Personalbericht 2014

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Personalbericht 2014
FASCINATING
PEOPLE
ProSiebenSat.1 Group
Personalbericht 2014
Inhalt
1Einführung
1
Die Strategie mit Heidi Stopper, Vorstand Human Ressources
4 Fascinating People
4
Unternehmertum
6
René Carl baute den Sender ProSieben MAXX auf
8
Katharina Frömsdorf produzierte mit Heino ein Pop-Album
10
Tung Nguyen-Khac leitet die ProSiebenSat.1 Games GmbH
12
Manuel Uhlitzsch gründete die Musik-Plattform Ampya
14
Christian Schaller entwickelte ein Hilfsportal für Flut-Opfer und –Helfer
15
Thomas Offner unterstützt Jung-Gründer mit dem ProSiebenSat.1 Accelerator
16
Innovation
18
Jerry Engel weiß, was Innovationen treibt
22
Herby Marchetti / Katja Hahn erarbeiteten im Innovation Camp neue Konzepte
24
Markan Karajica reiste für eine Learning Expedition nach Fernost
26
Lennart Parke wechselte ins Kalifornien-Büro der ProSiebenSat.1 Group
28
Sabine Eckhardt erfindet mit ihrem Team neue Werbeformen
30
Christian Gersmeier entwickelte ein KPI -System für Social Media
31
Martin Krautsieder konzipierte ein Befragungs-Tool am Fernseher
32
Talente
34
Julian Geist, Nathalie Rohmann, Samantha Koller und Lars Aßmann sprechen über Karriere
38
Wolfgang Lanzenberger bildet Fachkräfte aus
40
Christine Kirbach begeistert und unterstützt Talente auf ihrem Weg
42
Bettina Hörmann verantwortet die P 7S1 Academy
43
Alexander Wagner über die Bereitschaft, neue Wege einzuschlagen
44
Chloe Ethelontis über vielseitige Herausforderungen
45
Christian Meinberger über die richtige Unterstützung
46
Moderne Arbeitswelten
48
Eun Kyung Park ist sixx-Geschäftsführerin und Mutter
50
Julia Kuckuck arbeitet als Führungskraft in Teilzeit
52
Stefan Richter genoss zwei Monate Elternzeit mit seiner Tochter
54
Stefan Bröckers lässt seine Tochter bei den Telezwergen betreuen
56
Knut Heckel lässt die Mitarbeiter tanzen
57
Malik Al-Badri nutzte ein Sabbatical für die Erprobung einer Business-Idee
58
Soziale Verantwortung
60
Stefanie Sklarzik verbindet Sport mit Charity
62
Kirsten Rocha verbrachte einen Social Day in einer sozialen Einrichtung
64
Brigitte Ehmann erfüllte Kindern Weihnachtswünsche
65
Antje Breda freut sich über den Einsatz der ProSiebenSat.1 -Mitarbeiter für „Die Arche“
66 HR-Leistungsversprechen & Kennzahlen
68
Wer für uns arbeitet und wie wir Menschen gewinnen
72
Wie sich unsere ­Mitarbeiter fortbilden und vernetzen können
74
Wie wir den Wandel und Innovationen fördern
76
Wie wir unseren Mitarbeitern den Rücken frei halten
1
Bereit für die digitale Zukunft: Mit ihrer Personal­strategie
stärken Heidi und ihr Team Talent, Vernetzung, Innovation und
Unternehmertum in der ProSiebenSat.1 Group.
HEIDI STOPPER / VORSTAND HUMAN RESOURCES
»Wer Ideen hat und mit einem
­vernünftigen Business-Plan
überzeugt, kann bei uns wirklich etwas bewegen.«
Gemeinsam mehr erreichen: Heidi Stopper, Vorstand
­Human Resources, verantwortet die Personal­
strategie der ProSiebenSat.1 Group. Im Interview
­erklärt sie, was das Medienhaus von Bewerbern
­erwartet, welche Entwicklungschancen Mitarbeiter
haben und was die ProSiebenSat.1 -Unternehmenskultur ausmacht.
Heidi, Du bist Personalvorstand bei ProSiebenSat.1 .
Warum arbeitest Du gerne für den Medienkonzern?
Weil in unserem Unternehmen niemals Routine aufkommt und ich mit unglaublich vielen interessanten
Menschen zusammen arbeite, die genau wie ich großen Spaß daran haben, die digitale Zukunft von
ProSiebenSat.1 zu gestalten. Noch vor wenigen Jahren waren wir ein reiner TV-Konzern. Heute sind wir
ein Digital Entertainment Powerhouse mit vielen
neuen Geschäftsbereichen und einer starken Wachstumsstrategie. Die Medienbranche hat sich durch die
Digitalisierung grundlegend verändert. Viele Unternehmen stellt das vor große Herausforderungen. Wir
sehen darin vor allem die Chance, neue Märkte zu
erschließen und in Wachstumsbereiche vorzustoßen.
Dass wir darin sehr gut sind, hat einen Grund: Unsere
Mitarbeiter arbeiten gerne in einem hoch dynamischen Umfeld und nehmen die unternehmerische
Herausforderung an.
Klingt spannend – wen sucht ProSiebenSat.1?
Wir sind in Bewegung und damit ein interessanter
Arbeitgeber für alle, die großen Handlungs- und
Gestaltungsspielraum schätzen. Wir haben sehr flache Hierarchien, agieren schnell, geben unseren Mit­
arbeitern die Möglichkeit, Dinge auszuprobieren und
Ideen umzusetzen. Bei all dem legen wir großen Wert
auf eine exzellente Umsetzung. Im Mittelpunkt
­unserer Personalarbeit stehen vier Themen: Talent,
Vernetzung, Innovation und Unternehmertum.
Warum gerade diese vier?
Weil sie die Voraussetzung dafür sind, dass wir unsere
Unternehmensstrategie erfolgreich umsetzen können.
Medien sind ein People-Business. ProSiebenSat.1 ist
nur erfolgreich, wenn wir High Potentials mit dem
richtigen Know-how sowie der nötigen Kreativität finden – und an uns binden. Aus diesem Grund bieten wir
attraktive Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Zum Beispiel mit unserer eigenen Academy, in
der es jedes Jahr weit über 400 Veranstaltungen gibt.
Gleichzeitig hat Entwicklung bei uns viel mit Ver­
netzung zu tun. Wir wachsen wirtschaftlich, weil wir
unser Kerngeschäft Free-TV mit den neuen Business-­
Bereichen verknüpfen. Wir steigen in neue Märkte
wie den E-Commerce-Bereich ein und bauen Betei­
ligungen durch Werbung auf unseren TV-Sendern
zu großen Marken auf. Das gleiche gilt für die
Entertainment-­Angebote, die selbstverständlich auf
allen Plattformen von Fernsehen über Online, Mobile
bis zu Games stattfinden. Wenn unsere Geschäfts­
bereiche so stark vernetzt sind, müssen es unsere
Mitarbeiter ebenfalls sein.
Wie fördert Ihr das bei ProSiebenSat.1?
Auf unterschiedlichen Ebenen. Ein wichtiger Aspekt
ist Wissen. Unsere TV-Leute müssen das Digitalgeschäft genauso gut verstehen wie ihr eigenes – und
umgekehrt. Deshalb bieten wir dazu viel in unserer
Academy an. Häufig konzipieren wir Trainings sehr
individuell, damit sie wirklich auf unseren Bedarf
zugeschnitten sind und unsere Mitarbeiter bestmöglich dabei unterstützen, die eigenen Ziele und die des
Unternehmens zu erreichen. Das ersetzt aber nicht
die praktische Erfahrung. Die bekommen unsere
­Kollegen bei einer Job Rotation oder einem Job
Shadowing, bei dem sie ein paar Tage oder auch
Monate in einer anderen Abteilung verbringen. Für
Mitarbeiter ist das in mehrerer Hinsicht interessant:
Sie vernetzen sich nicht nur mit Kollegen und lernen
andere Bereiche kennen, um mit neuem Wissen in
ihren Job zurückzukehren. Oftmals tun sich für sie
auch neue Karriereperspektiven auf.
In welcher Form?
Indem sie sich am Ende entscheiden, in der neuen
Abteilung zu bleiben und innerhalb des Unternehmens
­einen neuen Job annehmen. Bei einer Job Rotation
kann ich völlig risikolos eine andere Aufgabe ausprobieren. Die inhaltliche und persönliche Vernetzung
unserer Mitarbeiter spielt bei der Erreichung unserer
strategischen Ziele eine zentrale Rolle, deshalb fördern wir interne Wechsel explizit.
Wie erfolgreich seid Ihr dabei?
Inzwischen wechseln pro Jahr rund 120 Kollegen in
einen anderen Bereich. Dazu mussten wir viel erklären und kommunizieren. Denn gerade zu Beginn gab
es Unsicherheiten und Vorbehalte: Nicht alle Chefs
waren begeistert von der Idee, dass wir intern einen
dynamischen Stellenmarkt aufbauen und sich einer
ihrer besten Mitarbeiter möglicherweise für eine
andere Aufgabe entscheidet. Mitarbeiter wiederum
fragten sich häufig „wie sag ich’s meinem Chef?“. Wir
haben gleich zu Beginn ein Zeichen gesetzt, indem
wichtige Führungskräfte aus dem Digitalbereich ins
TV-Geschäft gewechselt haben und umgekehrt. Inzwischen gibt es auf allen Ebenen so viele Vorbilder, dass
interne Wechsel zum Alltag gehören. Mitarbeiter, die
zwei oder mehr Bereiche kennen, sind in der Lage,
bestehendes Wissen und Ideen aus dem Konzern miteinander zu verknüpfen, und das ist sehr häufig die
Grundlage für Innovation.
Für einen TV-Konzern wie ProSiebenSat.1 spielten
Kreativität und Innovation schon immer eine große
Rolle. Warum hat das Thema in den letzten Jahren
noch einmal so stark an Bedeutung gewonnen?
Früher ging es fast ausschließlich darum, erfolgreiche
TV-Formate zu entwickeln. Noch vor gut zehn Jahren
haben wir deutlich mehr als 90 Prozent unseres
Umsatzes mit dem Verkauf von klassischer TV-Werbung
­gemacht. Dann kamen die Digitalisierung und das
Internet, die vor allem die Musik- und Verlagsbranche
erschütterten. Die-TV-Nutzungszahlen steigen nach
wie vor und sind in den jungen Zielgruppen stabil. Das
hängt in erster Linie mit zwei Faktoren zusammen: TV
ist äußerst adaptionsfähig, was neue Technologien
und Angebote betrifft. Wir können unsere Inhalte auf
alle neuen Plattformen verlängern und Fernsehen zu
einem interaktiven Erlebnis machen. Gleichzeitig sind
Bewegtbild-Inhalte auch im Internet der zentrale Treiber. Dennoch ist es wichtig, dass wir unser Geschäftsmodell und unsere Erlösquellen diversifizieren und
uns damit unabhängiger machen vom TV-Geschäft.
Deshalb arbeiten wir mit verschiedenen HR-Instrumenten daran, unsere Innovationskraft zu stärken.
Von unserer ersten Learning Expedition brachten wir
beispielsweise die Idee mit, MyVideo.de zu einem
Online-TV-Sender auszubauen.
2
Was verbirgt sich hinter den Learning Expeditions?
Bei den Learning Expeditions fahren wir mit Mitar­
beiter in wirtschaftlich und technologisch spannende
Regionen wie das Silicon Valley, Seoul, Austin,
Tel Aviv oder Berlin. Dort besuchen wir Medienhäuser,
Start-ups, Universitäten oder Thinktanks. Die Kollegen sammeln jede Menge Eindrücke, sind rund um die
Uhr mit Menschen im Austausch und kommen in der
Regel mit vielen neuen Ideen zurück. Im ersten Jahr
waren wir in Hong Kong. Asien ist drei Schritte voraus,
was die technologische Entwicklung betrifft, das wirkt
sich auch auf die Mediennutzung aus. Egal wo man ist,
die Menschen haben ihr Smartphone an und konsumieren Bewegtbild-Inhalte. Dadurch entstand die Idee,
unsere Plattform MyVideo.de zu einem Online-TVSender auszubauen. Als wir zurückkamen, haben wir
dieses und andere Projekte im Vorstand präsentiert.
Die Kollegen von MyVideo konnten darauf hin sofort
loslegen, bekamen Budget bewilligt und konnten
Leute einstellen. Inzwischen haben wir darauf aufbauend ein eigenes Multi-Channel-Network gegründet,
das dynamisch wächst und im ersten Quartal 2014
über 330 Mio Video Views erzielte. Das zeigt: Wer
Ideen hat und mit einem vernünftigen Business-Plan
überzeugt, kann bei uns wirklich etwas bewegen.
Themenwechsel: ProSiebenSat.1 bietet Mitarbeiter
nicht nur spannende Entwicklungsperspektiven,
sondern auch ein umfassendes Work-Life-Programm.
­Was genau beinhaltet das Paket?
Unser Durchschnittsalter liegt bei 38 Jahren, etwa die
Hälfte unserer Mitarbeiter Frauen sind Frauen – auf
Managementebene übrigens ein Drittel. Nicht nur aus
diesem Grund ist es für uns selbstverständlich, dass
die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine große
Rolle spielen muss. Unsere Mitarbeiter profitieren von
flexiblen Arbeitszeiten, wir haben eine eigene Kindertagesstätte und arbeiten mit einem externen Partner
zusammen, der Kinderbetreuung oder auch Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen anbietet.
Und wer für private Projekte vorübergehend eine
Auszeit nehmen möchte, kann zwischen verschiedenen Sabbatical-Modellen wählen. Im Alltag versuchen
wir, unseren Mitarbeitern viele To-Dos zu erleichtern:
angefangen von einer Wäscherei, einem Bügelservice
und einer Schneiderei im Haus bis hin zu einem
­eigenen Sportraum sowie Masseure, die mehrmals die
Woche bei uns sind.
Wie würdest Du die Unternehmenskultur bei
ProSiebenSat.1 beschreiben?
ProSiebenSat.1 ist ein Medienunternehmen, ein großer Teil unseres Geschäfts besteht darin, Menschen
zu unterhalten. Das spiegelt sich definitiv in unserer
Unternehmenskultur wider. Die Kollegen, die bei uns
arbeiten, sind sehr offen, kommunikativ und gehen
mit viel Leidenschaft ans Werk. Sie wollen Aufgaben,
die Spaß machen und spannend sind. Wer diese Anfor­
derungen an seinen Job stellt, ist bei ProSiebenSat.1
genau richtig!
SOZIALLEISTUNGEN DER PROSIEBENSAT.1 GROUP
Leistungsorientierte
Vergütung
Zuschüsse zur
privaten Altersdirektversicherung
Weltweit und auch
privat gültige
Unfallversicherung
Flexible
Arbeitszeiten
Angebote für
Freistellungen und
Sabbaticals
Freistellung für
soziales Engagement am Social Day
Betriebskindergarten
„Telezwerge“
Zuschuss für
Kinderbetreuungskosten
Kooperation
mit „pmeFamilienservice“
ganztägig geöffnete
­Kantine mit
hochwertiger und
gesunder Auswahl
mehrere Kaffeeund Snack-Bars
auf dem Campus
Betriebsarzt
und Masseur
eigener Sportraum
und eigene Sportprogramme
Kooperationen mit
Fitnessstudios
Wasch- und
Bügelservice
Schneiderei
Autowaschservice
3
UNTER­
NEHMERTUM
Die ProSiebenSat.1 Group hat in
den vergangenen Jahren zahlrei­
che neue Geschäftsbereiche auf­
gebaut. Im Zuge des digitalen
­Wandels wird sich das Unterneh­
men auch in Zukunft kontinuierlich
weiter entwickeln. Dazu setzt der
Konzern auf den Unternehmergeist seiner Mitarbeiter – eine gro­
ße Chance für jeden einzelnen.
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> INNOVATION
Seite 16
> TALENTE
Seite 32
> MODERNE ARBEITSWELTEN
Seite 46
> SOZIALE VERANTWORTUNG
Seite 58
4
5
6 René Carl
Senderchef, ProSieben MAXX
»Wir durften einen neuen Sender gründen.
So eine Chance be­kommen nur wenige Menschen.«
8 Katharina Frömsdorf
Geschäftsführerin, Starwatch Entertainment GmbH
»Ein Pop-Album von Heino? Viele fanden
die Idee verrückt. Aber wir haben uns getraut.«
10 Tung Nguyen-Khac
Chief Executive Officer, ProSiebenSat.1 Games GmbH
»Wir ermuntern ­unsere Mitarbeiter, viel auszuprobieren
und Entscheidungen zu treffen.«
12 Manuel Uhlitzsch
Geschäftsführer, Magic Internet GmbH
»Mit AMPYA haben wir eine Musik-­Marke aufgebaut,
die mehr ist als ein Streaming-Dienst.«
14 Christian Schaller
Head of crossdivisional Synergies und Deputy Vice President Factual, SAT.1
»Indem TV und Online an einem Strang gezogen haben,
konnten wir den Flut-Opfern helfen.«
15 Thomas P. Offner
Senior Investment Manager, SevenVentures GmbH
»Start-ups sind der beste Boden für Innovationen —
sie bringen unseren Konzern voran.«
6
»Wir durften einen neuen Sender
gründen. So eine Chance be­
kommen nur wenige Menschen.«
René Carl
Senderchef, ProSieben MAXX
RENÉ CARL / PROSIEBEN MAXX
Volles Programm: Innerhalb von acht Monaten baut René Carl mit seinem Team
ProSieben MAXX auf. Jeder Mitarbeiter ist mit vollem Einsatz dabei, der Konzern unterstützt mit seinen Fachabteilungen. Am 3. September 2013 zahlt sich
das gemeinsame Engagement aus. Der Sender-Start ist ein Rekorderfolg.
Die Idee
Eigentlich soll René Carl einen Sender für Männer ab 40 entwickeln. Aber je länger
sich der Co-Geschäftsführer von ProSieben damit auseinandersetzt, desto klarer
wird ihm: Die Zielgruppe muss etwas jünger sein. Seine überzeugenden Argumente
damals: ProSieben ist besonders bei Zuschauern bis 29 beliebt. Was fehlt, ist ein
Angebot, das ihnen ab 30 eine ergänzende Alternative bietet. „Wir wollten uns an
Menschen richten, die im Beruf und privat schon etwas erreicht haben“, sagt René.
Im Januar 2013 entsteht die Idee zum Sender ProSieben MAXX . Ein ambitioniertes
Projekt: In acht Monaten soll der Kanal auf Sendung gehen.
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Die Umsetzung
Als erstes braucht René ein Team. Wichtigstes Einstellungskriterium neben der fachlichen Qualifikation: Die Mitarbeiter müssen für die Idee brennen. Schließlich kommen anstrengende Wochen auf sie zu. René freut sich darauf: „Die Möglichkeit einen
Sender zu gründen hat mich begeistert. Wir haben uns wie in einem Start-up gefühlt –
und das waren wir ja auch.“
Die unternehmerische Aufbruchstimmung spornt das Team an, die Vorteile eines
breit aufgestellten Konzerns helfen bei der Umsetzung. Ob es um Details des Sender-Designs geht oder um juristische Anliegen: Wann immer René und seine Mitarbeiter Unterstützung brauchen, stehen die Fachabteilungen des Konzerns parat.
„Die Kollegen haben uns wirklich toll unterstützt“, sagt René, „wenn wir Anfragen
gestellt haben, kamen die Antworten nach kurzer Zeit“.
Bald stehen die ersten Säulen des Programms fest: Ausgewählte Film-Highlights,
hochwertige US-Serien wie „House of Cards“ im englischen Original-Ton mit Unter­
titel, BBC-Dokumentationen und Eigenproduktionen. Mit Hochdruck verhandeln die
Beteiligten Lizenzen, planen eigene Sendungen, starten Kooperationen, holen
Genehmigungen ein – und kurbeln gleichzeitig das Marketing für den Senderstart an.
„Das war schon ein Ritt“, erinnert sich René. Der Senderchef muss stark unternehmerisch denken. Schließlich soll der Sender nicht nur ein Publikumserfolg werden,
sondern auch ein wirtschaftlicher. „Wir haben jeden unserer Schritte vor diesem
Hintergrund begründet – das hat den Vorstand und den Aufsichtsrat überzeugt“,
sagt René. Und so wird seine Vision von ProSieben MAXX innerhalb von nur acht
Monaten Wirklichkeit. Doch die Frage bleibt: Geht das Konzept wirklich auf? Nehmen
die Zuschauer das Programm an?
Von Null auf Sendung: Mit einem eingeschworenen Team
entwickelt René in wenigen Monaten ProSieben MAXX.
„Das war schon ein Ritt“, erinnert er sich heute.
Das Ergebnis
So etwas gab es im deutschen TV noch nie. Als am 3. September 2013 der Countdown zum Start von ProSieben MAXX läuft, schalten alle Sender der ProSiebenSat.1
Group live zum Launch-Event in Berlin. Dort fiebern René und seine Mitstreiter
gemeinsam mir zahlreichen Gästen dem Sendestart um Punkt 20: 12 Uhr entgegen.
Was sie da noch nicht ahnen können: Sie werden an diesem Abend TV-Geschichte
schreiben. Mit den Filmen „Captain America“ und „Watchmen“ holt ProSieben MAXX
aus dem Stand in der Prime Time 2,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49 -jährigen
Zuschauern – und markiert damit den erfolgreichsten deutschen Senderstart des
neuen Jahrtausends.
