Bericht über das Geschäftsjahr 2015

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Bericht über das Geschäftsjahr 2015
Bericht
über das
Geschäftsjahr
2015
Die Entwicklung der DKM 2011–2015
Mio. EUR
6500
6000
5500
5000
4500
4000
3500
3000
2500
2000
1500
1000
500
0
2011
2012
2013
2014
2015
Betreutes Kunden- volumen*º
Kunden-
Kredite*
einlagen
(inkl. Depot)*
Bilanz-
summe*
Eigenmittel*
2011
5.690
4.431
1.259
4.047
227
2012
6.098
4.738
1.360
4.145
246
2013
6.125
4.707
1.418
4.267
260
2014
6.507
5.054
1.453
4.297
293
2015
6.499
5.050
1.449
4.381
311
* Betragsangaben in Mio. EUR, gerundet
º Kredite, Kundeneinlagen und Depot
Inhaltsverzeichnis
Aufsichtsrat
4
Vorstand und Bereichsleiter der DKM
6
Vorwort des Vorstands
8
Kirchliche Einrichtungen:
Hausgemeinschaften im St. Ursula
Alten- und Pflegeheim in Haselünne
12
Überlegungen zur privaten Geldanlage –
diesseits und jenseits der Niedrigzinswelt
17
Ethisch nachhaltig leben und investieren
22
Chronik 2015
26
„Versäume nicht dein Leben“
von Pater Anselm Grün
32
DKM-Personalia
34
Stiftung DKM Darlehnskasse Münster
39
Entwicklung unserer Bank
43
Ertragslage
50
Risikobericht
52
Bericht des Aufsichtsrates
53
Jahresabschluss 2015
54
4
Aufsichtsrat
Norbert Kleyboldt
Generalvikar des Bistums Münster,
Vorsitzender (bis zum 2. Juni 2015)
Ulrich Hörsting
Leiter der Hauptabteilung Verwaltung
des Bischöf­lichen Generalvikariates Münster,
Vorsitzender (seit dem 2. Juni 2015)
Joachim Schnieders
Finanzdirektor des Bistums Osnabrück,
stellv. Vorsitzender
August Dasenbrock
Finanzdirektor des Bischöflich Münsterschen
Offizialates in Vechta
Michael Focke
Finanzdirektor des Erzbistums Hamburg
Heinz Gewering
Verwaltungsleiter der Zentral­­ren­dan­tur
im Dekanat Ahaus/Vreden
Dr. Klaus Goedereis
Vorsitzender des Vorstands der St. FranziskusStiftung Münster
5
Heinz-Josef Kessmann
Diözesancaritasdirektor von Münster
Josef Leenders
Domkapitular, Vorsitzender des Caritasverbandes
für die Diözese Münster
Helmut Müller
Finanzdirektor des Bistums Hildesheim
Dr. Claudia Leimkühler
Vorstandsmitglied der Kirchlichen Zusatz­
versorgungskasse des Ver­bandes der Diözesen
Deutschlands
Bruder Stephan Veith OSB
Prior des Klosters St. Benedikt in Damme
Benno Wagner
stellv. Geschäftsführer des Verbandes
der Diözesen Deutschlands
6
Vorstand
Christoph Bickmann
Bankdirektor, Vorsitzender
Gerrit Abelmann
Bankdirektor
Christoph Rocksloh
Bankdirektor
Bereichsleiter der DKM
Privatkunden
Hans-Willi Wiedenau
Personal, IT und Organisation
Bernhard Huesmann
Prokurist
Kirchliche Einrichtungen
Joachim Reimann
Prokurist
7
Marktfolge Aktiv
Markus Altefrohne
Prokurist
Unternehmenssteuerung
Johannes Blakert
Prokurist
Treasury
Dr. Lars Kleffmann
Prokurist
Zahlungssysteme
Claudia Hufe
Interne Revision
Detlef Kamermann
Marketing
Ludger Woltering
8
Vorwort des Vorstands
das Jahr 2015 hat vieles infrage gestellt, was wir
Ausdruck findet dies in unserem Jahresabschluss
bislang für unverrückbar gehalten hatten. Ein
mit stabilen Kredit- und Einlagenbeständen un-
­historisch einmalig niedriges und ökonomisch
serer Kunden sowie einer robusten Eigenkapital­
nicht zu rechtfertigendes Zinsniveau mit unab-
ausstattung.
sehbaren Folgen für die gesamte Altersvorsorge, ein negativer Einlagenzins für die seitens der
Die Bilanzsumme erreichte mit 4,38 Mrd. EUR
Kredit­wirtschaft bei der Bundesbank zu unter-
­einen neuen Rekordwert und erhöhte sich im
haltenen Guthaben, negative Renditen auf nahe-
­Vergleich zum Vorjahr um 84 Mio. EUR oder
zu alle Bundes- und Länderanleihen, rekordhohe
1,9 %. Das betreute Kundenvolumen lag mit
– europä­isch bedingte – Kosten für die Einlagen-
6,5 Mrd. EUR nahezu auf dem Vorjahresniveau.
sicherung sowie eine ebenfalls hohe, steuerlich
Der Bestand an Kundeneinlagen erhöhte sich
nicht abzugsfähige Bankenabgabe sind nur einige
trotz des anhaltenden Niedrigzinsumfelds auf
Beispiele. Auch die europäische Staatsschulden-
3,24 Mrd. EUR. Das Kreditgeschäft blieb mit
krise, insbesondere in Griechenland, muss per­
1,44 Mrd. EUR leicht hinter dem Vorjahreswert
spektivisch unbedingt gelöst werden.
zurück. In Anbetracht des niedrigen Zinsniveaus
nutzten insbesondere Privatkunden ­bestehende
Während wir auf diese Entwicklung keinen ­Einfluss
Son­dertilgungsmöglichkeiten. Institutionelle Kun-
haben, weil sie einem demokratisch legitimier-
den finanzierten Investitionen aus Eigen­mitteln
ten Konsens der Regierungen entspricht, haben
oder verschoben geplante Investitionen zum Teil
Vorstand und Mitarbeiter alles darangesetzt, die
in die Zukunft und begründeten dies mit den
­Auswirkungen für unsere DKM Darlehnskasse
derzeit unsicheren Rahmenbedingungen speziell
Münster und unsere Kunden so gering wie mög-
im Bereich der stationären Altenhilfe.
lich zu halten. Gemeinsam ist es uns gelungen,
das Jahr 2015 für unsere Bank erfolgreich zu gestalten und den Geschäftsbetrieb kundenorientiert weiter auszubauen.
Die Eigenmittel der Bank nach dem Gewinn­ver­
Möglichkeiten, die die Zusammenarbeit zwischen
wendungsvorschlag des Vorstands werden sich
Kunde und DKM weiter erleichtern sollen. Die
nach Genehmigung durch die General­ver­samm­
von der DKM vorgehaltenen Bankdaten sollen
lung um 18,2 Mio. EUR auf über 310 Mio. EUR
perspektivisch noch besser in die Arbeitsablauf-
erhöhen. Der ausgewiesene Bilanzgewinn liegt
prozesse unserer Kunden integriert werden, um
bei 2,3 Mio. EUR. Die Eigenkapitalaus­stattung
so ­echte Mehrwerte aus der Zusammenarbeit mit
der DKM zeigt die hohe finanzielle Stabilität der
der DKM zu schaffen.
Bank. Sie bildet zugleich die Grundlage, auch in
Zukunft der von der Bankenaufsicht geforderten
Bereits heute führen über zwei Drittel unserer
Eigenmittelausstattung zu entsprechen.
­Kunden ihr Konto online. Gleichzeitig werden
­immer mehr Internetkäufe bei Versandhänd-
Der wirtschaftliche Erfolg ist die notwendige Basis
lern getätigt. Für diese Einkäufe stellt die DKM
für die DKM, um die christliche, ökologische und
seit Ende 2015 das neue Bezahlverfahren
zukunftsweisende Entwicklung des Bankbetriebes
­„paydirekt“ zur Ver­fügung, das den Internet­
für Kunden aus Kirche und Caritas nachhaltig zu
einkauf verein­facht und die Zahlungs­abwicklung
gewährleisten.
sicherer macht.
Bereits im vergangenen Jahr haben wir für unsere
Seit Ende letzten Jahres bieten wir unseren Privat­
Kunden verschiedene Dienstleistungen entwickelt
kunden auf Wunsch auch eine Videoberatungs-
und eingeführt, die im Zusammenhang mit der
möglichkeit an. Dadurch haben wir die Voraus­
zunehmenden Digitalisierung im Bankenbereich,
setzung geschaffen, von zu Hause mit dem
im Dienstleistungsbereich und der Gesellschaft
Computer oder einem Mobil­telefon mit unseren
stehen. Diese werden wir in den kommenden
Kundenberatern zu sprechen und so auch den
Monaten und Jahren weiter intensivieren und
persönlichen Kontakt zu halten. Komplexere
ausbauen. Neben der Anpassung unserer Giro-
Sachverhalte wie beispielsweise bei einer Ver­
kontomodelle mit einer stärkeren Ausrichtung auf
mögens- oder Kreditberatung können so leichter
die Onlinekontoführung prüfen wir momentan
veranschaulicht werden.
10
Privatkunden können zukünftig selbstständig
Die Nachhaltigkeit der Kundenbeziehung ist für
Konten über das Internet bei der DKM eröffnen.
uns das eine. Das andere ist: Wir haben im ver-
Außerdem haben unsere Kunden neuerdings
gangenen Jahr die nachhaltige Ausrichtung der
auch die Möglichkeit, über das Internet neben
DKM als Bank und Unternehmung erfolgreich
den DKM-Konten auch die Wertpapierdepots
weiterentwickelt. Neben dem verantwortungsvol-
und Verträge unserer Verbundpartner, der ­Union
len Umgang des uns anvertrauten Kunden­geldes
Investment und der Bausparkasse Schwäbisch
und der Kreditvergabe stehen wir zu unseren Auf-
Hall einzu­sehen. Ebenfalls haben wir im Jahr 2015
gaben als Arbeitgeber und Auftraggeber. Auch
die Zustellung von digitalen Kontoauszügen über
im Bereich des gesellschaftlichen Engagements
das Internet deutlich vereinfacht.
hat die DKM im letzten Jahr wiederum ihren
Beitrag geleistet. Neben umfangreichen Steuer-
Auch wenn das digitale Dienstleistungsange-
zahlungen stellte die DKM aus eigenen Mitteln,
bot der DKM in Zukunft weiter ausgebaut wird,
aus Lotteriezweckerträgen sowie aus der eigenen
bleiben wir unseren Prinzipien treu: Jeder Kunde
DKM-­Stiftung für über 180 Projektanträge aus
hat seinen persönlichen Ansprechpartner. Jeder
Kirche und Caritas 328.000 EUR an Spenden zur
DKM-Kunde erhält weiterhin verständliche und
Verfügung.
transparente Produkte und Dienstleistungen. Die
Kundenberatung wird sich auch in Zukunft wei-
So lobte auch Papst Franziskus im vergangenen
terhin ausschließlich an den Kundeninteressen
Jahr die Genossenschaftsbanken als wichtiges Ele-
orientieren. Und unsere Berater haben keine Ab-
ment für humanes Wirtschaften. Er wies darauf
satz- oder Ertragsvorgaben umzusetzen. Wir sind
hin, dass diese Institute die Finanzkrise mit ihren
der festen Überzeugung, dass nur so Vertrauen
eigenen Mitteln überwunden hätten und nicht auf
entstehen kann und nachhaltige Kundenbezie-
Kosten des Staates oder anderer gerettet werden
hungen langfristig Bestand haben.
mussten. Sie befolgten die katholische Soziallehre
und verwirklichten das Prinzip der Subsidiarität.
11
Für das angelaufene ­Geschäftsjahr 2016 sind
Wir danken unseren Mitarbeiterinnen und Mit-
wir insgesamt positiv gestimmt. Auch in die­sem
arbeitern für ihr hohes Engagement und ihre
Jahr werden wir unver­ändert extrem schwie­rigen
Leistungsbereitschaft. In den Dank schließen wir
Rahmenbedingungen mit einer Fortsetzung der
unsere Verbund- und Kooperationspartner mit
Zinspolitik der Europäischen Zentralbank aus-
ein, mit denen wir die Produktpalette für unsere
gesetzt sein. Die EZB wird voraussichtlich die
Kunden zielführend ausgebaut haben.
ultralockere Geldpolitik weiter fortführen und
damit dafür sorgen, dass die Niedrig­zinsphase
Ein erfolgreiches Gesamtergebnis ist immer das
weiterhin bestehen bleibt. Auch die europä­
Zusammenspiel von bewährten Partnern wie
ische Staatsschuldenkrise ist nicht gelöst. ­Zudem
Ihnen, liebe Mitglieder, Kunden und Geschäfts-
bestehen zahlreiche geostrategische und mi-
freunde. Ihnen allen danken wir für ein weiteres
litärpolitische Unsicherheiten auf der Welt mit
Jahr guter und vertrauensvoller Zusammenarbeit
möglichen Auswirkungen auf die Kapitalmärkte
und die Gestaltung der nahen Zukunft mit Ihnen
unverändert fort. Aufgrund des Niedrigzins­
gemeinsam.
niveaus wird das Zinsergebnis 2016 zurückgehen
bei einer moderaten Steigerung des Aufwandes
für das Bankgeschäft, sodass das Betriebsergebnis vor Bewertung niedriger als im Jahr 2015
ausfallen wird.
Christoph Bickmann
Bankdirektor
Gerrit Abelmann
Bankdirektor
Christoph Rocksloh
Bankdirektor
12
Kirchliche Einrichtungen:
Hausgemeinschaften im St. Ursula
­Alten- und Pflegeheim in Haselünne
In jeder Altenhilfeeinrichtung gibt es
individuelle Rahmenbedingungen, die
die Atmosphäre und den Charakter
eines Hauses mitbestimmen. Immer
mehr Träger setzen neue Wohnformen
unter Berücksichtigung gewachsener
Strukturen um.
Geschichte des Hauses:
Im Jahr 1974 gründete der Orden der
Ursulinen das Alten- und Pflegeheim­
St. Ursula, nachdem das zur damaligen
Zeit geführte Gymnasium St. Ursula in
die Trägerschaft des Landkreises Emsland überging. Das Haus verfügte über
58 Langzeit- und 2 Kurzzeitpflegeplätze.
1997 ging die Trägerschaft der Einrichtung an den Bischöflichen Stuhl zu Osna­
brück über. Die Ordensschwestern ­blieben
ihrer klösterlichen Heimat jedoch treu
und bereichern das Haus bis heute
durch die vielfältige Präsenz in unterschiedlichen Bereichen.
