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www.efficiency-from-germany.info (A)
Energieeffizienz und erneuerbare
Energien im Gebäudebereich mit
Schwerpunkt Tourismus
Spanien 2014
Zielmarktanalyse mit Profilen der Marktakteure
www.efficiency-from-germany.info
www.efficiency-from-germany.info
www.export-erneuerbare.de
Impressum
Herausgeber (A)
AHK Spanien
Avenida Pío XII; 26-28
E-28016 Madrid
Spanien
Telefon: +34 91 353 09 10
Fax: +34 91 359 12 13
Email: [email protected]
Stand
Dezember 2014
Bildnachweis
Eigenes Design
Shutterstock
Redaktion / Autor
Cristina Wasmeier
Inhalt
I.
Einleitung .........................................................................................................................................3
II.
Zusammenfassung ............................................................................................................................3
III. Spanien Allgemein ............................................................................................................................ 5
1.
Länderprofil ..................................................................................................................................................................5
1.1
Politischer Hintergrund ............................................................................................................................................. 6
1.2
Wirtschaft, Struktur und Entwicklung ....................................................................................................................... 7
1.3
Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland .................................................................................................................. 8
1.4
Investitionsklima und –förderung............................................................................................................................. 9
2.
Energiemarkt ............................................................................................................................................................... 9
2.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen.............................................................................................................................. 9
2.2
Energieerzeugung und Verbrauch (inkl. Strom und Wärme) ................................................................................. 11
2.3
Energiepreise (inkl. Strom und Wärme) .................................................................................................................. 19
2.4
Energiepolitische Rahmenbedingungen ................................................................................................................. 20
2.5
Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt ........................................................................................................... 21
IV. Energieeffizienz und erneuerbare Energien in Spanien ..................................................................24
1.
Energieeffizienz und erneuerbare Energien im Gebäudebereich ........................................................................... 24
1.1
Marktsituation und Entwicklung im Bausektor ...................................................................................................... 24
1.2
Klimatische Verhältnisse in Spanien ....................................................................................................................... 25
1.3
Impulse für die Gebäudeeffizienz ............................................................................................................................ 28
1.4
Schwerpunkt Tourismus .......................................................................................................................................... 28
1.5
Renovierung und Einsatz von Baumaterialien ....................................................................................................... 33
1.6
Erneuerbare Energien: Anwendungen von Solarthermie, Geothermie und Bioenergie ...................................... 35
1.7
Energieeffizienz in touristischen Einrichtungen .................................................................................................... 36
1.8
Installationen und sonstige Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz ................................................ 39
1.9
Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz ...................................................................................................... 40
1.10 Ausblick für das Potenzial an Energieeffizienz und erneuerbaren Energien im Tourismussektor ...................... 43
2.
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz und erneuerbare Energien .............................................. 49
2.1
EU-Richtlinien .......................................................................................................................................................... 49
2.2
Standards, Normen und Zertifizierungen in Spanien ............................................................................................ 50
2.3
Vergabe öffentlicher Fördermittel ............................................................................................................................ 57
2.4
Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten ............................................................................................ 58
2.5
Sonstige Fördermöglichkeiten (Projektförderung) .................................................................................................. 61
2.6
Genehmigungsverfahren sowie Steuerungssysteme ............................................................................................... 62
1
V.
Marktchancen für deutsche Unternehmen ..................................................................................... 64
1.
Marktstruktur und Marktattraktivität ..................................................................................................................... 64
2.
Marktbarrieren und –hemmnisse im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien ............................... 68
3.
Markt- und Absatzpotenziale für deutsche Unternehmen ..................................................................................... 69
4.
Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg .................................................... 71
VI. Zielgruppenanalyse ......................................................................................................................... 72
1.
Profile Marktakteure ..................................................................................................................................................72
1.1
Administrative Instanzen und politische Stellen der unterschiedlichen Verwaltungsebenen ..............................72
1.2
Anbieter Fenstermarkt ..............................................................................................................................................79
1.3
Anbieter Heizung und Klima ................................................................................................................................... 82
1.4
Anbieter Dämmungen .............................................................................................................................................. 84
1.5
Anbieter Beleuchtung ............................................................................................................................................... 87
1.6
Anbieter Kontrollsysteme Monitorisierung ............................................................................................................ 89
1.7
Potentielle Partner .................................................................................................................................................... 89
2.
Sonstiges .................................................................................................................................................................... 92
2.1
Messen in Spanien .................................................................................................................................................... 92
2.2
Hinweise auf Fachzeitschriften ................................................................................................................................ 93
VII. Schlussbetrachtung ........................................................................................................................ 96
VIII.Tabellenverzeichnis ........................................................................................................................ 97
IX. Bildverzeichnis .............................................................................................................................. 98
X.
Quellenverzeichnis ......................................................................................................................... 99
2
I. Einleitung
Spanien stellt neue Weichen für Energieeffizienz im Gebäudebau. Unter dem Druck der EU-Direktiven hat Spanien 2014
seine Strategie zur Energieeffizienz im Gebäudebau entwickelt. In Zukunft soll die bisher vernachlässigte Energieeffizienz
und nachhaltiges Bauen umgesetzt werden. Angesichts des veralteten Baubestandes und unzufriedenstellender Effizienzzertifizierungen sollten deutsche Unternehmen die Chancen, die das große Potenzial im spanischen Hochbau und in der
Gebäudesanierung bieten, nutzen können.
Großes Potenzial vorhanden
Nach dem Platzen der Immobilienblase 2008 ging nach Angaben des Ministeriums für Bauwesen die Zahl der
fertiggestellten Wohnungen seither um 90% zurück. Ähnlich wie die Volkswirtschaft insgesamt, steckt auch der
Hochbausektor in einer Umstrukturierung. Statt des Neubaus rückt nun die Sanierung bestehender Gebäude in den
Vordergrund. An erster Stelle steht die energetische Gebäudesanierung. Nicht nur ist der Bauboom am Thema
Energieeffizienz weitgehend vorbeigegangen. Generell sind große Teile des Wohnungsbestands veraltet. Es gibt in
Spanien etwa 25,4 Mio. Wohnungen, von denen 15 Mio. über 30 Jahre alt sind, 6 Mio. sogar älter als ein halbes
Jahrhundert. Die Arbeitsgruppe für Gebäudesanierung (GTR) geht alleine von 10 Mio. Wohnungen ohne jegliche
thermische Dämmung aus. Bei vielen Büro-, Gewerbe- und Verwaltungsgebäuden sieht es ähnlich aus. Die große
Abhängigkeit Spaniens von Energieimporten (76%), die Tatsache, dass 28% des spanischen Endenergieverbrauchs auf
Gebäude entfallen sowie hohe Gas- und Strompreise für die Kunden sind weitere Argumente, die für EnergieeffizienzMaßnahmen an Gebäuden sprechen.
Politische Weichenstellung
Wie in vielen anderen Ländern der EU, bringen auch in Spanien die EU-Klimaziele die politische Weichenstellung voran.
Der im Sommer 2014 vorgestellte "Nationale Aktionsplan für Energieeffizienz 2014 bis 2020" sieht im Gebäudesektor
Förderungen für die Segmente vor, die das größte Gewicht am Energieverbrauch haben, wie Heizung, Klimaanlagen,
Lüftung, Warmwassererzeugung, die Innenbeleuchtung und weitere Ausstattungen. Ergänzt wird er um die von der EU
geforderte "Langfristige Strategie für die energetische Gebäudesanierung in Spanien", die für den Wohnungssektor und
die einzelnen Gewerbesegmente Einsparpotenziale nennt und Interventionsmöglichkeiten.
II. Zusammenfassung
Länderprofil Spanien
Spanien ist mit einer Bevölkerung von ca. 46 Mio. und einer Gesamtfläche von 505 370 km² eines der größten und
bevölkerungsreichsten Länder Europas. Zu den am intensivsten bevölkerten Regionen zählen Madrid, Barcelona und
Sevilla. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 1.023,0 Milliarden Euro ist Spanien Europas fünftgrößte Volkswirtschaft.
Spaniens Wirtschaft wächst 2014 nach mehrjähriger Rezession um 1,1%. Nachdem in den letzten drei Jahren nur
negative Werte zu verzeichnen waren, kehrt sich der private Konsum nun ins positive (+1,3%). Deutschland gehört nach
Frankreich zum zweitgrößten Handelspartner Spaniens, bei den Importen liegt Deutschland sogar auf Platz eins. Etwa
1200 deutsche Unternehmen befinden sich mit Tochterfirmen oder Beteiligungen in Spanien, davon ungefähr 40% mit
eigener Produktion. Eine wichtige Rolle in den Wirtschaftsbeziehungen spielt auch der deutsche Tourismus. Knapp 10
Mio. deutsche Touristen besuchen jährlich Spanien.
Energiemarkt
Obwohl der Energieverbrauch seit Einsetzen der Wirtschaftskrise jährlich sinkt, ist Spanien mit einer Energieimportrate
von 73,3% weiterhin eines der EU-28-Länder mit der höchsten Energieabhängigkeitsrate. Trotz des hohen Anteils der
erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung (42,4% in 2013), gibt das Land weiterhin jährlich über 57 Millionen Euro
für den Import fossiler Brennstoffe aus. Die Ziele für 2020, die sich Spanien in dem 2011 verabschiedeten Plan für
Erneuerbare Energien (PER) gesetzt hat, sind durch die gegenläufige Nachfrageentwicklung und die Einschnitte der
3
Energiereform nach Meinung von Branchenexperten hinfällig geworden und müssten überarbeitet werden. Gegenwärtig
fehle Planungssicherheit in Form einer Energiestrategie bis 2030, die auf den neuen wirtschaftlichen Gegebenheiten fuße
und klarstelle, wie der Energiemix aussehen solle.
Energieeffizienzmarkt und energieeffiziente Sanierung
Die Chancen für Energieeffizienz nehmen zu. Unter dem Druck der EU-Direktiven hat Spanien 2014 seine Strategie zur
Energieeffizienz im Gebäudebau entwickelt. In verschiedenen Programmen werden Anreize gesetzt, an erster Stelle steht
dabei die energetische Gebäudesanierung, sowohl beim veralteten Wohnungsbestand als auch bei Büro-, Gewerbe- und
Verwaltungsgebäuden. Die hohen Gas- und Strompreise, die zu den höchsten Europas gehören, machen Investitionen in
Energieeffizienz und Einsparung häufig auch ohne Subventionen attraktiv.
Schwerpunkt Tourismuseinrichtungen
Bei einer Tourismusweltmacht wie Spanien tun sich gerade im Hotelsektor große Einsparpotenziale auf. Die
Zielmarktanalyse geht auf mögliche aktive und passive Energieeffizienz-Maßnahmen und den Einsatz von erneuerbaren
Energien ein. Außerdem wird eine ganze Reihe von aktuellen Projekten mit praktischen Anwendungsfällen aus dem
Bereich energetische Hotelsanierungen genannt, die aufzeigen, wo die größten Einsparpotenziale liegen und in welchem
Masse Hotels offen für Energieeffizienz sind.
Gesetzliche Rahmenbedingungen und Förderinstrumente
Die Analyse enthält einen ausführlichen Gesetzesteil, da der spanische Staat in den letzten Jahren eine Vielzahl von
Gesetzen, Normen und Regelungen zum Thema Energieeffizienz und Erneuerbare Energien erlassen hat und es nicht
einfach ist, in der Vielfalt der Gesetze, Programme und Zuständigkeiten die Übersicht zu behalten.
Marktchancen für deutsche Unternehmen
Den Abschluss bildet eine Untersuchung über die Marktchancen für deutsche Unternehme auf dem spanischen Markt
generell und speziell im Sektor energetische Renovierung und Sanierung von Gebäuden sowie Handlungsempfehlungen
für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg in Spanien.
4
III. Spanien Allgemein
1. Länderprofil
Bevölkerung, Beschäftigung, Kaufkraft, Urbanisierung
Spanien ist mit einer Bevölkerung von ca. 46 Mio. und einer Gesamtfläche von 505 370 km² eines der größten und
bevölkerungsreichsten Länder Europas, jedoch wesentlich geringer besiedelt als Deutschland (Spanien: 91 Einwohner/
km²; Deutschland: 226 Einwohner/km2). Der Anteil der Stadtbevölkerung an der Gesamtbevölkerung betrug im Jahr
2010, 77% und weist bis 2015 einen weiteren durchschnittlichen Zuwachs von 1% pro Jahr auf. 1
Zu den am intensivsten bevölkerten Regionen zählen Madrid, Barcelona und Sevilla. Insgesamt ist Spanien in 50
Provinzen, 17 Autonome Gemeinschaften (Comunidades Autónomas) und 8.116 Gemeinden eingeteilt. Hinzu kommen
die beiden autonomen Städte Ceuta und Melilla, zwei spanische Exklaven an der marokkanischen Mittelmeerküste. Diese
Autonomías stellen selbstständige Verwaltungsregionen dar, die über eine relativ hohe Entscheidungsfreiheit verfügen.
Neben dem Spanischen (castellano) existieren drei weitere Amtssprachen: Katalanisch (catalán), Baskisch (euskadi) und
Galicisch (gallego). Ihre Verbreitung ist hauptsächlich auf die Regionen Katalonien, Valencia, die Balearen, das
Baskenland und Galicien beschränkt. Die Sprachregionen sollten bei Vertriebsaktivitäten als eigenständige regionale
Segmente betrachtet werden, um eine erfolgreiche Marktbearbeitung zu gewährleisten. 2
Traditionell besteht ein starkes Nord-Süd-Gefälle in Bezug auf Wirtschaftskraft und Einkommensniveau (siehe
Abbildung 13) unter den Autonomen Regionen. Dieses reicht vom Baskenland mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen
über den Großraum Madrid bis nach Extremadura, wo das Pro-Kopf-Einkommen um mehr als 30% unter dem
Landesdurchschnitt liegt.4
Abbildung 1: Wirtschaftsregionen Spaniens
1
(Instituto Nacional de Estadística, 2013)
(Auswärtiges Amt, 2014)
3 AHK Spanien, eigene Darstellung
4 (AHK Spanien, 2014)
2
5
Landesweit existiert eine vielfältige Struktur an Produktions-, Dienstleistungs- und Forschungsstandorten. Die
Verteilung der Beschäftigten auf die verschiedenen Branchen ist in Spanien regional sehr unterschiedlich und spiegelt die
Bevölkerungsverteilung und Urbanisierung wieder. Die chemische Industrie ist traditionell in Katalonien angesiedelt,
während der Automobilbau und die Kfz-Teile-Zulieferung landesweit aufgestellt sind. Die Möbel- und Keramikindustrie
sowie die Lederverarbeitung und die Spielzeughersteller sind vorwiegend im Raum Valencia niedergelassen. Die
Textilindustrie hat ihren Standort überwiegend in Katalonien und Valencia, die Bekleidungsindustrie in Madrid,
Andalusien, Galizien, im Baskenland sowie in Kastilien-La Mancha und in Kastilien-León. Die Lebens- und
Genussmittelherstellung ist landesweit anzutreffen. Die Fischverarbeitung findet sich überwiegend an den Küsten des
Nordens und Nordwestens. Auch das Qualifikationsniveau ist von Region zu Region unterschiedlich. Dies ist im
Wesentlichen schon im Bildungssystem zu erkennen. Nach Angaben der zuletzt durchgeführten PISA-Studie 2009 liegt
Spanien vor allem in Sachen Lesefähigkeit, Mathematik, Naturwissenschaften und Fremdsprachen immer noch
unterhalb des internationalen Durchschnitts.
Eine der wichtigsten Aufgaben für das Land bleibt nach wie vor der Abbau der extrem hohen Arbeitslosigkeit. Aktuell
sind fast sechs Millionen Menschen davon betroffen (24,5% OECD, Sept.2014), davon zählt das Land 53,8% (Statistik Juli
2014) zu Jugendarbeitslosen. Laut Prognosen der Regierung soll die Arbeitslosenquote bis 2017 auf 19.8% sinken.
Nichtsdestotrotz sollte man anmerken, dass die Nachfrage nach einer besseren Bildungsqualität hoch ist. Nach Angaben
des im Juli 2014 erstellten Wirtschaftsberichts der OECD zu Spanien, haben ca. die Hälfte der Arbeitslosen den
schulischen Sekundarbereich nicht erreicht oder sogar einen noch niedrigeren Ausbildungsstand. 56
1.1
Politischer Hintergrund
Tabelle 1: Übersicht Spanien7
Ländername
Königreich Spanien/Reino de España
Lage
36 bis 43,5 Grad nördliche Breite; 9 Grad westliche bis 3 Grad östliche Länge (iberische
Halbinsel; ohne Balearen, Kanaren, Ceuta und Melilla)
Landesfläche
505.990 Quadratkilometer
Hauptstadt
Madrid, 3,27 Millionen Einwohner, autonome Region Madrid 7,3 Millionen (Stand:
01.01.2011, letzte Bevölkerungserhebung)
Landessprachen
Spanisch (Castellano) ist verfassungsmäßige Staatssprache. In den Autonomen
Gemeinschaften Baskenland, Galicien, Katalonien und Valencia haben daneben die jeweiligen
regionalen Sprachen offiziellen Rang
Religion
Römisch-katholisch (über 90 Prozent)
Nationalfeiertag
12. Oktober
Staatsform
parlamentarische Monarchie
Staatsoberhaupt
König Felipe VI, seit 19.06.2014
Regierungschef
Mariano Rajoy (seit 21.12.2011)
Außenminister
José Manuel García Margallo y Marfil (seit 22.12.2011)
Parlament
Zwei-Kammer-System (Abgeordnetenhaus und Senat), beide für 4 Jahre gewählt.
Abgeordnetenhaus (350 Sitze), Präsident: Jésus Posada Moreno(seit Dezember 2011); Senat
(259 Sitze), Präsident: Pío García Escudero (seit Dezember 2011)
5
(AHK Spanien, 2014)
(OECD, 2014)
7 (Auswärtiges Amt, 2014)
6
6
Parteien
Gewerkschaften
Organisation der
Wirtschaft
Mitgliedschaft in
internationalen
Organisationen
Wichtigste Medien
Nach den Ergebnissen der Parlamentswahlen vom 20. November 2011: PP
(Volkspartei, Partido Popular): 185 Sitze, 44,61 Prozent; PSOE (Sozialistische Arbeiterpartei)
110 Sitze, 28,73 Prozent; CiU (Convergència i Unió, katalanische Regionalpartei): 16 Sitze,
4,18 Prozent; Izquierda Unida (Vereinigte Linke): 11 Sitze, 6,92 Prozent; Amaiur (baskisches
nationalistisches Wählerbündnis): 7 Sitze, 1,37 Prozent; liberale UPD (Unión, Progreso,
Democracia, Partei für Einheit, Fortschritt und Demokratie): 5 Sitze, 4,69 Prozent; Baskische
Nationalpartei EAJ-PNV: 5 Sitze, 1,33 Prozent; ERC (katalanische republikanische Linke): 3
Sitze, 1,05 Prozent; Kanarische CC (Coalición Canaria): 2 Sitze, 0,59 Prozent; Compromís
(valencianische Regionalpartei): 1 Sitz, 051 Prozent; FAC (Foro Asturias, Regionalpartei aus
Asturien) 1 Sitz, 0,40 Prozent; Geroa Bai aus Navarra 1 Sitz, 0,17 Prozent. Die Zahl der Sitze
wird auf der Ebene der 52 Wahlbezirke ermittelt; deshalb sind die großen Parteien und
solche, die in einzelnen Wahlbezirken bzw. regional dominierend sind, stärker repräsentiert
als es dem nationalen Stimmenanteil entspräche. 2015 ist Wahljahr in Spanien (am 24.Mai
Gemeindewahlen und Regionalwahlen in allen autonomen Regionen außer in Andalusien
(22.März) und in Katalonien (27.September). Außerdem stehen für den Spätherbst oder
Winter die spanischen Parlamentswahlen an.
Comisiones Obreras (CCOO, circa 1,2 Millionen Mitglieder),Unión General de
Trabajadores (UGT, ebenfalls ca. 1,2 Millionen Mitglieder),Solidaridad de Trabajadores
Vascos (ELA/STV bask. Regionalgewerkschaft), weitere kleinere regionale Gewerkschaften
Confederación Española de Organizaciones Empresariales (CEOE, spanischer
Arbeitgeberdachverband, repräsentiert 230 Landes- und Branchenverbände), Consejo
Superior de Cámaras (Kammerdachverband)
WHO (1951), UNESCO (1952), IAO (Internationale Arbeitsorganisation) (1953), Vereinte
Nationen (1955), OECD, IWF, Weltbank (1958), Europarat (1977), NATO (1982; November
1996: Parlamentsbeschluss zur vollen militärischen Integration), EG (1986), WEU (1988)
Tageszeitungen (durchschnittliche verkaufte Auflage Juli 2012 - Juni 2013): El País (304.241
), Madrid; El Mundo (187.517), Madrid; ABC (153.654), Madrid; La Vanguardia (164.784),
Barcelona; El Periódico de Catalunya(104.639), Barcelona; La Razón (88.217), Madrid; El
Correo (85.940), Bilbao; La Voz de Galicia (81.282), Santiago de Compostela
Radio und Fernsehen: Öffentlich-rechtlich: Radio Televisión Española (RTVE): 2 landesweite
Fernseh-, mehrere Radioprogramme und mehrere regionale öffentl.-rechtl. Fernsehanstalten
in Andalusien, im Baskenland, in Galicien, Katalonien, Madrid, Murcia und Valencia. Private
Fernsehsender: Telecinco, Antena 3, Cuatro, La Sexta. Digitalfernsehen (Satellit): Sogecable
S.A./Digital + (Pay-TV). Private Rundfunksender: Cadena SER (meistgehörter Sender), Onda
Cero , Cope und weitere kleinere Regionalsender
1.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung
Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 1.023,0 Milliarden Euro zählt Spanien zu Europas fünft größter Volkswirtschaft,
hinter Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Italien.
Vor dem Hintergrund der langwierigen Krisenerfahrung fielen die wirtschaftlichen Wachstumsprognosen eher verhalten
aus. Sie wurden aber im ersten Quartal 2014 von nationalen wie internationalen Institutionen deutlich nach oben
katapultiert. Das aktualisierte nationale Stabilitäts- und Reformprogramm, das die spanische Regierung unter
Ministerpräsident Mariano Rajoy Ende April an die EU-Kommission verschickte, sieht eine leichte Beschleunigung des
Wachstums vorher, von 1,2% aktuell bis 3,0% 2017.
Die Wirtschaftsleistung in Spanien gliedert sich in folgende Sektoren: Dienstleistungen (65,7% der BIP-Entstehung),
Industrie (15,9%), Bauwesen (7,2%), Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft (2,4%), Sonstige (8,8%).
Den größten Anteil am BIP weisen im Bereich der Dienstleistungen der Sektor Handel, Transport und Tourismus (23,5%)
auf, gefolgt vom Bereich öffentliche Verwaltung, Gesundheit und Bildung (16,2%), dem Immobiliensektor (7,4%), den
7
freien Berufen wie Architekten, Ingenieuren und Anwälten (6,9%), Banken und Versicherungen (4,0%) und dem ITSektor (3,9%).
Die Frühjahrsprognose der EU-Kommission vom 5.Mai 2014 geht für das Gesamtjahr von einem Wirtschaftswachstum
von 1,1% aus. Nachdem in den letzten drei Jahren nur negative Werte zustande kamen, kehrt sich der private Konsum
nun ins positive (+1,3%). Innerhalb der Bauinvestitionen noch gedrückten Bruttoanlageinvestitionen (-1,4%) legen die
Investitionen in der Ausrüstungsindustrie kräftig zu (+6,5%).
Spanien wird immer weniger als eines der Problemstaaten der EU gesehen. Im Januar 2014 konnte das Land den EURettungsschirm verlassen; im Februar gab der IWF seinen letzten Report zur Reform des spanischen Finanzsektors mit
positiven Auswertungen ab; im März wurde Spanien von der EU-Kommission erstellten Liste der Länder mit
übermäßigen makroökonomischen Ungleichgewichten, befreit; im April konnte sich das Land so günstig wie nie zuvor, an
den Kapitalmärkten refinanzieren; im Mai kurbelten EU-Kommission und Regierung ihre Prognosen nach oben.
Das Land erholt sich von den vorangehenden Krisenjahren, zeigt sich stark und widerstandsfähig und genießt sowohl im
In- als auch im Ausland ein größeres Vertrauen, nachdem es die Rezession im zweiten Halbjahr 2013 hinter sich gelassen
hat. Nach Angaben des spanischen Wirtschaftsstaatssekretärs, Fernando Jiménez Latorre, könnte das BIP bis Ende 2014
um bis zu 1,5% steigen.8
Trotz des aufhellenden Szenarios, wiegen die Folgen der Finanz- und Immobilienkrise schwer. Die spanische Regierung
konzentriert sich in erster Linie darauf, die hohe Arbeitslosigkeit (24,5% OECD, Sept.2014) und die kontinuierlich
steigende Staatsverschuldung (93.9% des BIP, 2013 GTAI) in den Griff zu bekommen.910
1.3 Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland
Die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Spanien sind politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich und
kulturell breit verankert und basieren auf gemeinsamen Werten und übereinstimmenden Auffassungen zur globalen
Ordnung. Deutschland gehört nach Frankreich zum zweitgrößten Handelspartner Spaniens, bei den Importen liegt
Deutschland sogar auf Platz eins. Die Bundesrepublik nimmt bei den industriellen Direktinvestitionen eine wichtige Rolle
ein. Nach Angaben der Deutschen Außenhandelskammer (AHK) für Spanien, befinden sich in etwa 1200 deutsche
Unternehmen mit Tochterfirmen oder Beteiligungen in Spanien, davon ungefähr 40% mit eigener Produktion. Eine
wichtige Rolle in den Wirtschaftsbeziehungen spielt auch der deutsche Tourismus. Knapp 10 Mio. deutsche Touristen
besuchen jährlich Spanien. Den größten Anteil am deutschen Export nach Spanien hielten 2013 Autos und Kfz-Teile,
Maschinen, Chemieprodukte und Elektrotechnik/Elektronik. Auch bei den deutschen Importen aus Spanien stehen Kfzund Kfz-Teile an erster Stelle, gefolgt von Nahrungsmitteln, chemischen Erzeugnissen, Maschinen, sowie
elektrotechnischen Erzeugnissen.
Der politische Austausch zwischen deutschen und spanischen Regierungsmitgliedern ist eng, und nicht nur anhand von
regelmäßigen Treffen auf EU-Ebene. 2002 wurde das Deutsch-Spanische Forum auf Anregung bilateraler Interessen der
jeweiligen Regierungen ins Leben gerufen. Ziel des Forums ist der Meinungsaustausch führender Vertreter aus Politik,
Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft beider Länder. Spanien und Deutschland sind Säulen europäischer Kultur und
wichtige Teilnehmer des europäischen Marktes. Die geographische Lage beider Länder begünstigt eine strategische
Partnerschaft und bietet günstige Voraussetzungen, den Prozess der Europäischen Integration gemeinsam
voranzutreiben.
Das Interesse an spanischer Sprache und Kultur (Film, Literatur), hat in der Bundesrepublik sehr zugenommen. Als
Folge der Wirtschaftskrise ist das Interesse der Spanier an Deutschland und der deutschen Sprache massiv angestiegen.
Als Hauptkulturstätte zählt das Goethe-Institut in Madrid und Barcelona mit Außenstellen in Granada und San
Sebastián. Zwischen den Hochschulen beider Länder bestehen über 1500 Kooperationsverträge. Eine hohe Anzahl an
gemeinsamen Forschungsprojekten deutscher und spanischer Institutionen zeigt die intensive Zusammenarbeit. Andere
8
(AHK Spanien, 2014)
(GTAI - German Trade & Invest, 2014)
10 (OECD, 2014)
9
8
wichtige Institutionen für den kulturellen Austausch sind der Deutsch Akademische Austauschdienst (DAAD), Alexander
von Humboldt Stiftung, und die deutschen Austauschschulen in Madrid, Barcelona, Valencia, Bilbao, Málaga, Santa Cruz
de Tenerife und Las Palmas, die als Begegnungsschulen zum deutschen Abitur führen, sowie deutsche Berufsschulen in
Madrid und Barcelona (FEDA).11
1.4 Investitionsklima und –förderung
Das Reformprogramm von 2012 der konservativen Volkspartei (Partido Popular, PP), das 2012 kurz nach dem
Amtsantritt genommen worden war, zeigt nun seine Früchte. Auch wenn eine etwas größere Dynamik in einzelnen
Sektoren (bspw. Energiesektor) wünschenswert wäre, ist der Reformprozess am Laufen. Die ersten Anzeichen hierfür
zeigten sich im vergangenen Jahr der Platzierung von Staatsanleihen, die zu deutlich niedrigeren Zinsen und damit
verbundenen Risikoaufschlägen in den Markt gebracht werden konnten.
Gleichzeitig sind beachtliche Investitionsvorhaben im Automobilsektor zu verzeichnen. Auch wenn diese Projekte zum
Teil erst in Planung sind, stärken sie die Stellung des Landes als Investitionsstandort und als Automobilhersteller. Von
ihnen gehen zudem wichtige Anstöße für die gesamten Zulieferindustrien sowie bedeutende Impulse für die
Berufsausbildung und die Facharbeiterqualifikation aus. Nicht zu unterschätzen ist zudem die positive Signalwirkung in
einem ansonsten schwierigen Umfeld.1213
2. Energiemarkt
2.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen
Durch das seit dem 1. Januar 1998 geltende Energiewirtschaftsgesetz wurde der vorher stark von staatlicher Seite
regulierte Strommarkt stufenweise geöffnet. In dieser Umsetzung der EU-Richtlinien zum Energiebinnenmarkt haben
seit dem 01.01.2003 alle Verbraucher die Möglichkeit, ihren Stromversorger frei zu wählen. Im Zuge dieses Programms
wurden die Bereiche Energieerzeugung, Transport und Verteilung voneinander getrennt. Über den Einsatz der
Kraftwerke bestimmt eine Art Poolmodell.
Obwohl die Liberalisierung des spanischen Energiemarkts über zehn Jahre zurückliegt, herrschte über lange Zeit eine
Monopolisierung und Konzentration auf fünf Anbieter, so dass beispielsweise im Jahr 2010 (Abbildung 214) annähernd
80% der gesamten Stromerzeugung auf nur zwei Anbieter fielen: Endesa (42,45%) und Iberdrola (37,65%). Die weiteren
drei Stromproduzenten sind Unión Fenosa mit 14,02 %, Hidroeléctrica de Cantábrico mit 3,79 % und E.ON mit 2,07 %.
11
(Goethe Insititut, 2014)
12 (AHK Spanien, 2014)
13 (GTAI - German Trade & Invest, 2013)
14 (Eigene Darstellung und Übersetzung, basierend auf CNE)
9
E.ON
Hidroeléctrica de Cantábrico
Unión Fenosa
Iberdrola
Endesa
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
Abbildung 2: Stromproduzenten 2010
Die neuesten Entwicklungen scheinen jedoch auf eine etwas stärkere Differenzierung des Angebots im Sektor Industrie
und Handwerk hinzuweisen, wenn auch die Wettbewerber von Endesa, Iberdrola und Gas Natural bisher nur einstellige
Marktanteile verbuchen können (Abbildung 315): Endesa (23,8%), Iberdrola (20,1%), Gas Natural Fenosa (11,4%), EGL
(AXPO Gruppe) (8,1%), HC – Hidrocantábrico (EDP Gruppe) (6,0%), Acciona (4,7%), E.ON (3,0%), EVM (Grupo Villar
Mir) (2,7%) und Nexus (2,2%).
Nexus
EVM
E.ON
Acciona
Hidrocantábrico
EGL
Gas Natural
Iberdrola
Endesa
0
5
10
15
20
25
Abbildung 3: Stromproduzenten 2012
Außer den genannten Hauptanbietern sind ca. 350 kleinere Stromerzeuger, die vor allem aus dem Bereich der
erneuerbaren Energien stammen, 116 unabhängige Stromhändler und über 300 kleinere lokale
15
(Expansión, 2013)
10
Stromvertriebsunternehmen bei der nationalen Energiekommission (CNE) registriert, die insgesamt jedoch nur 17-20%
des Stroms lieferten.
2.2 Energieerzeugung und -verbrauch (inkl. Strom und Wärme)
Der Bruttoinlandsenergieverbrauch, der 2006 in den 28 EU-Ländern insgesamt noch 1.832,0 Mtoe ausmachte, fiel auf
1.682,9 Mtoe in 2012 und damit auf ähnliche Werte wie im Jahr 1990. Der Rückgang beträgt durchschnittlich 8,1%. Die
