Orientierung im Gelände mit GPS
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Orientierung im Gelände mit GPS
Orientieren im Gelände mit GPS – eine kurze Einführung Dr. Friedrich Günzl 1 Themen für heute und morgen Freitag: Was ist GPS, GPS Geräte, prinzipielle Einstellungen Wegpunkte/Routen/Tracks Tourenplanung Orientierung, Peilung eindeutige Positionsbestimmung auf einer Karte und Übertragung ins GPS Übertragung von Daten vom GPS auf einen PC und umgekehrt Samstag am Plesch die praktische Umsetzung von Freitag Abend Route und Track als Navigation im Gelände Peilen und Navigieren nach Peilung TracBack Trackdaten erfassen, aufzeichnen 3 Orientierung im Gelände mit GPS Wie kann ich mich im Gelände orientieren? bekanntes Gebiet Beschreibungen – Gebiets- und Wegbeschreibungen Karte Natürliche Anzeichen der Himmelsrichtung wie Moos, Schatten etc. Kompass GPS 4 Was ist GPS Global Positioning System = umfassendes Ortsbestimmungssystem Ist ein System zur Bestimmung des Standortes mit Hilfe von Satelliten • eigener Standort • Position von Geländepunkten und Gebäuden z.B. Hütten, Weggkreuzungen, Gipfel etc. • auch bei Nebel und schlechter Sicht für den Ort mindestens 3 Satelliten notwendig für die Höhe mindestens 5 Satelliten 5 GPS Geräte Es gibt heute schon sehr viele zivile GPS Geräte • fürs Auto = “Navi“ • für Boote und Schiffe • Für den Outdoor Einsatz – Wandern, Bergsteigen, Trekking, Mountainbiken Von Garmin, MyNav. Lawrence, Satmap, Suunto Kosten von von 100 – über 600€ 6 Garmin GPSmap 60CSx TwoNav Garmin Dakota Satmap Lowrance MyNav Magellan Triton 1500 Suunto X10 7 Wann ist ein GPS von Vorteil ? in unübersichtlichem weglosem Gelände Gletscher, Schneeflanken Wald hügeligem Gelände etc. bei schlechter Sicht bei Nebel, Regen, Schneefall In der Nacht wenn es generell wenig Anhaltspunkte zur Orientierung gibt 8 Tourenplanung mit GPS -1 • Prinzipielle Planung wie jede Tour Gebiets- und Routenwahl mit Karte , Führerliteratur , Internet Sonstige Informationen – Kollegen, Hüttenwirte etc Orientierungs-, Entscheidungspunkte festlegen Ev. Ausstiegsmöglichkeiten erheben Risiko und Riskominimierung Lawine, Steinschlag , Gletscherspalten Wetter Gruppe Ausrüstung 9 Tourenplanung mit GPS -2 Die Route aufs GPS laden Planung am PC oder am GPS selbst als Route als Track Wegpunkte, Zielpunkte definieren Routen oder Tracks von anderen Quellen Von Kollegen, Freunden Aus dem Internet 10 Tourenplanung mit GPS - 3 Internetportale www.tourenportal.at (Naturfreunde) www.gps-tracks.com www.gps-tour.info www.gps-touren.at www.alpintouren.com 11 Wegpunkte Positionen od. Orientierungspunkte, die man im GPS ablegen kann. Wegpunkte kann man anpeilen !!! Wegpunkte kann man mit einem Annäherungssignal versehen das sich akustisch meldet, wenn man den Bereich betritt oder verlässt. Erstellen von Wegpunkten: durch Eingeben des eigenen Standortes – „mark“ bei Garmin durch Erstellen des Wegpunktes auf der Kartenseite – „Enter und nach Dateineingabe – Speichern“ bei Garmin durch Eingabe von Koordinaten in einem Wegpunkteblatt – bei Garmin nimmt dazu irgendeinen Wegpunkt und gibt die jeweiligen Daten ein 12 Navigieren mit Peilung und Richtungspfeil 13 Routen Routen verbindet mehrere Wegpunkte bis zum Ziel Jeden Wegpunkt der Route ist auch extra anpeilbar !!! Erstellen von Routen: durch Eingeben der Wegpunkte und Verbinden im Routenmenüpunkt bei Garmin durch Eingeben der Route in einem PC Programm z.B. Mapsource, Touratech, Fugawi, aus vielen Karten (AV, A map) und Überspielen auf Gerät durch Herunterladen vom Internet bzw. Übertragung von einem Gerät zum anderen 14 Navigieren mit Routen 15 Tracks (Spuren) Tracks sind aufgezeichnete Punkte einer Tour Die Punkte eines Tracks sind NICHT anpeilbar !!! Mit Hilfe der Tracks kann man auch denselben Weg zurückgehen/fahren – Die TracBack Funktion (bei Garmin) führt zum ältesten Punkt der Trackaufzeichnung Auf der Kartenseiten kann man auch entlang eines Tracks Wegpunkte einfügen – sieh dort Erstellen von Tracks: durch Eingeben von Punkten auf der Karte – bei Garmin durch Eingeben der Route in einem PC Programm z.B. Mapsource, Touratech, Fugawi, aus vielen Karten (AV, A map) und Überspielen auf Gerät durch Herunterladen vom Internet bzw. Übertragung von einem Gerät zum anderen 16 Navigieren mit Track 17 Grenzen von GPS Man sollte sich NIE nur auf das GPS allein verlassen. Das GPS ist ein Hilfsmittel Das bei richtigem Einsatz das Orientieren leichter macht ABER Es kann auch Probleme geben durch Fehlerhafte Einstellung des Gerätes – Set up - z.B. falsches Kartendatum Fehler bei der Eingabe von Punkten oder Routen Gerätedefekt Leere Batterien 18 Deshalb Sollte man immer auch Karte und Kompass dabei haben Und mit diesen auch umgehen können Und keine Touren gehen, die man sich ohne GPS nicht zutrauen würde 19 Wie kann ich einen Punkt auf der Erde eindeutig definieren Mit der Position in einem bestimmten Karten sytem Kartenbezugssytem / Kartendatum: z.B.: WGS (World Geodetic Sytem )84, CH-1903 = das mathematische Modell der Erdoberfläche notwendig weil die Erde keine Kugel ist Projektion / Positionsformat /Gitter z.B.: UTM, Schweizer Gitter, hddd°mm‘ss.s“ (N 47°08‘22,7“ / E 015°13‘23.9“) Mehr Details unter http://www.gs-enduro.de/html/navigation/karte.htm 20 Wie wichtig die RICHTIGE Eingabe des Karten Bezugsystems und des Positionsformats ist zeigt untenstehende Streuung der Punkte Mit UTM Format – verschiedene Bezugssysteme eingestellt Beachtliche Abweichungen im Gelände Notwendige Informationen zur Karte Kartenbezugssystem und Format (Gitter) Das Universale-Transversale-Mercator-Meridianstreifensystem bildet ein ebenes rechtwinkeliges Koordinatengitter. Damit ergibt sich aus runden wertgleichen Rechts- und Hochwerten ein Quadratnetz. Dieses Quadratnetz dient als Meldenetz. Um positive Rechtswerte in der gesamten Zone zu erreichen erhält der Mittelmeridian den Wert 500.000 m mit dem Zusatz E für East, östlich von Greenwich. Der Hochwert ergibt sich aus dem Wert der x-Koordinate ausgehend vom Äquator mit dem Zusatz N für nördlich vom Äquator. Auf das österreichische Bundesgebiet fallen 2 Meridianstreifen mit den Mittelmeridianen 9 (Zone 32) und 15 (Zone 33). Die Gitterlinien sind bei der Österreichischen Karte 1:50 000-UTM und 1:25 000 V-UTM im Abstand von 1 km und bei der Österreichischen Karte 1:200 000 im Abstand von 10 km angeordnet. Auf den Karten ÖK50-UTM und ÖK25V-UTM ist am Kartenrand ein Beispiel angebracht. UTM • Universales Transversales Mercator System UTM • • • • • 60 Meridianstreifen zu 6° (Zonen) Mittelmeridian 1 = 177° westl. Greenwich 20 Breitenbänder zu 8° von S nach N (C-X) globales Gitter Ö: 32 (9°) und 33 (15°) Hochwert (Y-Achse) Entfernung vom Äquator (0/10.000.000) nach N addiert nach S subtrahiert Rechtswert (X-Achse) Entfernung vom Mittelmeridian (500.000) nach links subtrahiert nach rechts addiert UTM • • • Zone Rechts(Ost)Wert Hoch(Nord)Wert 32U 0500000 5395000 7 stellig – Rechts: 0 – Hoch: 5 (Ö) Kartendatum • Kartenbezugssystem – 3D-Erdoberfläche in 2D-Fläche (=Landkarte) – Def. Form (Geoid + Gebirge) – Map Datum (Ellipsoid) • Erdellipsoid – z.B.: WGS 84 • Referenzellipsoid – z.B.: European 1950 UTM Koordinaten bestimmen Und so gehts ... Nicht nur GPS-Benutzer möchten Punkte aus der Karte „herausmessen“ und in Form von einem Koordinatenpaar in ihr Gerät eingeben (oder umgekehrt). Auch bei einer Unfallmeldung ist die Ortsangabe mittels Koordinaten zweifelsfrei. Hat man das lange nicht mehr geübt, so gibt es immer wieder Unklarheiten wie „Welchen Wert muss ich zuerst angeben?“ Deshalb erklärt der Chris Semmel kurz und bündig, wie man die Koordinaten mit einem Planzeiger am einfachsten aus einer Karte ermittelt, welche das UTM-System (Universal Transverse Mercator) verwendet (wie zB die Alpenvereinskarten). #1 Legende anschauen > Zonenfeld ablesen Hier erfährt man, dass es sich um eine UTM-Karte handelt und wir uns im Zonenfeld 32T bewegen. „32T“ muss im GPS-Gerät vor den Koordinaten eingegeben werden. #2 Planzeiger drüberlegen Am einfachsten das „Kilometerquadrat“ (beim Maßstab 1:25.000) des Alpenverein-Planzeigers über das Gitternetzquadrat legen, in dem sich der gesuchte Punkt befindet. In unserem Beispiel der Fluchtkogel. (Bei einer Karte im Maßstab 1:50.000 muss man das „Dreieck“ des Planzeigers verwenden und höllisch aufpassen, dass man an der richtigen Skala abliest: 50:000 innen – 25:000 außen!) * Diese Rubrik greift willkürlich einzelne Themen aus dem breiten Spektrum des Bergsports auf und versucht vermeintlich einfache Techniken - welche allerdings regelmäßig von Anfängern und Profis gleichermaßen sehr unterschiedlich (man könnte auch sagen „falsch“) gemacht werden - Schritt für Schritt zu erklären. #3 Rechtswert ablesen Am Kartenrand ist der Rechtswert von unserem Quadrat mit 636 000 angegeben. Es handelt sich hier um Meterangaben und wir müssen nur noch den Abstand unseres Punktes von dieser senkrechten roten Linie dazu addieren. Laut Planzeiger ist der Fluchtkogel etwas weiter als 600 Meter weiter „rechts“, ich schätze ca. 620 m (ob 610 oder 640 ist komplett egal). Somit lautet mein Rechtswert 636 620. #4 Hochwert ablesen Der Hochwert unseres Quadrates ist mit 5 190 000 angegeben. Der Hochwert hat eine Stelle mehr – warum, ist egal – und ist immer 7-stellig (bei einigen Karten ist der Wert 6-stellig angegeben, aber dann wird in der Kartenlegende darauf hingewiesen, dass der „Hochwert um 5 Millionen vergrößert“ werden muss). Gleiches Spiel wie oben: Der Fluchtkogel liegt ca 950 Meter weiter nördlich; somit lautet mein Hochwert 5 190 950 Die UTM-Koordinaten für den Fluchtkogel lauten somit: Zonenfeld 32T, Rechtswert 636 620, Hochwert 5 190 950 PS: Meine Merkhilfe, welcher Wert als erstes angegeben wird: „Immer zuerst ran an den Baum (Rechtswert), dann rauf auf den Baum (Hochwert)“. Umgedreht funktioniert‘s schließlich nicht. Text: Chris Semmel Fotos: Max Largo Die UTM-Koordinaten für den Fluchtkogel lauten somit: Zonenfeld 32T, Rechtswert 636 620, Hochwert 5 190 950 30 32 33 UTM Olperer? …………………………………. ………………………………….. UTM Hohe Warte? …………………………………. ………………………………….. 34 35 36 Mit GPS-Geräten ermittelte Höhen sind ellipsoidische Höhen, und zeigen in Österreich einen höheren Wert als die in den Karten angegebenen Meereshöhen an. Da diese Differenz abhängig vom Ort der jeweiligen GPS-Messung ist, wird dieser Wert für jedes Kartenblatt berechnet und im Text unterhalb der Maßstabsleiste ausgewiesen.