Konrad Kurz im Interview - Verein Automobillogistik im DSLV eV
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Konrad Kurz im Interview - Verein Automobillogistik im DSLV eV
SIGHT nternehmensportrait Technologie Automobilmarkt Verkehrspolitik AML INSIGHT 01/2013 Konrad Kurz im Interview AML hofft auf baldigen Fahndungserfolg WWL Vorreiterrolle mit Umweltaktivitäten Novum in der Frankenbach-Firmengeschichte DB Schenker: Golf und Passat für Russland Ausbildungsverbund für Berufskraftfahrer Goodyear spendet 6.050 Euro 2 A M L INSIGHT Inhalt AML INSIGHT Ausgabe 01.2013 © 2013 AML Verein Automobillogistik im DSLV e.V. Editorial 3 Grußwort Yorick M. Lowin Herausgeber: AML Verein Automobillogistik im DSLV e.V. Weberstraße 77, 53113 Bonn Tel.: 0228. 914 40-23 Fax: 0228. 914 40-723 [email protected] www.automobillogistik-spediteure.de Aus dem AML 4 Interview mit Konrad Kurz 6 Danke Konrad Lehner! 7 AML hofft auf baldigen Fahndungserfolg 8 Die Mitgliederversammlung wählt neuen Vorstand Aus der Branche 10 Das EU-Reifenlabel: Interview mit Dieter Sölling 12 Droht Tarifpluralität in der Logistikbranche? 14 Das Konzept zur Berufskraftfahrer-Qualifikation 15 Mautkosten europaweit kalkulieren Aus den Mitgliedsunternehmen 16 Ein Novum in der Frankenbach-Firmengeschichte 18 Pirtek: Weitere Standorte 19 Mosolf erhält ECM-Sicherheitszertifikat 20 Akkermann: Ausbildungsverbund für Berufskraftfahrer 21 Daimler European Carrier Awards 2012 für Akkermann 22 DB Schenker: Golf, Passat & Co. für Russland 23 Die BLG hat China, Osteuropa und Russland fest im Blick 24 Goodyear spendet 6.050 Euro an Doc Stop 25 Stigler: Ständige Erweiterung des Serviceangebots 26 WWL strebt Vorreiterrolle mit Umweltaktivitäten an Text und Redaktion: Ingmar Flemming / Aachen www.textoffice.de Art Direction / Produktion: The Office Cross Media GmbH / Köln www.TheOffice.de Rechtshinweis: Gedruckt in Deutschland. Alle Rechte vorbehalten. Der Abdruck einzelner Seiten darf nur mit dem Einverständnis des Herausgebers geschehen. EDITORIAL AML INSIGHT 3 Liebe Automobillogistiker, ich habe mich sehr über die positive Resonanz gefreut, mit der Sie die erste Ausgabe unserer Mitgliederzeitung aufgenommen haben! Das Magazin ist wichtig, denn unsere Branche braucht ein Sprachrohr in die Öffentlichkeit hinein, das unsere Leistungen, aber auch die Problemfelder unserer Branche spiegelt. Noch mehr habe ich mich darüber gefreut, dass alle Mitglieder bereit sind, zum Gelingen des Projektes beizutragen. Gegenüber der Auftaktnummer unseres Magazins ist die zweite Ausgabe bereits erheblich gewachsen. Dies wurde nur durch die Mithilfe der AML-Mitglieder möglich, wofür ich mich ganz herzlich bei Ihnen bedanke. Rechtzeitig die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen, ist für Verbände und Unternehmen immer eine große Herausforderung. Besonders dann, wenn es um die Nachfolge geht. Der AML hat sich dieser Herausforderung auf der letzten Mitgliederversammlung gestellt: Mit einem neu gewählten Vorstand können nun alte und neue Aufgaben angegangen werden. Neue Informationspflichten wie z. B. das Reifenlabel, aber auch große Themen wie Tarifpluralität oder Ausbildung unserer Berufskraftfahrer kommen auf die Branche zu und werden uns in den nächsten Wochen und Monaten beschäftigen. Ich wünsche Ihnen allen die nötige Kreativität und ein gutes Durchhaltevermögen beim offensiven Umgang mit diesen Themenkreisen. Wenn es uns gelingt, hier die richtigen Antworten zu finden, wird das Jahr 2013 richtungsweisend für die Entwicklung unserer Branche werden. Herzlichst Ihr (Yorick M. Lowin) 4 A M L INSIGHT Aus de M AML Das „Die Mitglieder bei den Herausforderungen der täglichen Arbeit stützen“ Konrad Kurz im Gespräch mit AML INSIGHT Herr Kurz, was hat Sie als viel beschäftigten Menschen dazu gebracht, den AMLVorsitz zu übernehmen? Bereits seit vielen Jahren bin ich im Vorstand des AML tätig und somit auch mit der Arbeit des Vorstands bestens vertraut. Die gute Vorarbeit meines Vorgängers, Herrn Konrad Lehner, gilt es fortzusetzen. Ich habe mich immer sehr für die Belange unserer Branche interessiert und daher war es für mich selbstverständlich, die Wahl zum Vorsitzenden anzunehmen. Wie sehen Sie die augenblickliche Situation des AML? Der Verein AML ist sehr gut organisiert; wir haben eine gute Basis an Mitgliedern unterschiedlicher Unternehmensgrößen, die das gesamte Angebot des Dienstleistungsportfolios unserer Branche repräsentieren. Darüber hinaus können wir uns freuen, zahlreiche Fördermitglieder für unseren Verein gewonnen zu haben. Auch das Spektrum der Fördermitglieder reicht vom Konzernunternehmen bis zur Einzelunternehmung aus den unterschiedlichen Bereichen unseres Marktumfeldes. Viele der Fördermitglieder zählen schon seit Anbeginn unserer Vereinsgeschichte dazu. Worin sehen Sie die besonderen Herausforderungen Ihrer Vorstandschaft? Der Verein hat sich unter Konrad Lehners Vorsitz ausgezeichnet entwickelt, sicher ist es eine besondere Herausforderung, hier die Nachfolge anzutreten. Eines unserer wichtigsten nächsten Ziele ist es, das Aus de M AML AML INSIGHT Interview Image unserer Branche und insbesondere unserer Mitgliedsunternehmen entscheidend zu verbessern. Zudem planen wir, weitere Unternehmen für die Mitgliedschaft zu interessieren. Die Automobilhersteller schreiben weiterhin Rekordzahlen, was die PkwProduktion angeht – kann das auf Dauer so bleiben und welche Konsequenzen hat das für die Automobillogistiker? Welche Ziele setzen Sie sich konkret, was wollen Sie insbesondere anpacken? Für den europäischen Raum sehen die Zulassungszahlen ja nicht so gut aus. Die Branche spürt dies deutlich. Insofern müsste eine Anpassung der jeweiligen Fuhrparkkapazitäten an die derzeitige Marktsituation und an künftige Marktszenarien erfolgen. Als Vorstand nehmen wir natürlich die Wünsche und Ziele unserer Mitglieder auf und beraten gemeinsam darüber, welche vorrangig zu behandeln sind. In der Vergangenheit hat dies immer sehr gut funktioniert. Wenn ich mir die Ziele für die nächsten Jahre anschaue, so gibt es zahlreiche Betätigungsfelder, in denen wir als Verband aktiv sind, dabei geht es in erster Linie darum, unsere Mitglieder bei den Herausforderungen der täglichen Arbeit zu unterstützen und Synergiepotenziale zum Nutzen der Kunden und der Dienstleister zu heben. Wie beurteilen Sie die derzeitige Marktsituation bei den Automobillogistikern, auf