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www.efficiency-from-germany.info (A) Energieeffizienz und erneuerbare Energien im Gebäudebereich mit Schwerpunkt Tourismus Spanien 2014 Zielmarktanalyse mit Profilen der Marktakteure www.efficiency-from-germany.info www.efficiency-from-germany.info www.export-erneuerbare.de Impressum Herausgeber (A) AHK Spanien Avenida Pío XII; 26-28 E-28016 Madrid Spanien Telefon: +34 91 353 09 10 Fax: +34 91 359 12 13 Email: [email protected] Stand Dezember 2014 Bildnachweis Eigenes Design Shutterstock Redaktion / Autor Cristina Wasmeier Inhalt I. Einleitung .........................................................................................................................................3 II. Zusammenfassung ............................................................................................................................3 III. Spanien Allgemein ............................................................................................................................ 5 1. Länderprofil ..................................................................................................................................................................5 1.1 Politischer Hintergrund ............................................................................................................................................. 6 1.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung ....................................................................................................................... 7 1.3 Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland .................................................................................................................. 8 1.4 Investitionsklima und –förderung............................................................................................................................. 9 2. Energiemarkt ............................................................................................................................................................... 9 2.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen.............................................................................................................................. 9 2.2 Energieerzeugung und Verbrauch (inkl. Strom und Wärme) ................................................................................. 11 2.3 Energiepreise (inkl. Strom und Wärme) .................................................................................................................. 19 2.4 Energiepolitische Rahmenbedingungen ................................................................................................................. 20 2.5 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt ........................................................................................................... 21 IV. Energieeffizienz und erneuerbare Energien in Spanien ..................................................................24 1. Energieeffizienz und erneuerbare Energien im Gebäudebereich ........................................................................... 24 1.1 Marktsituation und Entwicklung im Bausektor ...................................................................................................... 24 1.2 Klimatische Verhältnisse in Spanien ....................................................................................................................... 25 1.3 Impulse für die Gebäudeeffizienz ............................................................................................................................ 28 1.4 Schwerpunkt Tourismus .......................................................................................................................................... 28 1.5 Renovierung und Einsatz von Baumaterialien ....................................................................................................... 33 1.6 Erneuerbare Energien: Anwendungen von Solarthermie, Geothermie und Bioenergie ...................................... 35 1.7 Energieeffizienz in touristischen Einrichtungen .................................................................................................... 36 1.8 Installationen und sonstige Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz ................................................ 39 1.9 Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz ...................................................................................................... 40 1.10 Ausblick für das Potenzial an Energieeffizienz und erneuerbaren Energien im Tourismussektor ...................... 43 2. Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz und erneuerbare Energien .............................................. 49 2.1 EU-Richtlinien .......................................................................................................................................................... 49 2.2 Standards, Normen und Zertifizierungen in Spanien ............................................................................................ 50 2.3 Vergabe öffentlicher Fördermittel ............................................................................................................................ 57 2.4 Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten ............................................................................................ 58 2.5 Sonstige Fördermöglichkeiten (Projektförderung) .................................................................................................. 61 2.6 Genehmigungsverfahren sowie Steuerungssysteme ............................................................................................... 62 1 V. Marktchancen für deutsche Unternehmen ..................................................................................... 64 1. Marktstruktur und Marktattraktivität ..................................................................................................................... 64 2. Marktbarrieren und –hemmnisse im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien ............................... 68 3. Markt- und Absatzpotenziale für deutsche Unternehmen ..................................................................................... 69 4. Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg .................................................... 71 VI. Zielgruppenanalyse ......................................................................................................................... 72 1. Profile Marktakteure ..................................................................................................................................................72 1.1 Administrative Instanzen und politische Stellen der unterschiedlichen Verwaltungsebenen ..............................72 1.2 Anbieter Fenstermarkt ..............................................................................................................................................79 1.3 Anbieter Heizung und Klima ................................................................................................................................... 82 1.4 Anbieter Dämmungen .............................................................................................................................................. 84 1.5 Anbieter Beleuchtung ............................................................................................................................................... 87 1.6 Anbieter Kontrollsysteme Monitorisierung ............................................................................................................ 89 1.7 Potentielle Partner .................................................................................................................................................... 89 2. Sonstiges .................................................................................................................................................................... 92 2.1 Messen in Spanien .................................................................................................................................................... 92 2.2 Hinweise auf Fachzeitschriften ................................................................................................................................ 93 VII. Schlussbetrachtung ........................................................................................................................ 96 VIII.Tabellenverzeichnis ........................................................................................................................ 97 IX. Bildverzeichnis .............................................................................................................................. 98 X. Quellenverzeichnis ......................................................................................................................... 99 2 I. Einleitung Spanien stellt neue Weichen für Energieeffizienz im Gebäudebau. Unter dem Druck der EU-Direktiven hat Spanien 2014 seine Strategie zur Energieeffizienz im Gebäudebau entwickelt. In Zukunft soll die bisher vernachlässigte Energieeffizienz und nachhaltiges Bauen umgesetzt werden. Angesichts des veralteten Baubestandes und unzufriedenstellender Effizienzzertifizierungen sollten deutsche Unternehmen die Chancen, die das große Potenzial im spanischen Hochbau und in der Gebäudesanierung bieten, nutzen können. Großes Potenzial vorhanden Nach dem Platzen der Immobilienblase 2008 ging nach Angaben des Ministeriums für Bauwesen die Zahl der fertiggestellten Wohnungen seither um 90% zurück. Ähnlich wie die Volkswirtschaft insgesamt, steckt auch der Hochbausektor in einer Umstrukturierung. Statt des Neubaus rückt nun die Sanierung bestehender Gebäude in den Vordergrund. An erster Stelle steht die energetische Gebäudesanierung. Nicht nur ist der Bauboom am Thema Energieeffizienz weitgehend vorbeigegangen. Generell sind große Teile des Wohnungsbestands veraltet. Es gibt in Spanien etwa 25,4 Mio. Wohnungen, von denen 15 Mio. über 30 Jahre alt sind, 6 Mio. sogar älter als ein halbes Jahrhundert. Die Arbeitsgruppe für Gebäudesanierung (GTR) geht alleine von 10 Mio. Wohnungen ohne jegliche thermische Dämmung aus. Bei vielen Büro-, Gewerbe- und Verwaltungsgebäuden sieht es ähnlich aus. Die große Abhängigkeit Spaniens von Energieimporten (76%), die Tatsache, dass 28% des spanischen Endenergieverbrauchs auf Gebäude entfallen sowie hohe Gas- und Strompreise für die Kunden sind weitere Argumente, die für EnergieeffizienzMaßnahmen an Gebäuden sprechen. Politische Weichenstellung Wie in vielen anderen Ländern der EU, bringen auch in Spanien die EU-Klimaziele die politische Weichenstellung voran. Der im Sommer 2014 vorgestellte "Nationale Aktionsplan für Energieeffizienz 2014 bis 2020" sieht im Gebäudesektor Förderungen für die Segmente vor, die das größte Gewicht am Energieverbrauch haben, wie Heizung, Klimaanlagen, Lüftung, Warmwassererzeugung, die Innenbeleuchtung und weitere Ausstattungen. Ergänzt wird er um die von der EU geforderte "Langfristige Strategie für die energetische Gebäudesanierung in Spanien", die für den Wohnungssektor und die einzelnen Gewerbesegmente Einsparpotenziale nennt und Interventionsmöglichkeiten. II. Zusammenfassung Länderprofil Spanien Spanien ist mit einer Bevölkerung von ca. 46 Mio. und einer Gesamtfläche von 505 370 km² eines der größten und bevölkerungsreichsten Länder Europas. Zu den am intensivsten bevölkerten Regionen zählen Madrid, Barcelona und Sevilla. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 1.023,0 Milliarden Euro ist Spanien Europas fünftgrößte Volkswirtschaft. Spaniens Wirtschaft wächst 2014 nach mehrjähriger Rezession um 1,1%. Nachdem in den letzten drei Jahren nur negative Werte zu verzeichnen waren, kehrt sich der private Konsum nun ins positive (+1,3%). Deutschland gehört nach Frankreich zum zweitgrößten Handelspartner Spaniens, bei den Importen liegt Deutschland sogar auf Platz eins. Etwa 1200 deutsche Unternehmen befinden sich mit Tochterfirmen oder Beteiligungen in Spanien, davon ungefähr 40% mit eigener Produktion. Eine wichtige Rolle in den Wirtschaftsbeziehungen spielt auch der deutsche Tourismus. Knapp 10 Mio. deutsche Touristen besuchen jährlich Spanien. Energiemarkt Obwohl der Energieverbrauch seit Einsetzen der Wirtschaftskrise jährlich sinkt, ist Spanien mit einer Energieimportrate von 73,3% weiterhin eines der EU-28-Länder mit der höchsten Energieabhängigkeitsrate. Trotz des hohen Anteils der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung (42,4% in 2013), gibt das Land weiterhin jährlich über 57 Millionen Euro für den Import fossiler Brennstoffe aus. Die Ziele für 2020, die sich Spanien in dem 2011 verabschiedeten Plan für Erneuerbare Energien (PER) gesetzt hat, sind durch die gegenläufige Nachfrageentwicklung und die Einschnitte der 3 Energiereform nach Meinung von Branchenexperten hinfällig geworden und müssten überarbeitet werden. Gegenwärtig fehle Planungssicherheit in Form einer Energiestrategie bis 2030, die auf den neuen wirtschaftlichen Gegebenheiten fuße und klarstelle, wie der Energiemix aussehen solle. Energieeffizienzmarkt und energieeffiziente Sanierung Die Chancen für Energieeffizienz nehmen zu. Unter dem Druck der EU-Direktiven hat Spanien 2014 seine Strategie zur Energieeffizienz im Gebäudebau entwickelt. In verschiedenen Programmen werden Anreize gesetzt, an erster Stelle steht dabei die energetische Gebäudesanierung, sowohl beim veralteten Wohnungsbestand als auch bei Büro-, Gewerbe- und Verwaltungsgebäuden. Die hohen Gas- und Strompreise, die zu den höchsten Europas gehören, machen Investitionen in Energieeffizienz und Einsparung häufig auch ohne Subventionen attraktiv. Schwerpunkt Tourismuseinrichtungen Bei einer Tourismusweltmacht wie Spanien tun sich gerade im Hotelsektor große Einsparpotenziale auf. Die Zielmarktanalyse geht auf mögliche aktive und passive Energieeffizienz-Maßnahmen und den Einsatz von erneuerbaren Energien ein. Außerdem wird eine ganze Reihe von aktuellen Projekten mit praktischen Anwendungsfällen aus dem Bereich energetische Hotelsanierungen genannt, die aufzeigen, wo die größten Einsparpotenziale liegen und in welchem Masse Hotels offen für Energieeffizienz sind. Gesetzliche Rahmenbedingungen und Förderinstrumente Die Analyse enthält einen ausführlichen Gesetzesteil, da der spanische Staat in den letzten Jahren eine Vielzahl von Gesetzen, Normen und Regelungen zum Thema Energieeffizienz und Erneuerbare Energien erlassen hat und es nicht einfach ist, in der Vielfalt der Gesetze, Programme und Zuständigkeiten die Übersicht zu behalten. Marktchancen für deutsche Unternehmen Den Abschluss bildet eine Untersuchung über die Marktchancen für deutsche Unternehme auf dem spanischen Markt generell und speziell im Sektor energetische Renovierung und Sanierung von Gebäuden sowie Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg in Spanien. 4 III. Spanien Allgemein 1. Länderprofil Bevölkerung, Beschäftigung, Kaufkraft, Urbanisierung Spanien ist mit einer Bevölkerung von ca. 46 Mio. und einer Gesamtfläche von 505 370 km² eines der größten und bevölkerungsreichsten Länder Europas, jedoch wesentlich geringer besiedelt als Deutschland (Spanien: 91 Einwohner/ km²; Deutschland: 226 Einwohner/km2). Der Anteil der Stadtbevölkerung an der Gesamtbevölkerung betrug im Jahr 2010, 77% und weist bis 2015 einen weiteren durchschnittlichen Zuwachs von 1% pro Jahr auf. 1 Zu den am intensivsten bevölkerten Regionen zählen Madrid, Barcelona und Sevilla. Insgesamt ist Spanien in 50 Provinzen, 17 Autonome Gemeinschaften (Comunidades Autónomas) und 8.116 Gemeinden eingeteilt. Hinzu kommen die beiden autonomen Städte Ceuta und Melilla, zwei spanische Exklaven an der marokkanischen Mittelmeerküste. Diese Autonomías stellen selbstständige Verwaltungsregionen dar, die über eine relativ hohe Entscheidungsfreiheit verfügen. Neben dem Spanischen (castellano) existieren drei weitere Amtssprachen: Katalanisch (catalán), Baskisch (euskadi) und Galicisch (gallego). Ihre Verbreitung ist hauptsächlich auf die Regionen Katalonien, Valencia, die Balearen, das Baskenland und Galicien beschränkt. Die Sprachregionen sollten bei Vertriebsaktivitäten als eigenständige regionale Segmente betrachtet werden, um eine erfolgreiche Marktbearbeitung zu gewährleisten. 2 Traditionell besteht ein starkes Nord-Süd-Gefälle in Bezug auf Wirtschaftskraft und Einkommensniveau (siehe Abbildung 13) unter den Autonomen Regionen. Dieses reicht vom Baskenland mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen über den Großraum Madrid bis nach Extremadura, wo das Pro-Kopf-Einkommen um mehr als 30% unter dem Landesdurchschnitt liegt.4 Abbildung 1: Wirtschaftsregionen Spaniens 1 (Instituto Nacional de Estadística, 2013) (Auswärtiges Amt, 2014) 3 AHK Spanien, eigene Darstellung 4 (AHK Spanien, 2014) 2 5 Landesweit existiert eine vielfältige Struktur an Produktions-, Dienstleistungs- und Forschungsstandorten. Die Verteilung der Beschäftigten auf die verschiedenen Branchen ist in Spanien regional sehr unterschiedlich und spiegelt die Bevölkerungsverteilung und Urbanisierung wieder. Die chemische Industrie ist traditionell in Katalonien angesiedelt, während der Automobilbau und die Kfz-Teile-Zulieferung landesweit aufgestellt sind. Die Möbel- und Keramikindustrie sowie die Lederverarbeitung und die Spielzeughersteller sind vorwiegend im Raum Valencia niedergelassen. Die Textilindustrie hat ihren Standort überwiegend in Katalonien und Valencia, die Bekleidungsindustrie in Madrid, Andalusien, Galizien, im Baskenland sowie in Kastilien-La Mancha und in Kastilien-León. Die Lebens- und Genussmittelherstellung ist landesweit anzutreffen. Die Fischverarbeitung findet sich überwiegend an den Küsten des Nordens und Nordwestens. Auch das Qualifikationsniveau ist von Region zu Region unterschiedlich. Dies ist im Wesentlichen schon im Bildungssystem zu erkennen. Nach Angaben der zuletzt durchgeführten PISA-Studie 2009 liegt Spanien vor allem in Sachen Lesefähigkeit, Mathematik, Naturwissenschaften und Fremdsprachen immer noch unterhalb des internationalen Durchschnitts. Eine der wichtigsten Aufgaben für das Land bleibt nach wie vor der Abbau der extrem hohen Arbeitslosigkeit. Aktuell sind fast sechs Millionen Menschen davon betroffen (24,5% OECD, Sept.2014), davon zählt das Land 53,8% (Statistik Juli 2014) zu Jugendarbeitslosen. Laut Prognosen der Regierung soll die Arbeitslosenquote bis 2017 auf 19.8% sinken. Nichtsdestotrotz sollte man anmerken, dass die Nachfrage nach einer besseren Bildungsqualität hoch ist. Nach Angaben des im Juli 2014 erstellten Wirtschaftsberichts der OECD zu Spanien, haben ca. die Hälfte der Arbeitslosen den schulischen Sekundarbereich nicht erreicht oder sogar einen noch niedrigeren Ausbildungsstand. 56 1.1 Politischer Hintergrund Tabelle 1: Übersicht Spanien7 Ländername Königreich Spanien/Reino de España Lage 36 bis 43,5 Grad nördliche Breite; 9 Grad westliche bis 3 Grad östliche Länge (iberische Halbinsel; ohne Balearen, Kanaren, Ceuta und Melilla) Landesfläche 505.990 Quadratkilometer Hauptstadt Madrid, 3,27 Millionen Einwohner, autonome Region Madrid 7,3 Millionen (Stand: 01.01.2011, letzte Bevölkerungserhebung) Landessprachen Spanisch (Castellano) ist verfassungsmäßige Staatssprache. In den Autonomen Gemeinschaften Baskenland, Galicien, Katalonien und Valencia haben daneben die jeweiligen regionalen Sprachen offiziellen Rang Religion Römisch-katholisch (über 90 Prozent) Nationalfeiertag 12. Oktober Staatsform parlamentarische Monarchie Staatsoberhaupt König Felipe VI, seit 19.06.2014 Regierungschef Mariano Rajoy (seit 21.12.2011) Außenminister José Manuel García Margallo y Marfil (seit 22.12.2011) Parlament Zwei-Kammer-System (Abgeordnetenhaus und Senat), beide für 4 Jahre gewählt. Abgeordnetenhaus (350 Sitze), Präsident: Jésus Posada Moreno(seit Dezember 2011); Senat (259 Sitze), Präsident: Pío García Escudero (seit Dezember 2011) 5 (AHK Spanien, 2014) (OECD, 2014) 7 (Auswärtiges Amt, 2014) 6 6 Parteien Gewerkschaften Organisation der Wirtschaft Mitgliedschaft in internationalen Organisationen Wichtigste Medien Nach den Ergebnissen der Parlamentswahlen vom 20. November 2011: PP (Volkspartei, Partido Popular): 185 Sitze, 44,61 Prozent; PSOE (Sozialistische Arbeiterpartei) 110 Sitze, 28,73 Prozent; CiU (Convergència i Unió, katalanische Regionalpartei): 16 Sitze, 4,18 Prozent; Izquierda Unida (Vereinigte Linke): 11 Sitze, 6,92 Prozent; Amaiur (baskisches nationalistisches Wählerbündnis): 7 Sitze, 1,37 Prozent; liberale UPD (Unión, Progreso, Democracia, Partei für Einheit, Fortschritt und Demokratie): 5 Sitze, 4,69 Prozent; Baskische Nationalpartei EAJ-PNV: 5 Sitze, 1,33 Prozent; ERC (katalanische republikanische Linke): 3 Sitze, 1,05 Prozent; Kanarische CC (Coalición Canaria): 2 Sitze, 0,59 Prozent; Compromís (valencianische Regionalpartei): 1 Sitz, 051 Prozent; FAC (Foro Asturias, Regionalpartei aus Asturien) 1 Sitz, 0,40 Prozent; Geroa Bai aus Navarra 1 Sitz, 0,17 Prozent. Die Zahl der Sitze wird auf der Ebene der 52 Wahlbezirke ermittelt; deshalb sind die großen Parteien und solche, die in einzelnen Wahlbezirken bzw. regional dominierend sind, stärker repräsentiert als es dem nationalen Stimmenanteil entspräche. 2015 ist Wahljahr in Spanien (am 24.Mai Gemeindewahlen und Regionalwahlen in allen autonomen Regionen außer in Andalusien (22.März) und in Katalonien (27.September). Außerdem stehen für den Spätherbst oder Winter die spanischen Parlamentswahlen an. Comisiones Obreras (CCOO, circa 1,2 Millionen Mitglieder),Unión General de Trabajadores (UGT, ebenfalls ca. 1,2 Millionen Mitglieder),Solidaridad de Trabajadores Vascos (ELA/STV bask. Regionalgewerkschaft), weitere kleinere regionale Gewerkschaften Confederación Española de Organizaciones Empresariales (CEOE, spanischer Arbeitgeberdachverband, repräsentiert 230 Landes- und Branchenverbände), Consejo Superior de Cámaras (Kammerdachverband) WHO (1951), UNESCO (1952), IAO (Internationale Arbeitsorganisation) (1953), Vereinte Nationen (1955), OECD, IWF, Weltbank (1958), Europarat (1977), NATO (1982; November 1996: Parlamentsbeschluss zur vollen militärischen Integration), EG (1986), WEU (1988) Tageszeitungen (durchschnittliche verkaufte Auflage Juli 2012 - Juni 2013): El País (304.241 ), Madrid; El Mundo (187.517), Madrid; ABC (153.654), Madrid; La Vanguardia (164.784), Barcelona; El Periódico de Catalunya(104.639), Barcelona; La Razón (88.217), Madrid; El Correo (85.940), Bilbao; La Voz de Galicia (81.282), Santiago de Compostela Radio und Fernsehen: Öffentlich-rechtlich: Radio Televisión Española (RTVE): 2 landesweite Fernseh-, mehrere Radioprogramme und mehrere regionale öffentl.-rechtl. Fernsehanstalten in Andalusien, im Baskenland, in Galicien, Katalonien, Madrid, Murcia und Valencia. Private Fernsehsender: Telecinco, Antena 3, Cuatro, La Sexta. Digitalfernsehen (Satellit): Sogecable S.A./Digital + (Pay-TV). Private Rundfunksender: Cadena SER (meistgehörter Sender), Onda Cero , Cope und weitere kleinere Regionalsender 1.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 1.023,0 Milliarden Euro zählt Spanien zu Europas fünft größter Volkswirtschaft, hinter Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Italien. Vor dem Hintergrund der langwierigen Krisenerfahrung fielen die wirtschaftlichen Wachstumsprognosen eher verhalten aus. Sie wurden aber im ersten Quartal 2014 von nationalen wie internationalen Institutionen deutlich nach oben katapultiert. Das aktualisierte nationale Stabilitäts- und Reformprogramm, das die spanische Regierung unter Ministerpräsident Mariano Rajoy Ende April an die EU-Kommission verschickte, sieht eine leichte Beschleunigung des Wachstums vorher, von 1,2% aktuell bis 3,0% 2017. Die Wirtschaftsleistung in Spanien gliedert sich in folgende Sektoren: Dienstleistungen (65,7% der BIP-Entstehung), Industrie (15,9%), Bauwesen (7,2%), Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft (2,4%), Sonstige (8,8%). Den größten Anteil am BIP weisen im Bereich der Dienstleistungen der Sektor Handel, Transport und Tourismus (23,5%) auf, gefolgt vom Bereich öffentliche Verwaltung, Gesundheit und Bildung (16,2%), dem Immobiliensektor (7,4%), den 7 freien Berufen wie Architekten, Ingenieuren und Anwälten (6,9%), Banken und Versicherungen (4,0%) und dem ITSektor (3,9%). Die Frühjahrsprognose der EU-Kommission vom 5.Mai 2014 geht für das Gesamtjahr von einem Wirtschaftswachstum von 1,1% aus. Nachdem in den letzten drei Jahren nur negative Werte zustande kamen, kehrt sich der private Konsum nun ins positive (+1,3%). Innerhalb der Bauinvestitionen noch gedrückten Bruttoanlageinvestitionen (-1,4%) legen die Investitionen in der Ausrüstungsindustrie kräftig zu (+6,5%). Spanien wird immer weniger als eines der Problemstaaten der EU gesehen. Im Januar 2014 konnte das Land den EURettungsschirm verlassen; im Februar gab der IWF seinen letzten Report zur Reform des spanischen Finanzsektors mit positiven Auswertungen ab; im März wurde Spanien von der EU-Kommission erstellten Liste der Länder mit übermäßigen makroökonomischen Ungleichgewichten, befreit; im April konnte sich das Land so günstig wie nie zuvor, an den Kapitalmärkten refinanzieren; im Mai kurbelten EU-Kommission und Regierung ihre Prognosen nach oben. Das Land erholt sich von den vorangehenden Krisenjahren, zeigt sich stark und widerstandsfähig und genießt sowohl im In- als auch im Ausland ein größeres Vertrauen, nachdem es die Rezession im zweiten Halbjahr 2013 hinter sich gelassen hat. Nach Angaben des spanischen Wirtschaftsstaatssekretärs, Fernando Jiménez Latorre, könnte das BIP bis Ende 2014 um bis zu 1,5% steigen.8 Trotz des aufhellenden Szenarios, wiegen die Folgen der Finanz- und Immobilienkrise schwer. Die spanische Regierung konzentriert sich in erster Linie darauf, die hohe Arbeitslosigkeit (24,5% OECD, Sept.2014) und die kontinuierlich steigende Staatsverschuldung (93.9% des BIP, 2013 GTAI) in den Griff zu bekommen.910 1.3 Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland Die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Spanien sind politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich und kulturell breit verankert und basieren auf gemeinsamen Werten und übereinstimmenden Auffassungen zur globalen Ordnung. Deutschland gehört nach Frankreich zum zweitgrößten Handelspartner Spaniens, bei den Importen liegt Deutschland sogar auf Platz eins. Die Bundesrepublik nimmt bei den industriellen Direktinvestitionen eine wichtige Rolle ein. Nach Angaben der Deutschen Außenhandelskammer (AHK) für Spanien, befinden sich in etwa 1200 deutsche Unternehmen mit Tochterfirmen oder Beteiligungen in Spanien, davon ungefähr 40% mit eigener Produktion. Eine wichtige Rolle in den Wirtschaftsbeziehungen spielt auch der deutsche Tourismus. Knapp 10 Mio. deutsche Touristen besuchen jährlich Spanien. Den größten Anteil am deutschen Export nach Spanien hielten 2013 Autos und Kfz-Teile, Maschinen, Chemieprodukte und Elektrotechnik/Elektronik. Auch bei den deutschen Importen aus Spanien stehen Kfzund Kfz-Teile an erster Stelle, gefolgt von Nahrungsmitteln, chemischen Erzeugnissen, Maschinen, sowie elektrotechnischen Erzeugnissen. Der politische Austausch zwischen deutschen und spanischen Regierungsmitgliedern ist eng, und nicht nur anhand von regelmäßigen Treffen auf EU-Ebene. 2002 wurde das Deutsch-Spanische Forum auf Anregung bilateraler Interessen der jeweiligen Regierungen ins Leben gerufen. Ziel des Forums ist der Meinungsaustausch führender Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft beider Länder. Spanien und Deutschland sind Säulen europäischer Kultur und wichtige Teilnehmer des europäischen Marktes. Die geographische Lage beider Länder begünstigt eine strategische Partnerschaft und bietet günstige Voraussetzungen, den Prozess der Europäischen Integration gemeinsam voranzutreiben. Das Interesse an spanischer Sprache und Kultur (Film, Literatur), hat in der Bundesrepublik sehr zugenommen. Als Folge der Wirtschaftskrise ist das Interesse der Spanier an Deutschland und der deutschen Sprache massiv angestiegen. Als Hauptkulturstätte zählt das Goethe-Institut in Madrid und Barcelona mit Außenstellen in Granada und San Sebastián. Zwischen den Hochschulen beider Länder bestehen über 1500 Kooperationsverträge. Eine hohe Anzahl an gemeinsamen Forschungsprojekten deutscher und spanischer Institutionen zeigt die intensive Zusammenarbeit. Andere 8 (AHK Spanien, 2014) (GTAI - German Trade & Invest, 2014) 10 (OECD, 2014) 9 8 wichtige Institutionen für den kulturellen Austausch sind der Deutsch Akademische Austauschdienst (DAAD), Alexander von Humboldt Stiftung, und die deutschen Austauschschulen in Madrid, Barcelona, Valencia, Bilbao, Málaga, Santa Cruz de Tenerife und Las Palmas, die als Begegnungsschulen zum deutschen Abitur führen, sowie deutsche Berufsschulen in Madrid und Barcelona (FEDA).11 1.4 Investitionsklima und –förderung Das Reformprogramm von 2012 der konservativen Volkspartei (Partido Popular, PP), das 2012 kurz nach dem Amtsantritt genommen worden war, zeigt nun seine Früchte. Auch wenn eine etwas größere Dynamik in einzelnen Sektoren (bspw. Energiesektor) wünschenswert wäre, ist der Reformprozess am Laufen. Die ersten Anzeichen hierfür zeigten sich im vergangenen Jahr der Platzierung von Staatsanleihen, die zu deutlich niedrigeren Zinsen und damit verbundenen Risikoaufschlägen in den Markt gebracht werden konnten. Gleichzeitig sind beachtliche Investitionsvorhaben im Automobilsektor zu verzeichnen. Auch wenn diese Projekte zum Teil erst in Planung sind, stärken sie die Stellung des Landes als Investitionsstandort und als Automobilhersteller. Von ihnen gehen zudem wichtige Anstöße für die gesamten Zulieferindustrien sowie bedeutende Impulse für die Berufsausbildung und die Facharbeiterqualifikation aus. Nicht zu unterschätzen ist zudem die positive Signalwirkung in einem ansonsten schwierigen Umfeld.1213 2. Energiemarkt 2.