größten Energieverbraucher der EU im Jahr 2012 sind Deutschland (319 Mtoe), Frankreich (258 Mtoe), das Vereinigte
Königreich (202 Mtoe), Italien (163 Mtoe) und Spanien (127 Mtoe). Der Rückgang des Energieverbrauchs in Spanien war
mit -11,9% allerdings sehr viel ausgeprägter.
Dennoch bleibt Spanien sowie beinahe alle europäischen Länder, mit Ausnahme von Dänemark, das nach den
Eurostatzahlen netto 3,4% seiner Energie exportierte, stark importabhängig, da der Primärenergieverbrauch Spaniens
die inländische Erzeugung um ein Vielfaches übersteigt. Die Energieimportrate lag 2012 bei 73,3 %. Damit ist Spanien
eines der EU-28-Länder mit der höchsten Energieabhängigkeitsrate. 16 Die Importraten nach Energieträgern stellen sich
folgendermaßen dar: Kohle 60,6%, Erdöl 99,76%, Erdgas 99,89% und Uran 100%.17
Energieabhängigkeit durch Importe von Rohöl und Erdgas
Im Jahr 2013 bezog Spanien 57.872 kt Rohöl, wobei die Hauptzulieferer den OPEC-Ländern Saudi-Arabien und Nigeria
angehören sowie Mexiko und Russland.
Tabelle 2:Erdölimporte nach Lieferländern, in 1.000 t18
Hauptlieferländer
Jahr
Insgesamt
2009
52.297
OPEC-Länder
29.199
2010
52.461
2011
2012
2013
57.872
Sonstige Saudi Arabien
Mexiko
Nigeria
Russland
23.098
5.807
5.657
5.398
8.201
31.535
20.926
6.571
5.928
5.579
6.665
52.147
28.829
23.318
7.661
6.135
6.914
7.977
58.807
33.316
25.491
7.848
8.662
8.414
8.201
29.964
27.908
8.140
8.941
7.611
8.127
Nationale Ölvorkommen in Spanien
Bereits im Jahr 2001 machte das Unternehmen Repsol YPF bekannt, dass rund 60 Kilometer vor der Küste der
Kanarischen Inseln Lanzarote und Fuerteventura enorme Rohölvorkommen unter dem Meeresboden lagern. Im Mai
dieses Jahres gab die spanische Regierung grünes Licht für die ersten Erdölprobebohrungen, gegen den Widerstand von
Regionalregierung und Parlament der Inselgruppe, der gesamten Tourismusbranche und etlicher
Umweltorganisationen.
Nach Unternehmensangaben könnte es sich um rund eine Milliarde Barrel handeln, so dass über einen Zeitraum von 25
bis 30 Jahren täglich 140.000 bis 150.000 Barrel gefördert werden könnten. Das sind zehn bis fünfzehn Prozent dessen,
was Spanien bisher verbraucht und fast gänzlich importieren muss. Damit könnten annähernd auch die Importverluste
durch den Lieferstopp des Irans in die EU aufgefangen werden, die 2011 noch 196.000 Barrel täglich ausmachten. Das
Ziel der Staatsregierung ist, die Kosten für die den Energieträger Öl durch eigene Vorkommen zu senken.19 Der Beginn
des tatsächlichen Abbaus wird nicht vor 2019 erwartet. Die Erdölgegner ziehen in der Zwischenzeit weiterhin vor die
Gerichte.
(Energy-2012, 2012)
Datenerhebung, basierend auf CNMC, ACIEP, Enagas, 2014)
18 (Minetur, 2014)
19 (La Razon, 2014)
16
17 (eigene
11
Neben Rohöl soll Spanien laut Berichten der Vereinigung der Bergbauingenieure (Colegio de Ingenieros de Minas) auch
hohe Schiefergas-Reserven besitzen. Die Vorkommen werden auf 2,02 Billionen cbm geschätzt, mit denen, im Falle eines
Abbaus, Spanien 40-70 Jahre lang seinen eigenen Bedarf decken und sich vorübergehend in einen Nettoexporteur von
Gas verwandeln könnte.20 Die Regierung möchte die Forschung anstoßen und das Explorationspotenzial ausloten, auch
gegen den Widerstand der Autonomen Regionen Katalonien und Kantabrien, deren Parlamente wegen der Umweltrisiken
für ein Verbot dieser Technologie gestimmt hatten. Doch wurde dies vom Staatsrat (Consejo de Estado) zurückgewiesen.
Voraussetzung für das Fracking ist außerdem, dass diese vermuteten Reserven sich bewahrheiten und als förderfähig
erweisen. Die Zentralregierung in Madrid hofft jedenfalls, mit dem Fracking-Projekt die Energie-Abhängigkeit Spaniens
von anderen Ländern verringern zu können.
Erdgasimporte
Der Gaskonsum ging 2013 gegenüber 2012 um 8% auf 333.421 GWh zurück, was nach Aussagen des Branchenverbandes
SEDIGAS vor allem auf die mangelnde Nachfrage der Gas- und Dampfkraftwerke für die Stromerzeugung
zurückzuführen ist.21 Der Industriesektor ist mit 64% weiterhin der größte Erdgaskonsument, gefolgt von Haushalten und
Handel (17%) sowie der Stromerzeugung durch Gas- und Dampfkraftwerke (ebenfalls 17%). Das spanische Erdgasnetz
besitzt eine Länge von 81.000 km und erreicht ca. 76% der Bevölkerung. Für den Ausbau des Netzes hat der Sektor seit
dem Jahr 2000 ca. 15 Milliarden € investiert, davon entfielen 690 Millionen auf das Jahr 2013.
Spanien bezieht Erdgas von insgesamt 11 Lieferländern, wobei der Hauptlieferant Algerien etwas über die Hälfte der
Liefermenge stellt.
Gasimporte 2013, Aufteilung nach Hauptlieferländern in %
4%
4%
6%
Algerien
Golfländer
10%
Nigeria
51%
Trinidad & Tobago
12%
Peru
Norwegen
Abbildung 4 : Gasimporte 2013, Aufteilung nach Hauptlieferländern
54% der Gasimporte wurden in 2013 über Gasleitungen transportiert, 46% über Schifftransporte.
Angesichts des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine weist Javier Díaz, Präsident des spanischen
Biomasseverbandes AVEBIOM, auch auf die Versorgungssicherheit und Preisstabilität einheimischer Biomassenutzung
gegenüber der Unsicherheit und hohen wirtschaftlichen Kosten von Gasimporten hin: „Unser Land ist der größte
Importeur von Flüssigerdgas (LNG ) in der EU. Die Kosten für die Gasimporte sind seit 2009 um 93% gestiegen und
unsere Abhängigkeit vom algerischen Gas betrug im Vorjahr 53% und damit 11% mehr als 2012. Mit der Nutzung von
20 (Consejo
21 (Sedigas
Superior de Colegios de Ingenieros de Minas, 2014)
-Crece la inversión de las compañías gasista en infraestructuras, 2014)
12
lokal zur Verfügung stehenden erneuerbaren Energien sichern die Unternehmen ihre Energieversorgung und
Wettbewerbsfähigkeit.“
Der Import fossiler Brennstoffe hat in Spanien im Jahr 2013 insgesamt Kosten in Höhe von 57.100 Millionen Euro
verursacht. Der Export von Energieprodukten erzielte 16.164 Millionen Euro, so dass die Negativbilanz 40.997 Millionen
Euro ausmacht. 22
Tabelle 3: Bruttoenergieinlandsverbrauch23 in Mtoe (ausgewählte EU-Länder)24
1990
2000
2006
2010
2011
2012
% Änderung
2012/2006
Energieabhängigkeitsrate
EU28
1667.6 1727.1 1832.0 1759.1 1699.5 1682.9
-8.1%
53.3
Deutschland
356.3
342.3
351.7
333.7
317.1
319.5
-9.2%
61.1
Spanien
90.1
123.6
144.4
129.9
128.2
127.3
-11.9%
73.3
Frankreich
227.8
257.6
272.9
267.1
257.9
258.4
-5.3%
48.1
Italien
153.4
174.1
185.2
174.5
171.8
163.1
-12.0%
80.8
Niederlande
66.8
75.8
79.6
86.6
80.2
82.0
+2.9%
30.7
Polen
103.3
89.0
97.2
100.9
101.2
98.0
+0.8%
30.7
Rumänien
58.1
36.6
40.6
35.8
36.6
35.4
-12.8%
22.7
Schweden
47.4
48.9
49.6
50.8
49.7
49.8
+0.4%
28.7
Groβbritannien
210.6
230.6
230.5
211.2
197.9
202.3
-12.2%
42.2
Die größten Energieproduzenten in der EU28 sind Frankreich (133 Mtoe und 17% der Gesamtproduktion Europas),
Deutschland (124 Mtoe, 16%), das Vereinigte Königreich (116 Mtoe, 15%), Polen (71 Mtoe, 9%) und die Niederlande (65
Mtoe, 8%).
Die inländische Energieerzeugung betrug in Spanien laut Eurostat im Jahr 2012 insgesamt 33,2 Mtoe (Millionen Tonnen
Rohöläquivalent). In 2012 trug die Atomenergie mit 15,9 Mtoe noch am meisten zur Inlandserzeugung bei, noch vor den
erneuerbaren Energien, die mit insgesamt 14,5 Mtoe der zweitwichtigste Energieträger waren. Damit lag Spanien bei der
Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen im Europavergleich an fünfter Stelle. 2012 erzeugte das Land 8% der
Gesamtbruttoenergie aus erneuerbaren Energien.
Tabelle 4: Primärenergieproduktion nach Energiequelle 2012, in Mtoe (ausgewählte Länder)25
Gesamtproduktion
Feste
Brennstoffe
Erdöl Gas
EU28
794.3
166.1
76.6
133.1 227.7
177.3
13.6
Deutschland
123.5
47.6
3.8
9.6
25.7
32.9
4.0
Spanien
Frankreich
33.2
133.3
2.5
0.0
0.1
1.0
0.1
0.5
15.9
109.7
14.5
20.8
0.2
1.3
Italien
31.8
0.1
5.7
7.0
0.0
17.9
1.1
Niederlande
64.9
0.0
2.0
57.5
1.0
3.8
0.7
Polen
71.1
57.5
0.7
3.8
0.0
8.5
0.6
Rumänien
27.4
6.3
4.1
8.7
3.0
5.2
0.0
Schweden
35.7
0.1
0.0
0.0
16.5
18.5
0.5
Groβbritannien
116.4
9.5
45.8
35.0
18.2
7.1
0.8
22 (Energy
Erneuerbare
Atomkraft Energien 26
Abfall (ohne EE)
News, 2014)
Bruttoenergieinlandsverbrauch beinhaltet Primärenergieproduktion einschl. Importe und ausschl. Exporte und Energie für Seetransporte
24 (Energy-2012, 2012)
25 (Eurostat Newsrelease 25/2014, 2014)
26 Erneuerbare Energiequellen: Biomasse, Wasserkraft, Geothermie, Windenergie, Solarenergie
23 Der
13
Obwohl die Zahlen in der nächsten Abbildung, aufgrund der unterschiedlichen Datenquellen und Gruppierung der
Energiearten, etwas von den Angaben in anderen Tabellen abweichen, kann man dennoch die Tendenzen der letzten
sieben Jahre erkennen. Zum einen machen die fossilen Energieträger Kohle, Erdöl und Erdgas mit 73,5% des gesamten
Primärenergieverbrauchs von 121.696 Mtoe weiterhin den Löwenanteil aus. Dieser Anteil lag 2006 allerdings beinahe
10% höher (82,7%). Die Tendenzen 2013 sind also folgende: Rückgang aller fossilen Energieträger, Zunahme der
Wasserkraft aufgrund der hohen Niederschläge in 2013 und Ansteigen der Anteile der erneuerbaren Energien, vor allem
durch die mehr als Verdreifachung bei Wind- und Sonnenenergie (Abbildung 527)
Primärenergieverbrauch nach Energieart in Mtoe
80000
70000
60000
50000
40000
30000
2006
20000
2013
10000
0
2232
Wind-,
Solarenergie
2095
Biomasse,
Abfall
5088
3163
7663
6543
Kohle
Erdöl
Erdgas
Atomkraft
Wasserkraft
2006
17868
70789
31227
15669
2013
10531
52934
26077
14785
Abbildung 5: Primärenergieverbrauch nach Energieart in Mtoe
Auch beim Endenergieverbrauch macht das Erdöl mit über 50% weiterhin den größten Anteil aus. Allerdings ist gerade
bei diesem Energieträger ein Rückgang von beinahe 30% gegenüber 2006 zu verzeichnen wie auch bei anderen fossilen
Energieträgern, wie zum Beispiel Kohle.
Primärenergieverbrauch nach Energieart in Prozent
3%
6%
5%
9%
Kohle
Erdöl
Erdgas
12%
Atomkraft
44%
21%
Wasserkraft
Wind-,
Solarenergie
Abbildung 6: Primärenergieverbrauch nach Energieträgern in Anteilen
27
(MINETUR, 2014)
14
Bei den erneuerbaren Energien dagegen ist ein Anstieg um 33% festzustellen. Damit machen Wasserkraft, Windenergie,
Solarenergie, Biomasse und Energie aus Abfallstoffen zusammen 14% des Primärenergieverbrauchs aus. Abbildung 628
zeigt den Primärenergieverbrauch nach Energieträgern in Anteilen auf, Abbildung 7 29 den Endenergieverbrauch nach
Energieträgern in Mtoe und Abbildung 830 den Endenergieverbrauch nach Energieträgern in Anteilen.
70000
Endenergieverbrauch nach Energieart, in Mtoe
60000
50000
40000
30000
2006
2013
20000
10000
0
Kohle
Erdöl
Erdgas
Strom
EE
2006
2094
60355
15635
22056
4004
2013
1632
43419
15104
19952
5329
Abbildung 7: Endenergieverbrauch nach Energieträgern in Mtoe
Endenergieverbrauch in Prozent nach Energieträgern
2%
6%
Kohle
Erdöl
23%
Erdgas
51%
Strom
EE
18%
Abbildung 8: Endenergieverbrauch nach Energieträgern in Anteilen
(MINETUR, 2014)
(Minetur, 2014)
30 (Minetur, 2014)
28
29
15
Der Rückgang beim Endenergieverbrauch ist in folgender Abbildung 931 ersichtlich.
Endenergieverbrauch in Mtoe, Entwicklung Jahre 2006-2013
120.000
104.143 105.737 102.200
100.000
94.771
96.042
93.277
88.971
85.437
80.000
60.000
Mtoe
40.000
20.000
0
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Abbildung 9: Entwicklung Endenergieverbrauch in Mtoe, 2006-2013
Der Anteil für Heizen und Kühlen am Endenergieverbrauch liegt nach Angaben einer ReGeoCities-Studie bei 33.340 ktoe
und soll bis zum Jahr 2020 durch Energieeffizienz-Maßnahmen auf 29.849 ktoe fallen. Der Anteil der erneuerbaren
Energien soll im gleichen Zeitraum von 3.764 ktoe (11,3%) auf 5.645 ktoe (knapp 19%) steigen (siehe Abbildung 1032)
Endenergieverbrauch für Heizen und Kühlen (in ktoe)
40000
35000
33340
29849
30000
ktoe
25000
2010
20000
2020
15000
10000
5645
3764
5000
0
Insgesamt
Anteil EE
Abbildung 10: Endenergieverbrauch für Heizen und Kühlen in ktoe, Vergleich 2010-2020
31
32
(MINETUR, 2014)
Quelle: ReGEOcities, Intelligent Energy Europe
16
Bestehende Netze für die Energie-Übertragung und Verteilung und Ausbaupläne
Erneuerbare Energiequellen im Sonderregime (EE einschließlich Kraftwärmekopplung und Abfallverbrennung) deckten
2013 nach Angaben des Netzbetreibers REE 42,4% der spanischen Stromnachfrage. 33 Der hohe Anteil der erneuerbaren
Energien an der Stromversorgung liegt 10,5% über dem Vorjahresanteil und ist das Ergebnis aus den 2013 sehr günstigen
Wetterbedingungen (hohe Windleistung und hohe Niederschläge), hoher installierter Wind- und Wasserkraftleistung
sowie deren bevorzugtem Netzzugang.
Vorerst hat die spanische Regierung jedoch den weiteren Ausbau von erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung
gestoppt. Die Wirtschaftskrise der letzten sieben Jahre hatte nicht nur einen Investitionsstopp zur Folge, sondern auch
zunehmend Steuern und Abgaben auf die im Sonderregime vergüteten Energien sowie eine Limitierung der
Fördersummen, so dass die Rentabilität der Anlagen rückwirkend beschränkt wurde.
Seit 21. Juni 2014 ist nun ein neues, nach Installationstypen vorgehendes System in Kraft, das aus Zuzahlungen zum
Strompreis und Investitionszulagen (die von einer vernünftigen Rentabilität von etwa 7,5% ausgehen) besteht, welches
das ursprüngliche System der Einspeisetarife ersetzen soll. Durch die Vergütungsumstellung der erneuerbaren Energien
Branche will die spanische Regierung in 2014 rund 1,7 Mrd. Euro einsparen und ein weiteres Anwachsen des
sogenannten Tarifdefizits in Höhe von ca. 30 Milliarden Euro verhindern. Dabei handelt sich um die Differenz zwischen
den Einnahmen aus den Stromgebühren und den Kosten der spanischen Energiepolitik, die in den letzten Jahren zu
konstanten Strompreiserhöhungen geführt hat, um die Kosten auf die Verbraucher umzulegen. Im Tarifdefizit sind
sowohl die Ausgleichszahlungen für die konventionellen Stromerzeuger als auch die Vergütungen für die Energien im
sogenannten Sonderregime (Erneuerbare, KWK und Abfallverbrennung) oder Zinsen für die Finanzierung des Defizits
enthalten. Auf die erneuerbaren Energien entfallen in 2014 nach Schätzungen des Industrieministeriums 7.01 Milliarden
Euro und damit rund 23% des Defizits.34
Da der Boom der regenerativen Energien auf Krediten beruht, bekommen viele Unternehmen mit der Tilgung Probleme
und müssen die Finanzierung mit den Banken neu verhandeln. Das neue System kann nach Aussagen von Vertretern des
Erneuerbare-Energien-Sektors für viele Unternehmen sogar das „Aus“ bedeuten. Generell ist die Stimmung im
Stromsektor durch die Energiereform und die bestehenden Überkapazitäten höchst angespannt. Die Erzeuger
konventionellen Stroms fühlen sich durch den vorrangigen Netzzutritt der erneuerbaren Quellen benachteiligt, die
Erzeuger erneuerbaren Stroms hingegen sehen die fossilen Energieträger durch die Regierung begünstigt.
Der 2011 verabschiedete Plan für Erneuerbare Energien (PER), der die Ausbauziele bis 202o festlegt, ist durch die
rückläufige Energienachfrageentwicklung und die Einschnitte der Energiereform aufgrund der Einsparungen bei den
öffentlichen Investitionen nach Meinung von Branchenexperten veraltet. Die Voraussagen für 2020 müssen wohl
revidiert und den neuen wirtschaftlichen Gegebenheiten angepasst werden.
33
34
(REE, 2013)
(Expansión, 2014)
17
Tabelle 5: Energiedaten Spanien35
Ist-Wert 2013
Soll-Wert 2020
Stromverbrauch (GWh)
246.166
350.584
Kohle/Öl/Gas (%)
24,2
-
Atomkraft (%)
21,0
-
Erneuerbare Energien (%), davon
42,4
41,3
Wasserkraft (%)
14,4
9,3
Wind (%)
21,1
20,2
Solar (%)
4,9
7,6
Wachstum des Stromverbrauchs (%)
-2,3
+26,3
Stromproduktion, netto (GWh)
260.160
383.634
Kohle/Öl/Gas (%)
25,0
42,9
Atomkraft (%)
21,7
14,5
Erneuerbare Energien (%), davon
42,5
38,1
Wasserkraft (%)
2,7
8,6
Wind (%)
20,7
19,1
Solar (%)
4,8
7,0
Wachstum der Stromproduktion (%)
-3,2
+29,0
Stromerzeugungskapazitäten (GWh)
260.160
383.634
Kohle/Öl/Gas
65.201
164.879
Atomkraft
56.378
55.600
Erneuerbare Energien
110.616
146.080
Stromimporte (GWh)
10.024
k.A.
Stromexporte
16.936
k.A.
Saldo
-6.732
-12.000
Wegen der neuen Regelungen für die Energien im Sonderregime rechnen Marktexperten in den nächsten Jahren nicht
mit nennenswerten Neuinstallationen für die Stromproduktion auf dem spanischen Festland. Die installierte
Stromerzeugungs-Leistung aus erneuerbaren Quellen wird ab 2013 bei knapp 40.000 MW stagnieren. Die Produktion
wird 2014 auf 105.202 MWh geschätzt (- 6,5% gegenüber 2013) und bleibt bis 2017 auf diesem Niveau. Von Rückgängen
der installierten Leistung geht die Regierung jedoch nicht aus, da neue Anlagen zwar nicht mehr gefördert werden, aber
durch ein System der Ausschreibung neuer Kapazitäten ersetzt werden. Damit will die spanische Regierung sicherstellen,
dass der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch bis 2020 auf die von der EU-Kommission
festgesetzten 20% steigen wird. Im Jahr 2013 lag dieser Anteil laut Eurostat noch bei 14,3%, so dass Spanien bei weiterer
Investitionsstagnation Gefahr läuft, diese Vorgaben nicht einzuhalten.
35
(GTAI - German Trade & Invest, 2014)
18
2.3 Energiepreise (inkl. Strom und Wärme)
Die Liberalisierung des spanischen Strommarktes wirkte sich nicht lange in Form fallender Energiekosten aus. Die
spanischen Strompreise gehören inzwischen zu den höchsten Preisen Europas. Lag der Strompreis nach EUROSTAT für
Industrieabnehmer im Jahr 2005 noch bei 6,86€ct/kWh, so stieg er bis 2013 auf 11,65 €ct/kWh. Ähnlich entwickelte sich
der Strompreis für private Abnehmer. Im Jahr 2005 lag dieser noch bei 9,00€ct/kWh und stieg bis 2013 auf
22,28€ct/kWh.
Tabelle 6: Strompreise36
Strompreis [€/ kWh]
2013/2014
Kilowattstunde
inklusive Steuern
Industrie
14,82 ct/€
Kilowattstunde
ohne Steuern
11,65 ct/€
Haushalte
22,28 ct/€
17,52 ct/€
Tabelle 7: Entwicklung der Stromkosten für Haushalte von 2005-201337
Strompreise für private Haushalte (Eurostat) , EUR je kWh (ohne Steuern)
Spanien
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
0,09
0,094
0,1004
0,1124
0,1294
0,1417
0,1597
0,1766
0,1752*
*Inklusive Steuern betrug der Strompreis 22,28 Cent / Euro pro Kilowattstunde.
Laut Eurostat lag die Strompreis für Industrieabnehmer 2013/2014 bei 14,82 Cent pro Kilowattstunde inklusive Steuern
(11,65 Cent je Kilowattstunde ohne Steuern) und damit 23,5% über dem EU-Durchschnitt (vergleiche Abbildung 1138)
Strompreise für industrielle Verbraucher in Spanien
EUR je kWh (ohne Steuern)
0,14
0,12
0,10
EU (27
Länder)
Deutschland
0,08
0,06
Spanien
0,04
0,02
0,00
Abbildung 11: Strompreisentwicklung für Industrieverbraucher
(Eurostat Newsrelease 25/2014, 2014)
Factsheet AHK Spanien, eigene Erhebungen, Februar 2014
38 Quelle: Eigene Darstellung. Daten Eurostat
36
37
19
Heizkosten
Offiziell ist der spanische Gasmarkt seit dem 01.08.2008 vollständig liberalisiert. Allerdings existiert, ebenso wie im
Strommarkt, ein regulierter Tarif für Druck unter 4 bar und einem Jahresverbrauch von unter 50.000 kW/h pro Jahr,
womit nur Haushalte auf diesen Tarif zurückgreifen können. Das Volumen des regulierten Tarifes ist daher mit ca. 5% anders als im Strommarkt- vernachlässigbar klein.
Folgende Tabelle zeigt einerseits den saisonbedingten Verfall der Heizölpreise im Sommer 2013 und den Preisvergleich
fossiler Brennstoffe mit Holzbrennstoffen.
Tabelle 8: Wärmekosten verschiedener Brennstoffe 2012/201339Vergleich
Energiepreise Wärmeträger c€/kWh (Angaben lt. IDAE)
Monat
Heizöl
Propangas
(11-l Flasche)
Flüssiggas
Holzpellets
(15 kg-Sack)
Holzpellets
(lose)
Hackschnitzel
Mai 2012
8,93
9,92
8,82
4,51
3,38
1,39
08/2013
5,05
11,03
8,10
6,06
5,28
1,39
2.4 Energiepolitische Rahmenbedingungen
Zuständig für die Energiepolitik ist in Spanien das Ministerium für Industrie, Energie und Tourismus. Die Nationale
Kommission (CNE), die für Energiefragen zuständig war, ist in der im Oktober 2013 gegründeten Nationalen
Kommission für Märkte und Wettbewerb (CNMC) aufgegangen. Diese Wettbewerbs- und Regulierungsbehörde
untersteht der Kontrolle des Parlaments. Sie prüft unter anderem Gesetzesvorhaben zur Energiepolitik, so auch das
aktuelle neue Vergütungssystem.
Für Ausbaupläne der Übertragungsnetze und für Energiespeicherung ist die Netzbetreiberin Red Eléctrica Española
(REE) zuständig. Sie besitzt 100% der Hochspannungsnetze. 2014 sollten rund 650 km neue Stromleitun
gen in das Transportnetz integriert werden. Spaniens und Portugals Elektrizitätssysteme sind seit April 2004
miteinander verbunden. Auch mit Marokko, Andorra und Frankreich besteht Interkonnektivität. Laut REE erreicht diese
jedoch nur 4,3 %, was Spanien in Fragen des Elektrizitätshandels in der Praxis zu einer Insel macht. Die neuen
Infrastrukturen sollen zur strukturellen Verstärkung des Netzes beitragen. In den Bau der Infrastrukturvorhaben
investierte REE im Zeitraum 2013 und 2014 über 1,0 Mrd. Euro. Gegenwärtig läuft ein Planungsprozess für das
Stromtransportnetz nach 2020, zu dem die Autonomen Regionen Vorschläge unterbreiten können.
Eines der EU-Ziele ist, dass bis 2020 jedes EU-Land in der Lage sein soll, von seinen Nachbarn 10% der konsumierten
Energie zu beziehen. Mit Hilfe von sechs neuen Energieinfrastruktur-Makroprojekten (4 in der Stromwirtschaft, 2 in der
Gaswirtschaft) soll die Iberische Halbinsel besser an das gesamteuropäische Netzwerk angeschlossen werden. Finanziert
werden diese Projekte mit EU-Hilfe. Das Programm Connecting Europe 2014 bis 2020 sieht 5,8 Mrd. Euro Fördermittel
für Interkonnektivität vor.
Auch der im Oktober 2014 beschlossene Klima- und energiepolitische EU-Rahmen 2020-2030 hat die Realisierung einer
Strominterkonnektivität im EU-Binnenmarkt zum Ziel, sodass die EU-Mitgliedsstaaten bis zu 15% ihrer Energie an
Nachbarländer exportieren können.
39
Quelle: Factsheet AHK Spanien, eigene Erhebungen, Februar 2014
20
2.5 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt
Die Eingriffe in Vergütung und Rentabilität lassen in- und ausländische Investoren inzwischen den Rechtsweg gegen
Spanien beschreiten. Spaniens Stromkonzerne und die spanischen Technologieanbieter im Bereich erneuerbare Energien
setzen bei Investitionen verstärkt auf ausländische Märkte. Wo 2013 noch Bewegung herrschte, ist sie vor allem auf
früher autorisierte Projekte zurückzuführen, die bis Ende 2013 abgeschlossen werden mussten. So nahm die installierte
Leistung der konzentrierten Solarthermie um 300 MW zu (+15%) und die der Photovoltaik um 140 MW (+3,3%). Die
schlechte Investitionsstimmung im spanischen Stromsektor hat auch mit der rückläufigen Nachfrage zu tun. Diese ist
nach Angaben von REE im ersten Rezessionsjahr 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 4,7% auf 252.660 GWh gesunken
und hat nach einer kurzen Belebung 2010 von Jahr zur Jahr nachgelassen bis zuletzt auf 246.166 GWh (2013). Durch den
Bau neuer Gas- und Dampfkombikraftwerke, der parallel zum Boom der erneuerbaren Energien lief, um die
Schwankungen durch die grünen Quellen auszugleichen, sind die Überkapazitäten im Stromsektor gegenwärtig
beachtlich.
Wegen der neuen Regelungen für die Energien im Sonderregime rechnet CNMC bis einschließlich 2017 mit keinen neuen
Installationen auf dem Festland mehr. In einem im März 2014 veröffentlichten Rahmenbericht über die Strom- und
Gasnachfrage 2013 bis 2017 geht die Wettbewerbsbehörde davon aus, dass die installierte Leistung aus erneuerbaren
Quellen ab 2013 bei 39.470 MW stagnieren wird. Bis mindestens 2018 dürften demzufolge die Windkraft mit 22.741
MW, die Photovoltaik mit 4.400 MW und die solarthermische Stromerzeugung mit 2.300 MW auf ihrem heutigen Stand
verharren. Die Produktion wird 2014 auf 105.202 MWh geschätzt (ein Rückgang von 6,5% gegenüber 2013) und bleibt bis
2017 auf diesem Niveau. Von Rückgängen der installierten Leistung wird offenbar nicht ausgegangen, obwohl mit
Inkrafttreten des die neuen Vergütungsparameter einführenden Dekrets eine große Umschuldungswelle erwartet wird
und die Verbände eine Reihe von Insolvenzen und Stillständen befürchten. Vielmehr könnte, so CNMC, das
Fördermoratorium das seit 1.1.12 für neue Anlagen gelte, im weiteren Prozess der Energiereform durch ein System der
Ausschreibung neuer Kapazitäten ersetzt werden. Damit behält die Regierung eine Karte in der Hand, die sie nach Bedarf
ziehen kann. Spanien hatte sich gegenüber der EU-Kommission verpflichtet, den Anteil der erneuerbaren Energien am
Bruttoendenergieverbrauch bis 2020 auf mindestens ein Fünftel zu steigern. Im Jahr 2013 lag dieser Anteil laut Eurostat
bei 14,3%. Bliebe es bei der prognostizierten Stagnation, könnte Spanien das Ziel verfehlen.40
Solar
Ende 2013 gab es 60.783 PV-Anlagen mit einer installierten Leistung von 4.681 MW, das ist gegenüber 2005 eine
Verzehnfachung. Obwohl sie einen geringeren Beitrag zur grünen Stromerzeugung liefern (mit 8.397 GWh nur 7,5%), ist
ihr Subventionsanteil der höchste. Nach einer Kürzung in Höhe von 373 Mio. Euro (-13,2% gegenüber dem
ursprünglichen Regime) sollen sie 2014 noch 2.445 Mio. Euro erhalten. Doch fürchten die Verbände, dass die Kürzungen
wesentlich höher ausfallen werden. Da die Preise auf die PV-Technologien sehr nachgegeben haben und Spaniens Sonne
eine hohe Durchschnittseinstrahlung bietet, gibt es erste Versuche, es ohne die Förderung zu versuchen. Die PVEntwickler Enerpro und Solbisco Energy haben Ende 2013 in der Region Sevilla eine erste kleine Anlage (0,5 MW) in
Betrieb genommen. Bis zu 10 MW in Form kleinerer Anlagen und eine große (300 MW) stehen nach Aussagen der Firma
auf dem Programm.
Solarthermie
Laut der aktuellen Studie des spanischen Solarthermieverbandes ASIT (Asociación Solar de la Industria Térmica) wurden
im Verlauf des letzten Jahres 232.500 Quadratmeter Kollektoren neu installiert mit einer Leistung von 163 MWth, was
einer Zunahme der Jahresinstallation von 1,5% gegenüber 2012 entspricht. 41 Die akkumulierte Leistung stieg um 9,2%.
Die mit thermischen Solaranlagen genutzte Fläche in Spanien beträgt damit derzeit 3.197.090 Quadratmeter mit einer
installierten Gesamtleistung von 2,24 GWth. Damit liegt Spanien im EU-Vergleich an fünfter Stelle.42 Bei der derzeitigen
Produktion von Solarwärme liegt Spanien im EU-Vergleich an 4. Stelle, nach den im nationalen Aktionsplan für
Erneuerbare Energien PANER angegebenen Ausbauzielen für 2020 an 3. Stelle.
40
(GTAI - German Trade & Invest, 2014)
(ASIT, 2013)
42 (EurObserv’ER: Solar Thermal and Concentrated Solar Power Barometer, 2013)
41
21
Biomasse
Im Jahr 2013 gab es fast 200 Biomasseanlagen zur Elektrizitätserzeugung mit einer installierten Leistung von 739 MW.
Das ist erst etwas mehr als die Hälfte der in der spanischen Energiestrategie bis 2020 vorgesehenen 1.350 MW. Geht es
nach dem von CNMC durchkalkulierten Entwurf der neuen Förderbestimmungen, wird ein Viertel dieser installierten
Leistung seinen Förderanspruch gänzlich verlieren. Gleichzeitig steigt für die Biomasse als einzige Energiequelle im
Sonderregime die Vergütung, und dies um 13% auf 294 Mio. Euro. Genutzt werden in den Anlagen vor allem Abfälle aus
der Forstwirtschaft, der Papier- und Zelluloseindustrie, der Holzverarbeitung und der Landwirtschaft. Es handelt sich
entweder um reine Biomasse oder Kraftwärmekopplung auf der Basis von Biomasse. An der Spitze der
installierten Leistung steht Andalusien.
Biomasse für thermische Anwendungen
Im Rahmen des PANER 2011-2020 ist im Bereich der thermischen Verwendung von Biomasse eine Erhöhung der
installierten Leistung auf 3,997 Metp im Jahr 2015 und 4,850 Metp im Jahr 2020 vorgesehen. Laut dem Register des
Biomasseverbandes Avebiom waren bis Ende September 2013 38.354 installierte Anlagen (Öfen, Kessel und
Nahwärmenetze) registriert. Zusammen wird eine Leistung von 3.275 MW erzielt, dabei geht der Verband davon aus,
dass bis 2020 eine Gesamtleistung von 12.000 MW erreicht werden könnte.
In 41% der spanischen Gemeinden gibt es bereits in Betrieb genommene Biomasseanlagen, im Baskenland und
Katalonien in mehr als jeder zweiten Gemeinde und in Andalusien sogar in allen Gemeinden. Mehr als 60% der
gemessenen Leistung (1.966 MW) wird mit 1.259 Anlagen im Industriesektor (Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie,
Keramikindustrie, Möbelindustrie, Tourismus, etc.) generiert, gefolgt von öffentlichen Einrichtungen (Schulen,
Krankenhäusern, Sportanlagen und Verwaltungsgebäuden) mit einer Gesamtleistung von 250 MW. Im industriellen
Sektor hat die Zahl der neuinstallierten Anlagen vor allem in den Industriebetrieben der Landwirtschaft und Tierhaltung
sowie in der Lebensmittelverarbeitung und im Tourismus zugenommen, bei den öffentlichen Anlagen ist der größte
Zuwachs bei den Verwaltungsgebäuden zu verzeichnen mit 202 neuen Anlagen und einer zusätzlichen Leistung von
17,2MW. Im Wohnungssektor versorgen 234 Anlagen mit einer kumulierten Leistung von 77.512 kW ca. 9.500
Wohnungen mit Warmwasser und Heizung.43
Geothermie
Spanien hat die oberflächennahe geothermische Energie als eine wichtige Energietechnologie zum
Erreichen der Ziele für 2020 einbezogen. Laut Erneuerbare-Energien-Plan PER 2011-2020 schätzt die staatliche
Energieagentur das jährliche Wachstum der Geothermieanlagen bis 2020 auf 12% jährlich, so dass die Geothermie im
Jahr 2020 geschätzte 59ktep erzeugen wird, mit einem durchschnittlichen Wachstum von 3 ktep pro Jahr. Diese verteilen
sich wie folgt auf die beiden Untersektoren „Geothermische Energie ohne Wärmepumpen“ (Zuwachs laut Energieagentur
IDAE bis 2020: 9,5 ktep) und „Erneuerbare Energie mit geothermischen Wärmepumpen“. Letztere sind NiedrigTemperatur-Anwendungen für die Klimatisierung und Warmwasserversorgung (ACS) durch Wärmepumpen.
Der Großteil der Geothermieanlagen wurden bereits 2005 - 2007 installiert, ab 2008 war der Markt rückläufig, vor allem
bedingt durch die Wirtschaftskrise und das Ende der Immobilienblase. Allerdings beginnt der Sektor nun, sich zu
langsam zu erholen und dies ist zurückzuführen auf: Geothermie-installationen werden nun auch bei Renovierungen
eingesetzt (nicht nur Neubauten), hoher Energie-ertrag bei Wärme- und Kälteerzeugung, Nachlassen der Preise für
Geothermietechnologie bei gleichzeitigem Steigen der Kosten für fossile Brennstoffe, Anpassen der nationalen Gesetze
für Energieeffizienz unter Einschluss der Geothermie, Fördermittel für den Ersatz fossiler Brennstoffkessel durch
Geothermie- oder Biomasseheizungen. Das neu geweckte Interesse der öffentlichen Institutionen an der Förderung der
Geothermie zeigte sich auch der erneuten Durchführung des Geothermie-Kongresses GeoEner im November 2014.
Die Energieagentur IDAE geht davon aus, dass sich diese positive Tendenz stabilisiert, sodass der Sektor während der
nächsten fünf Jahre wahrscheinlich um ca. 15% jährlich wachsen wird und ab 2015 sich bei einem Wachstum von 10-12%
43
(AHK Spanien, 2014)
22
als Markt festigen wird. Man nimmt an, dass 2020 der Anteil der durch Wärmepumpen generierten geothermischen
Energie 40,5 ktep (2020) betragen wird.44
Kohle
In der Energiestrategie ist ein progressiver Übergang zu einer kohleärmeren Stromerzeugung festgeschrieben. Bis 2020
soll die Kohleproduktion auf 31.579 GWh abnehmen (2013: 42.384 GWh, davon nicht ganz die Hälfte aus nationaler
Kohle). Im Jahr 2012 wurden zwei kleinere Werke vom Netz genommen. Insgesamt betreiben die fünf großen
Stromkonzerne 18 Kohlekraftwerke, von denen die Hälfte heimische Kohle (2012: 6,3 Mio. t Kohle) verstromt. Letztere
besitzen eine Netzzugangspräferenz und profitieren von Ausgleichszahlungen. Mittelfristig soll die nationale Kohle einen
Anteil von 7,5% am Energiemix zur Stromerzeugung behalten. Der Sektor steckt seit Jahrzehnten im
Restrukturierungsprozess. Die Liste der Unternehmen ist geschrumpft von 234 im Jahr 1990 auf 15 im Jahr 2012. Die
Subventionierung nichtprofitabler Förderstätten wird schrittweise abgebaut bis Ende 2018, wo sie laut EU-Vorgaben
enden muss. Die Regierung möchte die notwendigen Bedingungen schaffen, um auch über den 1.1.19 hinaus die
Beteiligung der Kohle am Energiemix sicherzustellen. Da es Spanien an fossilen Primärenergiequellen mangelt, besteht
eine hohe Einfuhrabhängigkeit (73%). Der starke Zuwachs der erneuerbaren Energien hat dazu beigetragen, diese im
Bereich der Stromerzeugung zu reduzieren. Zugleich fließt etwa ein Viertel des Gasimports in die Stromgewinnung. Ein
Beitrag der nationalen Kohle am Energiemix im Rahmen des von der EU gesteckten Rahmens soll daher beibehalten
werden. Als potenzielle neue Quelle ist auch das Schiefergas im Gespräch, für das momentan Probebohrungen vor der
Küste der Kanarischen Inseln laufen.
Erdöl/-gas
Parallel zum Boom der regenerativen Energien ist in Spanien massiv in Gas- und Dampfkraftwerke investiert worden.
Binnen eines Jahrzehnts schnellte die installierte Leistung von fast nicht existent im Jahr 2002 auf 25.000 MW im Jahr
2012 hoch. Prognosen und Pläne gingen von einem wachsenden Verbrauch aus, in dem die Gas-Dampf-Kombikraftwerke
und die Erneuerbaren-Energien-Anlagen hätten koexistieren können, wobei erstere vor allem die erwarteten
Schwankungen durch die grünen Quellen ausgleichen sollten. Die Realität der vergangenen sechs Jahre schlechter
