TopBox 18 - SevenOne Media
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TopBox 18 - SevenOne Media
Editorial Liebe Leser, INHALT 03 Editorial 04 04 Top TopStudie 09 09 14 16 18 Werbewirkung „Germany‘s next Topmodel“ Werbung auf sixx Fernsehdebüt Gestaltung TV-Werbung 22 22 25 26 Medien Promi Big Brother SAT.1 Gold Zuschauerstimmung beim Fernsehen 29 29 32 34 36 40 42 44 46 New Media Media Activity Guide 2014 AGOF digital facts – die neue Währung Connected TV Grundlagenstudie Multichannel Multichannel-Kampagne Case TV und Online VideoAds Web-TV auf MyVideo 48 48 49 Markt Wirtschaft LEH-Unternehmen irgendwo da draußen, außerhalb von Unterföhring, soll es tatsächlich Menschen geben, die keine Werbung schauen. Kaufentscheidungen trifft dieser Homo Oeconomicus aus rein rationalen Gründen – gänzlich unbeeinflusst durch die stetigen Impulse der Werbung, die bei ihm auf wundersame Weise verpuffen. Sicher sind Ihnen diese Menschen auch schon einmal begegnet. Ich zähle gleich mehrere Vertreter dieser Spezies zu meinem Freundeskreis. Kommt man dann mal zu Besuch, begrüßen einen allerdings auf Schritt und Tritt die guten, alten Bekannten aus dem Werbeblock: In der Küche blubbert und zischt die Nespresso-Maschine, selbstredend nur, weil sie im Testbericht besonders gut abgeschnitten hat. What else? Im Kühlschrank schmiegt sich der Leerdammer zärtlich an die Lätta, weil sie im direkten Vergleich zu anderen Produkten am besten schmecken. Ist klar! Und im Altpapier wartet der Zalando-Karton geduldig auf seine Entsorgung. Ich vermute mal, dass Zalando der Online-Händler mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis sein muss – frage an der Stelle aber gar nicht mehr nach. Die Liste ließe sich endlos fortführen und zu einer kompletten Markenwelt verdichten, die erstaunlicherweise Eingang in die Haushalte der vehementen Werbeverweigerer gefunden hat. Darauf angesprochen, gibt es natürlich für jeden Markenkauf eine absolut vernünftige und plausible Erklärung – jenseits der Werbung. Die Wahrheit ist natürlich eine andere: Man muss nur mal einen Blick in diese Ausgabe der TopBox werfen, um zahlreiche Belege dafür zu finden, dass Werbung wirkt: So zeigt etwa unsere TopStudie, dass Fernsehwerbung selbst dann ihre Wirkung entfaltet, wenn wir nebenbei einen Second Screen nutzen. Und auch der Lebensmittel-Einzelhandel setzt seit geraumer Zeit auf TV als Werbekanal, um den Abverkauf in den Filialen zu steigern. Mit großem Erfolg – wie unsere Ergebnisse auf Basis des ROIAnalyzers zeigen. Aber erstaunlicherweise überzeugen den sonst so vernunftbetonten Homo Oeconomicus solche Ergebnisse in keiner Weise. Niemals würde er zugeben, dass Werbung auch bei ihm wirkt: Das mag für andere gelten, aber nicht für mich, lautet die pauschale Antwort. Vielleicht sollten wir ernsthaft erwägen, unsere Studienergebnisse künftig als TV-Spot im Werbeblock zu kommunizieren. Erfolg garantiert! Viel Spaß beim Lesen Gerald Neumüller Director Research 03 QUANTITATIVES MODUL STECKBRIEF Methode Kontrolliertes Experiment mit 4 Testgruppen Design Jeder Teilnehmer sieht 4 Spots im Mono-Screen- und 4 Spots im Second-Screen-Modus Testmaterial 16 Spots, eingebunden in Programmstrecke und Werbeblöcke (verdecktes Design) Stichprobe n=129 Personen (18–59 Jahre), die beim Fernsehen Smartphone oder Tablet nutzen Feldzeit 05.05. – 09.05.2014 Wirkungsmaße Befragung: Werbeerinnerung (ungestützt), Markenbekanntheit (gestützt), Relevant Set Messung: Aufmerksamkeit (Eye Tracking), Zappingverhalten Institut eye square TOP Messung der Werbewirkung QUALITATIVES MODUL TopStudie STECKBRIEF DER TON MACHT DIE MUSIK – AKTUELLE STUDIE ZUR WERBEWIRKUNG BEI PARALLELNUTZUNG Die parallele Nutzung von TV und Smartphone oder Tablet ist inzwischen fester Bestandteil unseres Medienalltags. Während auf dem Bildschirm Samu Haber und seine Jury-Kollegen „The Voice of Germany“ suchen, sitzt der showaffine Zuschauer mit seinem Smartphone auf dem Sofa, sendet Tweets zu den Kandidaten, bestellt das letzte Album des sympathischen Finnen oder checkt E-Mails. Doch was passiert in den Werbepausen? Kann der Spot in Situationen, in denen die Aufmerksamkeit nicht vollständig auf den TV-Schirm gerichtet ist, noch durchdringen? Und gibt es Spots, die das besser schaffen als andere? Diese Fragen beantworten wir mit einer aktuellen Studie, 04 TOPSTUDIE die die Werbewirkung bei Parallelnutzung mit einem quantitativen und einem qualitativen Modul untersucht. Das quantitative Modul misst die Werbewirkung bei Parallelnutzung im Vergleich zur Mono-Screen-Nutzung. Relevante Indikatoren sind die Blickverläufe der Zuschauer, ihr Zapping-Verhalten sowie die klassischen Wirkungsparameter, die per Befragung erhoben wurden. Das quantitative Modul besteht aus einer teilnehmenden Beobachtung von Rezipienten während der Second-Screen-Nutzung, kombiniert mit Tiefeninterviews. Die Detailanalyse einzelner Spots identifiziert dabei konkrete Erfolgsfaktoren. Methode Teilnehmende Beobachtung, tiefenpsychologische Einzelinterviews im Alltagsstudio Design Jeder Teilnehmer sieht 7 Testspots, 3 davon werden ausführlicher analysiert Testmaterial 10 Spots Stichprobe n=30 Personen (20–45 Jahre), die beim Fernsehen regelmäßig Smartphone oder Tablet nutzen Feldzeit 23.05. – 06.06.2014 Wirkung Tiefeninterview: Attention Grabbing Potential, Attention Sticking Potential (ASP) Kopfkino Potential, Key Visual Potenzial Institut concept m Identifikation von Erfolgsfaktoren TOPSTUDIE 05 Die Ergebnisse des Eye-Trackings zeigen, dass die Aufmerksamkeit des Parallelnutzers auch im Werbeblock noch zu fast 60 Prozent dem Fernseher gilt; außerhalb des Werbeblocks sind es sogar 70 Prozent. Werbeinhalte können demnach direkt und unmittelbar wahrgenommen werden. Hinzu kommt, dass die Zapping-Neigung deutlich geringer ist, wenn andere Medien parallel genutzt werden. Der Anteil der Zuschauer, die am Ende des Werbeblocks noch dabei sind, ist um 10 Prozent höher als im Mono-Screen-Modus. So viel zu den harten, gemessenen Fakten. MERKMALE VON PARALLELNUTZUNGSSITUATIONEN Aufmerksamkeitsanteil TV 70 % 57 % während Werbung Doch was bedeutet das für die Werbewirkung? Weit weniger, als man auf Angaben in % Anhieb vielleicht denken könnte. Zwar ist die Werbeerinnerung bei Second27 Screen-Nutzung leicht vermindert, aber selbst Werbewirkung 82 gesamt: 55 ohne aktive Erinnerung kann Werbung wirken, was 58 sich an stabilen Werten für Markenbekanntheit und Relevant Set zeigt. Die Erklärung hierfür 22 liefern zahllose Studien Werbewirkung zur impliziten Wirkung von 85 gesamt: 54 Werbung. Der Zuschau56 er, der gerade mit etwas anderem beschäftigt ist, nimmt unbewusst auditive 80 90 60 70 0 10 20 30 40 50 und periphere visuelle Markenbekanntheit gestützt Werbeerinnerung ungestützt Relevant Set Reize wahr. Gleichzeitig sind seine AbwehrmechaQuelle: eye square / SevenOne Media nismen gegen Werbung ausgeschaltet. Der Spot dringt quasi unter dem Radar zu ihm durch und entfaltet ungehindert seine Wirkung. Oder er lenkt mit einem ansprechenden Audioelement die Aufmerksamkeit zum Fernseher zurück. In Summe ist die Werbewirkung ungebrochen, wie der Gesamtindex belegt. INDIKATOREN DER WERBEWIRKUNG Zappinganteil Nutzung insges. -10 % Das Modell der Werbewirkung im Second-Screen-Modus stellt die Zusammenhänge noch einmal schematisch dar: Die Aufmerksamkeit für den Fernseher ist bei Parallelnutzung leicht vermindert, was jedoch durch geringeres Zapping kompensiert wird. Periphere visuelle sowie auditive Stimuli dringen zudem weiterhin zum Zuschauer durch und der Spot entfaltet seine Wirkung – entweder implizit (indem die Botschaft unbewusst verankert wird) oder explizit (indem die Aufmerksamkeit zum Fernseher gelenkt wird). Die konkrete Erinnerung an die Werbung ist in diesen Situationen etwas niedriger, die für die Marke relevanten Faktoren bleiben stabil. Insgesamt leidet die Werbewirkung nicht. Quelle: eye square / SevenOne Media 2013/2014 MODELL DER WERBEWIRKUNG IM SECOND-SCREEN-MODUS Verteilung der Aufmerksamkeit % 57 Merkmale der Rezeptionssituation geringere Aufmerksamkeit TV Folgen für die Werbewirkung Werbeerinnerung Markenbekanntheit periphere visuelle Stimuli auditive Stimuli Zuschauer 43 geringeres Zapping % Wirkung „unter dem Radar“ Relevant Set Wirkung insgesamt 2nd Device Quelle: eye square / SevenOne Media 06 TOPSTUDIE TOPSTUDIE 07 WERBEWIRKUNG ERFOLGSFAKTOREN UND RISIKEN AUF DER TONSPUR - Aufmerksamkeitsstarke Intros (z.B. Gefahrentöne) - Markante Charakterstimmen - Unerwartete Musik, aber auch Stillemomente - Audio-Highlights, die besondere Bilder erwarten lassen - Gelernte Erkennungsgeräusche oder Songs + - Negative Aussage oder Stimme, z.B. bevormundend - Eintönige Musik - Litanei der Aussagen, in die Länge gezogener Spot ERFOLGSFAKTOREN UND RISIKEN AUF DER BILDSPUR - Originelle Fortführung von Elementen der Tonspur - Beantwortung von Fragen, die auf der Tonspur gestellt werden - Bilderwirbel, Bildstakkato, Hell-Dunkel-Effekte - Polarisierende Spots: ungewohnte, surreale Bilderwelten - Ungewohntes Erzähltempo, z.B. sehr ruhig - - Sich wiederholende Bild- und Tonaufzählungen innerhalb eines Spots - Immer Gleiches mit nur leichten Variationen als Serie - Negative Bildwelten „Germany‘s next Topmodel“ Werbung auf sixx Fernsehdebüt Quelle: concept m / SevenOne Media Gestaltung TV-Werbung Die Durchschnittsergebnisse über alle Spots gelten natürlich nicht für jeden Spot gleichermaßen. Bei differenzierter Betrachtung kristallisieren sich vier Aspekte heraus, die über den Erfolg von Spots im Second-Screen-Modus entscheiden: - Attention Grabbing (Gewinnung von Aufmerksamkeit) - Attention Sticking (Halten von Aufmerksamkeit) - Kopfkino Potenzial (Hervorrufen von Bildern) - Key Visual Potenzial (Verankern von Schlüsselreizen) Spots, die eine oder mehrere dieser Fähigkeiten besitzen, haben in Parallelnutzungssituationen besonders gute Wirkungschancen. Dabei spielt vor allem die Tonspur eine entscheidende Rolle. Auditive Reize sind besonders dafür geeignet, Aufmerksamkeit zu lenken. Dazu zählen musikalische Highlights ebenso wie markante Charakterstimmen. Unangenehme Stimmen oder eintönige Musik dagegen gilt es zu vermeiden. Aber auch die Bildspur kann entscheidende Impulse setzen, wenn etwa Erwartungen, die auf der Tonspur geweckt wurden, in neuer Art fortgeführt werden. Starke auditive und visuelle Reize sowie originelle Ideen sind die Schlüssel, mit denen Kreationen auch künftig zu gerade twitternden oder votenden CastingshowFans durchdringen werden. / (jt) Fazit Die steigende Parallelnutzung stellt keinerlei Gefahr für die Werbewirkung dar. Vielmehr schafft sie neue Herausforderungen für die Kreation von Spots. „Germany‘s next Topmodel“ CATWALK DER MARKEN – ERFOLGREICHE KOOPERATIONEN RUND UM DIE CASTINGSHOW Auch im neunten Jahr war Heidi Klums Model-Suche wieder ein voller Erfolg. Und nicht nur die diesjährige Gewinnerin Stefanie stand am Ende als strahlende Siegerin da. Auch die zahlreichen Kooperationspartner profitierten von ihren Auftritten in der Show. Dieses Mal waren neben dem Hauptsponsor Opel unter anderem mydays, Anbieter für Erlebnisgeschenke, und Emmi, bekannt für seine Kaffeegetränke, mit von der Partie. Die Ziele und Konzepte der jeweiligen Partner waren ganz unterschiedlicher Natur, doch ein Resultat trifft auf alle Beteiligten zu: Gut umgesetzte Integrationen im Rahmen eines Erfolgsformats mit passgenauer Zielgruppe und ergänzenden crossmedialen Maßnahmen lassen auch die beteiligten Marken im Glanzlicht der Model-Show erstrahlen. TOPSTUDIE Angaben in % 100 100 96 80 82 80 +8% 60 60 40 53 57 40 Zu diesem Ergebnis kommt unsere begleitende Trackingstudie zur nunmehr neunten Staffel von „Germany´s next Topmodel”. Hierzu hat das Marktforschungsinstitut forsa. in unserem Auftrag vor Staffelstart 500 und nach Staffelende 1.000 Frauen zwischen 14 und 49 Jahren telefonisch befragt. Ergänzend haben wir eine OnsiteBefragung unter mehr als 3.000 Usern unseres OnlineNetworks durchgeführt. Für mydays hat sich die Kooperation in mehrfacher Hinsicht gelohnt: Als Anbieter von Erlebnis-Gutscheinen 8 08 GESTÜTZTE BEKANNTHEIT MYDAYS 20 20 0 0 Nullmessung Endmessung Stammseher Placement erinnert Frage: Nun geht es um Anbieter von Erlebnis-Gutscheinen. Ich lese Ihnen einige Anbieter von Erlebnis-Gutscheinen vor und Sie sagen mir bitte, welche dieser Anbieter Sie kennen, und sei es auch nur dem Namen nach. Basis: Frauen 14-49 Jahre. Quelle: forsa. / SevenOne Media „GERMANY‘S NEXT TOPMODEL“ 09 9 ist mydays zwar bereits in den Köpfen der Zielgruppe verankert, doch ließ sich die Bekanntheit mit Hilfe von Produktplatzierungen und klassischen TV-Spots im Umfeld der Modelshow im Staffelverlauf weiter steigern. Dass diese Zuwächse tatsächlich in hohem Maße auf die Integration in die Sendung zurückzuführen sind, zeigt ein näherer Blick auf die Zielgruppen: So ist mydays beispielsweise bei Stammseherinnen, die durch ihren überdurchschnittlich hohen Konsum der Sendung auch eine höhere Kontaktwahrscheinlichkeit mit den Werbemitteln haben, deutlich bekannter als bei der Gesamtzielgruppe. Nahezu