ESTODA®-Abschlussarbeit - Bauchtanz mit Bauchtänzerin Soraya
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ESTODA®-Abschlussarbeit - Bauchtanz mit Bauchtänzerin Soraya
Das menschliche Bild der ESTODA®-Tänzerin Abschlussarbeit im Rahmen der Ausbildung zur geprüften ESTODA®-Lehrerin Abbildung 1: Titelbild Bauchtänzerin Soraya (© Ladyshot) Ausbildungsjahrgang 2006 / 2007 in Herne Düsseldorf, den 11. Juni 2008 vorgelegt von Sonja Teske - Bauchtänzerin Soraya Schwerinstraße 15 D - 40477 Düsseldorf Telefon: +49-211-4931428 Mobil: +49-173-5786743 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.bauchtaenzerin-soraya.de Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis ................................................................................................................ 2 Tabellenverzeichnis ............................................................................................................. 3 Abbildungsverzeichnis ......................................................................................................... 3 Abkürzungsverzeichnis ........................................................................................................ 4 1. Vorwort .......................................................................................................................... 5 2. Einleitung ....................................................................................................................... 6 2.1 Ausgangssituation und Zielsetzung ...................................................................... 6 2.2 Aufbau der ESTODA®-Abschlussarbeit ................................................................ 6 3. Vorstellung der Bauchtänzerin Soraya .......................................................................... 7 3.1 Biographie ............................................................................................................. 7 3.2 Tänzerische Aktivitäten ......................................................................................... 8 3.2.1 Tänzerischer Werdegang der Bauchtänzerin Soraya im Überblick........... 8 3.2.2 Bauchtänzerin Soraya als Solistin ............................................................. 9 3.2.3 Bauchtänzerin Soraya als Duo-Partnerin im „Duo Amara“...................... 10 3.2.4 Bauchtänzerin Soraya als Gruppentänzerin im „Ensemble El Amal“ ...... 11 3.2.5 Bauchtänzerin Soraya als Gruppentänzerin im „ESTODA®-DanceEnsemble (EDE)“ .................................................................................... 12 3.3 Die ersten Berührungspunkte mit ESTODA® ...................................................... 12 4. Vorstellung des ESTODA®-Systems ............................................................................ 15 4.1 Allgemeines zum ESTODA®-System und zur Ausbildung zur ESTODA®Lehrerin ............................................................................................................... 15 4.2 Theorie des ESTODA®-Systems......................................................................... 16 5. Theorie des ESTODA®-Systems aus dem Blickwinkel der Bauchtänzerin Soraya ..... 22 5.1 Elementarbewegungen im dreidimensionalen Raum ......................................... 22 5.1.1 Bewegungen auf den Geraden ............................................................... 23 5.1.2 Bewegungen um die Geraden / Achsen ................................................. 24 5.2 Darstellung der Kombinationsmöglichkeiten einzelner ausgewählter Elementarbewegungen ....................................................................................... 26 6. Praktische Anwendung des ESTODA®-Systems ......................................................... 28 6.1 Persönliche Erfahrungen im Umgang mit ESTODA® (Interne Perspektive) ........ 28 6.2 Fallbeispiele (Externe Perspektive bei Anwendung bei Dritten) ......................... 33 6.2.1 Ensemble El Amal ................................................................................... 33 6.2.2 ESTODA®-Dance-Ensemble (EDE) ........................................................ 34 7. Fazit und Ausblick ........................................................................................................ 35 7.1 Fazit .................................................................................................................... 35 7.2 Ausblick ............................................................................................................... 35 Literaturverzeichnis............................................................................................................ 37 Seite 2 Tabellenverzeichnis / Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Überblick über den tänzerischen Werdegang der Bauchtänzerin Soraya (Stand: Juni 2008) ........................................................................................ 8 Tabelle 2: Entwicklungsübersicht Bewegungsausführung vor und nach der ESTODA®-Ausbildung ................................................................................ 30 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Titelbild Bauchtänzerin Soraya (© Ladyshot)……...………………...……..…1 Abbildung 2: Soraya (© Ladyshot) ……………………………...……………………………..7 Abbildung 3: Banner der Bauchtänzerin Soraya (© Teske) ……...……………………….10 Abbildung 4: Bauchtanzduett Duo Amara (© Teske) ………..…………………………….10 Abbildung 5: Banner des Duo Amara (© Teske) ....…….….………………………………10 Abbildung 6: Ensemble El Amal (© Teske) …………….….………………………………..11 Abbildung 7: Banner des Ensemble El Amal (© Teske) …………………………………...12 Abbildung 8: Darstellung der drei Dimensionen des Raumes und der vierten Dimension Zeit (© www.estoda.de) …….…………………………………….17 Abbildung 9: Darstellung der drei Dimensionen des Raumes (© Teske) ……...………...22 Abbildung 10: Drehbewegungen um die Raumachsen sowie die vierte Dimension Zeit (© Teske) ......…………………………………………………25 Seite 3 Abkürzungsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis © ® AG AIDS Aufl. bspw. bzw. ca. cm Co. d.h. Copyright registered trademark Aktiengesellschaft Alle Im Dienste Solidarisch Auflage beispielsweise beziehungsweise circa Zentimeter Compagnie das heisst Dr. Doktor EDE ESTODA®-Dance-Ensemble ESTODA® evtl. f. ff. geb. ggf. GmbH ESential Technique of Oriental DAnce eventuell folgende fortfolgende geborene gegebenenfalls Gesellschaft mit beschränkter Haftung JOMdance® KG n NRW PKW S. sog. St. t u.a. u.ä. usw. uvm. vgl. VHS WTA www z.B. z.T. jazzorientalmoderndance Kommanditgesellschaft unendlich Nordrhein-Westfalen Personenkraftwagen Seite sogenannt Sankt Zeit unter anderem und ähnlichem und so weiter und viele mehr vergleiche Volkshochschule Wipp-Twist-Akzent World Wide Web zum Beispiel zum Teil Seite 4 1. Vorwort 1. Vorwort Die vorliegende Abschlussarbeit stellt einen Meilenstein in meiner künstlerischen Karriere als orientalische Tänzerin dar. Nach über zwei Jahren der Ausbildung zur geprüften ESTODA®-Lehrerin mit meinem erfolgreichen Abschluss des praktischen und theoretischen Prüfungsteils bildet diese sehr persönliche Abschlussarbeit, die ebenfalls einen weiteren Prüfungsteil darstellt, nunmehr den Endpunkt meiner gesamten Ausbildung. Die ESTODA®-Ausbildung ist somit beendet. Gleichzeitig stellt die vorliegende Arbeit einen Zwischenschritt auf meinem zukünftigen Weg des Unterrichtens von Schülerinnen im orientalischen Tanz dar. Gerne möchte ich diesen Weg auch in Zukunft mit ESTODA® gehen und freue mich schon jetzt darauf, mein erlerntes Wissen in Theorie und Praxis an viele Schülerinnen weiterzugeben, damit demnächst noch mehr ESTODANERINNEN von diesem System fasziniert berichten können. Danken möchte ich meiner Ausbilderin Yasmin al Ghazali für eine lehrreiche, interessante und herausfordernde Zeit. Zudem bedanke ich mich bei meiner Co-Ausbilderin Yasmina Said sowie bei meinem Prüfer Said el Amir. Alle drei haben eine tolle Arbeit geleistet. Ein Dankeschön gilt auch an meine ESTODA®-Kolleginnen, die wir uns gegenseitig während der Ausbildung immer wieder Mut zugesprochen haben und mit denen schöne Stunden verlebt sowie viele neue und nette Kontakte geknüpft wurden. Mein ganz besonderer Dank geht an dieser Stelle an meinen Mann Klaus. Er hat mich von Beginn an in meiner tänzerischen Laufbahn unterstützt und auch in den letzten beiden Jahren während der ESTODA®-Ausbildung stand er mir stets mit Rat und Tat zur Seite. Da der orientalische Tanz einen großen Platz in meinem Leben einnimmt, hat er dabei auf viel gemeinsame Zeit mit mir verzichtet und sich in Geduld geübt. Dabei hat er immer an mich geglaubt und mich mit dem nötigen Fingerspitzengefühl immer wieder zu guten Leistungen angespornt. Nach all diesen Danksagungen wünsche ich nun dem Leser viel Spaß beim Studieren meiner ESTODA®-Abschlussarbeit. Sonja Teske - Bauchtänzerin Soraya - Düsseldorf, Juni 2008 Seite 5 2. Einleitung 2. Einleitung 2.1 Ausgangssituation und Zielsetzung Die vorliegende Arbeit stellt die Abschlussarbeit der Bauchtänzerin Soraya im Rahmen der zweijährigen Ausbildung zur geprüften ESTODA®-Lehrerin dar. ESTODA® steht dabei als Abkürzung für ESential Technique of Oriental DAnce. Die in den Jahren 2006 und 2007 vorgenommene Ausbildung in Herne wurde dabei über 5 Module unterschiedlicher Länge absolviert und endete im 5. Modul mit einer theoretischen und praktischen Abschlussprüfung. Diese Abschlussarbeit vollendet nunmehr die ESTODA®-Ausbildung, da sie ebenfalls wesentlicher und finaler Bestandteil der Ausbildung ist. Aus den zahlreichen Themenvorschlägen zur Bearbeitung innerhalb der ESTODA®Abschlussarbeit hat sich Bauchtänzerin Soraya für ein Thema aus dem künstlerischen Themenbereich entschieden. Zielsetzung der vorliegenden Arbeit mit dem Titel „Das menschliche Bild der ESTODA®-Tänzerin“ ist dabei, im Rahmen eines persönlichen Ansatzes und einer persönlichen Betrachtungsweise die mit dem ESTODA®-System gemachten Erfahrungen der Bauchtänzerin Soraya vorzustellen. Hierbei werden ebenfalls persönliche Entwicklungen, die sich bei Soraya durch die Ausbildung ergeben haben, sowie Fallbeispiele mit in diese Arbeit eingebracht. Mit dieser Arbeit wird gleichzeitig das Ziel verfolgt, die zweijährige Ausbildung erfolgreich abzuschließen mit der Konsequenz, nach erfolgreicher Beendigung den Titel „geprüfte ESTODA®-Lehrerin“ tragen zu dürfen sowie nach dem ESTODA®-System Schüler unterrichten zu dürfen. 2.2 Aufbau der ESTODA®-Abschlussarbeit Nach dem Vorwort im vorangegangenen und der Einleitung in diesem Kapitel wird in Kapitel 3 die Bauchtänzerin Soraya hinsichtlich ihres künstlerischen Werdegangs mit Biographie und ihren tänzerischen Aktivitäten sowohl als Solistin sowie auch als Gruppentänzerin vorgestellt. Ebenfalls findet in diesem Kapitel besondere Erwähnung, wie die ersten Berührungspunkte von Soraya mit dem ESTODA®-System aussahen. In Kapitel 4 stellt Soraya in Grundzügen das ESTODA®-System vor und gibt einen Überblick über die dazugehörige Theorie des Systems. Basierend auf diesem Kapitel wird in dem darauffolgenden Kapitel 5 eine Übertragung und Interpretation des vorgestellten ESTODA®-Systems aus dem Blickwinkel der Bauchtänzerin Soraya im Sinne einer eigenen, selbst weiterentwickelten Betrachtungsweise wiedergegeben. Dieses bezieht sich sowohl auf Elementarbewegungen sowie deren Kombinationsmöglichkeiten. In Kapitel 6 werden sodann die praktischen Erfahrungen mit dem ESTODA®-System einerseits der Bauchtänzerin Soraya (interne Perspektive) und andererseits bei Anwendung bei Dritten im Rahmen von zwei Fallbeispielen (externe Perspektive) dargelegt. Bei den persönlichen Erfahrungen der Bauchtänzerin Soraya werden auszugsweise ebenfalls Entwicklungen, die durch die ESTODA®-Ausbildung hervorgerufen worden sind, vorgestellt. Den Abschluss der Arbeit bildet das Kapitel 7, in dem ein Fazit rückblickend auf die zweijährige Ausbildung zur geprüften ESTODA®Lehrerin vorgenommen wird und in dem gleichsam ein Ausblick auf die zukünftige Entwicklungsperspektive der Bauchtänzerin Soraya gegeben wird. Seite 6 3. Vorstellung der Bauchtänzerin Soraya 3. Vorstellung der Bauchtänzerin Soraya 3.1 Biographie Die 1975 in Düsseldorf geborene Bauchtänzerin Soraya (Sonja Teske geb. Chaouach), Tochter eines tunesischen Vaters und einer deutschen Mutter, hatte schon in ihrer frühen Kindheit – bedingt durch die Herkunft ihres Vaters und durch zahlreiche Besuche bei ihrer Verwandtschaft in Tunesien – Kontakt zur orientalischen Kultur und zum Bauchtanz. „Als junges Mädchen habe ich schon davon geträumt, einmal richtig gut "bauchtanzen" zu können... Nach dem Motto: Mensch lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel mit Dir nichts anzufangen.