Das St. Ursula Alten- und Pflegeheim in Haselünne
Nach einer insgesamt 4-jährigen Planungs- und
hat im vergangenen Jahr den Wandel von Einzel­
Umbauphase konnte im Herbst 2015 die Einwei-
zimmern mit zentralen Einheiten hin zur Betreu-
hung und Umsetzung des neuen Konzeptes der
ung in Hausgemeinschaften vollzogen.
Haus­gemeinschaften gefeiert werden. Seitdem
13
Pflegedienstleiter Reinhold Olthaus, Einrichtungsleiterin Gabriele Kuhl, Vorstandsmitglied der DKM
Gerrit Abelmann (v.l.n.r.)
leben 56 Bewohnerinnen und Bewohner im Alter
Die Aufgaben der Pflege fokussieren sich auf die
von 50 bis 99 Jahren in den vier Hausgemeinschaf-
fachspezifischen Kompetenzen und steuern kon-
ten. 72 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflege,
zentriert den Pflege- und Begleitungsprozess und
B­etreuung, Hauswirtschaft, technischem Dienst und
alle dazu gehörenden Elemente.
der Verwaltung kümmern sich um die Bewohner.
Die modern ausgestatteten Zimmer können, wie in
Eine fachlich versierte Pflege ist Grundvoraussetzung
den meisten Altenhilfeeinrichtungen üblich, indivi-
für die Teilnahme am Leben in der Hausgemein-
duell mit den eigenen Möbeln gestaltet werden.
schaft und hilft, mit Kompetenzeinbußen, alters­
bedingten Krankheiten und Problemen umzugehen
Ein zentrales Merkmal der Konzeption ist, hauswirt-
und zu ­leben. Die Pflege im St. Ursula Alten- und
schaftliche Tätigkeiten „nahe“ am Bewohner zu or-
Pflegeheim ist ressourcenorientiert, d. h., die Pflege
ganisieren, sodass eine familienähnliche, häus­liche
ist ausgerichtet auf die Stärken, Fähigkeiten und
Tagesstruktur erlebbar und selbstverständlicher
Möglichkeiten der Bewohner im täglichen Leben.
wird. Insbesondere für Menschen mit demenziellen
Die Erhaltung der Kompetenz der Bewohner, sich für
Beeinträchtigungen spielt die Orientierung an der
die eigenen ­Wünsche und Bedürfnisse einzusetzen,
gewohnten Lebenswelt, dem Alltag, an der indivi-
steht im Mittel­punkt dieses Pflegeansatzes.
duellen Normalität, der Biografie (Vertrautheit) eine
Die Autonomie der Bewohner und deren räumliche
große Rolle, um durch das Aufrechterhalten indi-
Kompetenz sind vielfach durch die Hilfs- und Pflege­
vidueller Routinen (Partizipation) eine möglichst
bedürftigkeit und den damit verbundenen Pflegetä-
autonome Lebensführung und Teilhabe zu erzie-
tigkeiten eingeschränkt. Eine zentrale Versorgungs-
len. Die dezentrale Organisation der Hauswirtschaft
struktur verhindert in der Regel jeden Ansatz der
ermöglicht eine höhere Personalpräsenz in den
Selbstversorgung und Selbstständigkeit. Insofern hat
Wohngruppen, die den Bewohnern direkt zugute-
die Dezentralisierung nicht nur eine strukturelle, son-
kommt.
dern vor allen Dingen eine inhaltliche Bedeutung.
Überdies ist die Einbeziehung der Angehörigen eine
elementare Voraussetzung, um die Integration der
(neuen/zukünftigen) Bewohner überhaupt leisten zu
können.
Manfred Alfers und Referatsleiter Christian Nacke
Die Anforderung an die Leitung und das
Viele Elemente, die schon die bisherige Haus­
­Personal besteht darin, die bisher voneinan-
atmosphäre ausmachten, wurden sorgsam in
der ­getrennten Leistungsbereiche Pflege und
das neue Konzept integriert. So bleiben die
Hauswirtschaft im Haus neu zu definieren und
Haus­kapelle und der angrenzende Konvent der
zu verknüpfen und auch die Grenzen zwischen
Ursulinen­schwestern zentrale Elemente.
Institution und Quartier aufzuweichen. Hierzu
zählen neben der inten­siven Integration der An-
Statt Einzelzimmern mit Zentralküche bietet
gehörigen vom ­Einzug an auch die Förderung
das Haus nun fünf Hausgemeinschaften mit je
bürgerschaftlichen Engage­ments sowie die ge-
11–14 Bewohnern. Über den Flur sind alle
lebte kleinräumige Einbindung des Hauses und
­Zimmer der Bewohner ebenso wie die große
seiner Bewohner in die Stadt, niederschwellige
Wohnküche, in der die Gemeinschaft kocht, isst
Versorgungsangebote, in Vereine, Verbände und
und ihre Freizeit verbringen kann, erreichbar.
Kirchengemeinde.
Heimleiterin Gabriele Kuhl beschreibt das Prinzip
Die Trägerschaft durch den Bischöflichen Stuhl
der Hausgemeinschaften: „In die Hausgemein-
zu Osnabrück, das Zusammenleben mit den Or-
schaften einzuziehen ist ungeachtet des Pflege-
densfrauen des Ursulinenklosters oder die Lage
grades möglich. So unterstützen sich die Bewoh-
in einem Wohngebiet mit unmittelbarer Nach-
ner gegenseitig – sofern sie wollen und können.“
barschaft zum Ortskern: Es gibt einige Besonder-
Für die Betreuung der Hausgemeinschaften ver-
heiten, die den Rahmen für die neue Betreuungs-
bringen Präsenzkräfte als
form des St. Ursula Alten- und Pflegeheimes in
spezielle Begleiter den Tag
Haselünne bilden und erfolgreich zur dauerhaften
mit den Bewohnern und
Umsetzung des neuen Konzeptes beitragen.
kochen z. B. gemeinschaftlich „wie in einer Familie“.
15
der Hauskapelle als auch aus der Pfarrkirche ermöglicht. Ruhe und Halt im
Gottesdienst und Gebet finden so auch
die Hausbewohnerinnen und Hausbewohner, die an einer Demenz erkrankt
sind.
Damit ein familiäres Miteinander entstehen
Referatsleiter Christian Nacke, als Vertreter des
kann, werde vor der Aufnahme ein „intensives
Bischöflichen Stuhls zu Osnabrück für die Einrich-
biografisches Gespräch“ mit den Anwärtern ge-
tung mit verantwortlich, weist auf den besonde-
führt. Dann kann entschieden werden, welcher
ren Pflegeschwerpunkt mit der Betreuung von
Bewohner zu welcher Gemeinschaft passt. „Die
an ­Demenz erkrankten älteren Menschen: „Bis
Bewohner im Erdgeschoss interessieren sich sehr
zu zwölf Bewohnerinnen und Bewohner können
für Literatur, Musik und Kunst“, berichtete Kuhl,
so ganztägig durch eine gerontopsychiatrische
„die Bewohner oben singen gerne Schunkellieder
Fachkraft oder eine geschulte Präsenzkraft betreut
und sind sehr verbunden mit dem Ort und den
werden.“
Traditionen.“
Eine weitere Säule im Betreuungskonzept ist der
Eine seelsorgerische Begleitung wird insbesonde-
„Snoezelenraum“: Dabei handelt es sich um
re durch die Ordensschwestern wahrgenommen.
­einen Raum, der mit unterschiedlichen Medien
So finden regelmäßig Gottesdienste, Andachten
wie z. B. einem Wasserklangbett, einem Massage-
und Bibellesungen in der hauseigenen Kapelle
sessel, Wassersäulen mit wechselnden Farbspie-
und in den Wohnbereichen statt. Für alle, die
len, Aromazerstäuber, Musik mit Naturklängen
nicht mehr aktiv am Gottesdienst teilnehmen
etc. ausgestattet ist. Das Snoezelen gehört zu den
können, wird eine Videoübertragung sowohl aus
Verfahren, die den Menschen über seine sensorische Anregung ansprechen wollen. Es bedient
sich der sinnlichen Anregung, vereinfacht gesagt,
der fünf Sinne (Tasten, Riechen, Hören, Schmecken, Sehen).
16
In einem neu errichteten Erweiterungsbau
„Nicht nur bei der Finanzierung vor, während
wurden unter dem Titel „Wohnen Plus“ sechs
und nach der Bauphase ist die DKM für uns ein
Apart­ments eingerichtet – angelehnt an die
wichtiger Partner“, so Christian Nacke, „das gilt
5. Generation des Altenpflegebaus (Wohnen im
für die gesamte Abwicklung sowie vor allem
Quartierskonzept). Außerdem werden derzeit
auch für die kompetente Beratung bereits in
zwei großzügige Apartments für Ehepaare an-
der Planungsphase. Neben dem Stephanswerk
geboten. Im Erdgeschoss des Erweiterungsbaus
Osnabrück, das den Um- und Erweiterungsbau
haben die Or­dens­schwestern eine neue Klausur
geplant und umgesetzt hat, ist die verlässliche
erhalten.
­Zusammenarbeit mit der DKM für uns ein weiterer
wichtiger Baustein. Unser DKM-Kundenbetreuer
Darüber hinaus werden, etwa 500 Meter vom
Herr Alfers hat dabei für einen wirklich unbüro-
Hauptgebäude entfernt, elf betreute Service-
kratischen und unkomplizierten Ablauf gesorgt.
Woh­nungen zwischen 57 und 74 Quadratmetern
Mit dem nun bestehenden Angebot sehen wir
ange­boten. Die Bewohner hier können einerseits
St. Ursula für die Zukunft gut aufgestellt.“
weitgehende Selbstständigkeit und Unabhängigkeit bewahren und gleichzeitig ein hohes Maß
an Wohnkomfort und Sicherheit genießen. Sie
le­ben in ihren eigenen vier Wänden, bestimmen
den Tages­ablauf und entscheiden selbst, welche Service­leistungen in Anspruch genommen
­werden.
17
Überlegungen zur privaten Geld­
anlage – diesseits und jenseits der
Niedrigzinswelt
Die Akademie Klausenhof ist eine Weiterbildungs-
die ihr Beratungsangebot an der Lebenswirklich-
einrichtung des Bistums Münster. Ihre Standorte
keit ihrer Kunden ausrichtet, macht diesen den
befinden sich in Hamminkeln-Dingden und in
Zugang zu ihren Angeboten zudem so leicht wie
Rhede. Ihr Bildungsangebot ist breit gefächert.
­möglich: Deshalb bietet die DKM seit Kurzem
Es reicht von berufsbegleitenden Weiterbildungs-
auch die ­Videoberatung sowie eine Online-­Filiale
maßnahmen über Angebote zur beruflichen Reha-
an, in der ihre Kunden per Internet Verträge für
bilitation von Jugendlichen und Erwachsenen bis
Finanz­anlagen abschließen können.
zu Deutsch- und Integrationskursen für Migranten. In der Akademie arbeiten 200 festangestellte
Renditeüberlegungen spielten bei der Geldanlage
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine ganze
in der Familie Bussen lange Zeit keine ­wesentliche
Reihe von Honorarkräften. Kein Wunder also, dass
Rolle. Nachdem das eigene Haus finanziert war,
Dipl.-Betriebswirt Matthias Bussen, Dozent für
sollten die vorhandenen Rücklagen „sicher“ sein
Rechnungswesen und Betriebswirtschaft sowie
und angemessen verzinst werden. Diese Einstel-
Vorsitzender der Mitarbeitervertretung, dort eine
lung änderte sich, je länger die jetzige Niedrig-
Menge zu tun hat. Aber auch zu Hause ist für Ab-
zinsphase andauerte. Herrn Bussen blieb nicht
wechslung gesorgt. Zwei der vier Kinder wohnen
verborgen, dass die Zinserträge immer weiter
noch im elterlichen Haus, seine Frau ­arbeitet als
­abschmolzen und nach Berücksichtigung der
Gestaltungstherapeutin. Und dann sind da noch
Inflationsrate sogar ein realer Vermögensverlust
seine Hobbys: Als engagierter Naturschützer ist er
drohte. Dies war der Moment, als er wieder Kon-
Vorsitzender der Stiftung Dingdener Heide, die
takt zur DKM aufnahm, deren Kunde er nach
ca. 220 Hektar Naturschutzflächen verwaltet. Au-
dem Eintritt in die Akademie Klausenhof gewor-
ßerdem schnürt er als passionierter Läufer regel-
den war. Welchen Rat haben nun die Experten
mäßig seine Laufschuhe. Was das alles mit Geld-
der Bank, um sich gegen realen Vermögensverlust
anlage zu tun hat? Nun, diese kurze Skizze zeigt,
abzusichern?
dass die Beschäftigung mit privaten Finanzen in
Die Empfehlung ist in der Vermögensanlage
den meisten Haushalten in der Regel ein Thema
seit Jahrzehnten bewährt und die Grundlage je-
unter vielen ist. Kluge Berater berücksichtigen
der ­Kapitalanlage: Streuen Sie Ihre Vermögens­
dies in ihrer Kommunikation mit Kunden und An-
anlagen auf verschiedene Anlageklassen. Also
legern, da für sie Geld und Kapital Hauptgegen-
auf Schuldtitel, d. h. verzinsliche Geldanlagen
stände des beruflichen Interesses sind. Eine Bank,
wie Tagesgeld- und Sparkonten oder Anleihen
18
einerseits, und Sachwerte, also Aktien
und Immobilien andererseits. Das ist
nicht nur deshalb wichtig, weil wir es
mit unterschiedlichen Arten von Erträgen zu tun haben (Zinsen, Dividenden,
Mieteinnahmen – wir kommen gleich
darauf zurück), sondern weil Vermögensanlage unterschiedlichen Zielen dient. Der
zu finden ist, vor allem hinsichtlich Wertpapier-
übergeordnete Zweck ist jedoch stets die Vor-
anlagen hauptsächlich auf Preisrisiken abstellt, ist
sorge für die Wechselfälle und Ungewissheiten
angesichts des langfristigen Nutzens von Sach-
des Lebens. In der kurzen bis mittleren Frist steht
wertanlagen und der übergeordneten Ziele der
hauptsächlich der Liquiditätsbedarf im Vorder-
Vermögensanlage unzureichend. Nur Sachwerte
grund. Deshalb sollte auch unter Niedrigzins­
können langfristig im Wert steigen, weil sie rea-
bedingungen ein ausreichender Teil des Kapitals
le Gegenwerte darstellen (Gebäude, Maschinen,
in liquiditätsnahen Anlageformen wie Tagesgeld-
Produkte), mit denen mit der Zeit steigende Erträ-
und Sparkonten gehalten werden. Auch Anleihen
ge (Unternehmensgewinne, Mieten) erwirtschaf-
sind dazu geeignet, diesen Geldbedarf mittelfris-
tet werden können. Deswegen werden Anleger
tig abzudecken. In der langen Frist hingegen sind
bereit sein, für Unternehmen oder Immobilien
die bedeutendsten Gegner des Vermögens der
nach und nach höhere Preise zu zahlen. Hinzu
Kaufkraftverlust durch Inflation und die Besteue-
kommt, dass aus Sachwerten, ungeachtet der
rung der Kapitalerträge. Um sich gegen diese Ein-
Niedrigzinsphase, noch positive laufende Ein-
flüsse zu wappnen, helfen Sachwerte wie Aktien
nahmen erzielt werden können. Sie füllen ­damit
und Immobilien. Aktienkurse können zwar stark
die Lücke, die das Verschwinden des Zinses ge­
schwanken. Aber ein Risikobegriff, der, wie er
rissen hat. Unternehmen schütten einen Teil
bei Anbietern von Finanzprodukten überwiegend
ihrer Gewinne als Dividende an ihre Aktionäre aus.
