Viel geliebtes Flugblatt

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Viel geliebtes Flugblatt
P.b.b., Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf, 02Z031823
Juni 2010 Viel geliebtes
Flugblatt
30 Jahre Bipa | Nachlese CASH Logistik Gespräche | SIAL d’Or
NEU
ab KW 23
Fantasia gibt es in vielen
köstlichen Sorten.
Eine fantastische Erfolgsformel:
+ Überzeugendes Konzept
+ klarer Sieger im Geschmackstest
+ modernes, exklusives Design
+ tolles Produkt: gesüßtes Naturjoghurt
mit Früchten bzw. Schoko
+ volle Werbeunterstützung
zum Launch
= fantastische
Umsätze!
Impressum
Medium:
Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H.
2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45
Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: DW -400
Internet: www.manstein.at
Gründer:
Hans-Jörgen Manstein
Geschäftsführerin:
Mag. Dagmar Lang, MBA
Aufsichtsrat:
Hans-Jörgen Manstein (Vorsitz),
Klaus Kottmeier, Peter Ruß und Peter Kley
An der Manstein
Zeitschriftenverlagsges.m.b.H. sind beteiligt:
Deutscher Fachverlag GmbH, Frankfurt/Main, 100 %
Herausgeberin:
Mag. Dagmar Lang, MBA
Chefredakteurin:
Silvia Meißl
Stv. Chefredakteur:
Willy Zwerger
Chef vom Dienst:
Mag. Stefan Pirker
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Mag. Catharina Köppl ([email protected])
Silvia Meißl ([email protected])
Mag. Stefan Pirker ([email protected])
DI Christian Pleschberger ([email protected])
Mag. Michaela Schellner ([email protected])
Willy Zwerger ([email protected])
Anzeigen:
Karin Hasenhütl / Anzeigenleitung
([email protected])
Mag. Eva Salvarani / Anzeigenberatung
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Sekretariat:
Brigitte Rohrer ([email protected])
Conny Krcmar ([email protected])
Lektorat:
Martina Bauer
Vertrieb:
Gertrude Mayer ([email protected])
Grafisches Konzept & Layout:
Christian Huttar
Cover/Artwork:
Fotolia.com, Johannes Brunnbauer, Christian Huttar
Elektronische Produktion:
DTP-Abteilung Manstein-Verlag,
Georg Vorstandlechner
Druck:
Holzhausen Druck GmbH,
Holzhausenplatz 1, 1140 Wien,
Tel.: +43/1/527 00-100
Erscheinungsweise:
elfmal im Jahr mit einer Doppelnummer Juli/August
Jahresabonnement:
€ 30,- exkl. MwSt.
Einzelpreis:
€ 3,- exkl. MwSt.
Auslandsabonnement:
€ 50,- exkl. MwSt.
Auflage: 27.000
Abo-Hotline: +43/1/866 48-930
E-Mail: [email protected]
Homepage:
www.cash.at
Lust auf Einkaufslust?
Also es ist so: Ich stehe vor einem leeren Regal. Na gut, es ist nicht ganz leer, aber
dem ECR-Gedanken folgend, gibt es viel zu viel out of stock. Auf der Suche nach
meiner Marke bleibe ich leider erfolglos. Aber weil sich ja ohnedies vieles zumindest
ein bisschen ähnlich ist, finde ich schließlich einen Ersatz. Allerdings muss ich da
schon genau schauen, denn meine neue Wahl versteckt sich zwischen me-too-Artikeln
und ist außerdem von billigen Kopien umzingelt. Und dann denk ich mir: Was denken
sich eigentlich die Einkäufer dabei, was sie da alles ins Regal hineinstopfen?
Sie wissen, Ausnahmen bestätigen die Regel - und wenn Sie eine sind, sorry, dann
lesen Sie ganz einfach nicht weiter.
Ich hinterfrage hier jetzt wirklich einmal die Einkaufsstruktur und das
Know-how der Einkäufer. Und da passt es mir natürlich schon sehr gut,
dass mir Händler (!) und Hersteller schildern, dass es leider noch immer
Einkäufer gibt, deren erste Frage an den Verkäufer, den ersterer schon
zwecks Zermürbungstaktik einmal eine halbe Stunde auf den vereinbarten Termin hat warten lassen, jene nach der Kondition ist. Wenn die
nicht passt, dann wird der weitere Gesprächsverlauf äußerst mühsam.
Wenn der Lieferant auch Eigenmarken herstellt, ist es ja fast ein Silberstreif am Horizont, wenn es heißt: „Na, dann stellen Sie mir die Marke
auf eine Eigenmarke um.“ Aber worum geht es bei dieser? Darum: Sie
soll fast so ausschauen wie eine Marke und billiger sein als die von Hofer. Oje - das
geht nicht? Kein Problem, dann macht es halt ein anderer. Die Zeit für den Verkäufer
ist inzwischen abgelaufen. Diskussionen über die Rezeptur, die Qualität seines Produktes muss er dann mit den Hofer-Einkäufern führen - die machen das ohnedies
professionell, verlangen dann zehn Gramm mehr Weizenmehl im Weckerl und wissen,
dass das mit den wenigen Artikeln, die sie führen, die einzige Chance ist, das beste
Preis-Leistungsverhältnis zu bieten.
Der Einkäufer des Vollsortimenters hat natürlich schon ein Problem: Er muss sich mit viel
mehr Artikeln beschäftigen als sein Diskonter-Kollege, das führt zu einem deutlich höheren Aufwand. Aber wen interessiert das interne Zeitmanagement? Schwierige Personaleinsatzpläne im Vertrieb interessieren ja auch keinen und es muss trotzdem funktionieren. Vielleicht sollte eine interne Experten-Vorfeldorganisation das Leben der
Einkäufer erleichtern, damit diese wieder mehr Lust auf ihre Einkaufslust bekommen,
meint Ihre
Silvia Meißl
Firmenbuchgericht:
Landesgericht Wr. Neustadt, FN 62661 z
Tel.: 00 43 / 22 35 / 44 170-0 • E-Mail: [email protected]
Juni 2010 CASH
3
i
Handel
Balkentext
Inhalt
Juni 2010
Handel
12 Zielpunkt
Nach dem Verkauf an BluO steht das Handelsunternehmen vor
einer unklaren Zukunft.
14 Eurogast Österreich
Ab 2011 verstärkt Kiennast die Eurogast-Gruppe, die dann der
größte Gastrogroßhändler Österreichs ist.
15 MMM-Tagung
Die Tagung präsentierte moderne Strategien und Konzepte.
16 Hubert Sauer, Dietmar Gruber, Bipa
Die beiden Bipa-Geschäftsführer im Interview
20 Ladenzeilen
Die Ekazent Immobilien Management GmbH freut sich über die
Vollvermietung der von ihr betriebenen Ladenzeilen.
23 Interspar Klosterneuburg
Der erste Interspar der neuen Kompaktklasse hat eröffnet.
24 Ladenbau Billa
Frisch renoviert beeindruckt der Billa-Standort in der Wiener
Singerstraße mit einer Reihe an Ladenbau-Innovationen.
28 proM²/CASH
Das Praxisseminar „Wie tickt der Einkauf?“ bereitet gezielt auf
das Konflikt- und Chancenpotenzial im Handelskontakt vor.
Cover
34 Viel geliebtes Flugblatt
Während in Österreich die Nummer-1-Infoquelle Flugblatt eine schon längst etablierte ist und in Ungarn sowie Tschechien ihre Beliebtheit nach wie vor steigt, hat
sie in Rumänien noch jede Menge Potenzial.
60 Antje Schubert, Emile van Oorschot, Milupa
30 Lehrlingsstammtisch Ikea
Die beiden Milupa-Experten sprechen im CASH-Interview über
die Notwendigkeit von Innovationen.
Vom Mitarbeiter zum Lehrling: Roman Gregors Weg bei Ikea.
33 Nielsen Spaceman-Tag
64 Rasieren & Enthaaren
Welche Benefits durchdachtes Category Management bringt,
beleuchteten Experten beim Nielsen Spaceman Tag 2010.
Premiumprodukte lassen die Kassen klingeln.
70 CASH Logistik Gespräche-Nachlese
Industrie
Nachhaltigkeit braucht vor allem eines: Logistik.
76 Sial d’Or
42 Ronald Kers, Nestlé Österreich
CASH nahm an diesem Wettbewerb der innovativsten Lebensmittel aus 30 Ländern exklusiv für Österreich teil.
Er will Nestlé in allen Disziplinen an der Spitze sehen.
46 Markenartikelverband
79 Infood
Zum 14. Mal schickte er die Marken-Kampagne ins Rennen.
Ein neuer Regaltyp bringt mehr Transparenz im LEH.
48 Obst & Gemüse
Die O+G-Vermarkter machen Lust auf Gesundes.
Expressfinder
50 Laktosefreie Milch
Die Range laktosefreier Milchprodukte wächst beständig.
3 Kommentar/Impressum
52 Peter Hamedinger, AMA Marketing
6 Aktuell
Im CASH-Interview spricht Hamedinger u.a. über die Bedeutung von gut ausgebildeten Fachkräften hinter der Käsetheke.
12 Handel
37 Industrie-News
54 Pasta, Pesto & Sugo
62 CASH-Gewinnspiel
Teigwaren präsentierten sich 2009 rückläufig, Pastasaucen
verzeichneten hingegen ein schönes Plus.
80 CASH-Hit des Monats
58 Alles rund ums Baby
Der Babykost und Babypflege-Markt entwickelt sich stabil.
Das nächste CASH erscheint am 22. Juli 2010.
4
Juni 2010 CASH
81 Trends
70
CASH Logistik
Gespräche-Nachlese
Credit: Fotolia.com, Johannes Brunnbauer,
[email protected]
Offen für mehr Leben.
Der neue Opel Meriva.
Der neue Opel Meriva eröffnet Ihnen eine ganze Welt voll neuer Möglichkeiten. Das neue FlexDoors®Türkonzept macht das Ein- und Aussteigen bequemer als jemals zuvor, die optionalen Ergonomiesitze
passen sich exakt an die Wirbelsäule an und mit dem FlexSpace®-Sitzkonzept verwandeln Sie Ihren
5-Sitzer in einen 4-Sitzer oder sogar in ein Stauraumwunder. Die FlexRail®-Mittelkonsole lässt Armlehne
und Getränkehalter in die gewünschte Position gleiten und mit dem FlexFix®-Fahrradträgersystem
nehmen Sie ganz fix die Räder mit. Öffnen Sie sich den Möglichkeiten. Mehr bei Ihrem Opel Partner.
FlexDoors®-Türkonzept
FlexFix®-Fahrradträgersystem
FlexSpace®-Sitzkonzept
FlexRail®-Mittelkonsole
www.opel-meriva.at
Verbrauch gesamt in l/100 km: 4,7 – 6,7; CO2 -Emission in g/km: 119 – 168.
Abbildung zeigt Sonderausstattung.
Aktuell
- Merkur
Ab sofort trägt Schweinefleisch bei Merkur
neben der BauernhofGarantie auch das AMAGütesiegel. Im Herbst
starten die Gespräche
über die Verwendung des
AMA-Gütesiegels
auch
bei Rindfleisch.
- Obi
1995 wurde die zum
Kärntner J.M. Offner
Handelsunternehmen gehörige imo-Markt GmbH
erster Franchisenehmer
von Obi in Österreich.
Nun einigte man sich,
vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständigen Behörden, mit
der Obi-Geschäftsführung über den Verkauf
von neun Baumärkten in
Kärnten und der Steiermark an die Obi AG.
- Otto Group
Ab 1. Jänner 2011 wird
die Otto Group neben
ihren bestehenden Versandhandelsmarken Otto
und Universal auch mit
der Marke Quelle wieder
am
österreichischen
Markt vertreten sein.
- Rewe Group
Die Aufsichtsräte der
Rewe Group haben Ende
Juni den Vertrag des
Vorstandsvorsitzenden
Alain Caparros (53) um
fünf Jahre bis Ende 2016
verlängert.
Caparros
gehört dem Vorstand der
Rewe Group seit April
2005 an, seit Dezember
2006 als Vorstandsvorsitzender.
6
Juni 2010 CASH
Rewe International AG
Rewe startet Label für nachhaltige
Lebensmittel
Gemeinsam mit Global 2000 und
Caritas hat die Rewe ein Verfahren
zur Kennzeichnung jener Produkte
erarbeitet, die die Umwelt und Gesellschaft während ihrer Herstellung, Verarbeitung und Verwendung
weniger belasten als vergleichbare
Artikel. Diese nachhaltigen Produkte werden ab sofort mit dem Label
„Pro Planet“ gekennzeichnet sein.
Ziel dieses Projekts ist es, den nachhaltigen Konsum im Massenmarkt Rewe, Global 2000, Caritas sowie die ersten Vertragszu fördern. „Zudem ist es unsere bauern haben an der Realisation dieses Projekts
Aufgabe, dem Konsumenten Orien- mitgewirkt.
tierung zu geben. Dabei unterstützt
uns das Label Pro Planet“, erklärt Rewe-Vorstandsvorsitzender Frank Hensel.
Das erste Produkt, das mit dem neuen Label gekennzeichnet ist, sind österreichische Erdbeeren, die seit 8. Juni bei Billa, Merkur, Penny und Adeg erhältlich sind. Sie haben den
aufwendigen Prüfprozess erfolgreich durchlaufen und sind außerdem besonders ressourcenschonend verpackt.
Red Zac
Elektrohändler mit Umsatzwachstum
Von der Wirtschaftskrise unbeeindruckt konnten die 220 unter dem
Markennamen Red Zac zusammengefassten Standorte österreichischer Elektrohändler ein Handelsumsatzwachstum von 6,6 Prozent
erzielen und in fast allen Produktbereichen deutlich stärker als der
von GfK erhobene Gesamtmarkt
wachsen.
Vor allem der Bereich Weißware
(Waschmaschinen, Trockner, Geschirrspüler, Kühlschränke etc.)
zeigt mit einem Plus von 17 Prozent eine sehr erfreuliche Entwicklung, wie Red Zac-Geschäftsführer Alexander Klaus (Foto) unterstreicht: „Für uns ist das ein besonderes Ergebnis, weil
wir deutlich über dem Markt liegen, der aber mit 6,9 Prozent ebenfalls deutlich gewachsen
ist.“ Aber auch die Kategorie Kleingeräte (Mixer, Bügeleisen, Haartrockner, Kaffeemaschinen
etc.) performt mit einem Plus von 20 Prozent hervorragend (Gesamtmarkt: +5,7 %).
Ein wertmäßiges Minus (- 3,4 %; Gesamtmarkt: - 5 %) ist lediglich im Bereich Unterhaltungselektronik zu verzeichnen, wobei Klaus hier für 2010 aufgrund der Fußball-WM in
Südafrika mit einem weitaus positiveren Ergebnis rechnet. Überhaupt zeigt sich im ersten
Quartal 2010 bereits ein positiver Trend, denn der Bereich der Unterhaltungselektronik
verzeichnet ein Plus von 40 Prozent und auch die Kategorien Weißware (+17 %), Kleingeräte (+ 34 %), IT (+54,5 %) und Telekom (+ 12 %) liegen über dem Branchenschnitt.
Fotos: Rewe International, Red Zac
- Newsticker -
Aktuell
ibet 2010
Konsumenten wollen Lebensmittel-Romantik
trends. „Wo die Wissenschaft darüber entscheidet, was wir essen sollen, wird der Gegentrend Romantik stärker“, sagte
Trendforscher David Bosshart vom Gottlieb Duttweiler Institute. „Bewusste Ernährung und der Wunsch nach
Gesundheit und Wohlbefinden werden das Konsumentenverhalten zunehmend bestimmen,“ erklärte
Klaus Zimmermann, Leiter der Entwicklungszentren von Nestlé.
Mit einer weiterhin dynamischen Entwicklung der
Bio-Branche rechnete Martina Hörmer, Geschäftsführerin von Ja! Natürlich, in ihrem Vortrag. Wie
sich die österreichischen Heumilch-Bauern und
-Verarbeiter positionieren, zeigte Andreas Geisler
von der ARGE Heumilch auf. Über den Wert von
Gütesiegeln informierte Martin Greßl von der
AMA, Wendelin Juen (Agrarmarketing Tirol) stellte die Aktion „Bewusst Tirol“ vor. Die Bedeutung
von Marken skizzierte Berater Markus Webhofer:
„Erfolgreiche Marken nehmen zum Beispiel Opposition zum Bestehenden ein.“ In Talkrunden wurde über Konsumentenvertrauen und das Zusammenspiel von Lebensmitteln und Tourismus
V.l.: Ulrich Müller (wiko), David Bosshart (Gottlieb Duttweiler Institute), Martina diskutiert.
Die ibet 2010 fand in Kooperation mit CASH statt.