welche Herausforderungen muss die Branche Antworten finden? Es gibt zahlreiche Herausforderungen, z. B. den allgemeinen Volumenrückgang in den west- und südeuropäischen Märkten, Überkapazitäten in unserer Branche und den damit verbundenen Preisverfall, zunehmende Produktivitätsverluste durch die aktuelle Verkehrssituation sowie Nachwuchsmangel in allen Unternehmensbereichen, vor allem aber im Fahrerbereich. Können nicht z. B. chinesische Pkw-Hersteller, die auf den europäischen Markt kommen, als Kunden interessant werden? Selbstverständlich sind auch chinesische Importeure interessant, wenn sie Aktivitäten in Europa aufnehmen. Herr Kurz, wie sollten sich die Automobillogistiker auf das Thema Fachkräftemangel im Allgemeinen und Fahrermangel im Speziellen einstellen? Haben Sie Anregungen hierzu? Sicher ist die erste Anregung, die Ausbildungsaktivitäten in allen Bereichen deutlich zu verstärken. Zum Thema Fahrermangel halte ich es für außerordentlich wichtig, Arbeitsbedingungen und Vergütungen des Fahrpersonals zu verbessern. Letzteres lässt sich aber nur im Zusammenspiel mit unseren Kunden realisieren. Wir danken für das Gespräch und wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Arbeit für die deutschen Automobillogistiker. Vita Konrad Kurz geboren am: 05. Januar 1954 in Ohmbach verheiratet mit: Karin Kurz beruflicher Werdegang: • Seit 10/2010 Leiter Terminal & Inland Services, Region Europa Wallenius Wilhelmsen Logistics • 1998 - 2011 Geschäftsführer Wallenius Wilhelmsen Logistics Germany GmbH und Tochtergesellschaften in Polen und Spanien • 1990 - 1997 Verschiedene Positionen im WalonKonzern (mit Sitz in Paris) • 1982 - 1989 Verschiedene Stationen bei Kühne und Nagel (in Saudi Arabien, USA und Deutschland) • 1980 - 1982 Ausbildung bei Kühne und Nagel, Hamburg Hobbys: Musik, Literatur und Kunst, Sport, Jagd, Reisen 5 6 A M L INSIGHT Aus de M AML Danke Konrad Lehner! Nach 12 Jahren engagierter Tätigkeit hat der bisherige AML-Vorsitzende Konrad Lehner vergangenen November sein Amt niedergelegt. Lehner ist Initiator und Mitgründer des AML als rechtlich eigenständige Vereinigung der deutschen Fahrzeuglogistiker. Dabei war es politisch äußerst weitsichtig von ihm, keinen kleinen separaten Verband anzustreben, sondern von vornherein auf die enge Allianz mit dem DSLV zu setzen, um aus einer Position der Stärke heraus auf die besonderen Anliegen der Automobilspediteure hinzuweisen. Der gewaltige Fundus seiner beruflichen Erfahrung machte Konrad Lehner zu einem geschätzten Gesprächspartner für Wirtschaft und Politik. Er selbst war ein großer Kommunikator und Netzwerker. Als politisch denkender Mensch hat er den Finger auch gegenüber der Politik immer wieder in offene Wunden gelegt, wenn es darauf ankam. Flexible Längenregelung bei Autotransportern, Fahrerausbildung, Maut, das und vieles mehr waren Themen, bei denen er klar Position bezogen hat. Er war der Motor bei der Gründung des AML: Konrad Lehner Sein berufliches Leben lang war Konrad Lehner mit Herzblut Automobillogistiker. Nach der Lehre bei Dachser in Kempten arbeitete er bei einigen der führenden Unternehmen unserer Branche. Als der gebürtige Bayer im November 2000 AMLVorsitzender wurde, war er Vorstand der ARS Altmann AG. Ohne den Einsatz von Konrad Lehner würde es den AML in seiner heutigen Größe und Form nicht geben. Früh hatte Lehner erkannt, dass die deutschen Automobillogistiker untereinander nicht nur Wettbewerber sind, sondern auch eine Vielzahl gemeinsamer Interessen haben. Um letzteren Gehör zu verschaffen, initiierte er die Gründung unseres Vereins. Konrad Lehner hat sich immer viel Zeit für den AML genommen. Er hat die einzelnen Projekte stets mit Herzblut und großem Engagement begleitet und durchaus auch eingegriffen, wenn es hier oder da hakte. Er legte großen Wert auf den persönlichen und unmittelbaren Kontakt zu allen Menschen, mit denen er zu tun hatte. Ein Jubiläum oder ein Geburtstag – solche Daten wurden nie vergessen. Und Konrad Lehner steht dem rheinischen Brauchtum nahe. Nach seiner Lehre hatte er einige Zeit in der Kölner Dachser-Niederlassung verbracht – und dabei den Kölner Karneval schätzen und lieben gelernt. So dürfte er einer der wenigen Bayern sein, der fast jeden kölschen Karnevalshit aus dem eff-eff beherrscht. Vor kurzem hat Herr Lehner sein 73. Lebensjahr vollendet. Wir danken ihm für alles, was er für den AML und für alle von uns getan hat und wünschen ihm für seinen wohlverdienten Ruhestand alles Gute! Aus de M AML AML INSIGHT 7 AML hofft auf baldigen Fahndungserfolg Der AML setzt große Erwartungen in die Intensivierung der Fahndung nach dem unbekannten Schützen auf Autotransporter, die am 22. November 2012 vom Bundeskriminalamt auf einer Pressekonferenz in Wiesbaden angekündigt wurde. Bereits kurz nach den ersten festgestellten Schüssen auf Automobiltransporter im Jahr 2008 hatte der Verein ein koordiniertes Vorgehen seitens der beteiligten Landeskriminalämter und des BKA gefordert und sich als zentraler Ansprechpartner für die ermittelnden Behörden zur Verfügung gestellt. Die Ermittlungen laufen seit über vier Jahren. Bisher ohne Ergebnisse. Selbst der Einsatz von getarnten Fahrzeugtransportern blieb ohne Erfolg. „Auch wir halten den Grad der Bedrohung nicht nur für unsere Fahrer, sondern des gesamten Verkehrsraumes Autobahn, für nicht mehr akzeptabel. Auch wenn offensichtlich „nur“ auf die transportierten Autos gezielt wird, nimmt dies kaum einer unserer Fahrer auf die leichte Schulter. Für die angekündigten Schritte der Bundesbehörde wurde es höchste Zeit“, sagt Konrad Kurz, Vorsitzender des AML. Dass bei den Schüssen auf Autotransporter die Gefährdung von Menschenleben bewusst in Kauf genommen wird, ist spätestens bei dem Zwischenfall auf der Autobahn A 3 im November 2009 bei Würzburg klar geworden, bei dem eine Autofahrerin beinahe getötet wurde. Kurz danach hatte sich der AML gemeinsam mit der Versicherungs- wirtschaft an einer Belohnung beteiligt, welche die Staatsanwaltschaft Würzburg ausgeschrieben hatte. Offensichtlich reichte dies jedoch nicht aus, so dass nun eine breitere Öffentlichkeit hergestellt wird. „Wir halten das neue Vorgehen für sehr erfolgversprechend und bieten den Behörden nach wie vor unsere volle Unterstützung an, damit der oder die Täter so bald wie möglich gefasst werden“, so der AML-Geschäftsführer Yorick M. Lowin. 