19
Dipl.-Betriebswirt Matthias Bussen
In der Niedrigzinsphase hat sich deshalb in der
Darüber hinaus beteiligt er sich an einem breit
Aktienanlage die Dividendenstrategie bewährt:
­gestreuten Immobilienbestand. Er ­vermeidet da-
Sie konzentriert sich auf erstklassige Unterneh-
mit das „Klumpenrisiko“, d. h. den unverhältnis­
men, die eine möglichst kontinuierliche Umsatz-
mäßig großen Anteil eines Vermögensobjektes
und Gewinnentwicklung aufweisen und deshalb
im Gesamtportfolio. Schließlich ist der Fonds im
im Idealfall auch stetig steigende Dividenden aus-
Vergleich zur direkt gehaltenen Immobilie leichter
schütten können. Mit etwas Glück kommen mit
veräußerbar.
der Zeit Kurszuwächse hinzu. Gleichzeitig wird
mit dieser Auswahl das Ausfallrisiko bei Aktien
In der herrschenden Niedrigzinswelt sollten An­
minimiert. Die Dividendenstrategie eignet sich
leger ihr Vermögen mindestens zur Hälfte in
­daher ideal als Baustein einer Vermögensanlage,
­Sachwertanlagen und den Rest in verzinsliche
die langfristig realen Kapitalerhalt zum Ziel hat.
Geldanlagen investieren, um eine realistische
Chance zu erhalten, auf Dauer ihr Vermögen ge-
Immobilien haben dagegen nicht die für Wert­
gen realen Wertverlust abzusichern. Diese recht
papiere typischen Risiken: Sie sind keinen kurzfris­
grob erscheinende Aufteilung ist für den weitaus
tigen Preisschwankungen wie Aktien ausgesetzt
größten Teil der erzielbaren Rendite verantwort-
und können als Sachkapital im Gegensatz zu
lich. Die konkrete Einzelauswahl innerhalb der
­Anleihen einen gewissen Inflationsschutz bieten.
Anlageklassen spielt dagegen für den Anlage­
­Immobilienbesitzer erhalten Mieteinnahmen, sei
erfolg eine geringere Rolle.
es direkt oder indirekt in Form von Ausschüttungen, wenn sie Immobilienfonds halten. Die An-
Kapitalanlage ist also dafür da, in finanzieller
lage in Immobilienfonds hat im Vergleich zum
­Hinsicht auf die Ungewissheiten des Lebens
­direkten Immobilienerwerb mehrere Vorteile für
vorbereitet zu sein und – auf lange Sicht – die
den Anleger. Er muss sich nicht mit Fragen der
Kaufkraft des Vermögens zu erhalten. In ­unseren
­Objektbewertung beschäftigen und umgeht
Überlegungen spielte das Wesen der Kapital­
­spezielle Risiken der Immobilienanlage, die für
anlage bisher keine Rolle. Dieser Frage wollen
den Laien nicht ohne Weiteres erkennbar sind.
wir vor dem Hintergrund des Niedrigzinsum­feldes
im Folgenden nachgehen.
20
Vermögensanlage ist nicht kompliziert. Aber
ist es deshalb für Anleger am effizientesten, mög-
weltweit etwa 150.000 Aktienfonds und Millio-
lichst direkt und ohne Umwege in Eigen- oder
nen von strukturierten Produkten (Garantiefonds,
Fremdkapital zu investieren. Daraus abgeleitete
Zertifikate, Derivate, Kapitalversicherungen), die
Finanzprodukte absorbieren stets einen Teil der
von der Kursentwicklung von ca. 15.000 Aktien
Erträge. Je komplexer sie strukturiert sind, desto
profitieren wollen (für Anleihen und Immobilien
höher ist dieser Anteil. Was das bedeuten kann,
gilt im Großen und Ganzen das Gleiche), und
beobachten wir zurzeit bei vielen Anleihefonds
die Werbung der Finanzindustrie suggerieren
und Fonds, die mit Wertsicherungskonzepten ar-
das ­Gegenteil. Angesichts dieser Vielfalt könnte
beiten: ­Mangels Erträgen in der Niedrigzinsphase
zudem leicht der Eindruck entstehen, Quelle des
verdienen sie ihre Kosten nicht und können für ihre
Ertrags seien diese selbst. Das ist falsch, weil die
Anteilseigner keine positive Rendite erwirtschaf-
Rendite auf Kapitalanlagen in der Realwirtschaft
ten. Und nicht nur das: Je komplexer ihre Struk-
entsteht. Auf dem Kapitalmarkt wird entweder
tur, desto schwerer fällt es, sie zu durchschauen.
­Eigenkapital (Aktien) oder Fremdkapital (An­
Wie lautet dagegen eine der wichtigsten Regeln
leihen) gehandelt. Anleger werden ihr Kapital
der Geldanlage? Investieren Sie nur in etwas, was
nur dann einem Unternehmen, einer Bank oder
Sie verstehen. Leichte Verständlichkeit, einfache
einer staatlichen Institution anbieten, wenn es
Konstruktion und niedrige Kosten sind wichtige
mit ­seiner wirtschaftlichen Tätigkeit Nutzen stiftet
Eigenschaften für den Anlageerfolg. Gleichwohl
und deshalb Gewinn erzielt. Investoren legen ihr
gibt es Situationen, in denen eine Kapitalanlage in
Kapital also in der Wirtschaft an und profitieren
Finanzprodukten, etwa Fonds, sinnvoll sein kann.
von den Erträgen, die dort erzielt werden. Die
Zum Beispiel, wenn mit regelmäßigen monatli-
Rendite der Investoren stammt aus den Erträgen
chen Beträgen ein Sachwertvermögen aufgebaut
der Real­wirtschaft. Unter Ertragsgesichtspunkten
werden soll oder bei der Anlage in Immobilien.
21
Stefanie Lölver, Matthias Bussen und Axel Pastors
Die Anlageberatung der Banken hat unter diesen
Das Verständnis der Vermögensberatung als
Bedingungen zwei Aufgaben: nämlich zum einen
Dienstleistung hat Auswirkungen auf die Philo-
die Gelder der Kunden – wie es ein Kunde der
sophie der Beratung. Wenn keine Zielvorgaben
DKM einmal formuliert hat – gut zu verwalten
formuliert werden, werden Berater nicht gezwun-
und zum anderen den Anlegern den Zugang zum
gen, Finanzprodukte zu verkaufen. Beratung wird
Kapitalmarkt zu eröffnen, damit ­diese von den
als Dienstleistung verstanden, sodass neutral, ob-
Erträgen der Realwirtschaft profitieren können.
jektiv und umfassend im Kundeninteresse beraten
Anlageberatung ist also, wie das Bankgeschäft
werden kann. Dann empfehlen Berater keine An-
überhaupt, eine Dienstleistung. Die Terminolo-
lagelösungen, die ihre Kunden nicht wünschen.
gie, die in der Finanzbranche häufig verwendet
wird, trägt diesem Charakter des Bankwesens
Wenn Sie, lieber Leser, nun denken, dass Ihnen
jedoch nicht immer Rechnung. Begriffe wie Ver-
diese Beschreibung bekannt vorkommt, haben
trieb etwa, der aus der Welt der Güterproduktion
Sie Recht: Es ist die seit Langem sehr erfolgrei-
stammt und den Verkauf von Produkten meint,
che Beratungsphilosophie der DKM. Unsere Be-
spiegeln diese Eigenschaft nicht wider. Denn
rater leben diese Philosophie und nicht nur das.
Dienstleistungen werden angeboten, nicht pro-
Ihre Beratungen sind außerdem durch Integrität,
duziert und vertrieben. Finanzinstitute verdienen
Vertraulichkeit, Kompetenz, Professionalität und
Geld mit ihrem Dienstleistungsangebot, nicht mit
Nähe zum Kunden gekennzeichnet. Um diesen
der Güterproduktion. Aus der Industrie stammt
Anforderungen gerecht zu werden, sind nicht
auch das Managementmodell des Führens durch
nur umfangreiche Produkt- und Fachkenntnisse
Zielvorgaben, das seit Ende der 80erJahre auf
notwendig. Noch wichtiger ist eine umfassende
die Bankenwelt übertragen wurde. Das Miss­
finan­zielle Bildung, die den Berater erkennen lässt,
verständnis, Anlageberatung wie ein industriell
welche Finanzanlagen für den Kunden in seiner
zu produzierendes Gut betrachten zu können, ist
individuellen Situation die richtigen sind. Nur
mitverantwortlich für die Fehlentwicklungen im
dann kann er die Grundsätze ordnungsmäßiger
Privatkundengeschäft vieler deutscher Banken in
Anlageberatung erfüllen: Vollständigkeit, Vernet-
den letzten 25 Jahren und ein wichtiger Grund für
zung, Individualität, Richtigkeit und verständliche
die sich immer weiter verschärfende Regulierung
Dokumentation.
dieses Teils des Bankgeschäfts durch die Aufsichtsbehörden.
22
Ethisch nachhaltig leben
und investieren
Nachhaltigkeit ist in aller Munde! Das Jahr 2015
zum ethisch-nachhaltigen Invest­ment aufge-
war insbesondere für die katholische Kirche und
zeigt. Mit anderen Publikationen des Aposto­
ihre Positionierung zum Thema Nachhaltigkeit ein
lischen Stuhls weist die Orientierungshilfe darauf
bedeutendes Jahr. Mit der Enzyklika „LAUDATO SI“
hin, dass ethisch-nachhaltiges Investment den
liefert Papst Franziskus eine grundsätzliche theo-
­wachsenden Anforderungen an Glaubwürdigkeit
logisch-ethische Orientierung zur ­ökologischen
und Transparenz der Kirche in den wirtschaftli-
Verantwortung und bringt die Umwelt- und Ge-
chen Betätigungen und im Umgang mit ihrem
rechtigkeitsfrage zusammen. Erstmalig wendet
Geld gerecht werden kann.
sich der Papst an alle Menschen der Erde und erschafft die Idee einer universalen Schöpfungsfami-
Als DKM haben wir auch im Jahr 2015 unsere
lie. Darin ist der Mensch nicht Eigentümer oder
nachhaltige Ausrichtung als Bank und Unterneh-
Herrscher, sondern Treuhänder der Schöpfung,
mung weiterentwickelt und erfolgreich umge-
des allen gemeinsamen Lebenshauses.
setzt. Das gemeinsame Haus, das Franziskus für
die Lebensgemeinschaft auf der Welt fordert, ist
In die gleiche Richtung weist die im Sommer 2015
für uns als DKM ein Anspruch, den wir auf allen
von der Deutschen Bischofskonferenz und dem
Ebenen umsetzen und leben. Unser Verständnis
Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK)
von Nachhaltigkeit sowie die Umsetzung in den
herausgegebene Orientierungshilfe für Finanz­
verschiedenen Bereichen der DKM können Sie
verantwortliche in kirchlichen Einrichtungen mit
dem „DKM-Nachhaltigkeitshaus“ entnehmen.
dem Titel „Ethisch-nachhaltig investieren“, an der
Dieses zeigt auf einen Blick, dass Nachhaltigkeit
die DKM gemeinsam mit den anderen katholi-
für uns weit mehr bedeutet als reine Geldanlage.
schen Kirchenbanken mitgewirkt hat. Sie verfolgt
Abstrakt gesagt geht es darum, den zukünftigen
das Ziel, Finanzverantwortliche kirchlicher Einrich-
Generationen die gleichen Chancen zu ermög­
tungen bei der Vermögensanlage unter ethisch-
lichen, wie wir sie haben. Dabei sollen sich ökolo-
nachhaltigen Aspekten zu unterstützen. So wer-
gische, soziale und auch wirtschaftliche Gesichts-
den nicht nur die Rahmenbedingungen kirchlicher
punkte gleichberechtigt zu einem intakten Gefüge
Einrichtungen auf dem Weg zum ethisch-nachhal-
zusammenfügen. Wir verwandeln das Abstrakte
tigen Investment skizziert und die Bausteine dieser
in Konkretes und lassen es anfassbar werden.
Anlagen benannt, sondern auch ­konkrete ­Schritte
23
Das „DKM-Nachhaltigkeitshaus“ ist auf einem so-
und möchten gesellschaftliche Verantwortung
liden Fundament aufgebaut. Als Selbsthilfeeinrich-
übernehmen. So ist Nachhaltigkeit nicht nur im
tung für Kirche und Caritas und für die Menschen,
Leitbild der DKM verankert. Nachhaltigkeit wird
die dort arbeiten, wurde bereits im Gründungs-
insbesondere in der neuen Geschäfts- und Risiko­
gedanken 1961 festgelegt, dass wir keine profit­
strategie als ein vor den finanziellen Zielen zu
orientierten Ziele verfolgen, sondern ausschließlich
verfolgendes Ziel formuliert. Auch unsere Nach-
im Sinne unserer Kunden handeln. Wir agieren auf
haltigkeitsgrundsätze dienen als Fundament für
der Grundlage eines christlichen Menschenbildes
unser Verständnis von Nachhaltigkeit und unser
darauf ausgerichtetes Handeln.
Das DKM-Nachhaltigkeitshaus
Ökologisch orientierter Betrieb
Mission Investing:
Unsere Kunden sind soziale Einrichtungen
Nachhaltiges Investment
Mitglied im Forum
für nachhaltige
Geldanlagen
Orientierungshilfe „Ethisch-nachhaltig investieren“
Soziales
Unter­
nehmens­
führung
Förderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
und des Ehrenamtes
Keine variablen Gehaltsbestandteile oder
­provisionsabhängige Vergütung
Ökologie
Einsatz ressourcen­schonender Technologien
und Arbeitsprozesse
Zukunftsfähigkeit als Ziel, kommenden
Generationen eine gesunde Umwelt sowie
stabile wirtschaftliche und soziale Verhältnisse
zu übergeben
Bankeigene
Stiftung
Spenden für
soziale Projekte
Solidar­­­­gemein­schaft
Eigenanlagen unterliegen einem
Nachhaltigkeitsfilter
Ausbildung zur
ECOUnser Ziel ist eine langfristige Kundenbeziehung,
Anlageberaterin/
die auf gegenseitigem Vertrauen und
zum ECOrespektvollem Umgang miteinander beruht
Anlageberater
Stabilität und
Sicherheit
Führungs­
grundsätze
Beratungs­
grundsätze
Nachhaltigkeit ist im Leitbild der DKM und in den Nachhaltigkeitsgrundsätzen verankert
24
In Anlehnung an den Gedanken der Vereini-
• Aus eigenen Mitteln, aus
gung ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher
Lotteriezweckerträgen
Gesichtspunkte finden Sie im DKM-Nachhaltig-
so­wie aus der eigenen
keitshaus die drei Säulen Ökologie, Soziales und
DKM-Stiftung stellen wir
Unter­nehmensführung. Diese drei Säulen beste-
für über 180 Projektan-
hen aus einzelnen Bau­steinen des Handelns, die
träge aus Kirche und
für Stabilität sorgen und den abstrakten Gedan-
Caritas 328.000 EUR an
ken mit konkreten Maßnahmen untermauern. Im
Spenden zur Verfügung.
