre verbliebenen Schuhe auf der Kellertreppe, im Regal, stehen neben dem Eingang – da könne ihnen nichts mehr passieren. Haben wir recht gehört: ihre verbliebenen Schuhe? Ja, im Sommer wurde bei einem Regenguss der Keller überflutet. Ausgerechnet als Familie Leder unterwegs war. „Meine Schuhe haben bestimmt eine Woche im Wasser gestanden. Da war nichts mehr zu machen.“ Bis jetzt habe sie es aufgeschoben, neue Schuhe zu kaufen. „Da ich die meiste Zeit in Sportschuhen unterwegs bin, geht das.“ Aber nun steht eine große Veranstaltung eines ihrer Sponsoren an, mit Abendgarderoben-Pflicht. Da braucht sie jetzt 068 SCHUHVERLIEBT 01|12 doch ein paar neue Schuhe. Sie schlägt lachend die Hände vors Gesicht: „Mir graut es schon, wenn ich daran denke, dass ich wieder durch zig Schuhgeschäfte muss.“ Sie ist eine zögerliche Schuhkäuferin: „Ich überlege immer hin und her, gehe dann meist wieder aus dem Geschäft und wenn ich wiederkomme, ist der Schuh in meiner Größe ausverkauft.“ Klar, was man bei Nicole Leder vor allem findet, sind Sportschuhe. Sie zeigt uns ihren Lieblings-Trainings- und -Wettkampfschuh. Leider wird das Modell nicht mehr hergestellt. Als sie dies gehört hatte, hortete sie sofort mehrere Paar auf Vorrat. Dies ist nun das letzte und es ist leider nicht mehr zum Laufen geeignet. Doch trennen kann sie sich noch nicht davon. Auch sonst mag Nicole Leder es eher sportlich, zum Beispiel liebt sie ein Paar Straßenschuhe von Nike im Vintage-Look. Ihre absoluten Lieblingsschuhe sind jedoch Boots von Red Wing. Dabei war genau dies eine Liebe mit Hindernissen: Zwei Wochen nach dem Kauf hätte sie die Stiefel am liebsten wieder zurückgebracht. „Meine Füße waren voller Blasen.“ Eigentlich nichts Unbekanntes für sie, doch diese Boots sprengten die Grenzen des Erträglichen – selbst für die blasengeprüfte Ironman-Siegerin. Also humpelte sie zurück zum Geschäft und beschwerte sich. „Doch der Verkäufer zog nur ein paar Blasenpflaster aus einer Schublade, schob sie mir rüber und meinte: ‚Das ist so. Da musst du durch.’ “ Sie ist durch diese Phase durch und heute würde sie sich von diesen Schuhen unter keinen Umständen mehr trennen. Schuhe mag sie gerne klassisch und schlicht. „Das liegt vielleicht daran, dass Laufschuhe immer so bunt sind“, vermutet sie. Da brauche sie einen Ausgleich. Klassisch sind daher auch ihre „Ausgeh-Stiefel“, die sie uns zeigt. „Ja, richtig gehört“, lacht sie. „Auch Sportler gehen gerne mal aus. Ich weiß, dass alle immer glauben, Sportler tun so was nicht. Die liegen um neun im Bett und essen nur Müsli.“ Laufschuhe, Sneakers, Boots. Und was ist mit High Heels? „High Heels?“, Nicole Leder lacht. „Ich laufe lieber einen Marathon, als einen Abend auf High Heels zu verbringen.“ Auf dem Bundespresseball, erzählt sie, habe sie mal welche getragen. Gegen Ende des Abends saß sie dann mit vielen weiteren Sportlerinnen barfuß mit schmerzenden Füßen vor dem Saal auf der Treppe … Auch nach Sandaletten sucht man bei Nicole Leder vergebens. Ein Kindheitstrauma: „Sandalen mit Kniestrümpfen“, gruselt es sie. Im Sommer mag sie am liebsten Flipflops. Und nach einem harten Wettkampf sind Flipflops sowieso die einzigen Schuhe, die sie an den Füßen ertragen kann. 01 | 12 S C H U H V E R L I E B T 0 6 9 GEWINNSPIEL Entspannung pur gewinnen Wir verlosen exklusiv für Schuhverliebte ein Spa@Lake’s Package im Lake’s – my lake hotel & spa für 2 Personen. Direkt am Ufer des Wörthersees im bezaubernden Pörtschach liegt das Lake’s – my lake hotel & spa. Das Hotel verbindet gehobenen Lifestyle und entspannte Kultiviertheit mit modernem Luxus und dem historischen Charme der österreichischen Riviera. Eingebettet in eine malerische Kulisse – die atemberaubenden Gebirgszüge der südlichen Alpen, das türkisblaue Wasser des Sees und die bezaubernden Villen, Boots- und Badehäuser der berühmten Wörthersee-Architektur der Jahrhundertwende – lädt das Lake’s – my lake hotel & spa zu einem einzigartigen Urlaubsvergnügen ein. Die Studios, Suiten und Penthäuser des zeitgenössischen Hauses zeichnen sich durch eine offene und weitläufige Architektur aus, die die traumhafte Landschaft und den türkisblauen See zu einem Teil des Interieurs werden lässt. Stilvolles, maritimes Design und eine entspannte Atmosphäre zum Wohlfühlen unterstreichen das Raumkonzept. Neben einem erstklassigen kulinarischen Angebot und vielfältigen Entspannungs- und Unterhaltungsmöglichkeiten im Spa- und Wellness-Bereich bietet das Lake’s – my lake hotel & spa auch einen Privatstrand mit Beach Club. Das Package beinhaltet 2 Übernachtungen inklusive Frühstück, eine Rückenmassage und eine Pediküre de luxe. Sie können im Zeitraum vom 1. April bis 30. September 2012 auf Anfrage und nach Verfügbarkeit buchen. Und so können Sie teilnehmen: Beantworten Sie einfach die folgende Frage: In welchem österreichischen Bundesland befindet sich der Wörthersee? Weitere Informationen zum Hotel finden Sie unter www.mylakehotel.com und www.lakes-spa.com E-Mail: [email protected] Stichwort: Gewinnspiel Postadresse: Erreicht uns Ihre richtige Antwort bis zum 30. März 2012 per Post oder E-Mail, nehmen Sie an der Verlosung teil. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Teilnahme ab 18 Jahren. 070 SCHUHVERLIEBT 01|12 Schuhverliebt c/o Crossmark GmbH Berner Straße 17 60437 Frankfurt Rampenlicht serienmäßig