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen Durch das seit dem 1. Januar 1998 geltende Energiewirtschaftsgesetz wurde der vorher stark von staatlicher Seite regulierte Strommarkt stufenweise geöffnet. In dieser Umsetzung der EU-Richtlinien zum Energiebinnenmarkt haben seit dem 01.01.2003 alle Verbraucher die Möglichkeit, ihren Stromversorger frei zu wählen. Im Zuge dieses Programms wurden die Bereiche Energieerzeugung, Transport und Verteilung voneinander getrennt. Über den Einsatz der Kraftwerke bestimmt eine Art Poolmodell. Obwohl die Liberalisierung des spanischen Energiemarkts über zehn Jahre zurückliegt, herrschte über lange Zeit eine Monopolisierung und Konzentration auf fünf Anbieter, so dass beispielsweise im Jahr 2010 (Abbildung 214) annähernd 80% der gesamten Stromerzeugung auf nur zwei Anbieter fielen: Endesa (42,45%) und Iberdrola (37,65%). Die weiteren drei Stromproduzenten sind Unión Fenosa mit 14,02 %, Hidroeléctrica de Cantábrico mit 3,79 % und E.ON mit 2,07 %. 11 (Goethe Insititut, 2014) 12 (AHK Spanien, 2014) 13 (GTAI - German Trade & Invest, 2013) 14 (Eigene Darstellung und Übersetzung, basierend auf CNE) 9 E.ON Hidroeléctrica de Cantábrico Unión Fenosa Iberdrola Endesa 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 Abbildung 2: Stromproduzenten 2010 Die neuesten Entwicklungen scheinen jedoch auf eine etwas stärkere Differenzierung des Angebots im Sektor Industrie und Handwerk hinzuweisen, wenn auch die Wettbewerber von Endesa, Iberdrola und Gas Natural bisher nur einstellige Marktanteile verbuchen können (Abbildung 315): Endesa (23,8%), Iberdrola (20,1%), Gas Natural Fenosa (11,4%), EGL (AXPO Gruppe) (8,1%), HC – Hidrocantábrico (EDP Gruppe) (6,0%), Acciona (4,7%), E.ON (3,0%), EVM (Grupo Villar Mir) (2,7%) und Nexus (2,2%). Nexus EVM E.ON Acciona Hidrocantábrico EGL Gas Natural Iberdrola Endesa 0 5 10 15 20 25 Abbildung 3: Stromproduzenten 2012 Außer den genannten Hauptanbietern sind ca. 350 kleinere Stromerzeuger, die vor allem aus dem Bereich der erneuerbaren Energien stammen, 116 unabhängige Stromhändler und über 300 kleinere lokale 15 (Expansión, 2013) 10 Stromvertriebsunternehmen bei der nationalen Energiekommission (CNE) registriert, die insgesamt jedoch nur 17-20% des Stroms lieferten. 2.2 Energieerzeugung und -verbrauch (inkl. Strom und Wärme) Der Bruttoinlandsenergieverbrauch, der 2006 in den 28 EU-Ländern insgesamt noch 1.832,0 Mtoe ausmachte, fiel auf 1.682,9 Mtoe in 2012 und damit auf ähnliche Werte wie im Jahr 1990. Der Rückgang beträgt durchschnittlich 8,1%. Die größten Energieverbraucher der EU im Jahr 2012 sind Deutschland (319 Mtoe), Frankreich (258 Mtoe), das Vereinigte Königreich (202 Mtoe), Italien (163 Mtoe) und Spanien (127 Mtoe). Der Rückgang des Energieverbrauchs in Spanien war mit -11,9% allerdings sehr viel ausgeprägter. Dennoch bleibt Spanien sowie beinahe alle europäischen Länder, mit Ausnahme von Dänemark, das nach den Eurostatzahlen netto 3,4% seiner Energie exportierte, stark importabhängig, da der Primärenergieverbrauch Spaniens die inländische Erzeugung um ein Vielfaches übersteigt. Die Energieimportrate lag 2012 bei 73,3 %. Damit ist Spanien eines der EU-28-Länder mit der höchsten Energieabhängigkeitsrate. 16 Die Importraten nach Energieträgern stellen sich folgendermaßen dar: Kohle 60,6%, Erdöl 99,76%, Erdgas 99,89% und Uran 100%.17 Energieabhängigkeit durch Importe von Rohöl und Erdgas Im Jahr 2013 bezog Spanien 57.872 kt Rohöl, wobei die Hauptzulieferer den OPEC-Ländern Saudi-Arabien und Nigeria angehören sowie Mexiko und Russland. Tabelle 2:Erdölimporte nach Lieferländern, in 1.000 t18 Hauptlieferländer Jahr Insgesamt 2009 52.297 OPEC-Länder 29.199 2010 52.461 2011 2012 2013 57.872 Sonstige Saudi Arabien Mexiko Nigeria Russland 23.098 5.807 5.657 5.398 8.201 31.535 20.926 6.571 5.928 5.579 6.665 52.147 28.829 23.318 7.661 6.135 6.914 7.977 58.807 33.316 25.491 7.848 8.662 8.414 8.201 29.964 27.908 8.140 8.941 7.611 8.127 Nationale Ölvorkommen in Spanien Bereits im Jahr 2001 machte das Unternehmen Repsol YPF bekannt, dass rund 60 Kilometer vor der Küste der Kanarischen Inseln Lanzarote und Fuerteventura enorme Rohölvorkommen unter dem Meeresboden lagern. Im Mai dieses Jahres gab die spanische Regierung grünes Licht für die ersten Erdölprobebohrungen, gegen den Widerstand von Regionalregierung und Parlament der Inselgruppe, der gesamten Tourismusbranche und etlicher Umweltorganisationen. Nach Unternehmensangaben könnte es sich um rund eine Milliarde Barrel handeln, so dass über einen Zeitraum von 25 bis 30 Jahren täglich 140.000 bis 150.000 Barrel gefördert werden könnten. Das sind zehn bis fünfzehn Prozent dessen, was Spanien bisher verbraucht und fast gänzlich importieren muss. Damit könnten annähernd auch die Importverluste durch den Lieferstopp des Irans in die EU aufgefangen werden, die 2011 noch 196.000 Barrel täglich ausmachten. Das Ziel der Staatsregierung ist, die Kosten für die den Energieträger Öl durch eigene Vorkommen zu senken.19 Der Beginn des tatsächlichen Abbaus wird nicht vor 2019 erwartet. Die Erdölgegner ziehen in der Zwischenzeit weiterhin vor die Gerichte. (Energy-2012, 2012) Datenerhebung, basierend auf CNMC, ACIEP, Enagas, 2014) 18 (Minetur, 2014) 19 (La Razon, 2014) 16 17 (eigene 11 Neben Rohöl soll Spanien laut Berichten der Vereinigung der Bergbauingenieure (Colegio de Ingenieros de Minas) auch hohe Schiefergas-Reserven besitzen. Die Vorkommen werden auf 2,02 Billionen cbm geschätzt, mit denen, im Falle eines Abbaus, Spanien 40-70 Jahre lang seinen eigenen Bedarf decken und sich vorübergehend in einen Nettoexporteur von Gas verwandeln könnte.20 Die Regierung möchte die Forschung anstoßen und das Explorationspotenzial ausloten, auch gegen den Widerstand der Autonomen Regionen Katalonien und Kantabrien, deren Parlamente wegen der Umweltrisiken für ein Verbot dieser Technologie gestimmt hatten. Doch wurde dies vom Staatsrat (Consejo de Estado) zurückgewiesen. Voraussetzung für das Fracking ist außerdem, dass diese vermuteten Reserven sich bewahrheiten und als förderfähig erweisen. Die Zentralregierung in Madrid hofft jedenfalls, mit dem Fracking-Projekt die Energie-Abhängigkeit Spaniens von anderen Ländern verringern zu können. Erdgasimporte Der Gaskonsum ging 2013 gegenüber 2012 um 8% auf 333.421 GWh zurück, was nach Aussagen des Branchenverbandes SEDIGAS vor allem auf die mangelnde Nachfrage der Gas- und Dampfkraftwerke für die Stromerzeugung zurückzuführen ist.21 Der Industriesektor ist mit 64% weiterhin der größte Erdgaskonsument, gefolgt von Haushalten und Handel (17%) sowie der Stromerzeugung durch Gas- und Dampfkraftwerke (ebenfalls 17%). Das spanische Erdgasnetz besitzt eine Länge von 81.000 km und erreicht ca. 76% der Bevölkerung. Für den Ausbau des Netzes hat der Sektor seit dem Jahr 2000 ca. 15 Milliarden € investiert, davon entfielen 690 Millionen auf das Jahr 2013. Spanien bezieht Erdgas von insgesamt 11 Lieferländern, wobei der Hauptlieferant Algerien etwas über die Hälfte der Liefermenge stellt. Gasimporte 2013, Aufteilung nach Hauptlieferländern in % 4% 4% 6% Algerien Golfländer 10% Nigeria 51% Trinidad & Tobago 12% Peru Norwegen Abbildung 4 : Gasimporte 2013, Aufteilung nach Hauptlieferländern 54% der Gasimporte wurden in 2013 über Gasleitungen transportiert, 46% über Schifftransporte. Angesichts des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine weist Javier Díaz, Präsident des spanischen Biomasseverbandes AVEBIOM, auch auf die Versorgungssicherheit und Preisstabilität einheimischer Biomassenutzung gegenüber der Unsicherheit und hohen wirtschaftlichen Kosten von Gasimporten hin: „Unser Land ist der größte Importeur von Flüssigerdgas (LNG ) in der EU. Die Kosten für die Gasimporte sind seit 2009 um 93% gestiegen und unsere Abhängigkeit vom algerischen Gas betrug im Vorjahr 53% und damit 11% mehr als 2012. Mit der Nutzung von 20 (Consejo 21 (Sedigas Superior de Colegios de Ingenieros de Minas, 2014) -Crece la inversión de las compañías gasista en infraestructuras, 2014) 12 lokal zur Verfügung stehenden erneuerbaren Energien sichern die Unternehmen ihre Energieversorgung und Wettbewerbsfähigkeit.“ Der Import fossiler Brennstoffe hat in Spanien im Jahr 2013 insgesamt Kosten in Höhe von 57.100 Millionen Euro verursacht. Der Export von Energieprodukten erzielte 16.164 Millionen Euro, so dass die Negativbilanz 40.997 Millionen Euro ausmacht. 22 Tabelle 3: Bruttoenergieinlandsverbrauch23 in Mtoe (ausgewählte EU-Länder)24 1990 2000 2006 2010 2011 2012 % Änderung 2012/2006 Energieabhängigkeitsrate EU28 1667.6 1727.1 1832.0 1759.1 1699.5 1682.9 -8.1% 53.3 Deutschland 356.3 342.3 351.7 333.7 317.1 319.5 -9.2% 61.1 Spanien 90.1 123.6 144.4 129.9 128.2 127.3 -11.9% 73.3 Frankreich 227.8 257.6 272.9 267.1 257.9 258.4 -5.3% 48.1 Italien 153.4 174.1 185.2 174.5 171.8 163.1 -12.0% 80.8 Niederlande 66.8 75.8 79.6 86.6 80.2 82.0 +2.9% 30.7 Polen 103.3 89.0 97.2 100.9 101.2 98.0 +0.8% 30.7 Rumänien 58.1 36.6 40.6 35.8 36.6 35.4 -12.8% 22.7 Schweden 47.4 48.9 49.6 50.8 49.7 49.8 +0.4% 28.7 Groβbritannien 210.6 230.6 230.5 211.2 197.9 202.3 -12.2% 42.2 Die größten Energieproduzenten in der EU28 sind Frankreich (133 Mtoe und 17% der Gesamtproduktion Europas), Deutschland (124 Mtoe, 16%), das Vereinigte Königreich (116 Mtoe, 15%), Polen (71 Mtoe, 9%) und die Niederlande (65 Mtoe, 8%). Die inländische Energieerzeugung betrug in Spanien laut Eurostat im Jahr 2012 insgesamt 33,2 Mtoe (Millionen Tonnen Rohöläquivalent). In 2012 trug die Atomenergie mit 15,9 Mtoe noch am meisten zur Inlandserzeugung bei, noch vor den erneuerbaren Energien, die mit insgesamt 14,5 Mtoe der zweitwichtigste Energieträger waren. Damit lag Spanien bei der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen im Europavergleich an fünfter Stelle. 2012 erzeugte das Land 8% der Gesamtbruttoenergie aus erneuerbaren Energien. Tabelle 4: Primärenergieproduktion nach Energiequelle 2012, in Mtoe (ausgewählte Länder)25 Gesamtproduktion Feste Brennstoffe Erdöl Gas EU28 794.3 166.1 76.6 133.1 227.7 177.3 13.6 Deutschland 123.5 47.6 3.8 9.6 25.7 32.9 4.0 Spanien Frankreich 33.2 133.3 2.5 0.0 0.1 1.0 0.1 0.5 15.9 109.7 14.5 20.8 0.2 1.3 Italien 31.8 0.1 5.7 7.0 0.0 17.9 1.1 Niederlande 64.9 0.0 2.0 57.5 1.0 3.8 0.7 Polen 71.1 57.5 0.7 3.8 0.0 8.5 0.6 Rumänien 27.4 6.3 4.1 8.7 3.0 5.2 0.0 Schweden 35.7 0.1 0.0 0.0 16.5 18.5 0.5 Groβbritannien 116.4 9.5 45.8 35.0 18.2 7.1 0.8 22 (Energy Erneuerbare Atomkraft Energien 26 Abfall (ohne EE) News, 2014) Bruttoenergieinlandsverbrauch beinhaltet Primärenergieproduktion einschl. Importe und ausschl. Exporte und Energie für Seetransporte 24 (Energy-2012, 2012) 25 (Eurostat Newsrelease 25/2014, 2014) 26 Erneuerbare Energiequellen: Biomasse, Wasserkraft, Geothermie, Windenergie, Solarenergie 23 Der 13 Obwohl die Zahlen in der nächsten Abbildung, aufgrund der unterschiedlichen Datenquellen und Gruppierung der Energiearten, etwas von den Angaben in anderen Tabellen abweichen, kann man dennoch die Tendenzen der letzten sieben Jahre erkennen. Zum einen machen die fossilen Energieträger Kohle, Erdöl und Erdgas mit 73,5% des gesamten Primärenergieverbrauchs von 121.696 Mtoe weiterhin den Löwenanteil aus. Dieser Anteil lag 2006 allerdings beinahe 10% höher (82,7%). Die Tendenzen 2013 sind also folgende: Rückgang aller fossilen Energieträger, Zunahme der Wasserkraft aufgrund der hohen Niederschläge in 2013 und Ansteigen der Anteile der erneuerbaren Energien, vor allem durch die mehr als Verdreifachung bei Wind- und Sonnenenergie (Abbildung 527) Primärenergieverbrauch nach Energieart in Mtoe 80000 70000 60000 50000 40000 30000 2006 20000 2013 10000 0 2232 Wind-, Solarenergie 2095 Biomasse, Abfall 5088 3163 7663 6543 Kohle Erdöl Erdgas Atomkraft Wasserkraft 2006 17868 70789 31227 15669 2013 10531 52934 26077 14785 Abbildung 5: Primärenergieverbrauch nach Energieart in Mtoe Auch beim Endenergieverbrauch macht das Erdöl mit über 50% weiterhin den größten Anteil aus. Allerdings ist gerade bei diesem Energieträger ein Rückgang von beinahe 30% gegenüber 2006 zu verzeichnen wie auch bei anderen fossilen Energieträgern, wie zum Beispiel Kohle. Primärenergieverbrauch nach Energieart in Prozent 3% 6% 5% 9% Kohle Erdöl Erdgas 12% Atomkraft 44% 21% Wasserkraft Wind-, Solarenergie Abbildung 6: Primärenergieverbrauch nach Energieträgern in Anteilen 27 (MINETUR, 2014) 14 Bei den erneuerbaren Energien dagegen ist ein Anstieg um 33% festzustellen. Damit machen Wasserkraft, Windenergie, Solarenergie, Biomasse und Energie aus Abfallstoffen zusammen 14% des Primärenergieverbrauchs aus. Abbildung 628 zeigt den Primärenergieverbrauch nach Energieträgern in Anteilen auf, Abbildung 7 29 den Endenergieverbrauch nach Energieträgern in Mtoe und Abbildung 830 den Endenergieverbrauch nach Energieträgern in Anteilen. 70000 Endenergieverbrauch nach Energieart, in Mtoe 60000 50000 40000 30000 2006 2013 20000 10000 0 Kohle Erdöl Erdgas Strom EE 2006 2094 60355 15635 22056 4004 2013 1632 43419 15104 19952 5329 Abbildung 7: Endenergieverbrauch nach Energieträgern in Mtoe Endenergieverbrauch in Prozent nach Energieträgern 2% 6% Kohle Erdöl 23% Erdgas 51% Strom EE 18% Abbildung 8: Endenergieverbrauch nach Energieträgern in Anteilen (MINETUR, 2014) (Minetur, 2014) 30 (Minetur, 2014) 28 29 15 Der Rückgang beim Endenergieverbrauch ist in folgender Abbildung 931 ersichtlich. Endenergieverbrauch in Mtoe, Entwicklung Jahre 2006-2013 120.000 104.143 105.737 102.200 100.000 94.771 96.042 93.277 88.971 85.437 80.000 60.000 Mtoe 40.000 20.000 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Abbildung 9: Entwicklung Endenergieverbrauch in Mtoe, 2006-2013 Der Anteil für Heizen und Kühlen am Endenergieverbrauch liegt nach Angaben einer ReGeoCities-Studie bei 33.340 ktoe und soll bis zum Jahr 2020 durch Energieeffizienz-Maßnahmen auf 29.849 ktoe fallen. Der Anteil der erneuerbaren Energien soll im gleichen Zeitraum von 3.764 ktoe (11,3%) auf 5.645 ktoe (knapp 19%) steigen (siehe Abbildung 1032) Endenergieverbrauch für Heizen und Kühlen (in ktoe) 40000 35000 33340 29849 30000 ktoe 25000 2010 20000 2020 15000 10000 5645 3764 5000 0 Insgesamt Anteil EE Abbildung 10: Endenergieverbrauch für Heizen und Kühlen in ktoe, Vergleich 2010-2020 31 32 (MINETUR, 2014) Quelle: ReGEOcities, Intelligent Energy Europe 16 Bestehende Netze für die Energie-Übertragung und Verteilung und Ausbaupläne Erneuerbare Energiequellen im Sonderregime (EE einschließlich Kraftwärmekopplung und Abfallverbrennung) deckten 2013 nach Angaben des Netzbetreibers REE 42,4% der spanischen Stromnachfrage. 33 Der hohe Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung liegt 10,5% über dem Vorjahresanteil und ist das Ergebnis aus den 2013 sehr günstigen Wetterbedingungen (hohe Windleistung und hohe Niederschläge), hoher installierter Wind- und Wasserkraftleistung sowie deren bevorzugtem Netzzugang. Vorerst hat die spanische Regierung jedoch den weiteren Ausbau von erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung gestoppt. Die Wirtschaftskrise der letzten sieben Jahre hatte nicht nur einen Investitionsstopp zur Folge, sondern auch zunehmend Steuern und Abgaben auf die im Sonderregime vergüteten Energien sowie eine Limitierung der Fördersummen, so dass die Rentabilität der Anlagen rückwirkend beschränkt wurde. Seit 21. Juni 2014 ist nun ein neues, nach Installationstypen vorgehendes System in Kraft, das aus Zuzahlungen zum Strompreis und Investitionszulagen (die von einer vernünftigen Rentabilität von etwa 7,5% ausgehen) besteht, welches das ursprüngliche System der Einspeisetarife ersetzen soll. Durch die Vergütungsumstellung der erneuerbaren Energien Branche will die spanische Regierung in 2014 rund 1,7 Mrd. Euro einsparen und ein weiteres Anwachsen des sogenannten Tarifdefizits in Höhe von ca. 30 Milliarden Euro verhindern. Dabei handelt sich um die Differenz zwischen den Einnahmen aus den Stromgebühren und den Kosten der spanischen Energiepolitik, die in den letzten Jahren zu konstanten Strompreiserhöhungen geführt hat, um die Kosten auf die Verbraucher umzulegen. Im Tarifdefizit sind sowohl die Ausgleichszahlungen für die konventionellen Stromerzeuger als auch die Vergütungen für die Energien im sogenannten Sonderregime (Erneuerbare, KWK und Abfallverbrennung) oder Zinsen für die Finanzierung des Defizits enthalten. Auf die erneuerbaren Energien entfallen in 2014 nach Schätzungen des Industrieministeriums 7.01 Milliarden Euro und damit rund 23% des Defizits.34 Da der Boom der regenerativen Energien auf Krediten beruht, bekommen viele Unternehmen mit der Tilgung Probleme und müssen die Finanzierung mit den Banken neu verhandeln. Das neue System kann nach Aussagen von Vertretern des Erneuerbare-Energien-Sektors für viele Unternehmen sogar das „Aus“ bedeuten. Generell ist die Stimmung im Stromsektor durch die Energiereform und die bestehenden Überkapazitäten höchst angespannt. Die Erzeuger konventionellen Stroms fühlen sich durch den vorrangigen Netzzutritt der erneuerbaren Quellen benachteiligt, die Erzeuger erneuerbaren Stroms hingegen sehen die fossilen Energieträger durch die Regierung begünstigt. Der 2011 verabschiedete Plan für Erneuerbare Energien (PER), der die Ausbauziele bis 202o festlegt, ist durch die rückläufige Energienachfrageentwicklung und die Einschnitte der Energiereform aufgrund der Einsparungen bei den öffentlichen Investitionen nach Meinung von Branchenexperten veraltet. Die Voraussagen für 2020 müssen wohl revidiert und den neuen wirtschaftlichen Gegebenheiten angepasst werden. 33 34 (REE, 2013) (Expansión, 2014) 17 Tabelle 5: Energiedaten Spanien35 Ist-Wert 2013 Soll-Wert 2020 Stromverbrauch (GWh) 246.166 350.584 Kohle/Öl/Gas (%) 24,2 - Atomkraft (%) 21,0 - Erneuerbare Energien (%), davon 42,4 41,3 Wasserkraft (%) 14,4 9,3 Wind (%) 21,1 20,2 Solar (%) 4,9 7,6 Wachstum des Stromverbrauchs (%) -2,3 +26,3 Stromproduktion, netto (GWh) 260.160 383.634 Kohle/Öl/Gas (%) 25,0 42,9 Atomkraft (%) 21,7 14,5 Erneuerbare Energien (%), davon 42,5 38,1 Wasserkraft (%) 2,7 8,6 Wind (%) 20,7 19,1 Solar (%) 4,8 7,0 Wachstum der Stromproduktion (%) -3,2 +29,0 Stromerzeugungskapazitäten (GWh) 260.160 383.634 Kohle/Öl/Gas 65.201 164.879 Atomkraft 56.378 55.600 Erneuerbare Energien 110.616 146.080 Stromimporte (GWh) 10.024 k.A. Stromexporte 16.936 k.A. Saldo -6.732 -12.000 Wegen der neuen Regelungen für die Energien im Sonderregime rechnen Marktexperten in den nächsten Jahren nicht mit nennenswerten Neuinstallationen für die Stromproduktion auf dem spanischen Festland. Die installierte Stromerzeugungs-Leistung aus erneuerbaren Quellen wird ab 2013 bei knapp 40.000 MW stagnieren. Die Produktion wird 2014 auf 105.202 MWh geschätzt (- 6,5% gegenüber 2013) und bleibt bis 2017 auf diesem Niveau. Von Rückgängen der installierten Leistung geht die Regierung jedoch nicht aus, da neue Anlagen zwar nicht mehr gefördert werden, aber durch ein System der Ausschreibung neuer Kapazitäten ersetzt werden. Damit will die spanische Regierung sicherstellen, dass der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch bis 2020 auf die von der EU-Kommission festgesetzten 20% steigen wird. Im Jahr 2013 lag dieser Anteil laut Eurostat noch bei 14,3%, so dass Spanien bei weiterer Investitionsstagnation Gefahr läuft, diese Vorgaben nicht einzuhalten. 35 (GTAI - German Trade & Invest, 2014) 18 2.3 Energiepreise (inkl. Strom und Wärme) Die Liberalisierung des spanischen Strommarktes wirkte sich nicht lange in Form fallender Energiekosten aus. Die spanischen Strompreise gehören inzwischen zu den höchsten Preisen Europas. Lag der Strompreis nach EUROSTAT für Industrieabnehmer im Jahr 2005 noch bei 6,86€ct/kWh, so stieg er bis 2013 auf 11,65 €ct/kWh. Ähnlich entwickelte sich der Strompreis für private Abnehmer. Im Jahr 2005 lag dieser noch bei 9,00€ct/kWh und stieg bis 2013 auf 22,28€ct/kWh. Tabelle 6: Strompreise36 Strompreis [€/ kWh] 2013/2014 Kilowattstunde inklusive Steuern Industrie 14,82 ct/€ Kilowattstunde ohne Steuern 11,65 ct/€ Haushalte 22,28 ct/€ 17,52 ct/€ Tabelle 7: Entwicklung der Stromkosten für Haushalte von 2005-201337 Strompreise für private Haushalte (Eurostat) , EUR je kWh (ohne Steuern) Spanien 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 0,09 0,094 0,1004 0,1124 0,1294 0,1417 0,1597 0,1766 0,1752* *Inklusive Steuern betrug der Strompreis 22,28 Cent / Euro pro Kilowattstunde. Laut Eurostat lag die Strompreis für Industrieabnehmer 2013/2014 bei 14,82 Cent pro Kilowattstunde inklusive Steuern (11,65 Cent je Kilowattstunde ohne Steuern) und damit 23,5% über dem EU-Durchschnitt (vergleiche Abbildung 1138) Strompreise für industrielle Verbraucher in Spanien EUR je kWh (ohne Steuern) 0,14 0,12 0,10 EU (27 Länder) Deutschland 0,08 0,06 Spanien 0,04 0,02 0,00 Abbildung 11: Strompreisentwicklung für Industrieverbraucher (Eurostat Newsrelease 25/2014, 2014) Factsheet AHK Spanien, eigene Erhebungen, Februar 2014 38 Quelle: Eigene Darstellung. Daten Eurostat 36 37 19 Heizkosten Offiziell ist der spanische Gasmarkt seit dem 01.08.2008 vollständig liberalisiert. Allerdings existiert, ebenso wie im Strommarkt, ein regulierter Tarif für Druck unter 4 bar und einem Jahresverbrauch von unter 50.000 kW/h pro Jahr, womit nur Haushalte auf diesen Tarif zurückgreifen können. Das Volumen des regulierten Tarifes ist daher mit ca. 5% anders als im Strommarkt- vernachlässigbar klein. Folgende Tabelle zeigt einerseits den saisonbedingten Verfall der Heizölpreise im Sommer 2013 und den Preisvergleich fossiler Brennstoffe mit Holzbrennstoffen. Tabelle 8: Wärmekosten verschiedener Brennstoffe 2012/201339Vergleich Energiepreise Wärmeträger c€/kWh (Angaben lt. IDAE) Monat Heizöl Propangas (11-l Flasche) Flüssiggas Holzpellets (15 kg-Sack) Holzpellets (lose) Hackschnitzel Mai 2012 8,93 9,92 8,82 4,51 3,38 1,39 08/2013 5,05 11,03 8,10 6,06 5,28 1,39 2.4 Energiepolitische Rahmenbedingungen Zuständig für die Energiepolitik ist in Spanien das Ministerium für Industrie, Energie und Tourismus. Die Nationale Kommission (CNE), die für Energiefragen zuständig war, ist in der im Oktober 2013 gegründeten Nationalen Kommission für Märkte und Wettbewerb (CNMC) aufgegangen. Diese Wettbewerbs- und Regulierungsbehörde untersteht der Kontrolle des Parlaments. Sie prüft unter anderem Gesetzesvorhaben zur Energiepolitik, so auch das aktuelle neue Vergütungssystem. Für Ausbaupläne der Übertragungsnetze und für Energiespeicherung ist die Netzbetreiberin Red Eléctrica Española (REE) zuständig. Sie besitzt 100% der Hochspannungsnetze. 2014 sollten rund 650 km neue Stromleitun gen in das Transportnetz integriert werden. Spaniens und Portugals Elektrizitätssysteme sind seit April 2004 miteinander verbunden. Auch mit Marokko, Andorra und Frankreich besteht Interkonnektivität. Laut REE erreicht diese jedoch nur 4,3 %, was Spanien in Fragen des Elektrizitätshandels in der Praxis zu einer Insel macht. Die neuen Infrastrukturen sollen zur strukturellen Verstärkung des Netzes beitragen. In den Bau der Infrastrukturvorhaben investierte REE im Zeitraum 2013 und 2014 über 1,0 Mrd. Euro. Gegenwärtig läuft ein Planungsprozess für das Stromtransportnetz nach 2020, zu dem die Autonomen Regionen Vorschläge unterbreiten können. Eines der EU-Ziele ist, dass bis 2020 jedes EU-Land in der Lage sein soll, von seinen Nachbarn 10% der konsumierten Energie zu beziehen. Mit Hilfe von sechs neuen Energieinfrastruktur-Makroprojekten (4 in der Stromwirtschaft, 2 in der Gaswirtschaft) soll die Iberische Halbinsel besser an das gesamteuropäische Netzwerk angeschlossen werden. Finanziert werden diese Projekte mit EU-Hilfe. Das Programm Connecting Europe 2014 bis 2020 sieht 5,8 Mrd. Euro Fördermittel für Interkonnektivität vor. Auch der im Oktober 2014 beschlossene Klima- und energiepolitische EU-Rahmen 2020-2030 hat die Realisierung einer Strominterkonnektivität im EU-Binnenmarkt zum Ziel, sodass die EU-Mitgliedsstaaten bis zu 15% ihrer Energie an Nachbarländer exportieren können. 39 Quelle: Factsheet AHK Spanien, eigene Erhebungen, Februar 2014 20 2.5 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt Die Eingriffe in Vergütung und Rentabilität lassen in- und ausländische Investoren inzwischen den Rechtsweg gegen Spanien beschreiten. Spaniens Stromkonzerne und die spanischen Technologieanbieter im Bereich erneuerbare Energien setzen bei Investitionen verstärkt auf ausländische Märkte. Wo 2013 noch Bewegung herrschte, ist sie vor allem auf früher autorisierte Projekte zurückzuführen, die bis Ende 2013 abgeschlossen werden mussten. So nahm die installierte Leistung der konzentrierten Solarthermie um 300 MW zu (+15%) und die der Photovoltaik um 140 MW (+3,3%). Die schlechte Investitionsstimmung im spanischen Stromsektor hat auch mit der rückläufigen Nachfrage zu tun. Diese ist nach Angaben von REE im ersten Rezessionsjahr 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 4,7% auf 252.660 GWh gesunken und hat nach einer kurzen Belebung 2010 von Jahr zur Jahr nachgelassen bis zuletzt auf 246.166 GWh (2013). Durch den Bau neuer Gas- und Dampfkombikraftwerke, der parallel zum Boom der erneuerbaren Energien lief, um die Schwankungen durch die grünen Quellen auszugleichen, sind die Überkapazitäten im Stromsektor gegenwärtig beachtlich. Wegen der neuen Regelungen für die Energien im Sonderregime rechnet CNMC bis einschließlich 2017 mit keinen neuen Installationen auf dem Festland mehr. In einem im März 2014 veröffentlichten Rahmenbericht über die Strom- und Gasnachfrage 2013 bis 2017 geht die Wettbewerbsbehörde davon aus, dass die installierte Leistung aus erneuerbaren Quellen ab 2013 bei 39.470 MW stagnieren wird. Bis mindestens 2018 dürften demzufolge die Windkraft mit 22.741 MW, die Photovoltaik mit 4.400 MW und die solarthermische Stromerzeugung mit 2.300 MW auf ihrem heutigen Stand verharren. Die Produktion wird 2014 auf 105.202 MWh geschätzt (ein Rückgang von 6,5% gegenüber 2013) und bleibt bis 2017 auf diesem Niveau. Von Rückgängen der installierten Leistung wird offenbar nicht ausgegangen, obwohl mit Inkrafttreten des die neuen Vergütungsparameter einführenden Dekrets eine große Umschuldungswelle erwartet wird und die Verbände eine Reihe von Insolvenzen und Stillständen befürchten. Vielmehr könnte, so CNMC, das Fördermoratorium das seit 1.1.12 für neue Anlagen gelte, im weiteren Prozess der Energiereform durch ein System der Ausschreibung neuer Kapazitäten ersetzt werden. Damit behält die Regierung eine Karte in der Hand, die sie nach Bedarf ziehen kann. Spanien hatte sich gegenüber der EU-Kommission verpflichtet, den Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch bis 2020 auf mindestens ein Fünftel zu steigern. Im Jahr 2013 lag dieser Anteil laut Eurostat bei 14,3%. Bliebe es bei der prognostizierten Stagnation, könnte Spanien das Ziel verfehlen.40 Solar Ende 2013 gab es 60.783 PV-Anlagen mit einer installierten Leistung von 4.681 MW, das ist gegenüber 2005 eine Verzehnfachung. Obwohl sie einen geringeren Beitrag zur grünen Stromerzeugung liefern (mit 8.397 GWh nur 7,5%), ist ihr Subventionsanteil der höchste. Nach einer Kürzung in Höhe von 373 Mio. Euro (-13,2% gegenüber dem ursprünglichen Regime) sollen sie 2014 noch 2.445 Mio. Euro erhalten. Doch fürchten die Verbände, dass die Kürzungen wesentlich höher ausfallen werden. Da die Preise auf die PV-Technologien sehr nachgegeben haben und Spaniens Sonne eine hohe Durchschnittseinstrahlung bietet, gibt es erste Versuche, es ohne die Förderung zu versuchen. Die PVEntwickler Enerpro und Solbisco Energy haben Ende 2013 in der Region Sevilla eine erste kleine Anlage (0,5 MW) in Betrieb genommen. Bis zu 10 MW in Form kleinerer Anlagen und eine große (300 MW) stehen nach Aussagen der Firma auf dem Programm. Solarthermie Laut der aktuellen Studie des spanischen Solarthermieverbandes ASIT (Asociación Solar de la Industria Térmica) wurden im Verlauf des letzten Jahres 232.500 Quadratmeter Kollektoren neu installiert mit einer Leistung von 163 MWth, was einer Zunahme der Jahresinstallation von 1,5% gegenüber 2012 entspricht. 