Schulprogramm - Hotelfachschule Berlin
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Schulprogramm - Hotelfachschule Berlin
Als Weiterbildungseinrichtung plant und handelt die Berliner Hotelfachschule nachfrageorientiert. Dies verpflichtet in besonderer Weise zur Verantwortung für Aktualität, Adressatengerechtigkeit und Angemessenheit des Unterrichts. Wir müssen deshalb unsere Unterrichtskonzepte sowie die Konzepte zur nachhaltigen Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung in einem ständigen Prozess und in enger Kooperation mit Vertretern der Wirtschaft, der Hochschulen und der Studierenden entwickeln, implementieren, evaluieren und verbessern. Schulprogramm der Staatlichen Wirtschaftsfachschule für Hotellerie und Gastronomie Berlin Seite 0/45 Inhaltsverzeichnis 1 1.1 1.2 2 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 2.9 2.10 2.11 2.12 3 4 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.8 4.9 4.10 4.11 5 5.1 6 6.1 6.2 6.2.1 6.2.2 6.2.3 6.2.4 7 8 Vorwort __________________________________________________ 2 Inhalt des Schulprogramms der Hotelfachschule....................................... 3 Der Prozess ............................................................................................... 3 Rahmenbedingungen und Bestandsaufnahme ____________________ 4 (Staatliche Rahmenvorgaben, gesetzliche Grundlagen) _____________ 4 Bedeutung des Schulgesetzes für die Hotelfachschule Berlin................... 4 Die Bedeutung der Hotelfachschule Berlin ................................................ 5 Das Profil der Hotelfachschule Berlin ........................................................ 6 Ausbildungsordnung der Hotelfachschule Berlin ....................................... 6 Prüfungsverordnung der Hotelfachschule Berlin ....................................... 7 Hotelfachschule Berlin als selbstständige Institution ................................. 8 Ziele der Personal- und Organisationsentwicklung.................................... 8 Elemente der Personalentwicklung............................................................ 9 Möglichkeiten und Ziele der Organisationsentwicklung ........................... 10 Die Studierenden ..................................................................................... 10 Das Lehrerkollegium................................................................................ 12 Die Verwaltung der Hotelfachschule........................................................ 13 Leitbild __________________________________________________ 13 Ziele und Inhalte der einzelnen Fächer _________________________ 15 Betriebswirtschaftslehre........................................................................... 15 Rechnungswesen/Controlling .................................................................. 16 Rechtslehre ............................................................................................. 17 Steuerlehre .............................................................................................. 18 Sprachen ................................................................................................. 19 Deutsch/Kommunikation.......................................................................... 19 Informationsverarbeitung ......................................................................... 20 Politik und Wirtschaft ............................................................................... 21 Technologie ............................................................................................. 22 Touristik ................................................................................................... 23 Studienarbeit............................................................................................ 24 Kooperation ______________________________________________ 25 Kooperation mit Hotelfachschulen in Deutschland................................... 25 Internationale Kontakte............................................................................ 26 Interne Evaluation _________________________________________ 27 Laufende interne Evaluation (Übersicht).................................................. 29 Schwerpunkte der internen Evaluation .................................................... 32 Studienarbeit _____________________________________________ 33 Fächerübergreifende Zusammenarbeit _________________________ 34 Kommunikation ___________________________________________ 35 Studierendenbefragung _____________________________________ 38 Externe Evaluation_________________________________________ 44 Fortschreibung____________________________________________ 45 Seite 1/45 1 Vorwort Die mit Evaluation verknüpfte Schulprogrammentwicklung beruflicher Schulen ist ein erster Schritt zur Entwicklung von Kompetenzzentren. Berufliche Schulen benötigen größere und abgesicherte Handlungs- bzw. Gestaltungsspielräume in personeller, finanzieller und pädagogischer Hinsicht. Durch die ermöglichte Erweiterung der Gestaltungsspielräume und der Eigenverantwortung sollen die beruflichen Schulen und die in ihnen arbeitenden Kollegien in die Lage versetzt werden, auf komplexe und dynamische gesellschaftliche Bedingungen und veränderte Lernvoraussetzungen angemessen zu reagieren und gestaltend einzuwirken. Die „selbstständigere berufliche Schule“ ist somit zugleich eine „berufliche Schule in erweiterter Verantwortung“. Die Berliner Hotelfachschule als „berufliche Schule in erweiterter Verantwortung“ wird in fünf Qualitätsbereichen aktiv: [ GEBÄUDEKOMPLEX BRILLAT - SAVARIN - SCHULE - GASTGEWERBE - BERLIN / STAATLICHE WIRTSCHAFTFACHSCHULE FÜR HOTELLERIE UND GASTRONOMIE 2004 ] Lehren und Lernen Tätigkeitsfeld Klasse und Schule Schulpartnerschaft und Außenbeziehungen Schulmanagement Professionalität und Personalentwicklung Lehren und Lernen bleiben jedoch stets das „Kerngeschäft“ einer beruflichen Schule. Das Schulprogramm ist dabei ein Instrument zur schulintern abgestimmten Weiterentwicklung der Schule und zur Verbesserung der Unterrichts- sowie Erziehungsarbeit. Seite 2/45 Mit dem Schulprogramm wird eine gemeinsame „Leitlinie“ zur Planung und Realisierung des Unterrichts und der Erziehung bestimmt. Es muss das Ergebnis eines gemeinsamen Diskussions- und Planungsprozesses sein. Das Schulprogramm wird in einem Diskussions- und Planungsprozess im Kollegium unter Einbeziehung der Fachbeiräte, des Kuratoriums und – soweit wie möglich – der Studierenden erarbeitet. Ein daraus resultierendes Profil ist das Ergebnis eines organischen Entwicklungsprozesses der Hotelfachschule, welcher sich aus bewusst gepflegten Traditionen und gezielt angestrebten Besonderheiten sowie Schwerpunkten ergibt. 1.1 Inhalt des Schulprogramms der Hotelfachschule Angestrebt wird ein schriftlich fixiertes Handlungskonzept, dessen Rahmen das neue Schulgesetz, Rechtverordnungen, Ausführungsbestimmungen und -vorschriften bilden. Schwerpunkte sind: eine Situationsbeschreibung der Schule die pädagogische Grundorientierung der Schule und entsprechende Leitlinien für die Entwicklung die Konzepte und Perspektiven für die weitere pädagogische Arbeit der Schule das Arbeitsprogramm die vorhandenen bzw. zusätzlichen Unterstützungspotentiale, insbesondere Fortbildungs- und Beratungsbedarf sowie die vorhandenen Kooperationspartner und Ressourcen die Möglichkeiten einer Ergebnisüberprüfung (Evaluation). 1.2 Der Prozess Bei der Schulprogrammentwicklung der Berliner Hotelfachschule ergab sich die Möglichkeit einer externen Betreuung und Anleitung. Das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung betreute die Schule in den Anfängen ihrer Schulprogrammentwicklung. Bisherige Schritte waren: Zustimmung der Gesamtkonferenz der Hotelfachschule Berlin Bewerbung um Unterstützung durch das Landesschulamt Berlin (Übernahmen der Kosten für die externe Betreuung) Lehrerbefragung durch das DIPF Auswertung der Befragung im Rahmen eines Studientages durch das DIPF (Prof. Döbrich). Seite 3/45 Daraus resultierte die Festlegung von Themen für weitere Beratung, verbunden mit Zielen und Maßnahmen der Schulprogrammentwicklung. Themenaufstellung: gemeinsame pädagogische Ziele fächerübergreifende Zusammenarbeit Kommunikation im Kollegium Kommunikation Schulleitung - Kollegium Selbst- und Fremdevaluation Studierendenbefragung Einsetzen von Arbeitsgruppen und Betreuung dieser Sicherung der Ergebnisse sowie endgültige Erfassung (Dokumentation) mit Hilfe des LISUM In diesem Zusammenhang ein besonderer Dank an Frau Schminder, die unseren Entwicklungsprozess zielgerichtet mitgestaltet hat. 2 Rahmenbedingungen und Bestandsaufnahme (Staatliche Rahmenvorgaben, gesetzliche Grundlagen) Die Staatliche Wirtschaftsfachschule für Hotellerie und Gastronomie Berlin – weiterhin als Hotelfachschule Berlin bezeichnet – ist eine Schule des Landes Berlin. Da die Bildungsaufgabe den Ländern übertragen ist, entscheidet damit das Land Berlin sowohl in rechtlicher als auch in wirtschaftlicher Hinsicht über die Rahmenbedingungen. Die Kultusministerkonferenz bemüht sich, einige Grundlagen bezüglich des Bildungssystems in Deutschland für das Bundesgebiet einheitlich zu gestalten. Die einvernehmlich übernommenen Regeln werden in das Landesrecht mit mehr oder weniger zeitlicher Verzögerung übernommen und binden dann auch die Fachschulen, eingeschlossen die Hotelfachschule Berlin. 2.1 Bedeutung des Schulgesetzes für die Hotelfachschule Berlin Die Hotelfachschule Berlin hat aus den im Vorspann genannten Gründen das Schulgesetz zu beachten. Dieses Gesetz will auf der Grundlage der Verantwortung des Staates gewährleisten, dass die Unterrichts- und Erziehungsaufgabe der Schule dem demokratischen und sozialen Staat gerecht wird (§ 1 SchulG). Dieses Gesetz gilt für das Land Berlin, da Bildung Länderaufgabe ist. In § 6 und § 17 dieses Gesetzes wird der Geltungsbereich festgelegt. Hier werden Grundschulen, weiterführende allgemeinbildende Schulen, berufliche Schulen – in diesem Zusammenhang auch Fachschulen – , Sonderschulen und Einrichtungen des Zweiten Bildungsweges genannt. In § 34 SchulG werden die grundsätzlichen Ziele von Fachschulen sowie die Voraussetzungen für den Besuch dieser Bildungseinrichtungen festgelegt. Darüber hinaus ist verankert, dass die für das Schulwesen zuständige Senatsverwaltung eine Rechtsverordnung für die Vorschriften bezüglich der Aufnahme, des Ablaufs der Bildungsgänge, des Abschlusses sowie des möglichen Erwerbs von Zusatzqualifikationen zu regeln hat. Seite 4/45 Soweit im Rahmen dieser Vorschriften keine vom sonstigen Schulgesetz abweichenden Regelungen vorliegen, sind diese, soweit sie die Gegebenheiten der Fachschule berücksichtigen, zu beachten. In § 7 SchulG werden die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung besonders hervorgehoben. Dies scheint eine Möglichkeit für die vornehmlich selbstbestimmte Profilierung zuzulassen. Wird jedoch der Text genauer unter die Lupe genommen, muss festgestellt werden, dass Schulen fremdbestimmt bleiben, da die Selbstständigkeit durch umfangreiche Rechtsvorschriften weitgehend eingeschränkt wird. Die damit verbundenen Aufgaben lassen sich mit den z. Z. durchgeführten Maßnahmen (rigide Reduzierung der Finanzmittel für die Bildung, Einschränkung der Personalmittel, unzumutbare arbeitsmäßige und finanzielle Belastung der Lehrer, Missachtung der Leistungen der Unterrichtenden) nicht erreichen, denn die im geplanten Gesetz von den Schulen geforderten Leistungen können weder mit den bisher zur Verfügung gestellten Sachmitteln noch mit dem vorhandenen Personal ausreichend erbracht werden, obwohl vom Bildungsgedanken her gute und sinnvolle Profilierungsmöglichkeiten bestünden. Es besteht z. Z. zwischen den Aussagen und den damit verbundenen Versprechungen in der Öffentlichkeit sowie den tatsächlich ergriffenen Maßnahmen und deren Folgen eine erhebliche Diskrepanz. Solange diese Situation gegeben ist, kann nur – wie bisher auch – eine Veränderung der Inhalte zu einer Profilierung führen. 