Detail heißt das zum Beispiel:
• Für uns steht der Kunde
• In der täglichen Arbeit setzen wir vermehrt auf
im Mittelpunkt unseres
ressourcenschonende Technologien und Pro-
Handelns. Wir streben
zesse. Auf dem Dach unseres Bankgebäudes
langfristige Kundenbeziehungen an, wobei für
befindet sich eine Solarstromanlage mit einer
uns der persönliche Kontakt „von Mensch zu
Fläche von 145 Quadratmetern. Zudem wurde
Mensch“ im Vordergrund steht.
ein praktikables und effizientes Umweltmanagementsystem umgesetzt, welches den Bezug
• Um für unsere Mitarbeiter Beruf und Familie gut
von Ökostrom, die Nutzung des CO2-neutralen
zu vereinbaren, wurden und werden verschie-
„GoGreen“-Versands der Deutschen Post so-
dene Projekte erfolgreich umgesetzt, wie z. B.
wie die fast ausschließliche Verwendung von
die Möglichkeit verschiedener individuell zu-
FSC-zertifiziertem Recyclingpapier beinhaltet.
geschnittener Arbeitszeitmodelle, Patenschafts-
­Neben dem Einsatz von ökologisch produzier-
modelle für Mitarbeiter in Elternzeit oder Work-
tem Strom sind wir bestrebt, den Energiever-
Life-Balance-Angebote. Daneben wird auch die
brauch stetig zu senken.
Förderung der Mitarbeiter großgeschrieben. Ob
in Form von Fortbildungen oder in Form ­eines
Sozialpraktikums bei einem unserer Kunden –
dem Dazulernen sind keine Grenzen gesetzt.
25
• Wir unterstützen die Kampagne „Steuer gegen
• Inzwischen haben bereits 13 Kundenberater
Armut“, die sich u. a. für eine Finanztransak­
der DKM erfolgreich an der Zertifizierung zum
tionssteuer auf bestimmte Geldgeschäfte ein-
„Eco-Anlageberater“ für nachhaltige Geldanla-
setzt. Die Einnahmen aus dieser Steuer sollen
gen teilgenommen und können unsere Kunden
für die Bekämpfung nationaler und internatio-
in diesem Segment professionell beraten.
naler Armut sowie den Schutz von Klima und
Umwelt genutzt werden. Für uns sind Steuerzahlungen keine Last, sondern ein Ausdruck
unserer gesellschaftlichen Verantwortung – eine
Selbstverständlichkeit.
• Unsere Kundenberatung erfolgt ohne jegliche
Ziel- oder Volumenvorgaben. Die Beratung wird
auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden abgestimmt. Der Kundennutzen steht ­somit immer
im Vordergrund. Einzigartig ist auch unser Versprechen, dass unsere Kunden von uns nur dann
angerufen werden, wenn sie es wünschen.
• Ethisch-nachhaltiges Investment ist ein weiterer
Für uns ist der Weg zur Nachhaltigkeit das Ziel.
wichtiger Baustein des DKM-Nachhaltigkeits-
Insofern ist uns auch klar, dass es keine 100%ige
hauses. Als DKM haben wir uns schon vor meh-
Nachhaltigkeit geben kann, sondern immer nur
reren Jahren Nachhaltigkeitskriterien für unsere
Schritte auf dem Weg dorthin. Wir haben uns für
eigenen Geldanlagen vergeben, die folglich
diesen anspruchsvollen Weg entschieden und
auch für alle Kundeneinlagen bei der DKM
möchten ihn gerne gemeinsam mit Ihnen gehen
gelten. Diese Nachhaltigkeitskriterien werden
und gestalten.
regelmäßig überprüft. Unsere Mitarbeit an der
Orientierungshilfe ist für uns Ausdruck der Förderung eines sinnvollen Umgangs mit kirchlichen Finanzen.
26
Chronik 2015
31
März:
Juni:
Maximilian-Kolbe-Schule in Nordkirchen
Generalversammlung
Schüler der Maximilian-Kolbe-Schule in Nord-
Nach mehr als 31-jähriger Tätigkeit im Aufsichts-
kirchen – einer Förderschule der Kinderheilstätte
rat, davon 15 Jahre als Vorsitzender, wird Gene-
Nordkirchen – haben in einem Unterrichtspro-
ralvikar Norbert Kleyboldt aus dem Aufsichtsrat
jekt zum freien Malen farbenfrohe Bilder erstellt,
verabschiedet. In Anerkennung seiner Verdienste
die wir in der Ausstellung „KunstStücke“ zeigen.
um die DKM und um die genossenschaftlichen
Außerdem gestalteten die Schüler im Werkun-
Kirchenbanken wird er mit der goldenen Ehren-
terricht Bilderrahmen, die die Stimmung in den
nadel des Rheinisch-Westfälischen Genossen-
Bildern aufgreifen und umrahmen sollen. Somit
schaftsverbandes ausgezeichnet. Im Anschluss
bilden Rahmen und Bild eine Einheit. In einem
wählt der Aufsichtsrat Ulrich Hörsting zum neuen
kurzen Wortgottesdienst segnet Domkapitular Dr.
Vorsitzenden. Herr Hörsting ist Leiter der Haupt-
Klaus Winterkamp die Ausstellung und weist auf
abteilung Verwaltung im Bischöflichen General-
die außerordentliche Bedeutung künstlerischen
vikariat Münster und seit Juni 2009 Mitglied im
Wirkens hin, in dem sich unterschiedliche Talente
Aufsichtsrat.
wiederfinden.
Fotoausstellung
August:
Im Juni zeigt eine Fotoausstellung die Situation
DKM-Altenhilfekonferenz
syrischer Flüchtlinge im Libanon. Die Caritas un-
Im Juni und August sind in Bremen und in Müns-
terstützt die Flüchtlinge mit lebensnotwendiger
ter über 200 Führungskräfte aus der katholischen
Hilfe. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den
Altenhilfe unsere Gäste: Bereits zum 7. Mal bieten
Kindern. Ein Großteil der Kinder musste wegen
wir auf unserer DKM-Altenhilfekonferenz hoch-
des Krieges den Schulbesuch abbrechen. Manche
karätige Referenten und Themen an. In diesem
von ihnen konnten noch gar keine Schule besu-
Jahr diskutieren wir über demenzfreundliche Ar-
chen. Es droht eine ganze Generation bildungs-
chitektur, Sozialräume und Ambulantisierung und
ferner Kinder und Jugendlicher heranzuwachsen.
zum Thema „Zwischen Nächstenliebe und Markt:
Durch die Finanzierung von Schulgebühren will
Quo vadis katholische Altenhilfe?“
Caritas International einen Beitrag dazu leisten,
insbesondere Flüchtlingskindern aus Minderheiten den Schulbesuch zu ermöglichen und ihnen
neue Perspektiven für die Zukunft zu eröffnen.
September/Oktober:
November:
Informationstag „Sorge dich nicht – sorge
Ausstellung des münsterischen Arbeitskreises
vor“
„Wiederaufbau nach dem Bürgerkrieg in Sri Lan-
Im Herbst bieten wir in der Reihe „Sorge dich
ka“ lautet der Titel eine Ausstellung des münste-
nicht – sorge vor“ mehrere Informationsveranstal-
rischen Arbeitskreises Sri Lanka, die beispielhaft
tungen an. Neben der Vorsorge für den Krank-
zeigt, wie vor Ort eine Entwicklungszusammen-
heits- oder Erbfall geht es dabei auch um die Idee,
arbeit unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“
Vermögen langfristig einzusetzen, um Gutes zu
funktioniert. Kernziel ist es, den Bürgerkriegs-
tun. In unseren Tagungen wenden wir uns an Pri-
flüchtlingen bereits vor Ort einen Neuanfang zu
vatkunden, die eine Weitergabe ihres Vermögens
ermöglichen, sodass eine gefährliche Flucht nicht
frühzeitig regeln möchten. Neben rechtlichen
mehr als die einzige Option gesehen wird.
und steuerlichen Fragen informieren wir dabei
auch über die Errichtung oder Beteiligung an einer Stiftung.
Oktober:
Seligsprechung Kardinal von Galen
Anlässlich der 10-jährigen Seligsprechung Kardinal von Galens am 9. Oktober 2015 eröffnet
Bischof Felix Genn eine Ausstellung über Leben
und Wirken des Kardinals. Die Ausstellung wurde konzipiert von der Kardinal von Galen-Stiftung
Burg Dinklage.
DKM-Kapitalmarktforum
Dezember
Auf dem diesjährigen Kapitalmarktforum verab-
paydirekt
schiedet sich unser langjähriger Wertpapierbe-
Zum Jahresende startet das neue Internetzahlver-
rater Hugo Stadtmann mit seinem Gastvortrag
fahren der deutschen Banken, „paydirekt“, das
„Mein letztes Wort“ von unseren kirchlichen Ein-
eine einfache Handhabung und die Sicherheit
richtungen. Passend dazu wirft der Schauspieler,
des Online-Banking kombiniert: Kunden haben
Kabarettist und Autor Christoph Tiemann mit
die Gewissheit, dass sensible Daten nicht an Dritte
seinem Beitrag „M.E.T.T. am Kapitalmarkt“ einen
weitergegeben werden, und die Händler erhalten
humoristischen Rückblick auf die Laufbahn von
eine Zahlungsgarantie bei deutlich günstigeren
Hugo Stadtmann bei der DKM. Den traditionellen
Kosten als bei anderen Anbietern. Damit bieten
Ausblick auf das kommende Jahr wagte Andreas
wir eine starke und echte Alternative zu bankfrem-
Brauer, Gruppenleiter des DKM Vermögensma-
den Zahlungsverkehrsanbietern, wie z. B. PayPal.
nagements.
Im Anschluss referierte Katharina Wojcik, Mitarbeiterin im Vermögensmanagement der DKM,
über die Etablierung nachhaltiger Strukturen in
der Unternehmensführung und der Geldanlage.
David Milleker, Chefvolkswirt der Union Investment, diskutierte mit unseren Kunden über die
Rezession in China. „Weltwirtschaftliche Abkühlung, Eurokrise, Flüchtlingsproblematik – schafft
Deutschland das?“ – so lautete der Vortragstitel
von Professor Dr. Lars P. Feld, Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung. Bruder
Jean Paul Muller, Generalökonom der Salesianer
Don Boscos, fesselte mit seinem Vortrag zum Thema „Wirtschaft 0.0 – Kirche und Orden denken
mit Franziskus“ seine Zuhörer.
32
Versäume nicht dein Leben
Die Themen, über die ich Bücher schreibe, fließen
sich mit vielen Ausbildungen absichern. Aber sie
mir in den Gesprächen zu, die ich mit Menschen
trauen sich nicht, sich einfach in die Arbeit einzu-
halte. In den letzten Jahren sind mir immer wieder
lassen. In der Betriebswirtschaft spricht man von
Menschen begegnet, die ihr Leben versäumen.
Input und Output. Es gibt Menschen, die sich vor
Vor lauter Angst, sie könnten einer Aufgabe nicht
lauter Input verschlucken. Aber es kommt nichts
gewachsen sein, machen sie noch die oder jene
dabei heraus. Ihr Leben kommt nicht ins Fließen.
Ausbildung und kommen nie in ihre Kraft. Und
in letzter Zeit sind mir ältere Menschen begeg-
Ein Grund, warum das Leben nicht ins Fließen
net, die mir sagten: „Ich habe mein Leben ver-
kommt, ist die Sinnlosigkeit. Nur wenn ich in
säumt. Ich habe nie selber gelebt.” Als ich über
meinem Leben einen Sinn gefunden habe, werde
das ­Thema Versäumen nachgedacht habe, sind
ich das Leben wagen. Viktor Frankl, der jüdische
mir drei Bedeutungen dieses Wortes aufgefallen.
Therapeut, der die Logotherapie entwickelt hat,
meint: „Sobald die Leute genug haben, wovon
1. Das Leben versäumen oder verpassen
sie leben können, stellt sich heraus, dass sie von
Die erste Bedeutung ist: Menschen versäumen
nichts wissen, wofür sie leben könnten.” Wenn ich
das Leben, weil sie lieber in der Zuschauerrolle
weiß, wozu ich lebe, dann habe ich keine Angst
bleiben. Versäumen heißt: etwas verpassen. Ich
mehr, ob das Leben schwer wird. Viktor ­Frankl
verpasse den Zug, weil ich zu spät dran bin. Im
­zitiert Friedrich Nietzsche, der sagt: „Wer ein
Traum bedeutet das immer, dass ich noch zu sehr
Warum zu leben hat, der erträgt fast jedes Wie.”
in der Vergangenheit hängen bleibe. Beim Karten­
spiel, etwa beim Skat, sagt man: „Ich passe. Ich
2. Die Angst, etwas zu versäumen
spiele dieses Spiel nicht mit.” Es gibt Menschen,
Es gibt heute viele junge Menschen, die alle
die das Spiel des Lebens nicht mitspielen, weil sie
paar Minuten auf ihrem iPhone nachschauen
Angst haben, sie könnten verlieren. Doch wer aus
­müssen, ob auf Facebook eine neue Nachricht
Angst zu verlieren nicht mitspielt, der verliert alles,
von ­Freunden ist, oder sie müssen die neuesten
der versäumt sein Leben. Ein anderer Grund, wa-
Nachrichten abrufen. Sie haben Angst, sie könn-
rum die Menschen ihr Leben versäumen, ist die
ten die Botschaft eines Freundes verpassen oder
Angst, nicht gut genug zu sein. Daher müssen sie
sie könnten ein wichtiges Ereignis versäumen.
Doch vor lauter Angst, eine Neuigkeit zu versäu-
Ein Beispiel: Ein Mann floh vor den Konflikt­
gesprächen mit seiner Frau, indem er bei jedem
Pater Anselm Grün,
geb. 1945, Eintritt in die Abtei
1964, nach Studium von Philosophie, Theologie und Betriebswirtschaft von 1976 bis 2013
Cellerar, wirtschaftlicher Leiter
der Abtei. Autor, Kursleiter und
Vortragsredner, spiritueller Leiter
des Recollectiohauses, eines Hauses für Priester und Ordensleute
in Krisensituationen.