Hörmer (Rewe International) und Klaus Zimmermann (Nestlé)
Rund 130 Vertreter der Lebensmittelbranche informierten sich
beim Impulsforum ibet 2010 der wiko wirtschaftskommunikation Anfang Juni in Innsbruck über die neuesten Zukunfts-
dm drogerie markt
Fotos: wiko, dm/Preschl
Eine Tasche fürs Leben
Eine Einkaufstasche, die ein Leben lang hält, gibt es österreichweit ab sofort in allen Filialen von dm drogerie markt. Die „Tasche fürs Leben“ besteht zu 100 Prozent aus Baumwolle und
kostet einen Euro. Rückgabe oder Austausch sind in jeder dmFiliale möglich. Auch kaputte oder schmutzige Baumwolltaschen können die Kunden jederzeit in den dm-Filialen gegen
eine neue eintauschen bzw. zurückgeben, sie erhalten das Geld
retour.
Darüber hinaus bietet dm weitere umweltfreundliche Einkaufstaschen: die Papiertragetasche, die aus Papier aus
nachhaltiger Forstwirtschaft hergestellt wird, kostet 30
Cent, die robuste und wasserfeste Permanenttasche, die
erst kürzlich mit neuem Motiv aufgelegt wurde, gibt es um
95 Cent.
Bei Bedarf weiter kostenlos als Serviceleistung in den dmFilialen ausgegeben werden hingegen die praktischen MiniTragetaschen für kleine Produkte wie z.B. Make-up sowie das
Gratissackerl. Jedoch sind beide ebenfalls recyclebar und wieder verwendbar.
Eine echte Alternative: die umweltfreundliche Pfandtasche bei
dm drogerie markt. Im Bild: Filialleiterin Carina Schrodi
Juni 2010 CASH
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Aktuell
Jobnotizen
her Geschäftsführer für Absatz und Marketing bei der Brau Union
Österreich, wechselt per
1. Juli 2010 als General
Manager zu Karlovacka
pivovara, der Heineken
Organisation in Kroatien. Im Zuge dessen wird Gerschbacher gemeinsam mit seiner Familie den Wohnsitz
nach Kroatien verlegen. Als Nachfolger von
Gerschbacher im Managementteam der Brau
Union Österreich wurden die bisherigen Leiter der Geschäftsfelder Gastronomie (Dr. Andreas Hunger), Lebensmittelhandel (Dr. Viktor Gillhofer) und Marketing (Andreas
Stieber) bestellt.
Fressnapf Österreich: Hermann Aigner ist
seit Kurzem neuer Vertriebsleiter bei Fressnapf Österreich mit Sitz
in Salzburg. Der 41-jährige Oberösterreicher startete seine berufliche Laufbahn bei der Firma Adeg
und war später als als Regionalleiter für den Drogeriefachhändler Bipa
tätig. 1995 startete Aigner bei Tchibo/Eduscho
in Wien als Gebietsverkaufsleiter. Dort zeichnete er zuletzt für den Vertrieb der insgesamt
150 Tchibo-Filialen in Österreich mit insgesamt 1.100 Mitarbeitern verantwortlich.
Gasteiner: Wolfgang Dobretzberger übernimmt mit sofortiger
Wirkung die Geschäftsführung bei Gasteiner
Mineralwasser. Mit August 2010 wird Rainer
Widmar (Foto) die neue
Doppelgeschäftsführung komplettieren. Rainer Widmar und Wolfgang Dobretzberger
folgen Wolfgang Kubinger nach, der das Unternehmen nach fast 10-jähriger Tätigkeit
einvernehmlich mit 1. Juli 2010 verlässt. Widmar, zuletzt Verkaufsdirektor Consumer Products Division bei L’Oréal Österreich, wird
bei Gasteiner künftig die Bereiche Vertrieb
und Marketing verantworten, Wolfgang Dobretzberger, er leitet aktuell den Bereich Finanzwesen, IT und Controlling der S. Spitz
Ges.m.b.H., wird bei Gasteiner für Controlling und Finanzen zuständig sein. Seine Position bei Spitz wird Dobretzberger neben
seiner neuen Aufgabe als Geschäftsführer
von Gasteiner auch weiterhin besetzen.
8
Juni 2010 CASH
Henkel: Mag. Georg
Grassl (48) steuert seit
Kurzem die Geschäftstätigkeiten von Henkel in
Serbien, nachdem Nenad
Vukovic als Sales Director für den Bereich Wasch-/Reinigungsmittel
zu Henkel Russland gewechselt ist. Grassl,
gebürtiger Wiener und Absolvent der Wirtschaftsuniversität, startete seine Karriere
1986 als Produktmanager bei Henkel in
Wien. Nach mehreren Job-Stationen innerhalb des Unternehmens, u.a. auch in Spanien und Ungarn, war er zuletzt als Supply
Chain Director CEE für den Bereich Wasch-/
Reinigungsmittel tätig. Zusätzlich zu seinen
neuen Aufgaben als Präsident von Henkel
Serbien zeichnet Grassl als Business Unit
Manager für den Bereich Wasch-/Reinigungsmittel in Serbien und Montenegro verantwortlich.
Hill & Knowlton: Der Österreicher Mag. Ernst Primosch (50), bis vor Kurzem Global Corporate
Vice President der Henkel Gruppe, wird von Hill & Knowlton mit
Wirkung 1. Juli 2010 zum Chief Executive Officer (CEO) in Deutschland berufen. Ernst
Primosch, einziger Trustee aus dem deutschsprachigen Raum im Board des amerikanischen Institute of Public Relations (IPR), gilt
als Spezialist für strategische Unternehmenskommunikation, für Positionierung sowie
Reputations- und Krisenmanagement. Bekannt wurde er unter anderem durch die Neupositionierung des Markenherstellers Henkel
und dessen internationale Corporate Branding Strategie („A Brand like a Friend“).
Johnson & Johnson Austria GmbH: Matthias
Scheller folgt Mag. Birgit Michelitsch, Senior
Customer Marketing Manager bei der Johnson & Johnson Austria GmbH und verantwortlich für das Marketing der Marke Piz
Buin, nach. Michelitsch verlässt das Unternehmen mit Ende Juni.
Molkerei Alois Müller: Kristian Rott, bisher
Nationaler Key Account
Manager D-A-CH bei der
Molkerei Alois Müller,
hat nun die Gesamtleitung des Key Account
Managements D-A-CH
übernommen. Als Key
Account Manager für
den kompletten österreichischen Markt ist seit
Juni Markus Witt zuständig. Witt ist seit sechseinhalb Jahren für die Molkerei Alois Müller
tätig.
Ottakringer Getränke AG: Mag. Siegfried
Menz erhielt von Bürgermeister Dr. Michael Häupl Anfang Juli das Große
Silberne Ehrenzeichen
für Verdienste um das
Land Wien überreicht.
Unilever: Seit 1. Juni 2010 besetzt Rebecca
Widerin als Nachfolgerin
von Michaela Hladik die
Position der nationalen
Verkaufsleiterin und ist
in der Unilever Österreich Geschäftsführung
die für Eskimo zuständige Kategoriedirektorin. Die gebürtige Vorarlbergerin startete
ihre berufliche Laufbahn bei Unilever im
Jahr 2001. Ab 2006 leitete sie die Marketing
Agenden des gesamten Eskimo Out-ofHome-Bereiches und arbeitete auch im KeyAccount Management.
Wirtschaftskammer Österreich I: Das Bundesgremium Lebensmittelhandel der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ) hat
KR Julius Kiennast (Foto)
zum neuen Obmann des
Lebensmittelhandels in Österreich gewählt.
Herbert Schlögl und Peter Buchmüller wurden zu seinen Stellvertretern bestellt. Kiennast löst in seiner neuen Funktion Alois
Wichtl ab, der diese Position bis Ende September 2009 inne hatte. Nach Wichtl wurde
die Obmannfunktion interimistisch von Herbert Schlögl bekleidet.
Wirtschaftskammer Österreich II: Fritz Aichinger (Foto) wurde einstimmig an die Spitze der Bundessparte Handel gewählt. Nach
Jahren des Engagements als Wiener Handelsobmann und Stellvertreter des bisherigen
Bundesspartenobmannes Erich Lemler ist
Aichinger damit nun Branchensprecher und
ranghöchster Händler Österreichs. Zu
Fotos: Brau Union, Fressnapf Österreich, Henkel, Molkerei Alois Müller, WKÖ, Spar, Wrigley Austria, Pfeiffer, CASH Archiv
Brau Union: Dr. Alexander Gerschbacher, bis-
Aktuell
Jobnotizen
Aichingers Stellvertretern wurden Jutta Pemsel
aus Niederösterreich,
Obfrau des Bundesgremiums Mode und Freizeit, und Wolfgang Sauer, Obmann der Sparte Handel in der WK
Steiermark, bestellt.
Spar Österreich-Gruppe: Seit 21. Juni 2010
leitet Mag. Michael Hobel, den Bereich Personal
der Spar ÖsterreichGruppe. Der 36-jährige
Jurist aus Hörsching verfügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen Arbeitsrecht und
Personalmanagement, zuletzt war er bei großen österreichischen Unternehmen wie Brau
Union Österreich AG sowie Metro Cash &
Carry Österreich GmbH beschäftigt. Hobel
folgt als Personalchef der Spar ÖsterreichGruppe Dr. Marco Cardona nach, der aus familiären Gründen nach Wien gewechselt ist.
Wrigley Austria: Dominik Thiele übernimmt
mit 1. Juli die Leitung des
österreichischen Standortes. Thiele ist seit 1999
im Unternehmen beschäftigt und war zuletzt drei Jahre als Marketing Director Germany für die deutsche
Marketingabteilung des Konzerns verantwortlich. Zuvor besetzte der Diplom-Kaufmann bei Wrigley verschiedene Marketingund Vertriebsmanagementpositionen auf
lokaler, regionaler und internationaler Ebene. In seiner neuen Position zeichnet Thiele
für die langfristige Unternehmensentwicklung in Österreich verantwortlich und berichtet direkt an Christian Klebl, Managing Director Wrigley für Österreich, die Schweiz,
Niederlande, Italien, Griechenland, Zypern
und Malta. Klebl verantwortete bisher auch
die operative Leitung des österreichischen
Standortes, wird sich aber nun verstärkt auf
seine Aufgaben im europäischen Management konzentrieren.
In memoriam Rudolf Potrusil †
Völlig unerwartet ist Rudolf Potrusil, Geschäftsführer der Pfeiffer Handels GmbH
(Holding), am 12. Juni 2010 im 60. Lebensjahr verstorben. Potrusil, der am 23.
Juni 2010 sein 40-jähriges Jubiläum bei
Pfeiffer gefeiert hätte, war 25 Jahre in geschäftsführender Position für das Unternehmen tätig und hat die Entwicklung
von Pfeiffer seit 1970 sehr wesentlich mitgestaltet. Rudolf Potrusil hinterlässt eine
Frau und zwei erwachsene Töchter.
Spar/AMA Marketing
81 Lehrlinge zu
Käseexperten ausgebildet
Foto: BMLFUW/Michalski
81 Absolventen der Spar Akademie Wien haben nun als erste Lehrlinge im Handel jene Käseexpertenausbildung abgeschlossen, die gemeinsam mit der AMA Marketing entwickelt wurde. Die Lehrlinge haben spezielle Lernunterlagen
erhalten, besuchten Praxisseminare und führten Verkostungen durch. Neben den Zwischenprüfungen als Lernstandskontrolle stand auch eine zweistündige Abschlussprüfung am Programm.
FRISCHES AUSSEHEN
FÜR BEWÄHRTE QUALITÄT
✔ Aus original Kaisersemmeln
✔ Premiumqualität aus Österreich
✔ Ohne Konservierungsstoffe
✔ 400g Packung – die ideale Haushaltsgröße
V. l.: Alois Huber (GF Spar NÖ/Wien/Nordburgenland), Stephan
Mikinovic (GF AMA Marketing), BM Niki Berlakovich, Jörg
Schielin (Direktor der Spar Akademie) und AbsolventInnen
der Käseexpertenausbildung
www.ankerbrot.at
Aktuell
Papapico
Spatenstich in Floridsdorf
Österreich, Tendenz steigend. Papapico ist die Antwort auf diesen
Trend: frische mediterrane Küche auf höchstem Niveau, schnell
und einfach konsumierbar.“ Wie schon in Zeltweg wird das Restaurant auch in Wien um einen Drive-in-Schalter im Außenbereich erweitert, um auch eiligen Autofahrern besten Genuss zu
bieten. Für 2010 sind noch fünf Standorte – vor allem in Fachmarktzentren an vielbefahrenen Straßen – geplant; in den nächsten fünf Jahren sollen dann weitere 50 Filialen in Österreich und
Zentraleuropa entstehen.
Das erste Papapico-Restaurant in Zeltweg begeistert die Kunden mit
mediterraner Küche auf höchstem Niveau. Ab Herbst dürfen sich
auch die Wiener über das neue Systemgastronomie-Konzept freuen.
CASH Gewinnspiel
Niedermeyer
And the
winner is ...
Neues Werbe- und Filialkonzept
In unserer Mai-Ausgabe fragten wir
beim CASH-Gewinnspiel nach dem
neuen Produkt der LGV Frischgemüse. Die richtige Antwort lautet
nicht gegrillte Zucchini und auch
nicht geschälte Gurken sondern kalte Suppen. Gewusst haben dies unter anderem unsere beiden Gewinner, Frau Maria Parth, Spar-Kauffrau
aus 6330 Kufstein, und Anton Hirscher, Nah&Frisch-Kaufmann aus
5424 Bad Vigaun. Beide dürfen sich
somit über einen Aufenthalt im
Vier-Sterne Hotel Erlebach im Kleinwalsertal freuen. Auch in dieser Ausgabe des Handelsmagazins CASH
gibt es wieder ein Gewinnspiel. Einfach auf Seite 62 blättern, die Frage
richtig beantworten und die Teilnahmedaten an CASH schicken.
10
Juni 2010 CASH
Im Zuge eines weitreichenden Restrukturierungsprozesses wurde die Marke Niedermeyer
nun mit einer überarbeiteten Werbe- und Marketingstrategie neu positioniert. Dabei entstand auch der neue Claim: Niedermeyer macht’s einfach. „Mit diesem Markenversprechen
soll in einem Satz der USP des Unternehmens dargestellt werden: die Kompetenz in den
Bereichen Angebot, Preis, Beratung und Service“, so Niedermeyer-Geschäftsführer Mag.
Werner Weber.
Der neue Markenansatz wird u.a. durch eine moderne Optik
in der Werbung unterstützt. Die für den Elektronikhandel als
Werbeträger wichtigen Flugblätter werden in Zukunft jeweils
einem Thema bzw. Produktschwerpunkt gewidmet. So wird
neuerdings gleich am Cover mit Bildern von Menschen oder
Situationssujets gearbeitet, was für die Branche untypisch ist,
wo meist nur Produkte präsentiert werden. Der gesamte neue
Werbeauftritt stammt von der Agentur Young & Rubicam, die
auch das Niedermeyer-Logo überarbeitet hat.
Neue Ansätze gibt es auch im Bereich des Filialkonzepts, wo
der Servicegedanke des Nahversorgers Niedermeyer noch
deutlicher erlebbar wird. Einerseits wurde durch kunden- Auf der Titelseite des Flugfreundlichere, offene Warenpräsentation die Möglichkeit der blatts findet sich nicht nur
Selbstbedienung erhöht, andererseits wurden die Mitarbeiter das neue Logo sondern für
intensiv trainiert, um die Kunden bestmöglich zu beraten und die Branche bisher untypisch
Bilder von Menschen.
ganzheitliche Lösungen anzubieten.
Fotos: Papapico, Niedermeyer
Nach der erfolgreichen Eröffnung in Zeltweg (Stmk.) zieht es das
neue Systemgastronomie-Konzept Papapico nun auch nach Wien
Floridsdorf, wo kürzlich der Spatenstich erfolgte. Schon im
Herbst soll Österreichs erste „Geniesseria“, die auf die Verbindung von italienischer Küche mit österreichischer Gastlichkeit
und internationalem Convenience-Standard setzt, ihre Pforten
in Wien öffnen und die
Kunden mit kalten und
warmen mediterranen
Snacks, Back- und Konditorspezialitäten, einem
hochwertigen Kaffeeangebot und einem neuen Speiseeiskonzept begeistern.
