Karpatenpost Internetausgabe 64. Jahrgang / Folge 1 / Januar 2013

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Karpatenpost Internetausgabe 64. Jahrgang / Folge 1 / Januar 2013
64. Jahrgang / Folge 1 / Januar 2013 Verlagsort
Haus des Deutschen
Ostens in München
70176 Stuttgart, Schloßstrasse 92/II E 4058 E
Neue Leitung im Haus
der Heimat in Stuttgart
Zum Tode von
Prof. Dr. Milan Čič
Prof. Dr. Milan Čič ist am 09. November
2012 im Alter von 80 Jahren in Preßburg/Bratislava verstorben.
Bildrechte: HdO
Nach langer und erfolgreicher Amtszeit
verabschiedet sich der Direktor des Hauses
des Deutschen Ostens in München, Herr Dr.
Ortfried Kotzian, in seinen wohlverdienten
Ruhestand. Herr Dr. Kotzian prägte das
Haus des Deutschen Ostens in besonderer
Weise. Er veranstaltete viele Studienreisen
nach Ost- und Südosteuropa, um den großen
kulturellen Reichtum der ehemaligen deutschen Gebiete einem breiten Publikum zu
zeigen. Seine unzähligen Vorträge im Haus
des Deutschen Ostens, aber auch an vielen
anderen Orten Bayerns bei vielen Anlässen,
haben die Kultur der Vertriebenen einer
breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Das HDO entwickelte sich mit seinen vielen
einzigartigen Ausstellungen zu einem großartigen Ausstellungsort in München.
Mit seiner großen wissenschaftlichen Kompetenz und seiner breiten Wissensvermittlung hat er viele Zuhörer und Zuschauer in
seinen Bann gezogen.
Für all das möchte ich ihm im Namen der
Karpatendeutschen Landsmannschaft sehr
herzlich danken.
Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute!
Brunhilde Reitmeier-Zwick
Bundesvorsitzende
P.S.: Im Haus des Deutschen Ostens treffen
sich jeden Monat die Karpatendeutschen aus
München und aus Oberbayern. Gäste sind
bei diesen Treffen herzlich willkommen.
Bildrechte: Haus der Heimat
Dr. Christine Absmeier hat die Leitung
des Hauses der Heimat in Stuttgart übernommen. In der Arbeit von Frau Dr.
Absmeier wird die kulturelle Breitenarbeit, der Erhalt des Kulturerbes der Vertriebenen und grenzüberschreitende Kooperationen wichtige Schwerpunkte darstellen.
Das Land Baden-Württemberg hat mit
seinem Haus der Heimat immer schon
richtungsweisende Impulse für die Vertriebenenarbeit gesetzt und dabei viel für
die europäische Verständigung geleistet.
Die Kontakte zu anderen Kultureinrichtungen in den übrigen Bundesländern in
Deutschland, in Ost- und Südosteuropa
werden zukünftig immer wichtiger. Frau
Dr. Absmeier kann dabei ihre große wissenschaftliche Erfahrung sehr gut einbringen.
Die Karpatendeutschen Organisationen
freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit und wünschen Frau Dr. Absmeier
alles Gute!
Brunhilde Reitmeier-Zwick
Herr Prof. Dr. Čič war seit 1961 in der
Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei aktiv. 1990 verließ er die Kommunistische Partei. Zwischen 1988 und
1989 war er Justizminister. Nach der
„Samtenen Revolution“ hatte er ab Dezember 1989 bis zu den ersten freien
Wahlen im Juni 1990 das Amt des ersten
slowakischen Ministerpräsidenten inne. In
den Jahren von 1993 bis zum Jahre 2000
war er der 1. Präsident des slowakischen
Verfassungsgerichtes. Er trug einen erheblichen Anteil zur Schaffung der slowakischen Verfassung bei.
Von 2004 bis zu seinem Tode leitete er
das Büro des slowakischen Staatspräsidenten, zudem verbrachte der Jurist viele
Jahre in der Lehre und Forschung an
Universitäten.
Prof. Dr. Čič nahm in Karlsruhe als offizieller Repräsentant der Slowakischen
Republik an zahlreichen Bundestreffen
teil. Er hat dabei durch seine offene Art
der Betrachtung einen erheblichen Anteil
an der gegenseitigen Aussöhnung und
damit auch der europäischen Verständigung geleistet.
Die Karpatendeutsche Landsmannschaft
dankt Herrn Prof. Dr. Milan Čic dafür.
Sie wird ihm ein ehrendes Andenken
bewahren.
Wir bringen an dieser Stelle auch der
Slowakischen Republik gegenüber unser
Mitgefühl zum Ausdruck.
In stillem Gedenken
Brunhilde Reitmeier-Zwick
Bundesvorsitzende
Die Karpatendeutschen Organisationen wünschen allen Lesern
ein gesundes und friedvolles „Neues Jahr“
2
Die Karpatenpost
Ein kurzer Ausblick
auf das Jahr 2013
ar 2013 aus seinem Amt ausscheiden.
Dazu erhalten Sie in einer der nächsten
Ausgaben mehr Informationen.
Das Jahr 2013 hat soeben erst begonnen.
Im politischen Deutschland stehen in
diesem Jahr Wahlen an: es finden in einigen Bundesländern Landtagswahlen statt.
Die Karpatendeutschen sind im Bayerischen Landtag in München mit 2 Abgeordneten vertreten: Josef Zellmeier, MdL
CSU-Fraktion und Reinhold Perlak, MdL
SPD-Fraktion. In den übrigen Länderparlamenten sind wir nicht vertreten. Im
September diesen Jahres finden die Bundestagswahlen statt. Im Parlament in
Berlin sind die Karpatendeutschen nicht
vertreten. In einigen Bundesländern sind
in Stadt- und Gemeindeparlamenten gewählte Vertreter mit karpatendeutschen
Wurzeln, die verschiedenen politischen
Parteien angehören. So kommen in den
Entscheidungsgremien der Karpatendeutschen Organisationen verschiedene politische Strömungen zusammen, die auch die
wichtige politische Vielfalt in unserem
Land wiederspiegeln.
Zu Jahresbeginn feiert die Slowakei als
jüngster Staat der Europäischen Union
ihren 20. Geburtstag.
Košice/Kaschau ist das ganze Jahr über
neben der französischen Stadt Marseille
Europäische Kulturhauptstadt
( www.kosice2013.sk)
Die Slowakei ist in diesem Land Patenland auf der CMT- die Urlaubs-Messe in
Stuttgart - und präsentiert sich als Reiseland .
Die Messe findet auf dem Messegelände
in Stuttgart vom 12. bis zum 20. Januar
2013 statt. (www.messe-stuttgart.de)
Das Karpatendeutsche Bundestreffen
findet am 7. und 8. Juni 2013 in Karlsruhe
statt, die Karpatendeutsche Bundeskulturtagung wird vom 25. bis 27. Oktober
2013 in Stuttgart abgehalten.
Viele Ortsgemeinschaftstreffen finden in
den nächsten Monaten statt, und es werden viele Reisen von Ortsgemeinschaften
und Studienfahrten in die Slowakei organisiert. Die genaue Aufstellung finden Sie
auf den kommenden Seiten.
Das Land Baden-Württemberg wird 2013
einen Schülerwettbewerb mit der Slowakischen Republik durchführen, wofür wir
den Initiatoren in den beteiligten Ministerien an dieser Stelle bereits herzlich danken wollen.
In der Stadt Karlsruhe wurde im Dezember Herr Dr. Frank Mentrup als neuer
Oberbürgermeister gewählt. Er wird im
März sein neues Amt antreten. Der bisherige Amtsinhaber, Herr Oberbürgermeister Heinz Fenrich hatte sich wegen Erreichen der Altersgrenze nicht mehr zur
Wiederwahl gestellt. Er wird Ende Febru-
So, nun bleibt mir zum Schluss nur nochein Wort des Dankes:
allen Aktiven in den Karpatendeutschen
Organisationen möchte ich an dieser Stelle ganz herzlich für Ihr großes ehrenamtliches Engagement danken. Ohne Sie
können wir nicht bestehen.