Konflikt sofort in den Keller ging und meditierte. Das machte die Frau erst recht wütend. Der
Mann vermittelte der Frau: „Ich habe überhaupt
keine Probleme. Ich bin in meiner Mitte. Ich meditiere. Nur du bist so empfindlich.” Mit solchen
frommen Worten geht man dem Leben aus dem
Weg, anstatt es zu wagen.
3. Ich habe mein Leben versäumt
In der Lebensmitte sagen mir manche Männer:
„Ich habe mein Leben versäumt. Ich habe die
­Liebe versäumt. Vor lauter Arbeiten habe ich meine Familie vernachlässigt.” Oder alte Menschen
men, versäumen sie das Leben. Sie sind nicht im
sagen mir: „Ich habe mein Leben versäumt. Ich
Augenblick. Sie sind immer woanders. Doch das
habe nie gelebt. Ich habe nur getan, was andere
ist kein Leben, höchstens ein virtuelles Leben.
von mir wollten.” Solche Einsicht ist schmerzlich.
Aber es ist nie zu spät, anzufangen. Ich muss nicht
Andere hören von ihrem Freund, dass er in Nepal
alles nachholen, was ich versäumt habe. Es ge-
in Urlaub war, dass es dort wunderbar ist. Sofort
nügt, jetzt bewusster zu leben, ganz im Augen-
hat man Angst, man könnte etwas versäumen.
blick zu leben, zu überlegen, welche persönliche
Also bucht man im nächsten Jahr auch einen
Lebensspur ich in diese Welt eingraben möchte.
Urlaub dorthin. Oder jemand war in einem Film
oder in einem Konzert, das er toll fand. Sofort
Häufig höre ich das Wort vom Versäumen beim
muss man auch den Film anschauen. Man hat
Tod eines lieben Menschen. Da haben viele den
Angst, etwas zu versäumen. Die vielen Erlebnisse,
Eindruck, sie haben versäumt, dem sterbenden
die man nicht versäumen möchte, führen dazu,
Menschen zu danken für das, was er ihnen ge-
dass man das Leben versäumt.
schenkt hat. Sie haben den Eindruck, sie hätten
noch viel mehr Liebe zeigen sollen, noch viel
Eine Art dieser Flucht in tolle Erlebnisse kann auch
mehr von diesem geliebten Menschen wissen
die Spiritualität sein. Die gesunde ­Spiritualität
wollen, was ihn eigentlich bewegt. Jetzt haben
führt uns ins Leben. Sie macht uns lebensfähig. Sie
sie den Eindruck, sie haben den Abschied ver-
bringt uns in Berührung mit der inneren ­Quelle,
säumt. Auch da ist es wichtig, zu wissen: Es ist
aus der wir schöpfen können, um unser Leben zu
nie zu spät, Abschied zu nehmen. Wenn ich den
meistern. Aber es gibt heute auch Menschen, die
Abschied zu Lebzeiten versäumt habe, dann kann
in ihrer Art der Spiritualität vor dem Leben fliehen.
ich ihn jetzt nachholen. Aber um den Abschied
Sie fliehen in die Grandiosität. Sie schwärmen von
komme ich nicht herum. Sonst bleibt der Trauer-
euphorischen Gefühlen bei dieser oder jener Art
kloß in ­meinem Hals stecken.
von spiritueller Praxis. Oft sind es narzisstische
Menschen, die nur um sich selbst kreisen. Und es
Schluss
sind oft Menschen, die ihr Leben nicht meistern.
Das Nachdenken über das Versäumen will uns
Damit sie sich das nicht eingestehen müssen, flie-
­ermutigen, jetzt zu leben, das einmalige Leben zu
hen sie lieber in die Grandiosität.
leben, das Gott jedem von uns zugedacht hat.
34
DKM-Personalia
Annelie Knappheide
„Auf Wiedersehen“
Qualifikation. Ihre wich-
Mit Frau Annelie Knappheide trat zum 30. Juni
tige Schlüsselfunktion zu
2015 eine Mitarbeiterin in den Ruhestand, die
den Aufsichtsratsmitglie-
– wie ihr der Vorstand bei der Verabschiedung
dern und Kunden ge-
bescheinigte – zu einer „Institution in der DKM“
staltete Frau Knappheide
geworden ist. Während ihrer mehr als 46 ­Jahre
mit
Betriebszugehörigkeit hat sie im Vorstands­
schem Geschick. Mit viel
sekretariat als rechte Hand des Gründungs­
Einfüh­lungsvermögen, Kommunikations- und
direktors Paul Grotmann bei der Darlehnskasse
Ge­stal­tungs­talent hat sie für alle bedeutenden
der Kirchen­gemeinden und kirchlichen Einrich-
Anlässe im Leben Schriftstücke verfasst, die bei
tungen im Bistum Münster eGmbH – so der da-
so manchem Betrachter Bewunderung ausgelöst
malige Name – ihre berufliche Laufbahn bei der
haben. Noch heute erhalten wir Anfragen von
DKM begonnen. Neben ihrer Sekretariatsarbeit
zum Beispiel Mitgliedern einer Kirchengemeinde
hat sich Frau Knappheide in der ­Gründungs-
oder eines Vereins, ob ein Weihnachtsgruß vom
und ersten Expansionsphase der DKM-Unter-
vorletzten Jahr noch als Kopie vorliege. Frau
nehmensgeschichte stark mit eingebracht. Frau
Knappheide hat viel dazu beigetragen, dass in
Knappheide übernahm die Sekretariatsleitung,
der DKM stets ein guter Geist herrscht und tradi-
als eine weitere Kollegin eingestellt wurde. Nach
tionelle Werte erhalten bleiben. Sie organisierte
der Pensionierung von Herrn Grotmann arbei-
auch über viele Jahre die Betriebsfeste und Be-
tete sie zunächst für Herrn Schmeing und seit
triebsausflüge und hat für den würdigen Glanz
2000 für Herrn Bickmann. Herr Bickmann, wie
bei den Adventsfeiern gesorgt. Frau Knappheide
schon seine Vorgänger, hat immer gerne auf den
hat mit ganzem Herzen und mit vollem Einsatz
großen Erfahrungsschatz von Frau Knappheide
für die DKM gearbeitet und menschliche Wärme
zurückgegriffen. Alle drei Vorstände lobten ihre
in unsere Bank eingebracht. Es ist Ehrensache,
hohe Professionalität als Vorstandssekretärin
dass Frau Knappheide, wie alle Pensionäre, auch
und schätzten ihre fachliche und persönliche
in Zukunft dabei sein wird, wenn es bei der DKM
hohem
diplomati-
etwas zu feiern gibt.
35
Hugo Stadtmann
Claudia Mühlenkord
Herr Hugo Stadtmann verabschiedete sich am
uns als Lieferant des Metts für ­regelmäßig statt-
31. August 2015 nach fast 25-jähriger Tätigkeit
findende Frühstücksrunden erhalten, ­worüber
in die passive Phase der Altersteilzeit. Anfang
sich die Kollegen, aber auch er, sehr freuen.
1991 als Rentenhändler zur DKM gekommen,
hat er sich zunächst um die Vermögensanlagen
Die DKM gratuliert
der Bank und danach um die unserer Kunden
2015 konnten wir gleich drei Mitarbeitern, Frau
gekümmert. Er hat das zunächst kaum wahr-
Claudia Mühlenkord, Herrn Karl-Heinz Averkamp
nehmbare Wertpapiergeschäft immer weiter
und Frau Andrea Hummert, zum 25-jährigen
ausgebaut und u. a. den Grundstein für die
Dienstjubiläum gratulieren.
bankeigene Vermögensverwaltung gelegt. In unzähligen Gesprächen hat er seinen Blick auf die
Nach ihrer Bankausbildung führte Frau Mühlen-
Kapitalmärkte kundgetan und als Referent auf
kords beruflicher Weg sie direkt zur DKM und seit
unserem Kapitalmarktforum wie auch Verfasser
dem 1. Februar 1990 betreute sie unsere Privat-
unserer Kapitalmarktinformationen dazu beige-
kunden zunächst am Service-Schalter. Danach
tragen, dass seine kompetente und verständlich
entwickelte sie sich zur Kundenberaterin weiter
vorgetragene Meinung immer mehr Menschen
und ihre Kunden schätzen ihre umfangreiche
zugänglich wurde. Mit einem persönlichen,
Fachkompetenz. Ihr sind gute persönliche Be-
wie gewohnt humorvollen und locke­ren und
ziehungen wichtig, die sie mit hohem persönli-
nicht zuletzt bewegenden Vortrag hat sich Herr
chem Engagement aufbaut. 2007 erweiterte Frau
Stadtmann auf dem Kapitalmarkt­forum 2015
Mühlenkord ihr Fachwissen mit einer Zusatz­
von seinen Kunden verabschiedet. Die Mitar-
ausbildung zur Fachberaterin für nachhaltiges
beiter haben ihn an seinem letzten Arbeitstag in
Investment. Sie ist auch Ansprechpartnerin für
Everswinkel abgeholt und sind mit ihm im „Hu-
die Kolleginnen und Kollegen, die ebenfalls von
go-Shuttle“ nach Münster gefahren. Vor dem
ihren langjährigen beruflichen und menschlichen
gemeinsamen Frühstück erhielt er das „Hugos-
Erfahrungen profitieren. Zwischenzeitlich hat sie
blatt“. In dieser Zeitschrift sind unzählige Beiträ-
sich auf die Beratung bei Nachlass- und Betreu-
ge aktiver und ehemaliger Kollegen sowie auch
ungsangelegenheiten spezialisiert. Wie als lang-
von Kunden zusammengetragen, die Geschich-
jähriges Chormitglied, so trifft sie auch in ihren
ten über ihn erzählen. Herr Stadtmann bleibt
Beratungsgesprächen stets den richtigen Ton.
Karl-Heinz Averkamp
Andrea Hummert
Marc Rochol
Seit 1. Juni 1990 ist Herr Karl-Heinz Averkamp im
Frau Hummert in der Erziehungszeit die Abtei-
Bereich Technische Dienste im Hause der DKM
lung für Electronic Banking in der Bank kurzfristig
tätig. Herr Averkamp kennt alle Winkel unseres
verstärkte. Im Jahr 2007 kam Frau Hummert nach
Hauses wie seine Westentasche. Es gibt kaum
der Erziehungszeit zurück zur DKM und pflegt seit
ein technisches Gerät, welches nicht durch seine
nunmehr neun Jahren im „DKM-Direkt-Team“
­Hände gewandert ist. Sein handwerkliches Ge-
den guten Draht zu unseren Privatkunden. Frau
schick macht ihn zu einem gefragten Ratgeber.
Hummert unterstützt dort ihre Kunden mit viel
Auch bewegte Zeiten, z. B. die der Bank-Umbau-
Enthusiasmus bei der Abwicklung ihrer Bank­
phasen, bringen immer wieder sein Know-how
geschäfte und berät sie kompetent bei ihren
zum Vorschein. Dank seiner hohen Einsatzbereit-
Geldangelegenheiten.
schaft erledigt er auch manch außergewöhnliche
Aufgabe. Wir zählen seit 25 Jahren auf ihn als
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei
überaus hilfsbereiten Kollegen hier im Hause.
der DKM
Herr Marc Rochol hat zum 1. Januar 2015 die
Auf Empfehlung ihres geistlichen Onkels bewarb
Gruppenleitung des Teams Fernkunden/DKM-
sich Frau Hummert direkt nach ihrer Ausbildung
­Direkt im Bereich Privatkunden übernommen.
zur Bankkauffrau bei der DKM. Und so haben wir
Er ist verantwortlich für die Organisation seines
es ihm zu verdanken, dass Frau Hummert seit
Teams und berät die Fernkunden der ihm zu­
dem 1. Juli 1990 die ersten drei Jahre am Service-
geordneten Filiale in allen Fragen des Bank­
Schalter im Privatkundenbereich arbeitete. Da-
geschäftes.
nach entwickelte sie sich zur Kundenberaterin
weiter und betreute ihre Kunden mit großem
Seit dem 15. Mai 2015 ist Herr Detlef Kamermann
Engagement. Dann folgte eine längere Fami-
in unserem Haus tätig. Als Bereichsleiter der Inter-
lienphase, in der sie sich hauptsächlich um ihre
nen Revision unterstützt er den Vorstand in seiner
drei zauberhaften Mädchen kümmerte. Bei
Überwachungsaufgabe und ist dafür verantwort-
­starkem Arbeitsanfall war die DKM froh, wenn
lich, dass alle Betriebs- und Geschäftsabläufe der
DKM geprüft werden.
Detlef Kamermann
Andrea Ennen-Bergande
Marco Pleßner
Frau Andrea Ennen-Bergande hat am 1. Juli 2015
Die DKM investiert in die Zukunft. Drei weitere
ihre Tätigkeit im Team des Vorstandssekretariates
Auszubildende starteten am 1. August 2015 in
aufgenommen. Aufbauend auf ihren langjährigen
das Berufsleben bei der DKM. Frau Leonie Feld-
Erfahrungen als Vorstandsassistentin bei anderen
mann, Frau Jessica Pohl und Herr Robin Melchers
Spezialbanken übernimmt sie die Aufgaben der
machen sich nun für die nächsten 2½ Jahre einen
in den Ruhestand verabschiedeten Frau Knapp-
umfassenden Überblick über Anforderungen und
heide.
erwerben das Rüstzeug, um die Tätigkeiten eines
Herr Marco Pleßner ist seit Oktober 2015 bei der
„Bankers“ auszuführen. Zudem lernen sie sukzes-
DKM tätig und leitet die Gruppe Unternehmens-
sive Verantwortung zu übernehmen und werden
steuerung, die Teil des zum gleichen Zeitpunkt
auf ihre künftigen Aufgaben vorbereitet.
neu gegründeten Bereiches Betriebswirtschaft
ist. Neben der Koordination der Gruppe liegt
sein fachlicher Schwerpunkt in den Aufgaben des
­Risikocontrollings. Mit der gleichen thematischen
Ausrichtung hat Herr Pleßner vor seinem Eintritt
in die DKM als Unternehmensberater Sparkassen
und Genossenschaftsbanken beraten.
Leonie Feldmann
Jessica Pohl
Robin Melchers
Britta Rauer
Viktoria Füssel
Sebastian Müller
Frau Britta Rauer wurde zum 1. November 2015
Den Studiengang Master of Science (M. Sc.) in
als neue Mitarbeiterin eingestellt und ist als „gute
Banking and Finance haben Frau Sarah Boven-
Seele“ des Hauses unter anderem für die Bewir-
schulte, Mitarbeiterin im Bereich Betriebswirt-
tung unserer Gäste verantwortlich.
schaft, sowie Herr Joachim Kubina aus dem Bereich Kirchliche Einrichtungen erfolgreich an der
Aus-, Fort- und Weiterbildung der
Steinbeis-Hochschule Berlin abgeschlossen.
