ERCO Lichtbericht 86

Transcription

ERCO Lichtbericht 86
E
Erschienen im September 2008
Leonardo glass cube
Glasarchitektur ist Lichtarchitektur.
Das Unternehmen glaskoch baute
sich für seine Marke Leonardo als
Erlebniswelt und Firmenwahrzeichen einen gläsernen Kubus mit
organisch geformtem Innenleben
ganz in Weiß – wie geschaffen, um
durch Licht modelliert zu werden.
Lichtbericht 86
Inhalt
Einleitung
1
Zu diesem Heft
2
Blitzlichter
4
Lichtblick
Zu diesem Heft
Licht & Technik
Bericht
6
Leonardo glass cube
Corporate Architecture als Ausdruck
einer Markenvision: Ein gläserner Kubus
trans­zendiert sich im Spiel geschwunge­
ner, orga­nischer Formen, in Licht und
Schatten, Reflexion und Transparenz.
16
Licht und Technik
Emanon Projektionsstrahler
mit Goborotator
18
Fokus
Farbtemperatur
19
Doppelfokus
Farbwiedergabe
20
Buddha Tooth Relic Temple and
Museum
Der Insel- und Stadtstaat Singapur ist
seit Mai 2007 um eine Attraktion rei­
cher: Ein neuer buddhistischer Tempel
im historischen Zentrum Chinatown.
24
BMW Welt, München
Die Beleuchtung des Erlebnis- und Aus­
lieferungszentrums schafft den Spagat
zwischen theatralischer Inszenierung
und effizientem Sehkomfort.
28
Biblioteca Foral de Bizkaia
Der neue gläserne Anbau dieser Biblio­
thek in Bilbao präsentiert stolz seinen
Inhalt – und ist zugleich ein Muster­
beispiel für vertikale Beleuchtung.
32
Schlusslichter
Eindrücke von der Messe
Light+Building, April 2008 in Frankfurt.
Projekte
Hintergrund
12
Thomas Schielke
Bilder zur Architekturbeleuchtung
Der Einfluss von Visualisierungstech­
niken auf die Lichtplanung
ERCO Lichtbericht
Impressum
Herausgeber: Tim H. Maack
Chefredakteur: Martin Krautter
Design/Layout: Simone Heinze, Christoph Steinke
Druck: Mohn Media Mohndruck GmbH, Gütersloh
1028713000
© 2008 ERCO
Fotos (Seite):
Ian Barnes (2), Frieder Blickle (32–33), Bernd Hoff
(2), Aksel Karcher (16), Joe Lynch/Das Fotoarchiv
(20–23), Thomas Mayer (U1, 2, 3, 6–11, 18, 19,
24–28), Thomas Pflaum (3, 4–5), Alexander Ring
(1, 16–17), Lukas Roth (2), Dirk Vogel (3), Edgar
Zippel (2, 3)
Übersetzung: Lanzillotta Translations, Düsseldorf
Bildnachweis S.12–15 (Seite/Bild-Nr.):
12/1: Cameraphoto Arte snc, 12/2–3: Museums­
landschaft Hessen Kassel, 13/1: Avery Library,
13/2: John E. Flynn 13/3: Hans Gabriel, 13/4: ERCO,
14/1: Helmut Jacoby, 14/2: Foster + Partners,
14/3: Lawrence Halprin, 14/4: Bernard Tschumi
Architects, 15/1: Holzer Kobler Architekturen,
15/2: Zaha Hadid Architects, 15/3: IwamotoScott
Architecture, 15/4: The Moholy-Nagy Foundation,
15/5: 2003 realities:united, Berlin
Tim Henrik Maack
Ohne einen Glaspalast ist das Leben eine Last:
So oder so ähnlich muss man bei Leonardo
gedacht haben, als der gläserne Kubus der Fer­
tigstellung entgegen ging. Dem Büro 3deluxe
ist es mit einer schlichten und organisch inspi­
rierten Formensprache gelungen, der Marke
Leonardo ein spektakuläres architektonisches
Gesicht zu verleihen. So ist in der Kleinstadt Bad
Driburg etwas entstanden, was manche Groß­
stadt sicherlich mit Stolz erfüllt hätte.
Ein weiteres Stück Markenarchitektur findet
sich in der schönen Stadt München. Die Marke
heißt BMW und hat sich und ihren Kunden ein
besonderes Erlebnis gebaut. Coop Himmelb(l)au
übersetzte die dynamischen Markenwerte von
BMW in statische Architektur. Das neue Erleb­
nis- und Auslieferungszentrum gleicht einem
Versprechen in die innovative und kreative
Inge­nieursleistung der Marke BMW und ihrer
Produkte.
Von einem etwas anderen Selbstverständnis
zeugt die Architektur des Buddha Tooth Relic
Temple in Singapur. Das fünfstöckige Gebäude
wurde im traditionellen Stil der chinesischen
Tang-Dynastie errichtet, welche als goldenes
Zeitalter der buddhistischen Kunst in China gilt.
Konsequenterweise wurden sogar die Strahler
mit ornamentierten Verkleidungen versehen,
um sich möglichst unauffällig in das Umfeld zu
integrieren.
Unter der Rubrik Licht und Technik gibt es
diesmal den Emanon Projektionsstrahler mit
Goborotator zu sehen. Techniken und Effekte
aus Bühnenbeleuchtung in die Architektur zu
übertragen, dies ist die Aufgabe dieser neuen
Strahlerserie. Zum ersten Mal lassen sich nun
dynamische Effekte mühelos und systemkom­
patibel in zahlreiche Anwendungen integrieren.
Gerade an den Schnittpunkten zwischen Archi­
tektur und Entertainment ist der Emanon Strah­
ler ein wichtiges Lichtwerkzeug.
Die A-Lampe soll verboten und durch Energie­
sparlampen ersetzt werden. Das mag im privaten
Bereich sicherlich ein wichtiger Schritt sein, im
professionellen Bereich spielen jedoch weder
die A-Lampe noch die sogenannte Energiespar­
lampe eine ernst zu nehmende Rolle. Ein Anlass,
sich die wichtigen Leuchtmittel einmal näher
anzuschauen. Im Fokus steht bei uns diesmal
der Unterschied zwischen Farbtemperatur und
Farbwiedergabe und wie sich die unterschiedli­
chen Leuchtmittel unter diesen zwei Aspekten
verhalten. Eine nicht ganz unwichtige Unter­
scheidung, wie wir finden, denn schließlich kann
man auch unter warmweißem Licht ganz schön
blass aussehen.
Zum Schluss noch ein paar Impressionen von
der Messe Light+Building. Mit einer Besucher­
zahl von 165.000 Besuchern übertraf die Messe
erneut alle Erwartungen. Entsprechend war
auch der Andrang auf dem ERCO Messestand.
Wir bedanken uns bei Ihnen recht herzlich für
Ihren Besuch und freuen uns jetzt schon auf die
nächste Messe im Jahr 2010.
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Blitzlichter
Vaduz
Hohes Haus – ganz wörtlich: Der
Tagungssaal des Landtags des
Fürstentums Liechtenstein hat
unter einem spitzen Dach seinen
neuen Raum gefunden. 25 Abgeordnete tagen an einem runden
Tisch, blendfrei beleuchtet von
Gimbal Richtstrahlern in einer
eleganten, abgependelten Struktur.
Bern
Anlässlich der großen Ferdinand
Hodler-Ausstellung vom 9. April bis
10. August 2008 hatte das Kunstmuseum Bern seinen gesamten Alt­
bau neu gestaltet und beleuchtet.
Auch Säle ohne Oberlicht erhalten
durch die Kombination von Optec
Wandflutern und Hi-trac Indirekt­
leuchten jetzt optimal ausgewogene horizontale und vertikale
Beleuchtungsstärken.
Kunstmuseum, Bern
Innenarchitektur: Ulrich Zickler,
Stuttgart
Lichtplanung: Institut für Tageslichttechnik, Stuttgart
www.kunstmuseumbern.ch
Erice
Frisch renoviert, strahlt die Kirche
des sizilianischen Städtchens in
blütenweißen, barocken Formen –
reizvoll kontrastiert mit den rohen
Natursteinwänden der Seiten­
schif­fe. Trion Uplights leuchten das
Dachgewölbe gleichmäßig aus, und
diskret montierte Pollux Strahler
illuminieren den Altarbereich.
Chiesa di San Giuliano, Erice
(Sizilien).
Lichtplanung: Adragna Illumina­
zione, Alcamo
Düsseldorf
Die Idee von Lumas, mit erschwinglichen Fotokunst-Editionen neue
Sammlerschichten anzusprechen,
hat sich als Erfolgsrezept erwiesen:
Lumas expandiert; die Düsseldorfer
Dependance wurde professionell
mit ERCO Stromschienen und Optec
Strahlern ausgestattet.
Kraków
Auf diesem Platz in der historischen
Altstadt von Kraków sorgen Axis
Walklights für Trittsicherheit an
den flachen Stufen. Die LED-Technik macht diese Lösung energieeffizient, wartungsarm und damit
wirtschaftlich.
Galleria d'Arte Moderna
"Sant'Anna", Palermo
Lichtplanung: Adragna Illumina­
zione, Alcamo
Lüdenscheid
Mit vergleichsweise wenig Aufwand viel gewonnen für die kleinen
Patienten: Das Büro KKW aus
Altena gestaltete die Kinderklinik in
Lüdenscheid neu. TFL Wallwasher
machen die Korridore freundlicher,
im neuen Spielzimmer sorgen
Compact 100 Downlights mit
kompakten Leuchstofflampen für
angenehmes und wirtschaftliches
Licht.
Editionsgalerie Lumas, Düsseldorf
Lichtplanung: Altenfeld & Schmitz,
Bochum
www.lumas.de
Landtagsgebäude, Vaduz
Architekt: Architektengemeinschaft
Hansjörg Göritz, Hannover und
Frick Architekten AG, Schaan
Lichtplanung: Licht Kunst Licht,
Bonn/Berlin
www.landtag.li
Czartoryskich-Platz, Kraków.
Architekt: Biuro Projektów Lewicki
¸atak, dr in˝. arch. Piotr Lewicki,
mgr in˝. arch. Witold Opaliƒski
Kinderklinik Lüdenscheid.
Architektur und Lichtplanung:
KKW Architekten, Altena.
Barcelona
Mit seiner Lage im Businessviertel
an der Avenida Diagonal richtet sich
dieses Hotel an designbewusste
Geschäftsreisende. In der Lobby
setzen Parscan Strahler blendfreie
Lichtakzente.
Hotel NH Constanza, Barcelona
Architektur: Manuel de Solá
Morales, Barcelona; Lucho Marcial,
Rafael Moneo, Madrid
www.nh-hotels.com
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Palermo
Im ehemaligen Kloster Sant’Anna
alla Misericordia hat die Galleria
d'Arte Moderna ihr neues Domizil
erhalten. In den sorgfältig renovier­
ten historischen Räumlichkeiten
sind ERCO Stromschienen abgependelt und mit Quinta Strahlern
bestückt, um die Sammlung optimal zu präsentieren.
Brisbane
Die neue Gallery of Modern Art ist
Teil der Queensland Art Gallery und
die größte Einrichtung für moderne
und zeitgenössische Kunst in Aus­
tralien. Die Ausstellungssäle kombinieren Wandfluterbeleuchtung
mit flexiblen Akzenten durch Optec
Strahler, montiert an einem Raster
von Stromschienen in der abgehängten Decke.
Wien
Das avantgardistische Juweliergeschäft an der feinen ShoppingAdresse Kohlmarkt 4 ist nur 2,6 m
breit, dafür aber 30 m lang. Wie ein
Band zieht sich die Vitrine durch
den Raum, beleuchtet mit integrierten Starpoint Richtstrahlern.
Zusätzliche Akzente aus der Raumdecke setzen randlos eingeputzte
Skim Richtstrahler.