Wirtschaftskonjunktur ist jedoch ein rückläufiger Energiekonsum bei gleichzeitig wachsendem Anteil der erneuerbaren
Energien, aber auch der heimischen Kohle, die bei der Einspeisung ins Netz Vorrang haben. Die Folge: Die Gas- und
Dampfkraftwerke arbeiten zum Teil nur noch mit einer Auslastung von unter 20% und sollen Ausgleichszahlungen für
die Kapazitätsvorhaltung erhalten. Ihre Bruttoproduktion war 2013 im fünften Jahr rückläufig. Bei einem Dutzend
weiterer, einst geplanter Projekte ist die Durchführung daher zurzeit mehr als fraglich.
Atomkraft
Der Anteil der Kernkraft soll bis 2020 nahezu gleich bleiben. Atomstrom lieferte 2013 etwa ein Fünftel der
Nettostromproduktion und deckte ein Fünftel der Nachfrage. In Funktion sind acht Reaktoren an sechs Standorten. Ein
Reaktor ist seit 2009 im Abrüstungsprozess. Im Bereich Atomkraft betreffen die laufenden Projekte die
Abrüstungsprozesse des abgeschalteten Reaktor, ein neues atomares Zwischenlager, das in Villar de Canas gebaut werden
soll sowie die mögliche Verlängerung der Betriebszeit des AKW Santa Maria de Garona, dessen Betrieb aus
wirtschaftlichen Gründen vorübergehend eingestellt worden ist und in dessen Sicherheit im Fall einer Verlängerung
investiert werden müsste. Zwar hat die Atomkraft 2013 etwas mehr Strom als die Windkraft produziert. Weil sie aber
selbst einiges verbraucht, um funktionieren zu können, kam sie bei der Abdeckung der Stromnachfrage knapp nach der
Windkraft zu stehen. Die meisten AKW sind 2010/11 überprüft und für einen weiteren Zeitraum von zehn Jahren
verlängert worden. In Folge eines Moratoriums aus den achtziger Jahren läuft noch ein Kompensationsprozess an die
Träger der damals eingestellten Bauprojekte, der 2015 abgeschlossen sein muss.45
44
45
(AHK Spanien, 2014)
(GTAI - German Trade & Invest, 2014)
23
IV. Energieeffizienz und erneuerbare Energien
1. Energieeffizienz und erneuerbare Energien im Gebäudebereich
1.1 Marktsituation und Entwicklung im Bausektor
Die Marktentwicklung lässt sich erstmals wieder als positiv bezeichnen. Spaniens Wirtschaft wächst 2014 nach
mehrjähriger Rezession. Die Hochbaubranche durchsteht ein siebtes schweres Jahr, in dem sie die Talsohle erreicht
haben könnte. In Städten wie Barcelona oder Madrid ist seit dem Sommer die Arbeit an einigen ruhenden Baustellen
wieder aufgenommen worden. Kräne kommen in Bewegung, Gebäude werden eingerüstet, umgebaut und saniert. Der
Wert erbrachter Bauleistungen war 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 11,3% auf ein Volumen von 70,6 Mrd. Euro
zurückgegangen. Für 2015 rechnet der Spezialist für Branchen-Analysen DBK gegenüber 2014 mit einem ersten leichten
Zuwachs der Aktivität.
Es wäre ein Aufleben nach einem schmerzhaften Schrumpfungsprozess, der mit dem Platzen der Immobilienblase 2008
einsetzte und den Anteil der Bauwirtschaft am spanischen BIP von 15% auf ein Maß von gegenwärtigen 7 %
zurückgestutzt hat. Nach Angaben des Ministeriums für Bauwesen ist die Zahl der fertiggestellten Wohnungen seither um
90% zurückgegangen, von 641.419 Immobilien 2007 auf 64.636 in 2013. Die Zahl der Genehmigung neuer Gebäude hat
nach sieben rückläufigen Jahren auch im 1. Halbjahr 2014 noch einmal weiter leicht abgenommen, mit ersten positiven
Zahlen im Büro- und Sportplatzbau vor sehr niedrigem Vergleichsniveau. Noch sind die Korrekturprozesse nicht
abgeschlossen. Aus der exzessiven Boom-Phase besteht ein Überschuss von 600.000 bis 700.000 leerstehenden
Wohnungen, der vom Markt erst absorbiert werden muss. Die Preise für Wohnungsimmobilien aber zeigten dem
Statistikamt INE zufolge im 2. Quartal 2014 erstmals seit 2008 einen vorsichtigen Zuwachs (0,8%). Viele Ausländer
haben in Spanien Wohnimmobilien erworben. Auch hat die günstige Preisphase ausländische Investoren in Spanien
Einkaufszentren, Büro- und Verwaltungsgebäude kaufen lassen.
Tabelle 15 betrachtet die Strukturdaten zur spanischen Bauwirtschaft seit dem Jahr 2010. Zwar ist in allen Bereichen ein
klarer Rückgang über die letzten Jahre zu erkennen, dennoch zeigt die prognostizierte Entwicklung der Bauaktivität in
Tabelle 16 erstmals wieder ein Wachstum im Wohnungsbau sowie Nichtwohnungsbau ab dem Jahr 2015. Auch die
Erneuerung und Modernisierung, womit energieeffiziente Maßnahmen miteingeschlossen sind, nehmen voraussichtlich
im Jahr 2015 um 0,7% zum Vorjahr zu.
24
Tabelle 9: Strukturdaten zur spanischen Bauwirtschaft (in Mrd. Euro, laufende Preise)46
Bereiche
2010
2011
2012
Wert der erbrachten Bauleistung, darunter
144,6
132,7
108,8
Hochbau, darunter
96,4
92,5
79,6
Wohnungsbau
36,6
34,3
28,8
Nichtwohnungsbau
23,3
22,5
19,4
Erneuerung und Modernisierung
36,5
35,6
31,3
Tiefbau
48,2
40,3
29,3
Anzahl der im Baubereich tätigen Unternehmen
200.361
189.894
171.190
Hochbau
181.410
171.664
155.424
Tiefbau
18.951
18.230
15.766
Anzahl der fertiggestellten Baueinheiten
Wohnungen
257.443
167.914
114.991
sonstige Bauten
81.543
65.123
52.225
Öffentliche Bauinvestitionen (in Mrd. Euro)
21,6
10,9
5,9
2013
93,1
70,6
25,1
17,2
28,3
22,4
163.831
149.079
14.752
64.636
38.404
6,9
Tabelle 10: Prognose Entwicklung der Bauaktivität in Spanien (in Mio. Euro, Veränderung z. Vorjahr in %)47
Bereiche
2013
Ver2014
Ver2015
Veränderung
änderung
änderung
Wohnungsbau
25.165
-12,6
23.800
-5,4
24.000
0,8
Nichtwohnungsbau
17.167
-11,6
16.500
-3,9
16.600
0,6
Modernisierung und
28.293
-9,8
28.000
-1,0
28.200
0,7
Erhaltung
1.2 Klimatische Verhältnisse in Spanien
Spanien ist durch sehr unterschiedliche Klimazonen gekennzeichnet. Diese reichen von gemäßigt warmen Regionen im
Norden des Landes bis hin zur subtropischen Zone mit langen und heißen Sommern. An der Mittelmeerküste herrschen
milde Winter und erträgliche Sommer. Im Landesinneren findet man ein kontinentales Klima vor. Dies bedeutet, dass es
zu großen Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter kommt, sodass mit heißen Sommern und kalten
Wintern zu rechnen ist. In Tabelle 3 sind die durchschnittlichen Temperaturen je Monat sowie Feuchtigkeit und
Sonnenscheindauer für einige Provinzhauptstädte erfasst. Diese Werte sind mitunter entscheidend für energieeffiziente
Maßnahmen und werden im folgenden Teil der Arbeit weiter erläutert.
46
(GTAI - German Trade & Invest, 2014)
- German Trade & Invest, 2014)
47 (GTAI
25
Tabelle 11: Klimatabelle mit Monatstemperaturen, Feuchtigkeit und Sonnenscheindauer48
Temp. in
Celsius
Jan
Barcelona
Coruña
Madrid
13
13
9
Feb
14
13
März
16
Apr
Palma
Las
Santander
Sevilla
Valencia
Valladolid
Zaragoza
Mallorca
Palmas
14
22
12
15
15
7
10
11
15
22
12
18
16
10
12
15
15
17
22
14
21
18
14
17
18
16
19
19
23
15
24
20
17
19
Mai
21
17
22
22
27
17
27
23
20
23
Juni
25
20
27
26
25
20
32
26
26
27
Juli
28
22
31
29
24
22
36
28
29
31
Aug
28
23
32
29
25
23
38
29
29
30
Sep
25
22
25
27
26
21
32
27
25
26
Okt
21
19
18
23
25
18
26
23
18
20
Nov
17
15
13
18
23
15
20
19
12
14
Dez
13
13
9
15
21
12
16
16
8
10
Feuchtigkeit
in %
Sonnenschein
in Std./Jahr
68
78
65
74
74
78
70
68
68
67
2480
2042
2824
2795
2998
1747
2878
2538
2584
2824
Nach den Vorgaben des technischen Baukodex (CTE – Código Técnico de la Edificación), der im Teil „Gesetzliche
Rahmenbedingungen für Energieeffizienz“ näher erläutert wird, ist Spanien in fünf Klimazonen (A-E) eingeteilt. Den
jeweiligen Klimazonen entsprechend, ergeben sich dann Angaben über Mindestdicke von Dämmungen und Höchstwerte
der Wärmeleitfähigkeit von Dämmmaterialien, um in den kälteren Monaten eine effiziente Nutzung der Heizenergie und
in den wärmeren Monaten eine effiziente Raumklimatisierung zu gewährleisten.
Die Festlegung der jeweiligen Werte wird anhand des Wärmeleitkoeffizienten (U=W/m2·K) für die jeweiligen Klimazonen
und Höhenlagen berechnet. U beschreibt, wie groß der Wärmedurchgang durch eine Materialschicht mit
unterschiedlichen Temperaturen auf beiden Seiten ist. Aus der Formel ergibt sich, dass eine dichtere Wärmedämmung
mit niedrigeren Wärmeleitkoeffizienten einhergeht. Innerhalb der Provinzen werden Mittelwerte für U auf Grundlage
der Durchschnitte der jeweiligen Provinzhauptstädte und gemäß den Höhenunterschieden innerhalb der Provinz
festgelegt. Der Wärmeleitkoeffizient (U) wird zudem herangezogen, um einzelnen Renovierungen an Gebäuden
entsprechende Richtwerte zu geben. Abbildung 1249 zeigt die unterschiedlichen Klimazonen nach dem CTE-Modell auf.
Neun Zonen finden besondere Berücksichtigung bei Renovierungen und Neubauten.50
48
(Spanien ABC, 2014)
(CTE Plus , 2012)
50 (CTE Códico Técnico de la Edificación, 2014)
49
26
Abbildung 12: Klimazonen nach dem CTE
Nachfolgend werden vier Hauptklimazonen näher betrachtet und die daraus folgenden Bestimmungen genannt. Eine
detaillierte Auflistung aller Klimazonen ist im Staatsanzeiger BOE nº 2019, ab Seite 67166 zu finden. Ausgangspunkt
dafür ist die Einteilung in zwölf klimatische Zonen, wie nachfolgend dargestellt (Abbildung 1351)
Abbildung 13: Einteilung der Klimazonen (Sommer/Winter)
51
(CTE Plus , 2012)
27
Jede Klimazone wird mit einem Buchstaben (A bis E) und einer Zahl von 1 bis 4 beschrieben. Die Buchstaben spiegeln die
Wetterverhältnisse im Winter wider. Regionen mit relativ mildem Winter werden mit den Buchstaben A oder B
bezeichnet, wie zum Beispiel Sevilla mit B. Kältere Regionen, wie zum Beispiel Burgos, werden der Klasse E zugeordnet.
Die Zahlen bilden die Wetterverhältnisse im Sommer ab. Regionen mit extrem hohen Temperaturen im Sommer, wie z.B.
Sevilla, gehören der Kategorie 4 an. Regionen im Norden mit milderen (d.h. kühleren) Sommern, wie zum Beispiel
Burgos, erhalten den Wert 1.
1.3 Impulse für die Gebäudeeffizienz
Unter dem Druck der EU-Direktiven hat Spanien 2014 seine Strategie zur Energieeffizienz im Gebäudebau entwickelt. In
verschiedenen Programmen und über die Einrichtung eines Nationalen Energieeffizienzfonds werden Anreize gesetzt.
Für deutsche Anbieter tun sich Chancen auf dem spanischen Hochbaumarkt auf, da dieser nach langer Talfahrt nicht
zuletzt durch Projekte energieeffizienter Sanierungen in den kommenden Jahren neue Impulse bekommen wird.
Transformation zu energieeffizienter Sanierung
Die Chancen für Energieeffizienz nehmen zu. Ähnlich wie die Volkswirtschaft insgesamt, steckt auch der Hochbausektor
in einer Umstrukturierung. Statt des Neubaus, auf den sich früher alle Anstrengungen konzentrierten, rückt die
Renovierung von bestehenden Gebäuden in den Vordergrund. An erster Stelle steht dabei die energetische
Gebäudesanierung. Generell stammen große Teile des Wohnungsbestands aus einer Zeit, als Nachhaltigkeit noch ein
Fremdwort war. Es sind in Spanien etwa 25,4 Mio. Wohnungen registriert, von denen 15 Mio. über 30 Jahre alt sind, 6
Mio. sogar älter als ein halbes Jahrhundert. Die Arbeitsgruppe für Gebäudesanierung (GTR), die seit 2010 in Spanien
jährlich über die Entwicklung in dem Sektor berichtet, Geschäftschancen aufzeigt und Strategien zur Transformation der
spanischen Gebäude vorschlägt, geht allein von 10 Mio. Wohnungen ohne thermische Dämmung aus. Bei vielen Büro-,
Gewerbe- und Verwaltungsgebäuden sieht es ähnlich aus.
Nicht nur alte Wohnungen müssen energetisch saniert werden, auch während des Baubooms war das Thema
Energieeffizienz nicht ausschlaggebend, der heute gültige Baukodex CTE erst 2006 verabschiedet wurde. Die große
Abhängigkeit Spaniens von Energieimporten (76%), die Tatsache, dass 28% des spanischen Endenergieverbrauchs auf
Gebäude entfällt sowie hohe Gas- und Strompreise für die Kunden tun ein Übriges.
Eine aktuelle Einschätzung über die Marktentwicklung im Hinblick auf energieeffiziente Maßnahmen gibt Rodrigo
Morell, der Direktor des spanischen Energieberatungsunternehmens Creara, Marktführer im Bereich der
Energieeffizienz: "Rund 90% der Wohnungen und Gebäude haben Zertifikate mit einer Bewertung von D abwärts, was
für einen großen Erneuerungs- und Sanierungsbedarf spricht", schätzt Rodrigo Morell. Konkret mobilisiert werde der
Sektor durch die Vorschrift, bis 1.1.17 bei Gebäuden mit städtischer oder zentraler Wärme-, Kühlungs- oder
Warmwasserversorgung intelligente Zähler zur Ablesung des individuellen Konsums zu installieren. Auf den Nationalen
Energieeffizienzfonds setzt der Energiefachmann und Direktor des Unternehmens einige Hoffnung für
Gebäudeeffizienzmaßnahmen, selbst wenn Einzelheiten der Mittelzuteilung noch nicht bekannt seien. Auch spürt er
wachsendes Interesse von Verwaltungen und Unternehmen an Wegen, wie sich die Kosten für energiesenkende
Maßnahmen durch die erzielte Einsparung finanzieren lassen.52
1.4 Schwerpunkt Tourismus
Bei einer Tourismusweltmacht wie Spanien tun sich gerade im Hotelsektor große Einsparpotenziale auf. Im folgenden
Teil der Arbeit soll die Bedeutung des Tourismussektors historisch sowie wirtschaftlich untersucht werden.
Die Geschichte des Tourismus in Spanien beginnt bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ab den 1970er Jahren nahm
52
(GTAI - German Trade & Invest, 2014)
28
die Anzahl an Touristen drastisch zu, sodass sich das Land innerhalb weniger Jahre zu einem der wichtigsten Reiseziele
Europas entwickelte. Mit 60,6 Mio. Besuchern im Jahr 2013 ist Spanien das dritthäufigste Reiseziel weltweit, nach den
USA und Frankreich. Die Besucher in Spanien stammen mit über 50 Prozent aus Großbritannien, Deutschland und
Frankreich. Nach Großbritannien mit 14.327.277 Besuchern (23,6%) ist Deutschland mit 9.854.760 Touristen (16,2%)
zweitwichtigstes Herkunftsland und beinahe gleichauf Frankreich. Die nächsten Plätze nehmen Italien, die Niederlande
und Russland ein (Abbildung 1453). 54 55
25
Anteil in %
20
15
10
5
0
Abbildung 14: Übersicht Herkunftsländer der Touristen in Spanien im Jahr 2013
Neben der Automobilbranche ist der Tourismussektor einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Spaniens und nimmt eine
Sonderrolle als Indikator für wirtschaftlichen Fortschritt ein. Dem spanischen Statistikinstitut (Instituto Nacional de
Estadística – INE) zufolge trug der Tourismus im Jahr 2013 zu 10,9 Prozent zum BIP bei. 11,9 Prozent aller
Beschäftigungen sind im Sektor Tourismus aktiv.56 Außerdem entstand durch den Tourismus im Jahr 2013 ein
Zahlungsbilanzüberschuss von 33,256 Mrd. Euro, was ein Anstieg um 4,2% zum Vorjahr bedeutet. Des Weiteren ist der
Tourismussektor von wirtschaftlichen Krisen im Inland weniger betroffen, da ein bedeutender Teil der Touristen aus dem
Ausland stammt. Während vor der Krise in Spanien der Immobiliensektor einer der wichtigsten Wirtschaftsbereiche war,
hat dieser aufgrund der wirtschaftlichen Lage der letzten Jahre deutlich an Bedeutung verloren.
Die bedeutendste Tourismusform ist der sogenannte „Sonne & Strand Tourismus“. Mit durchschnittlich 300
Sonnentagen und 7.900 Küstenkilometern bietet Spanien hierfür ideale Bedingungen. Die Form des Tourismus ist durch
eine saisonale Auslastung sowie geografische Abhängigkeit zu den Küstenregionen gekennzeichnet. Abbildung 1557
betrachtet die Anzahl an internationalen Touristen im Zeitraum 2010 bis Juli 2014. Die Anzahl an Touristen ist
insgesamt über vier Jahre stetig gewachsen. Rekordmonate sind Juli und August, in denen im Jahr 2014 jeweils über 8
Mio. Besucher verzeichnet werden konnten. In den beiden Monaten Juli und August reisen damit rund 26 % der
gesamten Besucherzahl an. Wie zu erwarten ist, nimmt während der Wintermonate die Zahl der Touristen deutlich ab. 58
53
(Tourismusinstitut Spanien - Instituto de Turismo España, 2013)
(Expansión, 2014)
55 (GTAI - German Trade & Invest, 2014)
56 (Instituto Nacional de Estadística, 2012)
57 (Tourismusinstitut Spanien - Instituto de Turismo España , 2013)
58 (GTAI - German Trade & Invest, 2014)
54
29
Abbildung 15: Anzahl an internationalen Touristen pro Monat (2010-2014)
Folgende Tabelle 12 gibt die Anzahl an Touristen in den jeweiligen Autonomen Regionen (Comunidades Autónomas) in
Spanien an. Auch hier ist auffällig, dass insbesondere Katalonien, die Balearen, die Kanaren und die Küstenregionen am
Mittelmeer mit den Ballungsgebieten in Andalusien und Valencia die Regionen mit der höchsten touristischen Dichte
sind. 84, 3 % aller Touristen entfallen auf die genannten Regionen.
30
Tabelle 12: Anzahl Touristen verteilt auf die jeweilige autonome Region (2013)59
Gesamt
60.661.073
100 %
Katalonien
15.588.203
25,7 %
Balearen
11.111.328
18,3 %
Kanaren
10.632.679
17,5 %
Andalusien
7.880.090
13 %
Region Valencia
5.971.523
9,8 %
Region Madrid
4.224.986
7%
Baskenland
1.466.382
2,4 %
Kastilien und León
905.942
1,5 %
Galizien
853.225
1,4 %
Murcia
620.920
1%
Kantabrien
310.699
0,5 %
Asturien
232.745
0,4 %
Aragonien
259.615
0,4 %
Navarra
228.338
0,4 %
Extremadura
162.710
0,3 %
Kastilien – La Mancha
157.015
0,3 %
Rioja
54.673
0,1 %
Anhand der Abbildung und Tabelle zeigt sich, dass der spanische Tourismus nicht nur geografisch, sondern auch saisonal
stark variiert. Neben dem erwähnten „Sonne & Strand Tourismus“ stellen Städtetourismus, Geschäftsreisen, Kulturreisen
sowie Reisen aufs Land weitere Alternativen im Spektrum des Angebots dar. Diverse Pläne, wie beispielsweise der Plan
Integral de Turismo Rural 2014 („Gesamtplan ländlicher Tourismus 2014“) sowie Plan Nacional e Integral de Turismo
2012-2015 (Staatlicher Dreijahresplan für Tourismus 2012-2015) versuchen zum einen, Alternativen zum „Sonne &
Strand Tourismus“ anzubieten, um somit die geografische und saisonale Kapazitätsauslastung ganzjährig zu
harmonisieren, sowie zum anderen, die Konkurrenzfähigkeit Spaniens durch Qualität weiterhin sicherzustellen und
auszubauen. Hierbei sollen Regionen mit bisher niedriger touristischer Dichte ausgebaut und unterstützt werden.
Aktuelle Entwicklungen:
Obwohl Spanien im Jahr 2013 ein historisches Rekordhoch an Touristen erreichte (60,6 Mio.), zeigen aktuelle Statistiken
des INE, dass die durchschnittlichen Ausgaben pro Tourist abgenommen haben. Insgesamt liegen die Einnahmen durch
den Tourismus bei 45,152 Mrd. Euro und somit so hoch wie noch nie, was jedoch allein durch das Volumen an Touristen,
nicht aber durch die Einnahmen pro Tourist erreicht wird.
Die Einnahmen pro Tourist und Reise lagen im Jahr 2013 bei 744,35 Euro pro Reise und somit so niedrig wie noch nie.
Im Vergleich dazu gab ein Besucher im Jahr 2012 noch durchschnittlich 757,35 Euro pro Reise aus. Die hohe Anzahl an
Touristen liegt des Weiteren daran, dass die konkurrierenden Mitanbieter im Norden Afrikas (wie bspw. Tunesien,
Ägypten) durch politische Instabilität an Attraktivität verloren haben und Touristen das spanische Reiseziel als
Alternative gewählt haben. Die Herausforderung für Spanien liegt nun darin, das Volumen sowie die Einnahmen zu
halten bzw. zu erhöhen.60
59
60
(Tourismusinstitut Spanien - Instituto de Turismo España , 2013)
(Instituto Nacional de Estadística, 2013)
31
Kapazitäten im Sektor Tourismus:
Wie bereits erwähnt, nimmt der Sektor Tourismus eine besondere Rolle in der Wirtschaft Spaniens ein. In der folgenden
Analyse werden Angaben über die Anzahl von touristischen Einrichtungen sowie Übernachtungskapazitäten gegeben.
Um im folgenden Teil dieser Arbeit weitere Angaben bezüglich der Energieeffizienz im Gebäudebereich speziell im
Tourismussektor geben zu können, werden folgende Faktoren untersucht: Standort und klimatische Verhältnisse; das
Alter der Gebäudes, die Kategorie (Sterne) des Hotels sowie Art der angebotenen Dienstleistungen.
Folgende Abbildung61 veranschaulicht die Dichte an touristischen Einrichtungen (Hotels und Pensionen), die je Provinz
in Spanien zur Verfügung stehen. Wie bereits erwähnt, weisen insbesondere die Küstenregionen einen sehr hohen
Bestand an Tourismuseinrichtungen auf. 62
Abbildung 16: Dichte an touristischen Einrichtungen (Hotels/Pensionen) je Provinz 2013
Zur weiteren Betrachtung werden die touristischen Einrichtungen (Hotels und Pensionen) in verschiedene Kategorien
eingeteilt. Hierbei wird anhand des Sterne-Systems klassifiziert (siehe Abbildung 1763).
61
(Instituto Nacional de Estadística, 2013)
(GTAI - German Trade & Invest, 2014)
63 (Instituto Nacional de Estadística, 2013)
62
32
Anzahl an Hotels bzw. Pensionen
Pensionen
1 Stern
2 Sterne
Anzahl an Hotels
bwz. Pensionen
3 Sterne
4 Sterne
5 Sterne
0
2000
4000
6000
8000
Abbildung 17: Anzahl an Hotels bzw. Pensionen im Jahr 2013 in Spanien
Von den insgesamt 14.823 Beherbergungsbetrieben gehören 251 zu den 5-Sterne Hotels, 2.030 haben 4 Sterne, 2.504
haben 3 Sterne, 1.865 haben 2 Sterne und 1.160 sind mit einem Stern ausgezeichnet. Die restlichen Einrichtungen fallen
unter die Kategorie „Pension“. Im Jahr 2013 gab es 7.013 Pensionen in Spanien. Somit sind die 3-Sterne Hotels neben
den Pensionen am häufigsten vertreten.
Das durchschnittliche Alter der Hotels in Spanien wird in Tabelle 13 ersichtlich. Nur knapp 20% der Hotels sind jünger
als 10 Jahre. Rund 30% der Einrichtungen sind zwischen 10 und 30 Jahre alt. Die restlichen 50 % der Hotels wurden
bereits vor 30 oder mehr Jahren erbaut. Dies ist durch den Reiseboom in den 70er Jahren zu erklären, in dem Spanien
innerhalb von wenigen Jahren starke Zuwächse an Besuchern erhielt. Ein Großteil der Hotelanlagen in Spanien müsste
daher energetisch saniert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden.
Tabelle 13: Durchschnittliches Alter der Hotels in Spanien64
Alter in Jahren
Anzahl in %
Weniger als 5 Jahre
8,5
Mehr als 5 Jahre
11,4
10 bis 20 Jahre
17,2
20 bis 30 Jahre
14,3
Über 30 Jahre
48,6
1.5 Renovierung und Einsatz von Baumaterialien
Laut dem Baukodex CTE werden die größten Energieeinsparungen durch die Dämmung verschiedener Gebäudeelemente
und durch die Erneuerung von Heizungs- und Klimaanlage erzielt. So führt zum Beispiel eine Dachisolierung zu ca. 10%
Energieeinsparung, neue Fenster zu weiteren 10%, Außenhautisolierung 30%, Kellerisolierung 5% und ein neues
Heizsystem zu 10% Einsparung. Je nach Renovierungsbereich werden unterschiedliche Maximalwerte des
Wärmeleitkoeffizienten vorgegeben. Eine weitere Rolle beim Einsatz der Baumaterialien spielt der Sonnenfaktor.
64
(Fundación Hostelería de España, 2012)
33
Außenwand (Fassade)
Energieverluste können durch eine fachgerechte Wärmedämmung von Fassadenwänden erreicht werden. Der Anteil der
Energieverluste oder -gewinne steht direkt mit der Materialdichte der Isolierung in Verbindung. Eine dichtere Isolierung
sorgt für besseren Dämmschutz. Die Dämmmaterialien für Fassaden können entweder an den Innen- oder Außenseiten
als auch zwischen den Wänden angebracht werden. Um Energieeinsparziele optimal umzusetzen, wird allerdings eine
Kombination dieser drei Isolierweisen entsprechend der Fassadenbeschaffenheit empfohlen.
Fußboden
Auch für Fußböden gilt, dass eine dichtere Isolierung einen besseren Dämmschutz bietet. Die Isolierung von Fußböden
kann bei einer Komplettsanierung durch das Anbringen einer Wärmedämmung direkt unterhalb der Oberkante des
Fertigfußbodens und bei Fußböden in Außenbereichen durch das Anbringen einer Wärmedämmung direkt an der
Unterkante des Rohfußbodens erzielt werden. Für Fußböden in Außenbereichen und nicht temperierten Bereichen ist
eine dichtere Wärmedämmung (niedrigere Wärmeleitkoeffizienten) erforderlich.
Dach
Eine Verbesserung der Energieeffizienz in Gebäuden kann anteilig auch durch eine bessere Dämmung des Daches
erreicht werden. Auch für diesen Bereich wurden die maximalen Wärmeleitkoeffizienten errechnet, die sich aus
technischen und ökonomischen Gesichtspunkten ergeben. Die Isolierung von Dächern kann auf drei verschiedene
Weisen erfolgen. Es bestehen die Möglichkeiten, (1) eine Aufdachdämmung von außen unter den Dachziegeln
anzubringen, (2) das Dämmmaterial zwischen den Trägerbalken des Gebäudes und dem Dach zu befestigen oder (3) eine
Unterdachdämmung mit Dämmschicht und Gipsplatten an der Innenseite des Daches zu befestigen.
Dachfenster
Die Energieeffizienz von Fenstern bzw. Dachfenstern wird durch den Sonnenfaktor bestimmt. Der Sonnenfaktor gibt den
solaren Gesamtenergie-Durchlassgrad auf Grund der Sonneneinstrahlung an. Je niedriger der Sonnenfaktor, desto
stärker vermindert sich die durch die Sonnenstrahlung einströmende Wärme. Tabelle 14 gibt den Sonnenfaktor bei
Dachfenstern für 4 verschiedene Klimazonen in Spanien an. Es ist zu erkennen, dass südlichere Klimazonen, wie bspw.
die Provinz Málaga, einen geringeren Sonnenfaktor vorgeschrieben haben, um der hohen Wärmeeinstrahlung bedingt
durch die hohe Sonneneinstrahlung entgegen zu wirken.
Tabelle 14: Maximalwerte Sonnenfaktor (F)65
Maximalwert
Sonnenfaktor (F)
Klimazone nach CTE
Dachfenster
A3 (Málaga)
B3 (Valencia)
C1 (La Coruña)
D3 (Madrid)
0.29
0.30
0.37
0.36
Gebäudeöffnungen (Türen und Fenster)
Die Wärmeleitkoeffizienten für jegliche Gebäudeöffnungen variieren in Spanien zwischen 1,9 und 5,7 W/m2•K in
Abhängigkeit von den jeweiligen Klimazonen. Dabei ist die Himmelsrichtung sowie prozentualer Anteil an Türen und
Fenstern am Gebäude von Entscheidung. Wie bereits bei Rubrik Dachfenster genannt, werden normale Fenster auch
durch den Sonnenfaktor determiniert.
65
(CTE Códico Técnico de la Edificación, 2014)
34
Tabelle 15: Maximalwerte für Wärmeleitkoeffizienten (U= W/m2•K)66
Maximalwert U
Wärmeleitkoeffizienten/
(U= W/m2•K)
Klimazone nach CTE
A3 (Málaga)
B3 (Valencia)
C1 (La Coruña)
D3 (Madrid)
Außenwand und
Wand in Kontakt
mit dem Boden
(Fassade)
0.94
0.82
0.73
0.66
Fußboden
Dach
0.53
0.52
0.50
0.49
0.50
0.45
0.41
0.38
Tabelle 15 gibt Maximalwerte des Wärmeleitkoeffizienten für vier unterschiedliche Klimazonen in Spanien an. Dabei
wird zwischen den Renovierungsbereichen Außenwand, Fußboden und Dach unterschieden.
Tabelle 16: Maximalwerte für Wärmeleitkoeffizienten (U= W/m2•K) anhand Klimazone A3 67
Gebäudeöffnungen
(Türen und Fenster)
% Anteil am Gebäude
Maximalwert U
Wärmeleitkoeffizienten/
(U= W/m2•K), N/NO/NW
O/W
S
SO/SW
0-10
11-20
21-30
31-40
41-50
51-60
5.7
4.7
4.1
3.8
3.5
3.4
5.7
5.7
5.5
5.2
5.0
4.8
5.7
5.7
5.7
5.7
5.7
5.7
5.7
5.7
5.7
5.7
5.7
5.7
Tabelle 16 gibt die Maximalwerte des Wärmeleitkoeffizienten für Gebäudeöffnungen (Türen und Fenster) in
Abhängigkeit zur jeweiligen Himmelsrichtung sowie dem prozentualen Anteil an Gebäudeöffnungen am Gebäude an.
Die Werte der Tabelle beziehen sich auf Klimazone A3.
1.6 Erneuerbare Energien: Anwendungen von Solarthermie, Geothermie und Bioenergie68
Solarthermie für Heizung und Warmwasser
In Abhängigkeit von der Größe des Hotels, liegen die Investitionskosten erfahrungsgemäß bei 45.000-370.000 Euro. In
Regionen mit sehr hoher Sonneneinstrahlung kann die Solarthermie den gesamten Energiebedarf für Warmwasser
abdecken, so dass die Kosten dafür komplett eingespart werden können. Dennoch soll für Tage mit geringer
Sonneneinstrahlung ein Alternativsystem zur Verfügung stehen. Die Amortisationszeit liegt gewöhnlich bei 6-10 Jahren.
Solarthermie für Schwimmbäder
Energieeinsparungen können dadurch erzielt werden, dass das Wasser nicht mehr erwärmt werden muss. Zusätzlich
kann eine Imagesteigerung erlangt werden. Die Amortisationszeit beläuft sich auf 3-6 Jahre.
Photovoltaikanlagen
Spanien besitzt die höchste Sonneneinstrahlung in Europa. Je höher die Strompreise, desto höher die Einsparungen
durch eine Photovoltaikanlage. Normalerweise liegt die Amortisationszeit bei 7-12 Jahren.
(CTE Códico Técnico de la Edificación, 2014)
(CTE Códico Técnico de la Edificación, 2014)
68 (Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012)
66
67
35
Einsatz von anderen erneuerbaren Energien wie z.B. Biomasse
Biomasse (Hackschnitzel, Pellets, Olivenkerne) erfährt seit einiger Zeit einen großen Nachfrageaufschwung, vor allem für
den Einsatz in Ferienanlagen, Campingplätzen und im ländlichen Tourismus. Einsparungen sind abhängig von
Strompreisen sowie der jeweiligen Technologie. Normalerweise liegt die Amortisationszeit bei 7-12 Jahren. Beispiele
dafür sind: Campingplatz in Benidorm mit 100 kW-Heizkessel für Warmwasser und Heizung für 50 Ferienbungalows
und klimatisiertes Schwimmbad; Skistation in Gerona mit 500 kW-Heizkessel, Nahwärmenetz, Brennstoff
Holzhackschnitzel aus eigenem Wald; Campingplatz in Gargantilla de Lozoya, Madrid mit 150 kW-Biomasse-Heizkessel
und 47 Solarkollektoren, 1,7 km-Nahwärmenetz liefert Warmwasser und Heizung für 2 Schwimmbäder, Duschen, 5
Holzbungalows, Bar, Restaurant und Empfang.
Geothermie
Bei den Anwendungen der geothermischen Energie handelt es sich vor allem Niedrig-Temperatur-Systeme für
Klimatisierung und Warmwasserversorgung (ACS) mittels Wärmepumpen. Diese werden vor allem zur Versorgung von
SPAs und Hotels mit heißem Wasser und das Beheizen von Wohnhäusern, Schulen oder Gewächshäusern verwendet. Auf
Grund des Klimas werden die Anlagen auch häufiger zur Kühlung eingesetzt. Geothermische Ressourcen bestehen vor
allem auf den vulkanisch geprägten kanarischen Inseln, aber auch im Südosten Spaniens (Katalonien), Nordwesten
(Galizien) und im Zentrum (Madrid). Gebiete mit geringerem Potenzial sind Albacete, Lérida, León, Burgos und
Mallorca.
1.7 Energieeffizienz in touristischen Einrichtungen
Nachfolgend wird der Tourismussektor im Hinblick auf Energieverbrauch näher untersucht. Nach Angaben des PwC
repräsentieren die Energie- und Wasserkosten durchschnittlich rund 9 % der Gesamtkosten im Hotelsektor. Hierbei
können die Energie- und Wasserkosten je nach Hotel und Art der Einrichtung um weitere 4 % variieren, insbesondere
wenn diese über zusätzliche Anlagen wie beispielsweise Wellness & SPA oder Schwimmbäder verfügen. Da die
Energiekosten kontinuierlich steigen, haben vor allem die großen Hotelketten bereits signifikante Maßnahmen zur
Steigerung der Energieeffizienz durchgeführt.
Abbildung 1869 gliedert die durchschnittlichen Gesamtkosten eines Hotels in folgende Unterkategorien auf: Energie-und
Wasserkosten; Personal; Beschaffung und Versorgung; Amortisation; Finanzierungskosten; Externe Aufträge;
unabhängige Dienstleistungen und Instandhaltungen. Wir oben bereits erwähnt, entfallen ca. 9% der Kosten auf Energie
und Wasser.70
69
(Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012)
70
36
Abbildung 18: Aufgliederung der durchschnittlichen operativen Kosten eines Hotels
In Abbildung 1971 wird in erster Linie der Energieverbrauch des Gebäudesektors anteilig am gesamten Energieverbrauch
betrachtet. Rund 26% fallen hierbei auf den Gebäudesektor, wobei allein 4,1 % auf den Energieverbrauch des
Hotelsektors entfallen. Der Energieverbrauch des Hotelsektors verteilt sich wiederum mit 52% auf Stromverbrauch und
48% auf den Wärmeverbrauch.
Abbildung 19: Energieverbrauch des spanischen Hotelsektors
71
(Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012)
37
Abbildung 2072 gliedert den Energieverbrauch eines Hotels, abhängig vom Standort, in folgende Energieverbraucher
auf: Klimatisierung, Heizung, Zusatzanlagen für die Klimatisierung, Warmwasser, Beleuchtung, Küche, Wäscherei,
Aufzug, Geschäftsräume und Restliche. Ein europäisches Durchschnittshotel hat im Allgemeinen den größten
Energiekonsum in den Warmwasseraufbereitungs- sowie Heizkosten. Im Fall Spanien hingegen, vor allem in den heißen
Küstenregionen, nimmt die Klimatisierung einen etwas höheren Kostenanteil ein.
80%
2%
4%
7%
5%
8%
2%
4%
6%
5%
7%
2%
4%
7%
6%
7%
70%
9%
13%
11%
50%
24%
21%
23%
40%
4%
4%
4%
30%
15%
21%
20%
100%
90%
Andere
Geschäftsräume
Aufzug
Wäscherei
60%
Küche
Beleuchtung
Warmwasser
Zusatzanlage
Klimatisierung
Heizung
20%
10%
21%
18%
18%
Küste
Stadt
Land
0%
Klimatisierung
Abbildung 20: Aufgliederung des Energieverbrauchs eines Hotels nach Standort
In Abbildung 2173 wird der durchschnittliche Energieverbrauch im Hinblick auf die unterschiedlichen Hotelkategorien
betrachtet. Generell kann festgestellt werden, dass der Energieverbrauch mit Anzahl der Sterne zunimmt. Der
Energieverbrauch wird in Tonnen-Öläquivalent (tÖE) angegeben. Pensionen verbrauchen durchschnittlich 15 tÖE, 1Sterne Hotels rund 20 tÖE, 2-Sterne Hotels liegen bei einem Verbrauch von 40 tÖE, 3-Sterne Hotels überschreiten
bereits die 100 Tonnen-Marke mit 110 tÖE, daraufhin das 4-Sterne Hotel mit 165 tÖE und zuletzt das 5-Sterne Hotel, das
mit 212 tÖE beinahe doppelt so viel Energie verbraucht als ein 3-Sterne-Hotel.
Durchschnittlicher Energieverbrauch pro Hotel (tÖE)
5 Sterne
212
4 Sterne
165
3 Sterne
110
2 Sterne
Durchschnittlicher
Energieverbrauch
pro Hotel (tÖE)
40
1 Stern 20
Pensionen 15
0
50
100
150
200
250
Abbildung 21 : Durchschnittlicher Energieverbrauch je Hotel
72
73
(Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012)
(Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012)
38
1.8 Installationen und sonstige Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz
Nachfolgend werden mögliche Maßnahmen vorgestellt, die ein höheres Maß an Energieeffizienz im Gebäudebereich
ermöglichen. Hierbei handelt es sich nicht alleine um An- und Umbauten, sondern auch um eine Sensibilisierung und
Bewusstseinsschulung der involvierten Personen im Tourismussektor. Essentiell ist hierbei eine Monitorisierung des
Energieverbrauchs um Rebound-Effekte zu vermeiden und die Nachhaltigkeit der Energieeffizienz zu sichern.