DKM-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter
Nach 2½-jähriger Ausbildung haben die Auszu-
Fachlehrgänge in den genossenschaftlichen Bil-
bildenden des Jahrgangs 2012 im Januar 2015 er-
dungseinrichtungen sowie Spezialseminare ha-
folgreich die Abschlussprüfung zur Bankkauffrau
ben DKM-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter an
bzw. zum Bankkaufmann abgelegt und wurden
insgesamt 536 Tagen besucht. Am ­Jahresende
anschließend in ein Angestelltenverhältnis über-
bestand das DKM-Team aus 89 Vollzeit- und
nommen. Unsere Jungbankerin Frau Viktoria Füs-
21 Teilzeitbeschäftigten sowie aus 8 Auszubil-
sel bringt ihr Wissen und ihre Fähigkeiten nun bei
denden.
der Beratung unserer Privatkunden ein, während
Herr Sebastian Müller im Bereich Zahlungssysteme unsere Kunden rund um das Thema Electronic-Banking berät.
Sarah Bovenschulte
Joachim Kubina
39
Stiftung DKM
Darlehnskasse Münster
Mit unserer Stiftung unterstützen wir seit vielen
Kinderdorf Aldea Cristo Rey
Jahren Anliegen der katholischen Kirche und ihrer
Wer in Bolivien eine Straftat begeht, wird in dem
Einrichtungen. Auch im vergangenen Jahr konn-
Bezirk eingesperrt, in dem die Straftat began-
ten wir über 100.000 EUR für gemeinnützige Pro-
gen wurde. In den Gefängnissen kümmert sich
jekte aus Kirche und Caritas zur Verfügung stellen.
­niemand um die Häftlinge. Die Versorgung, z. B.
Insgesamt wurden fast 50 Projekte unterstützt.
Essen, Medizin etc. muss über die Ehepartner
Einige davon stellen wir Ihnen nachstehend vor.
bzw. Angehörigen erfolgen, sodass Ehepartner
Die Beantragung von Fördermitteln aus unserer
meist in das Gefängnisgebäude mit einziehen.
Stiftung ist formlos. Wenn Sie ein interessantes
Damit die Kinder der Eltern nicht auch unter zum
Projekt in Ihrer Einrichtung haben, sprechen Sie
Teil katas­trophalen Bedingungen leben müssen,
uns gerne an!
unter­halten die Schwestern der heiligen Maria
Magdalena Postel (SMMP) das Kinderdorf ­Aldea
Cristo Rey. Mittlerweile leben hier über 200 Kinder, deren ­Väter oder Mütter im Gefängnis eine
Strafe absitzen müssen. Aufgrund äußerer Ein­
flüsse ist die Wasserversorgung zunehmend
schwierig. Die Stiftung der DKM hat mit einer
Spende die Anschaffung von Wassertanks und
Pumpen ermöglicht, um die Versorgung dauerhaft zu verbessern. Die Heimleiterin
Frau Sadura berichtet, dass es seit der
Installation der Tanks keinen Tag mehr
ohne fließendes Wasser gab. Vor den
Häusern wurden zusätzlich Möglichkeiten zum Wäschewaschen geschaffen.
Diese wurden extra auf Kinderhöhe angebracht, weil die Kinder lernen sollen,
ihre Wäsche mit der Hand zu waschen,
denn das müssen sie später zu Hause in
der Regel auch.
Kinderdorf Aldea Cristo Rey
Heilig-Kreuz-Kirche
Leben und Lernen in der Natur
Leben und Lernen in der Natur
Ja, ich bin da
„Früher war alles anders!“ – Dieses heutzutage oft
Seit dem 19. August 2015
genutzte Zitat trifft in jedem Fall auch oder sogar
leuchtet
insbesondere auf die Situation von Kindern und
­Gottes an uns an allen
diese
­Zusage
Jugendlichen zu. Der Alltag von Kindern ist heute
vier Seiten des Turmes
viel stärker organisiert. Sehr viel Zeit verbringen
der Heilig-Kreuz-Kirche in
Kinder heute mit dem Smartphone, dem Com­
Münster. Die Idee hat der
puter, Fernseher oder Ähnlichem. Viele dieser Be­
damalige Pfarrer Thomas Frings aus einer Kirche
schäftigungen finden in Räumen und alleine statt.
in Amsterdam mitgebracht. Doch in Münster
Dadurch kommt es zu einer „Naturvergessen­
­entschieden sich Pfarrer Frings und die Gremien
heit“. Die Papst-Johannes-Schule hat daher das
der Pfarrei für eine deutliche Kenntlichmachung
Projekt „Leben und Lernen in der Natur“ umge­
und für eine deutliche Botschaft nach außen.
setzt. Jetzt gehen Schülerinnen und Schüler einer
Nicht nur die regelmäßigen Gottesdienstteilneh­
Klasse jeden Donnerstag in ein nahes Waldgelän­
mer sollten angesprochen werden. Mit dieser
de, um z. B. einen Wetterschutz zu bauen, am
Botschaft möchte die Kirchengemeinde allen
Lagerfeuer zu kochen oder Tiere zu beobachten.
Menschen sagen: „Ja, ich bin da! Für dich! Immer!
Mit diesem Angebot werden die Selbst-, Sozial-,
Egal, ob du an mich glaubst oder nicht. Egal, ob
Natur- und Methodenkompetenz der Schülerin­
du der Kirche kritisch gegenüber stehst oder ob
nen und Schüler auf vielfache und ganzheitliche
du einer ihrer treuesten Fans bist. Meine Zusage
Weise besonders gefördert. Durch eine Spende
gilt für jeden.“ (Pfarrbrief Advent 2015). Mit ei­
seitens der Stiftung DKM Darlehnskasse Münster
ner Spende hat die Stiftung DKM Darlehnskasse
konnte die notwendige Grundausstattung ange­
Münster dazu beigetragen, dass die Lichtinstalla­
schafft werden.
tion weithin sichtbar ist.
41
Licht für Damongo
Wasserversorgung für die Schule St. Vinzenz und das Gästehaus St. Martin in Ruhuwiko
Licht für Damongo
Wasserversorgung für die Schule St. Vinzenz
In Damongo in Ghana geht die Sonne ­bereits
und das Gästehaus St. Martin in Ruhuwiko
früh abends unter. Da viele Menschen dort
In Ruhuwiko, im Süden Tansanias, betreiben die
nach wie vor ohne Stromanschluss leben,
Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von
steht als Lichtquelle meist nur eine Kerosin­
Paul seit vielen Jahren die Gehörlosenschule St.
lampe zur ­Verfügung. Diese bringt neben dem
Vincent. Die tansanischen Schwestern gehören
­unzureichenden Licht auch erhebliche gesund-
zur Kongregation der Vinzentinerinnen in Unter­
heitliche Risiken mit sich. Kerosin enthält zahl­
marchtal. Neben der Grundschule für Kinder
reiche gefährdende ­Komponenten, darunter z. B.
mit Hörschädigung wird auch ein Internat für
Formaldehyd. In den geschlossenen Räumlich-
ca. 150 Schülerinnen und Schüler unterhalten.
keiten ist die Schadstoffkonzentration er­heblich
Vor gut zwei Jahren haben zwei Schwestern aus
und hat oft schwer­wiegende Erkrankungen wie
Ruhuwiko ein Praktikum bei Hörgeräteakustikern
Asthma oder Tuberkulose zur Folge. Daneben ist
in Deutschland gemacht. Seither wurden in der
es hochentflammbar und ist damit in den engen
Schule Räume eingerichtet, wo die Hörfähigkeit
Wohnverhältnissen eine große Gefahrenquel-
der Schülerinnen und Schüler getestet wird und
le. Der Freundeskreis Ghana der St. Dionysius-
ihnen dann Hörgeräte angepasst werden können.
Gemeinde in Nordwalde hilft hier zusammen mit
Seit 2010 besteht eine Partnerschaft der Schule
dem vor Ort ansässigen Catholic Women Coun-
mit der Seelsorge bei Menschen mit Hörschädi-
cil mit einer nachhaltigen Lösung. Sie bieten
gung in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Aus
eine leistungsfähige Akkulampe an, die über ein
dieser Partnerschaft ist in den letzten Jahren das
Solarmodul über Tag aufgeladen werden kann.
Gästehaus St. Martin entstanden. In diesem Haus
Da die Familien sich diese Lampe aber in der Re-
sollen Schulabgängerinnen und Schulabgänger
gel nicht direkt leisten können, wird die Lampe
mit Hörschädigung eine Anstellung finden. Mit
den Familien leihweise kostenlos zur Verfügung
dem Gästehaus soll eine sichere Einnahmequelle
gestellt. Nach einiger Zeit können sie sich dann
für die Schule etabliert werden. Um die Versor-
durch die Einsparung des Kerosins eine eigene
gung aller Einrichtungen mit sauberem Trinkwas-
Lampe kaufen. Die geliehene Lampe wird zu-
ser ­sicherzustellen, musste ein neuer Brunnen
rückgegeben und kann an eine andere Familie
gebohrt und ein ­Wassertank installiert werden.
ausgeliehen werden. Die Hilfe zur Selbsthilfe
Dies gelang auch mithilfe einer Spende von der
wurde von der Stiftung der DKM unterstützt.
Stiftung DKM D
­ arlehnskasse Münster.
42
Ausbildungsprojekt „Kompass“
Ausbildungsprojekt „Kompass“
Weitere Informationen zur Stiftung finden Sie im
Die Tatsache, dass eine nicht unwesentliche An-
Internet unter www.dkm.de/stiftung. Dort erhal-
zahl junger Menschen nach der Schulpflicht noch
ten Sie auch nähere Infos zur Antragstellung. Der
immer ohne Hauptschulabschluss ist, veranlasst
Geschäftsführer unserer Stiftung, Florenz Janning,
den Caritasverband Peine zur Entwicklung der
beantwortet gerne weitere Fragen.
Weiterbildungsmaßnahme „Kompass“. Besonders für benachteiligte und nicht mehr schulpflichtige, junge Erwachsene fehlt es
an geeigneten Angeboten, um den
Schulabschluss nach oft mehrmaligen
Misserfolgen noch zu erreichen. Oft
sind die jungen Menschen aufgrund
zahlreicher vergeblicher Bewerbungen
frustriert und weisen häufig erhebliche
Sozialisations- und Integrationsdefizite
auf. Dass in unserer Berufswelt junge
Menschen ohne Schulabschluss kaum
Chancen haben, wurde von den Heran­
wachsenden meist schnell erkannt.
Mit dem HSA-Kurs „Kompass“ erfolgt
eine individuelle Förderung und Begleitung, um diesen jungen Menschen
mit dem erfolgreichen Schulabschluss
die Chance auf eine bessere Zukunft zu
ermöglichen. Die Stiftung hat das Weiterbildungsprojekt mit einer Spende
unterstützt.
43
Entwicklung unserer Bank
44
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die Inflationsrate ist in Deutschland von 0,9 %
Im Jahr 2015 setzte sich der konjunkturelle Auf-
in 2014 auf niedrige 0,3 % in 2015 gesunken.
schwung in Deutschland fort. Der wichtigste
Aus­schlaggebend hierfür war der Preisverfall bei
Treiber des gesamtwirtschaftlichen Wachstums
Rohöl, der nach einer vorübergehenden Stabili­
waren erneut die Konsumausgaben, während die
sierungsphase in den Frühjahrsmonaten zum
Anlageinvestitionen und der Außenhandel dem-
­Jahresende abermals an Fahrt aufnahm.
gegenüber weniger stark zum Anstieg des Bruttoinlandsprodukts beitrugen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die ohnehin schon expansiven geldpolitischen Rahmen­
Im Hinblick auf die Staatsfinanzen entspannte
bedingungen für den Euroraum und die An-
sich die Lage weiter. Die öffentliche Hand konn-
kaufprogramme von Wertpapieren noch einmal
te das Jahr zum zweiten Mal in Folge mit einem
gelockert. Den Hauptrefinanzierungssatz und
Überschuss abschließen. Auch der deutsche Ar-
den Spitzenrefinanzierungssatz beließ die EZB
beitsmarkt präsentierte sich 2015 abermals in ei-
im vergangenen Jahr unverändert bei 0,05 bzw.
ner guten Grundverfassung. Die Zahl der bei der
0,3 %. Den Einlagezins, d. h. den Zins für Über-
Bundesagentur für Arbeit registrierten Arbeits­
nachteinlagen der Geschäftsbanken bei der EZB,
losen ging gegenüber dem Vorjahr um 104.000
senkte der EZB-Rat hingegen auf seiner geld­
auf knapp 2,8 Mio. Menschen zurück, was einer
politischen Sitzung vom 3. Dezember 2015 um
Arbeitslosenquote von 6,4 % entspricht.
10 Basispunkte auf –0,3 %. Auch das Rendite­
niveau von Bundesanleihen blieb niedrig. Auf
­Jahressicht verzeichneten die Renditen für 10-jährige Bundesanleihen ein kleines Plus von 9 Basispunkten auf 0,63 %.
45
Einlagengeschäft
Das
bilanzielle
Kunden­einlagen
Volumen
erhöhte
unserer
sich
um
31 Mio. EUR auf 3,24 Mrd. EUR.
Das
andauernde
­Niedrigzinsumfeld
nahmen unsere Kunden zum Anlass und erhöhten die täglich fälDer Euro hat 2015 das zweite Jahr in Folge Kurs-
ligen Forde­rungen um 130 Mio. EUR oder
verluste gegenüber dem US-Dollar hinnehmen
7,1 % auf 1,9 Mrd. EUR. Der Bestand an Termin-
müssen. Zum Jahresende notierte der Euro-Dollar-
einlagen ging hingegen um 100 Mio. EUR oder
­Kurs bei 1,09 US-Dollar und damit 12 Cent niedri-
10,4 % auf 865 Mio. EUR zurück.
ger als zum Vorjahresultimo.
Daneben verwaltete die DKM zum Jahresende
Der DAX hat das Jahr 2015 mit einem deutlichen
2015 für ihre Kunden über 1,8 Mrd. EUR an Wert-
Jahresplus beendet. Aktien waren insbesondere
papieren in Depots und auf Anlagekonten. Die
im ersten Jahresquartal gefragt. Bis Mitte April
DKM betreut Vermögensverwaltungsmandate im
stieg der deutsche Leitindex auf ein neues Allzeit­
Umfang von 298 Mio. EUR, die sie für Kunden
hoch von knapp 12.500 Punkten, das er aber
managt.
im weiteren Jahresverlauf nicht erfolgreich verteidigen konnte. Der DAX beendete das Jahr bei
Der Bestand an Verbindlichkeiten gegenüber
einem Stand von 10.743 Punkten. Das waren
Kredit­instituten stieg im Vergleich zum Vorjahr
9,6 % mehr als zum Vorjahresultimo.
um 39 Mio. EUR auf 814 Mio. EUR an.