alle Zuschauerinnen, die sich daran erinnern, eine Produktplatzierung gesehen zu haben, kennen den Erlebnis-Anbieter. MYDAYS: VISITS IN ABHÄNGIGKEIT VON TV-SPOTS UND PRODUKTPLATZIERUNG IN „GERMANY´S NEXT TOPMODEL“ Kontinuität zahlt sich aus Auch Opel fuhr in der neunten Staffel auf der Erfolgswelle der beliebten Castingshow mit: Der Adam war 2014 bereits im zweiten Jahr in Folge im Dienste der Models unterwegs – und zwar erneut mit umfassenden Maßnahmen wie Sponsoring, Produktplatzierungen, Gewinnspiel, Lizenz, Live-Events und einer crossmedialen Verlängerung. Und das macht sich bezahlt: Mehr als die Hälfte der Befragten nennt den Adam ungestützt als Sponsor. Im Vorjahr waren es bereits gute 33 Prozent. Gestützt fällt die Sponsorerinnerung noch mal höher aus: 70 Prozent der Befragten wissen, dass der Adam der Hauptsponsor war, bei den Stammseherinnen sind es sogar hervorragende 87 Prozent. Diese Ergebnisse belegen eindrucksvoll, dass sich Kontinuität auszahlt. GESTÜTZTE SPONSORERINNERUNG OPEL ADAM UNGESTÜTZTE SPONSORERINNERUNG Angaben in % 52 Opel Adam 45 Gillette Venus 16 Maybelline Jade 15 Emmi Chai Latte Cosmopolitan 8 MyDays 4 L‘Oreal 4 Stylight 1 Luxuar 0 3 sonstige konkrete Marken 1 sonstige allg. Produkte Angaben in % 0 10 20 30 40 50 60 20:30 20:32 20:34 20:36 20:38 20:40 20:42 20:44 20:46 20:50 20:52 20:54 20:56 20:58 21:00 21:02 21:04 21:06 21:18 21:10 21:12 21:14 21:16 21:18 21:20 21:22 21:24 21:26 21:28 21:30 21:32 21:34 21:36 21:38 21:40 21:42 21:44 21:46 21:48 21:50 21:52 21:54 21:56 21:58 22:00 22:02 22:04 22:06 22:08 22:10 22:12 22:14 22:16 22:18 22:20 22:22 22:24 22:26 22:28 22:30 22:32 22:34 22:36 22:38 22:40 22:42 22:44 22:46 22:48 22:50 22:52 22:54 22:56 22:58 100 70 Uhrzeit Visits gesamt Visits Mobiltelefon Visits PC/Laptop Visits Tablet TV-Spot Produktplatzierung 87 75 Frage: Können Sie sich erinnern, welche Marke die Sendung präsentiert hat? Basis: Frauen 14-49 Jahre, die „Germany’s next Topmodel” mindestens selten gesehen haben Quelle: forsa. / SevenOne Media 50 Sendung vom 27.03.2014. Quelle: SevenOne Media, D&A Media & Analytics 25 Eine minutengenaue Analyse der Zugriffszahlen auf die Webseite von mydays für eine beispielhaft ausgewählte Sendung zeigt zudem, dass die eingesetzten Werbeformen ihre Wirkung auch in Hinblick auf Anschlusshandlungen der potenziellen Konsumenten deutlich entfalten: Die Produktplatzierung sowie die klassischen TV-Spots führen unmittelbar zu Zuschauerreaktionen im Netz. Auffällig ist zudem, dass der Großteil der Visits von mobilen Endgeräten, vor allem von Smartphones, erfolgt. Das belegt die Bedeutung mobiler Devices als Touchpoint und Rückkanal zwischen Werbungtreibendem und Konsument. Die Parallelnutzung von TV und Web erhöht somit die Chance, dass sich Werbekontakte sofort in Interaktion niederschlagen. Für mydays hat sich das Engagement im Rahmen von „Germany´s next Topmodel” in jedem Fall bezahlt gemacht. Die einge- 10 „GERMANY‘S NEXT TOPMODEL“ setzten Werbespots und Product Placements wirken nicht nur als Awareness- und Imagetreiber, sondern sind zugleich mächtige Impulsgeber, die den Zuschauer unmittelbar in Interaktion mit dem Werbekunden bringen. 0 Endmessung Stammseher Frage: Können Sie sich an Sponsorhinweise von Opel rund um die Sendung erinnern? Basis: Frauen 14-49 Jahre, die „Germany’s next Topmodel” mindestens selten gesehen haben und Opel Adam kennen Quelle: forsa. / SevenOne Media „GERMANY‘S NEXT TOPMODEL“ 11 GESTÜTZTE BEKANNTHEIT OPEL ADAM Angaben in % 100 100 96 80 87 84 80 75 +15% 60 60 53 40 20 24 20 0 46 45 40 10 Placement erinnert Sponsor erinnert Stammseher mind. seltene Seher Endmessung Nullmessung Endmessung 2013 Zwischenmessung 2013 Nullmessung 2013 0 Der Blick auf die Markenbekanntheit unterstreicht dieses Ergebnis: Seit der Modelleinführung ist eine kontinuierliche Bekanntheitssteigerung für den kleinen City-Flitzer zu beobachten – und auch die diesjährige Staffel „Germany´s next Topmodel“ hat ihren Beitrag dazu geleistet: Vorher kannten 46 Prozent der Befragten den Adam, was dem Niveau am Ende der letzten Staffel entspricht, danach ist es mehr als jede zweite Befragte. Bei den Zuschauerinnen von „Germany´s next Topmodel“ ist der trendige Kleinwagen besonders bekannt, was wiederum die Wirkung der Kooperation untermauert. Rückenwind für Neulinge Wie ein neu eingeführtes Produkt von der Kooperation mit einem Format wie „Germany´s next Topmodel“ profitieren kann, hat der inzwischen bestens etablierte Opel Adam im vergangenen Jahr eindrucksvoll gezeigt. Und auch in dieser Staffel war mit CHAI LATTE aus dem Hause Emmi ein Neuling auf dem Laufsteg dabei – wieder mit großem Erfolg: trendy Angaben in % 100 100 90 90 80 Die Bekanntheit des neuen Kaltgetränks steigert sich im Zeitverlauf um 30 Prozent. Nach Staffelende kennt jede Dritte das trendige Getränk, unter den Stammseherinnen sind es sogar 68 Prozent. Auch die Werbeerinnerung legt im Verlauf der Sendung deutlich zu. Bei den Stammseherinnen ist die Kampagne mit 85 Prozent beeindruckend präsent. Die Produktplatzierungen, die z.B. im Rahmen eines Jobs zu sehen waren, haben ihre Wirkung in der Zielgruppe mehr als deutlich entfaltet. 80 79 70 70 68 60 60 50 +30% 50 40 40 30 32 30 20 20 25 10 10 Erfolgsrezepte für den Catwalk Im Rückblick auf die diesjährige Staffel von „Germany´s next Topmodel“ kristallisieren sich drei Erfolgsfaktoren heraus. 0 0 Nullmessung Endmessung Stammseher Placement erinnert Frage: Nun geht es noch um gekühlte Tee- und Kaffeegetränke. Ich lese Ihnen nun einige dieser Getränke vor und Sie sagen mir bitte, welche dieser Sorten Sie 1 kennen, und sei es auch nur dem Namen nach. Zunächst gilt: Kontinuität zahlt sich aus. In besondeBasis: Frauen 14-49 Jahre. rem Maß wird das am Beispiel Opel deutlich, denn Quelle: forsa. / SevenOne Media auch im dritten Jahr in Folge ist der Erfolg von Opel als Partner der Model-Show ungebrochen. Über die Staffeln hinweg zeigen sich zudem noch weitere Steigerungen. 2 Außerdem stellt das Fitting zur Sendung einen entscheidenden Erfolgsfaktor dar. Insbesondere Produktplatzierungen müssen authentisch sein und sich harmonisch in die Abläufe integrieren. 3 Schließlich hat sich ein bunter Maßnahmen-Mix bewährt, mit dessen Hilfe die verschiedenen Zielsetzungen der einzelnen Kooperationspartner optimal bedient werden können und ihnen ein aufmerksamkeitsstarker Auftritt auf dem Catwalk gesichert ist. / (sa) Frage: Nun lese ich Ihnen einige Modelle von Kleinwagen vor und Sie sagen mir bitte, welche dieser Modelle Sie kennen, und sei es auch nur dem Namen nach. Basis: Frauen 14-49 Jahre Quelle: forsa. / SevenOne Media Umparken mit den Topmodels „Umparken im Kopf“ – so lautet der Slogan der aufmerksamkeitsstarken Imagekampagne, die die diesjährige Markenkommunikation des Autobauers aus Rüsselsheim geprägt hat. Auch zum angestrebten Imagewandel konnte „Germany´s next Topmodel“ einen Beitrag leisten, besonders innerhalb seiner Zielgruppe. Denn auch das Markenimage des Adam profitiert von der Kooperation zwischen dem Autobauer und der Casting-Show: Der Adam wird vor allem als jung, modern und trendy wahrgenommen – allesamt Eigenschaften, die bis dato nicht unbedingt untrennbar mit Opel verknüpft waren. Hier gelingt es allerdings, mit dem Adam auch eine sehr junge und moderne Zielgruppe anzusprechen: Die Zustimmung zu fast allen abgefragten Eigenschaften steigt im Staffelverlauf an. Vor IMAGEPROFIL OPEL ADAM allem aber bei den Stammseherinnen Angaben in % (TopTwo: stimme voll und ganz zu / stimme zu) haben die Adam-Auftritte Eindruck hinterlassen: Unter ihnen fällt die jung Bewertung des Flitzers nahezu durchweg und teilweise mit deutmodern lichem Abstand am besten aus. GESTÜTZTE BEKANNTHEIT EMMI CHAI LATTE GESTÜTZTE WERBEERINNERUNG EMMI CHAI LATTE Angaben in % 100 100 90 90 80 85 80 70 81 70 60 60 +93% 50 50 ansprechendes Design individuell gestaltbar sportlich innovativ Lebensfreude pur 0 Nullmessung 10 Endmessung 20 30 40 50 60 Stammseher Frage: Bitte geben Sie jeweils an, wie sehr Sie den folgenden Aussagen zustimmen. Basis: Frauen 14-49 Jahre, die Opel Adam kennen Quelle: forsa. / SevenOne Media 12 „GERMANY‘S NEXT TOPMODEL“ 70 80 90 Mit Vollgas über den Laufsteg Nach dem Erfolg in 2013 gewinnt der Adam auch in der nunmehr neunten Staffel an Fahrt: Die hervorragenden Werte über sämtliche Indikatoren – im Zeitverlauf und vor allem bei den Seherinnen der Sendung – belegen die Wirksamkeit der Kooperation erneut und zeigen deutlich, dass sich ein kontinuierliches Engagement auszahlt. 40 43 40 30 30 20 32 20 10 10 0 0 Nullmessung Endmessung Stammseher Placement erinnert Frage: Und für welche der folgenden gekühlten Tee- und Kaffeegetränke haben Sie in letzter Zeit Werbung gesehen, gelesen oder gehört? Basis: Frauen 14-49 Jahre, die die jeweilige Marke kennen. Quelle: forsa. / SevenOne Media CATWALK DER MARKEN 13 Werbung auf sixx Keine halben Sachen – buchdepot24 sagt amazon den Kampf an Der Buch- und Medienshop buchdepot24 ist 2013 als Newcomer gestartet. Mit dem Ziel, den mächtigen Rivalen amazon herauszufordern, wurde Mitte diesen Jahres eine Launch-Kampagne im TV gestartet. Den Anfang machten Spots im SAT.1 Frühstücksfernsehen und auf sixx. DAS WILL ICH AUCH Auch hier haben wir die werblichen Aktivitäten auf sixx mit einer Onsite-Studie auf sixx.de begleitet. Befragt wurden Frauen, die sixx zumindest gelegentlich sehen. Durch die zusätzliche Abfrage Nutzungshäufigkeit von sixx konnte auch zwischen seltenen und häufigen sixx-Seherinnen unterschieden werden. – KLEINER SENDER MIT GROSSER WIRKUNG Wer schön sein will, muss nicht leiden, sondern einfach fernsehen. Der japanische Luxuskosmetik-Konzern Shiseido hat erstmalig den Schritt ins TV unternommen. Von Mitte April bis Mitte Mai diesen Jahres setzten 20-Sekünder den Lippenstift „Lacquer Rouge“ auf sixx, in SAT.1 und auf ProSieben in Szene. Der TV-Einsatz war Teil der Kampagne „Share the Beauty“, mit der Shiseido die Bekanntheit und das Image seiner Marke in der Zielgruppe der jungen Frauen ausbauen will. Die meisten Spots liefen auf sixx. Wir haben ihre Wirksamkeit mit einer Onsite-Befragung auf sixx.de unter Frauen, die den Sender zumindest gelegentlich sehen, untersucht. Die Ergebnisse belegen den Erfolg der Werbemaßnahmen. Die Markenbekannt- Die Kampagne war ein voller Erfolg. Kannten vor dem Start nur vier Prozent der Befragten buchdepot24, sind es danach 17 Prozent. Die Markenbekanntheit hat sich mehr als vervierfacht. Auch die Werbeerinnerung spiegelt das positive Ergebnis wider. Praktisch aus dem Nichts steigt die Awareness auf neun Prozent. heit ist von 37 Prozent auf 42 Prozent gewachsen. Gemessen am Ausgangswert sind das 14 Prozent Steigerung. Die Werbeerinnerung hat sich verfünffacht: 14 Prozent nehmen in der Endmessung Werbung für die Marke wahr. Bisher war Shiseido eher bekannt für pflegende Kosmetik. Ziel der TV-Kampagne war neben der Steigerung von Markenbekanntheit und Werbeerinnerung auch, das Markenbild zu ändern und Shiseido in Verbindung mit Produkten aus dem Bereich dekorative Kosmetik zu bringen. Dieses Unterfangen ist geglückt: Nach Kampagnenende wird Shiseido viel stärker als Make up-Marke wahrgenommen. BUCHDEPOT24: GESTÜTZTE MARKENBEKANNTHEIT UND WERBEERINNERUNG Angaben in % 30 25 Fazit: TV ist das optimale Einstiegsmedium für Marken aus dem Luxus-Segment. Besonders sixx bietet Unternehmen mit kleinen Budgets und weiblicher Marken-Zielgruppe eine ideale Plattform für TV-Neueinführungen. Obwohl das Markenimage erfahrungsgemäß eher träge auf den eingesetzten Werbedruck reagiert, zeigt sich auch hier eine vielversprechende Entwicklung. Differenziert nach seltenen und häufigen sixx-Seherinnen in der Endmessung zeigen die Ergebnisse eine eindeutige Entwicklung: Die Zuschauergruppe mit hoher Kontaktwahrscheinlichkeit hat über alle Eigenschaften hinweg ein deutlich besseres Bild von der Marke. / (fr) 20 Fazit: 17 15 sixx hat sich als ideale Plattform für die Launchkampagne von buchdepot24 herausgestellt. Lesebegeisterte Frauen wurden optimal erreicht. Aufgrund dieses Erfolgs wurde die Kampagne jetzt auch auf reichweitenstärkere Sender wie SAT.1 und kableins ausgeweitet. 