INFORMATIONEN - Bundesinstitut für Bau-, Stadt
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INFORMATIONEN - Bundesinstitut für Bau-, Stadt
Nr. 2 / April 2012 INFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR BürgerbeteiligunginderStadtentwicklung NeueProjekteimRahmen derNationalenStadtentwicklungspolitik Das Thema Bürgerbeteiligung und die Frage nachmehrDemokratieinStadtentwicklungsprozessenrückenseiteinigerZeitwiederstärkerinsöffentlicheBewusstsein.DieInitiative „Nationale Stadtentwicklungspolitik“ hat im Jahr 2011 verschiedene Aktivitäten zur Bürgerbeteiligunginitiiert.Dabeigehtesnichtnur umdieEntwicklungneuer,innovativerMethodenundKonzepte–denngeeigneteVerfahren zurBeteiligunggibtesmittlerweileviele.Vor allemsollerprobtwerden,wieBeteiligungvor OrtsogestaltetundindieEntscheidungsprozesse eingefügt werden kann, dass tatsächlicheWirkungenvonihrausgehen. NeuePilotprojektezurBürgerbeteiligung Im Sommer 2011 erfolgte ein Projektaufruf, bei dem innovative, beispielgebende, transparente und kommunikative Beteiligungsprojekte im Rahmen raumrelevanter Verfahren gesuchtwurden.Ausüber230Einreichungen wurden15Projekteausgewählt,diedasBBSR bis2013begleitetundauswertet.DieProjekte sindhinsichtlichderfachlichenVerfahrenund der räumlichen Bezugsebene breit gestreut – vom städtebaulich konkreten Entwurf über das Quartier bis zur regionalen Ebene. Ebenso wurden Projekte, bei denen es um Beteiligungsverfahren für sektorale Planung geht, ausgewählt. Auch die Beteiligungsansätze unterscheiden sich: So geht es in einigen der Projekte insbesondere um eine gezielte Aktivierung undInformationderBevölkerung.Inanderen ProjektenwerdendieBürgerzurEntwicklung eigener Ideen angeregt. Manche Vorhaben übertragen bürgerschaftlichen Gremien bestimmte Entscheidungskompetenzen, wieder andere zielen auf eine noch weitergehende SelbstorganisationvonBürgerinnenundBürgern(s.AbbildungnächsteSeite). Alle Projekte haben gemein, dass die Beteiligungsprozesse komplex angelegt sind. Verschiedene Methoden werden situationsgerecht kombiniert, damit die Wirkungen von Dauer sind. Oft ist „Bürgerbeteiligung“ im traditionellenSinnedannnurnocheinAspekt unter vielen. Denn Beteiligung, Mitwirkung, KooperationundprivateInitiativesindfürdie StadtentwicklungjanichtnurmitBlickaufdie formellenVerfahrenwichtig.VieleKommunen denkeninzwischendarübernach,wiesiedie AkteurskonstellationenvorOrterweiternund zivilgesellschaftliches Engagement produktiv nutzen können. So werden Handlungsräume erweitert,weitüberdieStadtplanunghinaus. EineersteWerkstattderneuenPilotprojekte fand im Februar 2012 in Göttingen statt. Die Beteiligten diskutierten Einsatzmöglichkeiten,ChancenundRisikenvonNeuenMedien, diefürBeteiligungsprozessegenutztwerden. Konsens war, dass sie analoge Beteiligungsformate ergänzen, aber nicht ersetzen können.ÜberdasInternetkönnenneueGruppen erreichtwerden,dafürwerdenwiederumandere Gruppenausgeschlossen. Eineffektiver und zielgerichteter Einsatz Neuer Medien ist dahernochzuerproben.Darüberhinausister sehr(zeit-)aufwändig,weshalbsichdieFrage nachAufwandundNutzenstellt.Wesentlich sindeinklaresZielundeinetransparenteUmsetzung.EineAuswertungderProjekteerfolgt ineinemstadt:pilotspezial,der2013erscheinenwird. Inhalt: • Bürgerbeteiligungin derStadtentwicklung • StädtischeEnergien/ UrbanEnergies • DasWelterbeinseinem städtebaulichenUmfeld • InfoportalEnergieeinsparungistonline • EracobuildNetwork EventinBerlin • Bauwirtschaftinden Regionen • Georeferenzierung vonDaten • IntegrierteStadtquartiersentwicklungamWasser • Sicherungtragfähiger Strukturenfürdie Quartiersentwicklungim ProgrammSozialeStadt • Neues aus der Forschung 2 INFORMATIONENausderForschungdesBBSR–Nr.2/April2012 BeteiligungsinstrumenteindenPilotprojekten für die Gestaltung der Mobilität in Fellbach entwickeln.DieErgebnissewerdenöffentlich präsentiertundindasweitereVerfahrendes Verkehrsentwicklungsplanseingebettet. breit Hamburg - St. Pauli selber machen Saarbrücken - „Bottom Up!“ - Agentur für Selbstorganisation Regionales Leitbild der Region Hannover mittel Münster - Stadtteilentwicklung Kinderhaus Leipzig - Masterplan Mobilität 2025 MobilitätsStationen in Greifswald Methodenspektrum Apolda - Bürgerbeirat Landesgartenschau 2017 Ulm - Forum City-Bahnhof Zukunftskonferenz Ludwigsburg In Offenbach steht die Ausschreibung eines städtebaulichen Wettbewerbs zum Umbau des Marktplatzes an. Mit ihrem „MarktplatzForum“ sensibilisieren die beiden Stipendiaten Ragna Körby und Tobias Kurtz für die Probleme und Potenziale des Ortes. Dazu werden Bestandsaufnahmen durchgeführt, mitBürgernfreieEntwürfeentwickeltundin temporären Aktionen erprobt. Die ErgebnissesindEntscheidungsgrundlagemehrtägiger Evaluierungswerkstätten. Am Ende soll eine gemeinsameZukunftsvisionentstehen,diein denWettbewerbeinfließt. Energiezukunft Stadt Leutkirch fokussiert Sportentwicklungsplanung Göttingen Konversion in Darmstadt Regionalstrategie Coburger Land München - Stadt kreativ denken Schlossterrassen Aschaffenburg Information Beteiligung Eigeninitiative z.B. Stadtspaziergänge, Ausstellungen, Simulationsmodelle z.B. Bürgerwettbewerb, Zukunftswerkstätten, Bürgergutachten z.B. Bürgerbeirat, selbstorganisierte Aktionen, eigene Internetplattform WeitereInformationenzu denneuenPilotprojekten unter:www.nationalestadtentwicklungspolitik.de Projekte WeitereInformationen zumWettbewerb „TatortStadt“unter: www.tatort-stadt.de Kontakt: ChristianeKalka StephanWillinger ReferatI2 Stadtentwicklung Tel:+4922899401-1323 -1275 E-Mail: christiane.kalka @bbr.bund.de stephan.willinger @bbr.bund.de TatortStadt–Ideenwettbewerbfürjunge Planer UnterdemMotto„mitMACHEN–neueIdeen für die Beteiligung der Öffentlichkeit“ lobte das BBSR im Sommer 2011 einen Ideenwettbewerb für Studierende und Absolventen aus. Diese sollten innovative Ideen und Konzepte entwickeln, wie Bürgerinnen und Bürger an Stadtentwicklungsverfahren besser und effektiver beteiligt werden können. Während die Studierenden ortsunabhängig Ideen entwickelten, waren für die Absolventen konkrete Stadtentwicklungsprozesse in vierStädten(„Tatorten“)vorgegeben,fürdie Beteiligungskonzepteentwickeltwerdensollten. Die Preisträger erhielten Stipendien, die es ihnen ermöglichen, ihre Ansätze bis Ende Juniumzusetzen. In Fellbach bilden die beiden Stipendiaten Daniela Kleint und Dominik Galiläa Jugendlichezu„Planungsagenten“aus.Siesollendie Mobilitätserfordernisse der Zukunft aufspüren,NutzerbedürfnisseanalysierenundZiele In Weißwasser wird nach dem Konzept der Stipendiatin Karin Schwab im Rahmen eines formellen Bebauungsplanverfahrens zur innerstädtischen Nachverdichtung eine „Bürgerschaftliche Stellungnahme“ erarbeitet. GrundlageisteineQualifizierungvonBürgern mit einem Lotsen-Modell. „Gebietskundige“ fungieren als Multiplikatoren, die eigentliche Stellungnahmewirdin„Tischgesprächen“erarbeitet.DieErgebnissemündenineineoffizielleStellungnahmezurAuslegung. DieStadtWolfsburgstellteinLeitbild„Stadtkonzept 2020+“ auf. Der Ansatz der StipendiatinnenLenaHummelundWiebkeRettberg istes,inausgewähltenQuartierensubjektive „Stadtgeschichten“ zum Lebensumfeld zu sammeln.AufStadtteilebenewirddieAuseinandersetzung der dortigen Institutionen mit ihrer Rolle im Quartier gefördert und auf gesamtstädtischer Ebene ein Dialog zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Institutionen und Entscheidungsträgern zu Mitgestaltungsmöglichkeiten im Leitbildprozess moderiert. ZeitweiligeVeränderungen,dieInszenierung von Alltagsorten und eine Einbeziehung von Schlüsselpersonen sollen Hemmschwellen abbauen. ÜberdieArbeitderStipendiatenvorOrtwerdenwirim„stadt:pilot“07berichten,derzum Kongress „Städtische Energien/Urban Energies“imOktober2012erscheint. INFORMATIONENausderForschungdesBBSR–Nr.2/April2012 3 StädtischeEnergien/UrbanEnergies InternationaleKonferenzam11./12.Oktober2012inBerlin StädtischeEnergieisteindoppeldeutigerBegriff.ErbezeichnetzumeinendenLebenssaft unsererStädteundGemeinden,ohnedennur wenige Aktivitäten denkbar wären. Zum anderenbringterdieDynamikeinerstädtischen Gesellschaft auf den Punkt, die Integration fördern und Kommunen zu lebenswerten Ortenmachenkann. Unternehmen, Kommunen und wissenschaftlichen Einrichtungen den ersten Entwurf des Memorandumsundentwickeltendiesenweiter. Dazu wurde ein Format gewählt, das die AmericanAssemblynutzt.Esermöglichtden GedankenaustauschunddieArbeitamTextalternierendimPlenumundinArbeitsgruppen. VorgabeisteinengbemessenesZeitfenster. Fossile Energien werden schon in wenigen JahrzehntennichtmehrzurVerfügungstehen oder zu vertretbaren Kosten gewonnen werden können. Ausbau erneuerbarer Energien, bessere, das heißt effizientere Nutzung, klimagerechterUmbauderStädte–solautendie LeitplankenderEnergiewende.GeradeStädte undGemeindenwerdenkünftigimmermehrzu Energie-Produzenten. Dabei gilt es, auch die Bürgerinnen und Bürger für eine nachhaltige Entwicklungzugewinnen. Mit der Vorklausur ist der erste Schritt nach Berlingetan,weiterewerdenfolgen.Sowird dasMemorandumThemavonGesprächenmit Kommunen,Ländernundeuropäischensowie internationalen Partnern sein. Den vorläufi gen Abschluss der Vorbereitung bildet eine Tagung,dieam4.Juni2012imErich-Klausener-Saal des BMVBS in Berlin Partner aus Verbänden,derWissenschaft,Wirtschaftund Zivilgesellschaftzusammenbringenwird. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung(BMVBS)lädtdeshalbzurinternationalenKonferenz„StädtischeEnergien/ UrbanEnergies“am11./12.Oktober2012nach Berlin ein. Das BBSRunterstütztdasBMVBS alsDenk-undAktionsraumbeiderVorbereitung der Veranstaltung, zu der mehr als 1 000 Teilnehmer aus dem In- und Ausland erwartet werden. Die Konferenz wird im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik gemeinsammitderBauministerkonferenzderLänder, demDeutschenStädtetagunddemDeutschen Städte-undGemeindebunddurchgeführt. ArenenbildenBandbreite „StädtischerEnergien“ab Memorandumgeplant ProduktderKonferenzwirdeinMemorandum zu„StädtischenEnergien“alsZukunftsaufgabenderStädtesein.EssollalsGemeinschaftswerkvonallenTeilnehmernerarbeitetundals Selbstverpflichtung für den jeweils eigenen Wirkungskreisangenommenwerden.AlsHintergrundfoliedientdabeidieLEIPZIGCHARTA zurnachhaltigeneuropäischenStadt,die2007 unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft von denfürStadtentwicklungzuständigenMinisternalsGrundlagendokumentintegrierterund nachhaltiger Stadtentwicklung beschlossen wurde.DieinternationaleKonferenzwirdfünf JahredanachBilanzziehenunddenBlicknach vornerichten. Auf einer Vorklausur, die am 19. / 20. März 2012 im BBSR/Bonn stattfand, diskutierten nationale und internationale Akteure der Stadt-undRaumentwicklungausVerbänden, DerzeitistalsinhaltlicherRahmenfürdieinternationaleKonferenzimOktobereineReihe von Arenen vorgesehen, welche die Bandbreite „Städtischer Energien“ widerspiegeln. Dazuzählenbeispielsweise: • Demographie, ländlicher Raum und StadtLand-Partnerschaften; • Stärkung von Innenstädten und Quartieren sowieBaukulturundstädtebaulicherDenkmalschutzimeuropäischenVergleich; • Integration, Teilhabe und Internationalität