46
Kreditgeschäft
Eigene Vermögensanlagen
Der Bestand an Kundenforderungen verharrte mit
Die Strukturierung der bankeigenen Vermögens­
1,4 Mrd. EUR nahezu auf dem Vorjahresendwert.
anlagen haben wir im Jahr 2015 erfolgreich
In Anbetracht des niedrigen Zinsniveaus nutzten
fortgesetzt. Die vorhandene Liquidität wurde
vor ­allem Privatkunden vertraglich bestehen­de
weiterhin unter Rentabilitäts-, Liquiditäts- und
Sondertilgungsmöglichkeiten zum Abbau ihrer
­Risikogesichtspunkten angelegt. In Anbetracht der
Kreditverbindlichkeiten. Insti­tutionelle Kunden
anhaltenden Staatsschuldenkrise hat der ­Vorstand
finanzierten vermehrt aus angesparten Eigenmit-
bei seinen Anlageentscheidungen die Bonität und
teln oder verschoben geplante Investitionen zum
die Risikobeurteilung der bankeigenen Anlagen in
Teil in die Zukunft und begründeten dies mit den
den Vordergrund gestellt. So blieb die DKM auch
derzeit unsicheren Rahmenbedingungen speziell
2015 von Ausfällen im bankeigenen Wertpapier-
im Bereich der stationären Altenhilfe.
bestand verschont. Strategisch legt die DKM seit
vielen Jahren ihr eigenes Vermögen überwiegend
Standen bei der kirchlichen Kundschaft nach wie
in länger laufende festverzins­liche Wertpapiere
vor Finanzierungen für bauliche Investitionen
an, die der DKM im derzeitigen Niedrigzinsum-
im Krankenhausbereich im Vordergrund, so war
feld einen noch stabilen Zinsertrag garantieren.
bei Privatkunden eine deutlich gestiegene Nach­
Der Bestand an Schuldverschreibungen und an-
frage nach Baufinanzierungen für selbst genutzte
deren festverzinslichen Wertpapieren erhöhte
Immo­bilien zu verzeichnen. Das zugesagte Neu­
sich im Vergleich zum Vorjahr um 292 Mio. EUR
kreditgeschäft lag insgesamt über 110 Mio. EUR.
auf 2,2 Mrd. EUR. Bei Kauf- und Verkaufsentscheidungen orientieren wir uns an fortlaufend
Ein Großteil des Kreditbestandes entfällt auf
aktualisierten Kapitalmarktanalysen und achten
Kommunalkredite oder ist mit Grundpfandrech-
daneben vor allem auf die Bonität des Schuld-
ten besichert. Wie in den Vorjahren hat die Bank
ners sowie auf die Qualität des Deckungsstocks
2015 an der konservativen und risikoorientierten
bei Pfandbriefen. Wir investierten überwiegend in
Kredit­politik festgehalten.
47
Staatsanleihen und Pfandbriefe, die von interna­
Die Zusammenarbeit mit unserer genossenschaft-
tionalen Ratinggesellschaften beurteilt und mit ei-
lichen Zentralbank, der WGZ BANK AG, haben
nem sehr geringen Risiko eingestuft werden. Das
wir 2015 vertrauensvoll fortgesetzt. Bei den aus-
Durchschnittsrating aller im Bestand befindlichen
gewiesenen Forderungen an Kreditinstitute han-
Wertpapiere lag zum Jahresende bei AA– (Stan-
delt es sich überwiegend um Guthaben, die wir
dard & Poor's/Bloomberg).
bei der WGZ BANK AG unterhalten haben. Die
Der Wertpapierbestand war Ende 2015 vollstän-
Guthaben dienen der DKM zur eigenen Liquidi-
dig bei der Deutschen Bundesbank beleihbar.
tätssteuerung und zur Geldanlage. Im Vergleich
Dieses Merkmal unterstreicht nochmals die Boni-
zum Vorjahresstichtag reduzierte sich der Bestand
tät des Portfolios an Schuldverschreibungen und
um 174 Mio. EUR oder 54 % auf 148 Mio. EUR.
eröffnet der Bank bei Bedarf entsprechende Re­
finanzierungsspielräume.
Den Bestand an Investmentzertifikaten, den die
Bank von Kapitalanlagegesellschaften in Form
von Investmentfonds verwalten lässt, reduzierte
sich um 8 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr auf
513 Mio. EUR. Den Gesamtbetrag weisen wir in
der Position „Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere“ aus. Die Fonds investierten
zum 31. Dezember 2015 in verzinsliche Wertpapiere sowie zu einem geringeren Anteil in Aktien
und in Immobilien.
48
Nachhaltigkeit der eigenen Vermögens­
5,1 % des Bestandes konnte aufgrund fehlender
anlagen und der Kundenkredite
Nachhaltigkeitsratings nicht beurteilt werden.
Neben betriebswirtschaftlichen Aspekten und
Hierunter fallen insbesondere die Immobilien-
Rahmenbedingungen, die der DKM von der
fonds. Der Bestand an nicht nachhaltigen Ver-
Banken­aufsicht vorgegeben werden, beachtet die
mögensanlagen wurde im Jahresverlauf 2015 um
Bank bei der eigenen Vermögensanlage und im
weitere 0,6 % reduziert und beträgt zum Jahres-
Kreditgeschäft Nachhaltigkeitskriterien.
ende 3 % des Gesamtbestandes.
Im Kreditgeschäft beschränkt die DKM die Kredit­
vergabe auf kirchliche und caritative Einrichtun-
Sachanlagen
gen und finanziert für Privatpersonen wohn-
Die 2015 vorgenommenen Investitionen bezie-
wirtschaftliche Objekte, die der finanzierende
hen sich vor allem auf die Renovierung und Mo-
Kunde im Regelfall selbst bewohnt. Damit ist der
dernisierung unseres Bankgebäudes sowie auf die
Gesamt­kreditbestand der DKM als nachhaltig
Betriebs- und Geschäftsausstattung.
­einzustufen.
Zur Nachhaltigkeitsbeurteilung der im Bestand
Beteiligungen
befindlichen Wertpapiere und der Investment-
Beteiligungen von geschäftspolitischer Bedeu-
fonds greift die DKM auf das EDV-gestützte Ex-
tung bestanden zum 31. Dezember 2015 zur
pertensystem des Ethischen Portfolio Managers
WGZ BANK AG und der Fiducia & GAD IT AG
der Firma EIRIS zurück, das neben Umwelt-, So-
­(IT-Dienstleister und Rechenzentrum). ­Daneben
zial- und Führungsaspekten auch andere ethische
ist die Bank mit 20 % am Stammkapital der
Themen für Staaten, Banken und Unternehmun-
Pax-Versicherungsdienst GmbH beteiligt.
gen berücksichtigt.
Fasst man die Wertpapiere und Fondsanlagen
Sonstige Vermögensgegenstände
­sowie das Kreditgeschäft der DKM zusammen,
Diese Bilanzposition enthält im Wesentlichen den
­ergibt sich zum 31. Dezember 2015 eine Nach-
Anspruch auf erfolgte Steuervorauszahlungen der
haltigkeitsquote von 91,9 %, die im Vergleich
Bank.
zum Vorjahr um 1,7 % ausgebaut wurde.
49
Rückstellungen
sene Eigenmittel vorhalten. Die Bankenaufsicht
Den Rückstellungen für Pensionen und ähn­
fordert vor diesem Hintergrund von der DKM
lichen Verpflichtungen liegen ver­sicherungs­
eine risikoadäquate Eigenkapitalausstattung. Der
mathematische
Der
Vorstand geht davon aus, dass die Eigenkapitalan-
Rech­nungszinsfuß zur Berechnung der Pensions-
forderungen an Kreditinstitute in den kommen-
rückstellungen wurde auf 3,89 % angepasst und
den Jahren noch weiter steigen werden.
eine jährliche Steigerungsrate von 2,5 % für An-
Aus diesem Grund wollen wir die Eigenmittelbasis
wärter und Pensionäre unterstellt. Die anderen
unter anderem mit der Dotierung von Rücklagen
Rückstellungen stehen vor allem im Zusammen-
stärken. So haben wir bereits vorab 7 Mio. EUR
hang mit Vereinbarungen zur Altersteilzeit.
vom Jahresüberschuss den Rücklagen zugeführt.
Fonds für allgemeine Bankrisiken
Der Vorstand schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn
Der Vorstand hat beschlossen, den Betrag von
eine Dividende von 7 % zu zahlen und den ver-
10 Mio. EUR dem Fonds für allgemeine Bank­risiken
bleibenden Betrag von 1.945 TEUR ebenfalls
zuzuführen. Der Fondsbestand erhöht sich auf
den Rücklagen zuzuführen. Sofern die General-
130 Mio. EUR. Die DKM stärkt damit die Risiko-
versammlung diesem Vorschlag folgt, liegt das
tragfähigkeit. Der Fonds für allgemeine Bank­
bilanzielle Eigenkapital bei 177 Mio. EUR. Dies
risiken wird von der Bankenaufsicht als hartes
entspricht einer bilanziellen Eigenkapitalquote
Kernkapital und damit auch als Eigenmittel aner-
von 3,7 %.
Gutachten
zugrunde.
kannt. Die Stärkung dieser Position unterstreicht
die Bonität unserer Bank und bildet zugleich eine
Die Eigenmittel belaufen sich nach den Berech-
solide Basis für das weitere Wachstum im Kredit-
nungsmodalitäten des Kredit­wesengesetzes ein-
geschäft.
schließlich des Fonds für allgemeine Bankrisiken
und des Haftsummenzuschlags auf 311 Mio.
Eigenkapital/Eigenmittel
EUR.
Die Entwicklung des Eigenkapitals ist für die Ausschöpfung der Wachstumspotenziale der DKM
Zum 31. Dezember 2015 waren an der DKM
von zentraler Bedeutung. Neben dem Adress­
Darlehnskasse Münster eG 1.834 Mitglieder mit
risiko bei der Kreditvergabe muss die DKM ins-
13.675 Geschäftsanteilen beteiligt.
besondere für das Zinsänderungsrisiko angemes-
50
Ertragslage
Ertragsentwicklung
nungszinses für Pensions-
Der erweiterte Zinsüberschuss reduzierte sich um
rückstellungen an.
23,9 Mio. EUR auf 80 Mio. EUR. Diese Entwick-
Einen deutlichen Anstieg
lung ist im Wesentlichen auf Einmaleffekte der
verzeichneten die ande-
laufenden Erträge aus Aktien und anderen nicht
ren
festverzinslichen Wertpapieren des Vorjahres zu-
dungen, die sich um über
rückzuführen, die sich im Geschäftsjahr 2015
1,9 Mio. EUR auf 8,6 Mio.
nicht wiederholt haben.
EUR erhöhten. Neben dem Beitrag an die Siche­
Der Provisionsüberschuss erhöhte sich erfreulich
rungseinrichtung der Volks- und Raiffeisenban-
aufgrund eines lebhaften Wertpapiergeschäftes
ken in Höhe von 1,4 Mio. EUR mussten wir erst-
deutlich um 643 TEUR auf 2.285 TEUR.
mals die Bankenabgabe an die Bundesanstalt
Die Gebührenübernahme für Bargeldabhebun-
für Finanz­marktstabilisierung in Höhe von über
gen unserer Kunden an den Geldausgabeauto-
935 TEUR entrichten.
maten der Volksbanken und Raiffeisenbanken
Daneben haben wir einen Teil der Renovierungs-
verursachte 2015 einen Provisionsaufwand von
und Modernisierungsaufwendungen für das Bank-
über 463 TEUR und entsprach damit über 35 %
gebäude in Höhe von 646 TEUR im Geschäftsjahr
des gesamten Provisionsaufwands.
2015 als Betriebsaufwand erfasst.
Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten
Das Verhältnis der Verwaltungsaufwendungen
sich im Vergleich zum Vorjahr um 1 Mio. EUR auf
zum Zins- und Provisionsüberschuss (Cost-In-
0,4 Mio. EUR.
come-Ratio) stieg im Vergleich zum Vorjahr auf
Verwaltungsaufwen-
24,3 % an. Mit diesem Ergebnis dürfte die DKM
Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich
auch 2015 wiederum zu den wirtschaftlichsten
2015 um 2,7 Mio. EUR oder 16,6 % auf 18,4 Mio.
deutschen Universalbanken gehören. Den Vorteil
EUR. Dabei stieg der Personalaufwand im Ver-
aus der exzellenten Kostenstruktur gibt die Bank
gleich zum Vorjahr um 750 TEUR aufgrund von
den Kunden seit Jahren in Form attraktiver Zinsen
Neueinstellungen, tariflicher Gehaltsanpassungen
und Gebühren weiter und unterstützt Projekte aus
der Mitarbeiter sowie der Absenkung des Rech-
Kirche und Caritas mit großzügigen Spenden.
51
Den eigenen Wertpapierbestand weist die DKM
Gewinnverwendung
­bilanziell als Umlaufvermögen aus und bewertet
Im Einklang mit der Satzung und nach Prüfung
die Bestände nach dem strengen Niederstwert-
durch den Aufsichtsrat hat der Vorstand der DKM
prinzip. In diesem Zusammenhang hat der Vor-
aus dem Jahresüberschuss eine Vorwegzuweisung
stand auf Bewertungserleichterungen verzichtet
zu den Rücklagen in Höhe von 7 Mio. EUR be-
und nach wie vor strengste kaufmännische Grund-
schlossen.
sätze bei der Bewertung angesetzt. Erkennbaren
Im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat schlägt
Einzelrisiken im Kreditge-
der Vorstand der Generalversammlung vor, wie
schäft wurde durch aus­
in den Vorjahren vom Bilanzgewinn von 2,2 Mio.
reichende Wertkorrekturen
EUR eine Dividende in Höhe von 7 % auf die
ebenso Rechnung getra-
­Geschäftsguthaben auszuschütten. Der danach
gen wie dem allgemeinen
verbleibende Betrag soll den Rücklagen zugeführt
Kreditrisiko. Das ausgewie-
werden.
sene Bewertungsergebnis
von 23 Mio. EUR orientiert
sich an den handelsrecht­
lichen Vorschriften.
Der Steueraufwand für das
Geschäftsjahr 2015 liegt
bei 19,5 Mio. EUR.