2.2 Die Bedeutung der Hotelfachschule Berlin In den 40 Jahren ihres Bestehens hat sich die Hotelfachschule Berlin einen bedeutenden Ruf in Deutschland erworben und ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden. In den Ländern Berlin und Brandenburg ist sie die einzige Schule dieser Art. Sie steht hinsichtlich der Anzahl der Klassen an zweiter Stelle in Deutschland. Dies ist nicht zuletzt auf den ambitionierten Einsatz des Kollegiums und der Schulleitung sowie die Unterstützung seitens der Schulaufsicht bei den vorgeschlagenen und durchgeführten inhaltlichen sowie methodisch-didaktischen Veränderungen über die Jahrzehnte zurückzuführen. [ DAS KOLLEGIUM 1983 ] Die ständig durchgeführten Befragungen der Absolventen haben gezeigt, dass ein hoher Zufriedenheitsgrad mit dem Dargebotenen besteht. Seite 5/45 Es ist nicht zu verschweigen, dass natürlich auch Kritik geübt wird, welche Kollegium und Schulleitung aufnehmen, um positive Veränderungen zu bewirken. Der enge Kontakt zur Praxis ist ein von allen an der Schule Tätigen anerkanntes und genutztes Postulat. Auch dies hat es der Schule ermöglicht, einen guten Ruf zu erlangen. Die ständige Zusammenarbeit mit vier weiteren Schulen in Deutschland (Dortmund, Hamburg, Hannover, Heidelberg) ermöglicht, neue Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, zu prüfen und gegebenenfalls in den Lehrplan aufzunehmen. Durch die Mitarbeit in einem europäischen Verband von Schulen des Hotel- und Gaststättengewerbes sowie die erfolgreiche Ausrichtung einer Zentraltagung in Berlin wurden Kontakte ins europäische Ausland geknüpft. Die hohe Bewerberzahl – im Jahr 2003/2004 haben sich jeweils bis zum Anmeldetag ca. 300 Lernwillige gemeldet – und das bei einer Aufnahmekapazität von 150 Studierenden – ist ein weiterer Hinweis für die Qualität der Schule. Ein Großteil der Bewerber (über 70%) kommt auf Empfehlung derzeitiger und ehemaliger Absolventen. 2.3 Das Profil der Hotelfachschule Berlin Aufgrund der weit gefassten Zielformulierung der Ausbildung – festgelegt in der Ausbildungsordnung – sowie der Rahmenvorgaben bezüglich der Unterrichtsstunden gibt es für die Hotelfachschule genügend inhaltlichen Spielraum. Diesen nutzt sie je nach Bedingtheit der Einflussfaktoren ihrer Region. Die Berliner Hotelfachschule hat im Vergleich zu den befreundeten Schulen eigene Schwerpunkte gesetzt, wobei die sprachliche Ausbildung neben den betriebswirtschaftlichen Inhalten besonderes Gewicht besitzt. Dies ist an dem hohen Sprachenanteil, der möglichen Sprachenwahl und dem für Sprachen eingeräumten Teilungsunterricht zu erkennen. Auch die Einsicht, dass im Hotel- und Gaststättengewerbe Berufschancen nur dann erfolgreich genutzt werden können, wenn der internationale Gesichtspunkt und die Vorbildung der Studierenden berücksichtigt werden, hat zu dieser Entscheidung geführt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Vermittlung der Nutzung elektronischer Datenverarbeitung. Hier geht es um die Wissensgewinnung im Internetzeitalter – für die Entscheidungsfindung bei betriebswirtschaftlichen Problemen ebenso wichtig wie für die effektive Darstellung von Ergebnissen. Die Studienarbeit an der Hotelfachschule Berlin ermöglicht es, bei einer Aufgabenstellung eines Unternehmens in einer kleinen Gruppe erworbene Kenntnisse umzusetzen und zu erweitern, wobei die gruppendynamischen Prozesse das Verhalten der Studierenden in positiver Weise beeinflussen. Im Unterricht werden verschiedene Lehr- und Lernformen genutzt. Bei der Grundlagenvermittlung wird der Frontalunterricht eingesetzt, denn ohne die ökonomische Darstellung der Kenntnisse von Strukturen und Verfahrensweisen ist das Erlernen von selbstbestimmtem Arbeiten in der zur Verfügung stehenden Zeit kaum möglich. Daneben werden bei praxisorientierten Aufgabenstellungen und Projekten, die besonders in den Wahlpflichtfächern stattfinden, selbstgesteuerte Wissensgewinnung und Problemlösung durch Gruppenarbeit gefördert. 2.4 Ausbildungsordnung der Hotelfachschule Berlin In § 34 SchulG (2004) ist festgelegt, dass Fachschulen einer vertiefenden beruflichen Aus- und Weiterbildung dienen sollen. In der Ausbildungsverordnung Hotelfachschule vom 7. November 2002 heißt es für den Ausbildungsbereich Betriebswirtschaft ergänzend: Seite 6/45 Die Studierenden sollen befähigt werden, als qualifizierte Fachkräfte in allen Bereichen des Hotel- und Gaststättengewerbes und in verwandten Berufen tätig zu sein. Durch Wahlmöglichkeiten soll den Studierenden die Chance gegeben werden, sich einem besonderen Arbeitsbereich des Gewerbes zu widmen. Zusätzlich gibt es eine Stundentafel, die zur Ausbildungsordnung gehört. Des Weiteren enthält die Ausbildungsordnung vorwiegend organisatorische Regeln, die Aufnahme, Probezeit, Versetzung, Wiederholung von Semestern, vorzeitigen Abgang, die Abschlussprüfung und Zusatzqualifikationen betreffen. Die Stundentafel wird durch die am 7. November 2002 von der Ständigen Konferenz der Kultusminister aller Bundesländer verabschiedeten Rahmenvereinbarungen über Fachschulen mit zweijähriger Ausbildungsdauer vorbestimmt. Die Hotelfachschule Berlin gehört im Rahmen dieser Vereinbarungen zur Fachrichtung Wirtschaft, Schwerpunkt Hotel- und Gaststättengewerbe. Die Rahmenstundentafel sieht vor: Lernbereich I: Kommunikation/Gesellschaft (Fremdsprachen, Deutsch, Rhetorik, Verhandlungsführung, Kommunikationstechniken, Soziologie/Politik) 600 - 800 Stunden Lernbereich II: Betriebswirtschaft/Organisation (Betriebs- und Volkswirtschaft, Steuerlehre, Rechnungswesen, Wirtschaftsmathematik und Statistik, Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht, EG-Recht, Informationsverarbeitung) 1000 - 1200 Stunden Lernbereich III: Betriebswirtschaft/Produktion (z. B. Produktionswirtschaft, Finanzwirtschaft, Personalwirtschaft, Absatzwirtschaft, Informationsverarbeitung) 400 - 800 Stunden Insgesamt werden mindestens 2400 Stunden gefordert. Diese Vorschriften werden von der Hotelfachschule Berlin eingehalten. In Bezug auf die inhaltliche Gestaltung sowie die Stundenverteilung lagen in der Vergangenheit – nach Auffassung des Kollegiums auch für die Zukunft wichtig – die effektivsten durch das Kollegium zu beeinflussenden Profilierungsmöglichkeiten. Der bisherige Erfolg der Schule liegt sicher darin, dass es einen engen Kontakt zur Branche gibt, wobei Entwicklungen rechtzeitig aufgenommen und in den Unterricht einbezogen werden. Dabei wurden und werden nicht nur inhaltliche Änderungen vorgenommen, sondern auch einer didaktischmethodischen Anpassung an neue Erfordernisse der Weg bereitet. 2.5 Prüfungsverordnung der Hotelfachschule Berlin In der Prüfungsverordnung der Hotelfachschule Berlin vom 2. Juli 1999 werden überwiegend organisatorische Fragen der Abschlussprüfung geregelt. Die einzelnen Vorschriften präzisieren die Vorgaben der Rahmenvereinbarungen über Fachschulen mit zweijähriger Ausbildungsdauer seitens der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder. Eine Einflussnahme durch die Hotelfachschule Berlin ist daher nur innerhalb dieser Regelungen möglich. Es ergibt sich hier die Chance, durch Verteilung der Fächer auf die Semester sowie durch besondere Wertung von Fächern eine Profilierung zu erreichen. Seite 7/45 Hier wurde auch schon in der Vergangenheit in enger Zusammenarbeit mit der Schulaufsicht eine besondere Prägung der Hotelfachschule erzielt. Der Senat von Berlin plant eine gemeinsame Prüfungsordnung für alle Fachschulen in Berlin. Die Hotelfachschule hat sich sowohl bei der Planung als auch bei der Erstellung eingebracht. Somit war es möglich, dass die Hotelfachschule bereits im Vorfeld auf wesentliche Belange Einfluss nehmen konnte. Ein Schwerpunkt des neuen Gesetzes ist die erweiterte Befugnis der Schulleitung, verbunden mit einer Erhöhung der Eigenverantwortung. Der neue Entwurf liegt zur Zeit der Rechtsabteilung des Berliner Senats zur Prüfung vor und soll 2005 verabschiedet werden. 2.6 Hotelfachschule Berlin als selbstständige Institution Die Hotelfachschule war bis zum Jahr 1981 in anderen Schulen – zuletzt im OSZ Banken und Versicherungen – integriert. Dies wurde vom Abteilungsleiter der Hotelfachschule Berlin, dem Kollegium und der Senatsverwaltung als nachteilig gesehen, so dass die Schule als Angebotsschule in Situationen der Kostennotlage und bei personellen Problemen an zweite Stelle rückte. Bei der personellen Ausstattung wurde die erforderliche Auswahl häufig dem Kostendruck unterworfen, was einer Qualitätsverbesserung kaum zuträglich war. Mit der Selbstständigkeit der Hotelfachschule Berlin traten hier Verbesserungen ein, da der Leiter mehr Einfluss auf Auswahl der neu einzustellenden Kollegen nehmen konnte. Negativ wirkte sich in den letzten Jahren die prekäre Finanzsituation der Stadt Berlin aus. Die sonstige Finanzausstattung der Hotelfachschule (bis zum Jahr 2005) konnte aber als ausreichend bezeichnet werden. Die Mittelkürzung des Jahres 2004 wurde aufgefangen und ausgeglichen. Durch den Umzug nach Weißensee und das neue Schulgebäude mit moderner Ausstattung konnte ein erheblicher Qualitätsschub erreicht werden. Dieser wurde auch von der Schulleitung genutzt, um die Schule im Internet auf den im Jahr 2005 angemessenen Stand zu bringen. Es ist aber zu befürchten, dass in den nächsten Jahren größere Investitionen, die zur Modernisierung erforderlich wären, aufgrund der Finanzlage Berlins und des politischen Willens der Entscheidungsträger nicht zur Verfügung stehen. Dies hatte sich auch schon in den achtziger und neunziger Jahren vor dem Umzug gezeigt, in denen die Finanzlage nicht so schwierig war. Das Problem kann nicht ausschließlich durch die viel beschworene Eigenverantwortung von Schule behoben werden. Die Versorgung mit Räumen hat sich durch den Umzug nicht verbessert. Da am gleichen Standort auch das OSZ Gastgewerbe untergebracht ist und die Zusammenlegung beider Schulen nicht von Anfang an geplant war, musste sich die Hotelfachschule Berlin den Gegebenheiten anpassen. Die Räume sind für Klassenstärken von über 30 Erwachsenen nicht geplant und die zusätzlich erforderlichen Räumlichkeiten sind entweder zu klein oder müssen mit dem OSZ geteilt werden. Auch im Verwaltungsbereich zeigen sich hier Engpässe. Bei der starken Nachfrage an Studienplätzen ist es im Sinne der Qualitätssicherung erforderlich, auch für eine bessere Raumausstattung zu sorgen. 