41 Die akkumulierte Leistung stieg um 9,2%. Die mit thermischen Solaranlagen genutzte Fläche in Spanien beträgt damit derzeit 3.197.090 Quadratmeter mit einer installierten Gesamtleistung von 2,24 GWth. Damit liegt Spanien im EU-Vergleich an fünfter Stelle.42 Bei der derzeitigen Produktion von Solarwärme liegt Spanien im EU-Vergleich an 4. Stelle, nach den im nationalen Aktionsplan für Erneuerbare Energien PANER angegebenen Ausbauzielen für 2020 an 3. Stelle. 40 (GTAI - German Trade & Invest, 2014) (ASIT, 2013) 42 (EurObserv’ER: Solar Thermal and Concentrated Solar Power Barometer, 2013) 41 21 Biomasse Im Jahr 2013 gab es fast 200 Biomasseanlagen zur Elektrizitätserzeugung mit einer installierten Leistung von 739 MW. Das ist erst etwas mehr als die Hälfte der in der spanischen Energiestrategie bis 2020 vorgesehenen 1.350 MW. Geht es nach dem von CNMC durchkalkulierten Entwurf der neuen Förderbestimmungen, wird ein Viertel dieser installierten Leistung seinen Förderanspruch gänzlich verlieren. Gleichzeitig steigt für die Biomasse als einzige Energiequelle im Sonderregime die Vergütung, und dies um 13% auf 294 Mio. Euro. Genutzt werden in den Anlagen vor allem Abfälle aus der Forstwirtschaft, der Papier- und Zelluloseindustrie, der Holzverarbeitung und der Landwirtschaft. Es handelt sich entweder um reine Biomasse oder Kraftwärmekopplung auf der Basis von Biomasse. An der Spitze der installierten Leistung steht Andalusien. Biomasse für thermische Anwendungen Im Rahmen des PANER 2011-2020 ist im Bereich der thermischen Verwendung von Biomasse eine Erhöhung der installierten Leistung auf 3,997 Metp im Jahr 2015 und 4,850 Metp im Jahr 2020 vorgesehen. Laut dem Register des Biomasseverbandes Avebiom waren bis Ende September 2013 38.354 installierte Anlagen (Öfen, Kessel und Nahwärmenetze) registriert. Zusammen wird eine Leistung von 3.275 MW erzielt, dabei geht der Verband davon aus, dass bis 2020 eine Gesamtleistung von 12.000 MW erreicht werden könnte. In 41% der spanischen Gemeinden gibt es bereits in Betrieb genommene Biomasseanlagen, im Baskenland und Katalonien in mehr als jeder zweiten Gemeinde und in Andalusien sogar in allen Gemeinden. Mehr als 60% der gemessenen Leistung (1.966 MW) wird mit 1.259 Anlagen im Industriesektor (Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie, Keramikindustrie, Möbelindustrie, Tourismus, etc.) generiert, gefolgt von öffentlichen Einrichtungen (Schulen, Krankenhäusern, Sportanlagen und Verwaltungsgebäuden) mit einer Gesamtleistung von 250 MW. Im industriellen Sektor hat die Zahl der neuinstallierten Anlagen vor allem in den Industriebetrieben der Landwirtschaft und Tierhaltung sowie in der Lebensmittelverarbeitung und im Tourismus zugenommen, bei den öffentlichen Anlagen ist der größte Zuwachs bei den Verwaltungsgebäuden zu verzeichnen mit 202 neuen Anlagen und einer zusätzlichen Leistung von 17,2MW. Im Wohnungssektor versorgen 234 Anlagen mit einer kumulierten Leistung von 77.512 kW ca. 9.500 Wohnungen mit Warmwasser und Heizung.43 Geothermie Spanien hat die oberflächennahe geothermische Energie als eine wichtige Energietechnologie zum Erreichen der Ziele für 2020 einbezogen. Laut Erneuerbare-Energien-Plan PER 2011-2020 schätzt die staatliche Energieagentur das jährliche Wachstum der Geothermieanlagen bis 2020 auf 12% jährlich, so dass die Geothermie im Jahr 2020 geschätzte 59ktep erzeugen wird, mit einem durchschnittlichen Wachstum von 3 ktep pro Jahr. Diese verteilen sich wie folgt auf die beiden Untersektoren „Geothermische Energie ohne Wärmepumpen“ (Zuwachs laut Energieagentur IDAE bis 2020: 9,5 ktep) und „Erneuerbare Energie mit geothermischen Wärmepumpen“. Letztere sind NiedrigTemperatur-Anwendungen für die Klimatisierung und Warmwasserversorgung (ACS) durch Wärmepumpen. Der Großteil der Geothermieanlagen wurden bereits 2005 - 2007 installiert, ab 2008 war der Markt rückläufig, vor allem bedingt durch die Wirtschaftskrise und das Ende der Immobilienblase. Allerdings beginnt der Sektor nun, sich zu langsam zu erholen und dies ist zurückzuführen auf: Geothermie-installationen werden nun auch bei Renovierungen eingesetzt (nicht nur Neubauten), hoher Energie-ertrag bei Wärme- und Kälteerzeugung, Nachlassen der Preise für Geothermietechnologie bei gleichzeitigem Steigen der Kosten für fossile Brennstoffe, Anpassen der nationalen Gesetze für Energieeffizienz unter Einschluss der Geothermie, Fördermittel für den Ersatz fossiler Brennstoffkessel durch Geothermie- oder Biomasseheizungen. Das neu geweckte Interesse der öffentlichen Institutionen an der Förderung der Geothermie zeigte sich auch der erneuten Durchführung des Geothermie-Kongresses GeoEner im November 2014. Die Energieagentur IDAE geht davon aus, dass sich diese positive Tendenz stabilisiert, sodass der Sektor während der nächsten fünf Jahre wahrscheinlich um ca. 15% jährlich wachsen wird und ab 2015 sich bei einem Wachstum von 10-12% 43 (AHK Spanien, 2014) 22 als Markt festigen wird. Man nimmt an, dass 2020 der Anteil der durch Wärmepumpen generierten geothermischen Energie 40,5 ktep (2020) betragen wird.44 Kohle In der Energiestrategie ist ein progressiver Übergang zu einer kohleärmeren Stromerzeugung festgeschrieben. Bis 2020 soll die Kohleproduktion auf 31.579 GWh abnehmen (2013: 42.384 GWh, davon nicht ganz die Hälfte aus nationaler Kohle). Im Jahr 2012 wurden zwei kleinere Werke vom Netz genommen. Insgesamt betreiben die fünf großen Stromkonzerne 18 Kohlekraftwerke, von denen die Hälfte heimische Kohle (2012: 6,3 Mio. t Kohle) verstromt. Letztere besitzen eine Netzzugangspräferenz und profitieren von Ausgleichszahlungen. Mittelfristig soll die nationale Kohle einen Anteil von 7,5% am Energiemix zur Stromerzeugung behalten. Der Sektor steckt seit Jahrzehnten im Restrukturierungsprozess. Die Liste der Unternehmen ist geschrumpft von 234 im Jahr 1990 auf 15 im Jahr 2012. Die Subventionierung nichtprofitabler Förderstätten wird schrittweise abgebaut bis Ende 2018, wo sie laut EU-Vorgaben enden muss. Die Regierung möchte die notwendigen Bedingungen schaffen, um auch über den 1.1.19 hinaus die Beteiligung der Kohle am Energiemix sicherzustellen. Da es Spanien an fossilen Primärenergiequellen mangelt, besteht eine hohe Einfuhrabhängigkeit (73%). Der starke Zuwachs der erneuerbaren Energien hat dazu beigetragen, diese im Bereich der Stromerzeugung zu reduzieren. Zugleich fließt etwa ein Viertel des Gasimports in die Stromgewinnung. Ein Beitrag der nationalen Kohle am Energiemix im Rahmen des von der EU gesteckten Rahmens soll daher beibehalten werden. Als potenzielle neue Quelle ist auch das Schiefergas im Gespräch, für das momentan Probebohrungen vor der Küste der Kanarischen Inseln laufen. Erdöl/-gas Parallel zum Boom der regenerativen Energien ist in Spanien massiv in Gas- und Dampfkraftwerke investiert worden. Binnen eines Jahrzehnts schnellte die installierte Leistung von fast nicht existent im Jahr 2002 auf 25.000 MW im Jahr 2012 hoch. Prognosen und Pläne gingen von einem wachsenden Verbrauch aus, in dem die Gas-Dampf-Kombikraftwerke und die Erneuerbaren-Energien-Anlagen hätten koexistieren können, wobei erstere vor allem die erwarteten Schwankungen durch die grünen Quellen ausgleichen sollten. Die Realität der vergangenen sechs Jahre schlechter Wirtschaftskonjunktur ist jedoch ein rückläufiger Energiekonsum bei gleichzeitig wachsendem Anteil der erneuerbaren Energien, aber auch der heimischen Kohle, die bei der Einspeisung ins Netz Vorrang haben. Die Folge: Die Gas- und Dampfkraftwerke arbeiten zum Teil nur noch mit einer Auslastung von unter 20% und sollen Ausgleichszahlungen für die Kapazitätsvorhaltung erhalten. Ihre Bruttoproduktion war 2013 im fünften Jahr rückläufig. Bei einem Dutzend weiterer, einst geplanter Projekte ist die Durchführung daher zurzeit mehr als fraglich. Atomkraft Der Anteil der Kernkraft soll bis 2020 nahezu gleich bleiben. Atomstrom lieferte 2013 etwa ein Fünftel der Nettostromproduktion und deckte ein Fünftel der Nachfrage. In Funktion sind acht Reaktoren an sechs Standorten. Ein Reaktor ist seit 2009 im Abrüstungsprozess. Im Bereich Atomkraft betreffen die laufenden Projekte die Abrüstungsprozesse des abgeschalteten Reaktor, ein neues atomares Zwischenlager, das in Villar de Canas gebaut werden soll sowie die mögliche Verlängerung der Betriebszeit des AKW Santa Maria de Garona, dessen Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen vorübergehend eingestellt worden ist und in dessen Sicherheit im Fall einer Verlängerung investiert werden müsste. Zwar hat die Atomkraft 2013 etwas mehr Strom als die Windkraft produziert. Weil sie aber selbst einiges verbraucht, um funktionieren zu können, kam sie bei der Abdeckung der Stromnachfrage knapp nach der Windkraft zu stehen. Die meisten AKW sind 2010/11 überprüft und für einen weiteren Zeitraum von zehn Jahren verlängert worden. In Folge eines Moratoriums aus den achtziger Jahren läuft noch ein Kompensationsprozess an die Träger der damals eingestellten Bauprojekte, der 2015 abgeschlossen sein muss.45 44 45 (AHK Spanien, 2014) (GTAI - German Trade & Invest, 2014) 23 IV. Energieeffizienz und erneuerbare Energien 1. Energieeffizienz und erneuerbare Energien im Gebäudebereich 1.1 Marktsituation und Entwicklung im Bausektor Die Marktentwicklung lässt sich erstmals wieder als positiv bezeichnen. Spaniens Wirtschaft wächst 2014 nach mehrjähriger Rezession. Die Hochbaubranche durchsteht ein siebtes schweres Jahr, in dem sie die Talsohle erreicht haben könnte. In Städten wie Barcelona oder Madrid ist seit dem Sommer die Arbeit an einigen ruhenden Baustellen wieder aufgenommen worden. Kräne kommen in Bewegung, Gebäude werden eingerüstet, umgebaut und saniert. Der Wert erbrachter Bauleistungen war 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 11,3% auf ein Volumen von 70,6 Mrd. Euro zurückgegangen. Für 2015 rechnet der Spezialist für Branchen-Analysen DBK gegenüber 2014 mit einem ersten leichten Zuwachs der Aktivität. Es wäre ein Aufleben nach einem schmerzhaften Schrumpfungsprozess, der mit dem Platzen der Immobilienblase 2008 einsetzte und den Anteil der Bauwirtschaft am spanischen BIP von 15% auf ein Maß von gegenwärtigen 7 % zurückgestutzt hat. Nach Angaben des Ministeriums für Bauwesen ist die Zahl der fertiggestellten Wohnungen seither um 90% zurückgegangen, von 641.419 Immobilien 2007 auf 64.636 in 2013. Die Zahl der Genehmigung neuer Gebäude hat nach sieben rückläufigen Jahren auch im 1. Halbjahr 2014 noch einmal weiter leicht abgenommen, mit ersten positiven Zahlen im Büro- und Sportplatzbau vor sehr niedrigem Vergleichsniveau. Noch sind die Korrekturprozesse nicht abgeschlossen. Aus der exzessiven Boom-Phase besteht ein Überschuss von 600.000 bis 700.000 leerstehenden Wohnungen, der vom Markt erst absorbiert werden muss. Die Preise für Wohnungsimmobilien aber zeigten dem Statistikamt INE zufolge im 2. Quartal 2014 erstmals seit 2008 einen vorsichtigen Zuwachs (0,8%). Viele Ausländer haben in Spanien Wohnimmobilien erworben. Auch hat die günstige Preisphase ausländische Investoren in Spanien Einkaufszentren, Büro- und Verwaltungsgebäude kaufen lassen. Tabelle 15 betrachtet die Strukturdaten zur spanischen Bauwirtschaft seit dem Jahr 2010. Zwar ist in allen Bereichen ein klarer Rückgang über die letzten Jahre zu erkennen, dennoch zeigt die prognostizierte Entwicklung der Bauaktivität in Tabelle 16 erstmals wieder ein Wachstum im Wohnungsbau sowie Nichtwohnungsbau ab dem Jahr 2015. Auch die Erneuerung und Modernisierung, womit energieeffiziente Maßnahmen miteingeschlossen sind, nehmen voraussichtlich im Jahr 2015 um 0,7% zum Vorjahr zu. 24 Tabelle 9: Strukturdaten zur spanischen Bauwirtschaft (in Mrd. Euro, laufende Preise)46 Bereiche 2010 2011 2012 Wert der erbrachten Bauleistung, darunter 144,6 132,7 108,8 Hochbau, darunter 96,4 92,5 79,6 Wohnungsbau 36,6 34,3 28,8 Nichtwohnungsbau 23,3 22,5 19,4 Erneuerung und Modernisierung 36,5 35,6 31,3 Tiefbau 48,2 40,3 29,3 Anzahl der im Baubereich tätigen Unternehmen 200.361 189.894 171.190 Hochbau 181.410 171.664 155.424 Tiefbau 18.951 18.230 15.766 Anzahl der fertiggestellten Baueinheiten Wohnungen 257.443 167.914 114.991 sonstige Bauten 81.543 65.123 52.225 Öffentliche Bauinvestitionen (in Mrd. Euro) 21,6 10,9 5,9 2013 93,1 70,6 25,1 17,2 28,3 22,4 163.831 149.079 14.752 64.636 38.404 6,9 Tabelle 10: Prognose Entwicklung der Bauaktivität in Spanien (in Mio. Euro, Veränderung z. Vorjahr in %)47 Bereiche 2013 Ver2014 Ver2015 Veränderung änderung änderung Wohnungsbau 25.165 -12,6 23.800 -5,4 24.000 0,8 Nichtwohnungsbau 17.167 -11,6 16.500 -3,9 16.600 0,6 Modernisierung und 28.293 -9,8 28.000 -1,0 28.200 0,7 Erhaltung 1.2 Klimatische Verhältnisse in Spanien Spanien ist durch sehr unterschiedliche Klimazonen gekennzeichnet. Diese reichen von gemäßigt warmen Regionen im Norden des Landes bis hin zur subtropischen Zone mit langen und heißen Sommern. An der Mittelmeerküste herrschen milde Winter und erträgliche Sommer. Im Landesinneren findet man ein kontinentales Klima vor. Dies bedeutet, dass es zu großen Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter kommt, sodass mit heißen Sommern und kalten Wintern zu rechnen ist. In Tabelle 3 sind die durchschnittlichen Temperaturen je Monat sowie Feuchtigkeit und Sonnenscheindauer für einige Provinzhauptstädte erfasst. Diese Werte sind mitunter entscheidend für energieeffiziente Maßnahmen und werden im folgenden Teil der Arbeit weiter erläutert. 46 (GTAI - German Trade & Invest, 2014) - German Trade & Invest, 2014) 47 (GTAI 25 Tabelle 11: Klimatabelle mit Monatstemperaturen, Feuchtigkeit und Sonnenscheindauer48 Temp. in Celsius Jan Barcelona Coruña Madrid 13 13 9 Feb 14 13 März 16 Apr Palma Las Santander Sevilla Valencia Valladolid Zaragoza Mallorca Palmas 14 22 12 15 15 7 10 11 15 22 12 18 16 10 12 15 15 17 22 14 21 18 14 17 18 16 19 19 23 15 24 20 17 19 Mai 21 17 22 22 27 17 27 23 20 23 Juni 25 20 27 26 25 20 32 26 26 27 Juli 28 22 31 29 24 22 36 28 29 31 Aug 28 23 32 29 25 23 38 29 29 30 Sep 25 22 25 27 26 21 32 27 25 26 Okt 21 19 18 23 25 18 26 23 18 20 Nov 17 15 13 18 23 15 20 19 12 14 Dez 13 13 9 15 21 12 16 16 8 10 Feuchtigkeit in % Sonnenschein in Std./Jahr 68 78 65 74 74 78 70 68 68 67 2480 2042 2824 2795 2998 1747 2878 2538 2584 2824 Nach den Vorgaben des technischen Baukodex (CTE – Código Técnico de la Edificación), der im Teil „Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz“ näher erläutert wird, ist Spanien in fünf Klimazonen (A-E) eingeteilt. Den jeweiligen Klimazonen entsprechend, ergeben sich dann Angaben über Mindestdicke von Dämmungen und Höchstwerte der Wärmeleitfähigkeit von Dämmmaterialien, um in den kälteren Monaten eine effiziente Nutzung der Heizenergie und in den wärmeren Monaten eine effiziente Raumklimatisierung zu gewährleisten. Die Festlegung der jeweiligen Werte wird anhand des Wärmeleitkoeffizienten (U=W/m2·K) für die jeweiligen Klimazonen und Höhenlagen berechnet. U beschreibt, wie groß der Wärmedurchgang durch eine Materialschicht mit unterschiedlichen Temperaturen auf beiden Seiten ist. Aus der Formel ergibt sich, dass eine dichtere Wärmedämmung mit niedrigeren Wärmeleitkoeffizienten einhergeht. Innerhalb der Provinzen werden Mittelwerte für U auf Grundlage der Durchschnitte der jeweiligen Provinzhauptstädte und gemäß den Höhenunterschieden innerhalb der Provinz festgelegt. Der Wärmeleitkoeffizient (U) wird zudem herangezogen, um einzelnen Renovierungen an Gebäuden entsprechende Richtwerte zu geben. Abbildung 1249 zeigt die unterschiedlichen Klimazonen nach dem CTE-Modell auf. Neun Zonen finden besondere Berücksichtigung bei Renovierungen und Neubauten.50 48 (Spanien ABC, 2014) (CTE Plus , 2012) 50 (CTE Códico Técnico de la Edificación, 2014) 49 26 Abbildung 12: Klimazonen nach dem CTE Nachfolgend werden vier Hauptklimazonen näher betrachtet und die daraus folgenden Bestimmungen genannt. Eine detaillierte Auflistung aller Klimazonen ist im Staatsanzeiger BOE nº 2019, ab Seite 67166 zu finden. Ausgangspunkt dafür ist die Einteilung in zwölf klimatische Zonen, wie nachfolgend dargestellt (Abbildung 1351) Abbildung 13: Einteilung der Klimazonen (Sommer/Winter) 51 (CTE Plus , 2012) 27 Jede Klimazone wird mit einem Buchstaben (A bis E) und einer Zahl von 1 bis 4 beschrieben. Die Buchstaben spiegeln die Wetterverhältnisse im Winter wider. Regionen mit relativ mildem Winter werden mit den Buchstaben A oder B bezeichnet, wie zum Beispiel Sevilla mit B. Kältere Regionen, wie zum Beispiel Burgos, werden der Klasse E zugeordnet. Die Zahlen bilden die Wetterverhältnisse im Sommer ab. Regionen mit extrem hohen Temperaturen im Sommer, wie z.B. Sevilla, gehören der Kategorie 4 an. Regionen im Norden mit milderen (d.h. kühleren) Sommern, wie zum Beispiel Burgos, erhalten den Wert 1. 1.3 Impulse für die Gebäudeeffizienz Unter dem Druck der EU-Direktiven hat Spanien 2014 seine Strategie zur Energieeffizienz im Gebäudebau entwickelt. In verschiedenen Programmen und über die Einrichtung eines Nationalen Energieeffizienzfonds werden Anreize gesetzt. Für deutsche Anbieter tun sich Chancen auf dem spanischen Hochbaumarkt auf, da dieser nach langer Talfahrt nicht zuletzt durch Projekte energieeffizienter Sanierungen in den kommenden Jahren neue Impulse bekommen wird. Transformation zu energieeffizienter Sanierung Die Chancen für Energieeffizienz nehmen zu. Ähnlich wie die Volkswirtschaft insgesamt, steckt auch der Hochbausektor in einer Umstrukturierung. Statt des Neubaus, auf den sich früher alle Anstrengungen konzentrierten, rückt die Renovierung von bestehenden Gebäuden in den Vordergrund. An erster Stelle steht dabei die energetische Gebäudesanierung. Generell stammen große Teile des Wohnungsbestands aus einer Zeit, als Nachhaltigkeit noch ein Fremdwort war. Es sind in Spanien etwa 25,4 Mio. Wohnungen registriert, von denen 15 Mio. über 30 Jahre alt sind, 6 Mio. sogar älter als ein halbes Jahrhundert. Die Arbeitsgruppe für Gebäudesanierung (GTR), die seit 2010 in Spanien jährlich über die Entwicklung in dem Sektor berichtet, Geschäftschancen aufzeigt und Strategien zur Transformation der spanischen Gebäude vorschlägt, geht allein von 10 Mio. Wohnungen ohne thermische Dämmung aus. Bei vielen Büro-, Gewerbe- und Verwaltungsgebäuden sieht es ähnlich aus. Nicht nur alte Wohnungen müssen energetisch saniert werden, auch während des Baubooms war das Thema Energieeffizienz nicht ausschlaggebend, der heute gültige Baukodex CTE erst 2006 verabschiedet wurde. Die große Abhängigkeit Spaniens von Energieimporten (76%), die Tatsache, dass 28% des spanischen Endenergieverbrauchs auf Gebäude entfällt sowie hohe Gas- und Strompreise für die Kunden tun ein Übriges. Eine aktuelle Einschätzung über die Marktentwicklung im Hinblick auf energieeffiziente Maßnahmen gibt Rodrigo Morell, der Direktor des spanischen Energieberatungsunternehmens Creara, Marktführer im Bereich der Energieeffizienz: "Rund 90% der Wohnungen und Gebäude haben Zertifikate mit einer Bewertung von D abwärts, was für einen großen Erneuerungs- und Sanierungsbedarf spricht", schätzt Rodrigo Morell. Konkret mobilisiert werde der Sektor durch die Vorschrift, bis 1.1.17 bei Gebäuden mit städtischer oder zentraler Wärme-, Kühlungs- oder Warmwasserversorgung intelligente Zähler zur Ablesung des individuellen Konsums zu installieren. Auf den Nationalen Energieeffizienzfonds setzt der Energiefachmann und Direktor des Unternehmens einige Hoffnung für Gebäudeeffizienzmaßnahmen, selbst wenn Einzelheiten der Mittelzuteilung noch nicht bekannt seien. Auch spürt er wachsendes Interesse von Verwaltungen und Unternehmen an Wegen, wie sich die Kosten für energiesenkende Maßnahmen durch die erzielte Einsparung finanzieren lassen.52 1.4 Schwerpunkt Tourismus Bei einer Tourismusweltmacht wie Spanien tun sich gerade im Hotelsektor große Einsparpotenziale auf. Im folgenden Teil der Arbeit soll die Bedeutung des Tourismussektors historisch sowie wirtschaftlich untersucht werden. Die Geschichte des Tourismus in Spanien beginnt bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ab den 1970er Jahren nahm 52 (GTAI - German Trade & Invest, 2014) 28 die Anzahl an Touristen drastisch zu, sodass sich das Land innerhalb weniger Jahre zu einem der wichtigsten Reiseziele Europas entwickelte. Mit 60,6 Mio. Besuchern im Jahr 2013 ist Spanien das dritthäufigste Reiseziel weltweit, nach den USA und Frankreich. Die Besucher in Spanien stammen mit über 50 Prozent aus Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Nach Großbritannien mit 14.327.277 Besuchern (23,6%) ist Deutschland mit 9.854.760 Touristen (16,2%) zweitwichtigstes Herkunftsland und beinahe gleichauf Frankreich. Die nächsten Plätze nehmen Italien, die Niederlande und Russland ein (Abbildung 1453). 54 55 25 Anteil in % 20 15 10 5 0 Abbildung 14: Übersicht Herkunftsländer der Touristen in Spanien im Jahr 2013 Neben der Automobilbranche ist der Tourismussektor einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Spaniens und nimmt eine Sonderrolle als Indikator für wirtschaftlichen Fortschritt ein. Dem spanischen Statistikinstitut (Instituto Nacional de Estadística – INE) zufolge trug der Tourismus im Jahr 2013 zu 10,9 Prozent zum BIP bei. 11,9 Prozent aller Beschäftigungen sind im Sektor Tourismus aktiv.56 Außerdem entstand durch den Tourismus im Jahr 2013 ein Zahlungsbilanzüberschuss von 33,256 Mrd. Euro, was ein Anstieg um 4,2% zum Vorjahr bedeutet. Des Weiteren ist der Tourismussektor von wirtschaftlichen Krisen im Inland weniger betroffen, da ein bedeutender Teil der Touristen aus dem Ausland stammt. Während vor der Krise in Spanien der Immobiliensektor einer der wichtigsten Wirtschaftsbereiche war, hat dieser aufgrund der wirtschaftlichen Lage der letzten Jahre deutlich an Bedeutung verloren. Die bedeutendste Tourismusform ist der sogenannte „Sonne & Strand Tourismus“. Mit durchschnittlich 300 Sonnentagen und 7.900 Küstenkilometern bietet Spanien hierfür ideale Bedingungen. Die Form des Tourismus ist durch eine saisonale Auslastung sowie geografische Abhängigkeit zu den Küstenregionen gekennzeichnet. Abbildung 1557 betrachtet die Anzahl an internationalen Touristen im Zeitraum 2010 bis Juli 2014. Die Anzahl an Touristen ist insgesamt über vier Jahre stetig gewachsen. Rekordmonate sind Juli und August, in denen im Jahr 2014 jeweils über 8 Mio. Besucher verzeichnet werden konnten. In den beiden Monaten Juli und August reisen damit rund 26 % der gesamten Besucherzahl an. Wie zu erwarten ist, nimmt während der Wintermonate die Zahl der Touristen deutlich ab. 58 53 (Tourismusinstitut Spanien - Instituto de Turismo España, 2013) (Expansión, 2014) 55 (GTAI - German Trade & Invest, 2014) 56 (Instituto Nacional de Estadística, 2012) 57 (Tourismusinstitut Spanien - Instituto de Turismo España , 2013) 58 (GTAI - German Trade & Invest, 2014) 54 29 Abbildung 15: Anzahl an internationalen Touristen pro Monat (2010-2014) Folgende Tabelle 12 gibt die Anzahl an Touristen in den jeweiligen Autonomen Regionen (Comunidades Autónomas) in Spanien an. Auch hier ist auffällig, dass insbesondere Katalonien, die Balearen, die Kanaren und die Küstenregionen am Mittelmeer mit den Ballungsgebieten in Andalusien und Valencia die Regionen mit der höchsten touristischen Dichte sind. 84, 3 % aller Touristen entfallen auf die genannten Regionen. 30 Tabelle 12: Anzahl Touristen verteilt auf die jeweilige autonome Region (2013)59 Gesamt 60.661.073 100 % Katalonien 15.588.203 25,7 % Balearen 11.111.328 18,3 % Kanaren 10.632.679 17,5 % Andalusien 7.880.090 13 % Region Valencia 5.971.523 9,8 % Region Madrid 4.224.986 7% Baskenland 1.466.382 2,4 % Kastilien und León 905.942 1,5 % Galizien 853.225 1,4 % Murcia 620.920 1% Kantabrien 310.699 0,5 % Asturien 232.745 0,4 % Aragonien 259.615 0,4 % Navarra 228.338 0,4 % Extremadura 162.710 0,3 % Kastilien – La Mancha 157.015 0,3 % Rioja 54.673 0,1 % Anhand der Abbildung und Tabelle zeigt sich, dass der spanische Tourismus nicht nur geografisch, sondern auch saisonal stark variiert. Neben dem erwähnten „Sonne & Strand Tourismus“ stellen Städtetourismus, Geschäftsreisen, Kulturreisen sowie Reisen aufs Land weitere Alternativen im Spektrum des Angebots dar. Diverse Pläne, wie beispielsweise der Plan Integral de Turismo Rural 2014 („Gesamtplan ländlicher Tourismus 2014“) sowie Plan Nacional e Integral de Turismo 2012-2015 (Staatlicher Dreijahresplan für Tourismus 2012-2015) versuchen zum einen, Alternativen zum „Sonne & Strand Tourismus“ anzubieten, um somit die geografische und saisonale Kapazitätsauslastung ganzjährig zu harmonisieren, sowie zum anderen, die Konkurrenzfähigkeit Spaniens durch Qualität weiterhin sicherzustellen und auszubauen. Hierbei sollen Regionen mit bisher niedriger touristischer Dichte ausgebaut und unterstützt werden. Aktuelle Entwicklungen: Obwohl Spanien im Jahr 2013 ein historisches Rekordhoch an Touristen erreichte (60,6 Mio.), zeigen aktuelle Statistiken des INE, dass die durchschnittlichen Ausgaben pro Tourist abgenommen haben. Insgesamt liegen die Einnahmen durch den Tourismus bei 45,152 Mrd. Euro und somit so hoch wie noch nie, was jedoch allein durch das Volumen an Touristen, nicht aber durch die Einnahmen pro Tourist erreicht wird. Die Einnahmen pro Tourist und Reise lagen im Jahr 2013 bei 744,35 Euro pro Reise und somit so niedrig wie noch nie. Im Vergleich dazu gab ein Besucher im Jahr 2012 noch durchschnittlich 757,35 Euro pro Reise aus. Die hohe Anzahl an Touristen liegt des Weiteren daran, dass die konkurrierenden Mitanbieter im Norden Afrikas (wie bspw. Tunesien, Ägypten) durch politische Instabilität an Attraktivität verloren haben und Touristen das spanische Reiseziel als Alternative gewählt haben. Die Herausforderung für Spanien liegt nun darin, das Volumen sowie die Einnahmen zu halten bzw. zu erhöhen.60 59 60 (Tourismusinstitut Spanien - Instituto de Turismo España , 2013) (Instituto Nacional de Estadística, 2013) 31 Kapazitäten im Sektor Tourismus: Wie bereits erwähnt, nimmt der Sektor Tourismus eine besondere Rolle in der Wirtschaft Spaniens ein. In der folgenden Analyse werden Angaben über die Anzahl von touristischen Einrichtungen sowie Übernachtungskapazitäten gegeben. Um im folgenden Teil dieser Arbeit weitere Angaben bezüglich der Energieeffizienz im Gebäudebereich speziell im Tourismussektor geben zu können, werden folgende Faktoren untersucht: Standort und klimatische Verhältnisse; das Alter der Gebäudes, die Kategorie (Sterne) des Hotels sowie Art der angebotenen Dienstleistungen. Folgende Abbildung61 veranschaulicht die Dichte an touristischen Einrichtungen (Hotels und Pensionen), die je Provinz in Spanien zur Verfügung stehen. Wie bereits erwähnt, weisen insbesondere die Küstenregionen einen sehr hohen Bestand an Tourismuseinrichtungen auf. 62 Abbildung 16: Dichte an touristischen Einrichtungen (Hotels/Pensionen) je Provinz 2013 Zur weiteren Betrachtung werden die touristischen Einrichtungen (Hotels und Pensionen) in verschiedene Kategorien eingeteilt. Hierbei wird anhand des Sterne-Systems klassifiziert (siehe Abbildung 1763). 61 (Instituto Nacional de Estadística, 2013) (GTAI - German Trade & Invest, 2014) 63 (Instituto Nacional de Estadística, 2013) 62 32 Anzahl an Hotels bzw. Pensionen Pensionen 1 Stern 2 Sterne Anzahl an Hotels bwz. Pensionen 3 Sterne 4 Sterne 5 Sterne 0 2000 4000 6000 8000 Abbildung 17: Anzahl an Hotels bzw. Pensionen im Jahr 2013 in Spanien Von den insgesamt 14.823 Beherbergungsbetrieben gehören 251 zu den 5-Sterne Hotels, 2.030 haben 4 Sterne, 2.504 haben 3 Sterne, 1.865 haben 2 Sterne und 1.160 sind mit einem Stern ausgezeichnet. Die restlichen Einrichtungen fallen unter die Kategorie „Pension“. Im Jahr 2013 gab es 7.013 Pensionen in Spanien. Somit sind die 3-Sterne Hotels neben den Pensionen am häufigsten vertreten. Das durchschnittliche Alter der Hotels in Spanien wird in Tabelle 13 ersichtlich. Nur knapp 20% der Hotels sind jünger als 10 Jahre. Rund 30% der Einrichtungen sind zwischen 10 und 30 Jahre alt. Die restlichen 50 % der Hotels wurden bereits vor 30 oder mehr Jahren erbaut. Dies ist durch den Reiseboom in den 70er Jahren zu erklären, in dem Spanien innerhalb von wenigen Jahren starke Zuwächse an Besuchern erhielt. Ein Großteil der Hotelanlagen in Spanien müsste daher energetisch saniert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Tabelle 13: Durchschnittliches Alter der Hotels in Spanien64 Alter in Jahren Anzahl in % Weniger als 5 Jahre 8,5 Mehr als 5 Jahre 11,4 10 bis 20 Jahre 17,2 20 bis 30 Jahre 14,3 Über 30 Jahre 48,6 1.5 Renovierung und Einsatz von Baumaterialien Laut dem Baukodex CTE werden die größten Energieeinsparungen durch die Dämmung verschiedener Gebäudeelemente und durch die Erneuerung von Heizungs- und Klimaanlage erzielt. So führt zum Beispiel eine Dachisolierung zu ca. 10% Energieeinsparung, neue Fenster zu weiteren 10%, Außenhautisolierung 30%, Kellerisolierung 5% und ein neues Heizsystem zu 10% Einsparung. Je nach Renovierungsbereich werden unterschiedliche Maximalwerte des Wärmeleitkoeffizienten vorgegeben. Eine weitere Rolle beim Einsatz der Baumaterialien spielt der Sonnenfaktor. 