Zielgruppenanalyse Solar 2011Endfassung
Transcription
Zielgruppenanalyse Solar 2011Endfassung
94 Inhalt 1 Vorwort ............................................................................................................... 4 2 Länderprofil Spanien ......................................................................................... 5 2.1 3 2.1.1 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung .................................................................... 6 2.1.2 Arbeitsmarkttrends und Lohnentwicklung ........................................................... 9 2.1.3 Zins- und Inflationsentwicklung .........................................................................11 2.1.4 Außenhandel.....................................................................................................13 2.1.5 Investitionsklima ................................................................................................15 2.1.6 Geschäftsklima in Spanien ................................................................................16 Energiemarkt Spanien ..................................................................................... 21 3.1 5 ENERGIEPOLITISCHE RAHMENBEDINGUNGEN ...........................................................21 3.1.1 Energiepolitische Administration .......................................................................21 3.1.2 Strommarkt .......................................................................................................22 3.1.3 Wärmemarkt .....................................................................................................23 3.2 4 DIE SPANISCHE VOLKSWIRTSCHAFT ......................................................................... 6 ENERGIEERZEUGUNG UND –VERBRAUCH .................................................................24 3.2.1 Energieerzeugung .............................................................................................25 3.2.2 Energieverbrauch ..............................................................................................25 3.2.3 Importe von Rohöl und Erdgas ..........................................................................28 3.2.4 Ausblick ............................................................................................................30 Erneuerbare Energien...................................................................................... 30 4.1 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN ...................................................................................30 4.2 STROMERZEUGUNG AUS ERNEUERBAREN ENERGIEN ...............................................33 4.3 GESETZLICHE REGELUNGEN UND VERORDNUNGEN ..................................................35 Solarthermie ..................................................................................................... 38 5.1 AKTUELLE SITUATION, TRENDS UND AUSSICHTEN ....................................................39 5.2 TECHNOLOGIEN UND ANLAGEN ...............................................................................44 5.2.1 Abgrenzungen und Überblick über die Technologien ........................................44 5.2.2 Optimierung und Verbesserung der Betriebssicherheit......................................46 5.3 PROJEKTE UND MARKTAKTEURE .............................................................................48 5.3.1 Die Situation auf dem spanischen Markt ...........................................................48 5.3.2 Solarthermische Anlagen im tertiären Sektor ....................................................51 5.3.3 Solarthermische Anlagen in der industriellen Produktion ...................................55 94 5.3.4 5.4 GESETZE UND GENEHMIGUNGSVERFAHREN .............................................................59 5.4.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen ....................................................................59 5.4.2 Genehmigungsverfahren ...................................................................................68 5.4.3 Nationale Förderprogramme für Solarthermie ...................................................69 5.4.4 Förderprogramme der Autonomen Regionen ....................................................75 5.5 6 Installationen zur solaren Kühlung ....................................................................58 POTENZIALE FÜR DEN MARKTZUGANG DEUTSCHER UNTERNEHMEN ..........................83 5.5.1 Wirtschaftliche Potenziale und Prognosen ........................................................83 5.5.2 Kundengruppen für solarthermische Anlagen....................................................89 Solarthermische Kraftwerke ........................................................................... 94 - AKTUELLE SITUATION, TRENDS UND AUSSICHTEN ..............................................................94 7 Fotovoltaik ........................................................................................................ 99 7.1 DIE ÜBERHITZUNG UND DER ANSCHLIEßENDE EINBRUCH DES SPANISCHEN FOTOVOLTAIKMARKTES ......................................................................................................99 7.2 DIE ZUKÜNFTIGE ENTWICKLUNG DES SPANISCHEN FOTOVOLTAIKMARKTES .............104 8 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis.......................................................... 107 9 Literaturverzeichnis ....................................................................................... 110 3 1 Vorwort Deutschland ist nicht nur Vorreiter beim Einsatz Erneuerbarer Energien, sondern auch in vieler Hinsicht Vorbild für den spanischen Erneuerbare-Energien-Sektor. Dies bezieht sich vor allem auf das Prämiensystem für die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energienquellen und auf gesetzliche Regelungen. Spanien hat seit der Verabschiedung des EE-Gesetzes RD 661 stark aufgeholt und nimmt in einigen Sektoren sogar einen Spitzenplatz im europäischen Vergleich ein, wie z.B. im Bereich der Windenergie und bei der Installation solarthermischer Kraftwerke. Auch in der Fotovoltaikbranche wurden die Ausbauziele, die der Plan für erneuerbare Energien, PER 2005-2010, für das Jahr 2010 vorschrieb, bereits 2008 um ein Vielfaches überschritten. In anderen Bereichen allerdings – und zu diesen gehört auch der Solarthermiesektor – ist Spanien weit davon entfernt, die im Plan zur Förderung Erneuerbarer Energien (PER) festgelegten Ausbauziele zu erreichen. Die Aussagen des Instituts für die Diversifikation und Einsparung von Energie (IDAE) für die nächsten Jahre klingen dennoch vielversprechend. Durch die Umsetzung der Vorgaben des neuen Aktionsplans für erneuerbare Energien (PANER 2011-2020) der Regierung, der Anfang des Jahres in Kraft getreten ist und der vorsieht, dass bis zum Jahr 2020 der Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieerzeugung auf 20% steigt, soll das Wachstum im Solarthermiesektor nachhaltig gefördert werden. Die im Aktionsplan enthaltenen Maßnahmen und Ziele werden in dem neuen Energieplan PER 2011-2020 (Plan de Energias Renovables), der nach Aussagen des IDAE im kommenden Juli verabschiedet wird, konkretisiert. Der Verband der solarthermischen Industrie in Spanien (ASIT) rechnet damit, dass dann auch erstmals eine Einspeisevergütung für den Solarthermiesektor eingeführt wird. Die Branche wird nach Verbandsangaben den Einsatz der Solarthermie sowohl im tertiären Sektor und der solaren Kühlung, als auch in Industrieprozessen vorantreiben, um das vorhandene Wachstumspotential auszuschöpfen. Die nachfolgende Analyse untersucht den spanischen Solarthermiemarkt. Sie behandelt vor allem die Industriezweige, die für deutsche Unternehmen viel versprechende Marktpotentiale und Geschäftsmöglichkeiten aufzeigen. Selbstverständlich steht Ihnen auch die Deutsche Handelskammer für Spanien bei Rückfragen gerne als Ansprechpartner zur Verfügung. 4 2 Länderprofil Spanien Das Königreich Spanien ist eine parlamentarische Erbmonarchie und gehört mit knapp 46 Millionen Einwohnern (INE BOLETÍN 2011) zu den fünf bevölkerungsreichsten Staaten der Europäischen Union (EUROSTAT, 2011 a). Das Land erstreckt sich auf einer Landesfläche von 504.750 km2. Nach Bevölkerungsprognosen von EUROSTAT (2010, p.161) wird die spanische Bevölkerung zwischen 2008 und 2060 um 5.2 Millionen Einwohner zunehmen und gehört somit zu den Mitgliedsstaaten mit den höchsten prognostizierten Wachstumszahlen. Veränderungen in der spanischen Bevölkerungszahl sind im Jahr 2008 durch natürliche Bevölkerungsbewegungen und einen Zuwanderungsüberschuss entstanden. EUROSTAT (2010, p.171) informiert, dass im Jahr 2008 Geburtenzuwächse von 131.000 Personen gemessen wurden und zwischen 1998 und 2008 ein Zuwanderungsüberschuss von 5.5 Millionen Personen beobachtet wurde. Diese prognostizierte Bevölkerungserhöhung bedeutet gleichzeitig einen Zuwachs an Verbrauchern und ein zukünftig höheres Marktpotenzial. Insgesamt ist Spanien in 50 Provinzen, 17 Autonome Gemeinschaften (Comunidades Autónomas) und Gemeinden eingeteilt. Hinzu kommen noch die beiden autonomen Städte Ceuta und Melilla, zwei spanische Exklaven an der marokkanischen Mittelmeerküste. Diese Autonomías stellen selbstständige Verwaltungsregionen dar, die über eine relativ hohe Entscheidungsfreiheit verfügen. Neben dem Spanischen (castellano) existieren drei weitere Amtssprachen: Katalanisch (catalán), Baskisch (euskadi) und Galicisch (gallego). Ihre Verbreitung ist hauptsächlich auf die Regionen Katalonien, Valencia, die Balearen, das Baskenland und Galicien beschränkt. Die Sprachregionen sollten bei Vertriebsaktivitäten als eigenständige regionale Segmente betrachtet werden, um eine erfolgreiche Marktbearbeitung zu gewährleisten. 5 INFORMATIONEN DES AUSWÄRTIGEN AMTES Staatsaufbau Spanien ist eine parlamentarische (Erb-)Monarchie. Mit der am 27. Dezember 1978 in Kraft getretenen Verfassung hat sich das Land als sozialer und demokratischer Rechtsstaat konstituiert. Die Verfassung gründet sich auf die unauflösliche Einheit der spanischen Nation. Sie gewährleistet das Recht der Nationalitäten und regionalen Gemeinschaften auf Autonomie und die Solidarität zwischen diesen. Das Staatsgebiet ist in Gemeinden, 50 Provinzen und 17 Autonome Gemeinschaften ("Comunidades Autónomas") sowie die nordafrikanischen Exklaven Ceuta und Melilla gegliedert. Der König ist Staatsoberhaupt und Symbol der Einheit und Beständigkeit des spanischen Staates. Er ernennt den Ministerpräsidenten und kann diesen nach Maßgabe der Verfassung seines Amtes entheben. Außerdem ernennt und entlässt er auf Vorschlag des Ministerpräsidenten die Mitglieder der Regierung. Er übt den Oberbefehl über die Streitkräfte sowie das Begnadigungsrecht, aber ansonsten keine direkte Staatsgewalt aus. Der Ministerpräsident bestimmt und leitet an der Spitze seiner Regierung die Innen- und Außenpolitik, die Zivil- und Militärverwaltung und die Landesverteidigung. Die Regierung ist dem Abgeordnetenhaus für ihre politische Amtsführung verantwortlich. Die Cortes Generales - Kongress der Abgeordneten und Senat, beide auf vier Jahre gewählt üben die gesetzgebende Gewalt aus, billigen den Staatshaushalt und kontrollieren die Regierungstätigkeit. Das Abgeordnetenhaus besteht aus 350 Abgeordneten; der Senat zurzeit aus 259 überwiegend direkt gewählten (208), im übrigen von den Autonomen Gemeinschaften benannten Senatoren. Das Abgeordnetenhaus kann durch ein konstruktives Misstrauensvotum die Regierung zur politischen Verantwortung ziehen. Quelle: AUSWÄRTIGES AMT, Stand März 20111 2.1 DIE SPANISCHE VOLKSWIRTSCHAFT 2.1.1 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Spanien lässt sich grob in Industrieregionen und landwirtschaftlich geprägte Regionen einteilen (siehe Abbildung 1.1). Die Industrieregionen sind hauptsächlich an der Nordküste, in Katalonien, Valencia und Aragonien als auch in der Region Madrid zu finden. Die landwirtschaftlich geprägten Gebiete umfassen die Provinzen Galicien im Norden, Andalusien und Murcia im Süden und die Zentralregionen außer Madrid. Die Wirtschaftssektoren in Spanien werden nach dem Nationalen Institut für Statistik (INE) in fünf Hauptgruppen klassifiziert. Tabelle 1 zeigt jeweils die Anteile am Bruttoinlandsprodukt (BIP) der fünf Sektoren (Landwirtschaft, Energie, Verarbeitende Industrie, Baugewerbe und Dienstleistungen) für die Jahre 2007, 2008 und 2009. Die sektorale Struktur der spanischen Wirtschaft entspricht deutlich der einer entwickelten Volkswirtschaft. So entfielen im Jahr 2007 insgesamt 60,9 % des spanischen BIP auf den Dienstleistungssektor. Der Anteil stieg in den Jahren 2008 und 2009 prozentual auf jeweils 63,1 % und 66,2 % an. An zweiter Stelle 1 http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Spanien/Innenpolitik_node.html 6 steht die verarbeitende Industrie mit einem Anteil am BIP von 13,2 % in 2007. Der Anteil ist nachlassend und beläuft sich im Jahr 2008 auf 13 % und im Jahr 2009 auf 11,6 %. Abbildung 1: Die Wirtschaftsregionen Spaniens Quelle: AHK Das Baugewerbe steht in 2007 mit einem Anteil von 10,6 % am Bruttoinlandsprodukt an dritter Stelle. Der Anteil ist auch zurückgehend und beläuft sich im Jahr 2008 auf 10,4 % und im Jahr 2009 auf 10 %. Die beiden Sektoren Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei und Energie haben mit Anteilen um die 2,5 % in allen drei Jahren den geringsten Anteil am BIP. Tabelle 1: Bruttoinlandsprodukte nach Wirtschaftssektoren in % Wirtschaftssektoren 1 2 BIP* 2007 BIP* 2008 BIP* 2009 Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei 2,6 2,4 2,5 Energie 2,4 2,6 2,7 Verarbeitende Industrie 13,2 13,0 11,6 Baugewerbe 10,6 10,4 10,0 Dienstleistungen 60,9 63,1 66,2 Nettogütersteuern 10,3 8,5 7,0 *Bewertung zu Marktpreisen, 1) vorläufige Werte, 2) hochgerechnete Werte Quelle: CONTABILIDAD NACIONAL DE ESPAÑA, INE 2011, eigene Übersetzung Von 1994 bis 2007 ist das BIP im jährlichen Vergleich real um durchschnittlich 3,5 % gestiegen. Diese Hochphase des wirtschaftlichen Wachstums brach in der zweiten Jahreshälfte 2008 ab. Im Vergleich der Jahre 2007 und 2008 lag der Anstieg nur noch bei 7 0,9 %. Im Vergleich der Jahre 2008 und 2009 wurde sogar ein Negativwachstum von -3,7 % vom INE kalkuliert. Viele Experten auf nationaler und internationaler Ebene erwarteten auch für 2010 einen real fallenden Wert von 0,4 % und prognostizieren für 2011 nur ein geringes reales Wachstum von 0,5 % (siehe Tabelle 2). Volkswirtschaftliche Experten des IWF halten erst im Jahr 2015 eine reale Steigerung des BIP von 2% für realistisch. Auch die Binnennachfrage wird für das Jahr 2011 als rückläufig eingeschätzt. Die Sparkassenstiftung FUNCAS prognostiziert Werte zwischen -0,2 und -0,5 %. Das wirtschaftliche Wachstum wurde in der Hochphase von einer positiven Binnennachfrage getragen, wohingegen im Jahr 2011 diese Stütze aufgrund von hoher Arbeitslosigkeit (20 %) und realen Einkommensrückgängen wegfällt. Diese Faktoren als auch sinkende Auftragslagen haben auch einen Nachfragerückgang nach Investitionsgütern zur Folge. Tabelle 2: Prognosen der gesamtwirtschaftlichen Lage (reale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %) Indikator 2008 BIP 1 2009 2 2010 3 2011 4 0,9 -3,7 -0,4 0,5 -0,6 -4,3 1,2 0,5 5,8 3,2 -0,4 -1,8 Bruttoanlageinvestitionen -4,8 -16,0 -7,3 -3,1 Einfuhr -5,3 -17,8 5,8 1,3 -1,1 -11,6 9,1 6,3 Durchschnittsstundenlohn 5,0 2,5 1,0 0,5 6 4,1 -0,3 1,6 1,4 Arbeitslosenrate 11,3 18,0 19,9 20,1 Staatsverschuldung (% des BIP) 39,7 53,1 65,0 73,6 Privater Verbrauch Staatlicher Verbrauch Ausfuhr 5 Inflationsrate 7 1) revidiert; 2) vorläufig; 3) Schätzung; 4) Prognose; 5) nominale Lohnkosten („Coste Salarial“), ohne Lohnnebenkosten, für Gesamtwirtschaft; 6) im Jahresdurchschnitt (Índice de Precios de Consumo (IPC), 7) keine Änderungsrate Quellen: OSTER (2011, S. 2) basierend auf „Contabilidad Nacional“ und „Encuesta Trimestral de Coste Laboral“, INE; Banco de España (BdE); „Panel de Previsiones“, FUNCAS; „Situación - España“, Banco de Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) Wirtschaftswachstum kann auch durch erhöhte Exporte erzielt werden. Die Exportnachfrage ist allerdings aufgrund der derzeitigen unsicheren Weltmarktsituation als eher zurückhaltend zu betrachten. Im Jahr 2010 wuchs die Nachfrage nach spanischen Exporten noch um 8,2 %, wobei FUNCAS für das Jahr 2011 lediglich einen Anstieg von 5,4 % prognostizierte. Auch für die Importzahlen erwartet die Stiftung einen Rückgang von 4,8 % in 2010 auf 2,1 % in 2011. Das Hauptproblem stellt allerdings die gegenwärtig sehr hohe Arbeitslosigkeit in Spanien dar. Die Arbeitslosenrate lag im Jahr 2008 noch bei 11,3 % und stieg im Jahr 2010 auf 19,9 8 % an (siehe Tabelle 2). Tabelle 2 zeigt weiterhin, dass im Jahr 2011 ein zusätzlicher Anstieg der Arbeitslosenrate um 0,2 % auf 20,1 % erwartet wird. Unter den Arbeitslosen sind hauptsächlich Personen der jüngeren Kohorten, Einwanderer und zuvor befristete Arbeitskräfte. Die spanische Regierung hat gemäß den erforderlichen öffentlichen Einsparungsmaßnahmen allerdings keinen großen Spielraum den Negativtendenzen durch das Ankurbeln öffentlicher Investitionen entgegenzuwirken. Tabelle 3 zeigt einen Rückgang des staatlichen Verbrauchs um -1,8 % zwischen 2010 und 2011. Insbesondere sind Umstrukturierungen im Sozialversicherungssystem, im Erziehungswesen und im Sparkassenbereich dringend notwendig, um diese Bereiche nachhaltiger und effizienter zu gestalten. 2.1.2 Arbeitsmarkttrends und Lohnentwicklung Trotz der abschwächenden Wirtschaftsentwicklung hat das durchschnittliche Lohnniveau zwischen den Jahren 2007 und 2008 in allen Sektoren zugenommen (siehe Tabelle 3). Tabelle 3: Lohnstruktur nach Sektoren 2007 1 2007 2 2008 1 2008 2 Insgesamt 20390,35 12,41 21883,42 13,53 Verarbeitende Industrie 23139,85 13,64 24035,91 14,35 Baugewerbe 18693,17 10,81 20706,74 12,08 Dienstleistungen 19980,14 12,41 21556,69 13,57 1) Durchschnittlicher Jahresbruttoverdienst in Euro, 2) Durchschnittlicher normaler Stundenlohn in Euro Quelle: INE 2011, eigene Übersetzung Der durchschnittliche Jahresbruttoverdienst in Spanien beträgt 21.833,42 Euro im Jahr 2008. Die EUROPÄISCHE KOMMISSION (2010) prognostizierte, dass das reale Pro-Kopf Einkommen in Spanien durchschnittlich um 1,5 Prozentpunkte zwischen 2005 und 2010 gestiegen ist. In den Jahren 2007 und 2008 wurden jeweils Zunahmen des realen Pro-Kopf Einkommens von 1,5 und 2,7 Prozentpunkten prognostiziert. Dieser Wert wuchs im Jahr 2009 sogar auf 4 Prozentpunkte an und fiel dann auf -0,8 Prozentpunkte im Jahr 2010. Für 2011 wird auch eine Abnahme des realen Pro-Kopf Einkommens von -0.8 erwartet und für 2012 eine Verminderung von -0.2 Prozentpunkten. Der Rückgang des realen Pro-Kopf Einkommens hängt mit dem vergleichsweise hohem Bevölkerungswachstum zusammenhängen. Tabelle 4 stellt die Beschäftigungs- und Arbeitslosenzahlen nach Sektoren für das Jahr 2009 insgesamt und für 2010 nach Quartalen dar. Es wird ersichtlich, dass die Arbeitslosenquote im 4. Quartal 2010 mit 20,3 % am höchsten ist. Nach Sektoren sind besonders das 9 Baugewerbe und die Landwirtschaft von Arbeitslosenquoten um die 20 % in beiden Jahren am stärksten betroffen. Die geringsten Arbeitslosen werden in der verarbeitenden Industrie (8,1 % im 4. Quartal 2010) gemessen, gefolgt vom Dienstleistungssektor (9,5 % im 4. Quartal 2010). Tabelle 4: Beschäftigung und Arbeitslosigkeit nach Sektoren in 1000 2009 2010 I II III IV 18.645,9 18.394,2 18.476,9 18.546,8 18.408,2 782,6 835,2 778,2 754,0 804,5 Verarbeitende Industrie 2.680,9 2.599,8 2.618,9 2.600,6 2.622,8 Baugewerbe 1.802,7 1.663,0 1.699,7 1.668,1 1.572,5 13.379,7 13.296,1 13.380,1 13.524,1 13.408,3 4.326,5 4.612,7 4.645,5 4.574,7 4.696,6 Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei 192,9 198,8 235,6 232,2 209,0 Verarbeitende Industrie 327,4 302,6 266,9 245,2 231,8 Baugewerbe 614,6 601,5 527,6 461,1 439,1 Dienstleistungen 1.414,5 1.504,3 1.442,8 1.385,7 1.410,7 Nicht klassifiziert 1.777,1 2.005,5 2.172,6 2.250,4 2.406,0 Arbeitslosenquote* 18,8 20,1 20,1 19,8 20,3 Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei 19,8 19,2 23,2 23,5 20,6 Verarbeitende Industrie 10,9 10,4 9,2 8,6 8,1 Baugewerbe 25,4 26,6 23,7 21,7 21,8 9,6 10,2 9,7 9,3 9,5 Beschäftigte (in 1000) Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei Dienstleistungen Arbeitslose (in 1000) Dienstleistungen * % der Erwerbspersonen Quelle: Anuario El País 2011 basierend auf EPA, INE, eigene Übersetzung Tabelle 5 gibt einen genauen Einblick, welche Personengruppen von 2008 bis 2010 primär von der Arbeitslosigkeit betroffen waren. Es wird ersichtlich, dass gravierende Unterschiede in der Arbeitslosenquote nach Alter, Bildungsgrad und Nationalität zu beobachten sind, wohingegen Geschlechtsunterschiede in den Arbeitslosenquoten eher gering sind. Die höchste Arbeitslosenquote im IV. Quartal 2010 ist mit 32,8 % in der jüngsten Alterskohorte der Erwerbspersonen (16 – 29 Jahre) zu beobachten. Des Weiteren sind im gleichen Quartal Personen mit niedrigem Bildungsgrad als auch Ausländer mit jeweils 30,4 % stärker betroffen als andere Personengruppen. Auch die Langzeitarbeitslosigkeit hat im IV. Quartal 2010 mit 45,9 % ein Rekordhoch erreicht. Die BANCO DE ESPAÑA (2011 a, S. 33) berichtet von durchschnittlich 1.970.000 betroffenen Personen im Jahr 2010. 10 Die Arbeitslosenquoten haben durchschnittlich um 12 % zugenommen (BANCO DE ESPAÑA, 2011 a, S. 33). Nach Regionen unterscheiden sich die Werte allerdings zwischen 4 und 16 %. Am stärksten sind die Kanarischen Inseln, Murcia, Andalusien, Valencia, Balearen und Kastilien-La Mancha von einer Zunahme der Arbeitslosenquote betroffen (BANCO DE ESPAÑA, 2011 a, S. 34, Grafik 6). Der geringste Zuwachs wurde im Baskenland verzeichnet. Tabelle 5: Entwicklung der Arbeitslosenquote 2008 – 2010 2008 1 2009 2010 2008 2009 2010 III IV I II III IV I II III IV Arbeitslose 41,3 60,2 11,6 45,0 66,4 84,5 73,7 58,7 34,9 15,0 12,3 10,9 8,6 Arbeitslosenquote 11,3 18,0 20,1 11,3 13,9 17,4 17,9 17,9 18,8 20,0 20,1 19,8 20,3 Männer 10,1 17,7 19,7 10,3 13,0 16,9 17,6 17,8 18,6 20,0 19,7 19,3 20,0 Frauen 13,0 18,4 20,5 12,7 15,1 18,0 18,3 18,2 19,1 20,2 20,6 20,4 20,8 16 bis 29 18,4 28,8 32,1 18,7 22,2 27,4 28,4 29,4 30,2 31,8 31,9 31,6 32,8 30 bis 44 10,0 16,5 18,5 9,9 12,7 16,0 16,4 16,1 17,4 18,5 18,5 18,4 18,7 ab 45 und älter 7,9 12,7 14,7 7,7 9,6 12,2 12,8 12,5 13,4 14,6 14,8 14,2 15,1 Estudios bajos 17,1 26,5 30,2 17,3 20,9 25,2 25,9 26,4 28,7 30,0 30,7 29,9 30,4 Estudios medios 11,9 19,4 21,5 11,7 14,8 18,7 19,5 19,2 20,2 21,5 21,6 21,0 21,9 Estudios altos 5,8 8,3 9,7 6,0 6,5 8,1 8,0 8,5 8,8 9,6 9,2 10,1 10,0 10,2 16,0 18,2 10,2 12,5 15,2 16,0 16,1 16,8 18,0 18,2 18,0 18,5 Ausländer 17,5 28,4 30,2 17,4 21,3 28,4 28,0 27,5 29,7 30,8 30,2 29,3 30,4 Langzeitarbeits- 21,3 28,5 42,5 20,6 21,4 23,1 26,3 29,5 34,5 38,7 42,4 43,1 45,9 Nach Geschlecht Nach Alter 2 Nach Bildungsgrad Nach Nationalität Spanische Staatsbürger 3 losigkeit 1 interannuale Raten, 2 bajo steht für Educación Secundaria Obligatoria und entspricht der obligatiorischen Schulbildung in Deutschland, medio steht für mittlere Bildungsgrade, alto seht für hohe Bildungsgrade (Universitätsabschluss oder andere), 3 Arbeitsuchende, die ein Jahr oder länger ununterbrochen als arbeitssuchend registriert sind Quelle: BANCO DE ESPAÑA (2011 a, S. 32) basierend auf INE, eigene Übersetzung 2.1.3 Zins- und Inflationsentwicklung Die Europäische Zentralbank (EZB) ist die Zentralbank für die gemeinsame europäische Währung, den Euro. Spanien ist seit Januar 1999 neben 16 anderen Ländern der Europäischen Union Mitglied der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion und hat die Währung von Peseten auf Euro umgestellt. Die EZB ist für die Geld- und Wirtschaftspolitik im 11 Euro Währungsgebiet zuständig und verfolgt die Hauptaufgaben, die Kaufkraft des Euro und somit Preisstabilität im Euroraum zu gewährleisten. Ein Anstieg der Verbraucherpreise im Euroraum wird mit dem harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessen. Die Erhebungsmethode ist für alle Länder der Europäischen Union dieselbe. Das Ziel der Preisstabilität im Euroraum wird mit dem HVPI überprüft. Der EZB-Rat hat entsprechend der Vorgaben des EG-Vertrag („MaastrichtVertrag“), die Preisstabilität im Euroraum zu gewährleisten, die Zielvorgaben durch eine weitergehende Definition präzisiert: „Preisstabilität wird definiert als Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) für das Euro-Währungsgebiet von unter, aber nahe 2 % gegenüber dem Vorjahr.