2.7 Ziele der Personal- und Organisationsentwicklung Unabdingbare Voraussetzung für eine kontinuierliche Entwicklung der Berliner Hotelfachschule ist die ständige Qualifizierung der Mitarbeiter, verbunden mit einer kontinuierlichen Entwicklung der im Schulbetrieb ablaufenden Prozesse. Erfolg darf nicht dem Zufall überlassen werden, auch er ist ein fortlaufender Prozess, der genau geplant werden muss. Seite 8/45 Eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe und Rolle kommt in diesem Kontext der Schulleitung zu. Neben den pädagogischen, administrativen, organisatorischen und repräsentativen Aufgaben geht es besonders um Aufgaben der Personalführung sowie gezielten und systematischen Personalentwicklung. Hierbei geht es um die Entwicklung von Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen. Diese unterteilen sich in Fach-, Methoden-, Handlungs-, Sozial- und Persönlichkeitskompetenz. Die beruflichen Fähigkeiten, berufsspezifisches Wissen, die Handhabung von Hilfsmitteln und Werkzeugen, allgemeine Planungs- und Ordnungskenntnisse, Qualitätserreichung, Organisation eines Projektmanagements, Kostenbewusstsein, analytisches Denken und das entsprechende Arbeitstempo sind elementare Werkzeuge zur Zielerreichung auf fachlicher Ebene. Soziale Fähigkeiten wie Selbstbewusstsein, Eigenmotivation, Selbstmanagement, Führungskompetenzen, Qualitätsbewusstsein, Leistungsbereitschaft, Ausdrucksfähigkeit, Innovationsfreude, Kooperations- und Motivationsfähigkeit sowie Konfliktbzw. Kritikfähigkeit sind notwendig, um bei den Mitarbeitern soziale Fähigkeiten zu entwickeln und auszubauen. 2.8 Elemente der Personalentwicklung Eignungsdiagnostik, das Erstellen von Anforderungsprofilen, die Auswahl des geeigneten Einstellungsverfahrens, das Interview, Persönlichkeitstests, IQ-Tests, die Leistungserfassung sowie das Assessment - Center sind unabdingbare Bestandteile der Personalentwicklung, welche in den schulischen Bereich bisher kaum vorgedrungen sind und nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen. Als Maßnahmen der Personalentwicklung gelten das Training, die Schulung, das Coaching, die Supervision, das Mitarbeitergespräch, entsprechende Einarbeitungsprogramme, die Mediation und das E-based-Learning; all diese Werkzeuge führen zur umfangreichen persönlichen Entwicklung des Mitarbeiters. Die individuelle Entwicklung des Mitarbeiters soll mittels Personalentwicklung unterstützt werden. Dabei ist der Handlungsspielraum an staatlichen Schulen in Bezug auf Anreiz- und Vergütungsmodelle sehr eingeschränkt. Auch das Mittel der innovativen Arbeitszeitreglung gestaltet sich in unserem Rahmen schwierig. Im Bereich der Aus- und Weiterbildung ergeben sich unter anderem Schulungs- und Trainingsmöglichkeiten durch Landesinstitute – in Berlin sind es das LISUM und das Deutsche Seminar für Tourismus –, wobei diese, wenn sie geschickt genutzt werden, ein wesentliches Element der Weiterbildung darstellen. Durch enge Kontakte und ständigen Austausch des Kollegiums mit Vertretern der Wirtschaft sowie die inzwischen deutliche Vernetzung der fünf großen Hotelfachschulen Deutschlands wird dem Bereich der Weiterbildung sichtbar Rechnung getragen, so dass sich ein zusätzliches Initiieren seitens der Schulleitung auf einige Ausnahmen beschränkt. Seite 9/45 2.9 Möglichkeiten und Ziele der Organisationsentwicklung Organisationsentwicklung (OE) als umfassender, die ganzheitliche Organisation umfassender Prozess setzt bei der Humanisierung der Arbeitswelt an, welche mehr Raum für Persönlichkeitsentfaltung und Selbstverwirklichung schaffen und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit einer Organisation und der in ihr Beschäftigten, deren Flexibilität und Innovationsfähigkeit verstärken soll. Durch das neue Berliner Schulgesetz werden die Schulen mehr und mehr in die Lage versetzt, eigene und auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnittene Organisationsentwicklung zu betreiben. Der Einfluss der Verwaltungsbürokratie hat zugunsten der Schulen abgenommen, wobei Selbstständigkeit, Kompetenz und Verantwortung der einzelnen Schulen erweitert wurden, insbesondere in den Bereichen der Finanzen, der Personalentwicklung sowie der Rahmenpläne und Stundentafeln. Für die Berliner Hotelfachschule ist es im Rahmen der Personalverpflichtung besonders wichtig, auf die Qualifikation der Lehrkräfte zu achten. Neben langjähriger Praxiserfahrung werden Spezialisierungen sowohl auf betriebswirtschaftlicher Ebene als auch im sprachlichen Bereich erwartet. Für das Kollegium bietet sich die Möglichkeit zu fächerübergreifendem Unterricht, ergänzt durch die Verlagerung des Unterrichts an einen anderen, der Praxis näheren Ort. Projektarbeiten, die in Verbindung mit den Betrieben durchgeführt werden, erfordern eine gewisse Flexibilität in Bezug auf den Unterrichtsrahmen. Um auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Wirtschaft zeitnah und flexibel reagieren zu können, ist somit die Möglichkeit gegeben, Rahmenpläne und Stundentafeln ohne den bisher üblichen und zum Teil beschwerlichen Gang durch die Verwaltungsinstanzen zu verändern und anzupassen. Die in der Verabschiedung befindliche neue Fachschulordnung bietet Fachschulen und Schulleitungen darüber hinaus Möglichkeiten, die z. Z. noch nicht im vollen Umfang erfasst sind. 2.10 Die Studierenden Entsprechend den gesetzlichen Anforderungen bringen die Bewerber mindestens einen Hauptschulabschluss, eine Berufsausbildung im Hotel- und Gaststättengewerbe und eine an die Ausbildung anschließende einjährige Berufspraxis mit. Seite 10/45 Statt der Berufsausbildung genügt auch eine fünfjährige Berufspraxis. Einen Hauptschulabschluss hat nur noch ein geringer Teil. Der Teilnehmerkreis mit allgemeiner Hochschulreife wächst ständig. Der Teil der Bewerber, die keine Berufsausbildung nachweisen können, ist vernachlässigbar gering. [ JAHRGANG 2003/2005 ] Der Ausländeranteil beträgt z. Z. ca. 10%. Auch hier ist eine steigende Tendenz zu vermelden. Das Alter der meisten Studierenden liegt zwischen 23 und 25 Jahren. Bei den Bewerbern handelt es sich vorwiegend um Köche sowie Hotel- und Restaurantfachleute. Die Studierenden finanzieren ihren Lebensunterhalt während des Schulbesuches zu einem großen Teil durch BAFöG. Daneben werden in nicht unerheblichem Maß Aushilfstätigkeiten und geringfügige Beschäftigungsverhältnisse aufgenommen. Diese Tätigkeiten beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit der Studierenden im Rahmen der Schule nicht unwesentlich. Bezüglich der Erfolgaussichten an der Schule wurden folgende Erfahrungen gemacht: Eine bessere Schulausbildung vor der Berufausbildung ist förderlich. Dies zeigt sich besonders in der Aufnahmefähigkeit von Grundstrukturen für Vorgehensweisen, z. B. bei der Organisation von Arbeitsabläufen oder beim Zeitmanagement. Auch im sprachlichen Bereich sind damit bessere Voraussetzungen gegeben. Die Lernbereitschaft ist höher. Eine längere Berufserfahrung nach Berufsausbildung bringt größeres Verständnis für die dargestellten Inhalte und Anforderungen. Eine vielfältige und längere Berufspraxis wird in der Regel durch zukünftige Arbeitgeber besonders bei den Einstiegschancen besser honoriert. Die Befragung(en) der Studierenden hat (haben) gezeigt, dass etwa 70% der Bewerber durch Freunde, Bekannte und Familienangehörige angeregt werden, die Hotelfachschule Berlin zu besuchen. Ein ständig steigender Prozentsatz von Studierenden wählt die Schule durch das Internet aus (z. Z. ca. 24%). Neben dem Wohnsitz spielen für die Entscheidung des Schulbesuchs die Schulgeldfreiheit, die Stadt Berlin und der Stoffplan eine große Rolle. Seite 11/45 Etwa 89% der Absolventen bestätigen, dass sie die Schule weiterempfehlen. Die jährliche Befragung lässt erkennen, dass grundsätzlich eine hohe Akzeptanz der vermittelten Inhalte und Vorgehensweisen besteht. Die Kollegen erhalten Informationen über Probleme und Wünsche für Veränderungen, die durch Fächer- und Stoffplanänderungen in angemessenem Umfang berücksichtigt werden. Derzeit haben besonders Veränderungen im Bereich Technologie Vorrang, die zugleich wieder zu Stundenplanänderungen führen. Ein weiteres Schwerpunktthema ist die Studienarbeit. 2.11 Das Lehrerkollegium Zum Lehrerkollegium der Hotelfachschule Berlin gehören z. Z. 25 Kollegen. Das Durchschnittsalter beträgt (Stand: 12.01.05) 48 Jahre. Drei Kollegen haben vor ihrer Lehrerlaufbahn selbst als Studierende die Hotelfachschule Berlin besucht. Ein großer Teil der Kollegen sind DiplomHandelslehrer. Fast alle Lehrer sind Beamte. Viele haben Berufserfahrung, auch wurden Praktika in der Hotellerie und Gastronomie vor und während der Lehrtätigkeit an der Hotelfachschule Berlin absolviert. [ DAS KOLLEGIUM 2002 ] Bei unseren Kollegen ist große Motivation festzustellen, die sich in folgenden Vorgängen manifestiert: - Besuch von Fachleuten aus der Praxis in ihren Betrieben, verbunden mit Beratungsgesprächen - ständige Veränderung der Stoffpläne für die Unterrichtsgestaltung unter Beachtung der Anforderungsentwicklung an die Absolventen - Besuch von Unternehmen und Behörden mit Studierenden – Auswertung der Informationen im Unterricht - Diskussionen über didaktisch-methodisches Vorgehen und Umsetzung im Unterricht - Besuch von Fortbildungsveranstaltungen, z.T. auch im Ausland Da das Kollegium relativ klein ist, ergibt sich automatisch ein enger Informationsaustausch. Eine ausgeprägte Gruppenbildung ist nicht gegeben. Die aus einer Segmentierung resultierenden Unstimmigkeiten und Probleme bei der Zusammenarbeit sind als gering zu bezeichnen. Die Aufgabenverteilung ist weitgehend funktionsbezogen und von den Interessen der Kollegen bestimmt. Da die Hotelfachschule eine Angebotsschule ist, muss ein erheblicher Teil der Arbeitszeit der Schulleitung für die Außenwirkung aufgewendet werden. Für die notwendige Unterstützung des Schulleiters steht nur ein geringes zusätzliches Stundenkontingent zur Verfügung. Hier wäre es erforderlich, die Basis zu erweitern, was auch qualitativ von Vorteil wäre. Seite 12/45 In den letzten Jahren zeigt sich eine schwindende Bereitschaft, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass uns die Berliner Schulpolitik ständig und in immer kürzeren Zeitabständen Mehrbelastungen auferlegt und zusätzlich arbeitsintensive Veränderungen abverlangt. Außerdem wird der Lehrer seitens der Politik in seiner Arbeit nicht hinreichend gewürdigt, sondern vielmehr herabgesetzt. Obwohl in der Öffentlichkeit ständig von Verbesserung der Bildungsqualität gesprochen wird, werden die dafür zwingend erforderlichen Ressourcen in materieller (gegenständlicher) und personeller Hinsicht nicht gewährt. Im Gegenteil werden die Unterrichtsverpflichtungen, die noch keine qualitativen Verbesserungen darstellen, ohne Beachtung der tatsächlichen Belastung erhöht und die Bezüge gekürzt. Unter diesen Bedingungen wird es immer schwerer, die erforderliche Bereitschaft "für die Schule in eigener Verantwortung" zu erzielen. 2.12 Die Verwaltung der Hotelfachschule Die Schulleitung wird von zwei Sekretärinnen mit insgesamt 50 Stunden Wochenarbeitszeit unterstützt. Neben den sich durch die Rechtsvorschriften ergebenden umfangreichen Arbeiten sind mit Bewerberanfragen zu beantworten und erhebliche Korrespondenz zu führen. Der Schriftverkehr mit Unternehmen – zur Unterstützung der Schule und Gremien, an denen die Schule beteiligt ist – nimmt einen erheblichen Anteil der Arbeitszeit in Anspruch. [ SIMONE BURAT ] [ INES FROMM ] Teilweise müssen einzelne Arbeiten von Kollegen und Schulleitung übernommen werden, da die Arbeitszeit des Sekretariatspersonals nicht ausreicht. Zur Qualitätsverbesserung wäre hier eine Aufstockung notwendig. Auch die räumlichen Bedingungen im Sekretariat sind unvorteilhaft, alles ist sehr beengt. 