vonStädten:dieSozialeStadt; • Zukunft der Immobilienmärkte: Wohnen, Arbeiten und Handeln in der europäischen Stadt; • Energieeffizientes Bauen und Einsatz regenerativerEnergieninStädten:PlusenergiehäuserundenergieeffizienteStadtquartiere; • Integrierte Verkehrskonzepte und Elektromobilität; • Integrierte Stadtentwicklung aus Sicht von WissenschaftundForschung; • Bürgerschaftliches Engagement in Städten undGemeindensowie • WirtschaftlicheInnovationimeuropäischen undinternationalenVergleich. DerinternationaleDialogwirddarüberhinaus auf der Website der BMVBS (www.bmvbs. de) und der Initiative „Nationale Stadtentwicklungspolitik“ geführt (www.nationalestadtentwicklungspolitik.de). Kontakt: AndréMüller Dr.KarlPeterSchön ReferatI3 EuropäischeRaum-und Stadtentwicklung Tel.:+4922899401-2341 -2130 E-Mail: [email protected] [email protected] 4 INFORMATIONENausderForschungdesBBSR–Nr.2/April2012 DasWelterbeinseinemstädtebaulichenUmfeld Deutschland kann sich zum Kreis der Nationen zählen, die besonders zahlreich auf der Welterbeliste der UNESCO vertreten sind: Historische Innenstädte, Einzeldenkmale mit städtebaulichenBezug,ParksundKulturlandschaften prägen das hiesige Erbe. Die Welterbestätten haben gemeinsam, dass zu ihrer PflegeundErhaltungdasgesamteUmfeldzu betrachtenist–eineanspruchsvolleAufgabe. Deswegen sieht die Bundesregierung im Erhalt,SchutzundinderPflegederdeutschen Welterbestätten eine nationale Aufgabe. Sie hatdafürdas„InvestitionsprogrammnationaleUNESCO-Welterbestätten“insLebengerufen.MitdenFördermittelnwerdendiezuständigenLänder,Kommunen,Körperschaftenund Stiftungen unterstützt. Das BBSR realisiert dasProgrammimAuftragdesBMVBS. Wichtig ist nicht nur die finanzielle Hilfe. Es kommtauchdaraufan,einePlattformfürden fachlichenAustauschzuschaffen.DieAkteuresollenmiteinandervernetzt,unddiegewonnenErkenntnissebreitkommuniziertwerden. FragenderStadtentwicklungwiediePlanung derVerkehrswege,derUmgangmitLeerstand, derWerbungimStadtbereich,derGestaltung desUmfeldesoderderSuchenachmöglichen Kooperationsprojektenbetreffennichtnurdie nationalen Welterbestätten. Sie sind auch grenzübergreifend eine Herausforderung. DergrößereKontextfüreinensolchenErfahrungsaustausch wurde bereits 2007 mit der LeipzigChartabestimmt.Danachfungiertdas baulicheErbealsRahmen,indemintegrierte Stadtentwicklungstattfindensoll. StädtebaulicherKontext besondersbedeutsam AuchdieUNESCOhatdiePotenzialeerkannt, diedemDenkmalmitderOrdnungseinesmittelbaren und unmittelbaren Umgebung von Nutzen sein können, und unterstreicht die großeBedeutungdesUmfeldes.Soheißtesin den2005vonderUNESCOformulierten„LeitlinienfürdieStadtentwicklung“zurErhaltung der „historischen Stadtlandschaft“, dass die Kommunen Managementpläne als integrierte Planungs- und Handlungskonzepte zur Festsetzung der jeweiligen Ziele und Maßnahmen anzulegen haben. In diesen Plänen sind Pufferzonen um das Welterbe zu definieren und Sichtachsen-Beziehungen darzulegen. Unabhängig von den Besitzverhältnissen der Monumente wird hier die Verantwortung der Kommune für eine welterbeverträgliche Stadtentwicklung deutlich. Um so das nationaleWelterbeinseinemstädtebaulichenKontext zu stärken, sind stets die WelterbekommunenZuwendungsempfängerderMitteldes Investitionsprogramms. Der Gedanke des Welterbes als globales Kooperationsprojekt der UNESCO ist ein Erfolg. ZwarsetzteparallelzurÜbereinkunftderWelterbekonvention1972einallgemeinerBewusstseinwandelhinzumhistorischenErbeein.DennochrückteindenletztenbeidenJahrzehnten die„IdeedesWelterbes“immerstärkerinsBewusstseinderMenschen.Daszeigtdie„Warteliste“derBewerberfürdieErhebunginden Welterbestatus.TeildesWelterbeszusein,bedeuteteineStärkungderIdentität,deskommunalen Selbstbewusstseins, ja vielleicht sogar des städtischen Gemeinsinns. Darauf deutet auchdiebreiteMedienberichterstattunghin. AuchdiekommunaleWirtschaftprofitiert Die Imageaufwertung einer Welterbestätte geht auch mit wirtschaftlichen Vorteilen einher. Hierzu zählt nicht nur der Tourismus. Denn Investitionen in den Erhalt der historischen Stätten bleiben zu großen Teilen dort, wosielokalundregionaleingesetzt werden. Sie sorgen also für Beschäftigungszuwachs undgebenwirtschaftlicheImpulse.DasWelterbeverbessertdieWohnqualitätamOrtund begünstigtdurchdasguteRenommeedieAnsiedlung von Unternehmen. Trotz wirtschaftlicher Anstoß-Effekte zeigt sich, dass die Träger oder Kommunen oft mit der besonderen finanziellen Last, die mit dem Monument verbundenist,überfordertsind.Hiersolldas InvestitionsprogrammgreifenunddieKommunenmitihrenWelterbestättenunterstützen. Welterbeveranstaltungam31.Mai/ 1.Juni2012inBadMuskau ImRahmendesbegleitendenKommunikationsprozesses ist am 31.Mai und am 1. Juni 2012 eine Veranstaltung im sächsischen Bad Muskaugeplant.Themasind„Landschaften,Parks, Gärten: Perspektiven zur Weiterentwicklung derurbanenKulturlandschaft“.Essollüberdie Bedeutung der Kulturlandschaft in Beziehung zu Stadt und Umland diskutiert werden. Nicht zu übersehen ist, dass Urbanität und grüner, historischgewachsenerFreiraumindereuropäischenStadteineRenaissanceerleben. InformatIonen aus der forschung des BBSr – nr. 2/april 2012 In einem breiteren thematischen rahmen fand bereits im Dezember 2011 in Berlin ein Kon gress zum thema „Die europäische Stadt und ihr erbe“ statt. Von hier ging der anstoß für einen europaweiten austausch zu fragen des erhalts des baukulturellen erbes und des Denk malschutzes aus. Dieser soll eine Basis für ei nen gemeinsamen europäischen Gestaltungs prozess schaffen. Ziel ist es nun, als