“ Ihre Ausbildung im orientalischen Bauchtanz genoss Soraya in zahlreichen Kursen, Workshops und Projekten bei namhaften internationalen und nationalen Dozenten, wie z.B. Djamila (Frankfurt), Beata und Horacio Cifuentes (Berlin), Leyla Jouvana (Duisburg), Pierre Moussa (Düsseldorf), Aladin El Kholi (Sankt Augustin / Bonn), Said el Amir (München), Dr. Gamal Seif (Köln), Raksan (Berlin), Sahéla (Wesel), Manis (Düsseldorf), Martia Mephista (Düsseldorf) und Shahrazad (Köln). Sorayas Stil – weiblich, elegant, ausdrucksvoll und dynamisch – wird auch heute noch durch Teilnahme an zahlreichen Fortbildungen verfeinert. Von 2002 bis 2006 war Soraya Mitglied im orientalischen Tanzensemble „Cahira“, aus dem die ehemaligen Tänzerinnen im Rahmen ihrer professionellen Weiterentwicklung im Jahr 2006 das eigenständige „Ensemble El Amal“ bildeten und bei dem Soraya Tänzerin und Gründungsmitglied ist. Ihre orientalischen Tanzkünste zeigt Bauchtänzerin Soraya auch Abbildung 2: Soraya (© Ladyshot) gemeinsam mit der Ensembletänzerin Magdalena, mit der sie seit 2005 zusammen im Duett als „Duo Amara“ tanzt. Bereits im Jahr 2005 wurde Soraya auf ESTODA® aufmerksam. Von April 2006 bis Dezember 2007 absolvierte Soraya eine Tanzausbildung zur geprüften ESTODA®Lehrerin (ESsential Technique of Oriental DAnce). Die insgesamt zweijährige Ausbildung bei Yasmin al Ghazali (Hirschau) ermöglichte Soraya einen noch intensiveren Einblick in den orientalischen Tanz. Das breite Repertoire von Soraya umfasst u.a. die Stilrichtungen klassisch-orientalisch, spanisch-arabisch, Schleier-/Doppelschleier, Tanz mit drei Schleiern, Trommelsolo, Oriental Pop, Samba Oriental sowie den Bauchtanz mit Accessoires wie Stocktanz, Säbeltanz, Isis-Schleier / Isis-Wings, Tambourimtanz, Teller-/Kerzentanz, Shamadan und Zimbeln. Bei Sorayas Engagements und Auftritten auf orientalischen Tanzfestivals, Firmenveranstaltungen wie Geschäftspromotionen und Betriebsfesten sowie privaten Veranstaltungen auf Hochzeiten, Geburtstagen, Vereinsfeiern u.ä. ist es ihr Anspruch, die Zuschauer jedes Mal in das Land von 1001 Nacht zu entführen. Seite 7 3. Vorstellung der Bauchtänzerin Soraya 3.2 Tänzerische Aktivitäten In den folgenden Unterkapiteln soll ein Überblick über die tänzerischen Aktivitäten der Bauchtänzerin Soraya gegeben werden. 3.2.1 Tänzerischer Werdegang der Bauchtänzerin Soraya im Überblick In der untenstehenden Tabelle 1 sind die Aus- und Fortbildungsstationen von Soraya wiedergegeben. Tabelle 1: Überblick über den tänzerischen Werdegang der Bauchtänzerin Soraya (Stand: Juni 2008) Projekt 2008 2007 2006 Dozent / Dozentin Workshop "Ägyptischer Balady" Aladin El Kholy, St. Augustin / Bonn Tanzprojekt: Ausdruck, Emotion und Authentizität im orientalischen Tanz „Orientalischer Tanz mit der Intensität eines heißen Wüstenwindes…“ Workshop 3: Trommelsolo Raksan, Berlin Tanzprojekt: Ausdruck, Emotion und Authentizität im orientalischen Tanz „Orientalischer Tanz mit der Intensität eines heißen Wüstenwindes…“ Workshop 2: Zeitgenössischer / moderner orientalischer Tanz Raksan, Berlin Tanzprojekt: Ausdruck, Emotion und Authentizität im orientalischen Tanz „Orientalischer Tanz mit der Intensität eines heißen Wüstenwindes…“ Workshop 1: Improvisation Raksan, Berlin Workshop Drum-Solo-Choreografie Said el Amir, München Ausbildung zur ESTODA®-Lehrerin, Modul 5, (ESential Technique of Oriental DAnce) mit erfolgreichem Abschluß der theoretischen und praktischen Prüfung Yasmin al Ghazali, Hirschau Ausbildung zur ESTODA®-Lehrerin, Modul 4 (ESsential Technique of Oriental DAnce) Yasmin al Ghazali, Hirschau Tanztechnik: Drehungen, Schrittkombis / Chassé, Körperhaltung, Armhaltung, Musikinterpretation Dr. Gamal Seif, Köln ® Ausbildung zur ESTODA -Lehrerin, Modul 3 (ESsential Technique of Oriental DAnce) Yasmin al Ghazali, Hirschau Ausbildung zur ESTODA®-Lehrerin, Modul 2 (ESsential Technique of Oriental DAnce) Yasmin al Ghazali, Hirschau Workshop Dance Aerobic Nele Brückmann, Hamburg ® ab 10/2006 2005 Ausbildung zur ESTODA -Lehrerin, Modul 1 (ESsential Technique of Oriental DAnce) Yasmin al Ghazali, Hirschau Workshop Baladi - Background Djamila, Frankfurt Workshop Baladi - Basics Djamila, Frankfurt Workshop Baladi - Best of Djamila, Frankfurt Mitglied im Ensemble "El Amal" für orientalischen Showtanz, Düsseldorf Workshop Tanz mit 3 Schleiern Sahéla, Wesel Workshop Dance Aerobic Nele Brückmann, Hamburg Sommer-Trainingscamp 2005: - SAIDI-JOMdance® - Effekte, Posen, Gutaussehen!!! Djamila, Frankfurt, und Said el Amir, München Seite 8 3. Vorstellung der Bauchtänzerin Soraya Projekt Dozent / Dozentin - Raqs-Sharqi-Choreographie - Erotisch, Sinnlich, Sexy Workshops Doppelschleier, Pop-Folklore, Klassisch Oriental, Schlangenbewegungen Manis, Düsseldorf Workshop Klassisch orientalische Tanzchoreographie Shahrazad, Köln Workshop Tabla Solo: "Fever" Djamila, Frankfurt Workshop Orientalischer Tanz: Technik, Kombinationen, Choreographie Beata und Horacio Cifuentes, Berlin Bauchtanz-Kurs: Orientalischer Tanz für Fortgeschrittene Shahrazad, Köln Bauchtanz-Kurs - Fortgeschrittene Marita Mephista, Düsseldorf Bauchtanz-Intensivtraining für Soraya und Ashanti Marita Mephista, Düsseldorf seit 3/2005 Gründung des Bauchtanz-Duos "Duo Amara" (zusammen mit Bauchtänzerin Magdalena) 2004 Choreographie Workshop - Oriental Pop Djamila, Frankfurt Bauchtanz-Kurs - Fortgeschrittene Marita Mephista, Düsseldorf Bauchtanz-Kurs - Fortgeschrittene Nana, Düsseldorf Tanzprojekt Aladin El Kholy, Sankt Augustin / Bonn Workshop Ägyptischer Stil - Technik, Kombis, Philosophie Djamila, Frankfurt JOMdance®-Workshop Said el Amir, München Bauchtanz-Kurs - Fortgeschrittene Nana, Düsseldorf Workshop Shimmy-Variationen Leyla Jouvana, Duisburg Workshop Trommelsolo Apsara Habiba, Köln Bauchtanz-Kurs - Fortgeschrittene (VHS / Volkshochschule) Ute, Düsseldorf Tanzprojekt "Orientalischer Tanz" Pierre Moussa (Jasmina Basar / Bauchtanzstudio), Düsseldorf Zimbel-Workshop Monika, Mönchengladbach Shimmy-Workshop Nana, Düsseldorf 2003 2002 Bauchtanz-Kurs - Fortgeschrittene Nana, Düsseldorf Unterrichtsstunden "Spanisch-Arabisch" Petra, Krefeld von 9/2002 bis 9/2006 Mitglied im Ensemble Cahira unter der Leitung von Nana (Bauchtanzschule Cahira) 2001 Intensivwoche für Anfänger (VHS / Volkshochschule) Ute, Düsseldorf Bauchtanzunterricht - Anfänger mit Vorkenntnissen (VHS / Volkshochschule) Ute, Düsseldorf 3.2.2 Bauchtänzerin Soraya als Solistin Neben Auftritten auf privaten Veranstaltungen wie Hochzeiten, Geburtstagen, Vereinsfeiern absolvierte Soraya in der Vergangenheit viele Auftritte auf (orientalischen) Tanzfestivals und Firmenveranstaltungen wie Geschäftspromotionen und Betriebsfesten. Als Referenzen können hierbei bspw. aufgeführt werden: Redball Spendengala 2007 (Heinsberg), 5. Orientalische Tanzshow (Erkrath), Benefizgala AIDS 2005 (Düsseldorf), Galeria Kaufhof Warenhaus AG (Siegburg), Provinzial Rheinland Versicherung AG (Düsseldorf), Arcor AG & Co. KG (Eschborn) bzw. ISIS Multimedia Net GmbH & Co. KG (Düsseldorf), ICI Paints Deco GmbH (Hilden), TI Automotive GmbH (Neuss), CLASSIC Elektronik GmbH (Willich), dsoftware GmbH (Neuss), Verkehrsbetriebe Stadt Monheim am Rhein, Maschinenbauunternehmen THK Europe GmbH (Ratingen / Düsseldorf), Steuerberatungsgesellschaft Keller & Muyres (Mönchengladbach), Alpha Management Seite 9 3. Vorstellung der Bauchtänzerin Soraya GmbH (Duisburg), internationale Rechtsanwaltskanzlei Clifford Chance (Düsseldorf), MARITIM-Hotel (Königswinter), Dorint Hotel (Neuss), TECTUM Group / TECTUM Consulting für Innovationstechnologie GmbH & Co KG (Gelsenkirchen), Bausparkasse Mainz AG, Magic Moments - Agentur für Kommunikation GmbH / MediaCom Germany Agentur für Mediaberatung GmbH (Düsseldorf), Galerie Abbasi (Recklinghausen) uvm. Abbildung 3: Banner der Bauchtänzerin Soraya (© Teske) 3.2.3 Bauchtänzerin Soraya als Duo-Partnerin im „Duo Amara“ Das Duo Amara besteht aus den Bauchtänzerinnen Soraya und Magdalena. Soraya und Magdalena lernten sich 2003 über die gemeinsame Dozentin Nana im Tanzstudio CAHIRA kennen. Neben preisgekrönten Auftritten mit dem Ensemble CAHIRA auf zahlreichen orientalischen Tanzshows und Festivals absolvierten Soraya und Magdalena erfolgreiche Auftritte im Duett auf öffentlichen Bühnen und Privatfeiern. Im Frühjahr 2005 entschlossen sich daher die beiden Tänzerinnen das BauchtanzDuo "Amara" zu gründen, um fortan die Abbildung 4: Bauchtanzduett Duo Amara (© Teske) Zuschauer und Liebhaber orientalischer Tanzkunst gemeinsam mit ihren Tanzdarbietungen verzaubern zu können. Ein umfangreiches Repertoire der beiden Bauchtänzerinnen für Solo- und Duett-Auftritte ist von den Tänzerinnen erarbeitet worden und steht somit für die Zuschauer bereit. Dabei verfolgen die Duettpartnerinnen die Zielsetzung, durch farbenfrohe Kostüme, ausdrucksstarke Choreographien, professionelles Bühnen-Makeup und den Charme der beiden Tänzerinnen die Zuschauer bei Auftritten des Duo Amara auf eine Reise ins Morgenland mitzunehmen. Der Besuch von zahlreichen Workshops, Unterrichtsveranstaltungen und Tanzprojekten mit entsprechenden Anleitungen zum orientalischen Tanz bei namhaften Dozenten ermöglicht dabei den beiden Tänzerinnen eine ständige Aus- und Weiterbildung. Der Erfahrungsaustausch mit anderen Bauchtänzerinnen sichert Soraya und Magdalena eine ansprechende Qualität ihrer Tanzperformance ab, um dem Publikum Unterhaltung mit Niveau bieten zu können. Dabei bietet das Duo Amara mit Soraya und Magdalena seine orientalische Tanzshow im Großraum Nordrhein-Westfalen (NRW) an. Abbildung 5: Banner des Duo Amara (© Teske) Seite 10 3. Vorstellung der Bauchtänzerin Soraya 3.2.4 Bauchtänzerin Soraya als Gruppentänzerin im „Ensemble El Amal“ Unter dem Namen Ensemble „El Amal“ (Hoffnung) haben sich im Oktober 2006 zehn Bauchtänzerinnen aus Düsseldorf und Umgebung zusammengeschlossen. Alle „El Amal“ Tänzerinnen tanzten zuvor im Ensemble „Cahira“, in dem Soraya seit 2002 Mitglied war. Während Sorayas Zeit im Ensemble „Cahira“ wurde das Ensemble durch zahlreiche Auftritte auf öffentlichen Shows und Veranstaltungen, privaten Feiern sowie in den Medien bekannt. Einmal im Jahr wurde in der Stadthalle in Erkrath eine orientalische Tanzshow mit abwechslungsreichem Programm präsentiert, wobei das Ensemble mit seinen Tänzen das Publikum jedes Mal neu überraschte. Im Rahmen ihrer professionellen Weiterentwicklung entschlossen sich die gesamten ehemaligen Tänzerinnen das Ensemble „El Amal“ zu gründen, bei dem Soraya Tänzerin und Gründungsmitglied ist. Das Ensemble „El Amal“ ist eine eigenständige Gruppe von Tänzerinnen, in der jede Künstlerin ihre Ideen, Wünsche und Stärken einbringt. So ergibt sich eine spannende und vielschichtige Mischung, aus der sich interessante und ausgefallene Choreographien entwickeln. Alle Bauchtänzerinnen können auf eine langjährige Bühnenerfahrung im orientalischen Tanz zurückblicken, in der sie neben Soloprojekten auch in anderen Formationen bereits erfolgreich tätig waren. Insbesondere der vielschichtige Abbildung 6: Ensemble El Amal (© Teske) Erfahrungsschatz aus den unterschiedlichsten einzelnen Tanzprojekten sowie die Praxiskenntnisse aus vergangenen gemeinsamen orientalischen Tanzvorführungen ermöglichen dem Ensemble „El Amal“, professionellen Bauchtanz auf hohem Niveau mit anspruchsvollen Choreographien, effektvollen Bühnenbildern und attraktiven Kostümen zu präsentieren. Das umfangreiche und breite Repertoire des orientalischen Showtanz-Ensembles „El Amal“ umfasst Tänze aus verschiedenen Regionen der Welt, geschichtlich Älteres (landestypische Folklore) und Neues (moderne Fusionen). In der Formation des gesamten Ensembles besteht das Repertoire aus klassisch orientalischem Tanz (Raqs Sharqi), Trommelsolo, Schleiertanz, Doppelschleiertanz, Stocktanz (Saidi oder Raqs El Assaya), Balady, Gypsy-Style - Zigeunerphantasie / Zigeunertanz (mit Einsatz des Tambourins), Säbeltanz / Schwerttanz, Tanz mit Isis-Wings / Isis-Schleier, Lichtertanz, Zimbeltanz, Leuchtertanz (Raqs Shamadan), Flamenco-Oriental / Spanisch-Arabisch, Oriental Pop und Improvisation. Einzelne Ensembletänzerinnen beherrschen darüber hinaus als Spezialitäten die folgenden Tanzstile, die auf Wunsch innerhalb von Solis, Duetten, Trios usw. in die künstlerische Ausgestaltung von größeren Engagements eingebettet werden können: Tellertanz / Kerzentanz, Tanz mit drei Schleiern, SiebenSchleier-Tanz (Tanz der Salome), Melaya Leff, Ghawazee, Khaleegy, moderner Hula Auana / Hula Tanz, persischer Tanz und American-Tribal-Style. Das vielschichtige und bunte Repertoire des Ensembles für orientalischen Showtanz wird ständig durch Besuche von Workshops bei namhaften internationalen und nationalen Dozenten der orientalischen Tanzszene erweitert. Basierend auf diesem umfassenden Repertoire werden die Auftrittsprogramme des Ensemble „El Amal“ für unterschiedliche Anlässe und Bühnen individuell komponiert und mit dem jeweilig authentischen Kostüm in einer ausgefeilten Gruppenchoreografie dargeboten. Seite 11 3. Vorstellung der Bauchtänzerin Soraya Erste Erfolge in der neuen Formation als Ensemble „El Amal“ konnten die Tänzerinnen bereits im ersten Monat nach Gründung auf einer großen türkischen Hochzeitsfeier in Schwerte sowie mit ihren Bauchtanzshows auf einer mehrtägigen Unternehmensveranstaltung einer Bausparkasse aus Mainz feiern. Mit neuen Kostümen und neuer Choreografie für die Saison 2007 begeisterte das Ensemble „El Amal“ im März 2007 die Zuschauer bei der Eröffnungsgala zum 3. Orient-Festival von Aladin El Kholy in St. Augustin / Bonn im Brückenforum, wobei das Ensemble abermals orientalische Tanzkunst auf hohem Niveau präsentierte. Abbildung 7: Banner des Ensemble El Amal (© Teske) 3.2.5 Bauchtänzerin Soraya als Gruppentänzerin im „ESTODA®-Dance-Ensemble (EDE)“ Das gegen Ende 2007 / Anfang 2008 ins Leben gerufene ESTODA®-Dance-Ensemble von Yasmina Said ist unter anderem auch auf Wunsch der Ausbildungsteilnehmerinnen der Ausbildung zur geprüften ESTODA®-Lehrerin 2006/2007 in Herne entstanden. In dieser noch sehr jungen und neuen Formation soll das gemeinsame Ziel verfolgt werden, auf der ESTODA®-Technik basierende Gruppenchoreografien bühnenreif zu präsentieren. Unter Anwendung der ESTODA®-Technik sind als Tänzerinnen grundsätzlich die Tänzerinnen teilnahmeberechtigt, die mindestens das 4. Ausbildungsmodul im Rahmen ihrer ESTODA®-Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Soraya wie auch weitere Tänzerinnen aus ihrem Ausbildungsjahrgang 2006/2007, die ebenfalls Mitglied im ESTODA®-Dance-Ensemble sind, können hierbei ihre erlernte ESTODA®-Technik auf der gleichen Basis und hohen Qualitätsstufe anwenden. 