Die Papapico- Gründer
Mag. Harald Sükar und Peter Ulm zum neuen Restaurant: „Wir bieten Konsumenten in Wien bald ein
Papapico-Gründer Harald Sükar und Gastronomie–Konzept,
das voll im Trend liegt. Der
die stellvertretende Bezirksvorsteherin von Wien Floridsdorf Ilse Fitz- Außer–Haus-Konsum bebauer beim Spatenstich zum neuen trägt bereits über 60 % der
Gesamtkonsumation in
Restaurant in Wien
Aktuell
Handelsverband/KMU Forschung Austria
Distanzhandel gewinnt an Bedeutung
In den letzten zwölf Monaten (Mai 2009 bis April 2010) haben
57 Prozent bzw. vier Millionen ÖsterreicherInnen (ab 15 Jahren)
eine oder mehrere der vielseitigen Bestellmöglichkeiten im Distanzhandel (Internet, telefonische, postalische Bestellung, via
Fax, E-Mail etc.) für ihren Einkauf genutzt und dabei in Summe
rund fünf Milliarden Euro ausgegeben. Das entspricht neun
Prozent der einzelhandelsrelevanten Konsumausgaben in Österreich. Dies geht aus einer aktuellen Untersuchung der KMU
Forschung Austria im Auftrag des österreichischen Handelsverbands hervor.
Die Bandbreite der jährlichen Pro-Kopf-Ausgaben ist sehr hoch.
Besonders spendabel zeigte sich die Altersgruppe 30–39 Jahre
mit Durchschnittsausgaben von rund 1.750 Euro pro Kopf und
Jahr. Dominierende Bestellform ist das Internet, doch zeigen
sich auch hier deutlich altersspezifische Unterschiede. Während jüngere Konsumenten (15–29 Jahre) hauptsächlich via
Internet ordern, bestellt die Generation 60+ am liebsten via
Telefon.
Als „sehr wichtig“ erachten die KäuferInnen im Distanzhandel
eine einfache, rasche und sichere Kaufabwicklung. Bezahlt wird
im Distanzhandel am liebsten mit Banküberweisung. 67 Prozent der KäuferInnen bevorzugen dieses Zahlungsmittel,
weitere rund 22 Prozent den Einkauf via Kreditkarte. Andere
Zahlungsmöglichkeiten wie PayPal, PaysafeCard etc. haben bislang eher geringe Bedeutung.
Vier Millionen ÖsterreicherInnen haben in den letzten zwölf
Monaten im Distanzhandel eingekauft und dafür insgsamt fünf
Milliarden Euro ausgegeben.
RegioPlan
Fotos: Fotolia.com, H&M
Krise hat im Modehandel ihre Spuren hinterlassen
Trotz der insgesamt guten Bilanz
Seit sechs Jahren
hat die Krise auch ihre Spuren hinin Folge verterlassen, adessa und Schöps sind
zeichnet der ösim Vorjahr vom österreichischen
terreichische
Markt verschwunden. „Jede Krise
Bekleidungseinzieht auch eine Marktbereinigung
zelhandel ein
nach sich. Gerade für kleinere oder
anhaltendes nokränkelnde Marken, die auch Standminelles Umortprobleme aufweisen, können
satzwachstum,
wirtschaftlich schwache Jahre das
2009 waren es
Aus bedeuten“, erklärt der Standort1,4 Prozent und
experte DI Michael Oberweger von
auch für 2010
RegioPlan Consulting. Einige der
kann laut Regioso freigewordenen Flächen wurden
Plan Consulting
von Marktteilnehmern wie Bonita,
mit einem Plus Der schwedische Moderiese Hennes & Mauritz steht an der Spitze des
Esprit oder s.Oliver übernommen,
von 1,7 Prozent heimischen Bekleidungshandels.
jedoch konnte der österreichische
gerechnet werden. Den über 4,5 Milliarden schweren Bekleidungseinzelhan- Textilhändler Fussl am meisten davon profitieren, der den
delsmarkt in Österreich teilen sich rund 50 filialisierte und or- Sprung in die Top 10-Liste der österreichischen Bekleidungsganisierte sowie etliche kleine Marktteilnehmer mit weniger als händler schaffte.
fünf Standorten auf. Die fünf größten Unternehmen – in der Auf der anderen Seite stehen aber auch international bekannte
Reihenfolge nach Umsatz sind das H&M, C&A, Peek & Clop- Marken, die einen Markteintritt in Österreich anstreben. Van
penburg, KiK und Vögele – erreichten im vergangenen Jahr Graaf etwa eröffnete zu Beginn des Jahres seinen ersten Standort in der SCS.
einen Marktanteil von 50 Prozent.
Juni 2010 CASH
11
Zielpunkt
Unklare
Zukunft
BluO hat Zielpunkt in seiner Tasche.
Wie lange, das ist freilich offen. Sowie auch, was mit Zielpunkt wirklich passiert und ob Geschäftsführer Johann Schweiger tatsächlich
an Bord bleibt.
I
ch verkaufe nicht an Hasardeure
und es wird auch keine Rosinenpickerei geben“, hielt sich Tengelmann-CEO Karl-Erivan Haub
im CASH-Gespräch (vgl. CASH
April-Ausgabe) noch knapp vor der
Finalisierung des sogenannten
Share-Deals mit BluO verständlicherweise bedeckt.
Mit dem Finanzinvestor aus Luxemburg hat Haub letztlich auch
einem Käufer den Zuschlag gegeben, der weder als Hasardeur bekannt noch als Rosinenpicker er-
12
Juni 2010 CASH
Autor: Silvia Meißl
folgreich war, dessen Strategie
jedoch nicht zwangsläufig auf nachhaltiges Besitztum ausgerichtet ist.
Denn simpel ausgedrückt, kauft
BluO angeschlagene Unternehmen,
um sie auf gesunde Beine zu stellen
und dann mit möglichst hohem Gewinn weiterzuverkaufen.
Im Falle von Zielpunkt ist rund
um Peter Löw, gemeinsam mit
Martin Vorderwühlbecke Gründer
und Kopf von BluO, zu hören, dass
man über einen Zeitraum bis hin
zu fünf Jahren am diskontaffinen
Supermarkt festhalten will, bevor
man ans Verkaufen denkt.
Dazwischen könnte aber auch
noch eine andere Option wirksam
werden: BluO ist – zumindest laut
der eigenen Homepage – offen für
Beteiligungsmanager für Unternehmen aus der BluO-Schmiede.
Ob das für Johann Schweiger, der
an seinem ersten Versuch eines
Management-Buy-outs bekanntlich
gescheitert ist, attraktiv sein könnte, ist abzuwarten.
Wenig überraschend ist der Umstand, dass es für diesen Deal mittlerweile grünes Licht gibt, weil BluO
hierzulande im Lebensmittelhandel
bisher nicht aktiv war. Somit übernimmt der neue Eigentümer 319
Märkte, ca. 2.990 Mitarbeiter und
kann damit rechnen, dass Zielpunkt-Geschäftsführer Johann
Schweiger, wenn gewünscht, die
Geschäfte weiterführt.
Haub blieb nach dem Verkauf an
BluO bei seiner Ankündigung, die er
im CASH-Interview deponiert hatte:
Im Zuge des Share Deals wurde
nämlich vereinbart, dass alle Mitar-
beiter in einem gesicherten Arbeitsverhältnis verbleiben. Sowie, dass
die unter dem Real Estate International Austria GesmbH-Dach zusammengeführten Handelsimmobilien
eben nicht verkauft werden, womit
Haub die Miete kassieren wird.
Laut Tengelmann-eigenen Angaben verbuchte Zielpunkt im Vorjahr
einen Umsatz von 597 Millionen
Euro. Nielsen wies einen Marktanteil von 3,9 % (wertmäßig) aus nach
4,3 % im Jahr 2008. Im Vergleichszeitraum wurde das Filialnetz um
40 Standorte durch Verkäufe und
Schließungen bereinigt. Will BluO
Zielpunkt also innerhalb eines Jahres – dieses Ziel wird für die meisten
Deals ausgegeben – wieder in Gang
bringen, müssen Löw und seine Manager gleich mehrere Herausforderungen stemmen: Denn man will
das Sortiment preisgünstig positionieren, auf lokale Bedürfnisse verstärkt adaptieren und modern präsentieren. Damit prolongiert man
den ohnedies nach der Plus- auf
Zielpunkt-Umstellung eingeschlagenen Weg und differenziert sich
nicht wesentlich von anderen Marktteilnehmern. Allerdings hat man mit
Karl Schirnhofer einen Feinkostspezialisten mit an Bord, der schon bisher in den von ihm flankierten Läden für viel bessere Umsätze als in
den anderen sorgte. Er wird mit Sicherheit auch bis 2015 mitmischen,
denn so lange laufen seine Verträge
für knapp 210 Märkte. Weshalb BluO
auch – sollte dies ein Ansinnen sein
– nur jene Filialen vom Netz nehmen kann, in denen Schirnhofer
nicht vertreten ist. W
Blu0
2008 gründeten Peter Löw und Martin Vorderwühlbecke nach ihrem Ausstieg aus der Beteiligungsgesellschaft Arques, die u.a. Schöps sanieren wollte, was letztlich nicht gelang, ihr eigenes Unternehmen
BluO (http://www.blu-o.eu). Mit Zielpunkt greift BluO erstmals nach einem Lebensmittelhändler. Im
Textilhandel erwarb BluO vor einem Jahr um kolportierte zehn Mio. Euro Adler, in Österreich zudem
Woolworth-Filialen, die in Adler-Läden umgerüstet oder zugesperrt werden sollen. Adler ist laut TextilWirtschaft wieder profitabel: Das EBT wurde von minus 20,4 Mio.€ auf 0,5 Mio. € (Vergleichszeitraum
Jänner bis April 2008/2009) gedreht.
Foto: Johannes Brunnbauer
Handel
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Ab August 2010 erhältlich
Handel
Eurogast Österreich
Autor: Christian Pleschberger
Gemeinsam mehr erreichen!
V.l.n.r.: Thomas Walser (GF Eurogast-Gruppe und Eurogast Grissemann), Julius Kiennast (GF Handelshaus Kiennast),
Paul Nussbaumer (GF Eurogast-Gruppe und Eurogast Nussbaumer), Herbert Kiennast (GF Handelshaus Kiennast) und
Armin Riedhart (GF Eurogast-Gruppe und Eurogast Riedhart)
Mit 1. Jänner 2011 verstärkt das Garser Handelshaus
Kiennast die Eurogast-Gruppe. 350 Millionen Euro Umsatz,
1.250 Mitarbeiter und 14 Standorte machen die Organisation
dann zum größten Gastrogroßhändler in Österreich.
14
Juni 2010 CASH
Familienbetrieb aufgenommen zu
werden. Jedes Mitglied steht mit
seinem Namen für seine Leistungen und kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Zusätzlich profitieren wir von den Eurogast
Marktvorteilen, die wir an unsere
Kunden weitergeben. Genau wie
für uns zählt hier die persönliche
Nähe zu Kunden und zu MitarbeiterInnen.“
Noch mehr Kundenvorteile
Das 1585 gegründete niederösterreichische Familienunternehmen Kiennast wird künftig auch
der größte der zwölf Mitgliedsbetriebe der Eurogast-Gruppe sein:
1.200 Gastronomiebetriebe, Hotels
und Großküchen, 200 Lebensmittelgeschäfte sowie 180 Tankstellen
zählen heute zu den Kunden des
Eurogast auf einen Blick
(ab 1. Jänner 2011)
Die Eurogast-Gruppe ist ein Zusammenschluss von elf
privaten Gastronomiegroßhändlern mit vierzehn Standorten in ganz Österreich und einem Verkaufsbüro in Wien.
Eurogast ist die einzige Großhandelsgruppe, die sich voll
und ganz auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Gastronomie, Hotellerie und Großverbraucher konzentriert.
Gründung: 1965
Umsatz: über 350 Mio. EUR
MitarbeiterInnen: über 1.250, davon 130 Lehrlinge
Gesamtsortiment: ca. 36.000 Artikel aus dem Food- und
Non-Food-Bereich
Abnehmer: über 46.000 Kunden aus Gastronomie,
Hotellerie und Großverbrauchern
Quelle: Eurogast
Foto: Eurogast Österreich/Herdlein
E
s ist natürlich eine strategische Überlegung, die hinter
der Ausweitung des Gesellschafterkreises steht. „Mit dem Gesellschafterbeitritt des Handelshauses Kiennast beliefern wir
mehr als 46.000 Kunden aus Gastronomie und Hotellerie sowie viele Großverbraucher. Damit sichern
wir unsere hohen Qualitätsstandards und verdichten unser Partnernetzwerk vom Bodensee bis
zum Neusiedlersee flächendeckend
in ganz Österreich“, erklärt Mag.
Paul Nussbaumer, Geschäftsführer
Eurogast Nussbaumer und der
Eurogast-Gruppe. Das entspricht
auch der Philosophie von Geschäftsführer KR Julius Kiennast:
„Unser Motto lautet: Gemeinsam
mehr erreichen! Eurogast beizutreten ist wie in einen langjährigen
vielseitigen Unternehmens mit
Sitz in Gars am Kamp. Das Waldviertler Handelshaus verstärkt die
Eurogast-Gruppe in den Regionen
Niederösterreich, dem nördlichen
Burgenland und der Bundeshauptstadt Wien. Den Kunden bringt der
Beitritt künftig noch mehr Sortiments-, Vertriebs- und Marketingvorteile.
W
Autor: Catharina Köppl
MMM-Tagung
Handel
begabte junge Menschen durch
vielfältige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Unternehmen weiter gefördert werden, sondern auch Verantwortung für
behinderte Menschen übernommen wird, indem diese ins reale
Verkaufsgeschehen integriert werden. Wie komplex das Thema CSR
allerdings ist, zeigte Wieser abschließend mit dem für das Publikum überraschenden Hinweis,
dass die aus Argentinien stammenden S-Budget Oliven durch den
umweltgerechteren Anbau insgesamt weniger CO2-Emissionen verursachen als jene aus Spanien.
Computer. Und nicht
irgendwas.
Näher zum Kunden
Mit welchen Unternehmensstrategien und Konzepten die
heimischen Handelsunternehmen derzeit erfolgreich am
Markt unterwegs sind, zeigte ein bunter Vortragsreigen bei
der MMM-Tagung 2010. Hier ein Auszug.
B
eispielsweise brachte Mag.
Carmen Wieser, Head of
Corporate Social Responsibility bei Spar, deutlich zum Ausdruck, dass CSR für den Handelsriesen weder lediglich ein
Trendthema noch ein PR-Gag ist,
sondern belegte anhand von acht
verschiedenen Thesen deren feste
Verankerung auf allen Unternehmensebenen.
Foto: Fotolia.com
Verantwortung für
Mensch und Umwelt
So zeige sich diese Verantwortung unter anderem in der Sortimentsgestaltung, indem Spar beispielsweise in Zusammenarbeit
mit Greenpeace gefährdete Fischarten ausgelistet oder unter der
Eigenmarke Splendid biologisch
abbaubare Reinigungsmittel entwickelt habe. Gerade die Eigenmarken sieht Wieser bei CSR als
Innovationstreiber, wenn es um
gesunde Ernährung oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten
geht. Doch das Thema CSR wird
auch für die Kunden verständlich
in konkrete Produkte, wie die Einkaufstasche aus nachwachsenden
Rohstoffen, übersetzt. In Sachen
Klimaschutz setzt Spar außerdem
schon seit Längerem auf eine Energieverbrauch und CO2-Emissionen
reduzierende Bauweise. Doch auch
auf Mitarbeiter-Ebene kommt CSR
als fester Bestandteil der Unternehmenskultur von Spar deutlich
zum Ausdruck, indem nicht nur
Wie wichtig wiederum der richtige Kundenservice und die entsprechende Fachkompetenz für
den Geschäftserfolg sind, veranschaulichte Mag. Aleksandra Izdebska, die vor elf Jahren gemeinsam mit ihrem Mann den
Grundstein für die heutige Computerfachmarktkette DiTech gelegt
hat. Mitreißend schilderte sie, wie
das Unternehmen 1999 in einem
kleinen Ladenlokal seine Anfänge
nahm und sich entsprechend dem
Werbeslogan „Computer. Und
nicht irgendwas.“ durch die kompromisslose Fokussierung auf das
Produktspektrum rund um Computer erfolgreich behauptete und
mittlerweile 14 Standorte und 240
Mitarbeiter umfasst.
W
Weitere Vortragende bei der
MMM-Tagung 2010 (Moderne Markt
Methoden) waren Prof. Dr. Peter
Schnedlitz (Wirtschaftsuniversität
Wien), Gerhard Lassnig (Geschäftsführer Top Team Zentraleinkauf) &
Mag. Gerhard Steiner (Präsident
Soma Österreich & Partner), Mag.
Volker Hornsteiner (Billa), Mag.
Reinhard Kepplinger (Grüne Erde),
Andreas Schwerla (McDonald’s Österreich) und Christof Kastner (Kastner Großhandel).