Uns allen wünsche ich nun ein gesundes,
friedliches und glückliches Jahr 2013 und
freue mich auf das Wiedersehen und viele
Gespräche in Deutschland und der Slowakei.
Brunhilde Reitmeier-Zwick
Januar 2013
Freundschaft ohne Barrieren
In der letzten Septemberwoche machten
sich 20 Schüler und Schülerinnen sowie
15 Lehrkräfte und Betreuer der slowakischen Spezialeinrichtung für Kinder und
Jugendliche mit Behinderungen in Bytča
(Bezirk Žilina/Sillein) mit ihrer Direktorin
Mgr. Anna Ďurajková auf dem Weg zur
Partnerschule der Lebenshilfe Weißenburg (Bayern). Thomas Geyer, Direktor
der Schule, hat mit seinem engagierten
Team ein buntes und anregendes Programm vorbereitet. In den vier erlebnisreichen Tagen wurden besonders der
Unterricht in Projektgruppen (Malen,
kreatives Gestalten, Werken), gemeinsames Singen und Spiele gepflegt.
»Aussöhnung als Aufgabe«
Kongress der CDU/CSUBundestagsfraktion im
Reichstag mit Vertretern der
Vertriebenen
Von Michael Leh
Abdruckgenehmigung durch die Chefredaktion der Preußischen
Allgem. Zeitung.
„Aussöhnung als Aufgabe - Deutschlands
Arbeit an den Kriegsfolgen seit 1945“
hieß das Thema eines Kongresses am
vergangenen Montag im Sitzungssaal der
CDU/CSU-Fraktion im Bundestag.
Eingeladen hatte der Vorsitzende der
„Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und
deutschen Minderheiten“ der CDU/CSUFraktion, Klaus Brähmig.
Der Sitzungssaal der CDU/CSU Fraktion
ist mit 300 Teilnehmern voll besetzt.
Eingeladen waren vor allem Vertriebene
und deren Nachkommen aus dem Bund
der Vertriebenen (BdV) und den Landsmannschaften.
Bundeskanzlerin Angela Merkel erscheint
programmgemäß am Ende der Tagung.
In ihrer halbstündigen Rede versichert sie:
„In der politischen Arbeit unserer Fraktion hat die Vertriebenenarbeit nach wie
vor ein Zuhause, um das ganz klar zu
sagen.“ Für das geplante Dokumentationszentrum der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung (SFVV) lägen die
ersten Pläne der Architekten zum Umund Ausbau des Deutschlandhauses vor.
Ebenso die Konzeption für die Arbeit der
Stiftung und Leitlinien für die geplante
Dauerausstellung. „Die Stiftungsgremien
arbeiten eng zusammen - das ist ja auch
schon mal was, das war nicht immer so“,
erklärt die Bundeskanzlerin. Immer wieder sei in den Gremien zwischen sehr
unterschiedlichen Sichtweisen zu vermitteln.
Fortsetzung in der Februar Ausgabe
Die sprachlichen Barrieren waren schnell
überwunden und man begegnete einander
wie selbstverständlich und ohne Probleme
in den kommunikativen Lehr- und Lernaktivitäten. Ein Höhepunkt war das schon
zur Tradition gewordene Fußballspiel, das
die slowakischen Spieler mit 3:2 gewannen. Auch ein gemeinsamer Abendausflug mit Laternen zur Wülzburg sowie
eine Schifffahrt auf dem Brombachsee in
Verbindung mit einem Barfußpfad in
Enderndorf durften nicht fehlen. Vor
allem die slowakischen erwachsenen
Teilnehmer waren beim Besuch der Weißenburger Werkstätten für Menschen mit
Behinderung tief beeindruckt und bewegt.
Sie konnten viele Anregungen und Impulse für eigene Vorhaben mitnehmen. Der
für Mai 2013 vorgesehene Besuch der
Weißenburger bei ihren Freunden in Bytča wurde schon mit viel Freude auf beiden Seiten geplant.
Diese
gelungene
Schulpartnerschaft
macht wieder einmal deutlich, dass der
Austausch über Ländergrenzen hinweg
und der Dialog zwischen Bildungseinrichtungen nur durch engagiertes und verantwortungsbewusstes Handeln von Menschen gestaltet werden kann. Ohne Übertreibung dürfen wir sagen, dass gerade
kleine Aktivitäten in überschaubaren
Einheiten ein wichtiger Baustein für das
zusammenwachsende Europa sind.
Dr. Anna Klein-Krušinová
Prof. Dr. Ferdinand Klein
Januar 2013
Die Karpatenpost
3
Aus den Landes-, Kreis- und Ortsverbänden
Termine für 2013
13.01. Neujahrstreffen der Jugend 55
03.03. Frühjahrstagung und Mitgliederversammlung des Hilfsbundes in Stgt.-Hofen
09.03. Ostermarkt im Haus der Heimat, Schlossstr. 92 in Stuttgart
24.-27.03. Kultur- und Heimatseminar
in Bernried des Hilfsbundes
Bayern
26.05. 65. Wallfahrt zum Schönenberg in Ellwangen
7./8.06. Bundestreffen in Karlsruhe
30.06. Karpatendeutscher Familientag Weiler Hütte
5./6.7. Kultur- und Begegnungsfest in
Kesmark
17.08. 22. Hauerlandfest in Zeche /
Slowakei
12.10. Saitanz der Hauerländer Volkstanz und Trachtengruppe in Herlikofen
25.-27.10. Gemeinsame Bundeskulturtagung der Karpatendeutschen Organisationen in der Diakonissenanstalt in Stuttgart
Veranstaltungen der
Ortsgemeinschaften
20.04. OG Fundstollen/Zeche
Frühjahrstreffen in Bad Boll
04.05. OG Oberstuben (Süd)
Frühjahrs -Wanderung
in Beiswang
10./12.5. OG Schmiedshau
Familienfahrt Herbrik / Greschner
nach Lichtenstein
11.05. OG Drexlerhau
Heimattreffen in Langenau
Gasthaus „Zum Bad“
18.05. OG Kuneschhau
Heimattreffen in Sangerhausen
(Sachsen)
Mai OG Kuneschhau
Heimattreffen in Lengenfeld u.
Stein (Thüringen)
Mai OG Hochwies Paulisch
Heimattreffen in Northeim
20.07. OG Oberstuben (Süd)
Heimattreffen in Iggingen
August OG Schmiedshau
Bürgertreff in Leinfelden
29.09. OG Kuneschhau
51. Michaeliskirchweih in Esslingen
12./13.10. OG Metzenseifen – Stoß
Heimattreffen in Hersbruck
19.10. OG Fundstollen/ Zeche
Herbsttreffen in Bad Boll
Dezember OG Krickerhau LV-NW
Katharinenfeier in Walsum
Dezember OG Krickerhau LV-NW
Barbarafeier in Oberhausen
Fahrten in die Slowakei
“Auf den Spuren unserer
Vorfahren“
01.07. bis 12.07. OG Hochwies Paulisch
Heimattreffen
04.07 bis 12.07. OG Krickerhau LV- NW
Studienfahrt
10.08-20.08. Slowakeifahrt u. Studienfahrt der Karpatendeutschen
- siehe Programm DK 3/13 13.08. bis 20.08 OG Fundstollen/Zeche
Heimattreffen in Zeche und Teilnahme am Hauerlandfest
September OG Hedwig / Bries
Studienfahrt
Veranstaltungen 2013
Mecklenburg-Vorpommern
02.02. Fasching in Stäbelow –
Landesverband
09.03. DIA-Vortrag in Teterow
- OG Malchin
16.03. Vorstandssitzung – Landesverband
13.04. Vorstandssitzung - OG Malchin
01.06. Sommerfest / Grillnachmittag
- OG Malchin
13.07. Sommerfest bei Hammers
- OG Satow
17. - 26.08. Busreise Elbsandsteingebirge
- OG Rostock
07.09. Heimattreffen Levitzhof
- OG Malchin
13.09. Fahrt in`s Blaue
- OG Rostock
11.10. Delegiertenversammlung
- Landesverband
16.11. Vorstandssitzung
- Landesverband
Desw.: Sitzungen beim BV und BdV
- Teilnahme LV
Monatl. Proben Tanzgruppe
- OG Rostock / Satow
Dezember: Adventsfeiern der 4
Ortsgruppen
Wir wünschen allen
Veranstaltungen ein gutes
Gelingen und zahlreiche
zufriedene Teilnehmer
Hochwieser und Paulischer!