10 9 5 4 1 0 Markenbekanntheit SHISEIDO: GESTÜTZTE MARKENBEKANNTHEIT UND WERBEERINNERUNG SHISEIDO: MARKENWAHRNEHMUNG Angaben in % 60 Nullmessung Werbeerinnerung Endmessung Basis: Userinnen von sixx.de, die zumindest gelegentlich sixx sehen Quelle: SevenOne Media Angaben in % BUCHDEPOT24: MARKENIMAGE 60 50 Angaben in % (TopTwo) 50 40 40 30 42 ... ist ein modernes Unternehmen 30 37 ... hat ein vielfältiges Angebot 28 20 24 20 20 10 14 10 … ist ein sympathisches Unternehmen … bietet einen umfangreichen Service 12 … liefert schnell 0 3 0 Markenbekanntheit Nullmessung Werbeerinnerung Endmessung Basis: Userinnen von sixx.de, die sixx mindestens gelegentlich sehen Quelle: SevenOne Media 14 WERBUNG AUF SIXX Shiseido ist eher eine Marke für Make up Nullmessung Shiseido ist eher eine Marke für pflegende Kosmetik Endmessung Basis: Userinnen von sixx.de, die sixx mindestens gelegentlich sehen und Shiseido kennen Quelle: SevenOne Media 0 seltene sixx-Seherinnen 10 20 30 häufige sixx-Seherinnen Basis: Userinnen von sixx.de, die zumindest gelegentlich sixx sehen und buchdepot24 kennen; Daten aus Endmessung Quelle: SevenOne Media WERBUNG AUF SIXX 15 Fernsehdebüt GET DRESSED – MARC CAIN ÜBERZEUGT MIT SEINER TV-PREMIERE Dass sich Fernsehwerbung auch für exklusive Marken mit spitzer Zielgruppe auszahlt, zeigt einmal mehr das Beispiel des TV-Neukunden Marc Cain. Zwischen Ende Februar und Ende März diesen Jahres bewarb das deutsche Modeunternehmen seine Frühjahrsund Sommerkollektion 2014 und setzte dabei zum ersten Mal in der 40-jährigen Geschichte des Unternehmens auf TV. Insgesamt drei unterschiedliche Spots wurden dazu auf ProSieben und in SAT.1 geschaltet. MARKENBEKANNTHEIT UND WERBEERINNERUNG Angaben in % 50 Das Ergebnis ist eindeutig: Die Markenbekanntheit steigt signifikant an. Marc Cain war vor Start der TV-Kampagne knapp 28 Prozent der Befragten ein Begriff, nach Kampagnenende ist es gut ein Drittel. Das entspricht einem Plus von 13 Prozent. Auch in Sachen Werbeerinnerung zeigt die Kampagne Wirkung: Vor Kampagnenstart erinnern sich 19 Prozent der befragten Frauen, die Marc Cain kennen, an Werbung für das Label. Nach der Kampagne sind es 25 Prozent – eine Steigerung von 30 Prozent. Dass die Kampagne auch das Markeninteresse deutlich beeinflusst, zeigt ein Blick auf die Entwicklung des SearchAufkommens im Netz: Analog zu den TV-Spendings steigt auch das Ausmaß der Suchanfragen über Google deutlich an. Ein Beleg dafür, dass TV als Treiber für Anschlusshandlungen potenzieller Kunden hervorragend funktioniert. / (sa) SUCHWORTANFRAGEN IN ABHÄNGIGKEIT DER MEDIASPENDINGS Angaben in Indizes* / in T€ 600 120 500 100 400 80 300 60 200 40 100 20 0 0 50 45 45 40 40 +13% 35 +30% 35 Wir haben diese Premiere mit einer Trackingstudie begleitet. Das Marktforschungsinstitut forsa. befragte dazu telefonisch vor Kampagnenstart 500 und nach Kampagnenende 750 Frauen in der Kundenzielgruppe zwischen 35 und 55 Jahren. 30 31 30 25 25 28 25 20 20 19 15 2 15 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 10 TV-Spendings 10 5 Google-Suche „Marc Cain“ 5 *Indizierte Werte: Gemessen an der häufigsten Suchanfrage im ausgewählten Zeitraum in Deutschland Quelle: Google Trends; Nielsen wizzad / SevenOne Media 0 0 Gestützte Bekanntheit Nullmessung Gestützte Werbeerinnerung Endmessung Frage: Ich nenne Ihnen nun eine Reihe von Designer-Marken für Damenmode und Sie sagen mir bitte, welche davon Sie kennen, und sei es auch nur dem Namen nach. (Markenbekanntheit) Frage: Und für welche der folgenden Marken haben Sie in letzter Zeit Werbung gesehen, gelesen oder gehört? (Werbeerinnerung) Basis: Frauen 35-55 Jahre (,die Marc Cain kennen (Werbeerinnerung)). Quelle: forsa / SevenOne Media. Fazit Alle relevanten Indikatoren reagieren deutlich auf die erstmalige TV-Präsenz der Designermarke. Die Firmenzentrale in Bodelshausen blickt auf eine gelungene TV-Premiere zurück – kein Wunder, dass der zweite Flight bereits im Spätsommer diesen Jahres on air ging. Das Beispiel Marc Cain zeigt einmal mehr, dass sich der Schritt ins Fernsehen auch für Marken mit spitzer Zielgruppe auszahlt. 16 FERNSEHDEBÜT FERNSEHDEBÜT 17 Gestaltung TV-Werbung EINFLUSS DER PRODUKTDARSTELLUNG AUF GEFALLEN Angaben in % MIT KREATION PUNKTEN: 70 70 DER EINFLUSS FORMALER KRITERIEN 60 60 50 50 Für eine erfolgreiche TV-Kampagne sind nicht nur der Werbedruck, die Mediastrategie oder das Treiben der Konkurrenz entscheidend, auch die Spotkreation spielt eine wesentliche Rolle. Kreative Spots werden besser erinnert, kommen besser beim Zuschauer an und haben einen positiven Einfluss auf die Marke; das zeigen zahlreiche Studien. Die Schalthebel, die betätigt werden können, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, sind vielfältig. Neben formalen Kriterien wie Spotlänge, Einsatz von Slogans und Jingles oder Zeigen des Produktes gibt es auch inhaltliche Aspekte, die die Wahrnehmung des Zuschauers beeinflussen: Wird eine Geschichte erzählt? Wird Humor eingesetzt? Welche Stimmung herrscht in dem Spot? Seit elf Jahren führen wir in regelmäßigen Abständen von zwei bis drei Monaten einen Spottest durch. Jeweils 100 Personen sehen sich eine Programmstrecke aus dem Wissensmagazin „Galileo“ mit Werbeblock und Trailern an. Im Anschluss daran werden sie in einem persönlichen computergestützten Interview sowohl zur Sendung als auch zur Werbung befragt. Dabei interessieren die Werbeerinnerung, die Bewertung verschiedener Spoteigenschaften sowie Likes und Dislikes des Spots. Diese Befragungsdaten bilden die Grundlage eines umfangreichen Datenpools. Zusätzlich werden die Spots nach verschiedenen Gestaltungsmerkmalen inhaltsanalytisch kategorisiert. Die Verbindung von Befragungsdaten und Spotmerkmalen ermöglicht die Analyse des Einflusses bestimmter Spotmerkmale auf die Werbewirkung eines Spots. 54 53 54 40 30 30 20 20 10 10 0 Angaben in % Auch wenn es vielleicht etwas banal klingt: Die Darstellung eines Produktes im Spot spielt eine wichtige Rolle für dessen Wirkung. Spots, in denen das beworbene Produkt gezeigt wird, werden deutlich besser erinnert. Und je häufiger das Produkt gezeigt wird, desto höher ist die Awareness. Spots ohne Produktdarstellung werden im Durchschnitt von 47 Prozent der Befragten erinnert, bei nur einmaligem Zeigen des Produkts sind es 52 Prozent. Wird das Produkt mehrmals gezeigt, erinnern sich sogar 56 Prozent an den Spot. 40 0 EINFLUSS DER PRODUKTDARSTELLUNG AUF AWARENESS Produktdarstellung keine einmal mehrmals Basis: 498 Werbespots (jeweils 100 Befragte, Erwachsene 14–49 Jahre) in 50 Wellen Quelle: psyma / SevenOne Media Auf die Sympathie übt die Produktdarstellung allerdings keinen Einfluss aus. Die Bewertung des Spots ist völlig unabhängig davon, ob und wie häufig das Produkt zu sehen ist. Das kann verschiedene Ursachen haben: Zum einen hängt das Gefallen eines Spots von der Attraktivität des Produktes ab. Schnelle Autos, schicke Klamotten oder verführerische Eisbecher kommen beim Zuschauer sicher besser an als WC-Reiniger, Kopfschmerztabletten oder Lebertran. Aber auch die Art der Einbindung des Produkts spielt eine Rolle. Wenn Spotkreation und Produkt nicht zusammen passen, löst das beim Zuschauer eher negative Gefühle aus. 70 70 60 60 50 52 50 40 56 47 40 30 30 20 20 Mittlerweile enthält die Datenbank fast 500 Spots. Auf dieser breiten Basis haben wir die Analysen zum Einfluss der Kreation auf die Werbewirkung aktualisiert. Die Ergebnisse werden nun sukzessive in der TopBox vorgestellt. Im ersten Teil dreht sich alles um die Wirkung formaler Kriterien. 18 GESTALTUNG TV-WERBUNG 10 10 0 0 keine einmal mehrmals Basis: 498 Werbespots (jeweils 100 Befragte, Erwachsene 14–49 Jahre) in 50 Wellen Quelle: psyma / SevenOne Media GESTALTUNG TV-WERBUNG 19 Spotlänge Tag Ons Wie lang ein Spot sein soll, gehört zu den wichtigsten Fragen im Planungsprozess. Wie viel Zeit wird benötigt, um den Zuschauer wirkungsvoll, nachhaltig und effizient zu erreichen? Ist es besser, mit vielen kurzen Spots zu arbeiten? Oder lieber mit weniger, aber dafür längeren Clips? Fest steht: Die Dauer eines Spots hat einen wesentlichen Einfluss auf die Werbewirkung. Leider gibt es kein pauschales Erfolgsrezept. Die optimale Spotlänge hängt vom Kampagnenziel ab. Ein „Tag On“ ist eine Nachklappe, die sich direkt dem Hauptspot anschließt und ihn um eine zusätzliche Information ergänzt. Oft wird dabei eine Line Extension vorgestellt, zum Beispiel neue Geschmacksrichtungen bei Limonaden oder Bier. Das Tag On eignet sich für neue Produkte, die nicht erklärungsbedürftig sind und daher keinen eigenen Spot benötigen. Diese Gestaltungsmöglichkeit schafft Aufmerksamkeit. Spots mit Tag On werden von 59 Prozent der Befragten erinnert, ohne sind es dagegen nur 53 Prozent. Auf die Erinnerung hat die Spotlänge keinen großen Einfluss. Die Unterschiede zwischen kurzen, mittleren und langen Spots sind nur gering. 50 Prozent der Befragten können sich an kurze Spots erinnern, bei langen Spots sind es 54 Prozent. Bei der Bewertung schneiden Spots mit Tag On allerdings geringfügig schlechter ab. Sympathie lässt sich also nicht unbedingt über eine Nachklappe steuern. Bei der Spotsympathie trennt sich die Spreu vom Weizen. Hier wird ein entscheidender Einfluss der Spotlänge sichtbar: Je länger ein Spot ist, desto besser wird er bewertet. Nur 45 Prozent der Befragten geben kurzen Spots eine Eins oder Zwei, bei langen Spots sind es fast 60 Prozent. Um Gefallen beim Zuschauer zu finden, braucht man Zeit. In längeren Spots können Geschichten erzählt, Produkte aufwändiger inszeniert und unterschiedliche Stimmungen besser transportiert werden. Die klare Empfehlung ist demnach, für den Aufbau von Awareness lieber auf kürzere Spots in höherer Frequenz zu setzen. Geht es um Sympathie, Image oder die Vermittlung von Markenwelten, sollte man bei der Spotlänge nicht zu sparsam sein. EINFLUSS VON TAG ONS AUF AWARENESS EINFLUSS VON TAG ONS AUF GEFALLEN Angaben in % Angaben in % (TopTwo) 70 70 60 60 50 EINFLUSS DER SPOTLÄNGE AUF AWARENESS EINFLUSS DER SPOTLÄNGE AUF GEFALLEN Angaben in % Angaben in % (TopTwo) 59 53 50 40 40 30 30 20 20 10 10 0 54 52 0 ohne Tag On 70 Die schlechte Nachricht vorab: Es gibt kein Patentrezept für den ultimativen Spot. Die gute Nachricht: Je nach Kampagnenziel können einzelne Gestaltungsmerkmale ausgewählt werden und somit die Wirkungsweise des Spots positiv beeinflussen. Wer Stilmittel einsetzt, um Aufmerksamkeit beim Zuschauer zu erregen, muss unter Umständen in Kauf nehmen, dass sein Spot vielleicht nicht so gut ankommt. Und wer lieber auf Sympathie baut, muss damit rechnen, dass sein Spot vielleicht nicht so gut erinnert wird. Natürlich ist Awareness oder Sympathie keine reine Entweder-Oder-Entscheidung. Es gibt auch Stilmittel, die beide Ziele unterstützen. Dazu mehr in der nächsten TopBox. / (fr) mit Tag On ohne Tag On mit Tag On 70 Basis: 498 Werbespots (jeweils 100 Befragte, Erwachsene 14-49 Jahre) in 50 Wellen Quelle: psyma / SevenOne Media 70 70 60 Basis: 498 Werbespots (jeweils 100 Befragte, Erwachsene 14-49 Jahre) in 50 Wellen Quelle: psyma / SevenOne Media 60 60 60 50 50 50 53 54 59 50 53 50 40 40 45 40 40 30 30 30 30 20 20 20 20 10 10 10 10 0 0 0 0 kurz mittel lang Spotlänge: kurz <15 Sekunden, mittel 15-25 Sekunden, lang >25 Sekunden Basis: 498 Werbespots (jeweils 100 Befragte, Erwachsene 14-49 Jahre) in 50 Wellen Quelle: psyma / SevenOne Media 20 GESTALTUNG TV-WERBUNG kurz mittel lang Spotlänge: kurz <15 Sekunden, mittel 15-25 Sekunden, lang >25 Sekunden Basis: 498 Werbespots (jeweils 100 Befragte, Erwachsene 14-49 Jahre) in 50 Wellen Quelle: psyma / SevenOne Media GESTALTUNG TV-WERBUNG 21 SIXX IM VERGLEICH – 15.08.–28.08.2014, 00:00–01:40 UHR Marktanteile E 14–49, Angaben in % 8,0 6,0 6,4 4,0 2,0 2,0 1,8 1,7 1,7 1,4 1,3 SUPER RTL n-TV 0 sixx N 24 Tele 5 RTL Nitro DMAX 0,9 Disney Channel Basis: Alle Fernsehhaushalte Deutschland (D+EU) Quelle: AGF in Zusammenarbeit mit GfK / TV Scope MEDIEN Im Schnitt schalteten 2,95 Mio. Zuschauer ab drei Jahren ein, in der Kernzielgruppe Erwachsene 14–49 Jahre erzielte die von Jochen Schropp präsentierte Show einen Marktanteil von 18,8 %. 12 von insgesamt 15 Folgen holten sich die Marktführerschaft im Vergleichszeitslot. Der große Erfolg von „Promi Big Brother“ gipfelte im August-Marktanteil von 10,0 % und damit dem höchsten Monatsmarktanteil seit November 2012. Promi Big Brother sixx zum ersten Mal in der Sendergeschichte live on air SAT.1 Gold Zuschauerstimmung beim Fernsehen Promi Big Brother DAS EXPERIMENT – AUCH FÜR DIE SENDERGRUPPE „Oben leuchtet, unten leidet“, so das Motto der diesjährigen zweiten „Promi Big Brother“-Staffel. Der Experimentiercharakter galt nicht nur für das Konzept der Sendung, sondern auch für die ProSiebenSat.1-Sendergruppe, denn die Marke „Promi Big Brother“ war zum ersten Mal auf zwei Sendern präsent. Die senderübergreifende Verlängerung erwies sich als großer Gewinn für beide Sender. 22 PROMI BIG BROTHER SAT.1 und „Promi Big Brother“: „Talk of Town“ dank neuem Konzept SAT.1-Geschäftsführer Nicolas Paalzow: „Die zweite Staffel ‚Promi Big Brother‘ ist für SAT.1 ein großer Erfolg. Nicht nur die durchgehend starken Quoten überzeugen, sondern auch das neue Konzept begeistert inhaltlich.“ sixx ging im Anschluss an die SAT.1-Shows ab 00:00 Uhr mit „Promi Big Brother Late Night LIVE“ auf Sendung – ein Meilenstein in der jungen Sendergeschichte: Noch nie zuvor hatte sixx eine Live-Show im Programm. ProSiebenSat.1 TV Deutschland-Geschäftsführerin Eun-Kyung Park: „,Late Night LIVE‘ hat sich während der 14 Tage zur perfekten Ergänzung von ,Promi Big Brother‘ in SAT.1 entwickelt. Mit exklusiven Gästen wie den Eltern von Prinz Mario Max oder mit dem Live-Telefonat mit Stefan Effenberg konnten wir spätnachts echte Highlights für die Zuschauer bieten. Die großartigen Quoten zeigen, dass wir damit voll ins Schwarze getroffen haben.