Juni 2010 CASH
15
Handel
30 Jahre Bipa
Interview: Christian Pleschberger
Doppelpass
CASH: Herr Sauer, wie aus der
jüngsten Nielsen-Zensuserhebung hervorgeht, verzeichnete
der Drogeriefachhandel im vergangenen Jahr ein Umsatzplus
von 3,4 Prozent. Wie ist es 2009
für Bipa gelaufen?
Sauer: Sehr erfreulich. Es ist zwar
immer mehr möglich, aber wir
sind ganz zufrieden. Bipa ist laut
Nielsen-Zensus im Vorjahr erneut
stärker als der Markt gewachsen
und hält jetzt bei einem Marktanteil von 42,2 Prozent. Damit sind
wir weiterhin klarer Marktführer.
Umso unverständlicher erscheint angesichts der eindeutigen Marktverhältnisse die
jüngste Aufregung um die Nielsen-Datenerhebung im Fall von
Couponing-Daten?
Sauer: Die Aufregung ist mir ebenso unverständlich. Jedoch war es
mir wichtig, das einmal zu thematisieren, um die unterschiedliche
Datenbasis aufzuzeigen. Immerhin geht es dabei nicht um Peanuts, zumal sich das ehedem kleine
Pflänzchen
Couponing
mittlerweile zu einer veritablen
Pflanze entwickelt hat.
Um aber noch einmal auf das
Wachstum im Vorjahr zurückzukommen: Von einem Ihrer Mit-
16
Juni 2010 CASH
bewerber stammt die Aussage:
An den Marken verdienen wir
nichts und an unseren Eigenmarken auch nicht. Wie ist das
bei Ihnen, woran verdient
Bipa?
Sauer: Daran, dass wir jeden Tag
daran arbeiten, in den Bipa-Filialen
einen attraktiven Sortimentsmix
bereitzustellen, der bei unseren
Kunden ankommt und der auch
preislich interessant ist. Die Frage
der Marken bzw. Eigenmarken ist
für uns in dem Zusammenhang
zweitrangig. Was ausschließlich
zählt, ist der Erfolg am POS. Und
gerade unsere Eigenmarken stehen da häufig sehr viel stärker auf
dem Prüfstand als so manche Herstellermarke.
Welches Gewicht hat im Zusammenhang mit dem Unternehmenserfolg eigentlich das
Geschäft mit Dienstleistungen?
Gruber: Wir sind natürlich ständig
daran, uns neue Sachen zu überlegen und haben diesbezüglich auch
einiges in der Pipeline, andererseits sollte man das Thema Dienstleistungen aber nicht überbewer-
Fotos: [email protected]
Die beiden Bipa-Geschäftsführer
Mag. Hubert Sauer und Mag. Dietmar
Gruber im CASH-Interview über Religionsbekenntnisse im Handel, Hege
und Pflege von Stammkunden sowie
Wachstumsperspektiven der
Industrie.
Handel
Die beiden Bipa-Geschäftsführer
Hubert Sauer (li.) und Dietmar Gruber (re.)
ten. Dienste wie Fotoausarbeitung,
Kleiderreinigung etc. sind zweifelsohne wichtige Assets, genauso
ergeben sich Synergieeffekte mit
den von uns unterhaltenen Styling
Lounges. Letztere unterstützen
uns beispielsweise dabei, die Beratungs- und Pflegekompetenz von
Bipa noch stärker nach außen zu
kommunizieren. Unser Hauptgeschäft wird aber immer das Warengeschäft bleiben.
Die Zahl der soeben erwähnten
Styling Lounges – derzeit sind es
drei – wird sich in absehbarer Zeit
also nicht wesentlich erhöhen?
Gruber: Denkbar sind bis zu 20
Standorte, wir haben, was diese angeht, allerdings einen klaren Qualitätsanspruch. Und da Top-Standorte
mit hoher Frequenz rar sind und
die Styling Lounges einerseits zwar
eine wichtige Ergänzung zu unserem Geschäftsmodell, andererseits
aber nicht unser Core-Business darstellen, ist das ein Projekt mit mittel- bis langfristiger Perspektive.
Bestimmt kein einmaliges Gastspiel ist auch das Thema Mitarbeiterentwicklung. Bipa hat
2008 die Mitarbeiterbeteiligung
eingeführt. Welche Erfahrungen
haben Sie bislang damit gemacht? Wie wirkt sich diese auf
die Mitarbeiter- und gegebenenfalls auch auf die Kundenzufriedenheit aus?
Gruber: In puncto Mitarbeiter hat
sich bei uns in den letzten Jahren
ein richtiger Kulturwandel vollzogen. Nicht von ungefähr haben wir
2008 im „Great Place to Work“Wettbewerb in der Kategorie Unternehmen über 250 Mitarbeiter
Platz 1 erreicht und dabei selbst so
namhafte Unternehmen wie Microsoft hinter uns gelassen. Heute
hat jeder Mitarbeiter einen eigenen
Aufgaben- bzw. Verantwortungsbereich, und mehr Verantwortung
bedeutet auch mehr Spaß an der
Arbeit.
Sauer: Unsere Erfahrungen mit
der Mitarbeiterbeteiligung sind
durch die Bank positiv. Sie bietet
den Mitarbeitern die Möglichkeit,
sich ein Zusatzeinkommen zu sichern, ohne gleichzeitig auf andere
Gehaltsbestandteile verzichten zu
müssen. Das wirkt extrem motivierend.
Da wir gerade beim Thema Mitarbeiter sind: Ab dem kommenden Jahr sollen Unternehmen
ab 1.000 Mitarbeitern jährlich
einen Einkommensbericht mit
den durchschnittlichen Löhnen
und Gehältern von Männern und
Frauen erstellen. Würde Bipa
einen solchen bereits heuer veröffentlichen, was ließe sich daraus ablesen?
Gruber: Wir haben die Gehälter
unserer Mitarbeiter auch in der
Vergangenheit stets so festgelegt,
als müssten wir sie am Schwarzen
Brett öffentlich anschlagen. Es gibt
bei uns nur einen Maßstab: Was
zählt, ist die Leistung. Insofern
herrscht bei uns seit jeher Gleichbehandlung, denn wir haben immer schon nach Leistung bezahlt.
Und wie ist das mit der Kundenzufriedenheit? Wie schwierig ist
Juni 2010 CASH
17
Handel
30 Jahre Bipa
es, einen Kunden, den man einmal gewonnen hat, immer wieder für sich zu begeistern und
welche Rolle spielt in dem Zusammenhang das Bipa Kundenkarten-Programm?
Dietmar Gruber ist seit 2006 Bipa-Geschäftsführer für
Finanzen, Verwaltung, Personal und Dienstleistungen.
Sauer: Um aus zufriedenen Kunden begeisterte Kunden zu machen, bedarf es in der Regel des
Zusammenspiels mehrerer Faktoren, angefangen von Top-Mitarbeitern über den passenden Sortimentsmix bis hin zu modern
gestalteten Filialen. Essenziell für
jeden Händler ist natürlich auch
die richtige Preispolitik.
Die Bipa natürlich hat?
Gruber: Vier Millionen ausgegebene Bipa-Cards sprechen für sich.
Unsere Stammkunden können
sich darauf verlassen, tagtäglich
die gefragtesten 100 Top-Markenartikel zum besten Preis im gesamten österreichischen Einzelhandel
zu erhalten.
Diskriminiert man mit einem
solchen
Kundenkartenprogramm aber nicht die, die keine
Kundenkarte besitzen?
Sauer: Es gibt diesbezüglich durchaus unterschiedliche Religionsbekenntnisse im Handel. Das eine
besagt: Ich spinne das Netz meiner
Aktivitäten so groß, dass ich es
über alle Konsumenten drüberwerfen kann. Das andere ist: Ich kon-
18
Juni 2010 CASH
zentriere mich auf eine Zielgruppe, belohne, hege und pflege sie.
Wir haben uns klar zu Letzterem
entschlossen. Bei uns gibt es jedoch keinerlei Zutrittsbarrieren.
Jeder der möchte, kann die Vorteile
unseres Kundenkarten-Programms
sofort nutzen.
Bipa ist in den vergangenen
Jahren jeweils stärker gewachsen als der Markt. Wird sich die
Entwicklung 2010 fortsetzen?
Sauer: Wenn wir weiterhin aktiv
und wachsam sind und uns nicht
auf Erreichtem ausruhen, bin ich
zuversichtlich, dass uns das wieder
gelingen wird.
Denken Sie dabei in erster Linie
an Flächenwachstum oder sehen Sie auch Möglichkeiten, auf
der bestehenden Fläche zu
wachsen?
Sauer: Wir haben seit Jahresbeginn
drei neue Standorte eröffnet und
halten derzeit bei 571 Filialen. An
die hohe Expansions-Schlagzahl der
Vergangenheit heranzukommen,
wird nur sehr schwer realisierbar
sein. Zukünftiges Wachstum ist
aber auch auf der bestehenden Fläche möglich. Stichwort: Renais-
tig wünsche ich mir, dass sich so
mancher Stadtvater verstärkt Gedanken über Stadtentwicklungsmaßnahmen macht.
Bipa feiert heuer sein 30-jähriges Bestehen. Wird’s für die
Kunden noch die eine oder andere Geburtstagsaktion geben?
Sauer: Mit unseren Stammkunden
haben wir bereits gefeiert. 08-15-Jubiläumsfeierlichkeiten wird es bei
uns allerdings keine geben.
Warum nicht?
Sauer: Weil das für uns keinen
Charme hat. Außerdem haben wir
unser Kundenkarten-Programm,
das unseren Stammkunden wie
bereits erwähnt, die gefragtesten
100 Top-Markenartikel zum jeweils
besten Preis von ganz Österreich
garantiert. Wie sollten wir diesen
Kunden noch niedrigere Preise erklären? Das würde die Glaubwürdigkeit unseres Kundenprogramms
untergraben.
In den Augen der Industrie
macht sie das mit Sicherheit zu
einem besonders attraktiven
Partner.
Sauer: Mit Bipa Geschäfte zu machen, ist für die Industrie immer
Hubert Sauer ist seit 2002 Bipa-Geschäftsführer und verantwortet die
Bereiche Einkauf, Verkauf, Marketing, Bautechnik, Expansion sowie CRM.
sance der Nahversorgung. In dem
Zusammenhang werden wir die
Entwicklung in den Stadtzentren
sehr genau verfolgen und gleichzei-
attraktiv, denn mit uns kann sie
wachsen.
Herr Sauer, Herr Gruber, besten
Dank für das Interview.
FÜR MICH IST GANZ
EUROPA EIN HEIMSPIEL.
Um international erfolgreich tätig zu sein, braucht man einen Partner, der genauso international
ist wie man selbst. Die Bank Austria ist ein solcher Partner. Fest in Österreich und Zentral- und
Osteuropa verwurzelt, bietet sie Ihnen darüber hinaus das Netzwerk der UniCredit Group, mit
dem Ihr Auslandsgeschäft in ganz Europa zu Hause ist. Mehr Informationen erhalten Sie bei Ihrem
Kundenbetreuer oder unter Firmenkunden auf www.bankaustria.at
Handel
Ladenzeilen
Autor: Christian Pleschberger
Robert Podebradsky,
Geschäftsführer der Ekazent Immobilien
Management GmbH
Während in so manchem Einkaufszentrum gegenwärtig der
Leerstand einer der besten Mieter ist, freut sich die Ekazent
Immobilien Management GmbH über die Vollvermietung der
von ihr betriebenen Ladenzeilen, und das dürfte auch weiterhin so bleiben, denn Einkaufsmöglichkeiten „ums Eck“
werden immer wichtiger.
D
en Experten des Spezialisten
für Standortberatung und
Marktanalysen RegioPlan
Consulting zufolge ist zum aktuellen Zeitpunkt der Leerstand einer
der besten Mieter in Österreichs
größten Einkaufszentren. Mag. Robert Podebradsky, Geschäftsführer
der Ekazent Immobilienmanagement GmbH, dagegen freut sich
20
Juni 2010 CASH
über die Vollvermietung der von
seinem Unternehmen unterhaltenen Bezirkszentren bzw. Ladenzeilen für die Nahversorgung. Insgesamt 22 solche Nahversorgungseinrichtungen mit einer Gesamtverkaufsfläche von knapp 52.000
Quadratmetern betreibt Ekazent
zur Zeit in Wien (s. Tabelle). Ihnen
gemein ist: Sie sind alle in der Stadt
oder stadtintegriert. Was sie auszeichnet? „Wir definieren uns klar
über gute Verfügbarkeit und Erreichbarkeit. Wir wollen die Angebote dort bereitstellen, wo gelebt,
gewohnt, in die Schule gegangen,
in die Arbeit gefahren wird“, legt
Podebradsky dar. Sämtliche Zentren sind deshalb sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch zu
Fuß gut erreichbar gelegen, verfügen aber auch über ausreichend
Parkmöglichkeiten für den Individualverkehr und sind in den meisten Fällen ebenerdig gestaltet, so
dass auch Senioren und Menschen
mit Handicap die Möglichkeit haben, eigenständig Besorgungen zu
erledigen.
Fotos: [email protected], Christian Pleschberger
Einkaufen mit
Gesicht und Namen
Handel
Stimmiger Branchenmix
Ganz im Fokus dieser Positionierung steht eine klare und bedarfsorientierte Angebotsstruktur.
„Nur ein stimmiger Branchenmix
führt mittel- und langfristig zu zufriedenen Stammkunden. Und genau das wollen wir erreichen: Einkaufen mit Gesicht und Namen,
abseits der anonymen ShoppingMeilen“, erläutert Podebradsky.
Neben einem mehr oder weniger
diskontorientierten Lebensmittelmarkt finden sich an einem solchen
lokalen Hot Spot deshalb in der Regel auch noch eine Apotheke, eine
Trafik, ein Drogeriemarkt und ein
Kaffeehaus. Diverse Dienstleistungsanbieter wie z.B. eine Bank oder zumindest eine Bankstelle, ein Schuhreparatur- bzw. Schlüsseldienst, ein
Blumenladen etc. sowie – vor allem
in jüngerer Zeit – ein Take Away runden das Angebot vor Ort ab.
Damit die optimale Branchen-
struktur auch tatsächlich erreicht
wird, holt sich Ekazent einerseits
Know-how von Architekten sowie
Standort- und Marketingexperten
und sichert sich andererseits die
Verfügungsgewalt über die Immobilien mittels unbefristeter Verträge
mit langfristigem Kündigungsverzicht. Das hat für die Mieter der Geschäftslokale zum einen den Vorteil,
dass sich am jeweiligen Standort
nicht mehrere gleiche Anbieter gegenseitig Konkurrenz machen, und
zum anderen, dass die Umsätze
stimmen. Zu einem Wechsel
kommt es laut Podebradsky meist
nur dann, wenn der Betreiber eines
Geschäfts in Pension geht. „Konkurse sind eigentlich die Ausnahme
und eher familiär bedingt“, erklärt
der Ekazent-Manager.
Convenience statt Show
Zu den Grundbedürfnissen
der Bevölkerung
zählt auch der
tägliche Tratsch
im Kaffeehaus.
So kommt es, dass manche Geschäfte bereits seit mehreren Jahr-
E
I
D
T
S
S
Ä
L
UMSÄTZE
.
N
L
E
D
U
R
P
S
t
Almdudler G’spritz
r Erfrischung
• Weniger Zucker, meh
nkräutern
• Aus natürlichen Alpe
• Nur 23 kcal/100 ml
ittel
• Kein Konservierungsm
rnative
• Die erfrischende Alte
s und
zu Fruchtsäften, Eistee
Near Water-Getränken
zehnten bestehen. „Mittlerweile
zählt oft schon der Nachwuchs
vom Nachwuchs aus den Anfangszeiten zum Kundenstamm“, schildert Podebradsky. Man kennt sich
eben, das zeigen auch die regelmäßig stattfindenden Kundenevents,
bei denen jedoch stets die Qualität
des Einkaufs-Erlebnisses im
Handel
Ladenzeilen
Vordergrund steht. Anstatt auf
Stars setzt man vermehrt auf Informationsveranstaltungen, Gesundheitschecks oder Ausstellungen –
Keine funktionierende Ladenzeile
ohne Lebensmittelmarkt
Ekazent Immobilienmanagement
Nahversorgungszentren und Ladenzeilen in Wien
Quadratmeter
Gesamtnutzfläche
Objekt
A) Nahversorgungszentren
EKZ Schwechat
Grossfeldzentrum (Kürschnergasse)
Hanssonzentrum (Favoritenstraße)
B7 Brünnerstrasse
Zentrum Hernals
Zwischensumme A
B) Ladenzeilen
Stadlau Nord (Siebenbürgerstr.)
Pohlgasse
Thürnlhofstraße
Geringergasse
Stadlau Süd (Viktor Kaplanstr.)
