Der ägyptische Stil - Raqs Sharki

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Der ägyptische Stil - Raqs Sharki
Der ägyptische Stil
- Raqs Sharki -
Wörtlich übersetzt „Tanz des Ostens“ ist der weibliche Solotanz des Orients.
Man benutzte den Begriff „Raqs Sharki“ um den heimatlichen Tanz von den westlichen und südamerikanischen Modetänzen zu unterscheiden.
Der klassiche Raqs Sharki enthält keine Phantasietänze wie Burlesque & Bauchtanz , Latin & Bauchtanz, Tribal ect...
Gespielt wird mit Tanzaccessoires wie Stock, Krug, Shamadan, Korb & Zimbeln.
Der Schleier wird nur als Verschleierung verwendet und fliegt meist kurz nach dem Betanzen der Bühne stilvoll beiseite...
Die Musik kann mit und ohne Gesang sein. Typische Instrumente sind: Qanoun, Nay, Oud, Rababa, Akkordeon sowie diverse
Rhythmusinstrumente wie: Darbuka, Riqq & Tar. Neuerdings auch immer mehr westliche Instrumente wie Keyboard, Saxophon, Trompete und
Gitarre.
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Typische Bewegungen für den ägyptischen Stil:
Isolation der 3 Hauptisolationszentren (Hüfte , Oberkörper und Kopf)
Binnenkörperliche -enge- Bewegungen (die Bewegungen an sich sind eher klein und fein)
Ausgefeilte Hüftbewegungen die aus den Grundfiguren Beckenkreis, Hüftkreis, Beckenwelle und Achterformen zusammengesetzt werden
weich schwingender Oberkörper
Bodenarbeit wird eher selten praktiziert
Traditionell werden die Arme als „Rahmen“ eingesetzt, weniger als eigenständige Tanzbewegung
weniger raumgreifende Schritte
Kostüm:
Vorfahren des Raqs Sharki Kostüms waren die Kostüme der traditionellen Unterhaltungstänzerinnen (Ghawazee)
Pumphose, Bluse-Weste, Hüfttuch, Münzgürtel. Später langer Rock, Bluse oder Bustier.Heute ist vom Zweiteiler bis zum bestickten
Abendkleid alles möglich. In Ägypten muss (wenn auch nur mit einem durchsichtigen Netz) der Bauch bedeckt sein. Früher wurde
barfuss getanzt, später mit Absatzschuehn um ihrem Wohlstand ein Zeichen zu setzen.Heute wird wieder barfuss getanzt, je nach
Eigenart der Tänzerin flach oder auf dem Ballen.
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Bekannte Tänzerinnen von heute und früher:
Dina, Randa Kamel, Raqia Hassan
Mahmoud Reda = der Gründer des ersten ägyptischen Folklore-Ensembles, der weltweit bekannten Reda-Troupe, die insgesamt in 58
Ländern aufgetreten ist.
Fifi Abdo, Naima Akif
Mata Hari war in der Zeit vor und während des Ersten Weltkrieges als exotische Nackttänzerin und exzentrische Künstlerin berühmt.
Daneben gilt sie heute als bekannteste Spionin aller Zeiten. Sie wurde am 25. Juli 1917 wegen Doppelspionage und Hochverrats von den
Richtern eines französischen Militärgerichts zum Tode verurteilt.
Badia Masabni, Samia Gamal, Suhair Saki, Tahia Karioka
Quelle unter anderem HAVVA.de
American Cabaret
Der amerikanische Bauchtanz wurde nach der Weltausstellung 1893 in Chikago geboren. Dort war die Darbietung von professionellen
Bauchtänzerinnen aus Ägypten zu sehen. Das Thema wurde zunächst durch die amerikanischen „Burleske-Tänzerinnen“ (Erotiktänzerinnen
dieser Zeit) aufgegriffen.