64 (Fundación Hostelería de España, 2012) 33 Außenwand (Fassade) Energieverluste können durch eine fachgerechte Wärmedämmung von Fassadenwänden erreicht werden. Der Anteil der Energieverluste oder -gewinne steht direkt mit der Materialdichte der Isolierung in Verbindung. Eine dichtere Isolierung sorgt für besseren Dämmschutz. Die Dämmmaterialien für Fassaden können entweder an den Innen- oder Außenseiten als auch zwischen den Wänden angebracht werden. Um Energieeinsparziele optimal umzusetzen, wird allerdings eine Kombination dieser drei Isolierweisen entsprechend der Fassadenbeschaffenheit empfohlen. Fußboden Auch für Fußböden gilt, dass eine dichtere Isolierung einen besseren Dämmschutz bietet. Die Isolierung von Fußböden kann bei einer Komplettsanierung durch das Anbringen einer Wärmedämmung direkt unterhalb der Oberkante des Fertigfußbodens und bei Fußböden in Außenbereichen durch das Anbringen einer Wärmedämmung direkt an der Unterkante des Rohfußbodens erzielt werden. Für Fußböden in Außenbereichen und nicht temperierten Bereichen ist eine dichtere Wärmedämmung (niedrigere Wärmeleitkoeffizienten) erforderlich. Dach Eine Verbesserung der Energieeffizienz in Gebäuden kann anteilig auch durch eine bessere Dämmung des Daches erreicht werden. Auch für diesen Bereich wurden die maximalen Wärmeleitkoeffizienten errechnet, die sich aus technischen und ökonomischen Gesichtspunkten ergeben. Die Isolierung von Dächern kann auf drei verschiedene Weisen erfolgen. Es bestehen die Möglichkeiten, (1) eine Aufdachdämmung von außen unter den Dachziegeln anzubringen, (2) das Dämmmaterial zwischen den Trägerbalken des Gebäudes und dem Dach zu befestigen oder (3) eine Unterdachdämmung mit Dämmschicht und Gipsplatten an der Innenseite des Daches zu befestigen. Dachfenster Die Energieeffizienz von Fenstern bzw. Dachfenstern wird durch den Sonnenfaktor bestimmt. Der Sonnenfaktor gibt den solaren Gesamtenergie-Durchlassgrad auf Grund der Sonneneinstrahlung an. Je niedriger der Sonnenfaktor, desto stärker vermindert sich die durch die Sonnenstrahlung einströmende Wärme. Tabelle 14 gibt den Sonnenfaktor bei Dachfenstern für 4 verschiedene Klimazonen in Spanien an. Es ist zu erkennen, dass südlichere Klimazonen, wie bspw. die Provinz Málaga, einen geringeren Sonnenfaktor vorgeschrieben haben, um der hohen Wärmeeinstrahlung bedingt durch die hohe Sonneneinstrahlung entgegen zu wirken. Tabelle 14: Maximalwerte Sonnenfaktor (F)65 Maximalwert Sonnenfaktor (F) Klimazone nach CTE Dachfenster A3 (Málaga) B3 (Valencia) C1 (La Coruña) D3 (Madrid) 0.29 0.30 0.37 0.36 Gebäudeöffnungen (Türen und Fenster) Die Wärmeleitkoeffizienten für jegliche Gebäudeöffnungen variieren in Spanien zwischen 1,9 und 5,7 W/m2•K in Abhängigkeit von den jeweiligen Klimazonen. Dabei ist die Himmelsrichtung sowie prozentualer Anteil an Türen und Fenstern am Gebäude von Entscheidung. Wie bereits bei Rubrik Dachfenster genannt, werden normale Fenster auch durch den Sonnenfaktor determiniert. 65 (CTE Códico Técnico de la Edificación, 2014) 34 Tabelle 15: Maximalwerte für Wärmeleitkoeffizienten (U= W/m2•K)66 Maximalwert U Wärmeleitkoeffizienten/ (U= W/m2•K) Klimazone nach CTE A3 (Málaga) B3 (Valencia) C1 (La Coruña) D3 (Madrid) Außenwand und Wand in Kontakt mit dem Boden (Fassade) 0.94 0.82 0.73 0.66 Fußboden Dach 0.53 0.52 0.50 0.49 0.50 0.45 0.41 0.38 Tabelle 15 gibt Maximalwerte des Wärmeleitkoeffizienten für vier unterschiedliche Klimazonen in Spanien an. Dabei wird zwischen den Renovierungsbereichen Außenwand, Fußboden und Dach unterschieden. Tabelle 16: Maximalwerte für Wärmeleitkoeffizienten (U= W/m2•K) anhand Klimazone A3 67 Gebäudeöffnungen (Türen und Fenster) % Anteil am Gebäude Maximalwert U Wärmeleitkoeffizienten/ (U= W/m2•K), N/NO/NW O/W S SO/SW 0-10 11-20 21-30 31-40 41-50 51-60 5.7 4.7 4.1 3.8 3.5 3.4 5.7 5.7 5.5 5.2 5.0 4.8 5.7 5.7 5.7 5.7 5.7 5.7 5.7 5.7 5.7 5.7 5.7 5.7 Tabelle 16 gibt die Maximalwerte des Wärmeleitkoeffizienten für Gebäudeöffnungen (Türen und Fenster) in Abhängigkeit zur jeweiligen Himmelsrichtung sowie dem prozentualen Anteil an Gebäudeöffnungen am Gebäude an. Die Werte der Tabelle beziehen sich auf Klimazone A3. 1.6 Erneuerbare Energien: Anwendungen von Solarthermie, Geothermie und Bioenergie68 Solarthermie für Heizung und Warmwasser In Abhängigkeit von der Größe des Hotels, liegen die Investitionskosten erfahrungsgemäß bei 45.000-370.000 Euro. In Regionen mit sehr hoher Sonneneinstrahlung kann die Solarthermie den gesamten Energiebedarf für Warmwasser abdecken, so dass die Kosten dafür komplett eingespart werden können. Dennoch soll für Tage mit geringer Sonneneinstrahlung ein Alternativsystem zur Verfügung stehen. Die Amortisationszeit liegt gewöhnlich bei 6-10 Jahren. Solarthermie für Schwimmbäder Energieeinsparungen können dadurch erzielt werden, dass das Wasser nicht mehr erwärmt werden muss. Zusätzlich kann eine Imagesteigerung erlangt werden. Die Amortisationszeit beläuft sich auf 3-6 Jahre. Photovoltaikanlagen Spanien besitzt die höchste Sonneneinstrahlung in Europa. Je höher die Strompreise, desto höher die Einsparungen durch eine Photovoltaikanlage. Normalerweise liegt die Amortisationszeit bei 7-12 Jahren. (CTE Códico Técnico de la Edificación, 2014) (CTE Códico Técnico de la Edificación, 2014) 68 (Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012) 66 67 35 Einsatz von anderen erneuerbaren Energien wie z.B. Biomasse Biomasse (Hackschnitzel, Pellets, Olivenkerne) erfährt seit einiger Zeit einen großen Nachfrageaufschwung, vor allem für den Einsatz in Ferienanlagen, Campingplätzen und im ländlichen Tourismus. Einsparungen sind abhängig von Strompreisen sowie der jeweiligen Technologie. Normalerweise liegt die Amortisationszeit bei 7-12 Jahren. Beispiele dafür sind: Campingplatz in Benidorm mit 100 kW-Heizkessel für Warmwasser und Heizung für 50 Ferienbungalows und klimatisiertes Schwimmbad; Skistation in Gerona mit 500 kW-Heizkessel, Nahwärmenetz, Brennstoff Holzhackschnitzel aus eigenem Wald; Campingplatz in Gargantilla de Lozoya, Madrid mit 150 kW-Biomasse-Heizkessel und 47 Solarkollektoren, 1,7 km-Nahwärmenetz liefert Warmwasser und Heizung für 2 Schwimmbäder, Duschen, 5 Holzbungalows, Bar, Restaurant und Empfang. Geothermie Bei den Anwendungen der geothermischen Energie handelt es sich vor allem Niedrig-Temperatur-Systeme für Klimatisierung und Warmwasserversorgung (ACS) mittels Wärmepumpen. Diese werden vor allem zur Versorgung von SPAs und Hotels mit heißem Wasser und das Beheizen von Wohnhäusern, Schulen oder Gewächshäusern verwendet. Auf Grund des Klimas werden die Anlagen auch häufiger zur Kühlung eingesetzt. Geothermische Ressourcen bestehen vor allem auf den vulkanisch geprägten kanarischen Inseln, aber auch im Südosten Spaniens (Katalonien), Nordwesten (Galizien) und im Zentrum (Madrid). Gebiete mit geringerem Potenzial sind Albacete, Lérida, León, Burgos und Mallorca. 1.7 Energieeffizienz in touristischen Einrichtungen Nachfolgend wird der Tourismussektor im Hinblick auf Energieverbrauch näher untersucht. Nach Angaben des PwC repräsentieren die Energie- und Wasserkosten durchschnittlich rund 9 % der Gesamtkosten im Hotelsektor. Hierbei können die Energie- und Wasserkosten je nach Hotel und Art der Einrichtung um weitere 4 % variieren, insbesondere wenn diese über zusätzliche Anlagen wie beispielsweise Wellness & SPA oder Schwimmbäder verfügen. Da die Energiekosten kontinuierlich steigen, haben vor allem die großen Hotelketten bereits signifikante Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz durchgeführt. Abbildung 1869 gliedert die durchschnittlichen Gesamtkosten eines Hotels in folgende Unterkategorien auf: Energie-und Wasserkosten; Personal; Beschaffung und Versorgung; Amortisation; Finanzierungskosten; Externe Aufträge; unabhängige Dienstleistungen und Instandhaltungen. Wir oben bereits erwähnt, entfallen ca. 9% der Kosten auf Energie und Wasser.70 69 (Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012) 70 36 Abbildung 18: Aufgliederung der durchschnittlichen operativen Kosten eines Hotels In Abbildung 1971 wird in erster Linie der Energieverbrauch des Gebäudesektors anteilig am gesamten Energieverbrauch betrachtet. Rund 26% fallen hierbei auf den Gebäudesektor, wobei allein 4,1 % auf den Energieverbrauch des Hotelsektors entfallen. Der Energieverbrauch des Hotelsektors verteilt sich wiederum mit 52% auf Stromverbrauch und 48% auf den Wärmeverbrauch. Abbildung 19: Energieverbrauch des spanischen Hotelsektors 71 (Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012) 37 Abbildung 2072 gliedert den Energieverbrauch eines Hotels, abhängig vom Standort, in folgende Energieverbraucher auf: Klimatisierung, Heizung, Zusatzanlagen für die Klimatisierung, Warmwasser, Beleuchtung, Küche, Wäscherei, Aufzug, Geschäftsräume und Restliche. Ein europäisches Durchschnittshotel hat im Allgemeinen den größten Energiekonsum in den Warmwasseraufbereitungs- sowie Heizkosten. Im Fall Spanien hingegen, vor allem in den heißen Küstenregionen, nimmt die Klimatisierung einen etwas höheren Kostenanteil ein. 80% 2% 4% 7% 5% 8% 2% 4% 6% 5% 7% 2% 4% 7% 6% 7% 70% 9% 13% 11% 50% 24% 21% 23% 40% 4% 4% 4% 30% 15% 21% 20% 100% 90% Andere Geschäftsräume Aufzug Wäscherei 60% Küche Beleuchtung Warmwasser Zusatzanlage Klimatisierung Heizung 20% 10% 21% 18% 18% Küste Stadt Land 0% Klimatisierung Abbildung 20: Aufgliederung des Energieverbrauchs eines Hotels nach Standort In Abbildung 2173 wird der durchschnittliche Energieverbrauch im Hinblick auf die unterschiedlichen Hotelkategorien betrachtet. Generell kann festgestellt werden, dass der Energieverbrauch mit Anzahl der Sterne zunimmt. Der Energieverbrauch wird in Tonnen-Öläquivalent (tÖE) angegeben. Pensionen verbrauchen durchschnittlich 15 tÖE, 1Sterne Hotels rund 20 tÖE, 2-Sterne Hotels liegen bei einem Verbrauch von 40 tÖE, 3-Sterne Hotels überschreiten bereits die 100 Tonnen-Marke mit 110 tÖE, daraufhin das 4-Sterne Hotel mit 165 tÖE und zuletzt das 5-Sterne Hotel, das mit 212 tÖE beinahe doppelt so viel Energie verbraucht als ein 3-Sterne-Hotel. Durchschnittlicher Energieverbrauch pro Hotel (tÖE) 5 Sterne 212 4 Sterne 165 3 Sterne 110 2 Sterne Durchschnittlicher Energieverbrauch pro Hotel (tÖE) 40 1 Stern 20 Pensionen 15 0 50 100 150 200 250 Abbildung 21 : Durchschnittlicher Energieverbrauch je Hotel 72 73 (Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012) (Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012) 38 1.8 Installationen und sonstige Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz Nachfolgend werden mögliche Maßnahmen vorgestellt, die ein höheres Maß an Energieeffizienz im Gebäudebereich ermöglichen. Hierbei handelt es sich nicht alleine um An- und Umbauten, sondern auch um eine Sensibilisierung und Bewusstseinsschulung der involvierten Personen im Tourismussektor. Essentiell ist hierbei eine Monitorisierung des Energieverbrauchs um Rebound-Effekte zu vermeiden und die Nachhaltigkeit der Energieeffizienz zu sichern. Sensibilisierung der Belegschaft sowie der Kunden Die Sensibilisierung der Belegschaft sowie der Kunden kann in allen Bereichen und im gesamten Gebäude umgesetzt werden. Die Kosten sind minimal, da es sich hierbei um kleine Marketingmaßnahmen handelt. Die Vermittlung kann über interne Besprechungen mit der Belegschaft stattfinden oder bei großen Hotelketten von externen Beratungen übernommen werden. Das Verhältnis Kosteneinsatz zu Kosteneinsparung durch Energieeinsparung liegt bei 596%1.596%. Da die Kosten minimal sind, beträgt die Amortisationszeit unter 12 Monate. Zudem wird dem Kunden eine umweltbewusste Firmenphilosophie vermittelt. Systeme zur Energieüberwachung Systeme der Energieüberwachung können in allen Bereichen umgesetzt werden. Anwendung finden diese unter anderem zum Thema Beleuchtung, Warmwasser, Klimatisierung, Heizung, Strom und Aufzuganlagen. Es ist einfach und zu jedem Moment umsetzbar. Die Kosten sind abhängig von der Art der Umrüstung bzw. des Umbaus. Managementsysteme und Gebäudemanagementsysteme (BMS) Managementsysteme und Gebäudemanagementsysteme können in allen Bereichen umgesetzt werden. Anwendung finden diese unter anderem zum Thema Beleuchtung, Warmwasser, Klimatisierung und Heizung, die dann bei einem BMS System simultan gesteuert werden. Energiemanager/innen Energiemanager/innen stellen Expertenwissen und Beratung zur Verfügung. Sie entscheiden über Prioritäten von Entscheidungen bezüglich möglicher Maßnahmen. Effizienz im Umgang mit dem Wasserverbrauch Dies betrifft den Umgang mit Warm- und Kaltwasser in den Sanitäranlagen (Bäder, Fitnessstudios, SPAs). So können beispielsweise spezielle Spülkästen mit Stopptaste an WCs große Mengen an Wasser einsparen. Hierbei können bis 40% des Wasserverbrauchs eingespart werden, wodurch die Amortisationszeit weniger als ein Jahr beträgt. Regulierungssysteme und Kontrolle der Beleuchtung Diese Maßnahmen können Anwendung in den öffentlichen Bereichen und Flurgängen finden und betreffen die Beleuchtung, die mithilfe von Sensoren reguliert wird. Dadurch lassen sich Einsparungen von bis zu 15% erzielen, sodass die Amortisationszeit bei 2-5 Jahren liegt. Energiespar- Beleuchtung und LED-Beleuchtung Sparlampen und LEDs können in allen Bereichen installiert werden. Bei Preisen von ca.1-2 Euro pro Sparlampe und 20-22 Euro pro LED lassen sich Einsparungen von bis zu 80% erzielen, wodurch innerhalb von max. 2 Jahren das Investment amortisiert ist. Energieeffiziente Haushalts- und Elektrogeräte Insbesondere in Küchen, Wäschereien und Hotelzimmern können die energieeffizienten Geräte zum Einsatz kommen, sodass bis zu 50% des Energieverbrauchs gesenkt werden kann. Abhängig von den Kosten für die Elektrogeräte liegt die Amortisationszeit bei 5-8 Jahren. Energieeffiziente Elektromotoren Anwendung finden die energieeffizienten Elektromotoren in Aufzügen, Klimaanlagen, der Warmwasseraufbereitung und Schwimmbädern. Einsparungen von bis zu 70% sind möglich. 39 Effiziente Belüftungssysteme Diese sollen vor allem die Effizienz der Klima- und Belüftungsanlagen verbessern, wodurch 5-10% an Energieverbrauch eingespart werden kann. Externe Elemente (bspw. Bepflanzung schattenspendender Bäume) Möglichkeit einer gezielten Bepflanzung in den Gärten rund um das Gebäude, sodass der Energieverbrauch der Klimaanlagen um bis zu 10% gesenkt werden kann. Energieeffiziente Heizkessel Energieeffiziente Heizkessel zur Warmwasseraufbereitung sowie Heizanlagen können den Energieverbrauch um bis zu 35% senken. Mit Kosten von 15.000 bis 60.000 Euro liegt die Amortisationszeit bei 3-5 Jahren. Energieeffiziente Klimaanlagen Relativ aufwendige Umbaumaßnahme, die in Zeiten von geringer Auslastung des Hotels realisiert werden sollte. Einsparungen von bis zu 50% des Energieverbrauchs möglich. Klimaanlagen, die das Kühlmittel R-22 enthalten, müssen bis zum Jahr 2015 ausgetauscht werden. 74 1.9 Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz Nachfolgend werden Praxisbeispiele von bereits realisierten oder aktuellen energieeffizienten Maßnahmen vorgestellt. 75 Projekt Paradores76 Motivation Kostenersparnis 4- und 5-Sterne Hotels in ganz Spanien, imsamt 94 Hotels mit über 10.000 Betten Energiekosteneinsparung in Höhe von 17,5 % in den 94 Hotels der staatlichen Hotelkette Paradores de Turismo de España ca. 16 Mio. Euro während der Vertragslaufzeit von 6 Jahren Emissionseinsparung 7.361 Tonnen an CO2 Durchführer Endesa und Creara Maßnahmen/ Investition Automatisierungs- sowie Einsparungssysteme, ca. 750.000 Euro für den Austausch von Heizkesseln, über 512.000 Euro für technische Entwicklung und 747.000 Euro für Monitorisierungssysteme 74 (Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012) (GTAI - German Trade & Invest, 2014) 76 (Diaríocritico, 2014) 75 40 Praxisbeispiele von bereits in Hotels realisierten energieeffizienten Maßnahmen77 Hotel De Las Letras (Anima Hotels) Motivation Energieverbrauch Energiekosten Maßnahmen/ Investition Einsparung Wirtschaftlichkeit Hotel Ágora SPA & Resort (Kette ZYSSA) Motivation 4-Sterne Stadthotel in Madrid (7500m2; 109 Zimmer) Gebäude im Jahr 1917 von Cesáreo Iradier erbaut und seit 2005 als Hotel umgebaut. Das Gebäude ist historisches Erbe der Stadt Madrid. Da das Hotel über ein eigenes SPA mit Whirlpool verfügt, liegt der Energieverbrauch auf hohem Niveau. Im Jahr 2012 entschied das Hotel das Managementsystem iGreen einzuführen, um den Energieverbrauch zu optimieren. Gas (Küche): 7.780m3/Jahr Gas (Heizkessel): 39.500 m3/Jahr Elektrizität: 1,2 GWh/ Jahr Wasser: 11.800 m3/Jahr 120.000 Euro pro Jahr Einführung eines Energy Management Systems (EMS): Monitorisierung des Energieverbrauchs Sensibilisierung der Belegschaft durch Schulungen Gebäudeanalyse: Thermische Analyse der Architektur Energiekosten: 12.000 Euro pro Jahr Umweltbelastung: CO2 Reduzierung um 15% Erhalt der ISO 50001 Zertifizierung Investition: 20.000 Euro Amortisationszeit: 1,7 Jahre Finanzierung: Eigenfinanzierung Energieverbrauch 4-Sterne Hotel an der Küste von Castellón (29.138m2; 315 Zimmer) Vorschlag einer Kundin, die Blindleistung durch Einsatz von Kondensatorbatterien zu vermeiden Elektrizität: 2.571.000 kWh/ Jahr Energiekosten 247.500 Euro + MwSt. Maßnahmen/Investition Einsatz von Kondensatorbatterien (Automatische Kondensatoren) Einsparung Energieverbrauch: 1.272.570 kVA pro Jahr 10.045 Euro pro Jahr Umweltbelastung: Reduzierung von 4,5 Tonnen an CO2 pro Jahr Investition: 8.845 Euro + MwSt. (Ausstattung sowie Arbeit) Amortisationszeit: 0,88 Jahre Wirtschaftlichkeit 77 (Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012) 41 Hotel Gala (Kette Alexandre) Motivation Energieverbrauch 4-Sterne Hotel an der Küste auf Teneriffa (12.500m2; 307 Zimmer) Hotel Gala verfügte über Klimaanlagen, die das Kühlmittel R-22 benutzten. Das Kühlmittel ist umweltschädlich und muss bis zum Jahr 2015 ausgetauscht werden. Die Firma Carrier, die bereits für die alte Ausstattung beauftragt war, bot den Austausch einer effizienteren und R-22 freien Klimaanlage an. N.A. Energiekosten N.A. Maßnahmen/ Investition Einsparung Ersatz und Austausch der alten Klimaanlage Einsatz einer Klimaanlage der neusten Generation mit Kühlkapazität von 800 kW. Energieverbrauch: 800.240 kWh pro Jahr 106.400 Euro pro Jahr Umweltbelastung: Reduzierung von 200 Tonnen an CO2 pro Jahr Investition: 254.000 Euro(Anlage inkl. Installationsarbeiten) Amortisationszeit: 1,5 Jahre Finanzierung: Eigenfinanzierung sowie staatliche Förderungen des IDAE von 50.000 Euro Wirtschaftlichkeit Hotel A Quinta da Auga (unabhängig) Motivation Energieverbrauch 4-Sterne Landhotel in Galizien (3000m2; 45 Zimmer) Umbau einer alten Papierfabrik aus dem 18. Jahrhundert zu einem Hotel. Der Baukodex CTE verpflichtete zum Einbau von 50 Solarkollektoren, der jedoch aufgrund unzureichender Dachoberfläche nicht möglich war. Als Alternative wurde der Einbau einer Kraft-Wärme- Kopplung von Baxi Roca vorgeschlagen, wodurch 30 Solarkollektoren ersetzt werden konnten. Elektrizität (Wärme): 1.655 MWh/ Jahr Energiekosten N.A. Maßnahmen/ Investition Einsparung Wirtschaftlichkeit Beleuchtung: Einsatz von Sparlampen und LEDs mit Bewegungssensoren Optimierung des Wasserkonsums: Bau eines Wassertanks zur Einsparung von Wasser für die Bewässerung Erneuerbare Energien: Einsatz von 15 Sonnenkollektoren von 2,33m 2 mit hohem Nutzen Einbau von zwei Motoren zur Kraft-Wärme Kopplung Energieverbrauch: 167.000 kWh pro Jahr 12.000 Euro pro Jahr Umweltbelastung: Reduzierung von 43 Tonnen an CO2 pro Jahr Investition: 80.000 Euro Amortisationszeit: 7 Jahre Finanzierung: Eigenfinanzierung 42 Hotel Iberostar (Kette Iberostar) Motivation Energieverbrauch 4-Sterne Hotel an der Küste, auf Teneriffa (35.600m2; 507 Zimmer) Das im Jahr 1981 erbaute Hotel schloss 2008 mit dem Energieversorger Unión Fenosa einen Vertrag zur Erstellung von Energieaudits in 31 Hotels der Kette Iberostar. In diesen Audits wurden 3 Hotels aufgrund von hoher Auslastung sowie großem Einsparpotenzial ausgewählt, in denen energieeffiziente Maßnahmen durchgeführt werden sollen. N.A. Energiekosten N.A. Maßnahmen/ Investition Einsparung Wirtschaftlichkeit 1.10 Beleuchtung: Einsatz von Sparlampen und LEDs Wasser: Einsatz von Sparkappen an Wasserhähnen sowie Duschköpfen. Installation einer Wiederaufbereitungsanlage Kontrolle: Messung und Kontrolle des Energieverbrauchs Sensibilisierung der Belegschaft Effiziente Heizkessel Erneuerbare Energien: Aufbau einer Solaranlage zur Warmwasseraufbereitung Energieverbrauch: 163.440 kWh (Wärme) pro Jahr 672.930 kWh (Strom) pro Jahr 89.400 Euro pro Jahr (Laufzeit des Vertrags: 5 Jahre) Investition: 399.430 Euro Amortisationszeit: 4,5 Jahre Finanzierung: Eigenfinanzierung Ausblick für das Potenzial an Energieeffizienz und erneuerbaren Energien im Tourismussektor Um einen Ausblick über das Potenzial an energieeffizienten Maßnahmen im Gebäudebereich von Hotels geben zu können, wird anhand von mehreren von PwC erstellten Umfragen ein genereller Überblick über die Stimmung im Markt gegeben. Außerdem sollen damit mögliche Barrieren identifiziert werden sowie der Durchdringungsgrad an energieeffizienten Lösungen überprüft werden. Charakterisierung der Umfrage Die PwC hat insgesamt 200 Hoteleinrichtungen in ganz Spanien befragt. Diese repräsentieren 24.700 Zimmer. In der Abbildung 2278 sind alle autonomen Regionen Spaniens vertreten. 57% der Teilnehmer sind unabhängige Hoteleinrichten, die restlichen 43% gehören einer Hotelkette an. Der Anteil an befragten Teilnehmern spiegelt die touristische Dichte der Region wider. Die autonomen Regionen mit dem größten Teilnehmeranteil sind Katalonien, Andalusien, die Kanaren, Madrid, Valencia und die Balearen. 78 (Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012) 43 Abbildung 22: Charakterisierung der Umfrage Des Weiteren werden die Teilnehmer nach Sterne-Kategorie aufgegliedert (Abbildung 2379). 1-Sterne Hotels sowie Pensionen wurden in der Umfrage nicht berücksichtigt. Zurückzuführen ist dies auf den relativ geringen Energiekonsum in dieser Art von Beherbergungsbetrieben, sodass energieeffiziente Maßnahmen ein geringes Potenzial aufweisen. 3- und 4- Sterne Hotels sind mit 80% die am stärksten vertretene Gruppe. Abbildung 23: Aufgliederung der Befragten nach Kategorie (Sterne) 79 (Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012) 44 90% der befragten Hoteleinrichtungen haben bereits energieeffiziente Maßnahmen durchgeführt. Die Maßnahmen betrafen zum größten Teil den Bereich der Beleuchtung. In 72% der durchgeführten Projekte wurde die Maßnahme durch Eigeninitiative der Hoteleinrichtung realisiert. Energiedienstleister haben 11% der Projekte initiiert. Wartungsunternehmen initiierten 7% der Maßnahmen gefolgt von den Ingenieursfirmen, die zu 6% verantwortlich für Projekte waren. 80 Durchdringung der Energieeffizienz Durchdringung der Energieeffizienz Engineering 6% Eigeninitiative Hotel 72% ESCO 11% Energieversorger 4% Installateur 4% Anlagenhersteller 1% Instandhaltung 7% Abbildung 24: Typologie der Unternehmen mit Projektinitiative Abbildung 2581 veranschaulicht welche Unternehmen die energieeffizienten Maßnahmen durchgeführt haben. In 39% der Projekte, hat das Hotel eigenständig die Maßnahme durchgeführt. Daneben finden sich mit 20% die Installateure als Projektleiter, mit 16% die Energiedienstleister und mit 12% die Engineering-Unternehmen. Projektdurchführung Projektdurchführung ESCO 16% Eigenhändig Hotel 39% Engineering 12% Installateur 20% Energieversorger 3% Instandhaltung 9% Anlagenhersteller 3% Abbildung 25: Typologie der Unternehmen nach Verantwortlichkeit der Durchführung 80 81 (Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012) (Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012) 45 Abbildung 2682 gliedert die unterschiedlichen energieeffizienten Maßnahmen auf. Hierbei zeigt sich die Durchdringung der jeweiligen Maßnahmen. Beinahe alle Hoteleinrichtungen, die ihre Energieeffizienz verbesserten, haben dies durch Maßnahmen im Bereich Beleuchtung getan (89%), knapp drei Viertel (72%) im Bereich des Wasserverbrauchs. 64% haben die Belegschaft sowie Kunden auf Energieeffizienz sensibilisiert. Mehr als die Hälfte (57%) installierten effizientere Heizkessel und effizientere Klimaanlagen (56%). 43% der befragten Hoteleinrichtungen installierten ein Anlage zur Kontrolle und Monitorisierung des Energiekonsums, 42% haben auf einen anderen Brennstoff umgestellt. Über ein Drittel (37%) ersetzten das Kühlmittel ihrer Klimaanlage, knapp ein Drittel (28%) haben erneuerbare EnergienAnlagen installiert. 20% der Hotels führten Maßnahmen an der Außenhaut des Gebäudes durch und 7% installierten eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage. Durchdringung der unterschiedlichen energieeffizienten Maßnahmen Durchdringung der unterschiedlichen energieeffizienten Maßnahmen Beleuchtung (Energiesparlampen, LEDs) 89% Wasserverbrauch (Reduzierung Wassermenge) 72% Sensibilisierung der Belegschaft/Kunden 64% Effizientere Heizkessel 57% Effizientere Klimaanlagen 56% Monitisierung und Kontrolle des Verbrauchs 43% Brennstoffwechsel 42% Umrüstung von Klimaanlagen, Austausch R-22 37% Anlagen mit erneuerbaren Energien 28% Außenhaut Gebäude 20% 7% Kraft-Wärme-Kopplung 0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 Abbildung 26: Durchdringung der unterschiedlichen energieeffizienten Maßnahmen Abbildung 27 83 veranschaulicht wiederum die Durchdringung der unterschiedlichen energieeffizienten Maßnahmen nach Hoteltypologie. Hierbei wird zwischen unabhängigen Hoteleinrichtungen und Hoteleinrichtungen, die Hotelketten angehören, unterschieden. Die hohe Durchdringung im Bereich der Beleuchtung und des Wasserverbrauchs gerade auch bei den Hotels, die keiner Kette angehören und daher Entscheidungen vielleicht schneller getroffen werden können, ist durch die geringe Investitionssumme und somit kurze Amortisationszeit der Beleuchtungsprojekte zu erklären. 82 83 (Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012) (Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012) 46 Durchdringung der unterschiedlichen energieeffizienten Maßnahmen 86% Beleuchtung (Energiesparlampen, LEDs) 93% 79% Wasserverbrauch (Reduzierung Wassermenge) 67% Sensibilisierung der Belegschaft/Kunden 59% 62% 52% Effizientere Heizkessel 70% 75% Effizientere Klimaanlagen 39% 58% Monitisierung und Kontrolle des Verbrauchs 29% 58% Brennstoffwechsel 28% 49% Umrüstung von Klimaanlagen, Austausch R-22 26% Anlagen mit erneuerbaren Energien Außenhaut Gebäude Kraft-Wärme-Kopplung 1% 33% 22% 26% 15% 14% Hoteleinrichtung (Hotelkette) Hoteleinrichtung (unabhänig) Abbildung 27: Durchdringung der unterschiedlichen energieeffizienten Maßnahmen nach Hoteltypologie Abbildung 2884 nennt die Vorteile, die die befragten Hoteleinrichtungen nach Einführung von energieeffizienten Maßnahmen aufzählten. Hierbei nehmen die Senkung des Energieverbrauchs sowie die Einsparungen bei den Kosten mit 91% und 89% die ersten Plätze ein. Die Reduzierung der Umweltbelastung nennt erfreulicherweise noch über die Hälfte der befragten Hoteleinrichtungen (54%) als einen merkenswerten Vorteil nach der Durchführung von Energieeffizienzmaßnahmen. Welche Vorteile haben die befragten Hoteleinrichtungen durch die Einführung energieeffizienter Massnahmen? Einsparung Energiekonsum 91% Wirtschaftliche Einsparung 89% Reduzierung der Umweltbelastung 54% Höhere Qualtität der Kundendienstleistung 6% Andere (Image) 2% Erwartungen wurden nicht erfüllt Nutzen/ Vorteile 0% 0 0,5 Abbildung 28: Nutzen/ Vorteile durch energieeffiziente Maßnahmen 84 (Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012) 47 1 Abbildung 2985 zeigt das Ergebnis auf die Frage über die Absicht in Zukunft energieeffiziente Maßnahmen durchführen zu wollen. 