PRO DIALOG - AOK-Gesundheitspartner

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PRO DIALOG - AOK-Gesundheitspartner
Pro Dialog
8
Freitag, 29. April 2016 Nr. #D
IM BLICK » ARZT UND PRAXISTEAM
Eine Serie in Kooperation von ÄrzteZeitung und AOK-Bundesverband
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Pertussis-Impfung: Faktenbox
unterstützt beim Patientengespräch
Beim Thema Impfen besteht nach wie vor viel Unsicherheit. Mit ihren Faktenboxen versucht die AOK,
gegenzusteuern und Praxisteams ein Hilfsmittel fürs
Patientengespräch an die
Hand zu geben. Eine neue
Faktenbox informiert nun
über die Pertussis-Impfung
für Erwachsene.
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Der Weg zu den
Faktenboxen
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Die AOK-Faktenboxen sind
unter www.aok.de/faktenboxen
abrufbar.
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8 –51
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hatten Erbrechen nach
Husten durch Keuchhusten
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2 – 12
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36 – 77
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hatten über 3 Wochen
anhaltenden, durch
Keuchhusten bedingten Husten
3 – 12
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45 – 79
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sind an Keuchhusten erkrankt
Von 100 Menschen mit kombinierter
Auffrischimpfung bei Bakterienkontakt
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Von 100 Menschen ohne kombinierte
Auffrischimpfung bei Bakterienkontakt
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Impfwoche stellt die AOK in einer
neuen Faktenbox auf einen Blick und
leicht verständlich den Nutzen und
die Nebenwirkungen der PertussisImpfung für Jugendliche und Erwachsene dar. Die Faktenbox, die sich
auch als Hilfsmittel zur Aufklärung
von Patienten eignet, wurde in Zusammenarbeit mit dem Harding-Zentrum für Risikokompetenz im Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung erstellt. Sie ergänzt
das bisherige Angebot von 13 Boxen
zu verschiedenen Gesundheitsfragen,
die bereits online sind.
Die Auffrischimpfung gegen Keuchhusten wird Jugendlichen und Erwachsenen seit 2009 von der Ständigen Impfkommission empfohlen. Sie
wird einmalig als Kombinationsimpfung mit der Impfung gegen Tetanus
und Diphterie durchgeführt. Zu der
Impfung wird geraten, weil weder eine
durchgemachte Erkrankung noch die
empfohlene Grundimmunisierung im
Kindesalter ein Leben lang vor der Er-
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BERLIN. Aus Anlass der Europäischen
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VON PETER WILLENBORG
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Nutzen: Eine Auffrischung der Keuchhustenimpfung schützt mich im
Fall eines Bakterienkontaktes mehrere Jahre gegen die Erkrankung.
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Das Video zur Maserimpfung
ist in der Mediathek der AOK
unter www.aok.de/mediathek
zu finden.
Quelle: AOK-Faktenbox
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Die neue Faktenbox zur Keuchhusten-Impfung stellt den Nutzen, aber auch die Nebenwirkungen der Auffrischimpfung für
Jugendliche und Erwachsene dar.
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krankung schützen. Wegen der derzeitigen Knappheit von Impfstoffen mit
Pertussis-Komponente (wir berichteten) sollte bei einem Engpass nach
Empfehlung der Stiko im Praxisalltag
eine Priorisierung vorgenommen werden: Mit erster Priorität sollten bisher
sicher ungeimpfte Personen die Impfung erhalten, dann Haushaltsangehörige von Risikopersonen wie Neugeborenen, gefolgt von Vorschulkindern,
Jugendlichen und Erwachsenen.
Der Patient soll selbst abwägen
Die neue AOK-Faktenbox stellt den
Nutzen und die mögliche Nebenwirkungen der Auffrischimpfung für Jugendliche und Erwachsene anschaulich und kompakt dar. Ganz bewusst
werden in den Faktenboxen keine
Empfehlungen ausgesprochen: „Der
Leser soll Nutzen und Risiko selbst
abwägen“ erklärt Dr. Kai Kolpatzik,
Leiter der Abteilung Prävention beim
AOK-Bundesverband.
Das ist auch das Ziel eines Videos
zur Impfung gegen Masern, Mumps
und Röteln, das aus Anlass der Impfwoche in der Mediathek der AOK online gegangen ist. Es richtet sich in erster Linie an Eltern, die vor der Entscheidung stehen, ihr Kind impfen zu
lassen. „Wir wollen eine informierte
Entscheidung ermöglichen, indem wir
verständlich und auf Basis der aktuellen Studienlage über den Nutzen und
über mögliche Nebenwirkungen der
Impfung aufklären“, sagt Professor
Gerd Gigerenzer, Direktor am MaxPlanck-Institut für Bildungsforschung
und Leiter des Harding-Zentrums.
Das dreiminütige Video schafft einen zusätzlichen Zugang zu den Informationen, die bereits im vergange-
nen Jahr in einer AOK-Faktenbox zusammengefasst worden sind.
Neben den beiden Faktenboxen
zum Thema Pertussis und Masern gibt
es noch ein drittes Informationsangebot zum Thema Impfen. Es beleuchtet
die Frage, ob sich Senioren ab 60 Jahren jährlich gegen Influenza impfen
lassen sollten. Darüber hinaus gibt es
medizinische Faktenboxen zum Sinn
und Unsinn von Nahrungsergänzungsmitteln, zum Röntgen bei allgemeinen
Rückenbeschwerden, zur Stoßwellentherapie beim Tennisarm sowie zum
Nutzen eines jährlichen Ultraschalls
zur Früherkennung von Eierstockkrebs. Weitere Faktenboxen informieren über GKV-Leistungen wie die Pflegeberatung, die Kostenübernahme für
Zahnspangen von Kindern oder die
Zahlung von Kinderkrankengeld durch
die gesetzlichen Kassen.