Gallery of Modern Art (GoMA),
Brisbane
Architektur: Architectus, Sydney
www.qag.qld.gov.au
Juwelier Nedoluha, Wien
Architektur und Lichtplanung:
bpw Architektur, Wien
www.nedoluha.at
Madrid
Der Prado, unbestritten eines
der bedeutendsten Museen der
Welt, wurde von dem spanischen
Architekten Rafael Moneo auf
zurückhaltende Weise erweitert
und erneuert. Wieder wählten die
Planer ERCO zur Beleuchtung und
kombinierten Parscan Strahler und
Optec Fluter an Stromschienen.
Museo del Prado, Madrid
Architektur und Lichtplanung:
Estudio Rafael Moneo, Madrid.
www.museodelprado.es
Wuppertal
Das prachtvolle wilhelminische
Treppenhaus erfährt eine
Aufwer­tung durch die raffinierte
Beleuch­tung: Trion Uplights für
Leucht­stoff­lampen sind als Kapitell­
leuchten an den Säulen montiert
und fluten die Gewölbedecken.
Amtsgericht, Wuppertal
Lichtplanung: Bettina Kaes,
Martin Weiser/bright concepts
www.ag-wuppertal.nrw.de
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Lichtblick
Martin Braun Backforum, Hannover
Foto: Thomas Pflaum, Castrop-Rauxel
www.martinbraun.de
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Architekten: Ackermann&Raff, Tübingen
Elektroplaner: Ingenieurbüro Meinhardt Fulst,
Vienenburg
Generalunternehmer: ARGE Wallbrecht-Schuppert,
Hannover
Elektro-Ausführungsplanung/Bauleitung: Keydel Bock
Ingenieure, Göttingen
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Leonardo glass cube
Architektur und Lichtplanung:
3deluxe, Wiesbaden
Fotos: Thomas Mayer, Neuss
Corporate Architecture als Ausdruck einer
Markenvision: Ein gläserner Kubus trans­
zendiert sich im Spiel geschwungener,
orga­nischer Formen, in Licht und Schatten,
Reflexion und Transparenz.
Zum Verhältnis zwischen Metropolen und Peri­
pherie im Informationszeitalter koexistieren die
unterschiedlichsten Thesen: Die einen postulie­
ren die Egalisierung der Gegensätze zwischen
Zentrum und Provinz durch die Ortlosigkeit des
Internets, die anderen eine Konzentration der
„Creative Industries" in Metropolen, die dafür
allein die richtigen Rahmenbedingungen böten.
Doch betrachten wir statt der Theorie die Praxis,
zum Beispiel in der Kleinstadt Bad Driburg am
Rand des Teutoburger Walds – ein dezentraler
Standort, wie er für die mittelständisch gepräg­
te Industrie in Deutschland typisch ist.
Hier ist die Firma glaskoch B. Koch jr. GmbH +
Co. KG ansässig, die unter diesem Namen eigent­
lich nur Fachleuten bekannt ist, denn sie tritt
ganz hinter ihre Produktmarke zurück: „Leonar­
do" heißen seit 1972 die Gläser, Vasen und
Geschenkartikel aus Glas, die sehr erfolgreich
im Fachhandel, aber auch in eigenen und Fran­
chise-Shops vertrieben werden. Seit 1991 ist
Leonardo Marktführer für Geschenkartikel und
Gläser in Deutschland, und laut Firmenporträt
kennen rund 80 % der deutschen Bevölkerung
die Marke – verortet wird sie dem Klang nach
aber wohl eher im mediterranen Raum, was bei
den designorientierten Produkten sicher gerne
in Kauf genommen wird.
Mit dem Leonardo glass cube wird sich diese
Wahrnehmung verschieben: Er ist ein spekta­
kuläres Stück Firmenarchitektur, das der Marke
einen Ort gibt und zugleich Bad Driburg auf die
architektonische Landkarte katapultiert. Hinter
diesem entschlossenen Schritt steckt ein junger
Unternehmer, der das traditionsreiche Familien­
unternehmen seit 2005 führt: Oliver Kleine,
Managing Director bei glaskoch und Initiator
des glass cube. Er hat die Bedeutung der Corpo­
rate Architecture für Mitarbeiter und Kunden
seiner Firma erkannt. „Der glass cube ist der
Beweis dafür, dass wir unsere Vision tatsächlich
leben", erklärt Kleine in einem Interview: „Er
positioniert die Marke auf architektonische
Weise. In ihm vereinen sich die Kernwerte von
Leonardo."
Dazu hat sich das Unternehmen sein neues
Vorzeigestück in unmittelbarer Nähe zu den
bestehenden Betriebsgebäuden auf die „grüne
Wiese" eines Industriegebiets von Bad Driburg
stellen lassen, gestaltet von einem Team, das
zwar ein umfangreiches Portfolio an visionären
Interieurs, medialen Environments und tempo­
rären Bauten vorweisen konnte, für das der
glass cube allerdings das erste permanente Bau­
projekt war: Die Wiesbadener Architekten und
Designer von 3deluxe. Sie schufen für Leonardo
einen Bau, der alle Sinne stimuliert. Natürlich
spielt der Baustoff Glas eine wichtige Rolle –
er bildet die Außenhaut des Kubus von rund 40
6 ERCO Lichtbericht 86
www.leonardo.de
Eine Glashaut als Mem­
bran zwischen dem realen
und einem fiktionalen
Raum: So beschreiben
die Gestalter von 3deluxe
ihr Konzept für den glass
cube. Die charakteristi­
schen organischen For­
men der dreidimensiona­
len „Genetics" finden sich
in den Fassadenelemen­
ten, aber auch in der
Gestaltung des Wegenet­
zes aus weißem Beton
rund um das Gebäude
wieder.
Metern Kantenlänge, und damit, so beschreiben
es die Architekten, „eine fließende Schnittstelle
nicht nur zwischen Innen und Außen, sondern
auch zwischen dem realen und einem fiktiona­
len Raum; eine Schwelle zu einer hypernatura­
listischen, ästhetisch überhöhten Welt."
In diesem futuristischen Umfeld erwartet die
Besucher, Kunden und Mitarbeiter des Unter­
nehmens eine Markenwelt mit Showroom und
Shop, ein Bereich mit Schulungsräumen für
Seminare und Tagungen, aber auch das „Design
Lab" für die Produktentwicklung sowie eine
„Chill Zone" mit Bar. Oliver Kleine erwartet zwi­
schen 50 und 100 Besucher täglich. „Monat­lich
werden neue Programme erstellt, Ausstellun­
gen, Events, Seminare und Messen angeboten,"
kündigt der junge Unternehmer an: „Der glass
cube stellt aktive Architektur dar, in der ständig
etwas passiert."
Die bauliche Struktur besteht im Wesent­
lichen aus zwei kontrastierenden Elementen:
Einem quaderförmigen Hüllvolumen und einer
mittig in den Innenraum eingestellten Freiform
aus wellenförmig geschwungenen, weißen
Wandflächen. Bei der Beleuchtung profitieren
die Planer von 3deluxe von ihrer großen Erfah­
rung im Messe- und Eventbereich und nutzen
eine außergewöhnliche Bandbreite an Licht­
komponenten: Die Glasfassade ist mit zarten,
aus digital verfremdeten Fotos erzeugten Fein­
strukturen versehen, die das Tageslicht filtern
und auf die Kontrastverhältnisse immer neu
reagieren. Die geschwungenen Wandflächen
des Kerns werden mit Lightcast Linsenwand­
flutern gleichmäßig geflutet, sodass sich der
Effekt einer von innen leuchtenden Architektur
einstellt. Hinterleuchtete Gazevorhänge geben
zusätzliche Modulationsmöglichkeiten. Sorg­
fältig gesetzte Schlitze und Spalten in den
Wän­den des Kerns lassen stets eine Ahnung des
Tageslichts in die Ausstellungsräume fließen.
Die Allgemeinbeleuchtung und die akzentuie­
ren­de Ausstellungsbeleuchtung erfolgen jedoch
mit Kunstlicht: Hauptsächlich durch Decken­
einbau-Richtstrahler, teils auch durch StrahlerStromschienensysteme. Lichtinstallationen aus
Leuchstofflampen und Kaltkathodenquellen,
teils dynamisch angesteuert, bilden die Kompo­
nente des dekorativen, atmosphärischen Lichts
zum Ansehen.
ERCO Lichtbericht 86 7
Die zart mit hochauf­
lösenden Digitalbildern
bedruckten Scheiben der
Fassade bilden nur eine
Membran in einem Kon­
tinuum der organischen
Formen, das den Besucher
in eine synästhetische
Erfahrung geradezu hin­
einsaugt.
Das Prinzip, bei Glasarchi­
tektur die Wände des
Gebäudekerns gleichmäßig
zu fluten, um so den Ein­
druck eines von innen
heraus leuchtenden
Gebäudes zu erzielen,
hatte erstmals der ame­
rikanische Lichtplaner
Richard Kelly zum Beispiel
beim Foyer des Seagram
Buildings angewandt.
Das Gebäude erhebt
sich überirdisch etwa 7
Meter und reicht etwa
4 Meter in den Grund,
daraus ergeben sich im
Inneren bis zu 10 Meter
lichte Höhe. Die Lightcast
Linsenwandfluter für
Halogen-Metalldampf­
lampen HIT-CE 70W sind
leistungsfähig genug, um
auch solch hohe Wände
gleichmäßig zu fluten.
Richtstrahler setzen Licht­­
akzente auf der Boden­
fläche, die ihre Grund­be­
leuchtung bereits durch
das diffus reflektierte Licht
der Wandflutung erhält
– ein energieeffizienter
Planungsansatz, denn die
vertikale Beleuchtung
ist entscheidend für den
Helligkeitseindruck.
Wie ein neuronales Netz
überzieht das organisch
geformte Wegenetz aus
weißen Betonelementen
den Rasen um den glass
cube. Grasshopper Schein­­
werfer für HalogenMe­talldampflampen in
Spotcharakteristik akzen­
8 ERCO Lichtbericht 86
tuieren den Eingangsbe­
reich, in dem sich die
Betonelemente leicht
nach oben wölben und
so eine Zugangsrampe
formen.
Büroportrait 3deluxe
Die Gestaltergruppe 3deluxe formierte sich
1992 in Wiesbaden aus den Kommunikations­
designern Andreas und Stephan Lauhoff
sowie dem Innenarchitekten Nikolaus Schwei­
ger und dem Designer Dieter Brell. Seit 1999
ist die system modern gmbh mit Wirtschafts­
ingenieur Peter Seipp als Geschäftsführer
verantwortlich für die Entwicklung, Produkti­
on und das Management der gemeinschaftli­
chen 3deluxe -Projekte.
Mittlerweile hat sich die charakteristische,
organisch inspirierte Formensprache von
3deluxe im internationalen Kontext als eben­
so stilprägend erwiesen wie die virtuell erwei­
terten Raumkonzeptionen oder das signifi­
kante Grafikdesign, das die Schnittstelle von
Zwei- und Dreidimensionalität neu definiert.
Heute verbirgt sich hinter dem kollektiven
Begriff 3deluxe ein interdisziplinäres Team
aus rund 30 Personen, die den Fachgebieten
Architektur, Innenarchitektur, Kunst, Grafik-,
Medien- oder Produktdesign entstammen.
Auf der Grundlage dieses weitgefassten Kom­
petenzspektrums entwickelt 3deluxe ganz­
heitliche Designlösungen, die vom grafischen
Erscheinungsbild über die mediale Inszenie­
rung bis hin zur Architektur eine zusammen­
hängende Ästhetik ausstrahlen.
www.3deluxe.com
Von links nach rechts:
Stephan Lauhoff (Leitung
3deluxe graphics), Dieter
Brell (Leitung 3deluxe
in/exterior), Peter Seipp
(kaufmännische Leitung
3deluxe in/exterior),
Andreas Lauhoff (Leitung
3deluxe graphics).