3 Leitbild Ziel der HOFA ist die Befähigung der Studierenden zu einer aktiven, chancenreichen beruflichen Lebensgestaltung. Unser Beitrag dazu ist kompetenter, branchenorientierter, lebensnaher Unterricht. Wir vermitteln dabei auch die erforderlichen Lern- und Arbeitstechniken und fördern Persönlichkeit sowie soziale Kompetenz unserer Studierenden. Wir erwarten Aufgeschlossenheit, Aktivität und eigenverantwortliches Lernen. Seite 13/45 Die Internationalisierung – Öffnung der Schule im europäischen Gedanken – ist ein vorrangiges Anliegen des Kollegiums. Partnerschaftlicher Umgang kennzeichnet den Stil der HOFA. Die Leitbildentwicklung wurde bei einem ersten Treffen der Kollegen/Innen und Prof. Döbrich vom Deutschen Institut für internationale pädagogische Forschung im Rahmen einer Beratung zur Schulprogrammentwicklung initiiert. Die Steuerungsgruppe kam nach einem mehrmonatigen Prozess mit Hilfe der Schulleitung zu diesem Ergebnis. Dieses ist direkt an der Ausgangssituation der Schule sowie an deren Visionen orientiert. Es handelt sich hierbei keinesfalls um Doktrin. Im Rahmen der Evaluation muss auch das Leitbild von außen und innen ständig überprüft und neuen Gegebenheiten angepasst werden. In einem Zeitraum von zwei Jahren qualifizieren wir unsere Studierenden zu kompetenten Fachkräften in allen Bereichen des Hotel- und Gaststättengewerbes. Darüber hinaus bilden wir Nachwuchskräfte für verwandte Berufe der Zulieferindustrie und für Dienstleister aus. Den Studierenden wird neben dem Erreichen hoher sprachlicher Kompetenz über Wahl- und Vertiefungsmöglichkeiten die Gelegenheit geboten, sich einen besonderen Arbeitsbereich des Hotel- und Gaststättengewerbes zu erarbeiten. Unser Ziel ist, die Studierenden so zu qualifizieren, dass sie von den zukünftigen Arbeitgebern nachgefragt werden und somit ihre berufliche Situation verbessern können. Dies erreichen wir durch zielgerichteten Unterricht, der ständig den Belangen der Wirtschaft angepasst und mit deren Vertretern abgestimmt wird. Dieses Vorgehen stellt an Kollegen und Schulleitung besonders hohe Ansprüche. Das Lehrerkollegium der Hotelfachschule ist damit in erster Linie für die inhaltliche Ausprägung dessen, was eine „qualifizierte“ Fachkraft ausmacht, verantwortlich. Diese primäre Aufgabe findet in der kontinuierlichen Überarbeitung der Stoffpläne sowie in neuen methodischen Verfahren ihren Niederschlag. Ebenso wichtig sind in diesem Zusammenhang die vielfältigen Kontakte, die aufgebaut und gepflegt werden müssen (Netzwerk), denn die gute Arbeit in der Schule muss entsprechend den Grundsätzen einer Angebotsschule nach außen getragen und publiziert werden. Für Angebotsschulen ist ein positives Präsentieren in der Öffentlichkeit unerläßlich. All das ist nur mit hohem Engagement, welches über den „normalen schulischen Alltag“ hinausgeht, zu erreichen. In einer Stadt, die über eine exponierte Stellung im Herzen Europas verfügt, ist Gastfreundschaft ein wesentliches Element. Damit verbunden ist der offene, ehrliche und freundliche Umgang mit unseren nationalen und internationalen Gästen. Die Pfleg Internationale Beziehungen und Kontakte hat an unserer Schule einen hohen Stellenwert. Weitere Schwerpunkte der Schule sind die Mitarbeit in unterschiedlichen Gremien sowie eine gute Platzierung der Schule in der Öffentlichkeit (Pressearbeit). Zu den Verbänden DEHOGA, IHK, FBMA und anderen Organisationen werden intensive Kontakte gepflegt. Das Kuratorium der Hotelfachschule wird in allen wichtigen Fragen, die die Entwicklung der Schule betreffen, zu Rate gezogen. Da im neuen Schulgesetz kein Kuratorium mehr vorgesehen ist, wird dies durch einen Fachbeirat ersetzt, den die Schule in eigener Verantwortung zusammenstellt. Seite 14/45 Darüber hinaus erhält die Schule über einen Förderverein, der zusätzliche Mittel für die Sicherung der Unterrichtsqualität und die Außendarstellung der Schule bereitstellt, weitere Unterstützung. Im Inneren achtet die Schule besonders auf die Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen. Die Studierenden werden zur Eigenverantwortlichkeit angehalten, sowohl in Bezug auf unterrichtliche Belange als auch bezüglich aller Regeln und Vorschriften, die einen reibungslosen Ablauf des Schullebens bedingen. Das derzeit vorhandene Know-how sowie die hohe Anerkennung der Hotelfachschule lassen sich nur durch die Motivation der Lehrenden und Lernenden erklären. Lehrer sind nicht nur Moderatoren von Entwicklungsprozessen, die ihre Inhalte fortwährend überprüfen und auf den neuesten Stand bringen; Lehrer und Schulleitung tragen auch zu einer offenen und von Wohlwollen geprägten Stimmung in der Schule bei, die durch kulturelle Veranstaltungen und diverse Festlichkeiten in angenehmer Weise ergänzt wird. 4 Ziele und Inhalte der einzelnen Fächer 4.1 Betriebswirtschaftslehre Entsprechend dem Leitbild der Schule sollen die Studierenden befähigt werden, betriebswirtschaftliches Denken im Rahmen von Führungspositionen zu erwerben. Dieses bedeutet, das unternehmerische Denken in den Vordergrund zu stellen, ohne den Erfahrungshorizont der Studierenden zu vernachlässigen. Die Vorkenntnisse der Studierenden sind hierbei zu berücksichtigen, sie bilden eine wichtige Grundlage für den Unterricht. [ MARIANNE RAPP ] [ WILFRIED BREUER ] Das vermittelte Wissen wird daher mit Praxisbeispielen verknüpft, um Veränderungen in den Denkstrukturen zu erreichen und die Grundlage für eine Professionalisierung in der sich anschließenden Berufstätigkeit zu schaffen. Den Kolleginnen und Kollegen im Fachbereich helfen dabei ständige Kontakte zu den Unternehmen der Branche, die gleichfalls wertvoll sind bei der Evaluation der vermittelten Inhalte und Methoden. Seite 15/45 Vor diesem Hintergrund wurde im Schuljahr 2004/2005 der Lehrplan abgeändert. Die bisher in der Unterstufe vermittelten Kenntnisse und Fähigkeiten zum Teilbereich Unternehmensführung (jetzt Management II) erfordern ein breiteres Basiswissen und die Vermittlung wurde daher in das Oberstufenjahr verlagert. [ KARSTEN RECKTER ] [ ROLAND BÖHM ] Der Teilbereich Personalwirtschaft (Management I) wird stattdessen in der Unterstufe unterrichtet. Im Teilbereich Allgemeine BWL erfahren die Rechtsformen der Unternehmen eine stärkere Betonung. 4.2 Rechnungswesen/Controlling Die Absolventen sollen befähigt werden, die Informationen, die das Rechnungswesen bietet, zu interpretieren. Sie sollen dazu in der Lage sein, Vorschläge für notwendige betriebliche Veränderungen zu formulieren. Um hierfür vorbereitet zu sein, werden neben dem umfangreichen theoretischen Fachwissen Kenntnisse im Bereich des EDV-Einsatzes vermittelt. In der Vergangenheit wurde hier der Schwerpunkt auf den Bereich Finanzbuchhaltung gelegt. [ JUTTA BUCKENMAIER ] [ URSULA MIKA ] [ ARNOLD CONRAD ] Mit Beginn des Schuljahres 2003/2004 wurde im Rahmen der EDV-Anwendung erstmalig der Themenbereich Kostenrechnung integriert. Im Schuljahr 2004/2005 sind die hierbei gewonnenen methodisch-didaktischen Erfahrungen in die Unterrichtsgestaltung einzubinden. Seite 16/45 Neben der Erweiterung des Unterrichts durch EDV-technische Fragestellungen galt es einzelne Themen aus dem Technologieunterricht in den Stoffplan für das Rechnungswesen aufzunehmen. Entsprechend wurde eine Änderung der Stundentafel durchgeführt. Der Stundenanteil für das Fach Rechnungswesen erhöhte sich um eine Semesterunterrichtsstunde. Die Inhalte des Rechnungswesens werden durch regelmäßige Gespräche mit Fachvertretern aus Hotellerie, Gastronomie und Catering überprüft, das methodischdidaktische Vorgehen wird durch schriftliche Befragungen der Studierenden evaluiert. 4.3 Rechtslehre Rechtslehre wird nur in der Unterstufe vier Stunden pro Woche unterrichtet. Es geht in diesem Fach um praxisnahe Fragestellungen – vorrangig aus dem beruflichen, aber auch aus dem alltäglichen Leben, bei denen die speziellen Rechtsnormen im Vordergrund der Betrachtungen stehen. Damit sind Themen gemeint wie: • allgemeines Vertragsrecht • Gastaufnahmeverträge • gewerbliches Miet- und Pachtrecht • Getränkelieferungsverträge [ Benedikt Buttermann ] • Grundlagen des Arbeitsrechts • vorvertragliche Arbeitsrechtsverhältnisse • Rechte und Pflichten aus bestehenden Arbeitsverträgen • Kündigungen und Rechtssuche vor Arbeitsgerichten • Tarifvertragsrecht und • arbeitsrechtlicher Schutz besonderer Personengruppen. Das Fach hat einen ständigen Bezug zur Betriebswirtschaftslehre. Die Studierenden können zum Unterrichtsgegenstand aufgrund ihrer meist mehrjährigen Berufspraxis oft wichtige Eigenerfahrungen einbringen, die sie dann gemeinsam auswerten. Nicht selten ergibt sich die Möglichkeit, neue Kompetenzen auch schon nach kurzer Zeit praktisch anzuwenden. [ Hartmut Köster ] Seite 17/45 4.4 Steuerlehre Nicht etwa die Tatsache, dass ca. 70% der weltweit verfassten Steuerliteratur deutscher Feder entsprungen sind, sondern allein der Fakt, dass Steuern – jedweder Couleur – das wohl nachhaltigste Steuerungs- und Beeinflussungsinstrument der Betriebswirtschaft – damit einhergehend der Volkswirtschaft – darstellen, macht die Auseinandersetzung mit Steuerlehre für angehende „Staatlich geprüfte Betriebswirte“ unabdingbar. [ SUSANN RIECH ] Über die Einteilung der Steuer in Bezug auf den Gegenstand, die Ertragshoheit sowie das Verhältnis von Steuerschuldner und Steuerträger erschließt sich dem Absolventen der wirtschaftlich notwendige Zusammenhang. Im ersten und zweiten Semester werden grundlegende Kenntnisse über die Abgabenordnung, die das Rahmengesetz für alle Steuergesetze darstellt, erworben. Im Wesentlichen wird auf allgemeine Verfahrensvorschriften, Definitionen von Begriffen und die bei fehlerhaftem Verhalten des Steuerpflichtigen verbindlichen Rechtsfolgen eingegangen. Folgende Themenbereiche der Abgabenordung bilden – unter besonderer Berücksichtigung des betriebswirtschaftlichen Charakters der Ausbildung – die Schwerpunkte: Steuerbegriff, Nebenleistungen, Zuständigkeit von Finanzbehörden, Steuerpflichtiger, Säumniszuschlag, Stundung, Erlöschen des Steueranspruches (Zahlung, Aufrechnung, Erlass, Verjährung), Mitwirkungspflichten, Buchführungspflichten, Verspätungszuschlag, Schätzung. Zum einen erlernt der Studierende das Lesen von Gesetzestexten, zum anderen deren unmittelbare Anwendung in Bezug auf praxisrelevante Fallbeispiele. Bürokratische bzw. monetäre Folgen stellen das Ergebnis seines Handels dar. Das dritte und vierte Semester widmet sich schwerpunktmäßig der Einkommensteuer. Den Rahmen bilden die sieben Einkunftsarten, die im Detail – neben den nicht steuerbaren Einkünften – Gegenstand des Unterrichts sind. Sukzessiv wird – manuell – die Struktur der Einkommensteuer erarbeitet. Ausgehend von umfangreichen Situationsbeschreibungen werden die wirtschaftlichen Komponenten bei Zu- bzw. Abflüssen von Einnahmen thematisiert. Das Hauptaugenmerk richtet sich dabei auf