Grundlage 5 der weiteren Zusammenarbeit die ergebnisse in einem memorandum festzuhalten. Soweit bereits verfügbar, gibt es weitere Informationen zu den Veranstaltungen und die möglichkeit zur Voranmeldung unter [email protected]. neuigkeiten zum Investitionsprogramm sind online unter www. welterbeprogramm.de einzusehen. Kontakt Dr. olaf asendorf referat I 7 Baukultur und Städtebau licher Denkmalschutz tel. +49 228 99 401-2170 [email protected] Übersicht Welterbestätten Investitionsprogramm nationale UNESCO-Welterbestätten DK Programmziele Erhalt, Sanierung und Weiterentwicklung nationaler Kultur- und Naturerbestätten Städtebauliche Entwicklung der Welterbekommunen mit modellhaftem Charakter 26 26 8 33 28 PL 22 32 9 NL 6 11 14 BE 29 21 18 7 20 8 9 30 27 CZ 16 7 LU 10 11 12 3 10 15 12 13 14 2 13 30 FR 31 15 16 17 18 AT 19 4 24 CH 100 km © BBSR Bonn 2012 Lage der UNESCO-Welterbestätte Stand: 2012 5 6 17 5 1 1 2 3 4 23 19 25 19 18 Geförderte Welterbestätten in Deutschland Aufnahme Nr. Welterbestätte Geometrische Grundlage: BKG, Gemeinden, 31.12.2009 Lage der Welterbestätten ohne die Neuaufnahmen von 2011 Bewilligte Bundesfinanzhilfen Erster Projektaufruf 2009 150 Mio. € (Förderzeitraum 2009-2013) Zweiter Projektaufruf 2010 70 Mio. € (Förderzeitraum 2010-2014) 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 Aachener Dom Speyerer Dom Würzburger Residenz und Hofgarten Wallfahrtskirche “Die Wies” bei Steingaden Schlösser Augustusburg und Falkenlust Brühl Dom und Michaeliskirche in Hildesheim Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier Hansestadt Lübeck Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin Kloster Lorsch Bergwerk Rammelsberg, Alstadt Goslar, Oberharzer Wasserwirtschaft Altstadt von Bamberg Klosteranlage Maulbronn Stiftskirche, Schloss und Altstadt von Quedlingburg Völklinger Hütte Grube Messel Kölner Dom Das Bauhaus und seine Stätten in Weimar und Dessau Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg Klassisches Weimar Wartburg in Eisenach Museumsinsel Berlin Gartenteich Dessau-Wörlitz Klosterinsel Reichenau Industriekomplex Zeche Zollverein in Essen Altstädte von Stralsund und Wismar Oberes Mittelrheintal Rathaus und Roland in Bremen Muskauer Park Obergermanisch-raetischer Limes Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof Berliner Siedlung der Moderne Wattenmeer 1978 1981 1981 1983 1984 1985 1986 1987 1990 1991 1992 1993 1993 1994 1994 1995 1996 1996 1996 1998 1999 1999 2000 2000 2001 2002 2002 2004 2004 2005 2006 2008 2009 6 INFORMATIONENausderForschungdesBBSR–Nr.2/April2012 InfoportalEnergieeinsparungistonline SeitDezember2011istdasneueumfassende Informationsportal des BBSR zum Energieeinsparrecht online. Das bis dahin in den Internetauftritt des Instituts eingebundene Angebot wurde mit der Neugestaltung als eigene Website deutlich ausgebaut. Unter www.bbsr-energieeinsparung.de können InteressierteRechtsvorschriften,dieoffiziellen Auslegungen der EnEV und weitere InformationenzumergänzendenRechtderBundesländerabrufen. DasAngebotrichtetsichvorallemanEnergieberater,Ingenieure,Architekten,Handwerker, Makler und Hausverwalter – also Personen, die sich professionell mit dem Thema befassen.DasBBSRsprichtaberauchinteressierte BürgerinnenundBürgeran,dienachvertieftenInformationensuchen. Kontakt: ChristianAhrens ReferatII2 ForschungimBauwesen, Gebäudemanagement Tel.:+4922899401-1531 E-Mail:christian.ahrens @bbr.bund.de Schwerpunkte des Internetauftritts sind das Energieeinsparungsgesetz (EnEG) und die Energieeinsparverordnung(EnEV).DasPortal bietet auch ein Archiv mit sämtlichen früheren Rechtsvorschriften seit Einführung des EnEG im Jahr 1976. Neben den eigentlichen Rechtstexten werden die offiziellen Auslegungen übersichtlich dargestellt. InformationengibtesauchzumergänzendenRechtder Bundesländer sowie zu den Regelungen auf EU-Ebene. www.bbsr-energieeinsparung.de Um den europäischen Nachbarn den Einblick in deutsches Energieeinsparrecht zu erleichtern,werdendieInformationenauchinenglischerSpracheangeboten.Ausnahmesinddie eigentlichenRechtstexte. Das BBSR hat in der Vergangenheit durch zahlreiche Projekte den Verordnungsgeber bei der Konzeption von Energieeinsparverordnung, Heizkostenverordnung und ergänzenden Richtlinien und Vorschriften unterstützt. Steckbriefe und Ergebnisberichte der Arbeiten können ebenfalls heruntergeladen werden. Das Referat II 2 „Energieeinsparung, Klimaschutz“willdenInternetauftrittkontinuierlich weiterentwickeln.ErsterAnlassdazuwirdder aktuelle Start des Novellierungsverfahrens zurEnEV2012sein.Esistgeplant,umfassend und zeitgerecht über das Verfahren zu informieren und alle verfügbaren Materialien im neuenPortalbereitzustellen. INFORMATIONENausderForschungdesBBSR–Nr.2/April2012 7 EracobuildNetworkEventinBerlin EffizienzhausPlusmitElektromobilität/EfficiencyHousePluswithElectromobility Das Modellvorhaben „Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität“, das im Rahmen der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ realisiert wird, stand am 20. und 21. Februar 2012 im MittelpunkteinerFachveranstaltungdesBauforschungsnetzwerkes Eracobuild. Teilnehmer aus zwölf Staaten waren der Einladung desNetzwerkpartnersBBSRnachBerlingefolgt. Das Bauforschungsprogramm „Zukunft Bau“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) war erstmals Gastgeber für ein internationales EventundgabdamitdenAnstoßfüreineneue Veranstaltungsreihe. Für die deutsche Delegation war das Treffen eine Gelegenheit, den europäischen