Sibeliusstraße
Dopschstraße
Franz Kocistraße
Alma-Rose-Gasse
Quadenstraße
Autokaderstraße
Am Schöpfwerk
Anton Sattlergasse
Sagedergasse
Bernoullistraße
Krottenbachstraße
Jedleseerstraße
Zwischensumme B
Summe A+B
Quelle: Ekazent/Nahversorger.net
22
Juni 2010 CASH
8.175
6.941
9.707
5.267
4.815
34.905
2.529
2.108
2.044
1.426
1.261
1.227
1.144
838
724
651
646
626
452
444
307
227
174
16.826
51.731
eben auf Dinge, die den Menschen
Nutzen bringen, denn „die Leute
suchen Convenience, d.h. sie wünschen
sich
angenehmes,
kompetentes und zielorientiertes
Einkaufen und nicht Unterhaltung
um jeden Preis“, ist Podebradsky
überzeugt.
Das Shopping-Angebot selbst
richtet sich stark nach den örtlichen Gegebenheiten. So unterschiedlich dabei die Demografie in
den Wohnhäusern rund um die Ladenzeilen ist – junge Familien, ältere Menschen, Single-Haushalte,
Haushalte ohne PKW etc. –, so
sehr unterscheiden sich auch die
einzelnen Shopbetreiber. „Türkische Gemüsehändler und österreichische Pensionisten finden da
ebenso zueinander wie die junge
serbische Familie und der österreichische Papierfachmann“, erklärt
Podebradsky. Um die Anliegen der
Shopbetreiber wiederum kümmern sich die Center-Manager –
gut ein Dutzend, auf alle Standorte
Wiens verteilt.
tung und Instandhaltung der Zentren, nicht zuletzt, um die
Betriebskosten und damit die Belastung für die Mieter in einem
erträglichen Rahmen zu halten.
Sorgen um die Zukunft des Unternehmens muss sich Podebradsky
trotzdem nicht machen. Die Umsätze entwickelten sich seinen eigenen Angaben zufolge selbst im
krisengebeutelten Jahr 2009 stabil. Derzeit verhandelt Ekazent mit
der Entwicklungsgesellschaft der
Seestadt Aspern über die Integration einer kompletten Nahversorgungseinheit, und auch die demografische Entwicklung Wiens ganz
allgemein verspricht Prosperität.
Nach derzeitigen Schätzungen
wird nämlich die Bevölkerung der
Bundeshauptstadt bis zum Jahr
2030 um bis zu 300.000 Menschen wachsen. Gleichzeitig steigt
der Anteil der älteren Wiener. In
beiden Fällen werden nahe gelegene Einkaufsmöglichkeiten künftig
immer wichtiger.
W
Weiteres Wachstum
vorprogrammiert
Damit alles reibungslos läuft,
sind natürlich auch laufende Verbesserungs- und Modernisierungsmaßnahmen erforderlich. Rund
eine Million Euro insgesamt investiert Ekazent jährlich in die War-
Diverse Dienstleistungsangebote
wie z.B. ein SchuhreparaturGeschäft bzw. eine Trafik runden
das Angebot vor Ort ab.
Autor: Christian Pleschberger
Interspar Klosterneuburg
Handel
Interspar and the City
Die Interspar-Eröffnungswelle im Jubiläumsjahr rollt weiter.
Mitte Mai öffnete der mittlerweile dreiundsechzigste und
zugleich erste Interspar in der neuen Kompaktklasse in
Klosterneuburg bei Wien seine Pforten.
Der auf dem Gelände des ehemaligen Spar-Supermarktes in der
Albrechtsstraße 115 errichtete Markt
hat starken Nahversorgungscharakter, da er vom Zentrum aus
leicht zu Fuß erreichbar ist. Dass
der neue Verbrauchermarkt dabei
um rund 1.000 m2 weniger Verkaufsfläche aufweist als seine „konventionellen“ Brüder, offenbart
sich selbst dem kundigen Besucher
erst auf den zweiten Blick. „Sortimentsmäßig bietet er nämlich genau wie jeder andere Interspar alles, was man braucht, um einen
Haushalt am Laufen zu halten. Wir
haben es geschafft, auf 2.499 m2
über 40.000 Artikel unterzubringen“, freuen sich denn auch die
beiden Interspar-Geschäftsführer
Mag. Fritz Seher und Mag. Markus
Kaser anlässlich der Eröffnung.
Foto: Spar
Die neue Kompaktklasse
Möglich wurde das durch eine
geringere Anzahl an Facings einerseits sowie dadurch, dass man insbesondere im Non-Food-Bereich
für die Verbraucher eine gewisse
Vorauswahl getroffen, sprich, sich
auf die Top-Seller der jeweiligen
Kategorie beschränkt hat. Die flächenmäßige Beschränkung als solche ist dabei nicht Ausdruck einer
selbst auferlegten, neuen Bescheidenheit der Tannenorganisation,
sondern hat einen handfesten Hintergrund: Für Märkte bis 2.500 m2
benötigt man in Wien und Niederösterreich keine EinkaufscenterWidmung. Entsprechend soll das
in Klosterneuburg erstmals realisierte „Kompaktformat“ künftig
überall dort Schule machen, wo die
Raumordnung keine solche zulässt
bzw. wo die erforderliche Fläche
aus anderen Gründen nicht zur
Verfügung steht, wie das zum Beispiel vor allem im innerstädtischen
Bereich oftmals der Fall ist. „Insofern ist das Kompaktformat ein
multiplizierbares Format, für das
wir in Österreich noch viele Chancen sehen“, so Interspar-Manager
Fritz Seher.
Regionale Lieferanten
im Fokus
In puncto Anordnung der Warenwelten lehnt sich der Hyper-
markt in Klosterneuburg an das
erstmals im Europark Salzburg
umgesetzte Konzept an, d.h. der
Verbraucher passiert zunächst die
Non-Food-Warenwelten und erst
im Anschluss daran den Lebensmittelbereich mit Molkereiprodukten, Obst und Gemüse sowie
Fleisch und Fisch. Dabei finden
sich neben dem bekannten internationalen bzw. nationalen Warenangebot auch zahlreiche Produkte
von lokalen Lieferanten im Sortiment, darunter Brot- und Gebäckspezialitäten der Bäckerei Hollander aus Klosterneuburg, Spargel
vom Spargelbauer Malafa aus
Hausleiten oder Weine von Pfaffl
und Christ.
Zusätzliche Arbeitsplätze
Neu in Klosterneuburg ist außerdem die trendige Cafébar Intermezzo, eine gelungene Mischung
aus spanischer Tapas-Bar und italienischer Cafeteria. Zudem wurden durch den Ausbau des ehemaligen 600 m2 großen Spar
Supermarktes zum Verbrauchermarkt 51 zusätzliche Arbeitsplätze
für die Region geschaffen – die
Zahl der Mitarbeiter hat sich nämlich von vormals 31 auf nunmehr 81
erhöht. Insgesamt investierte Spar
deutlich mehr als zehn Millionen
Euro in den neuen Standort. W
Juni 2010 CASH
23
Handel
Billa Singerstraße Ladenbau
Autor: Catharina Köppl
„Mit dem neuen Hygienezentrum bieten wir unseren Kunden erstmals die
Möglichkeit, sich die Hände oder auch
ein Stück Obst zu waschen“, ist Gabriela Jansa stolz auf die Innovation.
Der frisch renovierte Billa in der Wiener Singerstraße wartet
mit einer Reihe an Ladenbau-Innovationen auf. Ein Hygienezentrum oder eine Schnellkassen-Zone sowie Touchscreens
sind nur einige davon.
N
ach dem Umbau des Billa
Corso in den RingstraßenGalerien wollten wir im ersten Bezirk natürlich mit der Singerstraße nachziehen und auch
hier unseren Kunden eine moder-
24
Juni 2010 CASH
nisierte Filiale mit einer noch angenehmeren Einkaufsatmosphäre
bieten“, sagt Vertriebsmanagerin
Gabriela Jansa nach Eröffnung des
frisch renovierten Billa-Schmuckstücks in der Wiener City. Im Zuge
der Modernisierung, die bei geschlossenem Geschäft vier Wochen
Zeit in Anspruch nahm, blieb im
wahrsten Sinn des Wortes kein
Stein auf dem anderen: Vom Fußboden über Wände und Plafond
wurde der Standort in der Singerstraße, der insgesamt 830 m² umfasst, komplett auf den neuesten
Stand gebracht. Nur die Rolltreppe,
die das Unter- mit dem Erdgeschoss
verbindet, ist, wenn auch generalsaniert, erhalten geblieben.
Fotos: Johannes Brunnbauer, Rewe International AG
Perfekt umgesetzt
Handel
Bestes Feedback
Die Gestaltung der Filiale baut
im Wesentlichen auf dem von der
Designfirma Schaberl Artwork, in
enger Zusammenarbeit mit der
bautechnischen Abteilung von Billa sowie Vertriebsleiterin Jansa entwickelten Billa-Ladenbaukonzept
(siehe CASH März 2009), das seit
2006 in allen neuen und modernisierten Filialen umgesetzt wird,
auf, wurde jedoch an die räumlichen Gegebenheiten des Standorts,
die Arbeitsabläufe der Mitarbeiter
und die Sortimentswünsche der
Kunden adaptiert sowie um einige
Neuheiten ergänzt. „Damit wird
Billa einmal mehr nicht nur seinem Leitsatz ‚Billa ist immer die 1.
Wahl‘ gerecht, sondern beweist
auch, dass die Kunden- und Mitarbeiterwünsche für Billa immer an
erster Stelle stehen“, so Jansa. Und
dass das Geschäft bei den Kunden
und den 60 Mitarbeitern auf beste
Resonanz stößt, bestätigt Marktmanagerin Hannelore Teufl: „Das
Feedback ist überaus positiv.“
Convenience im
Erdgeschoss
Aufgrund seiner zentralen Lage
im Herzen Wiens, unmittelbar neben dem Stephansdom gelegen, ist
das Geschäft in der Singerstraße
einerseits eine Prestige-Filiale, in
der gut betuchte und prominente
Bewohner des 1. Bezirks ihre Einkäufe erledigen, andererseits verzeichnet es aufgrund der zahlreichen
Touristen
und
der
Mittagskunden zu einem guten
Teil auch ein florierendes Jausengeschäft. „Aus diesem Grund haben wir uns hier bei unserem Ladenbaukonzept zu einer neuen
und einzigartigen Anordnung der
Produkt-Abteilungen entschlossen“, erklärt Jansa. Um jenen Kunden, die sich in ihrer Mittagspause
vorwiegend eine schnelle Jause besorgen möchten, einen effizienten
Einkauf zu ermöglichen, wurden
alle Convenience- und Jausen-Pro-
dukte daher im Erdgeschoss, wo
sich auch der Eingangs- und Kassenbereich befindet, platziert. Auf
dieser Ebene befinden sich daher
die Obst+Gemüse-Abteilung, gekühlte Getränke, Brot und Backwaren in Bedienung und SB, Salate,
Süßwaren, aber auch die ansprechend gestaltete Blumenpräsentation, die neben der Rolltreppe direkt im Blickfeld der Kunden liegt.
Im Untergeschoss sind folglich die
Wurst-, die Mopro- und die TKAbteilungen, Fleisch und Feinkost
in Bedienung und SB, Getränke
sowie die Vinothek platziert, zudem befindet sich hier in einem
der Nebenräume die hauseigene
Fleischerei, in der das Fleisch frisch
zerteilt und verpackt wird.
Erstmals in weiß-dunkelbrauner Farbgestaltung
präsentiert sich die neue Fleisch- & Feinkost-Theke.
Rundum kompetent
Um das hauseigene Know-how
über das rund 10.500 Artikel umfassende Sortiment noch weiter zu
unterstreichen, befindet sich auf
jeder der beiden Verkaufsebenen
ein sogenanntes „Kompetenzzentrum“, also eine Abteilung mit Feinkost und Bedienung. Im Erdgeschoss sind das die Brot &
Backwaren-, im Untergeschoss die
Fleisch- und Feinkostabteilung.
Zudem wurden die Feinkostmöbel
neu gestaltet und durch neue Möbel, wie etwa das „Schmankerl“Regal, das sich durch sein Design
auszeichnet, oder die „Beeren“-Insel, auf der Beeren und Melonen
auf allen Regalebenen gekühlt angeboten werden, ergänzt. Und
auch in der Vinothek kühlt ein
Weinklimaschrank auf drei verschiedenen Klimazonen Weißwein, Rotwein und Champagner.
Doch die Billa-Kompetenz zeige
sich nicht nur am neuen Ladenbau, sagt Jansa: „Wir haben diese
Filiale rundum auf den neuesten
Stand gebracht, und auch unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
insbesondere im Hinblick auf die
Anforderungen der neu gestalteten
Filiale geschult. In Workshops
Die neue Farbgestaltung lässt die Waren, wie hier in der
O+G-Abteilung, noch besser in den Vordergrund treten.
Wie die Feinkost wurden auch die Kühlmöbel außen mit
dem Material Corian verkleidet: Das sieht nicht nur gut
aus, sondern erhöht auch die Lebensdauer der Möbel.
Juni 2010 CASH
25
Handel
Billa Singerstraße Ladenbau
rund um die Themen Produktwissen, Kundenkontakt und Teamarbeit wurden sie so bestens vorbereitet und konnten ihr Fachwissen
erweitern.“
Energiesparende Konzepte
Auch die Weinabteilung wurde modernisiert.
Doch nicht nur die Mitarbeiter,
auch die Ware soll überzeugen:
Um diese besser wirken und in
den Vordergrund treten zu lassen,
hat man sich in der Singerstraße
erstmals zu einer weiß-dunklen
Farbgestaltung entschlossen. So
kommen beispielsweise in der
Feinkost und im Eingangsbereich
erstmals dunkelbraune Reliefplatten zum Einsatz, während hingegen die Feinkostmöbel weiß verkleidet wurden. Zusätzlich betont
wird die Ware zudem durch die
energiesparende LED-Beleuchtung, die hier ausnahmslos in jedem Raum und für jede Verwendung installiert wurde. Da die
LED-Strahler auf Schienen montiert sind, ist diese Beleuchtung
nicht nur energiesparend, sondern
die Verwendung auch immer wieder flexibel gestaltbar.
Die Beleuchtung ist aber nicht
der einzige Bereich, in dem Billa
Energie spart: „Zudem wurden die
Kühlmöbel mit einer Wärmerückgewinnungsanlage ausgestattet
und Teilbereiche der Kühlmöbel –
wie beispielsweise die Fleischkühlmöbel – mit Glastüren versehen.
Das reduziert den Energieverbrauch und schont Umwelt und
Bilanz“,sagt Mag. Corinna Tinkler,
Leiterin Unternehmenskommunikation und Pressesprecherin Rewe
International AG.
Fülle an Innovationen
Effizient & kundenfreundlich: Die neuen Schnellkassen
sollen beim Jausengeschäft die Wartezeiten verkürzen,
zudem bieten Touchscreens an jeder Kassa den vollen
Überblick.
26
Juni 2010 CASH
Als Innovation hervorzuheben
ist das Hygienezentrum, das den
Kunden die Möglichkeit zum Händewaschen bietet, aber auch der
neu gestaltete Eingangsbereich in
der Singerstraße. Durch den Umbau fällt nun mehr Tageslicht bis in
das Untergeschoss hinein und lässt
dieses dadurch heller und offener
wirken.
Um außerdem den Jausen-Kunden den Einkauf zusätzlich zu erleichtern und die Wartezeiten zu
verkürzen, wurde die Kassenzone
erweitert und zusätzlich zu vier
herkömmlichen Laufband-Kassen
erstmals vier Schnellkassen installiert. Mehr Übersicht beim Bezahlvorgang bieten zudem die neuen
Touchscreens bei jeder Kassa, auf
denen der Kunde alle Preise und
Rabatte gut sichtbar mitlesen
kann.
Und für das angenehme Einkaufsgefühl der Kunden sorgen im
Winter eine neue Heizdecke, die
die Wärme gleichmäßiger verteilt,
sowie im Sommer neue Klimageräte, die die Filiale auf 18 bis 22
Grad temperieren.
Qualitatives Wachstum
Die Modernisierung des Standortes in der Singerstraße zeigt also
deutlich, dass die Rewe auf qualitatives Wachstum setzt. Und auch
wenn der Konzern keine Investitionskosten für diese Filiale nennt,
kann davon ausgegangen werden,
dass sich der Umbau bezahlt machen wird. Zu diesem Thema
meinte etwa unlängst Billa-Vorstandssprecher Mag. Volker Hornsteiner: „In den letzten drei Jahren
haben wir rund 250 Mio. Euro in
die Modernisierung unserer Filialen investiert. Nicht zuletzt aufgrund dieser Umbauoffensive
konnten wir kräftige Umsatzzuwächse erzielen.“ W
Ladenbau-Facts
Billa Singerstraße 6,
1010 Wien
Regale: Assmann Ladenbau
Kühlmöbel: Hauser; Kühlfix
Kälteanlagen
Einkaufswägen: Wanzl
LEDs/Beleuchtung: Zumtobel
Schnellkassen: Assmann Ladenbau
www.ama.at
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Gentechnikfreiheit.