“ Der EZB-Rat trifft sich zweimal im Monat, analysiert die Konjunkturlage und bestimmt die resultierende Haltung der Geld- und Wirtschaftspolitik. Der Leitzins wird entsprechend der Einschätzung der Konjunkturlage und Risiken für Preisstabilität vom EZB-Rat festgelegt und gibt an, unter welchen Bedingungen sich Kreditinstitute bei Noten- und Zentralbanken Geld leihen können. Mit Gültigkeit vom 13.04.2011 wurde dieser aufgrund der steigenden Inflation hauptsächlich in Öl- und Nahrungsmittelpreisen von 1 % (gültig seit 13.05.2009) auf 1,25 % im Bereich der Hauptrefinanzierungsgeschäfte und von 1,75 % (gültig seit 13.05.2009) auf 2 % im Bereich der Spitzenrefinanzierungsfazilität angehoben (HTTP://WWW.BUNDESBANK.DE/EZB/EZB.PHP). Der Satz der Einlagefazilität wurde mit gleichem Datum von 0,25 % (gültig seit 08.04.2009) auf 0,5 % angehoben. Die nationalen Zentralbanken (Banco de España in Spanien) der einzelnen Mitgliedsländer setzen die geldpolitischen Beschlüsse des EZB-Rats auf nationaler Ebene um, indem sie Kreditinstituten zu den aktuellen Notenbankzinssätzen mit Zentralbankgeld versorgen. Natürliche und juristische Personen können sich wiederrum bei den nationalen Kreditinstituten Geld leihen oder anlegen und zahlen oder erhalten gemäß der Kapitalmarktlage Zinsen entsprechend der Kredithöhe oder Einlage. Im Vergleich der Jahre 2008 und 2009 ist die Verschuldung der privaten Haushalte bezogen auf das BIP leicht zurückgegangen (2008: 127,6%; 2009: 125,4%) in Erwartung von weiteren Senkungen (2010: 120,4%; 2011: 117,6%). Die Sparquote hat sich aufgrund der Krise von 12,9% (2008) auf 18,8% (2009) stark erhöht und ein schrittweiser Rückgang wird erwartet (2010: knapp 17%; 2011: 15%). Die letzten Inflationsraten für den Euroraum, die EU, Deutschland und Spanien werden in Tabelle 6 dargestellt. Im Euroraum lag die jährliche Inflationsrate im März 2011 bei 2,7 %, 12 gegenüber 2,4 % im Februar 2011. Ein Jahr zuvor hatte die jährliche Inflationsrate im Euroraum 1,6 % betragen. Die monatliche Inflationsrate lag im März 2011 im Euroraum bei 1,4 %. In der EU insgesamt lag die jährliche Inflationsrate im März 2011 bei 3,1%, gegenüber 2,9% im Februar. Ein Jahr zuvor hatte sie 2,0% betragen. Die monatliche Inflationsrate betrug 1,1% im März 2011. Im Vergleich der jährlichen Inflationsraten im Euroraum hat Deutschland im März 2011 den viertniedrigsten Wert und Spanien stand an zehnter Stelle. In Deutschland lag die jährliche Inflationsrate im März 2011 bei 2,3 %, gegenüber 2,2 % im Februar 2011. Ein Jahr zuvor hatte sie 1,2 % betragen. Die monatliche Inflationsrate betrug 0,6 % im März 2011. Spanien liegt über den durchschnittlichen Raten im Euroraum, der EU und Deutschland. In Spanien lag die jährliche Inflationsrate im März 2011 bei 3,3 %, gegenüber 3,4 % im Februar 2011. Ein Jahr zuvor hatte sie 2,7 % betragen. Die monatliche Inflationsrate betrug 2,4 % im März 2011. Das Ziel einer Preisstabilität von unter oder nahe 2 % gegenüber dem Vorjahr wurde im März 2011 für Deutschland und Spanien nicht erreicht, wobei Spanien mit 3,3 % deutlicher von Preissteigerungen betroffen war als Deutschland mit 2,3 %. Die Hauptkomponenten mit den höchsten jährlichen Inflationsraten im März 2011 waren in Spanien mit 18,9 % bei den Energiepreisen und mit 4,3 % bei den weiterverarbeiteten Nahrungsmitteln zu verzeichnen (BANCO DE ESPAÑA 2011 b). Die Erhöhung des Leitzinses mit Gültigkeit vom 13.04.2011 stellt somit einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Inflation im Euroraum dar. Tabelle 6: Inflationsraten in % auf Basis des HVPI Jährliche Raten Mär 11 Mär 10 p Feb 11 Feb 10 Jan 11 Jan 10 Dez 10 Dez 09 Mär 10 Mär 09 Durchschnitt über 12 Mon. Mär 11-10 Mär 10-09 2,4 2,3 2,2 1,6 2,0 p 1,4 2,4 p 1,1 1,2 1,5 0,6 2,7 2,5 2,4 Euroraum 2,7 EU 3,1 p 2,9 2,8 2,7 2,0 Deutschland 2,3 2,2 2,0 1,9 Spanien 3,3 3,4 3,0 2,9 r Monatl. Raten Mär 11 Feb 11 p p *Index 2005 = 100, p=vorläufiger Wert, r=revidierter Wert Quelle: EUROSTAT, Eurostat Pressemitteilung 57/2011 2.1.4 Außenhandel Der Warenhandel zwischen Deutschland und Spanien hat sich im Jahr 2010 im Vergleich mit dem Jahr 2009 stark verändert. Spanien exportiere in den ersten drei Quartalen 2010 Waren im Wert von 11,2 Mrd. Euro nach Deutschland, was einem Zuwachs von 9 % entspricht. Im 13 gleichen Zeitraum importierte Spanien Waren im Wert von 16,6 Mrd. Euro aus Deutschland, was einer Verminderung von 8 % entspricht. Das Handelsbilanzdefizit liegt somit bei 5,4 Mrd. Euro und hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 31 % verringert. Die Ein- und Ausfuhren von Spanien im Welthandel im Jahr 2009 sind in Tabelle 7 dargestellt. Zwischengüter haben mit jeweils 60,9 % Einfuhren und 50,8 % Ausfuhren den höchsten prozentualen Anteil. An zweiter Stelle stehen Konsumgüter mit Anteilen von 31 % bei den Einfuhren und 27,2 % bei den Ausfuhren. Bei den Einfuhren von Konsumgütern machen Nahrungsmittel mit 7 % den größten prozentualen Anteil aus, gefolgt von Kraftfahrzeugen mit 5,9 % und Bekleidung mit 3,3 %. Bei den Ausfuhren von Konsumgütern machen auch Nahrungsmittel mit 13,5 % den größten prozentualen Anteil aus und Kraftfahrzeuge stehen mit 11,8 % an zweiter Stelle. Nach den Zwischen- und Konsumgütern stehen Investitionsgüter an dritter Stelle in den Handelszahlen. Insgesamt betragen die Einfuhren von Investitionsgütern 8 % und die Ausfuhren von Investitionsgütern 8,5 %. Maschinen und Ausrüstungen haben mit Einfuhren von 5,5 % und Ausfuhren von 4,5 % jeweils die höchsten Anteile. Die EU ist ein wichtiger Außenhandelsmarkt für Spanien. Im Jahr 2009 wurden insgesamt 54,6 % der Gesamteinfuhren aus der EU bezogen und 55 % der Gesamtausfuhren an die EU exportiert. Deutschland ist mit einem prozentualen Anteil von 14,4 % das Hauptlieferland für den spanischen Markt, gefolgt von Frankreich mit 12 % und Italien und China mit jeweils 7,1 % (siehe Tabelle 8). Tabelle 7: Ein- und Ausfuhrgüter von Spanien im Jahr 2009 Einfuhren* Ausfuhren* Kosumgüter 31 27,2 Kfz 5,9 11,8 Nahrungsmittel 7,0 13,5 Bekleidung 3,3 Zwischengüter 60,9 50,8 Investitionsgüter 8,0 8,5 Maschinen u. Ausrüstungen 5,5 4,5 Transportausrüstungen 0,9 3,0 Sonstige 0,1 5,0 * % der Gesamteinfuhren, -ausfuhren Quelle: GTAI DAHM (2010) 14 Im Jahr 2009 hat Deutschland 21,1 % Kraftfahrzeuge und –teile, 15,1 % Maschinen, 14,4 % Chemische Erzeugnisse, 6,6 % Elektronik, 6 % Elektrotechnik, 4,5 % Nahrungsmittel, 2,1 % Eisen und Stahl und 30,2 % sonstige Produkte nach Spanien ausgeführt. In der Liste der Hauptabnehmerländer von spanischen Produkten und Erzeugnissen steht Deutschland mit 11,1 % nach Frankreich mit 19 % an zweiter Stelle (siehe Tabelle 8). An dritter Stelle steht Portugal (9,1 %) gefolgt von Italien (8,1 %). Im Jahr 2009 wurden aus Deutschland 30,5 % Kraftfahrzeuge und –teile, 13,3 % Chemische Erzeugnisse (darunter 2,2 % Kunststoffe, 2,3 % Basischemikalien und 6,1 % Arzneimittel), 13,7 % Nahrungsmittel, 6,3 % Maschinen, 3,7 % Elektrotechnik, 3,0 % Eisen und Stahl, 2,0 % Metallwaren und 27,5 % sonstige Produkte eingeführt. Tabelle 8: Hauptliefer- und abnehmerländer 2009 Hauptlieferländer % Hauptabnehmerländer % Deutschland 14,4 Frankreich 19 Frankreich 12 Deutschland 11,1 Italien 7,1 Portugal 9,1 China 7,1 Italien 8,1 Vereinigtes Königreich 4,7 Vereinigtes Königreich 6,3 USA 4,1 USA 3,6 Portugal 3,5 Sonstige 47,1 Sonstige 42,8 Quelle: GTAI Dahm (2010) 2.1.5 Investitionsklima Nachdem die Investitionszahlen bereits seit drei Jahren infolge rückläufig sind, wird auch für 2011 ein Investitionsrückgang erwartet. Die Bruttoanlageinvestitionen (siehe Tabelle 2) im Vergleich der Jahre 2008 und 2009 haben real um -16 % nachgelassen. Im Vergleich der Jahre 2009 und 2010 wird geschätzt, dass sich der Wert leicht erholt und sich bei -7,3 % einpendelt. Die Prognose für den Vergleich der Jahre 2010 und 2011 erwartet eine weitere Erholung des Wertes auf -3,1 %. Hauptverursacher des Investitionseinbruchs ist der Wohnungsbau, der 2008 um fast 11% und 2009 um 24,5% zurückging. Auch für 2010 und 2011 werden rückläufige Investitionen im Wohnungsbau erwartet (2010: -18%, 2011: -8%). Der Nicht-Wohnungsbau ist noch stärker von rückläufigen Investitionen betroffen (2008: -0,8%; 2009: -0,1%; 2010: -6,0%; 2011: 5,9%), was auch mit aussetzenden Investitionen im Infrastrukturbau aufgrund der neuen Defizitvorgaben nach der Finanzkrise zusammenhängt. Im Bereich Maschinen und Anlagen hat sich das Investitionsklima allerdings verbessert. Es wird erwartet, dass die rückläufigen 15 Investitionen der Jahre 2008 (-3,2%) und 2009 (-21,4%) im Jahr 2010 nur um 2 % zurückgehen und im Jahr 2011 sogar um 2 % zunehmen werden. Im Anlagen- und Maschinenbau bieten sich somit zukünftige Geschäftschancen auch für deutsche Unternehmen. 2.1.6 Geschäftsklima in Spanien 2.1.6.1 Deutsche Unternehmen auf dem spanischen Markt Die Deutsche Handelskammer für Spanien hat im Sommer 2005 in zweiter Auflage unter mehr als 5.000 deutschen Unternehmen eine Umfrage zum Thema „Deutsche Unternehmen auf dem spanischen Markt: Erfahrungen und Erfolgsfaktoren“ durchgeführt. Dies sind zusammengefasst die wichtigsten Ergebnisse: Die deutsche Exportwirtschaft agiert im spanischen Markt mit unterschiedlichem Erfolg. Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen beurteilt ihre Marktposition positiv (12% als gut, 34% als befriedigend), die andere Hälfte eher negativ (36% als unbefriedigend, 17% als schlecht). Die Unterschiede sind von Branche zu Branche unerheblich. Über die besten Ergebnisse berichten die Unternehmen aus den Branchen Kunststofferzeugnisse sowie Metallprodukte und -verarbeitung. Demgegenüber äußern sich insbesondere die Unternehmen der Branchen Elektromaterial aus der Mess- und Regeltechnik sowie solche der Branchen „Elektromaterial“ eher negativ. Die Unternehmen nennen als Hauptproblem mit deutlichem Abstand zu anderen Marktaspekten den Preiswettbewerb, mit dem sie sich auf dem spanischen Markt konfrontiert sehen. Auf den weiteren Rängen der Problemskala folgen der Zugang zu Distributionskanälen sowie Vertrags- und Zahlungsmodalitäten. Kulturelle Unterschiede, die Logistik sowie regionale Eigenheiten innerhalb Spaniens bereiten demgegenüber nach Aussage der Unternehmen nur in Ausnahmefällen Probleme. Mit deutlichem großem Abstand zu den weiteren Themen sehen die Unternehmen das Image deutscher Produkte als wichtigsten positiven Marktaspekt. Wichtig im Spaniengeschäft ist weiterhin die Marktnähe, die Präsenz mit „eigenem“ Vertrieb im Markt. Dies unterstreichen die deutlich besseren Ergebnisse, die Unternehmen mit spanischen (Vertriebs-) Tochtergesellschaften im Vergleich zu Unternehmen erzielen, die den Markt über unabhängige Vertriebs Mittler (Handelsvertreter oder Importeure) bzw. im Direktgeschäft bearbeiten. Als wesentlicher Erfolgsfaktor gilt weiterhin die Fähigkeit und Bereitschaft, im spanischen Markt in der Landessprache zu agieren. 16 Die Unternehmensgröße an sich ist demgegenüber kein ausschlaggebender Erfolgsfaktor. Die Umfrageergebnisse zeigen allerdings eine leichte Tendenz zugunsten der Groß- und mittelständischen Unternehmen im Vergleich zu kleinen Unternehmen auf. Die EU- Osterweiterung hat für das Spaniengeschäft der befragten Unternehmen nur marginale Bedeutung. Für 86% der Befragten hat sich keine Änderung ergeben. Ein Anteil von 5% der Unternehmen gibt sogar an, die Bedeutung des Spaniengeschäfts habe sich im Zuge der EU-Osterweiterung erhöht. Bei der Bewertung der verschiedenen Informationsquellen zum spanischen Markt wird dem persönlichen Kontakt, insbesondere zu den eigenen Vertriebspartnern, die größte Bedeutung beigemessen. Daneben spielt auch das Internet jetzt eine größere Rolle, gefolgt von den spanischen Fachmessen. 2.1.6.2 Geschäftsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen Trotz der derzeit immer noch rückläufigen wirtschaftlichen Lage in Spanien, bieten sich in einigen Sektoren Geschäftsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen. Einen Überblick über die Stärken und Schwächen als auch Chancen und Risiken (SWOT-Analyse) für Spanien werden allgemein in Tabelle 9 dargestellt. Im Bereich Chancen wird deutlich, dass Nachhaltigkeit einen wichtigen Stellenwert im zukünftigen Wirtschaftssektor einnimmt. Der Umweltsektor, erneuerbare Energien und Energieeffizienz gelten als entscheidende Wachstumssegmente. Insbesondere ergeben sich aufgrund der Nachhaltigkeits- und Energieeffizienzziele Geschäftsmöglichkeiten in der Umwelttechnik, wie zum Beispiel bei effizienten RecyclingVerfahren und in der gesamten Wasserwirtschaft. Eine lokale Präsenz ist aufgrund der regionalen beziehungsweise kommunalen Vergabeverfahren für den Geschäftserfolg unumgänglich. Die erneuerbaren Energien bieten auch zukünftige Geschäftsmöglichkeiten und werden im Jahr 2020 nach gegenwärtigen Schätzungen einen Anteil von über 22% am Endenergieverbrauch und einen Anteil von über 42% an der Elektrizitätserzeugung erreichen. Gemäß der Nachhaltigkeits- und Energieeffizienzziele bieten sich auch Geschäftsmöglichkeiten im Industriesektor allgemein und konkret in der Automobilbranche und im Maschinensektor. Mit dem „Plan für den Industriesektor 2020“ beabsichtigt das Ministerium für Industrie, Tourismus und Handel (MITYC), den Industriestandort Spanien bis 2020 zu 17 stärken. Innerhalb des Zeitraums wird das Ziel verfolgt, den Anteil des Industriesektors an der Bruttowertschöpfung des Landes von gegenwärtig etwa 15 % auf etwa 18 % zu erheben. Neben diesem Hauptziel sollen auch Facharbeiterausbildungen, Exportausrichtung, Forschung und Entwicklung sowie Innovationskraft und Produktivität gestärkt werden. Geschäftsmöglichkeiten entstehen somit auch für deutsche Kapitalgüterhersteller und Dienstleistungsunternehmen. Tabelle 9: SWOT-Analyse Spanien SWOT – Analyse Spanien STRENGTHS (STÄRKEN) WEAKNESSES (SCHWÄCHEN) • gute Infrastruktur • • politische Stabilität • gut ausgebautes Netz an Zulieferern • hohe Arbeitslosigkeit • starke Internationalisierung verschiedener • strukturelle Ungleichgewichte Großunternehmen • Handelsbilanzdefizit • starker Großbankensektor • Leistungsbilanzdefizit • kaum „Subprime“ – Bestände • große Abhängigkeit von ausländischer • strenge Bankenaufsicht • Markt von 47 Mio. Verbrauchern • große Abhängigkeit von Energieimporten • gute Lebensqualität für Entsandtkräfte • niedrige Produktivität und Wettbewerbs- Probleme beim Zugang zu Finanzierung für KMU Finanzierung fähigkeit • geringe Exportausrichtung der KMU OPPORTUNITIES (CHANCEN) THREATS (RISIKEN) • • staatliche Investitionen zum Ausbau der Staatsverschuldung Infrastruktur, allerdings mit zum Teil kräftigen Kürzungen • • • • spielraums aufgrund des hohen Schulden- zu größerer Nachhaltigkeit dienstes und der Sozialausgaben FuE-Nachholbedarf, Interesse an Joint- • Verschlechterung im Länderrating Ventures und Einkauf von Technologie • noch längere Zahlungsziele staatliche Förderung des Umweltsektors, von • anhaltende, wenngleich sich abschwäch- rückläufig- erneuerbaren Energien • anhaltende, wenngleich sich abschwächende Zahl von Unternehmensaufgaben • Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie durch Liberalisierung strategischer • ende Zahlungsausfälle hohe private Investitionen in regenerative Energien • Begrenzung des staatlichen Handlungs- Neuausrichtung des Wachstumsmodells hin Energieeffizienz und -wenngleich stark • merklicher Anstieg von Etatdefizit und beachtliche Probleme im Sparkassensektor • hohe Zahl unverkaufter Wohnimmobilien Dienstleistungsbereiche in den „Beständen“ der Banken und fortbestehender Modernisierungsbedarf im Sparkassen Bereich der Betriebsausrüstungen • Verzögerung der nötigen Strukturreformen 18 • stark zunehmende Verflechtung mit Portugal • Ausbau der Brückenfunktion nach • langanhaltende schwache Wachstumsphase Iberoamerika und Nordafrika • Neupositionierung in der Mittelmeerunion Quelle: GTAI OSTER (2011, p. 5) Auch die spanische Automobilbranche wird als strategischer Industriesektor in dem „PLAN FÜR DEN INDUSTRIESEKTOR 2020“ auf Angebots- und Nachfrageseite unterstützt. Auf der Angebotsseite werden beispielsweise die Herstellung von Hybridfahrzeugen, Elektroautos und Kraftfahrzeugen mit geringem CO2-Ausstoß und hohen Sicherheitsstandards gefördert. Die Vorbereitungen für den Aufbau des Batterieaufladenetzes sowie des elektrizitätstechnischen Managements soll in Pilot Programmen in den Städten Madrid, Barcelona und Sevilla bis Ende 2011 in bestimmten innerstädtischen Verkehrsbetrieben aufgebaut werden. Im Maschinenbau wird ein Nachfrageanstieg von elektrischen anstatt von mechanischen Maschinen erwartet. Nachfrageimpulse nach Maschinen im Nahrungsmittelbereich, dem Bereich für erneuerbare Energien, der Wasserwirtschaft und dem Umweltsektor werden darüber hinaus prognostiziert. Die Chemieindustrie zeigt positive Wachstumszahlen und die spanischen Importe sind in den ersten sieben Monaten im Jahr 2010 auf 26,8% für organische Erzeugnisse, 27,8% für anorganische Erzeugnisse, 20,1% für Kunststoffe und 15,4% für Farbstoffe angestiegen. Der Bausektor hat sich immer noch nicht von der Krise erholt. Infolge der Energieeffizienzziele werden sich langfristig Lieferchancen im Bereich Gebäudeeffizienz (zum Beispiel Dämmungsmaterialien, Fenstersysteme) ergeben. Eine Zunahme von PPPVorhaben im Bausektor wird außerdem erwartet. INFORMATIONEN DES AUSWÄRTIGEN AMTES Aktuelle innenpolitische Lage Die Priorität der seit März 2008 amtierenden, zweiten Regierung von Ministerpräsident Zapatero (sozialdemokratische PSOE) ist die Wirtschafts- und Sozialpolitik. Sie reagiert damit auf die für Spanien beträchtlichen Folgen der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise. Dazu zählt vor allem die erhebliche Arbeitslosigkeit von rund 20 Prozent, bei jungen Leuten sogar über 30 Prozent. Am 2. Feb. 2011 hat die Regierung mit den Gewerkschaften, die noch am 29. September 2010 einen Generalstreik als Protest gegen die Einsparmaßnahmen der Regierung organisiert hatten, eine Vereinbarung mit weitreichenden Reformen bei Renten und Arbeit/Tarifen unterzeichnet. 19 Außerdem steht die Regierung vor folgenden Herausforderungen: • • • • Neuregelung des Verhältnisses zwischen dem Zentralstaat und den autonomen Gemeinschaften Justizreform Konsolidierung der in Spanien nicht unumstrittenen gesellschaftspolitischen Reformen (darunter Legalisierung der Gleichgeschlechtlichenehe, Vereinfachung des Scheidungsrechts, Gesetz gegen die häusliche Gewalt, Liberalisierung der Abtreibungsbestimmungen) juristisches und polizeiliches Vorgehen gegen die baskische Terrororganisation ETA Die PSOE, die bei den Parlamentswahlen am 9. März 2008 43,69 Prozent der Stimmen erhalten hat, verfügt im Parlament über 169 von 350 Sitzen. Sie hat nach spanischer Tradition eine Minderheitsregierung gebildet, die von Fall zu Fall von mindestens einer der kleinen Parteien unterstützt wird. Erstmals in der spanischen Geschichte liegt der Frauenanteil im Kabinett bei über 50 Prozent. Eine Frau wurde zur Verteidigungsministerin berufen. Ministerpräsident Zapatero hat am 21.Oktober 2010 bereits die zweite umfassende Kabinettsumbildung der laufenden Legislaturperiode vorgenommen. Außenminister Miguel Angel Moratinos wurde von der bisherigen Gesundheitsministerin Trinidad Jiménez abgelöst. Innenminister Rubalcaba wurde zum ersten Vizeministerpräsidenten und Regierungssprecher ernannt. Wechsel gab es auch in den Ressorts Arbeit und Immigration, Umwelt sowie im Präsidialamt. Größte Oppositionspartei ist die konservative Partido Popular (PP). Sie kam bei den Wahlen am 9. März 2008 auf 40,08 Prozent der Stimmen und konnte damit deutlich an Sitzen zulegen (2008: 154 Sitze, 2004: 148). Ebenfalls im Parlament vertreten sind die linksalternative Izquierda Unida (IU – 2 Sitze), die liberale Union, Progreso y Democracia (UPyD – 1 Sitz), die katalanische Convergència i Unió (CiU – 10 Sitze), die katalanisch-nationalistische Esquerra Republicana de Catalunya (ERC – 3 Sitze) die baskisch-nationalistische Partido Nacionalista Vasco (PNV – 6 Sitze), die kanarische Coalición Canaria (CC – 2 Sitze), die galicische Bloque Nacionalista Galego (2 Sitze), und Nafaroa Bai aus der autonomen Gemeinschaft Navarra (NaBai – 1 Sitz). Am 1. März 2009 fanden Parlamentswahlen in den autonomen Gemeinschaften Galicien und Baskenland, im November 2010 in Katalonien statt. Am 5. Mai 2009 wurde der Sozialist Patxi López mit den Stimmen der Sozialisten und der PP zum ersten nicht-nationalistischen Ministerpräsidenten des Baskenlands gewählt. In Galicien erreichte die konservative Volkspartei (PP, Partido Popular) mit 38 von 75 Sitzen die absolute Mehrheit. Bei den Wahlen in Katalonien konnte die dortige Regionalpartei UiC die sozialistische Landesregierung ablösen. Im Mai 2011 wird in 13 der 17 Autonomen Gemeinschaften Spaniens, darunter Madrid, gewählt. Quelle: AUSWÄRTIGES AMT, Stand März 2011 2 2 http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Spanien/Innenpolitik_node.html 20 3 Energiemarkt Spanien 3.1 ENERGIEPOLITISCHE RAHMENBEDINGUNGEN Spanien gehört europaweit zu den führenden Ländern bezüglich der Liberalisierung des Energiesektors. So wurde der spanische Energiemarkt bereits im Jahr 2003 liberalisiert, obwohl dieses Projekt von der Regierung erst für 2005 vorgesehen war. Im Zuge dieses Programms wurden die Bereiche Energieerzeugung, Transport und Verteilung voneinander getrennt. Über den Einsatz der Kraftwerke bestimmt eine Art Poolmodell. Auch wenn noch immer großer Reformbedarf im spanischen Energiesektor besteht, ist das Land im Vergleich zu anderen EU Staaten in diesem Bereich relativ weit fortgeschritten. Von der Regierung sind weitere Maßnahmen geplant, um den Wettbewerb zu erhöhen und eine bessere Preistransparenz zu schaffen. Mit der Gründung des gemeinsamen Energiemarktes mit Portugal MIBEL (Mercado Ibérico de Electricidad) wurde im April 2004 eine schrittweise Integration des iberischen Elektrizitätsmarktes lanciert, die seit Juli 2006 vollständig abgeschlossen wurde. Im Jahr 2011 ist auch die Anbindung an den französischen Elektrizitätsmarkt geplant. Das grenzüberschreitende Netzwerk bietet Spanien insbesondere Zugang zu Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen. Bereits vor der Öffnung des Marktes wurde im September 2002 ein Energieplan verabschiedet, der Investitionen um 8 Mrd. Euro bis zum Jahr 2011 vorsieht, und in dessen Rahmen vor allem der Primärenergieträger Gas gefördert wurde und der Ausbau der Stromnetze erfolgte. Die weitmöglichste Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energiequellen ist auch gemäß den Vorgaben des Kyoto-Protokolls (der CO2-Ausstoß darf in Spanien im Jahr 2012 nur um 15% über dem Referenzwert vom Jahr 1990 liegen) zwingend erforderlich. Laut Angaben der INTERNATIONAL ENERGY AGENCY (2009, S. 22) hat sich der CO2-Ausstoß in Spanien allerdings von 1990 – 2007 um 53 % erhöht und liegt somit deutlich über dem vorgeschriebenen Referenzwert von 15%. 3.1.1 Energiepolitische Administration Dem Industrieministerium Spaniens (MINISTERIO DE INDUSTRIA, TURISMO Y COMERCIO) obliegt die Regulierung von Elektrizität, Öl und Gas mit dem Ziel, Preisvorteile des freien Wettbewerbs an die Kunden weiterzugeben. Das Ministerium arbeitet bei Entscheidungen mit der nationalen Energiekommission CNE (COMISIÓN NACIONAL DE ENERGÍA) zusammen, die unter anderem die Schlichtung von Kontroversen zwischen Energieversorgungs21 unternehmen und Produzenten gewährleistet. Weitere wichtige energiepolitische Akteure sind das Energieministerium (MINISTERIO DE INDUSTRIA Y ENERGIA) in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium (MINISTERIO DE MEDIO AMBIENTE Y MEDIO RURAL Y MARINO) und dem Ministerium für staatliches Bauwesen (MINISTERIO DE OBRAS PÚBLICAS), sowie die entsprechenden Ministerien, Behörden und Energieagenturen der Regionalregierungen. Die zentrale Regierung gibt Gesetze und allgemeine Rahmenbedingungen vor, welche innerhalb der 17 Autonomen Regionen auf lokaler Ebene umgesetzt werden. Außer für OffShore Windenergieanlagen sind diese für die Genehmigung des Baus und Betriebs von Anlagen bis 25 MW verantwortlich. Für Anlagen, deren installierte Kapazitäten 100 kW nicht übersteigen, können die Autonomen Regionen vereinfachte Verfahren zur Erteilung von Installationsgenehmigungen erhalten (KÖNIGLICHES DEKRET 661/2007). Dem Energieministerium ist das Institut für Diversifikation und Einsparung von Energie IDAE (INSTITUTO DE DIVERSIFICACIÓN Y AHORRO DE ENERGÍA) untergeordnet. In den Aufgabenbereich von IDAE fällt unter anderem die Implementierung der Energieprogramme. Das staatliche Zentrum für Energie-, Umwelt- und technologische Forschung (CENTRO DE INVESTIGACIONES ENERGÉTICAS, MEDIOAMBIENTALES Y TECNOLÓGICAS) befasst sich mit Forschung und Entwicklung im Energiebereich. 3.1.2 Strommarkt Seit dem 1.1.2003 wurde die vollständige Liberalisierung des spanischen Strommarkts nach einer stufenhaften Entwicklung erreicht. Die EU-Richtlinien zum liberalen Energiebinnenmarkt wurden seit dem 1. Januar 1998 im geltenden Energiewirtschaftsgesetz aufgenommen. In der Umsetzung dieser Richtlinien wurde ab dem 1.1.1998 die freie Wahl des Stromversorgers zuerst den Verbrauchern mit einer Abnahme von über 15 GWh/a (consumidores qualificados – qualifizierte Abnehmer) ermöglicht, ab dem 1.1.1999 folgten die Abnehmer mit mehr als 5 GWh/a und ab dem 1.10.1999 die Verbraucher über 1 GWh/a. Der Strompreis lag nach EUROSTAT im Jahr 2010 in Spanien mit 11,1 € ct/kWh für Industrieabnehmer knapp über dem Durchschnittswert der EU-27 von 9,18 € ct/kWh. Mit einem Strompreis von 14,17 € ct/kWh für Privathaushalte lag Spanien im Jahr 2010 laut EUROSTAT im oberen Drittel im Vergleich zu den übrigen EU-Staaten, deren Mittelwert 12,23 ct/kWh betrug. Trotz der Liberalisierung ist der Strommarkt nach den aktuellsten Zahlen immer noch stark konzentriert: Um die 80% der gesamten Stromerzeugung fallen auf nur zwei Anbieter: 22 ENDESA und IBERDROLA (siehe Abbildung 2). Weitere Anbieter sind UNIÓN FENOSA (wurde mittlerweile von Gas Natural aufgekauft), HIDROELÉCTRICA DEL CANTÁBRICO (EDP GRUPPE) und E.ON. Abbildung 2: Stromproduzenten 2009 Zahlen: Prozentwerte, Endesa (42,45 %), Iberdrola (37,65 %), Unión Fenosa, (14,02 %), Hidroeléctrica de Cantábrico (3,79 %), E.ON (2,07 %) Quelle: Eigene Darstellung und Übersetzung, basierend auf CNE Im Bereich der erneuerbaren Energien hingegen ist die Anbieterstruktur stark atomisiert: 66% der Kapazitäten stammen von einer Vielzahl von konzernunabhängigen Energieerzeugern, 17% deckt IBERDROLA, 11% ENDESA, 3% GAS NATURAL und 2% UNIÓN FENOSA. Das spanische Hochspannungsnetz wird komplett von RED ELÉCTRICA DE ESPAÑA (REE) betrieben, seitdem 2010 neben dem Festland auch die Balearen und Kanarischen Inseln in den Zuständigkeitsbereich von REE fielen.3 Im Jahr 2009 wurden insgesamt 95.644 MW (IDAE) in das Netz eingespeist. Um Zugang zum Netz zu erhalten, ist es seit der Verabschiedung des königlichen Dekrets RD 661/2007 für den Erhalt eines Einspeisepunktes notwendig, eine Bürgschaft (in Höhe von 20,00 € pro kW Leistung) zu stellen, die nach Inbetriebnahme der Anlage zurückgezahlt werden muss. 3.1.3 Wärmemarkt Der Wärmemarkt wird in Spanien nicht vom Staat reguliert oder subventioniert. Erdöl und Erdgas haben mit zusammen knapp 60% den größten Marktanteil. Mit einem Anteil von 58% der Gesamtkapazitäten verfügt REPSOL YPF über die größten Raffineriekapazitäten im spanischen Erdölmarkt, gefolgt von CEPSA (33%) und BP OIL España (9%) (siehe Abbildung 3). 3 Pressemitteilung (http://www.ree.es/ingles/sala_prensa/web/notas_detalle.aspx?id_nota=181) 23 Abbildung 3: Erdölmarkt 2009 Zahlen: Prozentwerte, REPSOL YPF (58%), CEPSA (33%), BP OIL España (9%) Quelle: Eigene Darstellung und Übersetzung, basierend auf CNE Im Gasmarkt dominiert GRUPO GAS NATURAL mit einem Marktanteil von über 43,37 %, gefolgt von UF GAS (12,4%), GRUPO ENDESA (12,34 %), U.F. GAS COMERCIALIZADORA (11,18 %), IBERDROLA (8,87 %) und Grupo Naturgas (7,38 %). Abbildung 4 stellt die Anteile der Hauptversorger und auch kleinerer Anbieter graphisch dar. Abbildung 4: Gasmarkt 1. Quartal 2010 * beinhaltet Incogas, Céntrica, Nexus, EGL, Galp Energía Quelle: Eigene Darstellung und Übersetzung, basierend auf CNE, HTTP://WWW .CNE.ES/CNE/DOC/PUBLICACIONES/IAP_SUPERV _GAS_1TRIM10.PDF 3.2 ENERGIEERZEUGUNG UND –VERBRAUCH Der spanische Energieverbrauch übersteigt die inländische Erzeugung. Spanien ist somit von Energieimporten und auch von starken Preisschwankungen insbesondere von Erdöl und 24 Erdgas abhängig. Mit dem Ausbau von erneuerbaren Energien im Inland kann Spanien einerseits Energieeffizienzziele verfolgen und andererseits auch unabhängiger von Energieimporten und somit starken Preisschwankungen werden. 