die stringent voneinander zu trennenden Termini Einnahmen und Einkünfte. Ausgehend von den jeweils erzielten Ergebnissen (Einkünften) werden die steuerlichen Belastungen zuzüglich des Solidaritätszuschlages ermittelt. Seite 18/45 Neben der Tatsache, dass der Absolvent – im Rahmen seiner privaten Sphäre – eine Antragsveranlagung zur Einkommensteuer selbstständig zu erstellen und die Steuer zu errechnen in der Lage ist, erschließt sich sein Wissen darüber, welche Konsequenz seine betriebswirtschaftliche Entscheidungsfindung steuerlich nach sich zieht. Das Unterrichtsfach Steuerlehre unterliegt – bedingt durch die kontinuierlich, politisch orientierte Neu- und Umgestaltung, in Bezug auf die Gesetzgebung – dem ständigen Wandel. Um diesem, vor allem jedoch den Studierenden, gerecht zu werden, versteht es sich von allein, dass die Lerninhalte den veränderten Rahmenbedingen unmittelbar nach deren Festsetzung angepasst werden. Die Evaluation zeigt, dass der Erfolg den Einsatz wert ist. 4.5 Sprachen An der Hotelfachschule stellt der Sprachenunterricht einen wichtigen Schwerpunkt dar. Von Absolventen der Hotelfachschulen wird seitens der Wirtschaft ein hohes Maß an fremdsprachlichen Fähigkeiten erwartet. Daher kam es hinsichtlich der Erfüllung des Leitbildes 1999 zu einer Umstrukturierung. [ULRIKE ELINGSHAUSEN ] [ ANTONIO BARQUERO ] Hierfür wurde für die Studierenden mit geringen oder lückenhaften englischen Sprachkenntnissen ein höherer Anteil an Unterrichtszeit vorgesehen, parallel dazu kam es zu einer Veränderung des Stoffplans. Im Wahlpflichtbereich kam es durch das Hinzufügen des Faches Italienisch (neben Spanisch und Französisch)zu einer Erweiterung des Sprachenspektrums. Im Rahmen der internen Evaluation werden seitens der Fachkonferenzen Veränderungen vorgenommen und führen zu entsprechenden Verbesserungen. Es ist geplant, in den nächsten zwei Jahren Fragebögen zur Qualitätsentwicklung des Unterrichts zu entwickeln. [ Bernhard Klewitz ] [ Ingeborg Hecker ] 4.6 Deutsch / Kommunikation In den letzten Jahren war eine Veränderung des Stoffplanes erforderlich geworden. Dabei stand die motivationsfördernde Verknüpfung von orthographischen und grammatikalischen Lehrinhalten mit schriftlicher und mündlicher Kommunikation im Vordergrund. Im Bildungsgang 2003/2004 konnte der neue Stoffplan ohne größere Veränderungen erfolgreich durchgeführt werden. Seite 19/45 [Annett Damerow ] Die Evaluation fand durch Befragung einzelner Klassen nach dem Durchgang statt. 4.7 Informationsverarbeitung Da die Hotelfachschule Berlin in den letzten Jahren um zwei Klassen expandiert ist, wurden ein weiterer EDV-Raum eingerichtet und das Betriebssystem Windows-XP eingeführt. Dabei war es erforderlich, die Kollegen mit den Veränderungen vertraut zu machen. Auch entwickelte man neue Arbeitsblätter für die Studierenden. [ MICHAEL MUSCH ] [ CAROLA WIRTH ] [ HANS-PETER MICHEL ] Dabei wurden didaktisch-methodische Änderungen vorgenommen. Die Studierenden sind jetzt verstärkt aufgefordert, die Software selbst zu erkunden und eigene Wege zur Problemlösung zu erarbeiten. Selbstständigkeit und Handlungskompetenz werden damit gefördert. Seite 20/45 [ STUDIERENDE: STEFFI KRAKOW / LEHRKRAFT: MICHAEL MUSCH ] Durch den zweiten EDV-Raum und den damit parallelen Unterricht der gesamten Klasse – dieser war bisher nicht möglich – können leistungshomogenere Gruppen gebildet werden. Die Zusammenarbeit mit anderen Fächern wird verstärkt. Hier ist derzeit ein Schwerpunkt zwischen dem Fach Rechnungswesen und der Vermittlung von "EXCEL" zu sehen. Die Möglichkeiten dieser Software werden an Hand von Aufgabenstellungen aus dem Fach Rechnungswesen dargestellt. Zusätzlich müssen zwei neue Kolleginnen eingearbeitet werden. Im Schuljahr 2004/2005 ist es erforderlich, die Änderungen auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen. Dabei steht der Informationsaustausch zwischen den am Unterricht in Informationsverarbeitung beteiligten Kollegen im Vordergrund. 4.8 Politik und Wirtschaft Die bisher behandelten Themen stellten eine enge Verknüpfung von politischen und volkswirtschaftlichen Themen dar. Um eine für die Studierenden verständliche Struktur zu schaffen, die es ihnen ermöglicht, einerseits volkswirtschaftliche Wirkzusammenhänge besser zu erkennen und andererseits politisches Entscheidungshandeln besser zu verstehen, soll zu Beginn eine Trennung der an sich eng aneinander gekoppelten volkswirtschaftlichen und politischen Themen aufgehoben werden. [ MICHAEL RÖNNAU ] Anschließend ist es dann für die Studierenden leichter, die wirtschaftspolitischen Konzepte zu analysieren und zu beurteilen. Damit wird die Befähigung zum politischen Handeln unter Berücksichtigung volkswirtschaftlicher Aspekte gefördert. Die Studierenden erkennen in höherem Maß den Einfluss der Wirtschaftspolitik auf ihre Lebenssituation in privater sowie beruflicher Hinsicht. Die Veränderung des Stoffplanes wurde im Dezember 2003 begonnen. Der erste Durchgang erfolgt nach dem neuen Stoffplan mit dem Jahrgang 2004/2006. Während dieser Zeit ergibt sich aus der Unterrichtserfahrung eine erste Evaluation durch die beteiligten Kollegen. Zum Seite 21/45 Ende des ersten Durchgangs wird dann eine Befragung der Studierenden durchgeführt. 4.9 Technologie [ DIETER REICHL / SCHULLEITER DER STAATLICHEN WIRTSCHAFTFACHSCHULE BERLIN ] In den vergangenen Jahren haben die Befragungen der Studierenden in Bezug auf das Fach Technologie erhebliche Probleme gezeigt. Daher wurde im ersten Halbjahr 2003 ein neues Konzept (Stundenanteil eine Stunde pro Woche) entwickelt, das man im Bildungsgang 2003/2004 einer „Testphase“ unterzog. Es werden nun schwerpunktmäßig drei Bereiche dargestellt: Catering, bisher in der Betriebswirtschaftslehre berücksichtigt, erhält entsprechend der wirtschaftlichen Bedeutung einen hö- Seite 22/45 heren Stellenwert. Neben diesem Thema werden neue Organisationsmöglichkeiten sowie Qualitätsmanagement im Küchen- und Servicebereich dargestellt. [ PETRA BEECK ] Am Ende des Bildungsganges soll durch Befragung der Studierenden eine Schwachstellenanalyse durchgeführt werden. Zur Zeit befinden sich die Fächer Eventmanagement und Grundlagentechnologie in der Erprobungsphase. Das Fach Eventmanagement stellt sich als ein besonderes Bindeglied zwischen Schule und Praxis dar. Im ersten Jahr konnten einige Projekte bereits mit großem Erfolg durchgeführt werden. Im Bereich Technologie warten wir noch immer auf die Zusage der Berliner IHK, die vermittelten Unterrichtsinhalte für die Meisterprüfung in den fachspezifischen Teil anzurechnen. 4.10 Touristik Das Hotel- und Gaststättengewerbe ist einer der wichtigsten Leistungsträger im Tourismus. Im Fach Tourismus sollen die Studierenden das Zusammenspiel und die gegenseitigen Abhängigkeiten der verschiedenen Leistungsträger erkennen und beurteilen können. Im Unterricht werden u. a. verkehrsgeographische Grundlagen gelegt und verschiedene, zielgruppenspezifische Arten des Tourismus dargestellt. Diese werden mit aktuellen Beispielen aus Reiseveranstalterkatalogen demonstriert und erarbeitet. [ HEIKE ANDERS ] Da sich der berufliche Schwerpunkt der Studierenden zumeist auf die Reiseveranstaltung (verschiedene Einzelleistungen in Kombination mit der Logis) in Form von Pauschalangeboten bezieht, wird aus diesem Grund ein Schwerpunkt auf das Reiseveranstaltergeschäft gelegt. Die verschiedenen Tätigkeiten des Reiseveranstalters werden aufgezeigt und an spezifizierten Kleinprojekten selbst erprobt. Die rechtliche Absicherung des Reiseveranstalters wird anhand von Fällen erschlossen und geübt. Das Marketing des Reiseveranstalters und der Hoteliers nimmt einen weiteren entscheidenden Teil des Tourismusunterrichts ein. Hier werden die aus dem Marketingunterricht bekannten Marketinginstrumente auf ihre Anwendbarkeit für den Hotelier/Reiseveranstalter untersucht und an praktischen Beispielen angewendet. Als Abschluss bearbeiten die Studierenden im Fach Tourismus ein praxisnahes Projekt, in dem das bisher vermittelte Wissen Anwendung finden soll. [ URSULA ÜBERSOHN ] Seite 23/45 4.11 Studienarbeit Die seit einigen Jahren durchgeführten Studienarbeiten haben grundsätzlich die Erreichbarkeit der angestrebten Ziele nachgewiesen. Dies ergab sich aus Gesprächen mit beteiligten Unternehmen und Studierenden. [ STUDIENGRUPPE 032 VON LINKS NACH RECHTS: Seite 24/45 STEFFEN JACOB, HINTEN; INGEBORG HECKER, VORN; STEFAN ZEMBSCH, HINTEN; KAI WELTERMANN, VORN; GUIDO HONNEN, HINTEN; SIR O`HENNIGEN, VORN; THORSTEN BETZER , HINTEN; PETRA BEECK, VORN; DIETER REICHL, HINTEN ] Abgesehen vom grundsätzlich positiven Eindruck sind aber noch organisatorische Details zu klären. Aufgrund des erheblichen Zeitaufwandes wird den Studierenden ab Bildungsgang 2003/2005 eine Wochenstunde mehr gewährt. Auch den Kollegen steht damit für ihren Arbeitsaufwand eine Stunde zur Verfügung. Darüber hinaus wird angedacht, den Zeitraum für die Studienarbeit im Bildungsgang anders anzuordnen. Fragen im Zusammenhang mit Gruppenbetreuung und -bewertung bedürfen ebenfalls noch der Klärung. 5 Kooperation 5.1 Kooperation mit Hotelfachschulen in Deutschland Die Hotelfachschule Berlin kooperiert seit ca. 20 Jahren mit den Schulen aus Heidel- berg, Dortmund, Hamburg und Hannover. Die Kollegen der Schulen treffen sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch. Jede Einrichtung setzt jedoch ihre eigenen Schwerpunkte. Neben dem Austausch im Kollegium treffen sich die Schulleitungen mehrmals im Jahr, um neue Entwicklungen und gemeinsame Strategien abzusprechen. Somit wird sichergestellt, dass ein vergleichbarer Standard erhalten bleibt. Die Hotelfachschulen Dortmund, Hamburg und Berlin haben im Jahr 2000 einen internationalen Kongress, den AEHT (Zusammenschluss europäischer Hotelfachschulen), der in Berlin stattfand und zu welchem aus allen Teilen Europas 800 Teilnehmer angereist waren, organisiert und erfolgreich durchgeführt. Damit haben wir die Gelegenheit genutzt, einen hervorragenden Ruf bei den europäischen Hotelfachschulen zu erlangen. Weitere verbindende Elemente sind der jährlich stattfindende Champagne-Wettbewerb und gemeinsame sportliche Wettkämpfe, so z. B. das Fußballturnier in Heidelberg. Seite 25/45 Auf der Existenzgründermesse „Courage“ in Berlin traten die Schulen Ende 2003 erstmals gemeinsam auf. Seit dieser Zeit hat sich die bisher lockere Kooperation ein gemeinsames Logo – mit dem Namen DEHOFA (Deutsche Hotelfachschulen) – und eine Satzung gegeben. Die Berliner Hotelfachschule ist momentan damit beschäftigt, einen gemeinsamen Flyer zu entwerfen. Auch bei den Sitzungen des Bundesausschusses für Berufsbildung sind die Hotelfachschulen durch ihre Schulleiter vertreten. Somit tragen sie wesentlich zur Meinungsbildung im Bereich der Berufsbildung bei und sind im Vorfeld über Neuerungen sowie anstehende Entscheidungen im Bereich der Hotellerie und Gastronomie bestens informiert. Auf die Initiativen aus Berlin ist es zurückzuführen, dass in diesem Jahr (2005) erstmalig ein Kongress der Deutschen Hotelfachschulen in Berlin geplant wird. Schwerpunkt des Kongresses soll die Zukunft der beruflichen Bildung sein. Darüber hinaus werden die Kollegen die Möglichkeit zum Meinungsaustausch bekommen. Internationale Kontakte Bisher bestanden