8 A M L INSIGHT Aus de M AML Große Mitgliederversammlung des AML am 29. Oktober 2012 Die Mitgliederversammlung wählt neuen Vorstand 45 Teilnehmer waren der Einladung von AML und Michelin zur großen Mitgliederversammlung gefolgt. Alle 15 Mitglieder und 14 Fördermitglieder des AML waren vertreten. Getagt wurde im Romantik Hotel Landschloss Fasanerie in Zweibrücken. Am 30. Oktober 2012 besichtigte der AML das Michelin-Werk in Homburg. Aus de M AML Die Neuwahl des neuen AML-Vorstandes fand auf einer internen Sitzung vor der großen Mitgliederversammlung statt. Die Neuwahl war notwendig geworden, weil unser langjähriger Vorsitzende Konrad Lehner aus Altersgründen auf eigenen Wunsch den Vorsitz abgab. Der neue Vorsitzende des AML ist Konrad Kurz, die beiden gleichberechtigten Stellvertreter sind Dr. Jörg Mosolf und Ernst Frankenbach. Die Wahl des gesamten Vorstands erfolgte einstimmig. Ein Novum für den AML war die Auswahl des Gastredners. Während in früheren Jahren meist Vertreter aus der Politik oder Verkehrsexperten auf der Mitgliederversammlung auftraten, hatten sich die Organisatoren diesmal etwas Besonderes einfallen lassen: Gastredner Peter Weil vom Institut für angewandte Kreativität gab einen Einblick in das Thema „Innovative Führungspersönlichkeiten“. In seinem knapp 90-minütigen interaktiven Vortrag wurde aufgezeigt, wie sich eine innovative von einer nur guten Führungskraft unterscheidet. Eine innovative Führungskraft zeichnet sich dadurch aus, dass sie bereit ist, Grenzen zu überschreiten, die ausgetretenen Pfade der Gewohnheit auch einmal zu verlassen und nach Lösungen zu suchen, die jenseits des Üblichen liegen. Neue Wege zu gehen, heißt aber auch immer Mut zu beweisen. Denn innovative Lösungen können natürlich auch mal nach hinten losgehen. Im positiven Fall können sie aber auch sehr viel bewirken, neue Motivation schaffen und neues Engagement bei den Mitarbeitern freisetzen. AML INSIGHT 9 Werksführung im Michelin Werk in Homburg etwas Reifenluft zu schnuppern. So wurden den aus ganz Deutschland angereisten Gästen die Lkw Reifen-Vorprodukteherstellung, die Neureifenherstellung sowie die Runderneuerung gezeigt und erläutert. Führungswechsel: Der alte mit dem neuen Vorstand Unsere Mitglieder folgten dem Vortrag von Herrn Weil mit großem Interesse, seine Thesen wurden kontrovers diskutiert. Was der Gastredner vortrug, war durchaus praxisrelevant. So konnten unsere Mitglieder manch gute Anregung mit nach Hause nehmen. Anschließend wurde über aktuelle Vorgänge aus dem AK Recht und Schadensabwicklung sowie dem AK Technik informiert. Ein weiterer wichtiger Tagungspunkt war das Thema „EU-Energiesteuerrichtlinie“. Hier ging es um die Besteuerung von Kraftstoffen im freien grenzüberschreitenden Verkehr. Nochmals wurden die bekannten Problemfelder angesprochen. Der AML bemüht sich diesbezüglich intensiv um eine Lösung. In Kürze soll hierzu unter Federführung des AML ein Termin im Bundesfinanzministerium stattfinden. Am zweiten Tag hatten die Tagungsteilnehmer die Möglichkeit, bei einer organisierten Wie immer war die Stimmung an beiden Tagen ausgezeichnet. Gerade die Pausen und Abendveranstaltungen wurden für das Networking genutzt. Die Branche ist ja relativ klein und somit ist es einfach, sich hier mit den maßgeblichen Persönlichkeiten auszutauschen. Für unsere Fördermitglieder ist vor allem die große Mitgliederversammlung eine gute Möglichkeit, direkten Kontakt zu den Entscheidern der Automobillogistiker aufzunehmen und im kleinen, familiären Rahmen über verschiedenste Themen zu sprechen. Der AML möchte sich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich für die Gastfreundschaft von Michelin bedanken! Termine 2013 25.02.2013 Arbeitskreis Technik, Bonn 26.02.2013 AML-Mitgliederversammlung, Bonn 09.04.2013 Arbeitskreis Recht und Schadenabwicklung, München 24.09.2013 Arbeitskreis Technik, Bonn 25.09.2013 AML-Mitgliederversammlung, Bonn 10 A M L INSIGHT Aus der Bra nch e Das EU-Reifenlabel und was Verbraucher beim Kauf von Reifen beachten sollten Was bringt das neue EU-Reifenlabel? Ein Interview mit Dieter Schölling, Direktor Nutzfahrzeugreifen Deutschland, Österreich und Schweiz bei Goodyear Dunlop. Es gibt auch Reifen mit widersprüchlichen Kriterien. Können Sie dafür ein Beispiel nennen? Es kann durchaus sein, dass ein Reifen in Punkto Energieeffizienz nur mit C klassifiziert ist, dafür aber im Vergleich zu einem mit B klassifizierten Reifen eine wesentlich höhere Laufleistung besitzt – diese Information wird über die neue Kennzeichnung nicht vermittelt. Entscheidend für die Reifenwahl im Transportgewerbe ist nach wie vor das Einsatzgebiet, auch wenn das Reifenlabel einen guten Anhaltspunkt bietet. Ist dann überhaupt ein Reifen mit der Bewertung A in Energieeffizienz und Nasshaftung möglich? Dieter Schölling im Gespräch Seit November 2012 gilt für einen Großteil von Reifen das neue EU-Reifenlabel. Wie werden diese Informationen an den Verbraucher kommuniziert? Bei Pkw-Reifen wird das Reifenlabel auf den Reifen geklebt, bei Lkw-Reifen wird das nicht der Fall sein. Hier wird der Reifenhändler seinen Kunden die Information im Verkaufsgespräch geben. Darüber hinaus kommunizieren wir als Hersteller die Werte für all unsere Produkte auf den Internetseiten der einzelnen Marken und natürlich zeigen wir die Informationen auch auf all unseren Marketingmaterialien wie zum Beispiel Produktbroschüren. Zudem haben wir unsere Außendienstmitarbeiter entsprechend geschult, damit sie unsere Kunden kompetent und umfassend auch beim Thema Reifenlabel beraten können. Was bedeutet das EU-Reifenlabel für den Verbraucher? Wir begrüßen das neue Reifenlabel, da es mehr Transparenz bei der Reifenwahl bietet. Doch vor allem für Transportunternehmen spielen andere Kriterien oft eine genauso wichtige Rolle beim Reifenkauf wie die Labelwerte. Das EU-Reifenlabel wird die drei Kriterien Nasshaftung, Energieeffizienz und Abrollgeräusch mittels Symbolen darstellen und so erstmals einen auf Standardwerten basierenden Vergleich von Reifen ermöglichen. Das Label gibt aber zum Beispiel keinerlei Informationen zu Traktionsverhalten, Laufleistung, Trockenhandling oder Fahrkomfort. Besonders im Verteiler- und Regionaleinsatz spielen diese Faktoren eine bedeutende Rolle, nicht nur für die Wirtschaftlichkeit. Darüber informiert die EU-Reifenkennzeichnung jedoch nicht. Die A/A-Einstufung stellt tatsächlich eine Herausforderung