3.2.1 Energieerzeugung Die inländische Energieerzeugung beträgt in Spanien insgesamt 25.156 Ktep im Jahr 2009 und ist damit im Vergleich zum Jahr 2008 um 4,7 % zurückgegangen (siehe Tabelle 10). Die Hauptenergiearten, die inländisch in Spanien erzeugt werden, waren im Jahr 2009 mit dem größten Anteil Atomenergie (13718 Ktep), gefolgt von Kohle (3778 Ktep), Wind- und Sonnenenergie (3724 Ktep), Hydraulik (2256 Ktep), Biomasse und –abfälle (1560 Ktep) als auch mit geringeren Anteilen Erdöl und Erdgas. Im Vergleich der Jahre 2008 und 2009 wird ersichtlich, dass sich im Jahr 2009 die Anteile von Wind- und Sonnenenergie als auch Biomasse und –abfälle erhöht haben, wohingegen die Anteile der anderen Energiearten im gleichen Zeitraum zurückgegangen sind. Tabelle 10: Inlandserzeugung von Primärenergie in 1000t 2008 2009 Menge Menge Insgesamt 26392 25156 Veränderung gegen Vorjahr in % -1,1 -4,7 Kohle 4374 3778 Erdöl 127 107 Erdgas 14 12 Hydraulik 2004 2256 Atomenergie 15368 13718 Wind- und Sonnenenergie 3019 3724 Biomasse und -abfälle 1487 1560 Einheit: 1000 t entspricht Erdöl (Ktep) Quelle: INE, Boletín Trimestral de Coyuntura Energética, MINISTERIO DE INDUSTRIA, TURISMO Y COMERCIO, eigene Übersetzung 3.2.2 Energieverbrauch Der Energieverbrauch umfasst den Primärenergieverbrauch und den Endenergieverbrauch. Im Jahr 2009 lagen der Primärenergieverbrauch bei 130.508 Ktep und der Endenergieverbrauch bei 97.776 Ktep. Der gesamte Energieverbrauch wird somit nur anteilig von der inländischen Erzeugung gedeckt. Die größten Anteile am Primärenergieverbrauch haben mit 48,8 % Erdöl und mit 23,8 % Erdgas (siehe Tabelle 11). Wie in Tabelle 10 dargestellt, ist die inländische Erzeugung von 25 Erdöl und Erdgas sehr gering, so dass beide Rohstoffe hohe Importanteile für Spanien ausmachen (siehe Unterkapitel 2.2.3). Tabelle 11: Primärenergieverbrauch in 1000t 2008 2009 Menge (%) Menge (%) Insgesamt 142308 (100) 130508 (100) Kohle 13983 (9,8) 10353 (7,9) Erdöl 68182 (47,9) 63673 (48,8) Erdgas 34782 (24,4) 31104 (23,8) Atomenergie 15368 (10,8) 13750 (10,5) Erneuerbare Energien 10942 (7,7) 12325 (9,4) 2004 (1,4) 2258 (1,7) 8938 (6,3) 10067 (7,7) - Hydraulik Andere erneuerbare Energien - Windenergie 2795 (2) 3196 (2,4) - Biomasse und -abfall 5162 (3,6) 5088 (3,9) - Biogas 228 (0,2) 221 (0,2) - Biokraftstoff 620 (0,4) 1058 (0,8) - Erdwärme 8 (0) 9 (0) - Solarenergie 353 (0,2) 716 (0,5) -949 (-0,7) -697 (-0,5) Saldo Elektrizität (Importe-Exporte) Einheit: 1000 t entspricht Erdöl (Ktep) Quelle: INE, Libro de la Energía en España, MINISTERIO DE INDUSTRIA, TURISMO Y COMERCIO, eigene Übersetzung Neben Erdöl und Erdgas steht die Atomenergie mit einem Anteil von 10,5 % am Primärenergieverbrauch an dritter Stelle. Die erneuerbaren Energien machen zusammengefasst einen Anteil von 9,4 % am Primärenergieverbrauch aus. Der Anteil hat sich im Vergleich der Jahre 2008 und 2009 um 1,7 % erhöht und eine weitere Steigung wird gemäß den Energieeffizienzzielen erwartet. Wenn die erneuerbaren Energien zusammengefasst betrachtet werden, hat Kohle mit 7,9 % den geringsten Anteil am Primärenergieverbrauch im Jahr 2009. Der Endenergieverbrauch der Jahre 2008 und 2009 wird in Tabelle 12 dargestellt. Mineralölerzeugnisse machen mit 56,6 % den höchsten Anteil aus, gefolgt von Elektrizität (21,5 %) und Gas (15,5 %). Erneuerbare Energien haben im Jahr 2009 einen Anteil von 4,9 %. Insbesondere der Verbrauchsanteil von Biokraftstoffen ist zwischen 2008 und 2009 von 0,6 % auf 11 % angestiegen. Wenn die erneuerbaren Energien zusammengefasst betrachtet werden, hat Kohle mit 1,5 % den geringsten Anteil am Endenergieverbrauch im Jahr 2009. 26 Tabelle 12: Endenergieverbrauch in 1000t 2008 2009 Menge (%) Menge (%) Insgesamt 105615 (100) 97776 (100) Kohle 2080 (2) 1453 (1,5) Mineralölerzeugnisse 59595 (56,4) 55387 (56,6) Gas 17256 (16,3) 15183 (15,5) Elektrizität 22253 (21,1) 21008 (21,5) Erneuerbare Energien 4432 (4,2) 4746 (4,9) - Biomasse 3649 (3,5) 3496 (3,6) - Biogas 26 (0) 27 (0) - Biokraftstoff 620 (0,6) 1058 (11) - Solarenergie 129 (0,1) 156 (0,2) - Erdwärme 8 (0) 9 (0) Einheit: 1000 t entspricht Erdöl (Ktep) Quelle: INE, LIBRO DE LA ENERGÍA EN ESPAÑA. MINISTERIO DE INDUSTRIA, TURISMO Y COMERCIO, eigene Übersetzung Die prognostizierten Werte für die gesamte spanische Energiestruktur (Primärenergie- und Stromerzeugung als auch Endenergieverbrauch) in 2010 sind in Abbildung 5 dargestellt. Abbildung 5: Spanische Energiestruktur 2010 *Bruttoerzeugung Quelle: MINISTERIO DE INDUSTRIA, TURISMO Y COMERCIO4, eigene Übersetzung 4 HTTP://WWW .MITYC.ES/ES-ES/GABINETEPRENSA/NOTASPRENSA/2011/PAGINAS/NPBALANCEENERGETIVO280311.ASPX 27 Im Vergleich zum Vorjahr werden leichte Zunahmen in allen drei Bereichen prognostiziert. In der Primärenergieerzeugung wurde eine Zunahme von 1,1 % auf 131.927 ktep gemessen. In der Stromerzeugung hat sich der Wert um 1,3 % auf 300.241 GWh erhöht und im Endenergiebereich wurde eine Zunahme um 2,3 % auf 99.837 ktep gemessen. Der Anteil der Erneuerbaren Energien hat sich in allen drei Bereichen erhöht. In der Primärenergieerzeugung macht der Sektor 11,2 % der Gesamterzeugung aus. In der Stromerzeugung 32,2 % und im Endenergieverbrauch 5,4 %. 3.2.3 Importe von Rohöl und Erdgas In den Jahren 2008 und 2009 hat Spanien Rohöl hauptsächlich aus Nahost, Afrika, Europa und Amerika bezogen (siehe Tabelle 13). Die Rohölimporte betrugen 52.297 kt im Jahr 2009 und sind im Vergleich der Jahre 2008 und 2009 um 10,7 % gesunken. Der höchste Anteil der Rohölimporte kommt im Jahr 2009 mit 17.387 kt aus Afrika. Dieser Wert hat sich allerdings zwischen 2008 und 2009 um 15,8 % verringert. An zweiter Stelle der Rohölimporte steht im Jahr 2009 mit insgesamt 15.058 kt der Nahe Osten. Auch dieser Anteil ist im Vergleich der Jahre 2008 und 2009 zurückgegangen, allerdings nur um 2,7 %. Aus Europa wurden im Jahr 2009 insgesamt 10.381 kt Rohöl importiert. Dieser Anteil ist mit einer Senkung von 21,9 % zwischen 2008 und 2009 am stärksten zurückgegangen. Aus Amerika (hauptsächlich aus Mexiko und Venezuela) wurden im Jahr 2009 insgesamt 8.649 kt importiert. Dieser Anteil ist zwischen den Jahren 2008 und 2009 um 5,3 % angestiegen. Der Importanteil von Rohöl aus Amerika ist somit der einzige, der sich zwischen 2008 und 2009 erhöht hat und deutet auf verstärkte Beziehungen zwischen Spanien und Iberoamerika hin. Tabelle 13: Rohölimporte in 1000t 2008 2009 Menge (%) Menge (%) Insgesamt 58571 52297 Veränderung gegen Vorjahr in % -1,8 -10,7 Nahost Insgesamt 15483 15058 Veränderung gegen Vorjahr in % 12,6 -2,7 - Saudi-Arabien 6333 5807 - Iran 6392 6270 - Irak 2244 2250 - Andere 514 731 Afrika Insgesamt 20646 17387 Veränderung gegen Vorjahr in % 19,8 -15,8 1786 1081 - Algerien 28 - Libyen 6073 5041 - Nigeria 4861 5398 - Andere 7926 5867 Europa Insgesamt 13293 10381 Veränderung gegen Vorjahr in % -26,5 -21,9 - Vereinigte Königreich 1254 1193 - Russland 9274 8201 - Andere 2765 987 Amerika Insgesamt 8211 8649 Veränderung gegen Vorjahr in % -14,8 5,3 - Mexiko 5950 5657 - Venezuela 1932 2680 - Andere 329 312 938 822 Andere Einheit: 1000 t (kt) Quelle: INE, Boletín Trimestral de Coyuntura Energética, MINISTERIO DE INDUSTRIA, TURISMO Y COMERCIO, eigene Übersetzung Erdgas wurde in den Jahren 2008 und 2009 hauptsächlich aus Nahost, Afrika, Europa und Amerika bezogen (siehe Tabelle 14). Insgesamt wurden 410.710 GWh Erdgas im Jahr 2009 importiert. Der Wert hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 10,3 % verringert. Die höchsten Anteile machen im Jahr 2009 die Importe aus Algerien (143.015 GWh), Qatar (50.766 GWh), Ägypten (50.585 GWh), Trinidad und Tobago (49.944 GWh), Nigeria (49.215 GWh), Norwegen (39.248 GWh), Oman (15.946 GWh) und Libyen (8.495 GWh) aus. Tabelle 14: Erdgasimporte in GWh 2008 2009 Menge (%) Menge (%) Insgesamt 457660 410710 Veränderung gegen Vorjahr in % 11,9 -10,3 Nahost (Qatar) 58053 50766 Nahost (Oman) 1915 15946 Afrika (Algerien) 154832 143015 Afrika (Libyen) 6090 8495 Afrika (Nigeria) 94069 49215 Afrika (Ägypten) 49155 50585 Europa (Norwegen) 32274 39248 Amerika (Trinidad und Tobago) 56674 49944 Andere 4598 3496 Einheit: Gigawattstunde (GWh) Quelle: INE, Boletín Trimestral de Coyuntura Energética, MINISTERIO DE INDUSTRIA, TURISMO Y COMERCIO, eigene Übersetzung 29 3.2.4 Ausblick Auf der Hauptversammlung des spanischen Netzbetreibers REE, am 12. April 2011, stellte der Aufsichtsratsvorsitzende, Herr LUIS ATIENZA, die Geschäftszahlen für 2010 vor und gab einen Ausblick über die Unternehmensziele für die nächsten zwei Jahre.5 Zusammengefasst konnte REE im Jahr 2010 seine Markstellung vom spanischen Festland auch auf die Balearen und Kanarischen Inseln ausdehnen und verwaltet nun das gesamte spanische Stromnetz. Die Investitionen in das Stromnetz wurden im Vorfeld von 243 Mio. Euro in 2004 auf 865 Mio. Euro in 2010 ausgedehnt. Von 2004 bis 2010 wurde das Netz um 2.800 km Stromleitungen ausgeweitet, wovon 839 km im letzten Haushaltsjahr getätigt wurden. Die Investitionen zielen insbesondere auf strukturelle Verbesserungen des Transport- und Verteilernetzes ab, damit die Einspeisung der variablen Energieströme aus erneuerbaren Energien optimal verwaltet und die Sicherheit und Stabilität des Energieflusses garantiert werden können. Diese Ziele werden auch in den kommenden Jahren weiterverfolgt. Von 2011 bis 2015 plant REE Investitionen in Höhe von 4 Mrd. Euro zu tätigen. Insbesondere sind in diesem Zeitraum die Verlegung einer neuen Unterseeverbindung zwischen dem spanischen Festland und den Balearen, die elektrische Verbindung von den Inseln Mallorca und Ibiza und die Verlegung einer neuen grenzüberschreitenden Leitung zwischen Spanien und Frankreich vorgesehen. Im langfristigen Planungszeitraum (bis 2020) wird laut ATIENZA angestrebt, den Anteil der erneuerbaren Energien zu erhöhen und folglich auch eine engere Verbindung zum europäischen Elektrizitätssystem zu erreichen. Aufgrund der etwas verbesserten ökonomischen Lage, wird auch eine Zunahme des Energieverbrauchs in den kommenden Jahren angenommen. Die Nachfrage nach elektrischer Energie stieg bereits im Jahr 2010 um 2,9 % und im ersten Quartal 2011 um 1,1 %. 4 Erneuerbare Energien 4.1 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN Der erneuerbare Energiesektor ist immer noch stark von staatlichen Förderungen abhängig. Die Regierung steht somit gegenwärtig im Konflikt, einerseits den Anteil der erneuerbaren Energien gemäß der EU Richtlinien zu erhöhen und anderseits den Haushalt zu konsolidieren. Mit dem Aktionsplans für erneuerbare Energien PANER (2011-2020), der vom Ministerium für Industrie, Tourismus und Handel MITYC (MINISTERIO DE INDUSTRIA, TURISMO Y COMERCIO) 5 Pressemitteilung (http://www.ree.es/ingles/sala_prensa/web/notas_detalle.aspx?id_nota=181) 30 gemäß der EU-Richtlinie (2009/28/CE) der Europäischen Kommission vorgelegt wurde, sind die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch und in der Primärenergieerzeugung geplant. Im Zusammenspiel mit dem Energieplan PER (20052010), dem Aktionsplan für Energieeffizienz 2005-2007 sowie dem P4-Plan 2008-2012 soll somit neben den klimapolitischen Zielen insbesondere eine Verringerung der Abhängigkeit von Energieimporten erreicht werden. Nachdem der letzte Plan PER (2005-2010) zur Förderung des Einsatzes von erneuerbaren Energien nun abgeschlossen ist, wurde der PANER (2011-2020) implementiert, um aktuelle Zielsetzungen erweitert. Das Institut für Diversifikation und Einsparung von Energie IDAE (INSTITUTO DE DIVERSIFICACIÓN Y AHORRO DE ENERGÍA) informiert, dass erneuerbare Energien in Spanien einen Anteil von 22,7 % am Bruttoendenergieverbrauch und einen Anteil von 42,3 % an der Energieerzeugung in 2020 ausmachen sollen6. In 2010 machte der Sektor im Endenergieverbrauch 5,4 % und in der Stromerzeugung 32,2 % aus (siehe Abbildung 5). IDAE plant mittelfristig Anteilserhöhungen auf 15,5 % in 2012 und 18,8 % in 2016 zu erreichen, bis in 2020 der angestrebte Anteil von 22,7 % erfüllt werden soll (siehe Tabelle 15). Tabelle 15: Endenergieverbrauch 2008 2012 2016 2020 Bruttoendenergieverbrauch 101.918 93.321 95.826 98.677 % erneuerbare Energien/Endenergie 10.5% 15.5% 18.8% 22.7% Einheit: Ktep Quelle: IDAE, HTTP://WWW .IDAE.ES/INDEX.PHP/MOD.PAGS/MEM.DETALLE/RELCATEGORIA.1153/ID.501/RELMENU.12, eigene Übersetzung Mit den angestrebten Zielen liegt Spanien sogar über den geforderten Werten der EUKommission. Der Anteil am Bruttoendenergieverbrauch ist um 3 Prozentpunkte höher als der vorgeschriebene Energieerzeugung Prozentpunkte. Referenzwert für EU-Mitgliedsstaaten übersteigt den vorgeschriebenen Tabelle 15 stellt den prognostizierten und der Anteil an der um 2,3 Endenergieverbrauch von EU-Referenzwert erneuerbaren Energien für ausgewählte Jahre dar. Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch wird sich laut den Prognosen von 2008 bis 2020 schrittweise erhöhen. Es wird deutlich, dass das Hauptpotenzial zur Umstellung auf erneuerbare Energien im Bereich der Elektrizitätserzeugung mit einem prognostizierten Verbrauch von 13.495 ktep in 2020 gesehen wird. An zweiter Stelle steht Heizung/Kühlung mit 5.618 ktep, gefolgt von Transport mit 3.500 ktep. 6 http://www.idae.es/index.php/mod.pags/mem.detalle/relcategoria.1153/id.501/relmenu.12 31 Tabelle 16: Endenergieverbrauch von erneuerbaren Energien Erneuerbare Energien 2008 2012 2016 2020 - Elektrizitätserzeugung 5.342 8.477 10.682 13.495 - Heizung/Kühlung 3.633 3.955 4.740 5.618 - Transport 601 2.073 2.786 3.500 Insgesamt 9.576 14.504 18.208 22.613 Insgesamt gemäß Richtlinie 10.687 14.505 17.983 22.382 Einheit: Ktep Quelle: IDAE, HTTP://WWW .IDAE.ES/INDEX.PHP/MOD.PAGS/MEM.DETALLE/RELCATEGORIA.1153/ID.501/RELMENU.12, eigene Übersetzung Die gesetzlich festgelegte Anteilserhöhung von erneuerbaren Energien am Gesamtendenergieverbrauch steht allerdings mit der erforderlichen Haushaltskonsolidierung im Konflikt. Im Bereich der Elektrizitätserzeugung sieht sich die Regierung somit gezwungen, die hohen Fördermaßnahmen für erneuerbare Energien aus Haushaltskonsolidierungsgründen zu senken. Insgesamt belaufen sich die Einsparungen im Jahr 2011 auf 1.660 Mio. Euro. Im Jahr 2012 ist eine Senkung auf 1.510 Mio. Euro geplant und im Jahr 2013 eine weitere Erhöhung der Einsparungen auf 1.546 Mio. Euro. Tabelle 17: Einsparanteile in Millionen Euro Einsparmaßnahmen 2011 2012 2013 Insgesamt 1.660 1.510 1.446 Abkommen im Bereich Windkraft 51 65 116 Abkommen im Bereich Thermosolar 451 304 136 Sektor Photovoltaik 740 740 740 Sektor Erzeugung 148 151 154 Unterstützungszahlungen 0 0 150 Energieeinsparung und -effizienz 270 250 250 Einheit: Mio Euro Quelle: OSTER (2011 a), basierend auf MINISTERIO DE LA PRESIDENCIA Nach Sektoren sind Windkraft, Thermosolar und Photovoltaik von den Einsparmaßnahmen betroffen. Der Photovoltaik-Sektor erbrachte zum Beispiel im Jahr 2009 nur 11% der Elektrizitätserzeugung aller erneuerbaren Energien, erhielt aber 53% aller Fördermittel (OSTER, 2011 a). Die Windkraft erreichte im gleichen Zeitraum 64 % der Elektrizitätserzeugung und 31% der Fördermittel. Die Einsparmaßnahmen sind aus dem Grund im Photovoltaik Sektor mit 740 Mio. Euro jährlich besonders hoch. Die Branche sieht ihre Markstellung durch die neuen Gesetzesregelungen, das KÖNIGLICHE DEKRET (REAL DECRETO 1565/2010, BOE 19.11.10) 32 und das KÖNIGLICHE GESETZESDEKRET (REAL DECRETO-LEY 14/2010, BOE 23.12.10), bedroht. Beide Dekrete fordern Einsparmaßnahmen im Photovoltaik Sektor, die von der Branche nicht zu tragen sind. Auf einer Pressekonferenz wurde von leitenden Personen des Sektors bekanntgegeben, dass rechtliche Schritte wegen Vertragsverstößen gegen die spanische Regierung eingeleitet werden. In den Sektoren Windkraft und Thermosolar wurden Abkommen über Kosteneinsparungen festgelegt. Im Abkommen für Windenergie ist vorgesehen, 51 Mio. Euro im Jahr 2011, 65 Mio. Euro im Jahr 2012 und 116 Mio. Euro im Jahr 2013 einzusparen (siehe Tabelle 17). Es wird ersichtlich, dass eine jährliche Erhöhung der geplanten Einsparungen angestrebt wird. Das Abkommen im Bereich Thermosolar sieht allerdings eine Verringerung der Einsparungen innerhalb der betrachteten drei Jahre vor. In 2011 sind Einsparungen von 451 Mio. Euro, im Jahr 2012 von 304 Mio. Euro und im Jahr 2013 von 136 Mio. Euro vorgesehen. Zusammengefasst sind die Geschäftsmöglichkeiten im erneuerbare Energiesektor aber auf Wachstum eingestellt. Das MITYC prognostiziert, dass im Jahr 2020 die Stromerzeugungsanteile für Windenergie, Solar Photovoltaik, Solar Thermoelektrik und Bioenergie zunehmen werden. Einzig für den Bereich Hydroelektrische Energie werden Anteilssenkungen erwartet. 4.2 STROMERZEUGUNG AUS ERNEUERBAREN ENERGIEN Erneuerbare Energien weisen wachsende Anteile in der Primärenergieerzeugung, der Stromerzeugung und dem Endenergieverbrauch auf. Besonders vertreten ist der Sektor in der Stromerzeugung mit einer Gesamtstromproduktion von 74 TWh im Jahr 2009, 97 TWh im Jahr 2010 und mit einem geschätzten Wert von 146 TWh im Jahr 2020 (MITYC7). Die Abbildungen 6, 7 und 8 stellen jeweils die Anteile der einzelnen Sektoren innerhalb der erneuerbaren Energien an der Gesamtstromerzeugung für die Jahre 2009, 2010 und 2020 dar. Die Windenergie macht in allen Jahren die höchsten Anteile an der Gesamtproduktion aus. Allerdings ist der hohe Anteil von 51,2 % in 2009 auf 45 % in 2010 zurückgegangen. Für das Jahr 2020 wird aber wieder ein steigender Wert angenommen. MITYC prognostiziert, dass der Anteil der Windenergie bei 49 % liegen wird und außerdem 1,3 % des Stroms durch Off-shore Windanlagen erzeugt wird. Die Hydroelektrische Energie hat den zweithöchsten Anteil der erneuerbaren Energien an der Gesamtstromerzeugung in allen drei betrachteten Jahren. In 2009 lag der Anteil noch bei 7 HTTP://WWW .MITYC.ES/ES-ES/GABINETEPRENSA/NOTASPRENSA/2011/PAGINAS/NPBALANCEENERGETIVO280311.ASPX 33 35,4 % und ist dann im Jahr 2010 auf 43,5 % angestiegen. Zukünftig wird allerdings ein starker Rückgang des Anteils auf 22,7 % in 2020 erwartet. Der Bereich Solar Photovoltaik pendelt sich in den betrachteten Jahren mit prozentualen Anteilen von 6,5 % - 8,5 % ein. Im Vergleich der Jahre 2009 und 2010 war der Anteil leicht rückläufig. Allerdings wird zukünftig wieder ein leicht ansteigender Wert erwartet, der sich in 2020 bei 8,5 % einpendelt. Die Anteile von Solar Thermoelektrik an der Stromerzeugung innerhalb der erneuerbaren Energien sind in den Jahren 2009 und 2010 mit 0,1 % und 0,7 % sehr gering. Für das Jahr 2020 wird allerdings ein Anteil von 9,8 % angenommen. Der prognostizierte Wert in 2020 übersteigt somit die Anteile für Bioenergie und Solar Photovoltaik. Die Hauptgruppen im Bereich der Bioenergie sind Biomasse, Biogas und Bioabfälle. In 2009 lag der Anteil an der Stromerzeugung innerhalb der erneuerbaren Energien bei 5,2 %. Der Wert war im Vergleich mit dem Jahr 2010 mit 4,4 % leicht rückläufig. Im Jahr 2020 wird hingegen wieder ein höherer Wert von 8,7 % prognostiziert. Abbildung 6: Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien, Anteile 2009 Windenergie (51,2%), Hydroelektrische Energie (35,4), Solar Photovoltaik (8 %), Solar Thermoelektrik (0,1 %), Biomasse, Biogas, Bioabfälle (5,2 %) Quelle: Eigene Darstellung, basierend auf MINISTERIO DE INDUSTRIA, TURISMO Y COMERCIO8, eigene Übersetzung 8 HTTP://WWW .MITYC.ES/ES-ES/GABINETEPRENSA/NOTASPRENSA/2011/PAGINAS/NPBALANCEENERGETIVO280311.ASPX 34 Abbildung 7: Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien, Anteile 2010 Windenergie (45 %), Hydroelektrische Energie (43,5), Solar Photovoltaik (6,5 %), Solar Thermoelektrik (0,7 %), Biomasse, Biogas, Bioabfälle (4,4 %) Quelle: Eigene Darstellung und Übersetzung, basierend auf MINISTERIO DE INDUSTRIA, TURISMO Y COMERCIO Abbildung 8: Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien, Prognose der Anteile 2020 Windenergie (49 %), Hydroelektrische Energie (22,7), Solar Photovoltaik (8,5 %), Solar Thermoelektrik (9,8 %), Biomasse, Biogas, Bioabfälle (8,7 %), Off-shore Windenergie (1,3 %) Quelle: Eigene Darstellung und Übersetzung, basierend auf MINISTERIO DE INDUSTRIA, TURISMO Y COMERCIO 4.3 GESETZLICHE REGELUNGEN UND VERORDNUNGEN Bereits 1989 wurde ein erster Plan für erneuerbare Energien (PLAN DE FOMENTO DE LAS ENERGÍAS RENOVABLES PFER) erlassen. Er enthielt Ziele für die Elektrizitätsproduktion durch erneuerbare Energien sowie für Investitionen aus dem privaten und öffentlichen Sektor. Ein neues Einspeisegesetz wurde dann am 12.03.2004 mit dem KÖNIGLICHEN DEKRET 436/2004 35 verabschiedet, das 2007 durch das KÖNIGLICHE DEKRET 661/2007 abgelöst wurde. Schon in den Jahren zuvor existierte eine durchaus attraktive Einspeiseregelung, die jedoch jedes Jahr von der Regierung neu festgelegt wurde und daher kaum Planungssicherheit für die Marktakteure bot. Mit der Neufassung entstanden entscheidende Verbesserungen, die beispielsweise einen einheitlichen Durchschnittstarif, neue Einspeisetarife und Garantien für Anlagen beinhalteten. Somit konnte den Forderungen der Branche nach einer größeren Investitionssicherheit nachgekommen werden. Aus Haushaltskonsolidierungsgründen sah sich die Regierung allerdings nicht in der Lage, die hohen Subventionen im erneuerbare Energien-Sektor beizubehalten. Aus dem Grund wurden bedeutende Einschränkungen in den am stärksten geförderten Untersektoren erforderlich. Dies hat besonders die Photovoltaik-Förderung getroffen, welche als zu hoch und nicht nachhaltig angesehen wird (11 % Elektrizitätserzeugung stehen 53 % der Fördermittel gegenüber). Mit dem KÖNIGLICHEN DEKRET (REAL DECRETO 1578/2008, BOE 27.9.07) wurden somit Neuregelungen für den Photovoltaik Sektor festgelegt. Diese beinhalten zum Beispiel, Voranmelderegister und Tarifneustrukturierungen. Das KÖNIGLICHE DEKRET (REAL DECRETO 1565/2010, BOE 19.11.10) gab weitere Auflagen für den Photovoltaik-Sektor vor. Zum Beispiel wurden, OSTER (2011 a), der Vergütungszeitraum auf 25 Jahre begrenzt und die Strom-Einspeisesätze wie folgt herabgestuft: Freilandanlagen (45%); große Dachanlagen (25%) und kleine Dachanlagen (5%). Die Regierung plant mit diesen Maßnahmen Einsparungen von über 600 Mio. Euro zwischen 2011 und 2013 zu erzielen. Die neuen Vorgaben reichten allerdings nicht aus, um die Haushaltskonsolidierungsziele zu erreichen. Das Ziel einer nachhaltigen Elektrizitätswirtschaft wird deshalb zusätzlich mit dem KÖNIGLICHEN GESETZESDEKRET (REAL DECRETO-LEY 14/2010, BOE 23.12.10) unterstützt, welches Einsparungen von über 4,6 Mrd. Euro im Zeitraum 2011 bis 2013 erzielen soll. Den aktuellen Gesetzesregelungen sind weitere Dekrete vorausgegangen. Die wichtigsten sind nachstehend in chronologischer Reihenfolge aufgelistet: • KÖNIGLICHES DEKRET 2818/1998 (REGIMEN ESPECIAL) legte zum ersten Mal erhöhte Einspeisetarife für die begünstigten Technologien fest, dazu das Grundprinzip der Wahlmöglichkeit für Betreiber zwischen einem Festpreis und einer fixen Prämie auf den variablen Strompreis, der am liberalisierten Markt erzielt wurde. • KÖNIGLICHES DEKRET 1663/2000 regelte Netzanschlussbedingungen zwischen Anlagebetreibern und örtlichen Netzbetreibern und führte als wichtige technische Regelung die Vorschrift zur galvanischen Trennung von Anlage und Netz. 36 Verwaltungstechnisch regelt das Dekret die Bedingungen für die Genehmigung von Anlagen durch die Vertreiber des Stroms. • KÖNIGLICHES DEKRET 1432/2002 führte eine neue Berechnungsweise mit Referenzpreis ein und passte die Tarife an. Dieser Referenzpreis bestimmt die Höhe der Vergütungen für regenerative Energieerzeuger. 37 5 Solarthermie Abbildung 9: Sonnengürtel für solarthermische Nutzung Spanien ist dank seiner geografischen Lage und Klimatologie als eines der wenigen Länder Europas in der Lage, die Solarthermie als eine grundlegende Technologie in seinen Energiemix aufzunehmen. Spanien besitzt mit 2.500 Sonnenstunden jährlich und einer durchschnittlichen Strahlung von 1.650 kWh/m² in der EU die höchsten technischen Potentiale für die Nutzung von solarthermischen Anlagen. Dem spanischen Institut für Meteorologie zufolge oszilliert die Sonnenstrahlung bis zu 3,8 KW/h/m²/Tag im nördlichsten Teil Spaniens und bis zu über 5 KW/h/m²/Tag in Teneriffa, im südlichsten Teil des Landes. Als eines der wenigen Länder in Europa kann hier in Zukunft also ein Markt mit enormem Potential entstehen. Die folgende Solarkarte zeigt sowohl die durchschnittliche Solareinstrahlung pro m² als auch die durchschnittlichen Sonnenstunden pro Jahr für alle spanischen Provinzen. 38 Abbildung 10: Sonneneinstrahlung nach Regionen 5.1 AKTUELLE SITUATION, TRENDS UND AUSSICHTEN Im Folgenden wird ein kurzer Überblick darüber gegeben, wie sich der Solarthermiemarkt in Spanien in den letzten Jahren entwickelt hat und wie die aktuellen Prognosen für die zukünftige Entwicklung aussehen. Eine Konjunkturanalyse, die vom Verband der solarthermischen Industrie in Spanien ASIT (Asociación Solar de la Industria Térmica – ASIT) in Auftrag gegeben und von dem deutschspanischen Beratungsunternehmen Eclareon durchgeführt wurde, zeigt in eindrucksvoller Art und Weise, wie sich die einzelnen Sektoren des spanischen Solarenergiemarktes in den letzten Jahren entwickelt haben. Da die Gründe des beachtlichen Wachstums in der Fotovoltaikbranche im Jahr 2008 und der darauf folgenden Zusammenbruch im Kapitel Fotovoltaik ausführlich erläutert werden, liegt der Schwerpunkt in dieser Analyse auf dem spanischen Solarthermiemarkt. Auf den ersten Blick wird deutlich, dass der spanische Solarthermiesektor im Vergleich zur Fotovoltaikbranche und dem Markt für solarthermische Kraftwerke noch relativ klein ist. Dennoch birgt er ein enormes Potential. 39 Abbildung 11: Investitionen in den spanischen Solarmarkt Der Solarthermiemarkt in Spanien verzeichnete in den Jahren 2000 bis 2008 ein exponentielles Wachstum. In diesem Zeitraum hat sich die neu installierte Kollektorfläche von 36.000 m² im Jahr 2000 auf 465.000 m² in 2008 fast verdreizehntfacht. Abbildung 12: Der spanische Solarthermiemarkt: Entwicklung 2005 – 2010 40 Momentan durchläuft der spanische Solarthermiemarkt allerdings eine schwierige Phase. So verzeichnete er im Jahr 2009 einen Rückgang der neu installierten Kollektorfläche um 14% von 465.000 m2 auf 402.000 m2. Und auch im letzten Jahr konnte der Negativtrend nicht gestoppt werden, so dass die Zuwachsrate der installierten Fläche um weitere 13% auf 350.000 m2 zurückging. Der Rückgang der neu installierten Kollektorfläche in Spanien fällt jedoch weitaus geringer aus, als die Kontraktion des deutschen Solarthermiemarktes. In den letzten beiden Jahren ging dort die jährliche neuinstallierte Kollektorfläche um jeweils 27% zurück. Insgesamt bleibt Spanien mit einer installierten Gesamtfläche von 2,46 Mio. m² weit hinter den im PER 2005-2010 formulierten Zielen zurück, die einen Ausbau der Solarthermie im Zeitraum von 2005-2010 auf insgesamt 4,9 Mio. m² vorsahen. Um dieses Ziel zu erreichen, wäre in den Jahren 2005 bis 2010 ein durchschnittliches Wachstum von ca. 45% nötig gewesen. Obwohl sich in den Jahren 2005-2008 die durchschnittliche Wachstumsrate auf 63% belief, konnten die im PER 2005-2010 formulierten Ziele nur zu 40% realisiert werden. Das liegt daran, dass von 1999 bis 2005 die durchschnittliche Wachstumsrate nur 15% betrug und darüber hinaus die Wachstumsraten seit 2008 rückläufig sind. Abbildung 13: Geplante vs. realisierte Kollektorfläche 2005-2010 Die instabile Lage im spanischen Solarthermiesektor führt Pascual Polo, der Generalsekretär des Verbandes der solarthermischen Industrie in Spanien (ASIT), auf verschiedene Gründe zurück: Bedingt durch die Immobilienkrise und die konjunkturelle Lage in Spanien, ist das Wachstum im Baugewerbe eingebrochen. Durch den krisenbedingten Rückgang von fertiggestellten und geplanten Wohneinheiten im privaten Sektor von 760.000 im Jahr 2006 auf 150.000 im Jahr 2009 konnte der seit 2006 geltende Baukodex, der den Einbau von solarthermischen Anlagen gesetzlich vorschreibt, nicht für den erhofften Schub für den Ausbau der Technologie sorgen. 41 Abbildung 14: Entwicklung des Bausektors in Spanien Abgesehen davon, so Pascual Polo, wurde in der Vergangenheit die ordnungsgemäße Umsetzung des Baukodex und der Verordnung für solarthermische Anlagen RITE (Reglamento de Instalaciones Térmicas en los Edificios) nur unzureichend von den Behörden kontrolliert. Als einen weiteren Grund für die negative Entwicklung führt der ASIT die Höhe und Vergabe der Subventionen im Bereich der Solarthermie an. Während noch im Jahr 2005, Subventionen der Autonomen Regionen die Installation von über 100.000 m² neu installierter Kollektorfläche finanzierten, ging dieser direkte Förderanteil kontinuierlich zurück und erreichte mit 55.000 m² im Jahr 2009 seinen vorläufigen Tiefstand. Die Investitionen des Verwaltungsapparats in den Ausbau der Solarthermie haben bis 2009, mit insgesamt 80 Mio.