Sensibilisierung der Belegschaft sowie der Kunden
Die Sensibilisierung der Belegschaft sowie der Kunden kann in allen Bereichen und im gesamten Gebäude umgesetzt
werden. Die Kosten sind minimal, da es sich hierbei um kleine Marketingmaßnahmen handelt. Die Vermittlung kann
über interne Besprechungen mit der Belegschaft stattfinden oder bei großen Hotelketten von externen Beratungen
übernommen werden. Das Verhältnis Kosteneinsatz zu Kosteneinsparung durch Energieeinsparung liegt bei 596%1.596%. Da die Kosten minimal sind, beträgt die Amortisationszeit unter 12 Monate. Zudem wird dem Kunden eine
umweltbewusste Firmenphilosophie vermittelt.

Systeme zur Energieüberwachung
Systeme der Energieüberwachung können in allen Bereichen umgesetzt werden. Anwendung finden diese unter
anderem zum Thema Beleuchtung, Warmwasser, Klimatisierung, Heizung, Strom und Aufzuganlagen. Es ist einfach
und zu jedem Moment umsetzbar. Die Kosten sind abhängig von der Art der Umrüstung bzw. des Umbaus.

Managementsysteme und Gebäudemanagementsysteme (BMS)
Managementsysteme und Gebäudemanagementsysteme können in allen Bereichen umgesetzt werden. Anwendung
finden diese unter anderem zum Thema Beleuchtung, Warmwasser, Klimatisierung und Heizung, die dann bei einem
BMS System simultan gesteuert werden.

Energiemanager/innen
Energiemanager/innen stellen Expertenwissen und Beratung zur Verfügung. Sie entscheiden über Prioritäten von
Entscheidungen bezüglich möglicher Maßnahmen.

Effizienz im Umgang mit dem Wasserverbrauch
Dies betrifft den Umgang mit Warm- und Kaltwasser in den Sanitäranlagen (Bäder, Fitnessstudios, SPAs). So können
beispielsweise spezielle Spülkästen mit Stopptaste an WCs große Mengen an Wasser einsparen. Hierbei können bis
40% des Wasserverbrauchs eingespart werden, wodurch die Amortisationszeit weniger als ein Jahr beträgt.

Regulierungssysteme und Kontrolle der Beleuchtung
Diese Maßnahmen können Anwendung in den öffentlichen Bereichen und Flurgängen finden und betreffen die
Beleuchtung, die mithilfe von Sensoren reguliert wird. Dadurch lassen sich Einsparungen von bis zu 15% erzielen,
sodass die Amortisationszeit bei 2-5 Jahren liegt.

Energiespar- Beleuchtung und LED-Beleuchtung
Sparlampen und LEDs können in allen Bereichen installiert werden. Bei Preisen von ca.1-2 Euro pro Sparlampe und
20-22 Euro pro LED lassen sich Einsparungen von bis zu 80% erzielen, wodurch innerhalb von max. 2 Jahren das
Investment amortisiert ist.
Energieeffiziente Haushalts- und Elektrogeräte
Insbesondere in Küchen, Wäschereien und Hotelzimmern können die energieeffizienten Geräte zum Einsatz
kommen, sodass bis zu 50% des Energieverbrauchs gesenkt werden kann. Abhängig von den Kosten für die
Elektrogeräte liegt die Amortisationszeit bei 5-8 Jahren.


Energieeffiziente Elektromotoren
Anwendung finden die energieeffizienten Elektromotoren in Aufzügen, Klimaanlagen, der Warmwasseraufbereitung
und Schwimmbädern. Einsparungen von bis zu 70% sind möglich.
39

Effiziente Belüftungssysteme
Diese sollen vor allem die Effizienz der Klima- und Belüftungsanlagen verbessern, wodurch 5-10% an
Energieverbrauch eingespart werden kann.

Externe Elemente (bspw. Bepflanzung schattenspendender Bäume)
Möglichkeit einer gezielten Bepflanzung in den Gärten rund um das Gebäude, sodass der Energieverbrauch der
Klimaanlagen um bis zu 10% gesenkt werden kann.

Energieeffiziente Heizkessel
Energieeffiziente Heizkessel zur Warmwasseraufbereitung sowie Heizanlagen können den Energieverbrauch um bis
zu 35% senken. Mit Kosten von 15.000 bis 60.000 Euro liegt die Amortisationszeit bei 3-5 Jahren.

Energieeffiziente Klimaanlagen
Relativ aufwendige Umbaumaßnahme, die in Zeiten von geringer Auslastung des Hotels realisiert werden sollte.
Einsparungen von bis zu 50% des Energieverbrauchs möglich. Klimaanlagen, die das Kühlmittel R-22 enthalten,
müssen bis zum Jahr 2015 ausgetauscht werden. 74
1.9 Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz
Nachfolgend werden Praxisbeispiele von bereits realisierten oder aktuellen energieeffizienten Maßnahmen vorgestellt. 75
Projekt Paradores76
Motivation
Kostenersparnis
4- und 5-Sterne Hotels in ganz Spanien, imsamt 94 Hotels mit über 10.000 Betten
Energiekosteneinsparung in Höhe von 17,5 % in den 94 Hotels der staatlichen Hotelkette
Paradores de Turismo de España
ca. 16 Mio. Euro während der Vertragslaufzeit von 6 Jahren
Emissionseinsparung
7.361 Tonnen an CO2
Durchführer
Endesa und Creara
Maßnahmen/
Investition
Automatisierungs- sowie Einsparungssysteme, ca. 750.000 Euro für den Austausch von
Heizkesseln, über 512.000 Euro für technische Entwicklung und 747.000 Euro für
Monitorisierungssysteme
74
(Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012)
(GTAI - German Trade & Invest, 2014)
76 (Diaríocritico, 2014)
75
40
Praxisbeispiele von bereits in Hotels realisierten energieeffizienten Maßnahmen77
Hotel De Las Letras
(Anima Hotels)
Motivation
Energieverbrauch
Energiekosten
Maßnahmen/
Investition
Einsparung
Wirtschaftlichkeit
Hotel Ágora SPA &
Resort (Kette ZYSSA)
Motivation
4-Sterne Stadthotel in Madrid (7500m2; 109 Zimmer)
Gebäude im Jahr 1917 von Cesáreo Iradier erbaut und seit 2005 als Hotel umgebaut. Das
Gebäude ist historisches Erbe der Stadt Madrid. Da das Hotel über ein eigenes SPA mit
Whirlpool verfügt, liegt der Energieverbrauch auf hohem Niveau. Im Jahr 2012 entschied
das Hotel das Managementsystem iGreen einzuführen, um den Energieverbrauch zu
optimieren.
Gas (Küche): 7.780m3/Jahr
Gas (Heizkessel): 39.500 m3/Jahr
Elektrizität: 1,2 GWh/ Jahr
Wasser: 11.800 m3/Jahr
120.000 Euro pro Jahr
Einführung eines Energy Management Systems (EMS): Monitorisierung des
Energieverbrauchs
 Sensibilisierung der Belegschaft durch Schulungen
 Gebäudeanalyse: Thermische Analyse der Architektur
Energiekosten: 12.000 Euro pro Jahr
Umweltbelastung: CO2 Reduzierung um 15%
Erhalt der ISO 50001 Zertifizierung
Investition: 20.000 Euro
Amortisationszeit: 1,7 Jahre
Finanzierung: Eigenfinanzierung

Energieverbrauch
4-Sterne Hotel an der Küste von Castellón (29.138m2; 315 Zimmer)
Vorschlag einer Kundin, die Blindleistung durch Einsatz von Kondensatorbatterien zu
vermeiden
Elektrizität: 2.571.000 kWh/ Jahr
Energiekosten
247.500 Euro + MwSt.
Maßnahmen/Investition
Einsatz von Kondensatorbatterien (Automatische Kondensatoren)
Einsparung
Energieverbrauch:
 1.272.570 kVA pro Jahr
 10.045 Euro pro Jahr
Umweltbelastung:

Reduzierung von 4,5 Tonnen an CO2 pro Jahr
Investition: 8.845 Euro + MwSt. (Ausstattung sowie Arbeit)
Amortisationszeit: 0,88 Jahre
Wirtschaftlichkeit
77
(Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012)
41
Hotel Gala
(Kette Alexandre)
Motivation
Energieverbrauch
4-Sterne Hotel an der Küste auf Teneriffa (12.500m2; 307 Zimmer)
Hotel Gala verfügte über Klimaanlagen, die das Kühlmittel R-22 benutzten. Das
Kühlmittel ist umweltschädlich und muss bis zum Jahr 2015 ausgetauscht werden. Die
Firma Carrier, die bereits für die alte Ausstattung beauftragt war, bot den Austausch einer
effizienteren und R-22 freien Klimaanlage an.
N.A.
Energiekosten
N.A.
Maßnahmen/
Investition
Einsparung
Ersatz und Austausch der alten Klimaanlage
Einsatz einer Klimaanlage der neusten Generation mit Kühlkapazität von 800 kW.
Energieverbrauch:
 800.240 kWh pro Jahr
 106.400 Euro pro Jahr
Umweltbelastung:
Reduzierung von 200 Tonnen an CO2 pro Jahr
Investition: 254.000 Euro(Anlage inkl. Installationsarbeiten)
Amortisationszeit: 1,5 Jahre
Finanzierung: Eigenfinanzierung sowie staatliche Förderungen des IDAE von 50.000 Euro
Wirtschaftlichkeit
Hotel A Quinta da Auga
(unabhängig)
Motivation
Energieverbrauch
4-Sterne Landhotel in Galizien (3000m2; 45 Zimmer)
Umbau einer alten Papierfabrik aus dem 18. Jahrhundert zu einem Hotel. Der Baukodex
CTE verpflichtete zum Einbau von 50 Solarkollektoren, der jedoch aufgrund
unzureichender Dachoberfläche nicht möglich war. Als Alternative wurde der Einbau einer
Kraft-Wärme- Kopplung von Baxi Roca vorgeschlagen, wodurch 30 Solarkollektoren
ersetzt werden konnten.
Elektrizität (Wärme): 1.655 MWh/ Jahr
Energiekosten
N.A.
Maßnahmen/
Investition


Einsparung
Wirtschaftlichkeit
Beleuchtung: Einsatz von Sparlampen und LEDs mit Bewegungssensoren
Optimierung des Wasserkonsums: Bau eines Wassertanks zur Einsparung von Wasser
für die Bewässerung
 Erneuerbare Energien: Einsatz von 15 Sonnenkollektoren von 2,33m 2 mit hohem
Nutzen
 Einbau von zwei Motoren zur Kraft-Wärme Kopplung
Energieverbrauch:
 167.000 kWh pro Jahr
 12.000 Euro pro Jahr
Umweltbelastung:
 Reduzierung von 43 Tonnen an CO2 pro Jahr
Investition: 80.000 Euro
Amortisationszeit: 7 Jahre
Finanzierung: Eigenfinanzierung
42
Hotel Iberostar
(Kette Iberostar)
Motivation
Energieverbrauch
4-Sterne Hotel an der Küste, auf Teneriffa (35.600m2; 507 Zimmer)
Das im Jahr 1981 erbaute Hotel schloss 2008 mit dem Energieversorger Unión Fenosa
einen Vertrag zur Erstellung von Energieaudits in 31 Hotels der Kette Iberostar. In diesen
Audits wurden 3 Hotels aufgrund von hoher Auslastung sowie großem Einsparpotenzial
ausgewählt, in denen energieeffiziente Maßnahmen durchgeführt werden sollen.
N.A.
Energiekosten
N.A.
Maßnahmen/
Investition