68% der 200 Einrichtungen geben an, energieeffiziente Maßnahmen zu planen, 12% ist sich noch unklar und 20% planen keine energieeffizienten Maßnahmen in absehbarer Zukunft. Haben Sie die Absicht energieeffiziente Maßnahmen durchzuführen? Unklar 12% Ja Nein 20% Nein Ja 68% Unklar Abbildung 29: Umfrage über Absicht energieeffiziente Maßnahmen durchzuführen Zuletzt werden in Abbildung 30 die unterschiedlichen Motive aufgezeigt, weshalb die Hoteleinrichtungen energieeffiziente Maßnahmen durchgeführt haben bzw. nicht realisieren werden. Motive, die eine Durchführung veranlassen sind mit 64% die Einsparung beim Energieverbrauch, mit 49% die Kostenreduzierung, mit 38% die Steigerung der Umweltnachhaltigkeit und mit 7% die Verbesserung der Dienstleistung. Einsparung Energieverbrauch 64% 49% Wirtschaftliche Einsparung 38% Steigerung der Umweltnachhaltigkeit Verbesserung der Dienstleistungen 7% Andere (Ja) 18% Zu hohe Investitionskosten 14% Bereits energieeffiziente Projekte durchgeführt Projekt uninteressant da geringer… Misstrauen Andere (Nein) 8% 3% Motive für Energieeffizienz 2% Motive gegen Energieeffizienz 4% Abbildung 30: Motive, weshalb energieeffiziente Maßnahmen durchgeführt bzw. nicht realisiert werden 85 (Gobierno de España - Ministerio de Economia y Competividad, 2012) 48 2. Gesetzliche Rahmenbedingungen 2.1 EU-Richtlinien Die EU-Mitgliedsstaaten sollen auf nationaler Ebene Anreize zum Einsatz energiesparender Produkte und Technologien setzen und die Angaben zum Energieverbrauch sollen auf EU-Ebene vereinheitlicht werden. Dazu hat die EU eine Reihe von Gesetzgebungen erlassen: Richtlinie 2010/30/EU86 vom 19. Mai 2010 über die Angabe des Verbrauchs an Energie mittels einheitlicher Etiketten und Produktinformationen. Richtlinie 2010/31/EU87 vom 19. Mai 2010 über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden. Es werden in mehreren Sektoren Verbesserungen der Energieeffizienz angeregt, unter anderem im Gebäudesektor. Dem Gebäudesektor wird eine hohe Bedeutung zugemessen, da dort besonders groβe Einsparungen möglich sind. Bei den Verbesserungsmaβnahmen im Gebäudesektor müssen die lokalen Klimabedingungen und regionale Besonderheiten beachtet werden. Die Energieeffizienzanalyse der Gebäude muss immer über den Zeitraum eines ganzen Jahres durchgeführt werden und folgende Faktoren einbeziehen: Isolierung, Heizung, Klimaanlagen, Nutzung erneuerbarer Energien, Beschattung, Luftqualität, Tageslichtnutzung, Gebäudedesign. Die Mitgliedsstaaten sind angehalten Normen und Vorschriften zur Energieeffizienz zu erlassen und diese anhand des jeweiligen technischen Fortschritts zu überarbeiten. Ab 31.12.2020 gilt für alle neu gebauten Gebäude der Passivhaus-Standard, für öffentliche Gebäude gilt dieser bereits ab dem 31.12.2018. Richtlinie 2009/28/EG88 Gemeinsamer Rahmen für die Produktion und die Förderung von Energie aus erneuerbaren Quellen: Die Mitgliedsstaaten müssen einen Aktionsplan für erneuerbare Energie erstellen, der die Anteile des Energiekonsums aus erneuerbaren Quellen für 2020 festlegt. Richtlinie 2002/91/EG89 Gemeinsame Methode zur Berechnung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden: Die Mitgliedsstaaten müssen Mindestanforderungen an die Gesamtenergieeffizienz neuer Gebäude wie auch bestehender Gebäude, die einer größeren Renovierung unterzogen werden, festlegen. Des Weiteren müssen Zertifizierungssysteme (Erstellung von Energieausweisen) für neue und bestehende Gebäude entwickelt werden und - wenn es sich um öffentliche Gebäude handelt - müssen die Energieausweise und andere relevante Informationen veröffentlicht werden. Des Weiteren sollen die Energieausweise nicht älter als fünf Jahre sein. Es wird eine regelmäßige Inspektion von Heizkesseln und zentralen Klimaanlagen in Gebäuden sowie die Überprüfung von Heizungsanlagen, deren Kessel mehr als 15 Jahre alt sind, vorgeschrieben. Die Richtlinie betrifft Wohngebäude und öffentliche Gebäude mit Ausnahme von historischen Bauten und umfasst alle Aspekte der Energieeffizienz von Gebäuden, inklusive Haushaltsgeräte. Richtlinie 2006/32/EG90 Die Mitgliedsstaaten sollen für eine wirtschaftlichere und effizientere Endenergienutzung sorgen, indem sie Richtziele, Fördermaßnahmen sowie den institutionellen, finanziellen und rechtlichen Rahmen zur Beseitigung vorhandener Markthindernisse und -unzulänglichkeiten, die der effizienten Endenergienutzung entgegenstehen, festlegen. Zudem sollen geeignete Bedingungen für die Realisierung und die Förderung eines Markts für Energiedienstleistungen und für die Bereitstellung von Energieeffizienzprogrammen und anderen Maßnahmen für Endverbraucher geschaffen werden. Damit soll bis 2016 eine Energieeinsparung von 9% im Vergleich zu 2007 erreicht werden. Green Light (seit 2000)91 86 (Euro- Lex, 2014) (Euro- Lex, 2014) 88 (Euro- Lex, 2014) 89 (Energieverbraucher , 2014) 90 (Beck Online, 2014) 91 (http://www.berliner-e-agentur.de/beratung-information/das-europaeische-greenlight-programm, 2014) 87 49 Europäisches Programm, in dem sich private und öffentliche Organisationen verpflichten, ihre Beleuchtungssysteme zu erneuern und energieeffizienter zu gestalten. Von der Europäischen Kommission werden Preise verliehen, jedoch keine Fördergelder vergeben. 2.2 Standards, Normen und Zertifizierungen in Spanien CTE - Technischer Baukodex92 Der CTE (Código Técnico de la Edificación) ist ein Kodex von Bauvorschriften, der die Mindestanforderungen an Gebäude und ihre Inneninstallationen bezüglich Qualität, Materialen, Sicherheit und Energieeffizienz festlegt. Der CTE stellt die wichtigste Reform im spanischen Bausektor seit den 70er Jahren dar. Der neue Technische Baukodex (CTE), zuletzt am 10. September 2013 modifiziert, ersetzt das Basisdokument, das per königlichem Dekret (REAL DECRETO314/2006) am 17.03.2006 beschlossen wurde. Die Modifizierungen gehen aus der Verpflichtung durch die spanische Gesetzgebung (Diretiva2002/91/CE) hervor, die besagt, dass bisherige Anforderungen im Basisdokument periodisch überprüft sowie gegebenenfalls aktualisiert werden müssen. Durch die Umsetzung der Kernpunkte der Bauverordnung sollen die nationalen sowie internationalen Ziele im Hinblick auf Energieeinsparung erreicht werden. International wird hierbei auf das Kyoto-Protokoll hingewiesen, wodurch alle Beteiligten ihre Treibhausgase bis im Jahr 2020 drastisch reduzieren müssen. Außerdem soll die Energieabhängigkeit verringert werden, die Bewohner bzw. Verbraucher für die Einsparung von Energie sensibilisiert werden, Gebäude durch ihre Erbauung und Instandhaltung so beschaffen sein, dass technische Mittel zur Erzeugung und Verwendung erneuerbarer Energien zum Einsatz kommen und dadurch eine landesweite Energieeffizienz erreicht werden kann. Im Rahmen des CTE werden neue spezielle Richtlinien für die Verwendung verschiedener Materialien und Techniken vorgeschrieben, die sowohl für alle Neubauten gelten als auch für Bauten, die ab Inkrafttreten der Verordnung renoviert werden. Die folgenden sechs Basisdokumente (HE) sind die Grundpfeiler des CTE hinsichtlich Energieeinsparung (Vgl. www.codigotecnico.org): HE 0: Reduzierung des Energieverbrauchs HE 1: Reduzierung des Energiebedarfs HE 2: Mindestwirkungsgrad von thermischen Installationen HE 3: Energieeffizienz von Beleuchtungsanlagen HE 4: Mindestanteil von Solarthermie bei der Brauchwassererhitzung HE 5: Mindestanteil von Photovoltaik bei der Stromerzeugung HE 0: Der Energieverbrauch des Gebäudes wird in Abhängigkeit von der jeweiligen Klimazone nach Standort und Verwendungszweck festgelegt. Der Energiekonsum von Gebäuden / Gebäudeteilen, durch deren Verwendungszweck eine permanente Öffnung vorausgesetzt wird, können ausschließlich durch den Einsatz von erneuerbaren Energien erfüllt werden. Folgende Tabelle gibt die Grenzwerte (Cep,lim) des Primärenergieverbrauchs abhängig von der jeweiligen Klimazone an. Dieser lässt sich anhand der Formel Cep,lim=Cep,base+Fep,sup /S ermitteln. S gibt die Nutzfläche des jeweiligen Gebäudes in m2 an. Fep,sup ist der Korrekturfaktor. 92 (CTE Códico Técnico de la Edificación, 2014) 50 Tabelle 17: Grenzwerte des Primärenergieverbrauchs Klimazone im Winter α A* B* C* D E 2 Cep,base[kW*h/m * 40 40 45 50 60 70 Jahre] Fep,sup 1000 1000 1000 1500 3000 4000 * Die Werte von Cep,base für die Klimazonen im Winter A,B und C werden in den Regionen Kanaren, Balearen, Ceuta und Melilla mit dem Faktor 1,2 multipliziert. HE 1 Gebäude und ihre Gebäudehülle müssen bezüglich Isolierung, Luftdurchlässigkeit, Ausrichtung zur Sonneneinstrahlung und Reduzierung der Kondensation in der Art beschaffen sein, dass sie in geeigneter Weise dazu beitragen, sowohl Wärmeverluste als auch ungewünschtes Aufheizen der Gebäude zu reduzieren und gleichzeitig hydrothermale Probleme zu vermeiden. Genaue Werte zu den bestimmten Vorgabewerten sowie Eigenschaften von Fenstern, Türen, Dächern und Fassaden sind im CTE verankert und wurden in den Kapiteln 1.2 und 1.5 bereits näher vorgestellt. HE 2 Gebäude müssen über thermische Installationen verfügen, die einen Mindestwirkungsgrad aufweisen, um den Verlust der erzeugten Energie möglichst gering zu halten. Dieses Basisdokument stützt sich vollkommen auf das Regelwerk für thermische Installationen in Gebäuden RITE (REGLAMENTO DE INSTALACIONES TÉRMICAS EN EDIFICIOS), das im folgenden Abschnitt erörtert wird. HE 3 Laut CTE müssen neben thermischen Anlagen auch Beleuchtungsanlagen einen Mindestwirkungsgrad aufweisen und gleichzeitig über ein Kontrollsystem verfügen, das es ermöglicht, die Beleuchtung an die realen Verhältnisse anzupassen sowie das Tageslicht optimal zu nutzen . Geeignet dazu sind Bewegungsmelder und Apparaturen zur Messung von Lichtverhältnissen. HE 4 Gemäß dem HE 4 des CTE müssen 30-70% des Energiebedarfs für die Warmwasseraufbereitung durch Solarenergie gewonnen werden. Der genaue Prozentsatz ist abhängig vom jeweiligen Wasserbedarf der Wohneinheit und der geographischen Lage. Da die Sonneneinstrahlung im nördlichen Teil wesentlich geringer ist als in den südlichen Regionen, wurde Spanien in fünf Klimazonen (siehe Abbildung 3193) aufgeteilt (Klimazone I: Regionen mit geringer Sonneneinstrahlung; Klimazone V: Regionen mit sehr hoher Sonneneinstrahlung) 93 (CTE Códico Técnico de la Edificación, 2014) 51 Abbildung 31: Klimazonen I-V nach Sonneneinstrahlung Die folgende Tabelle illustriert den gesetzlich vorgeschriebenen Anteil der Solarthermie an der Warmwasseraufbereitung in diesen Klimazonen. Es wird deutlich, dass die Anforderungen an sonnenstarke Regionen deutlich höher sind als an sonnenschwache Regionen. Darüber hinaus variieren die Mindestanteile in den Klimazonen II und III stärker in Verbindung mit dem täglichen Warmwasserverbrauch. 52 Tabelle 18: Mindestanteil Solarthermie zur Warmwasseraufbereitung94 Warmwasserverbrauch pro Anteil der Solarthermie in % an der Energieerzeugung von Wohneinheit und Tag, nach CTE, Warmwasser nach Klimazonen Documento Básico HE4 50 - 5.000 5.000 – 10.000 > 10.000 I 30 30 30 II 30 40 50 III 40 50 60 IV 50 60 70 V 60 70 70 Hallenbäder 30 30 50 60 70 Bei der Kalkulation des Warmwasserverbrauchs pro Wohneinheit und Tag und des damit einhergehenden gesetzlich vorgeschriebenen Anteils des durch Solarthermie erzeugten Warmwassers, gilt es zu berücksichtigen, ob die Wohneinheit das gesamte Jahr über bewohnt wird oder nicht. Bei Hotelanlagen und Ferienhäusern sind abweichende Werte zulässig. Bei der Beheizung von Hallenbädern ist der Anteil der Solarthermie unabhängig von der Größe des Bades und hängt alleine davon ab, in welcher Klimazone sich das Hallenbad befindet. HE 5 Im Basisdokument 5 wird geregelt, dass auf allen Gewerbegebäuden, die als große Energieverbraucher eingestuft werden (z.B. Krankenhäuser, Einkaufszentren, Hotels, Supermärkte, Altenheime etc.) die Installation von Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung gesetzlich vorgeschrieben ist. Der erzeugte Strom kann neben der Selbstversorgung auch ins Netz eingespeist werden. Dieser Teil des CTEs findet bei den in folgender Tabelle dargestellten Gebäuden Anwendung. Tabelle 19: Anwendungsbereiche des HE 595 Größe des Objekts Große Supermärkte Einkaufszentren und Freizeiteinrichtungen (Hotels, Jugendherbergen) Waren- und Lagerhäuser Hallensportanlagen Krankenhäuser, Kliniken und Pflegeheime Messegelände >5.000 m2 Alternativ zu Photovoltaikanlagen kann die geforderte Mindestmenge an Energie auch durch andere erneuerbare Energiequellen gedeckt werden. Die zu installierende Kapazität wird anhand der folgenden Formel berechnet: P ist die zu installierende Höchstleistung in kWp, C der Klimakoeffizient je Klimazone, S steht für die bebaute Fläche des Gebäudes in m2. P = C x (0,002 x S - 5) 94 95 (CTE Códico Técnico de la Edificación, 2014) (CTE Códico Técnico de la Edificación, 2014) 53 Tabelle 20: Klimakoeffizienten C96 Klimazonen Klimakoeffizient C I 1 II 1,1 III 1,2 IV 1,3 V 1,4 RITE- Regelwerk für thermische Installationen in Gebäuden 97 Der RITE (REGLAMENTO DE INSTALACIONES TÉRMICAS EN LOS EDIFICIOS) ist ein Gesetzespaket mit Fokus auf der Energieeffizienz in Gebäuden und ist am 29. Februar 2008 in Kraft getreten. Er stellt die Umsetzung der EU Richtlinie 2002/91/CE aus dem Jahr 2002 dar und ist Teil des Technischen Baukodizes CTE. Nach erneuter Modifizierung der Regelung für Thermische Anlagen in Gebäuden (RITE), die durch das Königliche Dekret RD 238/2007 am 20.Juli 2007 verabschiedet worden war, werden im neuen Königlichen Dekret RD 238/2013 vom 13.04.2013 die Anforderungen an Energieeffizienz und Sicherheit von Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen festgelegt. Zudem werden verpflichtende Anwendungen von erneuerbaren Energien für die Wärmeerzeugung vorgeschrieben, die besagen, dass ein Teil der benötigten Wärme durch erneuerbare Energien oder durch Systeme zur Nutzung der Abwärme gewonnen werden muss. Die wesentlichen Inhalte zum Thema Energieeffizienz sind im Artikel 12 des RITE verfasst und beinhalten folgendes: Technische Installationen, dazu zählen Heiz- und Kältesysteme sowie Anlagen zum Transport von Flüssigkeiten (wie bspw. Warmwasseraufbereitung), müssen so konzipiert sein, dass der Energiekonsum möglichst gering ist und somit auch der Ausstoß von Treibhausgasen minimiert werden kann. Verteilung der Kälte bzw. Wärme: Die Anlagen sowie Leitungen von thermischen Installationen müssen thermisch isoliert werden, um Wärme- bzw. Kälteverluste so gering wie möglich zu halten. Thermische Installationen müssen über Thermostate zur Regulierung und Kontrolle des Energieverbrauchs verfügen, sodass der Energieverbrauch an Veränderungen der thermischen Verhältnisse in der Umgebung angepasst werden kann. Thermische Installationen müssen über Verbrauchsmesssysteme verfügen, die es dem einzelnen Verbraucher ermöglichen, den eigenen Energieverbrauch zu kontrollieren und bei gemeinsamer Nutzung den individuellen Verbrauch ermitteln können. Energiewiedergewinnung: Die thermischen Installationen müssen über Untersysteme verfügen, die eine Energieeinsparung und -wiedergewinnung ermöglichen sowie Restenergien optimal ausnutzen. Nutzung von erneuerbaren Energien: Je nach Art der Einrichtung und Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Klimazonen in Spanien muss ein Teil des Energiekonsums des Gebäudes durch erneuerbare Energien abgedeckt werden. 96 97 (CTE Plus , 2012) (MINETUR, 2014) 54 Gesetz Ley 8/201398 Das Gesetz regelt im Allgemeinen die Sanierung, Renovierung und Erneuerung in Stadtgebieten. Das Gesetz begründet die Notwendigkeit, den Immobilien- sowie Grundstückmarkt, der durch die hohe Anzahl an Neubauten durch den Immobilienboom wirtschaftlich sowie sozial geschwächt wurde, in ein nachhaltiges Modell einzubetten. Es werden vier Hauptziele genannt: Die Gebäudesanierung und Renovierungsarbeiten von Stadtvierteln zu verbessern, aktuelle Hemmnisse auszuräumen sowie Mechanismen zu schaffen, der die Umsetzung möglich macht. Einen geeigneten, gesetzlichen Rahmen anbieten zu können, der die Umstrukturierung sowie Ankurbelung des Bausektors mithilfe neuer Vorgehensweisen ermöglicht. Die Qualität, Nachhaltigkeit und Konkurrenzfähigkeit im Immobilien- sowie Grundstückmarkt zu fördern und den gesetzlichen Rahmen an die EU-Normen anzugleichen. Hierbei wird auch auf den Priorität der Nutzung von erneuerbaren Energien für Warmwasser und Heizung vor fossilen Brennstoffen hingewiesen und auf die Notwendigkeit von Effizienz, Energieeinsparung und den Kampf gegen die Energiearmut. Die aktuellen, gültigen Normen so zu modifizieren, dass die zuvor genannten Ziele erreicht werden können. RD 47/ 2007 99– Königliches Dekret zur Zertifizierung von Neubauten und renovierten Gebäuden hinsichtlich ihrer Energieeffizienz Ergänzend zum Technischen Baukodex trat am 19. April 2007 das königliche Dekret 47/2007 in Kraft, das die Zertifizierung von Gebäuden hinsichtlich ihrer Energieeffizienz obligatorisch macht. Demnach müssen seit dem 31.10.2007 alle neu erbauten oder ab diesem Zeitpunkt renovierten Gebäude ein Energieeffizienz-Zertifikat erhalten, welches dem Bauherren bzw. dem künftigen Mieter oder Käufer ausgehändigt wird. Vor dem Inkrafttreten des RD47/2007 blieb es den Bauherren selbst überlassen, ihre Gebäude zertifizieren zu lassen. Nach dem königlichen Dekret werden alle Gebäude einer Kategorie zwischen A-G zugeteilt. Wie die Abbildung zeigt, steht A dabei für die höchste Energieeffizienzklasse und G für die niedrigste. Die Klassifizierung ergibt sich jeweils aus der Beschaffenheit des jeweiligen Gebäudes und der Klimazone des Gebäudestandorts. Die Basis für die Festlegung der Klassifizierung wird vom Europäischen Komitee für Normung (CEN) in der Norm DIN EN 15217:2007 festgelegt. Diese Norm legt Folgendes fest: a) Gesamtkennwerte zur Darstellung der Energieeffizienz von Gebäuden, einschließlich Heiz-, Lüftungs-, Luftkonditionierungs-, Kühl-, Trink-, Warmwasser- und Beleuchtungssystemen. Dies umfasst verschiedene mögliche Kennwerte; b) Möglichkeiten zur Darstellung der energiebezogenen Anforderungen an die Planung neuer oder die Renovierung bestehender Gebäude, c) Verfahren zur Festlegung von Bezugswerten; d) Möglichkeiten zur Entwicklung eines Verfahrens für die Erstellung des Gebäudeenergieausweises. 98 99 (Boletín Oficial del Estado, 2014) (Boletín Oficial del Estado , 2014) 55 Bewertet werden neben dem Energieverbrauch und der Energieeffizienz der thermischen Installationen des Gebäudes, zu denen die Heizungsund Kältesysteme sowie die Anlagen zur Warmwasseraufbereitung und Beleuchtungsanlagen zählen, auch das Energieverhalten des Gebäudes als Ganzes. Hierbei berücksichtigt man die Klimazone, in der sich das Gebäude befindet, die verwendeten Dämmmaterialien sowie den Einsatz von Erneuerbaren Energien für Brauchwasser- und Heizungsanlagen. Maßstab für die Einteilung in die genannten Energieeffizienzklassen sind die Mindestanforderungen an thermische Installationen (RITE) des Technischen Baukodizes, welche die maximalen Energieverbrauchswerte für thermische Installationen festlegen, sowie die Anforderungen aus den CTE hinsichtlich der Gebäudedämmung. Ein Energieverbrauch, der zwischen 35 % und 60 % unter dem vorgeschriebenen Höchstwert liegt, würde in die Energieeffizienzklasse B eingestuft werden. Eine Zertifizierung „Klasse A“ wird erlassen, wenn der Verbrauch der Installationen mehr als 60 % unter dem Höchstwert des RITE liegt. Für die Bestimmung der Energieklasse können zwei unterschiedliche Methoden angewendet werden. Die am meisten angewandte Methode arbeitet mit Unterstützung der Simulations-Softwareprogramme CALENER und LIDER, die vom spanischen Ministerium für Industrie, Tourismus und Handel und der Generaldirektion für Architektur und Wohnpolitik entwickelt worden sind. Eine zweite Methode ist die vereinfachte Bestimmung der Energieeffizienzklasse anhand der Einhaltung von Vorgaben bezüglich Dämmung, Heizungs- und Kältesysteme etc. aus dem Technischen Baukodex CTE. Das Zertifikat besitzt eine Gültigkeit von zehn Jahren. Nach Ablauf des Zertifikats muss das Gebäude entweder renoviert oder das Zertifikat aktualisiert werden. Informationen dazu stellen das spanische Institut für Energieeinsparung und –diversifikation IDAE, das Wohnungsbauministerium (Ministerio de Fomento) oder die Regierung der jeweiligen Autonomen Region zur Verfügung. 100 Abbildung 32: Zertifizierung der Energieeffizienz von Gebäuden Energiezertifizierung für Gebäude (Certificación energética de Edificios)101 Das Real Decreto 235/2013 führt den Ausweis über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (Energieeffizienzklassen AG) für alle bestehenden Gebäude ein. Demnach werden Energieeffizienz-Noten vergeben, die dem Käufer oder Nutzer Aufschluss über den Energieverbrauch der Immobilie geben. Der Ausweis über die Gesamtenergieeffizienz muss bei Verkauf oder Vermietung eines Gebäudes dem Käufer oder Mieter vorgelegt werden. Bis Ende 2020 müssen alle neuen Gebäude Niedrigenergiehäuser sein. Die Nutzung von erneuerbaren Energien (Solarthermie, Biomasse oder Geothermie) verbessert die Klassifizierung des Gebäudes um mindestens 2 Klassen. Einzelne Zimmer in Hotels und Landhäusern sowie Eventräume sind von der Zertifizierungspflicht befreit. Königliches Dekret RD 233/2013: Das Königliche Dekret 233/2013 setzt den Staatlichen Plan zur Förderung von Vermietung, Gebäudesanierung und städtischen Renovierungen und Erneuerungen 2013-2016 um. Die Nutzung von erneuerbaren Energien (Solar, Biomasse oder Geothermie) ist subventionierbar. 100 101 (CTE Códico Técnico de la Edificación, 2014) (Boletín Oficial del Estado , 2014) 56 Umfang der finanziellen Unterstützung: Der maximale Umfang der Förderung ist vom Gesamtetat des Baus abhängig. 2000,- Euro für Maßnahmen der Gebäudeerhaltung Falls simultan weitere Maßnahmen getroffen werden, liegt die zusätzliche Förderung bei 1000,- Euro für Maßnahmen der Qualitätsverbesserung sowie Nachhaltigkeit 1000,- Euro für Maßnahmen der Gebäudezugänglichkeit Zertifizierung VERDE durch den Green Building Council España (GBCe) GBCe bietet eine umfassendere “Certificación VERDE” für nachhaltige Gebäude an. Zertifiziert werden Gebäude, deren negative Auswirkungen auf die Umwelt geringer sind als die eines Referenzgebäudes. Als Referenz dient ein Gebäude, das die Minimalanforderungen und Normen erfüllt. Green Buildung Council España ist Mitglied des World Green Building Councils, dem unter anderem die ortsansässigen Organisationen in den USA, Kanada und den meisten anderen EUMitgliedsstaaten angehören. Das am weitesten verbreitete Zertifizierungssystem ist das britische BREEAM, das deutsche System DGNB ist das umfangreichste, Spanien hat mit seiner Certificación Verde eine Modifizierung des kanadischen SBTool vorgenommen. Der Klima- und energiepolitische EU-Rahmen 2020-2030 Beim Treffen am 23. und 24. Oktober 2014 in Brüssel beschloss die Europäische Kommission neue Rahmenbedingungen im Hinblick auf Reduzierung der Treibhausgase, erneuerbaren Energien, Energieeffizienz sowie einer Stromzusammenschaltung im EU-Binnenmarkt, die Anschluss an die Normen sowie nationalen Aktionspläne ab 2020 finden. Hierbei wurden vier Hauptziele verabschiedet.102 Das verbindliche Ziel eine EU-interne Treibhausgas-Minderung für 2030 in Höhe von minus 40 Prozent gegenüber 1990 umzusetzen Das verbindliche EU-Ziel für den Ausbau erneuerbarer Energien für 2030 in Höhe von 27 Prozent Anstieg der Energieeffizienz um 27% Die Schaffung eines Stromübertragungsnetzes im EU-Binnenmarkt, sodass die EU-Mitgliedsstaaten bis zu 15% ihrer Energie an Nachbarländer exportieren können 2.3 Vergabe öffentlicher Fördermittel Um den Einsatz energieeffizienter Anlagen in Gebäuden auf regionaler Ebene voranzutreiben, existieren Förderprogramme der einzelnen Autonomen Regionen in Spanien, die in diesem Unterkapitel beschrieben werden. Da die Förderprogramme jährlich nach der Verabschiedung des Haushaltsplans neu aufgelegt werden und die Antragsfristen häufig sehr kurz sind, ist es empfehlenswert, regelmäßig die Internetseiten der nachfolgend aufgeführten zuständigen Behörden zu konsultieren, um über aktuelle Informationen der jeweils gültigen Programme zu verfügen. Dies gilt auch vor dem Hintergrund der im folgenden Jahr stattfindenden Parlamentswahlen und den daraus potentiell neuentstehenden politischen Konstellationen, die auch auf die Subventionspolitik Einfluss haben könnten. 102 (Spanisches Energieportal, 2014) 57 Tabelle 21: Regionale Förderstellen und Energieagenturen103 Autonome Region Behörde Web Andalusien AAE - Agencia Andaluza de la Energía www.agenciaandaluzadelaenergia.es Aragonien Dirección General de Energía y Minas, Servicio de energía de Aragón www.aragon.es Asturien Dirección General de Minería, Industria y Energía www.asturias.es Balearen Direcció General d'Energia www.caib.es Baskenland EVE - Ente Vasco de la Energía www.eve.es Ceuta Ciudad Autónoma de Ceuta www.ceuta.es Extremadura Agencia extremeña para la gestión energética www.agenex.es Galizien INEGA - Instituto Enerxético de Galicia Kanarische Inseln Dirección General de Industria y Energía Kantabrien www.inega.es www.gobiernodecanarias.org/industr ia www.genercan.es Kastilien-La Mancha GENERCAN - Gestión Energética de Cantabria Agencia de Gestión de la Energía de Castilla-La Mancha, S.A.-AGECAM www.istas.net/portada/bio08c.pdf Kastilien-León Ente Regional de la Energía de Castilla y León Katalonien Murcia ICAEN - Institut Catalá d’ Energía www.icaen.gencat.cat/ca/ Fundación de la Energía de la Comunidad de Madrid www.fenercom.com ARGEM - Agencia Regional de Gestión de la Energía de Murcia www.argem.es Navarra Comunidad Foral de Navarra www.cfnavarra.es Rioja Gobierno de La Rioja www.larioja.org Valencia AVEN - Agencia Valenciana de la Energía www.aven.es Madrid www.eren.jcyl.es 2.4 Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten Das Institut für Diversifizierung und Energieeinsparung (IDAE) legt in Zusammenarbeit mit den autonomen Regionen Subventionsprogramme fest, die den Einsatz effizienter Anlagen in Gebäuden vorantreiben sollen. Im Rahmen von sogenannten „Erneuerungsplänen“ (PLAN RENOVE) wird dabei je nach Region der Austausch von nicht effizienten Heizkesseln, Klimaanlagen, Haushaltsgeräten, Aufzügen, Beleuchtungsanlagen und Fenstern durch Subventionen gefördert. Zu den auf nationaler Ebene bereitgestellten Subventionen des IDAE kommen Mittel aus dem Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE 2014-2020) und aus den Haushalten der einzelnen Autonomen Regionen hinzu. Zu beachten ist, dass die Höhe der Mittel, die Antragsfristen, die Vergabepraxis und die Art der geförderten Anlagen über die verschiedenen autonomen Regionen hinweg variieren. Normalerweise folgen Anschlussprogramme nach Ablauf der Förderungslaufzeiten. Nachfolgend werden einige der in 2014 gültigen Förderprogramme nach Autonomen Regionen aufgeführt. 103 (IDAE , 2014) 58 Tabelle 22: Förderprogramme nach Autonomen Regionen Autonome Region Behörde Förderung Andalusien Consejería de Economía, Anreiz zur nachhaltigen Innovación, Ciencia y Energieentwicklung Empleo / Junta de Andalucía104 La Rioja Agencia de Desarrollo Unterstützung der Económico de La Rioja erneuerbaren Energien, (ADER)/ Consejería Einsparung, Energieeffizienz Industria, Innovación y sowie dem Schutz der Empleo / Gobierno de La Umwelt Rioja105 Kanaren Sociedad para el Desarrollo Finanzierungslinien für Económico de Canarias, Klein- und mittelständische S.A. (Sodecan)106 Unternehmer sowie für Energieeinsparungsprojekte Baskenland Ente Vasco de la Energía Unterstützung bei (EVE) / Dpto. (Abteilung) Einsparungs- und Desarrollo Económico y Energieeffizienzinvestitionen Competitividad / Gobierno Vasco107 Kastilien (La Mancha) Kantabrien Cnj. Fomento / Junta de Castilla La Mancha108 Gobierno de Cantabria109 Erneuerungsplan für Heizräume Energieeffiziente Maßnahmen: Subvention bis 2000,- Euro bzw. 20% der Antragssumme und steuerliche Vergünstigungen Frist 31.12.2014 31.10.2014 30.12.2014 31.10.2014 15.10.2014 2014-2017 Plan Pima Sol (Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt) 110 Der Plan „Pima Sol“ ist eine Initiative zur Reduzierung der Treibhausgase im Tourismussektor. Die Initiative vom Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt eröffnet günstige Finanzierungslinien mithilfe der Europäischen Investitionsbank (200 Mio. Euro). Zusätzlich sollen durch vorteilhaftige Zinssätze sowie Laufzeiten weitere 200 Mio. Euro durch spanische Banken einlaufen. Durch die Initiative sollen zwischen 40%-70% der CO2 Emissionen eingespart werden. Die Laufzeit der Initiative endete jedoch bereits am 01.12.2014. Programm PAREER (Programm für energetische Sanierung bestehender Wohngebäude und Hotels) Finanzierungsprogramm des IDAE für die energetische Sanierung bereits bestehender Gebäude im Wohnungssektor (Nutzung als Wohngebäude oder Hotel). Das Programm ist nur für bereits bestehende Gebäude gültig, die ihre Energieeffizienzklasse damit mindestens um eine Stufe verbessern. Das Programm mit einem Gesamtbudget von 125 Millionen Euro stellt Kredite für das Ersetzen herkömmlicher Energiequellen durch erneuerbare Energie in Heizungsanlagen bereit. Die finanziellen Hilfen werden in Form eines zurückzuzahlenden Darlehens zur Verfügung 104 105 (Junta de Andalucía, 2014) (Agencia de Desarrollo da la Rioja, 2014) (Sociedad para el Desarrollo Económico de Canarias, 2014) (Ente vasco de la Energía (EVE), 2014) 108 (Consejería de Fomento , 2014) 109 (Prefieres Portal, 2014) 110 (Ministerio de Agricultura, Alimentación y Medio Ambiente, 2014) 106 107 59 gestellt. Die Hilfen können bis einschließlich 30. Oktober 2015 beantragt werden. Folgende Tabelle liefert eine Übersicht über die unterschiedlichen Subventionen bzw. Kreditmöglichkeiten. Tabelle 23: Übersicht über unterschiedlichen Formen der finanziellen Hilfen111 Art der energieeffizienten Subvention: Hilfe ohne Ablösbare Kredite (Zinssatz 0%, Maßnahme Gegenleistung Laufzeit 1 Jahr) 1. Verbesserung der thermischen 30% der förderfähigen Kosten/ 60% der förderfähigen Kosten/ Außenhaut (Gebäudehülle) Maximal 3.000 Euro pro Gebäude Maximal 6.000 Euro pro Gebäude 2. Verbesserung der thermischen 90% der förderfähigen Kosten/ Der Anlagen sowie Beleuchtung maximale Betrag wird anhand verschiedener Formeln errechnet. Diese können im Anhang des Berichts gefunden werden. 