3.3 Die ersten Berührungspunkte mit ESTODA® Im Jahr 2003 lernte Bauchtänzerin Soraya erstmalig den Dozenten Said el Amir im Rahmen eines JOMdance®-Workshops im Studio Cahira in Düsseldorf kennen. Im Rahmen dieses Workshops machte Said el Amir seinerzeit die Schülerinnen anhand einer Tanzfigur (dem sog. „Wachternus/Hüftdrop“) darauf aufmerksam, dass diese auch „anders“ getanzt werden kann. Bauchtänzerin Soraya erinnert sich heute an die ungefähre Erklärung, dass nämlich die Bewegung, wie sie damals Said el Amir vorführte, nicht über die hochgezogene Hüfte entstand, sondern dass die Bewegung aus dem sog. Arbeitsbein kam und das sog. Dekorationsbein dabei nicht wirklich aktiv war. Für die anwesenden Schülerinnen war diese Bewegungstechnik bislang unbekannt und die Vorstellung, die Tanzfigur „Wachternus/Hüftdrop“ nunmehr „anders“ – also sprich nach dem ESTODA®-System zu tanzen – schien seinerzeit nahezu unvorstellbar. Erneut kam Bauchtänzerin Soraya mit ESTODA® in Berührung als sie ein knappes Jahr später (im Herbst 2004) den Choreographie-Workshop „Oriental Pop“ mit der ihr zuvor persönlich unbekannten Dozentin Djamila im Studio Cahira in Düsseldorf besuchte. Auch Djamila erklärte im Rahmen dieses Workshops den Schülerinnen anhand von mehreren Tanzfiguren, dass diese auch „anders“ getanzt werden können. Beispielhafte Tanzfiguren waren damals die Figuren wie der sog. „Wachternus/Hüftdrop und der „Hüftkick“. Die Dozentin Djamila sprach auch von einem sog. Arbeitsbein und einem sog. Dekorationsbein. Hinzu kamen noch Begriffe wie beispielsweise „Wippe“ und „Twist“. Für einige Schülerinnen war diese Erklärung bisher nicht geläufig, die ihnen bekannten Seite 12 3. Vorstellung der Bauchtänzerin Soraya Tanzfiguren nunmehr „anders“ und somit nach dem ESTODA®-System zu tanzen. Anderen Schülerinnen schien diese Theorie und Praxis ein wenig bekannt, da einige von diesen Schülerinnen bereits im Vorjahr auf das Thema ESTODA® im Rahmen des JOMdance®-Workshops mit Said el Amir im Studio Cahira in Düsseldorf aufmerksam gemacht wurden. Durch diesen wiederholenden Effekt bezüglich der Kenntnisvermittlung auf dem Thema ESTODA® war Bauchtänzerin Soraya bei diesem ChoreographieWorkshop „Oriental Pop“ das ESTODA®-System nunmehr nicht mehr unbekannt und sie bemerkte, dass die von Djamila erklärten und vorgetanzten Tanzfiguren, wenn sie nach ESTODA® getanzt wurden, doch erheblich eleganter aussahen, als wenn sie weiterhin nach einer bereits bekannten Tanztechnik erklärt und getanzt wurden. Im Rahmen einer weiteren Fortbildungsmaßnahme wurde Bauchtänzerin Soraya im Jahr 2005 beim Besuch des sog. Trainingscamps mit Djamila und Said el Amir in Vollmerz mit dem ESTODA®-System erneut näher vertraut. Beide Dozenten machten die Schülerinnen im Rahmen ihrer Workshops während des mehrtätigen Trainingscamps auf das Thema ESTODA® aufmerksam – unabhängig in welchem Zusammenhang, sei es beispielsweise beim Warm-Up, in einer Choreographie oder als Djamila den Schülerinnen einige Tanzfiguren vorführte, die sie seinerzeit selbst gerade erst im Rahmen der ESTODA®Lehrerin-Ausbildung erlernt hatte. Hier zeigte sie den Schülerinnen Tanzfiguren wie z.B. „Hagallah Basis“, „Hagallah logisch“, „Hagallah unlogisch“ oder die „Kipp-Hagallah“. 1 Die anwesenden Schülerinnen, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht oder nur teilweise mit dem Thema ESTODA® in Berührung geraten waren, waren dabei von der eingesetzten Tanztechnik entsprechend positiv fasziniert. Neben den Schülerinnen, die bislang noch nicht oder nur teilweise Kontakt mit dem ESTODA®-System hatten, waren auf diesem Trainingscamp ebenfalls Schülerinnen anwesend, die sich bereits mitten in der Ausbildung zur ESTODA®-Lehrerin befanden. Das Thema ESTODA® hatte in Vollmerz einen hohen Stellenwert, denn unter den Kolleginnen war es möglich, entsprechend entspannt zu „fachsimpeln“. An einem der Abende während des Trainingscamp saßen einige Schülerinnen gemeinsam mit Said el Amir zusammen und er verteilte in der Runde Informationsbroschüren über die ESTODA®-Lehrerinnen-Ausbildung und beantwortete Fragen hierzu. Das Lesen dieser Informationsbroschüre sowie die bis zu diesem Zeitpunkt positiven Erfahrungen mit ESTODA® ließen bei Bauchtänzerin Soraya den Wunsch entstehen, ab dem Jahr 2006 mit der Ausbildung zur ESTODA®-Lehrerin beginnen zu wollen. Bauchtänzerin Soraya ließ sich dabei von Said el Amir die Frage beantworten, ob man die Ausbildung evtl. bereits nach dem 4. Modul - statt wie vorgesehen nach dem 5. Modul - beenden könne, da sie in diesem Moment und bislang noch nicht mit dem Gedanken gespielt hatte, selbst orientalischen Tanz unterrichten zu wollen. Die Antwort von Said el Amir lautete seinerzeit sinngemäß „Wenn man bis zum 4. Modul gekommen sei, gäbe es keinen Grund, an dieser Stelle aufzugeben. Man solle an sich glauben und es zumindest versuchen ….“. Bestärkt durch diese Aussage konnte sich Bauchtänzerin Soraya ab diesem Zeitpunkt zumindest theoretisch vorstellen, zukünftig die Ausbildung zur ESTODA®-Lehrerin bis zum Ende durchzuführen und vielleicht auch selbst im Anschluss daran orientalischen Tanz – basierend auf der fundierten Ausbildung auf hohem Niveau – zu unterrichten. Bislang hatte sie immer davon Abstand gehalten, selbst orientalischen Tanz unterrichten zu wollen. Während ihres bisherigen tänzerischen Werdegangs hatte Soraya immer wieder Tanzkolleginnen kennen lernen können, die von sich selbst sehr überzeugt waren und entsprechend sich als „gute Lehrerinnen für orientalischen Tanz“ für Unterrichtsveranstaltungen anboten. Dabei hatten diese Tanzkolleginnen nicht immer wirklich viel mehr Hintergrundwissen als Bauchtänzerin Soraya selbst. Oft war bei diesen Tanzkolleginnen feststellbar, dass sie ein abweichendes Eigenbild vom Fremdbild 1 vgl. al Ghazali (2006c), ESTODA®-Handbuch, Modul 3, S. 25 ff. Seite 13 3. Vorstellung der Bauchtänzerin Soraya aufwiesen und auch eher eine Tendenz zu starker Selbstüberschätzung zeigten. Diese „Lehrerinnen“ agierten dabei nach dem Motto: „…man kann Etwas und dieses Etwas gibt man an unwissende Schülerinnen weiter…“. In diesen gleichen negativen Weg ihre tänzerische Karriere einzuschlagen, war für Bauchtänzerin Soraya bislang nicht vorstellbar und mit dem Ausblick auf eine fundierte, professionelle Fortbildung, die sich durch die Teilnahme an der ESTODA®-Ausbildung eröffnete, war für Bauchtänzerin Soraya somit der Weg in eine tänzerische Welt, für die Soraya eine höhere Präferenz hatte, möglich. Ab April 2006 begann somit, nach dieser Vorgeschichte, die zweijährige Ausbildung zur geprüften ESTODA®-Lehrerin für Soraya in Herne. Seite 14 4. Vorstellung des ESTODA®-Systems 4. Vorstellung des ESTODA®-Systems 4.1 Allgemeines zum ESTODA®-System und zur Ausbildung zur ESTODA®Lehrerin Im Jahr 1996 wurde erstmalig das ESTODA®-System durch Yasmin al Ghazali 2 definiert, wobei ESTODA® als Abkürzung für ESential Technique of Oriental DAnce steht. 3 Dieses System basiert dabei auf den drei Achsen, die einen Raum beschreiben (die sog. Raumachsen) und den Möglichkeiten des menschlichen Körpers, Becken und Brustkorb voneinander isoliert und somit unabhängig auf diesen Raumachsen zu verschieben und mit ihnen um sie zu drehen. Es ist möglich, diese Verschiebungen und Drehungen dabei zeitlich und räumlich unterschiedlich miteinander zu verbinden (z.T. in Kombination mit Schritten), womit sich alle Bewegungen des orientalischen Tanzes (Bauchtanz) zusammensetzen lassen und ebenfalls absolut exakt und einfach verständlich beschreiben lassen. Aus diesem Systemgedanken heraus wurde in der Folgezeit die Ausbildung zur/zum ESTODA®-Lehrerin 4 entwickelt. Die derzeit zweijährige Ausbildung zur geprüften ESTODA®-Lehrerin verteilt sich berufsbegleitend auf fünf Unterrichtsmodule, die zwischen einem bis zu sechs Wochenenden dauern. Dabei erfolgt nach jedem Modul eine Zwischenprüfung, um die Zulassung zum jeweils nächst höheren Modul erhalten zu können. Aus den Verschiebungen und Drehungen auf und um die drei Raumachsen ergeben sich für das ESTODA®-System sechs Elementarbewegungen. 5 Auf Basis dieser Elementarbewegungen wird im ersten bis vierten Modul alleinig die Technik des orientalischen Tanzes unterrichtet. Im letzten und fünften Modul wird die Weitergabe – das Unterrichten dieser Technik – vermittelt. Das fünfte Modul endet mit einer Prüfung, die aus drei Teilen besteht: theoretisch-schriftlich, praktisch-technisch sowie eine Lehrprobe, wobei durch einen externen und unabhängigen Prüfer der praktische Teil und die Lehrprobe abgenommen wird. Nach erfolgter dreiteiliger Prüfung ist vom Prüfling noch eine schriftliche Abschlussarbeit anzufertigen, die ebenfalls in das Ergebnis der Gesamtnote einfließt. Im Gegensatz zu vielen anderen Ausbildungsprogrammen im orientalischen Tanz, in denen aufgrund der Themenvielfalt nur wenig Zeit für den wichtigen Teilaspekt der Tanztechnik zur Verfügung steht, konzentriert sich die Ausbildung zur ESTODA®-Lehrerin vollkommen auf den Teilaspekt Tanztechnik sowie dessen Vermittlung und garantiert höchst möglichen Standard an tänzerischem Können und didaktischem Fachwissen. Die Ausbildung umfasst dabei 130 Stunden Elementartechnik des orientalischen Tanzes (in den Modulen 1 bis 4) sowie 72 Sunden Methodik/Didaktik (in Modul 5). Im Rahmen der weiteren Entwicklung wurde seit der Entstehung des Systems festgestellt, dass das Bewegungssystem der Elementartechnik in zweifacher Weise Auswirkungen hat: Das wichtigste Ergebnis wird in der orientalischen Tanzausbildung deutlich, da die Anwendung der Elementartechnik sofort sichtbar ist: Sie optimiert die Isolation und Zentrierung der gesamten binnenkörperlichen 6 Bewegungen des orientalischen Tanzes. Die Folge hieraus ist ein „korrektes“ Tanzen mit entsprechend lockerem und entspanntem 2 3 4 5 6 vgl. al Ghazali (2006a), ESTODA®-Handbuch, Modul 1, S. 6. vgl. für die folgenden Ausführungen in diesem Kapitel auch die Homepage von www.estoda.de unter der Rubrik „über Estoda“. Für die folgenden Ausführungen wird von der weiblichen Person gesprochen, jedoch steht die Ausbildung auch Männern offen. Die detaillierte Erklärung der Elementarbewegungen erfolgt in Kapitel 4.2 dieser Arbeit. vgl. al Ghazali (2006a), ESTODA®-Handbuch, Modul 1, S. 6. Seite 15 4. Vorstellung des ESTODA®-Systems Körper, bei dem ein ökonomischer Einsatz der Muskelkraft erfolgt und „unsaubere“, d.h. falsche und verkrampfte Bewegungen vermieden werden. Das Ausbildungsziel liegt dabei in dem Anspruch, den höchstmöglichen Standard an technischem Können im orientalischen Tanz nach neuestem Erkenntnisstand zu garantieren. Dieser Standard ist dabei jedoch nicht statisch, sondern dynamisch und wird bei neuesten Erkenntnissen und Entwicklungstrends ggf. angepasst. Neben dem Haupteffekt in der Anwendung in der orientalischen Tanzausbildung wird eine weitere Wirkung des Bewegungssystems der Elementartechnik in den therapeutischen Nebeneffekten festgestellt: Hierbei sind Effekte feststellbar, wie bspw. sanfte, aber wirksame Mobilisierung der Wirbelsäule, Lösen von Muskelverspannungen, Aufbau eines gesunden Tonus des Torso-Muskelkorsetts, der Bein- und Armmuskeln, Schmerzlinderung vornehmlich im Bereich der Lendenwirbelsäule und des Iliosakralgelenks sowie Gleichgewichtsverbesserungen durch die Zentrierung. Ebenfalls durch die gezielt ausgewählte Musik und die didaktische Darbietung des Unterrichtsmaterials soll gleichsam eine therapeutische Wirkung erzielt werden. Eine positive Wirkung auf die Psyche wird gleichzeitig bei den meisten Schülerinnen durch die Köpertherapie auf der Basis von Zentrierung erreicht. Theorie des ESTODA®-Systems 4.2 Das ESTODA®-System basiert auf den drei Raumachsen „Geraden“ sowie den drei Drehungen „Kurven“ um die Raumachsen herum. Hinzu kommt ein weiterer wichtiger Bestandteil, nämlich die Zeit. Die drei Dimensionen „Geraden“ des Raumes 7 lauten: • • • Vertikale (Senkrechte) Horizontale (Waagerechte) Sagittale (in die Tiefe) Die drei Drehbewegungen „Kurven“ (um und) mit den Geraden 8 lauten: • • • Twist (dreht (um und) mit der Vertikalen) Kippe (dreht (um und) mit der Horizontalen) Wippe (dreht (um und) mit der Sagittalen) Die Abbildung 8 dient zur Verdeutlichung der drei Dimensionen des Raumes sowie der Zeit als 4. Dimension. 