Dieser Stil ist der original amerikanische Bauchtanz auch als Kabarett oder Nachtclub-Stil bezeichnet, der sich aus dem Nahen Osten,
Filmindustrie und Nachtclub Tanzszene, vor allem in Kairo, Beruit und Istanbul entwickelte. Während es auf dem gleichen Kern
Bewegungssprache basiert, unterscheidet amerikanische Bauchtanz aus traditionellen östlichen Tanz (Orientalischer Tanz)
Der amerikanische Stil unterscheidet sich zum ägyptischen Stil durch mehr Freiheit bei der Interpretation der Bewegungen und eine
umfangreichere Nutzung der Schleier Arbeit, Bodenarbeit und Fingerzimbeln.
Die meisten US-Tänzerinnen fügen anderen Einflüssen wie Jazzdance, Ballett und Hip Hop und modern dance hinzu und nennen es American
Style Belly dance. Traditionelle und moderne orientalische Rhythmen und Melodien begleiten die meisten klassischen amerikanischen
Tänzerinnen, sowie moderne Pop-oder Rockmusik. Es ist oft eine Mischung aus traditionellen und modernen musikalischen Elementen
zusammen mit einigen westlichen Instrumenten. Die Musik kann bis in Richtung "New Age" gehen. Die Cabaret-Stil ist wohl der vielfältigste
Stil in den Bewegungen, Musik und Kostümierung. In der Mitte der 1990er Jahre wurde diese alte Kunstform von den Mainstream-Medien sei
Dank öffentliche gemacht. Spannende Persönlichkeiten wie "Belly Twins" Veena & Neena und Pop-Sängerin Shakira waren „schuld“ daran.
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Typische Bewegungen für American Cabaret:
Bauchrollen &Zwerchfellshimmys
Binnenkörperliche Bewegungen, Beckenbewegungen, ungewöhnliche und präzise Figuren
Bodenarbeit sowie akrobatische Einlagen (Backbends)
Requisiten wie Isis Wings, Zimbeln, Schwerter, Kerzentablett und dem Shamadan
Der Schleiertanz in seiner heutigen Form hat größtenteils einen amerikanischen Ursprung, wie alle der uns bekannten FantasietänzeWechsel zwischen Hüft- und Brustkorbfiguren
Dramatik & Humor auf der Bühne
Kostüm:
Die Kostüme sind sehr glamourös und luxuriös verarbeitet.
Die Tänzerin ist in allem völlig frei, es darf Experimentiert werden!
Quelle unter anderem HAVVA.de
Der libanesische Raqs Sharki
Folklore im Libanon wie auch in den benachbarten Ländern Syrien und Jordanien besteht überwiegend aus Dabka Tänzen. Daneben ist der
Libanon nach Ägypten dasjenige Land, in dem sich der Raqs Sharki am meisten etabliert hat.
Wie auch in der Türkei haben sich im Tanz stilistische Unterschiede entwickelt. Dieser Stil hat mehr „Showcharakter“.
Libanesische Tänzerinnen tanzen meist weniger „leidend“ als gewisse ägyptische Tänzerinnen. Sie tanzen ihre Bewegungen
großzügig/raumgreifend. Im Gegensatz zu Ägypten wird der Raqs Sharki im Libanon weniger „verrucht“ angesehen. Die Tänzerinnen in den
Restaurant und Nachtclubs sind oft Christinnen, die weniger religiöse Probleme damit haben, öffentlich zu tanzen.
Leider ist in den letzten Jahren die Quälität der öffentlichen Darbietungen gesunken, da die Tänzerinnen oft nur auftreten, um sich unter den
reichen Touristen aus den Golfstaaten ihre „Kundschaft“ anzuwerben.
Getanzt wird zu libanesischen und auch ägypischen Kompositionen. Für den Stocktanz-Teil wird oft Dabka Musik verwendet. Typische
Bewegungen für den ägyptischen Stil:
– Die Bewegungen entsprechen dem allgemeinen Vokabular des Raqs Sharki, werden teilweise aber anders ausgeführt
– Allgemein gehen Akzente eher nach oben als nach unten
– Statt Hüftdrops machen libanesische Tänzerinnen eher einen einseitigen Twist
– Typisch sind viele Drehungen, Haare werfen- Schultershimmys werden oft sehr groß gemacht
– Im Stocktanz werden keine der erdigen (ägypischen) Saidi-Bewegungen eingesetzt, dafür viel schnelles Stockwirbeln
Kostüm:
Bei den Kostümen gibt es zwei verschiedene Strömungen:
Entweder sehr standarisiert oder total ausgefallen. Das Standardkostüm besteht aus einem weiten, geschlitzten Chiffonrock, einem
Gürtel, der rundgerum gleich breit ist und einem BH-Oberteil. Grundsätzlich werden dazu immer Pumps mit sehr hohen Absätzen
getragen.
