Landeshauptstadt München Sozialreferat
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Landeshauptstadt München Sozialreferat
Seite 1 von 4 Landeshauptstadt München Sozialreferat Brigitte Meier Sozialreferentin Landeshauptstadt München Direktorium, BA-Geschäftsstelle Ost Vorsitzender des BA 18 Herrn Clemens Baumgärtner Friedenstraße 40 81660 München 16.01.2015 Unterbringung von Flüchtlingen in der McGraw-Kaserne (ohne Punkt 1) Antrag Nr. 14-20 / B 00498 des Bezirksausschusses des 18. Stadtbezirkes Untergiesing-Harlaching vom 21.10.2014 Gz.: S-III-SW4 Sehr geehrter Herr Baumgärtner, bei dem o. g. Antrag handelt es sich um ein Geschäft der laufenden Verwaltung, weswegen die Erledigung auf dem Büroweg erfolgt. Um ein friedliches und gutes Zusammenleben der untergebrachten Flüchtlinge und Bürgerinnen und Bürger in den Stadtbezirken 17 und 18 zu ermöglichen, stellten Sie mit o.g. Antrag diverse Forderungen an die verantwortlichen Stellen. Betrieb und Betreuung der Erstaufnahmeeinrichtung McGraw-Kaserne liegen in der alleinigen Zuständigkeit der Regierung von Oberbayern. Nachdem uns nun deren Stellungnahme vorliegt, können wir zu den einzelnen Punkten Folgendes mitteilen: Punkt 2: Wie stellt sich die Situation der Flüchtlinge vor Ort dar? Antwort: Auf dem Gelände der ehemaligen McGraw-Kaserne ist eine Dependance der Erstaufnahmeeinrichtung München für bis zu 300 Asylbewerberinnen und Asylbewerber installiert. Das bedeutet, dass die Unterkunftseinrichtung die erste Aufnahmestelle für ankommende Asylbewerberinnen und Asylbewerber in München ist. Orleansplatz 11 81667 München Telefon:089 233-48640 Fax: 089 233-48575 Seite 2 von 4 Hier werden sie registriert, erhalten eine Gesundheitsuntersuchung und können Anträge zu ihrem Asylverfahren stellen. Die Verweildauer in der Unterkunftseinrichtung beträgt in der Regel vier bis sechs Wochen, anschließend werden die Bewohnerinnen und Bewohner auf Gemeinschaftsunterkünfte in München und in die Landkreise (staatliche Gemeinschafts-unterkünfte) verteilt. Punkt 3: Sind zu den Wohnunterkünften in den Containern auch Aufenthaltsbereiche, insbesondere für Kinder, innen und außen geplant? Antwort: Wie in der Informationsveranstaltung vom 07.10.2014 durch das staatliche Bauamt vorgestellt, sind auf dem Gelände der Erstaufnahmeeinrichtung Grünflächen mit Baumbestand und ein Kinderspielplatz vorhanden. Nach den uns vorliegenden Informationen stehen neben den Wohnbereichen u.a. Räume für Verwaltung, Asylsozialberatung, ärztliche Versorgung und Gemeinschaftsräume zur Verfügung. Dieses Raumkonzept wird in enger Abstimmung mit der Asylsozialbetreuung der Inneren Mission München erarbeitet und soll auch die Einrichtung eines Spielzimmers, eines Fernsehzimmers sowie einer Teeküche beinhalten. Außerdem sind Räume für Gruppen- und Einzelgespräche oder Sprachkurse vorhanden. Punkt 4: Wer übernimmt die Betreuung und wie wird dies gewährleistet? Antwort: Die Bewohnerinnen und Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung McGraw-Kaserne werden betreut durch die Hausverwaltung (Hausmeister, Wach- und Sicherheitspersonal stellt die Regierung von Oberbayern) und die Asylsozialarbeit (Orientierungshilfen, Beratung bei Alltagsproblemen, Information zur Aufenthaltssituation in Deutschland, Hilfsangebote für eine freiwillige Rückkehr). Dieses Personal wird durch einen freien Träger gestellt, hier die Innere Mission. Punkt 5: Es wird ein Runder Tisch, bestehend aus Vertretern der Regierung und örtlicher Politik, zusammen mit REGSAM, Verbänden, Flüchtlingsrat, Kirchengemeinden und engagierten Giesinger und Harlachinger Bürgern ermöglicht. Antwort: Das Netzwerk REGSAM hat vom Stadtrat den Auftrag erhalten, die Aktivitäten der verschiedenen sozialen Einrichtungen und Akteure (Bezirksausschuss, Kirchen, Ehrenamtlichenkreis etc.) „Rund um eine Unterkunft“ zu koordinieren. Dies soll die Integration der Einrichtung in den Stadtteil unterstützen. Gerne nimmt das Sozialreferat hier im Bedarfsfall auch an Treffen, „Runden Tischen“ oder ähnlichen Veranstaltungen teil. Seite 3 von 4 Punkt 6: Es soll eine Koordinationsstelle eingerichtet werden, die die ehrenamtlichen Aktivitäten der Bürger und deren Organisation, die sich um die Flüchtlinge kümmern und ihnen helfen wollen, begleitet und unterstützt. Der Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Ehrenamtlichen