9 Man stelle sich vor, dass man sich tänzerisch in einem dreidimensionalen Raum bewegt. Rhythmus und Takt haben mit der 4. Dimension, nämlich der Zeit zu tun. Der gesamte Ablauf eines Tanzes geschieht in der 4. Dimension. Wichtig zu wissen ist, dass es sich theoretisch bei den Drehbeweungen um eine Gerade um ein Denkmodell handelt. In der praktischen tänzerischen Anwendung dieser Bewegung bleibt bei den Drehbewegungen im menschlichen Körper nichts still stehen. Es dreht sich in der Tat alles mit – auch die Gerade selbst. Das ESTODA®-System arbeit mit der Vorstellung, dass die drei Raumachsen („Geraden“) jeweils durch die menschliche Körpermitte verlaufen. Hierbei ist wichtig zu wissen, dass es sich hier ebenfalls um ein Denkmodell handelt. Dieses Modell dient letztendlich für ein besseres Verständnis und zur Vermeidung von einseitigem Betrachten der Bewegungen. 7 8 9 vgl. al Ghazali (2006a), ESTODA®-Handbuch, Modul 1, S. 6 vgl. al Ghazali (2006a), ESTODA®-Handbuch, Modul 1, S. 7 vgl. www.estoda.de unter der Rubrik „Über ESTODA“ Seite 16 4. Vorstellung des ESTODA®-Systems In der Praxis ist die Drehachse des Twists die Wirbelsäule (Vertikale) Diese verläuft nicht genau durch die menschliche Köpermitte, sondern etwas mehr an der Köperrückseite. Daher erscheint auch der Twist von vorne betrachtet größer als von hinten. Die Horizontale verläuft ebenfalls nicht genau durch die menschliche Körpermitte. Bei der Horizontalen hat die weiter hinten liegende Achse bei der Kippe daher auch Auswirkungen. Da Becken und Brustkorb mit der Wirbelsäule verbunden sind und auch die Drehung um die horizontale Achse von dieser Position abhängig ist, erscheinen die Kipp-Bewegungen von Brustkorb und Becken vorne deutlich größer als hinten. Die Sagittale verläuft ca. 4 cm unterhalb des Bauchnabels in Höhe des Kreuzbeins von vorne nach hinten durch das Becken. Da man beim Tanzen lediglich die Beckenoberseite sieht, entsteht der Eindruck, dass beide Hüftebewegungen gleich groß sind. Die Unterseite des Beckens ist ohne weiteres nicht sichtbar. Man darf bei dieser Geraden davon ausgehen, dass diese durch die menschliche Körpermitte verläuft. Daher gilt hier die Ausnahme, dass die Sagitalle die einzige Gerade ist, bei der sich die theoretische Vorstellung mit der Wirklichkeit deckt. Bei ESTODA® wird eine eigene Nomenklartur benutzt, aber auf die bekannten und gängigen Namen einzelner Bewegungen hingewiesen. Die Technik und das System bieten eine zusätzliche Erweiterung des Bewegungshorizonts und des -repertoires. Isolation und Zentrierung werden perfektioniert. Bei ESTODA® werden alle Bewegungen grundsätzlich über belastetem Bein beschrieben. Die Beine heißen zum einen „Arbeitsbein“ (Standbein) und „Dekorationsbein“ (Spielbein). Das Körpergewicht ist über dem Arbeitsbein oder auf beiden Beinen. 10 Abbildung 8: Darstellung der drei Dimensionen des Raumes und der vierten Dimension Zeit (© www.estoda.de) Jede Bewegung kann schnell oder langsam, groß oder klein, hart oder weich, in Stufen oder mit Ebenenwechsel getanzt werden. Je nach Anwendung dieser Variationsmöglichkeiten verändert sich die Dynamik im Tanz. Das Körpergewicht ist auf dem Bein, dessen Fuß fester auf den Boden drückt als der andere. Es ist komplett auf diesem Bein, wenn der betreffende Fuß nicht mehr vom Boden abgehoben werden kann. Die Möglichkeiten der Gewichtsverteilung können zum einen sein, dass das Gewicht auf beiden Beinen gleich ist, Teilgewicht (auf einem Bein mehr als auf dem anderen) oder ganz auf einem Bein. 10 vgl. al Ghazali (2006a), ESTODA®-Handbuch, Modul 1, S. 4 ff. Seite 17 4. Vorstellung des ESTODA®-Systems Das Körpergewicht muss von einem Bein auf das andere gewechselt werden, um sich tänzerisch im Raum bewegen zu können. In Verbindung mit einem Schritt und dem Rhythmus gibt es folgende Möglichkeiten der Gewichtsverlagerung: • • • • schnell direkt (auf den Beat) schnell indirekt (auf den Off-Beat) gleitend direkt (auf den Beat) gleitend indirekt (auf den Off-Beat) Innerhalb des ESTODA®-Systems basieren alle Bewegungen auf der Grundlage der sechs Elementarbewegungen. Die sechs Elementarbewegungen aufsteigend nach Schwierigkeitsgrad sortiert werden wie folgt definiert: 1. Vertikale Bei dieser Bewegung befinden sich alle anderen Elementarbewegungen in der Neutralstellung. 11 Becken, Brustkorb und Kopf werden in absolut gerader Stellung gemeinsam auf der vertikalen Achse verschoben. Diese Bewegung wird über belastetem Bein aufwärts-abwärts oder abwärts-aufwärts ausgeführt. Die Gewichtsverlagerung kann dabei schnell direkt, schnell indirekt sein, seltener gleitend. Bei der Vertikalen schleicht sich schnell ein sog. „Tilt“ (Neigung des Oberkörpers) ein, wenn die Vertikale nicht kontrolliert pur und korrekt ausgeführt wird. Die Vertikale nimmt gegenüber allen anderen Elementarbewegungen einen Sonderstatus ein. Beim Verschieben entlang der Vertikalen ist keine Isolation von Kopf, Brustkorb oder Becken möglich. Alles bewegt sich immer gleichzeitig miteinander auf und ab. Daher ist ein Ebenenwechsel möglich. Die Vertikale ist erheblich länger als die anderen Geraden. Sie ist die einzige Gerade, die bis zum Ganzkörper-Shimmy auf Geschwindigkeit trainiert werden kann (sie hat dabei Kurvenfunktion). 2. Kippe Bei dieser Bewegung befinden sich alle anderen Elementarbewegungen in der Neutralstellung. Bei dieser Bewegung handelt es sich um eine Drehbewegung um die Horizontale. Die Bewegung wird über belastetem Bein aufwärts oder abwärts ausgeführt. Die Gewichtsverlagerung kann dabei schnell direkt, schnell indirekt sein; gleitend allerdings nur über mehrere Kippen. Es besteht die Möglichkeit, die Kippe mit dem Becken (Beckenkippe), mit dem Brustkorb (Brustkorbkippe) sowie mit dem Kopf (Kopfkippe) auszuführen. Die Kippe hat bei der Ausführung eine automatische Gegenbewegung. Wenn z.B. bei der Beckenkippe die Beckenvorderseite nach oben gezogen wird, bewegt sich die Beckenrückseite automatisch nach unten. Umgekehrt passiert dasselbe. Bei der Brustkorbkippe kann es leicht passieren, mit dem Becken entgegenzukippen und umgekehrt, wenn die Brustkorbkippe / Beckenkippe nicht kontrolliert pur und korrekt ausgeführt wird. 11 Alle Elementarbewegungen befinden sich in Neutralstellung, wenn die Tänzerin aufrecht in der Grundstellung für den orientalischen Tanz steht, aus der Grundstellung heraus wird eine Elementarbewegung getanzt. Alle anderen/übrigen Elementarbewegungen werden nicht ausgeführt. Hinweis: Im 1. Modul wird grundsätzlich nur eine Elementarbewegung ausgeführt. Es besteht allerdings die Möglichkeit, mehrere Elementarbewegungen gleichzeitig auszuführen. Seite 18 4. Vorstellung des ESTODA®-Systems 3. Twist Bei dieser Bewegung befinden sich alle anderen Elementarbewegungen in der Neutralstellung. Bei dieser Bewegung handelt es sich um eine Drehbewegung um die Vertikale. Die Bewegung wird über belastetem Bein vorwärts oder rückwärts ausgeführt. Die Gewichtsverlagerung kann dabei schnell direkt oder schnell indirekt sein. Es besteht die Möglichkeit, den Twist mit dem Becken (Beckentwist), mit dem Brustkorb (Brustkorbtwist) sowie mit dem Kopf (Kopftwist) auszuführen. Der Twist hat bei der Ausführung eine automatische Gegenbewegung. Wenn z.B. bei dem Beckentwist die eine Beckenseite nach vorne gedreht wird, dreht sich die andere Beckenseite gleichzeitig automatisch nach hinten und umgekehrt. Bei dem Twist kann es leicht passieren, dass sich eine Wippe einschleicht, wenn der Twist nicht kontrolliert pur und korrekt ausgeführt wird. 4. Horizontale Bei dieser Bewegung befinden sich alle anderen Elementarbewegungen in der Neutralstellung. Bei dieser Bewegung handelt es sich um ein isoliertes Verschieben von Becken, Brustkorb oder Kopf in gerader Linie auf der horizontalen Achse (waagerecht von rechts nach links und umgekehrt, dies immer langsam in moderater Geschwindigkeit). Die Bewegung wird über belastetem Bein hinwärts oder wegwärts ausgeführt. Die Gewichtsverlagerung kann dabei gleitend direkt oder gleitend indirekt sein. Es besteht die Möglichkeit, die Horizontale mit dem Becken (Horizontale des Beckens), mit dem Brustkorb (Horizontale des Brustkorbs) sowie mit dem Kopf (Horizontale des Kopfes) auszuführen. Bei der Horizontalen kann es leicht passieren, dass sich eine Wippe einschleicht, wenn die Horizontale nicht kontrolliert pur und korrekt ausgeführt wird. 5. Sagittale Bei dieser Bewegung befinden sich alle anderen Elementarbewegungen in der Neutralstellung. Bei dieser Bewegung handelt es sich um ein Verschieben auf der sagittalen Achse (in die Tiefe, von vorne nach hinten und umgekehrt). Die Bewegung wird über belastetem Bein hinwärts oder wegwärts ausgeführt. Die Gewichtsverlagerung kann dabei in der Regel gleitend direkt oder gleitend indirekt sein. Es besteht die Möglichkeit, die Sagittale mit dem Becken (Sagittale des Beckens), mit dem Brustkorb (Sagittale des Brustkorbs) sowie mit dem Kopf (Sagittale des Kopfes) auszuführen. Bei der Sagittalen im Becken schleicht sich schnell eine Beckenkippe, häufig auch ein Brustkorbtilt ein. Bei der Sagittalen im Brustkorb schleicht sich schnell eine Beckenkippe oder auch ein Brustkorbtilt ein, wenn die Sagittale nicht kontrolliert pur und korrekt ausgeführt wird. 6. Wippe Bei dieser Bewegung befinden sich alle anderen Elementarbewegungen in Neutralstellung. Bei dieser Bewegung handelt es sich um eine Drehbewegung um die Sagittale. Die Bewegung wird über belastetem Bein aufwärts oder abwärts ausgeführt. Die Gewichtsverlagerung kann dabei schnell direkt oder schnell indirekt sein. Es besteht die Möglichkeit, die Wippe mit dem Becken (Beckenwippe), mit dem Brustkorb (Brustkorbwippe) sowie mit dem Kopf (Kopfwippe) auszuführen. Die Wippe hat bei der Ausführung eine automatische Gegenbewegung, wenn sie im Brustkorb oder im Kopf passiert. Die Bewegung z.B. bei der Brustkorbkippe entsteht durch Zug und Streckung der Seitenmuskeln. Die Schultern gehen nur passiv mit, werden also nicht aktiv nach oben oder unten gezogen. Im Becken hat die Wippe keine automatische Gegenbewegung. Eine Gegenbewegung kann im Becken nur erzeugt werden, wenn die Wippe, während das gesamte Körpergewicht auf einem Bein ruht, aktiv aus diesem Bein erzeugt wird. Wird das Knie des belasteten Beines gebeugt, senkt sich die Hüfte über eben diesem Bein und die andere Hüfte hebt sich fast automatisch. Wird das Knie des belasteten Beins gestreckt, hebt sich die darüberliegende Hüfte und die andere Hüfte senkt sich automatisch. Nur wenn die Wippe bei einseitigem Seite 19 4. Vorstellung des ESTODA®-Systems Körpergewicht auf diese Weise erzeugt wird, bleibt die Bewegung zentriert. Beide Hüftbewegungen müssen so miteinander kombiniert werden, dass sie genau gleichzeitig beginnen, genau gleichzeitig enden und genau gleich groß sind. Bei der Brustkorbwippe kann es leicht passieren, dass sich ein Tilt einschleicht, bei der Beckenwippe kann es passieren, dass sich die Horizontale, der Twist und die Vertikale einschleichen, wenn die Wippe nicht kontrolliert pur und korrekt ausgeführt wird. Bei ESTODA® gibt es die sog. „Goldenen Regeln des Orientalischen Tanzes“ 12 , wobei hierbei gilt, dass es keine Regeln ohne Ausnahme gibt… • • • • Bei der Wippe werden immer beide Knie gleichzeitig und gleich weit bewegt Wo das Becken hingeht, geht auch das Körpergewicht hin Alle Bewegungen werden grundsätzlich über belastetem Bein beschrieben Die Knie sind immer im Plié (gebeugt) Das System hat unendlich viele kreative Möglichleiten. Einzelne Elementarbewegungen können im Verhältnis 1 zu 1, 1 zu 2, 1 zu 3 bis höchstens 1 zu 6 miteinander kombiniert werden. Einzelne Elementarbewegungen können auch im Verhältnis 1 zu vielen oder besser gesagt 1 zu 1000 (die 1000 steht für Shimmy) kombiniert werden. Darüber hinaus können einzelne Elementarbewegungen zweimal in eine Kombination eingebracht werden. Das Verhältnis lautet dann 1 zu 1 zu 1000. Es wird zwischen bewegungsbildenden Kombinationen, zwischen bewegungsverändernden Kombinationen sowie zwischen bewegungsbildenden Zweifachkombinationen mit Bewegungsveränderung, die sog. Doppler, unterschieden: Bewegungsbildende Kombinationen bedeuteten, dass die einzelnen Elementarbewegungen im Verhältnis 1 zu 1 bis höchstens 1 zu 6 miteinander kombiniert werden. Sie dürfen nicht die Vertikale enthalten. Bewegungsverändernde Kombinationen bedeuten, dass die einzelnen Elementarbewegungen im Verhältnis 1 zu 1000 oder mit der Vertikalen kombiniert werden. Bewegungsbildende (z.B.) Zweifachkombinationen mit Bewegungsveränderung (Doppler) bedeuten, dass hierbei eine Elementarbewegung zweimal in eine Kombination eingebracht wird (zum einen im Verhältnis 1 zu 1 und zum anderen als Shimmy). Grundsätzlich sind 15 verschiedene Bewegungsmöglichkeiten von je 2 Elementarbewegungen im Verhältnis 1 zu 1 möglich, davon sind 10 bewegungsbildend und 5 bewegungsverändernd. 