Und die guten Nachrichten reißen nicht ab. Regelmäßig erreicht ProSieben MAXX
auch nach dem Start hervorragende Quoten. Immer mehr Zuschauer legen den
neuen Sender auf einen vorderen Platz in ihrer Programmliste. Gleichzeitig passen
René und sein Team das Programm weiter an und planen neue Formate für die
Zukunft. Manchmal denken sie zurück an die Zeit der Entwicklung. Vergessen werden sie diese Monate wohl nie. „Nur wenige Menschen bekommen die Chance, einen
Sender quasi von Null aufzubauen“, sagt René. So viel steht fest: Gemeinsam mit
seinem Team hat René das Beste aus dieser Möglichkeit gemacht.
7
8
KATHARINA FRÖMSDORF / STARWATCH ENTERTAINMENT
Verboten gut: Volksmusik-Star Heino will ein Album mit Cover-Versionen
­aktueller Pop-Songs aufnehmen. Katharina Frömsdorf, Geschäftsführerin der
Starwatch Entertainment GmbH, nimmt ihn unter Vertrag. Was dann folgt, ist
die Musik-Sensation des Jahres 2013 – ermöglicht durch den Instinkt der
­Expertin, das Vertrauen des Top-Managements und eine Geschichte, um die
wirklich niemand herum kommt.
Die Idee
Mit einer überraschenden Anfrage fängt alles an. Ein Music-Scout stellt Katharina
Frömsdorf das Projekt vor: Heino – ja, genau der Heino – sucht ein Label für ein
neues Album. Das Besondere: Der Volksmusik-Star will darauf aktuelle Pop-Songs
nachsingen. Bisher haben alle Plattenfirmen dankend abgelehnt. Aber wäre das
nicht vielleicht etwas für Starwatch Entertainment, die Musiksparte der
ProSiebenSat.1 Group? „Mir gefiel die Idee von Anfang an – nicht nur wegen der
Musik, sondern auch wegen der Geschichte dahinter“, sagt Starwatch Geschäfts­
führerin Katharina.
Endgültig überzeugt ist sie, nachdem Heino ihr erste Demo-Aufnahmen vorgespielt
hat. „Als ich meinen Vorgesetzten erzählt habe, dass wir ein Heino-Album produzieren wollen, gab es ziemlich viele Fragezeichen“, erinnert sich Katharina. „Aber sie
haben mir vertraut und ihr Okay gegeben.“ Also legt sie gemeinsam mit ihrem Team
los. 50.000 verkaufte Alben wären ein toller Erfolg, denkt sie.
Die Umsetzung
Welche Lieder kommen überhaupt in Frage? Zunächst sammeln Katharina und ihr
Team Songs, die Heino covern könnte. In Abstimmung mit dem Sänger wird die
Liste zusammengestrichen bis zwölf Lieder übrig bleiben. Darunter „Junge“ von der
Band „Die Ärzte“ und „MfG“ von den Hip-Hoppern der „Fantastischen Vier“.
Gleichzeitig überlegen Katharina und ihr Team, wie sie das Album vermarkten können.
­Dabei gibt es eine besondere Herausforderung: „Weil die Urheberrechte nicht
bei uns liegen, durften wir die Lieder zum Beispiel nicht in TV-Spots spielen“, erklärt
Katharina. Ihre Lösung: Der Spot spricht das Thema offen und humorvoll an. Augenzwinkernd ist die Rede vom „verbotenen Album“.
Im Nu macht der Trailer in den sozialen Netzwerken die Runde. Heino spielt aktuelle
Hits? Das Interesse ist geweckt – gerade bei den jungen Zuschauern. Plötzlich
­greifen auch alle großen Medien das Thema auf und bald redet ganz Deutschland
über das Projekt. Am 2. Februar 2013 ist es soweit: Heinos neues Album erscheint
unter dem Titel „Mit freundlichen Grüßen“.
Trophäe eines Abenteuers: Katharina mit der Platin-­
Auszeichnung für über 250.000 verkaufte Exemplare
des Heino-Albums „Mit freundlichen Grüßen“.
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> INNOVATION
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9
»Ein Pop-Album von
Heino? Viele fanden die
Idee verrückt. Aber wir
haben uns getraut.«
Katharina Frömsdorf
Geschäftsführerin, Starwatch Entertainment GmbH
Das Ergebnis
Als die ersten Zahlen reinkommen, knallen in Katharinas Büro die Champagner-Korken. „Mit freundlichen Grüßen“ schießt auf Platz eins der Charts. „Ich habe immer
an das Album geglaubt. Aber mit so einem Erfolg konnte wirklich niemand rechnen“,
sagt Katharina. Für Heino ist es einer der größten Erfolge seiner Karriere. Im Alter
von 74 Jahren steht er zum ersten Mal an der Chart-Spitze. „Mit diesem Projekt
konnten wir eine Brücke zwischen Heino und dem jungen Publikum schlagen“,
erzählt Katharina. Plötzlich bitten Jugendliche Heino um Autogramme und gemeinsame Fotos. Auf der Tournee mit vielen ausverkauften Hallen jubeln ihm Fans zu, die
seine Enkelkinder sein könnten.
„Am Anfang haben uns viele für verrückt gehalten, aber meine Vorgesetzten wurden
für ihr Vertrauen in uns belohnt“, sagt Katharina und ergänzt: „Ohne die Unterstützung des gesamten Konzerns wäre solch ein Erfolg kaum möglich gewesen.“ Von
50.000 verkauften Platten hatte sie am Anfang geträumt, es wurden über 250.000.
Das bedeutet Platin-Status – und eine Geschichte, die nicht nur Katharina und ihren
Mitarbeitern immer in Erinnerung bleiben wird.
10
»Wir ermuntern ­unsere Mitarbeiter, viel auszuprobieren und
­Entscheidungen zu treffen.«
Tung Nguyen-Khac
Chief Executive Officer, ProSiebenSat.1 Games GmbH
TUNG NGUYEN-KHAC / PROSIEBENSAT.1 GAMES
Das nächste Level: Tung Nguyen-Khac geht einen ungewöhnlichen Schritt als
er Ende 2012 den Posten des Chief Executive Officer der ProSiebenSat.1 Games
GmbH übernimmt. Als mehrfach erfolgreicher Gründer wechselt er nun selbst
in einen Konzern. Dort steckt er die Kollegen mit seinem Unternehmergeist an
und lernt die Vorteile eines großen und renommierten Medienhauses zu schätzen.
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Die Idee
Als Unternehmer in einem Unternehmen arbeiten – über diese Vorstellung muss
Tung Nguyen-Khac dann doch eine Nacht schlafen. Es ist der Herbst 2012 und die
ProSiebenSat.1 Games GmbH hat ihm den Posten des Chief Executive Officer angeboten. Ausgerechnet ihm. Schließlich baut er am liebsten selbst Unternehmen auf.
Mit der Bigpoint GmbH schrieb er eine der größten Erfolgsgeschichten der deutschen Spiele-Branche. „Ich liebe die Freiheit, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen
und Neues auszuprobieren“, sagt Tung. Und genau aus diesem Grund entscheidet
er sich für seine bisher ungewöhnlichste Herausforderung. Er kommt an Bord der
ProSiebenSat.1 Group.
Die Umsetzung
Ein wenig seines Unternehmergeists will Tung auch in seine Sparte tragen. „Unsere
Mitarbeiter haben die Freiheit, neue Ideen auszuprobieren. Wir ermuntern sie dazu,
eigene Entscheidungen zu treffen“, sagt er. Gemeinsam mit seinem Team will er die
ProSiebenSat.1 Games GmbH zu einem international führenden Anbieter digitaler
Spiele aufbauen. Konkret wollen sie ihr Angebot im klassischen Online-Bereich stärken und zusätzlich den Markt der Mobile Games für Smartphones und Tablets
­erobern. Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, nutzt Tung sein Netzwerk in der
Games-Branche, schließt Kooperationen und sichert Lizenzen. In der Abteilung
herrscht Aufbruchstimmung.
Gleichzeitig lernt Tung auch die Vorteile eines Konzerns schätzen. „Natürlich hilft
der gute Ruf des Unternehmens. In Gesprächen mit möglichen Partnern muss ich
niemandem erklären, wer wir sind“, sagt er. Und wenn TV-Sender wie ProSieben
oder SAT.1 über ein neues Spiel berichten, erreichen sie Millionen Zuschauer. „Von
solchen Möglichkeiten kann ein Start-up nur träumen“, sagt Tung.
Das Ergebnis
Kurze Zeit nach Tungs Start können die Nutzer die ersten von seinem Team entwickelten Mobile Games auf ihre Smartphones laden – und das tun sie fleißig. Vor
allem „Ran Real Boxing by Felix Sturm“ kommt gut an. Für dieses Spiel setzt Tung
auf eine Partnerschaft mit dem Sport-Format „ran“ in SAT.1 und dem Boxer Felix
Sturm, dessen Kämpfe der Sender exklusiv überträgt. Aus dem Stand schießt das
Spiel in die Top-Ten der Download-Charts.
Seinen Schritt aus dem eigenständigen Unternehmertum an die Spitze der Games
GmbH bereut er nicht. „Das Vertrauen, das uns das Unternehmen entgegenbringt,
ist schon außergewöhnlich – und die damit verbundenen Chancen sind es auch.“ Mit
ProSiebenSat.1 Games hat er die spannendsten Levels noch vor sich. Und Tung wäre
nicht Tung, wollte er sie nicht alle gewinnen.
Mobile Visionen: Tung setzt vor allem auf Spiele für
Smart­phones und Tablets. Bei der Entwicklung lässt er
seinen Mitarbeitern viele Freiheiten.
11
12
MANUEL UHLITZSCH / MAGIC INTERNET
Hier spielt die Musik: Über 20 Millionen Songs, rund 57.000 Videos und jede
Menge exklusive Inhalte. All das bietet die digitale Plattform AMPYA . Auf-gebaut haben sie Manuel Uhlitzsch, Geschäftsführer der Magic Internet GmbH,
und sein Team – ein hartes Stück Arbeit und eine aufregende Zeit.
Die Idee
Eine Musik-Plattform, auf der Nutzer nicht nur Lieder hören können, sondern auch
Videos schauen, Neuigkeiten erfahren und an exklusiven Events teilnehmen. „Wir
wollten Musik-Fans einen digitalen Hafen bieten, der sie rundum versorgt – und
ihnen so mehr bietet als Anbieter wie ‚Spotify’ und Co.“, erklärt Manuel Uhlitzsch,
Geschäftsführer der ProSiebenSat.1 -Tochter Magic Internet GmbH. Erst analysieren
die Internet-Profis den Markt, erklären dann ihre Strategie in einem Businessplan
und präsentieren ihr Konzept anschließend dem Vorstand der ProSiebenSat.1 Group.
„Allen war klar, dass dieses Projekt komplex ist, aber auch viel Potential birgt“, sagt
Manuel. Ende 2011 gibt das Board um den Vorstandsvorsitzenden Thomas Ebeling
sein „Go“.
Ganz neue Töne: Mit der Plattform AMPYA will Manuel
­gemeinsam mit seinem Team die Art und Weise revolutionieren, wie Menschen im Internet Musik erleben.
Die Umsetzung
Manuel und seine Mitstreiter stürzen sich in die Arbeit. Sie müssen zahlreiche Herausforderungen gleichzeitig meistern. Gemeinsam mit einem Technologie--Dienstleister entwickeln sie die Software, die Basis der Plattform. Mit den Platten-firmen
verhandeln sie über die Lizenzen, den Schlüssel zu den Inhalten. Parallel beginnt
eine Redaktion mit dem Testbetrieb. Schließlich soll AMPYA sieben Tage die Woche,
24 Stunden am Tag über Neuigkeiten aus der Welt der Musik berichten – in Artikeln
und in Videos.
„Wir haben es geschafft, ein Team aus sehr guten Entwicklern, Produktmanagern,
Marketingspezialisten und Redakteuren zusammenzustellen, die bereits Erfahrun-gen bei großen Digital-Companies, Start-ups oder eigenen Gründungen gesammelt hatten“, sagt Manuel. Mit anderen Worten: Sie alle sind Eigenverantwortung
und einen schnellen Rhythmus gewohnt. Die gemeinsame Vision beflügelt das Team
zusätzlich. „Jeder hat alles gegeben, die Stimmung war euphorisch“, erinnert sich
Manuel. Als Führungskraft legt er großen Wert auf Transparenz. Mindestens einmal
pro Woche spricht er mit seinen Mitarbeitern über aktuelle Entwicklungen, Rückschläge und Durchbrüche des Start-ups – eine Gewohnheit, die er bis heute beibehält.
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»Mit AMPYA haben
wir eine Musik-­
Marke aufgebaut,
die mehr ist als
ein Streaming-Dienst.«
Manuel Uhlitzsch
Geschäftsführer, Magic Internet GmbH
Neben dem Einsatz seines Teams profitiert er von der Unterstützung aus dem -Konzern. „Viele Top-Führungskräfte haben uns mit ihrem Wissen und ihren Kontakten
geholfen“, sagt er. Es ist ein Kraftakt, aber er gelingt: Im Sommer 2013 ist die Software einsatzbereit, alle Lizenzen sind erworben, die Redaktion ist eingespielt. Am
5. Juni geht AMPYA live.
Das Ergebnis
Vier Tage lang feiert das Team den Launch mit einem eigenen Pop-up-Store in Berlin.
Bands geben Konzerte, Besucher können AMPYA testen. Weitere Events folgen:
-Top-Star Lady Gaga präsentiert ihr Album „Art Pop“ weltweit zuerst auf AMPYA und
spielt ein Exklusiv-Konzert für die Nutzer der Plattform. Das kommt an: Nach einem
halben Jahr verzeichnet AMPYA zahlreiche zahlende Abonnenten und rund eine
halbe Millionen Downloads der mobilen App. „Wir sind vom Feedback überwältigt,
das gibt uns Schwung für die nächsten Schritte“, sagt Manuel. Die Revolution hat
gerade erst begonnen.
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»Indem TV und Online an einem
Strang gezogen haben, konnten
wir den Flut-Opfern helfen.«
Christian Schaller
Head of crossdivisional Synergies und
Deputy Vice President Factual, SAT.1
CHRISTIAN SCHALLER / SAT.1
Digitales Sammelbecken: Während der Hochwasser-Katastrophe in Deutschland kam Christian Schaller, Head of crossdivisional Synergies und Deputy Vice
President Factual SAT.1 , die Idee zu einem neuen Hilfsportal. An wen er sich
wenden konnte, wusste er sofort. Schließlich hatte er kurz vorher einige Tage
bei den Online-Kollegen verbracht. Kaum hatte er eine Mail geschrieben ging
­alles ganz schnell.
Christian, wie kamst Du auf die Idee zum Hilfsportal für Betroffene des
­Hochwassers im Frühsommer 2013?
Als die Flut Deutschland traf, haben wir im TV mit unseren Info-Formaten Tag und
Nacht berichtet. Dabei fiel mir in meiner damaligen Position als Head of Information
auf, dass sich Betroffene und Helfer vor allem über soziale Medien wie Twitter, Instagram oder Tumblr verständigen. Da dachte ich: Es wäre großartig, wenn wir diese
Nachrichten bündeln könnten. Wie es der Zufall wollte, hatte ich kurz vorher ein paar
Tage bei unseren Digital-Kollegen verbracht. Schließlich sollen unsere TV- und
Digital-­Abteilungen künftig noch stärker zusammenwachsen. So wusste ich gleich,
an wen ich mich mit meiner Idee wenden kann.
Wie ging es weiter?
Alles passierte unglaublich schnell. Bereits nach drei Stunden meldete sich Matthias
Mehner, unser heutiger Leiter Social Media im Digital Marketing, mit einem Konzept.
So konnten wir noch am selben Tag die Flut-Meldungen aus den sozialen Medien
in Echtzeit auf unserer Webseite sammeln und nach Orten sortieren. Suchte jemand
etwa in Dresden Sandsäcke, konnten Helfer diese gezielt liefern. Kaum hatten wir
die Seite in unseren TV-Nachrichten und den Magazinen vorgestellt, schossen die
Klickzahlen nach oben. Um die Betreuung der Seite haben sich unsere Kollegen von
Sat 1 .de gekümmert.
Was war der Schlüssel zum Erfolg dieses Projekts?
Dass wir alle an einem Strang gezogen haben. Dank des Know-hows unserer Digital-­
Kollegen war die Plattform schnell einsatzbereit und dank der Reichweite unserer
TV-Sender konnten wir die Betroffenen sofort über das Angebot informieren. Auf
diese Weise konnten wir unsere Stärken verknüpfen. Und meine Erfahrung aus
­diesem Projekt kann ich heute in meine neue Aufgabe einbringen. Denn seit vergan­
genem Herbst kümmere ich mich als Head of crossdivisional Synergies verstärkt
um die weitere Verzahnung von TV und Digital. Ich bin mir sicher: Gemeinsam können
­wir noch viel auf die Beine stellen.
UNTERNEHMERTUM
> INNOVATION
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> TALENTE
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15
THOMAS P. OFFNER / SEVENVENTURES
Starthilfe für Gründer: Das Förderprogramm ProSiebenSat.1 Accelerator
­unterstützt junge Start-ups mit einem Intensivprogramm. Drei Monate lang
profitieren die Unternehmer-Talente unter anderem von neuem Kapital,
­m odernen Büroräumen und dem Austausch mit Experten und anderen Teil­
nehmern. Accelerator-Mitbegründer Thomas P. Offner erklärt das Konzept
und verrät, worauf Bewerber achten sollten.
Thomas, Du betreust den ProSiebenSat.1 Accelerator, ein Programm, das junge
Start-ups in ihrer Entwicklung unterstützt und begleitet. Was muss ein
Start-up mitbringen, damit es funktioniert?
Entscheidend ist das Team. Wir schauen immer ganz genau: Wer steht hinter dieser
Geschäftsidee? Verstehen die den Markt? Haben sie vielleicht schon in einem ähnlichen Unternehmen Erfahrung gesammelt? Bei einem ganz jungen Start-up gibt
es meist noch sehr wenige harte Fakten, deshalb musst Du Dich auch viel auf Dein
Bauchgefühl verlassen: Wenn ich am Ende der ersten Vorstellung davon überzeugt
bin, dass ich in dieses Projekt auch mein eigenes Geld stecken würde, dann nehmen
wir es. Wenn ich aber das Gefühl habe, vor uns steht nur ein guter Schauspieler, dann
wird das nichts. Gründer brauchen viel Durchhaltevermögen: Die meisten Start-ups
haben zu wenig Cash, zu wenig Leute und zu große Ambitionen. Nur wer Tiefschläge
und Enttäuschungen aushalten kann, steht die Anfangsphase durch.
Du hast selbst einige Start-ups gegründet, bevor Du zur SevenVentures GmbH
gekommen bist. Welche der Accelerator-Maßnahmen ist aus Deiner Erfahrung
besonders wichtig für die jungen Unternehmen?
Es ist das Zusammenspiel aller Elemente: Wir geben den Start-ups nicht nur
25.000 Euro K
­ apital, sondern auch Büroräume und eine komplette Infrastruktur. Auf
diese Weise müssen sie sich weniger um organisatorische Fragen kümmern und können sich ganz auf ihr Geschäft konzentrieren. Dann unterstützen wir sie mit unserer
Expertise. Allerdings geben wir nur Empfehlungen, am Ende sind es die Gründer,
die entscheiden, welchen Weg sie einschlagen wollen. Wie erfolgreich unsere Maßnahmen waren, zeigt sich in der Folgefinanzierung: Wenn wir ein Unternehmen in
drei Monaten so weit bringen, dass die Gründer danach Investoren finden, haben wir
einen guten Job gemacht.
Und wie profitiert die ProSiebenSat.1 Group von dem Programm?
Durch die Start-ups in unserem Haus erhalten wir direkten Zugang zu den Entwicklungen der Zukunft: Welche Produkte gibt es? Wie sehen neue Businessmodelle aus?
Und was bedeutet das für uns? Das Programm ist weniger auf einen finanziellen
Erfolg ausgelegt, als vielmehr auf einen inhaltlichen: Start-ups sind der fruchtbarste
Boden für Innovationen, sie entwickeln das digitale Zeitalter permanent weiter und
werden auch unseren Konzern ins nächste Jahrhundert bringen. »Start-ups sind der beste
Boden für Innovationen —
sie bringen unseren Konzern voran.«
Thomas P. Offner
Senior Investment Manager, SevenVentures GmbH
16
INNOVATION
ProSiebenSat.1 gestaltet die digitale
Zukunft mit eigenen Ideen. Das
­Unternehmen unterstützt Mitarbei­
ter und Führungskräfte dabei, neue
Angebote zu entwickeln und um­
zusetzen – mit einer offenen Unter­
nehmenskultur und Programmen,
die die Innovationskraft des Konzerns
­stärken.