soll unterstützt werden sowie zentrale Informations- und Workshop-Angebote für die Ehrenamtlichen zur Flüchtlingsbetreuung sollen stattfinden. Antwort: Die wirkungsvolle Einbeziehung von ehrenamtlichem Engagement ist Teil der Vereinbarung zwischen der Landeshauptstadt München und den in den Einrichtungen eingesetzten Trägern der Wohlfahrtpflege zur Asylsozialbetreuung. Dafür hat das Sachgebiet Bürgerschaftliches Engagement (BE) des Sozialreferates die gesamtstädtische Zuständigkeit hinsichtlich des Themas Bürgerschaftliches Engagement und Flüchtlinge zentral übernommen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich auf der seit Oktober dieses Jahres eingerichteten Internetseite www.muenchen.de/fluechtlinge über die aktuelle Situation der Flüchtlinge in München informieren. Sie enthält neben Antworten auf häufig gestellte Fragen zu den Themen Flucht und Asyl auch Kontaktdaten bezüglich Spenden und Bürger-schaftlichem Engagement. Außerdem steht eine zentrale Telefonhotline (089/233-48454) des Sozialreferates für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung, die über Möglichkeiten zum Ehrenamtlichen Engagement und Rahmenbedingungen informiert. Ebenfalls wurde ein Gruppenpostfach [email protected] angelegt und kommuniziert. Das Clearing interessierter Bürgerinnen und Bürger obliegt der Caritas mit ihren F-Net-Zentren. Der Inneren Mission obliegt die Koordination des Bürgerschaftlichen Engagements in Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftunterkünften. Die Caritas koordiniert Bürgerschaftliches Engagement in Gemeinschaftsunterkünften. Darüber hinaus wird ein Qualifizierungskonzept im Netzwerk „Ehrenamt und Flüchtlinge“ erstellt, um entsprechende Fortbildungen für ehrenamtliche Helferinnen und Helfer anzubieten, um diese für ihren jeweiligen Einsatz qualifiziert vorzubereiten. Punkt 7: Zur Unterstützung des freiwilligen Engagements für die Förderung und die Unterstützung der ehrenamtlichen Begleitung von Flüchtlingen sollen bereits eingeplante Mittel und zusätzliche Mittel frühzeitig bereitgestellt werden. Antwort: In diesem Zusammenhang wurde von der Inneren Mission München, welche die Betreuung der Flüchtlinge in der ehemaligen McGraw-Kaserne übernimmt, ein Antrag auf Erhöhung des laufenden Zuschusses gestellt. Unter anderem werden zusätzliche finanzielle Mittel für die Gewinnung, Begleitung und Koordination von Ehrenamtlichen in Flüchtlingseinrichtungen beantragt. Hiermit sollen zwei weitere Vollzeitstellen geschaffen werden, um den Einsatz von Ehrenamtlichen in den Standorten der Erstaufnahmeeinrichtung sowie den Gemeinschafts-unterkünften zielgerichtet koordinieren und begleiten zu können. Weiterhin beantragt die Innere Mission Mittel für die Durchführung von Schulungen für Ehrenamtliche, die in Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften tätig sind. Seite 4 von 4 Die Befassung des Stadtrates erfolgte abschließend in der Vollversammlung am 17.12.2014 im Rahmen der Vorlage des Beschlusses zur „Unterstützung von Flüchtlingen in München durch Bürgerschaftliches Engagement“ (Sitzungsvorlage Nr. 14-20 / V 01998). Der Inneren Mission München wurde für die zwei beantragten Vollzeitstellen und die geplanten Fortbildungen ein jährlicher Zuschuss in Höhe von 147.000 € bewilligt. Punkt 8: Da es auch Bürgerinnen und Bürger gibt, die Ängste und Bedenken haben oder Beschwerden vorbringen wollen und diese auch ernst genommen werden, sollen Stellen wie z.B. ein Bürgertelefon, ein Ansprechpartner vor Ort oder eine Webseite im Netz geschaffen werden, wo Sorgen und Anliegen angehört und geklärt werden können. Antwort: Das Sozialreferat hat bereits zur aktuellen Information der Bürgerinnen und Bürger über Flüchtlingsunterkünfte in den Stadtbezirken eine eigene Webseite www.muenchen.de/fluechtlinge eingerichtet (vgl. Antwort zu Punkt 6). Im eventuellen Konfliktfall kann dieser auch die Kontaktadresse des Sozialreferates - Stelle für Bürgerschaftliches Engagement und Konfliktmanagement (Telefon: 089/233-40634) entnommen werden. Für Bürgeranfragen zum Thema Flüchtlinge wurde ein Infotelefon geschaltet (Telefon: 089/233-48899), E-Mail: [email protected]). Der Antrag Nr. 14-20 / B 00498 des Bezirksausschusses des 18. Stadtbezirkes vom 21.10.2014 ist damit geschäftsordnungsgemäß behandelt. Mit freundlichen Grüßen gz. Brigitte Meier