13 Grundsätzlich sind 20 verschiedene Bewegungsmöglichkeiten von je 3 Elementarbewegungen im Verhältnis 1 zu 1 zu 1 miteinander kombinierbar, davon sind 10 bewegungsbildend und 10 bewegungsverändernd. 14 Grundsätzlich sind 15 verschiedene Bewegungsmöglichkeiten von je 4 Elementarbewegungen im Verhältnis 1 zu 1 zu 1 zu 1 möglich, davon sind 5 bewegungsbildend und 10 davon sind bewegungsverändernd. 15 12 13 14 15 vgl. al Ghazali (2006a), ESTODA®-Handbuch, Modul 1, S. 12 vgl. al Ghazali (2006b), ESTODA®-Handbuch, Modul 2, S. 7 f. vgl. al Ghazali (2006c), ESTODA®-Handbuch, Modul 3, S. 13 vgl. al Ghazali (2005), ESTODA®-Handbuch, Modul 4, S. 5 Seite 20 4. Vorstellung des ESTODA®-Systems Grundsätzlich sind 6 verschiedene Bewegungsmöglichkeiten von je 5 Elementarbewegungen im Verhältnis 1 zu 1 möglich, davon ist eine bewegungsbildend und 5 davon sind bewegungsverändernd. 16 Grundsätzlich existiert nur eine einzige Bewegungsmöglichkeit von je 6 Elementarbewegungen. Sie ist immer bewegungsverändernd. 17 Je nach dem, welche Elementarbewegungen nunmehr miteinander kombiniert werden und je nach dem in welchem Mengen-/Zeitverhältnis sie kombiniert werden, entstehen jeweils andere Bewegungen. Kombiniert man z.B. zwei Elementarbewegungen aus zwei Kurven, entstehen die sog. „kleinen Kreise“. 18 Kombiniert man z.B. zwei Elementarbewegungen aus zwei Geraden, entstehen die sog. „mittleren Kreise“. 19 Kombiniert man z.B. zwei Elementarbewegungen aus je einer Kurve und je einer Geraden, entstehen die sog. „Achten“. 20,21 Kombiniert man z.B. zwei Elementarbewegungen aus zwei gleichzeitigen Kurven mit Akzent, entstehen die sog. WTA’s (=Wipp-Twist-Akzente). 22 Kombiniert man z.B. gleichzeitig zwei Elementarbewegungen aus je einer Kurve und einer Gerade im Verhältnis 1 zu 1 nacheinander im Becken und im Brustkorb, entsteht eine sog. Körperwelle 23 ; oder kombiniert man z.B. gleichzeitig zwei Elementarbewegungen aus jeweils 2 Kurven im Becken und im Brustkorb, entsteht ein sog. Korkenzieher. 24 Kombiniert man z.B. gleichzeitig zwei Elementarbewegungen aus je einer Kurve und einer Geraden sowie gleichzeitig zwei weitere Elementarbewegungen aus je einer Kurve und einer Geraden und dies beides nacheinander kombiniert, entsteht ein sog. „überzogener Beckenkreis“. 25 Kombiniert man z.B. nacheinander zwei Elementarbewegungen aus einer Kurve und einer Geraden mit zwei Elementarbewegungen aus einer Kurve und einer Geraden nacheinander, beides gleichzeitig ausgeführt, entsteht eine sog. „Wipphorizontale mit Kipp-Sagittale (Diagonalschleife)“. 26 Das ESTODA®-System hat – wie an einigen Beispielen aufgezeigt – unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 vgl. al Ghazali (2005), ESTODA®-Handbuch, Modul 4, S. 11 vgl. al Ghazali (2005), ESTODA®-Handbuch, Modul 4, S. 11 vgl. al Ghazali (2006b), ESTODA®-Handbuch, Modul 2, S. 9 ff. vgl. al Ghazali (2006b), ESTODA®-Handbuch, Modul 2, S. 14 ff. vgl. al Ghazali (2006b), ESTODA®-Handbuch, Modul 2, S. 16 ff. Ausnahmestellungen nehmen diejenigen Kombinationen ein, deren Kurve um die gleiche Achse dreht, auf der die Gerade verschiebt. Hierbei entsteht keine „echte“, sondern eine „verrückte“ Acht. Alle „echten“ Achten dagegen rotieren um eine andere Achse als diejenige, auf der sie verschieben. Vgl. al Ghazali (2006b), ESTODA®-Handbuch, Modul 2, S. 16 vgl. al Ghazali (2006b), ESTODA®-Handbuch, Modul 2, S. 27 ff. vgl. al Ghazali (2006c), ESTODA®-Handbuch, Modul 3, S. 7 ff. vgl. al Ghazali (2006c), ESTODA®-Handbuch, Modul 3, S. 10 f. vgl. al Ghazali (2005), ESTODA®-Handbuch, Modul 4, S. 7 vgl. al Ghazali (2005), ESTODA®-Handbuch, Modul 4, S. 8 Seite 21 5. Theorie des ESTODA®-Systems aus dem Blickwinkel der Bauchtänzerin Soraya 5. Theorie des ESTODA®-Systems aus dem Blickwinkel der Bauchtänzerin Soraya In den folgenden Ausführungen soll das im vorangegangenen Kapitel eingeführte ESTODA®-System aus der Sichtweise der Bauchtänzerin Soraya in den wesentlichen Grundzügen dargestellt und erläutert werden. Hierbei wird versucht, möglichst viele eigene Beschreibungen einzubringen und gleichzeitig die Verknüpfung zur bereits vorgestellten ESTODA®-Systemtheorie vorzunehmen. 5.1 Elementarbewegungen im dreidimensionalen Raum In der Geometrie lässt sich der dreidimensionale Raum auch durch ein dreidimensionales Koordinatensystem beschreiben. Dabei unterscheidet man die drei Raumachsen „Breite“, „Länge“ und „Höhe“. Mit diesen drei Dimensionen lässt sich somit der Raum beschreiben und die typische geometrische Figur im dreidimensionalen Raum stellt dabei der Würfel dar. Zur Bezeichnung der drei Dimensionen können auch die Begriffe X-, Y- und Z-Achse verwendet werden. Abbildung 9: Darstellung der drei Dimensionen des Raumes (© Teske) Die einzelnen Raumachsen, die in Abbildung 9 verdeutlicht werden, lassen sich dabei wie folgt darstellen: 27 27 Bauchtänzerin Soraya bedankt sich bei den Arbeitskollegen ihres Mannes. Sie haben das Grundgerüst des auf den Fotos in dieser Arbeit abgebildeten Würfels zur Illustration des dreidimensionalen Raumes aus Kupferrohren hergestellt. Soraya hat in Eigenleistung zur Verdeutlichung der einzelnen Achsen diese mit Moosgummi farbig ummantelt. Für die Drehbewegungen wurden Pappdeckel benutzt und ebenfalls mit Moosgummi bestückt. Vor grauer Hintergrundwand wurde dieses Modell sodann an Nylonbindfänden hängend abgelichtet. Seite 22 5. Theorie des ESTODA®-Systems aus dem Blickwinkel der Bauchtänzerin Soraya Die Höhe wird in der ESTODA®-Systemtheorie auch als die Vertikale bezeichnet. Es ist somit die Gerade die sich senkrecht im Raum befindet. In der Geometrie wird diese Achse auch als Y-Achse bezeichnet. In Abbildung 9 ist die Höhe grün eingefärbt. Die Breite wird in der ESTODA®-Systemtheorie als die Horizontale bezeichnet. Es ist somit die Gerade, die sich waagerecht im Raum befindet. In der Geometrie wird diese Achse auch als X-Achse bezeichnet. In Abbildung 9 ist die Breite blau eingefärbt. Die Länge wird in der ESTODA®-Systemtheorie als die Sagittale bezeichnet. Es ist somit die Gerade, die sich in der Tiefe des Raumes befindet. In der Geometrie wird diese Achse auch als Z-Achse bezeichnet. In Abbildung 9 ist die Länge rot eingefärbt. Alle Achsen befinden sich dabei in einem 90-Grad-Winkel zueinander und sie spannen daher den Raum immer in der Form eines unendlichen Würfels auf. Durch die Definition über das Verhältnis von 90-Grad-Winkeln der einzelnen Raumachsen zueinander kann somit die in der ESTODA®-Systemtheorie als Sagittale bezeichnete Raumachse nie als die Diagonale in einem Raum verstanden werden. Die Diagonale lässt sich im geometrischen Sinne dadurch beschreiben, dass ihr Winkelverhältnis mindestens zu einer anliegenden Gerade kleiner als 90 Grad beträgt. Die drei Dimensionen des Raumes spannen mit den drei Raumachsen somit den Raum auf, wobei die Raumachsen grundsätzlich als Geraden bezeichnet werden. Bei der vorangegangenen Betrachtung geht man dabei von einer rein statischen Betrachtung aus. Die Betrachtung zeichnet sich dadurch aus, dass lediglich eine Momentaufnahme („in diesem Augenblick“) durchgeführt wird. Es handelt sich somit um eine Betrachtung eines Zustandes in einem bestimmten Zeitpunkt, wobei dieser Zeitpunkt auch als t = 0 bezeichnet werden kann (t stellt dabei die Bezeichnung für die Zeit dar). Erst bei einer dynamischen Betrachtung können auch Bewegungen im Zeitablauf erfasst werden. Somit stellt die vierte Dimension, die in der ESTODA®-Systemtheorie als „Zeit“ bezeichnet wird, die Dynamik in einer sich verändernden Welt dar. Erst unter Einbeziehung der vierten Dimension – der Zeit – können somit Bewegungen (im Zeitablauf) betrachtet werden. Die Bewegung vollzieht sich somit nicht in einem Zeitpunkt, sondern in einem Zeitraum, wobei sich der Zeitraum auf der Zeitachse durch einen Anfangszeitpunkt t = 0 und einen Endzeitpunkt t = 1 beschreiben lässt. Grundsätzlich gilt dabei, dass die Zeit eine unendliche Dimension darstellt, die sich somit durch die Angabe t = 0, t = 1, t = 2, ..., t = n charakterisieren lässt (n steht dabei für unendlich). In Abbildung 10 wird die Dimension Zeit durch die gelb eingefärbte Endlosschleife dargestellt. 5.1.1 Bewegungen auf den Geraden Bei einer Bewegung entlang der Höhe bewegt man sich entlang der Vertikalen von oben nach unten oder von unten nach oben. Man bewegt sich hierbei somit auf der Y-Achse. Die Bewegung entlang der Achse Höhe wird im orientalischen Tanz so durchgeführt, dass der Körper entlang der Geraden senkrecht auf und nieder oder umgekehrt bewegt wird. Hierbei ist eine Isolation einzelner Körperteile nicht möglich, so dass sich der Körper insgesamt auf und nieder oder umgekehrt bewegt. Zur Veranschaulichung kann das deutsche volkstümliche Schunkellied „Auf und nieder, immer wieder…“ herangezogen werden, das diese Bewegung entlang der Achse Höhe grundsätzlich beschreibt. Aufgrund der menschlichen Anatomie bildet im orientalischen Tanz eine Bewegung entlang der Höhe dabei die Bewegung ab, die die längste ist. Grund hierfür ist, dass der höchste Punkt dabei ausgehend von der Körperhaltung auf Zehenspitzen stehend (höchster Punkt des Kopfes) bis hin zur hockenden Position (tiefster Punkt ist dabei das Steißbein) ist. Sofern die Bewegung entlang der Höhe nicht sauber und korrekt ausgeführt wird, besteht die Gefahr, dass man aus der Achse gerät und sich somit weitere Bewegungen entlang anderer Achsen einschleichen (vor und zurück oder rechts und links). Seite 23 5. Theorie des ESTODA®-Systems aus dem Blickwinkel der Bauchtänzerin Soraya Bei einer Bewegung entlang der Breite bewegt man sich auf der Horizontalen in moderater Geschwindigkeit von rechts nach links oder von links nach rechts. Man bewegt sich hierbei somit auf der X-Achse. Die Bewegung entlang der Breite lässt sich anhand des Beispiels veranschaulichen, dass beim Blick von der Frontseite auf zwei Mannschaften beim Tauziehen diese Mannschaften sich entlang des gerade gehaltenen gezogenen Taus von rechts nach links und von links nach rechts bewegen, bis eine Mannschaft den Wettbewerb gewinnt. Die Bewegung auf der Achse Breite wird im orientalischen Tanz so durchgeführt, dass entweder das Becken, der Brustkorb oder der Kopf waagerecht von rechts nach links oder umgekehrt bewegt wird. Eine Isolation einzelner Körperteile ist hierbei möglich, so ist das Becken, der Brustkorb oder der Kopf jeweils autark und unabhängig von den anderen Körperteilen beweglich. In dem Fall, indem die Bewegung entlang der Breite nicht sauber und korrekt ausgeführt wird, kann die Gefahr bestehen, dass man aus der Achse gerät und zusätzlich sich auf einer weiteren Achse oder um eine weitere Achse bewegt. Bei einer Bewegung entlang der Länge bewegt man sich auf der Sagittalen in moderater Geschwindigkeit von vorne nach hinten und von hinten nach vorne und somit in die Tiefe des Raumes bzw. aus der Tiefe des Raumes heraus. Man bewegt sich hiermit somit auf der Z-Achse. Zur Veranschaulichung kann das Beispiel herangezogen werden, dass man sich eine Streichholzschachtel vor Augen hält. Sofern die Reibefläche der Streichholzschachtel nicht zum Körper zeigt, kann die Streichholzschachtel bei gerader Haltung somit vor und zurück in die Tiefe des Raumes auf- und zugezogen werden. Die Bewegung auf der Achse Länge wird im orientalischen Tanz so durchgeführt, dass entweder das Becken, der Brustkorb oder der Kopf vor und zurück oder umgekehrt bewegt wird. Eine Isolation einzelner Körperteile ist hierbei möglich, so ist das Becken, der Brustkorb oder der Kopf jeweils einzeln unabhängig von den anderen Körperteilen beweglich. Bei nicht korrekter und unsauberer Ausführung dieser Bewegung auf der Länge kann es leicht passieren, dass sich Bewegungen auf anderen Achsen oder um andere Achsen einschleichen. 