dar, da hier extrem hohe Anforderungen gestellt werden. Dennoch entwickeln wir derzeit für die Marke Goodyear einen Reifen, der sowohl im Rollwiderstand als auch bei den Nässeeigenschaften die Einstufung A erreichen wird. Hier sind unsere Ingenieure und Entwickler bereits sehr weit in der Entwicklungsphase und wir sind zuversichtlich, dass wir diesen Reifen bald schon auf den Markt bringen können. Auf der IAA Nutzfahrzeuge 2012 haben wir bereits einen ersten Konzeptreifen des kommenden A/A-Reifens gezeigt. Auf der anderen Seite wollen wir einen gut ausbalancierten Reifen entwickeln, der in erster Linie den Anforderungen der Kunden gerecht wird. Wir akzeptieren bei unseren Produkten keine Kompromisse und wollen immer das beste Produkt für den jeweiligen Einsatz entwickeln. Schon heute haben wir mit dem Goodyear Marathon LHT II einen Reifen im Programm, der in zwei Größen ein A im Rollwiderstand und ein C beim Aus der Bra nche Bremsen auf Nässe erreicht. Insgesamt erreichen rund 50 Prozent unserer aktuellen Produkte der Marken Goodyear und Dunlop C/C oder eine bessere Einstufung im Label, was ein eindrucksvoller Beleg für die hervorragenden Leistungseigenschaften unserer Premiumprodukte ist. Ein Kritikpunkt neben den zu wenig einbezogenen Kriterien ist, dass das EU-Reifenlabel das Thema Winterreifen nicht berücksichtigt. Das ist richtig, das neue EU-Reifenlabel liefert keine konkreten Informationen über die Leistungskriterien, die Winterreifen erfüllen müssen. Winterreifen werden unter den gleichen Bedingungen hinsichtlich des Labels getestet wie Sommer- und Ganzjahresreifen. Auf Grund der anderen Anforderungen sind diese Reifen im Vergleich zu Standardreifen eventuell nicht so gut in den drei Labelkriterien, bieten aber die erforderlichen Wintereigenschaften. Zusammengefasst bietet das EU-Reifenlabel also wichtige Informationen, aber noch längst nicht alle. Wie soll der Verbraucher also mit dem Label umgehen? Transporteure kennen ihre Einsatzgebiete in der Regel sehr genau und können Daten wie zum Beispiel Laufleistung sehr gut selbst auswerten. Faktoren wie Energieeffizienz und Nasshaftung können sie hingegen schlecht selbst messen. Hier bietet das Reifenlabel also einen guten Anhaltspunkt. Aus meiner Sicht sollten Endverbraucher das Label bei der Reifenwahl mit in die Entscheidung einbeziehen, aber das wichtigste Kriterium ist nach wie vor das Einsatzgebiet. Ich denke, dass der Beratungsbedarf beim Reifenkauf innerhalb der Transportbranche nach wie vor sehr hoch bleiben wird, denn das Label kann Kunden auch in die Irre führen, wenn nur auf das Label geachtet und das Einsatzgebiet außer Acht gelassen wird. AML INSIGHT 11 12 A M L INSIGHT Aus der Bra nch e Droht Tarifpluralität in der Speditions- und Logistikbranche? Den folgenden Beitrag hat RA Andreas Stommel exklusiv für AML INSIGHT verfasst. Herr Stommel ist Geschäftsführer des ASL – Arbeitgeberverband Spedition und Logistik Deutschland e.V. In vielen Unternehmen spielen Tarifverträge für die Arbeitsbedingungen des einzelnen Arbeitnehmers eine große Rolle. Eine beidseitige Tarifbindung von Arbeitnehmer und Arbeitgeber liegt vor, wenn der Arbeitnehmer Mitglied der Tarifvertrag schließenden Gewerkschaft und der Arbeitgeber Mitglied des Tarifvertrag schließenden ArbeitgeberVerbandes (bei Verbandstarifverträgen) oder selbst Tarifvertrag schließende Partei (bei Firmentarifverträgen) ist. Die Tarifvertragsparteien können für ihre Mitglieder Rechtsnormen erlassen, deren Wirkung de facto der von gesetzlichen Regelungen gleich kommt. Dabei kann das Problem auftreten, dass mehrere Tarifverträge Geltung beanspruchen. Dieses Problem wird in den deutschen Gesetzen nicht explizit geregelt. Zu unterscheiden ist grundsätzlich zwischen Tarifkonkurrenz und Tarifpluralität. Tarifpluralität liegt vor, wenn für verschiedene Arbeitnehmer eines Arbeitgebers unterschiedliche Tarifverträge gelten. Zur Tarifpluralität kommt es, wenn ein Arbeitgeber/-verband mit mehreren verschiedenen Gewerkschaften Tarifverträge abschließt. Problematisch hierbei ist, dass die verschiedenen Tarifverträge oftmals durch unterschiedliche Laufzeiten und unterschiedliches Lohnniveau geprägt sind. Als Beispiel hierfür sei die Deutsche Bahn AG genannt, die einen Tarifvertrag mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG und einen Tarifvertrag mit der Lokführer-Gewerkschaft GDL abgeschlossen hat. Die Auseinandersetzungen zwischen den Gewerkschaften in der Vergangenheit haben bewiesen, dass sich jede Gewerkschaft im Wettbewerb um Mitglieder gegenüber der anderen profilieren will und muss. Dieser Wettbewerb wird aber von den Gewerkschaften nicht nur untereinander ausgetragen, sondern letztlich auf dem Rücken des Arbeitgebers. Denn dieser wird von allen Seiten mit unterschiedlichen Forderungen und Drohungen konfrontiert. Aus diesem Grund haben insbesondere die Arbeitgeber die Änderung der Rechtsprechung zu diesem Thema durch das Bundesarbeitsgericht (BAG) im Jahre 2010 kritisiert. Gegenstand der Rechtsprechung ist die Aufgabe der Tarifeinheit (ein Betrieb gleich ein Tarif) zu Gunsten der Tarifpluralität. Der Bundesverband der Deutschen Arbeitgeber (BDA) hat deshalb eine Initiative mit dem Inhalt gegründet, das Prinzip der Tarifeinheit wieder einzuführen, und zwar durch eine Aus der B ranch e gesetzliche Regelung. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) stellt klar, dass das politische Ziel der Tarifeinheit richtig ist, um die Tarifpolitik zu stärken. Denn die Tarifeinheit verhindert nicht nur eine Zersplitterung des Tarifvertragssystems und eine Vervielfachung kollektiver Konflikte, sondern schützt auch die Arbeitnehmer vor einer Spaltung, indem sie das Ausspielen einzelner Belegschaftsteile gegeneinander verhindert. In erster Linie profitieren die Spartengewerkschaften von der Rechtsprechung des BAG zur Aufgabe der Tarifeinheit. Aber auch die IG-Metall versucht, in einigen Bereichen der Speditions- und Logistikbranche die Tarifhoheit von ver.di anzugreifen. Hiervon ist derzeit insbesondere die Kontraktlogistik in der Automobilbranche betroffen. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass ver.di und IG-Metall Tochtergesellschaften des DGB sind. Der DGB verfolgt wie bereits erwähnt grundsätzlich das Prinzip der Tarifeinheit, welches auch in seiner Satzung festgeschrieben ist. Es ist in der Satzung des DGB auch geregelt, dass bei Streitigkeiten um die Tarifzuständigkeit eine Gewerkschaft das DGB-Schiedsgericht anrufen und um eine verbindliche Entscheidung bitten kann. Es ist daher möglich, dass zukünftig die Auseinandersetzungen zwischen ver.di und IG-Metall durch einen Schiedsgerichtsspruch verbindliche Vorgaben erhält. AML INSIGHT 13 Wegen der großen Brisanz und wirtschaftlichen Auswirkungen für unsere Unternehmen hat der Arbeitgeberverband im DSLV sich der Tarifpluralität in unserer Branche mit großer Intensität angenommen und ordnet ihr höchste Priorität zu. Wegen der großen Brisanz und wirtschaftlichen Auswirkungen für unsere Unternehmen hat der Arbeitgeberverband im DSLV (Arbeitgeberverband Spedition und Logistik Deutschland e.V.) sich der Tarifpluralität in unserer Branche mit großer Intensität angenommen und ordnet ihr höchste Priorität zu. Der ASL ist mit seinen Mitgliedern und Unternehmen in ständigem Informationsaustausch. Zusätzlich ist eine Arbeitsgruppe gegründet worden. Die ersten Ergebnisse dieses Gremiums sind bereits im Jahr 2012 mit dem Ziel umgesetzt worden, die Tarifautonomie zu stärken und einer Tarifpluralität im Interesse unserer Unternehmen und deren Mitarbeitern entgegenzutreten. 14 A M L INSIGHT Aus der Bra nch e BKF-Plus: Das Konzept zur Berufskraftfahrer-Qualifikation Durch Inanspruchnahmen von Fördermitteln erfolgt eine Reduzierung des finanziellen Aufwands um 70 Prozent. Das Programm ist einzigartig, es bietet • individuelle Abstimmung auf die einzelnen Betriebe • durchgängige Unterstützung von der Analyse der betrieblichen Situation bis zur Beantragung von Fördermitteln • Leitung von Profis • Durchführung im Verkehrssicherheits zentrum mit Spezialprogramm zur Vermei- dung von Unfällen sowohl im Gefahren- bereich als auch im täglichen Fahrbetrieb Die Weiterbildung der Berufskraftfahrer ist Pflicht. Die WIASS als Spezialmakler im Transportgewerbe hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und ein Weiterbildungsprogramm entwickelt, das der Fortbildung der Berufskraftfahrer mit der erforderlichen Qualität gerecht wird und die gleichzeitige Verbesserung der betriebswirtschaftlichen Situation der Unternehmen zum Ziel hat. Erreicht werden Weiterbildungserfolge durch die hohe Kompetenz der Partner mit langjähriger Erfahrung bei Nutzfahrzeugen und Bussen. Die Vorteile des Programms • Einsparung von Kraftstoff bis zu 8 Prozent, in Einzelfällen bis zu 15 Prozent • Schadensreduzierung bis zu 60 Prozent. Hier werden sowohl Versicherungskosten eingespart als auch solche, die nicht auf den Versicherer verlagert werden können. • Durch die Fördermittel erfolgt die Reduzie- rung des finanziellen Aufwands um 70 Prozent. • Im Programm enthalten ist eine Analyse der Schadensursachen im Betrieb. Bei einem Unternehmen mit 10 Lkw ist bei konsequenter Umsetzung der Aus bildungsziele ein Einsparpotential von 30.000 EUR p.a. vorhanden. Das Programm wird bundesweit angeboten – Infos unter: www.bkfplus.de Aus der Bra nche AML INSIGHT Mautkosten europaweit kalkulieren Interessantes Tool zur Kalkulation für alle Mautsysteme in Europa, inkl. Ecotaxe vom DKV Euro Service. Der DKV Euro Service bietet seinen Kunden ab sofort ein europaweites Mautkalkulationstool für Lkw und Pkw an. Es berücksichtigt bei der Kalkulation alle europäischen Mautsysteme, inklusive der französischen Nationalstraßensteuer Ecotaxe, die Mitte 2013 eingeführt wird. Zudem ermöglicht der Mautkalkulator die Berechnung und umfassende Analyse der CO2-Emissionen. Der Mautkalkulator ermittelt nach Eingabe des Start- und Zielortes drei alternative Routen und informiert über Mautkosten, Entfernung und die voraussichtliche Reisedauer. „Dabei berücksichtigt er kundenspezifische Kostenfaktoren wie etwa Kilometerpauschale, Zeitpauschale, Kraftstoffpreis und Kraftstoffverbrauch. Aktuelle Verkehrsinformationen stehen auch zur Verfügung“, erklärt DKV Product Managerin Julia Azfar. Der Nutzer kann bis zu sechs Zwischenziele – z. B. für mehrere Auslieferungspunkte – eingeben. Die Nutzung des Mautkalkulators ist bis März 2013 kostenfrei nach der Anmeldung zum DKV Routenplaner (www.dkv-euroservice.com/routenplaner). Mit dem Mautkalkulator kann der Kunde wichtige Kostenfaktoren einfach und übersichtlich analysieren. In Kürze sollen über das Online-Tool auch Kraftstoffpreise in Echtzeit abrufbar sein. Der DKV Euro Service bietet seinen Kunden ab sofort ein europaweites Mautkalkulationstool für Lkw und Pkw an. 15 16 A M L INSIGHT Aus de n Mit gliedS unter n ehme n Ein Novum in der Frankenbach-Firmengeschichte Mit Andreas Seligmann vertritt erstmals ein Geschäftsführer, der nicht den Namen Frankenbach trägt, die Sparte Automobil Logistik des traditionsreichen Familienunternehmens. Seit dem 1. November 2012 bildet Herr Seligmann gemeinsam mit dem bisherigen Geschäftsführer und Senior-Chef Ernst Frankenbach die Doppelspitze des Unternehmens. Er bringt 35 Jahre Branchenerfahrung mit – sein Werdegang führte ihn von Groß-Gerau über München zur Frankenbach Autologistik, bei der er seit 2000 als Dispositionsleiter und später als Prokurist tätig war. Seine Aufgabe sieht er darin, Kontinuität zu wahren und den Betrieb mit großer Verlässlichkeit weiterzuführen. Dabei hilft ihm die nach wie vor sehr familiäre Struktur des Unternehmens: „Der Umgang im Betrieb ist ausgesprochen kollegial, wir haben sehr flache Hierarchien. Informationen erreichen sehr schnell alle Beteiligten und wir können Entscheidungen zügig und ohne Reibungsverluste treffen.