2013 vom 1.7. bis 12.7. findet wieder eine
Slowakeifahrt statt. Einstiegsmöglichkeiten
sind: Northeim, Göttingen, Erfurt, Gera und
Dresden.
Zwischenübernachtung: Prag. In Liptovsky
Mikulas im Hotel "Janosik": Vier Übernachtungen. Fahrt in die Hohe Tatra, auf die
Zipser Burg und zum Cerveny Klastor/Rotes Kloster, nach Leutschau, Kesmark, Neusohl, Floßfahrt auf dem Dunajec.
In Hochwies im Penhübel-Hotel: Fünf Übernachtungen. Von dort aus Fahrten nach
Schemnitz, Kremnitz und Königsberg.
Auskunft und Anmeldung bei Helene Försterling in Einbeck. Tel.: 05561 1519
A. Kraft-Zlatner
Ortsgemeinschaft
Fundstollen und Zeche
Hauerlandfest
in Malinová/Zeche 2013
Am 17. August 2013 findet of d’r Zech das
Hauerlandfest statt. Zu diesem Anlass fahren wir mit einem Bus nach Zeche, um bei
diesem einzigartigen Fest in Zeche teilzunehmen. Landsleute aus anderen Ortsgemeinschaften sind zu dieser Busfahrt ebenfalls herzlich eingeladen.
Einzelheiten, wie Reiseprogramm und Kosten teilen wir bei Interesse gerne mit. Bitte
rufen Sie mich an, unter der TelefonNummer: 0711/240538 (bitte auf die Mailbox sprechen), Mail: [email protected]
oder schreiben Sie mir: Rosensteinstraße 5,
70191 Stuttgart. Ihre Anfrage können Sie
auch an: Frau Elisabeth Fischer richten,
Gartenstraße 22, 72635 Frickenhausen, Tel.:
07022/41468
Ich hoffe auf reges Interesse und verbleibe
mit landsmannschaftlichen Grüße
Eure Wera Stiffel
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Stadt / Anton Klipp 12 Euro
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[email protected]
4
Die Karpatenpost
Landesverband Nordrhein-Westfalen
Kreisverband
Duisburg-Walsum
Landtagsbesuch
am 27.11.2012
Am 17.11.2012 hatten wir in jedem Jahr
unsere Katharinenfeier im Don-BoscoHeim in Walsum Overbruch. Den Gottesdienst hielt Herr Pfr. Werner Lasslop, in
der Pfarrkirche Herz-Jesu in Walsum
Overbruch.
Nach dem Gottesdienst hatten wir ein
gemütliches Beisammensein im Pfarrheim. Der Vorsitzende Erwin Howoritsch
begrüßte alle Anwesenden, insbesondere
Herrn Pfr. Werner Lasslop, sowie den
Landesvorsitzenden und stellvertretenden
Bundesvorsitzenden Walter Wagner aus
Oberhausen und den Bundeskulturwart
Alexander Grolmuss aus Voerde.
Walter Wagner sprach die Fahrt im nächsten Jahr nach Krickerhau an. Der Bus ist
schon voll. Er ist erfreut, dass so viele
junge Leute mitfahren. Außerdem hat er
die Landsleute nach Oberhausen zur Barbarafeier eingeladen. Alexander Grolmuss
erzählte einiges über die Heimatstube. Er
hat im nächsten Jahr noch allerhand vor.
Die beiden Vorsitzenden wünschten den
Anwesenden eine friedvolle Adventszeit,
gesegnete Weihnachten und falls man
sich nicht mehr sieht, alles Gute für das
„Neue Jahr“.
Anschließend gab es Kuchen, den unsere
Frauen selber gebacken haben. Dafür
möchten wir uns bei ihnen herzlich bedanken.
Unser Landsmann Adolf Prihoda zeigte
uns einen Film von der Gesang- und
Trachtengruppe Grunwald aus Krickerhau. Der Film kam gut an und viele
sangen die bekannten Lieder mit. Auch
Adolf Prihoda wollen wir danken, denn er
hat schon oft mit Filmen unsere Veranstaltungen bereichert.
Zwischendurch gab es eine bescheidene
Tombola. Wie immer gehörte das traditionelle Stengelwurstessen dazu. Die
Würstchen waren wieder sehr gut.
Für Dienstag, den 27. November 2012,
hatte die Präsidentin des Landtages Nordrhein-Westfalen, Frau Carina Gödecke zu
einem Parlamentarischen Abend „Vertriebenen- und Aussiedlerverbände„ eingeladen.
In ihrer Ansprache wies die darauf hin,
dass besonders Nordrhein–Westfalen wie
kein anders Bundesland nach dem 2.
Weltkrieg durch die Vertriebenen und
Flüchtlinge geprägt und mit aufgebaut
wurde.
Im Rahmen der Veranstaltung gab es eine
Überraschung. Der Landesvorsitzende und
stellvertretende Bundesvorsitzende Walter
Wagner überreichte dem Schriftführer des
Kreisverbandes Duisburg-Walsum, Michael
Pöss, für seine außergewöhnlichen Verdienste um die Karpatendeutsche Landsmannschaft, eine Urkunde, sowie die goldene Ehrennadel vom Bundesvorstand. Michael Pöss freute sich darüber und ist stolz
über die Ehrung und Anerkennung. Er bedankte sich dafür und hofft, das er noch lange für die Landsmannschaft tätig sein kann.
Schnell ging die Zeit vorbei, da man sich
viel zu erzählen hatte, denn viele Landsleute, es waren 80 Personen anwesend, treffen
sich nur einmal im Jahr, und das bei der Katharinenfeier.
Erwin Howoritsch
Durch diese Einladung will der nordrheinwestfälische Landtag die Leistung dieser
Menschen besonders hervorheben.
Mit Hilfe des Landesverbandes des Bundes der Vertriebenen und der Stiftung
Gerhard-Hauptmann-Haus, die zur Bewahrung von Kultur und Geschichte der
Flüchtlinge, Vertriebenen und (SpätAussiedler) in unserem Land wesentlich
dazu beigetragen haben, sollte der Abend
durch Begegnungen und Gespräche das
gegenseitige Wissen umeinander verbessern und vertiefen
Im Rahmen dieses parlamentarischen Abends wurde durch sie die Ausstellung
„Im Dienste der Menschheit„ eröffnet und
vorgestellt.
Der Präsident der Stiftung Ostdeutscher
Kulturrat, Klaus Weigelt sowie der Landesvorsitzende des Bundes der Verriebenen NRW, Hans-Günter Parplies bedankten sich in ihren Reden für die Unterstützung durch das Land und hoffen auf eine
weitere gute Zusammenarbeit.
Bei den nachfolgenden Gesprächen wurden mit den anderen Landsmannschaften
für die Karpatendeutsche Landsmannschaft wesentliche Überlegungen ausgetauscht, welche bereits bei einem Treffen
im Januar 2013 vertieft werden sollen.
Walter Wagner
Karpatendeutsches Kulturwerk e.V.