5.1.2 Bewegungen um die Geraden / Achsen Neben den zuvor bezeichneten Bewegungen auf den drei Geraden Höhe, Breite und Länge sind auch Bewegungen um und mit den Geraden möglich. Im Extremfall können diese Bewegungen sich dabei kreisförmig mit der maximalen Gradanzahl von 360 Grad um eine Achse bzw. Gerade vollziehen. Bei einer Drehbewegung um die Höhe wird eine Bewegung um die Vertikale und somit um die Y-Achse, die senkrecht im Raum steht, vorgenommen. Man bewegt sich somit kreisförmig um die Achse der Höhe herum. In Abbildung 10 wird diese Drehbewegung durch den grünen Kreis dargestellt. Zur Veranschaulichung können die Drehbewegungen der Rotorblätter des Hauptmotors eines Hubschraubers herangezogen werden, die sich um die eigene Achse drehen. Ebenfalls werden Bewegungen um die Achse der Höhe von einer Stripteasetänzerin vorgenommen, die sich um ihre eigene Stange, die in diesem Fall die Achse darstellt, dreht. Die Bewegung um die Achse Höhe wird in der ESTODA®Systemtheorie Twist genannt. Die Bewegung Twist kann im orientalischen Tanz mit dem Becken, mit dem Brustkorb sowie mit dem Kopf durchgeführt werden. Hierbei ist es möglich, die Bewegung einzeln vom Becken, vom Brustkorb und vom Kopf aus isoliert durchzuführen. Diese Bewegung hat eine automatische Gegenbewegung zur Folge, sofern man die Achse der Höhe genau von oben nach unten sich durch den Körper verlaufend imaginär vorstellt. Aufgrund der menschlichen Anatomie ist der Twist jedoch nur kleiner als maximal 360 Grad als Drehbewegung durchführbar. Sofern der Twist sauber und korrekt ausgeführt wird, schleichen sich auch keine Bewegungen um andere Achsen oder auf anderen Achsen ein. Seite 24 5. Theorie des ESTODA®-Systems aus dem Blickwinkel der Bauchtänzerin Soraya Bei einer Drehbewegung um die Breite wird eine Bewegung um die Horizontale und somit um die X-Achse, die waagerecht im Raum liegt, vorgenommen. Man bewegt sich somit kreisförmig um die Achse der Breite herum. In Abbildung 10 ist diese Drehbewegung durch den blauen Kreis charakterisiert. Zur Verdeutlichung können die Drehbewegungen herangezogen werden die beim Beispiel des Purzelbaumschlagens entstehen. Hier werden Drehbewegungen im vollen Kreis von 360 Grad vorgenommen. Die Bewegung um die Achse Breite wird in der ESTODA®-Systemtheorie Kippe genannt. Die Bewegung Kippe kann im orientalischen Tanz mit dem Becken, mit dem Brustkorb sowie mit dem Kopf durchgeführt werden. Hierbei ist es möglich, die Bewegung einzeln vom Becken, vom Brustkorb und vom Kopf aus isoliert durchzuführen. Die Bewegung hat eine automatische Gegenbewegung zur Folge, sofern man die Achse der Länge genau von links nach rechts oder umgekehrt mittig durch den Körper laufen lässt. Aufgrund der menschlichen Anatomie ist die Kippe jedoch nur kleiner als maximal 360 Grad als Drehbewegung durchführbar. Sofern die Kippe sauber und korrekt ausgeführt wird, schleichen sich auch keine Bewegungen um andere Achsen oder auf anderen Achsen ein. Abbildung 10: Drehbewegungen um die Raumachsen sowie die vierte Dimension Zeit (© Teske) Bei einer Drehbewegung um die Länge wird eine Bewegung um die Sagittale und somit um die Z-Achse, die in der Tiefe des Raumes liegt, durchgeführt. Man bewegt sich somit kreisförmig um die Achse der Länge herum. In Abbildung 10 wird diese Drehbewegung durch den roten Kreis dargestellt. Als Beispiel kann zur Veranschaulichung die Drehbewegung herangezogen werden, die man beim Blick von der Frontseite auf die Schiffsschaukel als typisches Fahrgeschäft eines Volksfestes wahrnehmen kann. Als weiteres Beispiel gilt auch die Drehbewegung des Scheibenwischermotors, die man als Fahrer in einem PKW sehen kann. Bei beiden Beispielen entspricht die Drehbewegung jedoch nicht einem vollem Kreis mit 360 Grad, die aber bei anderen Beispielen grundsätzlich möglich wäre. Beispielhaft für eine 360 Grad Kreisbewegung soll noch Seite 25 5. Theorie des ESTODA®-Systems aus dem Blickwinkel der Bauchtänzerin Soraya abschließend die Drehbewegungen einer Windmühle oder einer Anlage in einem Windpark herangezogen werden, sofern man hierauf von der Frontseite blicken würde. Die dort vorhandenen Rotorblätter drehen sich somit um die Achse der Länge bzw. der Sagittale. Die Bewegung um die Achse Länge wird in der ESTODA®-Systemtheorie Wippe genannt. Die Bewegung Wippe kann im orientalischen Tanz mit dem Becken, mit dem Brustkorb sowie mit dem Kopf durchgeführt werden. Hierbei ist es möglich, die Bewegung einzeln vom Becken, vom Brustkorb und vom Kopf aus isoliert durchzuführen. Die Bewegung hat eine automatische Gegenbewegung, sofern diese vom Brustkorb oder vom Kopf aus erfolgt. Bei der Bewegung mit dem Becken ist es wichtig zu wissen, dass hier keine automatische Gegenbewegung erfolgt. Die Bewegung im Becken muss ganz bewusst ausgeführt werden, d.h. sie muss gleichzeitig, gleichweit und gleichgroß ausgeführt werden. Aufgrund der menschlichen Anatomie ist die Wippe jedoch nur kleiner als maximal 360 Grad als Drehbewegung durchführbar. Sofern die Wippe sauber und korrekt ausgeführt wird, schleichen sich auch keine Bewegungen um andere Achsen oder auf anderen Achsen ein. Unterschiedliche Ausführungsarten im orientalischen Tanz führen dazu, dass unterschiedliche Ergebnisse bei der Betrachtung von getanzten Elementarbewegungen entstehen können. Dabei unterscheidet man nach Art und Weise: Geschwindigkeit (schnell oder langsam), Gewichtsverlagerung (schnell direkt, schnell indirekt, gleitend direkt oder gleitend indirekt), Richtung (aufwärts, abwärts, hinwärts, wegwärts, vorwärts, rückwärts), Ausdruck/Betonung (hart, weich), Umfang (groß, klein), Reihenfolge (nacheinander oder gleichzeitig), Mengenverhältnis (Anzahl der ausgeführten Bewegung(en)), Kombination (Verhältnis der ausgeführten Bewegung(en) zueinander). Dabei stellen bei einigen der oben aufgeführten Parametern die in Klammern aufgeführten Merkmalsausprägungen lediglich Extremwerte dar, da zwischen den Extremwerten auch Abstufungen möglich sind. Bspw. schnell und langsam als Extremwert bei der Geschwindigkeit, die Abstufung dabei wäre mittel. 5.2 Darstellung der Kombinationsmöglichkeiten Elementarbewegungen einzelner ausgewählter Basierend auf den im vorangegangenen Kapitel vorgestellten Begriffserläuterungen sollen in den folgenden Ausführungen einzelne ausgewählte Kombinationsmöglichkeiten beschrieben werden. Grundsätzlich gilt dabei, dass die Kombinationsmöglichkeiten unendlich sind, und dass der persönlichen Kreativität keine Grenzen gesetzt werden. In erster Linie sollte man versuchen, logische Bewegungsabläufe / Kombinationsmöglichkeiten zu erarbeiten. In einem weiteren Schritt können selbstverständlich Bewegungsabläufe / Kombinationsmöglichkeiten erarbeitet werden, die eher unlogisch erscheinen. Einzelne Bewegungsabläufe / Kombinationsmöglichkeiten können unterschiedliche Schwierigkeitsgrade aufweisen. Kombiniert man z.B. Bewegungen von zwei Kurven (zum einen die Drehbewegung um die Höhe (Y-Achse) und zum anderen die Drehbewegung um die Länge (Z-Achse)) im Verhältnis 1 zu 1 nacheinander, erhält man nach dem ESTODA®-System einen sog. Kleinen Wipp-Twist-Kreis. Bei Ausführung dieser Bewegung entsteht jeweils an der Seite 26 5. Theorie des ESTODA®-Systems aus dem Blickwinkel der Bauchtänzerin Soraya Enden der Achse Breite ein getrudelter Kreis. Zur Veranschaulichung dient das Beispiel eines Kraulschwimmers, dessen Armbewegung zwei versetzte Kreise bilden. Kombiniert man z.B. Bewegungen von zwei Geraden (zum einen die mit der X-Achse (Breite) und die mit der Z-Achse (Länge)) im Verhältnis 1 zu 1 nacheinander, erhält man nach dem ESTODA®-System einen sog. Mittleren Kreis horizontal-sagittal. Bei Ausführung dieser Bewegung entsteht ein völlig gerader Kreis um die Y-Achse. Zur Verdeutlichung dient dabei das Beispiel eines sog. Hulahupreifens, der um den Körper herum kreist. Kombiniert man z.B. Bewegungen von je einer Kurve und je einer Geraden, erhält man nach dem ESTODA®-System eine sog. Acht. Für die Figur Acht gilt dabei grundsätzlich, dass es sich um eine sog. echte Acht handelt, wenn die Kurve sich nicht um die gleiche Achse dreht auf der die Gerade verschiebt. Hierbei entstehen sog. verrückte Achten, die eher wie ein Oval oder Kreis aussehen. Die echten Achten rotieren hingegen um eine andere Achse als diejenige auf der sie verschieben. Würde man nunmehr z.B. eine Bewegung von je einer Kurve und je einer Geraden (zum einen die Drehbewegung um die X-Achse (Breite) sowie die mit der Z-Achse (Länge)) im Verhältnis 1 zu 1 nacheinander kombinieren, dann ergibt sich nach dem ESTODA®-System eine sog. Kipp-Sagittale aufwärts und abwärts. Je nachdem ob die Bewegung aufwärts oder abwärts erzeugt wird, ergibt die Bewegung ein anderes Bild. Zur Veranschaulichung kann grundsätzlich die Figur eines Kunstfliegers herangezogen werden, der zwei Loopings miteinander verbindet und die Verbindung dabei letztendlich die Figur einer Acht beschreibt. Seite 27 6. Praktische Anwendung des ESTODA®-Systems 6. Praktische Anwendung des ESTODA®-Systems 6.1 Persönliche Erfahrungen im Umgang mit ESTODA® (Interne Perspektive) Im folgenden Abschnitt werden einige markante Erfahrungen in der Anwendung des ESTODA®-Systems der Bauchtänzerin Soraya vorgestellt. Die Ausführungen beziehen sich dabei schwerpunktmäßig auf persönliche Erfahrungen der Tänzerin und stellen somit eher eine interne Perspektive dar. Bauchtänzerin Soraya erlernte zu Beginn der ESTODA®-Ausbildung zunächst nur fragmentierte Elementarbewegungen, wobei diese Bewegungen der Tänzerin zunächst einzeln und unabhängig von einander, dafür aber intensiv, vermittelt wurden. Auf diesem Fundament konnte somit sukzessive aufgebaut werden. In den voranschreitenden Modulen der ESTODA®-Ausbildung wurde sodann das Wissen vermittelt, wie einzelne Elementarbewegungen in Kombinationen miteinander verknüpft werden können, so dass aus der reinen Technik später tanzbare Bewegungsabläufe entstanden. Für Soraya wurde der Horizont erweitert, wie aus reiner Technik dann Tanz wird. Durch die ESTODA®Ausbildung wurde für Soraya deutlich, wie sich im orientalischen Tanz vorhandene Bewegungen letztendlich aus einzelnen Teilbewegungen entsprechend zusammensetzen. Mit dem Hintergrundwissen aus der Ausbildung sind für die Tänzerin nunmehr einzelne Bewegungen nach dem ESTODA®-System nachvollziehbar und tanzbar. Die ebenfalls mit der ESTODA®-Ausbildung verfolgte Zielsetzung, nämlich die Ausbildung zur geprüften ESTODA®-Lehrerin, die in die Lage versetzt wird, dieses zuvor beschriebene Wissen über Bewegungsabläufe auch an Schülerinnen weiterzugeben, ist für Soraya dabei ebenfalls eine positive Erfahrung. Soraya fühlt sich in die Lage versetzt, nach dem ESTODA®System entsprechend Bewegungen im orientalischen Tanz zu analysieren und entsprechend den Schülerinnen nachhaltig weiter zu vermitteln. 28 Durch die im Rahmen der ESTODA®-Ausbildung erlangten Kenntnisse in der Tanztechnik und deren Vermittlung ist Soraya darüber hinaus in die Lage versetzt worden, auch einen Vergleich mit ihren anderen Ausbildungsstationen und den dort eingesetzten Unterrichtstechniken vorzunehmen. Beim Vergleich wurde Soraya deutlich, dass die zuvor beigebrachte Tanztechnik verschiedener Dozenten nicht unbedingt „falsch“ war, jedoch wurden Erklärungen von Bewegungsabläufen von den verschiedenen Dozenten nicht auf einzelne Bewegungen heruntergebrochen, sondern eher als Gesamtablauf vorgestellt, der entsprechend nachzutanzen war. Eine Detaillierung und Präzisierung auf Ebene von einzelnen Bewegungsbruchstücken, wie sie im ESTODA®-System anhand der Elementarbewegungen jedoch möglich sind, wurde nicht vorgenommen. Dadurch, dass Soraya von den Dozenten vor der ESTODA®-Ausbidung einzelne Bewegungsabläufe und deren Zusammensetzung nach deren individuellen Unterrichtsstil vermittelt bekommen hat, wurden ihr jeweils immer in Abhängigkeit vom Dozenten individuelle Begriffe sowie individuelle Arten und Weisen der Tanzausführungen beigebracht. Im Vergleich dazu zeichnet sich die ESTODA®-Technik für Soraya dadurch aus, dass der ESTODA®-Theorie ein einheitliches Begriffsverständnis hinterlegt ist und der Aufbau von Bewegungen in der Praxis von ESTODA®-Dozenten einheitlich vorgenommen wird, sodass im Ergebnis ein wesentlich sauberes Bild von Bewegungsabläufen möglich, erkennbar und durchführbar ist. Unterschiedliche Dozenten, wie Djamila und Said el Amir haben bereits, bevor Soraya mit der ESTODA®-Ausbildung begonnen hat, an unterschiedlichen Orten und Zeiten in Lehrveranstaltungen, an denen Soraya bei diesen beiden Dozenten teilgenommen hat, einen einheitlichen Unterrichtsstil unter Anwendung der ESTODA®-Technik angewendet. Mit Beginn der ESTODA®-Ausbildung bei Yasmin al Ghazali fand sich diese Einheitlichkeit entsprechend wieder. 