Einsparung
Wirtschaftlichkeit
1.10
Beleuchtung: Einsatz von Sparlampen und LEDs
Wasser: Einsatz von Sparkappen an Wasserhähnen sowie Duschköpfen. Installation
einer Wiederaufbereitungsanlage
 Kontrolle: Messung und Kontrolle des Energieverbrauchs
 Sensibilisierung der Belegschaft
 Effiziente Heizkessel
 Erneuerbare Energien: Aufbau einer Solaranlage zur Warmwasseraufbereitung
Energieverbrauch:
 163.440 kWh (Wärme) pro Jahr
 672.930 kWh (Strom) pro Jahr
 89.400 Euro pro Jahr (Laufzeit des Vertrags: 5 Jahre)
Investition: 399.430 Euro
Amortisationszeit: 4,5 Jahre
Finanzierung: Eigenfinanzierung
Ausblick für das Potenzial an Energieeffizienz und erneuerbaren Energien im Tourismussektor
Um einen Ausblick über das Potenzial an energieeffizienten Maßnahmen im Gebäudebereich von Hotels geben zu
können, wird anhand von mehreren von PwC erstellten Umfragen ein genereller Überblick über die Stimmung im Markt
gegeben. Außerdem sollen damit mögliche Barrieren identifiziert werden sowie der Durchdringungsgrad an
energieeffizienten Lösungen überprüft werden.
Charakterisierung der Umfrage
Die PwC hat insgesamt 200 Hoteleinrichtungen in ganz Spanien befragt. Diese repräsentieren 24.700 Zimmer. In der
Abbildung 2278 sind alle autonomen Regionen Spaniens vertreten. 57% der Teilnehmer sind unabhängige
Hoteleinrichten, die restlichen 43% gehören einer Hotelkette an. Der Anteil an befragten Teilnehmern spiegelt die
touristische Dichte der Region wider. Die autonomen Regionen mit dem größten Teilnehmeranteil sind Katalonien,
Andalusien, die Kanaren, Madrid, Valencia und die Balearen.
78
(Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012)
43
Abbildung 22: Charakterisierung der Umfrage
Des Weiteren werden die Teilnehmer nach Sterne-Kategorie aufgegliedert (Abbildung 2379).
1-Sterne Hotels sowie Pensionen wurden in der Umfrage nicht berücksichtigt. Zurückzuführen ist dies auf den relativ
geringen Energiekonsum in dieser Art von Beherbergungsbetrieben, sodass energieeffiziente Maßnahmen ein geringes
Potenzial aufweisen. 3- und 4- Sterne Hotels sind mit 80% die am stärksten vertretene Gruppe.
Abbildung 23: Aufgliederung der Befragten nach Kategorie (Sterne)
79
(Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012)
44
90% der befragten Hoteleinrichtungen haben bereits energieeffiziente Maßnahmen durchgeführt. Die Maßnahmen
betrafen zum größten Teil den Bereich der Beleuchtung. In 72% der durchgeführten Projekte wurde die Maßnahme durch
Eigeninitiative der Hoteleinrichtung realisiert. Energiedienstleister haben 11% der Projekte initiiert.
Wartungsunternehmen initiierten 7% der Maßnahmen gefolgt von den Ingenieursfirmen, die zu 6% verantwortlich für
Projekte waren. 80
Durchdringung der Energieeffizienz
Durchdringung der
Energieeffizienz
Engineering 6%
Eigeninitiative
Hotel 72%
ESCO 11%
Energieversorger 4%
Installateur 4%
Anlagenhersteller
1%
Instandhaltung
7%
Abbildung 24: Typologie der Unternehmen mit Projektinitiative
Abbildung 2581 veranschaulicht welche Unternehmen die energieeffizienten Maßnahmen durchgeführt haben. In 39% der
Projekte, hat das Hotel eigenständig die Maßnahme durchgeführt. Daneben finden sich mit 20% die Installateure als
Projektleiter, mit 16% die Energiedienstleister und mit 12% die Engineering-Unternehmen.
Projektdurchführung
Projektdurchführung
ESCO 16%
Eigenhändig
Hotel 39%
Engineering
12%
Installateur
20%
Energieversorger 3%
Instandhaltung
9%
Anlagenhersteller 3%
Abbildung 25: Typologie der Unternehmen nach Verantwortlichkeit der Durchführung
80
81
(Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012)
(Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012)
45
Abbildung 2682 gliedert die unterschiedlichen energieeffizienten Maßnahmen auf. Hierbei zeigt sich die Durchdringung
der jeweiligen Maßnahmen. Beinahe alle Hoteleinrichtungen, die ihre Energieeffizienz verbesserten, haben dies durch
Maßnahmen im Bereich Beleuchtung getan (89%), knapp drei Viertel (72%) im Bereich des Wasserverbrauchs.
64% haben die Belegschaft sowie Kunden auf Energieeffizienz sensibilisiert. Mehr als die Hälfte (57%) installierten
effizientere Heizkessel und effizientere Klimaanlagen (56%). 43% der befragten Hoteleinrichtungen installierten ein
Anlage zur Kontrolle und Monitorisierung des Energiekonsums, 42% haben auf einen anderen Brennstoff umgestellt.
Über ein Drittel (37%) ersetzten das Kühlmittel ihrer Klimaanlage, knapp ein Drittel (28%) haben erneuerbare EnergienAnlagen installiert. 20% der Hotels führten Maßnahmen an der Außenhaut des Gebäudes durch und 7% installierten eine
Kraft-Wärme-Kopplungsanlage.
Durchdringung der unterschiedlichen
energieeffizienten Maßnahmen
Durchdringung der unterschiedlichen
energieeffizienten Maßnahmen
Beleuchtung (Energiesparlampen, LEDs)
89%
Wasserverbrauch (Reduzierung Wassermenge)
72%
Sensibilisierung der Belegschaft/Kunden
64%
Effizientere Heizkessel
57%
Effizientere Klimaanlagen
56%
Monitisierung und Kontrolle des Verbrauchs
43%
Brennstoffwechsel
42%
Umrüstung von Klimaanlagen, Austausch R-22
37%
Anlagen mit erneuerbaren Energien
28%
Außenhaut Gebäude
20%
7%
Kraft-Wärme-Kopplung
0
0,2
0,4
0,6
0,8
1
Abbildung 26: Durchdringung der unterschiedlichen energieeffizienten Maßnahmen
Abbildung 27 83 veranschaulicht wiederum die Durchdringung der unterschiedlichen energieeffizienten Maßnahmen
nach Hoteltypologie. Hierbei wird zwischen unabhängigen Hoteleinrichtungen und Hoteleinrichtungen, die Hotelketten
angehören, unterschieden. Die hohe Durchdringung im Bereich der Beleuchtung und des Wasserverbrauchs gerade auch
bei den Hotels, die keiner Kette angehören und daher Entscheidungen vielleicht schneller getroffen werden können, ist
durch die geringe Investitionssumme und somit kurze Amortisationszeit der Beleuchtungsprojekte zu erklären.
82
83
(Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012)
(Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012)
46
Durchdringung der unterschiedlichen
energieeffizienten Maßnahmen
86%
Beleuchtung (Energiesparlampen, LEDs)
93%
79%
Wasserverbrauch (Reduzierung Wassermenge)
67%
Sensibilisierung der Belegschaft/Kunden
59%
62%
52%
Effizientere Heizkessel
70%
75%
Effizientere Klimaanlagen
39%
58%
Monitisierung und Kontrolle des Verbrauchs
29%
58%
Brennstoffwechsel
28%
49%
Umrüstung von Klimaanlagen, Austausch R-22
26%
Anlagen mit erneuerbaren Energien
Außenhaut Gebäude
Kraft-Wärme-Kopplung
1%
33%
22%
26%
15%
14%
Hoteleinrichtung (Hotelkette)
Hoteleinrichtung (unabhänig)
Abbildung 27: Durchdringung der unterschiedlichen energieeffizienten Maßnahmen nach Hoteltypologie
Abbildung 2884 nennt die Vorteile, die die befragten Hoteleinrichtungen nach Einführung von energieeffizienten
Maßnahmen aufzählten. Hierbei nehmen die Senkung des Energieverbrauchs sowie die Einsparungen bei den Kosten mit
91% und 89% die ersten Plätze ein. Die Reduzierung der Umweltbelastung nennt erfreulicherweise noch über die Hälfte
der befragten Hoteleinrichtungen (54%) als einen merkenswerten Vorteil nach der Durchführung von
Energieeffizienzmaßnahmen.
Welche Vorteile haben die befragten Hoteleinrichtungen durch die
Einführung energieeffizienter Massnahmen?
Einsparung Energiekonsum
91%
Wirtschaftliche Einsparung
89%
Reduzierung der Umweltbelastung
54%
Höhere Qualtität der Kundendienstleistung
6%
Andere (Image)
2%
Erwartungen wurden nicht erfüllt
Nutzen/ Vorteile
0%
0
0,5
Abbildung 28: Nutzen/ Vorteile durch energieeffiziente Maßnahmen
84
(Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012)
47
1
Abbildung 2985 zeigt das Ergebnis auf die Frage über die Absicht in Zukunft energieeffiziente Maßnahmen durchführen
zu wollen. 68% der 200 Einrichtungen geben an, energieeffiziente Maßnahmen zu planen, 12% ist sich noch unklar und
20% planen keine energieeffizienten Maßnahmen in absehbarer Zukunft.
Haben Sie die Absicht energieeffiziente Maßnahmen
durchzuführen?
Unklar
12%
Ja
Nein
20%
Nein
Ja
68%
Unklar
Abbildung 29: Umfrage über Absicht energieeffiziente Maßnahmen durchzuführen
Zuletzt werden in Abbildung 30 die unterschiedlichen Motive aufgezeigt, weshalb die Hoteleinrichtungen
energieeffiziente Maßnahmen durchgeführt haben bzw. nicht realisieren werden. Motive, die eine Durchführung
veranlassen sind mit 64% die Einsparung beim Energieverbrauch, mit 49% die Kostenreduzierung, mit 38% die
Steigerung der Umweltnachhaltigkeit und mit 7% die Verbesserung der Dienstleistung.
Einsparung Energieverbrauch
64%
49%
Wirtschaftliche Einsparung
38%
Steigerung der Umweltnachhaltigkeit
Verbesserung der Dienstleistungen
7%
Andere (Ja)
18%
Zu hohe Investitionskosten
14%
Bereits energieeffiziente Projekte durchgeführt
Projekt uninteressant da geringer…
Misstrauen
Andere (Nein)
8%
3%
Motive für Energieeffizienz
2%
Motive gegen Energieeffizienz
4%
Abbildung 30: Motive, weshalb energieeffiziente Maßnahmen durchgeführt bzw. nicht realisiert werden
85
(Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012)
48
2. Gesetzliche Rahmenbedingungen
2.1 EU-Richtlinien
Die EU-Mitgliedsstaaten sollen auf nationaler Ebene Anreize zum Einsatz energiesparender Produkte und Technologien
setzen und die Angaben zum Energieverbrauch sollen auf EU-Ebene vereinheitlicht werden. Dazu hat die EU eine Reihe
von Gesetzgebungen erlassen:
Richtlinie 2010/30/EU86 vom 19. Mai 2010 über die Angabe des Verbrauchs an Energie mittels einheitlicher Etiketten
und Produktinformationen.
Richtlinie 2010/31/EU87 vom 19. Mai 2010 über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden. Es werden in mehreren
Sektoren Verbesserungen der Energieeffizienz angeregt, unter anderem im Gebäudesektor. Dem Gebäudesektor wird
eine hohe Bedeutung zugemessen, da dort besonders groβe Einsparungen möglich sind. Bei den Verbesserungsmaβnahmen im Gebäudesektor müssen die lokalen Klimabedingungen und regionale Besonderheiten beachtet werden.
Die Energieeffizienzanalyse der Gebäude muss immer über den Zeitraum eines ganzen Jahres durchgeführt werden und
folgende Faktoren einbeziehen: Isolierung, Heizung, Klimaanlagen, Nutzung erneuerbarer Energien, Beschattung,
Luftqualität, Tageslichtnutzung, Gebäudedesign. Die Mitgliedsstaaten sind angehalten Normen und Vorschriften zur
Energieeffizienz zu erlassen und diese anhand des jeweiligen technischen Fortschritts zu überarbeiten. Ab 31.12.2020 gilt
für alle neu gebauten Gebäude der Passivhaus-Standard, für öffentliche Gebäude gilt dieser bereits ab dem 31.12.2018.
Richtlinie 2009/28/EG88
Gemeinsamer Rahmen für die Produktion und die Förderung von Energie aus erneuerbaren Quellen: Die
Mitgliedsstaaten müssen einen Aktionsplan für erneuerbare Energie erstellen, der die Anteile des Energiekonsums aus
erneuerbaren Quellen für 2020 festlegt.
Richtlinie 2002/91/EG89
Gemeinsame Methode zur Berechnung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden: Die Mitgliedsstaaten müssen
Mindestanforderungen an die Gesamtenergieeffizienz neuer Gebäude wie auch bestehender Gebäude, die einer größeren
Renovierung unterzogen werden, festlegen. Des Weiteren müssen Zertifizierungssysteme (Erstellung von
Energieausweisen) für neue und bestehende Gebäude entwickelt werden und - wenn es sich um öffentliche Gebäude
handelt - müssen die Energieausweise und andere relevante Informationen veröffentlicht werden. Des Weiteren sollen
die Energieausweise nicht älter als fünf Jahre sein. Es wird eine regelmäßige Inspektion von Heizkesseln und zentralen
Klimaanlagen in Gebäuden sowie die Überprüfung von Heizungsanlagen, deren Kessel mehr als 15 Jahre alt sind,
vorgeschrieben. Die Richtlinie betrifft Wohngebäude und öffentliche Gebäude mit Ausnahme von historischen Bauten
und umfasst alle Aspekte der Energieeffizienz von Gebäuden, inklusive Haushaltsgeräte.
Richtlinie 2006/32/EG90
Die Mitgliedsstaaten sollen für eine wirtschaftlichere und effizientere Endenergienutzung sorgen, indem sie Richtziele,
Fördermaßnahmen sowie den institutionellen, finanziellen und rechtlichen Rahmen zur Beseitigung vorhandener
Markthindernisse und -unzulänglichkeiten, die der effizienten Endenergienutzung entgegenstehen, festlegen. Zudem
sollen geeignete Bedingungen für die Realisierung und die Förderung eines Markts für Energiedienstleistungen und für
die Bereitstellung von Energieeffizienzprogrammen und anderen Maßnahmen für Endverbraucher geschaffen werden.
Damit soll bis 2016 eine Energieeinsparung von 9% im Vergleich zu 2007 erreicht werden.
Green Light (seit 2000)91
86
(Euro- Lex, 2014)
(Euro- Lex, 2014)
88 (Euro- Lex, 2014)
89 (Energieverbraucher , 2014)
90 (Beck Online, 2014)
91 (http://www.berliner-e-agentur.de/beratung-information/das-europaeische-greenlight-programm, 2014)
87
49
Europäisches Programm, in dem sich private und öffentliche Organisationen verpflichten, ihre Beleuchtungssysteme zu
erneuern und energieeffizienter zu gestalten. Von der Europäischen Kommission werden Preise verliehen, jedoch keine
Fördergelder vergeben.
2.2 Standards, Normen und Zertifizierungen in Spanien
CTE - Technischer Baukodex92
Der CTE (Código Técnico de la Edificación) ist ein Kodex von Bauvorschriften, der die Mindestanforderungen an
Gebäude und ihre Inneninstallationen bezüglich Qualität, Materialen, Sicherheit und Energieeffizienz festlegt. Der CTE
stellt die wichtigste Reform im spanischen Bausektor seit den 70er Jahren dar. Der neue Technische Baukodex (CTE),
zuletzt am 10. September 2013 modifiziert, ersetzt das Basisdokument, das per königlichem Dekret (REAL
DECRETO314/2006) am 17.03.2006 beschlossen wurde. Die Modifizierungen gehen aus der Verpflichtung durch die
spanische Gesetzgebung (Diretiva2002/91/CE) hervor, die besagt, dass bisherige Anforderungen im Basisdokument
periodisch überprüft sowie gegebenenfalls aktualisiert werden müssen.
Durch die Umsetzung der Kernpunkte der Bauverordnung sollen die nationalen sowie internationalen Ziele im Hinblick
auf Energieeinsparung erreicht werden. International wird hierbei auf das Kyoto-Protokoll hingewiesen, wodurch alle
Beteiligten ihre Treibhausgase bis im Jahr 2020 drastisch reduzieren müssen. Außerdem soll die Energieabhängigkeit
verringert werden, die Bewohner bzw. Verbraucher für die Einsparung von Energie sensibilisiert werden, Gebäude durch
ihre Erbauung und Instandhaltung so beschaffen sein, dass technische Mittel zur Erzeugung und Verwendung
erneuerbarer Energien zum Einsatz kommen und dadurch eine landesweite Energieeffizienz erreicht werden kann.
Im Rahmen des CTE werden neue spezielle Richtlinien für die Verwendung verschiedener Materialien und Techniken
vorgeschrieben, die sowohl für alle Neubauten gelten als auch für Bauten, die ab Inkrafttreten der Verordnung renoviert
werden. Die folgenden sechs Basisdokumente (HE) sind die Grundpfeiler des CTE hinsichtlich Energieeinsparung (Vgl.
www.codigotecnico.org):
HE 0: Reduzierung des Energieverbrauchs
HE 1: Reduzierung des Energiebedarfs
HE 2: Mindestwirkungsgrad von thermischen Installationen
HE 3: Energieeffizienz von Beleuchtungsanlagen
HE 4: Mindestanteil von Solarthermie bei der Brauchwassererhitzung
HE 5: Mindestanteil von Photovoltaik bei der Stromerzeugung
HE 0:
Der Energieverbrauch des Gebäudes wird in Abhängigkeit von der jeweiligen Klimazone nach Standort und
Verwendungszweck festgelegt. Der Energiekonsum von Gebäuden / Gebäudeteilen, durch deren Verwendungszweck eine
permanente Öffnung vorausgesetzt wird, können ausschließlich durch den Einsatz von erneuerbaren Energien erfüllt
werden. Folgende Tabelle gibt die Grenzwerte (Cep,lim) des Primärenergieverbrauchs abhängig von der jeweiligen
Klimazone an. Dieser lässt sich anhand der Formel Cep,lim=Cep,base+Fep,sup /S ermitteln. S gibt die Nutzfläche des jeweiligen
Gebäudes in m2 an. Fep,sup ist der Korrekturfaktor.
92
(CTE Códico Técnico de la Edificación, 2014)
50
Tabelle 17: Grenzwerte des Primärenergieverbrauchs
Klimazone im Winter
α
A*
B*
C*
D
E
2
Cep,base[kW*h/m *
40
40
45
50
60
70
Jahre]
Fep,sup
1000
1000
1000
1500
3000
4000
* Die Werte von Cep,base für die Klimazonen im Winter A,B und C werden in den Regionen Kanaren, Balearen, Ceuta und Melilla mit dem Faktor
1,2 multipliziert.
HE 1
Gebäude und ihre Gebäudehülle müssen bezüglich Isolierung, Luftdurchlässigkeit, Ausrichtung zur Sonneneinstrahlung
und Reduzierung der Kondensation in der Art beschaffen sein, dass sie in geeigneter Weise dazu beitragen, sowohl
Wärmeverluste als auch ungewünschtes Aufheizen der Gebäude zu reduzieren und gleichzeitig hydrothermale Probleme
zu vermeiden. Genaue Werte zu den bestimmten Vorgabewerten sowie Eigenschaften von Fenstern, Türen, Dächern und
Fassaden sind im CTE verankert und wurden in den Kapiteln 1.2 und 1.5 bereits näher vorgestellt.
HE 2
Gebäude müssen über thermische Installationen verfügen, die einen Mindestwirkungsgrad aufweisen, um den Verlust
der erzeugten Energie möglichst gering zu halten. Dieses Basisdokument stützt sich vollkommen auf das Regelwerk für
thermische Installationen in Gebäuden RITE (REGLAMENTO DE INSTALACIONES TÉRMICAS EN EDIFICIOS), das im folgenden
Abschnitt erörtert wird.
HE 3
Laut CTE müssen neben thermischen Anlagen auch Beleuchtungsanlagen einen Mindestwirkungsgrad aufweisen und
gleichzeitig über ein Kontrollsystem verfügen, das es ermöglicht, die Beleuchtung an die realen Verhältnisse anzupassen
sowie das Tageslicht optimal zu nutzen . Geeignet dazu sind Bewegungsmelder und Apparaturen zur Messung von
Lichtverhältnissen.
HE 4
Gemäß dem HE 4 des CTE müssen 30-70% des Energiebedarfs für die Warmwasseraufbereitung durch Solarenergie
gewonnen werden. Der genaue Prozentsatz ist abhängig vom jeweiligen Wasserbedarf der Wohneinheit und der
geographischen Lage. Da die Sonneneinstrahlung im nördlichen Teil wesentlich geringer ist als in den südlichen
Regionen, wurde Spanien in fünf Klimazonen (siehe Abbildung 3193) aufgeteilt (Klimazone I: Regionen mit geringer
Sonneneinstrahlung; Klimazone V: Regionen mit sehr hoher Sonneneinstrahlung)
93
(CTE Códico Técnico de la Edificación, 2014)
51
Abbildung 31: Klimazonen I-V nach Sonneneinstrahlung
Die folgende Tabelle illustriert den gesetzlich vorgeschriebenen Anteil der Solarthermie an der Warmwasseraufbereitung
in diesen Klimazonen. Es wird deutlich, dass die Anforderungen an sonnenstarke Regionen deutlich höher sind als an
sonnenschwache Regionen. Darüber hinaus variieren die Mindestanteile in den Klimazonen II und III stärker in
Verbindung mit dem täglichen Warmwasserverbrauch.
52
Tabelle 18: Mindestanteil Solarthermie zur Warmwasseraufbereitung94
Warmwasserverbrauch pro
Anteil der Solarthermie in % an der Energieerzeugung von
Wohneinheit und Tag, nach CTE,
Warmwasser nach Klimazonen
Documento Básico HE4
50 - 5.000
5.000 – 10.000
> 10.000
I
30
30
30
II
30
40
50
III
40
50
60
IV
50
60
70
V
60
70
70
Hallenbäder
30
30
50
60
70
Bei der Kalkulation des Warmwasserverbrauchs pro Wohneinheit und Tag und des damit einhergehenden gesetzlich
vorgeschriebenen Anteils des durch Solarthermie erzeugten Warmwassers, gilt es zu berücksichtigen, ob die Wohneinheit
das gesamte Jahr über bewohnt wird oder nicht. Bei Hotelanlagen und Ferienhäusern sind abweichende Werte zulässig.
Bei der Beheizung von Hallenbädern ist der Anteil der Solarthermie unabhängig von der Größe des Bades und hängt
alleine davon ab, in welcher Klimazone sich das Hallenbad befindet.
HE 5
Im Basisdokument 5 wird geregelt, dass auf allen Gewerbegebäuden, die als große Energieverbraucher eingestuft werden
(z.B. Krankenhäuser, Einkaufszentren, Hotels, Supermärkte, Altenheime etc.) die Installation von Photovoltaikanlagen
zur Stromerzeugung gesetzlich vorgeschrieben ist. Der erzeugte Strom kann neben der Selbstversorgung auch ins Netz
eingespeist werden. Dieser Teil des CTEs findet bei den in folgender Tabelle dargestellten Gebäuden Anwendung.
Tabelle 19: Anwendungsbereiche des HE 595
Größe des Objekts
Große Supermärkte
Einkaufszentren und Freizeiteinrichtungen (Hotels, Jugendherbergen)
Waren- und Lagerhäuser
Hallensportanlagen
Krankenhäuser, Kliniken und Pflegeheime
Messegelände
>5.000 m2
Alternativ zu Photovoltaikanlagen kann die geforderte Mindestmenge an Energie auch durch andere erneuerbare
Energiequellen gedeckt werden. Die zu installierende Kapazität wird anhand der folgenden Formel berechnet:
P ist die zu installierende Höchstleistung in kWp, C der Klimakoeffizient je Klimazone, S steht für die bebaute Fläche des
Gebäudes in m2.
P = C x (0,002 x S - 5)
94
95
(CTE Códico Técnico de la Edificación, 2014)
(CTE Códico Técnico de la Edificación, 2014)
53
Tabelle 20: Klimakoeffizienten C96
Klimazonen
Klimakoeffizient C
I
1
II
1,1
III
1,2
IV
1,3
V
1,4
RITE- Regelwerk für thermische Installationen in Gebäuden 97
Der RITE (REGLAMENTO DE INSTALACIONES TÉRMICAS EN LOS EDIFICIOS) ist ein Gesetzespaket mit Fokus auf der
Energieeffizienz in Gebäuden und ist am 29. Februar 2008 in Kraft getreten. Er stellt die Umsetzung der EU Richtlinie
2002/91/CE aus dem Jahr 2002 dar und ist Teil des Technischen Baukodizes CTE.
Nach erneuter Modifizierung der Regelung für Thermische Anlagen in Gebäuden (RITE), die durch das Königliche
Dekret RD 238/2007 am 20.Juli 2007 verabschiedet worden war, werden im neuen Königlichen Dekret RD 238/2013
vom 13.04.2013 die Anforderungen an Energieeffizienz und Sicherheit von Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen
festgelegt. Zudem werden verpflichtende Anwendungen von erneuerbaren Energien für die Wärmeerzeugung
vorgeschrieben, die besagen, dass ein Teil der benötigten Wärme durch erneuerbare Energien oder durch Systeme zur
Nutzung der Abwärme gewonnen werden muss.
Die wesentlichen Inhalte zum Thema Energieeffizienz sind im Artikel 12 des RITE verfasst und beinhalten folgendes:

Technische Installationen, dazu zählen Heiz- und Kältesysteme sowie Anlagen zum Transport von Flüssigkeiten (wie
bspw. Warmwasseraufbereitung), müssen so konzipiert sein, dass der Energiekonsum möglichst gering ist und somit
auch der Ausstoß von Treibhausgasen minimiert werden kann.

Verteilung der Kälte bzw. Wärme: Die Anlagen sowie Leitungen von thermischen Installationen müssen thermisch
isoliert werden, um Wärme- bzw. Kälteverluste so gering wie möglich zu halten.

Thermische Installationen müssen über Thermostate zur Regulierung und Kontrolle des Energieverbrauchs
verfügen, sodass der Energieverbrauch an Veränderungen der thermischen Verhältnisse in der Umgebung angepasst
werden kann.

Thermische Installationen müssen über Verbrauchsmesssysteme verfügen, die es dem einzelnen Verbraucher
ermöglichen, den eigenen Energieverbrauch zu kontrollieren und bei gemeinsamer Nutzung den individuellen
Verbrauch ermitteln können.

Energiewiedergewinnung: Die thermischen Installationen müssen über Untersysteme verfügen, die eine
Energieeinsparung und -wiedergewinnung ermöglichen sowie Restenergien optimal ausnutzen.

Nutzung von erneuerbaren Energien: Je nach Art der Einrichtung und Zugehörigkeit zu unterschiedlichen
Klimazonen in Spanien muss ein Teil des Energiekonsums des Gebäudes durch erneuerbare Energien abgedeckt
werden.
96
97
(CTE Plus , 2012)
(MINETUR, 2014)
54
Gesetz Ley 8/201398
Das Gesetz regelt im Allgemeinen die Sanierung, Renovierung und Erneuerung in Stadtgebieten. Das Gesetz begründet
die Notwendigkeit, den Immobilien- sowie Grundstückmarkt, der durch die hohe Anzahl an Neubauten durch den
Immobilienboom wirtschaftlich sowie sozial geschwächt wurde, in ein nachhaltiges Modell einzubetten.
Es werden vier Hauptziele genannt:
 Die Gebäudesanierung und Renovierungsarbeiten von Stadtvierteln zu verbessern, aktuelle Hemmnisse
auszuräumen sowie Mechanismen zu schaffen, der die Umsetzung möglich macht.

Einen geeigneten, gesetzlichen Rahmen anbieten zu können, der die Umstrukturierung sowie Ankurbelung des
Bausektors mithilfe neuer Vorgehensweisen ermöglicht.

Die Qualität, Nachhaltigkeit und Konkurrenzfähigkeit im Immobilien- sowie Grundstückmarkt zu fördern und
den gesetzlichen Rahmen an die EU-Normen anzugleichen. Hierbei wird auch auf den Priorität der Nutzung von
erneuerbaren Energien für Warmwasser und Heizung vor fossilen Brennstoffen hingewiesen und auf die
Notwendigkeit von Effizienz, Energieeinsparung und den Kampf gegen die Energiearmut.

Die aktuellen, gültigen Normen so zu modifizieren, dass die zuvor genannten Ziele erreicht werden können.
RD 47/ 2007 99– Königliches Dekret zur Zertifizierung von Neubauten und renovierten Gebäuden
hinsichtlich ihrer Energieeffizienz
Ergänzend zum Technischen Baukodex trat am 19. April 2007 das königliche Dekret 47/2007 in Kraft, das die
Zertifizierung von Gebäuden hinsichtlich ihrer Energieeffizienz obligatorisch macht.
Demnach müssen seit dem 31.10.2007 alle neu erbauten oder ab diesem Zeitpunkt renovierten Gebäude ein
Energieeffizienz-Zertifikat erhalten, welches dem Bauherren bzw. dem künftigen Mieter oder Käufer ausgehändigt wird.
Vor dem Inkrafttreten des RD47/2007 blieb es den Bauherren selbst überlassen, ihre Gebäude zertifizieren zu lassen.
Nach dem königlichen Dekret werden alle Gebäude einer Kategorie zwischen A-G zugeteilt. Wie die Abbildung zeigt, steht
A dabei für die höchste Energieeffizienzklasse und G für die niedrigste. Die Klassifizierung ergibt sich jeweils aus der
Beschaffenheit des jeweiligen Gebäudes und der Klimazone des Gebäudestandorts.
Die Basis für die Festlegung der Klassifizierung wird vom Europäischen Komitee für Normung (CEN) in der Norm DIN
EN 15217:2007 festgelegt. Diese Norm legt Folgendes fest: a) Gesamtkennwerte zur Darstellung der Energieeffizienz von
Gebäuden, einschließlich Heiz-, Lüftungs-, Luftkonditionierungs-, Kühl-, Trink-, Warmwasser- und Beleuchtungssystemen. Dies umfasst verschiedene mögliche Kennwerte; b) Möglichkeiten zur Darstellung der energiebezogenen
Anforderungen an die Planung neuer oder die Renovierung bestehender Gebäude, c) Verfahren zur Festlegung von
Bezugswerten; d) Möglichkeiten zur Entwicklung eines Verfahrens für die Erstellung des Gebäudeenergieausweises.
98
99
(Boletín Oficial del Estado, 2014)
(Boletín Oficial del Estado , 2014)
55
Bewertet werden neben dem Energieverbrauch und der Energieeffizienz
der thermischen Installationen des Gebäudes, zu denen die Heizungsund Kältesysteme sowie die Anlagen zur Warmwasseraufbereitung und
Beleuchtungsanlagen zählen, auch das Energieverhalten des Gebäudes
als Ganzes. Hierbei berücksichtigt man die Klimazone, in der sich das
Gebäude befindet, die verwendeten Dämmmaterialien sowie den
Einsatz von Erneuerbaren Energien für Brauchwasser- und
Heizungsanlagen.
Maßstab für die Einteilung in die genannten Energieeffizienzklassen
sind die Mindestanforderungen an thermische Installationen (RITE)
des Technischen Baukodizes, welche die maximalen
Energieverbrauchswerte für thermische Installationen festlegen, sowie
die Anforderungen aus den CTE hinsichtlich der Gebäudedämmung.
Ein Energieverbrauch, der zwischen 35 % und 60 % unter dem
vorgeschriebenen Höchstwert liegt, würde in die Energieeffizienzklasse
B eingestuft werden. Eine Zertifizierung „Klasse A“ wird erlassen, wenn
der Verbrauch der Installationen mehr als 60 % unter dem Höchstwert
des RITE liegt.
Für die Bestimmung der Energieklasse können zwei unterschiedliche
Methoden angewendet werden. Die am meisten angewandte Methode
arbeitet mit Unterstützung der Simulations-Softwareprogramme
CALENER und LIDER, die vom spanischen Ministerium für Industrie,
Tourismus und Handel und der Generaldirektion für Architektur und
Wohnpolitik entwickelt worden sind. Eine zweite Methode ist die
vereinfachte Bestimmung der Energieeffizienzklasse anhand der
Einhaltung von Vorgaben bezüglich Dämmung, Heizungs- und
Kältesysteme etc. aus dem Technischen Baukodex CTE.
Das Zertifikat besitzt eine Gültigkeit von zehn Jahren. Nach Ablauf des
Zertifikats muss das Gebäude entweder renoviert oder das Zertifikat
aktualisiert werden. Informationen dazu stellen das spanische Institut
für Energieeinsparung und –diversifikation IDAE, das
Wohnungsbauministerium (Ministerio de Fomento) oder die Regierung
der jeweiligen Autonomen Region zur Verfügung. 100
Abbildung 32: Zertifizierung der
Energieeffizienz von Gebäuden
Energiezertifizierung für Gebäude (Certificación energética de Edificios)101
Das Real Decreto 235/2013 führt den Ausweis über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (Energieeffizienzklassen AG) für alle bestehenden Gebäude ein. Demnach werden Energieeffizienz-Noten vergeben, die dem Käufer oder Nutzer
Aufschluss über den Energieverbrauch der Immobilie geben. Der Ausweis über die Gesamtenergieeffizienz muss bei
Verkauf oder Vermietung eines Gebäudes dem Käufer oder Mieter vorgelegt werden. Bis Ende 2020 müssen alle neuen
Gebäude Niedrigenergiehäuser sein. Die Nutzung von erneuerbaren Energien (Solarthermie, Biomasse oder Geothermie)
verbessert die Klassifizierung des Gebäudes um mindestens 2 Klassen. Einzelne Zimmer in Hotels und Landhäusern
sowie Eventräume sind von der Zertifizierungspflicht befreit.
Königliches Dekret RD 233/2013:
Das Königliche Dekret 233/2013 setzt den Staatlichen Plan zur Förderung von Vermietung, Gebäudesanierung und
städtischen Renovierungen und Erneuerungen 2013-2016 um. Die Nutzung von erneuerbaren Energien (Solar, Biomasse
oder Geothermie) ist subventionierbar.
100
101
(CTE Códico Técnico de la Edificación, 2014)
(Boletín Oficial del Estado , 2014)
56
Umfang der finanziellen Unterstützung:
Der maximale Umfang der Förderung ist vom Gesamtetat des Baus abhängig.
 2000,- Euro für Maßnahmen der Gebäudeerhaltung
Falls simultan weitere Maßnahmen getroffen werden, liegt die zusätzliche Förderung bei
 1000,- Euro für Maßnahmen der Qualitätsverbesserung sowie Nachhaltigkeit
 1000,- Euro für Maßnahmen der Gebäudezugänglichkeit
Zertifizierung VERDE durch den Green Building Council España (GBCe)
GBCe bietet eine umfassendere “Certificación VERDE” für nachhaltige Gebäude an. Zertifiziert werden Gebäude, deren
negative Auswirkungen auf die Umwelt geringer sind als die eines Referenzgebäudes. Als Referenz dient ein Gebäude, das
die Minimalanforderungen und Normen erfüllt. Green Buildung Council España ist Mitglied des World Green Building
Councils, dem unter anderem die ortsansässigen Organisationen in den USA, Kanada und den meisten anderen EUMitgliedsstaaten angehören. Das am weitesten verbreitete Zertifizierungssystem ist das britische BREEAM, das deutsche
System DGNB ist das umfangreichste, Spanien hat mit seiner Certificación Verde eine Modifizierung des kanadischen
SBTool vorgenommen.
Der Klima- und energiepolitische EU-Rahmen 2020-2030
Beim Treffen am 23. und 24. Oktober 2014 in Brüssel beschloss die Europäische Kommission neue Rahmenbedingungen
im Hinblick auf Reduzierung der Treibhausgase, erneuerbaren Energien, Energieeffizienz sowie einer
Stromzusammenschaltung im EU-Binnenmarkt, die Anschluss an die Normen sowie nationalen Aktionspläne ab 2020
finden. Hierbei wurden vier Hauptziele verabschiedet.102