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INNOVATION
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17
18 Jerome S. Engel
Innovationsexperte an der University of California in Berkeley
»Medienhäuser müssen offen für Neues sein —
intern genauso wie für Impulse von Außen.«
22 Katja Hahn
Redaktionsleiterin Galileo, ProSiebenSat.1 Media AG
»Ideen entwickeln und Kontakte knüpfen —
das Innovation Camp zahlt sich für jeden aus.«
24 Markan Karajica
Vorsitzender der Geschäftsführung, ProSiebenSat.1 Digital GmbH
»Die Learning Expedition in Asien war inspirierend —
wir haben viele Ideen mitgebracht.«
26 Lennart Parke
Senior Manager Business Development, SevenVentures GmbH
»Aus den USA habe ich Partner mitgebracht und einen
geschärften Unternehmergeist.«
28 Sabine Eckhardt
Geschäftsführerin, SevenOne AdFactory
»Für unsere Kunden planen wir maßgeschneiderte
360-Grad-Lösungen und neue Werbeformen.«
30 Christian Gersmeier
Social Media Manager, ProSiebenSat.1 Digital GmbH
»Als Berufsanfänger sofort ein eigenes Projekt leiten —
das war eine tolle Chance.«
31 Martin Krautsieder
Senior Research Manager, SevenOne Media
»Neue Ideen will ich sofort aus­probieren.
Zum Glück gehört genau das zu meinem Job.«
18
»Medienhäuser müssen offen für
Neues sein — intern genauso wie
für Impulse von Außen.«
Professor Jerome S. Engel
Innovationsexperte an der University of California in Berkeley
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PROFESSOR JEROME S. ENGEL / UNIVERSITY OF CALIFORNIA IN BERKELEY
Was Innovationen treibt: Unternehmen, die vom digitalen Wandel profitieren
wollen, müssen ihn mitgestalten. Deshalb setzt die ProSiebenSat.1 Group auf
­eigene Innovationen – und steht dabei unter anderem in Kontakt mit Professor
Jerome S. Engel von der University of California. Der Innovations-Experte
­erforscht, wie Unternehmen Boden für Neues bereiten können. Hier seine sechs
wichtigsten Ansätze:
1 . Neue Perspektiven schaffen
Jede Innovation entsteht aus Ideen. Und auf Ideen kommen Menschen. Wer also den
Einfallsreichtum seiner Mitarbeiter fördert, steigert die Chancen auf Innovationen.
„Jeder Mensch ist kreativ“, sagt Professor Jerome S. Engel, „dieses Potential muss
nur geweckt werden – zum Beispiel durch ‚Reframing’“. Das Prinzip: Wer gewohnte
Herausforderungen in ungewohnten Zusammenhängen betrachtet, kommt auf neue
Lösungen.
„Eine Möglichkeit, solche neuen Perspektiven zu schaffen sind Reisen“, sagt Professor Jerome S. Engel. Zu erleben, wie Menschen in anderen Kulturen etwa mit Medien
umgehen, kann Anstöße für die eigene Arbeit geben. Auch deswegen schickt die
ProSiebenSat.1 Group regelmäßig ausgewählte Mitarbeiter und Führungskräfte auf
so genannte Learning Expeditions. Rund eine Woche verbringen die Kollegen an
Orten wie dem Silicon Valley in den USA , Seoul in Südkorea oder auch im deutschen
Ruhrgebiet. Dort besuchen sie unter anderem Unternehmen, Start-ups oder Forscher – und gewinnen so neue Sichtweisen auf das Mediengeschäft.
2 . Austausch fördern
Wirklich neue Ideen sind selten. Viele Innovationen entstehen, indem vorhandenes
Wissen neu kombiniert wird. „Deswegen sollten Unternehmen ihre Experten
aus ­verschiedenen Fachbereichen miteinander in Kontakt bringen“, sagt Professor
Jerome S. Engel. Nur wer weiß, dass es den anderen gibt und wie er tickt, kann Ideen
miteinander teilen und so gemeinsam Innovationen anschieben.
Auch hier setzt ProSiebenSat.1 an. Bestes Beispiel: Die Innovation Camps. Zu diesen
lädt das Unternehmen Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen ein und stellt
ihnen eine konkrete Aufgabe. So kommt es vor, dass eine Leiterin der Rechtsabteilung mit einem TV-Redakteur und einer Web-Entwicklerin ein Konzept für ein
Mobile-­Game entwickelt. Das Rezept geht auf: Die Fachkräfte bleiben meistens auch
nach der Initiative im Austausch. Und aus den Konzepten entstehen regelmäßig
neue Angebote und Produkte der ProSiebenSat.1 Group.
3 . Experimente wagen (und Fehler akzeptieren)
Wer Neues entdecken will, muss unbekannte Pfade betreten – und in Kauf nehmen,
dass er sich unterwegs ab und zu verläuft. Gleiches gilt für Konzerne, die Inno­
vationen vorantreiben wollen. „Niemand kann die Zukunft perfekt voraussagen.
­Deswegen müssen gerade Medienhäuser viele Wege testen und akzeptieren, dass
nicht jeder ans Ziel führen wird“, sagt Professor Jerome S. Engel. Dabei geht
es nicht darum, Fehler zu fördern, sondern sie als Teil einer Entwicklung zu sehen –
eine Philosophie, nach der auch die ProSiebenSat.1 Group handelt.
Von Games über Smartphone-Apps bis zu Web-Shows: In allen Bereichen ermuntert
das Unternehmen seine Mitarbeiter, eigene Ideen zu entwickeln. Wenn diese überzeugen, werden sie oft auch umgesetzt. Konkrete Beispiele: Ein Mitarbeiter konzipierte
ein Befragungs-Tool, ein anderer ein Auswertungssystem für soziale Netzwerke.
Beide Innovationen wendet die ProSiebenSat.1 Group heute erfolgreich an.
19
20
4 . Auf Inhalte setzen
Nirgendwo entstehen derzeit so viele Innovationen wie in der digitalen Welt. Ob
soziale Netzwerke, Video-Portale oder Musik-Dienste: Beinahe täglich starten neue
Anwendungen, und alle versprechen neue technische Möglichkeiten. „Doch ob sich
ein Angebot durchsetzt, entscheiden die Inhalte“, sagt Professor Jerome S. Engel.
Für die ProSiebenSat.1 Group bedeutet dies einen großen Vorteil. Als Medienhaus
sind Inhalte ihr Kerngeschäft: Von Spielfilmen und TV-Sendungen über Web-Shows
im Internet bis hin zu Online-Games und Musik. Dank ihres breiten Angebots kann
die ProSiebenSat.1 Group sämtliche digitale Plattformen und Technologien jederzeit
optimal nutzen.
Darüber hinaus kann das Unternehmen für jede Anforderung maßgeschneiderte
Angebote produzieren. Dies gilt unabhängig voneinander für redaktionelle Inhalte
genauso wie für Lösungen für Werbekunden. Bestes Beispiel: Die SevenOne
­AdFactory. Gemeinsam mit ihren Partnern entwirft die Full Service Agentur permanent neue, multimediale Konzepte und bettet sie in die Plattformen der
ProSiebenSat.1 Group ein.
5. Partnerschaften eingehen
Google, Facebook, Twitter: Gerade in der digitalen Welt stecken hinter großen Innovationen ursprünglich oft kleine Unternehmen. Das ist kein Zufall: In mancher Hinsicht
sind aufstrebende Start-ups flexibler als große Konzerne. „Wenn beide zu einem frühen Zeitpunkt Partnerschaften miteinander eingehen, können alle gewinnen“, sagt
Professor Jerome S. Engel. So bietet die ProSiebenSat.1 Group vielversprechenden
Start-ups zum Beispiel Werbeplätze auf ihren TV-Sendern und Online-Plattformen.
Im Gegenzug sichert sich das Medienhaus Umsatz- oder Unternehmensbeteiligungen
und kann das Know-how der Partner für eigene Projekte nutzen.
Um die besten Partner zu finden, müssen Medienhäuser den Markt genau beobachten. „Dafür sollten sie besonders in den ‚Clusters of Innovation’ gut vernetzt sein“,
sagt Professor Jerome S. Engel. Gemeint sind Ansammlungen innovativer Start-ups
in bestimmten Regionen – etwa im Silicon Valley in Kalifornien. Dank eines eigenen
Büros vor Ort konnte die ProSiebenSat.1 Group dort bereits zahlreiche Partnerschaften aufbauen. In Deutschland gilt Berlin als Herz der Start-up-Szene. Hier ist
ProSiebenSat.1 unter anderem mit Studio71 vertreten, ein rasant wachsendes Multi-Channel-Network für Bewegtbild-Inhalte im Internet. Außerdem betreibt das
­M edienhaus den ProSiebenSat.1 Accelerator, ein Förderprogramm, das Start-ups
in der frühen Gründungsphase unterstützt und so den Innovationsstandort
­D eutschland stärkt.
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6 . Sich Zeit geben
Veränderungen wie der digitale Wandel stellen Konzerne vor große Herausforderungen. Diese müssen sie angehen – konsequent, aber nicht überhastet. „Manche
Unternehmen wollen sofort alles umwerfen. Aber Veränderungen brauchen Zeit“,
sagt Professor Jerome S. Engel. Wer zehn Schritte auf einmal gehen will, merkt
nicht, wenn er den dritten in die falsche Richtung setzt und sein Weg anschließend
in die Irre führt.
Aus diesem Grund verfolgt ProSiebenSat.1 den Weg in die digitale Zukunft entschlossen Schritt für Schritt. Schlägt etwa ein frisch entwickeltes mobiles Spiel für Smartphones nicht direkt ein, analysieren die Games-Spezialisten warum und justieren im
Zweifel nach. Mit anderen Worten: Die ProSiebenSat.1 Group gibt ihren Innovationen
Zeit und den Menschen, die dahinter stehen genauso.
Der Innovations-Experte: Professor Jerome S. Engel lehrt und forscht am Standort
Berkeley der University of California. Er ist der Gründer und emeritierte Leiter des
Lester Center of Entrepreneurship. Für seine Forschung im Bereich Unternehmertum und Innovation wurde er vielfach ausgezeichnet. Als Gast-Professor und -Redner ist Engel weltweit gefragt. So entstand auch der Kontakt zur ProSiebenSat.1
Group: Während einer Learning Expedition in Kalifornien hörten Mitarbeiter des
Konzerns unter anderem einen Vortrag des Experten.
Innovationen im Blick: Professor Jerome S. Engel
erforscht in Berkeley, Kalifornien, wie Unternehmen
den Erfindergeist ­ihrer Mitarbeiter fördern können.
22
»Ideen entwickeln und
Kontakte knüpfen — das
Innovation Camp zahlt
sich für jeden aus.«
Katja Hahn
Redaktionsleiterin Galileo, ProSiebenSat.1 Media AG
KATJA HAHN & HERBY MARCHETTI / PROSIEBENSAT.1 MEDIA AG
Nach vorne denken: Eine Woche setzen Herby Marchetti, Strategy & Innovation
Officer, und Katja Hahn, Redaktionsleiterin Galileo, in ihren eigentlichen Jobs
aus und nehmen an so genannten Innovation Camps teil. Mit Kollegen aus
­verschiedenen Abteilungen entwickeln sie Konzepte für digitale Angebote –
und lernen ihr Unternehmen von ganz neuen Seiten kennen.
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23
Digitale Pioniere: Im Innovation Camp entwickeln Katja
und Herby Konzepte für neue Angebote der ProSiebenSat.1
Group und präsentieren sie dem Vorstand.
Unser Ziel
Katja: Wie der Name schon sagt, sollen wir im Innovation Camp Innovationen
­entwickeln. Und das zusammen mit Mitarbeitern aus anderen Bereichen der
ProSiebenSat.1 Group. Dafür stellen unsere Chefs uns acht Tage frei. Die Themen
werden vorgegeben: Meine Gruppe hat die Aufgabe, ein Angebot zu erarbeiten,
das die Kompetenz unserer TV-Sender, mit Bewegtbild Emotionen zu erzeugen, in
digitale Geschäftsfelder überträgt.
Herby: In unserem Team hieß es: Entwickelt eine Watch-Klick-Buy-Lösung. Also ein
Angebot, das unsere Zuschauer während des Fernsehens zum Einkaufen gerade
gesehener Produkte einlädt. Was uns verbindet: Niemand von uns ist Spezialist für
dieses Thema. Aber gerade das macht die Sache spannend.
Unser Weg
Herby: Am ersten Tag spinnen wir einfach darauf los. Jeder sagt, was ihm spontan
einfällt. Schnell kommen über 100 Ideen zusammen. Wir einigen uns auf eine crossmediale TV-Commerce-Lösung. Schritt für Schritt gehen wir nach der so genannten
„Design Thinking“-Methode vor – ein systematischer Ansatz zur Entwicklung und
Umsetzung neuer Ideen. Als Ratgeber stehen uns während des gesamten Projekts
drei Experten für diese Methode zur Seite.
Katja: Unsere Gruppe entwirft eine App, deren Nutzer TV-Inhalte nach ihrem Zeitbudget filtern können. Außerdem wollen wir eine interaktive Dating-Show ent­
wickeln. Herzblatt digital sozusagen. Schließlich nutzen Millionen Menschen Dating-­
Portale im Internet, entsprechende Unterhaltungs-Angebote finden sie dort aber
kaum. Als erstes führen wir Gespräche mit Experten, dann basteln wir einen ersten
Webseiten-Entwurf. Arbeitstitel: „Ways of Love“.
Herby: Mittlerweile lernen wir uns in der Gruppe besser kennen. Jeder Teilnehmer
bringt seine Stärken und sein Wissen ein. So erfahren wir nebenbei viel darüber,
womit sich die Kollegen im Konzern beschäftigen. In den Diskussionen sind die Rückmeldungen unserer Stakeholder besonders hilfreich. Das sind jene drei Geschäftsführer, die unsere Aufgabe formuliert haben und uns nun als Sparringpartner unterstützen.
Katja: Die Arbeit schweißt zusammen. Wir treffen uns nach Feierabend und feilen an
der Präsentation. Manche Mitstreiter offenbaren ungeahnte Talente. Ein Kollege aus
der Rechtsabteilung komponiert etwa einen Titel-Song. Die Mühe zahlt sich aus: Der
Vorstand gibt grünes Licht, wie dürfen das Konzept im Konzern anbieten.
Herby: Wir können ebenfalls in die Umsetzung gehen. Auch persönlich profitiere ich
bis heute von der intensiven Zeit im Innovation Camp. Mit vielen Teilnehmern stehe
ich immer noch in Kontakt: Mein Netzwerk im Konzern ist auf jeden Fall gewachsen.
Katja: Bei mir wirken sich die Erfahrungen aus dem Innovation Camp auch auf meine
Arbeit aus. Wenn ich für „Galileo“ Ideen entwickele, nutze ich manchmal Techniken
der „Design Thinking“-Methode. Und wenn ich merke, Themen könnten auch für eine
andere Abteilung interessant sein, weiß ich, wen ich dort anrufen kann.
24
»Die Learning Ex­
pedition in Asien
war inspirierend —
wir haben viele
Ideen mitgebracht.«
Markan Karajica
Vorsitzender der Geschäftsführung,
ProSiebenSat.1 Digital GmbH
MARKAN KARAJICA / PROSIEBENSAT.1 DIGITAL
Lernen ohne Grenzen: Für eine Learning Expedition fliegt Markan Karajica,
­ orsitzender Geschäftsführer der ProSiebenSat.1 Digital GmbH, mit rund
v
20 Kollegen nach Fernost und taucht dort in fremde Kulturen ein. In Südkorea
und Hongkong besucht die Gruppe Medienhäuser, Start-ups, Forscher, aber
auch ganz normale Familien und gewinnt viele Anregungen für eigene Projekte.
Unser Ziel
Seoul steht auf unseren Flugtickets. In Südkorea und Hongkong sollen wir eine
Woche lang Eindrücke und neue Ideen sammeln. Neben mir sind rund 20 Kollegen
aus dem ganzen Konzern an Bord. Learning Expedition heißt das Ganze und wir
haben viel vor.
Unser Weg
Kaum sind wir gelandet, warten auch schon die ersten Termine. Unser Zeitplan ist
eng und soll es in den nächsten Tagen bleiben. Wir besuchen Medienhäuser,
Games-Unternehmen, Start-ups, Future-Labs und verbringen in kleinen Gruppen
einen Nachmittag in südkoreanischen Familien.
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25
Geballtes Wissen: In Fernost studierte Markan besonders
die asiatischen Live-Stream-Shows und übernahm an­
schießend einige Ansätze für Plattformen wie MyVideo.
Was sofort auffällt: In Sachen Digitalisierung sind uns die beiden Regionen um drei
bis vier Schritte voraus. Alle Bewohner haben überall Zugang zu Breitband-Internet,
in der U-Bahn spielen Jung und Alt Online-Games auf ihren Smartphones. Auch
Micro-Payment ist weit verbreitet: eine Online-Zahlweise, bei der Nutzer für neue
Inhalte regelmäßig kleinere Beträge per Klick überweisen. Fast alle Medienhäuser,
die wir besuchen, bieten diese Methode in ihren Apps an – die Menschen haben sich
längst daran gewöhnt.
Tagsüber hören wir zu, abends diskutieren wir und am nächsten Morgen fassen wir
zusammen, was wir aus dem Erlebten konkret lernen können. Ganz schön anstrengend, aber auch enorm inspirierend. Meine Arbeitsgruppe konzentriert sich auf
Live-Streamings, also Echtzeit-Übertragungen von Shows und Sendungen im Internet. Auf diese Weise können Nutzer zum Beispiel unterwegs auf ihren Smartphones
und Tablets fernsehen – auch das ist in Südkorea und Hongkong längst Alltag.
Zurück in Deutschland übernehmen wir einige Ansätze für unsere eigene Web-Show
„Let’s Play Together“ auf unserer Online-Plattform MyVideo.
Aber nicht nur in Sachen Know-how hat die Learning Expedition meinen Horizont
erweitert. Zu vielen der mitgereisten Kollegen aus anderen Fachbereichen habe ich
heute noch Kontakt. Mit einem Redakteur der Sendung „The Voice of Germany“ in
SAT.1 und auf ProSieben habe ich anschließend sogar gemeinsame Projekte gestartet.
26
LENNART PARKE / SEVENVENTURES
Nächster Halt Kalifornien: Für drei Wochen wechselt Lennart Parke, Senior
­Manager Business Development bei der SevenVentures GmbH, ins Auslands-­
Büro der ProSiebenSat.1 Group in San Francisco. Von dort erkundet er neue
Technologien und Businessmodelle, knüpft Kontakte zu möglichen Geschäftspartnern — und taucht in die faszinierende Welt der Start-up-Szene des Silicon
Valleys ein.
Mein Ziel
Was sind die heißesten Start-ups? Welche Technologien setzen sich als nächstes
durch? Mit welchen Unternehmen könnte die ProSiebenSat.1 Group Kooperationen
schließen? Auf Fragen wie diese soll ich während meines dreiwöchigen Aufenthalts
in Kalifornien Antworten finden. Ich soll Impulse mitbringen, die unser Geschäft weiter vorantreiben können.
Erst Barbecue, dann Business: Im Silicon Valley
lernte Lennart viele spätere Geschäftspartner auf
Branchen-Treffs nach Feierabend kennen.
Mein Weg
Einen Monat vor Abflug starte ich mit den Vorbereitungen. Konkret soll ich in den
USA Kontakte zu Start-ups aus dem Mobile-Bereich knüpfen, also zum Beispiel zu
App-Entwicklern, App-Vermarktern oder so genannten Analytics Companies. Dank
des Netzwerks der Kollegen in Kalifornien kann ich schon von München aus erste
Termine vereinbaren. Schnell stelle ich fest, wie entscheidend persönliche Bekanntschaften im Silicon Valley sind. Anfragen beantworten vor allem Gründer renommierter Start-ups nur, wenn du eine Empfehlung aus ihrem Umfeld mitbringst. Dann
allerdings empfangen sie dich ausgesprochen offen – zum Beispiel bei einem Bar­
becue nach Feierabend. Während solchen informellen ersten Terminen können sich
die Beteiligten beschnuppern und offen über Möglichkeiten einer Zusammenarbeit
sprechen. Finden sich Anknüpfungspunkte, verabreden beide Seiten einen offiziellen Termin. Dann wird über Konkretes gesprochen.
Diese ersten lockeren Kennenlern-Treffen leiten nicht nur Geschäfte ein, sie sind
überhaupt der Schlüssel zum Silicon-Valley-Netzwerk. Genau diese Erfahrung mache
ich vor Ort: Fast jeder, mit dem ich über mögliche Kooperationen rede, gibt mir Kontaktdaten weiterer Ansprechpartner. Auch sonst verstehe ich jeden Tag besser,
warum das Silicon Valley der perfekte Ort ist, um neue Trends zu entdecken. Unkomplizierte Finanzierungsmöglichkeiten, eine perfekte Infrastruktur und die Nähe zu
erstklassigen US-Universitäten und Unternehmen ziehen Querdenker aus aller Welt
an. Mit wem ich auch spreche, der Austausch ist immer spannend. Nach drei Wochen
vor Ort bringe ich neben zahlreichen Ideen auch drei konkrete Optionen für Partnerschaften mit.
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Was mich im Silicon Valley darüber hinaus beeindruckt: Die unbändige Lust der Menschen, Neues zu schaffen und auszuprobieren. So kennen Gründer dort keine endlosen Testläufe in Laborumgebungen. Innovative Geschäftsmodelle und Technologien
erproben sie sofort am Markt. Was nicht funktioniert, verbessern sie eben – so lange
bis sie das perfekte Modell gefunden haben. Dieser Macher-Spirit ist unheimlich
ansteckend.