“ Das Experiment „Live-Show“ zahlte sich für sixx aus. „Promi Big Brother Late Night LIVE“ erreichte einen hervorragenden Marktanteil von 6,5 % (Erw. 14–49 Jahre) und lag damit deutlich über dem sixx-Senderschnitt. Der von Jochen Bendel und Melissa Khalaj moderierten Sendung gelang eine breite Zielgruppenansprache. So schalteten mehr Männer als gewöhnlich sixx ein. Die siebte Folge erzielte mit 10,0 % einen zweistelligen Marktanteil, mehrere Male platzierte sich sixx im Slot 00:00–01:40 Uhr im Marktanteilsranking sogar im Feld der großen acht Sender, die kleinen Sender rund um DMAX, Tele 5, RTL Nitro und Co. ließ sixx fast jede Nacht hinter sich. Folgerichtig durfte sixx im August mit 1,6 % (Erw. 14–49 Jahre) den besten Monatsmarktanteil seit Senderbestehen feiern. PROMI BIG BROTHER 23 SAT.1 Gold GOLDENE ZEITEN: KLEINER SENDER AUF QUOTENJAGD Fazit: Experiment geglückt – auf allen Ebenen! / (vf) VERLAUF IN 5-MIN.-SCHRITTEN, PROMI BIG BROTHER, AB 22:15, 16.08.–28.08.2014 Marktanteile, E 14–49, Angaben in % MARKTANTEILSENTWICKLUNG SAT.1 GOLD SEIT SENDERSTART Marktanteile in %, Mo–So. 03:00–03:00, 17.01.2013–30.09.2014 1,6 1,4 SAT.1 sixx Basis: Alle Fernsehhaushalte Deutschland (D+EU) Quelle: AGF in Zusammenarbeit mit GfK/TV Scope 24 PROMI BIG BROTHER E 14–49 0,4 0,4 0,5 0,5 Feb. 14 0,4 Nov. 13 0,4 0,5 0,8 0,8 Jan. 14 0,7 Okt. 13 0,6 Sep. 13 0,2 0,4 0,4 0,4 0,4 0,6 Aug. 13 0,3 0,5 Juli 13 22:10 22:15 22:20 22:25 22:30 22:35 22:40 22:45 22:50 22:55 23:00 23:05 23:10 23:15 23:20 23:25 23:30 23:35 23:40 23:45 23:50 23:55 00:00 00:05 00:10 00:15 00:20 00:25 00:30 00:35 00:40 00:45 00:50 00:55 01:05 01:10 01:15 01:20 01:00 01:25 01:30 01:35 01:40 01:45 0 0,3 Jan. 13 0 0,4 Mrz. 13 0,2 5 0,4 0,2 0,6 Juni 13 0,4 Feb. 13 10 0,5 0,5 Mai 13 0,6 Apr. 13 15 0,8 0,8 Dez. 13 0,8 1,2 1,2 0,7 0,7 0,7 0,7 1,6 1,5 0,9 0,6 0,6 Juli 14 1,0 1,2 Aug. 14 1,1 Juni 14 20 1,2 Apr. 14 Promi Big Brother Late Night LIVE Mrz. 14 Promi Big Brother Mai 14 1,4 25 1,5 0,9 0,8 0,8 Nov. 14 Auch online war „Promi Big Brother“ ein großer Erfolg. Die Anzahl der Videoviews auf der SAT.1-Homepage sowie der Reichweiten-Zuwachs der Facebook-Fanseite von „Promi Big Brother“ stieg gegenüber der ersten Staffel um 50 % bzw. 150 %. „Die Frage des Tages“ auf der sixx-Facebook-Seite aktivierte viele User. Pro Nacht wurden durchschnittlich 1.000 Kommentare gepostet sowie 1.000 Tweets abgesetzt. Insgesamt pushte das gegenseitige Anteasern von Highlights und der Austausch von exklusivem Bildmaterial die Online-Performances beider Sender deutlich. Okt. 14 Das Zusammenspiel zwischen SAT.1 und sixx funktionierte hervorragend. Der Minutenverlauf zeigt einen deutlichen Umschaltimpuls von SAT.1 zu sixx; viele Zuschauer warteten schon vor 00:00 Uhr auf den Beginn der sixx-Live-Show. Im Durchschnitt verfolgten rund zwei Drittel der „Late Night LIVE“-Zuschauer zuvor die SAT.1-Ausstrahlung. Im Gegenzug brachte sixx dem Format „Promi Big Brother“ neue Zuschauer und sorgte so für Netto-Reichweitenzuwächse von bis zu 0,21 Mio. Zuschauern pro Ausstrahlungstag. Senders, der derzeit eine technische Reichweite von mehr als 75 Prozent hat, steigt regelmäßig, immer häufiger überspringt der Tagesmarktanteil die Ein-ProzentMarke. Nach nur eineinhalb Jahren verzeichnet SAT.1 Gold Spitzen-Tagesmarktanteile von bis zu 2,2 Prozent in der Relevanz-Zielgruppe der 40- bis 64-jährigen Frauen. Bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern glänzt SAT.1 Gold mit Tagesmarktanteilen von bis zu 1,5 Prozent. Zu den Erfolgsformaten zählen die Serie „Der letzte Bulle“ (bis zu 1,8 % MA) und die Kult-Serie „Bonanza“ mit bis zu 5,0 Prozent Marktanteil. Im Herbst bereichern die Magazine „Lenßen klärt auf“ mit Ingo Lenßen, „Kai reist“ mit Kai Böcking und „Leben im Luxus“ mit Bettina Cramer das SAT.1-Gold-Programm. Neben neuen Formaten rund um Service und Information gibt es weitere Serien-Klassiker und deutsche Musik. Ein besonderes Highlight verspricht die „José Carreras Gala 2014” am 18.12. zu werden – die erste LiveShow bei SAT.1 Gold und damit eine neue Programmfarbe für den kleinen Sender. / (kk) Sep. 14 SAT.1 und sixx befeuern sich gegenseitig Als erster Sender mit ausschließlich deutschen Programmen ging SAT.1 Gold am 17. Januar 2013 auf Sendung. Der fünfte frei empfangbare Sender der ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH wendet sich an die Kernzielgruppe der 40- bis 64-Jährigen, vor allem an weibliche Zuschauer. Seit April 2014 ergänzen US-Serien-Klassiker wie „Bonanza“, „Ein Engel auf Erden“ oder „Mord ist ihr Hobby“ das Tages-Programm. Senderchef Marc Rasmus: „Das Konzept von SAT.1 Gold war nicht vordergründig, ‚deutsch‘ zu sein, sondern den Zuschauerinnen und Zuschauern „nah“ zu sein und ihnen ein Programm mit vertrauten Sendungen zu bieten. Deshalb haben wir in diesem Jahr unser Programm um einige US-Serienklassiker ergänzt: Unser Publikum kennt sowohl die Familie Cartwright, als auch die Ingalls oder Mrs. Fletcher – für sie ist es ein Wiedersehen mit ‚alten Freunden‘ aus ihrer Jugend. Zusätzlich sind für SAT.1 Gold Service und Information sehr wichtig; mit diesen Programmen bieten wir unseren Zuschauerinnen wertvolle Informationen aus einem anderen Blickwinkel. Ein weiterer wichtiger Programmbestandteil ist deutsche Musik. Schlager liegen im Trend – die Erfolge unserer „Fetenhits Oktoberfest” und die wöchentlichen Musikcharts geben uns Recht.“ SAT.1 Gold trifft damit offensichtlich den Geschmack der Zuschauerinnen und Zuschauer: Der Marktanteil des F 40–64 Letzte vier Tage vorläufig gewichtet. Basis: Alle Fernsehhaushalte Deutschland (D+EU) Quelle: AGF in Zusammenarbeit mit GfK/TV Scope SAT.1 GOLD 25 Daytime – Fernsehen als verlässlicher Begleiter durch den Nachmittag Zuschauerstimmung beim Fernsehen PROGRAMMGESTALTUNG NACH STIMMUNGSBAROMETER – PRIMETIME IST BELOHNUNGSZEIT In der „richtigen“ Stimmung zu sein, ist in vielerlei Hinsicht ein ausschlaggebendes Kriterium, um Entscheidungen zu fällen. Das trifft bei der Wahl des Abendessens – süß oder herzhaft, scharf oder mild – ebenso zu, wie bei der Wahl des richtigen Fernsehprogramms. Die „Launen“ seiner Zuschauer zu kennen, ist für einen TV-Sender daher eine unentbehrliche Information, um ein maßgeschneidertes Programm anbieten zu können. Der gesamte Alltag ist von unterschiedlichen Verfassungen geprägt: Ein Zusammenspiel von Stimmungslagen, Befindlichkeiten, Bedürfnissen und teils unbewussten Wünschen prägt die Art und Weise, wie wir zu verschiedenen Uhrzeiten und an verschiedenen Tagen Am Nachmittag ist der (All-)Tag noch in vollem Gange: Eingebunden in die täglichen Pflichten, sehnt sich der Zuschauer nach kleinen Fluchten, die Ablenkung und kurze Verschnaufpausen ermöglichen und damit immer wieder neuen Schwung für noch anstehende Aufgaben schenken. Daytime-Formate erfüllen die Funktion kurzzeitiger Erholungs- und Flucht-Oasen. Der Fernseher bietet Halt und Unterstützung, indem er das tägliche Treiben und Werken im Haushalt positiv auflädt und für „Energiezufuhr“ sorgt. Programme in der Daytime dürfen nicht zu viel Aufmerksamkeit beanspruchen, denn im Vordergrund stehen die täglichen Aufgaben, die nebenbei verrichtet werden. Leichte Kost zur Nebenbeirezeption erlaubt die flüchtige Konzentration auf Alltagsgeschichten, die zugespitzt und schnell auf den Punkt kommen – thematisch ist daher eine ausgewogene Balance zwischen Erwartbarkeit und Abwechslung wichtig. Zurzeit erfolgreiche Nachmittagsformate wie „Im Namen der Gerechtigkeit“ oder „Anwälte im Einsatz“ (SAT.1) bieten genau diese gelungene Mischung aus „milder“ Spannung, belebender Dynamik („wie geht die Geschichte aus?“) und guter Laune zum Abschalten für Zwischendurch. Vorwiegend für Frauen ermöglicht auch kabel eins mit Serien wie „Charmed“ oder „Ghost Whisperer“ die verdiente Auszeit am Nachmittag. fernsehen, welche Themen uns beschäftigen und mit welchen Erwartungen wir den Fernseher einschalten. TVProgramme machen konkrete Angebote, die an die Verfassung der Zuschauer im jeweiligen Timeslot anknüpfen müssen, denn der Zuschauer wählt solche Inhalte aus, die zu seiner momentanen Stimmungslage passen (mood management). Wie die Timeslot-Verfassungen über die Wochentage und Uhrzeiten hinweg variieren und welche Anforderungen sich hieraus für die Programmgestaltung ergeben, wurde in einer breit angelegten qualitativen Studie in Zusammenarbeit mit dem Kölner Marktforschungsinstitut phaydon herausgefunden. TIMESLOTVERFASSUNG Start in die (Arbeits-) Woche Noch erholt vom Wochenende, möchte man sich die entspannte Stimmung möglichst lange erhalten. Konzentrationsfähigkeit nimmt im Laufe der Arbeitswoche ab TV-Rezeption ist durch Themenschwerpunkte im Angebot geprägt Freitag: Übergang ins Wochenende Man ist erschöpft, aber freut sich auf die freie Zeit. Samstag: Gedanklich größte Distanz zum Arbeitsalltag. Sonntag: Wochenend-Ausklang Wunsch nach Harmonie und Gemütlichkeit, um Ruhe „zwischen den Wochen“ möglichst lang auszudehnen. Basis: n=102/ 18–59 Jahre/regelmäßige Seher Privatfernsehen Quelle: phaydon / research+consulting/ProSiebenSAT.1 TVD/März 2014/Timeslot-Analyse Daytime 26 ZUSCHAUERSTIMMUNG BEIM FERNSEHEN Access – Vorabend-Schleuse zwischen (Berufs-)Alltag und Qualitätszeit Der Vorabend ist von einer Übergangsverfassung geprägt: Die Zuschauer wollen die Pflichten und Forderungen des (Berufs-)Alltags abschütteln und wieder zu sich finden. Hier geht es vor allem darum, Spannungen abzubauen, die im Tagesverlauf entstanden sind und nach Auflösung und Bearbeitung drängen. Tagesreste sollen soweit bearbeitet werden, dass man anschließend möglichst unbelastet in den Hauptabend starten kann. Dem Bedürfnis nach Ruhe und Erholung stehen jedoch die Dinge entgegen, die am Tag liegengeblieben sind und noch erledigt werden müssen: Abendessen vorbereiten, Aufräumen, Hausarbeiten der Kinder etc. Erfolgreiche Fernsehprogramme versöhnen diese beiden Bestrebungen, indem sie Tagesreste bearbeiten helfen (Nachrichten), ein Fenster in fremde Welten öffnen oder Gelegenheiten bieten, gemeinsam mit den Kindern in die Welt des Wissens einzutauchen („Galileo“). Fernsehen am Vorabend muss Übergangshilfe leisten und dabei das eigene und das Familiengleichgewicht wieder herstellen, indem das Spannungsfeld zwischen Alltagsbearbeitung und Entspannung auf der einen, zwischen eigenem Kosmos und weiter Welt auf der anderen Seite bespielt wird. Fest etablierte Köpfe und vertraute Stimmen, wie die Galileo-Moderatoren Aiman Abdallah, Funda Vanroy oder Stefan Gödde dienen hierbei als wichtige Anker und Orientierungshilfen. Aber auch fi ktive Charaktere, wie „Die Simpsons“ docken hervorragend an diese Verfassung im Timeslot an. Sendungen, die den Alltag entschleunigen, lösen somit Verspannungen des Tages auf und leiten über in eine Feierabendstimmung, in der man sich voll und ganz dem Fernsehen widmen kann. ZUSCHAUERSTIMMUNG BEIM FERNSEHEN 27 Primetime – Belohnung nach dem anstrengenden (Arbeits-)Tag Primetime ist „Belohnungszeit“, also die kurze Zeit am Tag, die man alleine oder mit dem Partner in Harmonie und Ungestörtheit verbringen möchte. Die Mühen des Tages sollen honoriert werden und entsprechend wird diese Zeit auch zelebriert: Jetzt darf man die Beine hochlegen, sich dem Fernsehen hingeben und es sich gut gehen lassen. Die hohe Aufmerksamkeit und der hohe persönliche Stellenwert dieses Timeslots für die Zuschauer resultieren auch in hohen Erwartungen an die Qualität von Formaten. Zuschauer wollen überrascht, bewegt und mitgenommen werden, wobei Einzigartig- keit und Exklusivität der Formate eine wichtige Rolle spielt. Die wohlverdienten (Feier-)Abendstunden will der Zuschauer nicht für 08/15-Formate oder Me-tooKonzepte verschwenden. Sendungen in der Primetime müssen emotionale und bewegende Erlebnisse bieten, sollen aufrütteln, neugierig machen und Neues zeigen. Neue Show-Konzepte wie Circus Halli Galli auf ProSieben oder die aktuelle Promi Big Brother-Staffel in SAT.1 bespielen solche Erwartungen, indem sie u.U. auch mal polarisieren, aber stets eine hohe Relevanz haben und für Gesprächsstoff sorgen. NEW MEDIA Media Activity Guide 2014 AGOF digital facts – die neue Währung Connected TV Stimmung im Wochenüberblick: Montag und Freitag als Zäsuren Neben den unterschiedlichen Stimmungen im Tagesverlauf, ist das Fernsehverhalten auch stark von den Verfassungen an einzelnen Wochentagen abhängig. Montags möchte man die entspannte Wochenendstimmung am liebsten so lange wie möglich beibehalten. Hier bieten sich Formate mit einer positiven Grundtonalität an. So sorgt der „Mad Monday“ auf ProSieben beispielsweise in der Primetime mit seinen Gute-Laune-Formaten für einen gelungenen Start in die Woche. Belastende Themen möchte man an diesem Tag nicht im TV sehen, da diese zu sehr aufwühlen und im Hinblick auf die noch vor einem stehende Arbeitswoche demotivierend wirken können. Dienstags befindet sich der Zuschauer in einer indifferenten Verfassung: Er hat sich mit dem Arbeitsmodus arrangiert und den Wochenrhythmus sowie die damit verbundenen Herausforderungen und Pflichten akzeptiert. Der Wunsch nach Routine ist an diesem Tag besonders stark ausgeprägt. Bekanntes oder Themenabende wie der SAT.1 Film entsprechen diesem Bedürfnis. Zur Wochenmitte hin macht sich