“ Andreas Seligmann, der Neue an der Spitze von Frankenbach Das breite Angebotsspektrum der Frankenbach Automobil Logistik reicht von der Neuwagenauslieferung im Bereich Pkw und Lkw bis hin zur Aufarbeitung von Gebrauchtwagen oder Leasingrückläufern und deren Vorbereitung zum Verkauf. Das umfasst Leistungen wie gründliche Reinigung, SmartRepair und technische Überprüfung, aber auch Dokumentation und Fotoaufnahmen des Fahrzeugs vor neutralem Hintergrund. Dass die Zuverlässigkeit und Qualität der Leistungen höchsten Ansprüchen genügt, belegen zahlreiche und regelmäßige Auszeichnungen namhafter Automobilhersteller. Ein recht neuer Service im Portfolio ist der Transport von Autos per Container; ein entscheidender Pluspunkt ist, dass hier Knowhow aus anderen Unternehmenszweigen eingebracht werden kann. Aus de n M it gliedS unter n ehme n AML INSIGHT 17 18 A M L INSIGHT Aus de n MitgliedS unter neh men Pirtek: Weitere Standorte für Hochsauerland, Bad Kreuznach und Wesel/Rees Der Hydraulikspezialist Pirtek baut sein Servicenetzwerk ständig weiter aus. Die Pirtek Deutschland GmbH ist ein Franchisesystem. Somit handelt es sich bei den Gründern aller Center um Unternehmer, die aus der Region stammen oder zumindest einen regionalen Bezug zum Center haben und mit Land und Leuten vor Ort bestens bekannt und vertraut sind. Lokale Nähe zur Kundschaft einerseits, überregionale Ausrichtung und Know-how in einem gewachsenen Netzwerk andererseits tragen maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens bei. Derzeit ist der Hydraulikservice Pirtek in Deutschland mit rund 220 mobilen Werkstätten und 57 Centern präsent. Im Falle von Hydraulikdefekten bringen die mobilen Service-Wagen die Werkstatt zur Baustelle und helfen vor Ort – und zwar innerhalb einer Stunde (im 50 Kilometer-Radius ums Center), rund um die Uhr. Die Pirtek-Flotte ist deutschlandweit einheitlich ausgestattet und jeder Service-Wagen führt eine umfangreiche Palette aller gängigen Schläuche und Armaturen an Bord: mehr als 1.000 verschiedene Ersatzteile, inklusive Schlauchpresse und -säge. Der bundesweit präsente Hydraulikservice Pirtek hat sein Netzwerk von 54 Centern Ende vergangenen Jahres um weitere drei Standorte erweitert. Für das Hochsauerland gibt es nun ein Center mit zwei mobilen Werkstätten am Standort Bestwig. Die Region Bad Kreuznach/Nahe wird fortan ebenfalls mit zwei mobilen Werkstätten versorgt, die im Center Roxheim ihren Anlaufpunkt haben. Und der Raum Wesel/ Niederrhein an der deutsch-niederländischen Grenze darf sich über zwei Servicefahrzeuge freuen, die speziell in dieser Gegend rund um die Uhr unterwegs sind. Das Center mit Thekendienst für diese Region hat seinen Sitz in Rees. Unter der bundesweiten Rufnummer 0800 99 88 800 werden alle Anrufe automatisch an das nächstgelegene Center geleitet. Von hier aus werden nicht nur die jeweils zugehörigen mobilen Werkstattwagen koordiniert; hier wird auch der „traditionelle Thekenkunde“ bedient. Über 3.000 verschiedene Produkte zur Schlauch-Konfektionierung und für sonstige HydraulikKomponenten werden hier ständig bevorratet. Aus de n M it gliedS unter n ehme n AML INSIGHT 19 Mosolf Automotive Railway erhält ECM-Sicherheitszertifikat Die Mosolf Automotive Railway GmbH (MAR) hat als Halter von Eisenbahnfahrzeugen das ECM-Zertifikat nach 445/2011 auf der Basis eines Memorandum of Understanding (MoU) erhalten. Damit ist das Unternehmen selbst für Sicherheit und Instandhaltung seiner Wagen verantwortlich. Wolfgang Göbel, Geschäftsführer der Mosolf Automotive Railway GmbH: „MAR macht mit dem Zertifikat deutlich, dass wir den ohnehin sprichwörtlich sicheren Eisenbahnbetrieb durch eigene Sicherheitsstandards nachhaltig weiter optimieren. Dazu haben wir ein System eingerichtet, mit dem wir Erkenntnisse aus dem laufenden Betrieb direkt erhalten und auswerten. Auf diese Weise können wir eventuelle Verbesserungspotenziale entdecken und auch selbst umsetzen. Wir sehen die Sicherheit als oberstes Kriterium – auch im Interesse unseres Kundenstamms, der nahezu alle Automobilhersteller umfasst.“ Das Instandhaltungssystem nach 445/2011 umfasst die Funktionen Management, Instandhaltungserbringung und -entwicklung sowie Fuhrparks-Instandhaltungsmanagement. Das ECM-zertifizierte Unternehmen (ECM = Entity in Charge of Maintenance) muss die Management-Funktion selbst ausüben und kann die anderen Funktionen teilweise oder vollständig externen Dienstleistern übertragen, bleibt aber weiterhin die für die Instandhaltung verantwortliche Stelle. Bei MAR sind alle betrieblichen und wartungstechnischen Abläufe strikt auf die Einhaltung von sicherheitsrelevanten Kriterien ausgerichtet. So dürfen Wagen nur durch Dienstleister und Werkstätten repariert oder instand gehalten werden, die ihrerseits eine auditierte Anerkennung durch den Verband der PrivatgüterwagenInteressenten vorweisen können. Ersatzteile müssen nachweislich den vom Hersteller bei der Zulassung festgelegten Ansprüchen genügen. Die Zertifizierung wurde durch das Bureau Veritas S.A., Paris, als benannte Stelle durchgeführt. 20 A M L INSIGHT Aus de n MitgliedS unter neh men Ausbildungsverbund für Berufskraftfahrer Am 16. Oktober 2012 wurde OPA aus der Taufe gehoben: Eine zukunftsweisende Initiative, um den Ausbildungsberuf Berufskraftfahrer/in noch attraktiver zu machen. OPA, das hat nichts mit Großvätern zu tun, sondern das Kürzel steht für „OstfriesischPapenburger-Ausbildungsverbund für Berufskraftfahrer“. Dies ist ein Zusammenschluss von zunächst drei Unternehmen, nämlich der Akkermann Transport GmbH aus Moormerland, der Bunte Spedition GmbH aus Papenburg und der Spedition Jakob Weets e.K. aus Emden. Ziel des Verbundes ist es, einen Ausbildungsstandard auf hohem Qualitätsniveau für den Nachwuchs an Berufskraftfahrern anbieten zu können. „Versuche zu kooperieren gab es schon früher, aber ein solcher Verbund mit klaren Zielen, Vorgaben und Standards ist neu“, so Hajo Agena vom Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen e.V. (GVN), den die Verbundmitglieder zu ihrem Vorsitzenden wählten. Während der dreijährigen Ausbildungszeit lernen die Auszubildenden alle drei Unternehmen kennen. Die gemeinsame Weiterbildung im Rahmen von Lehrgängen und Seminaren wurde genauso festgeschrieben wie weitere Ziele, die Garanten für eine gute Ausbildung sind. Um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken, ist es die Aufgabe der Unternehmen auszubilden und jungen Leuten einen Beruf mit Perspektive und guten Zukunftsaussichten zu bieten. Einig sind sich die Verbundmitglieder darüber, dass nur gut ausgebildete, zufriedene und motivierte Mitarbeiter sich mit „ihrem“ Unternehmen identifizieren und so Teil eines erfolgreichen Teams werden. V. l. n. r.: Reinhard Akkermann, Hajo Agena, Jakob Weets, Lars Bunte Aus de n M it gliedS unter n eh men AML INSIGHT 21 Daimler European Carrier Awards 2012 für Akkermann Transporte Akkermann Transporte als bestes Unternehmen in der Kategorie Pkw ausgezeichnet. Im Rahmen des European Carrier Day hat die Daimler AG am 19. November 2012 wieder die besten Logistikdienstleister beim Transport von Komplettfahrzeugen ausgezeichnet. Dr. Holger Scherr, verantwortlich für die weltweite Transportlogistik Pkw, Lkw, Vans und Busse sowie Egon Christ, Leiter Weltweite Transportlogistik von