Museum-Bibliothek-Archiv Karlsruhe
bei Fragen bitte Tel. 0721 / 694152
Januar 2013
25. Heimattreffen der
Bodwataler am 8. / 9. Oktober
im württemb. Großbottwar
Welch eine Aufregung im Vorfeld des Treffens! Ein Anruf aus Ybbs, ca. 170 km westlich von Wien. „Unser Auto hat einen Getriebeschaden und wir können nur noch
langsam weiterfahren. Wir drehen wieder
um nach Hause. Es ist uns zu gefährlich.“
Unser Großbottwarer Freund Metzenseifens,
Gerfried Wegner, wusste dies zu verhindern, indem er alle Hebel in Bewegung setzte, um einen kleinen Leihbus zu organisieren und die Weiterfahrt unserer Metzenseifener Gäste doch noch zu ermöglichen,
Punkt 3.00 h in der früh´, wie von ihr angekündigt, konnte die total erschöpfte Mannschaft in Empfang genommen werden.
Um so erstaunlicher, dass die so Geplagten
bereits um 10.00 h sich mit aufmachten zum
Wunnenstein, einer ursprünglich prähistorischen keltischen Siedlungsstätte. Auf den
Fundamenten der frühchristlichen Michaelskirche (Anfang des 7. Jhd.) wurde
zum 100. Todestag des Dichters Ludwig
Uhland ein Turm errichtet, welcher einen
grandiosen Ausblick in alle Himmelsrichtungen, weit ins Land hinein, bietet. Herr
Bock vom historischen Verein Großbottwar
führte uns in spannender bildhafter Sprache
in die Zeitabläufe dieses historischen Fleckens ein.
In der frisch restaurierten 300 Jahre alten
Kelter von Winzenhausen veranschaulichte
der Ortsvorsteher, Herr Links, Geschichte
und Gegenwart dieser alten Winzergemeinde, „versüßt“ durch mehrere Flaschen ortseigenen Sekts. Nicht zu vergessen, die Flasche Wein aus den Reben der umliegenden
Hänge als „Wegzehrung“.
So eingestimmt konnte Erich Grentzer am
Nachmittag 31 Landsleute und Gäste begrüßen. Er betonte den familiären Charakter
und das persönliche Gespräch, das diesmal
im Vordergrund des Treffens stehen sollte.
Besondere Würdigung fanden natürlich die
Metzenseifener Gäste, ob der auf sich genommenen Strapazen. Peter Sorger berichtete das Neueste aus Metzenseifen. Das
Ortsbild der Gemeinde verschönert sich zusehends, der Karpatendeutsche Verein ist
weiter sehr aktiv. Mit Rührung lauschte man
einem Metzenseifener Gedicht, vorgetragen
von Hildegard Novysedlak aus Obermetzenseifen. Aufmerksamkeit verdiente Eduard
Oswald, Sprecher für die OG´s, für sein
Grußwort. In welchem er den Begriff der
Heimat für den Menschen in den Mittelpunkt stellte. Interesse auch für die vier exemplarisch ausgewählten Tafeln (deutsche
Siedlungsgebiete) der großen Berliner Ausstellung „Die Karpatendeutschen“.
Am wichtigsten für alle aber waren, getreu
dem Motto des Treffens, die vielfältigen
Gespräche im vertrauten und doch schon so
selten gehörten und gesprochenen Mantakisch.
Fortsetzung Seite 9
Folge 1
Januar 2013
Der Blick nach vorne
Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige
suchen wir (Hebr.13, 14)
Die Jahreslosung für das neue Jahr 2013
scheint ja gerade auf die Erfahrungen zugeschnitten zu sein, die Menschen- wie
wir Karpatendeutsche – durch Flucht und
Vertreibung oder durch selbstgewählten
Auszug aus der Heimat – gemacht haben.
In solchen Situationen merkt man dann,
dass das Leben einem Veränderungen zumutet und man mit diesen fertig werden
muss. Aber in unserer Jahreslosung sind
nicht nur Flüchtlinge oder Übersiedler gemeint. Es geht uns alle an.
Die Stadt steht hier als Bild für die Erfahrung von Schutz und Sicherheit, für die
Sehnsucht nach Geborgenheit. Wer seine
„Stadt“ durch irgendwelche Umstände
verloren hat, muss sich wieder eine suchen. Diese Erfahrungen haben viele von
uns gemacht und wir werden sie alle immer wieder im Leben machen.
So erging es auch den Christen, an die
sich der Hebräerbrief wendet. „Ihr“, so
sagt der Schreiber des Hebräerbriefes es
ihnen, „habt eure vertrauten religiösen
Stätten verlassen. Ihr könnt und sollt auch
nicht mehr an eure alten Altäre zurückkehren – mit eurem Opfer und Gebet.
Denkt daran: Unser Herr Jesus hat auch
die Mauern seiner Stadt verlassen müssen.
Er ist außerhalb der Stadt gestorben. Dort,
wo man ihn gekreuzigt hat. Dorthin sollen
wir ihm folgen und damit auch seine
Schmach aushalten.“
Welchen Sinn aber soll das haben?
Am Ort außerhalb der Stadt erkennt der
Schreiber etwas Neues. Hier hört er eine
Botschaft, die ihm über alle Unsicherheiten und Vergänglichkeitserfahrungen
hinweg helfen kann. Er beschreibt das
im Kapitel 13,9 so: „Denn es ist gut, dass
das Herz durch Gnade gefestigt wird.“
Im Geschenk der Gnade Gottes sieht er die
Bedeutung des Todes Jesu für uns. Uns ist
dadurch Zuversicht und Sicherheit verheißen: Wir sollen aufatmen können, uns
nicht von Lasten erdrücken lassen. Das ist
die Erfahrung von der Gnade Gottes.
Deshalb werden wir aus all unseren
„Städten“ immer wieder herausgerufen,
damit unser Blick nach vorne auf Jesus
fällt. Sein Sterben, seine Auferstehung
weisen uns den Weg. Einen Weg, der uns
auf die Suche nach der zukünftigen
„Stadt“ macht. Wir halten uns dabei an
die Worte, die Gott einst dem Mose mit
auf seinem schwierigen Lebensweg gegeben hat. „Ich bin euer Gott, ich will für
euch immer da sein.“ Das gilt im Leben
und im Sterben und auch danach.
Wie sieht aber die Suche nach der Geborgenheit, nach der verheißenen Stadt aus?
Hier gibt uns der Schreiber des Hebräerbriefes einige Verse weiter den Hinweis.
Die Suche, von der die Jahreslosung
spricht, zeigt sich in unserem Handeln:
„Gutes zu tun und mit anderen zu teilen
vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen
Gott.“
In diesem Sinne wünsche ich uns allen
viele Erfahrungen mit der Jahreslosung
für das Jahr 2013.
Martin Moravek
Dankesgruß aus Schwedler
Gott aber sei Dank für Seine unaussprechliche Gabe! 2. Korinther 9,15
Liebe Brüder und Schwestern, Freunde
und Landsleute, es geht wieder ein Jahr zu
Ende und es freut uns sehr, dass Ihr auch
an uns hier denkt – an die in der alten
Heimat verbliebenen und schon alt gewordenen deutschen evangelischen Christen.
Wir werden von Jahr zu Jahr weniger, die
Alten sterben und junge Leute haben hier
keine Zukunft.
In unserer Kirchengemeinde haben wir
ein neues Presbyterium gewählt, besonders sind wir froh, dass die junge Schwester Ing. Susanna Patz Kircheninspektorin
wurde und mit Pfarrer Mgr. V. Schvarc
die Kirchengemeinde leitet.
Leider gibt es angeblich in der Unterzips
keinen deutschen Gottesdienst, nur einmal
im Monat singen wir aus den deutschen Ge
Jahrgang 64
sangbüchern. Der letzte deutsche Gottesdienst war mit Pfarrer A. Metzl in Wagendrüssel, wir grüßen ihn ganz herzlich und
auch seinen Nachfolger, Pfarrer Martin Moravek, sowie unseren Göllnitzer Landsmann
Dr. E. Streck und dessen Nachfolger Werner Laser.