»Aus den USA habe ich Partner
mitgebracht und einen
­geschärften Unternehmergeist.«
Lennart Parke
Senior Manager Business Development,
SevenVentures GmbH
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»Für unsere Kunden planen
wir maßgeschneiderte
360-Grad-Lösungen und
neue Werbeformen.«
Sabine Eckhardt
Geschäftsführerin, SevenOne AdFactory
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SABINE ECKHARDT / SEVENONE ADFACTORY
Vernetztes Marketing: Mit ihren Teams entwickelt Sabine Eckhardt, Geschäftsführerin der SevenOne AdFactory, Kommunikations-Lösungen für ihre Kunden –
und setzt so immer wieder neue Maßstäbe im Markt. Neben ihrer Innovationskraft überzeugt die Unit durch den direkten Zugang zu sämtlichen Plattformen
der ProSiebenSat.1 Group. So lassen sich Kampagnen perfekt mit den Inhalten
des Medienhauses verknüpfen.
Unser Ziel
Wir wollen die Marken unserer Kunden stets aufs Neue mit Innovationskraft und
Know-how zum Strahlen bringen.
Unser Weg
Zunächst definieren wir gemeinsam mit unseren Kunden das jeweilige Kommunikationsziel. Etwa für einen Autobauer, der ein neues Modell mit einer cross-medialen
Kampagne einführen will oder für eine Getränkemarke, die ihr Engagement für eine
gute Sache vorantreiben möchte. Wir entwickeln für jede Herausforderung eine passende Lösung.
Unsere Vorteile
Wir sind erstens ein sehr innovatives Team und haben bereits ­zahlreiche neue Werbeformen im Markt etabliert. Zweitens haben wir als Teil der ProSiebenSat.1 Group
direkten Zugang zu sämtlichen Plattformen des Konzerns – seien es TV-Sender,
Online-Angebote oder mobile Apps. So können wir eine Kampagne ­über verschiedene
Medien verbreiten und sie dabei auch noch perfekt mit deren Inhalten verknüpfen.
Ein Beispiel
Für unseren Partner McDonald‘s haben wir eine Kampagne in die Tele­novela „Anna
­ ktive Werbeagenund die Liebe“ in SAT.1 integriert. Zu deren Schauplätzen zählt eine fi
tur, die nun einen Auftrag für eine McDonald’s-Kampagne gewinnt. Diese entsteht
unter anderem mit Hilfe der Facebook-Fans der Serie und wird anschließend real in
Deutschland geschaltet. Genau das verstehen wir unter einer 360 -Grad-Lösung.
Über 400 solcher Konzepte entwickeln wir pro Jahr. Darunter auch immer wieder
ganz neue Ansätze, wie die so genannten Topicbreaks – Werbeblöcke, in denen wir
nur Spots zu bestimmten Themen, wie etwa Beauty-Produkte, senden. Für alle diese
Lösungen brauchen wir kreative Köpfe. Dabei sind wir besonders an Querdenkern
interessiert. Schließlich leben wir davon, immer wieder neue Ideen zu finden. Aber
auch Strategen finden ihren Platz bei uns. Sie planen die Projekte und ermöglichen
eine effiziente Umsetzung.
Querdenken aus Überzeugung: Auf der Suche nach
­innovativen Kommunikations-Lösungen setzt Sabine
auf Mitarbeiter, die Werbung neu erfinden wollen.
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CHRISTIAN GERSMEIER / PROSIEBENSAT.1 DIGITAL
Verstehen, was klickt: Dank eines neuen Auswertungs-Systems weiß die ProSiebenSat.1 Group ganz genau, wie sie von ihren Social-Media-Aktivitäten profitiert und wie Redakteure die Reichweiten ihrer Einträge auf Facebook und Co.
steigern können. Mitentwickler Christian Gersmeier erklärt, wie das Werkzeug
funktioniert und warum er das Projekt als Berufsanfänger steuern durfte.
Christian, gleich nach Deinem Start bei der ProSiebenSat.1 Digital GmbH hast
Du ein neues System zur Auswertung von Social-Media-Aktivitäten aufgebaut.
In einem Jahr vom Studenten zum Entwickler – wie geht das?
Ein großer Vorteil war, dass ich schon in meiner Master-Arbeit erforscht hatte, nach
welchen Regeln Facebook die Einträge seiner Nutzer sortiert. Da hat mich meine
neue Chefin gleich mit der Entwicklung eines so genannten KPI -Systems beauftragt.
Es sollte zeigen, wie die ProSiebenSat.1 Group von ihren Social-Media-Aktivitäten
profitiert. Ich war froh über die Chance, hatte aber auch Respekt vor der Verantwortung.
Was genau ist neu an dem Auswertungs-System?
Kurz gesagt: Wir erfassen, wie viele Menschen wir über Social-Media-Kanäle erreichen und wie viel Geld wir letztendlich damit verdienen. Bislang messen die meisten
Unternehmen ihren Erfolg auf Facebook allein an der Zahl ihrer Fans. Aber das sagt
nichts darüber aus, wie viele Nutzer Einträge tatsächlich lesen oder auf die empfohlenen Links klicken. Unser System erfasst zum Beispiel, wie viele Nutzer über Facebook auf unsere Webseiten wie ProSieben.de oder MyVideo.de gelangen und dort
ein Video anschauen. Dieses Wissen hilft auch unseren Social-Media-Redakteuren.
Wie das?
Anhand unserer Daten können wir zum Beispiel analysieren, welche Art von Facebook-Post die meisten Nutzer erreicht. Einträge mit Bild laufen zum Beispiel besser
als jene mit Video. Solche Erkenntnisse helfen den Redakteuren, die Reichweite ihrer
Seiten auszubauen. Wenn die Strategie aufgeht, kann man regelrecht zusehen, wie
die Zahlen in die Höhe schießen. Das macht schon stolz!
»Als Berufs­anfänger
sofort ein eigenes
­Projekt leiten —
das war eine tolle
Chance.«
Christian Gersmeier
Social Media Manager,
ProSiebenSat.1 Digital GmbH
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»Neue Ideen will
ich sofort aus­
probieren. Zum
Glück gehört
genau das zu
meinem Job.«
Martin Krautsieder
Senior Research Manager,
SevenOne Media
MARTIN KRAUTSIEDER / SEVENONE MEDIA
Direkter Draht: Die Zuschauer auf ihrem TV-Bildschirm befragen – das muss
doch möglich sein, dachte sich Martin Krautsieder, Senior Research Manager
bei SevenOne Media, und entwickelt mit seinem Team eine neuartige Software.
Wie es dazu kam, was die größten Herausforderungen waren und wie ihm das
Projekt eine Reise nach Los Angeles ermöglichte, erzählt er hier.
Martin, als Senior Research Manager suchst Du ständig nach neuen Ideen.
Wann bist Du am kreativsten?
Häufig dann, wenn ich es am wenigsten erwarte: Die Idee zum digitalen Befragungs-­
Tool für ProSieben entstand abends zu Hause vor meinem neuen Fernseher. Ich
hatte mir ein Modell mit Hbb-TV gekauft, einem Technologie-Standard, der die Geräte
­mit dem Internet verbindet. Da kam mir der Einfall: Wenn die Fernseher online sind,
müssten wir unsere Zuschauer doch über die TV-Bildschirme befragen können. Auf
unseren Webseiten wie Sat 1 .de oder ProSieben.de laden wir unsere Nutzer ja auch
zu Umfragen ein. Solche neuen Ideen will ich sofort ausprobieren. Zum Glück gehört
genau das zu meinem Job.
Wie ging es weiter?
Mein Chef meinte sofort: Mach Dich an die Arbeit! Erstmal war das eine Herausforde­
rung, schließlich sind Fernseher keine Rechner. Statt mit einer PC-Maus müssen
sich die Antworten mit den Pfeiltasten der Fernbedienung auswählen lassen. Außerdem musste das Tool auf jedem der verschiedenen Betriebssysteme der Hersteller
laufen. ­Aber gemeinsam mit unseren Technik-Experten haben wir es geschafft. Dank
unseres neuen Werkzeugs haben wir heute einen noch direkteren Draht zum
Zuschauer und können ihn zum Beispiel im Anschluss an eine Sendung nach seiner
Meinung fragen.
Für diese Innovation hast Du den Allstars Award gewonnen, eine Mitarbeiter-­
Auszeichnung der ProSiebenSat.1 Group.
Ja, das war schon irre. Mein Preis war ein Flug nach Los Angeles zur US-Premiere
des Blockbusters „Hunger Games: Catching Fire“ in Hollywood – ein unvergessliches
Erlebnis. Ich durfte direkt am roten Teppich stehen und habe auf der AftershowParty mit Hauptdarsteller Woody Harrelson in meinen 39. Geburtstag hinein gefeiert.
­Dass mich eine Idee, die ich abends vor dem Fernseher hatte, so weit bringen würde,
hätte ich nie gedacht.
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TALENTE
Die Medienbranche verändert sich
so stark wie nie zuvor. Deshalb
setzt die ProSiebenSat.1 Group auf
Menschen, die etwas bewegen
­wollen. Talenten mit Tatendrang
bietet das vielfältige Chancen.
Wir unterstützen sie mit attraktiven
Weiterbildungsangeboten, persön­
lichen Entwicklungsplänen und der
Möglichkeit, immer wieder neue Auf­
gaben im Konzern zu übernehmen.
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34 Julian Geist
Konzernsprecher, ProSiebenSat.1 Group
»Wer den richtigen Drive mitbringt, kann hier
sehr schnell sehr viel bewegen.«
38 Wolfgang Lanzenberger
Leiter Regie und Ausbildungsbeauftragter, ProSiebenSat.1 Produktion GmbH
»Unsere Azubis sind immer im Einsatz und lernen,
­worauf es in unserem Geschäft ankommt.«
40 Christine Kirbach
Senior Vice President Talent Management, Recruiting & OD, ProSiebenSat.1 Group
»Wer neugierig ist, auf den wartet hier ein spannender
und ­abwechslungsreicher Weg.«
42 Bettina Hörmann
Leiterin Personalentwicklung und ProSiebenSat.1 Academy
»Wir bieten unseren Mitarbeitern dort Unterstützung,
­wo sie es aktuell brauchen.«
43 Alexander Wagner
Leiter Strategy & Sales Marketing, ProSiebenSat.1 TV Deutschland
»Wenn es nicht ­direkt nach oben geht, schau links und
rechts und finde da Deinen Weg.«
45 Chloe Ethelontis
Senior Vice President Strategy & Operations und Mitglied der Geschäftsleitung, maxdome
»Frauen müssen lernen, über ihre Erfolge zu sprechen.«
46 Christian Meinberger
Director Content Programming & Production, ProSiebenSat.1 Digital GmbH
»Man muss wissen, was man will und unter ­welchen
­Umständen man ­sich am besten entwickelt.«
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»Wer den richtigen Drive mitbringt, kann hier sehr schnell
sehr viel bewegen.«
Julian Geist
Konzernsprecher, ProSiebenSat.1 Group
JULIAN GEIST / PROSIEBENSAT.1 GROUP
Reden wir über Karriere: Ein Top-Manager, drei Berufseinsteiger, 60 Minuten
Zeit. Julian Geist, 46 , einst Praktikant heute Konzernsprecher der ProSiebenSat.1 Group, diskutiert mit Account Manager Nathalie Rohmann, 26 , EventAzubi Samantha Koller, 20, und Jungredakteur Lars Aßmann, 26 , darüber, welche Chancen das Unternehmen bietet, wie man sie am besten ergreift und was
Karriere heute überhaupt bedeutet.
Julian Geist: Meine Güte, seid Ihr noch jung! Wenn ich Euch so sehe, fällt mir erst
auf, wie lange ich schon im Unternehmen bin – fast 20 Jahre sind es mittlerweile.
Samantha Koller: Erinnerst Du Dich an Dein Vorstellungsgespräch?
Julian: Und wie! Ich hatte gerade mein Jura-Studium in der Tasche und wollte
eigentlich nur Zeit überbrücken. Da habe ich mich als Praktikant in der ProSieben-­
Rechtsabteilung beworben. Als ich 1995 nervös im Konfirmanden-Anzug zum
­Bewerbungsgespräch kam, begrüßte mich der Chef barfuß mit einer Thermoskanne
in der Hand. Seine erste Frage lautete: „Lust auf ein Teechen?“. Das Gespräch selbst
war dann klasse, am Ende habe ich das Praktikum bekommen. Seitdem bin ich hier.
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TALENTE
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Nathalie Rohmann: Dass die Kultur hier etwas lockerer ist, habe ich auch sofort
gemerkt. Hier duzen sich ja fast alle – vom Trainee bis zur Top-Führungskraft.
­Daran musste ich mich erst mal gewöhnen. Aber für das Arbeitsklima ist es toll.
Man hat von Anfang an das Gefühl, dass man dazugehört.
Samantha: Ja, das stimmt. Meine Chefs haben im Bewerbungsgespräch natürlich
nach meiner Qualifikation gefragt, genauso wichtig war ihnen aber, wie ich als Person ticke. Ich bin sehr offen und selbstbewusst – ich glaube, das hat ihnen gefallen.
35
Über erste Schritte und große Chancen
Julian: Nach meinem Praktikum in der Rechtsabteilung bin ich als Volontär in die
Unternehmenskommunikation gewechselt. Da musste ich am Anfang vor allem jene
Jobs übernehmen, auf die meine älteren Kollegen keine Lust hatten. Einmal haben
wir eine Pressemitteilung zu einem Sextoy-Test in der Sendung „Liebe Sünde“ rausgegeben – und ich durfte die Journalisten anrufen und fragen, ob sie nicht Lust
­hätten, etwas darüber zu schreiben. Das war kein Spaß! Aber heute bin ich froh, dass
ich auf Höhe der Fußleiste angefangen habe. So habe ich mein Handwerk von der
Pike auf gelernt.
Lars Aßmann: Ich musste als Praktikant in der Redaktion von „Abenteuer Leben“
bei kabel eins die Quoten auswerten – das ist auch kein Vergnügen. Andererseits:
Wer motiviert ist und Ideen hat, für den ist hier wirklich alles möglich. Ich durfte zum
Beispiel als Volontär drei Wochen in den USA drehen. Unter anderem sind wir auf
einem Road Trip von Texas nach Illinois der Frage nachgegangen: „Wie viel Deutschland steckt in den USA?“. Und für eine Reportage über die kulinarischen Spezialitäten der Südstaaten stand ich sogar selbst vor der Kamera. Ein großes Vertrauen,
das mir die Redaktion da geschenkt hat und eine tolle Chance. Umso glücklicher
war ich, als der Beitrag ein Erfolg wurde und wir richtig gute Quoten hatten.
Nathalie: Als Trainee im Sales-Bereich wirst Du schnell ins kalte Wasser geworfen.
Wichtige Anrufe bei Kunden haben mich am Anfang zum Beispiel ganz schön Überwindung gekostet – aber nur so wächst man in seine neuen Aufgaben rein. Ich habe
mich dadurch auch persönlich wahnsinnig weiterentwickelt. Und dann bin ich sogar
vorzeitig als Account Manager übernommen worden.
Samantha: Wenn Du Initiative zeigst, stehen Dir hier tatsächlich viele Türen offen.
Ich durfte schon im zweiten Lehrjahr eine Veranstaltung für rund 1 .000 Gäste organisieren. Da war ich verdammt stolz.
Karriere-Gipfel: Konzernsprecher Julian (l.) und die Berufs­
starter Samantha, Nathalie und Lars (v. l.) diskutieren über die
­Entwicklungschancen im Unternehmen.
Über die, die einem helfen
Julian: Solche Erfahrungen sind wichtig. Es steht ja in keinem Lehrbuch, wie unsere
Berufe wirklich funktionieren. Das kannst Du nur im Job selbst lernen und indem Du
mit Leuten arbeitest, die wissen wie es geht.
Lars: Genau das macht die Sache ja so spannend. Wenn ich einen Beitrag drehe,
arbeite ich mit Kameraleuten, Ton-Ingenieuren und Cuttern zusammen. Dabei tauschen wir uns permanent aus. Was ist die richtige Perspektive? Welcher O-Ton
kommt am besten rüber? Können wir diese Szene weglassen? So lerne ich bei jeder
Produktion etwas dazu. Zum Glück waren auch die Schulblöcke im Volontariat extrem praxisbezogen. An der Electronic Media School in Potsdam haben wir etwa zum
Abschluss ein eigenes Multimedia-Projekt namens www.schweinehund-wg.de umgesetzt.
Nathalie: Abgesehen von der konkreten Ausbildung ist es auch extrem hilfreich, einen
­Mentor zu haben, gerade wenn man jung im Job anfängt. Für mich war als Trainee
vor allem die Rückmeldung wichtig: Wo sind meine Stärken und wo im Unternehmen
kann ich die optimal einsetzen? Das können erfahrene Kolleginnen und Kollegen
noch einmal ganz anders einschätzen als man selbst. Außerdem ist es gut, einen
Ansprechpartner zu haben, der einem hilft, eine Lösung zu finden, wenn mal etwas
schief läuft.
Übers Orientieren und Ausprobieren
Julian: Der ein oder andere Fehler gehört dazu. Auch ich bin hier einige Male gestolpert. Aber daraus habe ich immer am meisten gelernt. Außerdem finde ich es wichtig, sich nicht zu früh auf einen bestimmten Weg festzulegen, sondern offen zu bleiben. Gerade heute, wo sich die Medien und unser Unternehmen so schnell
weiterentwickeln.
Samantha: Wenn mich jemand fragt, wo ich in fünf Jahren sein möchte, kann ich das
überhaupt nicht sagen. Jetzt möchte ich erstmal so viel wie möglich lernen und
nach der Ausbildung kommt der nächste Schritt.
Nathalie: Wir können hier einfach sehr viel ausprobieren. Die meisten Bereiche sind
eng miteinander verknüpft. So konnte ich als Trainee im Sales-Programm zum Beispiel auch in eine Marketing-Abteilung reinschnuppern. Das hilft natürlich, das
große Ganze zu verstehen und den eigenen Weg zu finden. Und wer nach ein paar
Jahren neugierig auf einen ganz anderen Bereich ist, bekommt hier die Möglichkeit,
innerhalb des Unternehmens den Job zu wechseln.
Julian: Das ist ja sogar gewünscht. Mitarbeiter, die den Sprung in einen für sie vielleicht sogar fremden Bereich wagen, entwickeln sich selbst weiter und bringen frische Impulse in die jeweilige Abteilung. Außerdem hilft dieser Austausch dabei, dass
die verschiedenen Fachbereiche noch enger zusammenwachsen.
Lars: Bei uns spielt vor allem die Verzahnung zwischen TV und Digital eine große
Rolle. In der Redaktion von „Abenteuer Leben“ koordiniere ich zum Beispiel die
Zusammenarbeit mit den Kollegen von kabeleins.de. In deren Abteilung habe ich
schon während des Volontariats zwei Monate verbracht. Aktuell arbeiten wir an
einem eigenen YouTube-Kanal. Wenn ich einen TV-Beitrag drehe, überlege ich
außerdem immer, wie ich das Material online weiterverwerten kann. Passend zum
Road Trip durch die USA habe ich etwa eine interaktive Landkarte entwickelt. So
konnten die Nutzer online unsere Tour nachvollziehen und an den einzelnen Stopps
Bonus-Material sehen. Darüber hinaus betreue ich zusammen mit Kollegen unsere
Seite auf Facebook. Dort bin ich ohnehin auch privat sehr aktiv.
Über den richtigen Draht zu Facebook und Co.
Julian: Deswegen seid Ihr jungen Kollegen heute wichtiger denn je für uns. Für Euch
gehören die sozialen Medien zum Alltag. Niemand versteht besser, wie unsere Zielgruppen dort ticken. Wenn Ihr den richtigen Drive mitbringt, könnt Ihr hier sehr
schnell sehr viel mitgestalten.
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TALENTE
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37
Gekommen, um zu bleiben: Nathalie absolvierte eine
­Ausbildung als Account Manager, Lars als TV-Redakteur.
Beide wurden im Anschluss übernommen.
Samantha: Facebook und Co. können einem ja auch ganz konkret weiterhelfen. Ich
zum Beispiel fotografiere gerne in meiner Freizeit. Wenn ich technische Fragen habe,
poste ich die schon mal auf Facebook. Meistens antwortet innerhalb von Minuten
einer der Foto-Experten aus meinem Netzwerk. Mittlerweile fotografiere ich ab und
zu auch für unsere Abteilung.
Lars: Auch wir Volontäre haben untereinander vor allem über soziale Medien kommuniziert – etwa mit eigenen Gruppen auf Facebook und via Whatsapp. Dort haben
wir unsere Volo-Projekte geplant und uns zum Feiern am Wochenende verabredet.
Aus diesem engen Kontakt sind viele Freundschaften entstanden, die auch heute noch
­bestehen.
Über neue Arbeitswelten und den Beruf als Berufung
Julian: Grundsätzlich ist unsere Arbeitswelt flexibler geworden, aber auch wir haben
uns verändert. Wir erwarten eine gesunde Balance zwischen Job und Privatleben.
Deshalb bietet die ProSiebenSat.1 Group ja zum Beispiel auch flexible Arbeitszeiten an.