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Dreifachimpfstoff ist in den Praxen oft Mangelware
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DAS INTERVIEW FÜHRTE
TAINA EBERT-RALL
ÄRZTE ZEITUNG: Welche Erfahrungen
machen Sie in Ihrer Praxis: Sind Ihre
Patienten beziehungsweise die Eltern
eher aufgeschlossen beim Thema
Impfung oder eher nicht?
DR. MARTIN TERHARDT: Das ist ganz
unterschiedlich und hängt von vielen
Faktoren ab. Bildung ist ein Faktor,
aber auch das Wohnumfeld und die
persönliche Einstellung spielen eine
Rolle. Jugendliche und Erwachsene
denken oft gar nicht daran, dass sie
noch eine Impfung brauchen. Am
ehesten sind Eltern von Kleinkindern
offen für das Impfthema. Durch Vorsorgeuntersuchungen, die in den ers-
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Dr. Martin Terhardt
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seit 1987 niedergelassen als
Kinder- und Jugendarzt in einer
Gemeinschaftspraxis in Berlin
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ten Lebensjahren ohnehin fällig sind,
haben sie auch eher auf dem Schirm,
dass ihr Kind geimpft werden muss.
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seit 2011 Mitglied der Ständigen
Impfkommission (STIKO) am
Robert Koch-Institut
© PRIVAT
Nach der Erfahrung von
STIKO-Mitglied und Pädiater Dr. Martin Terhardt müssen auch die Praxen in
Sachen Pertussis-Impfung
sensibilisiert werden. Denn
häufig liege das Defizit im
Praxiskühlschrank, wie er
es nennt.
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Wo sehen Sie die größten Defizite bei
der Pertussis-Impfung?
Hier sehe ich die Defizite eigentlich in
den Kühlschränken von Ärzten. Die
meisten Ärzte haben für ihre erwachsenen Patienten eher einen Impfstoff
gegen Grippe, gegen Tetanus und
Diphtherie oder sogar gegen Polio im
Kühlschrank als die Dreifachimpfung
gegen Tetanus, Diphtherie und
Keuchhusten. Das kann natürlich damit zu tun haben, dass die meisten
Ärzte nicht so häufig impfen, wenn
wir mal von den Grippeimpfungen im
Herbst absehen. Kinder- und Jugendärzte impfen jeden Tag sicher zehnbis zwanzig Mal, bei den meisten Allgemeinmedizinern fällt dieser Anteil
deutlich geringer aus. Deshalb ist es
wichtig, immer wieder daran zu erinnern, sich selbst und die Patienten.
Und wo gibt es den größten Aufklärungsbedarf ?
Den Patienten muss einfach klar sein,
dass viele Impfungen keinen lebenslangen Schutz bieten. Keuchhusten ist
tückisch, weil ein Mensch immer wieder daran erkranken kann. Selbst wenn
man schon einmal Keuchhusten hatte.
Und häufig denkt niemand daran, dass
ein länger anhaltender Husten bei Jugendlichen und Erwachsenen auch
Keuchhusten sein könnte. Deshalb
sollten wir Ärzte auch Jugendliche und
Erwachsene immer wieder auf ihren
Impfstatus ansprechen.
Worin könnte die Lösung liegen?
Es gibt verschiedene Ansatzpunkte.
Ohnehin machen wir es in Deutschland gar nicht so schlecht. In Europa
gibt es beispielsweise in Holland, Spanien oder Kroatien überhaupt keine
Keuchhusten-Auffrischimpfung
für
Erwachsene. Derzeit denken wir über
mehrere Möglichkeiten nach, weil wir
in der Kommission mit der Effektivität
und der Häufigkeit der Impfung nicht
so richtig zufrieden sind. Zum Beispiel
hätten wir gerade für die Auffrischung
gerne auch einen Mono-Impfstoff gegen Keuchhusten. Diese Einfachimpfung gab es früher, wurde dann aber
vom Markt genommen. Und dann gibt
es noch die aktuellen Lieferengpässe
gerade bei den Keuchhusten-haltigen
Impfstoffen, weil der weltweite Bedarf
derzeit deutlich höher ist als die Produktionskapazitäten.
Finden Sie die Information zur
Keuchhustenimpfung in den AOKFaktenboxen sinnvoll?
Durchaus. Denn damit können sehr
gut Menschen erreicht und auf die
Gefahr von Keuchhusten aufmerksam
gemacht werden, die im Internet auf
Informationssuche gehen. Gut finde
ich auch, dass zur Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln ein Film
produziert wurde, der über youTube
gefunden werden kann. Ein wie ich
finde sehr eindrückliches Beispiel für
eine Warnung vor einer Masern-Erkrankung findet sich übrigens auf der
Internetseite des britischen Schriftstellers Roald Dahl, in dem er über
den Tod seiner ältesten Tochter
spricht.
▼
Die Praxis-Serie
Lesen Sie am 6. Mai: Als Instrument der Qualitätssicherung kommen Regelungen zu Mindestmengen in Kliniken seit langem zum
Einsatz. Zu Recht, wie eine aktuelle
Studie der Universität Rostock und
der AOK zeigt. Untersucht wurden
dabei die Daten von Pankreas-Operationen.
Kontakt: Haben Sie Fragen oder
Anregungen an die AOK oder
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Dann schreiben Sie uns eine E-Mail
an: [email protected].