€, nur 22% der im Energieplan PER 2005-2010 vorhergesehenen Investitionen von 348 Mio. € betragen. Außerdem haben die Subventionen nicht die erhoffte Wirkung entfaltet, da diese nicht zentral geregelt sind. Die Höhe der Mittel und die Vergabepraxis variiert über die verschiedenen Autonomen Regionen hinweg. In einigen Autonomen Regionen können die Subventionen nur in ein oder zwei Monaten im Jahr beantragt werden. Da die Höhe der Subventionen von der installierten Kollektorfläche abhängt, trägt die Förderung nicht dazu bei, dass in die Effizienz der solarthermischen Anlagen investiert wird. 42 Ungeachtet der negativen Entwicklung in den letzten beiden Jahren erwartet Polo aber für die kommenden Jahre eine positive Tendenz und die Erholung aus der Krise. Trotz der Abkühlung im spanischen Wohnungsbausektor herrscht ein enormes Wachstumspotential bei anstehenden Wohnungs- und Gebäuderenovierungen. Die Branche wird sich nach Verbandsangaben in den nächsten Jahren neu erfinden und dabei sowohl auf ausgereifte und etablierte Systeme setzen als auch neue Technologien entwickeln. Dabei soll in den nächsten Jahren der Einsatz der Solarthermie in Industriebetrieben und im tertiären Sektor vorangetrieben werden. Der Einsatz von Solarthermieanlagen sowohl in Krankenhäusern, Hotel- und großen Sportanlagen als auch deren Verwendung in Industrieprozessen mit erhöhtem Warmwasserbedarf, beispielsweise in der Metall-, Chemieund Automobilbranche, birgt ein hohes zukünftiges Wachstumspotential des Solarthermiemarktes in Spanien. Die solare Kühlung befindet sich in Spanien zwar noch in den Kinderschuhen, stellt aber ebenfalls einen attraktive Marktnische dar, in der in Zukunft ein großes Potential liegt. Diese positive Einschätzung wird von der Konjunkturanalyse der ASIT gestützt. Demnach wird die Branche zwar auch in den kommenden Jahren kein Wachstumswunder verzeichnen können, dennoch zeigen die Prognosen einen deutlich positiven Trend. Die jährlich konstanten Zuwachsraten von solarthermischen Anlagen führen dazu, dass im Zeitraum von 2011 bis 2020 die prognostizierte installierte Fläche um 4 Millionen m² ansteigen wird. Diese Stabilisierung des Marktes ist nicht zuletzt bedingt durch die Umsetzung der Vorgaben des neuen Aktionsplans für erneuerbare Energien (PANER 2011-2020) der Zentralregierung, der Anfang des Jahres in Kraft getreten ist, und der vorsieht, dass bis zum Jahr 2020 der Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieerzeugung auf 20% steigen soll. Die im Aktionsplan enthaltenen Maßnahmen und Ziele werden in dem neuen Energieplan PER 2011-2020 (Plan de Energias Renovables), der im kommenden Juli verabschiedet wird, konkretisiert. Um diese Tendenz zu stärken, fordert der Verband der solarthermischen Industrie eine Veränderung der rechtlichen Rahmenbedingungen mit dem Ziel, die Rentabilität der Solarthermieanlagen zu erhöhen. Eine Einspeisevergütung nach dem Vorbild der Fotovoltaikbranche anstelle der bestehenden Subventionen, die sich nach der installierten Fläche richten, würde den Ausbau der Technologie fördern. Da der Preis einer kWh Strom momentan zwischen 5,8 und 8,5 Cent liegt, würde laut ASIT eine Einspeisevergütung von 5 Cent pro kWh bereits ausreichen, um Investitionen in große Solarthermieanlagen auch in der industriellen Produktion rentabel zu machen. Nach Aussage von Polo wird eine solche Einspeisevergütung erstmals im neuen PANER 2011-2020 für Energieversorger im Rahmen des Programms ICAREN erwähnt. Der Verantwortliche der Abteilung Solarenergie, des Instituts für Diversifizierung und Energieeinsparung (IDAE), Montoya, bestätigte in einem 43 Telefoninterview, dass die Einführung einer Einspeisevergütung im PER 2010-2020 konkretisiert wird. An dieser Stelle werden die wichtigsten gesetzlichen Rahmenbedingungen, die den Solarthermiemarkt betreffen, kurz zusammengefasst und im Kapitel 5.4.1. ausführlich erläutert. Der technische Baukodex, der am 17.3.2006 in Kraft trat, schreibt die Verwendung von Solarkollektoren zur Warmwasseraufbereitung für Neubauten und umfassende Gebäuderenovierungen gesetzlich vor. Gemäß des neuen Baukodex müssen 30-70% des Energiebedarfs für die Warmwassererzeugung durch Solarenergie gewonnen werden. Neben dem Baukodex trat am 20.08.2007 das Königliche Dekret 1027/2007 in Kraft, das die Verordnung für solarthermische Anlagen RITE (Reglamento de Instalaciones Térmicas en los Edificios) beinhaltet. Diese Verordnung stellt den normativen Rahmen dar, der die Anforderungen an energetische Effizienz und Sicherheit der Heiz-, Klima- und Warmwasseranlagen bei der Installation während der Planung, Berechnung, Ausführung, Wartung und Nutzung reguliert. Dabei werden die Anforderungen an die thermischen Anlagen festgeschrieben, ohne dabei den Einsatz bestimmter Systeme oder Anlagen vorzuschreiben. 5.2 TECHNOLOGIEN UND ANLAGEN Die Entwicklung der einheimischen Industrie hat in den letzten Jahren zu einer guten Qualität der produzierten Kollektoren und Anlagen geführt. Die führenden spanischen Hersteller verfügen trotz der aktuell noch verhältnismäßig geringen Nachfrage über eine hohe Produktionskapazität. Im Folgenden soll ein kurzer Überblick über die Technologien gegeben werden. 5.2.1 Abgrenzungen und Überblick über die Technologien Generell wird in der Solarthermie zwischen Niedertemperatur- und Hochtemperaturanlagen unterschieden. Während die Niedertemperatur-Solarthermie die direkte Sonneneinstrahlung nutzt, um mittels Flüssigkeit oder Luft die Wärme direkt zu nutzen, sind Hochtemperaturanlagen in der Regel Kraftwerke, die die Sonneneinstrahlung zunächst über entsprechende Technologien konzentrieren, um das entsprechende Medium auf so hohe Temperaturen zu erhitzen, dass damit Turbinen zur Stromerzeugung angetrieben werden können. In diesem Kapitel werden die in Spanien verwendeten Technologien im Niedertemperatursektor erläutert und eine kurze Übersicht über Produktinnovationen gegeben. 44 5.2.1.1 Kollektortypen Die vom Verband der solarthermischen Industrie (ASIT) erarbeitete, untenstehende Graphik veranschaulicht, welche Kollektortypen bei der 2010 installierten Kollektorfläche von 348.000 m² verwendet wurden. Abbildung 15: Kollektortypen auf dem spanischen Markt 2010 Mit einer neu installierten Fläche von 254.700 m², was einem Anteil von 76% entspricht, liegt der Flachkollektor an erster Stelle, gefolgt von vorgefertigten Systemen(18%) Vakuumröhrenkollektoren (6%) und Kunststoffkollektoren (3%). 5.2.1.1.1 Flachkollektoren Der Flachkollektor ist der meist verwendete Kollektortyp zur Brauchwassererwärmung. Das Sonnenlicht wird dabei über einen Absorber aufgenommen, der sich in einem geschlossenen Gehäuse aus Kunststoff oder Blech befindet und nach vorne durch eine Glasscheibe abgedeckt ist. Um die Verluste durch Konvektion und Wärmestrahlung zu begrenzen, wird der Kollektorkasten sowohl auf beiden Seiten, als auch rückseitig mit PolyurethanHartschaumplatten oder Mineralfaser-platten wärmegedämmt. Insgesamt sind so 60% der einfallenden Strahlungsleistung thermisch nutzbar. Durch Flachkollektoren kann das Brauchwasser in Gebäuden und solaren Prozesswärmesystemen bis zu 100ºC erwärmt werden. Neben Dämmung und der Eigenschaft des Solarglases entscheidet auch die Beschichtung über die Leistungsfähigkeit der Solarkollektoren 5.2.1.1.2 Vakuumröhrenkollektoren Der Röhrenkollektor besteht aus zwei konzentrisch ineinander gebauten Glasröhren, zwischen denen sich ein Vakuum befindet, das die Übertragung der Strahlungsenergie des 45 Lichts zum Absorber zulässt und dabei den Wärmeverlust stark verringert. In der inneren Röhre befindet sich ein Wärmeübertragungsmedium, meist ein Wasser-Glykol-Gemisch, das sich erwärmt und durch Pumpen angetrieben die Wärme transportiert. Vakuumröhrenkollektoren können dadurch auch Temperaturen über 100ºC erzeugen. Die Grenze nach oben hängt dabei von der Hitzebeständigkeit des Wärmeträgermediums ab. Daher eignen sie sich auch für die technische Realisierung von solarthermischen Anlagen in der industriellen Produktion bei hohen Temperaturen. Vakuumröhrenkollektoren sind jedoch aufgrund ihrer aufwendigeren Technologie relativ zu Flachkollektoren wesentlich teurer. 5.2.1.1.3 Vorgefertigte Systeme Die meisten vorgefertigten Systeme stellen Thermisophonanlagen dar. Eine Besonderheit der Termosiphonanlage, in der ein Warmwasserspeicher integriert ist und die damit eine kompakt Solaranlageanlage darstellt, ist, dass sie ohne Pumpe nach dem SchwerkraftUmlaufprinzip arbeitet. Da das im Kollektor erwärmte Wasser aufsteigt und das kalte Wasser nach unten verdrängt wird, muss sich der integrierte Speicher immer oberhalb des Solarkollektors befinden. Da keine Systemtrennung stattfindet und der Kollektor direkt vom Brauchwasser durchflossen wird, kann diesem kein Frostschutz beigemischt werden und das Material des Kollektors muss trinkwassergerecht ausgewählt werden. Da beim Einsatz einer Kompaktanlage sowohl die Pumpe als auch der Wärmetauscher eingespart werden, ist eine solche solarthermische Anlage besonders günstig. 5.2.1.1.4 Kunststoffkollektoren Eine sehr einfache Form der Nutzung von Niedertemperatur-Solarthermie ist die Verwendung von Kunststoffkollektoren. Dabei kommen meistens einfache Schläuche oder Kunststoffmatten (aus Polyethylen (PE), Polypropylen(PP) oder stabileren Ethylen-PropylenDien-Monomeren (EPDM)) zum Einsatz, die eine möglichst stark absorbierende (z. B. schwarze) Oberfläche besitzen und die direkt von dem zu erwärmenden Wasser durchflossen werden. Sie werden auf einer möglichst großen Fläche ausgelegt (dabei sollte die Absorberfläche ca. 50 bis 80% der Beckenoberfläche des Schwimmbades ausmachen). Als Beispiel: Bei einer Stützwassertemperatur von 23 °C hätte man einen Wärmebedarf im Freien von 150 bis 450 kWh / m2. Auf eine Zusatzheizung kann so in der Regel verzichtet werden. Bei 2.000 m2 ließen sich damit dann bis zu 75.000 l Heizöl pro Saison einsparen. 5.2.2 Optimierung und Verbesserung der Betriebssicherheit Im Folgenden werden stichpunktartig die wichtigsten technischen Fortschritte der Solarthermie im Niedertemperaturbereich vorgestellt: 46 5.2.2.1 Materialinnovationen • Gesteigertes Interesse am Schwarzchrom als Beschichtungsmaterial zur Leistungssteigerung gegenüber schwarzer Farbe • Verstärkter Einsatz von Glasfaser als effizientes Isoliermaterial 5.2.2.2 Verbesserung der Kollektoren bezüglich Design und Herstellungsprozess • Verbessertes Design der Kollektoren • Vereinfachung der solarthermischen Anlagen zur Verringerung der Montagezeit. • Optimierung von Kollektoren mit dem Ziel, die effektiv absorbierende Fläche zu erhöhen. 5.2.2.3 Weiterentwicklung und Innovationen von Systemen und Kollektoren • Entwicklung des Solarsystems Techo Solar® durch die Firma SolTech Energy Mediterráneo. Die Kollektorfläche stellen lichtdurchlässige Glasziegel da, die die Trägerflüssigkeit schneller erhitzen und eine höhere Lebensdauer aufweisen als die bisher genutzten Keramikziegel. Das System wurde in der North Building Trade Fair als „Materialinnovation des Jahres 2010“ mit der Goldmedaille ausgezeichnet. • Entwicklung neuer thermodynamischer Systeme durch die Firmen Erko und Capsolar. Die thermodynamischen Sonnenkollektoren können zwischen 96% und 100% des Energiebedarfs zur Brauchwasser- und Schwimmbaderwärmung decken, da sie zu jeder Tageszeit und Witterung Energie erzeugen. Sie können in einem Schrägstellwinkel zwischen 10 und 90º angebracht werden und wiegen bis zu 8 kg. • Die Firma DP Cupa Group hat den Sonnenkollektor Thermoslate® entwickelt, der komplett aus Schiefer besteht. Durch die Eigenschaften des Gesteins wird eine Überhitzung der solarthermischen Anlage auf natürlichem Weg verhindert und der Wirkungsgrad an Tagen mit geringer Sonneneinstrahlung erhöht. • Weiterentwicklung hybrider Systeme zur Verbindung von solarthermischen Anlagen und Mikrocogeneration. • Weiterentwicklung hybrider Systeme zur Verbindung von solarthermischen Anlagen und Biomasse. • Einbindung von solarthermischen Anlagen in District Heating-Systeme. • Optimierung von Anlagen zur solaren Kühlung im Rahmen des europäischen Programms ROCOCO. • Entwicklung von Systemen zur Teleüberwachung der Anlagen 47 5.2.2.4 Experimentelle Entwicklungen für neue Anwendungen • Entwicklung von komplementären Anlagen, die Solarthermie und Geothermie verbinden. • Solare Kühlung: Ankupplung von Solarthermieanlagen an konventionelle Klimaanlagen. • Entwicklung von neuen Materialien zur Beschichtung von Kollektoren, um den Wärmeverlust zu verringern. Für Kunststoffabsorber wird die Methode Magnetron Sputtering, für Beschichtungen mit Metall, der Spray Pirolisis verwendet. Das Forschungsprojekt wird von der Autonomen Region Andalusien mit 464.237 € gefördert. 5.3 PROJEKTE UND MARKTAKTEURE 5.3.1 Die Situation auf dem spanischen Markt Der Verband der solarthermischen Industrie in Spanien ASIT hat aktuell 104 Mitgliedsunternehmen. Nach eigenen Angaben entspricht das 92% der im spanischen Solarthermiemarkt aktiven Unternehmen. Abbildung 16: Unternehmen im spanischen Solarthermiemarkt Darunter befinden sich 40 Kollektorhersteller, 27 Installationsunternehmen, zehn Hersteller von Systemkomponenten, neun Unternehmen im Vertrieb und 18 Unternehmen, die in mehr als einem der oben genannten Tätigkeitsfeldern operieren. Mit einem Jahresumsatz von über 3 Mio. € sind 9REN España, Baxi Calefacción S.L.U. Chromagen, Grupo Unisolar, Isofoton, Junkers (Boschgruppe), Saunier Duval, Sonnenkraft, Viessmann und Vaillant die Marktführer bei der Herstellung von Sonnenkollektoren, gefolgt von Saclima, Schüco, Termicol und Wolf Ibérica mit einem Umsatz zwischen 1,5 Mio. und 3 Mio.€. Eine nach Herstellern aufgelistete Übersicht, der in der Autonomen Region Valencia zugelassenen und zertifizierten Kollektoren, hat die Valencianischen Energieagentur (AVEN) 48 unter www.aven.es in seinem Programm zur Förderung erneuerbarer Energien, veröffentlicht. Abbildung 17: Jahresumsatz der Unternehmen in Mio. € Bei den Installationsunternehmen sind, gemessen am Jahresumsatz, OCHO 17, Solaria Acciona Solar, Assyce und Solgirones die Marktführer im Solarthermiesektor. In der folgenden Liste sind alle Mitglieder des ASIT nach Tätigkeit und Umsatz aufgeführt: Tabelle 18: Jahresumsatz der Mitglieder von ASIT Unternehmen Tätigkeit Umsatz OCHO 17 Installation ≥ 3 Mio.€ 9REN España Herstellung von Kollektoren ≥ 3 Mio.€ Baxi Calefacción S.L.U. Herstellung von Kollektoren ≥ 3 Mio.€ Chromagen Herstellung von Kollektoren ≥ 3 Mio.€ Endesa Verschiedene Tätigkeiten ≥ 3 Mio.€ Gas Natural Verschiedene Tätigkeiten ≥ 3 Mio.€ Grupo Unisolar Herstellung von Kollektoren ≥ 3 Mio.€ Isofoton Herstellung von Kollektoren ≥ 3 Mio.€ Junker (Boschgruppe) Herstellung von Kollektoren ≥ 3 Mio.€ Saunier Duval Herstellung von Kollektoren ≥ 3 Mio.€ Solaria Installation ≥ 3 Mio.€ Sonnenkraft Herstellung von Kollektoren ≥ 3 Mio.€ Viessmann Herstellung von Kollektoren ≥ 3 Mio.€ Vaillant Herstellung von Kollektoren ≥ 3 Mio.€ Wagner Solar Vertrieb ≥ 3 Mio.€ Master D Verschiedene Tätigkeiten zwischen 1,5 und 3 Mio.€ Saclima Herstellung von Kollektoren zwischen 1,5 und 3 Mio.€ Schüco Herstellung von Kollektoren zwischen 1,5 und 3 Mio.€ Termicol Herstellung von Kollektoren zwischen 1,5 und 3 Mio.€ Wolf Ibérica Herstellung von Kollektoren zwischen 1,5 und 3 Mio.€ Acciona Solar Herstellung von Kollektoren zwischen 0,6 und 1,5 Mio.€ Aiguasol Verschiedene Tätigkeiten zwischen 0,6 und 1,5 Mio.€ Assyce Installation zwischen 0,6 und 1,5 Mio.€ Ariston Thermo España Herstellung von Kollektoren zwischen 0,6 und 1,5 Mio.€ E. Sol. Hispano Swiss Herstellung von Kollektoren zwischen 0,6 und 1,5 Mio.€ 49 Fragor Herstellung von Kollektoren zwischen 0,6 und 1,5 Mio.€ Fragor Herstellung von Systemkomponenten zwischen 0,6 und 1,5 Mio.€ Frigicoll Herstellung von Kollektoren zwischen 0,6 und 1,5 Mio.€ Immosolar Herstellung von Kollektoren zwischen 0,6 und 1,5 Mio.€ Lapesa Herstellung von Systemkomponenten zwischen 0,6 und 1,5 Mio.€ Modulo Solar Herstellung von Kollektoren zwischen 0,6 und 1,5 Mio.€ Promasol Herstellung von Kollektoren zwischen 0,6 und 1,5 Mio.€ Roth Industrias Herstellung von Kollektoren zwischen 0,6 und 1,5 Mio.€ Salvador Escoda Herstellung von Kollektoren zwischen 0,6 und 1,5 Mio.€ Sedical Herstellung von Kollektoren zwischen 0,6 und 1,5 Mio.€ Solgirones Installation zwischen 0,6 und 1,5 Mio.€ Soterna Herstellung von Kollektoren zwischen 0,6 und 1,5 Mio.€ Tisun Herstellung von Kollektoren zwischen 0,6 und 1,5 Mio.€ Ábaco Ambiental Installation < 0,6 Mio.€ Abasol Installation < 0,6 Mio.€ Abast Energia Natural Installation < 0,6 Mio.€ Aeroline Tubesystem Herstellung von Systemkomponenten < 0,6 Mio.€ Aesol Alta Eficiencia Solar Herstellung von Kollektoren < 0,6 Mio.€ Almeco-Tinox Herstellung von Systemkomponenten < 0,6 Mio.€ Andater Herstellung von Kollektoren < 0,6 Mio.€ AS Solar Ibérica Vertrieb < 0,6 Mio.€ Astersa Herstellung von Kollektoren < 0,6 Mio.€ Aura Solar Installation < 0,6 Mio.€ BTEC Soluciones Installation < 0,6 Mio.€ Carpemar Solar Herstellung von Systemkomponenten < 0,6 Mio.€ Cener-Ciemat, Fund. Verschiedene Tätigkeiten < 0,6 Mio.€ Cenit Solar Installation < 0,6 Mio.€ Censolar Verschiedene Tätigkeiten < 0,6 Mio.€ Climatewell Ibérica Herstellung von Systemkomponenten < 0,6 Mio.€ Coelerni Energía Verschiedene Tätigkeiten < 0,6 Mio.€ Constante Solar Herstellung von Kollektoren < 0,6 Mio.€ Daso Ingeniería Verschiedene Tätigkeiten < 0,6 Mio.€ Diunsolar Herstellung von Kollektoren < 0,6 Mio.€ Eclareon Verschiedene Tätigkeiten < 0,6 Mio.€ Efirenova Verschiedene Tätigkeiten < 0,6 Mio.€ Energy Panel Herstellung von Kollektoren < 0,6 Mio.€ Enersun Installation < 0,6 Mio.€ Ese Herstellung von Kollektoren < 0,6 Mio.€ Fesar Installation < 0,6 Mio.€ Forestam Verschiedene Tätigkeiten < 0,6 Mio.€ Fundación Tekniker Verschiedene Tätigkeiten < 0,6 Mio.€ Geserv Vertrieb < 0,6 Mio.€ Gesolar Installation < 0,6 Mio.€ Gorosabel Verschiedene Tätigkeiten < 0,6 Mio.€ Grundfos Herstellung von Systemkomponenten < 0,6 Mio.€ Hibarsol Installation < 0,6 Mio.€ Hilti Verschiedene Tätigkeiten < 0,6 Mio.€ Iatso Vertrieb < 0,6 Mio.€ Iser Verschiedene Tätigkeiten < 0,6 Mio.€ Juan Carlos Escribano Verschiedene Tätigkeiten < 0,6 Mio.€ Lorenzo Ingex Installation < 0,6 Mio.€ 50 L. Sol Installation < 0,6 Mio.€ Lumelco Vertrieb < 0,6 Mio.€ Mecalia Herstellung von Systemkomponenten < 0,6 Mio.€ Msyssolar Installation < 0,6 Mio.€ Nipsa Installation < 0,6 Mio.€ Nuevas Energías Sur. Installation < 0,6 Mio.€ OCV Herstellung von Kollektoren < 0,6 Mio.€ Paradigma Herstellung von Kollektoren < 0,6 Mio.€ Pasanqui Herstellung von Kollektoren < 0,6 Mio.€ PAW Herstellung von Systemkomponenten < 0,6 Mio.€ Prosolar Installation < 0,6 Mio.€ Prosolia Installation < 0,6 Mio.€ Puigcercos Talleres Installation < 0,6 Mio.€ Renovable Hispania Installation < 0,6 Mio.€ Sfinxsolar Vertrieb < 0,6 Mio.€ Solar del Valle Installation < 0,6 Mio.€ Solar Item Verschiedene Tätigkeiten < 0,6 Mio.€ Solaris Herstellung von Kollektoren < 0,6 Mio.€ Soleco Herstellung von Kollektoren < 0,6 Mio.€ Sud Energies Renovables Installation < 0,6 Mio.€ Sumersol Verschiedene Tätigkeiten < 0,6 Mio.€ Systemtronic Herstellung von Systemkomponenten < 0,6 Mio.€ Thisa Vertrieb < 0,6 Mio.€ Tubos Reunidos Vertrieb < 0,6 Mio.€ Valorama Installation < 0,6 Mio.€ Velux Vertrieb < 0,6 Mio.€ Westfa Herstellung von Kollektoren < 0,6 Mio.€ Wilo Ibérica Herstellung von Systemkomponenten < 0,6 Mio.€ Quelle: ASIT 5.3.2 Solarthermische Anlagen im tertiären Sektor Um das große Potential der Solarthermie im tertiären Sektor zu verdeutlichen, werden im Folgenden einige Referenzprojekte aufgeführt, die in den letzten beiden Jahren realisiert wurden. Eine vollständige Liste der in 2010 realisierten Projekte wird nach Auskunft von ASIT in diesem Juni/Juli vom IDAE veröffentlicht. Solarkollektoren auf der Universitätsklinik in La Fe, Valencia Die vor kurzem eingeweihte Universitätsklinik „La Fe“, die als eines der 50 modernsten, öffentlichen Krankenhäuser Europas angesehen wird und das wichtigste Projekt im Gesundheitswesen der Autonomen Region Valencia darstellt, wird einen Groβteil seines Energieverbrauchs zur Brauchwassererzeugung durch Sonnenenergie gewinnen. 51 Die Kollektorfläche der Anlage, die von der Firma Fonsa, S.L. installiert wurde, beträgt über 350m² und besteht aus 150 Flachkollektoren der Marke Saunier Duval (Modell HELIOPLAN), die das Gütesiegel „Solar Keymark“ aufweisen. Das Speichersystem der Anlage besteht aus fünf Warmwasserspeichern mit einem Fassungsvermögen von jeweils 8.000 , die sich zusammen mit dem Wärmetauscher im Betriebsraum befinden. Mit dieser solarthermischen Anlage ist die Klinik La Fe in der Lage, sich selbst mit täglich 56.000 Brauchwasser zu versorgen, was mit dem durchschnittlichen Verbrauch von 260 Wohnungen vergleichbar ist. Dies entspricht über 70% des Warmwasserverbrauchs der Klinik, der sich auf 80.000 beläuft. Die übrigen 30% werden durch die Nutzung der Restwärme der Klimaanlagen und fünf Heizkessel mit einer Leistung von 4.100 kW erbracht, die vor allem an bewölkten Tagen zum Einsatz kommen. Das Kempinski Hotel in Málaga Das vier Sterne Hotel Kempinski in Estepona, Málaga, erzeugt seit 2009 einen Groβteil seines Energiebedarfs zur Brauchwassererwärmung durch eine solarthermische Anlage. Der Warmwasserverbrauch des Hotels mit seinen 149 Zimmern beträgt täglich 20.860 (70 pro Person à 60 ºC). Die Kollektorfläche der Anlage, die von der Immosolar installiert wurde, beträgt über 204 m² und besteht aus 102 Flachkollektoren der Marke Immosolar (Modell ISPRO 2H). Die Kollektoren wurden auf drei Terrassen des Hotels verteilt. Die solarthermische Anlage erzeugt 21.375 an Warmwasser, so dass die drei Öl-Heizkessel mit einer Kapazität von 905 kW nur nachts zum Einsatz kommen, sofern Bedarf besteht. Mit der Installation ist das Hotel in der Lage, 30.122 Heizöl im Jahr einzusparen. Außerdem wird der Ausstoß von CO2 um 70.000 kg reduziert. Die Amortisationsdauer beträgt fünf Jahre. Das Hotel Front Air Congress in Barcelona Die solarthermische Anlage des vier Sterne Hotels Front Air Congress in San Boi de Llobregat, die 2009 fertiggestellt wurde, erzeugt 21% der benötigten Energie zur Deckung des Warmwasserbedarfs der 229 Zimmer. Die Kollektorfläche der Anlage, die von der Firma Immosolar installiert wurde, beträgt 160 m² und besteht aus 80 Flachkollektoren der Marke Immosolar (Modell Fassungsvermögen IS-PRO von 2H) 4.000 . und Die drei Warmwasserspeichern solarthermische Anlage mit erlaubt einem jährliche Energieseinsparungen von 141.412 kWh und reduziert den CO2 Ausstoß um 28.000kg 52 Energiedienstleister versorgt Sportzentrum in Teneriffa Die Gemeinde Icod de los Vinos auf Teneriffa hat mit dem Energiedienstleister 9REN einen Vertrag zur Installation einer solarthermischen Anlage abgeschlossen, deren Konstruktion im März 2011 begann. Der Vertrag, der sich auf eine Laufzeit von zehn Jahren erstreckt, sieht die kostenlose Installation und Wartung der Anlage vor. Im Gegenzug wird die Gemeinde die durch die Anlage erzeugte Energie zu einem festgelegten Preis von 9REN beziehen, bis sich nach dem Ende der Laufzeit die Installationskosten amortisiert haben. Erst danach geht die Installation in den Besitz der Gemeinde über. Die Anlage, die auf dem Dach des Schwimmbades installiert wird und die zur Erzeugung von Brauchwasser dient, wird aus 70 Kollektoren mit einer thermischen Gesamtleistung von 98 kW bestehen, die eine jährliche Produktion von 184.407 kWh thermisch erzielen sollen. Die Beheizung des Schwimmbads erfolgt durch eine Matte aus Kunststoffkollektoren mit einer Ausdehnung von 320 m² Durch die solarthermische Anlage werden 60% des Wärmebedarfs des Sportzentrums gedeckt. Die Gemeinde wird alleine während der Vertragslaufzeit insgesamt 80.000 € einsparen. Solarkollektoren auf dem Sportzentrum von Beasain Die solarthermische Anlage, die Ende 2009 von der Firma Fnenergía auf dem Sportzentrum der Gemeinde Antzizar installiert wurde, dient zur Erzeugung von Brauchwasser und zur Erwärmung der Schwimmbäder. Das Sportzentrum besitzt ein Ruhebecken (536 m³), zwei Kinderbecken (137 m³), ein Seniorenbecken (76 m³), einen Whirlpool (7m ³), Umkleideräume und sanitäre Einrichtungen. Der geschätzte jährliche Energiebedarf beläuft sich auf 640.420 kW. Die Nettofläche der Flachkollektoren beträgt 320m² und das Speichersystem der Anlage besteht aus sechs Warmwasserspeichern mit einem Fassungsvermögen von jeweils 4.000 . Mit dieser solarthermischen Anlage ist das Sportzentrum in der Lage, sich selbst mit täglich 24.000 Brauchwasser zu versorgen und 374.419 kW des jährlichen Energiebedarfs selbst zu erzeugen. Das führt zu Einsparungen von jährlich 14.000 €. Die Amortisationsdauer des Projekts beträgt 7,2 Jahre Solarkollektoren schmücken das Stadion von Llanca Das Stadion der Gemeinde Llanca in Gerona wird ab diesem Jahr die Energie zur Erzeugung von Warmwasser durch eine Solarthermieanlage bereitstellen. Die Firma ACV hat auf dem Dach der Zuschauertribüne die Kollektorfläche der Anlage installiert. Diese 53 besteht aus 24 Flachkollektoren der Marke Kaplan und beträgt 46 m². Das Speichersystem der Anlage besteht aus einem Fassungsvermögen von 3.000 Pufferspeicher der Marke Sun-Tank mit einem , das ausreicht, um den Warmwasserbedarf von 150 Personen zu decken. Die solarthermische Anlage weist eine thermische Kapazität von 31 kW auf und liefert jährlich über 1 Mio. Warmwasser. Die Einsparungen betragen 5.859 € pro Jahr. Die erste „Öko-Schule“ in Spanien steht auf Mallorca Im September 2009 wurde die solarthermische Anlage auf der Schule Agora in Palma de Mallorca eingeweiht. Die Anlage produziert 93,7% der Energie, die zur Erzeugung des Brauchwassers benötigt wird und 65,3% der Energie, die zur Erwärmung des schulischen Hallenbads anfällt. Die Kollektorfläche der Anlage, die von der Firma Immosolar installiert wurde, besteht aus 140 Flachkollektoren der Marke Immosolar (Modell IS-PRO 2H und ISPRO 2H), die auf dem Dach des Hallenbads angebracht sind. Das Speichersystem besteht aus einem Warmwasserspeicher mit einem Fassungsvermögen von 3.000 . Die Anlage erzeugt eine Leistung von 173,33 MWh und reduziert damit den Ausstoß von CO2 um 68.852 kg. Das Kurbad in Lanjarón (Granada) Um das Heilwasser aus der Quelle El Salado von 25ºC auf 55ºC zu erwärmen, wurde auf dem Dach des Kurbads Lanjarón in Granada eine solarthermische Anlage installiert. Die Kollektorfläche der Anlage, die von Firma Andaluz de Sistemas y Control Energético installiert wurde, beträgt insgesamt 576 m². Durch die Anlage werden jedes Jahr etwa 90.000 Heizöl gespart und der Ausstoß von CO2 um 226 Tonnen reduziert. Das Projekt wurde durch das Institut für Energieeinspeisung und Diversifizierung (IDAE) und die andalusische Energieagentur gefördert. Einige weitere Projekte sind in der folgenden Tabelle stichpunktartig zusammengefasst: Tabelle 19: Referenzprojekte im tertiären Sektor Art der Installation Provinz Unternehmen Installierte Fläche Jahr Hotel EC Fonz Aragón Immosolar 24 m² 2009 Hotel NH San Pedro Andalusia ASECOGEN 36 m² 2010 Hotel NH Viapol Sevilla Guadalclima S.L 28 Kollektoren 2009 Hotel Alexaris Andalusien k.A. 351 m² 2010 EcoHotel Puerto de Ojén Andalusien Assyce 400 m² 2009 54 Universität Murcia Climatewell und Ceasa k.A. 2009 Campingplatz Cambrils Katalonien Prosolia 243,4 m² 2009 Feuerwehrwache Mallorca Immosolar 136 Kollektoren 2009 Auditorium Mallorca Immosolar 18 m² 2009 Sportzentrum CEIP Henares Madrid Wagner Solar 47,6 m² 2009 Hallenbad in Alcalá de Henares Madrid TMC 347 m² 2010 Hallenbad Baza Andalusien Assyce 210 m² 2010 Krankenhaus Xanit Andalusien Sumsersol S.L 126 m² 2010 Eine vollständige Auflistung, der im Jahr 2010 realisierten Installationen, wird nach Angaben des ASIT im kommenden Juni/Juli vom IDAE veröffentlicht. 