VertreterndasEffizienzhausPlusalsBeispielfüreine erfolgreiche nationale Bauforschungsförderung zu präsentieren und für die Verbreitung dieser Idee zu werben. Projektbeteiligte aus BMVBS,BBRundBBSRerläutertendasModellvorhaben aus ihrer jeweiligen fachlichen Perspektive. Den Gästen bot sich damit ein umfassendes Bild von Konzeption, BaurealisierungsowieForschungsinhaltenund-zielen. EracobuildistalsERA-NeteinwichtigerBaustein innerhalb der europäischen Netzwerkinitiative. Das gemeinsame Ziel der dort vertretenen Mitglieder aus Forschungsförderinstitutionen der EU-Mitgliedstaaten und der assoziierten Staaten ist die Koordination von nationalen Forschungsprogrammen.DasEra-NetzwerkEracobuildwurde für den Austausch zu Themen der Bauforschung gegründet.Seit2008nimmtdasBB(S)Rdortfürdie Forschungsinitiative Zukunft Bau die Vertretung deutscherInteressenwahr. Die Agenda sah die Verknüpfung von fachlichenPräsentationenmitstrategischemAustausch und Kommunikationsmöglichkeiten rundumdasNetzwerkvor.Schwerpunktwar das Verfahren zur Projektinitiatiierung, Vergabe und Begleitung aus Sicht der Akteure. UnerlässlichwarnebenderTheorieaucheine FührungdurchdasGebäude.Danebenwurde den Gästen das breite Spektrum von Aufgabenbereichen im BBR und BBSR vermittelt. Anschauungsobjekt war unter anderem die Museumsinsel mit dem unter der Projektleitung des BBR realisierten Neuen Museum. Den spezifischen Eracobuild-Interessen wurde durch intensive Diskussionsphasen und GruppenarbeitRechnunggetragen. ThemendesVortragsprogrammswaren: • VorstellungvonEracobuild • Politischer Hintergrund des Modellvorhabens „Effizienzhaus Plus“ sowie Details zu InnovationenundForschung • Elektromobilität • Beispiele aktueller Forschungsaktivitäten aus Belgien, den Niederlanden und Großbritannien und zu ähnlich gelagerten ForschungsprojektenausFrankreich Im Anschluss bekamen die Teilnehmer die Möglichkeit zur Besichtigung des Effizienzhaus Plus in der Fasanenstraße, wo sie über weitere Details anschaulich informiert wurden. DerzweiteTagderVeranstaltungbegannmit zwei Vorträgen, welche die (energetische) PlanungdesneuenGebäudesdesUmweltbundesamtesinBerlinthematisierten.Abschließend fanden sich die Teilnehmer zu Arbeitsgruppenzusammen.Dortwurdensowohlneu gewonnene Eindrücke als auch die Eignung der Veranstaltung als möglicher Prototyp für zukünftigeEracobuild-Treffenbesprochen. Die Veranstaltung konnte nach Meinung vieler Teilnehmer Maßstäbe auch für kommende Treffen der Netzwerkmitglieder setzen. Eine Fortsetzung der Veranstaltungsreihe ist geplant. TeilnehmerdesEracobuildNetworkEvents Kontakt: MiriamHohfeld ReferatII3 ForschungimBauwesen, Gebäudemanagement Tel.:+4922899401-2732 E-Mail:miriam.hohfeld @bbr.bund.de SteffenKisseler FraunhoferIRB i.A.ReferatII3 Tel.:+4922899401-1641 Dr.MichaelBrüggemann FraunhoferIRB Tel.:+4922899401-1640 8 INFORMATIONENausderForschungdesBBSR–Nr.2/April2012 BauwirtschaftindenRegionen BBSR-AnalysenKOMPAKT03/2012 Bauen findet immer lokal statt. Die Baubranche hat daher eine besondere regional- und standortpolitischeBedeutung.Deshalbuntersucht das BBSR regelmäßig die Bautätigkeit in regionaler Perspektive. Die bisherige Konzentration der Analysen auf den Wohnungsbau wird durch die vorliegende Publikation erweitert:ErstmalswirddasgesamteBaugescheheninDeutschlandregionaldifferenziert dargestellt,umsodieBedeutungdesBausektors in den jeweiligen Regionen deutlich zu machen. AufBasisderDatendervolkswirtschaftlichen GesamtrechnungderLänderwirddiebauwirtschaftlicheEntwicklunganhandderIndikatoren Bauinvestitionen, Bruttowertschöpfung des Baugewerbes, Erwerbstätigkeit und Beschäftigung sowie Arbeitsproduktivität und Lohnstückkosten betrachtet. Die bisherige Unterscheidung in neue und alte Bundesländer ist zwar weiterhin wichtig, mittlerweile sind aber deutliche Disparitäten zwischen westlichenRegionenzubeobachten.DieBundesländerwurdenzusechsGroßregionenzusammengefasst,wobeidieStrukturierungdie BesonderheitenderintraregionalenVerflechtungendesBausektorsberücksichtigt. Kontakt: StefanRein ReferatII4 Bauwesen,Bauwirtschaft, GEAB Tel.:+49228401-1349 E-Mail: [email protected] DK AnteilderBruttowertschöpfung desBaugewebesanderBruttowertschöpfunginsgesamtin% Kiel Schwerin 13,72 Hamburg 8,07 Bremen 13,43 14,58 PL Nord-Ost Nord-West Berlin Hannover NL Potsdam 16,35 17,58 Magdeburg 18,99 11,63 Düsseldorf Nordrhein-Westfalen BE Erfurt 13,39 11,19 Wiesbaden LU Dresden Mitte-Ost CZ Mitte-WestMainz 34,75 26,31 Saarbrücken Stuttgart FR Süd München AT CH 100 km 1995 © BBSR Bonn 2011 2010 Datenbasis: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder Geometrische Grundlage: BKG, Länder, 31.12.2009 BayernundBaden-WürttembergsindSpitze DiezurRegionSüdzusammengefasstenBundesländer Bayern und Baden-Württemberg haben mittlerweile eine überragendeBedeutung im deutschen Baumarkt – sowohl hinsichtlichihresAnteilsandenBauinvestitionen als auch bezüglich der dort erwirtschafteten Bruttowertschöpfung. Die Bruttowertschöpfung im Baubereich pro Erwerbstätigen im Baugewerbe liegt mit nahezu 49 000 Euro in der Südregion deutlich über dem Bundesdurchschnitt.DieöstlichenLänderhabenmit rund34 000 EuroproErwerbstätigenimBaugewerbeweiterhindeutlichenNachholbedarf. ÄhnlichwiebeidenanderenIndikatorenverläuftdieEntwicklungindenneuenBundesländernsehrvieldynamischeralsimWesten. Der Süden dominiert auch hinsichtlich der Beschäftigung im Baugewerbe. Bayern und Baden-Württemberg machen mit rund 650 000 Erwerbstätigen in mehr als 100 000 Betriebenetwa30%desBundesanteilsaus. In den östlichen Ländern