52
Risikobericht
Alle unternehmerischen Tätigkeiten gehen mit
wir überwiegend öffentli-
bestimmten Risiken einher. Das gilt auch für das
che Anleihen oder Pfand-
Bankgeschäft. Zur Identifikation, Bewertung,
briefe von Kreditinstitu-
Begrenzung und Überwachung der Risiken aus
ten kaufen. Für akute und
dem operativen Bankgeschäft nutzen wir mo-
latente Adressrisiken wur-
derne EDV-Systeme. Auf der Grundlage von Ri-
de ausreichend Vorsorge
sikotragfähigkeitsberechnungen haben wir für
getroffen.
die einzelnen Risikoarten Verlust- und teilweise
Das Marktpreisrisiko steuern wir nach der Bar­
Volumenslimite definiert, an denen wir unsere
wert­methode. Bei der Steuerung der Liquiditäts-
geschäftspolitischen
ausrichten.
risiken achten wir auf ausgewogene Laufzeitstruk-
Die Risikosteuerung liegt in den Händen des Vor-
turen auf der Aktiv- und Passivseite der Bilanz.
stands. Das Risikocontrolling ist im Bereich Be-
Die Geldanlagen bei Banken und in Wertpapieren
triebswirtschaft angesiedelt. Dabei werden die
tragen neben Ertrags- grundsätzlich auch Liquidi-
bankaufsichtsrechtlichen Regelungen zur Risiko-
tätsaspekten Rechnung.
Maßnahmen
begrenzung von uns sowohl quantitativ als auch
qualitativ eingehalten.
Insgesamt beurteilen wir die Risikolage der DKM
Darlehnskasse Münster eG als überschaubar. Die
Um die Adressrisiken zu begrenzen, stufen wir
aus der Risikotragfähigkeit abgeleiteten Risiko­
unsere Kreditnehmer nach bankinternen Beurtei-
budgets ließen die Übernahme der verschiedenen
lungskriterien in unterschiedliche Bonitätsklassen
Risiken zu. Wir halten auch weiterhin an unserer
ein. Die Vergabe eines Ratings basiert auf einem
konservativen Einstellung fest, die dem Grund-
ausführlichen Prozess der Kreditanalyse. Hierfür
satz der Vorsicht folgt. Deshalb legen wir auch
verwenden wir im Kreditgeschäft mit kirchlichen
in Zukunft großen Wert auf die Stärkung unserer
Einrichtungen das von uns mitentwickelte Kredit-
Eigen­mittel und der bilanziellen Risiko­vorsorge.
ratingverfahren für Not-for-Profit-Organisationen,
Berechnungen vom Januar 2016 belegen, dass die
das „NPO-Rating“. Im Privatkundenbereich setzen
Ertragskraft und die bestehenden Reserven höhe-
wir das VR-Rating Privatkunden ein. Adress­risiken
re Kurswertabschreibungen im Wertpapiereigen-
in unseren verzinslichen Wertpapierdirektanla-
bestand der Bank abdecken könnten.
gen begegnen wir grundsätzlich dadurch, dass
53
Bericht des Aufsichtsrates
Der Aufsichtsrat hat im
Das Prüfungsergebnis hat der Aufsichtsrat in
Jahr 2015 seine Aufgabe
­einer gemeinsamen Sitzung mit dem Vorstand
gemäß Gesetz, Satzung
zur Kenntnis genommen. Die Mitglieder der
und
Geschäftsordnung
DKM werden in unserer Generalversammlung
er­füllt. Er ließ sich laufend
am 14. Juni 2016 über das Ergebnis der Prüfung
über
informiert.
die
Geschäftsent-
wicklung, die Liquidität
Den Jahresabschluss per 31. Dezember 2015, den
und die Ertrags‑ und Risikolage der Bank unter-
Lagebericht und den Vorschlag des Vorstandes
richten. In fünf gemeinsamen Sitzungen mit dem
für die Verwendung des Jahresüberschusses hat
Vorstand hat er bei wichtigen geschäftspolitischen
der Aufsichtsrat geprüft und für in Ordnung be-
Angelegenheiten im Rahmen seiner in Gesetz
funden. Der Vorschlag entspricht den Vorschrif-
und Satzung festgelegten Pflichten mitgewirkt
ten der Satzung. Der Aufsichtsrat empfiehlt der
und – soweit erforderlich – Beschlüsse gefasst.
Generalversammlung, den vorliegenden Jahres-
Der Aufsichtsrat hat sich von der Ordnungsmäßig­
abschluss festzustellen und die vorgeschlagene
keit der Geschäftsführung des Vorstandes über­
Gewinnverwendung zu beschließen.
zeugt.
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und allen
In einer Fortbildungsveranstaltung informierte
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der DKM sei-
sich der Aufsichtsrat über aktuelle Entwicklungen
nen Dank aus für die erfolgreiche Arbeit im Ge-
im Aufsichtsrecht.
schäftsjahr 2015. Der Aufsichtsrat sieht eine gute
Der Rheinisch‑Westfälische Genossenschaftsver-
Basis für eine weiterhin erfolgreiche Arbeit der
band e. V., Münster, hat die gesetzliche Prüfung
DKM und bittet Mitglieder und Kunden, ihre bis-
gemäß § 53 Genossenschaftsgesetz durchgeführt
herige vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der
und den Jahresabschluss gemäß § 340 k HGB
Bank auch in Zukunft fortzusetzen.
geprüft. Der Jahresabschluss 2015 wurde mit
dem
uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk
Münster, im Mai 2016
­versehen.
Ulrich Hörsting
Vorsitzender des Aufsichtsrates
54
Jahresabschluss 2015
Auf den folgenden ­Seiten stellen wir Ihnen die
Der Originaljahresabschluss ­wurde vom Rheinisch-
Bilanz sowie die Gewinn- und Verlust­rechnung
Westfälischen Genossen­schafts­ver­band e. V., Müns­
dar. Der vollständige Jahresabschluss wird nach
ter, mit dem uneingeschränkten Bestätigungsver-
Fest­stellung durch die Generalversammlung am
merk in der gesetzlich vorgeschriebenen Fassung
14. Juni 2016 unverzüglich im elektronischen
versehen.
Bundes­anzeiger offengelegt.
Jahresbilanz zum 31. Dezember 2015
Aktivseite
Geschäftsjahr
EUR
EUR
EUR
EUR
1. Barreserve
a)Kassenbestand
799.329,10 b)Guthaben bei Zentralnotenbanken
7.801.933,95 darunter: bei der Deutschen Bundesbank
7.801.933,95
c)Guthaben bei Postgiroämtern
0,00
8.601.263,05
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur
Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassen sind
a)Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen
sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen
0,00
darunter: bei der Deutschen Bundesbank
refinanzierbar
0,00
b)Wechsel
0,00
0,00
3. Forderungen an Kreditinstitute
a)täglich fällig
25.714.023,35
b)andere Forderungen
122.516.401,83 148.230.425,18
4. Forderungen an Kunden 1.448.982.051,58
darunter: durch Grundpfandrechte gesichert 546.235.800,32
Kommunalkredite
231.111.568,62
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche
Wertpapiere
a)Geldmarktpapiere
aa)von öffentlichen Emittenten
0,00
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank
0,00
ab)von anderen Emittenten
0,00
0,00
darunter: beleihbar bei der
Deutschen Bundesbank
0,00
b)Anleihen und Schuldverschreibungen
ba)von öffentlichen Emittenten
399.285.138,80
darunter: beleihbar bei der
Deutschen Bundesbank
399.285.138,80
bb)von anderen Emittenten 1.804.511.169,50 2.203.796.308,30 darunter: beleihbar bei der
Deutschen Bundesbank
1.804.511.169,50
c)eigene Schuldverschreibungen
0,00 2.203.796.308,30
Nennbetrag
0,00
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 513.677.104,31
6a. Handelsbestand
0,00
7. Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften
a)Beteiligungen
38.724.000,80
darunter: an Kreditinstituten
100,00
an Finanzdienstleistungsinstituten
0,00
b)Geschäftsguthaben bei Genossenschaften
16.055,00
38.740.055,80
darunter: bei Kreditgenossenschaften
0,00
bei Finanzdienstleistungsinstituten
0,00
8. Anteile an verbundenen Unternehmen
0,00
darunter:
an Kreditinstituten
0,00
an Finanzdienstleistungsinstituten
0,00
9. Treuhandvermögen
359.764,13
darunter:
Treuhandkredite
359.764,13
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand
einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch
0,00
11. Immaterielle Anlagewerte
a)selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte
0,00
b)entgeltlich erworbene Konzessionen,
gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
25.430,00
c)Geschäfts- oder Firmenwert
0,00
d)geleistete Anzahlungen
0,00
25.430,00
12. Sachanlagen
4.759.877,42
13. Sonstige Vermögensgegenstände
13.470.119,49
14. Rechnungsabgrenzungsposten
0,00
15. Aktive latente Steuern 0,00
16. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung
0,00
Summe der Aktiva 4.380.642.399,26
Vorjahr
TEUR
990
35.744
(35.744)
0
0
(0)
0
198.975
123.488
1.453.054
(507.195)
(247.871)
0
(0)
0
(0)
345.031
(345.031)
1.566.705
(1.566.705)
0
(0)
521.023
0
38.320
(0)
(0)
420
(0)
(0)
0
(0)
(0)
279
(279)
0
0
37
0
0
4.097
8.379
93
0
0
4.296.635
Passivseite
Geschäftsjahr
Vorjahr
EUR
EUR
EUR
EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig
88.075.678,26
b)mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
726.882.475,18 814.958.153,44
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a) Spareinlagen
aa)mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten
79.426.914,79
ab)mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als
drei Monaten
326.793.768,39
406.220.683,18
b)andere Verbindlichkeiten
ba)täglich fällig 1.972.183.211,04
bb)mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
865.904.075,70 2.838.087.286,74 3.244.307.969,92
3. Verbriefte Verbindlichkeiten
a) begebene Schuldverschreibungen
0,00
b)andere verbriefte Verbindlichkeiten
0,00
0,00
darunter: Geldmarktpapiere
0,00
eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf
0,00
3a. Handelsbestand
0,00
4. Treuhandverbindlichkeiten
359.764,13
darunter: Treuhandkredite
359.764,13
5. Sonstige Verbindlichkeiten
790.575,22
6. Rechnungsabgrenzungsposten
38.783,58
6a. Passive latente Steuern
0,00
7. Rückstellungen
a)Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen
8.336.880,00
b)Steuerrückstellungen
1.800.000,00
c) andere Rückstellungen
2.417.694,75
12.554.574,75
8. ---
0,00
9. Nachrangige Verbindlichkeiten
0,00
10. Genussrechtskapital
0,00
darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig
0,00
11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 130.000.000,00
darunter: Sonderposten nach § 340 e Abs. 4 HGB
0,00
12. Eigenkapital
a) Gezeichnetes Kapital
4.582.800,00
b)Kapitalrücklage
0,00
c) Ergebnisrücklagen
ca)gesetzliche Rücklage
105.500.000,00
cb)andere Ergebnisrücklagen
65.285.271,36
170.785.271,36
d)Bilanzgewinn
2.264.506,86 177.632.578,22
TEUR
Summe der Passiva 4.380.642.399,26
1. Eventualverbindlichkeiten
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen
abgerechneten Wechseln
0,00
b)Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und
Gewährleistungsverträgen
11.671.366,13
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten
für fremde Verbindlichkeiten
0,00
11.671.366,13
2. Andere Verpflichtungen
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten
Pensionsgeschäften
0,00
b)Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen
0,00
c)Unwiderrufliche Kreditzusagen
107.433.903,25
107.433.903,25
darunter: Lieferverpflichtungen aus
zinsbezogenen Termingeschäften
0,00
55.982
719.265
89.435
314.742
1.841.637
966.778
4.832
0
(0)
(0)
0
279
(279)
989
34
0
6.989
4.827
2.106
0
0
0
(0)
120.000
(0)
4.630
0
100.000
61.426
2.683
4.296.635
0
11.851
0
0
0
121.829
(0)
Gewinn‑ und Verlustrechnung
für die Zeit vom 1. Januar 2015 bis 31. Dezember 2015
Geschäftsjahr
Vorjahr
EUR
EUR
EUR
EUR
TEUR
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften
52.787.647,87
55.754
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen
47.102.867,56
99.890.515,43
55.569
2. Zinsaufwendungen
28.266.078,95
71.624.436,48
35.280
3. Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren
7.796.185,57
27.369
b) Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften
622.325,72
530
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen
0,00
8.418.511,29
0
4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs-
oder Teilgewinnabführungsverträgen
0,00
0
5. Provisionserträge
3.498.903,62
3.009
6. Provisionsaufwendungen
1.213.943,38
2.284.960,24
1.367
7. Nettoertrag/-aufwand des Handelsbestands
0,00
0
8. Sonstige betriebliche Erträge
409.604,25
1.433
9. ---
0,00
0
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter
7.966.579,15
7.531
ab) S
oziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
und für Unterstützung
1.881.102,75
9.847.681,90
1.567
darunter: für Altersversorgung
704.950,79
(402)
b) andere Verwaltungsaufwendungen
8.584.326,07
18.432.007,97
6.635
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf
immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen
625.082,35
521
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen
1.381.049,15
807
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und
bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen
im Kreditgeschäft
23.551.728,61
26.881
14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten
Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im
Kreditgeschäft
0,00
23.551.728,61
0
15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen,
Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagever
mögen behandelte Wertpapiere
0,00
0
16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an
verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen
behandelten Wertpapieren
74,71
74,71
0
17. Aufwendungen aus Verlustübernahme
0,00
0
18. --- 0,00
0
19. Überschuss der normalen Geschäftstätigkeit
38.747.718,89
63.075
20. Außerordentliche Erträge
0,00
0
21. Außerordentliche Aufwendungen
0,00
0
22. Außerordentliches Ergebnis
0,00
(0)
19.456.249,75
28.852
23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
darunter: latente Steuern
0,00
(0)
24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen
26.962,28
19.483.212,03
40
24a.Einstellungen in Fonds für allgemeine Bankrisiken
10.000.000,00
25.000
25. Jahresüberschuss
9.264.506,86
9.183
26. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
0,00
0
9.264.506,86
9.183
27. Entnahmen aus Ergebnisrücklagen
a) aus der gesetzlichen Rücklage
0,00
0
b) aus anderen Ergebnisrücklagen
0,00
0,00
0
9.264.506,86
9.183
28. Einstellungen in Ergebnisrücklagen
a) in die gesetzliche Rücklage
4.500.000,00
4.500
b) in andere Ergebnisrücklagen
2.500.000,00
7.000.000,00
2.000
29. Bilanzgewinn
2.264.506,86
2.683
Mitglied des Rheinisch-Westfälischen
Genossenschaftsverbandes e. V., Münster
Mitglied des Bundesverbandes der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken, BVR Berlin
Die DKM Darlehnskasse Münster eG ist der amtlich
anerkannten BVR Institutssicherung GmbH und der
zusätzlichen freiwilligen Sicherungseinrichtung des
Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken e. V. angeschlossen.
DKM Darlehnskasse Münster eG
Breul 26 · 48143 Münster
Tel.: (02 51) 5 10 13-0
E-Mail: [email protected]
Fax: (02 51) 5 10 13-1 15
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