Fahrzeugen, verliehen die Preise im Mercedes-Benz Pkw-Werk Rastatt. „Gemeinsam mit unseren Transportpartnern haben wir ein spannendes Jahr mit zahlreichen neuen Produkten erfolgreich abgeschlossen. Unsere Produktoffensive ist aber erst am Anfang: In den kommenden Jahren erweitern wir unsere Produktpalette um viele weitere faszinierende Fahrzeuge. Gemeinsam mit Ihnen können wir diese Herausforderung meistern und unsere Fahrzeuge weiter pünktlich und schadenfrei zu unseren Kunden bringen“, so Holger Scherr. Der European Carrier Award Pkw wurde in diesem Jahr bereits zum 13. Mal verliehen. Grundlage für die Bewertung der LogistikDienstleister bildet das im Jahr 2004 für Pkw und Nutzfahrzeuge einheitlich etablierte Auditierungsverfahren. Innerhalb eines Jahres werden alle Fahrzeugtransporte hinsichtlich Transportschäden, Transportlaufzeiten, Qualität der Fahrzeugverladungen sowie dem allgemeinen Zustand des eingesetzten Equipments durchgängig überwacht und bewertet. Die Herren Klaus, Reinhard und Gerd Akkermann (v.l.n.r.) nehmen die Auszeichnung entgegen. Die Ehrungszeremonie bei Daimler in Raststatt. Die Akkermann Transport GmbH aus Moormerland, ist im Jahr 2012 der zuverlässigste Partner beim Pkw-Transport. Entscheidend war das hervorragende Ergebnis bei den regelmäßigen Verladekontrollen in den Werken, eine minimale Schadensquote aufgrund konsequent geschulter Mitarbeiter sowie ein Fuhrpark, der qualitativ und ökologisch dem neuesten Stand der Technik entspricht. Im Mittelpunkt des Daimler European Carrier Day steht der Dialog zu aktuellen Themen, Trends und zukünftigen Herausforderungen innerhalb der Transportbranche. Die Veranstaltung gilt als das zentrale Forum, bei dem die rund 100 für die Daimler AG tätigen Fertigfahrzeugtransporteure untereinander, mit bekannten Experten und Unternehmensvertretern ins Gespräch kommen. 22 A M L INSIGHT Aus de n MitgliedS unter neh men Golf, Passat & Co. für Russland DB Schenker Rail Automotive versorgt die VW-Werke in Kaluga und Nishnij Nowgorod mit Nachschub. In Russland sind Pkw-Importe aufgrund hoher Zölle wenig lukrativ. Dies sieht anders aus, wenn zumindest die Endmontage in Russland erfolgt. Im Juli 2012 feierten Volkswagen und DB Schenker Rail ein kleines Jubiläum: Der 1.500. Container-Blockzug, der mit 80 Behältern aus deutschen und tschechischen Werken von VW und Skoda im russischen Kaluga eintraf, dokumentierte den Erfolg und die Zuverlässigkeit der anspruchsvollsten Transportkette im Zwischenwerksverkehr für Europas größten Autohersteller. Das erste VW-Werk in Russland, das knapp 160 Kilometer südlich von Moskau 5.900 Menschen beschäftigt, ist seit seiner Eröffnung vor gut fünf Jahren auf die stetige Belieferung aus mitteleuropäischen Werken des Konzerns und weiterer Zulieferer angewiesen. „Seit VW in Russland produziert, sind wir Generalunternehmer für Volkswagen Logistics“, sagt Michael Gaschütz, Key Account Manager bei DB Schenker Rail Automotive für VW. „Wir haben unter Beweis stellen können, dass unsere Transportqualität nach Russland genauso hoch ist wie innerhalb Mitteleuropas.“ 2011 musste VW in Kaluga kein einziges Mal die Bänder wegen ausbleibender Lieferungen stoppen. „Allerdings halten wir im Werk auch Bestände für die Produktion von zwölf Tagen vor“, sagt Josef Baumert, VW-Werksleiter in Kaluga. „In Deutschland sind es nur zwei Tage.“ Die rund 2.000 Kilometer lange Lieferkette birgt Unwägbarkeiten, die keiner der beteiligten Partner beeinflussen kann, wie beispielsweise die Zollabfertigung durch die russischen Behörden oder die Beteiligung der Bahnen Polens, Weißrusslands und Russlands an der Abwicklung. Insgesamt koordiniert DB Schenker Rail zur Leistungserstellung 26 Partner. Gemeinsam mit der VW Group Rus ist DB Schenker Rail unterdessen noch weiter nach Osten gezogen. In Nishnij Nowgorod hat der Wolfsburger Konzern Ende 2012 die Produktion aufgenommen. „Zurzeit schicken wir wöchentlich ein bis zwei Züge für VW nach Nishnij Nowgorod, diese Zahl wird aber weiter steigen“, sagt Michael Gaschütz. Aus de n M it gliedS unter n eh men AML INSIGHT 23 Die BLG hat China, Osteuropa und Russland fest im Blick Für die BLG ist China einer der wichtigsten Märkte in Gegenwart und Zukunft. Das Unternehmen hat dort jüngst seine Logistikleistungen unter der Marke BLG China in Peking gebündelt, um die logistischen Leistungspakete im Land zu koordinieren. Die Bedeutung Chinas für die weltweiten Automobilmärkte wird stetig weiter zunehmen. Die Qualität der Fahrzeuge ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, es ist nur eine Frage der Zeit, wann chinesische Fahrzeughersteller auch in die anspruchsvollen westeuropäischen Märkte exportieren. Die Logistikkosten sind in China noch mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland. Effiziente Logistik braucht neben einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur auch intelligente Steuerungs- und Ablaufprozesse. Als Marktführer in der europäischen Automobillogistik bietet die BLG durchgängige Logistikprozesse – von den Werken der Hersteller im Ursprungsland bis zu den Händlern im Bestimmungsland. Zurzeit dominieren noch die Exporte europäischer Hersteller nach China. Seit 2010 sind die Exporte von Audi, BMW, Mercedes, Porsche und Volkswagen nach China über Bremerhaven sehr stark angestiegen. Für die Fahrzeugteile-Logistik von Europa nach China sorgt die BLG. Chinesische Autohersteller sind derzeit mit der BLG im Gespräch, um ihre Automobillogistik zu optimieren. In ihrem Geschäftsbereich Automobillogistik verfügt die BLG über ein Netzwerk von 26 Autoterminals an den Küsten und im Binnenland. 2012 wurden insgesamt mehr als sieben Millionen Fahrzeuge umgeschlagen. In Osteuropa ist die BLG bereits in Polen, Russland, Ukraine, Slowenien, Slowakei und Tschechien präsent. Zudem gibt es eine Niederlassung in Illichevsk am Schwarzen Meer. Ein Terminal an der Grenze zu Russland ist geplant. Dort erfolgt dann die Umladung von der russischen Breitspur auf Waggons mit europäischer Normalspur. So können künftig auch Autos, die mit der Transsibirischen Eisenbahn von Asien nach Europa kommen, per Schiene lückenlos weiter transportiert werden. Es geht dabei aber natürlich nicht nur um den Fahrzeugtransport von China nach Westeuropa, sondern auch um die Verteilung der Fahrzeuge in den Ländern, die in Reichweite der Transsibirischen Eisenbahntrasse liegen. Das ist für die chinesischen Automobilhersteller von großer Bedeutung, um ihre Produkte effizient in Richtung Westen zu exportieren. 