Claudia Reiterer
TV-Moderatorin
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Nachvollziehbare HERKUNFT
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Handel
proM2/CASH
Autor: Christian Pleschberger
Christian Reitterer (l.)
und Udo Kaubek
Was Einkäufer bewegt
Die Gesprächsbasis von Handel und Industrie wird häufig
von verdeckten Motiven bestimmt, von Emotionen hinter
Sachfragen, Kalkül hinter Ritualen, Strategie hinter Ignoranz.
Wie keine andere Veranstaltung bereitet das von proM2
organisierte Praxisseminar „Wie tickt der Einkauf?“ die
Teilnehmer gezielt auf das Konflikt- bzw. Chancenpotenzial
im Kontakt mit dem Handel vor – ein Nachbericht.
Fruchtvolle Diskussionen
Die am gut gebuchten Seminar
teilnehmenden Salesmanager sorgten in der Folge nicht nur für inter-
28
Juni 2010 CASH
essante Fragen, sondern auch für
fruchtvolle Diskussionen. Themen
wie das Idealprofil eines Key Accounters oder Spannungsfelder
zwischen den Handelsorganisationen und welche Rolle die Industrie
dabei spielt wurden ebenso behandelt wie der Einfluss der Produktqualität auf den Unternehmenserfolg. Auch das Thema der
Rolle und Entscheidungskompetenz von Vertrieb und Einkauf wurde detailreich erörtert und sorgte
selbst bei so manch altem Vertriebshasen für das eine oder andere AhaErlebnis. Den krönenden Abschluss
des sehr intensiven Seminartages in
Mauerbach bei Wien bildeten wie
stets die Trainingsgespräche der Seminarteilnehmer mit Udo Kaubek
in der Rolle des Einkäufers.
360 Grad Feedback
Zur Vorbereitung auf das Verhandlungsgespräch waren von den
Teilnehmern Fallstudien für unterschiedliche Produkteinführungen,
basierend auf realem Datenmaterial, auszuarbeiten. Diejenigen, die
schließlich die Gelegenheit nutzten, um mit Einkaufsprofi Kaubek
in den Ring zu steigen, wurden mit
einem nutzbringenden 360-GradFeedback belohnt.
W
Fotos: Christian Pleschberger
D
ie beiden Protagonisten,
p r o M 2 - Ge s c h ä ft s f ü h r e r
Christian Reitterer und
Meinl am Graben-Boss Udo Kaubek haben in ihren früheren Positionen bei Nestlé bzw. Rewe selbst
mehr als einmal die Klingen gekreuzt und aus ihrem Erfahrungsschatz ein breites Spektrum an
auftretenden Problemen und erfolgversprechenden Lösungsmöglichkeiten zusammengestellt.
Handel
Wie tickt der Einkauf? –
Ein Praxisseminar für harte Zeiten
von proM2 in Kooperation mit CASH
Die nächsten Termine:
Dienstag, 21. September 2010
Hotel Schlosspark, Mauerbach bei Wien
Dienstag, 12. Oktober 2010
Hotel Friesacher, Salzburg
Preis:
€ 690,– pro Person zzgl. MwSt.
Hochwertiger Input der Teilnehmer prägt das Seminar.
Weitere Auskünfte und Anmeldung:
proM2 Consulting & Coaching GmbH
Tel.: +43 664 211 16 46
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Frühbucher erhalten 10 % Rabatt auf den Seminarpreis bei
Anmeldung bis spätestens 30. Juli 2010.
CASH hat nachgefragt
Teilnehmer-Feedback
Die Fallstudien werden gewissenhaft vorbereitet.
Udo Kaubek (re.) in der Rolle des Chefeinkäufers lässt sich nicht aus der
Reserve locken.
Welche Erkenntnisse bzw. Einsichten haben Sie aus
dem Seminar mitgenommen?
„Das verrate ich nicht – wir würden unseren Vorteil sonst
ja gleich wieder verspielen. Aber: Es lässt uns Verkäufer
hoffen, uns auf Termine mit Einkäufern (noch) besser vorzubereiten!“
Mag. Bernhard Hradecky, Vöslauer
„Es war außerordentlich spannend, sich einmal in die Person des Gegenübers mit all ihren Möglichkeiten und Notwendigkeiten hineinzuversetzen. Vor allem in der simulierten Verkaufsverhandlung hat man bei Udo Kaubek den
Vollblutprofi gespürt und dabei einiges an Verbesserungsmöglichkeiten zur Kenntnis nehmen dürfen.“
Mag. Markus Pois, Efko
„Die menschliche Ebene zwischen Einkäufer und Verkäufer spielt neben der vorausgesetzten Produktstärke eine
wesentlich größere Rolle – sie ist gewissermaßen der
Schlüsselfaktor.“
Mag. Robert Hebling, Bacardi-Martini
Würden Sie das Seminar weiterempfehlen?
„Auf jeden Fall! Sehr kurzweilig und informativ!“
Mag. Bernhard Hradecky, Vöslauer
„Ja, jederzeit!“
Eva Schneider, Vöslauer
„Ich würde das Seminar jedem in der Branche empfehlen.“
Mag. Robert Hebling, Bacardi-Martini
„Ja, unbedingt!“
Mag. Markus Pois, Efko
Juni 2010 CASH
29
Handel
Lehrlingsstammtisch Ikea
Autor: Catharina Köppl
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der Sache
die Basis jeder
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hr
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et
ild
eb
sg
Gut au
sentwicklung. Die
erfolgreichen Unternehmen SH in Serie vor.
besten der Jungen stellt CAan Gregor Einblick in
Diesmal gewährt uns Rom ea.
die Einrichtungswelt von Ik
30
Juni 2010 CASH
Handel
Ü
blicherweise absolvieren junge Leute eine Lehre und steigen dann als gelernte Mitarbeiter in die Berufswelt ein. Bei
Roman Gregor, der derzeit am
Ikea-Standort in Haid/OÖ eine
Lehre zum Einzelhandelskaufmann mit Schwerpunkt Einrichtungsberater macht, war es genau
anders herum: Er war zuerst IkeaMitarbeiter, der sich dann zur Lehre entschlossen hat. „Ich hab generell etwas länger gebraucht, bis mir
der Knopf aufgegangen ist“, sagt
der 22-Jährige mit dem sympathischen Dialekt frei heraus. Falsch
liegt jedoch, wer vermutet, dass der
nicht mehr ganz so junge Auszubildende seine Zeit „vertrödelt“
hätte – genau das Gegenteil ist
nämlich bei Roman der Fall.
Fotos: Johannes Brunnbauer
Vom Mitarbeiter
zum Lehrling
Nachdem er im Anschluss an
die Unterstufe des Gymnasiums
die HBLA im Bereich Gesundheit
und Soziales nach dreijähriger
Ausbildung abgeschlossen hatte,
begann er schnupperweise in einem Krankenhaus zu arbeiten.
„Mein Traum war es immer schon,
etwas im sozialen Bereich zu machen. Doch das Leid und die Krankheit der Menschen im Spital sind
mir einfach zu nahe gegangen“,
erinnert sich Roman, der daraufhin beschlossen hat, einen neuen
Berufsweg einzuschlagen. Motiviert durch die begeisterten Erzählungen zweier Freunde – einer ist
als Mitarbeiter, einer als Lehrling
bei Ikea tätig – fing er schließlich
selbst bei dem schwedischen Einrichtungshaus zu arbeiten an und
entschloss sich kurz darauf, bei
Ikea eine Lehre zu beginnen: „Die
interessante Tätigkeit und die gute
Zusammenarbeit im Team haben
mich total vom Unternehmen
überzeugt. Deshalb wollte ich
mehr. Nach meinem Lehrabschluss
werde ich schließlich das gesamte
Unternehmen kennen und da-
durch auch abteilungsübergreifend
arbeiten können“. Und nicht zuletzt waren für Roman auch die
guten Aufstiegschancen bei Ikea
ein Ansporn, sich nochmals in
Zeug zu legen.
Persönlichkeit gefragt
Doch ebenso wie alle anderen
Bewerber musste auch Roman zuerst einige Aufnahmeverfahren, in
denen die Lehrlinge genau unter
die Lupe genommen werden,
durchlaufen, die er aber bravourös
meisterte. Alexandra Eichinger,
Lehrlingsbeauftragte Ikea Österreich, dazu: „Unsere Lehrlinge sind
unsere Visitenkarte. Daher legen
wir Wert auf offene, extrovertierte
junge Menschen, die sich nicht
scheuen, auf die Kunden zuzugehen und diese zu beraten. Aber
auch gewisse Werte und der Teamgedanke haben bei Ikea einen hohen Stellenwert. Leider wird es
immer schwieriger, geeignete
Lehrlinge zu finden. Um so mehr
freuen wir uns natürlich, wenn jemand so extrem engagiert und motiviert ist wie Roman.“
Und welche Eigenschaften sollte
man aus Romans Sicht für diesen
Beruf mitbringen? „Enthusiasmus
für die Arbeit, Freude am Kunden-
Roman ist schon voller Tatendrang: In einigen Wochen
wechselt er in die Küchenabteilung, einer der umfassendsten und beratungsintensivsten Bereiche bei Ikea.
Roman Gregor
– der Steckbrief
... Einrichtungsberater in spe
WW Jahrgang:
1987
WW Sternzeichen:
Jungfrau
WW Stärken:
intelligent,
selbstbeRomans offenes Wesen kommt bei
wusst, extro- Kollegen und Kunden gut an.
vertiert, begeisterungsfähig
WW Hobbys & Interessen: Freunde treffen, Schwimmen,
es auch mal gemütlich angehen
WW Ausbildung: Da Roman bereits einen HBLA-Abschluss vorweisen kann, ist seine Lehrzeit auf 2 Jahre
verkürzt.
Das sagt Roman
WW über Umweltschutz: Dieses Thema ist mir ein großes Anliegen und ich selbst achte etwa penibel auf
die richtige Mülltrennung. Daher freut es mich natürlich sehr, dass auch mein Arbeitgeber in diesem Bereich vieles unternimmt.
WW über seine Zukunftspläne: Zuerst will ich einmal
meine Lehre abschließen. Danach fände ich es toll
international zu arbeiten, beispielsweise bei Ikea in
Sydney/Australien.
Juni 2010 CASH
31
Handel
Lehrlingsstammtisch Ikea
Wenn es um den richtigen Kundenservice geht, ist Roman mittlerweile ein richtiger Profi und
punktet mit Kompetenz und Freundlichkeit.
kontakt, Interesse für die Produkte,
Offenheit für Neues, Wissbegierde
und Selbstvertrauen“, lautet seine
umgehende Antwort.
Lehre mit Abwechslung
Im Zuge seiner Lehre hat Roman bereits mehrere Produktabteilungen genauestens kennengelernt
– gewechselt wird in der Regel alle
zwei Monate. Derzeit arbeitet er in
der Wohnzimmerabteilung, wo die
Kundenberatung, das Verkaufen,
die Anordnung der verschiedenen
Wohnelemente, aber auch Ordnung im Ausstellungsbereich zu
halten zu seinen Aufgaben gehören. Davor war er bereits in der
Schlafzimmer-, der Schränke- und
der Badezimmerabteilung sowie in
der gesamten unteren Verkaufsebene, die traditionell die Bereiche
Dekoration, Textilien, Geschirr und
Pflanzen umfasst. Im nächsten
Lehrjahr wird er noch in die Bereiche Küche, Kunden- sowie Firmenservice wechseln. Und wo hat es
ihm bisher am besten gefallen?
„Zum einen bei den Schlafzimmern, denn in dieser Abteilung
habe ich angefangen, zum anderen
in der Geschirrabteilung, denn hier
ist der erste Kontakt zu den Kunden besonders wichtig“, so Roman.
Und dass er seine Sache im Umgang mit den Kunden sichtlich gut
macht, beweist etwa das schriftliche Feedback einer Kundin, die ihn
namentlich als „auffallend nett und
kompetent“ gelobt hat.
Regisseur des
Lehrlings-Videos
„Roman ist extrem engagiert
und motiviert“,
lobt Lehrlingsbeauftragte
Alexandra
Eichinger ihren
Schützling.
Besonders begeistert Roman an
seiner Ausbildungsstelle zudem,
dass Ikea den jungen Leuten Raum
für Individualität gibt und ihre Kreativität fördert. „Heuer waren etwa
die Lehrlinge jedes Einrichtungshauses in Österreich aufgerufen,
ein eigenes Lehrlingsvideo zu drehen, das auch für Lehrstellensuchende ein Anreiz für eine Bewerbung sein soll. Bei jenem Spot, der
vom Einrichtungshaus in Haid realisiert wurde, war ich für die Regie
verantwortlich“, erzählt er stolz.
Und diese Lehrlingsvideos können
sich im wahrsten Sinn des Wortes
sehen lassen, und zwar unter:
www.ikea.at/lehrling.
W
Lehrlingsausbildung bei Ikea
Derzeit bildet Ikea an sieben Standorten in Österreich 93
Lehrlinge aus. Pro Lehrjahr werden 50 bis 60 neue aufgenommen, die zwischen fünf verschiedenen Lehrberufen
wählen können. Ikea übernimmt zudem zwei Drittel der
Berufsschul- und Internatskosten und belohnt gute und
sehr gute Berufsschulleistungen mit Prämien. Außerdem
bietet das Möbelhaus Lehre mit Matura, aber auch die
Möglichkeit, im 2. oder 3. Lehrjahr für einige Wochen an
einen Ikea-Standort im Ausland zu wechseln.
32
Juni 2010 CASH
Autor: Michaela Schellner
Nielsen Spaceman Tag 2010
Handel
baut und gleichzeitig ein neues
Image für die Kaufleute schafft.
Breuss: „Die Adeg-Filiale der Zukunft sollte zum neuen, zentralen
Treff- und Kommunikationspunkt
in jedem Ort werden.“ Umgesetzt
wurde dies erstmals im September
2009 im Adeg-Markt Hubmann in
Zeltweg, wo nun unter anderem
warme und frische Farben dominieren, Raum für Kommunikation
geboten wird und eine klare Führung durch die Filiale Orientierung
bietet. Mittlerweile gibt es bereits
fünf Adeg-Filialen im neuen Ladenbaukonzept, die Umstellung
weiterer Märkte ist geplant.
Kommunikation hilft
Was Regal- und Sortimentsoptimierung zur Einkaufslust
beitragen kann, welche Benefits durchdachtes Category
Management bringt und wie wichtig die Zusammenarbeit
von Handel und Industrie diesbezüglich ist, beleuchteten
Experten beim Nielsen Spaceman Tag 2010.
M
an kann nur gemeinsam
Erfolg haben“, betonte
Nöm Category Manager
Mag. Kurt Mayer im gemeinsamen
Vortrag mit Nöm Key-Accounterin
Mag. Andrea Tanczos und bezog
sich damit auf die so wichtige Zusammenarbeit zwischen Handel
und Industrie in Sachen Category
Management. Denn erst, wenn alle
Beteiligten kooperieren, sprich der
Handel sein Wissen über den Warenkorb und die Industrie ihr Wissen über die Kategorie bereitstellen, kann ein kundenattraktives
Regal erarbeitet, Wachstum in der
Produktkategorie erzielt und eine
Steigerung von Umsatz und Ertrag
erreicht werden. Wie das in der
Praxis funktioniert, stellte Tanczos
dann anhand des vor zwei Jahren
gestarteten Category-ManagementProjekts mit Interspar und AC
Nielsen vor, in dem es darum ging,
das Mopro-Regal den Veränderungen im Handel und im Konsumentenverhalten anzupassen. Ergebnis
der neutralen Consumer Study war
der Wunsch der Verbraucher nach
einer Blockbildung in die Bereiche
Low Fat, Gesundheit, Regionalität
und Bio, die letztendlich bei Interspar erfolgreich umgesetzt wurde.
In einem anderen Praxisbeispiel
stand neben der Zusammenarbeit
aller Beteiligten die Stärkung der
Wiederbelebung von dörflichen
Sozialsystemen im Fokus. Dipl.Ing. Peter Breuss von der Rewe
International AG präsentierte das
neue Adeg-Shopkonzept, das auf
den Grundwerten der Adeg auf-
Weitere Vortragende waren Julia Kemper (Nielsen Deutschland) über das
Desktop-Portal my.spaceman, Manuela Miloschitsch und Julia Kemper
(Nielsen Deutschland) über Potenziale und Zusatznutzen im Sortiment
sowie Sortimentsanalyse und Regalumbau und MMag. Nikolaus Mayr
(Nielsen Österreich) in seiner Funktion als Trendforscher über die neuesten
Veränderungen des Kundenverhaltens
und darauf abgestimmte neue Kommunikationsarten.
