orientalischer tanz - Deutsche Türkei Zeitung
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orientalischer tanz - Deutsche Türkei Zeitung
Nr. 12 [KULTUR] 22. Juni 2008 43 ORIENTALISCHER TANZ Die Zuckerpuppe aus der Bauchtanztruppe... Der Bauchtanz oder Orientalische Tanz , wie es richtigerweise heißt, ist der berühmteste Tanz des “Fernen Ostens”. Die Bewegungen dieses folkloristischen Tanzes sind weich, fließend und hingebungsvoll, der Körper umschmeichelt die Musik. beherrscht. Umsomehr erstaunt es natürlich, daß das Verhältnis zum Bauchtanz bei vielen Türken gespalten ist. Anschauen und bewunder, auch selbst tanzen auf Hochzeiten und anderen Familienfeiern - ja, aber Bauchtanz professionell betreiben - nie- hatte und von Priesterinnen gelehrt wurde. Der Raqs Scharqi ((arabisch) Tanz des Ostens) hatte die Aufgabe die Fortpflanzung zu fördern, dem Tod zu huldigen und die Götter gnädig zu stimmen. für ihn augenscheinlichen Bewegungen in “Danse Du Ventre”. Die meisten Bewegungen gehen von der Körpermitte aus und breiten sich dann in Die Bewegung des Beckens spielte eine große Rolle, um die Frauen auf eine spätere Der “Oryantal” oder “Göbek Dans” (Göbek = Bauch) wie er in der Türkei genannt wird ist wesentlich volkstümlicher als sein arabischer Verwandter. Der Tanz ist schneller und besteht aus einfachen aber größeren und schnelleren Schritten und Hüftbewegungen, bei denen das Becken von oben nach unten gekippt wird sowie schnellen Schultershimmys. Der Oryantal kennt weniger Bewegungen und auch die Musik ist meistens gleichförmiger. Eine Besonderheit des türkischen Stiles ist der Einsatz von Fingerzimbeln durch die Tänzerin. Außerdem wird der türkische Bauchtanz immer mit hohen Schuhen getanzt. Im Allgemeinen muss man aber sagen, dass sich der türkische und arabische Stil mehr und mehr miteinander vermischen sowohl in musikalischer als auch in tänzerischer Hinsicht. In der Türkei werden den Tänzerinnen häufig Geldscheine zugesteckt, was auf den ersten Blick ersteinmal befremdlich wirkt, es hat aber eine lange Tradition. FrüNesrin Topkapi Altägyptische Wandmalereien mals! Bauchtänzerinnen haben in der Türkei keinen sehr hohen Status und werden sogar häufig mit Prostituierten verglichen. Die Köpfe sind voll von dem Vorurteil: was kann man von einem Mann oder einer Frau schon halten, wenn er oder sie spärlich bekleidet und aufreizend vor dem Publikum tanzt? So ist und bleibt der Bauchtanz in der Türkei eine beliebte aber fragwürdige Kunst. Wer in der Türkei diesen Weg beschreiten will begibt sich auf ein wackeliges Terain und hat zudem nicht selten harte Diskussionen mit der Familie durchzustehen. Die Wurzeln des Orientalischen Tanzes gehen weit zurück. Der Ursprung liegt im alten Ägypten, wo er wie alle Tänze rituellen Charakter In der Türkei ist der Bauchtanz allgegenwärtig, ob im Fernsehen, in Restaurants und Nachtclubs oder bei Festimitäten wie Geburtstagen, Beschneidungen, Hochzeiten u.a. der Orientalische Tanz begleitet die Türken von Kindesbein an bis zum Greisenalter. In der Türkei ist sozusagen jeder ein Spezialist für Bauchtanz, auch wenn nicht jeder diesen Tanz Für anständige und angesehene Frauen war es im Orient ein Tabu in der Öffentlichkeit zu Tanzen. So entstand der Stand der Berufstänzerin - betehend aus Frauen aus dem einfachen Volk und Ziegeunerinnen. Die Tänzerinnen wurden von den Reichen engagiert um auf ihren Festen für die Erbauung der Gäste zu sorgen und sie präsentierten gleichzeitig den Reichtum des Gastgebers. Die Tänzerinnen wurden verehrt und reich beschenkt, doch niemals geheiratet. Geburt vorzubereiten und die Wehen nachzuempfinden. Der Raqs Scharqi ist ein ganzheitlicher Tanz, der alle Kör- rhythmischen Wellen aus. Der arabische Orientalische Tanz ist kein raumgreifender Tanz, die Faszination bezieht er daraus, daß der Körper zum Tanzraum wird. Der Tanz wurde von Zigeunerinnen verbreitet und noch heute halten sich hartnäckige Gerüchte, daß die Roma die besten Tänzerinnen sind. Durch den stärker werdenden Einfluß der weltreligio- her wurden die Tänzerinnen mit Schmuck entlohnt und je mehr eine Tänzerin schillerte und funkelte, desto besser war sie. Der bekannteste Bauchtanzstar der Türkei ist Nesrin Topkapi, die allerdings inzwischen nicht mehr auftritt. Dafür betreibt sie jetzt in Istanbul ein Tanzstudio für orienAsena mit Paris Hilton perbereiche erfasst. Daher ist der gängige Name Bauchtanz eigentlich irreführend. Der Schriftsteller Emile Zola brachte diesen Begriff von seiner Reise im Orient mit. Er benannte den Tanz nach den nen wie Islam und Christentum bekamen die Menschen insbesondere die Frauen immer mehr Dogmen auferlegt. Mit “Erfolg” wurden die Menschen nach und nach ihrer Körperlichkeit entwöhnt. talischen Tanz. Weitere bekannte Bauchtänzerinnen der Türkei sind Asena, Birgül oder Tanyeli . Sie haben den gleichen Status wie Popstars.