ERCO Lichtbericht 86 9
Leuchtende und beleuch­
tete Architekturelemente,
gleichmäßige und akzen­
tuierende Beleuchtung:
Die Planer von 3deluxe
nutzten eine große Band­
breite von Lichtarten und
Lichtwerkzeugen, um
die angestrebte atmo­
sphärische Qualität zu
erreichen.
Als wirtschaftliche, leis­
tungsfähige und hoch
abgeblendete Werkzeuge
für die Allgemeinbeleuch­
tung setzten die Architek­
ten durchgängig Lightcast
Deckeneinbauleuchten für
Halogen-Metalldampf­
lampen ein. Auf dieser
Grundlage für effizienten
Sehkomfort baut das wei­
tere Lichtkonzept mit der
Ausstellungsbeleuchtung
als Licht zum Hinsehen
Mit den wechselnden
Tageslichtverhältnissen
verändert sich der Cha­
rakter der Architektur auf
dramatische Weise: Durch
die Beleuchtung bietet sie
ein spezifisches nächtli­
ches Erscheinungsbild.
Die durchgängig in Weiß
gehaltene Architektur lebt
von der Modellierung der
Flächen und Kanten mit
Licht. Die wie mit dem
Kurvenlineal gezogenen
Fugenlinien dienen
der Klimatechnik; der
Zuschnitt der Deckenplat­
ten erfolgte mit computer­
gesteuerten Maschinen.
sowie einer Vielzahl von
originellen, speziell ange­
fertigten Licht- und
Leucht­objekten als Licht
zum Ansehen auf.
Die abstrakten organi­
schen Formen, genannt
"Genetics", sind ein typi­
sches Gestaltungselement
von 3deluxe. Was bei tem­
porären Bauten aus elas­
tischen Textilien gespannt
wurde, konstruierten die
Designer hier mit nahtlos
verklebten Schalen aus
Mineralwerkstoff.
Eine große Rolle im Licht­
konzept für den glass
cube spielen Gazevor­
hänge, die – teils mit
dynamischen Farbwech­
seln – mit Leuchstofflam­
pen hinterleuchtet werden.
So lässt sich ein raffinier­
tes Spiel aus Transparenz
und Volumen erzeugen.
Die Produkte von Leonar­
do mit ihren hochreflexi­
ven Oberflächen profitie­
ren besonders von den
Brillanzeffekten, die das
gerichtete Licht der Optec
Strahler für HalogenMetalldampflampen
erzeugt. Sie sind an einer
in die Gipskartondecke
eingelassenen ERCO
Flügelschiene montiert.
Der glass cube bietet auch
Räumlichkeiten, in denen
Konzepte für Warenprä­
sentation in den eigenen
Shops und beim Fachhan­
del erprobt und vorge­
stellt werden. Hier kom­
men Optec Strahler sowie
Parabelle Pendeldown­
lights zum Einsatz.
10 ERCO Lichtbericht 86
Für Events und Ausstel­
lungen verschiedenster
Art bietet der glass cube
einen ungewöhnlichen
und einzigartigen Rahmen.
ERCO Lichtbericht 86 11
Bilder zur Architekturbeleuchtung
Der Einfluss von Visualisierungstechniken auf
die Lichtplanung
Tintoretto setzte in seinem
Gemälde vom letzten
Abendmahl (1592–94)
neben dem Licht auf
Körpern die eigentlich
unsichtbaren Lichtstrah­
len ein und ergänzte die
Szene mit einer symbo­
lischen Darstellung von
Licht.
Caspar David Friedrich
perfektionierte die Illu­
sion von Licht, indem er
bei seiner Arbeit „Gebir­
gige Flusslandschaft am
Morgen und bei Nacht"
(1830–35) auf licht­
durchlässigen Materialien
arbeitete und das Bild
hinterleuchtete. Mit Hilfe
von Blenden ließ sich
zusätzlich ein Wandel
vom Tag zur Nacht voll­
ziehen.
12 ERCO Lichtbericht 86
Für Planer sind Bilder ein Medium, um die
Inspiration zu beflügeln, Konzepte zu entwickeln und Ideen zu visualisieren. Sie nutzen
verschiedene Bilddarstellungsmöglichkeiten:
die Entwurfsskizze wie z. B. Erich Mendelsohn, die Datenvisualisierung wie Ben van
Berkel oder Pappkartonmodelle in Kombination mit 3D-Scanner und CAM-Software wie
Frank Gehry. Es stellt sich die Frage, inwieweit die Planungsergebnisse und damit die
aktuelle Architektur von den jeweiligen Entwurfstechniken abhängen. Noch komplexer
wird diese Abhängigkeit, wenn neben Raumzusätzlich Lichtdimensionen einbezogen
werden, wie es bei der Lichtplanung der Fall
ist. Dieser Aufsatz vergleicht Bilder und Visualisierungstechniken im Planungsprozess der
zwei Disziplinen Raum und Licht.
einer expressiven Plastizität auf den Baukörpern. Die Nachtansicht eines Gebäudes
scheint für Ferriss die Relevanz des Tagbildes
zu übertrumpfen und eine neue Sichtweise
auf Architektur zu initiieren.
Lichtdidaktik
War der Bereich der Beleuchtung zunächst
eine technische Ingenieursaufgabe im Rahmen der Industrialisierung, so zeichnete
sich schon in den 1920er Jahren eine neue
Epoche von Lichtarchitektur ab, wie sie Paul
Scheerbart mit seinen gläsernen Utopien von
leuchtenden Kristallen und Türmen vorbereitete. Ab den 1960er Jahren erschien eine Reihe von Büchern zur Architekturbeleuchtung,
die dem Architekten das Denken in Licht mit
elektrischer Beleuchtung vermittelten. John
Flynn ergänzte in seinem Buch „Architec­
Kunstgeschichte
tural Lighting Graphics“ von 1962 die Foto­
Schon Leonardo da Vinci unterschied zwei
beispiele mit Zeichnungen zur Lichtplanung.
Lichtqualitäten: „Luce“, das reine Licht einer Damit verdeutlichte er den Zusammenhang
Lichtquelle und „Lume“, das Licht auf einem von Licht und Architektur und unterstrich
Körper. In Tintorettos Gemälde vom letzten
die gestalterische Dimension und Bedeutung
Abendmahl bilden Lichtstrahlen eine weitere von Licht beziehungsweise Leuchten.
Dimension des Lichts: Sie bezeichnen die
Hans Gabriel setzte 1974 in seinem Buch
Grenze zum Unsichtbaren zwischen Lampe
„Das künstliche Licht in der Architektur“ den
und angestrahlten Körpern. Hier fällt die
Formenkontrast von wenigen Flächen und
aristotelische Vorstellung von Licht, das Kör- Konturen auf einen schwarzen Untergrund,
per sichtbar macht, mit dem symbolischen
um die Wahrnehmung eines Stadtraums bei
Licht des Neuplatonismus zusammen.
Nacht verständlich zu erklären. Die sehr zeiIn der Folge sieht sich auch die Darstellung chenhaften Lichtsituationen führen zu einer
von Licht in der Architektur mit den Grenzen guten Vergleichbarkeit von Beleuchtungssides Sichtbaren konfrontiert. Das Ringen um
tuationen. Sie präsentieren sich weitgehend
reale Lichteffekte beginnt bereits bei der
unabhängig von spezifischen Orten wie sie
Auswahl des Bildmediums: So generieren
bei Fotos mit höherem Detaillierungsgrad zu
transparente Bildträger die Anmutung von
Tage treten können.
Licht im Sinne von Luce.
Mit dem „Handbuch der Lichtplanung“
Um 1820 wurden die ersten Lichtbilder
von Harald Hofmann und Rüdiger Ganslandt
mit lichtdurchlässigen Materialien und hinentstand 1992 in Kooperation mit dem deutterleuchteten Bildern populär. Die Wirkung
schen Grafikdesigner Otl Aicher eine neue
des nicht gemalten, sondern wirklichen
Lichtsprache. Mit einer durchgängigen IllusLichts, des Luce, perfektionierte die Illusion
trationstechnik im Buch arbeitend, setzte
von Architektur. Mit Hilfe von Blenden, farOtl Aicher virtuelle Räume auf der Basis von
bigen Filtern und mit Lichtwechseln ließen
Strichzeichnungen ein. Die abstrahierte Darsich sogar zeitliche Vorgänge wie der Wandel stellung der Leuchtencharakteristik mit Ausvom Morgen zur Nacht vorführen. Caspar
strahlungswinkel und Montageart begründeDavid Friedrich machte sich das Leuchten
ten eine leicht verständliche Zeichensprache
einer Kerze oder Petroleumlampe zunutze,
zur Beschreibung von Leuchten.
um den Mondschein mit überzeugender
Echtheit zu suggerieren.
Zeichnungen und Skizzen
Mit dem Einzug der elektrischen Beleuch- Anhand von Skizzen können Leitgedanken
tung veränderte sich die Perspektive auf das
für Lichtkonzepte und die Atmosphäre über­
Licht. So konzentrieren sich die Darstellunzeugend dargestellt werden. Helmut Jacoby,
gen des amerikanischen Architekturzeichners der neben Hugh Ferriss wohl zu den bekannHugh Ferriss fast ausschließlich auf nächtlich testen Architekturzeichnern des letzten Jahrilluminierte Hochhäuser. Ferriss setzt das
hunderts zählt, hat mit seinen handwerklich
Licht in erster Linie für eine dramatische
beeindruckenden Präsentationszeichnungen
Inszenierung ein und unterstreicht dies mit
eine Messlatte für computergenerierte Bilder
der Gegenwart geschaffen. Erfah­rene Architekten ließen sich von Jacoby die geeigneten
Standpunkte für CAD-Renderings durch
Skizzen ermitteln. Dies lässt erahnen, wieviel
an Blick für Komposition und Detail trotz
technisch perfekter CAD-Simulationen verlorengeht. Mit seiner Zeichentechnik setzte
sich Jacoby über den Realismus der Fotografie hinweg: Er betonte Dinge und wurde
abstrakt.
Norman Foster setzt heute weiterhin auf
Illustrationen, die in ihrer Anmutung die
Tradition von Jacobys Bildkomposition fortschreiben. Eine wesentliche Veränderung
zeichnet sich aber im Einsatz von Farbe ab.
Die kolorierten Grafiken zeigen in der Strichführung handgezeichnete Linien, die nicht
ganz gerade verlaufen und an den Überlappungen teilweise überzeichnet auftreten. Die
eingeschlossenen Flächen sind gefüllt und
partiell mit gleichmäßigen Farbverläufen
versehen, um beispielsweise Lichtwirkungen
auf Körpern wiederzugeben: Eine Darstellungstechnik, die Assoziationen an den Stil
von Comiczeichnungen weckt.
Szenografische Diagramme
Um komplexe Zusammenhänge, konzep­
tio­nelle Anliegen sowie die Visualisierung
räum­licher wie auch zeitlicher Dynamik
auf­zu­zeigen, haben sich Architekten wie
Lichtplaner mit Informationsgrafik befasst.
Das Spektrum der Diagramme reicht von der
Ästhetik von Tabellenkalkulationen bis hin
zu künstlerischen Collagen. Dabei riskiert
die Konzeptzeichnung, sich auf Symbolik zu
beschränken und die Lichtwirkung im Raum
zu verdrängen. Die zeitliche Dynamik des
Lichts im Vergleich zu räumlichen Abfolgen
erfordert eine Bildsprache, die konventio­nel­le
Zeichnungen in ihrer Statik nicht leis­ten
können. Um Naturphänomene wie sich veränderndes Tageslicht in elektrische Beleuchtung umzusetzen, entstanden daher Grafiken, die die Nutzung und Beleuchtung auf
einem Zeitstrahl abbilden.
Der Künstler Wallace Rimington führte
um 1910 Lichtfarbe und Musik in seiner Farb­
or­gel zusammen. Mit einer musikalischen
Notation legte er die Farbe und die Geschwin­
digkeit des Farbwechsels in einer Partitur fest
und erzeugte Folgen von reinen oder
gemisch­ten Farben.