Nathalie: Klar, beides muss stimmen. Für mich ist es aber auch wichtig, dass mich
mein Job persönlich erfüllt, schließlich bin ich nur dann mit vollem Einsatz dabei.
Lars: Das Tolle ist ja, dass die meisten von uns wirklich ihre Leidenschaft zum Beruf
machen konnten. Ich habe schon als Jugendlicher pausenlos mit Papas Kamera
gefilmt und für soziale Medien interessiere ich mich auch schon lange. Hier kann
ich meine Faszination für diese Themen voll ausleben.
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»Unsere Azubis sind
immer im Einsatz
und lernen, worauf es
in unserem Geschäft
ankommt.«
Wolfgang Lanzenberger
Leiter Regie und Ausbildungsbeauftragter,
ProSiebenSat.1 Produktion GmbH
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TALENTE
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WOLFGANG LANZENBERGER / PROSIEBENSAT.1 PRODUKTION
Und Action: Bei der Ausbildung ihrer Mediengestalter Bild und Ton setzt die
ProSiebenSat.1 Produktion GmbH auf jede Menge Praxis. Laut Leiter Wolfgang
Lanzenberger der beste Weg, die Azubis fit für den Job zu machen. Unter
­anderem durchlaufen die Nachwuchskräfte zahlreiche Abteilungen, lernen von
Profis und produzieren im Auftrag des Unternehmens eigene Filme.
Wenn es richtig rund geht, läuft Wolfgang Lanzenberger zu Höchstform auf. Zum
Beispiel als Regisseur bei einer Live-Sendung des Wissensmagazins „Galileo“
auf ProSieben. Und auch in seinem zweiten Job setzt Wolfgang auf viel Action:
Er betreut für die ProSiebenSat.1 Produktion GmbH die Nachwuchskräfte im Ausbildungsgang Mediengestalter Bild und Ton. „Unsere Azubis produzieren schon nach
kurzer Zeit eigenständig Film-Beiträge“, sagt Wolfgang. Dabei stehen ihnen erfahrene Profis zur Seite.
Zum Start sammeln die Azubis während einer Projektarbeit erste Erfahrungen und
lernen Techniken wie Kameraführung, Schneiden oder Vertonen. So können sie
schon im ersten Jahr Beiträge umsetzen, die dann tatsächlich im Fernsehen gesendet werden. Hinzu kommen Aufträge für Web-Videos, Schulungsfilme und Präsen­
tationen. „So profitieren alle Seiten: Die Azubis arbeiten an realen Projekten und die
Kollegen freuen sich über professionelle Videos“, sagt Wolfgang.
Die eigenständige Umsetzung von Projekten ist aber nur ein Teil der Ausbildung.
Um einen Eindruck von ihren Möglichkeiten im Unternehmen zu bekommen, durchlaufen die Azubis verschiedene Stationen – von der Sendeabwicklung über die
Broadcast-­Technik und das digitale Archiv bis zur Regie. So erleben sie den jeweiligen
­Arbeits­alltag hautnah. Auf Basis dieser Einblicke und der ergänzenden Schulblöcke
an der ARD. ZDF medienakademie können sich die Auszubildenden im dritten Lehrjahr auf einen Bereich spezialisieren – etwa auf die Studio-Kamera oder den Schnitt
von Trailern.
„Mich wundert nicht, dass manche schon vor ihrem Abschluss Übernahme-Angebote
bekommen“, sagt Wolfgang. Er selbst steht den Azubis während der Ausbildung als
Ansprechpartner zur Seite. Regelmäßig gibt er den Auszubildenden auch Rückmeldung, wie ihre Arbeit ankommt und wo sie sich noch verbessern können. „Dabei sind
die Azubis nicht die einzigen, die dazu lernen“, sagt Wolfgang. Auch der 55-Jährige
selbst profitiert, wenn die jungen Kollegen ihn zum Beispiel über die neuesten Trends
­auf dem Laufenden halten.
Erfahrener Wegweiser: Wolfgang zeigt den Azubis verschiedene Karriere-Optionen. Im dritten Lehrjahr spezialisieren sich die Nachwuchskräfte auf ein Fachgebiet.
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»Wer neugierig ist, auf den
wartet hier ein spannender und
­abwechslungsreicher Weg.«
Christine Kirbach
Senior Vice President Talent Management, Recruiting & OD,
ProSiebenSat.1 Group
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TALENTE
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CHRISTINE KIRBACH / PROSIEBENSAT.1 GROUP
Die Strategin: Christine Kirbach, Senior Vice President Talent Management,
Recruiting & OD, bringt Menschen voran und mit ihnen das Unternehmen.
­Gemeinsam mit ihrem Team begeistert sie Talente für ProSiebenSat.1 , verantwortet die Auswahl der Bewerber und begleitet sie in ihrer Entwicklung. Im
­Interview verrät sie, auf welche Eigenschaften sie achtet und was Karrieren
im Konzern beflügelt.
Christine, Du verantwortest unter anderem die Auswahl der Bewerber.
Was genau sollten neue Mitarbeiter mitbringen?
Know-how ist wichtig, aber nicht alles. Was jemand heute weiß, kann morgen schon
wieder überholt sein. Im Zuge des digitalen Wandels entwickelt sich die ProSiebenSat.1
Group ­permanent weiter und das Gleiche erwarten wir auch von unseren Mitar­
beitern und Führungskräften. Entsprechend achten wir bei Bewerbern besonders
darauf, wie viel Eigeninitiative und Unternehmergeist sie zeigen und wie offen sie
für Verände­rungen sind. Wer neugierig, flexibel und lernfähig ist, auf den wartet hier
ein spannender und abwechslungsreicher Weg. Immer mehr Talente wechseln zum
Beispiel intern zwischen verschiedenen Bereichen. Eine Entwicklung, die wir angestoßen haben und fördern.
Wie unterstützt Ihr die Talente im Unternehmen?
Zunächst identifizieren wir sie mit Hilfe unseres strukturierten Talent Reviews.
Anschließend erstellen die entsprechenden Mitarbeiter mit ihren Führungskräften
einen individuellen Entwicklungsplan, der ihre Stärken gezielt fördert. Wer dabei
Unterstützung braucht, kann natürlich immer auf das HR-Management zukommen.
Ohnehin haben wir die einzelnen Talente besonders im Blick und bieten ihnen Chancen für neue Entwicklungsschritte – etwa wenn Positionen im Konzern neu besetzt
werden sollen. Grundsätzlich bieten wir diese Begleitung übrigens allen Mitarbeitern.
Wer sich auf eine neue Position im Konzern vorbereiten will, den unterstützen wir
zudem mit zielgerichteter Weiterbildung. Dazu bietet die ProSiebenSat.1 Acadamy ein
umfangreiches Trainings- und Vortragsangebot für Mitarbeiter und Führungskräfte.
Um den internen Austausch zu fördern, entwickeln wir außerdem innovative Konzepte, wie das Mentorenprogramm, die Learning Expedition oder Job Rotation und
Job Shadowing.
Was reizt Dich an Deinem Job besonders?
Die Vielfalt! Wann immer es bei ProSiebenSat.1 um Talente geht, kommen mein Team
und ich ins Spiel. Damit sitzen wir an einer wichtigen strategischen Stellschraube des
Unternehmens. Genau genommen denken wir schon über die Talente nach, bevor sie
es selbst tun. Zum Beispiel, wenn wir an unserem Employer Branding feilen – also an
unserer „Marke“ als Arbeitgeber. Mit der wollen wir genau jene potentiellen Bewerber
begeistern, die uns mit ihrem Können und ihrer Persönlichkeit voranbringen und die
sich umgekehrt auch bei uns wohlfühlen. Dass uns die meisten dank unserer TV-Sender
­schon kennen, ist dabei natürlich ein riesiger Vorteil. Wenn sie hören was ProSiebenSat.1
­neben Fernsehen noch alles bietet, kommen aber doch noch einige ins Staunen.
­Deswegen präsentieren wir uns in Kampagnen, Hochschul-Kooperationen und Messe-­
Auftritten gezielt als multimediales Powerhouse mit Geschäftsfeldern, wie E-Commerce,
­Gaming, Video- und Musik-Plattformen und einem eigenen Venture-Arm.
Außerdem haben wir gerade unser eigenes Talent Acquisition Team aufgebaut, mit
dem wir Talente noch aktiver identifizieren und ansprechen können. Einmal an Bord
behalten wir dann ihre Entwicklung im Blick und das aus gleich zwei Perspektiven:
Wir wollen den einzelnen voranbringen und ihn gleichzeitig so einsetzen, dass er die
ProSiebenSat.1 Group auf ihrem Kurs ins digitale Zeitalter bestmöglich unterstützt.
Einen spannenderen Job könnte ich mir kaum vorstellen.
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42
»Wir bieten unseren Mitarbeitern dort Unterstützung, wo
sie es aktuell brauchen.«
Bettina Hörmann
Leiterin Personalentwicklung und
ProSiebenSat.1 Academy
BETTINA HÖRMANN / PROSIEBENSAT.1 ACADEMY
Wissen satt: An der ProSiebenSat.1 Academy können sich die Mitarbeiter und
Führungskräfte vielfältig fortbilden – fachlich, aber auch persönlich. Leiterin
Bettina Hörmann erklärt, nach welchen Kriterien sie die Inhalte aussucht, wie
sie das Angebot an den Alltag der Kollegen anpasst und warum es den Kursplan
nur Online gibt.
Bettina, als Leiterin der ProSiebenSat.1 Academy entwickelst Du das Weiter­
bildungsprogramm. Worauf achtest Du bei der Auswahl der Inhalte für die Kurse
und Trainings?
Dass sie unseren Mitarbeitern und Führungskräften genau dort helfen, wo sie aktuell
am meisten Unterstützung brauchen – sei es fachlich oder persönlich. Zum Beispiel
setzt ProSiebenSat.1 im Zuge des digitalen Wandels auf den Innovationsgeist jedes
einzelnen Kollegen. Deswegen bieten wir Trainings, in denen die Teilnehmer Methoden zur Entwicklung und Umsetzung neuer Ideen erlernen. Weil TV und Internet
immer stärker verschmelzen, fördern wir zudem die Vernetzung der Kollegen untereinander genauso wie ihr übergreifendes Fachwissen – etwa mit Events, in denen einzelne Abteilungen ihre Arbeit vorstellen und ihr Medien-Know-how weitergeben. Und
weil die Jobs der Kollegen immer vielfältiger werden, zeigen wir ihnen zum Beispiel in
Zeitmanagement-Kursen, wie sie ihre Aufgaben effizient umsetzen können. Übrigens:
Alle Angebote sind kostenfrei. Wer teilnehmen will, braucht noch nicht mal eine Unterschrift seines Chefs. Was es braucht ist Initiative: Jeder Mitarbeiter muss seine Entwicklung selbst in die Hand nehmen, sich informieren und zu den Trainings anmelden.
Wie genau kommst Du auf die Themen?
Natürlich haben wir immer die Strategie des Unternehmens im Blick und überlegen,
wie wir die einzelnen Ziele mit vorantreiben können. Außerdem achten wir darauf, dass
sich unsere Angebote gut mit den anderen Maßnahmen des HR-Managements ergänzen. Um den Kollegen etwa interne Wechsel zu erleichtern, bieten ihnen Programme
wie Job Rotation und Job Shadowing die Möglichkeit, in fremde Fachbereiche hineinzuschnuppern. Entscheiden sich die Teilnehmer später für den Wechsel, können sie
sich an der Acadamy gezielt auf ihre neuen Aufgaben vorbereiten. Damit unser Angebot attraktiv bleibt, sprechen wir außerdem jeden Tag mit den Kollegen selbst – sie
wissen schließlich am besten, was sie gerade brauchen. Möchte zum Beispiel eine
Abteilung Grundlagen im Programmieren lernen, kann es vorkommen, dass wir kurzfristig einen Trainer organisieren. Deswegen gibt es den Kursplan auch nicht gedruckt,
sondern nur Online mit tagesaktuellen Angeboten. Wenn wir eine Idee für ein neues
Training haben, setzen wir sie um und informieren die Kollegen über das Intranet.
Was reizt Dich selbst besonders an Deinem Job?
Bildung ist meine Leidenschaft und die kann ich hier jeden Tag ausleben. Ich suche
ständig nach Themen, die unsere Mitarbeiter voranbringen können. Dafür muss ich
mich immer wieder in neue Fachbereiche einarbeiten. Schließlich wollen wir mit
unserem Programm alle Kollegen ansprechen – vom Praktikanten bis zur Geschäftsfüherin. Das Schöne: Während der Recherche und in den Gesprächen mit Trainern
und Coaches lerne auch ich jeden Tag dazu.
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TALENTE
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ALEXANDER WAGNER / PROSIEBENSAT.1 TV DEUTSCHLAND
Der entscheidende Antrieb: Mit viel Eigeninitiative bahnte sich Alexander Wagner, Leiter Strategy & Sales Marketing ProSiebenSat.1 TV Deutschland, seinen
Weg nach oben. Dass er schnell vorankam, verdankt er auch einigen internen
Wechseln. In den verschiedenen Bereichen des Unternehmens sammelte er Erfahrungen, die ihm den Sprung auf seinen aktuellen Posten ermöglichten.
Alexander, nach Deinem Start als TV Advertising Manager bist Du heute Leiter
Strategy & Sales Marketing bei ProSiebenSat.1 TV Deutschland. Welche Eigenschaften haben Dich voran gebracht?
Vor allem viel Eigeninitiative. Manche Leute warten darauf, dass sie „entwickelt werden“ und wundern sich, dass nichts passiert. Mir war früh klar, dass ich ins Marketing will. Aber mein erster Job hier hatte damit recht wenig zu tun. Also habe ich
mich intern um eine Marketingstelle in der Lizenzrechtevermarktung beworben –
und sie bekommen. Hilfreich ist auch ein gewisses Maß an Eigenmarketing. Wenn ich
ein tolles Konzept entwickelt habe, dann will ich auch immer die Präsentation dazu
halten. Wie soll sonst jemand merken, dass ich dahinter stecke?
Was hat Dir unterwegs noch geholfen?
Den ersten Wechsel habe ich selbst initiiert, aber vielleicht hätte ich nicht den Mut
dazu gehabt, wenn ich nicht gewusst hätte, dass es das Unternehmen begrüßt, wenn
man sich breit aufstellt. Damals war eine solche Querentwicklung noch selten, aber
ich konnte mit meinem alten Chef immer offen darüber sprechen. Heute sind interne
Wechsel längst Teil der Unternehmenskultur. Und das ist gut so. Wenn es nicht direkt
nach oben geht, dann schau auch links und rechts und finde dort Deinen Weg.
Wohin hat Dich Dein Weg geführt?
Meine ganzheitliche Ausbildung hilft mir bis heute: In meiner aktuellen Position kann
ich meine Erfahrung aus dem Sales-Bereich genauso einbringen wie mein Marketing-Wissen und sogar meine Design-Kenntnisse aus dem Studium. Wir entwickeln
360 -Grad-Konzepte – nicht nur für unsere Kunden, sondern auch, um für unsere
Arbeit zu werben. Zum Beispiel haben wir die TV-Figur Bernd Stromberg als festen
Mitarbeiter der SevenOne Media installiert. Zuletzt haben wir fünf Episoden mit ihm
gedreht, in denen er Zahlen und Fakten unserer Research-Abteilung präsentiert.
Eine E-Mail von Bernd Stromberg – da sind die Empfänger natürlich neugierig und
schauen sich die Inhalte gleich sehr viel genauer an.
»Wenn es nicht
­direkt nach oben
geht, schau links
und rechts und
finde da Deinen
Weg.«
Alexander Wagner
Leiter Strategy & Sales Marketing,
ProSiebenSat.1 TV Deutschland
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»Frauen müssen lernen, über
ihre Erfolge zu sprechen.«
Chloe Ethelontis
Senior Vice President Strategy & Operations und
Mitglied der Geschäftsleitung, maxdome
CHLOE ETHELONTIS / MAXDOME
Immer in Bewegung: Chloe Ethelontis, Senior Vice President Strategy & Operations und Mitglied der Geschäftsleitung bei maxdome, hat in Sachen Karriere
stets den nächsten Schritt im Blick. Bisher konnte sie diesen jedes Mal in der
ProSiebenSat.1 Group gehen. Dabei profitierte sie von den vielen Möglichkeiten
innerhalb des Konzerns, von der richtigen Begleitung und von ihrer großen
­Offenheit.
Chloe, nach Deinem Start als Projekt Manager bei SevenOne Media bist Du
heute ­Senior Vice President Strategy & Operations sowie Mitglied der Geschäfts­
leitung bei maxdome. Welche Eigenschaften haben Dich voran gebracht?
Ich würde mich selbst als Macherin bezeichnen. Dieser Drang, Dinge anzugehen und
Entscheidungen zu treffen, hat mir sehr geholfen – und war auch immer Kern meiner
Aufgaben. Ich liebe es, neue Strukturen zu schaffen, zu sehen: Was wollen wir? Wo
können wir hin? Dazu kommt eine gewisse Offenheit, die schon biographisch bedingt
ist: Meine Mutter ist Deutsche, mein Vater aus Zypern und ich selbst bin in London
aufgewachsen. Ich fühle mich am wohlsten, wenn ich mit ganz unterschiedlichen
Menschen zusammen bin und genau das kann ich hier ausleben.
Was hat Dir unterwegs noch geholfen?
Die vielen Möglichkeiten innerhalb des Unternehmens und die richtige Begleitung.
Als ich hier 2007 angefangen habe, hätte ich nie gedacht, dass ich so lange bleiben
werde, weil ich jemand bin, der immer nach dem nächsten Schritt schaut. Aber bisher
­konnte ich diesen Schritt immer innerhalb des Konzerns gehen. Dabei haben mir viele
Personen geholfen, mit denen ich offen über meine Entwicklung sprechen konnte. Vor
­allem mit meiner Mentorin Katja Hofem, der Geschäftsführerin von kabel eins, treffe
ich mich regelmäßig. Wir sprechen auch darüber, wie man als Frau seinen Weg geht.
Frauen müssen lernen über ihre Erfolge zu sprechen – das habe ich von Katja gelernt.
Wohin hat Dich Dein Weg geführt?
Ich bin seit kurzem bei maxdome – gerade im Bereich Video on Demand haben wir
eine Menge vor. Hier bin ich sehr schnell, sehr tief ins Thema einstiegen. Das ist das
Tolle an der Medienbranche: Sie verändert sich ständig und deshalb bleibt auch der
Konzern dynamisch. Dadurch entstehen für uns Mitarbeiter permanent neue Möglich­
keiten. Das finde ich unglaublich spannend.
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TALENTE
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CHRISTIAN MEINBERGER / PROSIEBENSAT.1 DIGITAL
Reiz des Neuen: Christian Meinberger, Director Content Programming & Production ProSiebenSat.1 Digital GmbH liebt die Abwechslung. Kein Wunder also,
dass er innerhalb des Medienhauses schon einige Stationen hinter sich hat.
­Für seinen letzten Wechsel zog er sogar von München nach Berlin, um dort das
Multi-Channel-Network Studio71 aufzubauen – eine Herausforderung ganz nach
seinem Geschmack.
Christian, nach Deinem Start als Channel Manager im Bereich Pay-TV bist Du
heute Director of Content Programming & Production der ProSiebenSat.1 Digital
­GmbH. Welche Eigenschaften haben Dich voran gebracht?
Man muss wissen, was man will und unter welchen Umständen man sich am besten
weiterentwickeln kann: Auf mich persönlich üben neue Themen einen besonderen
Reiz aus. Deshalb passt es für mich auch gut, dass ich früher im Bereich Pay-TV einen
relativ neuen Markt bearbeitet habe und jetzt mit der Entwicklung von Online-Formaten erst Recht neue Wege gehe. Das zeigt auch einen Vorteil eines großen Unternehmens wie der ProSiebenSat.1 Group: Die Bandbreite der Themen ist hier so vielfältig, dass sich eigentlich jeder das suchen kann, was am besten zu ihm passt.
Was hat Dir unterwegs noch geholfen?
Dass mich das Unternehmen unterstützt hat, das Passende für mich zu finden.
Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass meine Aussichten in der Abteilung limitiert
sind. In einem sehr offenen Gespräch mit dem HR-Management wurden mir dann
verschiedene Optionen für Führungskräfte aufgezeigt. Am interessantesten war das
Angebot im Bereich der Bewegtbild-Inhalte für unsere Online-Plattformen. Im neuen
Job musste ich schnell dazulernen. Dabei hat mir unter anderem das New-Leader-­
Seminar der ProSiebenSat.1 Academy enorm geholfen.
Wohin hat Dich Dein Weg geführt?
Meine Erfahrungen im Unternehmen ergänzen sich perfekt mit meiner heutigen Aufgabe: Wir suchen nach Wegen, kostengünstige, aber dennoch hochwertige Inhalte für
unsere Online-Plattformen zu produzieren – eine ähnliche Aufgabenstellung wie in
meinem Anfangszeiten im Pay-TV. Nur dass dieser Markt noch viel schneller wächst.
Mittlerweile haben wir mit Studio71 eine eigene Tochtergesellschaft gegründet.
