Beendigung der Bewirtung im Berghaus Mattajoch auf der Alpe Gamp

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Beendigung der Bewirtung im Berghaus Mattajoch auf der Alpe Gamp
Beendigung der Bewirtung im Berghaus Mattajoch auf der Alpe Gamp.
Presseaussendung
Ich, Hannes Kessler, über die Grenzen meines Heimatortes hinaus als "Gamp-Wirt" bekannt,
sehe mich veranlasst, auf diesem Wege der Öffentlichkeit, vor allem allen Biker- Berg- und
Wanderfreunden, bekannt zu geben, dass ich den Berggasthof "Mattajoch" auf der Gamp in
diesem Sommer und auch in Hinkunft nicht mehr bewirtschaften werde. Einen Nachfolger
wird es ebenfalls nicht geben. Vereinbarungsgemäss ist das Berghaus "Mattajoch" umzubauen
und zwei Berghütten zur privaten Nutzung zu gestalten.
Dieser Schritt ist mir nicht leicht gefallen, haben meine Familie und ich doch über Jahrzehnte
auf der Gamp gewirtet, Freundschaften geschlossen und weit über die Landesgrenzen hinaus
Stammgäste gewonnen.
Die letzten Jahre hat es zunehmend mit der Agrargemeinschaft Beschling-Latz (idF: "Agrar")
Schwierigkeiten gegeben, die mir jegliche Freude und Motivation an der Berggaststätte
genommen haben. Die zahllosen Probleme, die mir die Agrar gemacht hatte, waren sonder
Zahl und deren Auflistung würde den Rahmen sprengen. Nur zwei Beispiele: Die Bewilligung
des traditionellen Bike-Rennens auf die Gamp wurde heuer von der Agrar davon abhängig
gemacht, dass die Verpflegung der Teilnehmer nicht mehr im Berggasthof "Mattajoch"
sondern durch die Alpe (welche von der Gewerbeordnung ausgenommen ist) erfolgt.
Die Bike Strecke auf Gamp ist ganzjährig gesperrt!
Zusätzlich hat mir die Agrar schon seit letztem Jahr zwei Konkurrenzbetriebe vor die Nase
gesetzt, nämlich die Bewirtung von Bergfreunden durch die Vorder- und Hinteralpe. Ein Akt
besonderer Unfreundlichkeit und Geschäftsschädigung. Ich wiederum sollte für jede
Kleinigkeit neben der Pacht zusätzliche Entgelte zahlen, wie für Terrassenüberdachung,
Einstellen von Tischen und Bänken im Stall während der Winterzeit etc etc. Dazu kommt,
dass die Elektrifizierung des Berggasthauses mit EUR 35.000 netto veranschlagt ist, wozu
Umrüstungskosten (Küche, Kühlung, Kommunikation) im Hause selbst in Höhe von etwa
EUR 70 000 kämen. Dies ist für die verbleibende Vertragsdauer von 10 Jahren
unfinanzierbar. Nebst der wirtschaftlichen Abhängigkeit blieben auch viele andere Probleme
wie z. Bsp. die Wasserversorgung, der Taxi Zubringer, die Parkflächen beim
Wanderparkplatz ect. ect. bestehen.
Die von der Agrar bewusst geschaffene Konkurrenzsituation und die sonstigen
Begehrlichkeiten haben mich aus rein wirtschaftlichen Überlegungen gezwungen, die sicher
geglaubte Existenz ("Mattajoch") aufzugeben und mich wirtschaftlich und beruflich neu zu
orientieren.
Das Gerüchte, ich wolle das vereinbarte Pachtentgelt nicht bezahlen und aus diesem Grund
die Bewirtung einstelle, entbehrt jeglicher Wahrheit. Es ist wohl für jeden Gast
nachvollziehbar, dass durch all die Umsatz mindernden Maßnahmen der Agrar eine
Bewirtung auf dem gewohnten Niveau unmöglich ist.
Vorwürfe, die von der Agrar in meine Richtung teils direkt, teils über Dritte oder teils indirekt
erhoben wurden, konnte ich samt und sonders widerlegen. Die von mir dem Aufsichtsrat der
Agrar übergebene Dokumentation und Richtigstellung blieb unkommentiert. Ja man fand es
seitens der Agrar nicht einmal der Mühe wert, mit mir ein klärendes Gespräch zu führen. Auf
einen Termin warte ich nun schon 1 1/2 Jahre. Selbst der Bürgermeister Hr. Kasseroler konnte
keinen Termin mit der Agrar vereinbaren.
Für mich hat es den Anschein, dass Neid, Missgunst und Unverständnis für wirtschaftliche
Gegebenheiten die Triebfeder für einige Herren sind, die im Schutze von Subventionen und
Beihilfen vermutlich den Blick dafür verloren haben, mit welch hohem persönlichem
Aufwand ein erfolgreicher, auf 5 Monate im Jahr begrenzter Gastronomiebetrieb geführt
werden muss.
Seit mein Entschluss publik wurde, haben mich Freunde, Bekannte und Gäste bedrängt, ihn
rückgängig zu machen und mich nicht kleinkriegen zu lassen. Bedauerlicherweise musste ich
ihnen antworten, dass unter den gegebenen Umständen die Weiterführung des "Mattajochs"
für mich und meine Familie nicht mehr in Frage kommt.
Unter der Internetadresse www.alpe-gamp.at werden in Bälde noch mehr Details gelistet!
Mein spezieller Dank gilt meiner Familie, den vielen freiwilligen Helfern, dem tollen
Personal, besonders unserem Koch Selli, sie alle haben zum Erfolg im Berghaus beigetragen!
Weiters möchte ich mich bei den tollen Gästen und den vielen Muskikanten die uns in all den
Jahren immer wieder auf ein Gläschen in der Hütte besucht und das eine oder andere Lied
mit uns gesungen haben recht herzlich bedanken!
Wir bitten um euer Verständnis, verbunden mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen!
Hannes und Elke mit Markus und Anja