Der amerikanische Landschaftsarchitekt
Lawrence Halprin erfand in den 60ern einen
visuellen Code für die neue Technik programmierbarer dynamischer Wasserspiele.
Jede der drei Gruppen von Wasserdüsen des
Fort Worth Springbrunnens hat Halprin in
ein separates Diagramm für Wasser, Licht
und Klang gesetzt und die Intensität im Verhältnis zur Zeit aufgetragen. In einem separaten Diagramm überlagerte er alle Gruppen,
um sie als Orchesterwerk zusammenzufassen.
Bernard Tschumi betrachtet die kinematische Bildmontage als Verbindung von Raum,
Bewegung und Aktion. In seinem Projekt für
das National Studio for Contemporary Art
in Tourcoing kombinierte er die Bildsprache eines linearen Zeitverlaufs mit Fotos.
Die große Stahlkonstruktion eines Daches
Der amerikanische Archi­
tekt und Architektur­
zeichner Hugh Ferriss
setzt Beleuchtungseffekte
für eine dramatische
Inszenierung der Baukör­
per ein und unterstreicht
dies mit einer expressiven
Plastizität.
John Flynn ergänzte in
seinem Buch „Architec­
tural Lighting Graphics“
von 1962 Fotos mit Zeich­
nungen, um auf Aspekte
wie Lichtverteilung und
Leuchtenform besser ein­
gehen zu können.
In dem Buch „Das künstli­
che Licht in der Architek­
tur“ von 1974 abstrahiert
Hans Gabriel die Licht­
szenen auf Schwarz und
Weiß für einen einfache­
ren Verleich von Beleuch­
tungsvarianten.
Der deutsche Grafikdesig­
ner Otl Aicher hatte 1992
zusammen mit Harald
Hofmann das „Handbuch
der Lichtplanung" publi­
ziert, das durch die gra­fi­
sche Reduktion auf Striche
und Flächen beeindruckte
und die Beleuchtung über
Lichtkegel vermittelte.
ERCO Lichtbericht 86 13
verschmilzt zu einem Bildstreifen, der Form
generiert, sich über mehrere Zeilen entfaltet
und das komplexe Leben vor Augen führen
soll.
Eine komplexe Notation für ein synästhe­
tisches Ereignis, das neben Klang und Licht
auch die Kategorien Duft, Farbe, Material,
Stimmung und Ladenattraktionen einschließt,
entwickelten Holzer Kobler Architekturen für
die Mall Ebisquare in der Schweiz. Die Vertikale listet die 21 Orte der Mall auf, die Horizontale zeigt den Zeitstrahl. Im Vergleich zu
anderen Lichtpartituren bringt dieses Diagramm eine ganzheitliche Atmosphäre in der
Architektur zur Geltung.
Helmut Jacoby setzte
Textur, Details und Per­
sonen ein, um überzeu­
gende Zeichnungen zu
schaffen. Für die Kompo­
sition wähl­te er bewusst
den Standort eines Pas­
santen aus, damit die Per­
spektive natürlich wirkt.
Lawrence Halprin hat
die Choreografie seines
Spring­brunnens in ein
grafisches Diagramm
gesetzt, um den Faktor
Zeit zu berücksichtigen.
Bernard Tschumi arbeitet
hingegen mit einer film­
artigen Bildmontage, die
Atmosphäre konkreter
einfängt.
14 ERCO Lichtbericht 86
Aktuelle Projekte wie das
Dolder Grand Hotel aus
dem Büro Foster + Part­
ners greifen diese Tradi­
tion mit digitalen Visua­
lisierungstechniken auf.
Auch auf der Architektenseite hat der
Einsatz von CAD und Simulationsprogrammen in den letzten Jahren zu einem neuem
Verständnis von Licht geführt. Der selbstleuchtende Monitor hat den beleuchteten
Zeichentisch abgelöst und so bestehen vom
ersten Mausklick an Konzepte und Architekturen aus Licht. Im Visualisierungsprozess
entsteht ganz von alleine luminoser Raum,
wie das Rendering des Jellyfish House belegt.
Animation
Zu den sehr frühen Experimenten mit dynamischen Licht und Film lässt sich sicherlich
der Light Space Modulator des ungarischen
Bauhauslehrers László Moholy-Nagy zählen.
Software
Da seine Arbeit von einem kinetischen Modell
Die Lichtvisualisierung der vergangenen
ausgeht, ist sie frei von der flachen ErscheiDekade steht maßgeblich im Zeichen technung heutiger leuchtender Pixelwände.
nischer Veränderungen. So hat sich die SoftÜber das Internet lassen sich dynamische
ware Photoshop zu einem der wichtigsten
Computervisualisierungen nicht nur zur PräProgramme für die Illustration von Licht
sentation schnell verbreiten, sondern auch
etabliert.
als interaktives Werkzeug im PlanungsproWährend Helmut Jacoby seine Gebäudezess oder für didaktische Zwecke in Onlineflächen Stück für Stück mit feiner Textur
Lichtratgebern für didaktische Zwecke
zeichnete, füllen Photoshop-Anwender
nutzen. So entstand für das Kunstmuseum
eine Fläche in einem Schritt oder ziehen
Graz durch Realities United eine Softwarelöeine Textur aus einer Bibliothek über einen
sung, die das Abspielen selbst hochgeladener
Ausschnitt. Mit einem weiteren Klick lasFilme auf der Medienfassade simulierte.
sen sich Bildebenen stufenlos einblenden.
Die benutzte Mapping-Technik beschränkt
Lichtkegel lassen sich als transparente Ebene sich auf eine flächige Behandlung der Pixelin die Zeichnung einsetzen. Hier entsteht
Fassade und den Ausschluss von indirekter
häufig eine Staffelung von Ebenen, die mit
Beleuchtung und Reflexionen. Immerhin
Raum­tiefe assoziiert werden. Bei genauerer
erlaubt die 3D-Darstellung der Software,
Betrachtung offenbart sich, dass sich diese
verschiedene Perspektiven einzunehmen und
Räumlichkeit aber anders als der Raum in
Konzepte im urbanen Kontext zu prüfen.
einem drei­dimensionalen CAD-Programm
Die Simultanität von verschiedenen Funkverhält. Räum­liche Verschränkungen können tions- und Bewegungsabläufen in einem
bei CAD ineinander greifen, während Photo- Gebäude illustriert anschaulich die Animatishop mit parallelen Bildebenen arbeitet. In
on von Diller+Scofidio für den Entwurf des
der Arbeit von Planern, die eher mit PhotoEyebeam Museum of Art and Technology
shop als mit dreidimensionalen Lichtsimula- in New York. In einem Zeitraffer zeigen sie
tionsprogrammen arbeiten, hat sich so eine
aus der Sicht von vier Nutzern parallel den
unterschiedliche Haltung zum Raum maniAblauf von 24 Stunden mit der wechselnden
festiert. Wo Architekten mit Modellierung
Einbeziehung von Tages- und Kunstlicht.
visuelle Reize erzeugen, neigen andere PlaMit dem Start von YouTube ist die Visualiner dazu, die Binnenstruktur von Bauteilen
sierung und Kommunikation durch Filme
mit Licht zu versehen.
heute zum Alltag geworden. Sie wird vorausDie immer komfortableren Werkzeuge
sichtlich mindestens einen genauso starken
zur Farbgestaltung in BildbearbeitungsEinfluss auf die Lichtplanung ausüben wie
programmen haben ebenfalls Spuren in der
zuvor die digitale Bildbearbeitung. Dem Film
Architekturbeleuchtung hinterlassen, wenn
selbst wird die Rolle als Entwurfswerkzeug
alternative Lichtszenen nicht mehr aus einem zufallen und er wird sich als Instrument zur
differenzierten Spiel von hell und dunkel,
Evaluation von dynamischen Lichtkonzepten
diffus und gerichtet bestehen, sondern sich
etablieren.
verengen zu bloßen Farbvarianten, bei denen
Komplett gerenderte Filme mit einem sehr
ausschließlich eine Drehung am Farbrad in
hohen Grad an Realismus in Bezug auf indider Software erfolgt. Leider kann Bildbearrekte Beleuchtung und Spiegelung kommen
beitungs-Software nicht alle in der Architek- derzeit nur selten zum Einsatz, da die räumtur nutzbaren Lichtqualitäten wiedergeben.
liche Dynamik bei präzisen LichtsimulatioBeim Wechsel vom konventionellen Zeinen hohe Rechenleistung erfordert.
chentisch zu CAD-Modellen hat der Anteil
von Grundrissen und Ansichten zugunsten
Ausblick
von Perspektiven allmählich abgenommen.
Die Betrachtung der Anfänge digitaler VisuSoftware wie Google Map veränderte durch
alisierungen zeigte, wie die Bildqualität
den Blick von oben zusätzlich die Sichtweise. zunächst hinter der klassischen zeichneriWie bei dem Ordrupgaard Museum von Zaha schen Darstellung zurückblieb. Der Grad an
Hadid, bei dem die Innenbeleuchtung die
Details innerhalb von Flächen und im speGebäudestruktur im Lageplan zum Vorschein ziellen der Umgebung sucht in jüngster Zeit
bringt, arbeitet auch die Modellbaufotogra- wieder den Anschluss an frühere, analoge
fie mit neuen Sehachsen.
Zeiten. Zur Verortung und Distanzierung
gegenüber dem rein Virtuellen zeigen digitale Illustrationen zunehmend Verweise auf
die Umgebung oder Fotos von Menschen.
Mit dem Einzug digitaler Medien steigerte
sich nicht nur die Geschwindigkeit der Bildproduktion, sondern es entstand zunächst
unreflektiert ein neues Verständnis und ein
anderer Umgang mit Licht – bedingt durch
die Eigenheiten der Soft- und Hardware.
Der Ansatz, mittels Computersimulationen
losgelöst von den Eigenschaften realer
Leuchten mit Lichtwirkungen experimentieren zu können, führt zur Chance, neuartige
Lichtarchitekturen zu entwickeln. Selbst
wenn dieser Ansatz weniger auf Realismus
abzielt, kann er die Imagination stimulieren
und zum wertvollen Baustein für Innovation
werden. Die Lichtplaner stehen dabei vor der
Notwendigkeit und Herausforderung, den
Architekten auf die möglichen Unzulänglichkeiten seiner Methode hinzuweisen und
visionäre Vorstellungen lichttechnisch zu
lösen.
Beim Blick auf zahlreiche Medienfassaden
der jüngeren Zeit lässt sich eine Strömung
nicht verkennen: Wie beim Monitorbild
zog auch in die Fassade eine leuchtende
Pixelstruktur ein. Digital vernetzt entstehen Gebäudehüllen oder Oberflächen, die
dynamische Lichtbilder generieren. Damit
wird die Bewegung auf Oberflächen zum
wichtigsten Gestaltparameter – anders als
bisher, wo die Modellierung von Bauvolumen und Strukturen mit Streiflicht, Flutung
oder einer Beleuchtung von innen heraus im
Fokus stand.
Die Modellbaufotografie
des Ordrupgaard Muse­
ums von Zaha Hadid
arbeitet mit einer unge­
wohnten Perspektive und
erklärt über die Innenbe­
leuchtung die Gebäude­
struktur und Lage.
Die szenografische Nota­
tion für die Schweizer
Mall Ebisquare von Holzer
Kobler Architekturen
erinnert an eine Partitur
und illustriert anhand von
Zeilen, Linien und Farb­
flächen das synästheti­
sche Einkaufsereignis mit
Licht, Klang und Duft im
Zusammenspiel mit der
Besucherfrequenz.
Entwürfe wie das Jellyfish
House von Iwamoto Scott
Architecture lassen durch
das "ambient light" in
der Simulationssoftware
Raumvisionen entstehen,
die aus sich selbst zu
leuchten scheinen.