Unser bisher größter Erfolg ist „Let’s Play Together“, Europas erfolgreichste WebGaming-Show. Gerade sind wir nach Berlin gezogen, auch der internationale Markt
ist ein Ziel. Sicher ist: Wir lernen permanent dazu und stoßen auf Dinge, die wieder
neue Türen und Themen öffnen. Langweilig wird es also sicher nicht.
»Man muss wissen,
was man will und unter
­welchen Umständen
man ­sich am besten
entwickelt.«
Christian Meinberger
Director Content Programming & Production,
ProSiebenSat.1 Digital GmbH
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MODERNE
ARBEITSWELTEN
Wir sind stolz auf das Engagement
unserer Mitarbeiter. Es ist uns wichtig,
dass sich unsere Angestellten wohl
­fühlen in unserem Konzern. Aus diesem
Grund unterstützen wir sie mit vielen
­Angeboten dabei, ihre beruflichen und
privaten Ziele zu verwirklichen. Dazu
­g ehören flexible Arbeitszeiten und Teilzeitmodelle ebenso wie ein attraktives
Paket an Sozialleistungen in den Bereichen Familie, Gesundheit und Service.
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48 Eun-Kyung Park
Geschäftsführerin, sixx
»Das Vertrauen in mich und der natürliche Umgang
mit mir als Mutter motivieren mich sehr.«
50 Julia Kuckuck
Vice President Licence Acquisition & Sales Law, ProSiebenSat.1 Group
»Ich kann Führungskraft und Mutter sein, weil mein
Team und mein Arbeitgeber mir helfen.«
52 Stefan Richter
Referent für Materialkoordination, ProSiebenSat.1 Produktion GmbH
»Für Kinder sollten beide Eltern da sein,
darum wollte ich unbedingt Elternzeit nehmen.«
54 Dr. Stefan Bröckers
Rechtsanwalt, ProSiebenSat.1 Media AG
»Etwas Besseres als die Telezwerge hätte uns
und unserer Tochter nicht passieren können.«
56 Knut Heckel
Leiter Starwatch Events, ProSiebenSat.1 Event Management
»Im Feiern macht uns niemand was vor —
aufwändiger Planung und tollen Kollegen sei Dank.«
57 Malik al-Badri
Creative Director Audio, ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH
»Mein Sabbatical hat mich beflügelt —
im wahrsten Sinn des Wortes.«
48
»Das Vertrauen in mich und der
natürliche Umgang mit mir als
Mutter motivieren mich sehr.«
Eun-Kyung Park
Geschäftsführerin, sixx
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MODERNE ARBEITSWELTEN
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EUN-KYUNG PARK / SIXX
Neue Perspektiven: An Eun-Kyung Parks erstem Arbeitstag nach der Elternzeit
überraschte ihr Chef sie mit der Frage: Willst Du Geschäftsführerin von sixx
werden? Die Wiesbadenerin mit südkoreanischen Wurzeln sagte Ja und switcht
seitdem zwischen Lego-Sessions und Geschäftsführer-Meetings. Dank eines
funktionierenden Teams und effizienter Organisation kann Eun-Kyung sogar
wieder Vollzeit arbeiten.
„Als ich erfahren habe, dass ich schwanger bin, war ich erst seit kurzem Co-Geschäfts­
führerin des Senders sixx. Natürlich habe ich mich sehr auf das Kind gefreut, aber
ich habe mich auch gefragt, was das wohl für meine Karriere bedeutet. Doch als ich
drei Monate nach der Geburt meiner Tochter Hannah zurück ins Unternehmen kam,
eröffnete mir mein Chef gleich am ersten Tag, dass die bisherige sixx-Geschäftsführerin befördert worden war und ich ihre Nachfolgerin werden sollte.
Ich fragte: ‚Das traust Du mir zu? Ich habe gerade ein Kind bekommen.‘ Für meinen
Chef stellte sich diese Frage überhaupt nicht. Dieses Vertrauen in mich und der
natürliche Umgang mit mir als Mutter motivieren mich sehr. Ich werde nicht anders
behandelt als vor der Geburt, trotzdem ist allen bewusst, dass ich nicht auf jede
Geschäftsreise mitkommen kann. Dank dieser Akzeptanz kann ich sogar wieder
­Vollzeit arbeiten.
Jede Frau muss für sich selbst entscheiden, wie schnell sie nach der Geburt in den
Job zurückkehrt. Mir war immer klar, dass ich arbeiten will – und das mit vollem
­Einsatz. Ich bin kein Typ für halbe Sachen. Auch wenn ich es liebe, mit meiner Tochter Bauklötze zu stapeln und ihr vorzulesen – ich arbeite einfach sehr gern, mag
meine Kollegen und mich beflügelt der Spirit, der in einem Team entstehen kann,
wenn man gemeinsam eine neue Idee entwickelt. Und diese Energie nehme ich auch
wieder mit nach Hause. Eins ist aber auch klar: Das Wohl meiner Tochter steht an
erster Stelle. Natürlich bin ich bei ihr, wenn sie zum Beispiel krank ist. Das geht, dank
der Unterstützung des Unternehmens und vor allem Dank einer guten Organisation.
An Hannahs erstem Geburtstag habe ich mehr gefeiert als sie. ‚Wir haben das erste
Jahr geschafft‘, habe ich gedacht und: ‚Es funktioniert!‘ Inzwischen glaube ich, dass
mein Modell Vorbildwirkung für die ein oder andere Kollegin hat. Immer wieder
­fragen mich Schwangere und junge Mütter um Rat, und ich versuche, ihnen so viel
Optimismus wie möglich mit auf den Weg zu geben. Ohne diese Zuversicht und das
Vertrauen anderer hätte ich es schließlich auch nicht geschafft.“
Volle Kraft voraus: Mit ihrem Team treibt Eun-Kyung
­per­manent neue Ideen für sixx voran. Seit dem Sendestart
2010 steigen die Einschaltquoten kontinuierlich.
50
JULIA KUCKUCK / PROSIEBENSAT.1 GROUP
Zusammen stark: In der ProSiebenSat.1 Group leitet Julia Kuckuck ein Team
von ­zehn Mitarbeitern. Privat ist sie Mutter einer zweijährigen Tochter.
­Beiden Rollen ­gleichermaßen gerecht zu werden, ist nicht immer einfach. Aber
es funktioniert. Weil die Juristin in Teilzeit arbeiten kann, weil alle an einem
Strang ­ziehen und weil sich seither nicht nur Julia enorm weiterentwickelt hat.
„Im April 2012 kam unsere Tochter Annelia zur Welt. Seitdem ist unser Leben schöner
und aufregender geworden, aber auch anstrengender. Denn für mich stand von
Anfang an fest: Mein Kind ist mir wichtig, aber meine Karriere auch. Beidem gerecht
zu werden war und ist eine große Herausforderung. Sie erfordert viel Eigeninitiative
und gute Organisation. Und ein Team und einen Arbeitgeber, die voll und ganz hinter
mir stehen.
Die Nachricht von meiner Schwangerschaft war auch für meine Kollegen etwas
Besonderes. Ich war die erste Führungskraft in unserer Abteilung, die in Elternzeit
gehen wollte. Als Vice President Licence Acquisition & Sales Law leite ich ein Team
von zehn Mitarbeitern. Unsere Arbeit ist sehr spannend, aber auch sehr anspruchsvoll. Wenn die ProSiebenSat.1 Group etwa Lizenzen für Filme aus dem Ausland kauft
oder eigene Produktionen verkauft, kümmern wir uns um die Verträge. Eine große
Verantwortung, schließlich geht es oft um viel Geld. Diese mussten wir nun auf mehrere Schultern verteilen. Wie das funktionieren kann, habe ich in einem Konzept
erarbeitet.
In einem Workshop habe ich den Plan mit meinen Mitarbeitern besprochen. Grob
gesagt haben wir ein System entwickelt, in dem die einzelnen Mitarbeiter mehr Verantwortung in ihrem Fachbereich übernehmen und sich gleichzeitig gegenseitig
absichern. Für das Team bedeutete die neue Situation auch eine Chance: Viele Mitarbeiter haben sich durch die Eigenverantwortung fachlich und persönlich enorm
weiterentwickelt, und damit ist auch ihr Selbstvertrauen und der Spaß an der Arbeit
gewachsen.
Trotz aller Vorbereitung und Unterstützung war es eine anstrengende Zeit, als ich
nach sechs Monaten wieder angefangen habe zu arbeiten. Allein schon, weil Annelia
damals noch nicht durchschlief. Da bin ich schon manchmal auf dem Zahnfleisch
gelaufen. Ohne mein Team und meine Vorgesetzten hätte ich das nicht geschafft.
Die ermöglichen mir, dass ich seit meinem Wiedereinstieg nur noch 25 Stunden in
der Woche arbeite.
Vormittags Büro, nachmittags Spielplatz: Seit ihre Tochter
auf der Welt ist, arbeitet Julia in Teilzeit und nutzt die Vorteile
­moderner Kommunikation.
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51
»Ich kann Führungskraft
und Mutter sein,
weil mein Team und mein
­Arbeitgeber mir helfen.«
Julia Kuckuck
Vice President Licence Acquisition & Sales Law,
ProSiebenSat.1 Group
In der Regel bin ich vormittags im Büro, der Nachmittag gehört Annelia. Zwischen
15 und 16 Uhr hole ich sie aus der Krippe ab. Von dort geht’s meistens direkt auf den
Spielplatz. Wenn meine Mitarbeiter in dieser Zeit Anliegen haben, schreiben sie mir
eine Mail. In dringenden Fällen bin ich über das Smartphone erreichbar. Klar bedeutet das auch, dass ich manchmal abends noch Mails checke. Aber das nehme ich
gerne in Kauf. Schließlich kann ich dafür weiter in einer Führungsposition arbeiten,
freue mich jeden Tag auf einen spannenden Job mit tollen Kollegen – und bin trotzdem für mein Kind da.“
52
»Für Kinder sollten beide Eltern
da sein, darum wollte ich unbedingt Elternzeit nehmen.«
Stefan Richter
Referent für Materialkoordination,
ProSiebenSat.1 Produktion GmbH
STEFAN RICHTER / PROSIEBENSAT.1 PRODUKTION
Zwei Monate Vollzeit-Papa: Die ersten Jahre mit einem Kind vergehen viel zu
schnell, deshalb entschließen sich immer mehr Väter dazu, in Elternzeit zu
­gehen. Stefan Richter, Referent für Materialkoordination bei der ProSiebenSat.1
Produktion GmbH, hat erlebt, wie schön und intensiv die Zeit mit einem Kind
ist, wie stark sie verbindet – aber auch wie sehr man sich danach wieder auf
seinen Job freut.
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„Dass ich zwei Monate Elternzeit nehmen würde, stand schon vor Hannas Geburt
fest. Für meine Frau und mich war immer klar, dass wir beide gleichwertige Bezugspersonen für unsere Tochter sein wollten, dementsprechend gerecht haben wir
uns auch von Anfang an alle Aufgaben geteilt. Genau einen Tag nach Hannas erstem
Geburtstag bin ich in Elternzeit gegangen und meine Frau zurück in ihren Job. Für
meinen Arbeitgeber war es selbstverständlich, mich zu unterstützen. „Alles klar, hier
sind die Unterlagen, viel Spaß“, hieß es. Für die Zeit, in der ich weg war, wurde eine
Vertretung eingestellt. Einfacher hätte man es mir wirklich nicht machen können.
Ich arbeite in der Abteilung für Materialkoordination, wir kümmern uns um die Bänder und digitalen Daten der Filme und Serien, die unsere Sender zum Beispiel in den
USA einkaufen. In meiner Abteilung war ich der Zweite, der Elternzeit genommen hat,
­was aber vor allem daran liegt, dass die anderen Kollegen noch keine Kinder haben.
Klar durfte ich mir den einen oder anderen Spruch anhören. Aber als ich erzählt
habe, dass meine Frau schon wieder arbeiten wird, hatten alle Respekt davor, dass
ich mich alleine um den Haushalt und das Kind kümmern würde.
Die größte Herausforderung war für mich das Kochen. Das konnte ich noch nie und
jetzt musste ich es auf einmal auch noch so timen, dass das Essen genau dann fertig
war, wenn die Kleine Hunger bekam. Diesen Rhythmus zu finden, war gar nicht so
einfach. Ansonsten haben Hanna und ich vor allem das schöne Wetter genossen und
viel Zeit an Badeseen verbracht. Das klingt erst mal nach viel Ruhe, war in Wirklichkeit aber oft ganz schön stressig. Hanna lernte in dieser Zeit richtig laufen und war
ständig unterwegs – und ich hinter ihr her.
Saubere Arbeit: Zwei Monate lang kümmerte sich Stefan in
der Elternzeit um Tochter Hanna. Besonders in der Küche
lernte er während dessen viel dazu.
Als ich nach den zwei Monaten wieder ins Büro kam, waren meine Kollegen natürlich
neugierig. „Ist die Kleine auch nicht verhungert?“, haben sie mich lachend gefragt.
Im Gegenzug konnte ich mit meinen Tagen an den Badeseen angeben. Ich kann mir
schon vorstellen, dass der ein oder andere auch Elternzeit nehmen wird, wenn er ein
Kind bekommt. Sie haben schließlich bei mir mitbekommen, wie einfach das geht
und wie schön die gemeinsame Zeit ist.“
53
54
Jede Menge Spielplatz: In den Räumen der Telezwerge
kann sich Stefans (l.) Tochter Amelie austoben. Bald steht
sogar eine Ski-Freizeit auf dem Programm.
DR. STEFAN BRÖCKERS / PROSIEBENSAT.1 MEDIA AG
Alle unter einem Dach: Bevor Stefan Bröckers seinen Arbeitstag als Rechts­
anwalt bei der ProSiebenSat.1 Media AG beginnt, bringt er seine Tochter in
die unternehmenseigene Kindertagesstätte. Bei den Telezwergen ist Amelie
nicht nur in der Nähe ihres Vaters, sondern auch sonst bestens aufgehoben.
„Eigentlich hatten wir gar nicht damit gerechnet, aber dann hat es doch geklappt.
Als wir die Zusage der Telezwerge für unsere Tochter Amelie bekommen haben,
waren ­wir wahnsinnig froh. Schließlich sind die gut 70 Plätze der ProSiebenSat.1 Kindertages­stätte heiß begehrt. Deswegen haben wir Amelie auch gleich nach
der Geburt angemeldet. Dass wir so früh dran waren, war natürlich entscheidend.
Und dann hatten wir einfach Glück, dass Amelie schon mit zwei Jahren aufgenommen wurde. Etwas Besseres hätte uns wirklich nicht passieren können.
Morgens zwischen neun und halb zehn liefere ich Amelie bei den Telezwergen ab.
Meistens warten dann schon ihre Freundinnen und ich kann froh sein, wenn sie mir
noch „Tschüss“ sagt. Natürlich sind meine Frau und ich sehr glücklich, dass es ihr
in der Kita so gut gefällt. Deren offenes Konzept hat uns schon beim ersten Besuch
überzeugt. Zum Beispiel gibt es verschiedene Räume zum Basteln, Turnen oder
Spielen, zwischen denen die Kinder frei wählen können. Gegen eine Extra-Gebühr
können sie außerdem einmal in der Woche Musik- oder Englischunterricht besuchen.
Klar, für uns Eltern ist es ein riesiger Vorteil, dass die Kita nur einen Steinwurf von
unserem Arbeitsplatz entfernt ist. So muss ich noch nicht mal einen Umweg einlegen, um die Kleine hinzubringen. Abholen tut sie am späten Mittag dann meine Frau,
die wegen Amelies kleinem Bruder im Moment in Elternzeit ist. Manchmal treffen
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wir uns dann zu viert für ein gemeinsames Mittagessen vor der Kantine in der
Sonne. Wenn meine Frau demnächst wieder arbeitet, verlängern wir die Betreuungszeit wahrscheinlich bis zum späten Nachmittag.
Zum Glück unterstützt ProSiebenSat.1 uns Eltern auch finanziell. So müssen wir nur
rund die Hälfte der Betreuungskosten zahlen. Das macht schon einen Unterschied –
vor allem für Eltern mit mehreren Kindern wie uns. Und natürlich haben wir uns tierisch gefreut, als die Benachrichtigung kam, dass auch unser Sohn Niklas ab Herbst
ein Telezwerg werden darf!“
»Etwas Besseres als die
­Telezwerge hätte uns
und unserer Tochter nicht
passieren können.«
Dr. Stefan Bröckers
Rechtsanwalt, ProSiebenSat.1 Media AG
55
56
KNUT HECKEL / STARWATCH EVENTS
Party-Profis: Dass die Mitarbeiter-Events der ProSiebenSat.1 Group einen außergewöhnlich guten Ruf haben, liegt vor allem an Knut Heckel und seinem
Team. Mit seinen Kollegen sorgt der Leiter Starwatch Events / ProSiebenSat.1
Event Management dafür, dass jede Veranstaltung einzigartig wird – vom Sommerfest über die Wiesn-Party bis zur Weihnachtsfeier. Worauf sie dabei achten,
erklärt er hier.
Knut, mit Starwatch Events organisiert Ihr Premieren, Preisverleihungen und
After-Show-Partys, aber auch die Mitarbeiter-Events der ProSiebenSat.1 Group.
Was ist Euer Rezept für eine gute Party?
Das wichtigste sind natürlich tolle Gäste. Neben unseren Mitarbeitern sind das auf
den Sommerfesten auch regelmäßig Stars, wie The Boss Hoss oder die Sportfreunde Stiller, die mit ihren Auftritten für Stimmung sorgen. Gut funktioniert auch
immer ein Motto. Auf unserer Weihnachtsfeier 2013 drehte sich alles um James
Bond. Jeder Raum war im Stil eines anderen Bond-Films ausgestattet. Wir bemühen
uns immer darum, dass sich jeder wohlfühlen kann. Gute Beispiele sind das Menü der
Weihnachtsfeier und die Musik-Acts. Wer es traditionell mag, bekommt Ente, Blau­
kraut und Rock´n´Roll. Für alle anderen gibt es Sushi und Electro-Sound.
»Im Feiern macht uns niemand was vor — aufwändiger
Planung und tollen Kollegen
sei Dank.«
Knut Heckel
Leiter Starwatch Events ,
ProSiebenSat.1 Event Management
Welche Rolle spielen diese Feste für die ProSiebenSat.1 Group?
Eine Große! Das Unternehmen sieht die Veranstaltungen als Möglichkeit, den Mitarbeitern außer der Reihe etwas für ihren Einsatz zurückzugeben. Pro Jahr gibt es
drei große Events: ein Sommerfest, eine Mitarbeiter-Wiesn und eine Weihnachtsfeier.
Zuletzt haben wir sogar eine eigene Smartphone-App entwickelt. Auf der konnten
die Mitarbeiter während der Weihnachtsfeier nachschauen, wann die Band spielt, wo
es den Mitternachtssnack gibt oder wann der letzte Shuttle-Bus fährt.
Und wie feiern die Kollegen?
Die Stimmung ist wirklich jedes Mal unglaublich. Egal welches Motto wir vorgeben –
alle machen mit. Auf der James-Bond-Party habe ich die verrücktesten Verkleidungen gesehen, von Goldfinger über Elektra King bis zu 007 selbst. Auch sonst sind
die Kollegen mit vollem Einsatz dabei. Auf einem Fest ist ein Azubi aufgetreten, der
in seiner Freizeit rappt. Ein anderes Mal hat eine Kollegin mit ihrem Gospelchor
gesungen. Beim Karaoke stehen auch schon mal Mitglieder des Vorstands auf der
Bühne. Und wenn sich bei anderen Unternehmen um 23 Uhr langsam alle verabschieden, geht es bei uns erst richtig los. In Sachen Feiern macht uns wirklich niemand etwas vor.
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»Mein Sabbatical hat
mich beflügelt — im
wahrsten Sinn des
Wortes.«
Malik al-Badri
Creative Director Audio,
ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH
MALIK AL-BADRI / PROSIEBENSAT.1 TV DEUTSCHLAND
Zeit für neue Ideen: Während seines Sabbaticals erprobt Malik al-Badri,
­Creative Director Audio der ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH, einen selbst
entworfenen Multicopter. Aus den Flugobjekten entsteht ein zweites berufliches Standbein – und viel neuer Schwung für seinen Hauptjob. Weil er dort
seine Arbeitszeit auf 80 Prozent reduzieren kann, bleiben vier Tage pro Monat
für sein neues Geschäft.
„Musik ist meine Leidenschaft. Dass ich auch beruflich damit zu tun habe, bedeutet
mir sehr viel. Als Creative Director Audio der ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH
verantworte ich unter anderem die akustische Corporate Identity der einzelnen
­Sender. Ein toller Job und ein anstrengender. Vor einiger Zeit stieg in mir die Sehnsucht auf, noch etwas anderes zu tun. Als ich erfuhr, dass die ProSiebenSat.1 Group
uns Mitarbeitern die Möglichkeit bietet, ein Sabbatical zu nehmen, war ich begeistert
– und wusste auch sofort wie ich die drei freien Monate nutzen wollte.
In meiner Freizeit beschäftige ich mich schon seit Jahren mit Multicoptern – das sind
ferngesteuerte, drohnenartige Flugobjekte mit mehreren Propellern. Anfangs ließ
ich sie nur fliegen, später baute ich eigene Modelle. Irgendwann begann ich mich zu
fragen, ob sich daraus ein Geschäft aufbauen ließe – und genau das wollte ich während des Sabbaticals herausfinden. Mein Chef hat mich gleich unterstützt. Kein
Wunder: Vor einigen Jahren hatte er selbst eine Auszeit genommen und viel neue
Kraft daraus gewonnen.