hat das Baugewerbe aber weiterhin überdurchschnittliche Bedeutung für die Beschäftigung. Dabei hat insbesondereindenneuenLändernderAnteil von Arbeitnehmern an den Erwerbstätigen deutlichabgenommen,währendsichdieZahl der Selbstständigen erhöht hat. Vor allem im Ausbaugewerbe spiegelt sich in dieser Entwicklung der verstärkte Trend zu Klein- und Kleinstbetriebenwider. Während in der ersten Hälfte des letzten JahrzehntsdieArbeitsproduktivitätvorallem durch Anpassung des Arbeitsvolumens gestiegen ist, war ab 2006 infolge der WiederbelebungderBauinvestitioneneinedeutliche Erhöhung der Bruttowertschöpfung möglich. Nach den Boomjahren war die Anpassung in den östlichen Regionen am stärksten; der Rückgang von Bruttowertschöpfung und Arbeitsvolumenwarsomitauchdortamhöchsten.IndenneuenLändernkonntedieerreichteProduktivitätssteigerungabernichtmitder Entwicklung der Lohnkosten mithalten. Das ArbeitnehmerentgeltjeArbeitsstundeistdort deutlichstärkergestiegenalsimWesten.Insgesamt waren maßgeblich die alten BundesländerfürdieReduzierungderLohnstückkostenimBaugewerbeverantwortlich,dadortdie BruttowertschöpfungunddieArbeitsproduktivitätdeutlichgesteigertwerdenkonnten. INFORMATIONENausderForschungdesBBSR–Nr.2/April2012 9 Geodaten sind aus der Arbeit von Wissenschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Politik nicht mehr wegzudenken. Die wesentlichen Zukunfts- und Nachhaltigkeitsfragen unserer Gesellschaftkönnennurmithochwertigenund zugänglichen Geodaten beantwortet werden. AufdenerstenBlickgibtesimmermehrGeodaten – sowohl öffentlicher als auch privater Stellen.AbersinddieseDatenauchbedarfsgerechtverfügbar?WieistesumderenQualität bestellt? Welche rechtlichen und finanziellen Einschränkungenbestehen? Diese Aspekte sind zwar bereits im Zuge der Umsetzung der EU-Richtlinie INSPIRE zum Aufbau einer europäischen GeodateninfrastrukturundderInitiativeGeodateninfrastrukturDeutschland(GDI-DE)aufgegriffenundmit konkreten, teils gesetzlich verankerten Maßnahmenangegangenworden.AberreichendieseMaßnahmenfüreineoptimaleNutzungvon raumbezogenen Daten in Wissenschaft, WirtschaftundzivilgesellschaftlicherÖffentlichkeit aus? Welche Wünsche und Forderungen hinsichtlichderBehebungvonHindernissenoder DefizitenergebensichandiePolitikbzw.den Gesetzgeber? ZurBeantwortungdieserundweitererFragen setztederRatfürSozial-undWirtschaftsdaten (RatSWD)aufEmpfehlungdesWissenschaftsratesEnde2010dieArbeitsgruppe(AG)„GeoreferenzierungvonDaten“ein. Um dem Querschnittsthema gerecht zu werden,wurdenFachleuteausunterschiedlichen Bereichen in die AG berufen, unter anderem eine Vertreterin des Bundesinstituts für Bau-,Stadt-undRaumforschung(BBSR).Die AGsollte • den aktuellen Stand und die Probleme bei der Nutzung von Geodaten in Deutschland feststellen; • denBedarfundEntwicklungsmöglichkeiten ausmöglichstunterschiedlichenPerspektivenerheben. AusderAnalysewurdenEmpfehlungenanPolitikundGesetzgeberhinsichtlichderzukünftigen Nutzung von georeferenzierten Daten abgeleitet.DieAGhatihreArbeitsergebnisse imDezember2011ineinemEndberichtniedergelegt. Dieser ist auf der Internetseite unter http://www.ratswd.de/Geodaten/index.php abrufbar. Heft 1/2012 der „BBSR-Berichte KOMPAKT“ präsentiert die zentralen Ergebnisse und EmpfehlungenderAG,diedasBBSRalsHandlungsrichtlinien für die Entwicklung zukünftiger politischer Regelungen ausdrücklich unterstützt. BBSR-Berichte KOMPAKT 01/2012 Betrifft:GeoreferenzierungvonDaten BBSR-BerichteKOMPAKT01/2012 Betrifft: Forschungsdaten verschiedenster Herkunft müssen durch eine möglichst einheitliche Standardsetzung und Qualitätssicherung sowie eine geregelte Datenweitergabe transdisziplinär verfügbar und verwertbar sein. Dies gilt auch für raumbezogene Daten aller Art, die auf den unterschiedlichsten Raumebenen für verschiedenste Forschungszwecke zur Verfügung stehen müssen. An der dafür notwendigen Verbesserung der Forschungsdateninfra struktur in Deutschland arbeiten seit 2004 der von der Bundesregierung ein gerichtete Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) und auch die von ihm Ende 2010 eingesetzte Arbeitsgemeinschaft (AG) „Georeferenzierung von Daten“. Dieser transdisziplinäre Expertenkreis hat jetzt Empfehlungen vor gelegt, wie raumbezogene Daten zukünftig besser für die Forschung nutzbar gemacht werden sollten. Das BBSR hat daran mitgewirkt und stellt sie hier in Auszügen vor. Zugleich berichtet diese Broschüre über den Stand der Geore ferenzierung im BBSR, über die rechtlichen Rahmenbedingungen der Nutzung und Weitergabe seiner Datenbestände und über dringende Handlungsbedarfe bei der Georeferenzierung von Daten aus BBSR-Sicht. Georeferenzierung von Daten n Der RatSWD und die AG Georeferenzierung von Daten n Georeferenzierung im BBSR n Urheberrechtliche Rahmenbedingungen für die Datennutzung Geodatenleichtverfügbarmachen ZentraleForderungenderAGzielenaufeinen leichteren, kostengünstigen Zugang zu möglichst einheitlichen Nutzungsbedingungen. Dazu zählt auch der Überblick über das verfügbareGeodatenangebotanzentralerStelle, z.B. auf dem Geoportal-DE. Insofern unterstütztdieAGdiebisherergriffenenMaßnahmen zum Aufbau der GDI-DE. Sie betont die NotwendigkeitderAnbindungdesAngebotes der amtlichen Statistik an die GDI-DE. Darüber hinaus wird eine Harmonisierung der datenschutzrechtlichenRegelungenüberden ZugangzuGeodatengefordert. n Datenschutzrechtliche Rahmenbedingungen n Probleme mit Geodatenbeständen n Ergebnisse und Empfehlungen der AG Georeferenzierung DieVeröffentlichungist kostenfreiundkannbezogen werdenbei: [email protected] Darüberhinausstehteine pdf-Versionunter www.bbsr.bund.deinder Rubrik„Veröffentlichungen“zurVerfügung. WeiterhinbeklagtdieAGdasFehlenvonflexibelauswertbaren,kleinräumigenDatenaus deramtlichenStatistik.HierkönntenGeofachdatenineinerRasterstruktureineLösungsein, diekleinräumigeAnalysenwesentlichverbessern. Da Rasterdaten von Gebietsstandsänderungen unberührt bleiben, bieten sie auch fürdieVergleichbarkeitüberlangeZeiträume hinwegeineguteGrundlage. Wie der ständig neu entstehende Bedarf an raumbezogenen Daten aussehen wird und wie deren Nutzung durch Wissenschaft, Wirtschaft und zivilgesellschaftliche Öffentlichkeit verbessert werden kann, das muss immer wieder neu betrachtet werden. Zur UmsetzungderVorschlägederAGsinddaher u.a.eineEinbindungderWissenschaftindie StrukturenderGDI-DEüberdenRatSWDund ein jährliches interdisziplinäres GeodatenForum unter dem Dach des RatSWD vorgesehen. Das Heft informiert darüber hinaus über den Stand der Nutzung von georeferenzierten Daten im BBSR. Das umfasst auch eine Beschreibung der rechtlichen Regelungen, welchedieNutzungderDatenbeständedesBBSR bedingen. Kontakt: Dr.GabrieleSturm MarkusBurgdorf ReferatI6 Raum-und Stadtbeobachtung Tel.:+49228401-1360 -2228 E-Mail: gabriele.sturm @bbr.bund.de markus.burgdorf @bbr.bund.de 10 INFORMATIONENausderForschungdesBBSR–Nr.2/April2012 IntegrierteStadtquartiersentwicklungamWasser Werkstatt:Praxis,Heft77 DieVeröffentlichungist kostenfreiundkannunterdem Stichwort:Werkstatt:Praxis, Heft77bezogenwerdenbei: [email protected] Kontakt: Bernd Breuer ReferatI2 Stadtentwicklung Tel.:+4922899401-2268 Fax:+4922899401-2356 E-Mail: [email protected] StadtquartiereamWasserhabeninderbundesweitenStädtebaupraxiseinenhohenStellenwert. Das hat eine Befragung der Städte mitüber20000Einwohnernbestätigt.DieBefragungfandimRahmendesForschungsprojektes„IntegrierteStadtquartiersentwicklung amWasser“statt.DieErgebnissedieserStudiesindnuninderReihe„Werkstatt:Praxis“ erschienen. Lange Zeit haben stadttechnische Erwägungen den Umgang mit urbanen Wasserlagen geprägt. Mittlerweile rücken jedoch städtebaulicheundökologischeQualitäten,nichtzuletzt auch raum- und erlebnispsychologische DimensionenvonStadtgewässern,stärkerins Bewusstsein. Stadtquartiere am Wasser erfahren in Stadtplanung und Städtebaupraxis eineNeubewertung.Dieszeigtsichbereitsin zahlreichenProjektenderStädteundGemeinden. Die Praxiserfahrungen verdeutlichen aber auch, dass sich die städtebauliche Entwicklung von Standorten am Wasser in vielschichtigenSpannungsfeldernvollzieht. Wasserlagen gewinnen an Attraktivität für Freizeit, Wohnen und Arbeiten. Dem stehen diverse ökologische, wasserwirtschaftliche und verkehrliche Ansprüche gegenüber. Zum einenistWasseralsnatürlicheLebensgrundlagezusichern.Dementsprechendgiltes,die Qualität der Gewässer zu bewahren bzw. zu verbessern.ZumanderensindMenschenund SachenvorRisikenwieHochwasserzuschützen.Weiterhingibteswasserwirtschaftliche Nutzungen,beispielsweisezurEnergiegewinnung oder Anlagenkühlung. Etliche GewässerdienenalsTransportwegeundkönnenzu einer ressourcen- und umweltschonenden Verkehrsbewältigung beitragen. Das bringt wiederum spezifische Anforderungen an WasserwegeundHafenortemitsich.SchließlichsindGewässerauchLandschaftselemente sowie Lebensräume von Flora und Fauna, dieesebenfallszuschützengilt. DiesekomplexenZusammenhängewarenGegenstanddesRessortforschungsprojekts„IntegrierteStadtquartiersentwicklungamWasser“. Damit sollte zum einen der Stellenwert von Stadtentwicklungen am Wasser geklärt werden. Zum anderen wurde der Stand der städtebaulichen Planung und Praxis zahlreicherFallbeispieleausdemBundesgebietaufbereitet.EineArbeitsgemeinschaftausMachleidt + Partner – Büro für Städtebau, Becker Giseke Mohren Richard – bgmr LandschaftsarchitektenundIfsInstitutfürStadtforschung undStrukturpolitikhatdasForschungsprojekt durchgeführt. Handlungsempfehlungenfürdie Städtebau-Praxis Der Bericht aus dem Forschungsprojekt unterstreicht nicht nur die große Bedeutung vonStadtwasserprojekten.Zugleichwirddas Spektrum der Herausforderungen im ZusammenhangmitderstädtebaulichenEntwicklung amWasserdeutlich.GefragtsindübergreifendeHerangehensweisenundintegrierteAnsätzederStadtquartiersentwicklungamWasser. Der Bericht präsentiert im ersten Teil zwölf Handlungsempfehlungen für die städtebaulichePlanung,PolitikundPraxis.DieseEmpfehlungen sind im Wesentlichen aus den Erkenntnissen städtebaulicher Fallstudien abgeleitet.DieErgebnissesindalsopraxisnah und anwendungsorientiert. Zugleich bieten dieEmpfehlungenübergreifendeOrientierungen für die Stadtentwicklung am Wasser. Im zweitenTeilsind15Praxisbeispieledokumentiert,welchediegroßeBandbreiteanAufgaben und Lösungsansätzen einer integrierten Stadtquartiersentwicklung am Wasser illustrieren.DerBerichtgibtsomitAnregungenfür die städtebauliche Praxis und trägt zugleich zurFachdiskussionübereinbedeutendesAufgabenfeldderStadtentwicklungbei. Foto:Machleidt+Partner Foto:BerndBreuer,BBSR StadtübersWasser… StadtansWasser… INFORMATIONENausderForschungdesBBSR–Nr.2/April2012 11 SicherungtragfähigerStrukturenfürdieQuartiersentwicklung imProgrammSozialeStadt Forschungen,Heft153 Das Städtebauförderungsprogramm Soziale StadthatindenletztenzwölfJahrenetwa600 benachteiligte Stadtteile in 375 Städten und GemeindenunterstütztunderfolgreichzuderenStabilisierungbeigetragen.DieFörderung ist nach Artikel 104b Grundgesetz auf eine begrenzteDauerangelegt,umstädtebauliche Defizite abzubauen, notwendige Einrichtungen sozialer Infrastruktur zu