László Moholy-Nagy doku­
mentierte 1930 die Licht­
effekte und Bewegungen
seines Licht-Raum-Modu­
lators im Film „Lichtspiel
Schwarz-Weiß-Grau“ und
entwickelte die Vision, dass
ähnliche Geräte in Wohn­
räumen per Rundfunk
über eine Sendezentrale
ferngesteuert Lichteffekte
reproduzieren sollten.
Für das Kunstmuseum
Graz entwickelte Realities
United 2001 eine Soft­
ware, mit der sich Filme in
Echtzeit auf einer virtuel­
len Medienfassade in 3D
abspielen ließen, um die
Wirkung im urbanen Kon­
text aus verschiedenen
Perspektiven bewerten zu
können.
Thomas Schielke, Jahrgang 1973, ist als
Architekt bei ERCO tätig und für den
Bereich der didaktischen Kommunika­
tion verantwortlich. Er betreut dort den
Ratgeber im Light Scout (www.erco.com/
guide), leitet Lichtseminare und publiziert
Artikel und Buchbeiträge zu Lichtplanung
und Lichttechnik. Darüber hinaus lehrt er
Lichtplanung an verschie­denen Hoch­
schulen und promoviert zur Zeit an der
Technischen Universität Darmstadt. Sein
Artikel gibt in gekürzter Form den gleich­
namigen Vortrag wieder, den er bei der
Professional Lighting Design Conference
in London 2007 präsentierte.
ERCO Lichtbericht 86 15
Emanon Projektionsstrahler
mit Goborotator
Der Projektionsstrahler
mit Projektionsoptik
ermöglicht präzise Abbil­
dungen. Die drei Linsen
erzeugen eine eng strah­
lende Lichtverteilung für
maximal zwei Gobos.
Viele Techniken und Effekte der
Bühnenbeleuchtung gelangen über
die Anwendung in Verkaufsräumen
und Schaufenstern, bei Präsenta­
tionen oder auf Messeständen in
die Architektur. Die Zeit war reif,
für dieses Anwendungsgebiet eine
von Grund auf neue Strahlerserie
zu entwickeln – ein System, das die
Fortschritte der Lichttechnik der
letzten Jahre bündelt und mit dem
kreative Planer das Prinzip „tune
the light“ mühelos in die Praxis
umsetzen können. Lichtwerkzeuge,
mit denen sich szenografische
Effekte, wie sie Kunden aus Büh­
nen­shows und Veranstaltungen
vertraut sind, auch im alltäglichen
Dauerbetrieb realisieren lassen. Die­
se neue Strahlerserie heißt Emanon,
und sie umfasst mit einem präg­
nanten, integrativen Gehäuse­
design hoch differenzierte Licht­
werkzeuge: von Standards wie
Strahlern für Niedervolt-Halogenoder HIT-Lampen über ERCO Spe­
zialitäten wie LED-Strahlern vary­
chrome bis zu exklusiven techni­
schen Besonderheiten wie dem
DALI-gesteuerten Goborotator.
Innerhalb des Emanon Programms
stellen die Projektionsstrahler mit
Goborotator eine innovative Beson­
derheit dar. Durch den Einsatz von
unabhängig voneinander steuerba­
16 ERCO Lichtbericht 86
ren rotierenden Gobos lassen sich
faszinierende Projektionseffekte
erzeugen. Der Charakter solcher
Projektionen kann von langsam
bewegten, subtil-atmosphärischen
Wirkungen bis zu stimulierenden,
hoch dynamischen Blickfängen rei­
chen. In den Goborotator können
zwei Metall- oder Glasgobos, aber
auch Farbfilter oder Strukturgläser
eingesetzt werden – der Fantasie
sind kaum Grenzen gesetzt. Die
Steuerung von Drehrichtung und
-geschwindigkeit erfolgt entweder
über einen Drehschalter direkt am
Strahler oder über das Lichtsteuer­
system ERCO Light System DALI
und seine integrierte Software
Light Studio, die zur Bedienung
des Goborotators ein komfortables
Werkzeug bereitstellt. Leise Zahn­
riemenantriebe, elastisch gelagerte
Motoren, langlebige Leuchtmittel
und die lüfterlose, thermisch opti­
mierte Konstruktion sorgen für den
zuverlässigen Dauerbetrieb in der
Architektur.
Der Projektionsstrahler
mit Abbildungsoptik
erzielt mit einer Linse
einen breiten Ausstrah­
lungswinkel für weich­
zeichnende Beleuch­
tungseffekte. Beide
Projektionsstrahler sind
auch mit Goborotator
erhältlich.
Der Wechsel der Gobos
geschieht unkompliziert
mit wenigen Handgriffen.
Nach dem Abnehmen des
vorderen Gehäuseteils
kann der Goborotatorvor­
satz zur Seite geschwenkt
werden. Der Austausch
der Gobos gegen neue
Motive erfolgt werkzeug­
los mittels Klemmfedern.
Eine Auswahl von Gobos
mit abstrakten Strukturen
bietet ERCO selbst als
Zubehör an. Da die Gobos
ein Standardmaß haben,
ist eine breite Vielfalt
weiterer Gobos bei ande­
ren Anbietern erhältlich.
Die Drehrichtung der
Gobos lässt sich indivi­
duell einstellen.
Über die Software Light
Studio lassen sich die
vielfältigen Möglichkei­
ten der Goboprojektion
steuern: Geschwindigkeit,
Drehrichtung sowie
unterschiedliche dyna­
mische Verläufe kann der
Anwender spezifisch auf
seine Beleuchtungsaufga­
be abstimmen.
ERCO Lichtbericht 86 17
Fokus
Farbtemperatur
Neben der Helligkeit nimmt der
Mensch auch die Farbe von Licht
wahr. Im Bereich der weißen Licht­
farben beschreibt man die Farbtöne
mit der Farbtemperatur. Über diese
Eigenschaft kann der Planer Ein­
fluss auf die Atmosphäre nehmen
und bestimmen, ob Räume und
Objekte warmtonig erscheinen
oder kühl durch einen höheren
Blauanteil wirken.
Darstellen lässt sich die Farb­tem­
peratur im Dreieck des CIE-Norm­
valenzsystems auf dem planck­
schen Kurvenzug. Dieser Kurvenzug
resul­tiert aus dem plankschen
Strahler als einer idealen thermi­
schen Strahlungsquelle, die ihre
Lichtfarbe proportional zu ihrer
Temperatur verändert: Mit zuneh­
mender Temperatur verschiebt
sich die Lichtfarbe vom roten zum
blauen Bereich. Anschaulich wird
dies bei der Glühlampe, deren rot
glühende Wendel im gedimmten
Zustand ein sehr warmtoniges Licht
aussendet, während sich bei voller
Leistungsaufnahme der rötliche
Anteil reduziert und das Licht mit
zunehmender Temperatur weiß
erscheint. Entsprechend wird die
Farbtemperatur in Kelvin angege­
ben. Da der plancksche Strahler ein
idealisierter Körper ist, liegen die
Farborte realer Lichtquellen, wie
z. B. der Hochdruck-Entladungs­
lampen nicht unbedingt direkt auf
dem Kurvenzug. Man hat daher
eine Geradenschar mit ähnlichsten
Farbtemperaturen eingeführt, mit
denen sich auch Lichtfarben defi­
nieren und der Farbtemperatur
eines Temperaturstrahlers zuord­
nen lassen, die nicht auf der Kurve
liegen. Dies hat allerdings auch zur
Folge, dass zwei unterschiedliche
Lichtquellen mit gleicher Farbtem­
peraturangabe dennoch leicht im
Farbton voneinander abweichen
können, weil sie an verschiedenen
Stellen auf den Geraden liegen.
Für die Praxis existiert eine
Klassifizierung in warmweiß (ww)
<3300K, neutralweiß (nw) <5000K
und tageslichtweiß (tw) >5000K.
Warmweiße Lampen betonen den
roten und gelben Spektralbereich,
während unter tageslichtweißem
18 ERCO Lichtbericht 86
Doppelfokus
Licht blaue und grüne, also kalte
Farben hervorgehoben werden.
Damit lässt sich die Farbtemperatur
als gestalterisches Mittel zur Prä­
sentation von Objekten und Waren
einsetzen. Aus der Natur kennt
man kältere Lichtfarben mit hohen
Beleuchtungsstärken vom blauen
Himmel mit 10000–26000K. War­
me Lichtfarben tauchen eher bei
geringen Beleuchtungsstärken auf,
wie dem Licht einer Kerzenflamme
mit 1900K. Dimmt man das Licht
von Glühlampen, verschiebt sich
die Farbtemperatur von 2800K auf
etwa 2000K und es entsteht eine
der Kerze vergleichbare Lichtfarbe.
Beim Dimmen von Leuchtstofflam­
pen bleibt die Lichtfarbe dagegen
konstant, sodass die Atmosphäre
von Räumen mit gedimmten Licht
bei diesen beiden Lampentypen
sehr unterschiedlich ausfällt.
Da das Auge Unterschiede von
Farbtemperaturen nicht linear
wahrnimmt, erscheint eine Diffe­
renz von 500K im warmweißen
Bereich kontrastreicher als bei
tageslichtweißen Lichtfarben.
Dem­entsprechend bieten die Lam­
pen­hersteller für warmweiße Licht­
farben eine feinere Abstufung der
Lichtfarben an als bei Lampen mit
höherer Farbtemperatur.
Im Vergleich zur warmto­
nigen Akzentbeleuchtung
mit Halogenlampen wirkt
das von oben einfallende
Tageslicht kühler und
blauer.
0.58 y
0.50
0.42
0.34
0.26
3000
3300 K
4000
5000
6000
8000
2500 K
2000 K
1600 K
ww
nw
tw
0.32 0.40 0.48 0.56 0.64 0.72
A
QT, QPAR
QT-NV
T
TC
HIT-CE
HST
LED
2000
x
3000
Ausschnitt aus der Farb­
fläche mit dem planck­
schen Kurvenzug und der
Geradenschar der Farbor­
te ähnlicher Farbtempe­
ratur. Angegeben sind die
Bereiche warmweiß (ww),
neutralweiß (nw) und
tageslichtweiß (tw).
4000
5000
6000
TF (K)
Bereiche der Farbtem­
peratur bei unterschied­
lichen Lampentypen.
Einige Leuchtmittel, wie
zum Beispiel Leucht­
stofflampen sind in
unterschiedlichen Farb­
temperaturen verfügbar.
Die relative spektrale Ver­
teilung zeigt die Unter­
schiede der Leuchtstoff­
lampe warmweiß (oben),
neutralweiß (Mitte) und
tageslichtweiß (unten).
400
400
500
500
600
600
700
700
(nm)
(nm)
Farbwiedergabe
Die Farbe beleuchteter Objekte
resultiert aus dem Zusammenwir­
ken von Licht- und Körperfarbe.
Spielt die Wahrnehmung von far­
bigen Oberflächen eine wichtige
Rolle in einer visuellen Umgebung,
sollte das weiße Licht die einzelnen
spektralen Bereiche gleichmäßig
darstellen, also eine hohe Güte in
der Farbwiedergabe erzielen.
Zur Bewertung der Farbwieder­
gabe einer Lichtquelle beurteilt man
den Grad der Farbveränderung von
Objekten gegenüber einer Refe­
renz­lichtquelle, sei es ein Tempera­
turstrahler oder Tageslicht. Anhand
einer Skala von acht oder vier­
zehn Körperfarben (Ra8 bzw Ra14)
ermittelt man den Farbein­druck.
Das Ergebnis wird im Farb­wieder­
gabeindex angegeben, der bei 100
sein Optimum hat. Geringere Werte
bedeuten eine entsprechend
schlechtere Farbwiedergabe. Ver­
breitet hat sich auch eine Eintei­lung
in Stufen. Die Stufe 1 (Ra 80–100)
wird beispielsweise für Museen,
Geschäf­te oder repräsentative
Räumen als erforderlich erachtet.