5.3.3 Solarthermische Anlagen in der industriellen Produktion Um das Potenzial des spanischen Solarthermiemarktes im Bereich der industriellen Produktion zu verdeutlichen, werden im Folgenden fünf Projekte vorgestellt, die in den letzten beiden Jahren realisiert wurden. Installation einer solarthermischen Anlage für industrielle Lackierungen Im Juni 2009 hat Renault die erste solarthermische Anlage im FASA-Werk in Valladolid eingeweiht. Das Werk, in dem Renault die Karosserien herstellt und montiert, wird in Zukunft 128,06 MWh seines Energiebedarfs von 254,26 MWh durch solarthermische Energie beziehen. Dies entspricht einem Anteil von durchschnittlich 48,9% und stellt sich wie folgt dar: Abbildung 18: FASA Werk Renault - Monatlicher Energieverbrauch 55 Die Anlage nutzt die Sonnenenergie aus, um die Flüssigkeit zu erhitzen, mit der die Oberfläche des Blechs vor der Lackierung behandelt wird. Dabei wird das Warmwasser auf die Solltemperatur von 53 ºC erhitzt. Die Kollektorfläche der Anlage, die insgesamt 243,6m² beträgt, ist auf dem Boden installiert und besteht aus 120 Solarkollektoren der Marke Wagner (Modell EURO-C32 RH), die jeweils eine Oberfläche von 2,02m² aufweisen. Das Speichersystem der Anlage besteht aus drei Pufferspeichern der Marke Lapesa (Modell MVV-5000-RB) mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 15.000 Litern. Die solarthermische Anlage wird durch einen Bypass mit der konventionellen Anlage verbunden. Die Kosten der solarthermischen Anlage beliefen sich auf 147.577,47 €, wobei 45.076 €, oder 30% der Installationskosten, durch Subventionen gedeckt wurden. Das durchschnittliche Einsparpotential wird auf jährlich 9.200 € geschätzt. Auf dem Dach einer Lastwagenfabrik in der Autonomen Region Kastilien – León wurden Solarkollektoren auf einer Fläche von 529m² installiert, die eine Gesamtleistung von 370 kW erzeugen. Diese Energie wird bei der Lackierung der Fahrzeuge benötigt. Mit der solarthermischen Anlage, die das herkömmliche Heizöl ersetzt, können jährlich bis zu 30.100 € eingespart und der Emissionsausstoß um 137,6 Tonnen reduziert werden. Erzeugung von Brauchwasser zur Reinigung in Industriebetrieben Die Firma Contank, die ihren Sitz in Castellbisbal, Barcelona, hat und Container für die Lagerung und den Transport von Gütern bereitstellt, hat im letzten Jahr eine solarthermische Anlage in Betrieb genommen. Die Kollektorfläche der Anlage, die von Aiguasol auf dem Dach der Fabrik installiert wurde, beträgt insgesamt 510m² und soll einen Teil der Energie liefern, um das für die Reinigung benötigte Brauchwasser auf 80 ºC zu erhitzten. Sie besteht aus 92 Solarkollektoren, die jeweils eine Oberfläche von 5,54m² aufweisen. Das Speichersystem der Anlage besteht aus einem Boiler, der ein Fassungsvermögen von 40m³ aufweist. In Cardañejido (Burgos) realisiert das Unternehmen BaxiRoca derzeit eine solarthermische Anlage auf dem Dach einer Wurstfabrik. Die Anlage hat zum Ziel, das zur Reinigung der Maschinen benötigte Brauchwasser durch Sonnenenergie auf 80 ºC zu erhitzen. Durch die Solarthermieanlagen werden in Zukunft durchschnittlich 70,5% des jährlichen Energieverbrauchs von 57,27 MWh gedeckt. Der durchschnittliche Wirkungsgrad beträgt 42%. Der Anteil des monatlichen Energiebedarfs, der durch Sonnenenergie gedeckt wird, verdeutlicht die folgende Graphik: 56 Abbildung 19: Reinigung von Maschinen – Monatlicher Endverbrauch Die Kollektorfläche der Anlage, die insgesamt 60,6 m² umfasst, ist auf dem Dach des Produktionsgebäudes installiert und besteht aus 30 Solarkollektoren der Marke Saunier Duval (Modell HR 2.02 4V). Die Kollektoren besitzen eine Oberfläche von 2,02m². Das Speichersystem der Anlage besteht aus zwei Warmwasserspeichern der Marke Lapesa (Modell CV-1000-R), die im Maschinenraum stehen und ein Fassungsvermögen von jeweils 1.000 Liter haben. Die Kosten der Anlage betragen 37.867,77 €. Die Subventionen belaufen sich auf 11.592,17 € oder 30% der Installationskosten, was dem Höchstsatz für kleine und mittlere Unternehmen in der Region Kastilien-León entspricht. Das durchschnittliche Einsparpotential wird auf jährlich 3.566,70 € geschätzt. Solarthermische Energie in der Fischzucht Das galizische Institut für Aquakultur (IGFA) hat auf seinem Dach eine solarthermische Anlage angebracht, die das Meerwasser in den Becken der Fischzucht erwärmt. Die Kollektorfläche, die von der Firma Inelsa installiert wurde, beträgt 150 m² und produziert 70% der benötigten Energie. Das Speichersystem der Anlage besteht aus zwei Wärmespeichern mit einem Fassungsvermögen von jeweils 5.000 . Die Solarenergie ersetzt das konventionelle Heizöl und reduziert den Ausstoß von CO2 um 25 Tonnen. Sonnenkollektoren auf einer Waschanlage im Madrider Flughafen Die solarthermische Anlage, die die Firma Tubos Domínguez auf einer neuen Tankstelle im Flughafen Barajas in Madrid installiert hat, unterstützt die Erzeugung von Warmwasser, das bei der Autowäsche benötigt wird. Die 15 Solarkollektoren der Marke Saunier Duval (SRV 57 2.3) wurden in vertikaler Position installiert. Das Speichersystem der Anlage besteht aus einem Wärmespeichern mit einem Fassungsvermögen von 2.000 . 5.3.4 Installationen zur solaren Kühlung Solare Kühlung im Hotel Cimbel de Benidorm Das Hotel Cimbel de Benidorm in Alicante ist das erste Gebäude in der Autonomen Region Valencia, dessen solarthermische Anlage nicht nur zur Erzeugung von Brauchwasser und zur Erwärmung des Schwimmbads dient, sondern gleichzeitig die Kühlung des Hotels unterstützt. Da im Sommer das Schwimmbad nicht beheizt werden muss, wird durch den Einsatz einer Absorberanlage die überschüssige Energie zum Betrieb der Klimaanlagen benutzt. Die solarthermische Anlage, die im Juli 2009 vom Unternehmen Immosolar fertiggestellt wurde und deren Kollektorfläche aus 72 Flachkollektoren besteht, die auf der Dachterrasse des ersten Stockwerks installiert sind, wurde mit 60.000 € von der valencianischen Energieagentur (AVEN) gefördert. Die Anlage deckt 47% des gesamten Energiebedarfs des Tourismuskomplexes und reduziert den CO2 Ausstoß jedes Jahr um 44 Tonnen. Sonnenenergie kühlt erstes Verwaltungsgebäude in Valencia Der Sitz der Gemeindeverwaltung in Ribera ist das erste Verwaltungsgebäude in der Autonomen Region Valencia, das neben einer Anlage zur Erzeugung von Brauchwasser auch über eine Anlage zur solaren Kühlung verfügt, um die integrierten Büros zu klimatisieren. Das Pilotprojekt, das im Jahr 2010 fertiggestellt wurde, ist mit 35 Solarkollektoren und einem Biomassekessel ausgestattet, der im Fall einer erhöhten Energienachfrage zusätzliche Energie bereitstellt. Durch die Anlage, die von der Firma ISER Energías Internacional installiert wurde, sollen 60% des Energiebedarfs durch erneuerbare Energien erzeugt werden. Der Beitrag zur Kühlung der Büroräume liegt bei 25%. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 100.000 € und werden zu 50% durch Subventionen der valencianischen Energieagentur (AVEN) gedeckt. Fresnelkollektoren zur solaren Kühlung der Ingenieurshochschule in Sevilla Mitte Juli 2008 hat das Unternehmen Gas Natural die europaweit erste Anlage zur solaren Kühlung, die mit einer Doppeleffekt Absorptionskältemaschine funktioniert, in der Ingenieurshochschule in Sevilla eingeweiht. Mit 176 Fresnelkollektoren, die von der Firma 58 Industrial Solar hergestellt wurden und die auf einer Gesamtfläche von 350m² installiert sind, wird im Sommer ein Drittel der benötigten Energie zur Kühlung, die sich auf 500 kW beläuft, erzeugt. Im Winter können mit derselben Anlage 50% der Energie zur Heizung des Gebäudes bereitgestellt werden. Im Oktober 2010 hat die zweite Phase des Projekts begonnen, in der ein thermisches Speichersystem in die bestehende Anlage eingebaut wurde. 5.4 GESETZE UND GENEHMIGUNGSVERFAHREN 5.4.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen Mit dem Ziel der Verringerung von Schadstoffemissionen, internationalen Klimaabkommen wie dem Kyoto-Protokoll nachzukommen und darüber hinaus die Entwicklung der Erneuerbaren Energien in Spanien zu fördern, hat die spanische Regierung bereits 2005 den Energieplan PER 2005-2010 (Plan de Energías Renovables de España) aufgestellt, der in diesem Jahr durch den neuen Aktionsplan für erneuerbare Energien (PANER 2011-2020) ersetzt wurde. Daneben hat die spanische Regierung im Rahmen der Energiepläne eine ganze Reihe von Gesetzen und Normen erlassen, die u.a. öffentliche und private Einrichtungen und Haushalte betreffen und Fördermöglichkeiten für die Umstellung auf energieeffiziente Installationen vorsehen. Dazu gehört der seit 2006 geltende technische Baukodex (Código Técnico de la Edificación - CTE), die Verordnung für solarthermische Anlagen (Reglamento de Instalaciones Térmicas en los Edificios - RITE) und das Verzeichnis der technischen Bedingungen für die Installation von solarthermischen Anlagen (Pliego de Condiciones Técnicas de Instalaciónes de Baja Temperatura – PCT). Die wichtigsten Neuerungen der beiden erstgenannten Gesetzestexte werden im Folgenden aufgeführt. 5.4.1.1 Der technische Baukodex (Código Técnico de la Edificación – CTE) Der technische Baukodex, der am 17.3.2006 in Kraft trat, schreibt die Verwendung von Solarkollektoren zur Warmwasseraufbereitung für Neubauten und Renovierungen gesetzlich vor. Gemäß dem neuen Baukodex müssen 30-70% des Energiebedarfs für die Warmwassererzeugung durch Solarenergie gewonnen werden. Der genaue Prozentsatz ist abhängig vom jeweiligen Wasserbedarf der Wohneinheit und der geographischen Lage. Da die Sonneneinstrahlung im nördlichen Teil wesentlich geringer ist als in den südlichen Regionen, wurde Spanien in fünf Klimazonen aufgeteilt. Die folgende Graphik und die Tabelle illustrieren den gesetzlich vorgeschriebenen Anteil der Solarthermie an der Warmwasseraufbereitung in diesen Klimazonen. 59 Abbildung 20: Klimazonen – Sonneneinstrahlung (SE) in kW/m² Bei der Kalkulation des Warmwasserverbrauchs pro Wohneinheit und Tag und des damit einhergehenden gesetzlich vorgeschriebenen Anteils des durch Solarthermie erzeugten Brauchwassers gilt es zu berücksichtigen, ob die Wohneinheit das gesamte Jahr über bewohnt wird. Bei Hotelanlagen und Ferienhäusern kann dieser Wert abweichen. Tabelle 20: Anteil der Solarthermie an der Energieerzeugung nach Klimazonen 60 Bei der Beheizung von Hallenbädern ist der Anteil der Solarthermie unabhängig von der Größe des Bades und hängt alleine davon ab, in welcher Klimazone sich das Hallenbad befindet. Die kalkulierten zusätzlichen Kosten für den Bauträger, die durch den verpflichtenden Einbau von Solarthermieanlagen entstehen, belaufen sich ungefähr auf 0,5-0,8% der Baukosten pro Gebäudeeinheit. Dies entspricht durchschnittlich etwa 1.100 bis 1.400 Euro. Für die Energiebilanz bedeutet diese Maßnahme Einsparungen von rund 80 Euro pro Jahr und Gebäude im Rahmen der Warmwassererzeugung und einen bedeutenden Rückgang des CO2-Ausstoßes. Eine weitere Neuerung des Baukodex stellt die Verpflichtung zur Durchführung einer geotechnischen Untersuchung des Baulandes dar. Des Weiteren beinhaltet der Kodex Regelungen, die die Baumaterialien im Bereich der Wärme- und Schallisolation sowie die Belüftungs-, Brandschutz- und Sicherheitseinrichtungen betreffen. 5.4.1.2 Verordnung für solarthermische Anlagen (Reglamento de Instalaciones Térmicas en los Edificios - RITE) Neben dem Baukodex trat am 20.08.2007 das Königliche Dekret 1027/2007 in Kraft, das die Verordnung für solarthermische Anlagen RITE (Reglamento de Instalaciones Térmicas en los Edificios) beinhaltet. Diese Verordnung stellt den normativen Rahmen dar, der die Anforderungen an energetische Effizienz und Sicherheit der Heiz-, Klima- und Warmwasseranlagen bei der Installation während der Planung, Berechnung, Ausführung, Wartung und Nutzung reguliert. Dabei werden die Anforderungen an die thermischen Anlagen festgeschrieben, ohne dabei den Einsatz bestimmter Systeme oder Anlagen vorzuschreiben. Der RITE ist ein Gesetzeswerk, das auf nationaler Ebene beschlossen wurde. Es bleibt jedoch den Autonomen Regionen überlassen, ob sie den Mindestanforderungskatalog des RITE weiter ausbauen und somit einen größeren Beitrag zu Energieeffizienz, Umweltschutz und zum Kampf gegen den Klimawandel leisten. Der erste Teil des RITE umfasst das allgemeine Regelwerk, während im zweiten Teil die expliziten technischen Vorschriften (Instrucciones Técnicas – IT) aufgeführt sind. Korrektionen am RITE wurden durch das Königliche Dekret 1829/2009 vorgenommen. 61 Im Folgenden werden die wichtigsten Bestandteile des Gesetzeswerkes vorgestellt Artikel 2: Anwendungsbereich des RITE 1. Der RITE stellt den normativen Rahmen für solarthermische Anlagen dar, die zur Klimatisierung (Heizungs- und Kühlungsanlagen, Ventilation) oder zu Warmwasseraufbereitung dienen, die die Hygiene und das thermische Wohlbefinden von Personen beeinflussen 2. Der RITE findet Anwendung bei der Installation von solarthermischen Anlagen in Neubauten und bei der Renovierung oder Modifikation von solarthermischen Anlagen in bereits fertiggestellten Gebäuden. 3. Unter der Modifikation von solarthermischen Anlagen versteht man die unten aufgeführten Abweichungen von dem bereits bestehenden, durchgeführten und registrierten Projekt oder „Technischen Berichte“. • Der Einbau von Subsystemen zur Klimatisierung oder Warmwassererzeugung oder die Modifikation bereits bestehender Systeme. • Veränderungen in den Eigenschaften der solarthermischen Anlage oder der Einbau weiterer Anlagen zur Wärmeerzeugung oder Kühlung. • Falls eine Änderung in der verwendeten Energiequelle des Gebäudes vorgenommen wird oder erneuerbare Energien in den Energiemix aufgenommen werden. • Bei einer Veränderung der vorhergesehenen Nutzung des Gebäudes 4. Keine Anwendung findet der RITE bei solarthermischen Anlagen in der industriellen Produktion, die die Hygiene und das thermische Wohlbefinden von Personen nicht beeinflussen . Artikel 12: Energieeffizienz Die solarthermischen Anlagen müssen so konzipiert sein, dass der Energieverbrauch und damit einhergehend der Ausstoß von Treibhausgasen minimiert werden. Dies geschieht durch den Einbezug von Systemen, die den Gebrauch von erneuerbaren Energien und die Verwendung von Restenergie erlauben. Dabei müssen folgende Anforderungen erfüllt sein: Die solarthermischen Anlage muss ihren maximalen Wirkungsgrad erreichen, Anlagen und Leitungen müssen thermisch isoliert werden, so dass der Temperaturverlust der Trägerflüssigkeiten minimiert wird, und die solarthermische Anlage müssen über ein System verfügen, das die Regulierung und Kontrolle der Temperatur in klimatisierten Räumen ermöglicht. Darüber hinaus 62 müssen sie mit einem System ausgestattet sein, das den Energieverbrauch aufzeichnet und es ermöglicht, die Kosten den einzelnen Endverbrauchern zuzurechnen. Abgesehen davon muss in der solarthermischen Anlage ein Subsystem integriert sein, das sowohl die Speicherung und die Rückgewinnung von Energie als auch die Nutzung von Restenergie ermöglicht. Schlussendlich muss ein Teil des Energiebedarfs des Gebäudes durch erneuerbare Energien gedeckt werden. In den technischen Vorschriften (IT 1.2.4.6) wird ausdrücklich auf die Bestimmungen im CTE hingewiesen, die die Verwendung von Solarkollektoren zur Warmwasseraufbereitung für Neubauten und Renovierungen regeln. Unbewohnte Gebäude und Außenbereiche (Bsp.: Außenterrassen von Restaurants) dürfen nicht klimatisiert werden, es sei denn die dafür nötige Energie wird durch erneuerbare Energien oder Restenergie gewonnen. Die oben angeführten Anforderungen an die Energieeffizienz sind in den technischen Vorschriften (IT 1.2) im Detail festgelegt. Artikel 15: Technische Dokumentation der solarthermischen Anlage Diejenigen solarthermischen Anlagen, für die die Regelungen des RITE gelten, müssen auf Basis einer technischen Dokumentation realisiert werden. Bei solarthermischen Anlagen mit einer Leistung über 70 kW bedarf es der Realisierung eines Projektes. Das Projekt muss von einem Ingenieur ausgearbeitet und unterzeichnet werden. Wenn die Leistung der solarthermischen Anlage zwischen 5 kW und 70 kW liegt, kann das Projekt durch einen technischen Bericht ersetzt werden. Der technische Bericht wird anhand eines von der autonomen Region vorgegebenen Formulars von einem autorisierten Installateur oder einem Ingenieur angefertigt. Eine Dokumentation ist nicht notwendig, wenn die Leistung der solarthermischen Anlage geringer als 5 kW ist oder die Brauchwassererzeugung durch einen Durchlauferhitzer, elektrischen Boiler oder Speicherhitzer stattfindet, dessen akkumulierte Leistung geringer als 70 kW ist und dessen solarthermisches System darüber hinaus aus einem vorgefertigten Element besteht. Jegliche Modifikation der solarthermischen Anlage gemäß des Artikels 2.3 muss in einem Projekt oder einem technischen Bericht dokumentiert werden. Wenn die Modifikation der solarthermischen Anlage einen Wechsel der Energieart impliziert oder erneuerbare Energien in den Energiemix aufgenommen werden, muss in dem anzufertigenden Projekt oder technischen Bericht der Umbau der Anlagen hinsichtlich ihrer Energieeffizienz und zusätzlicher notwendiger Sicherheitsmaßnahmen begründet werden. 63 Bei einer Veränderung der vorhergesehenen Nutzung des Gebäudes muss in dem anzufertigenden Projekt oder technischen Bericht die Tauglichkeit der bestehenden solarthermischen Anlagen für die neue vorhergesehene Verwendung analysiert werden. Artikel 23: Zertifizierung Wenn der Bau der solarthermischen Anlage abgeschlossen und der Probelauf zur Inbetriebnahme gemäß der technischen Vorschriften (IT 2) durchgeführt wurde, unterschreibt der zugelassene Installateur und der Installationsleiter (falls dieser am Bau mitgewirkt hat) das Zertifikat der Anlage. Das Zertifikat beinhaltet die Kennung und die wichtigsten technischen Eigenschaften und Daten der gebauten Anlage, die Daten des Montageunternehmens und die Zulassungsnummer des Installationsleiters (falls dieser am Bau mitgewirkt hat) sowie die Ergebnisse der technischen Abschlussuntersuchung. Außerdem muss das Zertifikat die Ergebnisse des Probelaufs aufweisen und einen ausdrücklicher Hinweis darauf enthalten, dass diese entsprechend den technischen Vorschriften des IT 2 durchgeführt wurden. Artikel 24: Inbetriebnahme Zur Inbetriebnahme der neuen oder modifizierten Solarthermieanlagen muss das Montageunternehmen das Zertifikat der Anlage bei der zuständigen Behörde der Autonomen Region, registrieren. Dafür muss das Montageunternehmen das Projekt oder den technischen Bericht der gebauten Anlage, das Zertifikat der Anlage und das Zertifikat der Erstinspektion vorlegen. Wenn die Anlage bei der zuständigen Behörde registriert ist, muss der zugelassene Installateur und der Installationsleiter (falls dieser am Bau mitgewirkt hat) dem Eigentümer der Anlage folgende Dokumente aushändigen: Das Projekt oder den technischen Bericht der realisierten Anlage, die Betriebsanleitung und eine Liste der verbauten Materialien und Anlagen, die die technischen Eigenschaften und die Funktion sowie Herkunft und Garantie ausweist, sowie das bei der zuständigen Behörde registrierte Zertifikat der Anlage und das Zertifikat der Erstinspektion. Alle Dokumente müssen im Gebäudebuch vermerkt werden. Artikel 25/26: Regelungen für den Gebrauch und die Wartung der solarthermischen Anlagen Nach der Abnahme der Anlage ist der Eigentümer oder Benutzer verantwortlich für die Umsetzung der Vorgaben des RITE. Die Anlage muss entsprechend der Betriebsanleitung genutzt werden. Eine Verwendung der Anlage, die von der Betriebsanleitung abweicht, ist nicht zulässig. Jede Unregelmäßigkeit in der 64 Funktionsweise der Anlage muss unverzüglich dem Wartungsunternehmen mitgeteilt werden. Der Eigentümer ist dafür verantwortlich, ein autorisiertes Unternehmen mit der Wartung der Anlage zu beauftragen, die obligatorischen Inspektionen durchzuführen und die Unterlagen der Untersuchungsergebnisse und aller weiteren Modifikationen, die an der Anlage vorgenommen werden, aufzubewahren und im Gebäudebuch eintragen zu lassen. Die Wartungsarbeiten der solarthermischen Installation muss von autorisierten Unternehmen durchgeführt werden. Das Wartungsunternehmen ist dafür verantwortlich, dass die Wartungsarbeiten entsprechend den Vorgaben des RITE und der Betriebsanleitung durchgeführt werden. Solarthermische Anlagen mit einer Leistung zwischen 5 und 70 kW müssen gemäß den Anweisungen, die in der Betriebsanleitung enthalten sind, gewartet werden. Bei solarthermischen Anlagen mit einer Leistung, über 70 kW muss zusätzlich ein Wartungsvertrag zwischen dem Inhaber der solarthermischen Anlage und dem Wartungsunternehmen abgeschlossen werden. Wenn die Kapazität der solarthermischen Anlagen zur Wärmeerzeugung und/oder Kühlung 5.000 kW bzw. 1.000kW übersteigt, müssen die Wartungsarbeiten, zusätzlich zu den bereits genannten Kriterien, unter Aufsicht eines Wartungsleiters ausgeführt werden. Die technischen Vorschriften im Bereich der Wartung beinhalten Regelungen, die den fehlerfreien Betrieb der solarthermischen Anlage während deren Lebensdauer garantieren. In den technischen Vorschriften (IT 3.1) ist tabellarisch aufgelistet, in welchen zeitlichen Abständen bestimmte Wartungsarbeiten vorzunehmen sind. Bei solarthermischen Anlagen, deren installierte Fläche 20 m² übersteigt, muss eine periodische Kontrolle des Warmwasserverbrauchs stattfinden. Zusätzlich muss einmal im Jahr überprüft werden, ob die der gesetzlich vorgeschrieben Anteil des Energiebedarfs zur Warmwassererzeugung durch erneuerbare Energien erzeugt wird. (IT 3.4.3). Das Wartungsunternehmen hat dem Eigentümer zu berichten, welche Änderungen an der Anlage und bei deren Einsatz vorzunehmen sind, um die Energieeffizienz zu erhöhen. Bei solarthermischen Anlagen, deren Kapazität 70 kW übersteigt, ist das Wartungsunternehmen verpflichtet, eine fortlaufende, periodische Kontrolle des Energie- und Wasserbedarfs durchzuführen mit dem Ziel, mögliche Abweichungen feststellen, und falls nötig, entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Diese Berichte sind für mindestens fünf Jahre aufzubewahren. (IT 3.4.4) 65 Artikel 28: Wartungsprotokoll Das Wartungsprotokoll besitzt eine Gültigkeit von einem Jahr und ist bei der zuständigen Behörde der jeweiligen Autonomen Region einzureichen. Es muss die Identifizierung der Wartungsunternehmens, solarthermischen des Anlage, Wartungspersonals und, die falls Kennung des erforderlich, des Wartungsleiters enthalten. Außerdem muss das Protokoll die Wartungsergebnisse aufweisen und einen ausdrücklicher Hinweis darauf enthalten, dass die Wartungsarbeiten entsprechend den technischen Vorschriften des IT3 und der Betriebsanleitung durchgeführt wurden. Artikel 30/31: Inspektion der solarthermischen Anlagen Die solarthermischen Anlagen müssen während ihrer gesamten Lebensdauer inspiziert werden, um die Einhaltung der Vorschriften des RITE zur Energieeffizienz sicherzustellen. Wenn die solarthermische Installation fertiggestellt ist und alle notwenigen Dokumente zur Inbetriebnahme vorliegen, entscheidet die zuständige Behörde der Autonomen Region, ob eine Erstinspektion durchführt wird, um die Einhaltung des RITE zu überprüfen. Die zeitlichen Abstände der folgenden Inspektionen werden von der zuständigen Behörde der jeweiligen Autonomen Region festgelegt. Letztere entscheidet auch, ob es sich bei der durchführenden Instanz um ein anerkanntes und autorisiertes Unternehmen oder einen selbstständigen, von der Autonomen Region anerkannten, Techniker handelt. Wenn die solarthermische Anlage älter als 15 Jahre ist (ab dem Zeitpunkt der Erstzertifizierug) und die Kapazität zur Wärmeerzeugung 20 kW und zur Kühlung 12 kW übersteigt, ist eine Inspektion der gesamten Anlage durchzuführen. Diese Inspektion beinhaltet die Überprüfung der Systeme, die die Anforderungen an die Energieeffizienz gemäß des IT 1.2 umsetzen, die Kontrolle der Wartungsarbeiten die im IT 3.1 aufgelistet sind und die Ausarbeitung eines Gutachtens, das dem Eigentümer die notwendigen Änderungen zur Verbesserung der Energieeffizienz aufzeigt. Artikel 37-42: Zulassungsvoraussetzungen Um die Lizenz als Montage- und/oder Wartungsunternehmen zu erhalten, müssen folgende Auflagen erfüllt sein: Eingetragene Rechtsform, deren Zielsetzung es im Falle eines Montageunternehmens ist, solarthermische Anlagen zu installieren und zu reparieren und im Falle eines Wartungsunternehmens, solarthermische Anlagen zu 66 reparieren und zu warten. Der Antragssteller muss sozialversichert sein und über eine Haftpflichtversicherung verfügen, die die Risiken seines Berufsstandes mit einer Mindesthöhe von 300.000 Euro abdeckt. Außerdem muss der Antragssteller über die technischen Mittel verfügen, um die angestrebte Aktivität ausführen zu können. Das Personal muss nachweislich sozialversichert sein. Wenn alle Auflagen erfüllt sind wird das Unternehmen von der zuständigen Behörde der Autonomen Region in das Firmenregister eingetragen und erhält die Lizenz eines eingetragenen Montage- oder Wartungsunternehmens. Die Lizenz gilt in ganz Spanien und besitzt eine Gültigkeit von fünf Jahren. Um die Zulassung zur Installation von Solarthermie-Anlagen zu erlangen, muss der Installationsbetrieb mindestens einen Mitarbeiter mit der Qualifizierung zum Installateur für thermische Anlagen vorweisen können. Um dieses Zertifikat zu erlangen, müssen folgende Bedingungen erfüllt werden: 1. Volljährigkeit 2. Vorhandensein der theoretischen und praktischen Kenntnisse über thermische Installationen in Gebäuden a. Man geht bei Personen, die eine technische Ausbildung im Bereich Montage und Instandhaltung für Gebäudeinstallationen oder eine technische Ausbildung für die Montage und Instandhaltung von Installationen im Bereich Kälte-/Wärmetechnik und Klimatisierung vorweisen können, vom Vorhandensein dieser Kenntnisse aus. b. Diejenigen, welche die Lizenz beantragen und die unter a. aufgeführten Anforderungen nicht erfüllen, müssen folgendes vorweisen: i. Die Teilnahme an einem Kurs, der sowohl das theoretische als auch das praktische Basiswissen vermittelt sowie die Teilnahme an einem weiterführenden Kurs für thermische Installationen in Gebäuden. Dieser Kurs muss an einem von der jeweiligen Autonomen Region zugelassenen Institut besucht werden. ii. Es ist eine Berufserfahrung als Installateur von mindestens drei Jahren vorzuweisen. 3. Es muss vor dem zuständigen Organ der jeweiligen Autonomen Region eine Prüfung über die Kenntnisse zum RITE abgelegt werden. Kann der Antraggeber eine Qualifizierung gemäß a. vorweisen, kann die Zulassung direkt bei der entsprechenden Autonomen Region beantragt werden, ohne die Anforderungen gemäß ii. erfüllen zu müssen. Ingenieure für Bereiche, die durch das RITE geregelt sind, können direkt die Zulassung bei der jeweiligen Autonomen Region beantragen, ohne die Anforderungen gemäß i. und 67 ii. erfüllen zu müssen. Der schriftliche Nachweis des akademischen Grades ist ausreichend. 