24 A M L INSIGHT Aus de n Mit gliedS unter n ehme n Goodyear spendet 6.050 Euro an Lkw-Fahrer-Initiative Doc Stop Lkw aus 250.000 Legosteinen findet Liebhaber. Zahlreiche Prominente wie Jürgen Drews unterstützten die Wohltätigkeitsauktion und signierten das Modell. Hanau, 13. Dezember 2012 – Zehn Tage lang stand der Goodyear LEGO-Lkw im Maßstab 1:1 auf dem Online-Marktplatz eBay für einen guten Zweck zur Versteigerung. Am Ende der Auktion lag das Höchstgebot bei 6.050 Euro. Nun wurde der Erlös von Goodyear an die Lkw-Fahrer-Initiative Doc Stop für Europäer e. V. übergeben. Dr. Rainer Landwehr (links), Geschäftsführer Goodyear Dunlop Deutschland, Österreich und Schweiz, mit Joachim Fehrenkötter, Vorsitzender Doc Stop für Europäer e.V. Goodyear hatte den einzigartigen LEGO-Lkw für die IAA Nutzfahrzeuge 2012 in Hannover aus mehr als 250.000 LEGO-Steinen bauen lassen, um seine Lkw-Konzeptreifen mit der Einstufung A im Rollwiderstand und A im Nassgrip entsprechend dem seit November 2012 geltenden EU-Reifenlabel zu präsentieren. Gleichzeitig sollte das Modell der guten Sache dienen und nach der Messe zu Gunsten von Doc Stop versteigert werden. Doc Stop bietet Berufskraftfahrern medizinische Versorgung, während sie unterwegs sind. „Wir freuen uns sehr, dass wir diesen Betrag an Doc Stop übergeben können und so einen aktiven Beitrag zur Verbesserung der medizinischen Versorgung von Berufskraftfahrern leisten. Das größte Kapital der Transportbranche sind die Fahrer. Deswegen unterstützen wir gerne diese wichtige Initiative. Hier wird geholfen, wo Hilfe wirklich notwendig ist“, so Dr. Rainer Landwehr, Geschäftsführer Goodyear Dunlop Deutschland, Österreich und Schweiz, bei der Spendenübergabe. „Der Doc Stop Vorstand freut sich über das tolle Ergebnis der Auktion, die sehr originell und sympathisch war. Wir bedanken uns sehr herzlich vor allem im Namen der Kraftfahrer, denen wir jeden Tag unser medizinisches Netzwerk zur Verfügung stellen können“, so Joachim Fehrenkötter, Vorsitzender Doc Stop für Europäer e.V. Aus de n M it gliedS unter n ehme n AML INSIGHT Stigler: Ständige Erweiterung des Serviceangebots Vergangenen Herbst wurde erstmals ein kostengünstiger Umbau eines Kässbohrer-Variotrans-Aufbaus von einem Euro3-Fahrgestell auf ein neues Scania-Euro5-Fahrgestell in eigener Regie durchgeführt. Das in zweiter Generation geführte Familienunternehmen Franz Stigler GmbH ist seit 38 Jahren international wie national mit dem Schwerpunkt „offener Fahrzeugtransport“ für die Automobilbranche tätig. Das Unternehmen hat 60 festangestellte Mitarbeiter und kann seinen Kunden 40 eigene Autotransporter anbieten. Stiglers zweites Standbein ist die eigene Werkstatt. Hier wird nicht nur der eigene Fuhrpark regelmäßig gewartet und gepflegt, sondern auch Fremdkunden mit Nutzfahrzeugen aller Art und Fabrikate werden von Fachpersonal repariert und instandgehalten. Zudem ist die Nutzfahrzeuge Stigler GmbH eine zertifizierte (und prämierte) Scania-Vertragswerkstatt. Neue Arbeitsfelder erschlossen Die Kompetenz des Servicebereichs hat sich in der Branche bereits rumgesprochen. Die Werkstatt ist gut ausgelastet, zur Stammkundschaft kommen regelmäßig neue Kunden hinzu. Ständig ist man in Michelsneukirchen bemüht, sich neue Arbeitsfelder zu erschließen und den Kundenservice zu erweitern und auszubauen. So ist es im vergangenen Herbst gelungen, innerhalb von nur zehn Werktagen einen Kässbohrer-VariotransAufbau von einem Euro3-Fahrgestell auf ein neues Scania-Euro5-Fahrgestell umzumontieren. „Mit dem Ablauf dieses ersten Umbaus sind wir sehr zufrieden, auch, weil der komplette Umbau mit dem Know-how der eigenen Mechaniker durchführbar war. Diese Aktion ist eigentlich relativ kostspielig. So sind wir froh, das Ganze doch sehr kostengünstig selbst bewältigt zu haben. Wir setzen immer alles daran, uns auch selbst weiterzuentwickeln, zum Nutzen unseres eigenen Fuhrparks und unserer Kunden“, so Geschäftsführerin Bettina Stigler im Gespräch mit AML INSIGHT. 25 26 A M L INSIGHT Aus de n MitgliedS unter neh men WWL strebt Vorreiterrolle mit Umweltaktivitäten an WWL weitet sein bestehendes konzernweites Umweltprogramm zur Reduzierung von Emissionen und Schadstoffbelastungen auf landbasierte Aktivitäten aus. Wallenius Wilhelmsen Logistics hat sich zum Ziel gesetzt, Umweltbelastungen und -kosten nachhaltig zu reduzieren und ist heute schon Vorreiter bei umweltfreundlichen Aktivitäten im Seeverkehr. Um dies auch auf die landbasierten Tätigkeiten auszuweiten, wurde ein konzernweites Programm für Terminals und Plätze entwickelt. Das Umweltprogramm Castor Green erhält seinen Namen von einer gefährdeten Biberart (Castor lateinisch für Biber). Dieser Name symbolisiert Emsigkeit und die Verbundenheit von See und Land. Das Programm basiert auf den folgenden Eckpunkten: Grüne Fläche Energie Schaffung von Grünflächen Reduzierung des Verbrauches, Nutzung von erneuerbarer Energie Wasser Abfall Reduzierung des Verbrauches, Nutzung von Regenwasser Reduzierung von Abfall, Energierückgewinnung Neben den vier Eckpunkten ist ein weiterer Bestandteil, die Abläufe in den Terminals und Plätzen zu optimieren mit dem Ziel, die Umwelteinflüsse zu reduzieren. Dazu • investiert WWL in zukunftsweisende Technologien, • konzentriert sich auf Veränderungen mit hohem Wirkungsgrad, • informiert WWL transparent über die gesetzten Umweltziele und • vertieft die Partnerschaften zu Interessenvertretern, um gemeinsam nachhaltige Lösungen weiterzuentwickeln. In Zukunft werden die Anforderungen der Kunden sowie der internationalen und regionalen Umweltbestimmungen wachsen. Um hierfür gewappnet zu sein, hat WWL darüber hinaus ein Konzept für ein emissionsfreies Terminal erstellt. Es beinhaltet die Standortwahl, das Design, erneuerbare Energien, Serviceleistungen, Optimierung von Abläufen (Best-Practice), Lean Produktion und Abfallmanagement. Aus de n M it gliedS unter n eh men AML INSIGHT Vision des emissionsfreien Terminals Das Umweltprogramm ist ein weiterer Meilenstein für das Umweltmanagement. Das Bestreben, umweltfreundlich zu arbeiten, ist durch das seit mehr als 10 Jahren gelebte Umweltmanagement – zertifiziert nach internationaler Norm ISO 14001 – bei Wallenius Wilhelmsen Logistics Germany GmbH nachgewiesen. 27 AML INS Einblicke Un