Die Güte der Farbwiedergabe
hängt mit dem Lichtspektrum der
Lampe zusammen. Das kontinuier­
liche Spektrum von Glühlampen
garantiert eine sehr gute Farb­wie­
dergabe. Bandenspektren von
Leucht­stofflampen und Ent­la­
dungs­lampen weisen hingegen
einen geringeren Farbwiedergabe­
index auf. Manche Lampentypen
werden in verschiedenen Farbwie­
dergabequalitäten angeboten –
bessere Farbwiedergabe geht dabei
meist auf Kosten von Lichtstrom
und Lichtausbeute.
Zwei Lichtquellen mit der glei­
chen Lichtfarbe können sich in ihrer
Farbwiedergabe unterscheiden,
wenn ihr Lichtspektrum verschie­
den zusammengesetzt ist. Diesen
Wahrnehmungseffekt nennt man
Metamerie.
Die Farbwiedergabe­
qualität ist entscheidend
für die Wahrnehmung
und Differenzierung
von Farben. Bei hohen
Anforderungen wie im
Textil-Einzelhandel ist ein
Farbwiedergabeindex
Ra > 90 erforderlich.
Bereiche des Farbwie­
dergabeindexes Ra bei
unterschiedlichen Lam­
pentypen.
A
QT, QPAR
QT-NV
T
TC
HIT-CE
HST
LED
20
40
60
80
100
Ra
Glühlampen:
Allgebrauchslampe,
Halogenlampe, Nieder­
volt-Halogenlampe
400
500
600
700
(nm)
400
500
600
700
(nm)
400
500
600
700
(nm)
400
500
600
700
(nm)
400
500
600
700
(nm)
Halogen-Metalldampf­
lampen
Natriumdampf-Hoch­
drucklampen
Leuchtstofflampen
Thomas Schielke
LED ww
400
500
600
700
(nm)
ERCO Lichtbericht 86 19
Buddha Tooth Relic Temple and Museum
Der Insel- und Stadtstaat Singapur ist seit
Mai 2007 um eine Attraktion reicher:
In der Mitte des historischen Zentrums
Chinatown entstand ein buddhistisches
Kulturzentrum – das „Buddha Tooth Relic
Temple and Museum“, kurz: BTRTM.
Das fünfstöckige Gebäude wurde im traditionellen Stil der chinesischen Tang-Dynastie (618
– 907) errichtet, die als sogenanntes „goldenes
Zeitalter“ der buddhistischen Kunst in China gilt.
Der Komplex versteht sich zum einen als Museum mit einer Sammlung bedeutender Exponate,
zum anderen aber auch als lebendige Kultstätte
und Zentrum der buddhistischen Gemeinde
Singapurs, deren Mitglieder zum überwiegenden Teil chinesischer Abstammung sind.
Das Herzstück des Gebäudes ist die „Sacred
Buddha Tooth Relic Chamber“ im vierten Stockwerk, die das namensgebende Heiligtum des
Gebäudes enthält: Eine Zahnreliquie Buddhas,
aufbewahrt in einer aufwendig gestalteten
Stupa. Gläubige spendeten 420 kg Gold, um
diesen 3,60 Meter hohen Schrein auszuformen.
Die buddhistische Überlieferung berichtet von
vier Weisheitszähnen und vierzig Zahnreliquien,
die der Religionsstifter hinterließ und die in der
Verbreitung des Buddhismus eine wichtige Rolle
spielten. In einer täglichen Zeremonie öffnen
Mönche den Schrein und geben Gläubigen aus
der ganzen Welt Gelegenheit zur Anbetung.
Im dritten Stockwerk befindet sich ein Muse­
um für buddhistische Kultur. Seltene Gemäl­de
und wertvolle Skulpturen illustrieren die
verschie­denen Lebensphasen Buddhas. Die
Dach­terrasse beherbergt eine malerische Garten­
landschaft mit einer eigenen Orchideen­züch­
tung (Dendrobium Buddha Tooth) und eine
imposante tibetisch-buddhistische Gebets­
mühle. Soziale Aufgaben erfüllt die Dining Hall
im Untergeschoss, die kostenlos vegetarische
Speisen ausgibt. Das Nagapuspa Theatre bietet
für Veranstaltungen und Aufführungen einen
kleinen, aber technisch ausgefeilten Bühnen­saal.
Für Gläubige und Touristen, die eine Erinnerung
erwerben möchten, bietet der Tang Shop Devotionalien und Repliken der Museumskollektion,
und das Lotus Heart Tea House lädt im zweiten
Stock zum Verweilen ein. Alle Mitarbeiter sind in
ihren speziell entworfenen – der Tang-Dynastie
nachempfundenen – Gewändern gut zu erkennen und unterstreichen den umfassenden
Gestaltungsanspruch.
Das „einzigartige Singapur“, das die Tourismuswerbung verspricht, ist ein Schmelztiegel vieler asiatischer Kulturen: dynamisch,
kontrast­reich und farbenprächtig; die Vorzüge
von Ost und West, Vergangenheit und Zukunft
ver­bindend. Ziel der Planer von Lighting Design
Partnership war es primär, in diesem konkurrie­
renden Umfeld eine leuchtende Landmarke zu
positionieren. Die auskragenden Dächer, die
Dachlandschaft und die Eingangszone des
Tempels sind daher effektvoll beleuchtet, die
anspruchsvolle handwerkliche Ausformung
aller Bauteile auch bei Nacht gut ablesbar.
20 ERCO Lichtbericht 86
Selbst für Singapur, den
flirrenden Schmelztiegel vieler asiatischer
Kulturen, eine exotische
Erscheinung: der fünfstöckige Tempel-Neubau im
altchinesischen Stil.
Lichtplanung: Lighting Design Partnership,
Singapur
Fotos: Joe Lynch / Das Fotoarchiv, Singapur
http://www.btrts.org.sg
Der aufwendige Innenausbau, der sich ebenfalls
an traditionelle Motive, Muster und Bauformen
der Tang-Dynastie anlehnt, wetteifert mit den
eigentlichen Exponaten. Es dominieren Ober­
flä­chen aus Holz, Gold und rotem Lack. Die
Beleuch­tungsplanung reagiert darauf mit einem
Konzept aus exakt positioniertem Licht und
wohldosiertem Schatten. So ist gewährleistet,
dass nicht nur Sehaufgaben komfortabel gelöst
werden, sondern auch in allen Bereichen das
Bedürfnis nach Kontemplation erfüllt wird.
Grundsätzlich hat man sich im gesamten
Gebäude für ERCO Lichtwerkzeuge mit Nieder­
volt-Halogenlampen entschieden. Dieses
Leucht­mittel eignet sich aus verschiedenen
Gründen besonders für die Beleuchtung sakraler
Räume: Es ist problemlos dimmbar und damit
einfach in unterschiedlichen Lichtszenarien
steuerbar. Seine miniaturisierte Bauform ermög­
licht kleine Leuchtenabmessungen in Kombi­na­
tion mit hohen Abblendwinkeln – wichtig, wenn
wie hier eine besonders diskrete Integration der
Beleuchtung gefordert ist. Das brillante, warmtonige Licht harmoniert mit den Materialien der
Ausstattung und gibt die prächtigen Farben der
Exponate, Gewänder und Opfergaben optimal
wieder.
Die Kosten für den Bau des Tempels – immerhin 59 Millionen Singapur-Dollar, etwa 27 Milli­
onen Euro – wurden überwiegend durch Spenden gedeckt. Zweifel, die manche Kritiker an der
Authentizität der Reliquie äußern, spielen für
die Gläubigen keine große Rolle. Dies erklärt der
Vorsteher des Tempels, der ehrwürdige Abt Shi
Fa Zhao, der den Zahn 2002 von einem Mönch
geschenkt bekam, welcher ihn wiederum 1980
in Myanmar (Burma) entdeckt haben will, so:
Entscheidend für die Authentizität einer
Buddha-Reliquie sei letztlich der Glaube an ihre
Wirkung. Und dieser Glaube schafft sichtbare
Realitäten: In Form dieses einzigartigen Bauwerks, das seit seiner Eröffnung im Jahr 2007
Besucher aus aller Welt anzieht und fasziniert.
Im Hauptsaal des Tempels,
der „Hundert-DrachenHalle“, feiern die buddhistischen Geistlichen ihre
traditionellen Rituale. Die
prachtvollen Gewänder
sind Vorbildern aus der
Tang-Dynastie im 8. Jahrhundert n.Chr. nachempfunden, die als goldenes
Zeitalter des chinesischen
Buddhismus gilt.
TM-Strahler
Ein Designklassiker und
Dauerbrenner: Seit über 30
Jahren ist der TM-Strah­ler
mit seiner archetypischen
Form bereits Teil des ERCO
Programms. Dabei wurden
Lichttechnik, Lampen und
Betriebsgeräte stets dem
aktuellen Stand der Technik angepasst.
Die zentrale Stupa wird
mit schwarzen TM-Strahlern für 100W/12V Niedervolt-Halogenlampen
an deckenbündig inte­
grierten 3-Phasen-Stromschienen zum Leuchten
gebracht. Ihre eng strahlende Spotcharakteristik
akzentuiert präzise die
aufwendige Handwerksarbeit. Eine lokal gefertigte Ummantelung aus
durchbrochenem Metall
passt die funktionalen
Lichtwerkzeuge dem
dekorativen Umfeld an.
ERCO Lichtbericht 86 21
Quadra Linsenwandfluter
Das spezielle LinsenReflektorsystem dieser
Wandfluter sorgt für eine
gleichmäßige Wandbeleuchtung – bei einer
kompakten Bauform
von nur 133 x 157 mm
Deckenausschnitt in der
Ausführung für 50W
QR-CBC Niedervolt-Halogenreflektorlampen.
An der Raumperipherie
reihen sich Quadra Linsen­
wandfluter. Ihre vertikale
Beleuchtung definiert
die Begrenzungsflächen
der Halle und inszeniert
die ungezählten BuddhaStatuetten, die ihren
jeweiligen Spendern
gewidmet sind.
Doppelfokus-Downlight
Eine Besonderheit stellt
die Doppelfokus-Technik
dar: Der Ellipsoidreflektor
quali­fiziert die Leuchte
für hohe Räume, in denen
mit einer geringen Leuchtenanzahl gleichmäßige
Beleuchtungsstärken
erzielt werden sollen. Die
kleine Leuchtenöffnung
mit einem Durchmesser
von nur 112 mm erzielt
Auch im AvalokitesvaraSaal mit der Statue des
sechsarmigen Bodhisattva
Cintamanicakra Avalokitesvara sind zur blendfreien Grundbeleuchtung
Doppelfokus-Downlights
in die Kassettendecke
integriert.
eine komfortable Untersicht bei einem Abblendwinkel von 40°. So fügen
sich die Lightcast Doppel­
fokus-Downlights unauf­
fällig in die reich verzierte
Kassettendecke ein und
leuchten den Raum diskret aus.
Blickfang in der HundertDrachen-Halle ist eine
etwa 4,5m hohe Statue.
Sie stellt den Maitreya
Buddha dar, im Buddhismus der große kommende
Weltlehrer.
Ein diskretes und flexibles
System aus 3-PhasenStromschienen und Pollux
Strahlern mit Transadap­
tern für Niedervolt-Halo­
gen­lampen 50W/12V
dient als Beleuchtung im
Museum und dem Bereich
für Wechselausstellungen
im 2. und 3. Stockwerk
des Tempels. Mit dem
Vario­reflektor für enge bis
mittelbreite Lichtkegel
(ca. 11°-24°) lassen sich
22 ERCO Lichtbericht 86
mit Pollux auch unterschiedlich große Exponate
präzise akzentuieren. Das
Potentiometer am Trans­
adapter erlaubt die individuelle Dimmung jedes
Strahlers. Das Umfeld
bleibt dank perfekter
Abblendung kontrastreich
dunkel.