5.4.2 Genehmigungsverfahren Die Verordnung ITC/70/2007, die am 22. Januar 2007 den Anhang der Verordnung vom 28. Juli 1980 über die Normen und technischen Instruktionen für die Zulassung von Solarkollektoren (Normas e Instrucciones Técnicas Complementarias para la Homologación de Paneles Solares) ersetzt hat, stellt den normativen Rahmen dar, der die Homogenisierung von Sonnenkollektoren im Bereich der Solarthermie in Spanien reguliert. Die in Spanien verwendeten Solarkollektoren müssen gemäß der ITC/70/2007, die Norm ISO 9000 und die EU-Normen DIN EN 12975 und DIN 12976 erfüllen. In ihnen werden die Anforderungen und Prüfverfahren für Sonnenkollektoren und vorgefertigte thermische Solaranlagen definiert. Während eine zusätzliche Normierung gemäß dem Gütesiegel Solar Keymark in den meisten europäischen Ländern verpflichtend ist, ist diese Zertifizierung in Spanien freiwillig. Da das Gütesiegel Solar Keymark nur teilweise die in der ITC/70/2007 vorgeschriebenen Voraussetzungen der Norm ISO 9000 erfüllt, kann es sein, dass ein Fabrikat, das gemäß Solar Keymark zertifiziert ist, auf dem spanischen Markt nicht anerkannt wird. Zur Beantragung eines Zulassungszertifikates müssen beim spanischen Ministerium für Industrie, Tourismus und Handel folgende Dokumente eingereicht werden: 1. Antrag 2. Technische Prüfung des Sonnenkollektors, die von einem anerkanntem Zertifizierungsinstitut gemäß den Normen der ITC/70/2007 (Punkt 1 des Anhangs) durchgeführt wurden. 3. Audit zum Qualitätssicherungssystem der Fabrik, in der die Solarkollektoren produziert werden, gemäß den Normen der ITC/70/2007 (Punkt 3 des Anhangs). Dieses Audit kann lediglich von Unternehmen vorgenommen werden, die beim spanischen Ministerium zugelassen sind. Das Audit ist allerdings nicht erforderlich, wenn das deutsche Unternehmen die Norm ISO 9001 vorweisen kann. Diese Zertifizierung zur Gewährleistung des Qualitätsstandard kann bei jeder zugelassenen europäischen Institution beantragt werden. 4. Falls der Hersteller die Zulassung nicht selbst beantragt, muss eine Vollmacht des beauftragten Unternehmens beigelegt werden. 68 Die Postanschrift des spanischen Ministeriums für Industrie, Tourismus und Handel lautet: Dirección General de Política Energética y Minas (Subdirección General de Planificación Energética) Ministerio de Industria, Turismo y Comercio Pso Castellana 160,8º Planta E-28071 Madrid 5.4.3 Nationale Förderprogramme für Solarthermie 5.4.3.1 Das Finanzierungsprogramm SOLCASA Am 23. März 2010 hat das Institut für Energieeinspeisung und Diversifizierung (Ministerio de Industria, Turismo y Comercio – IDAE) ein Pilotprojekt verabschiedet, das die Finanzierung von Solarthermieprojekten in Gebäuden vorsieht. Im Rahmen dieses Programms stellt das IDAE 5 Mio. Euro an Finanzierungshilfen in Form von Krediten zur Verfügung. Diese können von anerkannten Energiedienstleistern beantragt werden. Ziel des Programms ist es, neue Impulse im Solarthermiesektor zu setzen, und die neuentwickelten Finanzierungsmöglichkeiten durch Energiedienstleister zu fördern, die dem Kunden eine umfassende energietechnische Versorgung zukommen lassen. Des Weiteren soll die Energieeffizienz in Gebäuden erhöht und die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben im Bereich der Solarthermie garantiert werden. Pascual Polo, der Generalsekretär des Verbandes der solarthermischen Industrie in Spanien (ASIT) begrüßt die Initiative, weist aber gleichzeitig darauf hin, dass das Programm seiner Meinung nach nur geringe Auswirkungen auf den Solarthermiesektor haben wird, da solarthermischen Anlagen, die in der industriellen Produktion eingesetzt werden, explizit von den Finanzierungshilfen ausgeschlossen werden. Die Eckpunkte des Programms SOLCASA bestehen aus Qualitätskontrolle, Finanzierung und Öffentlichkeitsarbeit. Qualitätskontrolle Um die Finanzierungsmittel des SOLCASA in Anspruch nehmen zu können, müssen die Energiedienstleister vom IDAE in das Programm aufgenommen werden. Dabei werden deren Organisation, die technische Beschaffenheit der Systeme und Anlagen, die Vertragsbedingungen, das Dienstleistungs- und Vertriebsnetz und deren Kapitalausstattung 69 überprüft. Bei einer Aufnahme verpflichtet sich der Energiedienstleister, die Qualitätsstandards des Programms in jeder Projektphase einzuhalten und die gesetzlichen Vorgaben des RITE und des CTE zu beachten. Außerdem verpflichte sich der Energiedienstleister, dass durch den Einbau der solarthermischen Anlagen der Energiepreis für den Endverbraucher um mindestens 10% sinkt. Während der Nutzung der Anlage kann diese zu jedem Zeitpunkt von Technikern des IDAE untersucht werden. Finanzierung In der Pilotphase von SOLCASA hat das IDAE 5 Mio. Euro an Finanzierungsmitteln zur Verfügung gestellt, die im Rahmen von Krediten von den anerkannten Energiedienstleistern beantragt werden können. Am Ende der Pilotphase wird abhängig von den Ergebnissen von SOLCASA entschieden, wie die endgültige Finanzierung des Programms aussieht. Finanziert werden solarthermische Anlagen in Gebäuden zur Brauchwassererzeugung und zur Klimatisierung von Hallenbädern, wie auch Heizungs- und Kühlungsanlagen. Nicht vorhergesehen ist eine Finanzierung von solarthermischen Anlagen, die in der industriellen Produktion eingesetzt werden. Für folgende Tätigkeiten kann eine Finanzierung beantragt werden: • Installation von Solarkollektoren und dazugehörigem Solarspeicher mit den nötigen Anlagen und Verbindungen, die einen reibungsfreien Betrieb ermöglichen. • Bauarbeiten, die den Anschluss von bereits bestehenden Kesselräumen an die solarthermische Anlage ermöglichen. • Installation von Absorberanlagen oder anderer Anlagen zu Kühlung, die die Sonneneinstrahlung in Kälte umwandeln, sowie die nötigen Anlagen und Verbindungen, die einen reibungsfreien Betrieb ermöglichen. • Elektrische Systeme zur Kontrolle und Überwachung. • Systeme zur Verteilung von Wärme/Kälte innerhalb des Gebäudes. • Zusätzliche Anlagen und Verbindungen, die einen reibungsfreien Betrieb ermöglichen (Hydraulische Kreisläufe, Austauscher- und Steuerungssysteme) und die die solarthermische Anlage an das Verteilersystem und weitere Energiesysteme im Gebäude anschließen. Die Finanzierungshilfen, die den Energiedienstleistern in Form von Krediten gewährt werden, weisen folgende Konditionen auf: 70 • Erst ab einem Projektvolumen von 20.000 Euro kann eine Finanzierung durch das IDAE beantragt werden. • Die Höchstgrenze eines vom IDAE finanzierten Einzelprojekts beträgt 250.000 Euro. • Ein Energiedienstleister kann in der Summe nur eine Finanzierung von 1 Mio. Euro erhalten. • Während sich das Projekt amortisiert, beträgt der Zinssatz EURIBOR +2,2% p.a. • Die Amortisationsdauer darf nicht länger als zehn Jahre betragen. • Als Garantie hat der Energiedienstleister die monatlichen Forderungen die er an den Endverbraucher hat an das IDAE abzutreten. • Solarthermische Anlagen zur Brauchwassererzeugung und zur Klimatisierung von Hallen- und Freibädern werden mit maximal 1.000 Euro pro kW finanziert, Heizungsanlagen mit bis zu 1.500 Euro pro kW und Heizungs- und Kühlungsanlagen mit bis zu 1.800 Euro pro kW. • In dem Vertrag, den der Energiedienstleister mit dem Nutzer abschließt, wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das IDAE keine Haftung übernimmt. Um einen Kredit für ein bestimmtes Projekt zu erhalten, muss der Energiedienstleister folgende Dokumente schriftlich beim IDAE einreichen: • Höhe der beantragten Finanzierungsmittel, Projektbeschreibung, Kostenaufstellung und veranschlagte Amortisationsdauer. Außerdem muss dargestellt werden, welche Fördermittel für das Projekt bereits beantragt wurden und es muss ein technischer Bericht eingereicht werden, der folgende Informationen beinhaltet: • Daten der Sonneneinstrahlung und Anteil des Energiebedarfs des Gebäudes, das durch die solarthermische Anlage gedeckt wird. • Eigenschaften der Solarkollektoren und Solarspeicher (und Kühlanlagen). • Technische Details aller Anlagen. • Energie- und Wirtschaftlichkeitsstudie des Projekts. • Daten des Nutzers und Kopie des Vertrags zwischen dem Energiedienstleister und dem Nutzer. • Kopie der behördlichen Baugenehmigungen. 71 Das IDAE entscheidet innerhalb von zwei Monaten über die Kreditvergabe. Nach der Bewilligung seitens des IDAE hat der berechtigte Energiedienstleister einen Monat Zeit, um den Finanzierungsvertrag zu formalisieren. Eine Auflistung der bisher anerkannten Energiedienstleister kann auf der Internetseite des IDAE eingesehen werden (www.idae.es – financiación – SOLCASA) Öffentlichkeitsarbeit Das Programm SOLCASA sieht auch Öffentlichkeitsarbeit vor. Durch die Anwesenheit bei Messen und Kongressen und die Zusammenarbeit mit Verbänden, wie auch die Internetpräsenz des IDAE, soll der Bekanntheitsgrad des Programms gesteigert werden. 5.4.3.2 Der Plan 2000ESE Um die Energieeffizienz in Gebäuden zu erhöhen und die Aktivität der Energiedienstleister zu fördern, hat der Ministerrat am 16.07.2010 den Plan 2000ESE verabschiedet. Dieser sieht vor, dass der Energieverbrauch in 2.000 öffentlichen Einrichtungen (davon jeweils 1.000 auf regionaler/lokaler und nationaler Ebene) um mindestens 20% verringert werden soll. In Frage kommen öffentliche Gebäude, deren jährliche Energiekosten mindestens 200.000 Euro betragen. Die Aufträge werden ausschließlich an Energiedienstleister vergeben. Die Vertragslaufzeit hängt von der Amortisationsdauer der Investition, die der beauftragte Energiedienstleister getätigt hat, ab. Die anfallenden Kosten werden über die Energieeinsparungen beglichen. Jede Autonome Region stellt Finanzierungshilfen für die Energiedienstleister bereit, die maximal 20% der Investition betragen und zu 80% von nicht verwendeten Mitteln des Plans für Energieeinsparung und -effizienz und zu 20% aus dem Haushalt der Autonomen Region gedeckt werden. Die maximale Finanzierungshilfe pro Projekt beträgt 80.000 Euro. Einen Überblick über die Energiedienstleister, die auf dem spanischen Markt tätig sind, bietet die Internetpräsenz der beiden Verbände für Energiedienstleister: ANESE (Asociación de Empresas de Servicios Energéticos): www.anese.es – Rubrik: socios A3E (Asociación de Empresas de Eficiencia Energética): www.asociacion3e.org – Rubrik: asociados 72 5.4.3.3 SO-PRO (Solar Process Heat) Im Rahmen des europäischen Projektes „Solare Prozesswärme“ (SO-PRO) ist Spanien mit den Autonomen Regionen Kastilien - León, Kastilien - La Mancha und Madrid eines von fünf Ländern, die miteinander kooperieren, um die Nutzung von solarthermischen Anlagen in Industrieprozessen voranzutreiben. Das Projekt richtet sich sowohl an Industrieunternehmen, die eine erhöhte Nachfrage nach Prozesswärme oder -kälte aufweisen, als auch an Energiedienstleister, Interessensvertreter, Hersteller und Installateure von solarthermischen Anlagen. Die Initiative SO-PRO, die am 1. Juni 2009 gestartet ist und eine Laufzeit von 28 Monaten aufweist, verfolgt die Zielsetzung, die Entwicklung eines Marktes für solarthermische Prozesswärme in den sieben teilnehmenden Regionen Oberösterreich (Österreich), Kastilien und Madrid (Spanien), Südböhmen (Tschechien), NordrheinWestfalen (Deutschland), Sachsen (Deutschland) und Podravje (Slowenien) zu fördern. Im Rahmen des Projekts sollen ausgewählte Industriebetriebe gezielt darauf untersucht werden, ob der Einbau von solarthermischen Anlagen technisch machbar und wirtschaftlich sinnvoll ist. Diese Studien sind für interessierte Unternehmen kostenlos. Um die Marktentwicklung zu unterstützen, findet außerdem eine kostenlose Betreuung von Pilotprojekten statt und es werden Informations- und Weiterbildungsmaßnahmen angeboten. In Spanien wird das Projekt SO-PRO von dem Beratungsunternehmen ESCAN S.A. (www.escansa.com) koordiniert. In Zusammenarbeit mit dem Energiedienstleister 9REN wurden folgende Aktivitäten durchgeführt: • Wirtschaftlichkeitsanalysen und technische Studien in 30 Industriebetrieben • Kostenlose Beratung bei der Realisierung von zehn Pilotprojekten, die die Verwendung solarthermische Anlagen in Industrieprozessen vorsehen • Durchführung von Werbekampanien, Konferenzen und Bildungsmaßnahmen • Erstellung eines Leitfadens zur Installation von solarthermischen Anlagen in der industriellen Produktion Um Unternehmen, die grundsätzlich in solarer Prozesswärme interessiert sind, eine erste Abschätzung darüber zu ermöglichen, ob die Installation von solarthermischen Anlagen eine sinnvolle Alternative darstellt, wurde die unten aufgeführte Checkliste erstellt. Wenn in der Rubrik der K.O. Kriterien eine Frage mit „Nein“ beantwortet wird, ist es unwahrscheinlich, dass die Installation einer solarthermischen Anlage Sinn macht. 73 Abbildung 21: Checkliste von SO-PRO 74 5.4.4 Förderprogramme der Autonomen Regionen Um den Ausbau der erneuerbaren auf Energien auf regionaler Ebene zu voranzutreiben, existieren Förderprogramme der einzelnen Autonomen Regionen. Insbesondere das Institut für Diversifizierung und Energieeinsparung (IDAE) zeigt starkes Engagement in der Förderung von Subventionsprogrammen für solarthermische Anlagen. Dies spiegelt sich insbesondere in der Vereinbarung von Abkommen zwischen dem IDAE und den Verwaltungsbehörden diverser „Landes“- Regierungen zur Kofinanzierung von Programmen zur Gewährleistung von Beihilfen im Solarthermiesektor wider. Die Autonome Region Madrid, die Baskische Energieeinrichtung (EVE), die regionale Energiebehörde Kastilien-Leóns (EREN), die Gesellschaft für Energiemanagement Kantabriens (GENERCAM), die Energieagentur Valencias (AVEN), die Behörde für Energiemanagement in Murcia (ARGEM) sowie die Energiebehörde der Autonomen Regierung Extremaduras (AGENEX) stellen einige der spanischen regionalen Institutionen dar, die sich in Form eines eines Abkommens mit dem IDAE verpflichten, einen gewissen Anteil der Installationskosten einer solarthermischen Anlage zu subventionieren. Zu den auf nationaler Ebene bereitgestellten Subventionen zählen 280,8 Millionen Euro, die das IDAE den Autonomen Regionen Spaniens für 2009 und 2010 zur Realisierung des „Plans 2008-2012Energieeinsparung und –effizienz“ und des „Plans für erneuerbare Energien“ (PER) zur Verfügung stellt. Hinzu kommen Mittel aus dem Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE 2009-2013) und aus den Haushalten der einzelnen Autonomen Regionen. Zu beachten ist, dass die Höhe der Mittel und die Vergabepraxis über die verschiedenen Autonomen Regionen hinweg variiert. In einigen Autonomen Regionen können die Subventionen außerdem nur in ein oder zwei Monaten im Jahr beantragt werden. Dass Andalusien bei der installierten Kollektorfläche mit 640.000 m² der Spitzenreiter ist, ist nicht nur dem Umstand geschuldet, dass im Süden die Sonneneinstrahlung am höchsten ist, sondern beruht auch darauf, dass Andalusien eine Vorreiterrolle bei der Förderpraxis in Spanien einnimmt. Andalusien hat als einzige spanische Region ein langfristiges Förderprogramm aufgelegt. Außerdem können die Förderanträge das gesamte Jahr über eingereicht werden. Die andalusische Energieagentur AAE (Agencia Andaluza de la Energía) stellt zwischen 2009 und 2014 im Rahmen des Plans zur Förderung erneuerbarer Energien „Andalucien A+“ Investitionshilfen in Höhe von 480 Millionen Euro für den Ausbau der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz zur Verfügung. Es handelt sich dabei um ein Marktanreizprogramm, das Privatpersonen und Unternehmen mit Direkthilfen bei Anschaffung von Erneuerbare-Energien-Anlagen unterstützt. Alleine im vergangen Jahr 75 wurden dadurch 7.696 neue solarthermische Anlagen in der Region installiert. Das Förderprogramm richtet sich hauptsächlich an Privatpersonen und kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Gefördert werden solarthermische Anlagen zur Brauchwassererzeugung, deren Kollektorfläche größer als 7 m² ist. Der maximale Fördersatz für große Unternehmen beträgt 50%, für mittlere Unternehmen und Privatpersonen 60% und für kleine Unternehmen 70% der förderbaren Kosten. Der Fördersatz steigt um 10%, wenn ein Abkommen mit einem Energiedienstleister abgeschlossen wird, es sich um eine innovative Anlage handelt oder eine gesteigerte ökologische Bedeutung für die Region vorliegt. Die Subventionen können entweder online bei der andalusischen Energieagentur oder im Rahmen des Programms PROSOL beantragt werden. Bei diesem Programm muss die Anlage bei einem zugelassenen Energiedienstleister beantragt werden, der diese dann installiert und die Subventionen direkt von dem zu zahlenden Preis abzieht. www.agenciaandaluzadelaenergia.es. Auch die Energieargentur in Asturien FAEN (Fundación Asturiana de la Energía) fördert den Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere der Solarthermie. Im Rahmen eines Förderprogramms wurden für das Jahr 2010 dazu 899.007 € bereitgestellt, 400.000 € für Unternehmen und 499.007 € für Privatpersonen und gemeinnützige Organisation. Der höchstmögliche Förderbetrag für solarthermische Anlagen beläuft sich auf 37% der Referenzkosten. Die Referenzkosten pro m² liegen bei 812 €, wenn die solarthermische Anlage kleiner als 20 m² ist und 710,5 €, wenn die installierte Kollektorfläche 20 m² übersteigt. Gefördert werden können solarthermische Anlagen zur Brauchwassererwärmung und Klimatisierung sowohl in Gebäuden des privaten und tertiären Sektors als auch in Industrieprozessen, der Land- Vieh- und Forstwirtschaft. Für folgende Elemente der solarthermischen Anlage kann eine Förderung gewährleistet werden: Sonnenkollektoren, Träger- und Befestigungselemente, Elemente zur Verbindung von Kollektoren, Brauchwasserspeicher, Wärmetauscher, Pumpen, Rohrleitungen, Systeme zur Regulierung, Kontrolle und die mit der Installation der Anlage anfallenden Arbeitszeit. Nach Rücksprache mit der FAEN werden das Förderprogramm und die damit verbundene Ausschreibung für das Jahr 2011 im kommenden Mai/Juni verabschiedet. www.faen.es Der Rat für Energie Industrie und Handel der Balearen hat sein Förderprogramm drastisch gekürzt. Während im Jahr 2010 noch 1,3 Mio. € für den Ausbau der erneuerbaren Energie auf den Balearen aufgewendet wurden, sind dieses Jahr nur noch 445.950 € vorhergesehen. Davon entfallen 45% auf solarthermische und hybride Anlagen aus Solarthermie und Biomasse. Gefördert werden Installationen, die aus mindestens drei 76 Kollektoren bestehen. Diese müssen einen Wärmeverlustkoeffizient unterhalb von 9 W/m²Cº aufweisen. Im Allgemeinen werden solarthermische Anlagen pauschal mit 260 €/m² und Anlagen zur solaren Kühlung mit 350 €/m² unterstützt. In keinem Fall darf die Förderung mehr als 30% der Kosten betragen. Dieser Prozentsatz kann auf 45% steigen, wenn es sich bei dem Antragssteller um eine Gemeindeverwaltung oder einen Stadtrat handelt, der den Bau einer hybriden Anlage in Auftrag gibt. Der Höchstbetrag pro Projekt beträgt 70.000 € und pro Zuschussberechtigten 200.000 €. Nicht unterstützt werden solarthermische Anlagen, deren Einbau durch den Baukodex gesetzlich Vorgeschrieben ist. Außerdem wurde aus dem Haushalt der Autonomen Region ein zweites Förderprogramm mit einem Volumen von 180.000 € auf den Weg gebracht, das solarthermische Anlagen, die aus bis zu zwei Kollektoren bestehen und eine Fläche von mindestens 1,7 m² aufweisen, pauschal mit 550 € pro Kollektor subventioniert. Jeder Zuschussberechtigte kann maximal 1.100 € beantragen. Die Ausschreibung für das Jahr 2011 wird nach Auskunft des Ministeriums für Energie in den kommenden Monaten stattfinden. www.caib.es Die Baskische Energieeinrichtung EVE (Ente Vasco de la Energía) fördert solarthermische Anlagen zur Brauchwassererwärmung und Klimatisierung sowohl in Gebäuden des privaten und tertiären Sektors als auch in Industrieprozessen bis zu einer Kollektorfläche von 150 m². Dabei müssen Flachkollektoren oder Vakuumröhrenkollektoren verwendet werden, die eine Abdeckung aufweisen und deren Wärmeverlustkoeffizient unterhalb von 9 W/m²Cº liegt. Für vorgefertigte Systeme gilt der gleiche Grenzwert. Anlagen zur solaren Kühlung und Solarthermieanlagen, die Brauchwasser über 60ºC erhitzen, müssen einen Mindestwirkungsgrad von 40% aufweisen. Förderberechtigt sind außerdem hybride Anlagen aus Solarthermie und Biomasse. Die von der EVE bereitgestellten Subventionen reichen bis zu einem maximalen Zuschuss von 100.000 € pro Bezugsberechtigten für eine oder mehrere Installationen und tragen bis zu 35 % der betreffenden Referenzkosten9. Für Innovationen kann dieser Prozentsatz auf 50% ansteigen. Die vom Baskenland bereitgestellte Fördersumme für das Subventionsprogramm betrug für das Jahr 2010 insgesamt 3 Mio. €. Knapp ein Drittel wurde vom IDAE getragen. Nach Auskunft des EVE werden die Konditionen und das Volumen des Förderprogramms für 2011 voraussichtlich im April verabschiedet. Der Ausschreibungszeitraum ab dem Zeitpunkt der Verabschiedung wird auf der Internetseite des EVE veröffentlicht. www.eve.es 9 Referenzkosten siehe Autonome Region Asturien 77 Der Industrie-, Energie- und Umweltrat (Consejería de Industria, Energía y Medio Ambiente) der Autonomen Region Extremadura erweiterte durch den Erlass 220/2010 vom 30 Dezember letzten Jahres, die Beschlüsse 242/2009 und 263/2008, die den gesetzlichen Rahmen zur Förderung Erneuerbarer Energien in der Autonomen Region Extremadura definieren. Die von der Autonomen Region Extremadura für das Jahr 2010 bereitgestellte maximale Fördersumme für das Subventionsprogramm beträgt 1.060.754 €, wovon solarthermische Anlagen mit insgesamt 330.754 € und hybride Anlagen aus Solarthermie und Biomasse mit 100.000 € subventioniert werden. Die finanziellen Fördermittel umfassen bis zu 30 % der Referenzkosten10. Hybride Anlagen werden mit bis zu 50 % der förderfähigen Projektkosten subventioniert. Der Höchstbetrag pro Projekt beträgt 40.000 €. Der Zeitraum, in dem Förderanträge eingereicht werden konnten war vom 11.01. – 11.02.2011. www.agenex.org Das Institut für Energie in Galicien INEGA (Instituto Enerxético de Galicia) ist ebenfalls ein Abkommen mit dem IDAE, zur Bereitstellung öffentlicher Fördermittel für die Durchführung neuer Projekte und zur Förderung der erneuerbaren Energien eingegangen. Die von der Autonomen Region Galicien bereitgestellte Fördersumme für das Subventionsprogramm betrug für das Jahr 2010 insgesamt 4.665.589 €, wovon solarthermische Anlagen mit insgesamt 1,3 Mio. € finanziell unterstützt wurden. Der maximale Förderbetrag beläuft sich auf 35% der Investitionskosten (45%, falls es sich um eine öffentliche Einrichtung handelt). Der Höchstsatz, mit dem Flachkollektoren (Vakuumröhrenkollektoren) subventioniert werden, beträgt 450€/kW (300€/m²). Jedes Projekt kann mit maximal 60.000 € gefördert werden. Nicht unterstützt werden solarthermische Anlagen, die zur Brauchwassererzeugung dienen und deren Einbau durch den Baukodex gesetzlich vorgeschrieben ist und der Einsatz solarthermischer Anlagen in Freibädern. Außerdem sind öffentliche Hallenbäder (und Sportzentren) mit einer zu installierenden Kollektorfläche, die 150 m² (50 m²) unterschreitet nicht förderbar. Nach Auskunft des INEGA werden die Konditionen und das Volumen des Förderprogramms für 2011 Anfang Juni verabschiedet. Der Ausschreibungszeitraum ab dem Zeitpunkt der Verabschiedung wird zwischen einem und zwei Monaten betragen. www.inega.es Die Regierung der Kanarischen Inseln hat im letztes Jahr solarthermische Anlagen zur Brauchwassererzeugung und Klimatisierung mit 1,8 Mio. € gefördert. Erstattet wurden bis zu 37% der Referenzkosten11, maximal 120.000 € pro Projekt und 240.000 € pro Antragssteller. Nach Auskunft des Rats für Energie, Industrie und Handel der Kanaren werden die 10 11 Referenzkosten siehe Autonome Region Asturien Referenzkosten siehe Autonome Region Asturien 78 Konditionen und das Volumen des Förderprogramms für 2011 Anfang Mai verabschiedet. Der Ausschreibungszeitraum ab dem Zeitpunkt der Verabschiedung beträgt 40 Tage. www.gobiernodecanarias.org Auch die Gesellschaft für Energiemanagement Kantabriens GENERCAN (Sociedad de Gestión Energética de Cantabria) ist ein Abkommen mit dem IDAE zur Bereitstellung öffentlicher Fördermittel für die Durchführung neuer Projekte in den Bereichen Solarenergie, Geothermie, Windenergie und Biomasse eingegangen. Im Rahmen des Förderprogramms, dass für das Jahr 2011 ein Volumen von 500.000 € aufweist, werden solarthermische Anlagen insgesamt mit 139.000 € und hybride Anlagen aus Biomasse und Solarthermie mit 69.000 € subventioniert. Finanziert werden bis zu 37% der Referenzkosten12. Jedes Projekt und jeder Antragssteller kann mit maximal 45.000 € gefördert werden. Von der Förderung ausgeschlossen sind solarthermische Anlagen, deren Einbau der Baukodex gesetzlich vorschreibt. Die Frist, innerhalb derer Förderanträge für das Jahr 2011 eingereicht werden konnten ist am 31. März diesen Jahres bereits abgelaufen. www.genercan.es Die Autonome Region Kastilien-La Mancha stellt finanzielle Fördermittel für Installationen zur Nutzung Erneuerbarer Energien durch den Einsatz von Technologien aus den Bereichen Solarthermie, Fotovoltaik, Biomasse und hybriden Anlagen aus Solarthermie und Biomasse bereit. Bezugsberechtigt sind Privatpersonen, Handelsgesellschaften, lokale Körperschaften, Verbände und Gütergemeinschaften. Die von der Autonomen Region Kastilien-La Mancha bereitgestellte maximale Fördersumme für das Subventionsprogramm betrug für das Jahr 2010 insgesamt 2.154.101 €. Davon wurden solarthermische Anlagen mit insgesamt 1.054.101 € und hybride Anlagen aus Solarthermie und Biomasse mit 150.000 € unterstützt. Die Referenzkosten pro m², liegen bei 812 € wenn die solarthermische Anlage kleiner als 20 m² ist und 710,5 €, wenn die installierte Kollektorfläche 20 m² übersteigt. Der Zeitraum, in dem Förderanträge eingereicht werden konnten, belief sich auf den 16.10. bis 30.11.2010. Ob es im nächsten Jahr zu einer Neuauflage des Förderprogramms kommt entscheidet sich laut der Energieagentur von Kastilien – La Mancha in den nächsten Monaten. www.agecam.es Die Regionale Energieeinrichtung Kastilien-León EREN (Ente Regional de la Energía de Castilla y León) berücksichtigt die Solarthermie im Rahmen ihrer Förderpolitik mit Subventionen von bis zu 50% der Referenzkosten und der Gewährung eines maximalen Subventionierungsbetrags von 200.000 €. Das Förderprogramm macht ein Volumen von 1.815.106 € aus und wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, EFRE, 12 Referenzkosten siehe Autonome Region Asturien 79 kofinanziert. Solarthermische Anlagen zur Schwimmbadbeheizung, deren Kollektoren aus Polyethylen, Polypropylen oder Kunststoff bestehen, werden mit 20% der Referenzkosten subventioniert, wenn der Antragssteller ein Unternehmen ist. (und mit 30% der Referenzkosten, falls dies nicht der Fall ist). Kompaktanlagen, deren Wärmeverlustkoeffizient unterhalb von 9 W/m²Cº liegt und solarthermische Anlagen, deren Kollektoren keine Glasabdeckung aufweisen, werden mit 25% (35%) der Referenzkosten gefördert. Kollektoren mit Glasabdeckung, deren Wärmeverlustkoeffizient zwischen 9 W/m²Cº und 5 W/m²Cº liegt, werden ebenfalls mit 25% (35%) unterstützt. Bei Kollektoren mit Glasabdeckung, deren Wärmeverlustkoeffizient geringer als 5 W/m²Cº ist, kann mit einem maximalen Fördersatz von 30% (40%) gerechnet werden. Anlagen zur solaren Kühlung und Solarthermieanlagen deren Kollektoren einen Glasabdeckung aufweisen und die Brauchwasser über 60ºC erhitzen, müssen einen Mindestwirkungsgrad von 40% und einen Wärmeverlustkoeffizient von unter 4 W/m²Cº aufweisen, um mit 40% (50%) ihrer Referenzkosten gefördert zu werden. Die Referenzkosten sind dem Erlass Nr. 250 der Autonomen Region Kastilien – León zu entnehmen. (Boletín Oficial de Castilla y León Núm. 250). Die Frist, in der Förderanträge für das Jahr 2011 eingereicht werden können, läuft vom 25.01.