ein „Halbzeitgefühl“ breit – Grund genug, sich selbst auch einmal zu belohnen: Am Mittwoch wird die abendliche Entspannungsphase deshalb stärker zelebriert als an anderen Tagen. Bei einem TV-Abend mit Freunden tankt man Geselligkeit und lädt die Batterien für den zweiten Teil der Woche auf. Der Donnerstag ist von der Suche nach Abwechslung geprägt. Unbeschwert und für Neues offen, zeigt sich der Zuschauer Sendungen gegenüber aufgeschlossen, die ihm Einblicke in fremde Welten ermöglichen. So zum Beispiel der Mystery-Donnerstag auf sixx, der mit dem 28 ZUSCHAUERSTIMMUNG BEIM FERNSEHEN Leuchtturmformat „Vampire Diaries“ vor allem Frauen in seinen Bann zieht. Aber auch Shows wie „Germany’s next Topmodel“ bedienen diese Komponente treffend, wenn sie in die Welt der Mode und des Glamours entführen. Erschöpft von der Woche, aber in Vorfreude auf das Wochenende wünscht man sich am Freitag Formate mit TV-Erlebnis-Charakter. Mit kleinen Shows wie „Die Perfekte Minute” will man bewusst entspannen und die Last der Arbeitswoche vergessen bzw. sich in gemeinsamer Vorfreude auf das nahende Wochenende einstimmen. Themen, die zu sehr an den eigenen Arbeitsalltag erinnern, möchte man hier nicht sehen. Am Wochenende ist der Wunsch nach außergewöhnlichen TV-Erlebnissen am größten. Der Samstagabend ist der Ort für große Unterhaltungsshows mit Exklusivcharakter wie „Schlag den Raab”, die man gemeinsam mit der ganzen Familie oder Freunden anschaut und die sich durch ihre hingebungsvolle Machart von der TV-Masse abheben. Der Sonntag steht wiederum für einen gemütlich-genussvollen Ausklang des Wochenendes, an dem es auch mal emotionaler zugehen darf. Hier macht man es sich auf der Couch gemütlich und versinkt im TV-Programm. Spannungsgeladene Blockbuster laden später am Abend zum Mitfiebern ein. Grundsätzlich sind hier auch komplexere und ungewohntere Erzählmuster erlaubt, da der Kopf frei und erholt ist. Wochentag und Timeslot bilden somit zwei wesentliche Einflussfaktoren, die über die spezifische emotionale Verfassung der Zuschauer auch indirekt die tägliche Fernsehnutzung steuern. / (la) Grundlagenstudie Multichannel Multichannel-Kampagne Case TV und Online VideoAds Web-TV auf MyVideo Media Activity Guide 2014 NEUE ZEITRECHNUNG – MEDIENNUTZUNGSFORSCHUNG IN DER MULTISCREEN-ÄRA 2014 haben wir der Mediennutzung der Deutschen nun schon zum 15. Mal nachgespürt. In der letzten TopBox (Ausgabe 17) haben wir ausführlich die geänderte Methodik vorgestellt und erläutert, warum die Neuausrichtung notwendig wurde. Zur Erinnerung: Die größte Umstellung war die völlig überarbeitete Abfragesystematik, die uns nun in ihrer Differenziertheit und zusammen mit weiteren methodischen Verbesserungen (Bezugszeitraum, Dauer der Studie, Stichprobenzusammensetzung, Grundgesamtheit) ein so detailliertes Bild der Mediennutzung ermöglicht wie noch nie in dieser Studienreihe. Anfang September war es so weit und wir konnten den ersten „Media Activity Guide“ veröffentlichen. Neben den grundlegenden Ergebnissen zu Besitz und Nutzung von Medien ermöglicht der umfangreiche Datenbestand zahllose Sonderauswertungen zu den verschiedensten Fragestellungen. In dieser Ausgabe werfen wir einen genaueren Blick auf die Nutzungsdauern. MEDIA ACTIVITY GUIDE 2014 29 NUTZUNGSDAUER Ø täglich, Mittelwerte; Angaben in Minuten 700 600 259,1 500 400 300 129,2 697,4 85,7 200 32,7 57,9 100 29,8 29,1 5,7 68,0 0 Gesamt TV Radio Internet inhaltlich Internet infrastrukturell Games Buch Print DVD/BluRay Sonstige Basis: Personen ab 14 Jahren; n=1.501; Elemente in Befragung teils allgemeinverständlicher/präziser benannt als hier dargestellt Quelle: MediaActivityGuide 2014 NUTZUNGSDAUER INTERNET Ø täglich, Mittelwerte; Angaben in Minuten 100 90 80 20,0 70 60 16,0 50 40 12,4 85,7 30 10,2 20 6,2 9,3 10 4,4 4,4 2,9 0 Internet inhaltlich E-Mails Online-Musikstreaming soziale Netzwerke Online-Video Artikel/ Blogs/Foren Beiträge online lesen Onlinenavigation OnlineShopping e-Learning Auch mit neuer Methodik bleibt es dabei: Fernsehen ist mit Abstand das meistgenutzte Medium. Über 37 % ihrer gesamten Mediennutzungszeit von mehr als 11,5 Stunden verbringen die Deutschen ab 14 Jahren mit TV. In der Hauptausgabe des Media Activity Guides ist an diesem Punkt auch aufgeführt, wie ausdifferenziert einerseits die Übertragungskanäle geworden sind – und welche Dominanz andererseits klassisches lineares TV noch immer hat. Neu ist, dass wir jetzt auch zwischen inhaltlicher (86 Min./Tag) und infrastruktureller (58 Min./Tag) Internetnutzung unterscheiden. Dabei geht es vor allem darum, die Vergleichsbasis von Mediengattungen zu vereinheitlichen: Gerade beim multimedialen Internet ist aus Sicht der Werbekontaktträger nicht jede Nutzung qualitativ gleich zu bewerten. Aus dieser Perspektive ist die Nutzung des inhaltlichen Internets am ehesten mit anderen Werbeträgergattungen vergleichbar. Die Ergebnisse hier sind Durchschnittswerte über alle befragten Personen. Natürlich gibt es teils starke Unterschiede nach Altersgruppen, die im Media Activity Guide 2014 dargestellt sind. Die inhaltliche Internetnutzung setzt sich aus Elementen zusammen, in denen das Netz für den Nutzer „sichtbar“ wird und die auch als Werbefläche zur Verfügung stehen. Im Gegensatz dazu kann das WorldWideWeb als technischer Übermittler dienen, wie es etwa bei Messengern der Fall ist. In diesen Fällen handelt es sich um infrastrukturelle Nutzung. Inhaltliche Elemente sind allen voran die klassische E-Mail, mit deren Schreiben und Lesen fast alle Onliner unabhängig vom Alter gleich viel Zeit am Tag verbringen. Bei den anderen inhaltlichen Angeboten zeigen sich viel stärkere Unterschiede zwischen den Altersgruppen. 14–19-Jährige nutzen soziale Netzwerke 3 x länger als der Durchschnitt, die aktivsten Blogger sind zwischen 20 und 29 Jahren alt. So ist es auch bei den Onlinevideos: Das Gros der Nutzung spielt sich bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 40 ab. Auch hier kann man die Nutzung noch weiter auffächern. Basis: Personen ab 14 Jahren; n=1.501; Elemente in Befragung teils allgemeinverständlicher/präziser benannt als hier dargestellt Quelle: MediaActivityGuide 2014 NUTZUNGSDAUER ONLINEVIDEO Ø täglich, Mittelwerte; Angaben in Minuten 12 10 0,9 2,1 8 4 1,8 7,5 6 10,2 0,7 2,1 2 2,7 2,5 0 Online-Video kostenfrei auf TV auf PC auf Laptop auf Tablet auf Smart- kostenphone pflichtig auf TV Basis: Personen ab 14 Jahren; n=1.501; Elemente in Befragung teils allgemeinverständlicher/präziser benannt als hier dargestellt Quelle: MediaActivityGuide 2014 30 MEDIA ACTIVITY GUIDE 2014 0,1 0,1 auf PC auf Laptop 0,1 0,0 auf auf SmartTablet phone Online-Video ist inzwischen zum Sammelbegriff geworden für die Vielfalt an Bewegtbild im Netz. Die Spanne reicht hier vom Blockbuster in HD auf maxdome über die Mediatheken der TV-Sender bis zum Handy-Upload auf youTube – alles online und alles auf Abruf. Trotz dieser Vielfalt ist die Nutzung mit durchschnittlich 10 Minuten pro Tag noch recht gering. Auch bei den 14–49-Jährigen sind es erst 18 Minuten pro Tag. Bei reiner Betrachtung der Zahlen muss man also schlussfolgern: Relevant – ja, die Mediennutzung auf den Kopf stellend – nein. Drei Viertel der Onlinevideo-Nutzung ist kostenfrei und erfolgt zunehmend auch auf mobilen Geräten, insbesondere dem Smartphone. Die kostenpflichtigen Videos, also Pay VoD, sehen die Nutzer lieber auf dem großen Bildschirm. Bezahlt man also für Bewegtbild, ist das auch mit einem höheren technischen Anspruch verbunden. Diesen können insbesondere Second Screens offenkundig nur sehr eingeschränkt erfüllen. / (ar) MEDIA ACTIVITY GUIDE 2014 31 AGOF digital facts – die neue Währung MEHR IST MEHR – NETTO-REICHWEITE DURCH MOBILE-WERBUNG STEIGERN Am Beispiel wetter.com zeigt sich das Potenzial mobiler Werbung deutlich: Aus 6,68 Mio. Unique Usern, die sich exklusiv im stationären Internet bewegen und 3,05 Mio. Unique Usern, welche hingegen nur mobile Kanäle nutzen, ergibt sich auf Monatsbasis eine Schnittmenge von 0,66 Mio. Unique Usern, die die Wettervorhersagen sowohl online als auch über die App abrufen. Die zusätzliche Netto-Reichweite durch Mobile-Werbung liegt damit bei 42 Prozent. Auf Wochenbasis ergibt sich sogar eine Zusatzreichweite von 58 Prozent. Die Hochrechnung auf einzelne Tage schließlich zeigt, dass auf wetter.com mit Werbung auf mobilen Geräten 87 Prozent mehr Nutzer erreicht werden. Immer mehr Menschen greifen bei der Internetnutzung auf mobile Endgeräte zurück. In der Folge sind sie mit herkömmlicher Online-Werbung schlechter zu erreichen. Somit liegt die Frage nach der potenziellen zusätzlichen Reichweite von mobiler Werbung nahe. Gerade das Angebot von wetter.com ist durch seine speziellen Inhalte prädestiniert für die mobile Nutzung – das spiegelt sich auch im hohen Anteil der exklusiv mobilen Nutzer wider. Unter Berücksichtigung dieser Umstände kann die Reichweite durch eine Zubuchung von Mobile als Werbeträger deutlich gesteigert werden. / (sa) (ar) (jt) Der tatsächliche Anteil exklusiver Mobile-Nutzer, also der Personen, die ein bestimmtes Angebot in einem bestimmten Zeitraum nur mobil nutzen, war bislang weitgehend unbekannt. In Ermangelung von offiziellen Daten haben die Vermarkter mit Hochrechnungen gearbeitet, die auf eigenen Studien basierten. Seit Mitte September liegt nun mit den AGOF digital facts eine neue Währung vor, die es erlaubt, die zusätzliche Netto-Reichweite durch Mobile-Werbung für einzelne Angebote auf Monats- und Wochenbasis zu beziffern. Aus diesen haben wir unter Verwendung zweier Annahmen am Beispiel von wetter.com die Tagesreichweiten fortgeschrieben. MOBILE ZUSATZREICHWEITE Monat +42 % Woche +58 % Tag +87 % Prozentualer Anteil Online only (rot) an Online gesamt aus Wochenbasis übernommen, daraus abgeleitet Schnittmenge (orange) und Mobile only (gelb). Daraus folgt eine tendenzielle Unterschätzung der exklusiven Gruppen, da der Anteil Online only bei kürzeren Zeiträumen steigt. NETTO: 10,39 Mio. UU Online Online + App 3,02 Mio. io. 3,05 Mio. 1,83 Mio. NETTO: 5,00 Mio. UU 0,84 Mio. 0,04 M 6,68 Mio. 0,15 Mio . 2 Reichweite Mobile gesamt entwickelt sich von Woche zu Tag ggü. Monat zu Woche im gleichen Verhältnis wie Online gesamt (-> 0,80 Mio. UU Mobile/Tag) 0,66 M 1 io. Die zugrunde gelegten Annahmen im Überblick: 0,76 Mio. NETTO: 1,64 Mio. UU App Quelle: AGOF, Digital Facts (Monat, Woche); Hochrechnung der Tageswerte auf Basis der AGOF Online-Daten unter Verwendung von 2 Annahmen: 1. Reichweite Mobile gesamt entwickelt sich von Woche zu Tag ggü. Monat zu Woche im gleichen Verhältnis wie Online gesamt (-> 0,80 Mio. UU Mobile/Tag); 2. Prozentualer Anteil Online only (rot) an Online gesamt aus Wochenbasis übernommen, daraus abgeleitet Schnittmenge (orange) und Mobile only (gelb) -> tendenzielle Unterschätzung der exklusiven Gruppen, da Anteil Online only bei kürzeren Zeiträumen steigt) 32 AGOF DIGITAL FACTS AGOF DIGITAL FACTS 33 Connected TV DIGITALE WERBUNG AUF DEM BIG SCREEN: ERFOLGREICHE HOCH- LAND-KAMPAGNE IM CONNECTED TV Internetfähige Fernseher halten Einzug in unsere Wohnzimmer. Gut jeder Vierte hat in seinem Haushalt ein Fernsehgerät, mit dem er ins Netz gehen kann (Quelle: Media Activity Guide, SevenOne Media). ConnectedTV bietet auch für die Werbung attraktive Möglichkeiten. In der TopBox 16 haben wir mit einer Case Study für Simfinity belegt, wie gut Display-Werbeformen wirken. Dieses Mal nehmen wir die Wirkung von VideoAds innerhalb des ConnectedTV-Angebots genauer unter die Lupe. Das klare Ergebnis: PreRolls im ConnectedTV pushen die Bekanntheit für das neue Produkt enorm. So ist die Markenbekanntheit bei Personen mit Werbemittelkontakt um gut ein Fünftel höher als ohne nachgewiesenen Kampagnenkontakt. Auch die Kontaktfrequenz ist entscheidend: Lässt ein Kampagnenkontakt die Bekanntheit um 18 Prozent steigen, ist bei zwei und mehr Kontakten bereits ein Mehr von 25 Prozent an „Toast it!“-Kennern zu verzeichnen. Der neu eingeführte Snack „Toast it!“ von Hochland war noch vor der Einführungskampagne im klassischen TV sowie anschließend zusätzlich kampagnenbegleitend mit PreRolls im ConnectedTV-Angebot von auf den Sendern von ProSieben, SAT.1, kabel eins und sixx vertreten. Um die Wirkung der eingesetzten Werbemittel quantifizieren zu können, haben wir im Vorfeld und parallel zur Kampagne 5.902 Nutzer befragt. Diese können den Fragebogen ohne Medienbruch direkt über das Fernsehgerät durchlaufen. Zusätzlich werden im Hintergrund mit Hilfe technischer Messpixel Werbemittelkontakte aufgezeichnet. Ein noch deutlicheres Bild liefert der Blick auf die Werbeerinnerung: Auf die Frage, für welche Marken in der letzten Zeit Werbung wahrgenommen wurde, geben mehr als doppelt so viele Personen mit Kampagnenkontakt an, Werbung für „Toast it!