Juni 2010 CASH
33
Foto: Fotolia.com
Ordnung muss sein
Dass die Umsetzung eines solchen Projekts aber nicht immer
problemlos vonstatten geht, wissen
Alexander Feurhuber und Stefan
Rußegger vom Raiffeisenverband
Salzburg ganz genau. In ihrem
Vortrag zeigten sie Erfolge und
Schwierigkeiten bei der Integration von Spaceman im Salzburger
Lagerhaus auf, wobei Letztere vor
allem dann auftreten, wenn die interne Kommunikation nicht
stimmt. Feurhuber und Rußegger:
„Die Kollegen am POS haben nicht
verstanden, worum es bei Spaceman geht. Erst durch intensive
Kommunikation und Workshops
konnten wir viele Missverständnisse beseitigen und sie von den Vorteilen der Zusammenarbeit mit
Nielsen überzeugen.“
W
Autor: Willy Zwerger
COVERSTORY
Erforschten das Flugblatt in vier
Ländern: Gallup-Geschäftsführerin
Roswitha Hasslinger und DraftFCB
Partners Managing Director
Manfred Berger
Während in Österreich die Nummer-1-Infoquelle Flugblatt
schon eine längst etablierte ist und in Ungarn sowie Tschechien ihre Beliebtheit nach wie vor steigt, hat diese in Rumänien noch jede Menge Potenzial.
D
as Flugblatt ist und bleibt der
Konsumenten wichtigste
und beliebteste Informationsquelle in Sachen Einkauf. Und
zwar, so belegt die jüngste Flugblattstudie aus dem Hause Gallup/
Karmasin eindrucksvoll, quer
durch sämtliche Handelsbranchen
und gültig für alle vier an der Studie teilnehmenden Länder: Österreich, Ungarn, Tschechien und
Rumänien. Aber: doch mit Unterschieden. Gallup-Geschäftsführerin Roswitha Hasslinger dazu:
„Während die Österreicher Beilagen in Tageszeitungen schätzen
34
Juni 2010 CASH
und die darauf befindlichen Produkte an sich interessant sind, sind
für die Ungarn die Preise der Sonderangebote kaufentscheidend relevant. Die Rumänen sind sehr
markenaffin und für die Tschechen
ist es wichtig, welches Geschäft der
Absender des Flugblattes ist.“
LEH: Flugblatt ist gelernt
Generell informieren sich die
Konsumenten besagter vier Länder
über Angebote und Preise mit großem Abstand am liebsten via Flugblatt respektive im Geschäft selbst.
Ganz extrem ist dies im LEH, da
orientieren sich in Österreich 71
Prozent an den Flugblattangeboten
der Handelsketten, 51 Prozent
schauen zuerst oder auch ins Geschäft direkt, für 18 Prozent sind
Anzeigen in Zeitungen relevant,
für 13 Prozent die TV-Werbung und
nur für 1 Prozent das Internet. Die
Ungarn und die Tschechen zeigen
diesbezüglich ein ähnliches Verhalten (H: 70 % Flugblatt, 36 %
Geschäft und 10 % Anzeigen;
CZ: 63 % Flugblatt, 54 % Geschäft
und 5 % Anzeigen). Bei den Rumänen wird deutlich, dass in Sachen
Flugblattnutzung noch allerhand
Potenzial vorhanden ist, denn nur
22 Prozent informieren sich damit
über die aktuellen Angebote des
Lebensmittelhandels. Detail am
Rande: Für die meisten, nämlich 55
Prozent, ist das Geschäft selbst die
Foto: Johannes Brunnbauer
Viel geliebtes Flugblatt
Coverstory
Ganz anders agieren diesbezüglich die Ungarn. Dort schauen
immerhin 27 Prozent primär auf
Markenartikel und sage und
schreibe 37 Prozent auf Eigenmarken. Verschwindend gering hingegen sind diejenigen, die Markenartikel und Eigenmarken gleich
behandeln (22 %) bzw. denen es
egal ist, die keinen Unterschied
sehen (14 %).
Die Tschechen wiederum suchen zu 20 Prozent zuerst die Markenartikel und zu 14 Prozent die
beliebteste Infoquelle. Interessant
wird es aber auch, wenn man die
Internetnutzung im Ländervergleich näher betrachtet. Hier hinkt
Österreich mit 1 Prozent den anderen drei Ländern gehörig nach.
Denn immerhin 6 Prozent der Ungarn informieren sich – bevor sie in
diverse Supermärkte gehen – im Internet über aktuelle Angebote und 4
Prozent der Tschechen. Bei den Rumänen sind es erwartungsgemäß
etwas weniger, nämlich wie in Österreich 1 Prozent.
verbreitete Meinung, dass Flugblätter zuhauf ungelesen in den Altpapier-Container geworfen werden,
stimmt einfach nicht. In Österreich
sind es sage und schreibe 70 Prozent, die ein Flugblatt einer Handelskette erst nach dem Durchlesen
entsorgen, 17 Prozent heben es sogar auf und nur 12 Prozent entsorgen es, ohne es gelesen zu haben.
Kaum weniger Aufmerksamkeit erregen die LEH-Flugblätter in Tschechien. Dort werden diese zu 67 Prozent zuerst gelesen und dann erst
Wo bzw. wie informieren Sie sich vor allem über Angebote, Preise etc?
W TV-Werbung W Flugblätter, Prospekte W Anzeigen in Zeitschriften/Zeitungen W Informationen im Internet W im Geschäft selbst
13
Österreich
71
18
1
51
7
Ungarn
6
70
10
36
11
Tschechien
4
63
5
54
16
Rumänien
1
4
22
55
Quelle: Karmasin Marktforschung Österr. Gallup Institut; Basis: Total, n=1000 (Rumänien n=1032); Angaben in %
Auch hier: Marken
vs. Eigenmarken
Das mittlerweile ziemlich breit
getretene Match Markenartikel versus Eigenmarken findet auch in
besagter Flugblattstudie seinen aufmerksamkeitsstarken Prolog. Auf
die Frage, worauf sie beim Betrachten von Flugblättern mehr Augenmerk legen – auf Markenartikel oder
auf Eigenmarken – präferierten 15
Prozent der Österreicher Markenartikel und 13 Prozent Eigenmarken.
46 Prozent beachten beides und 35
Prozent ist es egal, weil sie nicht zwischen Markenartikel und Eigenmarken unterscheiden.
Eigenmarken, 32 Prozent werten
beide gleich und 24 Prozent ist es
egal. Für Rumänien liegen diesbezüglich im Übrigen keine Antworten vor, die Frage wurde dort nicht
gestellt.
weggeworfen, zu 15 Prozent aufgehoben und zu 18 Prozent sofort und
ungelesen weggeworfen. Und in
Ungarn lesen die Konsumenten die
Flugblätter des Lebensmittel-
Flugblattsammler
factbox flugblattstudie
Der LEH ist auch jene Branche,
die mit Abstand am meisten Flugblätter verteilt, wobei Österreich,
Ungarn und Tschechien durchaus
bereits als gesättigt gelten, in Rumänien hingegen noch einiges an
Aufholbedarf zu orten ist.
Ebenfalls erwähnenswert ist die
Flugblattnutzung, denn die sehr oft
WW Auftraggeber: DraftFCB
Partners
WW Durchführung: Karmasin Marktforschung/Österr.
Gallup Institut
WW Teilnehmende Länder: Österreich, Ungarn, Tschechien,
Ungarn
WW Methode: Persönliche Interviews im Haushalt
WW Stichprobe: Pro Land 1.000 Fälle, repräsentativ für
die Wohnbevölkerung ab 14 Jahre
Juni 2010 CASH
35
Coverstory
Flugblattstudie
bei auffällt, dass hier mit 97 Prozent in Rumänien die höchste Zufriedenheit erreicht werden
konnte.
che die Konsumenten via Flugblatt
zu erreichen, voll auf – zumindest
in Österreich, in Ungarn und in
Tschechien. Flugblattstudie-Auftraggeber Dr. Manfred Berger, Managing Director von DraftFCB
Partners: „Auch hier zeigt sich,
dass in Rumänien noch viel Potenzial schlummert.“
Die meisten Flugblätter kommen in allen vier Ländern über den
Briefkasten in die diversen Haushalte, am meisten in Ungarn (zu
91 %), gefolgt von Österreich (zu
Einzelhandels zu 61 Prozent vor
dem Wegschmeißen durch, heben
diese sogar zu 33 Prozent auf und
werfen sie nur zu 6 Prozent ungelesen weg. In Rumänien werden die
Flugblätter zu 39 Prozent durchgelesen und dann weggeworfen, zu 42
Prozent aufgehoben, zu 3 Prozent
an andere weitergegeben und zu 16
Prozent ungelesen weggeworfen.
Hauptverteiler Briefkasten
Für das Gros der Konsumenten
ist die Penetration mit Flugblättern
Ungebrochene Attraktivität
In den eingangs bereits erwähnten Antworten auf die Frage nach
den wichtigsten Aspekten in Sachen Flugblätter wird unter anderem die außergewöhnliche Vielfalt
hervorgehoben, die ein Flugblatt so
attraktiv macht. Das beginnt bei
den Produkten selbst, bei diversen
Wie beziehen Sie Flugblätter?
W Österreich W Ungarn W Tschechien W Rumänien
81
Briefkasten
46
Beilage von Tageszeitungen
6
17
12
im Geschäft
11
91
48
14
12
Haustür
76
30
21
40
17
32
Quelle: Karmasin Marktforschung Österr. Gallup Institut; Basis: Total, n=1000 (Rumänien n=1032); Angaben in %
„gerade richtig“ (Ö 55 %, H 59 %,
CZ 53 % und ROM 54 %), 43 Prozent der Österreicher, 37 Prozent
der Ungarn, 39 Prozent der Tschechen und 20 Prozent der Rumänen
hingegen ist sie bereits „zu viel“.
Wobei es aber auch genügend Menschen gibt, für die es gar nicht genug Flugblätter geben kann – immerhin 2 Prozent der Österreicher,
3 Prozent der Ungarn, 7 Prozent der
Tschechen und 8 Prozent der Rumänen.
Ein Ergebnis, mit dem die Supermarktketten durchaus zufrieden sein können, geht doch die
Taktik, mindestens einmal pro Wo-
36
Juni 2010 CASH
81 %), Tschechien (zu 76 %) und
– etwas abgeschlagen – Rumänien
(zu 46 %). Sehr beliebt und eine
Besonderheit in Österreich sind
Flugblätter der Handelsketten als
Beilage in Tageszeitungen (48 %),
wobei zusätzlich 30 Prozent direkt
vor die Haustür zugestellt werden
und 12 Prozent der Österreicher die
Flugblätter aus den diversen Geschäften mitnehmen.
Nicht zu diskutieren braucht
man über die Qualität der Flugblätter, was den „Zustand“ im Augenblick des Erhaltens betrifft. Bei
dieser Frage kam ein einhelliges
„Ja, sehr ordentlich“ zustande, wo-
Sonderangeboten und dazugehörigen Preisen, geht weiter über die
offerierten Marken, die Handelskette respektive das Geschäft als
Absender des Flugblattes an sich
und die Attraktivität des Titelblattes bis zur generellen Aufmachung
des Flugblattes, den Seitenumfang
und die Papierqualität.
Roswitha Hasslinger resümierend: „Der große Vorteil und damit der Hauptgrund für die ungebrochene Attraktivität von
Flugblättern ist einerseits die Haptik und andererseits die freie Konsumentenentscheidung, was damit geschieht.“
W
Industrie
Berglandmilch/Tirol Milch
Groß-Fusion unter Österreichs Molkereien
Die Tirol Milch, die Nummer 4 unter Österreichs Molkereien, soll schon bald die neunte
Muttergenossenschaft von Österreichs Branchenprimus Berglandmilch werden. Auf Vorstandsebene sind die Gespräche über eine gemeinsame Zukunft der beiden bäuerlichen
Genossenschaften bereits weit fortgeschritten. Nun müssen noch die beiden Generalversammlungen so wie die Kartellbehörde dem Deal zustimmen.
Als Grund für den Zusammenschluss der beiden Genossenschaften werden Synergien in
den Bereichen Produktion und
Verwaltung genannt. Diese
Synergien sollen laut Aussage der beiden Unternehmen
der Absicherung der Einkommen der bäuerlichen
Milchlieferanten in einem
immer internationaleren
Umfeld zugute kommen.
Neben den bisherigen Berglandmilch-Marken Schärdinger, Desserta und Jogurella
sollen auch die Marken Tirol
Milch und Lattella weitergeführt werden.
Die Marken Schärdinger und
Lattella sollen zukünftig beide
zur Berglandmilch gehören.
Zitat des Monats
„In England ginge der
bürokratischSte österreichische Beamte
noch als Hippie durch.“
Alfred Berger, NÖM-Vorstandssprecher, über den Umgang mit britischen Lebensmittelbehörden
Expressfinder
42Ronald Kers, Nestlé
46 Markenartikelverband
Schlumberger
Fotos: Tirol Milch, Berglandmilch
Die österreichische Antwort
Mit der jüngst gestarteten Initiative
„Die österreichische Antwort“ macht
Schlumberger Vorstandsvorsitzender Eduard Kranebitter wahr, was er
bereits im Frühjahr angekündigt
hatte: nämlich den klaren Trend zu Produkten aus heimischer Erzeugung nicht nur aufgreifen, sondern auch aktiv verstärken zu wollen. „Regionale, österreichische Produkte stärken
die heimische Wirtschaft, schonen aufgrund kurzer Transportwege die Umwelt und tragen
zur Arbeitsplatzsicherung bei – also zur Wertschöpfung und damit zum Wohlstand in unserem Land“, erläutert Kranebitter. Unterstützt wird die Initiative von Bundesminister DI
Nikolaus Berlakovich und Dr. Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich.
Unternehmen, die sich beteiligen wollen, weil sie auch für 100 Prozent Österreich stehen,
sind herzlich eingeladen, sich der Initiative anzuschließen.
Weitere Infos unter www.die-oesterreichischeantwort.at
48 Obst & Gemüse
50 Laktosefreie Milchprodukte
52Peter Hamedinger/AMA
54Pasta, Pesto & Sugo
58 Baby
64Rasieren
70Nachlese CLG
76SIAL d’Or
79Infood/Assmann Ladenbau
Juni 2010 CASH
37
News
Kurz und Bündig
Almdudler hat den
Sommer noch nicht
abgeschrieben und
startet im Juli eine
breit angelegte
Kampagne für die
spritzigste Almdudler-Variante im
Sortiment: Almdudler G’spritzt. Passend zur Print- und Plakatkampagne
wird eine auffällige POS-Promotion
mit Almdudler-Sonnenschirmen und
PKW-Sonnenblenden bei allen
G’spritzt-Palettenplatzierungen im
Handel umgesetzt.
Cappy Fresh heißt jetzt Cappy
Ice Fruit und ist in der neu
gestalteten 0,5-Liter-PETFlasche in den Sorten Multivitamin mit Mangostane sowie
Apfel-Birne
mit
Holunderblüten seit Anfang
Juni im Handel.
Ab Ende Juni ist der
handliche Kattus Frizzante Triopack – je
nach Gusto klassisch
kombiniert mit Rosé
oder Orange Bitter –
in limitierter Stückzahl im ausgewählten
Lebensmittelhandel erhältlich.
Nur für kurze Zeit ist die Römerquelle emotion granatapfel wieder im Handel. Die streng limitierte Sommeredition soll so für
ein Comeback toller Verkaufserfolge sorgen.
Die diesjährige Vöslauer Balance-Wahl ist geschlagen! Mehr
als 107.000 Stimmen wurden
abgegeben. Gesiegt hat die mediterran fruchtige Mango-Orangenblüten-Kombination vor der
Beeren-Blumen-Kreation Himbeere-Veilchen. Ab Ende Juni
im Handel erhältlich.
38
Juni 2010 CASH
Danone
Für eine noch buntere Palette
Mit gleich zwei neuen Produktkonzepten startet Danone in den heurigen Sommer. Zur Belebung des 2-Kammern-Segments, das in Österreich nur sechs Prozent (mengenmäßig) vom Fruchtjoghurtmarkt
ausmacht, während es in Deutschland zehn Prozent sind, bringt Danone
Fantasia in die heimischen Kühlregale. Bei Fantasia handelt es sich um
ein cremiges Joghurt mit Früchten bzw. Schokoballs/-flakes. Fantasia
präsentiert sich im modernen, erwachsenen Design und ist daher
nicht als spezielles Kinderprodukt positioniert. Mit unverbindlichen
Preisempfehlungen von 39 Cent Kurant- und 29 Cent Aktionspreis
zielt man vor allem auf die C- und D-Käuferschichten ab.