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Libanesische Künstler:
Nadia Gamal, ein großes Vorbild vieler libanesischer Tänzerinnen, die auch heute noch verehrt wird. Sie hat viele der typischen
Bewegungen in den Stil eingebracht.
Amani, Noura, Dina Jamal, Maya Abi Saad, Amar Kamel
Quelle unter anderem HAVVA.de
Der türkische Stil - Oryantal dansi Im Volksmund wird der orientalische Tanz „Göbek dansi“ genannt. Einen Bauchtanz ausführen heißt „Göbek atmak“
Der türkische Stil ist temperamentvoll und extrovertiert. Erotische Animation ist meist gefragter als gefühlvolle Musikinterpretation.
Es kommt zwar auf die Tänzerin an, aber eine türkische Tänzerin tanzt sehr sexy. Ihr Kostüm ist ebenso sexy, zeigt viel Haut.
Die Röcke sind grosszügig geschlitzt und sie trägt Absatzschuhe. Ihr ist es (im Gegensatz zum ägyptischen Stil) erlaubt sich z.B. am Körper
und am Kopf anzufassen.
Hier gibt es keine Phantasietänze. Es ist alles ziemlich strukturiert und klar. Andersrum wie beim ägyptischen Stil bleibt die Tänzerin viel auf
einem Platz, während früher raumgreifender getanzt wurde. Türkische Tänzerinnen posen viel und gerne.
Die Musik ist auffordernd, ausserordentlich schnell und auf den Zuschauer gerichtet. Außer den Rhythmen Chiftetelli (8/4) und den beliebten
Stücken im 9/8 - Takt werden meist Stücke im 4/4 und 8/4 gespielt. Auch 7/8 oder 5/8 sind möglich, vor allem in der Zigeunermusik.
Die verwendeten Instrumente sind Saz, Oud, Tabla, Flöte. In neuerer Zeit kommt für moderne Tanzstücke immer mehr Keyboard zum Einsatz.
Typische Bewegungen für den türkischen Stil:
– Isolation der 3 Hauptisolationszentren (Hüfte , Oberkörper und Kopf)
– Im Vergleich der ägyptischen Tanzbewegungen sind die türkischen schneller, dabei größer und einfacher und die Schritte
raumgreifender.
– Die Beinstellung ist oft weit und es gibt mehr Armbewegungen, die ebenfalls größer und schneller sind.
– Ebenfalls auch akrobatische Einlagen wie Spagat, Radschlagen oder auch Handstandüberschlag. Häufiger Einsatz von Backbends &
türkisch Drops
– Bodentanz auf Bühnen wie Restaurants
– Ab und zu wird ein Schleier benutzt. Zimbeln sind eher die Begleiter einer türkischen Tänzerin.
– Beckenkippe wird fast ausschliesslich von unten nach oben bewegt, viele Kippen- Figuren sind ausgefeilter
Kostüm:
Das klassische Kostüm besteht aus einem weiten, langen Rock und einem verziertem BH-Oberteil. Lange Zeit wurde durch knappe
Bikiniartige Kostüme das klassische Kostüm verdrängt. Statt einem Rock gab es nur noch einen schmalen Stoffstreifen vorne und hinten.
Stöckelschuhe sind nach wie vor obligatorisch.
Didem ist wohl die bekannteste türkische Bauchtänzerin der heutigen Zeit. Sie tanzt seit ihrer Kindheit und hat ein gewisses Maß an
internationaler Anerkennung durch türkische Life Shows gewinnen können. Sie ist Roma ( Zigeuner ) ethnischer Herkunft, auf die sie
sehr stolz ist. Didems Mutter ist ebenfalls eine Bauchtänzerin und ihr Vater ist ein Schlagzeuger.