“ gesehen zu haben als Personen ohne Kontakt. Und auch hier zeigt sich, dass mehr Kontakte auch mehr bringen. Die Wirkung mit einem Kontakt ist schon beachtlich, nach oben ist aber noch viel Luft, wie das Ergebnis bei mehrfach Kontaktierten zeigt. Die Entwicklung im Zeitverlauf bildet die Leistung der unterschiedlichen Kampagnenteile ab. Die Nullmessung wurde vor Start der Einführungskampagne durchgeführt, die Zwischenmessung ist das Ergebnis der exklusiven ConnectedTV-Phase, die Hauptmessung das der klassischen Kampagne mit ConnectedTV-Verlängerung. Bereits der Kampagnenstart allein über ConnectedTV zeigt eine deutliche Wirkung – die Werbeerinnerung steigt um über 40 Prozent. Die anschließende Kombination aus klassischen Spots und PreRolls im ConnectedTV führt zu einem noch steileren Anstieg der Kampagnenpräsenz. Nicht zuletzt wird auch die Kaufbereitschaft durch die Kampagnenkontakte angekurbelt: Kontaktierte sind demnach eher bereit, sich bei einem Einkauf „Toast it!“ in den Einkaufswagen zu legen, als Befragte ohne Kampagnenkontakt innerhalb des ConnectedTV-Angebots. Auf den (roten) Punkt Die kampagnenbegleitende Studie hat gezeigt, dass VideoAds in Form von PreRolls ihre Wirkung auch im Connected TV hervorragend entfalten: Die reine ConnectedTV-Kampagne hat bereits vor der massenmedialen Ausrollung über das klassische Fernsehen für Aufsehen in der Zielgruppe gesorgt. Dies zeigen die Ergebnisse auf Basis der technischen Kontaktmessung ebenso wie die Entwicklung im Zeitverlauf. In Kombination mit klassischer TV-Werbung steigen die Werte nochmals deutlich an. / (sa) GESTÜTZTE WERBEERINNERUNG NACH MESSZEITPUNKT Angaben in Indizes 260 240 244 220 200 180 160 140 142 120 100 80 100 60 40 20 0 Nullmessung Zwischenmessung Hauptmessung Frage: Und für welche dieser Marken haben Sie in letzter Zeit Werbung gesehen, gelesen oder gehört? Basis: Nutzer des Connected TV-Angebots von ProSieben, Sat.1, kabel eins und sixx, die die jeweilige Marke kennen Quelle: SevenOne Media KAUFBEREITSCHAFT Angaben in Indizes 120 +10% 100 110 100 80 GESTÜTZTE MARKENBEKANNTHEIT NACH KONTAKTKLASSEN GESTÜTZTE WERBEERINNERUNG NACH KONTAKTKLASSEN Angaben in Indizes Angaben in Indizes 160 240 118 100 80 125 100 0 kein Kontakt 180 181 160 Kontakt PreRoll Frage: […] Käme Toast it! von Hochland bei einem Einkauf für Sie prinzipiell in Frage? Basis: Nutzer des Connected TV-Angebots von ProSieben, Sat.1, kabel eins und sixx, die Toast it! kennen. Quelle: SevenOne Media 140 120 100 60 80 100 60 40 40 20 20 0 0 kein Kontakt 1 Kontakt 2 und mehr Kontakte Frage: […] Welche der folgenden kleine Mahlzeiten zum Toasten oder Aufbacken kennen Sie? Kreuzen Sie bitte an, welche davon Sie kennen, wenn auch nur dem Namen nach. Basis: Nutzer des Connected TV-Angebots von ProSieben, Sat.1, kabel eins und sixx Quelle: SevenOne Media 34 231 200 120 40 20 220 140 60 CONNECTED TV kein Kontakt 1 Kontakt 2 und mehr Kontakte Frage: Und für welche dieser Marken haben Sie in letzter Zeit Werbung gesehen, gelesen oder gehört? Basis: Nutzer des Connected TV-Angebots von ProSieben, Sat.1, kabel eins und sixx, die die jeweilige Marke kennen Quelle: SevenOne Media CONNECTED TV 35 SYSTEMATIK MARKET RESPONSE FINDER MEHR ALS DIE SUMME DER TEILE Mit diesem Tool wurden zwei Analysen erstellt: - eine Meta-Analyse, die auf Basis von 18 Kampagnen das Zusammenspiel von TV und Online untersucht - und eine Case-Study für Vodafone, die für die XMAS-Kampagne 2013 das Zusammenspiel aller drei Medien analysiert. STECKBRIEF Methode Befragung im Online-Panel Kontakte Messung der Online-Kontakte (Cookies) Ermittlung TV-Kontakte über Market Response Finder Analyse Modellierung der Werbewirkung mit dem Market Response Finder Institut Trend Research (Online-Befragung); BrandScience (Modellierung) Meta-Analyse - 18 verschiedene TV-Online-Kampagnen - 16 für etablierte Marken, 2 Launches - Aggregierte Analyse der Ergebnisse Case Vodafone - Stichprobe: n=10.066 Erwachsene zwischen 18 und 49 Jahren (Onliner) - Analysierter Kampagnenzeitraum: 11.11.–22.12.2013 - Feldzeit: 23.12.2013–08.01.2014 36 GRUNDLAGENSTUDIE MULTICHANNEL 100 80 Single Source Befragung Individuelle Mediennutzung (TV, Funk) 60 40 20 IV TRAT ILLUS 0 Multichannel-Kampagnen gehören inzwischen zum Tagesgeschäft in der Werbung. Immer mehr TV-Kampagnen werden online und mobil verlängert. Was bis heute fehlt, sind valide Wirkungsnachweise, denn die drei Medien werden in unterschiedlichen Studien und Panels abgebildet und verlässliche Aussagen über Kontaktkombinationen sind nur schwer zu treffen. SevenOne Media hat daher in einem umfassenden Projekt mit BrandScience die Effekte von Multichannel-Kampagnen untersucht. Datengrundlage ist der „Market Response Finder“, ein Single-Source-basierter Ansatz. Dabei werden per Befragung Werbewirkungsindikatoren und Mediennutzungsverhalten ermittelt. Die Mediennutzungsdaten werden mit den jeweiligen Währungsdaten der Medien gewichtet, für Online liegen sogar gemessene Kontakte vor. Die anschließende Verrechnung mit den Schaltplänen der Kampagne ermöglicht Analysen zur Effizienz konkreter Kontaktkombinationen. Kognitive Parameter der Werbewirkung mrf Werbewirkung in % Grundlagenstudie Multichannel Gewichtung mit planungsrelevanten Daten (GfK, MA) Verrechnung mit dem Streuplan der Kampagne Prinzip des Market Response Finders: 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 Kampagnenkontakte - Single Source Befragung im Online Access Panel - Werbewirkung und Mediennutzung aus einer Quelle - Technische Messung Online-Kontakte via Cookie - Anpassung der befragten TV-Nutzung an Währungsdaten der AGF/GfK - Zeitraum und Mediengattungen flexibel auf Kampagne zugeschnitten Zunächst zu den Ergebnissen der Meta-Analyse: TV ist als Basismedium unverzichtbar. Fernsehwerbung erzielt bei nahezu allen untersuchten Indikatoren die deutlichsten Effekte. Vor allem die Aufmerksamkeit wird von TV getragen, zusätzliche Online-Kontakte bringen hier nur geringe Zuwächse. Für Relevant Set ist Online als Ergänzungsmedium dagegen wirksamer. Die Analyse der Kontaktkombinationen bestätigt, dass TV als Aufmerksamkeitstreiber Basis jeder wirksamen Kampagne sein sollte. Durch zusätzliche Online-Kontakte sind weitere Steigerungen der Awareness möglich, vor allem bei Personen ohne TV-Kontakte. In puncto Relevant Set bilden TV und Online ein äußerst schlagkräftiges Duo. STEIGERUNGEN DER WIRKUNG IN ABHÄNGIGKEIT VON MEDIENKONTAKTEN Steigerungsraten ggü. kein Kontakt in % 60 58 55 50 40 30 20 16 15 10 8 0 Unaided Recall Aided Recall TV 12 11 5 Unaided Brand Awareness 7 13 15 1 Aided Brand Awareness First Choice Relevant Set Online Basis: 18 Kampagnen verschiedener Branchen seit 2010 Quelle: BrandScience GRUNDLAGENSTUDIE MULTICHANNEL 37 Die Case Study für Vodafone untersucht das Zusammenspiel von TV, Online und Mobile für die XMAS-Kampagne 2013. Flankierend zur umfangreichen Fernsehkampagne wurde online eine reine Display-Kampagne mit performancelastigen Werbemitteln gebucht, auf mobilen Endgeräten liefen brandinglastige Prestitials. Äußerst spannend sind die Ergebnisse der Kontaktkombinationen von TV und Online. Die Online-Kontakte haben keine signifikanten Awareness-Effekte, nicht einmal bei Personen ohne TV-Kontakte. Die durch Online erreichbaren Zuwächse sind noch geringer als in der Meta-Analyse. Der Grund liegt auf der Hand: Es gab für Vodafone ausschließlich performancebasierte Displaywerbung, die wenig aufmerksamkeitsstark ist. In der Meta-Analyse sind auch Kampagnen mit InStream-Werbung enthalten, die deutlich stärker auf Awareness einzahlt. Im Relevant Set (nicht im Chart abgebildet) erzielt Online leichte Zuwächse, was ebenfalls mit den Ergebnissen der übergreifenden Studie korrespondiert. Die Vodafone Kampagne Mobile dagegen kann die ohnehin hohe TV-Wirkung noch deutlich verstärken. Zwar ist TV auch hier entscheidender Treiber der Awareness, aber auch Mobile ist als eigenständiges Medium wirksam. Dies mag auch damit zusammenhängen, dass Mobiler vermutlich eine hohe Affinität zum Thema Mobilfunk haben und daher auf VodafoneWerbung in besonderem Maße ansprechen. Außerdem waren die Prestitials deutlich aufmerksamkeitsstärker als die Online-Werbemittel und besaßen eine bessere Anbindung an den TV-Spot. Alles in allem sind die crossmedialen Effekte beeindruckend – gemeinsam schaffen TV und Mobile eine starke Kampagnenpräsenz. / (jt) TV-Spot AIDED RECALL AIDED RECALL Angaben in % Angaben in % 56 65 57 68 74 66 68 36 Hohe Online-Dosis Hohe Mobile-Dosis 56 34 Niedrige Online-Dosis Online (Display-Werbemittel) 65 34 Ohne TV-Kontakte 54 Niedrige Mobile-Dosis 55 Ohne Online-Kontakte Mobile (Prestitial) 65 53 Ohne Mobile-Kontakte Mittlere TV-Dosis Basis: alle Befragten (n=10.066) Quelle: Trend Research, BrandScience / SevenOne Media Hohe TV-Dosis 65 32 Ohne TV-Kontakte Mittlere TV-Dosis Hohe TV-Dosis Basis: alle Befragten (n=10.066) Quelle: Trend Research, BrandScience / SevenOne Media Fazit TV ist als Basismedium unverzichtbar. Vor allem Aufmerksamkeit wird überwiegend durch Fernsehwerbung gesteuert. Online und Mobile können je nach Zielsetzung und Zielgruppe hochwirksame Ergänzungsmedien sein. Online stärkt vor allem die Position der Marke im Relevant Set. Aber auch als Awarenesstreiber sind digitale Ergänzungsmedien erfolgreich, sofern geeignete Werbemittel mit starkem Brandingcharakter eingesetzt werden. Kampagnenzeitraum: 11.11. – 22.12.2013 38 GRUNDLAGENSTUDIE MULTICHANNEL GRUNDLAGENSTUDIE MULTICHANNEL 39 Multichannel-Kampagne EINE SAUBERE SACHE: BRITA SETZT AUF TV UND ONLINE UNGESTÜTZTE WERBEERINNERUNG BRITA GESTÜTZTE WERBEERINNERUNG BRITA Angaben in % Angaben in % 50 100 KAUFBEREITSCHAFT Angaben in % 40 40 50 35 100 35 40 VERLAUF DER KAMPAGNE 80 40 VERLAUF DER KAMPAGNE 30 30 80 25 25 25 30 20 60 30 61 60 27 20 25 52 40 20 20 19 15 15 13 10 40 10 34 15 10 5 20 10 5 20 0 0 0 TV only 0 0 TV only TV + Online Online only Frage: Versuchen Sie bitte, sich an Werbung zu erinnern, die Sie kürzlich für Wasserfilter gesehen haben. Mit Werbung ist nicht nur die Werbung im Fernsehen gemeint, sondern auch auf Plakaten, in Zeitschriften, Internetwerbung usw.. Basis: Userinnen von ProSieben.de, Sat1.de, kabeleins.de, sixx.de, Wetter.com u.a. Quelle: SevenOne Media TV only TV + Online Online only Frage: Bei welchen der folgenden Marken von Wasserfiltern können Sie sich an Werbung in der letzten Zeit erinnern? Basis: Userinnen von ProSieben.de, Sat1.de, kabeleins.de, sixx.de, Wetter.com u.a. Quelle: SevenOne Media Das Patentrezept für perfekten Geschmack versprechen BRITA Wasserfilter. Ab Mitte März diesen Jahres wurden die Produkte zweieinhalb Wochen lang im TV beworben, im Anschluss daran gab es eine zweiwöchige Online-Kampagne. Die Werbemaßnahmen in beiden Medien überschnitten sich um eine Woche. Wir haben das Engagement mit einer Onsite-Erhebung auf unseren Netzwerkseiten begleitet. Befragt wurden Frauen ab 14 Jahren. Die Auswertung bildet die verschiedenen Kampagnenphasen ab: Phase 1 mit nur TV-Werbung, Phase 2 mit TV- und Online-Werbung, Phase 3 mit nur Online-Werbung. Die Ergebnisse zeigen, wie erfolgreich beide Medien zusammen wirken. Spontan können sich während der TV-Kampagne 15 Prozent der Befragten an Werbung für BRITA erinnern. In der anschließenden Phase mit beiden Medien wird ein Zuwachs von 77 Prozent erzielt, die Werbeerinnerung steigt auf 27 Prozent. Im abschließenden Online-Flight geht die Werbeerinnerung nur leicht zurück, obwohl sich der Werbedruck insgesamt deutlich verringert hat. Der TV-Einsatz wirkt immer noch nach. Bei der gestützten Werbeerinnerung zeigt sich ein ähnliches Bild. Im TV-Zeitraum gibt ein Drittel der Befragten an, Werbung für BRITA wahrgenommen zu haben. In der Kampagnenphase mit beiden Medien wird dieser Wert fast verdoppelt. Nach dem TV-Flight kann das hohe Niveau durch Online fast gehalten werden. Immerhin erinnert sich dann noch mehr als jede Zweite an BRITA-Werbung. 40 TV + Online Online only 0 MULTICHANNEL-KAMPAGNE Frage: Können Sie sich vorstellen, einen Trinkwasserfilter von BRITA zu kaufen? Basis: Userinnen von ProSieben.de, Sat1.de, kabeleins.de, sixx.de, Wetter.com u.a., die BRITA kennen Quelle: SevenOne Media Doch nicht nur die Werbeerinnerung profitiert von dem Zusammenspiel der beiden Medien. Bei der Kaufbereitschaft zeigt sich ein noch deutlicheres Bild: In der Phase mit TV-Werbung können sich 13 Prozent der Befragten den Kauf eines BRITA Wasserfilters vorstellen. Mit TV und Online sind es doppelt so viele. Ohne TVUnterstützung geht die Kauflust TV und Online wirken in Kombination wieder deutlich optimal. Die Werbewirkung ist in der zurück. / (fr) Kampagnenphase mit beiden Medien besonders hoch. Dabei qualifiziert sich TV als Basismedium ganz besonders, da Fernsehspots die stärkste Aufmerksamkeit wecken. Fazit: MULTICHANNEL-KAMPAGNE 41 Case TV und Online SCHUHE GEHEN IMMER: TAMARIS FLANKIERT TV-KAMPAGNE MIT ONLINE-WERBUNG UNGESTÜTZTE MARKENBEKANNTHEIT UNGESTÜTZTE WERBEERINNERUNG Angaben in % Angaben in % 60 60 60 60 50 50 50 50 40 40 Ein Paar für jede Gelegenheit Frauen besitzen doppelt so viele Schuhe wie Männer. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie von YouGov, bei der im Februar diesen Jahres über 1.000 Personen befragt wurden. Während bei Männern durchschnittlich etwa acht Paar im Schrank stehen, sind es bei Frauen gut 17, von denen ein Großteil allerdings kaum getragen wird. Im Schnitt werden 11 Paar seltener als einmal im Monat angezogen. Das klingt vielleicht irrational, doch die Gewissheit, für die unterschiedlichsten Gelegenheiten gewappnet zu sein, vermittelt Frauen offenbar ein gutes Gefühl. Tamaris stillt genau dieses Bedürfnis. Ob Ballerina, Cowboy-Stiefel oder Sandalen – die Auswahl ist grenzenlos, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Im März und April wurden neue Modelle von Tamaris im TV und Internet beworben. Die Online-Kampagne umfasste Pre- und PostRolls, die auf frauenaffinen Seiten geschaltet wurden. Wir haben die Kampagne begleitet und auf sixx.de und myvideo.de Frauen zur Werbewirkung befragt. Um es vorwegzunehmen: Die Online-Kampagne war ein voller Erfolg. Über alle abgefragten Indikatoren gibt es Steigerungen. Die ungestützte Markenbekanntheit startet auf einem hohen Niveau. Ohne Kontakt kennen 36 Prozent die Marke spontan. Mit zwei oder mehr Kontakten sind es 42 Prozent. Das bedeutet einen Zuwachs von 17 Prozent. 30 36 38 42 40 40 30 39 38 35 30 30 20 20 20 20 10 10 10 10 0 0 0 0 0 1 0 2+ Frage: Nun geht es um das Thema Marken und Hersteller von Damenschuhen. Welche Marken und Hersteller von Damenschuhen kennen Sie, wenn auch nur dem Namen nach? Basis: Userinnen von sixx.de und myvideo.de Quelle: SevenOne Media 1 2+ Anzahl der Online-Kontakte Anzahl der Online-Kontakte Frage: Und für welche Marken und Hersteller von Damenschuhen haben Sie in der letzten Zeit Werbung gesehen, gehört oder gelesen? Basis: Userinnen von sixx.de und myvideo.de Quelle: SevenOne Media KAUFBEREITSCHAFT Angaben in % (TopTwo) 80 80 70 70 60 60 50 50 60 52 54 0 1 40 40 30 30 20 20 10 10 0 Die ungestützte Werbeerinnerung hat ebenfalls von der Online-Werbung profitiert. Das Ausgangsniveau ist mit 35 Prozent bereits sehr hoch. Trotzdem steigt mit Online-Kontakt die Werbeerinnerung noch einmal an. Mit drei und mehr Kontakten können sich fast 40 Prozent der befragten Frauen spontan an Werbung für Tamaris erinnern. Das entspricht einem Zuwachs von zwölf Prozent. Auch die Kaufbereitschaft ist im Kampagnenzeitraum gestiegen. Ohne Kontakt mit der Online-Kampagne kann sich jede Zweite vorstellen, Schuhe von Tamaris zu kaufen; mit Kontakten sind es 60 Prozent, also 15 Prozent mehr. 42 CASE TV UND ONLINE Unsere Begleitforschung zeigt, wie gut Online-Bewegtbildwerbung funktioniert. InStream VideoAds steigern nicht nur die Markenbekanntheit und Werbeerinnerung, sondern auch die Kaufbereitschaft. Vermutlich haben Frauen bald noch mehr Schuhe zur Auswahl, wenn Kampagnen wie die von Tamaris derart erfolgreich arbeiten. / (fr) 0 2+ Anzahl der Online-Kontakte Frage: Könnten Sie sich vorstellen, Damenschuhe von Tamaris zu kaufen? Basis: Userinnen von sixx.de und myvideo.de, die noch keine Damenschuhe bei Tamaris gekauft haben Quelle: SevenOne Media CASE TV UND ONLINE 43 VideoAds PROST! – KROMBACHER GELINGT DER WIEDEREINSTIEG IN DIE ONLINE-WERBUNG Nach einem Jahr Abstinenz integrierte Krombacher im Frühjahr 2014 Online-Werbung wieder in seine Kommunikationsstrategie und setzte dabei auf besonders wirkungsstarke Bewegtbildwerbemittel, die flankierend zur Fernsehkampagne eingesetzt wurden. Über einen Zeitraum von vier Wochen hinweg wurden im gesamten P7S1-Netzwerk Pre- und MidRolls geschaltet – mit hervorragender Wirkung, wie unsere Begleitforschung zeigt. Im Rahmen der Studie haben wir knapp 1.000 User unseres Netzwerks online befragt. Dass die Onlinekampagne ihre Wirkung nicht verfehlt hat, zeigt bereits der Blick auf die ungestützte Markenbekanntheit. Den stärksten Effekt hatte die Kampagne auf die Kaufbereitschaft. Für jeden fünften User ohne Online-Kontakt käme Krombacher beim Bierkauf in Frage. Mit Kontakt steigt die Kaufbereitschaft auf knapp 30 Prozent. Das entspricht einem Zuwachs um 38 Prozent. das Image der Marke wurde durch die Online-Kampagne noch geschärft. Und das in einem Zeitraum von nur vier Wochen. Das ist umso bemerkenswerter, da es sich bei Krombacher um eine äußerst bekannte und etablierte Marke handelt. / (sa) Der Wiedereinstieg in die Online-Werbung ist geglückt: Von der Markenbekanntheit über die Werbeerinnerung bis hin zur Kaufbereitschaft steigen alle Indikatoren an, wenn die User Kontakt mit der Werbung hatten. Selbst Jeder dritte User mit Onlinekontakt nennt spontan die Marke Krombacher, wenn er nach bekannten Biermarken gefragt wird. Ohne Kontakt sind es nur knapp 27 Prozent, also 17 Prozent weniger. Aber selbst die gestützte Bekanntheit, mit knapp 80 Prozent auf einem ohnehin schon sehr hohem Niveau, konnte im Verlauf der Kampagne noch ausgebaut werden. Deutliche Effekte zeigt die Online-Werbung auch bei der Werbeerinnerung. Ohne Online-Kontakt erinnern knapp 18 Prozent spontan Werbung für die Marke, mit OnlineKontakt sind es 24 Prozent. Das entspricht einer Steigerung von 34 Prozent. Bei der gestützten Abfrage konnte die Werbeerinnerung um 14 Prozent gesteigert werden. KAUFBEREITSCHAFT KROMBACHER Angaben in % 50 40 38% 30 29 20 21 10 0 MARKENBEKANNTHEIT KROMBACHER WERBEERINNERUNG KROMBACHER Angaben in % Angaben in % ohne Kontakt mit Kontakt Frage: Welche der folgenden Biermarken kommen generell für Sie beim Bierkauf in Frage? Basis: User von ProSieben.de, Sat1.de, wetter.com u.a., die Krombacher kennen. Quelle: SevenOne Media 100 100 4% 80 80 83 14% 80 60 60 59 17% 40 20 27 40 31 20 18 24 0 0 ungestützte Markenbekanntheit ohne Kontakt gestützte Markenbekanntheit mit Kontakt Frage: Welche Unternehmen oder Marken aus der Bierbranche kennen Sie, wenn auch nur dem Namen nach? (ungestützt) Wir zeigen Ihnen nun einige Biermarken. Welche davon sind Ihnen bekannt, wenn auch nur dem Namen nach? (gestützt) Basis: User von ProSieben.de, Sat1.de, wetter.com u.a. Quelle: SevenOne Media 44 52 34% VIDEOADS ungestützte Werbeerinnerung ohne Kontakt gestützte Werbeerinnerung mit Kontakt Frage: Und von welchen Biermarken haben Sie in letzter Zeit Werbung gesehen, gehört oder gelesen? (ungestützt) Und für welche der folgenden Biermarken haben Sie in letzter Zeit Werbung gesehen, gehört oder gelesen? (gestützt) Basis: User von ProSieben.de, Sat1.de, wetter.com u.a. (die Krombacher kennen (gestützt)) Quelle: SevenOne Media VIDEOADS 45 Web-TV auf MyVideo MARKENIMAGE Angaben in % (TopTwo) CASTING FÜR DIE WERBUNG: YOURFONE SUCHT DEN TITELSONG FÜR SEINE KAMPAGNE ... ist eine auffällige Marke … ermöglicht mobilen Lifestyle ... ist sympathisch ... bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis … ist innovativ und kommt mit vielen neuen Ideen auf den Markt ... bietet ein gutes Netz ... ist der beste Anbieter für junge Leute ... bietet Tarife, die genau meine Bedürfnisse erfüllen Der Mobilfunkanbieter yourfone suchte im ersten Halbjahr 2014 den neuen Song für eine bundesweite Werbekampagne und rief zum yourfone Songcontest auf. Die Resonanz war gewaltig: Mehr als 550 Songs gingen in verschiedenen Kategorien ins Rennen. Am Ende setzten sich vier Finalisten durch, die bei Expertenjury und yourfone-Community gleichermaßen gut ankamen. Wie sich die Bands dabei geschlagen haben, wurde in sechs Web-TV-Folgen auf MyVideo dokumentiert. Auf dem Abschlussevent in Hamburg wurden schließlich die Gewinner gekürt: Das Duo PARI SAN! konnte sich am Ende gegen die Konkurrenz behaupten. Der yourfone Songcontest wurde über PreRolls auf myvideo.de, einen TV- sowie einen Kino-Spot beworben und über Social-Media-Aktivitäten fl ankiert. User von MyVideo konnten den Verlauf des Wettbewerbs auf einer eigenen Microsite mitverfolgen. Dort waren sowohl die eingereichten Songs als auch die Web-TV-Folgen zu sehen. Am Ende waren nicht nur PARI SAN! die Gewinner, auch die Marke yourfone konnte sich im Rahmen des Wettbewerbs bei den Usern positionieren. Dies zeigen die Ergebnisse einer Begleitforschung, bei der wir 1.200 User hauptsächlich auf MyVideo.de befragt haben. Die Ergebnisse belegen die durchschlagende Wirkung der Werbemaßnahmen rund um den Contest. Besonders die Besuche der User auf der Microsite verhalfen dem Mobilfunkanbieter zu größerer Bekanntheit: Jeder fünfte Befragte ohne Microsite-Besuch gibt an, yourfone zu kennen, mit Kontakt zur Seite sind es knapp 60 Prozent. 0 ohne Kontakt 5 10 15 20 25 30 35 40 mit Kontakt (Microsite und Werbung) Frage: Sie sehen hier einige Aussagen zu yourfone. Geben Sie bitte jeweils an, inwieweit Sie den Aussagen zustimmen. (Skala von 1 = stimme voll und ganz zu bis 5 = stimme ganz und gar nicht zu) Basis: User von MyVideo.de, ProSieben.de, Sat1.de, kabeleins.de u.a., die yourfone kennen (n=409); Fallzahl in der Gruppe ohne Kontakt sehr gering (n=32) Quelle: SevenOne Media MARKENBEKANNTHEIT UND WERBEERINNERUNG YOURFONE Angaben in % BEWERTUNG YOURFONE SONGCONTEST 100 Angaben in % (TopTwo) 80 Die Idee des Formats Die Musikstile/ -richtungen Die Auswahl der Bands 60 Die Auftritte der Bands 59 Die Zusatzinformationen zu den Bands 40 Die Einbindung der User 36 Der Look des Channels Die Moderatoren 20 20 40 8 0 Auch in Sachen Werbeerinnerung hat der Contest seinen Beitrag geleistet: Befragte, die die Seite nicht besucht hatten, erinnern sich kaum an Werbung. Gerade einmal acht Prozent der Befragten ist Werbung für den Anbieter präsent. Hatten die User dagegen auf der Microsite den Wettbewerb verfolgt, konnten sich gut 35 Prozent an Werbung für yourfone erinnern. ... steht für Qualität ... würde ich meinen Freunden empfehlen Gestützte Markenbekanntheit ohne Kontakt Gestützte Werbeerinnerung 45 50 55 60 65 70 75 80 Frage: Bitte bewerten Sie auch folgende Aspekte des Formats „yourfone Songcontest” (Skala von 1 = sehr gut bis 5 = überhaupt nicht gut) Basis: User von MyVideo.de, ProSieben.de, Sat1.de, kabeleins.de u.a., die das Format schon mal besucht haben (n=67) Quelle: SevenOne Media Microsite besucht Frage: Sie sehen hier eine Reihe von Anbietern von Handyverträgen. Bitte kreuzen Sie an, welche davon Sie kennen, und sei es auch nur dem Namen nach. (Markenbekanntheit) Und für welche der folgenden Anbieter von Handyverträgen haben Sie in letzter Zeit Werbung gesehen, gehört oder gelesen? (Werbeerinnerung) Basis: User von MyVideo.de, ProSieben.de, Sat1.de, kabeleins.de u.a. (die yourfone kennen). Quelle: SevenOne Media Nicht nur in puncto Awareness hat die Kooperation gut funktioniert. Auch das Image der Marke profitierte von dem Wettbewerb. User mit Kontakt zur Werbung oder zur Microsite bewerten den Mobilfunkanbieter auf beinahe allen Dimensionen deutlich positiver als User ohne Kontakt. Vor allem in Sachen Sympathie und Innovationskraft konnte sich die Marke profilieren. Das Image einer Marke zu verändern, ist die Königsdisziplin der Werbewirkung, denn das Image ist im Vergleich zu anderen Indikatoren, wie etwa Werbeerinnerung, deutlich schwieriger und eher längerfristig zu beeinflussen. Hochwertig umgesetzte WebTV-Formate wie der yourfone Songcontest verbinden die hohe Emotionalität des Fernsehens mit der Interaktivität des Mediums Online und bieten damit ein ideales Umfeld, um das Profil einer Marke zu schärfen. Ein derartiger Imageshift funktioniert nur dann, wenn das Format bei den Usern auf entsprechendes Interesse stößt. Genau das war der Fall: Knapp 60 Prozent bewerten den Songcontest mit der Schulnote 1 oder 2. Vor allem die Idee des Wettbewerbs und die verschiedenen Musikstile und -richtungen im Wettbewerb kommen bei den Usern gut an. / (sa) 46 WEB-TV AUF MYVIDEO WEB-TV AUF MYVIDEO 47 MARKT LEH-Unternehmen DER HANDEL WIRD ZUR MARKE Wirtschaft – IMAGEWERBUNG LÄSST DIE KASSE KLINGELN LEH-Unternehmen Wirtschaft LEICHT ANGEZOGENE HANDBREMSE – GEMEINSCHAFTSDIAGNOSE OKTOBER 2014 Konjunktur kühlt ab, Konsumenten springen in die Bresche. Die Weltwirtschaft ist im Jahresverlauf 2014 ins Stocken geraten. Geopolitische Krisen, schwache Zahlen aus der Eurozone und uneinheitliche Entwicklungen in den Schwellenländern belasteten stärker als zu Jahresbeginn angenommen. Diesem Sog konnte sich auch die bisher recht stabile deutsche Wirtschaft nicht entziehen. Das milde Winterwetter und die florierende Baukonjunktur hatten im ersten Quartal 2014 zwar noch für einen dynamischen Start gesorgt, danach ging aber nicht mehr viel. Im zweiten Quartal schrumpfte die Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent, im dritten legte sie um minimale 0,1 Prozent zu. Vor diesem Hintergrund mussten die Institute der Gemeinschaftsdiagnose ihre recht optimistische Prognose aus dem Frühjahr (BIP: +1,9 %) im Herbst um 0,6 Prozentpunkte nach unten korrigieren. private Konsum einen wesentlichen Wachstumsbeitrag beisteuern können. Dafür spricht, dass sich die Konsumenten auch jetzt, im gerade abgeschlossenen dritten Quartal, von der allgemeinen Stimmungslage wenig beeindrucken ließen und ihre Konsumausgaben mit plus 0,7 Prozent vs. Vorquartal kräftig ausweiteten. Auch das Weihnachtsgeschäft wird nach Einschätzung des Einzelhandelsverbands recht positiv verlaufen. Für die Werbemärkte ist dies eine positive Botschaft, da Konjunkturlage und Werbemarktentwicklung eng miteinander verbunden sind. Besonders deutlich wurde dies 2009, als die schwere Rezession infolge der Finanzmarktkrise (BIP: -5,6 %) mit einem regelrechten Absturz der Netto-Werbemarktumsätze einherging (Gesamt: -9,8 %, TV: -9,8 %). 