Prof. Dr. Ferdinand Klein macht auch
einen guten Dienst für unsere Kirchengemeinde als Ehrenpresbyter. Für die deutsche Minderheit sorgt er sich vor allem um
die Schulkinder, darum sind wir ihm auch
sehr dankbar.
Besonders danken wir dem Hilfskomitee
für die finanzielle Unterstützung für uns alten Rentner, da in unserem Lande die wirtschaftliche Krise ist.
Wir wünschen Euch Allen Gottes Segen,
Gesundheit und Erfolg in Eurem Dienst
mit herzlichen Grüßen aus der alten Heimat. Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.
Im Namen aller, die von Euch den Beitrag erhalten haben
Dorothea Loy, Ehrenpresbyterin
Karl Kraus, Presbyter
beide von der Evang. A.B. Kirchengemeinde Schwedler.
Wer ist die Schönste
im ganzen Land?
Die Briefmarke
„400. Jubiläum
der Synode von
Žilina“ erinnert
an die grundlegende Synode
der evangelischen Kirche
A.B. in der Slowakei in Sillein
im Jahre 1610.
Sie zeigt den
Thurzo-Altar, der sich in der evangelischen Kirche in Necpaly befindet, aber
schon im Jahre 1611 für die Schlosskirche
des Orava-Schlosses errichtet wurde. Die
Marke wurde in Wien zur drittschönsten
Briefmarke der Welt gekürt. Der Preis
wurde am 18. Dezember 2012 in Bratislava/Preßburg überreicht.
6
Dr. Julius Kretschko verstorben
Eine große Trauergemeinde war versammelt, als auf dem Kommunalfriedhof in
Salzburg am 19. November 2012 das Begräbnis von Dr. Julius Kretschko stattfand,
der am 12. November im Alter von 79 Jahren verstorben war. Die Verwandten,
Freunde und ehemaligen Arbeitskollegen,
die ihn zu seinem Grab geleiteten, hatten
Gelegenheit, sich noch einmal an seinen
Lebensweg zu erinnern. Geboren wurde
Julius Kretschko 1933 in Sankt Georgen
als jüngstes von vier Kindern des letzten
deutschen Pfarrers der evangelischen Gemeinde A. B., Julius Kretschko und seiner
Ehefrau Sofia. Als die Familie 1946 ausgewiesen wurde und der Vater eine Pfarrstelle in Weitin in Mecklenburg übernahm,
besuchte der Sohn im nahe gelegenen Neubrandenburg die Schule bis zum Abitur. Da
er in der damaligen DDR keine Zulassung
zum gewünschten Studium erhielt, begab
er sich nach Frankfurt am Main, wo er
Physik studierte und promovierte. Seit
1969 war er bis zu seiner Pensionierung in
München in der Station für Nuklearmedizin
tätig. 1995 heiratete er Ingrid Senekowitsch
und lebte mit ihr seitdem in Salzburg. Seiner alten Heimat blieb Dr. Julius Kretschko
Zeit seines Lebens verbunden, was auch in
seiner Teilnahme an den jährlichen Heimattreffen der ehemaligen Sankt Georgener seinen Ausdruck fand. Er starb, nachdem er auf Grund eines Unfalls viele Monate ans Krankenlager gefesselt war.
OKR i. R. Gerhard Zachhuber, ein Cousin
des Verstorbenen, legte seiner Predigt in
der Trauerfeier das Bibelwort zugrunde,
das sich am Todestag im Losungsbuch der
Herrnhuter Brüdergemeine fand: „Ein
Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr
aber sieht das Herz an.“ Was zuletzt vor
Augen war, führte er aus, das war ein hinfälliger Körper. Wie tröstlich sei es da zu
wissen, dass Gott das Herz ansieht, dass er
genau wusste, was in Julius Kretschkos
Herzen vorging und was er seiner Umgebung nicht mehr mitteilen konnte. „Wessen
Herz Gott ansieht, der hat einen Platz in
seiner Liebe - für immer“.
Gerhard Zachhuber
Historisch bedeutsame
Erinnerungstafel in Budapest
Dank der Initiative des ungarischen Pfarrers i.R. Péter Zászkaliczky wurde anlässlich der Wiederkehr des 200. Jahrestages
der Budapester Evangelisch-Lutherischen
Kirche am Deák-Platz zu Pfingsten 2011
eine dreisprachige Erinnerungstafel enthüllt. Der deutsche Text lautet:
ZU PFINGSTEN 1811 WURDE DIE ERSTE NACH DEM TOLERNZEDIKT
ERBAUTE KIRCHE DER PESTER UND
Die Karpatenpost
BUDAER LUTHERANER EINGEWEIHT
HIER KONNTEN UNGARISCH-,
DEUTSCH- UND SLOWAKISCHSPRACHIGE GLÄUBIGE IN IHREN
MUTTERSPRACHEN GOTTES WORT
HÖREN
ERRICHTET ZUM 200. JAHRESTAG
VON DER EVANGELISCH-LUTHERISCHEN
KIRCHE IN PEST
Das Beispiel steht als Angebot für ähnliche
Vorhaben in der Slowakei. Wir können nur
die Zukunft gewinnen, wenn wir heute
ganz bewusst und aus vollem Herzen an
das erinnern, was schon einmal in Europa
war. Ignorieren wir das, dann folgen wir
dem nekrophilen Zeittrend, der sich in Zahlen und im Unlebendigen erschöpft. Nehmen wir also das Budapester Beispiel als
mahnendes Zeichen für unser Denken und
Handeln.
Prof. Dr. Dr. et Prof. h.c. Ferdinand Klein
Mikuláš Lipták: Die Deportation
der Juden aus der Slowakei
Bei der karpatendeutschen Kulturtagung
in Stuttgart-Hohenheim hielt Ing. Mikuláš
Lipták aus Kesmark, seit vielen Jahren
guter Freund und Verleger zahlreicher
Bücher unserer Verbände, einen ergreifenden Vortrag über die Deportation der
Juden aus der Slowakei. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit deren Geschichte, die weitgehend parallel zur Geschichte der Karpatendeutschen verläuft.
Hier soll dieser Vortrag verkürzt wiedergegeben werden.
Als die Juden 135 nach Christus einen
letzten Aufstand gegen die Römer machten, wurden sie aus Palästina vertrieben.
Über Kleinasien und den Balkan, aber
auch über Nordafrika und Spanien kamen
sie in das mittlere Europa. In den fremden
Ländern mussten sie sich gegen starke
Konkurrenz durchsetzen. Sie taten das mit
großem Erfolg. Das brachte ihnen Anerkennung, auf der anderen Seite aber auch
Neid, Hass und schließlich Verfolgung.
Zahlreiche Pogrome wurden auch mit
pseudochristlichen Argumenten begründet.
Um diesen Verfolgungen auszuweichen, kamen sie auch nach SüdostMitteleuropa: In Ungarn werden sie schon
im 11. Jahrhundert erwähnt, ein „castrum
Judeorum“ wird 1248 erwähnt.
Ende des 17. Jahrhunderts begannen sie
auch mit der Besiedlung der Nordslowakei, zuerst in kleineren Orten, da sich vor
allem die deutschen Städte (die Zünfte)
weigerten, sie aufzunehmen.
In Huncovce/Hunsdorf, einem Vorort
von Kesmark, bildete sich ein jüdisches
Zentrum mit einer Jeschiva, einer Rabbinerschule, die europaweit bekannt wurde.
Ein Gesetz aus dem Jahre 1840 gewährte ihnen auch die Ansiedlung in den Städten; die Juden machten von
Januar 2013
diesem Recht alsbald Gebrauch; so zog
z.B. eine jüdische Familie bereits im
nächsten Jahr nach Kesmark. Schon 1920
bildeten die Juden 20% der Kesmarker
Bevölkerung, Handwerker, Ärzte, Rechtsanwälte, Geschäftsleute. Die meisten
Häuser in der Stadtmitte befanden sich in
jüdischem Besitz. Lange Zeit blieb das
Verhältnis zwischen Christen und Juden
sehr gut, da sie gegenseitig voneinander
profitierten.