Das verbindliche Ziel eine EU-interne Treibhausgas-Minderung für 2030 in Höhe von minus 40 Prozent
gegenüber 1990 umzusetzen
Das verbindliche EU-Ziel für den Ausbau erneuerbarer Energien für 2030 in Höhe von 27 Prozent
Anstieg der Energieeffizienz um 27%
Die Schaffung eines Stromübertragungsnetzes im EU-Binnenmarkt, sodass die EU-Mitgliedsstaaten bis zu 15%
ihrer Energie an Nachbarländer exportieren können
2.3 Vergabe öffentlicher Fördermittel
Um den Einsatz energieeffizienter Anlagen in Gebäuden auf regionaler Ebene voranzutreiben, existieren
Förderprogramme der einzelnen Autonomen Regionen in Spanien, die in diesem Unterkapitel beschrieben werden. Da
die Förderprogramme jährlich nach der Verabschiedung des Haushaltsplans neu aufgelegt werden und die Antragsfristen
häufig sehr kurz sind, ist es empfehlenswert, regelmäßig die Internetseiten der nachfolgend aufgeführten zuständigen
Behörden zu konsultieren, um über aktuelle Informationen der jeweils gültigen Programme zu verfügen. Dies gilt auch
vor dem Hintergrund der im folgenden Jahr stattfindenden Parlamentswahlen und den daraus potentiell
neuentstehenden politischen Konstellationen, die auch auf die Subventionspolitik Einfluss haben könnten.
102
(Spanisches Energieportal, 2014)
57
Tabelle 21: Regionale Förderstellen und Energieagenturen103
Autonome Region
Behörde
Web
Andalusien
AAE - Agencia Andaluza de la Energía
www.agenciaandaluzadelaenergia.es
Aragonien
Dirección General de Energía y Minas, Servicio de
energía de Aragón
www.aragon.es
Asturien
Dirección General de Minería, Industria y Energía
www.asturias.es
Balearen
Direcció General d'Energia
www.caib.es
Baskenland
EVE - Ente Vasco de la Energía
www.eve.es
Ceuta
Ciudad Autónoma de Ceuta
www.ceuta.es
Extremadura
Agencia extremeña para la gestión energética
www.agenex.es
Galizien
INEGA - Instituto Enerxético de Galicia
Kanarische Inseln
Dirección General de Industria y Energía
Kantabrien
www.inega.es
www.gobiernodecanarias.org/industr
ia
www.genercan.es
Kastilien-La Mancha
GENERCAN - Gestión Energética de Cantabria
Agencia de Gestión de la Energía de Castilla-La
Mancha, S.A.-AGECAM
www.istas.net/portada/bio08c.pdf
Kastilien-León
Ente Regional de la Energía de Castilla y León
Katalonien
Murcia
ICAEN - Institut Catalá d’ Energía
www.icaen.gencat.cat/ca/
Fundación de la Energía de la Comunidad de
Madrid
www.fenercom.com
ARGEM - Agencia Regional de Gestión de la Energía
de Murcia
www.argem.es
Navarra
Comunidad Foral de Navarra
www.cfnavarra.es
Rioja
Gobierno de La Rioja
www.larioja.org
Valencia
AVEN - Agencia Valenciana de la Energía
www.aven.es
Madrid
www.eren.jcyl.es
2.4 Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten
Das Institut für Diversifizierung und Energieeinsparung (IDAE) legt in Zusammenarbeit mit den autonomen Regionen
Subventionsprogramme fest, die den Einsatz effizienter Anlagen in Gebäuden vorantreiben sollen. Im Rahmen von
sogenannten „Erneuerungsplänen“ (PLAN RENOVE) wird dabei je nach Region der Austausch von nicht effizienten
Heizkesseln, Klimaanlagen, Haushaltsgeräten, Aufzügen, Beleuchtungsanlagen und Fenstern durch Subventionen
gefördert.
Zu den auf nationaler Ebene bereitgestellten Subventionen des IDAE kommen Mittel aus dem Europäischen Fond für
Regionale Entwicklung (EFRE 2014-2020) und aus den Haushalten der einzelnen Autonomen Regionen hinzu.
Zu beachten ist, dass die Höhe der Mittel, die Antragsfristen, die Vergabepraxis und die Art der geförderten Anlagen über
die verschiedenen autonomen Regionen hinweg variieren. Normalerweise folgen Anschlussprogramme nach Ablauf der
Förderungslaufzeiten. Nachfolgend werden einige der in 2014 gültigen Förderprogramme nach Autonomen Regionen
aufgeführt.
103
(IDAE , 2014)
58
Tabelle 22: Förderprogramme nach Autonomen Regionen
Autonome Region
Behörde
Förderung
Andalusien
Consejería de Economía,
Anreiz zur nachhaltigen
Innovación, Ciencia y
Energieentwicklung
Empleo / Junta de
Andalucía104
La Rioja
Agencia de Desarrollo
Unterstützung der
Económico de La Rioja
erneuerbaren Energien,
(ADER)/ Consejería
Einsparung, Energieeffizienz
Industria, Innovación y
sowie dem Schutz der
Empleo / Gobierno de La
Umwelt
Rioja105
Kanaren
Sociedad para el Desarrollo
Finanzierungslinien für
Económico de Canarias,
Klein- und mittelständische
S.A. (Sodecan)106
Unternehmer sowie für
Energieeinsparungsprojekte
Baskenland
Ente Vasco de la Energía
Unterstützung bei
(EVE) / Dpto. (Abteilung)
Einsparungs- und
Desarrollo Económico y
Energieeffizienzinvestitionen
Competitividad / Gobierno
Vasco107
Kastilien (La Mancha)
Kantabrien
Cnj. Fomento / Junta de
Castilla La Mancha108
Gobierno de Cantabria109
Erneuerungsplan für
Heizräume
Energieeffiziente
Maßnahmen: Subvention bis
2000,- Euro bzw. 20% der
Antragssumme und
steuerliche Vergünstigungen
Frist
31.12.2014
31.10.2014
30.12.2014
31.10.2014
15.10.2014
2014-2017
Plan Pima Sol (Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt) 110
Der Plan „Pima Sol“ ist eine Initiative zur Reduzierung der Treibhausgase im Tourismussektor. Die Initiative vom
Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt eröffnet günstige Finanzierungslinien mithilfe der Europäischen
Investitionsbank (200 Mio. Euro). Zusätzlich sollen durch vorteilhaftige Zinssätze sowie Laufzeiten weitere 200 Mio.
Euro durch spanische Banken einlaufen. Durch die Initiative sollen zwischen 40%-70% der CO2 Emissionen eingespart
werden. Die Laufzeit der Initiative endete jedoch bereits am 01.12.2014.
Programm PAREER (Programm für energetische Sanierung bestehender Wohngebäude und Hotels)
Finanzierungsprogramm des IDAE für die energetische Sanierung bereits bestehender Gebäude im Wohnungssektor
(Nutzung als Wohngebäude oder Hotel). Das Programm ist nur für bereits bestehende Gebäude gültig, die ihre
Energieeffizienzklasse damit mindestens um eine Stufe verbessern. Das Programm mit einem Gesamtbudget von 125
Millionen Euro stellt Kredite für das Ersetzen herkömmlicher Energiequellen durch erneuerbare Energie in
Heizungsanlagen bereit. Die finanziellen Hilfen werden in Form eines zurückzuzahlenden Darlehens zur Verfügung
104
105
(Junta de Andalucía, 2014)
(Agencia de Desarrollo da la Rioja, 2014)
(Sociedad para el Desarrollo Económico de Canarias, 2014)
(Ente vasco de la Energía (EVE), 2014)
108 (Consejería de Fomento , 2014)
109 (Prefieres Portal, 2014)
110 (Ministerio de Agricultura, Alimentación y Medio Ambiente, 2014)
106
107
59
gestellt. Die Hilfen können bis einschließlich 30. Oktober 2015 beantragt werden. Folgende Tabelle liefert eine Übersicht
über die unterschiedlichen Subventionen bzw. Kreditmöglichkeiten.
Tabelle 23: Übersicht über unterschiedlichen Formen der finanziellen Hilfen111
Art der energieeffizienten
Subvention: Hilfe ohne
Ablösbare Kredite (Zinssatz 0%,
Maßnahme
Gegenleistung
Laufzeit 1 Jahr)
1. Verbesserung der thermischen
30% der förderfähigen Kosten/
60% der förderfähigen Kosten/
Außenhaut (Gebäudehülle)
Maximal 3.000 Euro pro Gebäude
Maximal 6.000 Euro pro Gebäude
2. Verbesserung der thermischen
90% der förderfähigen Kosten/ Der
Anlagen sowie Beleuchtung
maximale Betrag wird anhand
verschiedener Formeln errechnet.
Diese können im Anhang des Berichts
gefunden werden.
3. Ersatz konventioneller Energie
90% oder 50% der förderfähigen
durch Biomasse in den Heiz- und
Kosten / Abhängig von
Wärmeanlagen
Stundeneinsatz und Auswirkungen
auf direkte Arbeit (siehe Anhang des
Berichts)
4. Ersatz konventioneller Energie
90% der förderfähigen Kosten/ Der
durch Geothermie in den Heizmaximale Betrag wird anhand
und Wärmeanlagen
verschiedener Formeln errechnet.
Diese können im Anhang des Berichts
gefunden werden.
Die genauen Formeln sowie Förderbeträge können unter Anhang 1 (Anexo I) des Berichts errechnet werden. Dieser kann
unter folgendem Link gefunden werden: http://www.boe.es/boe/dias/2013/10/01/pdfs/BOE-A-2013-10201.pdf.
Programa de impulso a la Construcción sostenible en Andalucía (Impulsprogramm für Nachhaltiges
Bauen in Andalusien)112
Gesetzesdekret 1/2014, verabschiedet am 18.März 2014 von der Junta de Andalucía (Regionalregierung von Andalusien)
„Impulsprogramm für Nachhaltiges Bauen in Andalusien“, das die Umsetzung von Maßnahmen in Energieeinsparung
und -effizienz sowie die Nutzung von erneuerbaren Energien in Gebäuden in Andalusien anstoßen soll. Das Programm
gilt für die Jahre 2014 und 2015 und ist Vorreiter eines umfassenden Programms für nachhaltiges Bauen und Renovieren
in Andalusien für den Zeitraum 2014-2020.
Subvention von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz der Gebäude und zur Nutzung von erneuerbaren
Energien, wie z.B. Dämmmaßnahmen an der Gebäudehülle, Isolierfenster, Installation von energieeffizienten
Stromerzeugungsanlagen, energieeffiziente Beleuchtung, energieeffiziente Heizungsanlagen, erneuerbare Energieanlagen, etc. . Das Budget beträgt 150 Millionen Euro und wird zu 80% aus FEDER-Mitteln (Europäischer Fond für
Regionalentwicklung) finanziert. Die Energieeffizienz-Maßnahmen müssen vor dem 30.Juni 2015 abgeschlossen sein.
Die Höhe der Zuschüsse beträgt für die Installation von Biomasse- oder Solarthermie-Anlagen und Biomasse-SolarHybridanlagen zwischen 40 und 90% der Investitionssumme.
Das Programm ist in die Energiestrategie Andalusiens 2014-2020 (Estrategia Energética de Andalucía 2014-2020)
eingebettet worden, womit gesichert wird, dass die Fördermittel nicht kurzfristig bereitgestellt werden, sondern eine
Kontinuität erfahren. Für Unternehmen oder Großabnehmer gibt es auch Finanzierungsmöglichkeiten in Kooperation
111
112
(IDAE , 2014)
(Agencia Andaluza de la Energia, 2014)
60
mit Energiedienstleistern. Einige Gemeinden fördern die Installation neuer Anlagen auch über eine Steuerminderung bei
der Grundsteuer.
Für die thermische Nutzung von Biomasse sieht jedoch der Biomasseverband laut Aussagen des Verbandspräsidenten
Herrn Javier Díaz, auch ohne Förderung gute Chancen, da allein die geringen Kosten und die Preisstabilität für Biomasse
im Vergleich zu fossilen Brennstoffen eine schnelle Amortisation der Anfangsinvestition ermöglichen. Die Finanzierung
kann über Energiedienstleister (ESCO) erfolgen, über Leasing-Programme (z.B. Banco Sabadell) oder RisikokapitalFonds wie z.B. den Green Building Equity Fund I.
Nationaler Energieeffizienzfonds (Fondo Nacional de Eficiencia Energética)
Der Fond soll bis Ende 2014 mit 350 Mio. Euro gefüllt sein und dient der Finanzierung, technischen Hilfe, Ausbildung
sowie Information, um die Energieeffizienz in verschiedenen Sektoren zu verbessern. Außerdem soll das Erreichen der
Ziele der Energieeinsparung der EU (20-20-20) unterstützt werden.
Folgende Sektoren sollen finanziert werden:
 Gebäudesektor und Instandhaltungssektor
 Industriesektor
 Transportsektor
 Agrarsektor
Der Fond soll zu 65 % aus Steuerabgaben der Energieversorger (224 Mio. Euro jährlich) und zu 35 % aus staatlichen
Mitteln (126 Mio. Euro jährlich) finanziert werden. 113Auf den Nationalen Energieeffizienzfonds für Gebäudeeffizienzmaßnahmen setzt der Energiefachmann Rodrigo Morell, Direktor des spanischen Energieberatungsunternehmens
Creara, einige Hoffnung.114
2.5 Sonstige Fördermöglichkeiten (Projektförderung)
Programa GIT BIOMCASA (Grandes Instalaciones Térmicas) 115
Seit 2011 können durch das Programm GIT auch größere gewerbliche Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien
finanziert werden. Finanzierungssumme: Bis zu 80% der Investitionssumme von Anlagen zur Bereitstellung von
Warmwasser, Heizung oder Kühlung durch Biomasse. Beantragt werden können zwischen 350.000 und 3 Mio. Euro pro
Anlage. Abwicklung der Finanzierung, Installation, Instandhaltung und Erneuerung der Anlagen über die vom IDAE
anerkannten Energiedienstleister.
FONDO JESSICA----F.I.D.A.E.116
Investitionsfond der BEI innerhalb des FEDER-Programms zur Unterstützung benachteiligter Regionen zur
Finanzierung von Energieeffizienz- und Erneuerbare Energien-Projekten in 10 Autonomen Regionen Spaniens:
Andalusien, Kastilien-La Mancha, Extremadura, Galizien, Murcia, Ceuta, Melilla, Kanarische Inseln, Kastilien-Leon und
Region Valencia. Der Fonds ist mit rund 123 Mio. Euro dotiert und wird durch den IDAE vergeben. Die
Finanzierungsmöglichkeit wird in Abhängigkeit vom jeweiligen Antrag entschieden. Generell kann 70% der
Antragssumme (im Falle öffentlicher Institutionen bis zu 100%) günstig und über eine maximale Laufzeit von 15 Jahren
finanziert werden. Die Auszahlungsfrist des neuen FEDER-Fonds endet am 31.12.2015.
Proyectos Clima117
Das Ministerium für Landwirtschaft, Lebensmittel und Umwelt – MAGRAMA – finanziert seit 2012 ausgewählte Projekte
zur Senkung des CO2-Ausstoßes in sogenannten „sectores difusos“ (Sektoren, die nicht dem europäischen
Emissionshandel unterliegen). Die Projekte werden durch den CO2-Fond für nachhaltige Wirtschaft (FES-CO2)
finanziert, der 2014 ca. 14 Mio. Euro für die Vermeidung von Treibhausgasen bereitstellt (Projektfinanzierung und Boni
113
(Certificado Energético Valladolid, 2014)
(GTAI - German Trade & Invest, 2014)
115 (IDAE , 2014)
116 (IDAE , 2014)
117 (Ministerio de Agricultura, Alimentación y Medio Ambiente, 2014)
114
61
für nicht ausgestoßene Tonnen CO2). 2013 wurden mit ca. 10 Mio. Euro 49 Projekte in unterschiedlichen Sektoren
gefördert, wovon 35 Projekte aus dem Sektor Biomasse kamen. 2014 ist u.a. das Gemeinschafts-Projekt „Canal Clima“ des
Biomasseverbandes AVEBIOM ausgewählt worden, das den Ausstoß von 53.000 Tonnen CO2 (während der nächsten 4
Jahre) vermeiden wird.
2.6 Genehmigungsverfahren und Steuerungssysteme
Die Genehmigungsverfahren auf dem spanischen Markt sollen in diesem Kapitel näher erläutert werden. Hierbei gibt die
„Monereo Meyer Marinel-lo Abogados – MMMM” auf ihrer Internetseite eine umfangreiche Auskunft über zuständige
Behörden, genehmigungsbedürftige Bautätigkeiten sowie Ablauf eines Genehmigungsverfahrens. 118
Zuständigkeiten
In Spanien verteilen sich die Zuständigkeiten des Städtebaurechts auf verschiedene Ebenen und Körperschaften: Zum
einen liegt die Zuständigkeit für die Regelung des öffentlichen Baurechts bei den Autonomen Gebietskörperschaften
(Comunidades Autónomas). Demzufolge verfügt jede der 17 Autonomen Gebietskörperschaften über ein eigenes
Städtebaurecht.
Daneben ist jede der über 8.000 Gemeinden in Spanien für die Aufstellung ihrer eigenen städtebaulichen
Planungsnormen in Übereinstimmung mit dem Gesetz der jeweiligen Autonomen Gebietskörperschaft zuständig. Die
Erteilung der städtebaurechtlichen Genehmigungen („licencias urbanísticas“) liegt ebenfalls in der Verantwortung der
Gemeinden. Es wird daher empfohlen, sich bereits im Vorfeld einer geplanten Tätigkeit mit evtl. baurechtlicher Relevanz
von einem auf das spanische Baurecht spezialisierten Rechtsanwalt beraten zu lassen.
Genehmigungsbedürftige Bautätigkeiten
Genehmigungspflichtig sind in Spanien aus baurechtlicher Sicht alle Bautätigkeiten im Hinblick auf die Errichtung von
Gebäuden, Anlagen und Installationen. Zudem bedarf jegliche (betriebliche und/oder wirtschaftliche) Nutzung des
Bodens einer durch die zuständige Behörde zu erteilenden Genehmigung. Unter diese Kategorie fallen gemäß den
städtebaulichen Regelungen der verschiedenen Autonomen Gebietskörperschaften u.a. die folgenden Bautätigkeiten:
 Teilung von Grundstücken
 Erdarbeiten, Bodenbegradigungen sowie Lagerung von Bau- und Abfallmaterialien
 Städtebauliche Arbeiten im Zusammenhang mit der Errichtung von Gebäuden, z.B. auch Errichtung des
Straßennetzes und andere Infrastruktureinrichtungen
 Errichtung von Neubauten und neuer Anlagen vorübergehender oder dauerhafter Natur
 Erweiterungsarbeiten bestehender Bauten und Anlagen
Die Vornahme dieser und anderer im vorhergehenden Abschnitt benannter Bautätigkeiten bedarf der entsprechenden
Genehmigungen, die von der zuständigen Gemeinde beschieden werden. Auf diese Weise unterliegt jede
genehmigungspflichtige Form der Bebauung und Bodennutzung in Spanien der Kontrolle der Verwaltung, so dass ihre
Gesetzmäßigkeit und Übereinstimmung mit den städtebaulichen Regelungen der Autonomen Gebietskörperschaften
sowie den konkreten städtebaulichen Planungs- sowie Raumplanungsnormen sichergestellt wird. Aus wirtschaftlichrechtlicher Perspektive sind die folgenden gemeindlichen Genehmigungen am wichtigsten: Betriebsgenehmigung,
Baugenehmigung, Erstbezugsgenehmigung und Eröffnungsgenehmigung. Das Genehmigungsverfahren teilt sich hierbei
grundsätzlich in zwei Genehmigungsphasen auf: Die Phase vor Baubeginn und die Phase nach Bauabschluss.
Aufgrund der oben beschriebenen baurechtlichen Zuständigkeiten von Autonomen Gebietskörperschaften zum Einen,
und den Städten und Gemeinden zum Anderen, weisen die örtlichen Genehmigungsverfahren grundsätzlich leichte
Unterschiede – beispielsweise bei der Benennung der konkreten Genehmigung und den beizubringenden Unterlagen –
auf. Eine Kontaktaufnahme mit den technischen Beratern der zuständigen Gemeinde ist daher sehr zu empfehlen.
Im folgenden Teil soll ein beispielhafter Ablauf eines Genehmigungsverfahrens vorgestellt werden.
118
(Monereo Meyer Marinel-lo Abogados – MMMM, 2014)
62
Phase vor Baubeginn: Betriebsgenehmigung und Baugenehmigung
Bevor mit dem genehmigungspflichtigen Bauvorhaben begonnen werden kann, sind die einschlägigen Betriebs- und
Baugenehmigungen einzuholen. An erster Stelle steht dabei die Beantragung einer Betriebsgenehmigung, da deren
Erteilung wiederum Bedingung für den Erhalt einer Baugenehmigung in Spanien ist: Bei Verweigerung der
Betriebsgenehmigung kann demzufolge auch die Baugenehmigung nicht erteilt werden.
Die Bezeichnung der Betriebsgenehmigung im Spanischen weicht wiederum zwischen den verschiedenen Autonomen
Gebietskörperschaften ab. Die gebräuchlichsten Bezeichnungen sind hierbei „licencia de actividad“, “licencia de
instalación”, “licencia ambiental“. In manchen Gemeinden ist die Erteilung der Betriebsgenehmigung vor Baubeginn für
Tätigkeiten mit begrenzter Auswirkung auf die Umwelt, Sicherheit und/oder Gesundheit nicht mehr erforderlich.
Bei den anderen genehmigungspflichtigen gewerblichen/industriellen Tätigkeiten ist der Antrag zusammen mit den
erforderlichen Unterlagen bei der zuständigen Gemeinde einzureichen.
Nach Erteilung der Betriebsgenehmigung ist dann die Baugenehmigung (“licencia de obras” für Bauarbeiten, oder
„licencia de edificación“ für Neubauten) zu beantragen, die die Übereinstimmung des Bauprojekts mit den geltenden
städtebaulichen Vorschriften vor Baubeginn zum Gegenstand hat.
Prüfung und Bescheidung über die Erteilung der Betriebs- und Baugenehmigung hat seitens der Gemeinde innerhalb
eines Zeitraumes von höchstens 3 Monaten ab dem Zeitpunkt der Einreichung der entsprechenden Anträge – samt aller
notwendiger Unterlagen – zu erfolgen. Verstreicht diese Frist ohne dass eine diesbezügliche Entscheidung der Gemeinde
ergeht, so gilt die jeweilige Genehmigung seit Inkrafttreten des Königlichen Gesetzesdekretes 8/2011 am vergangenen 7.
Juli 2011 als stillschweigend abgelehnt. Ein ablehnender Bescheid kann ebenso wie eine stillschweigende Ablehnung
durch Verstreichen der dreimonatigen Entscheidungsfrist fristwahrend angegriffen werden.
Phase nach Bauende: Erstbezugsgenehmigung und Eröffnungsgenehmigung
Zwischen Beendigung der Bebauungs- oder Umbauphase und der Nutzungs- und/oder Betriebsaufnahme der jeweiligen
Anlagen, sieht das spanische Baurecht eine zweite gemeindliche Kontrolle im Wege der Erstbezugsgenehmigung und der
Eröffnungsgenehmigung vor.
Die Erstbezugsgenehmigung (“licencia de primera ocupación”) wird für die Erstnutzung und/oder den Erstbezug der
Gebäude und Anlagen nach Beendigung des Baus, des Wiederaufbaus oder des Umbaus beantragt. Zur Vergabe dieser
Bescheinigung durch die zuständige Gemeinde muss nachgewiesen werden, dass das fertig gestellte Gebäude den
Vorgaben der zuvor erteilten Baugenehmigung entspricht, sowie die technischen, Sicherheits-, Hygiene- und
Zugangsbestimmungen erfüllt. Die Versorgungsunternehmen für Strom, Wasser, Gas und Telefon verlangen gewöhnlich
vor dem ersten Vertragsabschluss die Vorlage einer Bestätigung der Erstbezugsgenehmigung. Ebenfalls vorzulegen ist die
besagte Bestätigung bei Notaren und Grundbuchführern im Rahmen der Autorisierung oder Eintragung von Urkunden
über die Neubauerklärung. Die mit dem Genehmigungsantrag einzureichenden Unterlagen sollten vorab mit der
zuständigen Gemeinde abgesprochen werden.
Die Gemeinden überprüfen ihrerseits vor Aufnahme der Handels- oder Industrietätigkeit in einem Gebäude oder einer
Anlage, dass die konkreten Maßnahmen für die geplante Tätigkeit ordnungsgemäß abgeschlossen, in Übereinstimmung
mit der erteilten Betriebsgenehmigung ausgeführt wurden und dass sie entsprechend der städtebaulichen Umwelt- und
Sicherheitsbestimmungen für ihren jeweiligen Zweck geeignet sind. Bei Übereinstimmung mit den genannten
Bestimmungen wird in der Regel die Eröffnungsgenehmigung (“licencia de apertura”, “licencia de funcionamiento”,
“comunicación de inicio de actividad” oder “comunicación ambiental”, u.a. Bezeichnungen) erteilt.
Trend zur Liberalisierung: Abschaffung der Vorabgenehmigungen für den Einzelhandel
Am 27. Mai ist das Königliche Gesetzesdekret 19/2012 vom 25. Mai 2012 über dringende Maßnahmen zur Liberalisierung
des Handels und bestimmter Dienstleistungen in Kraft getreten. Dieses Gesetzesdekret findet auf das gesamte spanische
Staatsgebiet Anwendung.
63
Im Hinblick auf dauerhafte Geschäftseinrichtungen mit einer Ausstellungs- und Verkaufsfläche von bis zu 300 m2, in
denen geschäftliche Aktivitäten des Einzelhandels oder eine der Dienstleistungen, die im Anhang der Vorschrift erwähnt
werden (u.a. Schuhe, Textilien, Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren, Hilfsgeschäfte des Versicherungswesens,
Immobiliengeschäfte, Vermietung von Immobilien), angeboten werden, entfällt in den folgenden Fällen die Verpflichtung
zur Beantragung einer gemeindlichen Vorabgenehmigung:



Aufnahme und Entwicklung der Geschäftstätigkeit sowie der Dienstleistungen
Wechsel der Inhaberschaft bezüglich der Geschäftstätigkeit bzw. der Dienstleistungen
Durchführung von Arbeiten, die nicht der Erstellung eines Bauplans bezüglich des Umbaus der Geschäftsräume
zur Ausübung der Geschäftstätigkeit bedürfen.
Diese Verpflichtung wird durch die Abgabe einer Verantwortlichkeitserklärung oder auch Vorabmitteilung ersetzt, welche
die ausdrückliche Erklärung des Unterzeichners enthalten muss, die Vorgaben der geltenden Gesetze zu erfüllen.
Besagter Erklärung ist ggfs. ein Nachweis über die Entrichtung der entsprechenden Gebühren beizufügen.
Die Vorlage der Verantwortlichkeitserklärung oder Vorabmitteilung berechtigt grundsätzlich zur unmittelbaren
Ausübung der Geschäftstätigkeit in Spanien. Am weitesten ist die Liberalisierung in der autonomen Gebietskörperschaft
Madrid fortgeschritten, wo seit Juni 2012 mittels des Gesetzes zur Ankurbelung des Einzelhandels die Erfordernis einer
Baugenehmigung ersetzt worden ist durch die sogenannte „declaración responsable“ (Erklärungsverantwortlichkeit des
Architekten).119
V. Marktchancen für deutsche Unternehmen
1.
Marktstruktur und Marktattraktivität
Die Deutsche Handelskammer für Spanien hat im Februar 2014 eine Umfrage zum Thema „Wirtschaftslage in Spanien –
Deutsche Unternehmen auf dem spanischen Markt“ durchgeführt, um die Marktstruktur und Marktattraktivität Spaniens
für deutsche Unternehmen zu untersuchen. An der Umfrage nahmen 169 deutsche Unternehmen teil, die bereits auf dem
spanischen Markt vertreten sind bzw. hier agieren. Nachfolgend zusammengefasst die wichtigsten Ergebnisse.
Nach krisenreichen Jahren und schlechter Wirtschaftslage sind die Aussichten für die Zukunft positiv. Bezüglich der
Frage „Wie beurteilen Sie die Aussichten für die spanische Wirtschaft 2014/2015/2016-2017?“ wurden folgende
Antworten gegeben120:
119
120
(Monereo Meyer Marinel-lo Abogados – MMMM, 2014)
(AHK Spanien, 2014)
64
55%
2014
44%
1%
Besser
79%
2015
1%
21%
Unverändert
Schlechter
90%
2016/2017
1%
9%
Abbildung 33: Umfrage Wirtschaftslage in den Jahren 2014/2015/2016/2017
Auffällig dabei ist, wie sehr das Vertrauen in die positive Entwicklung der nächsten Jahre wächst, so dass satte 90% der
Befragten für die Jahre 2016/107 eine bessere wirtschaftliche Lage vorhersagen und nur 1% der Befragten eine
Verschlechterung befürchten.
Die gegenwärtige Geschäftslage des Unternehmens wurde von nur 18% der Teilnehmer als Schlecht beurteilt und sogar
von einem Drittel der Unternehmen als Gut eingestuft.
50%
32%
18%
GUT
BEFRIEDIGUND
SCHLECHT
Abbildung 34: Beurteilung der gegenwärtigen Geschäftslage des Unternehmens?
Auch im Hinblick auf die Geschäftslage des Unternehmens lassen sich positive Aussichten erkennen. Für das kommende
Jahr 2015 gehen bereits rund 80% der befragten Unternehmen von einer steigenden Entwicklung aus.
65
2014
2015
2016/2017
Steigen
Unverändert
Sinken
Abbildung 35: Entwicklung der Geschäftslage des Unternehmens in 2014,2015 und 2016-2017
Des Weiteren werden die aktuellen Umsatzzahlen des Unternehmens mit über 70% als Gut bzw. Befriedigend beurteilt.
Die Entwicklung der Umsatzzahlen in den folgenden drei Jahren wird sogar von rund 80% der befragten Unternehmen
mit einer steigenden Tendenz vorausgesehen (siehe Abbildung 36).
55%
22%
GUT
23%
BEFRIEDIGUND
SCHLECHT
Abbildung 36: Aktuelle Umsatzzahlen des Unternehmens
66
2014
2015
2016/2017
2014
2015
2014
2016/2017
2015
2016/2017
Abbildung 37: Entwicklung der Umsatzzahlen in 2014, 2015 und 2016-2017
Die letzten Abbildungen machen deutlich, dass Spanien als Standort zukünftig wieder an Attraktivität zunimmt. Nicht
nur die allgemeine Wirtschaftslage wird innerhalb der nächsten beiden Jahre deutlich besser bewertet, sondern auch die
Geschäftslage des Unternehmens wird ab 2015 von rund 80% der Befragten als besser bewerten. Hinzu kommen, dass
79% der befragten Unternehmen, höhere Umsätze erwarten und nur 2% der Befragten mit einer Verschlechterung
rechnen.
Auch im Hinblick auf Investitionsbereitschaft (Abbildung 37) kann eine positive Entwicklung festgestellt werden. Knapp
50% der Befragten Unternehmen rechnen mit einer Steigerung der Investitionen für 2015. Die andere Hälfte der
Befragten sieht eine unveränderte Entwicklung. Mit einer Investitionsverringerung rechnen nur 4% der Unternehmen.
2014
2015
2016/2017
2014
2015
2016/2017
2014
Abbildung 38: Entwicklung der Investitionen in 2014, 2015 und 2016-2017
67
2015
2016/2017
Im Allgemeinen kann eine Zufriedenheit des Engagements in Spanien festgestellt werden. Bezüglich der
Gesamtbeurteilung äußern 72% der befragten Unternehmen eine allgemeine Zufriedenheit. Auch 67% der Mutterhäuser
würden wieder Spanien als Investitionsstandort wählen, wenn es noch keine Investition in Spanien getätigt hätte. 121
2.
Marktbarrieren und –hemmnisse im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien
Die rechtlichen Weichen sind gestellt, die vertragliche Ausarbeitung zieht sich jedoch hin
Zwar hat Spanien für die Verbesserung der Energieeffizienz der Gebäude im Jahr 2013 wichtige gesetzliche Weichen
gestellt. So wurden zum Beispiel durch die Modifizierung des Technischen Baukodexes (Código Técnico de Edificación,
CTE) die Normen an die Erfordernisse der Sanierung angepasst. Das Gesetz für Rehabilitierung, Regeneration und
Renovierung RDL 8/2013 vom 28.6.13, bekannt als Gesetz 3R gilt als wichtiger Rahmen für die umfassende Sanierung.
Für die Umsetzung des "Staatlichen Plan für die Unterstützung der Wohnungsvermietung sowie der städtischen
Rehabilitierung, Regeneration und Renovierung 2013 bis 2016" (geregelt im Erlass RD 233/2013 vom 5.4.13) gibt das
Ministerium für Bauwesen in Kooperation mit den Autonomen Regionen über 2,3 Mrd. Euro aus. Ein Großteil fließt in
die energetische Sanierung von Miethäusern und die Erneuerung von Stadtvierteln.
Somit sind die gesetzlichen Weichen gestellt, die vertragliche Ausarbeitung mit den einzelnen Autonomen Regionen zieht
sich aber nun schon bis Ende 2014 hin. Die Gesamtinvestition soll dank Beiträgen der Regionen und der privaten
Investoren bis 2016 rund 3,8 Mrd. Euro bewegen. Der im Sommer 2014 vorgestellte "Nationale Aktionsplan für
Energieeffizienz 2014 bis 2020" sieht im Gebäudesektor Förderungen für die Segmente vor, die das größte Gewicht am
Energieverbrauch haben, wie Heizung, Klimaanlagen, Lüftung, die Warmwassererzeugung, die Innenbeleuchtung und
weitere Ausstattungen. Ergänzt wird er um die von der EU geforderte "Langfristige Strategie für die energetische
Gebäudesanierung in Spanien", die für den Wohnsektor und die einzelnen Gewerbesegmente Einsparpotenziale nennt
und Interventionsmöglichkeiten.
Es ist nicht einfach, in der Vielfalt der Gesetze, Programme und Zuständigkeiten die Übersicht zu behalten. Vor dem
Hintergrund, dass die Energieeffizienz mit all ihren Nischen für die Erholung des Hochbaus von enormer Bedeutung ist
(er verlor in der Krise 1,6 Mio. Arbeitsplätze) und einen wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen Aufschwung leisten
könnte, vermisst die Branche ein kohärentes Regel- und Anreizsystem. "Die Umsetzung der EU-Richtlinie 2012/27/EU in
den nationalen Rechtsrahmen geschieht auf inkomplette und ungeordnete Weise", äußert sich hierzu der
Energiepolitikexperte Javier García Breva. Die langsame und unkoordinierte Umsetzung könnte laut Herrn Breva auch
damit zusammenhängen, dass das Ministerium für Bauwesen einerseits und das Ministerium für Industrie, Energie und
Tourismus andererseits nicht am gleichen Strang ziehen. Er regt daher ein eigenständiges Energieeffizienzgesetz an.
Trotz allem sieht Herr Breva auch die große Chance, die in diesen neuen Maßnahmen steckt: „Die Renovierung ist das
beste Instrument um Energiekosten in Haushalten und Unternehmen zu reduzieren. Wärmedämmung ist ideal für die
Gebäude, die in Spanien vor 1980 gebaut worden sind; da es damals keinerlei Vorschriften für Dämmung gab, sind diese
Gebäude große Energieverbraucher und das Einsparpotenzial ist enorm“. „Mit Wärmedämmung können je nach
Klimazone bis zu 56% des Energieverbrauchs eingespart werden und das heißt, dass die Investitionskosten in nur 2-3
Jahren amortisiert werden können“, fährt Breva fort. Viele der energetischen Sanierungs-Maßnahmen können seiner
Meinung nach von den Gemeindeverwaltungen eingeführt werden, indem Sie in die städtischen Baunormen
aufgenommen und somit für den Bauherrn verpflichtend werden.
Eine Einführung verschiedener steuerlicher Anreize schlägt die Initiative "Renovate Europe" vor. Sie ist im Oktober 2014
in Spanien gestartet worden, getragen vom nationalen Baudachverband CNC, dem Spain Green Building Council und der
Energieeffizienzstiftung "La casa que ahorra". Das Ziel: Den Energieverbrauch des bestehenden Gebäudebestands bis
2050 im Vergleich zu 2005 um 80% zu senken. Der Initiative zufolge könnte eine konsequente Investition in die
energetische Gebäudesanierung in Spanien bis 2020 über 200.000 Arbeitsplätze entstehen lassen.122
121
122
(AHK Spanien, 2014)
(GTAI - German Trade & Invest, 2014)
68
Allgemeine Problematik
Allgemein nennen die befragten Unternehmen als Hauptproblem die Zahlungsmoral sowie Preiswettbewerb, mit dem sie
sich auf dem spanischen Markt konfrontiert sehen. Auf den weiteren Rängen der Problemskala folgt der Zugang zu
Distributionskanälen sowie zu Marktinformationen.
Kulturelle Unterschiede, die Logistik sowie regionale Eigenheiten innerhalb Spaniens bereiten demgegenüber nach
Aussage der Unternehmen nur in Ausnahmefällen Probleme. Einhellig sehen die Unternehmen, bis auf einige wenige
Einzelfälle, das Image deutscher Produkte als den insgesamt unproblematischsten Faktor an. Umgekehrt bedeutet dies,
dass das Prädikat „Made in Germany“ den wichtigsten positiven Marktaspekt für die dt. Exporteure darstellt.123
3.
Markt- und Absatzpotenziale für deutsche Unternehmen
Dank der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in Spanien, steigen generell die Markt- und Absatzpotenziale für
deutsche Unternehmen. Einen Überblick über die Stärken und Schwächen als auch Chancen und Risiken (SWOTAnalyse) für Spanien werden allgemein in der nachstehenden Tabelle 24 „SWOT-Analyse Spanien“ dargestellt.
Tabelle 24: SWOT-Analyse Spanien124
SWOT – Analyse Spanien
STRENGTHS (STÄRKEN)
 Markt von 47 Mio. Verbrauchern