Pollux Strahler
Besonders klein und
kom­pakt eignen sich die
Strahler aus dem Pollux
Programm durch ihr vielseitiges Zubehör für die
inszenierende Beleuchtung mit niedrigen bis
mittleren Beleuchtungsstärken.
ERCO Lichtbericht 86 23
BMW Welt, München
Architekt: Coop Himmelb(l)au, Wien
Lichtplanung: ag Licht, Bonn
Fotos: Thomas Mayer, Neuss
Ein Wirbelwind aus Glas und Stahl soll für
kommende Jahre das Markenbild von BMW
prägen. Die Beleuchtung des Erlebnis- und
Auslieferungszentrums schafft den Spagat
zwischen theatralischer Inszenierung und
effizientem Sehkomfort.
Auslieferungszentrum,
Ausstellung, Boulevard,
Eventforum, Restaurant
und Bühne zugleich: Ein
derartig hochkomplexes
und multifunktionales
Bauwerk wie die BMW
Welt stellt besondere
Anforderungen an das
Beleuchtungskonzept.
24 ERCO Lichtbericht 86
Doppelkegel und Wolkendach – zwei architektonische Merkmale, die als Markenzeichen des
Büros Coop Himmelb(l)au gelten. Seit Oktober
2007 stehen diese Formen auch für BMW, denn
die Wiener Architektur-Rebellen bauten für den
Autohersteller ein Erlebnis- und Auslieferungszentrum, die BMW Welt. Mit ihrer fantastischen
Architektur und einer Vielzahl von Attraktionen
ist sie ein Besuchermagnet ersten Ranges: Schon
ein knappes Jahr nach Eröffnung begrüßte man
den zweimillionsten Gast.
Selbst für den Weltkonzern BMW, der Erschei­
nungsbild und Design traditionell hohen Stellen­
wert einräumt, stellt ein derart spektakulärer
Bau einen großen und mutigen Schritt dar. Er
steht in direkter Nachbarschaft des sachlichkühlen „Vierzylinder"-Verwaltungshochhauses
von Karl Schwanzer aus den 70er Jahren, einst
ein Meilenstein der Corporate Architecture,
und dem BMW Museum mit seiner prägnanten
Schüsselform. Im Kontrast dazu feiern die freien
Formen der neuen BMW Welt Dynamik, Kreativi­
tät, Emotion, aber auch das Vertrauen in techni-
Die aus dem formgeben­
den Doppelkegel ent­
sprin­gende 16.000 m²
große Dachwolke wird
von nur zwölf Pendelstützen getragen und vermittelt einen schwebenden
Eindruck. In ihrem Grundsystem besteht sie aus
einer oberen und einer
www.bmw-welt.com
sche Machbarkeit und die Fähigkeiten der Ingenieure. In einer Welt der sich rapide ändernden
Rahmenbedingungen muss diese Symbolik nun
für die nächsten Jahrzehnte tragen.
Die BMW Welt begegnet dieser Herausforderung mit einem offenen, flexiblen Raum- und
Nutzungsprogramm: Unter der gigantischen
Dachkonstruktion erstreckt sich eine komplexe
Topographie, in der sich um die zentrale Funk­
tion, die feierliche Übergabe von Automobile an
die Kunden, viele weitere Nutzungen gruppie­
ren: Vom puren Genuss des sensationellen
Raum­erlebnisses über Ausstellungsflächen wie
das BMW Technik und Design Atelier, Restaurants und Konferenzräume bis hin zu Lernlabors
für Jugendliche. Als 360 Tage im Jahr öffentlich
zugänglicher Ort soll die BMW Welt einen kontinuierlichen Dialog zwischen dem Unternehmen,
seiner Umwelt und den Besuchern fördern.
Sowohl durch die Konstruktion und Formen­
sprache als auch durch die multiplen Nutzungen
stellt dieses Projekt eine außergewöhnliche Herausforderung an die Architekturbeleuchtung
dar: Die unregelmäßigen, amorphen Formen
verweigern sich standardisierten Lichtkonzepten, und fast überall überlagern sich funktionale
mit szenografischen Anforderungen. Zudem soll
sich die Beleuchtung in ein komplexes gebäudetechnisches System fügen, das den effizienten
Betrieb des Gebäudes mit der ins Dach integrierten Photovoltaik-Anlage oder den intelligent kühl- und heizbaren Fassaden ermöglicht.
Das Beleuchtungskonzept für die BMW Welt
entwickelten die Planer des Bonner Büros ag
Licht. Dabei ließ sich das Team um Klaus Adolph
und Wilfried Kramb von der Wolken-Metapher
inspirieren: „Das Licht innerhalb dieses Gebäudes
hat neben der funktionellen Aufgabe auch eine
emotionelle Komponente zu erfüllen. Architek­
tonisch wird das Bild der Wolke vermittelt und
dient als Leitfaden der Gestaltung. Daher
erschien es nur natürlich, sich diesen Vergleich
auch für das Licht zu eigen zu machen," erläutert
Wilfried Kramb: „Die Untersicht einer Wolke hat
nie eine gleichförmige, homogene Farbe oder
Fläche – sie ‘lebt’."
Als technische Basis des Beleuchtungskonzepts entwickelten die Lichtplaner ein gleichmäßiges Raster von Einbauschlitzen über die
gesamte Fläche der Dachuntersicht, die sowohl
die Lichtwerkzeuge zur Allgemeinbeleuchtung
als auch zur Akzentuierung von Fahrzeugen,
sonstigen Objekten oder Raumzonen enthalten.
Diese Lichtschlitze sind mit einem Lamellenraster abgedeckt, das vor Einsicht und Blendung
schützt und dessen Lamellen zur Minimierung
von Lichtverlusten abschnittsweise schwenkbar
sind.
Ob bei den Lichtschlitzen als durchgängigem
Element oder der Vielzahl weiterer Beleuchtungslösungen im gesamten Gebäude: Die
Planer von ag Licht schufen für die BMW Welt
eine aufregende Synthese aus Architektur- und
Bühnenlicht mit den besten Werkzeugen aus
beiden Welten. Licht lässt die Wolke schweben
– auf Wunsch dynamisch-bunt bei Anlässen wie
der Präsentation neuer Fahrzeugmodelle oder
einfach weiß-blau wie der bayerische Sommerhimmel und die Firmenfarben von BMW.
unteren Trägerrostlage
mit einem Grundraster
von fünf mal fünf Metern.
Zwischen den Lagen sind
Diagonalstäbe eingefügt,
wodurch die zwei Rasterlagen zu einem räumlichen Tragwerk gekoppelt
werden.
Unter dem Wolkendach
zieht sich die Brücke wie
ein Rückgrat durch das
Gebäude und dient zur
Verbindung aller Bereiche.
Wie das Dach ist ihre
Unterseite mit Lichtschlitzen zur Installation
der Beleuchtungstechnik
versehen.
Drei Meilensteine der
Cor­porate Architecture:
Die neue BMW Welt, das
aus vier Zylindern zusam­
mengesetzte Verwal­
tungs­hoch­haus von Karl
Schwanzer – ein moderner Klassiker, erbaut zwi­
schen 1970 und 1972 –
sowie das schüsselförmige
BMW Museum, erbaut
1973, ebenfalls von Karl
Schwanzer. Zusammen
mit den Sportstätten des
Olympiaparks formt sich
hier ein einzigartiges
zeitgenössisches Architektur-Ensemble.
MK
ERCO Lichtbericht 86 25
Willkommen in der BMW
Welt! Das Erlebnis- und
Auslieferungszentrum hat
sich zu einem Besuchermagnet ersten Ranges
entwickelt. Es bietet über
das Markenerlebnis hinaus einen 360 Tage im
Jahr zugänglichen öffentlichen Raum mit Restau­
rants und kulturellen
Ver­anstaltungen.
Die unterschiedlichen
Nutzungsbereiche fügen
sich unter dem Wolkendach zu einer architektonischen Landschaft:
Sie umfasst großzügige,
lebhafte Transitbereiche
ebenso wie ruhige Inseln
zum entspannten Aufenthalt.
Das Konzept der Licht­
schlitze in der Hallendecke
löst eine Vielzahl unterschiedlicher Beleuchtungs­
aufgaben innerhalb des
riesigen Innenraums der
BMW Welt: Allgemeinund Akzentbeleuchtung,
unterschiedliche Objekt­
entfernungen durch Ver-
sprung der Ebenen, Spezialeffekte wie farbiges
Licht oder bewegliche
Lichtkegel. FarbwechselScheinwerfer beleuchten
von der Brücke aus die
Dachfläche. Das Ergebnis:
Ein lebendiger, bewegter
Raumeindruck.
Im Auge des Sturmes:
Der Doppelkegel fasziniert
durch seine dynamische
Konstruktion. Er beherbergt einen Raum für
öffentliche Veranstaltun­
gen, etwa Podiumsdiskussionen oder Jazz­konzerte.
Zur Inszenierung von
Architektur und Event
sind Stella Strahler mit
Der Deckenschnitt verdeutlicht, wie die Stella
Strahler in den Hohlraum
der Dachkonstruktion
integriert sind, sodass
sich eine einheitliche
Deckenfläche ergibt. Die
Abdeckraster schützen
zusätzlich vor Blendung
und geben der Deckenfläche eine dynamische
Binnenstruktur.
Die Planer von ag Licht
entwickelten aufgrund der
beengten Platzver­hält­
nisse in den Deckenschlitzen eine spezielle karda­
nische Aufhängung für die
Stella Strahler. Sie verlegt
den virtuellen Schwenkpunkt der Strahler ins Zen­
trum des Lichtaustritts.
In Bereichen mit normalen Deckenhöhen wie
dem Technik und Design
Atelier übernehmen Parscan Strahler die akzentuierende Beleuchtung.
Sie bieten besonders
hohe Lichtqualität und
viel Sehkomfort durch
spezielle Blendschutzmaßnahmen.
26 ERCO Lichtbericht 86
Stella Strahler für Halogen-Metalldampflampen
sind leistungsfähig und
vielseitig wie Bühnenscheinwerfer, entsprechen
jedoch hinsichtlich Sehkomfort, Wartungszyklen
und Energieeffizienz den
Anforderungen der Architekturbeleuchtung.
Hinter den Kulissen:
Neben dem Entertainment
gibt es in der BMW Welt
auch Bereiche für Konferenzen und Geschäftstreffen, die einen nüchternen
Auftritt haben. Eine Lichtvoute, die rhythmischen
Lichtkegel der Parscan
Strahler, engstrahlende
Lightcast Downlights
sowie Tageslicht aus Licht­
schächten sorgen hier in
den Korridoren des Business Centers für atmos­
phärische Qualität.
Das technische Design
der Stella Strahler von
Franco Clivio fügt sich
nahtlos in die Detailästhetik des Baus. Blendfrei
und präzise setzen die
in ihren Schwenkachsen
fixierbaren Strahler die
neuesten BMW Modelle
ins optimale Licht.
Scheinwerfern aus der
Bühnentechnik wie Farbwechslern oder MovingHeads kombiniert.
Das warmtonige Licht
der mit Niedervolt-Halogenlampen bestückten
Parscan Strahler und
Lightcast Downlights
kontrastiert mit dem
bläulichen Tageslicht aus
Oberlichtschächten.
ERCO Lichtbericht 86 27
Biblioteca Foral de Bizkaia, Bilbao
Immer öfter werden Magazine von Bibliotheken oder Museen nicht mehr versteckt,
sondern zur Schau gestellt. Auch der neue
gläserne Anbau dieser Bibliothek in Bilbao
präsentiert stolz seinen Inhalt – und ist
zugleich ein Musterbeispiel für vertikale
Beleuchtung.
Ein Leuchtturm der Literatur und der regionalen
Kultur: Als illuminierter
Glaskubus prägt der neue
Anbau der Biblioteca Foral
de Bizkaia das nächtliche
Stadtbild.
28 ERCO Lichtbericht 86
Welche Städte sind in jüngerer Zeit schon durch
ihre Architektur sprichwörtlich geworden?