3. Ersatz konventioneller Energie 90% oder 50% der förderfähigen durch Biomasse in den Heiz- und Kosten / Abhängig von Wärmeanlagen Stundeneinsatz und Auswirkungen auf direkte Arbeit (siehe Anhang des Berichts) 4. Ersatz konventioneller Energie 90% der förderfähigen Kosten/ Der durch Geothermie in den Heizmaximale Betrag wird anhand und Wärmeanlagen verschiedener Formeln errechnet. Diese können im Anhang des Berichts gefunden werden. Die genauen Formeln sowie Förderbeträge können unter Anhang 1 (Anexo I) des Berichts errechnet werden. Dieser kann unter folgendem Link gefunden werden: http://www.boe.es/boe/dias/2013/10/01/pdfs/BOE-A-2013-10201.pdf. Programa de impulso a la Construcción sostenible en Andalucía (Impulsprogramm für Nachhaltiges Bauen in Andalusien)112 Gesetzesdekret 1/2014, verabschiedet am 18.März 2014 von der Junta de Andalucía (Regionalregierung von Andalusien) „Impulsprogramm für Nachhaltiges Bauen in Andalusien“, das die Umsetzung von Maßnahmen in Energieeinsparung und -effizienz sowie die Nutzung von erneuerbaren Energien in Gebäuden in Andalusien anstoßen soll. Das Programm gilt für die Jahre 2014 und 2015 und ist Vorreiter eines umfassenden Programms für nachhaltiges Bauen und Renovieren in Andalusien für den Zeitraum 2014-2020. Subvention von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz der Gebäude und zur Nutzung von erneuerbaren Energien, wie z.B. Dämmmaßnahmen an der Gebäudehülle, Isolierfenster, Installation von energieeffizienten Stromerzeugungsanlagen, energieeffiziente Beleuchtung, energieeffiziente Heizungsanlagen, erneuerbare Energieanlagen, etc. . Das Budget beträgt 150 Millionen Euro und wird zu 80% aus FEDER-Mitteln (Europäischer Fond für Regionalentwicklung) finanziert. Die Energieeffizienz-Maßnahmen müssen vor dem 30.Juni 2015 abgeschlossen sein. Die Höhe der Zuschüsse beträgt für die Installation von Biomasse- oder Solarthermie-Anlagen und Biomasse-SolarHybridanlagen zwischen 40 und 90% der Investitionssumme. Das Programm ist in die Energiestrategie Andalusiens 2014-2020 (Estrategia Energética de Andalucía 2014-2020) eingebettet worden, womit gesichert wird, dass die Fördermittel nicht kurzfristig bereitgestellt werden, sondern eine Kontinuität erfahren. Für Unternehmen oder Großabnehmer gibt es auch Finanzierungsmöglichkeiten in Kooperation 111 112 (IDAE , 2014) (Agencia Andaluza de la Energia, 2014) 60 mit Energiedienstleistern. Einige Gemeinden fördern die Installation neuer Anlagen auch über eine Steuerminderung bei der Grundsteuer. Für die thermische Nutzung von Biomasse sieht jedoch der Biomasseverband laut Aussagen des Verbandspräsidenten Herrn Javier Díaz, auch ohne Förderung gute Chancen, da allein die geringen Kosten und die Preisstabilität für Biomasse im Vergleich zu fossilen Brennstoffen eine schnelle Amortisation der Anfangsinvestition ermöglichen. Die Finanzierung kann über Energiedienstleister (ESCO) erfolgen, über Leasing-Programme (z.B. Banco Sabadell) oder RisikokapitalFonds wie z.B. den Green Building Equity Fund I. Nationaler Energieeffizienzfonds (Fondo Nacional de Eficiencia Energética) Der Fond soll bis Ende 2014 mit 350 Mio. Euro gefüllt sein und dient der Finanzierung, technischen Hilfe, Ausbildung sowie Information, um die Energieeffizienz in verschiedenen Sektoren zu verbessern. Außerdem soll das Erreichen der Ziele der Energieeinsparung der EU (20-20-20) unterstützt werden. Folgende Sektoren sollen finanziert werden: Gebäudesektor und Instandhaltungssektor Industriesektor Transportsektor Agrarsektor Der Fond soll zu 65 % aus Steuerabgaben der Energieversorger (224 Mio. Euro jährlich) und zu 35 % aus staatlichen Mitteln (126 Mio. Euro jährlich) finanziert werden. 113Auf den Nationalen Energieeffizienzfonds für Gebäudeeffizienzmaßnahmen setzt der Energiefachmann Rodrigo Morell, Direktor des spanischen Energieberatungsunternehmens Creara, einige Hoffnung.114 2.5 Sonstige Fördermöglichkeiten (Projektförderung) Programa GIT BIOMCASA (Grandes Instalaciones Térmicas) 115 Seit 2011 können durch das Programm GIT auch größere gewerbliche Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien finanziert werden. Finanzierungssumme: Bis zu 80% der Investitionssumme von Anlagen zur Bereitstellung von Warmwasser, Heizung oder Kühlung durch Biomasse. Beantragt werden können zwischen 350.000 und 3 Mio. Euro pro Anlage. Abwicklung der Finanzierung, Installation, Instandhaltung und Erneuerung der Anlagen über die vom IDAE anerkannten Energiedienstleister. FONDO JESSICA----F.I.D.A.E.116 Investitionsfond der BEI innerhalb des FEDER-Programms zur Unterstützung benachteiligter Regionen zur Finanzierung von Energieeffizienz- und Erneuerbare Energien-Projekten in 10 Autonomen Regionen Spaniens: Andalusien, Kastilien-La Mancha, Extremadura, Galizien, Murcia, Ceuta, Melilla, Kanarische Inseln, Kastilien-Leon und Region Valencia. Der Fonds ist mit rund 123 Mio. Euro dotiert und wird durch den IDAE vergeben. Die Finanzierungsmöglichkeit wird in Abhängigkeit vom jeweiligen Antrag entschieden. Generell kann 70% der Antragssumme (im Falle öffentlicher Institutionen bis zu 100%) günstig und über eine maximale Laufzeit von 15 Jahren finanziert werden. Die Auszahlungsfrist des neuen FEDER-Fonds endet am 31.12.2015. Proyectos Clima117 Das Ministerium für Landwirtschaft, Lebensmittel und Umwelt – MAGRAMA – finanziert seit 2012 ausgewählte Projekte zur Senkung des CO2-Ausstoßes in sogenannten „sectores difusos“ (Sektoren, die nicht dem europäischen Emissionshandel unterliegen). Die Projekte werden durch den CO2-Fond für nachhaltige Wirtschaft (FES-CO2) finanziert, der 2014 ca. 14 Mio. Euro für die Vermeidung von Treibhausgasen bereitstellt (Projektfinanzierung und Boni 113 (Certificado Energético Valladolid, 2014) (GTAI - German Trade & Invest, 2014) 115 (IDAE , 2014) 116 (IDAE , 2014) 117 (Ministerio de Agricultura, Alimentación y Medio Ambiente, 2014) 114 61 für nicht ausgestoßene Tonnen CO2). 2013 wurden mit ca. 10 Mio. Euro 49 Projekte in unterschiedlichen Sektoren gefördert, wovon 35 Projekte aus dem Sektor Biomasse kamen. 2014 ist u.a. das Gemeinschafts-Projekt „Canal Clima“ des Biomasseverbandes AVEBIOM ausgewählt worden, das den Ausstoß von 53.000 Tonnen CO2 (während der nächsten 4 Jahre) vermeiden wird. 2.6 Genehmigungsverfahren und Steuerungssysteme Die Genehmigungsverfahren auf dem spanischen Markt sollen in diesem Kapitel näher erläutert werden. Hierbei gibt die „Monereo Meyer Marinel-lo Abogados – MMMM” auf ihrer Internetseite eine umfangreiche Auskunft über zuständige Behörden, genehmigungsbedürftige Bautätigkeiten sowie Ablauf eines Genehmigungsverfahrens. 118 Zuständigkeiten In Spanien verteilen sich die Zuständigkeiten des Städtebaurechts auf verschiedene Ebenen und Körperschaften: Zum einen liegt die Zuständigkeit für die Regelung des öffentlichen Baurechts bei den Autonomen Gebietskörperschaften (Comunidades Autónomas). Demzufolge verfügt jede der 17 Autonomen Gebietskörperschaften über ein eigenes Städtebaurecht. Daneben ist jede der über 8.000 Gemeinden in Spanien für die Aufstellung ihrer eigenen städtebaulichen Planungsnormen in Übereinstimmung mit dem Gesetz der jeweiligen Autonomen Gebietskörperschaft zuständig. Die Erteilung der städtebaurechtlichen Genehmigungen („licencias urbanísticas“) liegt ebenfalls in der Verantwortung der Gemeinden. Es wird daher empfohlen, sich bereits im Vorfeld einer geplanten Tätigkeit mit evtl. baurechtlicher Relevanz von einem auf das spanische Baurecht spezialisierten Rechtsanwalt beraten zu lassen. Genehmigungsbedürftige Bautätigkeiten Genehmigungspflichtig sind in Spanien aus baurechtlicher Sicht alle Bautätigkeiten im Hinblick auf die Errichtung von Gebäuden, Anlagen und Installationen. Zudem bedarf jegliche (betriebliche und/oder wirtschaftliche) Nutzung des Bodens einer durch die zuständige Behörde zu erteilenden Genehmigung. Unter diese Kategorie fallen gemäß den städtebaulichen Regelungen der verschiedenen Autonomen Gebietskörperschaften u.a. die folgenden Bautätigkeiten: Teilung von Grundstücken Erdarbeiten, Bodenbegradigungen sowie Lagerung von Bau- und Abfallmaterialien Städtebauliche Arbeiten im Zusammenhang mit der Errichtung von Gebäuden, z.B. auch Errichtung des Straßennetzes und andere Infrastruktureinrichtungen Errichtung von Neubauten und neuer Anlagen vorübergehender oder dauerhafter Natur Erweiterungsarbeiten bestehender Bauten und Anlagen Die Vornahme dieser und anderer im vorhergehenden Abschnitt benannter Bautätigkeiten bedarf der entsprechenden Genehmigungen, die von der zuständigen Gemeinde beschieden werden. Auf diese Weise unterliegt jede genehmigungspflichtige Form der Bebauung und Bodennutzung in Spanien der Kontrolle der Verwaltung, so dass ihre Gesetzmäßigkeit und Übereinstimmung mit den städtebaulichen Regelungen der Autonomen Gebietskörperschaften sowie den konkreten städtebaulichen Planungs- sowie Raumplanungsnormen sichergestellt wird. Aus wirtschaftlichrechtlicher Perspektive sind die folgenden gemeindlichen Genehmigungen am wichtigsten: Betriebsgenehmigung, Baugenehmigung, Erstbezugsgenehmigung und Eröffnungsgenehmigung. Das Genehmigungsverfahren teilt sich hierbei grundsätzlich in zwei Genehmigungsphasen auf: Die Phase vor Baubeginn und die Phase nach Bauabschluss. Aufgrund der oben beschriebenen baurechtlichen Zuständigkeiten von Autonomen Gebietskörperschaften zum Einen, und den Städten und Gemeinden zum Anderen, weisen die örtlichen Genehmigungsverfahren grundsätzlich leichte Unterschiede – beispielsweise bei der Benennung der konkreten Genehmigung und den beizubringenden Unterlagen – auf. Eine Kontaktaufnahme mit den technischen Beratern der zuständigen Gemeinde ist daher sehr zu empfehlen. Im folgenden Teil soll ein beispielhafter Ablauf eines Genehmigungsverfahrens vorgestellt werden. 118 (Monereo Meyer Marinel-lo Abogados – MMMM, 2014) 62 Phase vor Baubeginn: Betriebsgenehmigung und Baugenehmigung Bevor mit dem genehmigungspflichtigen Bauvorhaben begonnen werden kann, sind die einschlägigen Betriebs- und Baugenehmigungen einzuholen. An erster Stelle steht dabei die Beantragung einer Betriebsgenehmigung, da deren Erteilung wiederum Bedingung für den Erhalt einer Baugenehmigung in Spanien ist: Bei Verweigerung der Betriebsgenehmigung kann demzufolge auch die Baugenehmigung nicht erteilt werden. Die Bezeichnung der Betriebsgenehmigung im Spanischen weicht wiederum zwischen den verschiedenen Autonomen Gebietskörperschaften ab. Die gebräuchlichsten Bezeichnungen sind hierbei „licencia de actividad“, “licencia de instalación”, “licencia ambiental“. In manchen Gemeinden ist die Erteilung der Betriebsgenehmigung vor Baubeginn für Tätigkeiten mit begrenzter Auswirkung auf die Umwelt, Sicherheit und/oder Gesundheit nicht mehr erforderlich. Bei den anderen genehmigungspflichtigen gewerblichen/industriellen Tätigkeiten ist der Antrag zusammen mit den erforderlichen Unterlagen bei der zuständigen Gemeinde einzureichen. Nach Erteilung der Betriebsgenehmigung ist dann die Baugenehmigung (“licencia de obras” für Bauarbeiten, oder „licencia de edificación“ für Neubauten) zu beantragen, die die Übereinstimmung des Bauprojekts mit den geltenden städtebaulichen Vorschriften vor Baubeginn zum Gegenstand hat. Prüfung und Bescheidung über die Erteilung der Betriebs- und Baugenehmigung hat seitens der Gemeinde innerhalb eines Zeitraumes von höchstens 3 Monaten ab dem Zeitpunkt der Einreichung der entsprechenden Anträge – samt aller notwendiger Unterlagen – zu erfolgen. Verstreicht diese Frist ohne dass eine diesbezügliche Entscheidung der Gemeinde ergeht, so gilt die jeweilige Genehmigung seit Inkrafttreten des Königlichen Gesetzesdekretes 8/2011 am vergangenen 7. Juli 2011 als stillschweigend abgelehnt. Ein ablehnender Bescheid kann ebenso wie eine stillschweigende Ablehnung durch Verstreichen der dreimonatigen Entscheidungsfrist fristwahrend angegriffen werden. Phase nach Bauende: Erstbezugsgenehmigung und Eröffnungsgenehmigung Zwischen Beendigung der Bebauungs- oder Umbauphase und der Nutzungs- und/oder Betriebsaufnahme der jeweiligen Anlagen, sieht das spanische Baurecht eine zweite gemeindliche Kontrolle im Wege der Erstbezugsgenehmigung und der Eröffnungsgenehmigung vor. Die Erstbezugsgenehmigung (“licencia de primera ocupación”) wird für die Erstnutzung und/oder den Erstbezug der Gebäude und Anlagen nach Beendigung des Baus, des Wiederaufbaus oder des Umbaus beantragt. Zur Vergabe dieser Bescheinigung durch die zuständige Gemeinde muss nachgewiesen werden, dass das fertig gestellte Gebäude den Vorgaben der zuvor erteilten Baugenehmigung entspricht, sowie die technischen, Sicherheits-, Hygiene- und Zugangsbestimmungen erfüllt. Die Versorgungsunternehmen für Strom, Wasser, Gas und Telefon verlangen gewöhnlich vor dem ersten Vertragsabschluss die Vorlage einer Bestätigung der Erstbezugsgenehmigung. Ebenfalls vorzulegen ist die besagte Bestätigung bei Notaren und Grundbuchführern im Rahmen der Autorisierung oder Eintragung von Urkunden über die Neubauerklärung. Die mit dem Genehmigungsantrag einzureichenden Unterlagen sollten vorab mit der zuständigen Gemeinde abgesprochen werden. Die Gemeinden überprüfen ihrerseits vor Aufnahme der Handels- oder Industrietätigkeit in einem Gebäude oder einer Anlage, dass die konkreten Maßnahmen für die geplante Tätigkeit ordnungsgemäß abgeschlossen, in Übereinstimmung mit der erteilten Betriebsgenehmigung ausgeführt wurden und dass sie entsprechend der städtebaulichen Umwelt- und Sicherheitsbestimmungen für ihren jeweiligen Zweck geeignet sind. Bei Übereinstimmung mit den genannten Bestimmungen wird in der Regel die Eröffnungsgenehmigung (“licencia de apertura”, “licencia de funcionamiento”, “comunicación de inicio de actividad” oder “comunicación ambiental”, u.a. Bezeichnungen) erteilt. Trend zur Liberalisierung: Abschaffung der Vorabgenehmigungen für den Einzelhandel Am 27. Mai ist das Königliche Gesetzesdekret 19/2012 vom 25. Mai 2012 über dringende Maßnahmen zur Liberalisierung des Handels und bestimmter Dienstleistungen in Kraft getreten. Dieses Gesetzesdekret findet auf das gesamte spanische Staatsgebiet Anwendung. 63 Im Hinblick auf dauerhafte Geschäftseinrichtungen mit einer Ausstellungs- und Verkaufsfläche von bis zu 300 m2, in denen geschäftliche Aktivitäten des Einzelhandels oder eine der Dienstleistungen, die im Anhang der Vorschrift erwähnt werden (u.a. Schuhe, Textilien, Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren, Hilfsgeschäfte des Versicherungswesens, Immobiliengeschäfte, Vermietung von Immobilien), angeboten werden, entfällt in den folgenden Fällen die Verpflichtung zur Beantragung einer gemeindlichen Vorabgenehmigung: Aufnahme und Entwicklung der Geschäftstätigkeit sowie der Dienstleistungen Wechsel der Inhaberschaft bezüglich der Geschäftstätigkeit bzw. der Dienstleistungen Durchführung von Arbeiten, die nicht der Erstellung eines Bauplans bezüglich des Umbaus der Geschäftsräume zur Ausübung der Geschäftstätigkeit bedürfen. Diese Verpflichtung wird durch die Abgabe einer Verantwortlichkeitserklärung oder auch Vorabmitteilung ersetzt, welche die ausdrückliche Erklärung des Unterzeichners enthalten muss, die Vorgaben der geltenden Gesetze zu erfüllen. Besagter Erklärung ist ggfs. ein Nachweis über die Entrichtung der entsprechenden Gebühren beizufügen. Die Vorlage der Verantwortlichkeitserklärung oder Vorabmitteilung berechtigt grundsätzlich zur unmittelbaren Ausübung der Geschäftstätigkeit in Spanien. Am weitesten ist die Liberalisierung in der autonomen Gebietskörperschaft Madrid fortgeschritten, wo seit Juni 2012 mittels des Gesetzes zur Ankurbelung des Einzelhandels die Erfordernis einer Baugenehmigung ersetzt worden ist durch die sogenannte „declaración responsable“ (Erklärungsverantwortlichkeit des Architekten).119 V. Marktchancen für deutsche Unternehmen 1. Marktstruktur und Marktattraktivität Die Deutsche Handelskammer für Spanien hat im Februar 2014 eine Umfrage zum Thema „Wirtschaftslage in Spanien – Deutsche Unternehmen auf dem spanischen Markt“ durchgeführt, um die Marktstruktur und Marktattraktivität Spaniens für deutsche Unternehmen zu untersuchen. An der Umfrage nahmen 169 deutsche Unternehmen teil, die bereits auf dem spanischen Markt vertreten sind bzw. hier agieren. Nachfolgend zusammengefasst die wichtigsten Ergebnisse. Nach krisenreichen Jahren und schlechter Wirtschaftslage sind die Aussichten für die Zukunft positiv. Bezüglich der Frage „Wie beurteilen Sie die Aussichten für die spanische Wirtschaft 2014/2015/2016-2017?“ wurden folgende Antworten gegeben120: 119 120 (Monereo Meyer Marinel-lo Abogados – MMMM, 2014) (AHK Spanien, 2014) 64 55% 2014 44% 1% Besser 79% 2015 1% 21% Unverändert Schlechter 90% 2016/2017 1% 9% Abbildung 33: Umfrage Wirtschaftslage in den Jahren 2014/2015/2016/2017 Auffällig dabei ist, wie sehr das Vertrauen in die positive Entwicklung der nächsten Jahre wächst, so dass satte 90% der Befragten für die Jahre 2016/107 eine bessere wirtschaftliche Lage vorhersagen und nur 1% der Befragten eine Verschlechterung befürchten. Die gegenwärtige Geschäftslage des Unternehmens wurde von nur 18% der Teilnehmer als Schlecht beurteilt und sogar von einem Drittel der Unternehmen als Gut eingestuft. 50% 32% 18% GUT BEFRIEDIGUND SCHLECHT Abbildung 34: Beurteilung der gegenwärtigen Geschäftslage des Unternehmens? Auch im Hinblick auf die Geschäftslage des Unternehmens lassen sich positive Aussichten erkennen. Für das kommende Jahr 2015 gehen bereits rund 80% der befragten Unternehmen von einer steigenden Entwicklung aus. 65 2014 2015 2016/2017 Steigen Unverändert Sinken Abbildung 35: Entwicklung der Geschäftslage des Unternehmens in 2014,2015 und 2016-2017 Des Weiteren werden die aktuellen Umsatzzahlen des Unternehmens mit über 70% als Gut bzw. Befriedigend beurteilt. Die Entwicklung der Umsatzzahlen in den folgenden drei Jahren wird sogar von rund 80% der befragten Unternehmen mit einer steigenden Tendenz vorausgesehen (siehe Abbildung 36). 55% 22% GUT 23% BEFRIEDIGUND SCHLECHT Abbildung 36: Aktuelle Umsatzzahlen des Unternehmens 66 2014 2015 2016/2017 2014 2015 2014 2016/2017 2015 2016/2017 Abbildung 37: Entwicklung der Umsatzzahlen in 2014, 2015 und 2016-2017 Die letzten Abbildungen machen deutlich, dass Spanien als Standort zukünftig wieder an Attraktivität zunimmt. Nicht nur die allgemeine Wirtschaftslage wird innerhalb der nächsten beiden Jahre deutlich besser bewertet, sondern auch die Geschäftslage des Unternehmens wird ab 2015 von rund 80% der Befragten als besser bewerten. Hinzu kommen, dass 79% der befragten Unternehmen, höhere Umsätze erwarten und nur 2% der Befragten mit einer Verschlechterung rechnen. Auch im Hinblick auf Investitionsbereitschaft (Abbildung 37) kann eine positive Entwicklung festgestellt werden. Knapp 50% der Befragten Unternehmen rechnen mit einer Steigerung der Investitionen für 2015. Die andere Hälfte der Befragten sieht eine unveränderte Entwicklung. Mit einer Investitionsverringerung rechnen nur 4% der Unternehmen. 2014 2015 2016/2017 2014 2015 2016/2017 2014 Abbildung 38: Entwicklung der Investitionen in 2014, 2015 und 2016-2017 67 2015 2016/2017 Im Allgemeinen kann eine Zufriedenheit des Engagements in Spanien festgestellt werden. Bezüglich der Gesamtbeurteilung äußern 72% der befragten Unternehmen eine allgemeine Zufriedenheit. Auch 67% der Mutterhäuser würden wieder Spanien als Investitionsstandort wählen, wenn es noch keine Investition in Spanien getätigt hätte. 121 2. Marktbarrieren und –hemmnisse im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien Die rechtlichen Weichen sind gestellt, die vertragliche Ausarbeitung zieht sich jedoch hin Zwar hat Spanien für die Verbesserung der Energieeffizienz der Gebäude im Jahr 2013 wichtige gesetzliche Weichen gestellt. So wurden zum Beispiel durch die Modifizierung des Technischen Baukodexes (Código Técnico de Edificación, CTE) die Normen an die Erfordernisse der Sanierung angepasst. Das Gesetz für Rehabilitierung, Regeneration und Renovierung RDL 8/2013 vom 28.6.13, bekannt als Gesetz 3R gilt als wichtiger Rahmen für die umfassende Sanierung. Für die Umsetzung des "Staatlichen Plan für die Unterstützung der Wohnungsvermietung sowie der städtischen Rehabilitierung, Regeneration und Renovierung 2013 bis 2016" (geregelt im Erlass RD 233/2013 vom 5.4.13) gibt das Ministerium für Bauwesen in Kooperation mit den Autonomen Regionen über 2,3 Mrd. Euro aus. Ein Großteil fließt in die energetische Sanierung von Miethäusern und die Erneuerung von Stadtvierteln. Somit sind die gesetzlichen Weichen gestellt, die vertragliche Ausarbeitung mit den einzelnen Autonomen Regionen zieht sich aber nun schon bis Ende 2014 hin. Die Gesamtinvestition soll dank Beiträgen der Regionen und der privaten Investoren bis 2016 rund 3,8 Mrd. Euro bewegen. Der im Sommer 2014 vorgestellte "Nationale Aktionsplan für Energieeffizienz 2014 bis 2020" sieht im Gebäudesektor Förderungen für die Segmente vor, die das größte Gewicht am Energieverbrauch haben, wie Heizung, Klimaanlagen, Lüftung, die Warmwassererzeugung, die Innenbeleuchtung und weitere Ausstattungen. Ergänzt wird er um die von der EU geforderte "Langfristige Strategie für die energetische Gebäudesanierung in Spanien", die für den Wohnsektor und die einzelnen Gewerbesegmente Einsparpotenziale nennt und Interventionsmöglichkeiten. Es ist nicht einfach, in der Vielfalt der Gesetze, Programme und Zuständigkeiten die Übersicht zu behalten. Vor dem Hintergrund, dass die Energieeffizienz mit all ihren Nischen für die Erholung des Hochbaus von enormer Bedeutung ist (er verlor in der Krise 1,6 Mio. Arbeitsplätze) und einen wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen Aufschwung leisten könnte, vermisst die Branche ein kohärentes Regel- und Anreizsystem. "Die Umsetzung der EU-Richtlinie 2012/27/EU in den nationalen Rechtsrahmen geschieht auf inkomplette und ungeordnete Weise", äußert sich hierzu der Energiepolitikexperte Javier García Breva. Die langsame und unkoordinierte Umsetzung könnte laut Herrn Breva auch damit zusammenhängen, dass das Ministerium für Bauwesen einerseits und das Ministerium für Industrie, Energie und Tourismus andererseits nicht am gleichen Strang ziehen. Er regt daher ein eigenständiges Energieeffizienzgesetz an. Trotz allem sieht Herr Breva auch die große Chance, die in diesen neuen Maßnahmen steckt: „Die Renovierung ist das beste Instrument um Energiekosten in Haushalten und Unternehmen zu reduzieren. Wärmedämmung ist ideal für die Gebäude, die in Spanien vor 1980 gebaut worden sind; da es damals keinerlei Vorschriften für Dämmung gab, sind diese Gebäude große Energieverbraucher und das Einsparpotenzial ist enorm“. „Mit Wärmedämmung können je nach Klimazone bis zu 56% des Energieverbrauchs eingespart werden und das heißt, dass die Investitionskosten in nur 2-3 Jahren amortisiert werden können“, fährt Breva fort. Viele der energetischen Sanierungs-Maßnahmen können seiner Meinung nach von den Gemeindeverwaltungen eingeführt werden, indem Sie in die städtischen Baunormen aufgenommen und somit für den Bauherrn verpflichtend werden. Eine Einführung verschiedener steuerlicher Anreize schlägt die Initiative "Renovate Europe" vor. Sie ist im Oktober 2014 in Spanien gestartet worden, getragen vom nationalen Baudachverband CNC, dem Spain Green Building Council und der Energieeffizienzstiftung "La casa que ahorra". Das Ziel: Den Energieverbrauch des bestehenden Gebäudebestands bis 2050 im Vergleich zu 2005 um 80% zu senken. Der Initiative zufolge könnte eine konsequente Investition in die energetische Gebäudesanierung in Spanien bis 2020 über 200.000 Arbeitsplätze entstehen lassen.122 121 122 (AHK Spanien, 2014) (GTAI - German Trade & Invest, 2014) 68 Allgemeine Problematik Allgemein nennen die befragten Unternehmen als Hauptproblem die Zahlungsmoral sowie Preiswettbewerb, mit dem sie sich auf dem spanischen Markt konfrontiert sehen. Auf den weiteren Rängen der Problemskala folgt der Zugang zu Distributionskanälen sowie zu Marktinformationen. Kulturelle Unterschiede, die Logistik sowie regionale Eigenheiten innerhalb Spaniens bereiten demgegenüber nach Aussage der Unternehmen nur in Ausnahmefällen Probleme. Einhellig sehen die Unternehmen, bis auf einige wenige Einzelfälle, das Image deutscher Produkte als den insgesamt unproblematischsten Faktor an. Umgekehrt bedeutet dies, dass das Prädikat „Made in Germany“ den wichtigsten positiven Marktaspekt für die dt. Exporteure darstellt.123 3. Markt- und Absatzpotenziale für deutsche Unternehmen Dank der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in Spanien, steigen generell die Markt- und Absatzpotenziale für deutsche Unternehmen. Einen Überblick über die Stärken und Schwächen als auch Chancen und Risiken (SWOTAnalyse) für Spanien werden allgemein in der nachstehenden Tabelle 24 „SWOT-Analyse Spanien“ dargestellt. Tabelle 24: SWOT-Analyse Spanien124 SWOT – Analyse Spanien STRENGTHS (STÄRKEN) Markt von 47 Mio. Verbrauchern Gute Infrastruktur und zum Teil technologisch- WEAKNESSES (SCHWÄCHEN) Hohe Arbeitslosigkeit industriell exportstarke Unternehmen Nur langsamer Abbau der hohen Firmenverschuldung, anhaltende Kreditklemme Breites Zuliefernetz Hohe, steigende Staatsverschuldung Lohndämpfung und gestiegene Defizite in der Berufsausbildung Wettbewerbsfähigkeit Im EU-Vergleich niedrige Unternehmensinvestitionen Wachsende Internationalisierung OPPORTUNITIES (CHANCEN) „Made in Germany“ zieht unverändert stark Durch Liquiditätsengpässe suchen viele Firmen einen starken Partner Aufgestauter Investitions- und Modernisierungsbedarf Spanien bietet sich als Gas-Hub in der EU an Brücke nach Portugal, Lateinamerika und Nordafrika in F+E THREATS (RISIKEN) Große externe Abhängigkeit (Anlegervertrauen) Hohe Jugendarbeitslosigkeit (55,5%) Gewicht der notleidenden Kredite am Kreditvolumen (über 13%) Umstrukturierung auf der regionalen und kommunalen Ebene noch unzureichend Wachsende regionale Nationalinteressen (Katalonien) Absatzchancen deutscher Hersteller im Bereich „Energieeffizienz im Gebäudesektor“ Generell genießen Produkte "Made in Germany" eine hohe Wertschätzung in Spanien. Wie aus einem Bericht der GTAI von Anfang 2014 hervorgeht, ist "Made in Germany" weiterhin ein Gütesiegel für Qualität und Service, das für alle Investitions- und Konsumgüterbranchen gilt. Deutsche Marken sind Inbegriff von Qualität, Spitzentechnologie, Innovation, Design, Zuverlässigkeit und lange Lebensdauer. Unternehmer verbinden damit High-Tech-Erzeugnisse, energiesparende und umweltschonende Produktionsverfahren, bedienungs- und wartungsfreundliche Geräte und 123 124 (AHK Spanien, 2014) (GTAI - German Trade & Invest, 2014) 69 Apparate, nicht zuletzt flexiblen und zuverlässigen Kundenservice sowie im Ernstfall schnelle und fachmännische Problembehebung. Die Assoziationen beim Verbraucher sind nicht viel anders: Sie werden als Spitzenprodukte auf dem letzten Technologiestand wahrgenommen. Das einzige „Aber“, ist, laut GTAI-Bericht, der höhere Preis, der häufig für deutsche Qualitätsprodukte gegenüber zum Beispiel dem Wettbewerb aus Frankreich oder Italien, gezahlt werden muss, was den Absatz deutscher hochpreisiger Produkte in der noch angeschlagenen spanischen Wirtschaft erschwert. Deutsche Hersteller sollten daher ihren spanischen Vertriebspartnern mit einer flexiblen Preispolitik entgegenkommen.125 Die folgenden Aussagen von Experten, die im spanischen Energieeffizienzmarkt aktiv sind, geben Eindrücke über die Absatzchancen und Problematik. Obwohl die Neubautätigkeit in Spanien seit 2008 um 90% zurückgegangen ist, sieht Frau Dolores Huerta, Architektin und Technische Leiterin des Green Building Councils (GBCe) gerade die Baukrise als Chance: „Unserer Beobachtung zufolge, ist den Fachleuten aus dem Bausektor nun bewusst geworden, dass wir nachhaltiger und energieeffizienter bauen müssen. Paradoxerweise hat uns gerade die Wirtschaftskrise, die sich so negativ auf den Bausektor ausgewirkt hat, gezeigt, dass wir bewusster bauen müssen. Die Zukunft des Sektors liegt in der Renovierung von bestehenden Gebäuden unter Einhaltung von Energieeffizienzkriterien und Nachhaltigkeit.“ In Bezug auf den Endverbraucher, den Bauherrn, fügt Frau Huerta an: „Solange der normale Bürger die Vorteile der Energieeffizienz für seinen Geldbeutel und für die Umwelt nicht kennt, wird er auch keine Energieeffizienz-Maßnahmen umsetzen. In diesem Bereich sind noch viele Aufklärungskampagnen und Information nötig.“ Auch der Energiepolitikexperte Javier Garcia Breva sieht in der energetischen Sanierung der Außenhaut von Gebäuden einen Riesenmarkt in Spanien. Bedenken hat er wegen der Amortisierung, die bei aufwendigen komplexen Sanierungsvorhaben länger ist als bei Einzel-Maßnahmen. „4 Jahre Amortisationszeit werden in Spanien gut akzeptiert, länger wird vom Kunden nicht angenommen“, ist seine Einschätzung. Er sieht deshalb echte Chancen für ausländische Anbieter von Produkten und Dienstleistungen, die auch gleich Lösungen für die Finanzierung der Effizienz-Maßnahmen mitbringen. Seinen Worten nach gibt es unter den Komplettanbietern kaum spanische Wettbewerber. „Der Markt ist vorhanden, die Nachfrage nach energieeffizienten Produkten muss aber noch forciert werden, wenn nötig von ausländischer Seite.