2010 folgte die Kehrtwende: Das Bruttoinlandsprodukt stieg um 4,1 Prozent, der Gesamt-Werbemarkt laut ZAW um 2,1 Prozent. Das Fernsehen hat dabei einen wichtigen Vorteil. Seine Abhängigkeit von der KonTrotz Abkühlung soll die Aufwärtsdynamik aber erhaljunktur ist nicht so stark, weil es derzeit von strukturellen ten bleiben. In 2015 wird mit einem soliden realen Plus Verlagerungen aus den Printmedien profitiert. So konnte von 1,1 Prozent gerechnet. Bei höheren realen EinkomTV im wirtschaftlich wenig dynamischen Jahr 2013 (BIP: men, Transferleistungen und Renten sollte vor allem der +0,1 %) und einem Minus im GesamtWerbemarkt von 1,7 GEMEINSCHAFTSDIAGNOSE OKTOBER 2014 Prozent trotzdem um netto 2,2 Pro2012 2013 2014p 2015p Trend zent zulegen. Die Aussichten des TV1,3 1,2 0,4 0,1 BIP, Veränderung vs. Vj. in % Werbemarktes 2014 und 2015 sind also 0,8 1,4 0,7 0,8 Privater Konsum, Veränderung vs. Vj. in % doppelt günstig: Die Konjunktur stützt 2,0 2,8 2,0 1,8 Verfügbare HH-Einkommen, Veränderung vs. Vj. in % und die Budget6,7 6,8 6,8 6,9 Arbeitslosenquote (BA) in % verlagerungen von Print ins Fernsehen gehen weiter. / (dz) preisbereinigt, verkettet Quellen: Destatis, Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2014 48 WIRTSCHAFT Ein entscheidende Rolle im Beziehungsgeflecht zwischen Markenartiklern und Verbrauchern spielt der Einzelhandel. Klassische Marketingkommunikation der Hersteller dient nicht allein der Aktivierung von Konsumenten, sondern ist auch ein wichtiges Argument, um überhaupt im Handel gelistet zu werden und eine breite Distributionsbasis zu erlangen. Zugleich ist der Handel selbst eine bedeutende werbungtreibende Branche. Speziell der Lebensmitteleinzelhandel hält sich allerdings im Gegensatz zu anderen Handelsbranchen mit Fernsehwerbung noch immer zurück und wirbt von jeher hauptsächlich in Tageszeitungen oder Anzeigenblättern. Damit präsentierten sich die deutschen Händler ganz anders als ihre Kollegen im Ausland. Vollsortimenter wie Sainsbury oder Tesco in TOP TV-SPENDER Angaben in Mio. € (brutto) 40 40 33 30 30 20 25 22 20 17 18 10 12 10 10 9 6 0 0 WERBEINVESTMENTS DES LEH 26 24 0 Lidl 1. HJ 2013 Kaufland Edeka Rewe Penny Real 2. HJ 2014 Zeitraum: 1. Halbjahr 2013, 1. Halbjahr 2014 Quelle: Nielsen Media Research Angaben in % und Mio. € (brutto) 1000 915 Mio. € 900 800 700 600 820 Mio. € Großbritannien verlassen sich schon lange nicht allein auf produktbezogene Anzeigen oder die Bewerbung von Sonderpreisen, sondern auch auf TV-Werbung, in denen sie die Atmosphäre ihrer Filialen und das Image ihrer Unternehmen kommunizieren. Diesen Weg beschreiten nun auch immer mehr deutsche LEH-Unternehmen. Im ersten Halbjahr 2014 haben diese rund 120 Millionen Euro in TVSchaltungen investiert, das entspricht einem Anteil von 13 % an den gesamten Werbeausgaben des LEH. Zu den größten TV-Werbungtreibenden im Handel zählen aktuell Lidl, Edeka, Rewe, Penny und Real. Auch Kaufland sendet erstmals Spots und hat im ersten Halbjahr 2014 dafür 26 Millionen Euro investiert. 6% 6% 37% 38% 500 400 300 200 39% 43% 100 0 13% 10% 1. HJ 2013 TV Werbesendungen Tageszeitungen 1. HJ 2014 Radio Online Out Of Home / Kino Zeitschriften Zeitraum: 1. Halbjahr 2013, 1. Halbjahr 2014 Basis: Above-the-line-Medien & Direct Mail Quelle: Nielsen Media Research LEH-UNTERNEHMEN 49 TOP 5 GRÜNDE FÜR DIE WAHL DER LEH-EINKAUFSSTÄTTE Angaben in % Wachstum ist preisgetrieben Angesichts der Entwicklungen im Handel und den Veränderungen im Konsumverhalten der Deutschen ist es sinnvoll, Kunden durch mehr Argumente von sich zu überzeugen als allein durch Sonderpreise. Die Umsatzentwicklung des Handels zeigt, dass es immer schwieriger wird, Wachstum zu generieren. LEH und Nonfood-Einzelhandel wachsen zwar kontinuierlich, doch das Wachstum wird nur durch ein insgesamt angehobenes Preisniveau erzielt. Die Deutschen geben zwar mehr aus, kaufen aber insgesamt immer weniger ein. Zwischen 2009 und 2013 ist die Menge der verkauften Waren um 3 Prozent zurückgegangen. Angesichts der unverändert hohen Promotionaktivität im LEH – 20 Prozent des Umsatzes werden über Abverkäufe von Artikeln zum Sonderpreis erzielt – steht der Handel vor der Herausforderung, eine zugleich preis- als auch qualitätsorientierte Kundschaft anzuziehen, die vor allem auch auf lange Sicht dem Geschäft die Treue hält. UMSATZ IM EINZELHANDEL Angaben in Mrd. € 175 170 2009 – 2013 Umsatz +5 % Absatz -3 % 165 160 155 150 152 145 140 144 154 147 157 169 164 160 149 150 151 152 2011 2012 2013 2014* Lage 90 Preis-Leistungsverhältnis 90 81 Sortiment/Vielfalt 70 Ambiente 61 Image 0 20 40 60 80 100 Quelle: Gefährten Handels-Branchenbericht 2012 Handelsunternehmen als Marke Zu den wichtigsten Gründen, in einem bestimmten Geschäft einzukaufen, zählen neben der Lage der Filiale und einem ausgewogenen Preis- /Leistungsverhältnis in hohem Maße die Vielfalt des Sortiments, das Ambiente und das Image des Geschäfts. Die LEH-Unternehmen verkaufen nicht nur Marken, sondern sind selbst Brands mit eigenständigem Profil. Und es wird immer wichtiger, dieses Profil adäquat zu vermitteln, damit die Verbraucher beim Einkauf eine Treue nicht nur zu Produkten, sondern auch zu Einkaufsstätten entwickeln. Das Einkaufsverhalten ändert sich Auch weil sich die täglichen Einkaufsgewohnheiten stark verändern, gewinnt die Kommunikation qualitativer Kriterien an Bedeutung. Die Zahl der so genannten Shoppingtrips geht kontinuierlich zurück und die Anzahl der besuchten Geschäfte nimmt ebenso deutlich ab. Dafür steigen im Durchschnitt die Anzahl der gekauften Artikel sowie die Ausgaben pro Einkauf. Kurz: Man geht seltener in weniger Geschäften einkaufen und bevorratet sich mehr. In den letzten fünf Jahren sind dadurch jedem Händler rund zwölf Prozent seiner Kunden abhanden gekommen. Wenn sich die Verbraucher zwischen immer weniger Geschäften entscheiden, ist es für den Händler umso wichtiger, dass sie direkt eine Filiale des eigenen Unternehmens betreten und nicht ein Geschäft der Konkurrenz. Offensichtlich reichen Schweinebauchanzeigen und Preisaktionen als alleinige USPs irgendwann nicht mehr aus. FMCG: VERBRAUCHER IN DEUTSCHLAND 135 130 2009 2010 Lebensmitteleinzelhandel Quelle: Nonfood-Einzelhandel 244 8,7 8,3 8,8 7,7 222 17,17 14,96 IRI Grundgesamtheiten, GfK ConsumerScope (Nonfood: Elektro/Textil/Hartwaren/DIY, exkl. Tierbedarf/Münzen, 2013 Prognose), GfK ConsumerScan (LEH 2013: eigene Berechnungen Basis Haushaltspanel, Bonsumme FMCG inkl. Frische) 2008 2014* Ø Anzahl besuchter Einkaufsstätten p.a. 1) 2008 2014* Ø Anzahl Artikel pro Einkauf 2) 2008 2014* Ø Bonsumme pro Einkauf in EUR 2) 2009 2013 Ø Anzahl Shopping Trips 1) Anzahl unterschiedlicher Accounts (inkl. Frische, ohne Fachhandel) 2) FMCG (inkl. Frische, ohne Fachhandel) Quelle: GfK ConsumerScan / *MAT 4/2014 50 LEH-UNTERNEHMEN LEH-UNTERNEHMEN 51 DATENBASIS UND MODELLIERUNG VON EINKÄUFEN IM LEH Werbeinvestments (Nielsen Werbestatistik) Fusion Kaufdaten zu allen FMCG- Einkaufsakten (GfK ConsumerScan Panel) TV-Nutzungsdaten (AGF/GfK-Fernsehpanel) ROI LEH-UNTERNEHMEN Modell (logistische Regression) TV-Werbekontakte Marke (zeitl. gewichtet) TV-Werbekontakte andere Marken‚ (zeitl. gewichtet) Einkaufsmöglichkeit in der beworbenen Einkaufsstätte Loyalität Promotions Art des Shoppingtrips (Treuestufe) Persönl. Merkmale Art des Shoppingtrips 25 23,46 20 Kurzfrist Effekte Datenbasis (12 Monate) Kauf in der Einkaufstätte ja/nein 15 10 11,43 5 5,61 0 abhängige Variablen Modellierung der Einkäufe für Folgejahre (Zusatzumsatz) Quelle: GfK / SevenOne Media Händler A Langfrist Effekte unabhängige Variablen Ob sich TV-Werbung monetär rechnet, lässt sich mit dem ROI Analyzer der SevenOne Media nicht nur für einzelne Produkte ermitteln, sondern auch für die Fernsehkampagnen von Einzelhandelsketten. Dazu haben wir das Modell um einige wichtige Aspekte erweitert. Die abhängige Variable in diesem erweiterten Modell ist der „Kauf in der beworbenen Einkaufsstätte“ (im Gegensatz zum „Kauf bei der Konkurrenz“). In den Umsatz fließen alle im Consumer Scan Panel erfassten FMCG-Käufe ein, die ein Haushalt im betreffenden Geschäft getätigt hat. Da die Wahl des Geschäfts von verschiedenen spezifischen Einflussfaktoren beeinflusst wird, werden diese als unabhängige Variablen im Modell berücksichtigt. Einkaufsroutinen werden berücksichtigt Um sicherzustellen, dass ein Einkaufsakt eindeutig dem Kontakt mit der Fernsehwerbung des Händlers und nicht etwa Einkaufsroutinen zuzuschreiben ist, unterscheiden wir zwischen fünf Kategorien von Shoppingtrips, die im Modell berücksichtigt werden (siehe Abb.). Gleichzeitig wird geprüft, wie stabil 52 LEH-UNTERNEHMEN 10,42 ROI kurz Händler B 40,2 2,52 Händler C ROI lang ROI basiert auf Netto-Investments (pauschale Schätzung auf Basis Nielsen Media Research, ZAW) Basis: 3 analysierte Händler Quelle: GfK / SevenOne Media diese Einkaufsmuster der Haushalte in Bezug auf die Einkaufsstätten sind, ob etwa oft oder eher selten Kleineinkäufe in bestimmten Einkaufsstätten getätigt werden. Auf diese Weise lässt sich der Kauf als Resultat purer Einkaufsgewohnheit statistisch trennen vom Kauf infolge des Werbekontaktes. Auch die Verfügbarkeit des Geschäfts und Promotionaktivitäten können Einfluss auf das Kaufverhalten haben und werden statistisch kontrolliert, um saubere Ergebnisse zu erhalten. TV-Werbung rechnet sich für die Händler Wir haben die TV-Kampagnen von drei Einzelhandelsunternehmen (darunter zwei Vollsortimenter und ein Discounter) im Zeitraum Juli 2011 bis Juni 2012 analysiert. In allen Fällen hat sich das TV-Investment um ein Vielfaches refinanziert. Die durch die Werbespots generierten Zusatzumsätze liegen bei allen drei Kampagnen bereits im ersten Jahr deutlich über eins und erreichen nach fünf Jahren eine Größenordnung von zwischen vier und 23 Euro – also deutlich über dem Durchschnitt der im Modell analysierten FMCG-Marken. LEH-UNTERNEHMEN 53 Imagewerbung entscheidender als Produktwerbung Die meisten Einzelhändler setzen im Rahmen ihrer Kampagnen auf zweierlei Arten von Werbespot. Auf Imagespots, die die Positionierung der Einzelhandelskette insgesamt zum Ziel haben und deren qualitative Eigenschaften vermitteln, und auf produktorientierte Spots, die auf ein oder mehrere Produkte aus dem Sortiment fokussieren, häufig verbunden mit einer Preispromotion. In einer Sonderanalyse haben wir die gesendeten Spots eines Vollsortimenters und eines Discounters kategorisiert und deren Umsatzeffekte ermittelt. Das Ergebnis zeigt, dass imageorientierte Werbung deutlich mehr Zusatzumsätze generiert als Produktspots – und zwar sowohl beim LEH-Vollsortimenter als auch beim Discounter. Offensichtlich geben qualitative Argumente eher den Impuls zum Besuch eines Geschäfts als Preisargumente – dies unterstreichen auch die niedrigen Renditen NTER ROI DISCOUNTER 15 10,50 10 7,12 5 0 0,15 0,30 Produktorientierte TV-Spots ROI kurz Nielsen Imageorientierte TV-Spots ROI LEH-VOLLSORTIMENTER ROI DISCOUNTER 15 15 14,14 10 9,52 10,50 10 7,12 5,76 5 5 3,68 0 0 Produktorientierte TV-Spots ROI kurz Imageorientierte TV-Spots ROI lang ROI basiert auf Netto-Investments (pauschale Schätzung auf Basis Nielsen Media Research, ZAW) Quelle: GfK / SevenOne Media 0,15 0,30 Produktorientierte TV-Spots ROI kurz Imageorientierte TV-Spots ROI lang ROI basiert auf Netto-Investments (pauschale Schätzung auf Basis Nielsen Media Research, ZAW) Quelle: GfK / SevenOne Media der produktorientierten Spots des Discounters, dessen Kernkompetenz ohnehin niedrige Preise sind. Preiswerbung via TV generiert keine nennenswerten Zusatzumsätze mehr – hier werden Eulen nach Athen getragen. Imagespots machen sich hingegen auch für den Discounter bezahlt, mit einem Langfrist-ROI von EUR 10,50 sogar ausgesprochen erfolgreich. Die Ergebnisse belegen zusammenfassend, dass sich Fernsehwerbung für die LEH-Unternehmen am Ende auszahlt. Ein wichtiges Ergebnis vor dem Hintergrund, dass sich das Einkaufsverhalten der Verbraucher in den letzten Jahren massiv geändert hat. / (gn) ROI lang ROI basiert auf Netto-Investments (pauschale Schätzung auf Basis Nielsen Media Research, ZAW) Quelle: GfK / SevenOne Media Impressum Herausgeber: SevenOne Media GmbH, Unterföhring, Januar 2015 Leitung: Malte Hildebrandt (Central Marketing) Gerald Neumüller (Director Research) Chefredaktion: Olaf Schlesiger (os), Johanna Teichmann (jt) Redaktion: Sandra Altenburg (sa), Lukas Angerer (la), Verena Funkenweh (vf), Kathrin Küster (kk), Gerald Neumüller (gn), Andre Rhody (ar), Franziska Rochau (fr), Dagmar Ziegler (dz) Pressekontakt: Marcus Prosch, ProSiebenSat.1 Media AG Art Direction: Manuela Bach Grafik Design: Lisa Elm Produktion: Lisa Elm Erscheinungsweise: zweimal im Jahr Änderungen und Tippfehler vorbehalten! 54 LEH-UNTERNEHMEN SevenOne Media GmbH Thomas Wagner (Vorsitzender Geschäftsführer), Sabine Eckhardt, Dr. Jens Mittnacht, Guido Modenbach Georg Nitzl, Thomas Port Medienallee 4 85774 Unterföhring Tel. +49 (0) 89/95 07 - 40 Fax +49 (0) 89/95 07 - 43 99 HRB 133924 AG München 55