Gute Infrastruktur und zum Teil technologisch-
WEAKNESSES (SCHWÄCHEN)
 Hohe Arbeitslosigkeit

industriell exportstarke Unternehmen
Nur langsamer Abbau der hohen Firmenverschuldung,
anhaltende Kreditklemme

Breites Zuliefernetz

Hohe, steigende Staatsverschuldung

Lohndämpfung und gestiegene

Defizite in der Berufsausbildung
Wettbewerbsfähigkeit

Im EU-Vergleich niedrige Unternehmensinvestitionen

Wachsende Internationalisierung
OPPORTUNITIES (CHANCEN)

„Made in Germany“ zieht unverändert stark

Durch Liquiditätsengpässe suchen viele Firmen
einen starken Partner

Aufgestauter Investitions- und
Modernisierungsbedarf

Spanien bietet sich als Gas-Hub in der EU an

Brücke nach Portugal, Lateinamerika und
Nordafrika
in F+E
THREATS (RISIKEN)

Große externe Abhängigkeit (Anlegervertrauen)

Hohe Jugendarbeitslosigkeit (55,5%)

Gewicht der notleidenden Kredite am Kreditvolumen
(über 13%)

Umstrukturierung auf der regionalen und
kommunalen Ebene noch unzureichend

Wachsende regionale Nationalinteressen (Katalonien)
Absatzchancen deutscher Hersteller im Bereich „Energieeffizienz im Gebäudesektor“
Generell genießen Produkte "Made in Germany" eine hohe Wertschätzung in Spanien. Wie aus einem Bericht der GTAI
von Anfang 2014 hervorgeht, ist "Made in Germany" weiterhin ein Gütesiegel für Qualität und Service, das für alle
Investitions- und Konsumgüterbranchen gilt. Deutsche Marken sind Inbegriff von Qualität, Spitzentechnologie,
Innovation, Design, Zuverlässigkeit und lange Lebensdauer. Unternehmer verbinden damit High-Tech-Erzeugnisse,
energiesparende und umweltschonende Produktionsverfahren, bedienungs- und wartungsfreundliche Geräte und
123
124
(AHK Spanien, 2014)
(GTAI - German Trade & Invest, 2014)
69
Apparate, nicht zuletzt flexiblen und zuverlässigen Kundenservice sowie im Ernstfall schnelle und fachmännische
Problembehebung. Die Assoziationen beim Verbraucher sind nicht viel anders: Sie werden als Spitzenprodukte auf dem
letzten Technologiestand wahrgenommen. Das einzige „Aber“, ist, laut GTAI-Bericht, der höhere Preis, der häufig für
deutsche Qualitätsprodukte gegenüber zum Beispiel dem Wettbewerb aus Frankreich oder Italien, gezahlt werden muss,
was den Absatz deutscher hochpreisiger Produkte in der noch angeschlagenen spanischen Wirtschaft erschwert.
Deutsche Hersteller sollten daher ihren spanischen Vertriebspartnern mit einer flexiblen Preispolitik
entgegenkommen.125
Die folgenden Aussagen von Experten, die im spanischen Energieeffizienzmarkt aktiv sind, geben Eindrücke über die
Absatzchancen und Problematik.
Obwohl die Neubautätigkeit in Spanien seit 2008 um 90% zurückgegangen ist, sieht Frau Dolores Huerta, Architektin
und Technische Leiterin des Green Building Councils (GBCe) gerade die Baukrise als Chance: „Unserer Beobachtung
zufolge, ist den Fachleuten aus dem Bausektor nun bewusst geworden, dass wir nachhaltiger und energieeffizienter
bauen müssen. Paradoxerweise hat uns gerade die Wirtschaftskrise, die sich so negativ auf den Bausektor ausgewirkt hat,
gezeigt, dass wir bewusster bauen müssen. Die Zukunft des Sektors liegt in der Renovierung von bestehenden Gebäuden
unter Einhaltung von Energieeffizienzkriterien und Nachhaltigkeit.“ In Bezug auf den Endverbraucher, den Bauherrn,
fügt Frau Huerta an: „Solange der normale Bürger die Vorteile der Energieeffizienz für seinen Geldbeutel und für die
Umwelt nicht kennt, wird er auch keine Energieeffizienz-Maßnahmen umsetzen. In diesem Bereich sind noch viele
Aufklärungskampagnen und Information nötig.“
Auch der Energiepolitikexperte Javier Garcia Breva sieht in der energetischen Sanierung der Außenhaut von Gebäuden
einen Riesenmarkt in Spanien. Bedenken hat er wegen der Amortisierung, die bei aufwendigen komplexen
Sanierungsvorhaben länger ist als bei Einzel-Maßnahmen. „4 Jahre Amortisationszeit werden in Spanien gut akzeptiert,
länger wird vom Kunden nicht angenommen“, ist seine Einschätzung. Er sieht deshalb echte Chancen für ausländische
Anbieter von Produkten und Dienstleistungen, die auch gleich Lösungen für die Finanzierung der Effizienz-Maßnahmen
mitbringen. Seinen Worten nach gibt es unter den Komplettanbietern kaum spanische Wettbewerber. „Der Markt ist
vorhanden, die Nachfrage nach energieeffizienten Produkten muss aber noch forciert werden, wenn nötig von
ausländischer Seite.“
Erfahrungen deutscher Unternehmen in Spanien
Herr Ralf Kynast, Geschäftsführer der spanischen Delegation des Braunschweiger Solarthermie-Anbieters Solvis GmbH
& Co.KG, geht bei einem Gespräch in der AHK Spanien, auf die Hürden ein, mit denen das Unternehmen, das seit 2002
mit seinen Produkten auf dem spanischen Markt vertreten ist und seit 2010 über eine eigene Niederlassung in Katalonien
verfügt: „In den letzten Jahren sind vermehrt „schwarze Schafe“ mit ineffizienten Lösungen auf dem Markt aufgetaucht,
es gibt eine zu starke Vermischung von Energieeffizienzunternehmen, die Effizienz nur als Randthema behandeln. Neben
der Finanzierungsproblematik sieht Herr Kynast aber die Komplexität und Langsamkeit des Verwaltungsapparats als
größtes Problem in Spanien. Trotz aller Hürden, schätzt Kynast die weitere Marktentwicklung in Spanien positiv ein.
„Unsere Solvis-Produkte“ schaffen 20-25% Energieeinsparung und amortisieren sich bereits in 3-4 Jahren“. Der
Gegenwind, den die Erneuerbaren zunächst von Energieversorgern wie Gas Natural, Repsol und Cepsa bekamen, hat sich
nun gewandelt und inzwischen arbeitet Kynast mit einem der Gasversorger zusammen. Da laut Kynast viele Haushalte
dem Gas als Energieträger „mit Respekt“ begegnen, versuchen die traditionellen Energieversorger inzwischen mit dem
Einsatz von erneuerbaren Energien ihr Image aufzubessern und Kunden zu halten. Fossile Brennstoffe lassen sich gut mit
Solarenergie kombinieren und damit kommt der nachhaltige Energiemix auch in die Haushalte und zum
Endverbraucher.
Energieeffizienz heißt Wertschöpfung
Jose Luis Martínez, Geschäftsführer von Arditecnica, Architekturbüro mit deutscher Beteiligung, hat viele Projekte für
namhafte internationale Industrie- und Handelsunternehmen sowie für Tourismusanlagen durchgeführt. Auch er
bezeichnet die Energieeffizienz als Chance und als Wertschöpfung. „Hotels und Einkaufszentren sind häufig in der Hand
125
(GTAI - German Trade & Invest, 2014)
70
von Investoren und die schauen sehr auf die Unterhaltskosten ihrer Immobilien. Ein Hotel mit einer Energieklasse unter
B ist für Investoren nicht mehr rentabel und auf dem Immobilienmarkt schlecht zu veräußern. Hotelketten investieren
mit Eigenmitteln in die Verbesserung der Energieeffizienz ihrer Gebäude, zum einen um Energiekosten zu sparen, zum
anderen um nicht an Wert zu verlieren und für Investoren attraktiv zu bleiben.“ Seiner Erfahrung nach, sind gerade im
höherwertigen Bau deutsche Produkte und Handwerker wegen ihrer Qualität gefragt.
4.
Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg
Ein Markteinstieg in Spanien kann über unterschiedliche Wege erfolgen. Für deutsche Unternehmen, die den Schritt ins
Ausland planen, sollte der Weg des Markteinstiegs in Abhängigkeit des Produktes oder der Dienstleistung sowie der
jeweiligen Unternehmung entschieden werden. Die Außenhandelskammer für Spanien bietet hierbei eine
Markteinstiegsberatung sowie praktische Unterstützung, wie beispielsweise Kontaktrecherche oder
Geschäftspartnervermittlung.
Charakterisierung des spanischen und deutschen Kulturraumes
Bei jeder Auslandsaktivität sollten kulturelle und sprachliche Unterschiede besondere Beachtung finden. Bei der
Charakterisierung des spanischen und deutschen Kulturraumes lassen sich beispielsweise im Hinblick auf die
Zeitperzeption sowie Umgang mit sozialen Kontakten Unterschiede feststellen. Zeit wird in Spanien weniger numerischdiskret verstanden, Hektik wird dahingegen abgelehnt. Sie stört ein harmonisches Zusammenarbeiten, sodass
beispielsweise auch Geschäftsessen in Spanien einen festen und wichtigen Bestandteil der geschäftlichen Beziehungen
darstellen, denen viel Zeit gewidmet wird. Beim Umgang mit sozialen Kontakten kann in Deutschland eine klare
Trennung von Menschlich/Persönlichem und Organisatorisch/Institutionellem erkannt werden. In Spanien findet man
diese Trennung weniger vor.
Strategien der Marktbearbeitung
Generell kann zwischen drei verschiedenen Strategien unterschieden werden. Beim Direktvertrieb werden die
Produkte bzw. Dienstleistungen direkt an den Kunden verkauft. Dies kann ein erfolgsversprechendes Konzept für
Konsumgüter darstellen, da es weder zu einer Gewinnteilung noch zu Verteilungskonflikten kommt. Für den
Direktvertrieb von Investitionsgütern ist eine rückläufige Bedeutung festzuhalten, da es sich bei Investitionsgütern oft
um Produkte oder Dienstleistungen handelt, die neben dem Kauf auch eine spezifische Beratung sowie technisches
Know-how benötigen.
Die gängigste Form der gezielten Marktbearbeitung geschieht über einen Kooperationspartner. Dies kann als eine
freiwillige Zusammenarbeit von Unternehmen bezeichnet werden, wobei diese rechtlich unabhängig bleiben. Oftmals
findet man eine Zusammenarbeit mit mehreren Partnern vor.
Der Grad der Marktzufriedenheit nimmt mit einem Kooperationspartner im Vergleich zum Direktvertrieb zu und erreicht
bei der intensivsten Form der Marktbearbeitung, die eigene Präsenz bzw. eigene Mitarbeiter in Spanien die besten
Ergebnisse. In aller Regel läuft diese Form der Marktbearbeitung über Vertriebsbüros. Hierbei kann die Marktaktivität
direkt vom deutschen Unternehmen gesteuert werden, sodass Sprachprobleme vollständig umgangen werden können. 126
Erfolgsfaktor Sprache127
Sprachprobleme nehmen eine besondere Rolle im Hinblick auf die Zusammenarbeit von deutschen und spanischen
Unternehmen ein. Die AHK Spanien führte hierbei eine Umfrage „Erfolgsfaktor Sprache“ durch. Es konnte festgestellt
werden, dass Marktaktivitäten, die ohne spanischsprachige Mitarbeiter durchgeführt werden, zu 74% mit Unbefriedigend
bzw. Schlecht beurteilt werden. Bei Marktaktivitäten, die mit spanischsprachigen Mitarbeiten erfolgte, äußern sich 47%
der Befragten Unternehmen mit Gut bzw. Zufriedenstellend.
126
127
(AHK Spanien, 2014)
(AHK Spanien, 2014)
71
VI. Zielgruppenanalyse
1. Profile Marktakteure
1.1 Administrative Instanzen und politische Stellen der unterschiedlichen Verwaltungsebenen
Spanisches Institut für Energiediversifikation und -einsparung
IDAE (Instituto para la Diversificación y Ahorro de la Energía)
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Position:
Korrespondenzsprachen:
Gründung:
Geschäftstätigkeit allgemein:
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Calle Madera, 8
E - 28004 Madrid
0034 914 564 900
0034 915 230 414
[email protected]
www.idae.es
Herr Juan Antonio Alonso
Leiter der Abteilung Energieeinsparung und Energieeffizienz
Spanisch
1974
Das spanische Institut für Energiediversifikation und Energieeinsparung gehört dem
Ministerium für Industrie, Tourismus und Handel an. Das strategische Ziel des IDAE
ist, die gesetzlichen Vorgaben in den Bereichen Energieeinsparungen und
Energieeffizienz sowie Erneuerbar Energien zu erreichen.
Ausarbeitung und Verwaltung von Förderprogrammen in Zusammenarbeit mit den
Autonomen Regionen. Förderung der Leistungsfähigkeit und der
Einsatzmöglichkeiten von energieeffizienten Technologien in Gebäuden, der
Industrie dem Transportwesen und der Landwirtschaft. Entwicklung und
Finanzierung von Pilotprojekten Technische Beratung Durchführung von
Bildungskampagnen.
72
Technologisches Institut für den Hotelsektor
(Instituto Tecnológico Hotelero)
CEHAT - Confederación Española de Hoteles y Alojamientos Turisticos
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson/ Position:
Korrespondenzsprachen:
Gründung:
Geschäftstätigkeit allgemein:
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Calle Orense, 32, Entreplanta
E - 28020 Madrid
0034 902 110 784
0034 917 701 982
[email protected]
http://www.ithotelero.com/
Herr Óscar Alonso (Abteilung Nachhaltigkeit und Energieeffizienz)
Spanisch
1952
Das Institut, das dem spanischen Verband für Hotels und touristische Einrichtungen
(CEHAT) angehört, hat das Ziel, die neuen Technologien sowie Managementsysteme
im Hotelsektor zu verbreiten. Diese sollen die Kompetenzfähigkeit, Qualität,
Rentabilität, Nachhaltigkeit sowie die Effizienz verbessern.
Das Institut realisiert verschiedene Projekte im Bereich der Energieeffizienz sowie
erneuerbaren Energien. Die Projekte betreffen beispielsweise den Bereich der
Wassereinsparung sowie Implementierung von Solarthermieanlagen im Hotelsektor.
CENER - Institut für erneuerbare Energien
(Centro Nacional de Energías Renovables)
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Position:
Korrespondenzsprachen:
Gründung:
Anzahl der Mitarbeiter:
Geschäftstätigkeit allgemein:
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Ciudad de la Innovación, nº 7
E - 31621 Sarriguren (Navarra)
0034 948 252 800
0034 948 270 774
[email protected]
www.cener.com
Herr Florencio Manteca González
Leiter der Abteilung Bioklimatisches Bauen
Spanisch
2002
200
Das CENER ist ein nationales Forschungsinstitut, das sich der angewandten
Forschung, Entwicklung und Förderung von Erneuerbaren Energien und der
Steigerung der Energieeffizienz widmet. Abgesehen von Windkraft, Biomasse und
Solarenergie stellt eines der Forschungsfelder die Bioklimatische Architektur dar.
Das Institut für erneuerbare Energien forscht an energieeffizienten Bauweisen. In
Zusammenarbeit mit Architekten, Ingenieuren und Projektentwicklern bietet es
darüber hinaus Beratung unter anderem in den Bereichen Energieeinsparung und
Energieeffizienz im Gebäudebau, Bioklimatische Architektur, und energieeffiziente
Materialien an.
73
CETEMMSA
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Korrespondenzsprachen:
Gründung:
Anzahl der Mitarbeiter:
Jahresumsatz:
Geschäftstätigkeit allgemein:
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Av. d'Ernest Lluch, 36
Parc Científic i de la Innovació TecnoCampus.
E – 08302 Mataró (Barcelona)
0034 937 419 100
0034 937 419 228
[email protected]
www.cetemmsa.com
Herr Eduard Losco
Spanisch, Englisch
1991
80
8 Mio. €
Bei CETEMMSA handelt es sich um ein Technologiezentrum, das auf den Bereich
Forschung & Entwicklung spezialisiert ist. Die Gründung ist das Ergebnis einer
Gemeinschaftsinitiative verschiedener Unternehmensverbände und der öffentlichen
Verwaltung zur Förderung technologischer Innovation und Unternehmensentwicklung.
Eine der wichtigsten Funktionen des Technologiezentrums stellt die Kooperation mit
anderen Forschungszentren und Universitäten dar, um Gemeinschaftsprojekte zu
entwickeln. CETEMMSA arbeitet mit Unternehmen aller Größen und verschiedenen
Branchen an gemeinsamen Projekten mit dem Ziel, Produkte technologisch
weiterzuentwickeln. In der Vergangenheit hat es bereits Projekte im Bereich der
Erneuerbaren Energien und Energie-Effizienz-Steigerung durchgeführt.
Forschungsinstitut Eduardo Torroja
(Instituto de ciencias de la construcción Eduardo Torroja)
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson/ Position:
Korrespondenzsprachen:
Gründung:
c/ Serrano Galvache 4
E - 28033 Madrid
0034 913 020 440
0034 913 020 700
[email protected]
www.ietcc.csic.es
Victor Ramón Velasco Rodríguez (Direktor)
Spanisch
1934
Geschäftstätigkeit allgemein:
Das Institut Eduardo Torroja ist ein Forschungsinstitut im Bereich des Bauwesens,
das zum spanischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung gehört. Es bietet
außerdem wissenschaftlich-technische Beratung an.
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Forschung im Bereich Energieeffizienz und Energieeinsparung,
Förderung innovativer Systeme und Bautechniken,
Entwicklung neuer Materialien, Prüfung der Zuverlässigkeit und der Haltbarkeit
neuer Materialien.
74
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson/ Position:
Korrespondenzsprachen:
Gründung:
ITeC - Katalanisches Institut für Technologien im Bauwesen
(Institut de Tecnologia de la Construcció de Catalunya)
Calle de Welington, 19
E - 08018 Barcelona
0034 933 093 404
0034 933 004 852
[email protected]
www.itec.es
Herr Anton Checa Torres (Direktor)
Spanisch
1978
Geschäftstätigkeit allgemein:
Das Katalanische Institut für Technologien im Bauwesen bietet Informationen für
alle im Bauwesen beteiligten Gewerke. Das Institut übernimmt das
Projektmanagement, die Bewertung sowie Zertifizierung für Projekte im Bauwesen.
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Die aktuellen Gesetze im Hinblick auf Gebäudeeffizienz finden Anwendung beim
Projektmanagement, der Bewertung sowie Zertifizierung für die jeweiligen
Gebäude.
CETIB –Vereinigung der Industrieingenieure in Barcelona
(El Col·legi d’Enginyers Tècnics Industrials de Barcelona)
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson/ Position:
Korrespondenzsprachen:
Gründung:
Consell de Cent, 365
E - 08009 Barcelona
0034 933 093 404
0034 933 004 852
[email protected]
www.cetib.cat
Frau Montse Grau (Koordinatorin)
Spanisch
1958
Geschäftstätigkeit allgemein:
Die Vereinigung der Industrieingenieure in Barcelona wurde mit dem Ziel
gegründet den Berufsstand der Industrieingenieure zu repräsentieren, die
beruflichen Interessen seiner Mitglieder zu vertreten und die Einhaltung der
gesetzlichen Vorschriften bei der Ausübung des Berufes zu überwachen.
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Fortbildung der Mitglieder
75
Atecyr - Verband für Klimatisierungs- und Kühlungsanlagen
(Asociación Técnica Española de Climatización y Refrigeración)
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson/ Position:
Korrespondenzsprachen:
Gründung:
c/ Navaleno 9
E - 28083 Madrid
0034 917 671 355
0034 917 670 638
[email protected]
www.atecyr.org
Herr Javier Moreno de la Cuesta (Präsident)
Spanisch
1974
Geschäftstätigkeit allgemein:
Atecyr ist ein Verband für Klimatisierungs- und Kühlungsanlagen, der 1974 als
gemeinnützige Organisation gegründet wurde.
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Atecyr widmet sich der Erstellung und Verbreitung von technischem und
wissenschaftlichem Informationsmaterial über Technologien in den Bereichen
Heizungs- und Kühlungsanlagen, Belüftungen, Energie und Umwelt und der
Durchführung von Fortbildungsmaßnahmen.
Andimat - Nationaler Verband von Herstellern von Isolierungsmaterialien
(Asociación Nacional de Fabricantes de Materiales Aislantes)
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson/ Position:
Korrespondenzsprachen:
Calle Velázquez, 126 3º C
E - 28006 Madrid
0034 915 755 426
0034 915 750 800
[email protected]
www.andimat.es
Herr Luis Mateo Montoya (Direktor)
Spanisch
Geschäftstätigkeit allgemein:
Andimat ist ein Verband von Herstellern sowie Vertriebs- und
Installationsunternehmen von Isolierungsmaterialien
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Technische Beratung für den Einsatz von Isolierungsmaterialien für die thermische
und akustische Isolierung unter anderem bei Renovierungen zur Steigerung der
Energieeffizienz und der Senkung des Energieverbrauchs. Beratung bezüglich der
energetischen Zertifizierung von Gebäuden und den geltenden gesetzlichen
Vorschriften.
76
SEOPAN (Asociación de Empresas Constructoras de Ámbito Nacional)
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson/ Position:
Korrespondenzsprachen:
Gründungsjahr:
Jahresumsatz:
C/ Serrano 174
E-28002 Madrid
0034 915 630 504
0034 915 629 844
[email protected]
www.seopan.es
Frau Paloma Tello Lucini (Kommunikation)
Spanisch
1957
5% des spanischen BIP
Geschäftstätigkeit allgemein:
Verband der spanischen Baufirmen, die in den Bereichen Infrastruktur, Gebäude,
Dienstleistungen, Verwaltung und Immobilien tätig sind. Die Hauptaspekte, nach
denen der Verband seine Aktivitäten ausrichtet, sind Sicherheit der Mitarbeiter,
Verantwortung für die Umwelt, Verstärkung der Forschung und die Verantwortung
gegenüber den Aktionären.
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Die Firmen des SEOPAN beziehen in ihre Geschäftstätigkeit Kriterien zum
Umweltschutz ein, darunter die Verringerung der Umweltbelastung und eine
Verbesserung der Energieeffizienz sowohl während der Bauphase als nach
Fertigstellung des Projekts.
ANFALUM - Asociación Española de Fabricantes de Iluminación
Adresse:
Telefon:
Email:
Web:
Kontaktperson (Position):
Korrespondenzsprachen:
Gründung:
Calle Príncipe de Vergara,
nº 12, 1ºB, 28001 Madrid
0034 91 435 55 08
[email protected]
www.anfalum.com
Beatriz Álvarez (Kommunikation)
Spanisch
1980
Geschäftstätigkeit allgemein:
ANFALUM ist ein spanischer Verband, der aus 87 Herstellern für Innen-, Außenund Notfallbeleuchtung besteht. Das Hauptanliegen von ANFALUM besteht darin,
die Interessen der Mitglieder zu repräsentieren und zu bewahren im Zusammenhang
mit der Nachfrage der Industrie, den Marktgeschehnissen, den rechtlichen
Rahmenbedingungen sowie den aktuell politischen Geschehnissen.
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Der Verband unterstützt vor allem die Herstellung von energieeffizienten
Beleuchtungen. So werden beispielsweise Veranstaltungen durchgeführt, in denen
Erfahrungen ausgetauscht werden und über die neuesten Entwicklungen informiert
wird.
77
ANILED - Asociación Española de la Industria LED
Adresse:
Telefon:
Email:
Web:
Korrespondenzsprachen:
Gründung:
Calle Velázquez, 94, 1ª planta ,
28006 Madrid
0034 917 818 798
[email protected]
http://www.aniled.es/
Spanisch
2012
Geschäftstätigkeit allgemein:
ANILED ist ein spanischer Verband mit 35 Mitgliedern aus dem Sektor LEDBeleuchtung. Das Hauptanliegen von ANILED besteht darin, die Interessen der
Mitglieder zu repräsentieren und zu bewahren im Zusammenhang mit der
Nachfrage der Industrie, den Marktgeschehnisse, den rechtlichen
Rahmenbedingungen sowie den aktuell politischen Geschehnissen.
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Der Verband unterstützt die nachhaltige Entwicklung der LED Industrie mit dem
Ziel, den Energiekonsum sowie die Emissionen zu reduzieren.
La Asociación de Empresas de Eficiencia Energética - A3e
Adresse:
Telefon:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Korrespondenzsprachen:
Geschäftstätigkeit allgemein:
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Paseo de la Castellana, 164. Entreplanta 1ª
28046 Madrid
00 34 917 885 724
[email protected]
http://www.asociacion3e.org/index.php
Antonio López-Nava (Geschäftsführer)
Spanisch
Der Verband der Energieeffizienz - A3eJahr ist einer der drei EnergiedienstleisterFachverbände Spaniens. Er vertritt die Interessen der Unternehmen, die im Bereich
der Energieeffizienz tätig sind: Beratungen / Audits, Energieunternehmen,
Energiedienstleistungsunternehmen, Hersteller von Anlagen und Komponenten,
Betreuer und Installateure.
s.o.
78
Dirección General de Industria, Energía y Minas (Madrid)
Adresse:
Telefon:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Korrespondenzsprachen:
Geschäftstätigkeit allgemein:
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
C/ Cardenal Marcelo Spínola, 14. Edif. F-4.
28016 Madrid
0034 91 580 21 94
[email protected]
http://www.madrid.org/
Carlos López Jimeno
Spanisch
Die D.G. de Industria, Energía y Minas ist als Verwaltungsstelle für alle Aktivitäten in
den Bereichen Energieeffizienz sowie erneuerbare Energien in der Kommune Madrid
zu verstehen. Hierbei übernimmt die öffentliche Institution Genehmigungen,
Veröffentlichungen, Publikationen, Zertifizierungen sowie
Informationsveranstaltungen.
s.o.
1.2 Anbieter Fenstermarkt
HOCO Ventanas S.A. Unip.
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Korrespondenzsprachen:
Gründungsjahr:
Jahresumsatz:
Mitarbeiter:
Geschäftstätigkeit allgemein:
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Comarca de la Marina 11 – Sector 1
E – 46880 Bocairent - Valencia
0034 96 235 50 00
0034 96 235 51 21
[email protected]
www.hoco.es
Herr Miguel Robles
Spanisch
1971
Ca. 400 Mio. Euro
Ca. 4200 weltweit
Hoco Ventanas ist die spanische Tochterfirma von Hocoplast Bauelemente GmbH,
die wiederum Teil der Haas Unternehmensgruppe ist. Mit Hoco begannen die
Aktivitäten der Haas Group auf dem Bauelementemarkt mit Fenster-, Türen und
Rollladensystemen. Hoco ist einer der bedeutendsten Fensterhersteller in Europa
und exportiert europaweit.
Durch die Installation von modernen Fenster- und Türsystemen und
Wärmeisolierung fördert Hoco die effizientere Energienutzung
79
Kömmerling Profine Iberia S.A.U
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Korrespondenzsprachen:
Gründungsjahr:
Jahresumsatz:
Mitarbeiter:
Geschäftstätigkeit allgemein:
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Pol. Industrial Alcamar, s/n
E - 28816 Camarma de Esteruelas - Madrid
0034 91 886 60 45
0034 91 886 60 05
[email protected]
www.kommerling.es
Herr Jose Ramón Navarro
Spanisch, Deutsch, Englisch
1897 in Deutschland
Ca. 800 Mio. Euro
3700 weltweit
Kömmerling gilt als eine der führenden Marken unter den Fenstersystemen. Mit
einem umfangreichen Angebot an Profilsystemen und unter Verwendung moderner
Materialien und Profilstrukturen bietet Kömmerling seinen Partnern durchdachte
Lösungen zur Fertigung von Fenster- und Haustürsystemen. In Spanien ist
Kömmerling die führende Marke für PVC Fenstersysteme und ist weltweit vertreten.
Das Erreichen der optimalen Wärmeisolierung durch Fenster und Haustürsysteme
minimiert den Energieverlust.
Industrias REHAU S.A.
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Korrespondenzsprachen:
Gründungsjahr:
Jahresumsatz:
Mitarbeiter:
Geschäftstätigkeit allgemein:
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Pol. Industrial Camí Ral
C/ Miquel Servet 25
E – 08850 Gava - Barcelona
0034 93 635 35 00
0034 93 635 35 02
[email protected], [email protected], [email protected]
www.rehau.es
Herr Andreu Arimany
Spanisch, Deutsch, Englisch
1948 in Deutschland
Ca. 1,3 Mrd. Euro
Ca. 15000
REHAU ist der führende System- und Serviceanbieter polymerbasierter Lösungen in
den Bereichen Bau, Automotive und Industrie. Im Bereich Bau werden Lösungen
u.a. für Fenster- und Fassadensysteme angeboten. Das Unternehmen ist in mehr als
170 Standorten, 54 Ländern und 5 Kontinenten weltweit vertreten. Industrias
REHAU ist die spanische Delegation.
REHAU Systemlösungen decken alle drei Säulen der Energieeffizienz ab: Energie
effizient erzeugen, Energie effizient nutzen und Energieverluste reduzieren. Vor
allem im Bereich der Gebäudesanierung, durch neue Fenster- und Fassadensysteme,
Heiz und Kühlsysteme, bietet REHAU ein große Palette mit Energiesparpotenzial an.
80
SCHÜCO Iberia S.L.
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Korrespondenzsprachen:
Gründungsjahr:
Jahresumsatz:
Mitarbeiter:
Avda. de San Roque 33
E – 28343 Valdemoro - Madrid
0034 91 808 40 20
0034 91 808 40 40
[email protected]
www.schuco.es
Herr Angel Funcia
Spanisch, Deutsch, Englisch
1951 in Deutschland
2,38 Mrd. Euro
5000 weltweit
Geschäftstätigkeit allgemein:
Schüco ist der führende Anbieter von zukunftsweisenden Gebäudefassaden und
bietet weltweite Solarlösungen (Photovoltaik und Solarthermie), moderne Fenster-,
Türen- und Fassadentechnologien und individuelle Beratung für Architekten, Planer,
Investoren und Bauherren an. Das Unternehmen ist in über 75 Ländern vertreten.
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Das Programm von Schüco ENERGY2 fördert einmal durch Solarstrom und
Solarwärme saubere Energiegewinnung in Häusern und Gebäuden und durch
Fenster- und Türensysteme eine optimale Wärmedämmung zur Vermeidung von
Energieverlust.
VEKAPLAST IBÉRICA S.A.U
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Korrespondenzsprachen:
Gründungsjahr:
Jahresumsatz:
Mitarbeiter:
Geschäftstätigkeit allgemein:
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Pol. Industrial Villalonquéjar
C/ López Bravo, 58
E - 09001 Burgos
0034 94 747 30 20
0034 94 747 30 21
[email protected]
www.veka.es
Herr Jose Luis Castellón
Spanisch, Deutsch, Englisch
1984 (in Spanien)
Ca. 600 Mio. Euro
Ca. 2800
VEKA ist ein weltweit führendes Unternehmen für Kunststoffprofile für Fenster und
Türen mit Hauptsitz in Deutschland. VEKAPLAST IBERICA mit Sitz in Burgos ist
eine der weltweit agierenden Tochtergesellschaften und für den spanischen,
portugiesischen und lateinamerikanischen Markt zuständig. VEKA hält ein breites
Programm von Profilen für die unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten bereit: von
Fenstern über Schiebetüren und Haustüren bis zu Rollläden und Klappläden.
Insgesamt stehen über 1.600 verschiedene Profile zur Verfügung.
Dem technischen Baukodex (CTE) zu Folge müssen Fenster bestimmte Kriterien
erfüllen. Die Fenster und die Schließsysteme von VEKA sind mit
Mehrkammersystemen ausgestattet, sodass die thermische Isolierung gewährleistet
ist.
81
1.3 Anbieter Heizung und Klima
BUDERUS - Robert Bosch España S.L.U.
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Korrespondenzsprachen:
Gründungsjahr:
Bosch Termotecnia (TT/SEI)
Hermanos Garcia Noblejas, 19
28037 Madrid
0034 902 996 725
0034 902 996 321
[email protected]
www.buderus.es
Spanisch
1731 - Gründung Buderus
2003 - Auflösung und Eingliederung in den Boschkonzern
Geschäftstätigkeit allgemein:
Buderus ist eine Marke der Boschgruppe, die sich auf den Bereich der Heizungs-,
Warmwasser-, Solar-, Geo-, Wind- und Wärmepumpentechnologie spezialisiert hat.
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Ein Großteil der Produkte der Buderus ist für energieeffiziente Maßnahmen geeignet
und integriert hohe Energieeffizienz durch Einsatz von erneuerbaren Energien.
Junkers
Adresse:
Telefon:
Email:
Web:
Korrespondenzsprachen:
Gründungsjahr:
Robert Bosch España S.A. Dpto. Junkers (TT/SSP)
Hnos. García Noblejas, 19
28037 Madrid
0034 902 100 724
[email protected]
http://www.junkers.es/usuario_final/inicio_usuario/inicio
Spanisch
1895, seit 1932 zur Bosch-Gruppe
Geschäftstätigkeit allgemein:
Die Geschäftstätigkeit der Firma Junker liegt in der Heizungs-, Warmwasser-,
Klimatisierungs- und Solartechnik. Außerdem bietet die Firma Produkte im Bereich
der erneuerbaren Energien an (bspw. Wärmepumpen).
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Das Unternehmen verfügt über ein weites Spektrum an Produkten im Bereich der
erneuerbaren Energien bzw. der Energieeffizienz.
82
Sauter Ibérica, S.A.
*S.A. VERGLEICHBAR MIT DER DEUTSCHEN AG
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Korrespondenzsprachen:
Gründungsjahr:
Jahresumsatz:
Mitarbeiter:
Geschäftstätigkeit allgemein:
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Jacint Verdaguer, 34-38
E – 08902 Barcelona
0034 934 329 500
0034 619 266 051
[email protected]
www.sauteriberica.com
Herr Sergi Esteve (Marketingleiter)
Spanisch, Englisch
1970
14,5 Mio. €
102
Die SAUTER Gruppe gehört in weiten Teilen der Welt zu den technologisch
führenden Firmen im Bereich der Gebäudeautomation und Systemintegration.
SAUTER entwickelt, produziert und vertreibt als Spezialist energieeffiziente
Lösungen im Gebäudemanagement. Das Unternehmen bietet Beratungsleistungen
betreffend Einsparungen der Energiekosten und des aktiven Umweltschutzes sowie
innovativer Lösungen an.
Gebäudemanagement-Lösungen von SAUTER gewährleisten präzise Antworten auf
kundenspezifische Anforderungen an eine optimale Gebäudenutzung, sei es
Raumklima, Sicherheit oder Energieeinsparung. Zu den angebotenen Produkten