Bilbao, die größte Stadt des spanischen Baskenlandes, hat es geschafft: Der publikumswirksame
Coup des Guggenheim Museums von Frank O.
Gehry prägte den Begriff des „Bilbao-Effekts",
dem seitdem Stadtväter in aller Welt nacheifern.
Doch Bilbao ist mehr als das Guggenheim. Abge­
sehen von den legendären Pintxos, wie die loka­
len Tapas-Varianten auf Baskisch heißen, gibt
es auch architektonisch noch einiges zu entde-
Architektur und Lichtplanung:
IMB Arquitectos (Gloria Iriarte, Eduardo Múgica
und Agustín de la Brena), Bilbao
Fotos: Thomas Mayer, Neuss
http://bibliotecaforal.bizkaia.net/
cken: Den Flughafen von Calatrava, die Metro
von Lord Foster, einen Büroturm von Cesar Pelli,
der zur Zeit in den Himmel wächst – und neben
den namhaften Importen auch qualitätvolle
Bauten einheimischer Architekten.
So zum Beispiel die Erweiterung und Sanie­
rung der Regionalbibliothek der Provinz
Biskaya durch das Büro IMB (Gloria Iriarte,
Eduardo Múgi­ca and Agustín de la Brena). Der
ge­schichts­trächtige Altbau von 1890 beherbergte ursprüng­lich die Provinzverwaltung
und wurde in den Zwanzigerjahren des vorigen
Jahrhunderts zur Bibliothek umgewidmet. 2003
erhielten die Architekten den Auftrag, die aus
den Nähten platzende Einrichtung nicht nur
zu erweitern, sondern in ihrer Konzeption und
Erscheinung fit für das 21. Jahrhundert zu
machen. Dafür haben sie das Bestandsgebäude
innen und außen sorgfältig restauriert, das
Nutzungskonzept neu geordnet und als weithin
sichtbares Signal der Erneuerung einen Kubus
aus Glas und Stahl an den Altbau angefügt: Das
neue Magazin, das auf sechs Stockwerken den
wertvollen Bestand der Bibliothek wie in einer
riesigen Vitrine aufbewahrt und präsentiert.
Eine Aufständerung dieses Volumens auf
Betonstützen lässt den Glaskubus schweben
und schafft gleichzeitig zusätzlichen Raum für
ein zurückgesetztes, verglastes Untergeschoss
als neuen Eingangs- und Ausstellungsbereich.
Auf der Rückseite gibt ihm der ebenfalls neue
Verwaltungstrakt, ein rechteckiger, mit Natursteinplatten verkleideter Turm, soliden Halt; vom
Altbau trennt ihn ein schmaler Luftraum. Großflächige Fenster in der ehemaligen Abschlussmauer des Altbaus schaffen interessante Blickbeziehungen.
Tagsüber reflektiert die Glashaut des neuen
Magazins die Bauten der Umgebung. Aufgedruckte Zitate zu Kultur und Frieden in vielen
verschiedenen Sprachen der Welt geben den
Fensterflächen eine feine Struktur und schaffen
eine Beziehung zur Funktion des Gebäudes als
einem Ort der kulturellen Verständigung. Der
konkrete Inhalt, die Regalreihen mit Büchern
und Zeitschriftenbänden, lassen sich hinter den
Reflexen nur erahnen.
Zu den faszinierenden Eigenschaften transparenter Architektur gehört es, sich tagsüber
auf diese Weise fast chamäleonartig zu tarnen
und mit dem Umfeld zu verschmelzen, um dann
abends mit Hilfe von raffinierten Beleuchtungskonzepten einen strahlenden Auftritt zu haben:
Glasarchitektur ist Lichtarchitektur. Allerdings
müssen die Planer dabei berücksichtigen, dass
das Glas selbst als transparentes Material nicht
beleuchtet werden kann wie eine massive Wand.
Ein erprobter Kunstgriff, den bereits der amerikanische Pionier der Lichtplanung Richard Kelly
zum Beispiel im Foyer des Seagram Buildings in
New York anwendete, ist die Wandflutung im
Gebäudeinneren. Es entstehen illuminierte vertikale Flächen, die durch die Glasfassade hinaus
scheinen und das Gebäude wie eine Laterne
leuchten lassen.
Mit Wandfluterbeleuchtung verwandelten
auch die Planer der Biblioteca Foral de Bizkaia
den spiegelnden Kubus des Magazins in ein
sechs Etagen hohes, leuchtendes Regal voller
Literarische Zitate zu
Kultur und Frieden in
vielen Sprachen der Welt
bilden eine feine Struktur
auf der Glasfassade des
Neubaus der Bibliothek
in Bilbao.
In der historischen Textur
der Altstadt von Bilbao
setzt die Stufenbeleuchtung mit LED-Orientie­
rungsleuchten einen tech­
nologischen Akzent, der
den Bibliotheksneubau
mit seinem Umfeld verbindet.
ERCO Lichtbericht 86 29
Bücher. Dazu reihten sie in den Stockwerks­
decken quadratische Deckeneinbau-Wandfluter
vom Typ ERCO TFL Wallwasher zwischen Fassade
und Bücherregale. Montiert mit 90 cm Abstand
zu den Regalen als zu beleuchtender Fläche und
mit 116 cm Achsabstand und bestückt mit kompakten Leuchtstofflampen TC-DEL 26W RE wird
so eine mittlere vertikale Beleuchtungsstärke
von 77 Lux bei sehr guter Gleichmäßigkeit
erreicht. Die hohe Effizienz von Leuchtmitteln
und Leuchten ermöglicht es, diesen für das
nächtliche Erscheinungsbild des Gebäudes so
bedeutenden Effekt auf wirtschaftliche und
energetisch vertretbare Weise zu erzeugen.
Aber auch an weniger prominenten Stellen
des Gebäudes bewältigen ERCO Produkte unterschiedlichste Beleuchtungsaufgaben: Etwa Site
Wandleuchten im Außenbereich, Zylinder Aufbaudownlights im Sockelbereich des Magazins,
Lightcast Downlights in vielen Verkehrszonen
sowie T16 Lichtstrukturen in Lese- und Studien­
sälen.
Die Betonpfeiler heben
das Volumen des Magazins in die Höhe. Darunter
entstand ein rundum verglaster neuer Eingangsund Ausstellungsbereich.
Wirtschaftliche Beleuchtung in den Verwaltungsund Verkehrszonen:
Lightcast Downlights und
Zylinder Aufbaudownlights mit kompakten
Leuchtstofflampen bieten
effizienten Sehkomfort.
Als führende regionale
Institution verfügt die
Biblioteca Foral de Bizkaia
über eine Vielzahl wertvoller historischer Bücher,
insbesondere von baskischen Autoren, Verlegern
oder zur Geschichte des
Baskenlandes. Sie finden
im neuen Magazin ihren
angemessenen Platz.
Rund um die Sockelzone
des Magazins erzeugen
Zylinder Aufbaudownlights einen Lichtteppich
rund um den Baukörper,
der mit zum schwebenden Eindruck beiträgt. Im
Außenbereich kommen
Site Wandleuchten zum
Einsatz.
Die Wandfluterbeleuchtung dient zum einen
dazu, durch die vertikalen
Beleuchtungsstärken
den gläsernen Kubus von
innen heraus leuchten zu
lassen – zum anderen ist
sie aber auch funktionale
und blendfreie Regalbeleuchtung, die den Mitarbeitern der Bibliothek
das Auffinden der Bände
einfach macht.
Architekturbeleuchtung
gibt dem Planer die Möglichkeit, seinem Gebäude
ein nächtliches Erscheinungsbild zu geben, das
sich stark von der Erscheinung bei Tag unterscheidet und eine eigene Fas­
zination entwickelt.
30 ERCO Lichtbericht 86
ERCO Lichtbericht 86 31
Schlusslichter
Erneut bewährte sich das
Messekonzept, die Pro­
dukt­neuheiten parallel
sowohl im praktischen
Einsatz zur Standbeleuch­
tung als auch zum
Anfas­sen auf den großen
Tischen und Podesten zu
präsentieren.
Light+Building 2008
Strahlende Gesichter beim
Manage­­ment der Messe Frankfurt:
Zum vierten Mal in Folge übertraf
auch die diesjährige Light+Building
(11.–16. April 2008) alle Planzahlen
und stellte mit mehr als 165.000
Besuchern, davon 66.000 interna­
tionale Fachbesucher, erneut
Rekor­de auf. Ein Andrang, der sich
auch auf dem ERCO Messestand
widerspiegelte, der ganz im Zei­
chen der neuen Spherolit-Techno­
logie stand: Blickfang war dabei
die Lichtwand, die vor dynamisch
farbigem Hintergrund 369 Sphe­
rolitreflektoren als RGB-Pixel mit
digitalen Projektionen kombinierte.
Wie gewohnt an dieser Stelle herz­
lichen Dank an alle Besucher für
das überwältigende Interesse und
an die vielen ERCO Mitarbeiterin­
nen und Mitarbeiter, die zum Erfolg
dieses Auftritts beigetragen haben!
Digitale Medien wie Flat­
screens mit Tutorialfilmen
standen ebenso zur Ver­
fügung wie praktische
Anschauungsmodelle,
um neue Technologien
zu erläutern.
Neue Produkte wie
Midipoll, die absolut
blendfreien Pollerleuchten
mit fortschrittlicher LEDBestückung, machten das
ERCO Konzept „Effizienter
Sehkomfort" anschaulich
und konkret.
Faszinierender Blickfang:
Die Lichtwand mit einer
Matrix aus 369 Spherolit­
reflektoren, die als RGBLichtpunkte synchron zu
projizierten Computerani­
mationen aufleuchteten
Die Gestaltung und Pro­
grammierung der Licht­
wand stammte von dem
Architekten und Szenogra­
fen Aksel Karcher, Berlin
(www.electricgobo.de).
Fachmessen sind immer
auch Stellenbörsen. Mit­ar­beiter der ERCO Perso­
nalabteilung waren in
Frankfurt präsent, um
Gespräche zu führen und
Interessenten zu infor­
mieren.
32 ERCO Lichtbericht 86
An der gegenüberlie­
gen­den Wandfläche
demons­trierten die mit
Sphero­lit­reflektoren
aus­ge­stat­te­ten Emanon
Strahler, Projektoren und
Goborotatoren ihre sze­
nografischen Qua­litäten.
Fachgespräche auf hohem
Niveau: Die Light+Buil­d­ing
etabliert sich als wich­
tigster Messetermin für
Lichtplaner weltweit.
Während in Frankfurt die
Messe brummte, arbeite­
ten die ERCO Lichtent­
wickler in Lüdenscheid
schon mit Hochdruck an
den nächsten Innovatio­
nen – auf Wiedersehen in
Frankfurt 2010!
Die ERCO Geschäftslei­
tung – sichtlich erfreut
vom gelungenen Messe­
auftritt (von links nach
rechts: Dr. Dirk Stahl­
schmidt, Kay Pawlik, Tim
Henrik Maack, Mark Oliver
Schreiter).
ERCO Lichtbericht 86 33
Das Schwimmsportzentrum, eines
der letzten Werke aus der Feder des
Architekten Harry Seidler, erhielt
im Mai 2008 als erstes Bauwerk
in Australien einen IALD Award of
Excellence. Effizient und wirkungsvoll beleuchtet eine Reihe von
Parscoop Flutern für HalogenMetalldampflampen das Hallen­dach
in Form einer gigantischen Welle.
Ian Thorpe Aquatic Centre,
Ultimo (Syndey)
Architekt: Harry Seidler &
Asso­ciates, Sydney
Lichtplaner: Steensen Varming,
Sydney; Harry Seidler & Associates,
Sydney
Fotograf: Dirk Meineke, Eric Sierins,
Max Dupain & Associates
E
ERCO Leuchten GmbH
Postfach 2460
58505 Lüdenscheid
Germany
Tel.:+49 2351 551 0
Fax:+49 2351 551 300
[email protected]
www.erco.com