28 Im ESTODA®-Handbuch, Modul 5, wird der Schwerpunkt auf das notwendige Hintergrundwissen zur Vermittlung der ESTODA®-Technik gelegt, vgl. al Ghazali (2007), ESTODA®-Handbuch, Modul 5, S. 1 ff. Seite 28 6. Praktische Anwendung des ESTODA®-Systems Die ausgiebige Auf- und Abwärmphase (das sog. Warm-Up und Cool-Down) ist ebenso ein wichtiger Bestandteil in der Anwendung der ESTODA®-Philosophie. In Sorayas Ausbildungswerdegang vor ESTODA® wurde diesem Aspekt nicht groß Rechnung getragen (insbesondere der Cool-Down-Phase), wobei von den Dozenten die Wichtigkeit dieser beiden Phasen als nicht so bedeutsam eingestuft wurde. So wurde oftmals direkt mit dem eigentlichen Unterricht begonnen und der Vermittlung von neuen Tanzfiguren, jedoch ohne entsprechend auch unter gesundheitlichen Aspekten den Körper aufgewärmt zu haben. Auch das Cool-Down (Dehnen, Entspannen) wurde vergessen bzw. keiner großen Bedeutung zugesprochen und somit nicht angewandt. Die in diesem Abschnitt aufgelisteten kritischen Punkte konnten für eine Anwendung im ESTODA®-System als negativ identifiziert werden, so dass innerhalb des ESTODA®-Systems der Auf- und Abwärmphase eine entsprechend große Bedeutung beigemessen wird und die sich für Soraya somit als eine sehr positive Erfahrung darstellen. Unter gesundheitlichen Aspekten hat sich für Soraya die Erfahrung ergeben, dass sich durch die Anwendung des ESTODA®-Systems und der hierbei erlernten Tanztechnik für die Tänzerin eine Verbesserung hinsichtlich der Körperhaltung sowie Körperspannung ergeben hat. Besonders hervorzuheben ist dabei die sog. Grundstellung im orientalischen Tanz, die ihre Anwendung innerhalb des ESTODA®-Systems findet. Diese Grundstellung führt dazu, dass Soraya nicht mehr wie zuvor im Hohlkreuz steht. Diese Grundstellung macht es möglich, dass man im Bewusstsein für die Ausrichtung des Körpers hinsichtlich der Knie, Fußstellung, Beckenstellung, gerader Rücken, bis hin zur Schulter- und Kopfstellung ist. Die Konsequenz daraus ist, dass Soraya somit nach und während des Tanzens keine Rückenschmerzen und / oder keine Hüftgelenkschmerzen mehr hat. Insbesondere die nunmehr ausbleibenden Hüftgelenkschmerzen sind dadurch hervorgerufen, dass die Pliet-Stellung ein Abfedern in den Knien zulässt, sowie dass ein Tanzen aus der Hüfte nicht mehr erfolgt, sondern aus dem Arbeitsbein. Die angewandte ESTODA®-Technik inklusive der vorherigen Aufwärmphase vor einem orientalischen Tanz führt bei Soraya zudem dazu, dass sie mit größerer Ausdauer sowie kräfteschonender den orientalischen Tanz betreiben kann. In der nachfolgenden Tabelle 2 soll ein Überblick darüber gegeben werden, wie Soraya verschiedene Tanzbewegungen ausgeführt hat, bevor sie mit der ESTODA®-Ausbildung begonnen hatte und wie sie die gleichen Tanzbewegungen nunmehr nach der ESTODA®Ausbilldung ausführt. Dabei werden hier exemplarisch sechs verschiedene Tanzbewegungen vorgestellt. Die Bewegungen werden zunächst mit dem meist gebräuchlichsten Namen aus der orientalischen Tanzszene aufgeführt und im ehemals erlernten Technikstil dargestellt. Diese Bewegungen werden sodann in die einheitliche ESTODA®-Nomenklatur überführt sowie mit den Begriffen der ESTODA®-Tanztechnik erklärt. Insgesamt stellt die folgende Übersicht somit auszugsweise einen Überblick über die Entwicklung von Soraya aus der alten Welt in die neue Welt mit der ESTODA®Tanztechnik dar. Diese Entwicklung wird jedoch nur für den Anfangs- und Endpunkt wiedergegeben und bewusst werden einzelne Zwischenschritte hier nicht mit aufgeführt, da dies aufgrund der insgesamt zweijährigen Ausbildungsdauer in der ESTODA®-Technik die Übersicht unnötig aufblähen würde. Aus Sorayas Sicht ist nämlich insbesondere der Vergleich Vorher – Nachher das Entscheidende, anhand dessen sich der erfolgreiche Verlauf der gemachten Erfahrungen mit dem ESTODA®-System belegen lässt. Seite 29 6. Praktische Anwendung des ESTODA®-Systems Tabelle 2: Entwicklungsübersicht Bewegungsausführung vor und nach der ESTODA®-Ausbildung Meist gebrauchter Name der Bewegung in der Vergangenheit Hüftdrop Ausführung der Bewegung in der Vergangenheit (alte Welt) Von der Stellung aus dem unbewussten Hohlkreuz heraus und mit unbewusst durchgedrückten Knien wurde rechte Hüfte hochgezogen und wieder fallen gelassen, es wurde stets versucht, den Oberkörper/Rippenbogen dabei steif zu halten / entgegenzuhalten, gehoppelt wurde zudem auch. Die Bewegung fühlte sich sehr verkrampft an. Hüftkreis Von der Stellung aus dem unbewussten Hohlkreuz heraus und mit unbewusst durchgedrückten Knien wurde ein Kreis mit den Hüften „abgefahren“. Das Becken knickte dabei stets ein und der Oberkörper neigte sich mit. Der Po wurde dabei auch immer unbewusst weit nach hinten rausgestreckt. Mittlerer Kreis 30 horizontal-sagittal Maya Von der Stellung aus dem unbewusste Hohlkreuz heraus und mit unbewusst durchgedrückten Knien wurde rechte Hüfte hochgezogen, das Becken wurde dann in dieser hochgezogenen Position nach rechts rausgeschoben und wieder fallengelassen / abgesenkt, dann wurde linke Hüfte hochgezogen, das Becken wurde dann in dieser hochgezogenen Position nach links rausgeschoben und wieder fallengelassen / abgesenkt. Dabei wurde versucht, Oberkörper / Rippenbogen steif zu halten/ entgegenzuhalten. Gehen konnte und sollte man in dieser Position auch – allerdings war dies sehr beschwerlich Von der Stellung aus dem unbewussten Hohlkreuz Wipp-Horizontale 31 aufwärts/abwärts Suhair-Saki 29 30 31 32 Name der Bewegung nach dem ESTODA®System Wipp-Twist-Akzent hinten aufwärts 29 Suhair-Saki-Step 32 Ausführung der Bewegung heute nach dem ESTODA®-System (neue Welt) Von der Grundstellung aus wird Bewegung aus Wippe und Twist bewusst aus dem hinteren belasteten Arbeitsbein erzeugt, Wippe, Twist, Ausholphase und Akzentphase werden hierbei bewusst ins Spiel gebracht. Das Bewusstsein, dass Wippe und Twist gleichzeitig ausgeführt werden, ist gegeben. Von der Grundstellung aus wird Bewegung aus Horizontale und Sagittale 1 zu 1 nacheinander und fließend ausgeführt. Das Bild der „geraden“ Bewegung ist klar und somit ist Bewusstsein gegeben, dass sich bei dieser Bewegung keine anderen Bewegungen wie ein Tilt, eine Kippe oder Wippe einschleichen sollen. Von der Grundstellung aus wird Bewegung aus Wippe und Horizontalen fließend nacheinander erzeugt. Das Bewusstsein, dass die Bewegung zunächst aus der Wippe über belastetem Bein erfolgt und anschließend in dieser Position auf der Horizontalen verschoben wird, ist gegeben. Der sog. luftleere Raum ist nicht mehr vorhanden. Mit dieser Art, die Bewegung so zu erzeugen, fällt das Gehen mit dieser Bewegung nicht mehr schwer. Von der Grundstellung aus wird Bewegung aus vgl. al Ghazali (2006b), ESTODA®-Handbuch, Modul 2, S. 28 ff. vgl. al Ghazali (2006b), ESTODA®-Handbuch, Modul 2, S. 14 f. vgl. al Ghazali (2006b), ESTODA®-Handbuch, Modul 2, S. 18 ff. vgl. al Ghazali (2006c), ESTODA®-Handbuch, Modul 3, S. 33 Seite 30 6. Praktische Anwendung des ESTODA®-Systems Meist gebrauchter Name der Bewegung in der Vergangenheit Bodywave Afrokreis Ausführung der Bewegung in der Vergangenheit (alte Welt) heraus und mit unbewusst durchgedrückten Knien wurde Bewegung so erzeugt, dass man mit Hilfe der Vorstellung arbeitete, dass die Hüften immer nach außen abzusenken sind. Zudem wurde Bewegung noch mit der Vorstellung erzeugt, dass das Becken dabei noch gleichzeitig nach außen geht. Dabei wurde gleichzeitig versucht, den Oberkörper still zu halten. Die Bewegung fühlt sich sehr verkrampft an. Von der Stellung aus dem unbewussten Hohlkreuz heraus und mit unbewusst durchgedrückten Knien wurde die Bewegung immer basierend auf der Vorstellung von einem „kotzenden Kamel“ erzeugt. Der Impuls kam aus dem Becken und zog sich dann bis zum Brustkorb hoch. Der Oberkörper / die Schultern bis hin zum Kopf federten sozusagen noch locker nach. Name der Bewegung nach dem ESTODA®System Ausführung der Bewegung heute nach dem ESTODA®-System (neue Welt) Wippe und Horizontale erzeugt. Das Bewusstsein dafür, dass die Wippe mit Akzent über dem belasteten Bein aufwärts und gleichzeitiger Horizontale ausgeführt wird, ist vorhanden. Durch die bewusste Kniearbeit bei der Erzeugung der Wippe fühlt sich die Bewegung auch nicht mehr verkrampft an und sie sieht auch nicht verkrampft aus. Körperwelle sagittal 33 aufwärts Von der Stellung aus dem unbewussten Hohlkreuz heraus und mit unbewusst durchgedrückten Knien wurde sozusagen irgendwie mit den Hüften ein Kreis um sich selbst herum (um eigene Achse) getanzt. Sehr eirige Bewegung, die letztlich nicht nur im Becken geschah, sondern teilweise unbewusst bis hin zum Oberkörper weiter eierte. Kleiner Wipp-Kipp34 Kreis Von der Grundstellung aus wird Bewegung aus Kippe und Sagittale erzeugt. Das Bewusstsein dafür, dass diese Bewegung aus zwei gleichzeitigen KippSagittalen „abwärts“ erzeugt wird, ist vorhanden. Ebenfalls ist bewusst, dass die Bewegung vom Becken aus her anzusetzen ist. Beim bewussten Lockerlassen, setzt sich die Bewegung automatisch und fließend vom Becken bis hin zum Oberkörper/Brustkorb durch. Von der Grundstellung aus wird Bewegung aus Wippe und Kippe erzeugt. Das Bewusstsein dafür, dass Wippe und Kippe jeweils nacheinander / fließend ausgeführt werden, ist vorhanden. Durch diese Art von Bewegungserzeugung erscheint die Bewegung auch nicht mehr eirig und durch die bewusste Kniearbeit erscheint Bewegung wesentlich größer und klarer. Insgesamt lässt sich für obige Tabelle festhalten, dass anhand der sechs exemplarischen Tanzbewegungen Soraya insgesamt ihren Tanzstil durch die ESTODA®-Technik dahingehend verändert und verbessert hat, dass sie nunmehr bewusst zuvor betriebene Fehlstellungen nicht mehr einnimmt, sondern ihre Bewegungen bewusst sauberer, 33 34 vgl. al Ghazali (2006c), ESTODA®-Handbuch, Modul 3, S. 8 vgl. al Ghazali (2006b), ESTODA®-Handbuch, Modul 2, S. 9 f. Seite 31 6. Praktische Anwendung des ESTODA®-Systems ausgeprägter, entspannter, konzentrierter und gleichzeitig routinierter ausführt. Besonders positiv erwähnenswert ist der höhere Routinegrad in den Tanzbewegungen von Soraya, der dadurch hervorgerufen wird, dass die nach Beendigung der ESTODA®-Ausbildung vermittelten Tanzbewegungen in ihrem in sich logischen ESTODA®-Techniksystem bei der Tänzerin Soraya verinnerlicht worden sind und somit die Tänzerin ihre Bewegungen flüssiger ausführen kann. Gleichzeitig führt dies dazu, dass sich Soraya darüber hinaus noch mehr dem künstlerischen Ausdruck in ihren Tänzen widmen kann. Durch die Ausbildung im ESTODA®-System über die verschiedenen Module hinweg ist Soraya im Verlauf der zweijährigen Ausbildung immer tiefer und stärker mit dem ESTODA®-System verwurzelt worden. Ihre persönlichen Erfahrungen in Gesprächen mit Dritten über Sinn und Zweck des ESTODA®-Systems zeigten und zeigen eine große Bandbreite an unterschiedlichen Meinungen. Insbesondere Tanzkolleginnen und Dozenten von Soraya, die bereits schon langfristige Erfahrungen im orientalischen Tanz haben, stehen der Thematik betreffend des ESTODA®-Systems eher kritisch gegenüber. Sie sind der Meinung, dass das Erlernen der ESTODA®-Theorie reine „Geldverschwendung“ sei, und dass man aufgrund der angewandten ESTODA®-Technik eher techniklastig tanzt mit der Konsequenz, dass das Gefühl beim Tanzen in den Hintergrund rückt. Hinsichtlich der aus ihrer Sicht hohen Investitionssumme für die ESTODA®-Ausbildung wird schnell und voreilig argumentiert, dass der orientalische Tanz auf mehr als den sechs Elementarbewegungen basiert und somit mehr Basisbewegungen beinhalten müsste. Insofern wird aus der Sicht dieser Tänzerinnen die Verhältnismäßigkeit der Investitionssumme gegen das Erlernen der sechs Elementarbewegungen in Frage gestellt. Leider vergisst diese Gruppe von Tänzerinnen jedoch, dass es aufgrund von Naturgesetzmäßigkeiten nicht mehr als drei Raumachsen in einem dreidimensionalen Koordinatensystem gibt, aus denen sich nun mal die im ESTODA®-System definierten Bewegungen auf diesen drei Raumachsen und um diese drei Raumachsen (die sog. sechs Elementarbewegungen) ergeben. Mit diesen sechs Elementarbewegungen lassen sich somit in abschließender Logik alle weiteren Bewegungsabläufe bei Kenntniserlangung klar und eindeutig definieren. Oftmals machte Soraya in Gesprächen mit diesen kritischen Kolleginnen und Dozenten die Erfahrung, dass diese kritische Haltung eher aus einem reinen Neidfaktor bezüglich der Kenntniserlangung über die theoretischen und praktischen Grundlagen des orientalischen Tanzes resultierten. In vielen Fällen ergab sich für Soraya der Eindruck, dass diese Art von Tänzerinnen eher bewusst und verbissen an Altem festhalten will und nicht offen gegenüber neuen Ansätzen ist. Tanzkolleginnen mit weniger Erfahrungen im orientalischen Tanz haben sich in Gesprächen mit Soraya für den Ansatz des ESTODA®-Systems hingegen als offen, interessiert und wissbegierig verhalten. Sie empfanden das ESTODA®-System als in sich logisch, schlüssig und einleuchtend. Dies ist wohl insbesondere darauf zurück zu führen, dass eine gewisse Betriebsblindheit, die dazu führt, dass man am Althergebrachten festhalten möchte, nicht existiert. Da diese Tänzerinnen noch weniger Routine haben, tanzen sie auch in der Regel weniger aus dem Gefühl heraus, sondern sind eher auf Hintergrundwissen bezüglich der Tanztechnik angewiesen, welches wiederum die befürwortende Haltung zum ESTODA®-System