Am 15. April 2013 ging das Abenteuer los. Meine Frau, mein damals vierjähriger Sohn
und ich reisten in die Schweiz. Weil dort die Vorschriften für ferngesteuerte Fluggeräte großzügiger sind, konnte ich meinen Prototypen in Ruhe erproben. Nach unzähligen Testflügen nahm ich mir ein Herz und stellte ein Video meines Multicopters ins
Internet.
Was dann passierte, war schon Wahnsinn. Auf einen Schlag kamen mehrere hundert
Mails, größtenteils mit Kaufanfragen und damit die Gewissheit: Die Multicopter
könnten ein zweites Standbein werden. Genau dieses Erfolgserlebnis hat mich auch
für meinen eigentlichen Job neu motiviert. Als ich nach drei Monaten zurückkam,
war ich voller Tatendrang. Und gemeinsam mit meinem Chef haben wir sogar eine
Lösung gefunden, wie ich das Multicopter-Projekt weiter vorantreiben kann.
Seit meinem Wiedereinstieg arbeite ich 80 Prozent. Maximal vier Tage im Monat sind
für Termine meiner neuen Firma Copter Squad reserviert. Das Geschäft läuft
sehr zufriedenstellend und macht mich verdammt stolz. Mein Sabbatical hat sich auf
jeden Fall gelohnt. Für das Multicopter-Abenteuer genauso wie für meinen Job bei
der ProSiebenSat.1 Group. Ich würde es immer wieder genauso machen.“
58
SOZIALE
VERANTWORTUNG
Als Unternehmen in der Mitte der Gesellschaft übernimmt die ProSiebenSat.1 Group
soziale Verantwortung. Mit zahlreichen
­Aktionen unterstützt der Konzern Menschen,
die auf Hilfe angewiesen sind.
Unter anderem spendet das Medienhaus
Geld ­an ausgewählte Einrichtungen und stellt
­Mitarbeiter frei, die vor Ort mit anpacken
wollen.
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SOZIALE VERANTWORTUNG
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60 Stefanie Sklarzik
Manager Corporate Communications, ProSiebenSat.1 Media AG
»Wir tun Gutes und fördern gleichzeitig die Gesundheit
der Kollegen. Was will man mehr?«
62 Kirsten Rocha
Assistenz der Geschäftsführung, ProSiebenSat.1 Applications GmbH
»Unser Tag in der Förderwerkstatt war klasse.
Einige Bewohner sehe ich heute regelmäßig.«
64 Brigitte Ehmann
Senior Vice President Human Resources Process Coordination &
Communication, ProSiebenSat.1 Media AG
»Die Bereitschaft zu helfen ist riesig, wenn man weiß,
dass die Hilfe ihr Ziel erreicht.«
65 Antje Breda
Standortleiterin des Kinder- und Jugendwerks „Die Arche“ in München
»Die Besuche der Mitarbeiter helfen uns sehr —
und schenken unseren Kindern neuen Mut.«
60
»Wir tun Gutes und fördern
gleichzeitig die Gesundheit der
Kollegen. Was will man mehr?«
Stefanie Sklarzik
Manager Corporate Communications, ProSiebenSat.1 Media AG
STEFANIE SKLARZIK / PROSIEBENSAT.1 MEDIA AG
Die Masche mit dem Laufen: Dass Sport Menschen zusammenbringt, weiß kaum
jemand so gut, wie Stefanie Sklarzik, Manager Corporate Communications der
ProSiebenSat.1 Media AG. Dort verantwortet sie die Laufaktionen des Konzerns
und hat dabei drei Ziele im Blick. Sie will den Austausch zwischen Kollegen aus
verschiedenen Units vorantreiben, die Gesundheit der Mitarbeiter fördern und
Charity-Aktionen unterstützen.
Diese Aktion habe ich unterstützt:
Angefangen hat alles mit dem Münchner Firmenlauf, an dem die Mitarbeiter der
ProSiebenSat.1 Group schon seit zehn Jahren teilnehmen. 2010 haben wir begonnen,
das Laufen mit Charity-Aktionen, allen voran dem RED NOSE DAY, zu verknüpfen.
Das wurde zu einem Selbstläufer: Heute gibt es an allen unseren Standorten Laufgruppen, die das ganze Jahr über gemeinsam trainieren. Alleine 2013 haben wir mit
unseren Aktionen über 60.000 Euro an Spenden eingenommen.
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SOZIALE VERANTWORTUNG
Das haben wir konkret getan:
Der erste Schritt war, dass die ProSiebenSat.1 Group beim Münchner Firmenlauf für
jeden zurückgelegten Kilometer eines Mitarbeiters fünf Euro für Kinder in Not spendete. Um die Lust am Laufen noch mehr zu fördern, haben wir dann Trainer engagiert, die individuelle Laufpläne erstellen. Inzwischen nehmen wir deutschlandweit
an Läufen in sechs Städten Teil. Von Mitarbeitern aus dem Eventbereich bis hin zum
Catering werden wir dabei von allen Seiten toll unterstützt. Kein Wunder: Wir tun
Gutes und fördern die Gesundheit der Mitarbeiter.
Das habe ich gelernt:
Einmal mehr, wie sehr Sport verbindet. Durch unsere Laufaktionen treffen Menschen aufeinander, die sich sonst nie kennen gelernt hätten – vom Praktikanten bis
zum Senderchef. Dadurch entstehen neue Kontakte und ein unbezahlbares Wir-­
Gefühl. Wenn ich im Sommer mit dem Fahrrad nach Hause radle, komme ich oft an
einer unserer Laufgruppen vorbei und freue mich. So viele Leute mit dem Spaß am
Laufen angesteckt zu haben, ist der schönste Lohn.
Das haben wir erreicht:
Mit unseren erlaufenen Spenden konnten wir Einrichtungen wie das Kinderhospiz
St. Nikolaus oder den Standort des Kinder- und Jugendwerks „Die Arche“ in Berlin
Hellersdorf unterstützen. Dank des Geldes konnten die Berliner eine neue Sporthalle mit Geräten ausstatten. Thematisch hat das natürlich besonders gut gepasst.
Auch sportlich werden wir immer erfolgreicher: 2012 haben wir zum Beispiel in Berlin beim Finale aller deutschen Firmenläufe die Bronzemedaille im Mixed-Klassement gewonnen.
Laufen aus Leidenschaft: Wann immer es geht, schnürt
Stefanie ihre eigenen Joggingschuhe. Besonders gerne
mag sie die Runde um den Feringasee in Unterföhring.
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62
KIRSTEN ROCHA / PROSIEBENSAT.1 APPLICATIONS
Ein Tag, der viel bewegt: Am Social Day der ProSiebenSat.1 Group besucht
­ irsten Rocha, Assistenz der Geschäftsführung ProSiebenSat.1 Applications
K
GmbH, eine Einrichtung für Menschen mit Handicap. Gemeinsam mit Kollegen
aus anderen Units und mit den Bewohnern legt sie einen neuen Steingarten an.
Zwischendurch bleibt Zeit zum Quatschen, zum Lachen und zum Entdecken
­eines gemeinsamen Wochenend-Hobbys.
Diese Aktion habe ich unterstützt:
Als ich im Intranet den Aufruf zum Social Day gelesen habe, war ich Feuer und
Flamme. Wir Mitarbeiter konnten uns freiwillig melden, um einen Tag lang jeweils zu
zehnt in einer sozialen Einrichtung zu helfen. Eine tolle Idee! Auch mein Chef war
gleich einverstanden und hat mich für diesen Tag freigestellt. Ich habe mich für das
Münchener Förderzentrum in Freimann entschieden, eine Einrichtung, in der körperlich- und geistig behinderte Menschen leben und arbeiten. Mit ihnen gemeinsam
sollte unsere Gruppe einen Steingarten anlegen.
Das hat mich überrascht:
Wie sehr sich die Bewohner für uns interessiert haben. Klar, die meisten kannten
ProSieben, SAT.1 und Co. und wollten wissen, wie das so ist, fürs Fernsehen zu arbeiten. Aber das meine ich gar nicht. Denn vor allem wollten sie wissen, wie unser
Leben neben dem Job aussieht, welchen Hobbys wir nachgehen und ob wir eine
Familie haben. Man könnte sagen: Sie haben sich mehr dafür interessiert, wer wir
sind, als was wir sind. Eine schöne Erfahrung.
Ein Tag, der bleibt: An ihre Gespräche mit den Bewohnern
der Förderwerkstatt denkt Kirsten oft zurück. Vor allem die
­Offenheit der Menschen hat sie beeindruckt.
Das haben wir erreicht:
Seit unserem Besuch hat das Förderzentrum einen eigenen Steingarten, den die
Bewohner immer wieder neu gestalten können. Was ich toll fand: ProSiebenSat.1 hat
alle Materialien gestiftet. Neben diesem offensichtlichen Ergebnis hat der Tag aber
noch viel mehr bewirkt. So ein Besuch wie unserer bringt frischen Wind in die Einrichtung. Wie wir von der Gruppenleiterin hören, erzählen viele Bewohner noch
heute von unserem gemeinsamen Tag.
Das kommt als nächstes:
Ich könnte mir gut vorstellen, mal wieder bei einem Social Day dabei zu sein. Aber
erstmal sollen andere Kollegen diese Chance bekommen. Für mich gibt es auch so
genug zu tun. Seit unserem Besuch im Förderzentrum halte ich den Kontakt und
helfe, wo ich kann. Hin und wieder begleite ich am Wochenende auch eine Gruppe
fußballverrückter Rollstuhlfahrer zu Heimspielen des FC Bayern München.
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63
»Unser Tag in der
­Förderwerkstatt war
klasse. Einige Be­
wohner sehe ich
heute ­regelmäßig.«
Kirsten Rocha
Assistenz der Geschäftsführung,
ProSiebenSat.1 Applications GmbH
64
»Die Bereitschaft zu helfen ist riesig, wenn
man weiß, dass die Hilfe ihr Ziel erreicht.«
Brigitte Ehmann
Senior Vice President Human Resources Process
Coordination & Communication, ProSiebenSat.1 Media AG
BRIGITTE EHMANN / PROSIEBENSAT.1 MEDIA AG
Wenn Geschenke ankommen: Gerade zu Weihnachten ist das Bedürfnis groß,
anderen etwas Gutes zu tun – nur wie? Zusammen mit dem Kinder- und
­Jugendwerk „Die Arche“ hat die ProSiebenSat.1 Group eine Wunschzettelaktion
ins Leben gerufen. Brigitte Ehmann, Senior Vice President Human Resources
Process Coordination & Communication der ProSiebenSat.1 Media AG, erklärt,
warum bei der Aktion alle gewinnen.
Brigitte, seit zwei Jahren organisierst Du eine Wunschzettelaktion, mit der
die Mitarbeiter und Führungskräfte der ProSiebenSat.1 Group das Kinder- und
Jugend­werk „Die Arche“ unterstützen können. Wie genau funktioniert das
Ganze?
Die rund 100 Kinder und Jugendlichen am Münchner Standort der Einrichtung
­dürfen sich jedes Jahr ein Geschenk im Wert von bis zu 30 Euro wünschen. Etwa vier
Woche vor Weihnachten werden ihre Wunschzettel in unserer Kantine an einen
­Tannenbaum gehängt. Jeder Mitarbeiter, der Lust dazu hat, nimmt einen mit, kauft
das Geschenk und packt es ein. Wir sammeln die Päckchen und übergeben sie auf
der Weihnachtsfeier der Arche. Wer mitmachen will, muss schnell sein. In den letzten beiden Jahren waren die Zettel innerhalb von zwei Stunden weg.
Wie erklärst Du Dir diesen Ansturm?
Die Bereitschaft zu helfen ist riesig, wenn man weiß, dass die Hilfe bei den Richtigen
ankommt. Gerade vor Weihnachten haben viele Menschen das Bedürfnis, etwas
Gutes zu tun, aber sie wissen nicht wie. Genau das ist das Tolle an der Wunschzettel­
aktion. Man spendet nicht irgendwo anonym Geld hin, sondern unsere Mitarbeiter
wissen ganz konkret: Mit meinem Geld habe ich Luca ein Computerspiel gekauft, von
dem er wahrscheinlich schon lange geträumt hat.
Was erreicht Ihr sonst mit der Aktion?
In erster Linie schenken wir Kindern einen Glücksmoment: Die Kleinern sind völlig
aus dem Häuschen, wenn ihnen der Weihnachtsmann ihr Geschenk übergibt. Für die
Größeren kommt eine andere wichtige Erfahrung dazu. Sie merken: Wir sind nicht
alleine – da draußen gibt es Leute, die an uns denken und helfen wollen. Aber auch
unsere Mitarbeiter berührt diese Aktion sehr, gerade weil es um Kinder geht, die in
derselben Stadt wohnen und trotzdem ein völlig anderes Leben führen. In vielen
Büros hängen die Wunschzettel immer noch am Schreibtisch – eine Art symbolische
Erinnerung, dass es anderen nicht so gut geht.
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ANTJE BREDA / „DIE ARCHE“ IN MÜNCHEN
Einsatz vor Ort: Bereits zum zweiten Mal unterstützen Mitarbeiter der
­ProSiebenSat.1 Group am Social Day das Kinder- und Jugendwerk „Die Arche“
in München. An beiden Tagen packen je rund zehn Kollegen konkrete Projekte
an und lernen während dessen Kinder und Jugendliche aus der Einrichtung kennen. Standortleiterin Antje Breda erklärt, was genau die Kollegen mit ihren
­Besuchen bewirken können.
Antje, schon an zwei Social Days der ProSiebenSat.1 Group haben Mitarbeiter
und Führungskräfte des Unternehmens in Deiner Einrichtung mit angepackt.
Wie genau konnten die Kollegen helfen?
Auf vielerlei Weise! Dazu muss man wissen: An unserem „Arche“-Standort betreuen
wir mit einer Hand voll Mitarbeitern jeden Tag rund 100 benachteiligte Kinder und
Jugendliche. Weil wir so wenige sind, bleiben Dinge wie Reparaturen oder Renovierungen oft auf der Strecke. Genau hier packen die Teams der ProSiebenSat.1 Group
mit an. Am ersten Tag haben die Helfer im Garten ein Holzgerüst aufgebaut und aus
Steinen eine Grillstelle angelegt. Beim nächsten Mal hat eine zweite Gruppe das Esszimmer und unsere lebensgroße Löwenfigur im Eingangsbereich neu gestrichen.
Wie reagieren die Kinder und Jugendlichen auf den Besuch?
Für sie sind diese Tage absolute Highlights. Fast alle kommen aus schwierigen Verhältnissen und sind es oft nicht gewohnt, dass sich Erwachsene – außer ihren Lehrern und uns Pädagogen – für sie interessieren und ihnen sogar helfen wollen. Was
das bewirkt, ist wirklich unbeschreiblich. Dabei genügen oft vermeintliche Kleinigkeiten: Als ein Mitarbeiter einen unserer Jungen lobte, wie sorgfältig er im Garten
die Steine für die neue Grillstelle sortiert, leuchteten dessen Augen geradezu vor
Glück.
Und was hast Du persönlich am meisten in Erinnerung behalten?
Mit welch hohem Einsatz alle Beteiligten am Werk waren. Am ersten Tag hat es in
Strömen geregnet, und trotzdem haben sie fast ohne Pause gearbeitet. Alle hatten
das gemeinsame Ziel vor Augen, an diesem Tag das Holzgerüst und die Grillecke
­fertig zu stellen. Dafür blieben viele sogar bis nach der regulären Arbeitszeit. Von
diesem Geist haben sich unsere Kinder und Jugendliche total anstecken lassen und
richtig mitgeschuftet.
»Die Besuche der Mitarbeiter helfen uns sehr —
und schenken unseren
Kindern neuen Mut.«
Antje Breda
Standortleiterin des Kinder- und
Jugendwerks „Die Arche“ in München
65
HR-LEISTUNGSVERSPRECHEN &
KENNZAHLEN
Nur wenn Mitarbeiter und Führungs-­
kräfte fit sind für die digitale ­
Zukunft, schafft ProSiebenSat.1
den Wandel zum Broadcasting
­Entertainment & Digital ­E-Commerce ­
Powerhouse. Aus dieser Überzeugung heraus treibt das Human
­Resources Management das Geschäft ­
des Medienhauses mit einer klaren
Strategie voran. Jede Maßnahme
zahlt auf die vier Leistungsversprechen ein.
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1. Wir stellen sicher, dass
3. Wir sorgen für die
wir ­bessere Mitarbeiter als
der Wettbewerb haben.
­erforderliche Agilität sowie
­konstantes Lernen und
sichern damit die Zukunfts­
fähigkeit der Organisation.
Die ProSiebenSat.1 Group entwickelt sich vom klassischen TV-Unternehmen zum Broadcasting Digital
Entertainment & E-Commerce Powerhouse. Wir eröffnen neue Geschäftsbereiche und treiben das Wachstum in unserem Kerngeschäft durch neue Angebote
voran. Die Basis für unseren Erfolg sind exzellente
Mitarbeiter mit Innovationsgeist und Unternehmerdrang. Deshalb setzt die ProSiebenSat.1 Group auf eine
zukunftsweisende Recruiting-Strategie: Wir nutzen
neben klassischen Instrumenten alle digitalen Möglichkeiten, um Talente auf uns aufmerksam zu
machen. Wir warten nicht, bis sich die Besten bei uns
bewerben. Wir bauen ein großes, persönliches und
digitales Netzwerk auf, gehen aktiv auf Talente zu und
bleiben mit ihnen im Kontakt. Auf diese Weise kennen
unsere Recruiter den externen Bewerbermarkt jederzeit genau und gewinnen Mitarbeiter, die unser Unternehmen auf dem Weg in die digitale Zukunft voranbringen. Gleichzeitig fördern und entwickeln wir
interne Leistungs- und Potenzialträger und bilden
darüber hinaus in praxisnahen Ausbildungsgängen
jedes Jahr eigene Fachkräfte aus. Damit zählen wir
zu den begehrtesten Arbeitgebern in Deutschland
und der Medienbranche.
2. Wir gestalten Teams,
­Strukturen, Organisationen
für Innovation.
Die ProSiebenSat.1 Group bewegt sich in einem
äußerst dynamischen und wettbewerbsintensiven
Marktumfeld, in dem die Innovationskraft des Konzerns von essentieller Bedeutung ist. Aus diesem
Grund fördern wir den Erfindergeist unserer Mitarbeiter gezielt mit mehreren Programmen: Seit 2011
­schicken wir bei so genannten Learning Expeditions
mehrmals pro Jahr Mitarbeiter aus verschiedenen
Fachbereichen an Orte wie das Silicon ­Valley, Seoul,
Austin, Tel Aviv oder Berlin. Dort besuchen sie
Medienhäuser, Start-ups, Universitäten oder Think­
tanks, entwickeln konkrete Geschäftsmodelle für die
ProSiebenSat.1 Group und knüpfen Netzwerke. Viele
starten nach ihrer Rückkehr gemeinsame Projekte und
setzen Ideen um, die aus den Erfahrungen und Eindrücken der Reise resultieren. Gleichzeitig laden wir Mitarbeiter regelmäßig zu Innovation Camps ein, in denen
Beschäftigte aus verschiedenen Units gemeinsam
Konzepte für neue Produkte und Geschäftsmodelle
der ProSiebenSat.1 Group entwickeln.
In einem stark wachsenden Unternehmen wie der
ProSiebenSat.1 Group eröffnet der digitale Wandel
viele Chancen, erfordert aber auch neue Kompetenzen. Deswegen bietet die ProSiebenSat.1 Acadamy
Mitarbeitern und Führungskräften umfangreiche
Möglichkeiten, sich fortzubilden und zu vernetzen.
Maßgeschneiderte Vorträge und Trainings leiten sich
aus der Unternehmensstrategie ab und stehen allen
Mitarbeitern offen. Bei Bedarf werden sie flexibel und
individuell konzipiert. Auf diese Weise unterstützen
wir unsere Mitarbeiter bestmöglich, ihre eigenen
Ziele und die des Unternehmens in einem sich kontinuierlich verändernden Umfeld zu erreichen.
4. Wir sichern unsere
­ ettbewerbsfähigkeit durch
W
­vernetztes Arbeiten.
Die ProSiebenSat.1 Group wächst, weil sie die Stärken
des TV- und Digitalgeschäfts kombiniert und Synergien aus beiden Bereichen zieht. Dabei verschmelzen
die einzelnen Geschäftsfelder immer stärker. Aus diesem Grund fördern wir die Vernetzung unserer Mitarbeiter und das Verständnis für andere Business-Bereiche auf allen Ebenen. Wir bieten unseren Kollegen
Programme wie Job Rotation oder Job Shadowing,
bei denen sie ihre Jobs temporär tauschen oder sich
gegenseitig über die Schulter schauen. Diesen Ansatz
verfolgen wir auch mit unserem Cross-Mentoring-­
Programm. Je ein erfahrener Manager unterstützt
eine Führungskraft aus einer anderen Abteilung in
regelmäßigen Treffen mit Wissen und Impulsen. Beide
Partner profitieren von der frischen Perspektive des
anderen, bauen ihr Netzwerk im Konzern aus und entdecken Möglichkeiten für interdisziplinäre Projekte.