“ Erfahrungen deutscher Unternehmen in Spanien Herr Ralf Kynast, Geschäftsführer der spanischen Delegation des Braunschweiger Solarthermie-Anbieters Solvis GmbH & Co.KG, geht bei einem Gespräch in der AHK Spanien, auf die Hürden ein, mit denen das Unternehmen, das seit 2002 mit seinen Produkten auf dem spanischen Markt vertreten ist und seit 2010 über eine eigene Niederlassung in Katalonien verfügt: „In den letzten Jahren sind vermehrt „schwarze Schafe“ mit ineffizienten Lösungen auf dem Markt aufgetaucht, es gibt eine zu starke Vermischung von Energieeffizienzunternehmen, die Effizienz nur als Randthema behandeln. Neben der Finanzierungsproblematik sieht Herr Kynast aber die Komplexität und Langsamkeit des Verwaltungsapparats als größtes Problem in Spanien. Trotz aller Hürden, schätzt Kynast die weitere Marktentwicklung in Spanien positiv ein. „Unsere Solvis-Produkte“ schaffen 20-25% Energieeinsparung und amortisieren sich bereits in 3-4 Jahren“. Der Gegenwind, den die Erneuerbaren zunächst von Energieversorgern wie Gas Natural, Repsol und Cepsa bekamen, hat sich nun gewandelt und inzwischen arbeitet Kynast mit einem der Gasversorger zusammen. Da laut Kynast viele Haushalte dem Gas als Energieträger „mit Respekt“ begegnen, versuchen die traditionellen Energieversorger inzwischen mit dem Einsatz von erneuerbaren Energien ihr Image aufzubessern und Kunden zu halten. Fossile Brennstoffe lassen sich gut mit Solarenergie kombinieren und damit kommt der nachhaltige Energiemix auch in die Haushalte und zum Endverbraucher. Energieeffizienz heißt Wertschöpfung Jose Luis Martínez, Geschäftsführer von Arditecnica, Architekturbüro mit deutscher Beteiligung, hat viele Projekte für namhafte internationale Industrie- und Handelsunternehmen sowie für Tourismusanlagen durchgeführt. Auch er bezeichnet die Energieeffizienz als Chance und als Wertschöpfung. „Hotels und Einkaufszentren sind häufig in der Hand 125 (GTAI - German Trade & Invest, 2014) 70 von Investoren und die schauen sehr auf die Unterhaltskosten ihrer Immobilien. Ein Hotel mit einer Energieklasse unter B ist für Investoren nicht mehr rentabel und auf dem Immobilienmarkt schlecht zu veräußern. Hotelketten investieren mit Eigenmitteln in die Verbesserung der Energieeffizienz ihrer Gebäude, zum einen um Energiekosten zu sparen, zum anderen um nicht an Wert zu verlieren und für Investoren attraktiv zu bleiben.“ Seiner Erfahrung nach, sind gerade im höherwertigen Bau deutsche Produkte und Handwerker wegen ihrer Qualität gefragt. 4. Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg Ein Markteinstieg in Spanien kann über unterschiedliche Wege erfolgen. Für deutsche Unternehmen, die den Schritt ins Ausland planen, sollte der Weg des Markteinstiegs in Abhängigkeit des Produktes oder der Dienstleistung sowie der jeweiligen Unternehmung entschieden werden. Die Außenhandelskammer für Spanien bietet hierbei eine Markteinstiegsberatung sowie praktische Unterstützung, wie beispielsweise Kontaktrecherche oder Geschäftspartnervermittlung. Charakterisierung des spanischen und deutschen Kulturraumes Bei jeder Auslandsaktivität sollten kulturelle und sprachliche Unterschiede besondere Beachtung finden. Bei der Charakterisierung des spanischen und deutschen Kulturraumes lassen sich beispielsweise im Hinblick auf die Zeitperzeption sowie Umgang mit sozialen Kontakten Unterschiede feststellen. Zeit wird in Spanien weniger numerischdiskret verstanden, Hektik wird dahingegen abgelehnt. Sie stört ein harmonisches Zusammenarbeiten, sodass beispielsweise auch Geschäftsessen in Spanien einen festen und wichtigen Bestandteil der geschäftlichen Beziehungen darstellen, denen viel Zeit gewidmet wird. Beim Umgang mit sozialen Kontakten kann in Deutschland eine klare Trennung von Menschlich/Persönlichem und Organisatorisch/Institutionellem erkannt werden. In Spanien findet man diese Trennung weniger vor. Strategien der Marktbearbeitung Generell kann zwischen drei verschiedenen Strategien unterschieden werden. Beim Direktvertrieb werden die Produkte bzw. Dienstleistungen direkt an den Kunden verkauft. Dies kann ein erfolgsversprechendes Konzept für Konsumgüter darstellen, da es weder zu einer Gewinnteilung noch zu Verteilungskonflikten kommt. Für den Direktvertrieb von Investitionsgütern ist eine rückläufige Bedeutung festzuhalten, da es sich bei Investitionsgütern oft um Produkte oder Dienstleistungen handelt, die neben dem Kauf auch eine spezifische Beratung sowie technisches Know-how benötigen. Die gängigste Form der gezielten Marktbearbeitung geschieht über einen Kooperationspartner. Dies kann als eine freiwillige Zusammenarbeit von Unternehmen bezeichnet werden, wobei diese rechtlich unabhängig bleiben. Oftmals findet man eine Zusammenarbeit mit mehreren Partnern vor. Der Grad der Marktzufriedenheit nimmt mit einem Kooperationspartner im Vergleich zum Direktvertrieb zu und erreicht bei der intensivsten Form der Marktbearbeitung, die eigene Präsenz bzw. eigene Mitarbeiter in Spanien die besten Ergebnisse. In aller Regel läuft diese Form der Marktbearbeitung über Vertriebsbüros. Hierbei kann die Marktaktivität direkt vom deutschen Unternehmen gesteuert werden, sodass Sprachprobleme vollständig umgangen werden können. 126 Erfolgsfaktor Sprache127 Sprachprobleme nehmen eine besondere Rolle im Hinblick auf die Zusammenarbeit von deutschen und spanischen Unternehmen ein. Die AHK Spanien führte hierbei eine Umfrage „Erfolgsfaktor Sprache“ durch. Es konnte festgestellt werden, dass Marktaktivitäten, die ohne spanischsprachige Mitarbeiter durchgeführt werden, zu 74% mit Unbefriedigend bzw. Schlecht beurteilt werden. Bei Marktaktivitäten, die mit spanischsprachigen Mitarbeiten erfolgte, äußern sich 47% der Befragten Unternehmen mit Gut bzw. Zufriedenstellend. 126 127 (AHK Spanien, 2014) (AHK Spanien, 2014) 71 VI. Zielgruppenanalyse 1. Profile Marktakteure 1.1 Administrative Instanzen und politische Stellen der unterschiedlichen Verwaltungsebenen Spanisches Institut für Energiediversifikation und -einsparung IDAE (Instituto para la Diversificación y Ahorro de la Energía) Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson: Position: Korrespondenzsprachen: Gründung: Geschäftstätigkeit allgemein: Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Calle Madera, 8 E - 28004 Madrid 0034 914 564 900 0034 915 230 414 [email protected] www.idae.es Herr Juan Antonio Alonso Leiter der Abteilung Energieeinsparung und Energieeffizienz Spanisch 1974 Das spanische Institut für Energiediversifikation und Energieeinsparung gehört dem Ministerium für Industrie, Tourismus und Handel an. Das strategische Ziel des IDAE ist, die gesetzlichen Vorgaben in den Bereichen Energieeinsparungen und Energieeffizienz sowie Erneuerbar Energien zu erreichen. Ausarbeitung und Verwaltung von Förderprogrammen in Zusammenarbeit mit den Autonomen Regionen. Förderung der Leistungsfähigkeit und der Einsatzmöglichkeiten von energieeffizienten Technologien in Gebäuden, der Industrie dem Transportwesen und der Landwirtschaft. Entwicklung und Finanzierung von Pilotprojekten Technische Beratung Durchführung von Bildungskampagnen. 72 Technologisches Institut für den Hotelsektor (Instituto Tecnológico Hotelero) CEHAT - Confederación Española de Hoteles y Alojamientos Turisticos Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson/ Position: Korrespondenzsprachen: Gründung: Geschäftstätigkeit allgemein: Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Calle Orense, 32, Entreplanta E - 28020 Madrid 0034 902 110 784 0034 917 701 982 [email protected] http://www.ithotelero.com/ Herr Óscar Alonso (Abteilung Nachhaltigkeit und Energieeffizienz) Spanisch 1952 Das Institut, das dem spanischen Verband für Hotels und touristische Einrichtungen (CEHAT) angehört, hat das Ziel, die neuen Technologien sowie Managementsysteme im Hotelsektor zu verbreiten. Diese sollen die Kompetenzfähigkeit, Qualität, Rentabilität, Nachhaltigkeit sowie die Effizienz verbessern. Das Institut realisiert verschiedene Projekte im Bereich der Energieeffizienz sowie erneuerbaren Energien. Die Projekte betreffen beispielsweise den Bereich der Wassereinsparung sowie Implementierung von Solarthermieanlagen im Hotelsektor. CENER - Institut für erneuerbare Energien (Centro Nacional de Energías Renovables) Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson: Position: Korrespondenzsprachen: Gründung: Anzahl der Mitarbeiter: Geschäftstätigkeit allgemein: Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Ciudad de la Innovación, nº 7 E - 31621 Sarriguren (Navarra) 0034 948 252 800 0034 948 270 774 [email protected] www.cener.com Herr Florencio Manteca González Leiter der Abteilung Bioklimatisches Bauen Spanisch 2002 200 Das CENER ist ein nationales Forschungsinstitut, das sich der angewandten Forschung, Entwicklung und Förderung von Erneuerbaren Energien und der Steigerung der Energieeffizienz widmet. Abgesehen von Windkraft, Biomasse und Solarenergie stellt eines der Forschungsfelder die Bioklimatische Architektur dar. Das Institut für erneuerbare Energien forscht an energieeffizienten Bauweisen. In Zusammenarbeit mit Architekten, Ingenieuren und Projektentwicklern bietet es darüber hinaus Beratung unter anderem in den Bereichen Energieeinsparung und Energieeffizienz im Gebäudebau, Bioklimatische Architektur, und energieeffiziente Materialien an. 73 CETEMMSA Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson: Korrespondenzsprachen: Gründung: Anzahl der Mitarbeiter: Jahresumsatz: Geschäftstätigkeit allgemein: Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Av. d'Ernest Lluch, 36 Parc Científic i de la Innovació TecnoCampus. E – 08302 Mataró (Barcelona) 0034 937 419 100 0034 937 419 228 [email protected] www.cetemmsa.com Herr Eduard Losco Spanisch, Englisch 1991 80 8 Mio. € Bei CETEMMSA handelt es sich um ein Technologiezentrum, das auf den Bereich Forschung & Entwicklung spezialisiert ist. Die Gründung ist das Ergebnis einer Gemeinschaftsinitiative verschiedener Unternehmensverbände und der öffentlichen Verwaltung zur Förderung technologischer Innovation und Unternehmensentwicklung. Eine der wichtigsten Funktionen des Technologiezentrums stellt die Kooperation mit anderen Forschungszentren und Universitäten dar, um Gemeinschaftsprojekte zu entwickeln. CETEMMSA arbeitet mit Unternehmen aller Größen und verschiedenen Branchen an gemeinsamen Projekten mit dem Ziel, Produkte technologisch weiterzuentwickeln. In der Vergangenheit hat es bereits Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien und Energie-Effizienz-Steigerung durchgeführt. Forschungsinstitut Eduardo Torroja (Instituto de ciencias de la construcción Eduardo Torroja) Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson/ Position: Korrespondenzsprachen: Gründung: c/ Serrano Galvache 4 E - 28033 Madrid 0034 913 020 440 0034 913 020 700 [email protected] www.ietcc.csic.es Victor Ramón Velasco Rodríguez (Direktor) Spanisch 1934 Geschäftstätigkeit allgemein: Das Institut Eduardo Torroja ist ein Forschungsinstitut im Bereich des Bauwesens, das zum spanischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung gehört. Es bietet außerdem wissenschaftlich-technische Beratung an. Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Forschung im Bereich Energieeffizienz und Energieeinsparung, Förderung innovativer Systeme und Bautechniken, Entwicklung neuer Materialien, Prüfung der Zuverlässigkeit und der Haltbarkeit neuer Materialien. 74 Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson/ Position: Korrespondenzsprachen: Gründung: ITeC - Katalanisches Institut für Technologien im Bauwesen (Institut de Tecnologia de la Construcció de Catalunya) Calle de Welington, 19 E - 08018 Barcelona 0034 933 093 404 0034 933 004 852 [email protected] www.itec.es Herr Anton Checa Torres (Direktor) Spanisch 1978 Geschäftstätigkeit allgemein: Das Katalanische Institut für Technologien im Bauwesen bietet Informationen für alle im Bauwesen beteiligten Gewerke. Das Institut übernimmt das Projektmanagement, die Bewertung sowie Zertifizierung für Projekte im Bauwesen. Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Die aktuellen Gesetze im Hinblick auf Gebäudeeffizienz finden Anwendung beim Projektmanagement, der Bewertung sowie Zertifizierung für die jeweiligen Gebäude. CETIB –Vereinigung der Industrieingenieure in Barcelona (El Col·legi d’Enginyers Tècnics Industrials de Barcelona) Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson/ Position: Korrespondenzsprachen: Gründung: Consell de Cent, 365 E - 08009 Barcelona 0034 933 093 404 0034 933 004 852 [email protected] www.cetib.cat Frau Montse Grau (Koordinatorin) Spanisch 1958 Geschäftstätigkeit allgemein: Die Vereinigung der Industrieingenieure in Barcelona wurde mit dem Ziel gegründet den Berufsstand der Industrieingenieure zu repräsentieren, die beruflichen Interessen seiner Mitglieder zu vertreten und die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften bei der Ausübung des Berufes zu überwachen. Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Fortbildung der Mitglieder 75 Atecyr - Verband für Klimatisierungs- und Kühlungsanlagen (Asociación Técnica Española de Climatización y Refrigeración) Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson/ Position: Korrespondenzsprachen: Gründung: c/ Navaleno 9 E - 28083 Madrid 0034 917 671 355 0034 917 670 638 [email protected] www.atecyr.org Herr Javier Moreno de la Cuesta (Präsident) Spanisch 1974 Geschäftstätigkeit allgemein: Atecyr ist ein Verband für Klimatisierungs- und Kühlungsanlagen, der 1974 als gemeinnützige Organisation gegründet wurde. Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Atecyr widmet sich der Erstellung und Verbreitung von technischem und wissenschaftlichem Informationsmaterial über Technologien in den Bereichen Heizungs- und Kühlungsanlagen, Belüftungen, Energie und Umwelt und der Durchführung von Fortbildungsmaßnahmen. Andimat - Nationaler Verband von Herstellern von Isolierungsmaterialien (Asociación Nacional de Fabricantes de Materiales Aislantes) Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson/ Position: Korrespondenzsprachen: Calle Velázquez, 126 3º C E - 28006 Madrid 0034 915 755 426 0034 915 750 800 [email protected] www.andimat.es Herr Luis Mateo Montoya (Direktor) Spanisch Geschäftstätigkeit allgemein: Andimat ist ein Verband von Herstellern sowie Vertriebs- und Installationsunternehmen von Isolierungsmaterialien Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Technische Beratung für den Einsatz von Isolierungsmaterialien für die thermische und akustische Isolierung unter anderem bei Renovierungen zur Steigerung der Energieeffizienz und der Senkung des Energieverbrauchs. Beratung bezüglich der energetischen Zertifizierung von Gebäuden und den geltenden gesetzlichen Vorschriften. 76 SEOPAN (Asociación de Empresas Constructoras de Ámbito Nacional) Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson/ Position: Korrespondenzsprachen: Gründungsjahr: Jahresumsatz: C/ Serrano 174 E-28002 Madrid 0034 915 630 504 0034 915 629 844 [email protected] www.seopan.es Frau Paloma Tello Lucini (Kommunikation) Spanisch 1957 5% des spanischen BIP Geschäftstätigkeit allgemein: Verband der spanischen Baufirmen, die in den Bereichen Infrastruktur, Gebäude, Dienstleistungen, Verwaltung und Immobilien tätig sind. Die Hauptaspekte, nach denen der Verband seine Aktivitäten ausrichtet, sind Sicherheit der Mitarbeiter, Verantwortung für die Umwelt, Verstärkung der Forschung und die Verantwortung gegenüber den Aktionären. Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Die Firmen des SEOPAN beziehen in ihre Geschäftstätigkeit Kriterien zum Umweltschutz ein, darunter die Verringerung der Umweltbelastung und eine Verbesserung der Energieeffizienz sowohl während der Bauphase als nach Fertigstellung des Projekts. ANFALUM - Asociación Española de Fabricantes de Iluminación Adresse: Telefon: Email: Web: Kontaktperson (Position): Korrespondenzsprachen: Gründung: Calle Príncipe de Vergara, nº 12, 1ºB, 28001 Madrid 0034 91 435 55 08 [email protected] www.anfalum.com Beatriz Álvarez (Kommunikation) Spanisch 1980 Geschäftstätigkeit allgemein: ANFALUM ist ein spanischer Verband, der aus 87 Herstellern für Innen-, Außenund Notfallbeleuchtung besteht. Das Hauptanliegen von ANFALUM besteht darin, die Interessen der Mitglieder zu repräsentieren und zu bewahren im Zusammenhang mit der Nachfrage der Industrie, den Marktgeschehnissen, den rechtlichen Rahmenbedingungen sowie den aktuell politischen Geschehnissen. Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Der Verband unterstützt vor allem die Herstellung von energieeffizienten Beleuchtungen. So werden beispielsweise Veranstaltungen durchgeführt, in denen Erfahrungen ausgetauscht werden und über die neuesten Entwicklungen informiert wird. 77 ANILED - Asociación Española de la Industria LED Adresse: Telefon: Email: Web: Korrespondenzsprachen: Gründung: Calle Velázquez, 94, 1ª planta , 28006 Madrid 0034 917 818 798 [email protected] http://www.aniled.es/ Spanisch 2012 Geschäftstätigkeit allgemein: ANILED ist ein spanischer Verband mit 35 Mitgliedern aus dem Sektor LEDBeleuchtung. Das Hauptanliegen von ANILED besteht darin, die Interessen der Mitglieder zu repräsentieren und zu bewahren im Zusammenhang mit der Nachfrage der Industrie, den Marktgeschehnisse, den rechtlichen Rahmenbedingungen sowie den aktuell politischen Geschehnissen. Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Der Verband unterstützt die nachhaltige Entwicklung der LED Industrie mit dem Ziel, den Energiekonsum sowie die Emissionen zu reduzieren. La Asociación de Empresas de Eficiencia Energética - A3e Adresse: Telefon: Email: Web: Kontaktperson: Korrespondenzsprachen: Geschäftstätigkeit allgemein: Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Paseo de la Castellana, 164. Entreplanta 1ª 28046 Madrid 00 34 917 885 724 [email protected] http://www.asociacion3e.org/index.php Antonio López-Nava (Geschäftsführer) Spanisch Der Verband der Energieeffizienz - A3eJahr ist einer der drei EnergiedienstleisterFachverbände Spaniens. Er vertritt die Interessen der Unternehmen, die im Bereich der Energieeffizienz tätig sind: Beratungen / Audits, Energieunternehmen, Energiedienstleistungsunternehmen, Hersteller von Anlagen und Komponenten, Betreuer und Installateure. s.o. 78 Dirección General de Industria, Energía y Minas (Madrid) Adresse: Telefon: Email: Web: Kontaktperson: Korrespondenzsprachen: Geschäftstätigkeit allgemein: Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: C/ Cardenal Marcelo Spínola, 14. Edif. F-4. 28016 Madrid 0034 91 580 21 94 [email protected] http://www.madrid.org/ Carlos López Jimeno Spanisch Die D.G. de Industria, Energía y Minas ist als Verwaltungsstelle für alle Aktivitäten in den Bereichen Energieeffizienz sowie erneuerbare Energien in der Kommune Madrid zu verstehen. Hierbei übernimmt die öffentliche Institution Genehmigungen, Veröffentlichungen, Publikationen, Zertifizierungen sowie Informationsveranstaltungen. s.o. 1.2 Anbieter Fenstermarkt HOCO Ventanas S.A. Unip. Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson: Korrespondenzsprachen: Gründungsjahr: Jahresumsatz: Mitarbeiter: Geschäftstätigkeit allgemein: Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Comarca de la Marina 11 – Sector 1 E – 46880 Bocairent - Valencia 0034 96 235 50 00 0034 96 235 51 21 [email protected] www.hoco.es Herr Miguel Robles Spanisch 1971 Ca. 400 Mio. Euro Ca. 4200 weltweit Hoco Ventanas ist die spanische Tochterfirma von Hocoplast Bauelemente GmbH, die wiederum Teil der Haas Unternehmensgruppe ist. Mit Hoco begannen die Aktivitäten der Haas Group auf dem Bauelementemarkt mit Fenster-, Türen und Rollladensystemen. Hoco ist einer der bedeutendsten Fensterhersteller in Europa und exportiert europaweit. Durch die Installation von modernen Fenster- und Türsystemen und Wärmeisolierung fördert Hoco die effizientere Energienutzung 79 Kömmerling Profine Iberia S.A.U Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson: Korrespondenzsprachen: Gründungsjahr: Jahresumsatz: Mitarbeiter: Geschäftstätigkeit allgemein: Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Pol. Industrial Alcamar, s/n E - 28816 Camarma de Esteruelas - Madrid 0034 91 886 60 45 0034 91 886 60 05 [email protected] www.kommerling.es Herr Jose Ramón Navarro Spanisch, Deutsch, Englisch 1897 in Deutschland Ca. 800 Mio. Euro 3700 weltweit Kömmerling gilt als eine der führenden Marken unter den Fenstersystemen. Mit einem umfangreichen Angebot an Profilsystemen und unter Verwendung moderner Materialien und Profilstrukturen bietet Kömmerling seinen Partnern durchdachte Lösungen zur Fertigung von Fenster- und Haustürsystemen. In Spanien ist Kömmerling die führende Marke für PVC Fenstersysteme und ist weltweit vertreten. Das Erreichen der optimalen Wärmeisolierung durch Fenster und Haustürsysteme minimiert den Energieverlust. Industrias REHAU S.A. Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson: Korrespondenzsprachen: Gründungsjahr: Jahresumsatz: Mitarbeiter: Geschäftstätigkeit allgemein: Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Pol. Industrial Camí Ral C/ Miquel Servet 25 E – 08850 Gava - Barcelona 0034 93 635 35 00 0034 93 635 35 02 [email protected], [email protected], [email protected] www.rehau.es Herr Andreu Arimany Spanisch, Deutsch, Englisch 1948 in Deutschland Ca. 1,3 Mrd. Euro Ca. 15000 REHAU ist der führende System- und Serviceanbieter polymerbasierter Lösungen in den Bereichen Bau, Automotive und Industrie. Im Bereich Bau werden Lösungen u.a. für Fenster- und Fassadensysteme angeboten. Das Unternehmen ist in mehr als 170 Standorten, 54 Ländern und 5 Kontinenten weltweit vertreten. Industrias REHAU ist die spanische Delegation. REHAU Systemlösungen decken alle drei Säulen der Energieeffizienz ab: Energie effizient erzeugen, Energie effizient nutzen und Energieverluste reduzieren. Vor allem im Bereich der Gebäudesanierung, durch neue Fenster- und Fassadensysteme, Heiz und Kühlsysteme, bietet REHAU ein große Palette mit Energiesparpotenzial an. 80 SCHÜCO Iberia S.L. Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson: Korrespondenzsprachen: Gründungsjahr: Jahresumsatz: Mitarbeiter: Avda. de San Roque 33 E – 28343 Valdemoro - Madrid 0034 91 808 40 20 0034 91 808 40 40 [email protected] www.schuco.es Herr Angel Funcia Spanisch, Deutsch, Englisch 1951 in Deutschland 2,38 Mrd. Euro 5000 weltweit Geschäftstätigkeit allgemein: Schüco ist der führende Anbieter von zukunftsweisenden Gebäudefassaden und bietet weltweite Solarlösungen (Photovoltaik und Solarthermie), moderne Fenster-, Türen- und Fassadentechnologien und individuelle Beratung für Architekten, Planer, Investoren und Bauherren an. Das Unternehmen ist in über 75 Ländern vertreten. Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Das Programm von Schüco ENERGY2 fördert einmal durch Solarstrom und Solarwärme saubere Energiegewinnung in Häusern und Gebäuden und durch Fenster- und Türensysteme eine optimale Wärmedämmung zur Vermeidung von Energieverlust. VEKAPLAST IBÉRICA S.A.U Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson: Korrespondenzsprachen: Gründungsjahr: Jahresumsatz: Mitarbeiter: Geschäftstätigkeit allgemein: Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Pol. Industrial Villalonquéjar C/ López Bravo, 58 E - 09001 Burgos 0034 94 747 30 20 0034 94 747 30 21 [email protected] www.veka.es Herr Jose Luis Castellón Spanisch, Deutsch, Englisch 1984 (in Spanien) Ca. 600 Mio. Euro Ca. 2800 VEKA ist ein weltweit führendes Unternehmen für Kunststoffprofile für Fenster und Türen mit Hauptsitz in Deutschland. VEKAPLAST IBERICA mit Sitz in Burgos ist eine der weltweit agierenden Tochtergesellschaften und für den spanischen, portugiesischen und lateinamerikanischen Markt zuständig. VEKA hält ein breites Programm von Profilen für die unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten bereit: von Fenstern über Schiebetüren und Haustüren bis zu Rollläden und Klappläden. Insgesamt stehen über 1.600 verschiedene Profile zur Verfügung. Dem technischen Baukodex (CTE) zu Folge müssen Fenster bestimmte Kriterien erfüllen. Die Fenster und die Schließsysteme von VEKA sind mit Mehrkammersystemen ausgestattet, sodass die thermische Isolierung gewährleistet ist. 81 1.3 Anbieter Heizung und Klima BUDERUS - Robert Bosch España S.L.U. Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Korrespondenzsprachen: Gründungsjahr: Bosch Termotecnia (TT/SEI) Hermanos Garcia Noblejas, 19 28037 Madrid 0034 902 996 725 0034 902 996 321 [email protected] www.buderus.es Spanisch 1731 - Gründung Buderus 2003 - Auflösung und Eingliederung in den Boschkonzern Geschäftstätigkeit allgemein: Buderus ist eine Marke der Boschgruppe, die sich auf den Bereich der Heizungs-, Warmwasser-, Solar-, Geo-, Wind- und Wärmepumpentechnologie spezialisiert hat. Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Ein Großteil der Produkte der Buderus ist für energieeffiziente Maßnahmen geeignet und integriert hohe Energieeffizienz durch Einsatz von erneuerbaren Energien. Junkers Adresse: Telefon: Email: Web: Korrespondenzsprachen: Gründungsjahr: Robert Bosch España S.A. Dpto. Junkers (TT/SSP) Hnos. García Noblejas, 19 28037 Madrid 0034 902 100 724 [email protected] http://www.junkers.es/usuario_final/inicio_usuario/inicio Spanisch 1895, seit 1932 zur Bosch-Gruppe Geschäftstätigkeit allgemein: Die Geschäftstätigkeit der Firma Junker liegt in der Heizungs-, Warmwasser-, Klimatisierungs- und Solartechnik. Außerdem bietet die Firma Produkte im Bereich der erneuerbaren Energien an (bspw. Wärmepumpen). Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Das Unternehmen verfügt über ein weites Spektrum an Produkten im Bereich der erneuerbaren Energien bzw. der Energieeffizienz. 82 Sauter Ibérica, S.A. *S.A. VERGLEICHBAR MIT DER DEUTSCHEN AG Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson: Korrespondenzsprachen: Gründungsjahr: Jahresumsatz: Mitarbeiter: Geschäftstätigkeit allgemein: Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Jacint Verdaguer, 34-38 E – 08902 Barcelona 0034 934 329 500 0034 619 266 051 [email protected] www.sauteriberica.com Herr Sergi Esteve (Marketingleiter) Spanisch, Englisch 1970 14,5 Mio. € 102 Die SAUTER Gruppe gehört in weiten Teilen der Welt zu den technologisch führenden Firmen im Bereich der Gebäudeautomation und Systemintegration. SAUTER entwickelt, produziert und vertreibt als Spezialist energieeffiziente Lösungen im Gebäudemanagement. Das Unternehmen bietet Beratungsleistungen betreffend Einsparungen der Energiekosten und des aktiven Umweltschutzes sowie innovativer Lösungen an. Gebäudemanagement-Lösungen von SAUTER gewährleisten präzise Antworten auf kundenspezifische Anforderungen an eine optimale Gebäudenutzung, sei es Raumklima, Sicherheit oder Energieeinsparung. Zu den angebotenen Produkten zählen u.a. elektronische Zeitschalter, Zweipunktregler, Messwerterfassung, StandAlone-Regler, Elektrische Antriebe, Ventile, Mischer, Klappen, Pneumatik, pneumatische Antriebe, Ventile sowie Gebäudemanagement-Systeme. Vaillant S.L. Adresse: Telefon: Fax: Web: Korrespondenzsprachen: Gründungsjahr: Geschäftstätigkeit allgemein: Delegación Centro c/ La Granja, 26 Pol. Ind. Apdo. 1.143 28108 Alcobendas - Madrid 0034 916 572 091 0034 916 610 570 www.vaillant.es Spanisch 1981 Vaillant S.L. ist als einer der führenden Anbieter für Heizungssysteme, Klimatisierungstechnik und auch im Bereich erneuerbarer Energien tätig. Im weiteren Produktkreis sind Wärmepumpen, Solarenergie sowie Hybridsysteme, die erneuerbare Energien mit konservativen Heizungssystemen kombinieren, zu finden. Die Firma setzt eine große Anzahl an Techniken mit erneuerbaren Energien in ihren Produkten ein. 83 Viessmann S.L. Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Korrespondenzsprachen: Gründungsjahr: Jahresumsatz: Mitarbeiter: Área Empresarial Andalucía C/ Sierra Nevada, 13 28320 Pinto - Madrid 0034 902 399 299 0034 916 497 399 [email protected] www.viessmann.es Spanisch 1917 (Viessmann Deutschland) 1,7 Mrd. Euro 9400 Geschäftstätigkeit allgemein: Die Viessmann-Group ist einer der international führenden Hersteller von Heiztechnik-Systemen und bietet Produkte an für Ein- und Zweifamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser, Industrie, Gewerbe, Kommunen und Nahwärmenetze. Das Leistungsspektrum der Viessmann Group umfasst: Brennwerttechnik für Öl und Gas, Solarsysteme, Wärmepumpen, Holzfeuerungsanlagen, Kraft-Wärme-Kopplung, Biogasanlagen, Dienstleistungen. Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Das gesamte Leistungsspektrum befindet sich im Bereich der Energieeffizienz sowie ist durch den Einsatz von erneuerbaren Energien charakterisiert. 1.4 Anbieter Dämmungen BASF Poliuretanos Iberia S.A. Adresse: Telefon: Fax: Web: Jahresumsatz: Mitarbeiter: c/ Compositor Vivaldi, 1-7 08191 Rubí 0034 936 806 100 0034 936 806 200 www.polyurethanes.basf.de/pu/Spain/ 120,03 Mio. Euro (2008) 72 (2008) Geschäftstätigkeit allgemein: BASF Poliuretanos Iberia S.A. ist im Bereich der Polyurethane für verschiedene Anwendungen wie Gebäudeisolierung aber auch der Textilindustrie (Schuhkomponenten) oder in der Automobilindustrie (Sitz-, Cockpitkomponenten,etc.) tätig. Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Im Bereich der Energieeffizienz produziert BASF Poliuretanos Iberia S.A. unter anderem Isolierkomponenten für Gefrier- und Kühlsysteme sowie eine breite Palette an Isolierkomponenten im Bereich der Gebäudeisolierung (flexible wie starre Elemente). 