zählen u.a. elektronische Zeitschalter, Zweipunktregler, Messwerterfassung, StandAlone-Regler, Elektrische Antriebe, Ventile, Mischer, Klappen, Pneumatik,
pneumatische Antriebe, Ventile sowie Gebäudemanagement-Systeme.
Vaillant S.L.
Adresse:
Telefon:
Fax:
Web:
Korrespondenzsprachen:
Gründungsjahr:
Geschäftstätigkeit allgemein:
Delegación Centro
c/ La Granja, 26 Pol. Ind. Apdo. 1.143
28108 Alcobendas - Madrid
0034 916 572 091
0034 916 610 570
www.vaillant.es
Spanisch
1981
Vaillant S.L. ist als einer der führenden Anbieter für Heizungssysteme,
Klimatisierungstechnik und auch im Bereich erneuerbarer Energien tätig. Im
weiteren Produktkreis sind Wärmepumpen, Solarenergie sowie Hybridsysteme, die
erneuerbare Energien mit konservativen Heizungssystemen kombinieren, zu finden.
Die Firma setzt eine große Anzahl an Techniken mit erneuerbaren Energien in ihren
Produkten ein.
83
Viessmann S.L.
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Korrespondenzsprachen:
Gründungsjahr:
Jahresumsatz:
Mitarbeiter:
Área Empresarial Andalucía
C/ Sierra Nevada, 13
28320 Pinto - Madrid
0034 902 399 299
0034 916 497 399
[email protected]
www.viessmann.es
Spanisch
1917 (Viessmann Deutschland)
1,7 Mrd. Euro
9400
Geschäftstätigkeit allgemein:
Die Viessmann-Group ist einer der international führenden Hersteller von
Heiztechnik-Systemen und bietet Produkte an für Ein- und Zweifamilienhäuser,
Mehrfamilienhäuser, Industrie, Gewerbe, Kommunen und Nahwärmenetze. Das
Leistungsspektrum der Viessmann Group umfasst: Brennwerttechnik für Öl und
Gas, Solarsysteme, Wärmepumpen, Holzfeuerungsanlagen, Kraft-Wärme-Kopplung,
Biogasanlagen, Dienstleistungen.
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Das gesamte Leistungsspektrum befindet sich im Bereich der Energieeffizienz sowie
ist durch den Einsatz von erneuerbaren Energien charakterisiert.
1.4 Anbieter Dämmungen
BASF Poliuretanos Iberia S.A.
Adresse:
Telefon:
Fax:
Web:
Jahresumsatz:
Mitarbeiter:
c/ Compositor Vivaldi, 1-7
08191 Rubí
0034 936 806 100
0034 936 806 200
www.polyurethanes.basf.de/pu/Spain/
120,03 Mio. Euro (2008)
72 (2008)
Geschäftstätigkeit allgemein:
BASF Poliuretanos Iberia S.A. ist im Bereich der Polyurethane für verschiedene
Anwendungen wie Gebäudeisolierung aber auch der Textilindustrie
(Schuhkomponenten) oder in der Automobilindustrie (Sitz-,
Cockpitkomponenten,etc.) tätig.
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Im Bereich der Energieeffizienz produziert BASF Poliuretanos Iberia S.A. unter
anderem Isolierkomponenten für Gefrier- und Kühlsysteme sowie eine breite Palette
an Isolierkomponenten im Bereich der Gebäudeisolierung (flexible wie starre
Elemente).
84
Adresse:
Telefon:
Fax:
Web:
Jahresumsatz:
Mitarbeiter:
ROCKWOOL Peninsular S.A.U.
Bruc, 50, 3º 3ª.
08010 Barcelona
0034 933 189 028
0034 933 178 966
http://www.rockwool.es/
283 Mio. EUR im Jahr 2009 (weltweit)
7000 (weltweit)
Geschäftstätigkeit allgemein:
Die Deutsche Rockwool ist Marktführer für Brand-, Schall- und WärmeschutzDämmlösungen aus Steinwolle.
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Die Produkte der Firma tragen zur energieeffizienten Gebäudeisolierung bei.
Knauf
Adresse:
Telefon:
Email:
Web:
Kontaktperson
Korrespondenzsprachen:
Gründung:
Travessera del Carril, 2, 6º2ª
17001 Girona (Katalonien)
0034 972 486 2 12
[email protected]
www.knauf.es
Sergio Fernández Casado
Spanisch
1958
Geschäftstätigkeit allgemein:
Knauf ist einer der führenden Hersteller von Baustoffen in Europa und weltweit.
Produziert wird in 150 Produktionsstätten. Die Werke stehen in Europa, Nord- und
Südamerika, in den GUS-Staaten, der Türkei, China und in Indonesien. Das
Unternehmen hat folgende Produktbereiche: Trockenbau, Putze, Dämmstoffe,
Spritzguss und Formteile.
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Dämmstoffe
Knauf Insulation ist einer der größten Hersteller von Dämmstoffen weltweit.
Produziert wird in 30 Werken. Knauf ist der größte Styropor-Verarbeiter der Welt.
85
Saint Gobain Isover Ibérica, S.L.
Adresse:
Telefon:
Email:
Web:
Korrespondenzsprachen:
Príncipe de Vergara, 132
28002 - Madrid
0034 901 33 2 2 11
[email protected]
http://www.isover.es/
Spanisch
Geschäftstätigkeit allgemein:
Saint-Gobain Isover G+H, kurz Isover genannt, ist Hersteller der nicht brennbaren
Isover-Dämmstoffe aus Glaswolle und Steinwolle und Marktführer im MineralwolleMarkt Deutschlands.
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Die Dämmstoffe der Firma Isover verbessern die Gebäudeeffizienz erheblich und
tragen zu einer nachhaltigen Entwicklung bei.
SIKA
Adresse:
Carretera de Fuencarral, 72
P.I. Alcobendas, 28108 Madrid
Telefon:
Email:
Web:
Korrespondenzsprachen:
Gründung
0034 902 107 209
[email protected]
http://esp.sika.com/es/group/Aboutus/sika-espana.html
Geschäftstätigkeit allgemein:
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Spanisch
1910
Sika ist Hersteller von speziellen Dichtungsmassen und Klebstoffen. Das Sortiment
von Sika besteht aus hochwertigen Betonzusatzmitteln, Spezialmörteln, Dicht- und
Klebstoffen, Dämpf- und Verstärkungsmaterialien und Abdichtfolien.
Bauunternehmer setzen die Sika-Produkte als Korrosionsschutz ein und Automobilund Eisenbahnbauer benötigen die verschiedenen Dichtungsmassen. Einige
Produkte von Sika sind auch im Baumarkt zu erhalten.
Sika ist weltweit mit Tochtergesellschaften in fast 70 Ländern vertreten.
Die Dichtungsmassen sowie Klebstoffe der Firma SIKA werden bei Renovierungen
und Sanierung von Gebäuden und tragen zum Schutz vor Feuchtigkeit, Schimmel,
Energieverlust etc. bei.
86
1.5 Anbieter Beleuchtung
Hella S.A.
Adresse:
Telefon:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Jahresumsatz:
Mitarbeiter:
Avda. de los Artesanos, 24
28760 Tres Cantos
0034 918 061 900
[email protected]
www.hella.es
Claas Verron (Geschäftsführer Bereich Industrie)
o.A.
>10.000
Geschäftstätigkeit allgemein:
Vermarktung in Spanien von Komponenten und Systemen der Lichttechnik und
Elektronik für Fahrzeughersteller und andere Zulieferer: Scheinwerfer,
Heckleuchten, Innenbeleuchtung sowie komplexe Lichtelektronikprodukte. Im
Elektronikbereich: fokussiert auf die Gebiete Karosserieelektronik,
Energiemanagement, Fahrerassistenzsysteme, Sensoren und Aktuatoren.
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Im Bereich der Energieeffizienz bietet das Unternehmen energiesparende
Beleuchtungssysteme für alle Art von Gebäuden an.
Osram, S.A.
Adresse:
Telefon:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Jahresumsatz:
Mitarbeiter:
Geschäftstätigkeit allgemein:
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Ronda de Europa, 5
Edificio D, planta 4ª
28760 Tres Cantos
0034 91 655 52 00
[email protected]
www.osram.es
Pedro Calvo (Projektverantwortlicher)
o.A.
> 40.000 weltweit
Osram ist ein international agierender Leuchtmittelhersteller, der seine Produkte
auch unter dem Markennamen Osram vertreibt.
In seiner Branche ist Osram neben dem niederländischen Philips-Konzern und dem
US-amerikanischen Hersteller General Electric einer der drei weltweit führenden
Unternehmen in der Fertigung von elektrischen Beleuchtungsmitteln. Seine
Produktpalette hat das Unternehmen auf sechs Geschäftsfelder verteilt:
- allgemeine Beleuchtung
- Autobeleuchtung
- Leuchtkörper
- Opto-Halbleiter
- Präzisionsmaterialien und -komponenten
- Display und Optik
Im Bereich der Energieeffizienz bietet das Unternehmen energiesparende
Beleuchtungssysteme an.
87
Grupo MCI – Mundocolor Holding S.L
Adresse:
Telefon:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Geschäftstätigkeit allgemein:
Pol.Industrial El Regàs C/dels Oficis, 25B
Gavà Barcelona
0034 93 630 28 00
[email protected]
http://www.grupo-mci.org/
Fred Hoffmann (Präsident)
Die MCI Group wurde im Jahr 1971 von Herrn Hoffmann in Barcelona gegründet
und ist ein Familienunternehmen mit über 40 Jahren Erfahrung in der
Beleuchtungsindustrie und engagiert sich in der Forschung & Entwicklung. Das
Hauptziel des Unternehmens ist es, effiziente Lösungen in technischer und
dekorativer Architekturbeleuchtung sowohl für den Innenbereich (Haushalte,
Handel, Vertrag, Krankenhäuser, Einkaufszentren, Lagerhallen, etc.) und externen
Bereich (öffentliche Räume, Wohngebiete, Fassaden, usw.) anzubieten.
Derzeit hat das Unternehmen ein Team von 60 Fachleuten mit langjähriger
Erfahrung im Beleuchtungssektor. Hierbei bietet das Unternehmen eine breite
Palette an Leuchten an, die Qualität, Energieeffizienz und Funktionalität vereinen.
Lledó Iluminación, S.A.
Adresse:
C/ Cid Campeador, 14
28935 Mostoles (Madrid)
Telefon:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Korrespondenzsprachen:
Gründung
0034 916 656 184
[email protected]
www.lledosa.es
Herr Rafael Lledo Perez
Spanisch
1958
Geschäftstätigkeit allgemein:
Die Lledo Gruppe produziert und vermarktet mehr als 28.000 verschiedene
Produkte im Bereich Beleuchtung, Lichtsteuerungssysteme und Metalldächer. Die
Firma ist auf kundenspezifische Bedürfnisse spezialisiert.
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Im Bereich der Energieeffizienz sowie erneuerbaren Energien hat die Grupo Lledo
ein eigenständiges Unternehmen Lledó Energía gegründet, das sich speziell auf
diesen Bereich spezialisiert hat.
88
1.6 Anbieter Kontrollsysteme Monitorisierung
Siemens, S.A.
Adresse:
Ronda de Europa, 5
28760 Tres Cantos
Telefon:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Korrespondenzsprachen:
Gründung
0034 670 929 765
[email protected]
http://www.siemens.com/answers/es/
Herr Jesús Sacaluga Huelva
Spanisch
1847
Geschäftstätigkeit allgemein:
Siemens ist ein international aufgestelltes Unternehmen aus Deutschland.
Schwerpunkte liegen in der Industrie, in der Kraftwerkstechnik sowie im
medizinischen Segment. Das Portfolio ist auf drei Sektoren verteilt, zu denen
insgesamt fünfzehn Divisionen gehören. Bei den drei Sektoren handelt es sich um:
Industrie, Energie, Gesundheitswesen.
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Im Bereich der Energieeffizienz bietet das Unternehmen Automatisierungs-,
Monitorisierungs- sowie Kontrollsysteme an.
1.7 Potentielle Partner
Acabados de Interiores S.A. (Acadinsa S.A.)
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Position:
Korrespondenzsprachen:
Gründung:
Anzahl der Mitarbeiter:
Jahresumsatz:
Geschäftstätigkeit
allgemein:
Im Bereich Energieeffizienz
Avda. de la Fama 84
08940 Cornellà de Llobregat - Barcelona
0034 93 474 28 18
0034 93 474 30 72
[email protected]
www.acadinsa.com
Joaquín J. González
Geschäftsführer
Spanisch
1984
Ca. 50
Ca. 4,5 Mio. Euro
Acadinsa S.A. ist tätig in der Installation von wärme- und schallisolierten
Zwischendecken. Zwischenwände sowie Hintermauerungen durch
Gipsplatten vervollständigen dabei das Angebotssortiment. Weiterhin
werden die Sanierungen von Betriebsgebäuden und die Installation von
audiovisuellen Gerätschaften angeboten.
Im Bereich der Energieeffizienz bietet die Acadinsa S.A. zusammen mit der
Installation von Zwischendecken Wärmeisolierungen an, was zu einer
hohen Energiekosteneinsparung führen kann.
89
CREARA
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Position
Jahresumsatz:
Mitarbeiter:
Geschäftstätigkeit allgemein:
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Calle Monte Esquinza, 26
6º IZQ 28010 Madrid
0034 913 950 154
0034 911 814 150
[email protected]
http://www.creara.es/
Rodrigo Morell
Direktor, Mitgründer
o.A.
ca. 30
Der Energiedienstleister Creara nimmt die Führungsrolle als Spezialist in
Energieeffizienz und Energieeinsparung ein und bietet Beratung und Management in
den Bereichen Energieeffizienz , Energieeinsparung und erneuerbare Energien an.
Der Energiedienstleister ist auf den Bereich der Energieeffizienz sowie erneuerbaren
Energien spezialisiert.
Diaterm Distribucions, S.A.
Adresse:
Ctra. Rubí a Terrassa BP 1503 Km. 19'4
08192 - Sant Quirze del Vallès - Barcelona
Telefon:
Fax:
0034 93 716 12 60
0034 93 783 99 56
Web:
Korrespondenzsprachen:
Gründung:
www.diaterm.com
Spanisch, katalan, englisch
1981
Geschäftstätigkeit allgemein:
Diaterm Distribucions S.A. ist Großhändler und Distributor von Konstruktions-,
Trockenbau- und Isolierungsmaterialien für die Industrie und die Gebäudesanierung
/ Gebäudeneubau.
Im Bereich Energieeffizienz
Im Bereich der Energieeffizienz stellt die Diaterm Distribucions S.A. Wärme- und
Schalldämmungssysteme her, mit denen Energiekosteneinsparungen realisiert
werden.
90
Rent and Tech, Alquiler y Servicios Tecnológicos S.L.
Adresse:
Telefon:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Korrespondenzsprachen:
C/ Manuel Ferrero, 13
28036 Madrid
0034 620 80 35 75
[email protected]
www.rentandtech.com
David Barquilla García
Spanisch
Geschäftstätigkeit allgemein:
Das Unternehmen bietet das Renting sowie die Vermietung von technologischen
Lösungen sowie Systemen an.
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Seit Januar 2014 hat die Firma auch die Finanzierung von Energieeffizienz-Lösungen
in das Dienstleistungsspektrum mitaufgenommen.
Nogawatio ESE
Adresse:
Telefon:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Korrespondenzsprachen:
C/ Torrelaguna, 61 1ºC 28027 Madrid
0034 690 951 405
[email protected]
www.nogawatio.es
Enrique Egea Moreno
Spanisch
Geschäftstätigkeit allgemein:
Der Energiedienstleister Nogawatio ist Spezialist in Energieeffizienz und
Energieeinsparung und bietet Beratung und Management in den Bereichen
Energieeffizienz , Energieeinsparung und erneuerbare Energien an.
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Der Energiedienstleister ist auf den Bereich der Energieeffizienz sowie erneuerbaren
Energien spezialisiert.
91
Dyrecto, Desarrollo y Realización de Proyectos, SL
Adresse:
Telefon:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Korrespondenzsprachen:
C/ Aguere, 9. Edif. Torres de Cristal, local 1
38005 Santa Cruz de Tenerifa
0034 902 120 325
[email protected]
http://www.dyrecto.es
David Hoys
Spanisch, Englisch
Geschäftstätigkeit allgemein:
Die Firma versteht sich als Fachberater in der Finanzberatung für spanische und
ausländische Unternehmen, für Führungskräfte und Experten in der
Tourismusbranche sowie unterstützt die Beschaffung von Zuschüssen, Darlehen,
Investoren, Rating und wirtschaftlichen Studien.
Im Bereich Energieeffizienz/
erneuerbare Energien:
Die Bereiche Energieeffizienz sowie erneuerbare Energien werden von der
DYRECTO Consultores bei Finanzierungslösungen mitabgedeckt.
2. Sonstiges
2.1 Messen in Spanien
CONSTRUMAT
Beyond Building Barcelona
Messegesellschaft:
Adresse:
Telefon:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Position:
Korrespondenzsprachen:
Themen:
Rhythmus:
Nächste Veranstaltung:
Fira Barcelona
Recinto Gran Vía
Av. Joan Carles I, 64
E-08908 L'Hospitalet de Llobregat (Barcelona)
0034 93 233 2000
[email protected]
www.construmat.com
Jaume Domenech
Direktor
Spanisch, Katalan, Englisch
Auf der Messe CONSTRUMAT werden Neuheiten im Bausektor vorgestellt, darunter
Baumaschinen, nachhaltige Konstruktion, Installationen, Isolierung und Software.
Alle zwei Jahre
2015
92
Greencities
Messegesellschaft:
Adresse:
Telefon:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Position:
Themen:
Rhythmus:
Nächste Veranstaltung:
Palacio de Ferias y Congresos de Málaga
Avda. Ortega y Gasset, 201
E-29006 Málaga
0034 952 045 500
[email protected]; [email protected]
http://greencities.malaga.eu/
Rafael de la Paz
Direktor
Auf der Messe Greencities werden Neuheiten im Bereich Energieeffizienz im
Gebäudesektor und im Städtebau vorgestellt.
Jährlich
Oktober 2015
2.2 Hinweise auf Fachzeitschriften
Publicaciones Alimarket, S.A.
Publikation:
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Position:
Construcción Alimarket
C/ Valentín Beato, 22-3ª planta
E-28037 Madrid
0034 913 274 340
0034 913 274 340
[email protected] [email protected]
www.alimarket.es
José Luis Varea
Direktor Bereich Bau
Korrespondenzsprachen:
Erscheinungshäufigkeit:
Spanisch
Alle 3 Monate (Zeitschrift), ansonsten online
Themen:
Das Online-Portal und Zeitschrift Alimarket berichtet über Aktuelles im Bausektor,
Änderungen der Gesetzeslage und gibt ausführliche Informationen zu einzelnen
Baumaterialien.
Zielgruppe:
Sie richtet sich an Hersteller von Baumaterialien, Baufirmen, Immobilienfirmen
und Vertriebsfirmen.
93
Grupo Tecma Red S.L.
Publikation:
Adresse:
Telefon:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Position:
Korrespondenzsprachen:
Themen:
Zielgruppe:
Construible (digitale Zeitschrift / Webportal)
C/ Jorge Juan 31, 1º Izqda. Ext.,
E-28001 Madrid, España
0034 914 31 21 06
[email protected]
www.grupotecmared.es
Inés Leal
Redakteurin
Spanisch
Construible widmet sich der Nachhaltigkeit im Gebäudesektor und nimmt dabei
unter anderem Architektur, Bau, Städtebau und elektrische Installation in den Blick.
Construible richtet sich an alle Firmen, Ingenieure und Architekten, die sich für
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Bau interessieren.
Haya Comunicación S.L.
Publikation:
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Position:
Korrespondenzsprachen:
Themen:
Zielgruppe:
ENERGIAS RENOVABLES
Paseo Rías Altas, 30 - 1º dcha.
E - 28702 San Sebastián de los Reyes - Madrid
0034 916 637 604
0034 916 282 448
[email protected]
www.energias-renovables.com
Luis Merino
Direktor
Spanisch, Englisch
Die Zeitschrift Energías Renovables berichtet über Neuigkeiten aus dem
Energiesektor und bezieht sowohl Energie aus herkömmlichen als auch aus
erneuerbaren Quellen ein. Es erscheinen u.a. Artikel über Heizkraftwerke,
Windenergie, Solarenergie und Kraftwärmekopplung.
Sie richtet sich an Ingenieure in Energiefirmen, Heizkraftwerken und
Atomkraftwerken sowie an Spezialisten im Bereich erneuerbare Energien.
94
Editorial OMNIMEDIA S.L.
Publikation:
Adresse:
Telefon:
Fax:
Email:
Web:
Kontaktperson:
Position:
Korrespondenzsprachen:
Erscheinungshäufigkeit:
Themen:
Zielgruppe:
Energética XXI
Calle Rosa de Lima - Edificio Alba 1 bis - Oficina 104
E - 28290 Las Matas - Madrid
0034 91 630 85 91
0034 916 308 595
[email protected]; [email protected]
www.energetica21.com
Javier Monforte
Chefredakteur
Spanisch, Englisch
Online
Online Portal und Zeitschrift Energética XXI widmet sich erneuerbaren Energien,
Energieeffizienz sowie nachhaltiger Architektur.
Sie richtet sich an Ingenieure, Installateure, Hersteller, Berater, Risikoanalysten,
Universitäten, Forschungsinstitute, Verbände und Energiedienstleister.
95
VII. Schlussbetrachtung
Die Perspektiven für Energieeffizienzprojekte im Tourismusektor sind gut. Entscheidend tragen dazu die Erholung der
spanischen Wirtschaft und der boomende Tourismus bei. Dieser animiert zu Investitionen im spanischen
Hotelsektor, meist im 4- und 5-Sterne-Bereich, der besonders große Energieeinsparpotenziale aufweist. Der Trend
geht besonders zum Umbau bereits bestehender Gebäude zu Hotels, die u.a. energetische auf den neuesten
technologischen Stand gebracht werden, um die laufenden Energiekosten zu senken und intelligent zu steuern.
Fördermittel für energetische Sanierungen von Gebäuden und speziell auch für Hotels helfen in Form von
Subventionen, Krediten und Steuererleichterungen Energieeffizienz-Maßnahmen umzusetzen und erneuerbare Energien
einzusetzen. Speziell bei Hotelsanierungen eröffnet der vom Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt verantwortete
"Plan Pima Sol" Zugang zu einer günstigen Finanzierungslinie der Europäischen Investitionsbank. Hinzu kommt das
"Programm für die energetische Sanierung bestehender Wohngebäude und Hotels" (Pareer), das über die staatliche
Energiebehörde IDAE Finanzierungen bereitstellt. Es fördert Wärmedämmung, den Einsatz hocheffizienter Heiz- und
Klimaanlagen sowie Beleuchtungssysteme, die Installation von Thermostaten, Zählern, Verteilern, Kontrollsystemen und
Systeme, die Biomasse und Geothermie für Heizung Kühlung und Warmwasser einsetzen.
Marktchancen für deutsche Unternehmen ergeben sich generell im Hochbau und speziell in der integralen
Sanierung von Gebäuden. Bei den meisten in Spanien durchgeführten Energieeffizienzprojekten handelt es sich um
Einzelmaßnahmen, es fehlt an umfassenden Sanierungskonzepten. Ein Pilotprojekt integraler energetischer
Sanierung wurde unter Federführung des Spanischen Verbandes der Unternehmen für Sanierung und Reformen
(ANERR) in Madrid durchgeführt. Auch das Thema Nullenergiehäuser, die ab 2021 beim Neubau in der EU die Regel
sein werden, kommt in Bewegung. In diesem Klima gedeiht der Sektor der Dienstleistungen rund um die
Energieeffizienz. Der Initiative „Renovate Europe" zufolge könnte eine konsequente Investition in die energetische
Gebäudesanierung in Spanien bis 2020 über 200.000 Arbeitsplätze schaffen.
96
VIII. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Übersicht Spanien ....................................................................................................................................................... 6
Tabelle 2:Erdölimporte nach Lieferländern, in 1.000 t ............................................................................................................ 11
Tabelle 3: Bruttoenergieinlandsverbrauch in Mtoe (ausgewählte EU-Länder) ...................................................................... 13
Tabelle 4: Primärenergieproduktion nach Energiequelle 2012, in Mtoe (ausgewählte Länder) ............................................ 13
Tabelle 5: Energiedaten Spanien ................................................................................................................................................ 18
Tabelle 6: Strompreise ................................................................................................................................................................ 19
Tabelle 7: Entwicklung der Stromkosten für Haushalte von 2005-2013 ................................................................................. 19
Tabelle 8: Wärmekosten verschiedener Brennstoffe 2012/2013Vergleich ............................................................................. 20
Tabelle 9: Strukturdaten zur spanischen Bauwirtschaft (in Mrd. Euro, laufende Preise) ..................................................... 25
Tabelle 10: Prognose Entwicklung der Bauaktivität in Spanien (in Mio. Euro, Veränderung z. Vorjahr in %) .................... 25
Tabelle 11: Klimatabelle mit Monatstemperaturen, Feuchtigkeit und Sonnenscheindauer .................................................. 26
Tabelle 12: Anzahl Touristen verteilt auf die jeweilige autonome Region (2013) ................................................................... 31
Tabelle 13: Durchschnittliches Alter der Hotels in Spanien .................................................................................................... 33
Tabelle 14: Maximalwerte Sonnenfaktor (F) ............................................................................................................................ 34
Tabelle 15: Maximalwerte für Wärmeleitkoeffizienten (U= W/m2•K) ................................................................................... 35
Tabelle 16: Maximalwerte für Wärmeleitkoeffizienten (U= W/m2•K) anhand Klimazone A3 ............................................. 35
Tabelle 17: Grenzwerte des Primärenergieverbrauchs .............................................................................................................. 51
Tabelle 18: Mindestanteil Solarthermie zur Warmwasseraufbereitung ................................................................................. 53
Tabelle 19: Anwendungsbereiche des HE 5 .............................................................................................................................. 53
Tabelle 20: Klimakoeffizienten C .............................................................................................................................................. 54
Tabelle 21: Regionale Förderstellen und Energieagenturen .................................................................................................... 58
Tabelle 22: Förderprogramme nach Autonomen Regionen .................................................................................................... 59
Tabelle 23: Übersicht über unterschiedlichen Formen der finanziellen Hilfen ..................................................................... 60
Tabelle 24: SWOT-Analyse Spanien ......................................................................................................................................... 69
97
IX. Bildverzeichnis
Abbildung 1: Wirtschaftsregionen Spaniens................................................................................................................................5
Abbildung 2: Stromproduzenten 2010 ......................................................................................................................................10
Abbildung 3: Stromproduzenten 2012 .......................................................................................................................................10
Abbildung 4 : Gasimporte 2013, Aufteilung nach Hauptlieferländern .................................................................................... 12
Abbildung 5: Primärenergieverbrauch nach Energieart in Mtoe ............................................................................................. 14
Abbildung 6: Primärenergieverbrauch nach Energieträgern in Anteilen ................................................................................ 14
Abbildung 7: Endenergieverbrauch nach Energieträgern in Mtoe .......................................................................................... 15
Abbildung 8: Endenergieverbrauch nach Energieträgern in Anteilen ..................................................................................... 15
Abbildung 9: Entwicklung Endenergieverbrauch in Mtoe, 2006-2013 ................................................................................... 16
Abbildung 10: Endenergieverbrauch für Heizen und Kühlen in ktoe, Vergleich 2010-2020 ................................................. 16
Abbildung 11: Strompreisentwicklung für Industrieverbraucher ............................................................................................. 19
Abbildung 12: Klimazonen nach dem CTE ................................................................................................................................27
Abbildung 13: Einteilung der Klimazonen (Sommer/Winter) .................................................................................................27
Abbildung 14: Übersicht Herkunftsländer der Touristen in Spanien im Jahr 2013 .............................................................. 29
Abbildung 15: Anzahl an internationalen Touristen pro Monat (2010-2014) ........................................................................ 30
Abbildung 16: Dichte an touristischen Einrichtungen (Hotels/Pensionen) je Provinz 2013 ................................................ 32
Abbildung 17: Anzahl an Hotels bzw. Pensionen im Jahr 2013 in Spanien ............................................................................ 33
Abbildung 18: Aufgliederung der durchschnittlichen operativen Kosten eines Hotels ..........................................................37
Abbildung 19: Energieverbrauch des spanischen Hotelsektors ...............................................................................................37
Abbildung 20: Aufgliederung des Energieverbrauchs eines Hotels nach Standort ............................................................... 38
Abbildung 21 : Durchschnittlicher Energieverbrauch je Hotel ............................................................................................... 38
Abbildung 22: Charakterisierung der Umfrage ........................................................................................................................ 44
Abbildung 23: Aufgliederung der Befragten nach Kategorie (Sterne) .................................................................................... 44
Abbildung 24: Typologie der Unternehmen mit Projektinitiative .......................................................................................... 45
Abbildung 25: Typologie der Unternehmen nach Verantwortlichkeit der Durchführung ..................................................... 45
Abbildung 26: Durchdringung der unterschiedlichen energieeffizienten Maßnahmen ........................................................ 46
Abbildung 27: Durchdringung der unterschiedlichen energieeffizienten Maßnahmen nach Hoteltypologie .......................47
Abbildung 28: Nutzen/ Vorteile durch energieeffiziente Maßnahmen ....................................................................................47
Abbildung 29: Umfrage über Absicht energieeffiziente Maßnahmen durchzuführen ........................................................... 48
Abbildung 30: Motive, weshalb energieeffiziente Maßnahmen durchgeführt bzw. nicht realisiert werden ........................ 48
Abbildung 31: Klimazonen I-V nach Sonneneinstrahlung ....................................................................................................... 52
Abbildung 32: Zertifizierung der Energieeffizienz von Gebäuden .......................................................................................... 56
Abbildung 33: Umfrage Wirtschaftslage in den Jahren 2014/2015/2016/2017 .................................................................... 65
Abbildung 34: Beurteilung der gegenwärtigen Geschäftslage des Unternehmens? ............................................................... 65
Abbildung 35: Entwicklung der Geschäftslage des Unternehmens in 2014,2015 und 2016-2017 ........................................ 66
Abbildung 36: Aktuelle Umsatzzahlen des Unternehmens ..................................................................................................... 66
Abbildung 37: Entwicklung der Umsatzzahlen in 2014, 2015 und 2016-2017 ........................................................................67
Abbildung 38: Entwicklung der Investitionen in 2014, 2015 und 2016-2017 .........................................................................67
98
X. Quellenverzeichnis
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03. 12 2014 von
http://www.ahk.es/fileadmin/ahk_spanien/AHK_Spanien_neu/08_Medien/05_Publikationen/03_Umfragen/
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AHK Spanien. (2014). Geothermie Factsheet - eigene Erhebungen . Madrid.
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Diaríocritico.
Eigene Darstellung und Übersetzung, basierend auf CNE. (kein Datum). Von http://www.cne.es/cne/Home
eigene Datenerhebung, basierend auf CNMC, ACIEP, Enagas. (2014).
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EurObserv’ER: Solar Thermal and Concentrated Solar Power Barometer. (05 2013). Von http://www.energiesrenouvelables.org/observ-er/stat_baro/observ/baro212biomass.pdf abgerufen
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%2F20%2Fempresasenergia%2F1379704588_0.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.expansion.com%2F2013
%2F09%2F20%2Fempresas%2Fenergia%2F1379704588.html&h=289&w=275&tbnid=J3m
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101