die internationalen Kontakte der Schule lediglich im Rahmen des AEHT, dessen jährlich stattfindender Kongress sowohl besucht als auch durch die Teilnahme an den ausgetragenen Wettbewerben bereichert wurde. Die deutschen Hotelfachschulen sind während dieses Kongresses in der Regel unterfordert, da im AEHT die Grundausbildung einen besonderen Schwerpunkt bildet. Die Berliner und Dortmunder Schule haben dem Präsidium des AEHT in diesem Zusammenhang gemeinsame Vorschläge unterbreitet, die die Belange der Weiterbildungsschulen besser berücksichtigen. Aus Luxemburg – Sitz des Präsidiums – wurden Verständnis und für die Zukunft ein eigenes Programm zugesagt. Seit Berlin Hauptstadt unseres Landes ist und verstärkt ins internationale Blickfeld rückte, gilt es als zwangsläufig, dass sich die Berliner Schule weiter öffnet. Erste Kontakte und auch erste Erfahrungen mit anderen Schulformen gab es unter anderem in einer Zusammenarbeit mit der amerikanischen Johnson & Wales-Universität. Unter bestimmten Voraussetzungen wird unseren Absolventen bei einem Studium in den USA der akademische Grad eines Bachelors zuerkannt. Im Idealfall ist nur noch ein weiteres Jahr bis zum Master-Examen zu absolvieren. Seite 26/45 Die Schule trägt sich schon seit längerem mit dem Gedanken der weiteren Öffnung im Sinne einer Internationalisierung. Unter anderem wurden Gespräche mit der Amsterdamer Hotelfachschule geführt, um eine Klasse für den Zeitraum eines halben Jahres (Semesters) auszutauschen. Es wurden Pläne und Unterrichtsinhalte überprüft sowie Anforderungsprofile aufgeschrieben. Projekte dieser Art könnten mit Hilfe des europäischen Programms „LEONARDO DA VINCI“ durchgeführt und – vor allem – finanziert werden. Die Senatsverwaltung von Berlin sowie Teile der Spitzenhotellerie zeigen sich sehr interessiert und haben bereits Unterstützung zugesagt. 6 Interne Evaluation Seite 27/45 Im Rahmen der Schulprogrammentwicklung muss sich die Berliner Hotelfachschule immer wieder vergewissern, ob sie das, was sie erreichen wollte, auch erreicht hat. Erst dadurch kann eine Schule erfahren, ob sie den eigenen Ansprüchen, den der Studierenden und den Ansprüchen der Wirtschaft an Qualität von Bildung gerecht wird. [ THEMENSAMMLUNG ZUR VERBESSERUNG DER BEDINGUNGEN DER STUDIENARBEIT ] Eine regelmäßige und systematische interne Überprüfung und Bewertung der Ergebnisse des Schulprogramms sowie des Entwicklungs- und Umsetzungsprozesses ist somit zwingend notwendig. Evaluation braucht Vertrauen, wenn sie Wirkung entfalten und die Erwartungen erfüllen soll. Sie durchzuführen erfordert einen langjährigen Lernprozess in der einzelnen Schule sowie auch in der Schulbehörde. Die Berliner Schulbehörde hat dem Rechnung getragen und bietet ab November 2004 die Qualifizierung von schulinternen Evaluationsberatern/innen an. Inhalt der Qualifizierungsmaßnahme wird die Vermittlung von notwendigem und nützlichem Know-how zur schulinternen Evaluation sein. Somit soll der Aufbau einer Evaluationskultur gefördert werden. Interne Evaluation beginnt mit der Selbstevaluation der einzelnen Lehrkraft, die ihr Handeln in ihrem Arbeitsfeld gezielt reflektiert, um somit ihren Unterricht verbessern zu können. Regelmäßige Rückmeldungen von den Studierenden und aus der Wirtschaft sind einzuholen. Seite 28/45 [ WEITERE ERGEBNISSE ZUR INTERNEN EVALUATION ] Schwerpunktmäßig befasst sich die interne Evaluation jedoch mit dem gemeinsamen Arbeits- und Kooperationsbereich Schule, indem die im Schulprogramm vereinbarten Ziele und Vorhaben sowie der Umsetzungsprozess insgesamt oder einzelne schulische Vorhaben und Angebote im Bereich von Unterricht und Erziehung untersucht werden. Interne Evaluation hilft den Schulen, die Erfahrungen der eigenen Praxis wirkungsvoller zu nutzen, um auf diese Weise nach und nach zu „lernenden“ Bildungseinrichtungen zu werden. Fragen, die im Zusammenhang mit Evaluation zwingend sind: Worauf hatten wir uns verständigt? Welche Ziele haben wir erreicht, welche nicht? Über welche Erfolge freuen wir uns besonders? Welche Misserfolge sind besonders bedauerlich? Welche Gründe lassen sich für das Erreichen bzw. Nichterreichen der jeweiligen Ziele nennen? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die weitere schulische Arbeit? Inwieweit waren die Vorstellungen anspruchsvoll, aber dennoch erreichbar bzw. realistisch? Wie hat sich das Schulprogramm auf die Arbeits- und Lernzufriedenheit des Kollegiums und der Studierenden ausgewirkt? Wie soll das Schulprogramm fortgeschrieben werden? 6.1 Laufende interne Evaluation (Übersicht) Seite 29/45 An Hand eines Rasters soll hier der Versuch unternommen werden, ein Schema zur systematischen Evaluation ausgewählter Bereiche zu ermöglichen. Die §§ 8 und 9 des Berliner Schulgesetzes geben Auskunft über den zeitlichen Abstand und darüber, in welcher Form evaluiert werden soll. Evaluationsobjekt Zeitlicher Rahmen Methode Rahmenbedingungen und Bestandsaufnahme Schulgesetz, § 8, in reAuswertung/Reanalyse gelmäßigen Abständen, vorhandener Daten und spätestens nach drei Jah- Statistiken ren Ausbildungsordnung der Hotelfachschule Berlin nach der Veröffentlichung Auswertung/Reanalyse der neuen Fachschulord- vorhandener Daten und nung Statistiken Prüfungsverordnung der Hotelfachschule Berlin nach der Veröffentlichung Auswertung/Reanalyse der neuen Fachschulord- vorhandener Daten und nung Statistiken Ziele der Personal- und Organisationsentwicklung jährlich, in Verbindung mit Einrichtungsvorgaben des Senats von Berlin Auswertung/Reanalyse vorhandener Daten und Statistiken Möglichkeiten und Ziele der Organisationsentwicklung jährlich, in Verbindung mit Einrichtungsvorgaben des Senats von Berlin Auswertung/Reanalyse vorhandener Daten und Statistiken Bedeutung der Hotelfachschule Berlin Jährlich schriftliche Befragungen, Interviews, Notizen Profil der Hotelfachschule Berlin ständiger Prozess Befragungen, kommunikative Verfahren Studierende Jährlich schriftliche Befragungen, Feedback- Gespräche, kommunikative Verfahren Lehrerkollegium Jährlich schriftliche Befragungen, FeedbackGespräche, Beurteilung Seite 30/45 durch die Schulleitung, Auswertung/Reanalyse vorhandener Daten und Statistiken Feedback-Gespräche, Beurteilung durch die Schulleitung, Befragung der Studierenden Verwaltung der Hotelfachschule Jährlich Leitbild in regelmäßigen Abstän- schriftliche Befragunden, spätestens nach drei gen, kommunikative Jahren Verfahren Politik und Wirtschaft Jährlich Feedback-Gespräche, Beurteilung durch die Schulleitung, Befragung der Studierenden Sprachen Jährlich Feedback-Gespräche, Beurteilung durch die Schulleitung, Befragung der Studierenden Deutsch /Kommunikation Jährlich Feedback-Gespräche, Beurteilung durch die Schulleitung, Befragung der Studierenden Technologie Jährlich Feedback-Gespräche, Beurteilung durch die Schulleitung, Befragung der Studierenden Studienarbeit Jährlich Feedback-Gespräche, Beurteilung durch die Schulleitung, Befragung der Studierenden, Einbeziehung der Wirtschaft in die Befragungen Rechnungswesen Jährlich Feedback-Gespräche, Beurteilung durch die Schulleitung, Befragung der Studierenden Betriebswirtschaft Jährlich Feedback-Gespräche, Beurteilung durch die Schulleitung, Befra- Seite 31/45 gung der Studierenden Informationsverarbeitung Jährlich Feedback-Gespräche, Beurteilung durch die Schulleitung, Befragung der Studierenden Kooperation mit Hotelfachschulen in Deutschland jährliche Treffen mit den Kollegen der anderen Hotelfachschulen Erfahrungsaustausch Lehrerbefragung/Studierendenbefragung zu Schwerpunkten der internen Evaluation alle 2 - 3 Jahre Befragung Studienarbeit Jährlich Jahresarbeit in Kooperation mit externen Betrieben fächerübergreifende Zusammenarbeit ständiger Prozess im Kol- Diskussion und Erfahlegium – Austausch rungsaustausch Kommunikation alle 2 - 3 Jahre Feedback-Gespräche Studierendenbefragung Jährlich schriftliche Umfrage Evaluation im vorgeschriebenen gesetzlichen Rahmen intern und auch extern 6.2 Schwerpunkte der internen Evaluation Neben einer standardgemäßen und permanenten Weiterentwicklung aus sich verändernden Grundlagen und Inhalten in den einzelnen Fachbereichen haben sich durch eine Umfrage unter Studierenden bzw. Gespräche zwischen Kollegen (2001) in Kooperation mit Prof. Döbrich vom Deutschen Institut für Internationale pädagogische Forschung die folgenden Themenbereiche abgezeichnet, die einer fächerübergreifenden und besonderen Behandlung bedürfen: Seite 32/45 Studienarbeit (6.2.1) fächerübergreifende Zusammenarbeit (6.2.2) Kommunikation (6.2.3) Studierendenbefragung (6.2.4) gemeinsame pädagogische Ziele (Leitbild) Studienarbeit fächerübergreifende Zusammenarbeit (Synopse) Kommunikation Schulleitung - Kollegium Studierendenbefragung 6.2.1 Studienarbeit Wie schon in Punkt 4.5 kurz beschrieben, ist es für die Studierenden obligatorisch, in einem Team von bis zu sechs Personen eine Studienarbeit mit einem Thema aus der Praxis zu entwickeln, in der sie für die themengebenden Betriebe die Aufgabenstellung aus der Sicht eines „Unternehmensberaters“ beleuchten. Jeder Studiengruppe wird für die Beratung, die Prozesssteuerung, die Entwicklung und die Bewertung ein Betreuerteam aus zwei Lehrern zugeteilt. [ STUDIENARBEIT DER STUDIENGRUPPE / JAHRGANG 2001/2003 ] Durch Gespräche mit den Studierenden nach Beendigung der Arbeit ergeben sich immer auch Kritikpunkte bei der Betreuung und Bewertung der Gruppen. Um die Vorgehensweise der Betreuerteams zu optimieren und zu vereinheitlichen, werden jährlich in einer Gesamtkonferenz die Rahmenbedingen aktualisiert. Dies betrifft hauptsächlich die Punkte Anforderungen, Bewertungskriterien und Bewertungsmaßstäbe. 2003 wurde als weiteres Instrument der Qualitätssicherung eine ausführliche schriftliche Befragung mit sechs Befragungsschwerpunkten entwickelt und nach Abschluss der Studienarbeit durchgeführt. Die Auswertung ergab, dass neben vielen positiven Ergebnissen in den meisten Fragekomplexen auch drei Problembereiche deutlich wurden: 1. ungleiche Maßstäbe der Betreuer bei der Benotung der Arbeit 2. Mängel bei der Beratung und Vorbereitung für die Präsentation der Studienarbeit Seite 33/45 3. unterschiedliche Form der Betreuung und Unterstützung. Als Konsequenz der Ergebnisse wurde eine Konferenz durchgeführt, bei der u. a. die Kollegen „sehr gute“ und „schwächere“ Arbeiten kurz vorstellten und ihre Bewertung begründeten. In der Folge wurde ein Bewertungsraster entwickelt und somit eine praktikable nachhaltige Lösung gefunden. Am 12. November 2004 fand ausschließlich zu diesem Thema ein Studientag statt. Moderiert wurde der Tag von Frau Osvatic, die mit der Hotelfachschule schon zu anderen Themen gearbeitet hat. Vorgabe war, ergebnisorientiert zu arbeiten, Diskussionsbeiträge zu straffen und bei Unstimmigkeiten die Mehrheit über Abstimmung zu suchen. Vertreter der Studierenden waren zugegen und wurden am Anfang gebeten, Gedanken, Wünsche und Änderungsvorschläge der jeweiligen Klassen vorzutragen. Sie hatten auch weiterhin die Möglichkeit, an der Diskussion teilzunehmen. Vorschläge und Inhalte der einzelnen Arbeitsgruppen waren: Festsetzung des Zeitraums der Studienarbeit Verringerung von Zeitaufwand und Umfang der Arbeit Überarbeitung des Kriterienkataloges zur Bewertung Festlegung von Betreuungsumfang und Betreuungskriterien Folgende Ergebnisse wurden erzielt: Die Studienarbeit wird aufs 3. Semester – Start in den Herbstferien – verschoben. Die Studierenden schreiben die Arbeiten nach dem Ende der schriftlichen Prüfungen und haben dann 2 - 3 Wochen Zeit. Die Präsentation erfolgt zum Abschluss ihres Studiums an der Hotelfachschule. Die Betreuung findet nach wie vor durch zwei Kollegen statt. Darüber hinaus stehen zusätzliche Kollegen während des Schreibens der Arbeit (Endphase) zur Beratung bereit. Die Seitenzahl verringert sich auf 20 Seiten. Die Bewertungskriterien werden überarbeitet. Durch Umfragen und ständige Gespräche mit den Studierenden wird die Studienarbeit jährlich evaluiert und den aktuellen Gegebenheiten angepasst. 