Das änderte sich erst, als die nationalsozialistische Hass-Ideologie auch die
Slowakei und damit die Zips erreichte.
Im Jahre 1930 lebten in der Slowakei
etwa 137.000 Einwohner jüdischer Religion (4,11%), die sich zu unterschiedlichen Nationen bekannten. Das waren
nicht viel weniger als Karpatendeutsche!
Die größten jüdischen Gemeinden gab es
in Preßburg, Neutra, Eperies, Großmichel
und Sillein. In der gegenüber 1930 verkleinerten Slowakei von 1942 lebten
88.000 Juden.
Mit der Autonomie der Slowakei kam die
Hlinka-Partei an die Macht und damit
auch die Ideologie des Kampfes gegen die
Juden. Unter der slowakischen Dorfbevölkerung wurden die Juden von der Regierung als Wucherer und Ausbeuter dargestellt.
Juristisch wurden die Juden zunächst
aus dem wirtschaftlichen und sozialen
Leben ausgeschlossen. Ziel war die Überführung jüdischen Besitzes in christliches
Eigentum durch Arisierungsgesetze.
Auf Druck Hitlers und deutscher Berater in der Slowakei wurde die Aussiedlung der mittellos gewordenen Juden vorbereitet. Für arbeitsfähige Juden wurden
Arbeitszentren eingerichtet (z. B. in Novaky). Durch den sog. Judencodex vom 9.
9. 1941 wurde der Lebensbereich der Juden immer stärker eingeschränkt: Sonderklassen wurden für Grundschüler eingerichtet; verboten wurde der Besuch von
Oberschulen und Hochschulen, von Parks
und Bädern, auch das Wohnen in Straßen, die nach Hlinka oder Hitler benannt
waren. Morgens und abends wurden Ausgangssperren eingeführt. Der Besitz von
Radio- und Foto-Apparaten wurde untersagt und jeder Jude ab 6 Jahren musste
einen gelben Judenstern tragen. Verboten
wurde auch die Eheschließung zwischen
Juden und Nichtjuden sowie der Geschlechtsverkehr.
Den deutschen Gemeinden wurde eine
Übersetzung des slowakischen Judencodex zum Kauf und zur Information angeboten.
Der Schluss erscheint in der Februar-Ausgabe
Hilfskomitee f. d. ev.-luth. Slowakeideutschen,
Stuttgart, Schloßstr. 92. Girokonto BW-Bank
Stuttgart Kt.-Nr. 2 816 209, BLZ 600 501 01
Verantwortlicher Schriftleiter: Pfr.i.R.A. Metzl
Folge 1
Januar 2013
Jahrgang 64
ligion darüber groß und anscheinend nicht
auszurotten. Bei Jesus gibt es keine Spur
Missverständnis: Zwischen der
„Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?“ (Mk 3,33) von
Nächstenliebe und der Liebe des MenJesus öffnet die natürliche Familie und die schen zu sich selbst steht bei ihm ein
Liebe Landsleute,
„Wer ist meine Mutter, und wer sind Familie der Juden auf die Welt hin, auf al- Gleichheitszeichen: so wie nicht mehr
meine Brüder?“ (Mk 3,33)
le Menschen. Jeder kann zu dieser Fami- und nicht weniger.
Dieses biblische Wort kam mir in den lie gehören, der bereit ist, in seinem Le- Über eins muss ich mich wundern: Mit
Sinn, als ich am 16. September 2012 an- ben nach dem Willen Gottes zu fragen der unbefangenen Liebe des Menschen zu
lässlich des Deutsch-Probener Heimattref- und zu leben. Das erste Mitglied dieser sich selbst, muss es vor 2000 Jahren besfens die „Deutsch-Probener Schmerzens- neuen Familie ist Maria, die sich schon ser bestellt gewesen sein als heute.
mutter“ an meinen slowakischen Mitbru- bei der Verkündigung des Engels als Sonst hätte Jesus die Liebe des Menschen
der Pavol Michalovič, Pfarrer von Nitri- Magd des Herrn bezeichnet hatte. Die zu sich selber nicht so selbstverständlich
anské Pravno, überreichte, damit diese Welt mit den Augen Jesu zu sehen heißt zum Maßstab machen können: Wenn du
Pietá wieder einen Ehrenplatz in der alten demnach, in jedem Menschen einen Bru- wissen willst, wie viel du den Nächsten
Heimat findet.
der und eine Schwester zu sehen, auch lieben sollst, nimm bei dir selber Maß:
„Wer ist meine Mutter, und wer sind mei- wenn sie nicht unserer christlichen Reli- soviel wie viel du dich selber liebst. Nun
ne Brüder?“ Die Antwort Jesu ist nicht als gion angehören. Nur dieser Geist kann der denke ich, dass sich bei manchen unter
Ablehnung zu verstehen. Es geht in die- Welt den Frieden bringen.
Ihnen, liebe Mitchristen, Einwände gesem Text nicht um die Beschreibung eines Liebe Landsleute! Lasst uns also in der meldet haben. Das sei ja alles Wasser auf
Mutter – Sohn-Verhältnisses, sondern um Begegnung mit unseren karpatendeut- die Mühlen der Leute, die sich ohnehin
die Erklärung und Begründung einer neu- schen und slowakischen Landsleuten viel zu viel lieben. Wenn etwas heute üen Gottesfamilie, die nicht auf der Bluts- an diese Jahreslosung denken und da- bertrieben werde, sei das gerade die Liebe
verwandtschaft, sondern der Geistesver- nach auch handeln.
zu sich selbst. Nein - so ist das nicht. Das
Der Vorstand sieht nur so aus. Das ist eine Verwechswandtschaft beruht.
lung mit dem Egoismus. Darauf kommen
wir noch. Aber damit hat die Selbstliebe
Predigt anlässlich der Bundeskulturtagung
nichts zu tun. Glauben Sie mir: Mit der
unbefangenen Liebe des Menschen zu
am Sonntag, 4. November 2012
sich selbst sieht es nicht gut aus: nicht nur
Wenn man unter Christen eine Umfrage So selbstverständlich die Gottes- und bei Erwachsenen. Junge Menschen haben
machen würde, in welchem Satz der Bibel Nächstenliebe als das wichtigste Gebot da genau so ihre Probleme. Viele möchten
unsere Religion am deutlichsten ausge- angesehen werden, so wenig selbstver- sich ja lieben, wenn sie nur sicher wären,
drückt sei, ich glaube die meisten würden ständlich ist es, den Nächsten zu lieben sie dürften das auch. Viele sehen übermit dem Satz antworten, mit dem Jesus wie sich selbst. Die Selbstliebe ist vielen haupt keinen Grund darin, sich selbst zu
die Frage der Schriftgelehrten beantworte- bis auf den heutigen Tag nicht geheuer. lieben, nicht so wie sie sind, nicht mit ete: "Gott lieben und den Nächsten wie Bei vielen regt sich das schlechte Gewis- ben diesen Eigenschaften. Ja, wenn sie
sen: Das darf man nicht. Viele fühlen sich
sich selbst".
anders wären, anders aussähen, andere
Eigenschaften hätten, nicht gerade immer
Worin anders soll denn
gerade von unsewieder diesen Fehlern verfallen würden auch das Herz unseres
rer Religion her
ja dann könnten sie sich lieben. Aber so
Glaubens bestehen, wenn
verpflichtet, die
können sie sich nicht annehmen weigern
nicht darin. Das erste,
Selbstliebe als etsich, ja zu sich zu sagen, sind tief entwas mir durch den Kopf
was Unerlaubtes
täuscht von sich. Wie viele Menschen
geht, wenn ich das beabzulehnen und,
können sich nicht leiden. George Bernadenke, ist: Was ist das
wenn
sie
die
nos hat recht im "Tagebuch eines Landdoch
Selbstliebe zulaspfarrers": "Es ist leichter als man glaubt,
für eine herrliche Religion, deren Mitte sen, sich dabei unwohl fühlen.
sich selbst zu hassen!"