erklärt. Nachdem im zuvor vorangegangenen Abschnitt die persönlichen Erfahrungen von Bauchtänzerin Soraya wiedergegeben wurden, die sie im Rahmen von Unterhaltungen mit dritten Tänzerinnen bezüglich des ESTODA®-Systems machen konnte, sollen im folgenden Abschnitt die Erfahrungen von Soraya wiedergegeben werden, die sie, nachdem sie nunmehr mit dem ESTODA®-System vertraut ist, bei der Beobachtung von anderen Tänzerinnen auf Shows oder privaten Veranstaltungen aus dem Blickwickel einer „ESTODANERIN“ machen konnte. Seite 32 6. Praktische Anwendung des ESTODA®-Systems Aufgrund des geschulten Auges ist Soraya in die Lage versetzt, andere Tänzerinnen oder Dozentinnen zunächst nach der Anwendung oder Nichtanwendung der ESTODA®Technik zu unterscheiden. Ihr zweiter Blick richtet sie sodann auf den Ausdruck und die Ausstrahlung der jeweiligen Tänzerin. Bemerkenswerterweise konnte Soraya bei vielen Tänzerinnen, die sie in dieser Art und Weise analysierte, feststellen, dass Nichtanwender des ESTODA®-Systems sich insbesondere dadurch auszeichnen, dass diese unisoliert und unzentriert tanzen. Darüber hinaus konnte Soraya feststellen, dass die Tänzerinnen im Hohlkreuz stehen. Dadurch, dass sich die Tänzerinnen nicht in Pliestellung befinden, konnte Soraya zudem beobachten, dass die Tänzerinnen „hoppeln“, eher verkrampft und steif tanzen. Hervorgehoben durch die verkrampfte und eher steife Körperhaltung konnte Soraya beobachten, dass aufgrund der verkrampften Körperhaltung der künstlerische Ausdruck und die Ausstrahlung der Tänzerinnen eher in den Hintergrund geraten, da die Tänzerinnen zu stark mit ihrer eigenen Tanztechnik beschäftigt sind. Abschließend lässt sich anführen, dass Soraya innerhalb von Workshops oder Fortbildungen außerhalb des ESTODA®-Systems bei diversen Dozenten immer wieder unterschiedliche Arten und Weisen von Zähltechniken kennenlernte, die nach Sorayas heutigem Kenntnisstand zum Teil wenig substantiell waren und im Gegensatz zur Zählweise innerhalb des ESTODA®-System auch keine Einheitlichkeit aufwiesen. 6.2 Fallbeispiele (Externe Perspektive bei Anwendung bei Dritten) Im folgenden Abschnitt sollen zwei Fallbeispiele wiedergegeben werden, die zwar aus Sicht von Bauchtänzerin Soraya dargestellt sind, aber sich schwerpunktmäßig auf die persönlich gemachten Erfahrungen bei der Anwendung des ESTODA®-Systems bei oder mit anderen Tänzerinnen beziehen. Im Vergleich zum vorangegangenen Abschnitt wird hierbei ein Perspektivenwechsel vorgenommen und die Betrachtung der Anwendung bei Dritten stellt somit eher eine externe Perspektive dar. 6.2.1 Ensemble El Amal Soraya ist neben ihren Aktivitäten als Solotänzerin, wie zu Beginn dieser Arbeit dargestellt, auch als Tänzerin im orientalischen Showtanz-Ensemble El Amal tätig. Als Soraya im Jahr 2005 ihren Mittänzerinnen eröffnete, dass sie mit der ESTODA®Ausbildung beginnen wolle, wurde zunächst diese Fortbildung und die dabei zu erzielenden Ergebnisse mit Skepsis betrachtet. Im Laufe der zweijährigen Ausbildung zur geprüften ESTODA®-Lehrerin konnte Soraya jedoch dieses anfänglich skeptische Meinungsbild ihrer Mittänzerinnen entkräften, in dem sie Auszüge der erlernten ESTODA®-Technik immer mal wieder in die gemeinsame Trainingsarbeit des Ensembles einfließen ließ. Inzwischen gibt es bei ihren Mittänzerinnen insgesamt eine positive Meinungsbildung zur ESTODA®-Ausbildung, da Soraya z.B. nunmehr das Warm-Up alleinverantwortlich in den Trainingseinheiten übernimmt und hierbei das erlernte Wissen aus der ESTODA®-Ausbildung anwendet. Zuvor gab es bei den Trainingseinheiten nämlich keine systematischen Warm-Up-Einheiten. Darüber hinaus konnte Soraya den Tänzerinnen die Zähltechnik, wie sie im ESTODA®-System angewendet wird, weitergeben. Alle Tänzerinnen im Ensemble haben zuvor jeweils individuelle und unterschiedliche Zähltechniken eingesetzt. Inzwischen haben die Tänzerinnen die ESTODA®-Zähltechnik entweder vollständig oder zumindest teilweise für sich selbst verinnerlicht. Zur Erweiterung des Tanzrepertoires des Ensemble El Amal nutzen die Tänzerinnen weiterhin inzwischen die von Soraya aus dem ESTODA®-System kennengelernte Vorgehensweise, bei der zunächst einzelne Elementarbewegungen unabhängig von einander erarbeitet werden und anschließend im Rahmen einer Synthese in eine tanzbare Reihenfolge überführt werden. Hierdurch entstehen für die EnsembleTänzerinnen immer wieder neue Tanzabläufe, die somit als Kombinationen in Choreographien eingebettet werden können. Insgesamt haben die Tänzerinnen des Ensemble El Amal einige Ansätze, die Soraya vorgestellt hat, in ihre Arbeit innerhalb der Seite 33 6. Praktische Anwendung des ESTODA®-Systems Gruppe aufnehmen können. Jedoch ist zu erwähnen, dass die Gruppenmitglieder weiterhin auch an alt hergebrachten eigenen Tanzstilen und -techniken und Bewegungsabläufen überwiegend festhalten. Somit besteht für die übrigen Gruppenmitglieder wie auch für Soraya die Herausforderung, miteinander ein harmonisches und eingespieltes Erscheinungsbild sowie nach Innen als auch nach Außen abzugeben. Für Soraya bedeutet dies, die erlernte ESTODA®-Technik zwar anzuwenden, aber dies immer im Kompromiss mit den anderen Techniken der weiteren Tänzerinnen. Für die Tanzkolleginnen gilt dieses im Umkehrschluss. Insgesamt hat sich für alle Tänzerinnen innerhalb des Ensemble El Amal jedoch eine positive und fruchtbare Art der Zusammenarbeit ergeben. 6.2.2 ESTODA®-Dance-Ensemble (EDE) Das unter 3.2.5 vorgestellte ESTODA®-Dance-Ensemble verfolgt die Zielsetzung, auf der Basis der ESTODA®-Tanztechnik ausgefeilte Gruppen-Choreographien unter der Leitung von Yasima Said zu erarbeiten. Besonders an den Mitgliedern hieran ist, dass es sich um Tänzerinnen handelt, die das ESTDOA®-System mindestens bis zum 4. Ausbildungsmodul beherrschen. Soraya ist neben ihren Aktivitäten als Solotänzerin, wie zu Beginn dieser Arbeit dargestellt, Mitglied im ESTODA®-Dance-Ensemble. In Zusammenarbeit mit ihren Tanzkolleginnen konnte Soraya hierbei die Erfahrung machen, dass aufgrund des gemeinsam vorhandenen Hintergrundwissens auf anspruchsvollem und hohem Niveau Tanzbewegungen erarbeitet werden. Durch das einheitliche Begriffsverständnis, durch eine einheitliche Sprache, durch den einheitlichen Qualitätslevel hinsichtlich des ESTODA®-Systems und durch die darüber hinaus vorhandenen Erfahrungen der Tänzerinnen aus anderen Tanzprojekten außerhalb des ESTODA®-Systems (aus der Vergangenheit stammend), ist es für die Mitglieder des ESTODA®-Dance-Ensemble möglich, sowohl hinsichtlich der Zeit wie auch der Qualität sehr gute Ergebnisse gemeinsam erzielen zu können. Insofern sind Qualitätsverluste hinsichtlich der Umsetzung von Tanzbewegungen, die auf der ESTODA®-Technik basieren, für die Gruppen-Choreographie vernachlässigbar. Auf dieser Basis ist zu erwarten, dass das ESTODA®-Dance-Ensemble zukünftig auch weiterhin auf konstant hohem Level anspruchsvolle Choreographien erarbeiten kann. Seite 34 7. Fazit und Ausblick 7. Fazit und Ausblick 7.1 Fazit In der vorliegenden ESTODA®-Abschlussarbeit wurde nach einer Vorstellung der Bauchtänzerin Soraya sowie ihrer Aktivitäten im orientalischen Tanz schwerpunktmäßig das ESTODA®-System aus dem Blickwinkel der Tänzerin Soraya vorgestellt. Darüber hinaus sind persönliche Erfahrungen mit dem System sowohl in der internen Perspektive als auch in der externen Perspektive bei der Betrachtung der Anwendung der ESTODA®Technik bei Dritten dargestellt worden. Somit wurde mit dieser Arbeit das „menschliche Bild der ESTODA®-Tänzerin“ wiedergegeben. In Ergänzung zu diesen Erfahrungsberichten kann Bauchtänzerin Soraya abschließend nach Beendigung der insgesamt zweijährigen Ausbildung zur geprüften ESTODA®Lehrerin das Fazit ziehen, dass diese Fortbildungsmaßnahme eine produktive und nachhaltige Verbesserung ihres gesamten tänzerischen Know-Hows ermöglicht hat. Sowohl das theoretische als auch das praktische Vermögen von Soraya hat sich durch die ESTODA®-Ausbildung deutlich erweitert und verbessert – die Technik und die Koordination von Tanzbewegungen ist optimiert worden, so dass Soraya im Ergebnis sauberer und bewusster tanzt. Durch die fundierte Vermittlung von theoretischem Wissen ist Soraya in die Lage versetzt worden, Bewegungen und Bewegungsabläufe in kurzer Zeit auf ihre Grundelemente hin analysieren zu können und entsprechend auch tänzerisch umzusetzen. Für Soraya ist somit deutlich, was sie tanzt und wie die Bewegung aufgebaut ist. Gesundheitliche Aspekte innerhalb des orientalischen Tanzes, eine nachvollziehbare Zähltechnik sowie die Anwendung des Warm-Up bzw. Cool-Down sind weitere Highlights, die Soraya als besonders positiv innerhalb der ESTODA®-Ausbildung wahrnehmen konnte. Auch wenn innerhalb der ESTODA®-Ausbildung viel Wert auf die Vermittlung von theoretischem Wissen und der daraus resultierenden Tanzpraxis gelegt wird, bildet dieses aber die grundlegende Basis für die weitere Entwicklung des kreativen Potentials von Bauchtänzerin Soraya. Aus heutiger Sicht kann Soraya für sich festhalten, dass die zweijährige Ausbildung zwar eine intensive und herausfordernde Wegstrecke war, jedoch hat das Endergebnis diese hohen Aufwendungen und Mühen (sowohl physisch als auch psychisch) belohnt. 7.2 Ausblick Bauchtänzerin Soraya hat mit der Ausbildung zur geprüften ESTODA®-Lehrerin eine fundierte Ausbildung in Tanztechnik mit umfangreichen theoretischen und praktischen Anwendungsinhalten erhalten. Noch vor Beginn dieser Ausbildung hatte Soraya, wie im Kapitel 3.3 erläutert, die eigene Lehrtätigkeit und das Angebot von Unterricht für sich selber weitgehend ausgeschlossen. Nach eigenem Ermessen hatte Soraya seinerzeit zwar schon über hierfür notwendige Kenntnisse und Qualifikationen verfügt, jedoch schien das für Soraya noch nicht ausreichend genug, ihr bis dato angesammeltes Wissen an Dritte weiterzugeben. In der damaligen Situation hätte Soraya somit ihren geringeren Kenntnisstand an Dritte weitergegeben – verbunden mit der Konsequenz, dass noch weniger Wissen bei Dritten haften bleibt. Von dieser Art von Dozenten hat Soraya in der Vergangenheit einige kennen gelernt und für sich entschieden, diesen Weg nicht einzuschlagen. Nunmehr nach Beendigung der zweijährigen ESTODA®-Ausbildung sieht Soraya für sich die persönliche Entwicklungsperspektive dahingehend, dass sie zukünftig entsprechenden Unterricht Dritten anbieten kann. Soraya ist in der Lage und Seite 35 7. Fazit und Ausblick entsprechend gut gerüstet, das erlernte Know-How nach der ESTODA®-Technik mit bestem Wissen und Gewissen an Schülerinnen weiter zu vermitteln. Unterstützt durch die Lehrproben, die im 5. Modul des praktischen Teils der ESTODA®-Ausbildung durchgeführt wurden, und die Soraya mit wertvollen Hinweisen zur Gestaltung von Kursstunden ausstatteten, ist in Soraya der Wunsch herangewachsen, selbst orientalischen Tanz zukünftig unterrichten zu wollen. Soraya hat bereits erste Anfragen von zukünftigen und potentiellen Schülerinnen erhalten, die an einem Kursangebot, basierend auf der ESTODA®-Technik, interessiert sind. Gleichzeitig hat Soraya inzwischen erste Gespräche mit gemeinnützigen wie auch privaten Anbietern von Räumlichkeiten geführt, die gleichsam Interesse an einem qualifizierten Angebot von Bauchtanzkursen geäußert haben. Sicherlich wird Soraya bei ihrem zukünftigen Unterricht die ESTODA®-Technik und die zugrundeliegende Theorie anhand ihres aus Kupferrohren bestehenden Würfels, der eigens für die Fotos im Kapitel 5 innerhalb dieser Arbeit angefertigt wurde, erläutern. Insgesamt kann Soraya für sich somit positiv in die Zukunft blicken und freut sich darauf, das erlernte Wissen aus der ESTODA®-Ausbildung für sich selbst zu nutzen sowie an Dritte weiterzuvermitteln. Seite 36 Literaturverzeichnis Literaturverzeichnis Yasmin al Ghazali (2006a): ESTODA® – ESsential Technique of Oriental DAnce, Begleitbuch zur Ausbildung (ESTODA®-Handbuch), Modul 1, 6. Aufl., 2006 Yasmin al Ghazali (2006b): ESTODA® – ESsential Technique of Oriental DAnce, Begleitbuch zur Ausbildung (ESTODA®-Handbuch), Modul 2, 5. Aufl., 2006 Yasmin al Ghazali (2006c): ESTODA® – ESsential Technique of Oriental DAnce, Begleitbuch zur Ausbildung (ESTODA®-Handbuch), Modul 3, 6. Aufl., 2006 Yasmin al Ghazali (2005): ESTODA® – ESsential Technique of Oriental DAnce, Begleitbuch zur Ausbildung (ESTODA®-Handbuch), Modul 4, 4. Aufl., 2005 Yasmin al Ghazali (2007): ESTODA® – ESsential Technique of Oriental DAnce, Begleitbuch zur Ausbildung (ESTODA®-Handbuch), Modul 5, 2. Aufl., 2007 Neben den aufgeführten Literaturquellen sind für diese Arbeit keine explizit weiteren Literaturquellen hinzugezogen worden, da der Schwerpunkt dieser Arbeit in der Darstellung des menschlichen Bilds der ESTODA®-Tänzerin liegt und somit insbesondere persönliche Erfahrungswerte von vorrangiger Bedeutung sind. Diese Erfahrungswerte sind in keiner weiteren Sekundärliteratur vorhanden. Seite 37