6.2.2 Fächerübergreifende Zusammenarbeit An der Schule gibt es immer wieder die Situation, dass sich Inhalte der unterschiedlichen Fächer thematisch überschneiden. Gerade durch die kurzfristige Aktualisierung und die Aufnahme neuer Fächerinhalte lässt sich dieser Sachverhalt nicht vermeiden. Damit den Kollegen ein besserer Überblick über die Inhalte der anderen Fächer gewährt wird, beschloss man die Erstellung einer Synopse, die auf einem Zeitstrahl die Inhalte aller Fächer über die Semester darstellt. Es wurde eine entsprechende Struktur entworfen, in die alle Kollegen die Inhalte ihrer Fächer im Zeitablauf eintrugen. Das Ergebnis ist im Lehrerzimmer allen zugänglich gemacht worden. Überschneidungen und Berührungspunkte der Inhalte wurden so sichtbar gemacht und in Abstimmung gebracht. Seite 34/45 Da alle zeitlichen und inhaltlichen Überschneidungen deutlich sind, wird eine ständige Aktualisierung der Synopse nicht weiter verfolgt; vielmehr werden die Kollegen der betroffenen Fächer zukünftig auch fächerübergreifend zusammenarbeiten, um schon im Vorfeld einer Inhaltsaktualisierung mögliche Überschneidungen auszuschließen. 6.2.3 Kommunikation Arbeitsgruppe Kommunikation Auf dem Studientag am 8. Oktober 2001 ergaben sich nach der Vorstellung der Arbeitsergebnisse1 drei Themenschwerpunkte, die in der daraus entstandenen Arbeitsgruppe Kommunikation bearbeitet werden sollten: Kommunikation zwischen Kollegium und Schulleiter Kommunikation innerhalb des Kollegiums Atmosphäre im Lehrerzimmer. Die Gruppe Kommunikation befasste sich zunächst mit der Verbesserung der Atmosphäre im Lehrerzimmer. Das nächste Thema (Umgang mit Beschwerden/Verbesserungsvorschlägen von Studierenden) wurde im Kollegium heftig diskutiert. Um die internen Problempunkte herauszufinden, an denen das Kollegium arbeiten möchte, erstellte die Arbeitsgruppe Kommunikation einen Fragebogen, den jedes Mitglied des Kollegiums ausfüllte.2 Aufgrund der sich anschließenden Auswertung ergab sich ein Handlungsbedarf, um die Kommunikation in der Schule zu verbessern.3 Nach einem Gespräch mit der Schulleitung wurde die Abstimmung über einen Studientag zum Thema Kommunikation für die nächste Gesamtkonferenz angesetzt. Das Kollegium entschied sich mit knapper Mehrheit, einen solchen Studientag zum Thema Kommunikation mit professioneller Moderation durchzuführen. Die Arbeitsgruppe Kommunikation stellte erneut den Kontakt zu Frau Osvatic her, da sie als Moderatorin u. a. auch auf die Durchführung von Supervision spezialisiert ist. In mehreren telefonischen Vorgesprächen und einem persönlichen Termin in der Schule erarbeite die Arbeitsgruppe zusammen mit Frau Osvatic und Herrn Reichl ein Grobprogramm für den Studientag im Golfclub Wannsee, der am 31.Oktober 2003 durchgeführt wurde. Nach einem Blitzlicht, das der Moderatorin Einsicht in die Einstellungen der verschiedenen Kollegiumsmitglieder ermöglichte, erarbeitete das Kollegium (zunächst in Einzelarbeit, dann nach Bewertung durch jedes Kollegiumsmitglied) vier Arbeitsbereiche zum Thema Kommunikation, in denen die schulischen Beziehungen optimiert werden können: 1 Siehe Ergebnisse in der Anlage Siehe Fragebogen in der Anlage 3 Siehe Auswertung des Fragebogens 2 Seite 35/45 A. B. C. D. Kommunikation im Kollegium Kommunikation mit der Leitung Konferenzen Situation des Lehrerzimmers. Ein weiteres Thema wurde mit „ganze Klassen - halbe Klassen“ betitelt. Es drückt die Unzufriedenheit der Kollegen dahingehend aus, dass einige Kollegen viel oder ausschließlich ganze Klassen mit der momentanen Klassenstärke von nahezu dreißig Studierenden, andere Kollegen viel oder ausschließlich halbe Klassen im Teilungsunterricht (EDV und Sprachen) unterrichten. Wahlpflichtfächer in der Oberstufe werden mit ca. 15 bis 20 Studierenden pro Kurs unterrichtet. Dieses Thema löst schon seit langem Unbehagen im Kollegium aus. Nach kurzer Diskussion entschied sich das Kollegium, dieses Problem nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, an diesem Tag aber nicht weiter zu diskutieren. Zu jedem Arbeitsbereich wurden die Hauptprobleme in Gruppenarbeit – bei freier Entscheidung der Gruppenzugehörigkeit – erarbeitet. Im nächsten Schritt bewertete das Kollegium die Wichtigkeit dieser Problemstellungen und wählte daraufhin diejenigen Arbeitsbereiche aus, zu deren Optimierung im Laufe des Nachmittags ein Regelprogramm entwickelt werden sollte. In Arbeitsgruppen wurde dieses Regelprogramm in drei Überarbeitungsstufen erarbeitet. In jeder Überarbeitungsstufe wechselten die Gruppenmitglieder nach dem Zufälligkeitsprinzip, so dass eine gleichberechtigte Meinungsäußerung aller Kolleginnen und Kollegen gesichert war. Es wurden folgende Regeln aufgestellt: A. Kommunikation im Kollegium Hauptproblem: mangelnde Konfliktfähigkeit Jedes Anliegen hat das Recht, vorgetragen zu werden. Kritik muss sachlich sein und darf die Person nicht verletzen. Abfolge in Konfliktsituationen: 1. Gespräch unter vier Augen 2. Gruppenprobleme im Gesamtforum 3. Konfliktlösungsverantwortung liegt bei der Schulleitung. B. Kommunikation mit der Leitung Hauptproblem: rechtzeitiges Eingreifen und Lenken Identifikation der Kollegen mit den Zielen/dem Image der Hotelfachschule Transparenz der Sonderaufgaben (Auflistung) Seite 36/45 Vorklärung einer neuen Aufgabe zwischen Schulleiter und Kollegen C. Konferenzen Hauptproblem: mehr Disziplin im Kollegium D. Zeitvorgabe für einzelne Tagesordnungspunkte inhaltliche Erläuterung der einzelnen Tagesordnungspunkte auf der Einladung, ggf. Zusatzinformationen Kollegen bereiten sich auf Konferenzen vor straffe Moderation Einhaltung des Zeitrahmens zwei Kollegen geben Herrn Reichl Feedback über die Konferenz (im Rotationsverfahren) Lehrerzimmer Hauptproblem: Situationsverbesserung Liste für Kaffeeküche aushängen (außer Herrn Klewitz und Herrn Rönnau) jeder sorgt selbst für sein Geschirr Tee etc. bitte in den eigenen Schrank legen, um Platz zu sparen nur Aktuelles an die Pinnwand, alle weiteren Informationen in den Ordner Fensterbrett räumen (außer Obst) Material, das nicht auf den eigenen Platz passt, im eigenen Schrank verstauen Am nächsten Schultag wurden nachmittags die Sitzordnung im Lehrerzimmer geändert, eine Liste für den „Abwaschdienst“ ausgehängt sowie Pinnwand und Fensterbretter entrümpelt. Die Kommunikationsgruppe erstellte Plakate mit dem Regelwerk und hängte sie gut lesbar an den Schränken im Lehrerzimmer auf. [ STUDIENTAG 31. OKTOBER 2003 - ZIELVEREINBARUNGEN ] Seite 37/45 Der Vorschlag der Gruppe, einmal im Monat einen Supervisionstermin mit Frau Osvatic auf eigene Kosten einzurichten, wurde nur durch wenige Kollegen begrüßt und folglich verworfen. Mit der Erarbeitung dieses Regelwerks ist die erste „Schleife“ im internen Evaluationsprozess erfolgreich abgeschlossen worden. Die Arbeitsgruppe Kommunikation löste sich in ihrer bisherigen Konstellation auf und übergab die Arbeit für den weiteren Entwicklungsprozess (zweite und folgende „Schleifen“ sowie Überwachung der Regelbefolgung) an eine noch zu bildende neue Arbeitsgruppe Kommunikation. 6.2.4 Studierendenbefragung Im Juni 2002 erfolgte unter den Studierenden der Hotelfachschule Berlin eine Umfrage zu Schulsituation und Schulzufriedenheit. 3 Fragen wurden aufgelistet und sollten mit den Noten 1 bis 4, d. h. „trifft voll zu“ bis „trifft überhaupt nicht zu“ beantwortet werden. Befragt wurden die Studierenden der Oberstufe – die Rücklaufquote lag bei 80%. Fragen und Auswertung sind beigefügt. Wir haben uns entschieden, die Fragebögen nicht in den Anhang zu geben, um somit eine wesentlich bessere Transparenz zu schaffen. Die Befragung gliederte sich in 6 Teilbereiche: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Schulorganisation Unterricht und Lernen Bewerten und Prüfen Beratung und Betreuung Schulisches Leben Unsere Schule Die Zustimmung zur Organisation des schulischen Lebens (Unterrichtszeiten, Blöcke, Räume, Ausstattung, Mensa, …) bewegt sich im mittleren Bereich und signalisiert eine allgemeine Zufriedenheit. Lediglich die sanitären Zustände werden kritisch gesehen bzw. als nicht zufriedenstellend dargestellt. 1. Schulorganisation 01. Ich bin mit den Unterrichtszeiten zufrieden. 02. Die derzeitigen 90 - Minuten-Unterrichtsblöcke sind für mich günstig. Es gibt genügend Wahlmöglichkeiten innerhalb meines Stundenplans. Mein Klassenraum ist so ausgestattet, dass ich mich dort wohlfühle. Die Unterrichtsräume sind mit ausreichend moderner Technik ausgestattet. 03. 04. 05. K. A. trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu Trifft überhaupt nicht zu - 44,4 41,9 10,3 3,4 0,9 51,3 41,0 6,0 0,9 3,4 6,0 32,5 41,9 16,2 0,9 6,8 47,9 38,5 6,0 - 6,8 39,3 43,6 10,3 Seite 38/45 06. Ich bin mit der Ausgestaltung der Flure zufrieden. 07. 11. Ich bin bereit, an der Ausgestaltung des Klassenraumes und der Flure mitzuwirken. Ein Still-Arbeitsraum würde das außerunterrichtliche Lernen begünstigen. Die Bibliothek kann ich ausreichend nutzen (Öffnungszeiten). Das Angebot der Bibliothek reicht aus, um den Unterrichtsstoff zu vertiefen. Mit dem Angebot der Cafeteria bin ich zufrieden. 12. Ich bin mit dem Angebot der Mensa zufrieden. 13. Ich bin mit den sanitären Zuständen der Schule zufrieden. 08. 09. 10. 0,9 9,4 47,0 29,9 12,8 4,3 11,1 36,8 28,2 19,7 2,6 31,6 23,9 20,5 21,4 2,6 17,1 37,6 35,9 6,8 3,4 21,4 41,0 29,1 5,1 4,3 50,4 34,2 8,5 2,6 15,4 27,4 40,2 13,7 3,4 - 3,4 25,6 29,1 41,9 Zum Thema Unterricht und Lernen, dem Kernfach jeder pädagogischen Arbeit, wurden 22 Fragen gestellt. Die meisten Fragen (siehe dort) wurden mit „eher zutreffend“ beantwortet. Es gab keine Ausreißer. Einen Spitzenwert mit 2/3 Zustimmung erzielte die Frage nach dem guten Konzept des Unterrichtenden im Lernprozess. Ein Wert, mit dem man als Lehrer ganz zufrieden sein kann. Bei der Frage nach einer spannenden und interessanten Unterrichtsgestaltung überwog bei den Studierenden allerdings die Meinung „trifft eher nicht zu“. Hier scheint noch Handlungsbedarf zu bestehen. 2. 01. 02. 03. 04. 05. 06. 07. 08. 09. 10. 11. 12. 13. 