Ich weiß aus meiner Erfahrung als Seelund Wesen durch diesen Satz geprägt ist!
Durch viele Meditationen geht das wie ein sorger, wie tief diese Hemmungen gehen Ich möchte mit diesen Worten im Namen
Leitthema. Ich möchte heute auf die drei und wie weit sie verbreitet sind. Auf Jesus Jesu Ihnen, liebe Mitchristen, Mut maletzten Worte “wie dich selbst” dieses ers- kann man sich da nicht berufen! Dennoch
chen, sich selbst zu lieben, die wunderbasind die Missverständnisse in unserer Reten und höchsten Gebotes eingehen.
re Tugend der Liebe auch auf sich selbst-
JAHRESLOSUNG 2013
8
anzuwenden. Das dürfen wir nicht nur,
das ist natürliches und göttliches Gebot.
Bei Besinnungstagen bitte ich die Teilnehmer eine Zeitlang darüber nachzudenken, was sie einem Freund raten würden,
der darunter leidet, sich selber nicht genug zu lieben. Die Antworten sind nicht
nur sehr angemessen - sie sind auch sehr
konkret.
Wie lautet solcher Rat: Du hast ein Recht
darauf, das wird dir von Jesus garantiert,
dann bring' auch den Mut dazu auf. Mach
dir immer wieder Mut, sonst fällst du zurück und traust dich wieder nicht. Jeder
muss die Lösung individuell für sich suchen. Entlarve falsche Bescheidenheit.
Gib eigene Werte zu. Freue dich über alles, was dir gelingt. Denke, dass es schön
ist, dass es dich gibt. Sei nicht ständig auf
die Reste abonniert! Gönne dir auch selber was. Habe Zeit für dich. Lerne nein
sagen, ohne unhöflich zu werden. Scheue
nicht eine Bestandsaufnahme! Vielleicht
musst du Erziehungsfehler revidieren.
Verdränge deine Fehler nicht. Du sollst
deine Fehler nicht gut heißen. Fehler sind
Fehler - aber du wirst nichts an ihnen ändern solange du sie verdrängst. Auch deine Fehler wirst du erst dann ändern, wenn
du sie zuerst einmal annimmst. Nimm
auch an dir selber das Helle, Positive bewusster wahr als das Dunkle, Negative.
Als der alte Theodor Fontane einmal gefragt wurde, wie ein sensibler Mensch wie
Mozart mit den Widerwärtigkeiten des
Lebens fertig geworden sei, hat der alte
Fontane gelächelt und hat gesagt: "Indem
er immer noch schönere Musik gemacht
hat".
Zum Verwechseln ähnlich sieht die
Selbstliebe der Selbstsucht, dem Egoismus. Der Selbstsüchtige kennt nur sich
selbst. Andere und anderes interessiert ihn
nur unter der Rücksicht, was er selbst davon hat. Der Selbstsüchtige will haben,
nicht geben. Schon das Wort Sucht macht
darauf aufmerksam, dass hier etwas nicht
stimmt. Der Selbstsüchtige ist krank. Er
ist in seinen Beziehungen zu anderen und
zu sich selbst gestört. Der Selbstsüchtige,
der so aussieht, als ob er sich zuviel liebt,
liebt sich gerade zu wenig. Es ist sein
Problem, dass er nicht lieben kann, deshalb ist er mit allen möglichen Ersatzbefriedigungen darauf aus, dass ihm nichts
abgeht. Er hat Angst, zu kurz zu kommen.
Ihm muss man ganz anders helfen als damit, dass man ihm sagt: „Du liebst dich
zuviel“. Gerade das tut er ja nicht. Auch
dem Egoisten wird nur einer helfen können, der ihm die Angst nimmt und der
ihm zeigt wie man sich selber liebt
J.K.
Die Karpatenpost
Seligsprechung
der Märtyrer von Prag
14 Franziskaner wurden 401 Jahre nach
ihrem Tod in Prag seliggesprochen.
Im Prager Veitsdom wurden am Samstag,
den 13.Oktober 2012, 14 Franziskaner aus
dem 17. Jahrhundert seliggesprochen. Die
Ordensmitglieder wurden 1611 beim Überfall auf ihr Kloster der Maria SchneeKirche, während des Einfalls der Passauer
Truppen in Prag ermordet. Ein aufgebrachter Mob religiöser und politischer
Fanatiker überfiel damals mehrere Klöster. Die ermordeten Franziskaner wurden
bald nach ihrem Tod als Märtyrer geehrt.
Der Prager Erzbischof, Kardinal Dominik
Duka sagte zum Ereignis vom Jahr 1611,
es sei aus der Sittenkrise in Europa hervorgegangen und diene als eine Warnung
für die Gegenwart. Die heutige Feier
betreffe nicht nur Prag oder Tschechien,
sondern ganz Europa, nicht nur weil die
ermordeten Franziskaner aus verschiedenen Nationen stammten, so Duka. Die
Messe anlässlich der Seligsprechung wurde vom Botschafter des Vatikans Angelo
Amato zelebriert. Auch der deutsche Provinzialminister der Franziskaner Cornelius Bohl nahm an der Feier teil. Die Bischöfe Böhmens und Mährens haben aus
Anlass der ersten im Lande vorgenommenen Seligsprechung einen Hirtenbrief veröffentlicht, der bereits am 30. September
in den tschechischen Kirchen verlesen
wurde. Sie erinnern daran, dass sich unter
den ermordeten 14 Franziskanern Angehörige vieler europäischer Nationalitäten
befanden: Sie kamen aus Tschechien,
Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich
und Holland. Für die böhmische und mährische Kirche sei die Seligsprechung nur
zwei Tage nach Eröffnung des "Glaubensjahres" durch Papst Benedikt XVI. "ein
wichtiges geistliches Ereignis, da den
Gläubigen ein seltenes Vorbild von Glaubenstreue, persönlicher Sendung und Bereitschaft zur Opferung des eigenen Lebens vor Augen gestellt" werde.
Quelle: www.franziskaner.de
Januar 2013
Mons. Fr. Marian Chovanec
Neuer Bischof von Neusohl/Banská Bystrica
Papst Benedikt XVI ernannte am 20. Nov.
2012 den bisherigen Weihbischof von
Nitra/Neutra Mons. Marian Chovanec
zum neuen Bischof des Bistums Banská
Bystrica, dem Hauerland. Er tritt die
Nachfolge vom langjährigen verstorbenen
Bischof Rudolf Balasch an.
Geboren am 16.9.1957 in Trenčin besuchte er dort die Grundschule und das Gymnasium und wurde nach seinem Theologiestudium
in
Bratislava/Preßburg
am17.6.1989 in Nitra/Neutra zum Priester
geweiht.
1990 setzte er sein Theologiestudium an
der kath. Universität Lublin (Polen) fort,
machte 1992 seine Diplomarbeit über
„Die Offenbarung Gottes an die Menschen“ und wurde 1993 Dozent an der
Theologischen Fakultät der Comenius Universität in Lublin.
Am 22.7.1999 ernannte ihn Papst Johannes Paul II zum Titularbischof und Weihbischof von Nitra und am 18.9.1999 erhielt er die Bischofsweihe aus den Händen vom Kardinal Johannes Chrysostomus Korec.
Seit 2000 ist er Vorsitzender der Theologischen Kommission der Slowakischen
Bischofskonferenz und zugleich Vorsitzender der Sub-Kommission für die Glaubenslehre. Am 15.12.2012 wurde er in der
Bischofskirche in Banská Bystrica in sein
neues Amt eingeführt.
Wir wünschen dem neuen Bischof Gottes Segen für sein schweres Amt zum
Wohle der Kirche und zum Segen für
die Gläubigen, seinen Diözesanen und
unseren Landsleuten.