Andere international und nationale bekannte türkische Künstler:
Asena, Nesrin Topkapi, Nejla Ates - war eine türkische Bauchtänzerin und Schauspielerin im Jahre 1933 geboren. Sie erschien 1955 im
Film Son of Sinbad
Quelle unter anderem HAVVA.de
ATS - Amerikan Tribal Style & Tribal Fusion
Der American Tribal Style Bellydance hat seine Wurzeln bei der amerikanischen Tänzerin Jamila Salimpour.
Ihre Auftrittsgruppe "Bal Anat", trat zwischen den 6o-er und 7o-ern auf. Masha Archer, eine der Bal Anat Tänzer, mischte diese
Tanzbewegungen und gab ihnen eine neue Haltung und neuen Ausdruck. Carolena Nericcio, die Gründerin von FatChanceBellyDance, studierte
für mehrere Jahre zusammen mit Masha Archer bis sie dann schließlich ihren eigenen Weg ging.
Der ATS ist ein improvisierter Gruppentanz, indem Wechsel stattfinden. Die Improvisation funktioniert über sogenannte Cues, Zeichen, die alle
Stammesmitglieder beherrschen müssen, sowohl zum Nachtanzen wie auch als Vortänzerin. Amerikanischer Tribal Style Belly Dance wurde in
San Francisco in den 1980er Jahre geboren und von dort an hat er sich in der ganzen Welt verbreitet. Er ist ein ethnischer Fusion-Stil,
kombiniert mit den Tänzen des Nahen Ostens. Tribal Style sieht alt aus, ist aber eigentlich neu. ;-)
Tribal Fusion
Tribal Fusion Belly Dance ist eine moderne Form des Bauchtanzes, gewachsenen amerikanischen Tribal Style, mischt man Elemente der ATS
mit anderen wie Popping, Hip Hop, Breakdance, "Ägyptischer" oder "Cabaret" Bauchtanz, Breakdance, Electric Boogaloo, balinesische und
andere folkloristische Tanzstile. Diese 'Weiterentwicklung' des Tribal Styles entstand Ende der 90er Jahre. Es werden vermehrt Choreographien
getanzt, Die Musik reicht von orientalischen, indischen über osteuropäische bis hin zu elektronischen Klängen. Typische Bewegungen:- Eine
stark aufgerichtete Körperhaltung mit deutlicher Körperspannung- Traditionelle Bauchtanz Bewegungen mit Einflüssen aus dem Flamenco,
Gypsy, nordafrikanische und indische- scharfe Trennung zwischen langsamen und schnellen Tanzbewegungen- Zimbelspiel - vor allem in den
schnellen BewegungeKostüm:
Das typische ATS Kostüm bedient sich aus der "Folklore" und verschiedenen traditionellen Stammes-Kostümierungen. Oft werden große
Stufenröcke geschichtet, darunter Pluderhosen. Obenrum meist einen kurzen Choli mit einem tiefen Ausschnitt, darunter einen BH mit
Münzen. Einen Kopfschmuck oder Haarschmuck, oft mit vielen Muscheln ect...und ein oder mehrere Hüfteschals mit Garn, Quasten oder
Fransen, Blüten und viel viel Silber Schmuck. Der Schmuck stammt häufig aus Zentralasien, aus einer beliebigen Anzahl von Nomaden oder
Imperien. Er ist oft groß und mit Halbedelsteinen verziert. Tattoos sind für die meisten Tänzerinnen ein sehr wichtiger Bestandteil.Ebenso
üppig ist das Make up. Mit einem Kajal werden die Augen stark geschminkt und auch außerhalb verziert.Das Tribal Fusion Kostüm nimmt sich
viele Elemente aus dem ATS als Grundlage. Man findet aber auch ganz neue Schmuck-Elemente wie z.B. Dreads, antikem Strass, oder
glitzernden Sari- und Assuit-Stoffen.
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Bekannte Tänzerinnen von heute und früher:
FatChanceBellyDance
Jamila Salimpour
Rachel Brice - die durch die Bellydance Superstars bekannte Tribaltänzerin, tourt seit 2004 durch die ganze Welt.
Jill Parker
Heather Stands
Mardi Love
Quelle unter anderem HAVVA.de