-30.04.2011. www.jcyl.es Katalonien gehört zu den spanischen Regionen, die den Ausbau der erneuerbaren Energien mit am entschiedensten vorantreiben. Mit einem Volumen von 5.434.575 Mio. € ist das Förderprogramm, das die katalanische Energieagentur ICAEN (Institut Català d’Energia) in Kooperation mit dem IDAE und dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung bereitstellt, dementsprechend umfangreich. Die, für die Förderung von solarthermischen Anlagen zur Verfügung gestellte Summe von 1,9 Mio. € kann zu 38% von Familien, zu 37% von Unternehmen, zu 21% von lokalen Interessensverbänden und zu 3% von gemeinnützigen Organisationen beantragt werden. Förderbar sind solarthermische Anlagen zur Brauchwassererwärmung und Klimatisierung sowohl in Gebäuden des privaten und tertiären Sektors als auch in Industrieprozessen. Kompaktsysteme und solarthermische Installationen, deren Kollektoren einen Wärmeverlustkoeffizient unterhalb von 9 W/m²Cº aufweisen, werden mit bis zu 37% der Referenzkosten13 subventioniert. Anlagen zur solaren Kühlung und Solarthermieanlagen, die Brauchwasser über 60ºC erhitzen, müssen einen Mindestwirkungsgrad von 40% aufweisen, um den maximalen Fördersatz von 37% der Referenzkosten zu erhalten. Für Innovationen kann dieser Prozentsatz auf 55% ansteigen. Der für ein Unternehmen zulässige Betrag an Beihilfen ist innerhalb von drei Steuerjahren auf 400.000 € begrenzt. Nach Angaben der ICAEN wird das Beitrag des IDAE zum 13 Referenzkosten siehe Autonome Region Asturien 80 Förderprogramm für das Jahr 2011 3 Mio. € betragen. Ob zusätzliche Mitteln aus dem katalanischen Haushalt bereitgestellt werden, ist noch ungewiss. Die Konditionen und das Volumen des Förderprogramms werden im Sommer verabschiedet. Der Ausschreibungszeitraum ab dem Zeitpunkt der Verabschiedung beträgt einen Monat. www.icaen.net Auch die Energieagentur von Madrid, FENERCOM (Fundación de la Energía de la Comunidad de Madrid), förderte den Ausbau der erneuerbaren Energien im vergangenen Jahr mit 2,35 Mio. €. Die Fördersumme wurde im Rahmen eines Abkommens vom IDAE bereitgestellt. Solarthermische Anlagen zur Brauchwassererwärmung, deren Kollektoren einen Wärmeverlustkoeffizient unterhalb von 9 W/m²Cº aufweisen, werden mit 260 €/m² unterstützt, Anlagen zur solaren Kühlung, Systeminnovationen und experimentelle Entwicklungen für neue Anwendungen mit einem Betrag von 375 €/m². In Gemeinden, die weniger als 10.000 Bewohner aufweisen, beträgt der maximale Fördersatz aller solarthermischer Installationen 50% der Referenzkosten. Bevölkerungsdaten der einzelnen Gemeinden können beim Statistischen Institut von Madrid (www.madrid.org/iestadis) eingesehen werden. www.fenercom.com Die Agentur für Energiemanagement Murcia ARGEM (Agencia de Gestión de la Energía de la Región de Murcia) ist ein Abkommen mit dem IDAE zur Bereitstellung öffentlicher Fördermittel für die Durchführung neuer Projekte in den Bereichen Solarenergie, Biomasse, Biogas, Fotovoltaik Fotovoltaik/Windkraft und hybriden eingegangen. In Anlagen der aus Solarthermie/Biomasse Autonomen Region Murcia und werden solarthermische Anlagen mit 37% der Referenzkosten subventioniert. Die maximalen Förderbeträge pro m² liegen damit bei 300,44 € für vorgefertigte Systeme und solarthermische Anlagen, die kleiner als 20 m² sind und bei 262,88 €, wenn die installierte Kollektorfläche 20 m² übersteigt. Für die Installation von technologischen Innovationen wird der jeweilige Fördersatz mit 1,5 multipliziert. Unternehmen werden mit maximal 60.000 €, gemeinnützige Organisationen mit 40.000 € und Privatpersonen mit 20.000 € subventioniert. Subventionsberechtigt sind Unternehmen, gemeinnützige Organisationen oder Privatpersonen, die einen Wohn-, Firmen- oder Produktionssitz in der Autonomen Region Murcia nachweisen. Die von der Autonomen Region Murcia bereitgestellte Fördersumme für das Subventionsprogramm beträgt für das Jahr 2011 insgesamt 1.001.494 €. Der Zeitraum, in dem Förderanträge eingereicht werden können, entscheidet sich nach Rücksprache mit der ARGEM im Mai. www.argem.es 81 Auch in der Autonomen Region Navarra wurde ein Förderprogramm verabschiedet, das den Ausbau der erneuerbaren Energien mit 2 Mio. € unterstützt. Dabei wird nicht nur die Installation neuer solarthermischer Anlagen, sondern auch die Verbesserung bereits bestehender Installationen gefördert. Solarthermische Anlagen, deren Kollektoren architektonisch integriert sind, werden mit bis zu 40%, Installationen, die die nicht in die Architektur integriert sind, mit bis zu der 30% der Referenzkosten bezuschusst. Ferner werden 50% des Audits subventioniert, das als Grundlage dient, die Effizienz einer bereits bestehenden Anlage durch Modifikationen zu erhöhen. Die Referenzkosten des Audits belaufen sich auf maximal 1.000 €. Die maximale Fördersumme für die Installation neuer solarthermischer Anlagen beträgt 150.000 €. Um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, werden die Subventionen nach dem „De-minimis“ Prinzip vergeben. Damit ist der Subventionswert aller, für ein Unternehmen zulässiger Beihilfen, innerhalb von drei Steuerjahren auf 200.000 € begrenzt. Die Grenze für Unternehmen des Straßenbausektors beträgt 100.000 €. www.navarra.net Die Autonome Region Rioja ist eine der wenigen Regionen, die ihr Förderprogramm langfristig ausrichten. Das Budget ist jedoch vergleichsweise gering und nur ein geringer Teil wird für solarthermische Anlagen aufgewendet. Die Agentur für wirtschaftliche Entwicklung in Rioja ADER (Agencia de Desarrollo Económico de la Rioja) stellt für die Jahre 2011 und 2012 jeweils 140.000 € zur Verfügung. Im Jahr 2012 steigt der Betrag auf 300.000 €, in 2013 auf 450.000 € und im Jahr 2014 werden die öffentlicher Fördermittel 250.000 € betragen. Die Frist, in der Förderanträge für das Jahr 2011 eingereicht werden können, endet am 29.04.2011. Die Valencianische Energieagentur AVEN (Agencia Valenciana de la Energía) fördert Solarthermieprojekte im Rahmen des Aktionsplans der Jahre 2008 bis 2012 sowie dem Programm zu Energieeinsparungen- und Effizienz in Spanien. Die bereitgestellte Fördersumme für das Subventionsprogramm betrug für das Jahr 2010 insgesamt 3.579.732€ und wurde durch Mittel aus dem Europäischen Fond für Regionale Entwicklung EFRE, dem IDAE und der Autonomen Region Murcia bereitgestellt. Mit einer Summe von 1.299.732 € wurden solarthermische Anlagen gefördert. Nach Auskunft der Valencianischen Energieagentur AVEN wird für das Jahr 2011 ein Förderprogramm mit ähnlichem Volumen erwartet. Die genauen Konditionen und der Zeitraum, in dem Förderanträge eingereicht werden können, entscheiden sich in nächster Zeit. www.aven.es 82 5.5 POTENZIALE FÜR DEN MARKTZUGANG DEUTSCHER UNTERNEHMEN 5.5.1 Wirtschaftliche Potenziale und Prognosen Der neue Aktionsplan der Regierung für erneuerbare Energien (PANER 2011-2020), sieht den Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere der Solarthermie vor. Bis zum Jahr 2020 soll die installierte Kollektorfläche um 7,6 auf 10 Mio. m² zunehmen. Damit würde in zehn Jahren 644 ktep des spanischen Primärenergieverbrauchs durch solarthermische Anlagen bereitgestellt. Um dieses Ziel zu erreichen müsste die jährlich installierte Kollektorfläche von geschätzten 376.000 m² im Jahr 2011 auf 1,2 Mio. m² ansteigen. Eine vom Verband der solarthermischen Industrie in Spanien (Asociación Solar de la Industria Térmica – ASIT) in Auftrag gegebene und von dem deutsch/spanischen Beratungsunternehmen Eclareon durchgeführte Konjunkturanalyse liefert eine wirtschaftliche Prognose für den spanischen Solarthermiemarkt. Sie unterscheidet zwischen drei verschiedenen Szenarien. Im Benchmark-Case wird zunächst unterstellt, dass sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht verändern. In einem zweiten Szenario wird die Auswirkung der Einführung einer Einspeisevergütung prognostiziert. Im letzten Fall wird der Anstieg des Ölpreises auf das Niveau von Juli 2008 in die Marktprognose miteinbezogen. Szenario I: Der Benchmark –Case Laut der Konjunkturanalyse von Eclareon wird sich der spanische Solarthermiemarkt in den kommenden Jahren von der Krise erholen. Die Marktprognose bis zum Jahr 2020 zeichnet einen eindeutig positiven Trend. Die im Zeitraum von 2011 bis 2020 zusätzlich installierte Fläche soll um 4 Mio. m² ansteigen und der jährliche Zubau der Kollektorfläche von 350.000 auf über 480.000 m² zunehmen. 83 Abbildung 22: Prognose der jährlich installierten Kollektorfläche 2010-2020 Da im gleichen Zeitraum die prognostizierte Anzahl der Neubauten nur geringfügig steigt, ist dieser Aufschwung hauptsächlich auf das große Potential im Bereich der Gebäuderenovierungen und den wachsenden Einsatz der Solarthermie im tertiären Sektor zurückzuführen. Abbildung 23: Neubauten in Spanien bis 2020 Eine vom Institut für Arbeit, Umwelt und Gesundheit (Instituto Sindical de Trabajo Ambiente y Salud – ISTAS) realisierte Umfrage unter 925 Unternehmen, die im Sektor der erneuerbaren Energien tätig sind, analysiert die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt im Bereich der erneuerbaren Energien und gibt einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Beschäftigung zwischen 2010 – 2020. 84 Tabelle 21: Beschäftigte im Bereich der erneuerbaren Energien: Prognose 2010-2020 Die Anzahl der Beschäftigten im Bereich der erneuerbaren Energien belief sich 2010 auf 70.152 und wird laut der Umfrage auf 82.589 fünf Jahre später und auf 128.373 im Jahr 2020 ansteigen. Der Anteil der Beschäftigten im Solarthermiesektor, der im Jahr 2010 bei 9,6% lag, wird gemäß der Umfrage in den nächsten fünf Jahren auf 16,9% ansteigen. Im Jahr 2020 werden gar 28.180 Arbeitnehmer im Solarthermiemarkt beschäftigt sein, was mehr als einer Verdopplung des Anteils auf 22,0% gleichkäme. Diese Prognose verdeutlicht einmal mehr das enorme zukünftige Potential des spanischen Solarthermiemarktes. Szenario II: Auswirkungen einer Einspeisevergütung In Zusammenarbeit mit ASIT hat Eclareon eine Prognose erstellt, wie sich der Solarthermiemarkt in den nächsten zehn Jahren entwickelt, falls die spanische Regierung der Forderung des Verbands nachkommt und eine Einspeisevergütung nach dem Vorbild der Fotovoltaikbranche beschließt. Dies würde zu einer Steigerung der Effizienz führen und die Rentabilität und Planungssicherheit solarthermische Anlagen erhöhen. Laut ASIT würde eine Einspeisevergütung von 5 Cent pro kWh bereits ausreichen, um Investitionen in große Solarthermieanlagen auch in der industriellen Produktion rentabel zu machen und das enorme Potential, das dieser Sektor aufweist, ausschöpfen zu können. Unter der Annahme der Einführung einer solchen Einspeisevergütung würde sich der Solarthermiemarkt wie folgt entwickeln: Die zusätzlich installierte Fläche würde im Zeitraum von 2011 bis 2020 um 12 Mio. m² ansteigen und der jährliche Zubau der Kollektorfläche von 350.000 m²14 auf 1,55 Mio. m² zunehmen. 14 Der in der Prognose für das Jahr 2010 angegeben Schätzwert von 320.000 m² ist überholt 85 Abbildung 24: Prognostizierte Entwicklung der installierten Kollektorfläche 2010-2020 bei Einführung einer Einspeisevergütung Falls der Einsatz von solarthermischen Anlagen in der industriellen Produktion rentabel wird, steht Spanien damit ein Wachstumswunder im Solarthermiesektor bevor. Die Branche würde dann in den kommenden zehn Jahren 9,725 Mrd. € zum BIP beitragen. Abbildung 25: Prognostizierter Umsatz mit Einspeisevergütung 86 Der Aufschwung würde dazu führen, dass im gleichen Zeitraum weitere 7.600 Arbeitsplätze in der Solarthermiebranche geschaffen werden, und der Ausstoß von CO2 in die Atmosphäre um 13,3 Tonnen reduziert wird. Abbildung 26: Entwicklung der Beschäftigung unter Berücksichtigung einer Einspeisevergütung Abbildung 27: Verringerung des Co2 Ausstoßes 2009-2020 Szenario III: Einspeisvergütung in Kombination mit einem Anstieg des Ölpreises Durch die Einführung einer Einspeisevergütung, in Kombination mit einem Anstieg des Ölpreis auf das Niveau von Juli 2008, würde die jährlich installierte Kollektorfläche von 87 350.000 m²15 im Jahr 2010 auf 2,895 Mio. m² im Jahr 2020 ansteigen. In den nächsten zehn Jahren würde die Gesamtfläche somit sogar um 20 Mio. m² zunehmen. Abbildung 28: Prognostizierte Entwicklung der installierten Kollektorfläche bei Einführung einer Einspeisevergütung und einem Anstieg des Ölpreises Unter diesen Annahmen würde der Solarthermiemarkt im selben Zeitraum 16,221 Mrd. € zum BIP beitragen, 18.700 Arbeitsplätze schaffen und den Ausstoß von CO2 um 19,3 Tonnen reduzieren. Abbildung 29: Prognostizierter Umsatz 2010-2020 15 Der in der Prognose für das Jahr 2010 angegeben Schätzwert von 320.000 m² ist überholt 88 Abbildung 30: Entwicklung der Beschäftigung bei Einführung einer Einspeisevergütung und einem Anstieg des Ölpreises 5.5.2 Kundengruppen für solarthermische Anlagen Gebäudesanierungen Ungeachtet der Abkühlung im spanischen Wohnungsbausektor herrscht ein enormes Wachstumspotential bei anstehenden Wohnungs- und Gebäuderenovierungen. Eine von der ISTAS und der Polytechnischen Universität Madrid erarbeiteten Studie verdeutlicht dieses zukünftige Potential. Der Studie zufolge existieren in Spanien mehr als 25 Mio. Wohnungen, von denen ein Drittel leersteht, oder als Zweitwohnung dient. Der spanische Gebäudepark ist zwar relativ jung, aber energietechnisch höchst ineffizient. Laut dieser Studie ist es möglich, jedes Jahr 565.000 Wohnungen zu sanieren, so dass im Jahr 2040 58% des spanischen Gebäudeparks renoviert wäre. Dazu wären Investitionen von jährlich bis zu 12,5 Mrd. € notwendig. Da bei diesen Renovierungen sowohl der Baukodex CTE, der vorschriebt, dass 30-70% des Energiebedarfs für die Warmwassererzeugung durch Solarenergie gewonnen werden müssen, als auch der RITE eingehalten werden müssen, bieten die anstehenden Sanierungen des Gebäudeparks gute Wachstumschancen für den Solarthermiemarkt. Die energetische Sanierung der Gebäude durch eine bessere Isolierung und den Einsatz erneuerbarer Energien, insbesondere Solarthermie, könnte laut der Studie bis 2020 geschätzte 100.000 Arbeitsplätze schaffen. 89 Energiedienstleister (Empresas de Servicios Energéticos – ESE) Der neue Energieplan der Regierung PER 2011-2020 sieht vor, dass bis zum Jahr 2020 der Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieerzeugung auf 20% steigen soll. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien gleichzeitig Energieeinsparungen realisiert und die Energieeffizienz erhöht werden. In diesem Zusammenhang kommt den Energiedienstleistern eine besondere Rolle bei der Erreichung der Klimaziele zu. Deshalb versucht die spanische Regierung durch Finanzierungs- und Förderprogramme das Angebot an und die Nachfrage nach Energiedienstleistungen zu erhöhen. Durch die Energiedienstleister wird eine Finanzierung bereitgestellt, die seitens der Kreditnehmer über die Energieeinsparungen beglichen werden. Mit dem Ziel möglichst hohe Energieeinsparungen zu realisieren, werden neben der Finanzierung auch die Installation, Instandhaltung, und Erneuerung der Anlagen durchgeführt. Dabei wird ein langfristiger Vertrag zwischen dem Energiedienstleister und dem Nutzer abgeschlossen, der in den meisten Fällen eine Laufzeit zwischen fünf und 20 Jahren aufweist. Der Energiedienstleister trägt einen Großteil des Risikos, da er bei geringeren Einsparungen als ursprünglich geplant für den Differenzbetrag aufkommt. Die annährend 170 Unternehmen, die im Bereich der Energiedienstleistung auf dem spanischen Markt operieren, sind in den Verbänden ANESE, AMI und A3e organisiert. Die größten Energiedienstleister sind Endesa, gefolgt von Dalkia, HC-Naturgas, Gas Natural, die Gruppe SYV, Cofely und Emte Service. Alleine im vergangenen Jahr 2010 sind 33 neue Unternehmen in diesem Sektor aktiv geworden. Abbildung 31: Marktanteil der Energiedienstleister 2010 Der geschätzte Umsatz der Energiedienstleister in Spanien ist im Jahr 2010 um 10% auf 900 Mio. € gestiegen. Ausgehend von den staatlichen Förderprogrammen werden in den 90 nächsten Jahren zweistellige Wachstumsraten erwartet. Dementsprechend groß ist das Potenzial für deutsche Unternehmen. Tertiärer Sektor Abgesehen von der positiven Entwicklung der Solarthermiebranche im Bereich der Gebäuderenovierung und in der industriellen Produktion, birgt die Installation von solarthermischen Anlagen sowohl in Krankenhäusern, Hotel- und großen Sportanlagen im tertiären Sektor ein hohes Wachstumspotential. Während die Installation von solarthermischen Anlagen in Industrieprozessen und zur solaren Kühlung noch in den Kinderschuhen steckt, hat die Anwendung im tertiären Sektor schon eine gewisse Dynamik entfaltet, die in den kommenden Jahren noch zunehmen wird. Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise hat beispielsweise die spanische Hotelkette NH ein Programm zur Energieeinsparung auferlegt, das unter anderem die Installation von solarthermischen Anlagen zur Brauchwassererwärmung vorsieht. Im April diesen Jahres hat das IDAE mit dem Verband spanischer Hotels und touristischer Einrichtungen CEHAT (Confederación Española de Hoteles y Alojamientos Turísticos) und dem Institut für Technolgie in Hotels ITH (Instituto Tecnológico Hotelero) eine Zusammenarbeit beschlossen, um den Ausbau solarthermischer Anlagen in Hotels im Rahmen des Programms SOLCASA voranzutreiben. Solarthermie in Industrieprozessen Zwar stellt in Spanien die Brauchwasser- und Schwimmbaderwärmung von Ein- und Mehrfamilienhäusern nach wie vor das wichtigste Marktsegment im Bereich der Solarthermie dar, dennoch ist auch das Potential im Bereich der solaren Prozesswärme riesig. Der Begriff der solaren Prozesswärme bezieht sich auf die Nutzung solarthermischen Anlagen zur Erzeugung von Wärme oder Kälte in Gewerbe- und Industrieprozessen mit erhöhtem Warmwasserbedarf, beispielsweise in der Metall-, Chemie- und Automobilbranche. Etwa 30% des gesamten industriellen Wärmebedarfs liegt bei Temperaturen unter 100°C und könnte damit durch solarthermische Anlagen erzeugt werden. Die Verwendung von solarthermischen Anlagen in Industrieprozessen birgt damit ein hohes zukünftiges Wachstumspotential des Solarthermiemarktes in Spanien. Solarthermische Anlagen können insbesondere beim Waschen und Reinigen, Trocknen, Temperieren von Bädern und der Speisewasservorwärmung in folgenden Branchen eingesetzt werden: 91 • Metallverarbeitende Industrie • Getränkeindustrie, Brauerei • Chemische Industrie • Textilherstellung • Lackiererei • Textilreinigung • Lebensmittelindustrie • Kunststoffherstellung Die folgende Graphik illustriert in welchen Industrieprozessen die benötigte Temperatur eine Nutzung von solarthermischen Anlagen erlaubt: Abbildung 32: Marktpotential in Industrieprozessen Falls der Einsatz von solarthermischen Anlagen in der industriellen Produktion rentabel dargestellt werden kann, steht Spanien ein echtes „Wachstumswunder“ im Solarthermiesektor bevor. Solare Kühlung Zwar werden in Spanien noch immer jedes Jahr über eine Million konventioneller Klimaanlagen installiert, Anlagen zur solaren Klimatisierung werden aber, zumindest mittelfristig, einen neuen Wachstumsmarkt darstellen. Durch die Kombination von Solarthermieanlagen und Adsorptionstechnologie kann aus der Sonneneinstrahlung Kälte für die Kühlung von Gebäuden gewonnen werden. Das Ergebnis jahrelanger Forschung sind 92 kleinere Systeme mit niedriger Leistung, die auch in Wohnhäusern installiert werden können. Noch sind diese Lösungen relativ teuer. Allerdings wird mittelfristig mit einer deutlichen Vergünstigung gerechnet. Zwar ist dieses spezifische Marktsegment in Spanien noch äußerst klein - es gibt kaum realisierte Projekte im privaten Wohnungsbau und im tertiären Sektor, es existieren keine flächendeckenden staatlichen Förderprogramme noch einheitliche Qualitätsstandards, so dass jede Marke durch ein eigenes System betrieben wird - dennoch ist das zukünftige Potential für Anlagen zur solaren Kühlung enorm. Dies belegt eine von der europäischen Akademie in Bozen (EURAC) veröffentlichte Studie. Demnach standen Ende 2009 44% der weltweit realisierten 288 Installationen mit solarer Kühlung in Spanien. Abbildung 33: Installationen mit solarer Kühlung Auch wenn in dieser Studie nicht nur solarthermische Anlagen, sondern auch Fotovoltaikanlagen zur Erzeugung von Kälte erfasst werden, zeigt dies das mittelfristige Potential des spanischen Solarthermiemarktes im Bereich der solaren Kühlung. 93 6 Solarthermische Kraftwerke - AKTUELLE SITUATION, TRENDS UND AUSSICHTEN Mit der Inbetriebnahme des Kraftwerks La Florida hat Spanien im Juli 2010 die Führung auf dem Weltmarkt von den USA übernommen. Mit 17 aktiven solarthermischen Kraftwerken, von denen alleine 16 in den letzten drei Jahren ans Netz gingen, verfügt Spanien aktuell über eine installierte Leistung von 722,4 MW. Damit wurde die vom PER 2005-2010 für das Jahr 2010 vorhergesehene Leistung von 632 MW weit überschritten. In einer Zeit, in der Spanien durch die Wirtschaftskrise stark gezeichnet ist, stellt der Hochtemperatur Solarthermiesektor eine der wenigen Marktnischen dar, die boomt. Abgesehen von der hohen Dynamik des nationalen Marktes sind es auch spanische Unternehmen, die den Ausbau der Hochtemperatur Solarthermie auf den internationalen Märkten in Nordafrika, dem Nahen Osten und den USA anführen. Abbildung 34: Installierte Leistung solarthermischer Kraftwerke in Spanien Anders als in der Fotovoltaikbranche scheint der Aufschwung auf dem spanischen CSPMarkt nachhaltig und beruht nicht auf einer Investitionsblase. Abgesehen von den 17 aktiven Kraftwerken befinden sich weitere 20 in einer fortgeschrittenen Phase der Konstruktion und weiter 23 in Planung. Vorhergesehen ist eine Inbetriebnahme dieser 43 Anlagen bis zum Jahr 2013. Damit würde Spanien innerhalb der nächsten drei Jahre die installierte Leistung auf 2.522 MW mehr als verdreifachen. Der Anteil der solarthermischen Kraftwerke an der Stromerzeugung würde damit auf 3% steigen. Wie der bedeutendste Branchenverband, Protermo Solar, der nach eigenen Aussagen 96 Mitgliedsunternehmen repräsentiert, in 94 einem Presseschreiben mitteilte, betrugen die kumulierten Investitionen in solarthermische Kraftwerke in Spanien bis zum Juni 2010 2,5 Mrd. € und werden bis 2013 auf 15 Mrd. € ansteigen. Während sich die gegenwärtige und mittelfristige Marktentwicklung noch einigermaßen mit den Vorgaben des PANER 2011-2020 deckt, weicht die langfriste Prognose von Protermo Solar davon ab. Bis zum Jahr 2020 prognostiziert der Verband eine installierte Leistung von 10.000 MW. Der PANER 2011-2020 sieht einen Ausbau des Hochtemperatur Solarthermiesektor im gleichen Zeitraum auf 5.079 MW vor. Abbildung 35: Geplante Leistung solarthermischer Kraftwerke gemäß PANER 2011-2020 Wie die untenstehende Abbildung verdeutlicht, ist der Süden Spaniens der Protagonist des beachtlichen Aufschwungs. Alle 17 aktiven solarthermischen Kraftwerke stehen bisher in dem Teil Spaniens, der die höchste Sonneneinstrahlung verzeichnet. Auch die Anlagen, die sich in der Konstruktions- und Planungsphase befinden konzentrieren sich auf die südlichen Autonomen Regionen Andalusien, Extremadura, Kastilien-La Mancha und Murcia. Mit fünf Anlagen ist Badajoz die Provinz, in der sich die meisten aktiven solarthermischen Kraftwerken befinden, gefolgt von Sevilla (4), Ciudad Real (2), Cáceres (1), Córodba (1), Cuenca (1) und Murcia (1). 95 Abbildung 36: Standorte der solarthermischen Kraftwerke Solarthermische Kraftwerke in Betrieb Tabelle 22: Installierte solarthermische Kraftwerke Name Leistung(MW) Standort Technologie PS 10 11 Sevilla Solarturmkraftwerk Andasol 1 50 Granada Dish-Stirling-System PS 20 20 Sevilla Dish-Stirling-System Puertollano Ibersol 50 Ciudad Real Dish-Stirling-System Puerto Errado 1 1.4 Murcia Fresnel La Risca 50 Badajoz Parabolrinnensystem Andasol 2 50 Granada Parabolrinnensystem Extresol 1 50 Badajoz Parabolrinnensystem Solnova 1 50 Sevilla Parabolrinnensystem Solnova 3 50 Sevilla Parabolrinnensystem Solnova 4 50 Sevilla Parabolrinnensystem La Florida 50 Badajoz Parabolrinnensystem Majadas 50 Cáceres Parabolrinnensystem La Dehesa 50 Badajoz Parabolrinnensystem Palma del Rio II 50 Córdoba Parabolrinnensystem Extresol 2 50 Badajoz Parabolrinnensystem Manchasol 1 50 Ciudad Real Parabolrinnensystem 96 Fortgeschrittener Konstruktionsstatus Projekt in Planung Casa del Angel 1 Cuenca Dish-Stirling-System Puerto Errado 2 30 Murcia Fresnel Andasol 3 50 Granada Parabolrinnensystem Palma del Rio I 50 Córdoba Parabolrinnensystem Gemasolar 17 Sevilla Parabolrinnensystem Helioenergy 1 50 Sevilla Parabolrinnensystem Helioenergy 2 50 Sevilla Parabolrinnensystem Lebrija 1 50 Sevilla Parabolrinnensystem Termosol-50 50 Cádiz Parabolrinnensystem Arcosol-50 50 Cádiz Parabolrinnensystem Aries Solar 2 50 Badajoz Parabolrinnensystem Aries Solar 1A 50 Ciudad Real Parabolrinnensystem Aries Solar 1B 50 Ciudad Real Parabolrinnensystem Sol Guzman 50 Córdoba Parabolrinnensystem Helios I 50 Ciudad Real Parabolrinnensystem Helios II 50 Ciudad Real Parabolrinnensystem Solacor 1 50 Córdoba Parabolrinnensystem Solacor 2 50 Córdoba Parabolrinnensystem Solaben 2 50 Cáceres Parabolrinnensystem Solaben 3 50 Cáceres Parabolrinnensystem La Africana 50 Córdoba Parabolrinnensystem Consol Orellana 50 Badajoz Parabolrinnensystem Morón 50 Sevilla Parabolrinnensystem Manchasol 2 50 Ciudad Real Parabolrinnensystem Olivenza I 50 Badajoz Parabolrinnensystem Extresol 3 50 Badajoz Parabolrinnensystem Solaben 1 50 Cáceres Parabolrinnensystem Termosol 1 50 Badajoz Parabolrinnensystem Termosol 2 50 Badajoz Parabolrinnensystem Borges 22 Lérida Parabolrinnensystem Extremasol 1 50 Badajoz Parabolrinnensystem Solaben 6 50 Cáceres Parabolrinnensystem Caceres 50 Cáceres Parabolrinnensystem Casablanca 50 Badajoz Parabolrinnensystem Enerstar Villena 50 Alicante Parabolrinnensystem 3MW Puertollano 8 Ciudad Real Dish-Stirling-System 10MW Puertollano 10 Ciudad Real Dish-Stirling-System 10MW Puertollano 10 Ciudad Real Dish-Stirling-System 10MW Puertollano 10 Ciudad Real Dish-Stirling-System 97 10MW Puertollano 10 Ciudad Real Dish-Stirling-System 10MW Puertollano 10 Ciudad Real Dish-Stirling-System 14MW Puertollano 12 Ciudad Real Dish-Stirling-System Arenales 50 Sevilla Parabolrinnensystem Total: 60 Anlagen 2522 MW bis 2013 Quelle: Mapa de la industria Solar Termoélectrica en España 98 7 Fotovoltaik 7.1 DIE ÜBERHITZUNG UND DER ANSCHLIEßENDE EINBRUCH DES SPANISCHEN FOTOVOLTAIKMARKTES Der spanische Fotovoltaikmarkt hat in den letzten Jahren eine ungewöhnlich hohe Volatilität aufgewiesen. Ausgelöst durch die Einführung einer hohen Einspeisevergütung erlebte die Fotovoltaikbranche in den Jahren 2007 und 2008 einen nie dagewesenen Boom. Abbildung 37: Installierte Leistung im Fotovoltaiksektor 1985-2010 In diesem Zeitraum stieg die installierte Gesamtleistung von 139 MW auf 3.463 MW an. Im Jahr 2007 betrug die neu installierte Leistung 491 MW, ein Jahr später 2.873 MW. Damit wurden die Ausbauziele, die der Plan für erneuerbare Energien, PER 2005-2010, für das Jahr 2010 vorschrieb, bereits 2008 um ein Vielfaches überschritten. Diese unnatürlich hohe Marktdynamik erzeugte eine durch spekulative Geldgeber erzeugte Investitionsblase, die zum Teil von der Spekulation auf den späteren Weiterverkauf der vom Netzbetreiber zugelassenen Einspeisepunkte geschürt wurde. Dies führte zu der, vom spanische Verband der erneuerbaren Energien APPA (Asociación de Productores de Energías Renovables) bereits 2006 attestierten, Überhitzung des spanischen Fotovoltaikmarktes und veranlasste die spanische Regierung zum Handeln. 