14. Unterricht und Lernen Trifft Trifft eher überhaupt nicht nicht zu zu K. A. Trifft voll zu Trifft eher zu - 26,5 58,1 14,5 0,9 0,9 16,2 60,7 19,7 2,6 - 8,5 59,8 24,8 6,8 0,9 19,7 44,4 29,1 6,0 - 2,6 64,1 27,4 6,0 1,7 9,4 64,1 19,7 5,1 - 24,8 48,7 19,7 6,8 - 12,0 49,6 29,9 8,5 - 17,1 49,6 28,2 5,1 0,9 30,8 51,3 13,7 3,4 1,7 15,4 47,0 28,2 7,7 0,9 6,0 41,0 50,4 1,7 - 3,4 66,7 22,2 7,7 0,9 13,7 47,0 32,5 6,0 Das Unterrichtsprogramm wird vorab von den Lehrern bekanntgegeben. Die Lehrer verfügen über das erforderliche Fachwissen (Fachkompetenz). Stoffmenge und Tempo des Unterrichts sind sinnvoll und angemessen. Der Lehrer variiert Tempo und Entwicklung des Unterrichts bei schwierigen Themen. Die Lerninhalte werden verständlich vermittelt, hinreichend veranschaulicht. Der Unterricht vermittelt Kenntnisse und Fähigkeiten, die für den Beruf sinnvoll sind. Praktische Beispiele aus der Gastronomie werden zur Gestaltung herangezogen. Die verwendeten Beispiele entsprechen dem aktuellen Stand der Gastronomie. Die Lehrer knüpfen im Unterricht an unseren Berufserfahrungen an. Ich werde im Unterricht auf Teamarbeit im späteren Berufsleben vorbereitet. Die Unterrichtsinhalte der verschiedenen Fächer sind untereinander abgestimmt. Der Unterricht wird durch verschiedene Arbeitsformen abwechslungsreich gestaltet. Die Lehrer haben für den Unterricht insgesamt ein gutes Konzept. Ich kann das Unterrichtsgeschehen aktiv mitgestalten. Seite 39/45 15. 16. Die Lehrer gestalten den Unterricht spannend und interessant. 18. Lehrer können komplizierte Sachverhalte allgemeinverständlich erklären. Die Lehrer geben hinreichend Hilfen bei Lernschwierigkeiten. Die Lehrer motivieren durch Lob und Anerkennung. 19. Die Lehrer betrachten uns Schüler als Partner. 20. Die Lehrer reagieren bei Fragen oder Fehlern freundlich und geduldig. Die Lehrer verhalten sich den Studierenden gegenüber fair und zuverlässig. Die Lehrer verhalten sich selbstkritisch und geben auch eigene Fehler zu. 17. 21. 22. 2,6 2,6 33,3 53,8 7,7 1,7 3,4 48,7 39,3 6,8 0,9 3,4 35,9 46,2 13,7 - 3,4 27,4 44,4 24,8 - 6,0 32,5 39,3 22,2 - 8,5 48,7 33,3 9,4 - 7,7 57,3 29,1 6,0 3,4 8,5 33,3 41,0 13,7 Bewerten und Prüfen – am Ende eines Lernprozesses stehend – wurden durchgehend und ohne einen einzigen Ausreißer positiv bewertet. Knapp 2/3 der Studierenden empfanden die Benotung der Klausuren als gerecht und hielten den Schwierigkeitsgrad für angemessen. 3. 01. 02. 03. 04. 05. 06. 07. 08. 09. 10. 11. 12. 13. Bewerten und Prüfen K. A. Trifft voll zu Trifft eher zu Trifft eher nicht zu Trifft überhaupt nicht zu 0,9 23,9 52,1 17,9 5,1 1,7 29,9 52,1 12,8 3,4 1,7 34,2 40,2 17,1 6,8 3,4 6,8 49,6 33,3 6,8 0,9 5,1 43,6 37,6 12,8 1,7 12,8 43,6 27,4 14,5 1,7 12,0 54,7 28,2 3,4 0,9 12,8 67,5 17,9 0,9 0,9 25,6 69,2 4,3 - 0,9 13,7 46,2 30,8 8,5 1,7 12,8 60,7 19,7 5,1 0,9 39,3 51,3 7,7 0,9 2,6 18,8 63,2 14,5 0,9 In den meisten Fächern werden regelmäßig Hausaufgaben aufgegeben. Die Lösungen der Hausaufgaben werden kontrolliert und besprochen. Hausaufgaben sind eine notwendige und sinnvolle Ergänzung des Unterrichts. Leistungsfortschritte werden durch mündliche Überprüfungen abgesichert. Bei Referaten und Semesterarbeiten werde ich angemessen betreut. Meine mündlichen Leistungen werden zutreffend und nachvollziehbar bewertet. Ich werde auf die Klausuren angemessen vorbereitet. Klausuren sind in Inhalt, Umfang und Schwierigkeitsgrad dem Lernstoff angemessen. Die Klausuren beziehen sich auf den zuvor vermittelten Lernstoff. Der Zeitumfang der Klausuren entspricht den Anforderungen. Klausuren werden fair und nachvollziehbar bewertet. Klausuren werden bei der Rückgabe gründlich besprochen. Die Benotung der Klausuren empfinde ich gerecht. Beim Thema Beratung und Betreuung ging es im Wesentlichen um den Komplex Studienarbeit. Hier war das Gesamtbild nicht einheitlich und schwankt bei allen Fragen zwischen „trifft voll zu“ und „trifft eher nicht zu“. Bei einer Frage allerdings gab es Seite 40/45 die höchste Quote des ganzen Fragebogens. „Die Studienarbeit erfordert in der Endphase einen sehr hohen Zeitbedarf“ – 80% Zustimmung. Hier scheint wirklich für die übergroße Mehrheit der Studierenden der Schuh zu drücken. Was können wir Lehrer daran ändern? 4. 01. 02. 03. 04. 05. 06. 07. 08. 09. 10. 11. Beratung und Betreuung Die Lehrer sind auch in Pausen ansprechbar und helfen bei Problemen. Die Lehrer sind auch außerhalb der Schule ansprechbar. Die Betreuung der Studienarbeit durch die Lehrer ist zufriedenstellend. Ich wünsche mir mehr Korrekturen und Einhilfen während des Entstehens der Studienarbeit. Die Praxis arbeitet eng mit der Studiengruppe zusammen. Die Lehrer sind in die Absprachen mit der Praxis einbezogen. Die Betreuung müsste enger und ziel gerichteter sein. K. A. Trifft voll zu Trifft eher zu Trifft eher nicht zu Trifft überhaupt nicht zu 0,9 33,3 46,2 16,2 3,4 12,8 16,2 26,5 33,3 11,1 0,9 21,4 38,5 27,4 12,0 5,1 28,2 41,0 17,9 7,7 2,6 10,3 40,2 36,8 10,3 1,7 4,3 38,5 40,2 15,4 1,7 29,9 41,0 17,1 10,3 2,6 15,4 38,5 36,8 6,8 2,6 80,3 12,8 3,4 0,9 3,4 42,7 35,9 17,1 0,9 5,1 17,1 32,5 25,6 19,7 Das Lehrer-Team hat ausreichende Kompetenz in der Beurteilung des Sachgehalts. Die Studienarbeit erfordert in der Endphase einen sehr hohen Zeitbedarf. Die schulischen Leistungen leiden unter der Belastung durch die Studienarbeit. Der Stellenwert der Studienarbeit entspricht dem Zeitaufwand. Die höchste Zustimmung beim Punkt Schulisches Leben gab es zu den unterrichtsergänzenden Veranstaltungen (Praxisbesuche, Vorträge) – 60% und zu den Studienfahrten – 53%. Das Schul- und Lernklima stellt sich allgemein als sehr positiv dar. 5. 01. 02. 03. 04. 05. 06. 07. 08. Schulisches Leben Die unterrichtsergänzenden Veranstaltungen (Praxisbesuche, Vorträge) sind wichtig. Der Projekttag hilft bei der Berufs- oder Ideenfindung. Der Projekttag ist gut organisiert. Der Advents-Kaffee ist der Rahmen für Gespräche zwischen Schule und Praxis. Die Studienfahrten sind eine angemessene Ergänzung zum Unterricht. Ich bin an einem größeren kulturellen Freizeitangebot durch die Schule interessiert. Schulfeten und Get-together wirken sich positiv auf das Schulklima aus Sie sollten öfter und regelmäßiger stattfinden. K. A. Trifft voll zu Trifft eher zu Trifft eher nicht zu Trifft überhaupt nicht zu 4,3 16,2 60,7 37,6 26,5 29,9 6,0 11,1 2,6 5,1 32,5 14,5 33,3 13,7 6,0 23,9 13,7 27,4 29,9 5,1 6,0 53,8 21,4 12,0 6,8 7,7 24,8 29,9 18,8 18,8 6,0 39,3 32,5 22,2 - 5,1 30,8 39,3 20,5 4,3 Seite 41/45 09. 10. 11. 12. 13. 14. Die Beziehungen zu den Studierenden der anderen Klassen sind gut. Die Studierenden meiner Klasse sind freundlich und hilfsbereit. Die Studierenden meiner Klasse sind tolerant und grenzen keinen aus. Die Schule sollte ein Sportangebot bereitstellen. Ich würde mich gern an einer Freizeit-Sportstunde beteiligen. Ein engagiertes schulisches Leben verstärkt die Identifikation mit der Schule. 4,3 13,7 42,7 30,8 8,5 7,7 41,9 43,6 5,1 1,7 6,0 40,2 36,8 15,4 1,7 3,4 35,9 17,1 21,4 22,2 4,3 24,8 21,4 15,4 34,2 9,4 32,5 37,6 17,9 2,6 Der Ruf unserer Schule scheint gefestigt zu sein. Innen- und Außendarstellung wurden überwiegend positiv bewertet. 60% der Studierenden würden die Schule noch einmal besuchen und 40% werden sie weiterempfehlen. Was will man mehr? 6. Unsere Schule Die Schule hat unter den Studierenden einen guten Ruf. Die Schule hat in der Praxis (Berufswelt) einen guten Ruf. Ich würde die Schule auch bei 250,00 € Schulgeld pro Semester besuchen. Die Ausbildung zum Betriebswirt sollte auch berufsbegleitend angeboten werden. Ein aktiver Ehemaligen-Verband fände meine volle Zustimmung. Ich bin bereit, auch nach meiner Ausbildung die Schule zu unterstützen. Ich sehe die Öffentlichkeitsarbeit der Schule auf einem hohen Niveau angesiedelt. Ich würde diese Schule noch einmal besuchen. K. A. Trifft voll zu Trifft eher zu Trifft eher nicht zu Trifft überhaupt nicht zu 5,1 7,7 62,4 16,2 8,5 13,7 2,6 54,7 22,2 6,8 5,1 12,0 20,5 22,2 40,2 6,0 50,4 18,8 8,5 16,2 4,3 41,0 31,6 17,9 5,1 6,8 13,7 47,9 23,1 8,5 6,0 5,1 34,2 44,4 10,3 6,0 29,1 30,8 20,5 13,7 4,3 38,5 40,2 12,8 4,3 Ich werde diese Schule weiterempfehlen. Seite 42/45 Fazit: Die Studierenden der Hotelfachschule sind im Großen und Ganzen mit ihrer Schule und deren Bedingungen einverstanden. Es gab keine nennenswerten Ausreißer oder herausragende und wichtige Anmerkungen. Die Schule wird als Ort des Lernens unter den gegebenen Bedingungen angenommen und akzeptiert. Die Hotelfachschule Berlin wird unter den Studierenden durchweg positiv gesehen. Lehrerbefragung Unter der Leitung von Prof. Döbrich hat das DEUTSCHE INSTITUT FÜR INTERNATIONALE PÄDAGOGISCHE FORSCHUNG BERLIIN Im September 2002 eine Arbeitsplatzuntersuchung unter den Lehrern der Berliner Hotelfachschule durchgeführt. 218 Fragen – teilweise noch mit Unterfragen versehen – sollten die Lehrer beantworten, um ihren Arbeitsplatz, ihre berufliche Tätigkeit, ihre Zufriedenheit und ihre berufliche Belastung darzustellen. Der Fragebogen wurde für Lehrer aller Bildungsgänge entwickelt und war damit in Teilbereichen (z. B. Elternarbeit) für die Berliner Hotelfachschule weniger geeignet. Dennoch haben alle Kollegen den Fragebogen beantwortet. Die statistische Auswertung erfolgte durch das Team um Prof. Döbrich und liegt in schriftlicher Fassung vor. Ein schriftliches Gesamtergebnis kann hier nicht vorgelegt werden. Dazu sind die Fragen zu zahlreich und zu komplex, weil alle Facetten des beruflichen Lebens abgedeckt werden sollten (u. a. zur schulischen Organisation, zur Berufzufriedenheit, zu den Berufsansprüchen, zur persönlichen Arbeitszeitgestaltung, zum Kommunikationsverhalten und zur Zusammenarbeit, zum Bewältigungserleben, zum Belastungserleben sowie zum Gesundheitszustand). Weiterhin sind auch die Sichtweisen der Lehrer zu uneinheitlich und individuell verankert. Ein Grobraster der Umfrage lässt dennoch erkennen, dass die Lehrer der Berliner Hotelfachschule mit ihrem Arbeitsplatz und ihrer beruflichen Situation recht zufrieden sind. Als Beleg mag die Frage 9 aus den Fragen zum Belastungserleben gelten: „Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich meinen Beruf wechseln.“ Für die Kollegen der Berliner Hotelfachschule gilt hierbei „trifft nicht zu“ bzw. „trifft eher nicht zu“ – eine Zustimmung von 100%. Ein gutes Ergebnis!? (Auswertung der Befragung an der Hotelfachschule in Berlin im Juni 2002) Seite 43/45 7. Externe Evaluation Langfristig ist vorgesehen, die schulinterne Überprüfung und Bewertung der Ergebnisse und Prozesse der Schulprogrammarbeit durch eine Evaluation „von außen“ zu ergänzen. Zum einen handelt es sich dabei um eine Form der Rechenschaftsablegung, womit wir unsere Qualität nach außen hin belegen können. Zum anderen ist eine kritische, distanzierte Sicht hilfreich, um uns vor sogenannter „Betriebsblindheit“ zu schützen. Seite 44/45 8. Fortschreibung Die Fortschreibung des Schulprogramms der Hotelfachschule Berlin erfolgt, wenn die Schulkonferenz dem Entwurf zustimmt, die Schulaufsicht diesen prüft, für gelungen erklärt und an unsere Schule zurückgibt. Die Schwerpunkte des alten Schulprogramms bilden die Grundlage für die Fortschreibung. Sie werden erneut betrachtet und den veränderten Umständen angepasst. Die Erfahrungen aus der ersten Phase finden dabei Berücksichtigung. Eine besondere Gewichtung kommt der Evaluation des ersten Durchlaufs zu. Steigende Akzeptanz sowie aktive Beteiligung aller an der Hotelfachschule tätigen Personengruppen bezüglich der Fortschreibung des Schulprogramms entscheiden über den nachhaltigen Erfolg. Die Entscheidung über Verantwortungen, Kompetenzen und Mandat werden im Rahmen einer Gesamt- und Schulkonferenz festgelegt. Seite 45/45