Ignatz Wolkober
Hilfsbund Karpatendeutscher Katholiken
Stafflenbergstraße 46, 70184 Stuttgart
Tel. 0711/164 55 85, Fax 0711/164 55 51
Verantwortlicher Schriftleiter:
Dr. Dr. Peter Irrgang,
Redakteur: Franz Spitzkopf
Januar 2013
Die Karpatenpost
Fortsetzung von Seite 4
Die gesellige Runde tagte bis in den frühen Sonntag, und so konnte die 92-jährige
Liese (Böschi) Schmotzer, die zu großer
Form auflief und bis zum Schluss ausharrte, zufrieden feststellen, ihr habe es so gut
gefallen wie schon lange nicht mehr.
Das nächste Treffen ist in Hersbruck geplant – am 12. und 13. Oktober 2013.
Aufgrund der sich anspannenden finanziellen Situation soll es als Vorbereitung
für eine aufwendige Veranstaltung am gleichen Ort 2014 dienen, für die wir (dort) auf
einen öffentlichen Zuschuss hoffen.
Im Namen des Vorstandes darf ich schon
jetzt dazu einladen und würde mich freuen,
viele begrüßen zu können.
Erich Grentzer
Wagendrüssel
Wer kannte die Familie Fox-SchrantzAndraschovsky? Über eine Kontaktaufnahme würde sich freuen:
Sigrid Busch-Erbe, 91161 Hilpoltstein,
Blumenstraße 16, Tel.: 09174-1293,
E-Mail: [email protected]
Hier befinden sich im Original die Familiennachrichten, die aus datenschutzrechtlichen
Gründen hier nicht abgebildet werden
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Die Karpatenpost
Hier befinden sich im Original die Familiennachrichten, die aus datenschutzrechtlichen Gründen hier nicht abgebildet werden
Januar 2013
Januar 2013
Die Karpatenpost
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Zeugnisse jüdischen Lebens
in Sankt Georgen
Am Rande des Sankt Georgener Treffens
war es einigen Besuchern aufgefallen,
dass mitten in Sankt Georgen eine ehemalige jüdische Synagoge steht, die sich in
erbärmlichem Zustand befindet. Im Dach
klaffen riesige Löcher, von den Wänden
ist der meiste Putz abgefallen, die Fenster
drohen einzustürzen.
Wir fragten den Primator der Stadt, welche Bewandtnis es damit habe. Seine
Antwort: Vor dem Krieg lebten in Sankt
Georgen etwa 100 bis 120 Juden. Nachdem diese schon in die Konzentrationslager abtransportiert waren, verkaufte der
Preßburger Rabbi die Synagoge an eine
christliche Sankt Georgener Familie (vielleicht mit dem Hintergedanken, dass ein
in christlichem Besitz befindliches Gebäude nicht zerstört würde, was ja auch
nicht geschah).
Nach dem Krieg habe die Stadt Sankt
Georgen ein Denkmal für die nicht aus
den Lagern heimgekehrten Juden errichtet.
Herr Karl Kowatsch besuchte es mit einigen anderen Teilnehmern: Er konnte noch
zwei Drittel der etwa 20 Familien identifizieren und die Berufe der Familienvorstände nennen.
Wegen der Synagoge hat sich die Stadt
mit den Vertretern der Juden in Preßburg
in Verbindung gesetzt. Diese stehen auf
folgendem Standpunkt: Es gibt keinen
schriftlichen Kaufvertrag für die Synagoge. Deshalb gehört sie immer noch der jüdischen Kultusgemeinde und ist von den
jetzigen Inhabern gestohlen. Mit dieser
Haltung machen sie weitere Verhandlungen unmöglich. So werden wohl die Löcher im Dach immer größer und irgendwann wird das Dach einstürzen und die
Synagoge zur Ruine. Ob das wirklich das
Ziel sowohl der jetzigen Besitzer als auch
der Vertreter der Juden sein kann? Oder
gibt es eine Einigungsmöglichkeit auf
Grundlage des gesunden Menschenverstands, von Verständigung und Versöhnung?
A.M.
Die Karpatenpost
Januar 2013
Postvertriebsstück, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt.
E 4058 E
Dankeschön
Die Redakteure der Karpatenpost danken allen Landsleuten für die Zusendung von Beiträgen und Berichten und
auch für Ihr Verständnis für unsere erforderlichen Kürzungen und Berichtigungen.
Wir wünschen und erhoffen uns für
das Jahr 2013 wieder Ihre Beiträge
und Meinungen, um weiterhin unsere
Karpatenpost in Ihrem Sinne und mit
Ihrer Hilfe gestalten zu können.
Brunhilde Reitmeier-Zwick,
Christine Kolb, Andreas Metzl
und Ignatz Wolkober
Heinz Reich wird 80
Wir, die Jugend 55, der Landesverband
der Karpatendeutschen LM in BadenWürttemberg, der Hilfsbund Karpatendeutscher Katholiken wünschen Dir, lieber Heinz, von Herzen alles Gute, Gesundheit, Wohlergehen und Gottes reichen Segen.
Heinz ist ein gebürtiger Hemminger. Er
hat eine karpatendeutsche Frau, die Maria
(Mitzi) Kurbel aus Schmiedshau geheiratet und ist somit in unsere Gemeinschaft
hereingewachsen. Er war und ist mit seiner Mitzi bei vielen Veranstaltungen der
„Jugend 55“ dabei, z.B. Dirndlball, Familientagen an der Weiler Hütte, Fahrten in
die Slowakei u.s.w.
Wir freuen uns, dass er uns solange die
Freundschaft und Treue gehalten hat und
wünschen ihm noch viele glückliche Jahre
mit seiner Familie und uns.
Franz Spitzkopf
Kontakt
E-Mail: [email protected]
Internet: www.karpatendeutsche.de
___________________________________________________________________________
Redaktionsschluss
Folge 02/2013 am 02.01.2013
Folge 03/2013 am 01.02.2013
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Auswahl und Kürzungen behält sich die Redaktion vor. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Ihre Schriftleitung
Einwünschen in´s neue Jahr
in Münnichwies
(Agathe Wolkober geb. Kostolnik)
Gelobt sei Jesus Christus!
Zem liem neien Joha fresch ond gesond,
fe ollem genug:
A kiffá voe Kraut, de Schei voe Hobe
de Stueb voe Kindä, en Stoá voe Rindä,
s´Gutta rei – s´Schlechte raus!
Der liebe Herrgott sell Eich a pesses Joha
peschäen as dos Vergangene!
Gelobt sei Jesus Christus!
Zum lieben neuen Jahr frisch und gesund,
von allem genug:
ein Fass voller Kraut, die Scheune voller
Hafer.
Die Stube voll Kinder, einen Stall voller
Rinder
Das Gute rein – das Schlechte raus!
Der liebe Gott soll Euch ein besseres Jahr
Schenken als das Vergangene.
Ignatz Wolkober
„DIE KARPATENPOST“
mit „Karpatenbote“ und „Evangelischer
Glaubensbote“
Schloßstr. 92/II, 70176 Stuttgart
Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der Karpatendeutschen aus der Slowakei, Verlag und
Schriftleitung: Schloßstr. 92/II, 70176 Stuttgart, Telefon (0711) 62 62 62,
Fax (0711) 620 14 37,
e-Mail: [email protected]
Bezugsgebühr: ganzjährlich € 30,-.
BW Bank Stuttgart, Konto-Nr. 205 16 24
(BLZ 60050101), Postbank Stuttgart, KontoNr. 133 977 09 (BLZ 60010070).
Verantwortlich für den Inhalt: Brunhilde
Reitmeier-Zwick; Redaktion: Pfr. Andreas
Metzl, Ignatz Wolkober, Brunhilde ReitmeierZwick.
Beiträge, mit Namen oder Kennzeichen versehen, geben die Meinung der Verfasser, nicht
immer die des Herausgebers oder der Redaktion wieder. Für unverlangte Einsendungen wird
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zu senden.
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Satz: Christine Kolb