99 Um spekulative Investitionen zu unterbinden, das hohe Tarifdefizit abzubauen und den Staatshaushalt zu konsolidieren, wurde am 29.09.2008 das Königliche Dekret 1578/2008 verabschiedet, das die Reduzierung der Einspeisevergütung und die Deckelung des spanischen Solarmarktes auf eine neu installierte Leistung von jährlich maximal 500 MW bewirkt hat. Die Deckelung für Bodenanlagen beträgt 233 MW, für Dachanlagen mit einer Leistung zwischen 20 kW und 2 MW, 240 MW und für Dachanlagen mit einer Leistung geringer als 20 kW, 27 MW. Ausgelöst durch die staatliche Regulierung und die durch die vielen Änderungen entstandene hohe Unsicherheit für Investoren, brach die Fotovoltaikbranche 2009 drastisch ein und kämpft seither um ihre Existenz. Nach Aussagen des Präsidenten des Verbandes der spanischen Fotovoltaikindustrie, ASIF (Asociación de la Industria Fotovoltaica), Javier Anta, ging die Anzahl der Beschäftigten in der Fotovoltaikbranche innerhalb nur eines Jahres um 30.000 zurück. Am meisten betroffen waren die Zeitarbeiter, von denen 90% ihren Arbeitsplatz verloren. Abbildung 38: Entwicklung der Beschäftigung 2008-2010 Die Auswirkungen der staatlichen Regulierung auf die Marktentwicklung veranschaulicht eine von dem Energieberatungsunternehmen Eclareon erstellte Studie. Das Ergebnis verdeutlicht, dass gemessen am Umsatz, der spanische Fotovoltaikmarkt in den letzten beiden Jahren nahezu unbedeutend geworden ist. Durch die Deckelung ist die Installation von Fotovoltaikanlagen in Spanien so stark gesunken, dass selbst die spanischen Hersteller auf ausländische Märkte ausweichen müssen. Nach Angaben des ASIF waren die 50 spanischen Hersteller im Jahr 2009 nur zu 25% ausgelastet. Davon entfielen 75% der Aufträge auf den Export. 100 Abbildung 39: Umsatz des spanischen Fotovoltaikmarktes Im internationalen Vergleich des spanischen Fotovoltaikmarktes mit dem Weltmarkt wird deutlich, dass Spanien vom Marktführer in dieser Technologie zu einem unbedeutenden Akteur geworden ist. Abbildung 40a,b: Vergleich des spanischen Fotovoltaikmarktes mit dem Weltmarkt 101 Bereits zu diesem Zeitpunkt gab es heftige Reaktionen der drei großen Verbände, ASIF, APPA, und dem Photovoltaik-Unternehmerverband. Ungeachtet dessen, hat die spanische Regierung im Rahmen der Königlichen Erlasse RD 1565/2010 und 14/2010, die am 19.11. und 23.12.2010 in Kraft traten, die Einspeisevergütungen für Fotovoltaikanlagen weiter gesenkt, um diese der aktuellen Situation der Energiepreise und des Staatshaushaltes anzupassen. Für Projekte, die nach Veröffentlichung des Realdekrets 1565/2010 genehmigt wurden, sank die Förderung von Bodeninstallationen um 45 Prozent, für große Dachanlagen um 25 Prozent und für kleine Dachanlagen um 5 Prozent. Das Ziel dieser Abstufungen war, den Trend von großflächigen Freilandanlagen stärker in Richtung integrierter Dachanlagen zu steuern. In diesem Königlichen Erlass war eine rückwirkende Anpassung der Tarife auf bereits eingetragene Anlagen, wie sie lange diskutiert wurde, nicht enthalten. So wurde Altanlagen die ursprünglich gewährte Einspeisevergütung über 25 Jahre zugesichert. Wichtigste Änderungen im aktuell geltenden Königlichen Dekret 14/2010 ist die Deckelung der maximal möglichen Produktionsstunden, für die die Einspeisevergütung gilt. Zudem wird eine Durchleitungsgebühr für Energie von 0,5 Euro / MWh eingeführt, die an die Netzbetreiber zu entrichten ist. Da es gegen das Einspeisegesetz verstößt, die Vergütung direkt rückwirkend zu kürzen, hat die spanische Regierung stattdessen für 2011 bis 2013 die Betriebsstunden eingeschränkt, für die die Einspeisevergütung bezahlt wird. Laut Presseerklärung des MITyC soll der restliche Strom zu Großhandels-Marktpreisen verkauft werden. Außerdem kündigt der zuständige Minister Sebastián ab 2014 eine Stundenbeschränkung an. 102 Die Deckelung, d.h. die maximalen jährlichen, äquivalenten Produktionsstunden (Netto Jahresproduktion in kWh / Nominalleistung), für welche die Einspeisevergütung noch gezahlt wird, folgt für alle Photovoltaikanlagen ab 2011 dem folgenden Schema: Tabelle 23: Deckelung der Produktionsstunden Zone fest einachsig zweiachsig Zone I 1.232 kW/h 1.602 kW/h 1.664 kW/h Zone II 1.362 kW/h 1.770 kW/h 1.838 kW/h Zone III 1.492 kW/h 1.940 kW/h 2.015 kW/h Zone IV 1.632 kW/h 2.122 kW/h 2.204 kW/h Zone V 1.753 kW/h 2.279 kW/h 2.367 kW/h Quelle: ERA Solar Nr. 160 S. 24 Darüber hinaus werden für die Dauer von drei Jahren die jährlichen äquivalenten Produktionsstunden der unter das RD 661/2007 fallenden Solaranlagen wie folgt festgelegt: • Festaufgeständert: 1.250 h/Jahr • Einachsig nachgeführt: 1.644 h/Jahr • Zweiachsig nachgeführt: 1.707 h/Jahr Die Begrenzung gilt ab dem 1.1.2011 bis zum 31.12.2013 unabhängig vom Standort der Anlage. Das bedeutet, dass nur die äquivalenten Produktionsstunden mit dem erhöhten Tarif des RD 661/2007 vergolten werden. Die überschießende Produktion wird nach Markttarif abgenommen. Ziel der Maßnahmen ist die Reduzierung des Tarifdefizits in Spanien um 4,6 Milliarden Euro in den kommenden drei Jahren, womit einer Haushaltskonsolidierung näher gekommen werden soll. Als Reaktion auf das nun neue Realdekret erwägt der Verband APPA, gerichtlich gegen die Beschlüsse des Parlaments vorzugehen, da er tausende von Mittelständlern und Investoren in ihrer Existenz bedroht sieht. Laut APPA verursachen die Maßnahmen der neuen Erlasse rückwirkend Kosten, die sich zehnmal stärker auf internationale Märkte und die Schulden des spanischen Königreichs auswirken, als vermeintlich eingespart wird. Die beiden anderen großen Verbände der Fotovoltaik-Branche in Spanien AEF und ASIF unterstützen diese Vorgehensweise und unterstreichen, dass ein Großteil der Investoren, seien es Kleinanleger, Mittelständler oder Großinvestoren, durch das neue Realdekret in beträchtlicher Gefahr stehen, Insolvenz anmelden zu müssen. Laut Jochen Beese, dem Geschäftsführer von Krannich Solar España, ist diese Entwicklung der Tarifanpassung bzw. -deckelung der spanischen Regierung zwangsläufig und folgt nur 103 der üblichen Entwicklung, wie sie auch in allen anderen Staaten zu beobachten ist. Lediglich hat der Staat wenig vom entsprechenden Feingefühl und Geschick für die zeitliche Terminierung aufgewiesen. Wenn die Fotovoltaikindustrie in Spanien nicht schlecht gesteuert und gelenkt worden wäre, so Beese, dann hätte die ursprüngliche viel zu hoch angesetzte Einspeisevergütung nicht wilde Investoren mit ihren hochspekulativen Anlagen ins Land gelockt. 7.2 DIE ZUKÜNFTIGE ENTWICKLUNG DES SPANISCHEN FOTOVOLTAIKMARKTES Der neue Aktionsplan der Regierung für erneuerbare Energien (PANER 2011-2020) sieht den Ausbau der erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 vor. Demnach soll das Wachstum des spanischen Fotovoltaikmarktes in den nächsten drei Jahren weiter gedrosselt werden und die jährlich neu installierte Leistung von 500 MW auf 301 MW im Jahr 2013 sinken. Bis 2020 wird sich dann das veranschlagte Wachstum der Fotovoltaikbranche beschleunigen und im Jahr 2020 soll eine Leistung von 587 MW zusätzlich installiert werden. Tabelle 24: Entwicklung des spanischen Fotovoltaikmarktes: 2010-2020 Abbildung 41: Prognose der neu installierten Leistung (MW) 104 Im Jahr 2011 soll eine Leistung von 477 MW zusätzlich installiert werden, um eine Gesamtleistung von 4.498 MW zu erreichen. Eine Zahl, die sich nach dem Willen der Regierung bis zum Jahr 2020 auf 8.367 MW fast verdoppeln soll. Damit sieht der PANER einen weitaus geringeren Ausbau der Technologie vor, als das Königliche Dekret 1578/2008. Abbildung 42: Entwicklung der Gesamtleistung (MW) 2010-2020 105 8 Schlussbetrachtung In Spanien ist der Bereich der erneuerbaren Energien jahrelang vernachlässigt worden. Vorgaben der EU sowie die Verpflichtungen aus dem Kyoto-Protokoll haben allerdings ein Umdenken des spanischen Staates bewirkt. Die Katastrophe im japanischen Atomreaktor Fukushima und die politische Instabilität der erdölexportierenden Länder in Nordafrika haben diese Tendenz jüngst weiter verstärkt. Damit ist die Bedeutung des Klimaschutzes und die damit einhergehende saubere Erzeugung von Energie wieder in den Fokus der spanischen Regierung, der Autonomen Regionen und der spanischen Bevölkerung gerückt. Innerhalb der letzten Jahre hat die spanische Regierung daher ein Konstrukt aus Gesetzen, Verordnungen und Förderprogrammen geschaffen, die den Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben. Zwar wird auf den ersten Blick deutlich, dass der spanische Solarthermiesektor im Vergleich zur Fotovoltaikbranche und dem Markt für solarthermische Kraftwerke noch relativ klein ist. Dennoch birgt er ein enormes Potential. Der Einsatz von Solarthermieanlagen sowohl in Krankenhäusern, Hotel- und großen Sportanlagen als auch deren Verwendung in Industrieprozessen mit erhöhtem Warmwasserbedarf, beispielsweise in der Metall-, Chemieund Automobilbranche, birgt ein hohes zukünftiges Wachstumspotential des Solarthermiemarktes in Spanien. Die solare Kühlung befindet sich in Spanien zwar noch in den Kinderschuhen, stellt aber ebenfalls einen attraktive Marktnische dar, in der in Zukunft ein großes Potential liegt. In diesem Sinne ist Spaniens Industrie sicherlich nicht mehr als Newcomer in Sachen Solarthermie einzustufen, allerdings sind die gewünschten Ergebnisse einfacher in Kooperation mit erfahrenen Partnern und Lieferanten möglich. Davon können deutsche Hersteller und Dienstleister deutlich profitieren. „Made in Germany“ ist in Spanien nach wie vor ein gewichtiges Verkaufsargument in der Industrie. Deutschland wird in Spanien die weltweite Vorreiterrolle in den Bereichen Umwelttechnologie und erneuerbare Energien zuerkannt. Somit ist es nicht verwunderlich, dass in diesen beiden Segmenten schon viele langjährige und erfolgreiche Partnerschaften zwischen deutschen und spanischen Unternehmen existieren. Um nachhaltig auf dem spanischen Markt Fuß fassen zu können, ist Ihnen die Deutsche Handelskammer für Spanien gerne bei den nötigen Schritten behilflich. 106 9 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 9.1 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Die Wirtschaftsregionen Spaniens 7 Abbildung 2: Stromproduzenten 2009 23 Abbildung 3: Erdölmarkt 2009 24 Abbildung 4: Gasmarkt 1. Quartal 2010 24 Abbildung 5: Spanische Energiestruktur 2010 27 Abbildung 6: Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien, Anteile 2009 34 Abbildung 7: Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien, Anteile 2010 35 Abbildung 8: Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien, Prognose der Anteile 2020 35 Abbildung 9: Sonnengürtel für solarthermische Nutzung 38 Abbildung 10: Sonneneinstrahlung nach Regionen 39 Abbildung 11: Investitionen in den spanischen Solarmarkt 40 Abbildung 12: Der spanische Solarthermiemarkt: Entwicklung 2005-2010 40 Abbildung 13: Geplante vs. realisierte Kollektorfläche 2005-2010 41 Abbildung 14: Entwicklung des Bausektors in Spanien 42 Abbildung 15: Kollektortypen auf dem spanischen Markt 2010 45 Abbildung 16: Unternehmen im spanischen Solarthermiemarkt 48 Abbildung 17: Jahresumsatz der Unternehmen in Mio. € 49 Abbildung 18: FASA Werk Renault - Monatlicher Energieverbrauch 55 Abbildung 19: Reinigung von Maschinen – Monatlicher Endverbrauch 57 Abbildung 20: Klimazonen – Sonneneinstrahlung in kW/m² 60 Abbildung 21: Checkliste von SO-PRO 74 Abbildung 22: Prognose der jährlich installierten Kollektorfläche 2010-2020 84 Abbildung 23: Neubauten in Spanien bis 2020 84 Abbildung 24: Prognostizierte Entwicklung der installierten Kollektorfläche 86 bei Einführung einer Einspeisevergütung 2010-2020 Abbildung 25: Prognostizierter Umsatz mit Einspeisevergütung 86 Abbildung 26: Entwicklung der Beschäftigung unter Berücksichtigung einer 87 Einspeisevergütung Abbildung 27: Verringerung des Co2 Ausstoßes 2009-2020 87 107 Abbildung 28: Prognostizierte Entwicklung der installierten Kollektorfläche 88 2010-2020 bei Einführung einer Einspeisevergütung und einem Anstieg des Ölpreises Abbildung 29: Prognostizierter Umsatz 2010-2020 88 Abbildung 30: Entwicklung der Beschäftigung bei Einführung einer Einspeise- 89 vergütung und einem Anstieg des Ölpreises Abbildung 31: Marktanteil der Energiedienstleister 2010 90 Abbildung 32: Marktpotential in Industrieprozessen 92 Abbildung 33: Installationen mit solarer Kühlung 93 Abbildung 34: Installierte Leistung solarthermischer Kraftwerke in Spanien 94 Abbildung 35: Geplante Leistung solarthermischer Kraftwerke gemäß 95 PANER 2011-2020 Abbildung 36: Standorte der solarthermischen Kraftwerke 96 Abbildung 37: Installierte Leistung im Fotovoltaiksektor 1985-2010 99 Abbildung 38: Entwicklung der Beschäftigung 2008-2010 100 Abbildung 39: Umsatz des spanischen Fotovoltaikmarktes 101 Abbildung 40a,b: Vergleich des spanischen Fotovoltaikmarktes mit dem Weltmarkt 101 Abbildung 41: Prognose der neu installierten Leistung (MW) 104 Abbildung 42: Entwicklung der Gesamtleistung (MW) 2010-2020 104 9.2 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Bruttoinlandsprodukte nach Wirtschaftssektoren in % 7 Tabelle 2: Prognosen der gesamtwirtschaftlichen Lage 8 Tabelle 3: Lohnstruktur nach Sektoren 9 Tabelle 4: Beschäftigung 4. Quartal 2010 nach Geschlecht in 1000 10 Tabelle 5: Entwicklung der Arbeitslosenquote 2008 – 2010 11 Tabelle 6: Inflationsraten in % auf Basis des HVPI 13 Tabelle 7: Ein- und Ausfuhrgüter von Spanien im Jahr 2009 14 Tabelle 8: Hauptliefer- und abnehmerländer 2009 15 Tabelle 9: SWOT-Analyse Spanien 18 Tabelle 10: Inlandserzeugung von Primärenergie in 1000t 25 Tabelle 11: Primärenergieverbrauch in 1000t 26 Tabelle 12: Endenergieverbrauch in 1000t 27 Tabelle 13: Rohölimporte in 1000t 28 Tabelle 14: Erdgasimporte in GWh 29 Tabelle 15: Endenergieverbrauch 31 108 Tabelle 16: Endenergieverbrauch von erneuerbaren Energien 32 Tabelle 17: Einsparanteile in Millionen Euro 32 Tabelle 18: Jahresumsatz Mitglieder von ASIT 49 Tabelle 19: Referenzprojekte im tertiären Sektor 54 Tabelle 20: Anteil der Solarthermie an der Energieerzeugung nach Klimazonen 60 Tabelle 21: Beschäftigte im Bereich der erneuerbaren Energien: Prognose 2010-2020 85 Tabelle 22: Installierte solarthermische Kraftwerke 96 Tabelle 23: Deckelung der Produktionsstunden 103 Tabelle 24: Entwicklung des spanischen Fotovoltaikmarktes: 2010-2020 105 109 10 Literaturverzeichnis 10.1 Quellen Kapitel 1-4 (1.) Banco de España (2011 a): Boletín Economico , Febrero 2011 (2.) Banco de España (2011 b): Ïndice armonizado de precios de consumo, España y zona del euro, http://www.bde.eu/webbde/es/estadis/infoest/e0502.pdf (3.) Dahm, K.H. (2010): Wirtschaftsdaten kompakt: Spanien, Stand: November 2010, Germany Trade and Invest, http://www.gtai.de/ext/anlagen/PubAnlage_7706.pdf (4.) Europäische Kommission (2010): Einkommensentwicklung,http://www.wko.at/statistik/eu/europaeinkommensentwicklung.pdf (5.) Eurostat (2011 a): Total Population at 1st January 2010, http://epp.eurostat.ec.europa.eu/tgm/table.do?tab=table&init=1&plugin=1&langua ge=en&pcode=tps00001, Date of extraction: 08 Apr 2011 12:21:01 MEST (6.) Eurostat (2011 b): Eurostat Pressemitteilung, 57/2011, 15. April 2011 (7.) Eurostat (2010): Europe in figures, Eurostat yearbook 2010, Luxembourg: Publications Office of the European Union, 2010 (8.) INE Boletín (2011): Boletín Mensual de Estadística. Marzo 2011, " 1.1 Proyecciones a corto plazo de la población de España a 1 de enero" (9.) International Energy Agency (2009): Energy Policies of IAE countries, Spain 2009 Review, S. 22 (10.) Oster, G. (2011): Wirtschaftstrends Spanien Jahreswechsel 2010/2011, Herausgeber: Germany Trade and Invest, Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH, Bestell-Nr.: 15701 (11.) Oster, G. (2011 a): Spanische Energielandschaft im Umbruch, https://www.gtai.de/fdb-SE,MKT201101288008,Google.html 110 10.2 Quellen Solarthermie Fachzeitschriften (12.) Proyecto SO-PRO: calor-solar para procesos industriales C.V. Energía Nr. 147 S.45, Abril 2010 (13.) SolTech Energy fabrica Techo Solar, un tejado de vidrio que ahorra hasta un 70% en calefacción y ACS C.V. Energía Nr. 154 S.60, Noviembre 2010 (14.) Normativas de captadores y sistemas solares térmicos: situación y tendencias Energética XXI Nr.92 S.92, Octubre 2009 (15.) Empresas der Servicios Energéticos: Un negocio con futuro Energía Alimarket Nr.1 S.17-29, Febrero/Marzo 2011 (16.) Nuevo Hospital “La Fe” de Valencia ERA Solar Nr. 161 S.68-72, Marzo/Abril 2011 (17.) Energía solar térmica: 2011 el año del marco retributivo estable EST ERA Solar Nr. 161 S.90-91, Marzo/Abril 2011 (18.) Energía Solar Térmica, balance 2010 ERA Solar Nr. 160 S.90, Enero/Febrero 2011 (19.) Perspectivas y potencial del mercado solar térmico en España a 2020 ERA Solar Nr. 159 S.6-16, Noviembre/Diciembre 2010 (20.) PER 2011-2020 Barreras detectadas para el desarrollo del sector solar térmico ERA Solar Nr. 159 S.76-78, Noviembre/Diciembre 2010 (21.) Cambiar el rumbo de la Solar Térmica: una necesidad ERA Solar Nr. 157 S.86, Julio/Agosto 2010 (22.) Instalación de refrigeración solar por absorción ERA Solar Nr. 156 S.6, Mayo/Junio 2010 (23.) ASIT demanda un nuevo marco regulatorio para el sector solar térmico ERA Solar Nr. 155 S.84-86, Marzo/Abril 2010 (24.) Instalación solar térmica de una fábrica de embutidos en Badajoz Nuevas Tecnologías Nr.27 S.18, Junio 2010 111 (25.) En busca de un mercado solar térmico representativo y sostenible Revista de Generación de Energía, S.70-72, Especial X Aniversario (26.) Energía solar térmica: prueba no superada Revista Internacional de Energía y Medio Ambiente, Nr. 147 S.74-77, Abril 2010 (27.) Panel solar térmico de pizarra natural Revista de la Construcción Tanitpress Nr. 229 S.30, Noviembre/Diciembre 2010 (28.) Energía solar sin sol. Equipos termodinámicos Revista Obras Urbanas Nr. 24 S.30, Noviembre/Diciembre 2010 (29.) Microcogeneración y Energía Solar Térmica: dos tecnologías compatibles y complementarias Revista Ambiente y Clima Nr.108 S. 42-48, Febrero 2011 (30.) En el Hospital La FE de Valencia Solar News Nr.32 S.38, Primer Bimestre 2011 (31.) La Energía Solar Térmica en cifras Solar News Nr.30 S.48-50, Quinto Bimestre 2010 (32.) Previsiones de empleo para 2020 Solar News Nr.31 S.34-38, Sexto Bimestre 2010 (33.) Calor solar en procesos industriales: Innovación en España Solar News Nr. 31 S.97, Sexto Bimestre 2010 (34.) Producción de frío aprovechando el calor solar Solar News Nr. 28 S.64-70, Tercer Bimestre 2010 Nationale Pläne und Gesetzestexte (35.) Plan de Acción Nacional de Energías Renovables (PANER) 2010-2020 (36.) Plan de Energías Renovables 2005-2010 (37.) Reglamento de Instalaciones Térmicas en los Edificios (RITE) Real Decreto 1027/2007 de 20 de julio (38.) Instrucciones Técnicas (IT) Real Decreto 1027/2007 de 20 de julio (39.) Código Técnico de la Edificación (CTE) Real Decreto 314/2006 112 (40.) Förderprogramm Plan 2000 ESE Ministerio de la Industria, Turismo y Comercio – Nota de Prensa: Aprobado el Plan 2000ESE para promover la eficiencia energética en edificios públicos (41.) Förderprogramm SOLCASA Boletín Oficial del Estado núm. 81 - Resolución de 4 de febrero de 2011 (42.) Förderprogramm SOLCASA Boletín Oficial del Estado núm. 122 - Resolución de 13 de mayo de 2010 (43.) Förderprogramm SOLCASA IDEA - Informes Técnicos del programa Solcasa (44.) Zertifizierung der Kollektoren Boletín Oficial del Estado núm. 22 - Orden ITC/70/2007 de 25 de enero de 2007 (45.) Pliego de Condiciones Técnicas de Instalaciones de Baja Temperatura PETREV-enero 2009 Pläne Gesetzestexte der Autonomen Regionen (46.) Comunidad de Madrid - Manual técnico de energía solar para procesos industriales (47.) Junta de Andalucía – Folleto Andalucía A+ (48.) Boletín Oficial de la Junta de Andalucía núm. 30 ORDEN de 4 de febrero de 2009 (49.) Boletín Oficial del Principado de Asturias núm. 112 Resolución de 11 de mayo de 2010 (50.) Boletín Oficial del Principado de Asturias núm. 148 Resolución de 15 de junio de 2009 (51.) Boletín Oficial de las Islas Baleares núm. 70 Resolución de 4 de mayo de 2010 (52.) Boletín Oficial de las Islas Baleares núm. 72 Resolución de 29 de abril de 2010 (53.) Boletín Oficial de Canarias núm. 242 ORDEN de 29 de noviembre de 2010 113 (54.) Cantabria: Programa IDEA-Genercan 2010 Bases reguladoras de la convocatoria (55.) Cantabria: Convenio IDEA – EVE 2010 Programas de ayudas públicas a inversiones en energías renovables (56.) Boletín Oficial de Castilla y León núm. 240 ORDEN de 21 de diciembre 2010 (57.) Diario Oficial de Castilla-La Mancha núm. 200 Resolución de 8 de octubre de 2010 (58.) Diari Oficial de la Generalitat de Catalunya núm. 5675 ORDEN de 14 de junio de 2010 (59.) Diario Oficial de Extremadura núm. 5 ORDEN de 30 de diciembre de 2010 (60.) Diario Oficial de Galicia núm. 133 Resolución de 6 de julio de 2010 (61.) Boletín Oficial de la Comunidad de Madrid núm. 149 Orden de 11 de junio de 2010 (62.) Boletín Oficial de la Comunidad de Madrid núm. 210 ORDEN de 10 de agosto de 2009 (63.) Boletín Oficial de la Región de Murcia núm. 291 Orden de 10 de diciembre de 2010 (64.) Boletín Oficial de la Comunidad de Navarra núm. 72 Resolución de 14 de junio de 2010 (65.) Boletín Oficial de la Rioja núm. 24 Resolución de 17 de febrero de 2011 (66.) Boletín Oficial de la Rioja núm. 83 Resolución de 5 de julio de 2010 (67.) Diari Oficial de la Comunitat Valenciana núm. 6271 Orden de 13 de mayo de 2010 114 Jahresberichte und Präsentationen (68.) Instituto para la Diversificación y Ahorra de la Energía (IDEA) – Memoria Anual 2009 (69.) Ministerio de la Industria, Turismo y Comercio – Anuario 2009 (70.) Asociación Solar de la Industria Térmica (ASIT) - Energía Solar Térmica: Situación actual y perspectivas (II Congreso Técnico de Energía Solar Térmica León 17 de marzo de 2010) (71.) Asociación Solar de la Industria Térmica (ASIT) – Perspectivas y potencial del mercado Solar Térmico en España (GENERA 2010 en Madrid – 20 de Mayo de 2010) (72.) Asociación Solar de la Industria Térmica (ASIT) – Marco regulatorio específico en Energía Solar Térmica (Solarpraxis en Madrid – 7 de Octubre de 2010) (73.) Eclareon – Análisis de la coyuntura de los mercados solares en España (Solarpraxis en Madrid – 7 de Octubre de 2010) (74.) Escan S.A. – Calor Solar Procesos Industriales (Mesa Solar Térmica Industrias en Madrid – 17 de Noviembre de 2010) (75.) Sächsische Energieagentur GmbH - Das EU-Projekt SO-PRO, Prozessenergie mit Solarthermie (Ressourcenefifizient vor Ort – 5.Mai 2010 in Dresden) Presseartikel und Internetquellen (76.) Asociación Solar de la Industria Térmica (ASIT) www.asit-solar.com (77.) Científicos de la UMA logran metales y plásticos más eficientes para captar energía del sol Centro de Investigaciones Energéticas, Medioambientales y Técnicas (Ciemat) Noticias, 18.01. 2011 www.energiasrenovables.ciemat.es/?pid=4000&id_seccion=9&tipo=noticias&id= 4059 Datum: 06.04.2011 (78.) El IDEA amplía la dotación económica de Biomcasa y modifica las condiciones de financiación de Solcasa Energías Renovable, 07.04.2011 http://www.energiasrenovables.com/energias/renovables/index/pag/solartermica/colleft/colright/termic a/tip/articulo/pagid/14948/botid/22/len/es/ 115 (79.) Energía Solar Térmica para Procesos Industriales: SO-PRO Escan S.A. www.escansa.com/sopro/1_diptico_informativo_web.pdf Datum: 08.03.2011 (80.) Gas Natural desarrolla en Sevilla la primera planta de frío solar de Europa, por un montante de 1,3 millones Epsocial, 15.07.2008 www.europapress.es/epsocial/rsc/noticia-gas-natural-desarrolla-sevilla-primeraplanta-frio-solar-europa-montante-13-millones-20080715195024.html Datum:22.03.2011 (81.) Guía de Planificación para Generación Solar Térmica en Procesos de Calor Industriales www.solar-process-heat.eu/fileadmin/redakteure/SoPro/Work_Packages/WP3/Planning_Guideline/Planning_Guidelines_ESCAN_Es pa%C3%B1ol_web.pdf Datum 08.03.2011 (82.) Instituto para la Diversificación y Ahorra de la Energía (IDEA) www.idae.es (83.) La CEHAT, a la cabeza de la aplicación de las energías renovables de la mano del IDEA Construible, 13.04.2011 http://www.construible.es/noticiasDetalle.aspx?id=7235&c=1&idm=5&pat=5&utm _source=nld&utm_medium=newsletter (84.) Projekte im tertiären Sektor und in Industrieprozessen: Unternehmen Immosolar www.immosolar.com/es/referencias/industria-y-hoteles/pagina-2 Datum: 14.03.2011 (85.) Refrigeración Solar: en la parrilla de salida News Soliclima, 02.04.2010 www.news.soliclima.com/noticias/energia-solar/refrigeracion-solar-en-la-parrillade-salida Datum: 21.03.2011 (86.) Reduction Of Costs of Solar Cooling Systems (ROCOCO) Centro de Investigaciones Energéticas, Medioambientales y Técnicas (Ciemat) Proyectos www.energiasrenovables.ciemat.es/?pid=4000&id_seccion=9&tipo=noticias&id= 4059 Datum: 06.04.2011 116 (87.) Solare Prozesswärme, Checkliste für Unternehmen www.solar-process-heat.eu/fileadmin/redakteure/SoPro/Work_Packages/WP3/Checklists/D3.1_SAENA_Checklisteeditierbar_SAENA.pdf Datum 08.03.2011 (88.) “Venta de Energía Solar Térmica”, haga su instalación a coste cero Energías Renovables www.energiasrenovables.com/energias/renovables/index/pag/solartermica/colleft/colright/termic a/tip/articulo/pagid/14888/botid/22/len/es/%23slide_8 Datum: 04.04.2011 10.3 Quellen Fotovoltaik Fachzeitungen und Presseartikel (89.) Las medidas retroactivas del Ministerio de Industria provocarán la ruina de miles de inversores APPA, Comunicado de Prensa, 23.12.2010 (90.) AEF acusa al Gobierno de cometer un claro atentado contra la energía fotovoltaica ERA Solar Nr. 160 S.92, Enero/Febrero 2011 (91.) El nuevo escenario del Real Decreto 1565/2010 ERA Solar Nr. 160 S. 24-25, Enero/Febrero 2011 (92.) Modificación del sistema retributivo para la energía fotovoltaica de España – Primeras apreciaciones jurídicas ERA Solar Nr. 161 S.89, Marzo/Abril 2011 (93.) Se perderán 5.000 millones de euros hasta 2020 si desaparece la fotovoltaica Solar News Nr.31 S.4-11, Sexto Bimestre 2010 (94.) “Si las empresas mantienen su competitividad internacional quizá podemos evitar las consecuencias del caos legislativo Solar News Nr.31 S.26-27, Sexto Bimestre 2010 117 Gesetzestexte (95.) Boletín Oficial del Estado núm. 312 Real Decreto 14/2010, de 23 de diciembre de 2010 Jahresberichte und Präsentationen (96.) Asociación de la Industria Fotovoltaica (ASIF) – Anuario 2009 (97.) Asociación de la Industria Fotovoltaica (ASIF) – Anuario 2010 (98.) Eclareon – Análysis de la coyuntura de los mercados solares en España (Solarpraxis en Madrid – 7 de Octubre de 2010 10.4 Quellen solarthermische Kraftwerke (99.) Asociación Española de la Industria Solar Termoeléctrica Protermo Solar Dossier de Prensa 2010 (100.) Asociación Española de la Industria Solar Termoeléctrica Protermo Solar El termosolar, uno de los pocos sectores que no ha sufrido la grave crisis de la industria española Pressebericht, 24 de marzo de 2011 (101.) Asociación Española de la Industria Solar Termoeléctrica Protermo Solar España supera a EEUU y se convierte ya en el mayor productor mundial de energía solar termoeléctrica con 432 MW de potencia instalada Pressebericht, 12 de julio de 2010 (102.) Asociación Española de la Industria Solar Termoeléctrica Protermo Solar Mapa de Industria Solar Termoeléctrica en España www.protermosolar.com/boletines/23/Mapa.pdf Datum: 08.04.2011 118