84 Adresse: Telefon: Fax: Web: Jahresumsatz: Mitarbeiter: ROCKWOOL Peninsular S.A.U. Bruc, 50, 3º 3ª. 08010 Barcelona 0034 933 189 028 0034 933 178 966 http://www.rockwool.es/ 283 Mio. EUR im Jahr 2009 (weltweit) 7000 (weltweit) Geschäftstätigkeit allgemein: Die Deutsche Rockwool ist Marktführer für Brand-, Schall- und WärmeschutzDämmlösungen aus Steinwolle. Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Die Produkte der Firma tragen zur energieeffizienten Gebäudeisolierung bei. Knauf Adresse: Telefon: Email: Web: Kontaktperson Korrespondenzsprachen: Gründung: Travessera del Carril, 2, 6º2ª 17001 Girona (Katalonien) 0034 972 486 2 12 [email protected] www.knauf.es Sergio Fernández Casado Spanisch 1958 Geschäftstätigkeit allgemein: Knauf ist einer der führenden Hersteller von Baustoffen in Europa und weltweit. Produziert wird in 150 Produktionsstätten. Die Werke stehen in Europa, Nord- und Südamerika, in den GUS-Staaten, der Türkei, China und in Indonesien. Das Unternehmen hat folgende Produktbereiche: Trockenbau, Putze, Dämmstoffe, Spritzguss und Formteile. Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Dämmstoffe Knauf Insulation ist einer der größten Hersteller von Dämmstoffen weltweit. Produziert wird in 30 Werken. Knauf ist der größte Styropor-Verarbeiter der Welt. 85 Saint Gobain Isover Ibérica, S.L. Adresse: Telefon: Email: Web: Korrespondenzsprachen: Príncipe de Vergara, 132 28002 - Madrid 0034 901 33 2 2 11 [email protected] http://www.isover.es/ Spanisch Geschäftstätigkeit allgemein: Saint-Gobain Isover G+H, kurz Isover genannt, ist Hersteller der nicht brennbaren Isover-Dämmstoffe aus Glaswolle und Steinwolle und Marktführer im MineralwolleMarkt Deutschlands. Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Die Dämmstoffe der Firma Isover verbessern die Gebäudeeffizienz erheblich und tragen zu einer nachhaltigen Entwicklung bei. SIKA Adresse: Carretera de Fuencarral, 72 P.I. Alcobendas, 28108 Madrid Telefon: Email: Web: Korrespondenzsprachen: Gründung 0034 902 107 209 [email protected] http://esp.sika.com/es/group/Aboutus/sika-espana.html Geschäftstätigkeit allgemein: Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Spanisch 1910 Sika ist Hersteller von speziellen Dichtungsmassen und Klebstoffen. Das Sortiment von Sika besteht aus hochwertigen Betonzusatzmitteln, Spezialmörteln, Dicht- und Klebstoffen, Dämpf- und Verstärkungsmaterialien und Abdichtfolien. Bauunternehmer setzen die Sika-Produkte als Korrosionsschutz ein und Automobilund Eisenbahnbauer benötigen die verschiedenen Dichtungsmassen. Einige Produkte von Sika sind auch im Baumarkt zu erhalten. Sika ist weltweit mit Tochtergesellschaften in fast 70 Ländern vertreten. Die Dichtungsmassen sowie Klebstoffe der Firma SIKA werden bei Renovierungen und Sanierung von Gebäuden und tragen zum Schutz vor Feuchtigkeit, Schimmel, Energieverlust etc. bei. 86 1.5 Anbieter Beleuchtung Hella S.A. Adresse: Telefon: Email: Web: Kontaktperson: Jahresumsatz: Mitarbeiter: Avda. de los Artesanos, 24 28760 Tres Cantos 0034 918 061 900 [email protected] www.hella.es Claas Verron (Geschäftsführer Bereich Industrie) o.A. >10.000 Geschäftstätigkeit allgemein: Vermarktung in Spanien von Komponenten und Systemen der Lichttechnik und Elektronik für Fahrzeughersteller und andere Zulieferer: Scheinwerfer, Heckleuchten, Innenbeleuchtung sowie komplexe Lichtelektronikprodukte. Im Elektronikbereich: fokussiert auf die Gebiete Karosserieelektronik, Energiemanagement, Fahrerassistenzsysteme, Sensoren und Aktuatoren. Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Im Bereich der Energieeffizienz bietet das Unternehmen energiesparende Beleuchtungssysteme für alle Art von Gebäuden an. Osram, S.A. Adresse: Telefon: Email: Web: Kontaktperson: Jahresumsatz: Mitarbeiter: Geschäftstätigkeit allgemein: Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Ronda de Europa, 5 Edificio D, planta 4ª 28760 Tres Cantos 0034 91 655 52 00 [email protected] www.osram.es Pedro Calvo (Projektverantwortlicher) o.A. > 40.000 weltweit Osram ist ein international agierender Leuchtmittelhersteller, der seine Produkte auch unter dem Markennamen Osram vertreibt. In seiner Branche ist Osram neben dem niederländischen Philips-Konzern und dem US-amerikanischen Hersteller General Electric einer der drei weltweit führenden Unternehmen in der Fertigung von elektrischen Beleuchtungsmitteln. Seine Produktpalette hat das Unternehmen auf sechs Geschäftsfelder verteilt: - allgemeine Beleuchtung - Autobeleuchtung - Leuchtkörper - Opto-Halbleiter - Präzisionsmaterialien und -komponenten - Display und Optik Im Bereich der Energieeffizienz bietet das Unternehmen energiesparende Beleuchtungssysteme an. 87 Grupo MCI – Mundocolor Holding S.L Adresse: Telefon: Email: Web: Kontaktperson: Geschäftstätigkeit allgemein: Pol.Industrial El Regàs C/dels Oficis, 25B Gavà Barcelona 0034 93 630 28 00 [email protected] http://www.grupo-mci.org/ Fred Hoffmann (Präsident) Die MCI Group wurde im Jahr 1971 von Herrn Hoffmann in Barcelona gegründet und ist ein Familienunternehmen mit über 40 Jahren Erfahrung in der Beleuchtungsindustrie und engagiert sich in der Forschung & Entwicklung. Das Hauptziel des Unternehmens ist es, effiziente Lösungen in technischer und dekorativer Architekturbeleuchtung sowohl für den Innenbereich (Haushalte, Handel, Vertrag, Krankenhäuser, Einkaufszentren, Lagerhallen, etc.) und externen Bereich (öffentliche Räume, Wohngebiete, Fassaden, usw.) anzubieten. Derzeit hat das Unternehmen ein Team von 60 Fachleuten mit langjähriger Erfahrung im Beleuchtungssektor. Hierbei bietet das Unternehmen eine breite Palette an Leuchten an, die Qualität, Energieeffizienz und Funktionalität vereinen. Lledó Iluminación, S.A. Adresse: C/ Cid Campeador, 14 28935 Mostoles (Madrid) Telefon: Email: Web: Kontaktperson: Korrespondenzsprachen: Gründung 0034 916 656 184 [email protected] www.lledosa.es Herr Rafael Lledo Perez Spanisch 1958 Geschäftstätigkeit allgemein: Die Lledo Gruppe produziert und vermarktet mehr als 28.000 verschiedene Produkte im Bereich Beleuchtung, Lichtsteuerungssysteme und Metalldächer. Die Firma ist auf kundenspezifische Bedürfnisse spezialisiert. Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Im Bereich der Energieeffizienz sowie erneuerbaren Energien hat die Grupo Lledo ein eigenständiges Unternehmen Lledó Energía gegründet, das sich speziell auf diesen Bereich spezialisiert hat. 88 1.6 Anbieter Kontrollsysteme Monitorisierung Siemens, S.A. Adresse: Ronda de Europa, 5 28760 Tres Cantos Telefon: Email: Web: Kontaktperson: Korrespondenzsprachen: Gründung 0034 670 929 765 [email protected] http://www.siemens.com/answers/es/ Herr Jesús Sacaluga Huelva Spanisch 1847 Geschäftstätigkeit allgemein: Siemens ist ein international aufgestelltes Unternehmen aus Deutschland. Schwerpunkte liegen in der Industrie, in der Kraftwerkstechnik sowie im medizinischen Segment. Das Portfolio ist auf drei Sektoren verteilt, zu denen insgesamt fünfzehn Divisionen gehören. Bei den drei Sektoren handelt es sich um: Industrie, Energie, Gesundheitswesen. Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Im Bereich der Energieeffizienz bietet das Unternehmen Automatisierungs-, Monitorisierungs- sowie Kontrollsysteme an. 1.7 Potentielle Partner Acabados de Interiores S.A. (Acadinsa S.A.) Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson: Position: Korrespondenzsprachen: Gründung: Anzahl der Mitarbeiter: Jahresumsatz: Geschäftstätigkeit allgemein: Im Bereich Energieeffizienz Avda. de la Fama 84 08940 Cornellà de Llobregat - Barcelona 0034 93 474 28 18 0034 93 474 30 72 [email protected] www.acadinsa.com Joaquín J. González Geschäftsführer Spanisch 1984 Ca. 50 Ca. 4,5 Mio. Euro Acadinsa S.A. ist tätig in der Installation von wärme- und schallisolierten Zwischendecken. Zwischenwände sowie Hintermauerungen durch Gipsplatten vervollständigen dabei das Angebotssortiment. Weiterhin werden die Sanierungen von Betriebsgebäuden und die Installation von audiovisuellen Gerätschaften angeboten. Im Bereich der Energieeffizienz bietet die Acadinsa S.A. zusammen mit der Installation von Zwischendecken Wärmeisolierungen an, was zu einer hohen Energiekosteneinsparung führen kann. 89 CREARA Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson: Position Jahresumsatz: Mitarbeiter: Geschäftstätigkeit allgemein: Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Calle Monte Esquinza, 26 6º IZQ 28010 Madrid 0034 913 950 154 0034 911 814 150 [email protected] http://www.creara.es/ Rodrigo Morell Direktor, Mitgründer o.A. ca. 30 Der Energiedienstleister Creara nimmt die Führungsrolle als Spezialist in Energieeffizienz und Energieeinsparung ein und bietet Beratung und Management in den Bereichen Energieeffizienz , Energieeinsparung und erneuerbare Energien an. Der Energiedienstleister ist auf den Bereich der Energieeffizienz sowie erneuerbaren Energien spezialisiert. Diaterm Distribucions, S.A. Adresse: Ctra. Rubí a Terrassa BP 1503 Km. 19'4 08192 - Sant Quirze del Vallès - Barcelona Telefon: Fax: 0034 93 716 12 60 0034 93 783 99 56 Web: Korrespondenzsprachen: Gründung: www.diaterm.com Spanisch, katalan, englisch 1981 Geschäftstätigkeit allgemein: Diaterm Distribucions S.A. ist Großhändler und Distributor von Konstruktions-, Trockenbau- und Isolierungsmaterialien für die Industrie und die Gebäudesanierung / Gebäudeneubau. Im Bereich Energieeffizienz Im Bereich der Energieeffizienz stellt die Diaterm Distribucions S.A. Wärme- und Schalldämmungssysteme her, mit denen Energiekosteneinsparungen realisiert werden. 90 Rent and Tech, Alquiler y Servicios Tecnológicos S.L. Adresse: Telefon: Email: Web: Kontaktperson: Korrespondenzsprachen: C/ Manuel Ferrero, 13 28036 Madrid 0034 620 80 35 75 [email protected] www.rentandtech.com David Barquilla García Spanisch Geschäftstätigkeit allgemein: Das Unternehmen bietet das Renting sowie die Vermietung von technologischen Lösungen sowie Systemen an. Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Seit Januar 2014 hat die Firma auch die Finanzierung von Energieeffizienz-Lösungen in das Dienstleistungsspektrum mitaufgenommen. Nogawatio ESE Adresse: Telefon: Email: Web: Kontaktperson: Korrespondenzsprachen: C/ Torrelaguna, 61 1ºC 28027 Madrid 0034 690 951 405 [email protected] www.nogawatio.es Enrique Egea Moreno Spanisch Geschäftstätigkeit allgemein: Der Energiedienstleister Nogawatio ist Spezialist in Energieeffizienz und Energieeinsparung und bietet Beratung und Management in den Bereichen Energieeffizienz , Energieeinsparung und erneuerbare Energien an. Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Der Energiedienstleister ist auf den Bereich der Energieeffizienz sowie erneuerbaren Energien spezialisiert. 91 Dyrecto, Desarrollo y Realización de Proyectos, SL Adresse: Telefon: Email: Web: Kontaktperson: Korrespondenzsprachen: C/ Aguere, 9. Edif. Torres de Cristal, local 1 38005 Santa Cruz de Tenerifa 0034 902 120 325 [email protected] http://www.dyrecto.es David Hoys Spanisch, Englisch Geschäftstätigkeit allgemein: Die Firma versteht sich als Fachberater in der Finanzberatung für spanische und ausländische Unternehmen, für Führungskräfte und Experten in der Tourismusbranche sowie unterstützt die Beschaffung von Zuschüssen, Darlehen, Investoren, Rating und wirtschaftlichen Studien. Im Bereich Energieeffizienz/ erneuerbare Energien: Die Bereiche Energieeffizienz sowie erneuerbare Energien werden von der DYRECTO Consultores bei Finanzierungslösungen mitabgedeckt. 2. Sonstiges 2.1 Messen in Spanien CONSTRUMAT Beyond Building Barcelona Messegesellschaft: Adresse: Telefon: Email: Web: Kontaktperson: Position: Korrespondenzsprachen: Themen: Rhythmus: Nächste Veranstaltung: Fira Barcelona Recinto Gran Vía Av. Joan Carles I, 64 E-08908 L'Hospitalet de Llobregat (Barcelona) 0034 93 233 2000 [email protected] www.construmat.com Jaume Domenech Direktor Spanisch, Katalan, Englisch Auf der Messe CONSTRUMAT werden Neuheiten im Bausektor vorgestellt, darunter Baumaschinen, nachhaltige Konstruktion, Installationen, Isolierung und Software. Alle zwei Jahre 2015 92 Greencities Messegesellschaft: Adresse: Telefon: Email: Web: Kontaktperson: Position: Themen: Rhythmus: Nächste Veranstaltung: Palacio de Ferias y Congresos de Málaga Avda. Ortega y Gasset, 201 E-29006 Málaga 0034 952 045 500 [email protected]; [email protected] http://greencities.malaga.eu/ Rafael de la Paz Direktor Auf der Messe Greencities werden Neuheiten im Bereich Energieeffizienz im Gebäudesektor und im Städtebau vorgestellt. Jährlich Oktober 2015 2.2 Hinweise auf Fachzeitschriften Publicaciones Alimarket, S.A. Publikation: Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson: Position: Construcción Alimarket C/ Valentín Beato, 22-3ª planta E-28037 Madrid 0034 913 274 340 0034 913 274 340 [email protected] [email protected] www.alimarket.es José Luis Varea Direktor Bereich Bau Korrespondenzsprachen: Erscheinungshäufigkeit: Spanisch Alle 3 Monate (Zeitschrift), ansonsten online Themen: Das Online-Portal und Zeitschrift Alimarket berichtet über Aktuelles im Bausektor, Änderungen der Gesetzeslage und gibt ausführliche Informationen zu einzelnen Baumaterialien. Zielgruppe: Sie richtet sich an Hersteller von Baumaterialien, Baufirmen, Immobilienfirmen und Vertriebsfirmen. 93 Grupo Tecma Red S.L. Publikation: Adresse: Telefon: Email: Web: Kontaktperson: Position: Korrespondenzsprachen: Themen: Zielgruppe: Construible (digitale Zeitschrift / Webportal) C/ Jorge Juan 31, 1º Izqda. Ext., E-28001 Madrid, España 0034 914 31 21 06 [email protected] www.grupotecmared.es Inés Leal Redakteurin Spanisch Construible widmet sich der Nachhaltigkeit im Gebäudesektor und nimmt dabei unter anderem Architektur, Bau, Städtebau und elektrische Installation in den Blick. Construible richtet sich an alle Firmen, Ingenieure und Architekten, die sich für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Bau interessieren. Haya Comunicación S.L. Publikation: Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson: Position: Korrespondenzsprachen: Themen: Zielgruppe: ENERGIAS RENOVABLES Paseo Rías Altas, 30 - 1º dcha. E - 28702 San Sebastián de los Reyes - Madrid 0034 916 637 604 0034 916 282 448 [email protected] www.energias-renovables.com Luis Merino Direktor Spanisch, Englisch Die Zeitschrift Energías Renovables berichtet über Neuigkeiten aus dem Energiesektor und bezieht sowohl Energie aus herkömmlichen als auch aus erneuerbaren Quellen ein. Es erscheinen u.a. Artikel über Heizkraftwerke, Windenergie, Solarenergie und Kraftwärmekopplung. Sie richtet sich an Ingenieure in Energiefirmen, Heizkraftwerken und Atomkraftwerken sowie an Spezialisten im Bereich erneuerbare Energien. 94 Editorial OMNIMEDIA S.L. Publikation: Adresse: Telefon: Fax: Email: Web: Kontaktperson: Position: Korrespondenzsprachen: Erscheinungshäufigkeit: Themen: Zielgruppe: Energética XXI Calle Rosa de Lima - Edificio Alba 1 bis - Oficina 104 E - 28290 Las Matas - Madrid 0034 91 630 85 91 0034 916 308 595 [email protected]; [email protected] www.energetica21.com Javier Monforte Chefredakteur Spanisch, Englisch Online Online Portal und Zeitschrift Energética XXI widmet sich erneuerbaren Energien, Energieeffizienz sowie nachhaltiger Architektur. Sie richtet sich an Ingenieure, Installateure, Hersteller, Berater, Risikoanalysten, Universitäten, Forschungsinstitute, Verbände und Energiedienstleister. 95 VII. Schlussbetrachtung Die Perspektiven für Energieeffizienzprojekte im Tourismusektor sind gut. Entscheidend tragen dazu die Erholung der spanischen Wirtschaft und der boomende Tourismus bei. Dieser animiert zu Investitionen im spanischen Hotelsektor, meist im 4- und 5-Sterne-Bereich, der besonders große Energieeinsparpotenziale aufweist. Der Trend geht besonders zum Umbau bereits bestehender Gebäude zu Hotels, die u.a. energetische auf den neuesten technologischen Stand gebracht werden, um die laufenden Energiekosten zu senken und intelligent zu steuern. Fördermittel für energetische Sanierungen von Gebäuden und speziell auch für Hotels helfen in Form von Subventionen, Krediten und Steuererleichterungen Energieeffizienz-Maßnahmen umzusetzen und erneuerbare Energien einzusetzen. Speziell bei Hotelsanierungen eröffnet der vom Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt verantwortete "Plan Pima Sol" Zugang zu einer günstigen Finanzierungslinie der Europäischen Investitionsbank. Hinzu kommt das "Programm für die energetische Sanierung bestehender Wohngebäude und Hotels" (Pareer), das über die staatliche Energiebehörde IDAE Finanzierungen bereitstellt. Es fördert Wärmedämmung, den Einsatz hocheffizienter Heiz- und Klimaanlagen sowie Beleuchtungssysteme, die Installation von Thermostaten, Zählern, Verteilern, Kontrollsystemen und Systeme, die Biomasse und Geothermie für Heizung Kühlung und Warmwasser einsetzen. Marktchancen für deutsche Unternehmen ergeben sich generell im Hochbau und speziell in der integralen Sanierung von Gebäuden. Bei den meisten in Spanien durchgeführten Energieeffizienzprojekten handelt es sich um Einzelmaßnahmen, es fehlt an umfassenden Sanierungskonzepten. Ein Pilotprojekt integraler energetischer Sanierung wurde unter Federführung des Spanischen Verbandes der Unternehmen für Sanierung und Reformen (ANERR) in Madrid durchgeführt. Auch das Thema Nullenergiehäuser, die ab 2021 beim Neubau in der EU die Regel sein werden, kommt in Bewegung. In diesem Klima gedeiht der Sektor der Dienstleistungen rund um die Energieeffizienz. Der Initiative „Renovate Europe" zufolge könnte eine konsequente Investition in die energetische Gebäudesanierung in Spanien bis 2020 über 200.000 Arbeitsplätze schaffen. 96 VIII. Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Übersicht Spanien ....................................................................................................................................................... 6 Tabelle 2:Erdölimporte nach Lieferländern, in 1.000 t ............................................................................................................ 11 Tabelle 3: Bruttoenergieinlandsverbrauch in Mtoe (ausgewählte EU-Länder) ...................................................................... 13 Tabelle 4: Primärenergieproduktion nach Energiequelle 2012, in Mtoe (ausgewählte Länder) ............................................ 13 Tabelle 5: Energiedaten Spanien ................................................................................................................................................ 18 Tabelle 6: Strompreise ................................................................................................................................................................ 19 Tabelle 7: Entwicklung der Stromkosten für Haushalte von 2005-2013 ................................................................................. 19 Tabelle 8: Wärmekosten verschiedener Brennstoffe 2012/2013Vergleich ............................................................................. 20 Tabelle 9: Strukturdaten zur spanischen Bauwirtschaft (in Mrd. Euro, laufende Preise) ..................................................... 25 Tabelle 10: Prognose Entwicklung der Bauaktivität in Spanien (in Mio. Euro, Veränderung z. Vorjahr in %) .................... 25 Tabelle 11: Klimatabelle mit Monatstemperaturen, Feuchtigkeit und Sonnenscheindauer .................................................. 26 Tabelle 12: Anzahl Touristen verteilt auf die jeweilige autonome Region (2013) ................................................................... 31 Tabelle 13: Durchschnittliches Alter der Hotels in Spanien .................................................................................................... 33 Tabelle 14: Maximalwerte Sonnenfaktor (F) ............................................................................................................................ 34 Tabelle 15: Maximalwerte für Wärmeleitkoeffizienten (U= W/m2•K) ................................................................................... 35 Tabelle 16: Maximalwerte für Wärmeleitkoeffizienten (U= W/m2•K) anhand Klimazone A3 ............................................. 35 Tabelle 17: Grenzwerte des Primärenergieverbrauchs .............................................................................................................. 51 Tabelle 18: Mindestanteil Solarthermie zur Warmwasseraufbereitung ................................................................................. 53 Tabelle 19: Anwendungsbereiche des HE 5 .............................................................................................................................. 53 Tabelle 20: Klimakoeffizienten C .............................................................................................................................................. 54 Tabelle 21: Regionale Förderstellen und Energieagenturen .................................................................................................... 58 Tabelle 22: Förderprogramme nach Autonomen Regionen .................................................................................................... 59 Tabelle 23: Übersicht über unterschiedlichen Formen der finanziellen Hilfen ..................................................................... 60 Tabelle 24: SWOT-Analyse Spanien ......................................................................................................................................... 69 97 IX. Bildverzeichnis Abbildung 1: Wirtschaftsregionen Spaniens................................................................................................................................5 Abbildung 2: Stromproduzenten 2010 ......................................................................................................................................10 Abbildung 3: Stromproduzenten 2012 .......................................................................................................................................10 Abbildung 4 : Gasimporte 2013, Aufteilung nach Hauptlieferländern .................................................................................... 12 Abbildung 5: Primärenergieverbrauch nach Energieart in Mtoe ............................................................................................. 14 Abbildung 6: Primärenergieverbrauch nach Energieträgern in Anteilen ................................................................................ 14 Abbildung 7: Endenergieverbrauch nach Energieträgern in Mtoe .......................................................................................... 15 Abbildung 8: Endenergieverbrauch nach Energieträgern in Anteilen ..................................................................................... 15 Abbildung 9: Entwicklung Endenergieverbrauch in Mtoe, 2006-2013 ................................................................................... 16 Abbildung 10: Endenergieverbrauch für Heizen und Kühlen in ktoe, Vergleich 2010-2020 ................................................. 16 Abbildung 11: Strompreisentwicklung für Industrieverbraucher ............................................................................................. 19 Abbildung 12: Klimazonen nach dem CTE ................................................................................................................................27 Abbildung 13: Einteilung der Klimazonen (Sommer/Winter) .................................................................................................27 Abbildung 14: Übersicht Herkunftsländer der Touristen in Spanien im Jahr 2013 .............................................................. 29 Abbildung 15: Anzahl an internationalen Touristen pro Monat (2010-2014) ........................................................................ 30 Abbildung 16: Dichte an touristischen Einrichtungen (Hotels/Pensionen) je Provinz 2013 ................................................ 32 Abbildung 17: Anzahl an Hotels bzw. Pensionen im Jahr 2013 in Spanien ............................................................................ 33 Abbildung 18: Aufgliederung der durchschnittlichen operativen Kosten eines Hotels ..........................................................37 Abbildung 19: Energieverbrauch des spanischen Hotelsektors ...............................................................................................37 Abbildung 20: Aufgliederung des Energieverbrauchs eines Hotels nach Standort ............................................................... 38 Abbildung 21 : Durchschnittlicher Energieverbrauch je Hotel ............................................................................................... 38 Abbildung 22: Charakterisierung der Umfrage ........................................................................................................................ 44 Abbildung 23: Aufgliederung der Befragten nach Kategorie (Sterne) .................................................................................... 44 Abbildung 24: Typologie der Unternehmen mit Projektinitiative .......................................................................................... 45 Abbildung 25: Typologie der Unternehmen nach Verantwortlichkeit der Durchführung ..................................................... 45 Abbildung 26: Durchdringung der unterschiedlichen energieeffizienten Maßnahmen ........................................................ 46 Abbildung 27: Durchdringung der unterschiedlichen energieeffizienten Maßnahmen nach Hoteltypologie .......................47 Abbildung 28: Nutzen/ Vorteile durch energieeffiziente Maßnahmen ....................................................................................47 Abbildung 29: Umfrage über Absicht energieeffiziente Maßnahmen durchzuführen ........................................................... 48 Abbildung 30: Motive, weshalb energieeffiziente Maßnahmen durchgeführt bzw. nicht realisiert werden ........................ 48 Abbildung 31: Klimazonen I-V nach Sonneneinstrahlung ....................................................................................................... 52 Abbildung 32: Zertifizierung der Energieeffizienz von Gebäuden .......................................................................................... 56 Abbildung 33: Umfrage Wirtschaftslage in den Jahren 2014/2015/2016/2017 .................................................................... 65 Abbildung 34: Beurteilung der gegenwärtigen Geschäftslage des Unternehmens? ............................................................... 65 Abbildung 35: Entwicklung der Geschäftslage des Unternehmens in 2014,2015 und 2016-2017 ........................................ 66 Abbildung 36: Aktuelle Umsatzzahlen des Unternehmens ..................................................................................................... 66 Abbildung 37: Entwicklung der Umsatzzahlen in 2014, 2015 und 2016-2017 ........................................................................67 Abbildung 38: Entwicklung der Investitionen in 2014, 2015 und 2016-2017 .........................................................................67 98 X. Quellenverzeichnis Agencia Andaluza de la Energia. (2014). Abgerufen am 02. 12 2014 von https://www.agenciaandaluzadelaenergia.es/ciudadania/programa-de-impulso-la-construccion-sostenible-deandalucia Agencia de Desarrollo da la Rioja. (2014). ADER. Abgerufen am 29. 10 2014 von http://www.ader.es/ AHK Spanien. (2014). Aktuelle wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Geschäftschancen in Spanien. Abgerufen am 03. 12 2014 von http://www.ahk.es/fileadmin/ahk_spanien/AHK_Spanien_neu/08_Medien/05_Publikationen/03_Umfragen/ 2014_-_Deutsche_Unternehmen_in_Spanien_ALLGEMEIN.pdf AHK Spanien. (2014). Biomasse Factsheet - eigene Erhebungen . Madrid. AHK Spanien. (2014). Geothermie Factsheet - eigene Erhebungen . Madrid. ASIT. (2013). Las cifras de España en 2013. Mercado de energía solar térmica. Abgerufen am 5. 12 2014 von Zeitschrift ERA SOLAR, Nº 179: http://www.asit-solar.com/news/show/id/14 Auswärtiges Amt. (07 2014). Auswärtiges Amt - Aussenpolitk- Länderübersicht. Abgerufen am 23. 10 2014 von http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01Nodes_Uebersichtsseiten/Spanien_node.html Beck Online. (2014). Datenbank für europäisches Recht. Abgerufen am 2014 von https://beckonline.beck.de/default.aspx?bcid=Y-100-G-EWG_RL_2006_32 Boletín Oficial del Estado . (2014). BOE. Von http://www.boe.es/ abgerufen Boletín Oficial del Estado. (2014). BOE. Abgerufen am 02. 12 2014 von http://www.boe.es/boe/dias/2013/06/27/pdfs/BOE-A-2013-6938.pdf Certificado Energético Valladolid. (2014). ¿Qué es el Fondo Nacional de Eficiencia Energética? Abgerufen am 31. 10 2014 von http://www.certificadoenergeticovalladolid.com/2014/07/fondo-nacional-de-eficienciaenergetica.html Consejería de Fomento . (2014). Junta de Castilla La Mancha . Abgerufen am 29. 10 2014 von http://www.castillalamancha.es/gobierno/fomento CTE Códico Técnico de la Edificación. (2014). Abgerufen am 20. 10 2014 von CTE Plus . (2012). CTE Plus. 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