schaffen sowie Akteursnetzwerke und Bürgerengagement zustärken.WiediesetragfähigenStrukturen in den Quartieren nach Ende der Förderung erhaltenundverstetigtwerdenkönnen,zeigt Heft153derReihe„Forschungen“. DerProgrammausstiegistfürvielekommunaleEntscheidungsträgerundQuartiersakteure noch nicht erprobt. Bisher sind erst wenige GebieteoffiziellausderFörderungentlassen worden. Die Programmgebiete haben unterschiedliche Ausgangs- und Entwicklungsbedingungen und verfolgen individuelle Ziele. WielassensicherfolgreicheStrukturenerhalten?WielässtsichderVerstetigungsprozess gestalten? Und welche Rahmenbedingungen sind dafür nötig? Diese Fragen wurden anhand von fünf Fallstudien und ausgewählten Erfahrungen aus dem europäischen Ausland untersucht. OrientierungshilfenfürdieSicherung vontragfähigenStrukturen Die Auswertung der Fallstudien zeigt, dass die Diskussion um die Etablierung von tragfähigen Strukturen in der Quartiersentwicklung frühzeitig angestoßen und langfristig angelegtseinsollte.DabeisinddieZieleund MaßnahmenderSozialenStadtstärkerindie gesamtstädtischen Planungen zu integrieren bzw.mitdiesenabzustimmen. DerProzesszurVerstetigunglässtsichgrundsätzlichindiefolgendenAnsätzeunterteilen, die in der Praxis durchaus miteinander verknüpftwerden: • Weiterentwicklung der Integrierten Entwicklungskonzepte • Übergangsbilanzierungen und Nachsorgekonzepte • InformelleÜbergangsregelungen • Politischer Wille und Verantwortungsübernahme • NutzungverschiedenerFördermöglichkeiten BeiderVerstetigungspielenauchAnkerpunkte der Quartiersentwicklung eine herausragende Rolle: • Bürgerhäuser und Stadtteilzentren sind wichtige Kristallisationspunkte quartiersbezogener Aktivitäten. Diese Einrichtungen sindmittel-undlangfristigzusichern. • Die lokale Selbstorganisation von unterschiedlichenAkteureninGremienbietetein großes Potenzial für die Sicherung dauerhaftergebietsbezogenerStrukturen. DieVeröffentlichungist kostenfreiundkannunterdem Stichwort:Forschungen, Heft153angefordertwerdenbei: [email protected] • Neue Strukturen in der Verwaltung, die eine sozialraumorientierte und integrierte Stadtteilentwicklung unterstützen, wie gesamtstädtische Lenkungsgruppen, verwaltungsinterne Gebietsteams oder Ämter für Sozialraummanagement, helfen bei der praktischenUmsetzung. Auftragnehmer: HafenCity UniversitätHamburg(HCU) Prof.Dr.-Ing.ThomasKrüger E-Mail:thomas.krueger @hcu-hamburg.de HochschulefürAngewandte WissenschaftenHamburg(HAW) Prof.Dr.phil.SimonGüntner E-Mail:Simon.Guentner @haw-hamburg.de stegStadterneuerungs-und Stadtentwicklungsgesellschaft HamburgmbH Dipl.-Psych.NadiaFritsche E-Mail:nadia.fritsche @steg-hamburg.de • DasEngagementprivaterEigentümer,(kommunaler)Wohnungsunternehmensowievon Gewerbetreibenden für die Quartiersentwicklungsolltegestärktwerden.Bestehende oder neue Fördermittel außerhalb der Städtebauförderungsolltengenutztwerden. Einige dieser Aspekte werden durch die Weiterentwicklung des Programms „Soziale Stadt–InvestitionenimQuartier“seit2012in denVordergrundgerückt.Dazuzähltauchdie Notwendigkeit, stadtteilbezogene Strategien ausgesamtstädtischenKonzeptenabzuleiten sowie die Verstetigung mit Beginn einer FörderungbereitsindenBlickzunehmen. ZentraleElementefürVerstetigung Kontakt: MartinaKocks ReferatI4 RegionaleStrukturpolitikund Städtebauförderung Tel.:+4922899401-2321 E-Mail: [email protected] 12 INFORMATIONENausderForschungdesBBSR–Nr.2/April2012 Herausgeber,HerstellungundSelbstverlag SelbstverlagdesBBSR,Postfach210150,53156Bonn BundesinstitutfürBau-,Stadt- undRaumforschung imBundesamtfürBauwesen undRaumordnung G7718F Verantwortlich HaraldHerrmann,Hans-PeterGatzweiler,RobertKaltenbrunner Redaktion ChristianSchlag Druck BundesamtfürBauwesenundRaumordnung,Bonn DieINFORMATIONEN aus der Forschung des BBSR erscheineninunregelmäßigerFolgesechsmalimJahr. Interessentenerhaltensiekostenlos. FreizumNachdruck.Belegexemplareerbeten. Zitierweise: InformationenausderForschungdesBBSR2/2012–April ISSN1868–0089 NeuesausderForschung–www.bbsr.bund.de ImFolgendeneineAuswahlderInternetbeiträge,dieseitderletztenBBSR-Infoveröffentlicht wurden: Forschungsprogramme/AllgemeineRessortforschung/Wohnungswesen • AuswirkungenvonBaselIIIaufdieImmobilienfinanzierunginDeutschland Forschungsprogramm/ExWoSt/Forschungsfelder • KooperationimQuartiermitprivatenEigentümern Forschungsprogramm/MORO/Forschungsfelder • Stadt-Land-Partnerschaften:großräumig–innovativ–vielfältig Forschungsprogramm/ZukunftBau/Auftragsforschung • BewertungssystemNachhaltigesBauen–IntegrationvonNachhaltigkeitsanforderungen inWettbewerbsverfahren Raumbeobachtung.de • WachsendeundschrumpfendeStädteundGemeinden • Mieten2011verbreitetgestiegen–Neubauziehtan • DemographieundInfrastrukturversorgung • KommunaleKassenkredite–vonderAusnahmezurRegel • ErneuerbareEnergienimRaum • ArbeitslosigkeitistzurückinEuropa Veranstaltungen 14.Mai: Kontakt: Dr.KarinVeith ReferatSWD StabWissenschaftliche Dienste Tel.:+4922899401-1660 E-Mail: karin.veith @bbr.bund.de NachhaltiggeplanteAußenanlagen,Berlin 31.Mai/1.Juni: Landschaften,Parks,Gärten–PerspektivenzurWeiterentwicklungder urbanenKulturlandschaft(Welterbeveranstaltung),BadMuskau 6.Juni: ZehnJahreStadtumbauOst:StadtentwicklungimWandel,Berlin 19.Juni: GespalteneStadtgesellschaften,Siegburg 30./31.August:20.BundeskongressStädtebaulicherDenkmalschutz,Göttingen DermonatlicheNewsletterBBSR-Forschung-OnlineinformiertüberneueInternetbeiträge,Veranstaltungen,VeröffentlichungensowieStellenundAusschreibungen.AbonnierenSieihnunter www.bbsr.bund.de/Aktuell.