Darüber hinaus fördern wir interne Jobwechsel explizit
und bieten unseren Mitarbeitern damit attraktive Karriereperspektiven. Insgesamt wechseln pro Jahr rund
120 Mitarbeiter den Job innerhalb der ProSiebenSat.1
Group – oft verbunden mit einer Beförderung.
Mit der Umsetzung seiner vier Leistungsversprechen
will das Human Resources Management dem Medienhaus den Weg in die digitale Zukunft langfristig ebnen.
­Wie sich die Strategie und die einzelnen Maßnahmen
schon heute konkret auf die ProSiebenSat.1 Group
auswirken, beschreibt diese Rubrik anhand der wichtigsten Kennzahlen.
67
Wer für uns arbeitet
und wie wir Menschen
gewinnen
Die ProSiebenSat.1 Group beschäftigte zum
31 . Dezember 2013 konzernweit 3 . 590 Mitarbeiter
(Vorjahr: 3 .026; vollzeitäquivalente Stellen). Der
Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf
unsere erfolgreiche Expansion im Digital- und Produktionsgeschäft zurückzuführen (Abb. 1). Mit durchschnittlich 2.927 Mitarbeitern (vollzeitäquivalente
Stellen) arbeiten die meisten ProSiebenSat.1-Kollegen
in Deutschland, Österreich und der Schweiz (Vorjahr:
Ø 2. 533). Dies entspricht einem Anteil von 86 ,1 Prozent (Vorjahr: 88 ,9%) Gleichzeitig wachsen wir international: In den USA hat sich die Mitarbeiterzahl
durch neue Beteiligungen im Produktionsbereich 2013
mehr als verdoppelt (Abb. 2) . Insgesamt stellte
die ­ProSiebenSat 1 .Group im vergangenen Jahr über
500 neue Mitarbeiter, Volontäre, Trainees und Aus­
zubildende ein.
Wir schätzen die Vielfalt unserer Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter an persönlichen Eigenschaften,
Talenten und Fähigkeiten. Unsere Zukunftsfähigkeit
hängt maßgeblich davon ab, wie wir diese Vielfalt
­fördern und nutzen. Besonders wichtig ist für uns
ein ausgewogener Anteil von Frauen und Männern im
Unternehmen sowie in Führungspositionen. Hier
haben wir schon viel erreicht: Im Jahr 2013 waren
47, 2 Prozent der ProSiebenSat.1 -Angestellten weiblich (Vorjahr: 46 ,8 %) und 52,8 Prozent männlich
(Vorjahr: 53, 2 %) (Abb. 3). Auf Führungsebene haben
wir den Frauenanteil sowohl im Gesamtkonzern als
auch in unserem Kernmarkt Deutschland noch einmal
gesteigert: Auf Konzernebene erhöhte sich der Anteil
von Frauen in Führungspositionen auf 33,7 Prozent
(Vorjahr: 28,4 %). In Deutschland stieg unsere Frauen­
quote auf Führungsebene auf 33,0 Prozent (Vorjahr:
26 ,9 %) und lag damit weiterhin über dem Bundesdurchschnitt von 28 ,6 Prozent (Abb. 4).
Das Durchschnittsalter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ProSiebenSat.1 Group in Deutschland lag
im Geschäftsjahr 2013 bei 38 , 2 Jahren (Vorjahr: 37,9
Jahre) (Abb. 5).
Die ProSiebenSat.1 Group zählt zu den beliebtesten
Arbeitgebern in Deutschland – das belegen positive
Bewertungen in den großen Umfragen der Institute
„trendence“ und „Universum“ zur Arbeitgeberatt­
raktivität. Im „trendence Schülerbarometer 2013 “
belegte ProSiebenSat.1 erneut den zweiten Platz.
Im „Universum Student Survey“ erreichte die
ProSiebenSat.1 Group 2013 wiederholt einen Platz
unter den Top-100 -Arbeitgebern (18. Platz) (Abb. 6).
Dies ist vor allem auf unsere erfolgreichen Employer-Branding- und Recruitingmaßnahmen zurück zu
führen.
Wir sind immer auf der Suche nach Talenten und
kooperieren deshalb beispielsweise mit vielen renommierten Hochschulen (Abb. 7). Außerdem setzen wir
auf soziale Medien und betreiben ein „Mitarbeiter
werben Mitarbeiter“-Programm. Diese Maßnahmen
zahlen sich aus: 2013 ist die Zahl der bei uns eingegangenen Bewerbungen weiter gestiegen. Insgesamt
sind 28. 314 Bewerbungen bei uns eingegangen – das
ist ein Plus von 31 ,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr
(21 . 532) (Abb. 8). Gleichzeitig ging die Fluktuationsrate
auf 10,6 Prozent zurück (2012: 11 ,4 %), die Betriebs­
zugehörigkeit war mit durchschnittlich 7, 3 Jahren
stabil (Vorjahr: 7,5 Jahre).
68
69
ANZAHL DER VOLLZEITÄQUIVALENTEN MITARBEITER NACH SEGMENTEN (Abb. 1)
durchschnittlich vollzeitäquivalente Stellen; Vorjahreswerte 2012 in Klammern
Broadcasting
German-speaking
. . . . . . . . . . . . . . . . .
1.982 (1.912)
Digital & Adjacent
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
755 (452)
Content Production
& Global Sales
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
663 (485)
. . . . . . . . . . . . . . . . .
2.688 (2.304)
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
239 (229)
USA
319 (156)
UK
61 (52)
Sonstige
93 (108)
. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
52,8 (53,2)
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
47,2 (46,8)
. . . . . . . . . . . . . . . .
53,6 (54,0)
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
46,4 (46,0)
ANZAHL DER MITARBEITER NACH REGIONEN (Abb. 2)
durchschnittlich vollzeitäquivalente Stellen; Vorjahreswerte 2012 in Klammern
Deutschland
Österreich / Schweiz
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
...........................................................................................................................
ANTEIL DER WEIBLICHEN UND MÄNNLICHEN MITARBEITER (Abb. 3)
in Prozent, Vorjahreswerte 2012 in Klammern
Gesamt
Männer
Frauen
Kernmarkt
Deutschland
Männer
Frauen
70
FRAUEN IN FÜHRUNGSPOSITIONEN (Abb. 4)
in Prozent
Gesamt
2013
. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2012
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
33,7
28,4
Kernmarkt
Deutschland
2013
. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2012
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
33,0
26,9
ALTERSPYRAMIDE (Abb. 5)
Mitarbeiteranzahl
175
150
125
100
75
50
25
0
20
25 30
35 40 45
50 55 60
65 70
71
ARBEITGEBERRANKINGS FÜR PROSIEBENSAT.1 (Abb. 6)
Platzierung
2013
2012
2
2
2
18
14
21
Trendence Schülerbarometer
Universum Student Survey
2011
ANZAHL DER HOCHSCHULKOOPERATIONEN (Abb. 7)
ANZAHL DER BEWERBUNGEN PRO JAHR (Abb. 8)
2013
2012
2011
. . . . . . . . . . . . . . . . .
28.300
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
21.500
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
17.300
Wie sich unsere
­Mitarbeiter fortbilden
und vernetzen können
Qualifizierte, leistungsstarke und motivierte Mitar­
beiter sind das wichtigste Kapital der ProSiebenSat.1
Group. Verschiedene Initiativen fördern Veränderungsbereitschaft, Vernetzung und die Entstehung
neuer Geschäftsideen für die ProSiebenSat.1 Group.
Mit der ProSiebenSat.1 Academy bietet der Konzern
seinen Angestellten ein umfangreiches Weiterbildungsprogramm, das sich aus der Unternehmensstrategie ableitet. Dazu zählen Seminare und Vorträge
zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung,
die speziell auf den Qualifizierungsbedarf der
ProSiebenSat.1 -Mitarbeiter zugeschnitten sind. Kern
des Angebots sind Veranstaltungen wie „Lunch &
Learn“ oder „Guest Speaker“, bei denen wir regelmäßig Analysen zu Trends und Entwicklungen in der
Medien- und Unterhaltungsbranche vorstellen. 2013
hat die ProSiebenSat.1 Group 2, 3 Millionen Euro in
Aus- und Weiterbildungsprogramme investiert (Vorjahr: 2,5 Mio Euro), davon alleine 1 ,4 Millionen in
­Veranstaltungen der hauseigenen Academy (Abb. 9).
In Deutschland, Österreich und der Schweiz fanden
469 Veranstaltungen (Vorjahr: 495 Veranstaltungen)
statt, insgesamt nahmen 4.764 Teilnehmer unsere
Weiterbildungsangebote in Anspruch (Vorjahr:
4.992 Teilnehmer) (Abb. 10) . Alle Führungskräfte der
ProSiebenSat.1 Group durchlaufen ein Entwicklungsprogramm mit den Modulen „New Leader“, „Per­
formance“, „Team“, „Change“ sowie „Selbstführung“. Sie sind auf die Unternehmenskultur der
ProSiebenSat.1 Group sowie auf die im Konzern an­
gewandten Führungsinstrumente abgestimmt. 2013
nahmen 265 Führungskräfte am sogenannten TOP -5-­
Führungskräfte-Entwicklungsprogramm teil (Abb. 11) .
Mit dem „Talent Review“ stellt die ProSiebenSat.1
Group zudem sicher, dass sie Mitarbeitern langfristige
Entwicklungsperspektiven aufzeigen kann und im
Sinne einer soliden Nachfolgeplanung Talente und
Potenzialträger im Unternehmen kennt. Das Talent
Review hilft, sinnvolle Entwicklungsschritte zu definieren und Mitarbeiter gezielt zu unterstützen.
Gleichzeitig sichert das Instrument die Nachbesetzung business-kritischer Rollen und Funktionen. Seit
2010 durchlaufen die Mitarbeiter des oberen und
­mittleren Managements sowie des unteren Managements den Prozess im Zweijahresturnus. 2013 nahmen
193 Mitarbeiter des oberen und mittleren Manage­
ments am Talent Review teil (Vorjahr: 134 Teilnehmer
des unteren Managements).
Außerdem bietet die ProSiebenSat.1 Group seit 2012
ein Mentoring-Programm, das konzernweit Potenzialträger in ihrer beruflichen Entwicklung fördert. Erfahrene Mitarbeiter-Mentoren begleiten sie intern über
einen Zeitraum von zwölf Monaten. Im Mittelpunkt
steht ein offener, hierarchie- und fachübergreifender
Austausch. Das Cross-Mentoring-Programm fördert
die Teilnehmer nicht nur in ihrer fachlichen und persönlichen Entwicklung, sondern unterstützt auch
die Vernetzung innerhalb des Konzerns. Mentor und
Mentee stammen generell aus unterschiedlichen
Geschäftsbereichen. Darüber hinaus lernen unsere
Mitarbeiter im Rahmen eines Work Shadowings oder
einer Job Rotation andere Bereiche kennen. Auf diese
Weise unterstützt die ProSiebenSat.1 Group die Entstehung eines crossdivisionalen Netzwerks im Konzern und fördert das gegenseitige Verständnis der
verschiedenen Geschäftsbereiche. Zudem fördern wir
interne Wechsel und bieten unseren Mitarbeitern
damit interessante Karriereperspektiven: 2013 haben
120 ProSiebenSat.1 -Kollegen innerhalb des Unternehmens einen neuen Job angetreten.
Neben zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten für
unsere Mitarbeiter steht bei uns auch das Thema
­Ausbildung ganz oben auf der Agenda: Hier setzt die
ProSiebenSat.1 Group auf einen crossmedialen
Ansatz und bildet ihre Volontäre übergreifend in den
Bereichen TV, Online und PR aus. Dank ihrer vielfältigen Ausbildungsgänge gewinnt ProSiebenSat.1 jedes
Jahr qualifizierte Nachwuchskräfte für das Unternehmen und wirkt so dem Fachkräftemangel entgegen.
2013 beschäftigte die ProSiebenSat.1 Group in
Deutschland 175 Auszubildende (Vorjahr: 168). Dazu
zählen Trainees, Volontäre und Auszubildende in
den Ausbildungsgängen Kaufleute für audiovisuelle
Medien, Veranstaltungskaufleute, Bürokaufleute,
Mediengestalter Bild und Ton sowie Mediengestalter
Digital und Print. Gleichzeitig haben wir unsere Angebote an dualen Studiengängen im Bereich Medienund Kommunikationswirtschaft 2013 weiter ausgebaut und darüber hinaus einen neuen Studiengang
aus dem Fachbereich Accounting & Controlling
ergänzt. 2013 haben wir rund 76 Prozent unserer
­Auszubildenden, Volontäre und Trainees in eine
Festanstellung übernommen (Abb. 12).
72
73
ÜBERNAHMEQUOTE DER AUSZUBILDENDEN, VOLONTÄRE
UND TRAINEES 2013 IN DEUTSCHLAND (Abb. 9)
in Prozent, Vorjahreswerte 2012 in Klammern
Gesamt
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Auszubildende
. . . . . . . . . . . . . . . . .
Volontäre
76,1 (82,9)
87,5 (66,7)
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
64,0 (80,0)
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
82,4 (88,9)
Trainees
GESAMTAUSGABEN FÜR WEITERBILDUNG (Abb. 10)
in Mio Euro
Ausgaben
2013
2012
2011
Weiterbildung gesamt
2,3
2,85
2,4
P 7S1 Academy
1,4
1,4
1,2
P7S1 ACADEMY (Abb. 11)
Weiterbildungsangebot
2013
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2012
. . . . . . . . . . . . . . . . .
469
495
Teilnehmer
2013
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2012
. . . . . . . . . . . . . . . .
ZAHL DER FÜHRUNGSKRÄFTE, DIE 2013 DAS FÜHRUNGSPROGRAMM
„TOP FIVE“ ABSOLVIERT HABEN (Abb. 12)
265
„TOP FIVE“ Absolventen
4.764
4.992
Wie wir den Wandel
und Innovationen
fördern
Die ProSiebenSat.1 Group hat ihr Kerngeschäft in den
vergangenen Jahren ausgebaut und in neue Wachstumsfelder investiert. Die Digitalisierung und
der damit verbundene Branchenwandel bieten dem
Unternehmen zahlreiche Wachstumschancen. Ziel
ist es, das Medienhaus von einem klassischen TV-Anbieter zu einem digitalen Entertainment & E-Commerce Powerhouse zu entwickeln. Diesen Prozess
unterstützt der Konzern mit zielgerichteten HR-Maßnahmen, die sich aus der Strategie des Konzerns
ableiten und die Innovationskraft des Unternehmens
stärken. Vor diesem Hintergrund hat die strategische
Personalarbeit für ProSiebenSat.1 in den vergangenen Jahren stark an Relevanz gewonnen. Als Medienkonzern ist die ProSiebenSat.1 Group ein klassisches
„people business“: Unsere Mitarbeiter tragen mit
ihren Talenten, ihrer Kreativität und ihrem Einsatz
jeden Tag maßgeblich dazu bei, dass der Konzern zu
Europas größten Medienunternehmen zählt.
In den vergangenen Jahren haben wir mehrere Programme eingeführt, die die Innovationskraft unserer
Mitarbeiter und der ProSiebenSat.1 Group fördern.
Seit 2011 führt die ProSiebenSat.1 Group regelmäßig
sogenannte Learning Expeditions durch. Während
mehrtägiger Reisen in internationale Wirtschaftsregionen wie die USA oder Asien treffen Mitarbeiter Ver-
treter großer Unternehmen sowie internationale Forscher und Wissenschaftler und diskutieren mit ihnen
über Trend- und Zukunftsthemen der Medien- und
Unterhaltungsbranche. Aus diesen Learning Expe­
ditions resultierten in den vergangenen Jahren
­mehrere Business-Ideen, darunter der Ausbau der
Internetplattform MyVideo zu einem Online-TV-Sender oder der Start eines eigenen Accelerator-Programms. Seit 2011 haben wir bereits 140 Mitarbeiter
auf eine Learning Expedition geschickt.
In Anknüpfung an die erfolgreichen Learning Expe­
ditions lädt die ProSiebenSat.1 Group ihre Mitarbeiter
seit 2013 auch regelmäßig zu so genannten Innovation Camps ein. Dabei treffen sich Kollegen aus
­verschiedenen Konzernbereichen und arbeiten sieben Tage lang gemeinsam an Business-Ideen. 2013
entwickelten die Teilnehmer in zwei Innovations
Camps mehr als zehn neue Business-Konzepte –
einige davon befinden sich nach dem „Go“ des Vorstands jetzt in der Umsetzung. Und damit nicht
genug: Auch mit dem Wettbewerb „Keep P 7S1 Weird“
geben wir unseren Mitarbeitern die Möglichkeit, über
Grenzen hinauszudenken. Hier sind Vorschläge
für alle Bereiche gefragt – von der Neugestaltung
der Kantine über Ideen für TV-Formate bis hin
zu neuen Apps.
74
75
ANZAHL DER NOMINIERTEN MITARBEITER FÜR DEN
ALL STAR AWARD FÜR DIE JAHRE 2010 – 2013 (Abb. 13)
2013
2012
2011
Creativity &
27 Innovation Award
Creativity &
26 Innovation Award
21
Business
55 Performance Award
Business
59 Performance Award
Business
42 Performance Award
26 Best Talent Award
30 Best Talent Award
16
Best Young
Manager Award
28 Team Award
18
8
Environmental &
Sustainability Award
Social Engagement Award
Creativity &
Innovation Award
GESAMTANZAHL DER TEILNEHMER AN LEARNING EXPEDITIONS (Abb. 14)
137
Teilnehmer
Wie wir unseren
Mitarbeitern den
Rücken frei halten
Die ProSiebenSat.1 Group unterstützt ihre Mitarbeiter
in den Bereichen Familie, Sport, Gesundheit und Service. Dazu kooperiert der Konzern mit einem externen Partner, der Mitarbeitern Hilfe bei der Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen bietet.
Außerdem vermittelt der Anbieter Concierge-Dienste
sowie Coachings in schwierigen Lebenslagen.
Familienfreundlichkeit wird in der ProSiebenSat.1
Group besonders groß geschrieben. Deshalb betreiben wir bereits seit 2002 eine eigene Kindertagesstätte mit 74 Plätzen an unserem Hauptstandort
in München. 2013 haben wir insgesamt 890. 200 Euro
in das Thema Kinderbetreuung investiert (Vorjahr:
713.000 Euro). 200. 200 Euro entfielen auf unsere Kindertagesstätte, 690.000 Euro auf Betreuungszuschüsse, die alle Mitarbeiter erhalten, deren Kinder
im Vorschulalter außer Haus betreut werden (Abb. 15).
Außerdem erleichtern Teleworking-­Arbeitsplätze die
Vereinbarkeit von Beruf und Familie für unsere Mitar-
beiter, flexible Arbeitszeitmodelle und Teilzeitarbeit
bieten wir natürlich ebenfalls an (Abb. 16). 2013 stieg die
Zahl unserer Teilzeit-Mitarbeiter in Deutschland auf
19,6 Prozent (Vorjahr: 17,6 %). Und seit 2013 können
unsere Mitarbeiter ihre beruf­liche und persönliche
Lebensplanung dank eines neuen Sabbatical-Programms noch flexibler aufeinander abstimmen: Über
ein Sabbatical haben ProSiebenSat.1-Mitarbeiter die
Möglichkeit, eine Auszeit zwischen drei und 24 Monaten zu nehmen.
Kleine Auszeiten bieten wir auch mit unserem
umfangreichen Sport- und Gesundheitsprogramm:
2013 hat ProSiebenSat.1 auf dem Campus einen
­eigenen Sportraum eingerichtet. Das Kursprogramm
umfasst individuelle Sport- und Ernährungsberatungsgespräche ebenso wie Ausdauertests. Damit
bieten wir unseren Mitarbeitern die Möglichkeit,
Bewegung und Sport in ihren Berufsalltag zu inte­
grieren (Abb. 17).
76
77
SUMME DER ZUSCHÜSSE ZUR BETREUUNG FÜR MITARBEITERKINDER (Abb. 15)
in Euro
Ausgaben KiTa Telezwerge
Betreuungszuschuss für Eltern
Gesamt
2013
2012
200.200
207.000
690.000
506.000
890.200
713.000
TEILZEIT UND VOLLZEITMITARBEITER IM KERNMARKT DEUTSCHLAND (Abb. 16)
Teilzeit 19,6 (17,6)
Vollzeit 80,4 (82,4)
GESAMTZAHL DER NUTZUNG DER SPORTANGEBOTE
UND SPORTBERATUNG 2013 (Abb. 17)
4.360
Teilnehmer
IMPRESSUM
Kontakte
Herausgeber
Presse
Human Resources
ProSiebenSat.1 Media AG
Konzernkommunikation
Medienallee 7
85774 Unterföhring
Tel. +49 [89] 95 07 — 11 45
Fax +49 [89] 95 07 — 11 59
E-Mail: [email protected]
Christine Kirbach
Senior Vice President Talent Management,
Recruiting & OD
ProSiebenSat.1 Media AG
Medienallee 6 a
85774 Unterföhring
Tel. +49 [89] 95 07 — 91 62 0
Fax +49 [89] 95 07 — 16 20
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