Ebenfalls neu ist die Danone Topfencreme Subrange „Frucht & Schokosplits“ in den drei
Sorten Kirsche, Banane und Erdbeer. Die Produkte enthalten nicht nur Schoko-stückchen,
sondern auch feinen Schokostaub.
Doch auch die übrige Danone-Topfencreme-Range wurde designmäßig überarbeitet. So gibt
es nun genussbetonte, exklusive Farbwelten sowie eine klare Sortendifferenzierung durch
Colour-Coding an der vorderen Stirnseite des Bechers. Zusätzlich setzt man nun auf große,
ansprechende Fruchtabbildungen.
espresso caffè/illycaffè
Erfreuliche Geburtstagsbilanz
„Wir haben den ÖsterreicherInnen in zwei Jahrzehnten mehr als 5,17 Milliarden Tassen illyKaffee eingeschenkt“, freut sich Verkaufsleiter Walter Mayer beim Presseempfang zum
20-jährigen Jubiläum des österreichischen illy-Generalimporteurs espresso caffè Vertrieb
GmbH. Und espresso caffè-Geschäftsführer Alois V. Stangl betont weiter: „Dass wir nie von
unserer Qualitätspredigt abgelassen haben, hat dafür gesorgt, dass der illy-Konsum in Österreich von 420.000 Tassen im Jahr 1990 im Vorjahr bereits auf 61,43 Millionen Tassen
oder 160.000 Tassen pro Tag angewachsen ist.“ Generell war 2009 laut Mayer ein sehr
erfolgreiches Jahr, denn sowohl der Kaffeeabsatz (+4 %) als auch der Umsatz (+5,3 %) konnten gesteigert werden. Insgesamt wurden so 6,97 Millionen Euro umgesetzt; 2010 soll die
7-Millionen-Euro-Marke deutlich überschritten werden.
Dass dieses Ziel keinesfalls unerreichbar ist, begründet Mayer einerseits mit dem stetig
wachsenden Bewusstsein der Österreicher für Kaffeequalität und Espressokultur und andererseits mit dem Einstieg von illy mit „Metodo Iperespresso“ in den boomenden Kapselmarkt. Im Zentrum des Interesses von espresso caffè stehen deshalb auch weiterhin die
heimischen Gastronomen, die mit dem „besten Kaffee der Welt“, Espressomaschinen, Serviceleistungen und Schulungen ausgestattet werden sollen.
Auch Dott. Andrea Illy, Vorstandsvorsitzender illycaffè S.p.A., der
es sich zum 20-jährigen Jubiläum
nicht nehmen ließ, aus Italien
nach Wien anzureisen, freut sich
über das wachsende Interesse der
Österreicher: „Die Verbindung
zwischen illy und Österreich ist
Walter Mayer (Verkaufsleiter espresso caffè), Alois Stangl sehr eng, denn bereits mein
(Geschäftsführer espresso caffè), Andrea Illy (VorstandsGroßvater hat in Wien gearbeitet
vorsitzender illycaffè S.p.A.) und Giuseppe Taccari (Export- und gelebt und kam nach Triest
direktor illycaffè S.p.A.) freuten sich über die beeindruzurück als Botschafter der österckende Geburtstagsbilanz von espresso caffè.
reichischen Kultur.“
Fotos: Almdudler, Cappy, Kattus, Römerquelle, Vöslauer, Danone, espresso caffè/C.Jobst
Industrie
Industrie
Milford
Alles neu beim Tee-Experten aus Hall in Tirol
Fotos: Hellerschmid, Henkell & Co., Milford
Mit dem größten Marken-Relaunch in der Geschichte von Milford will der Tee-Experte aus Hall in Tirol seinen Marktanteil in
den nächsten fünf Jahren beträchtlich steigern. Um dieses Ziel
zu erreichen, wurde das gesamte Milford-Sortiment komplett
überarbeitet und um neue Varianten erweitert. Es besteht nun
aus 24 Sorten Früchtetee, fünf Sorten Kräutertee, sechs Sorten
Schwarz- und Grüntee und verschiedenen Großpackungen.
Dabei wurden alle Rezepturen für die Mischungen, die übrigens in Österreich ausgewählt werden, neu konzipiert und gemäß den Konsumentenwünschen ausschließlich natürliche
Zutaten verwendet. Milford-GF Thomas Wagner betont: „Wir
haben die bei unseren Kunden besonders beliebten Sorten wie
‚Erdbeere-Himbeere‘ oder ‚Blutorange‘ mit zahl­reichen neuen
Geschmäckern ergänzt. Österreichische Besonderheiten und
Spezialitäten wie ‚Marillenröster‘, ‚Weichseltopf‘ oder ‚ApfelHolunderblüte‘ finden sich dabei ebenso wie die regionalen
heimischen Fruchtsorten ‚Apfel‘, ‚Wildbirne‘ oder ‚Ribisel‘
sowie heimische Kräuter wie z.B. ‚Silberlinde‘ oder ‚Ringelblume‘.“ Ergänzt wird das Sortiment zusätzlich um saisonale
Spezialitäten wie beispielsweise im Sommer „RosenmarilleSanddorn“ oder „Jostabeere-Holunderbeere“ und im Winter
„Wintergenuss“, „Bratapfel“ und „Skiwasser“.
Neben neuer Sortenvielfalt und überarbeiteten Rezepturen erstrahlt auch die Verpackung in neuem Glanz. So dominieren
nun ein natürliches und
modernes
Design sowie
Kurztexte auf
der Rückseite, die Informationen zu
den Besonderheiten der
jeweiligen Teesorte vermitteln.
Zudem wartet der TeeSpezialist mit einem besonders innovativen Extra auf, denn
erstmals sind alle Packungen mit Brailleschrift bedruckt. Hierfür hat Milford 40.000 Euro investiert, damit auch die rund
318.000 sehbehinderten und 4.600 blinden Menschen in Österreich erkennen können, um welche Sorte es sich handelt.
Ab September 2010 gibt es weiters einen neuen Webauftritt
unter www.milford.at, der neben neuen Informationen zum
Unternehmen und Sortiment auch vielfältige Rezeptideen und
Genusstipps enthält. Zeitgleich setzt das Unternehmen mit einer neuen Markenkampagne auf die Kernbotschaften Natürlichkeit, Genuss und Geschmack.
Hellerschmid
Henkell & Co.
Klasse statt Masse
Markenklassiker legten zu
Neben
den
Klassikern Marillenschnaps,
Marillenlikör
und B‘soffene
Marille, die
diese
Auszeichnung nun
schon
seit
mehr als 30
Jahren in ununterbrochener Reihenfolge
tragen
dürfen, wurden heuer auch
die Produkte
Waldviertler Nussschnaps, Hellerschmid Marille
Fruchtsirup und der neue Wachauer Marillennektar
der Privatdestillerie Hellerschmid aus Krems a.d. Donau erstmals mit dem Austria Gütezeichen ausgezeichnet.
Absatz- und Umsatzzuwächse in allen Segmenten bescherten
der Henkell und Co. Sektkellerei KG. im Vorjahr ein gutes Gesamtergebnis. Vor allem der Absatz der Markenklassiker konnte gesteigert werden. Erfolgreich vorangetrieben wurde auch der
Ausbau der internationalen Aktivitäten. Das polnische Tochterunternehmen Vinpol Sp. z o.o. stärkte
seine
Marktposition
nachhaltig durch den Erwerb
Absatz- und
des polnischen Gin-MarktfühUmsatzzuwächrers Lubuski Gin. Auch die vollse in allen Segmenständige Übernahme des fühten sorgten für ein gutes
renden
italienischen
Gesamtergebnis der Henkell &
Prosecco-Anbieters Mionetto
Co. Sektkellerei KG.
sowie die Integration des slowakischen Weinproduzenten Vitis
Pezinok und die neu hinzugewonnene Präsenz in Estland durch die Übernahme der qualifizierten Mehrheit
an der Import- und Distributionsgesellschaft Budampex AS festigten die
Position der Unternehmensgruppe in Europa. Insgesamt erhöhte sich der
Gruppenumsatz im Vorjahr um 5,8 Prozent auf 628,6 Millionen Euro.
Juni 2010 CASH
39
Industrie
News
Winkelbauer
Mit Haribo Holladrio im
200-g-Beutel verwöhnt der Fruchtgummiexperte besonders
jene Verbraucher, die
auf Holunderblüten-,
Holundersaft- und
Holunderbeerengeschmack stehen. Die
Innovation überzeugt zudem mit
saurem Zucker und bietet ein erfrischendes Genusserlebnis an heißen
Sommertagen.
Die neuen zuckerfreien
weichen Kräuterpastillen
Cranberry von Ricola
bestechen mit einer
Kombination der Ricola
13-Kräutermischung mit
beruhigendem Glycerin.
Damit wirken die Pastillen, die mit fruchtigem Cranberrygeschmack punkten, beruhigend auf
Stimmbänder, Rachen und Hals.
Kelly setzt im SnipsSortiment erstmals
auf genderbezogene
Produkte. Die neuen
Kelly’s Snipletts wurden gemeinsam mit
Leserinnen des Frauenmagazins Woman
gestaltet und sind ab
sofort in der Geschmacksrichtung Pistazie in der
edlen 60-g-Packung erhältlich.
Mit vollnussigem Teig, fruchtiger
Ribisel-Marmelade und einem handwerklichen Gitter verspricht die neue
Ölz Linzer Torte geschmacklichen und optischen Genuss
der Extraklasse. Erhältlich
ist das Meisterwerk der Meisterbäcker ab sofort in der
450-g-Packung.
40
Juni 2010 CASH
Hochwertige Snacks
Mit Kettle Chips und Roka Käsegebäck vertreibt Winkelbauer hochwertige Snacks für Premiumkäufer. Kettle Chips überzeugen die
Konsumenten mit natürlichen Zutaten und dem Verzicht auf künstliche Geschmacksverstärker, Aromen und Konservierungsstoffe. Zudem werden die Chips von
Hand gefertigt und in hochwertigem Sonnenblumenöl frittiert. Demnächst wird das aus vier Sorten bestehende Sortiment laut Winkelbauer-Marketingverantwortlichem Mag. Christian Wagner um drei weitere
Geschmacksrichtungen („Honig BBQ“, „Meersalz, Rosmarin & Knoblauch“, „Sauerrahm & Zwiebeln“) erweitert. Auch die Einführung von
Gemüsechips ist geplant.
Ebenso wie Kettle Chips zielt Roka Käsegebäck auf anspruchsvolle Verbraucher ab. Die typisch holländischen knusprigen Käsecracker punkten mit einem hohen Käseanteil von 30 Prozent und sind neben der
Variante „Gouda“ nun auch in den Kreationen „Cheddar Käse“ und
„Parmesan“ erhältlich.
Mit September 2009 hat Winkelbauer übrigens außerdem den Vertrieb der Marke HUG Cocktailgebäck übernommen, die seit November 2009 in der Merkur Feinkost erhältlich ist. Trotz der Premiumpreisstellung von 2,99 Euro greifen die Konsumenten bei den drei
Sorten „Schweizer Emmentaler“, „Kümmel“ und „Sesam“ gerne
zu, was Winkelbauer-Senior Brand Managerin Mag. Nicole Brandl
von einer „sehr guten Entwicklung“ sprechen lässt. Im Juli gibt es
das Cocktailgebäck von HUG im Rahmen einer Preisaktion um
1,99 Euro zu kaufen, außerdem finden Verkostungen statt, um das Produkt einem erweiterten Käuferkreis anzubieten.
Maresi
Lays Bugles stehen hoch im Kurs
Die von Maresi vertriebenen Lays Bugles
konnten ihr Wachstum im ersten Quartal
2010 fortsetzen und ein Umsatzplus von 11,8
Prozent verzeichnen. Auch die mengenmäßige
Entwicklung stellt sich laut Maresi-Marketingleiterin Foodbroker Mag. Sabine Schwaiger mit
einem Plus von 9 Prozent sehr erfreulich dar. Den Grund für den Erfolg
sieht Schwaiger in der Einzigartigkeit
des Produkts, da es kein vergleichbares
Produkt am Markt gebe.
Zur Fußball-Europameisterschaft setzt
Maresi mit Lays Bugles, die übrigens
aus Mais und mit Sonnenblumenöl hergestellt werden und in
drei verschiedenen Geschmackrichtungen erhältlich sind, auf
ein POS-Gewinnspiel, bei dem ein Philips Flatscreen Ambilight
TV oder einer von 50 Fußbällen auf die Gewinner wartet.
Fotos: Haribo, Ricola, Kelly, Ölz, Maresi, Winkelbauer
Product Line
Industrie
NÖM
Product Line
Neue Impulse für die Marke
Burgenland Mülch
Starke Marken wollen auch gepflegt und weiterentwickelt werden. Aus diesem Grund hat die
NÖM dem etwas in die Jahre gekommenen Outfit
der Burgenland Mülch
ein neues, frischeres Outfit
verpasst. „Die neue Milchverpackung mit Burgenlandkarte und einem burgenländischen Milchbauern soll den
Burgenlandbezug stärken. Damit wollen wir möglichst viele burgenländische Konsumenten für dieses hochwertige Produkt gewinnen“, erklärt NÖM-Vorstandssprecher Mag. Alfred Berger,
dessen Unternehmen im Jahr 2008 den Milchhandelsbereich der
Mona-Gruppe – vormals Molkerei Oberwart – übernommen hatte. Um den Burgenländern wieder
mehr Lust auf die Burgenland Mülch zu machen, lancierte man zudem eine Roadshow in
die sieben wichtigsten Städte des Burgenlandes, bei der die Konsumenten gratis Kostproben
erhielten. Ebenso gestaltete man unter www.burgenlandmilch.at eine
neue Homepage und startete in den Regionalmedien eine Gutscheinaktion. Aktuell werden unter der Marke Burgenland Mülch insgesamt 4,8
Millionen Packungseinheiten pro Jahr verkauft.
Blaschke
Fotos: Bahlsen, Meinl, Nestlé, Müller Milch, NÖM, Blaschke
Innovative Mehlspeisenvitrine
Blaschke hat eine Vitrine entwickelt, die Süß- und Mehlspeisen aufgrund der permanent
hohen Luftfeuchtigkeit drei Tage lang frisch hält
und damit für eine höhere Rentabilität sorgt. Damit eignet sich die Mehlspeisenvitrine, die sich
neben ihrer Funktionalität zudem durch ihr
Design auszeichnet, vor allem für die Verwendung im LEH als auch in der Gastronomie und
in Tankstellenshops. Sie kann in den Ladenbau integriert oder als Stand-alone-Variante
eingesetzt werden. „So wie sich der Brot-Bereich im Handel in den letzten zehn Jahren
entwickelt hat, wollen wir nun auch für frische Süßspeisen eine optimale Präsentationsmöglichkeit bieten“, so BlaschkeGeschäftsführer Peter Halfar.
Formschön & funktionell:
die Vitrine von Blaschke
hält Mehlspeisen drei Tage
lang frisch.
Seit Kurzem bringen die
neuen Kornland Früchte-Riegel von Bahlsen
im praktischen 3erVorratspack in den Sorten „Heidelbeere &
Brombeere“ und „Cranberry & Himbeere“ frischen Wind in
den Müsli-Riegel-Markt. Mit der
Kombination aus 41 Prozent Früchten und wertvollem Korn sind sie der
ideale Snack für Zwischendurch und
tragen zu einer ausgewogenen Ernährung bei.
Für die neuen limitierten
Julius Meinl Bio Konfitüren in den Sorten Erdbeere, Himbeere, Marille
und Weichsel kommen
nur Früchte aus kontrolliert
biologischem Anbau zum Einsatz.
Weiters verzichten die zertifizierten
Bio-Bauern beim Anbau auf Gentechnik und verarbeiten die verwendeten Früchte nach einem alten Familienrezept in einem schonenden
Verfahren.
Mit „Maggi Saftige
Fischfilets mit Kräutern“ erweitert Nestlé
die erfolgreiche „Saftiges aus dem Ofen“Range. Einfach tiefgekühlte Fischfilets in das
beigepackte Bratsackerl geben, Gewürzmischung und 50 ml Schlagobers beimengen und 45 Minuten
lang bei 200 Grad im Ofen braten.
Müller Milchreis gibt
es ab sofort auch in
der klassischen Geschmacksrichtung Toffee.
Dabei trifft feinste Soße mit
Toffee-Geschmack auf Milchreis
aus gesunder Milch und bestem Rundkornreis. Die neue Variante ersetzt die
Sorte Nuss und ist ideal als kleine
Mahlzeit für Zwischendurch geeignet.
Juni 2010 CASH
41
Industrie
Ronald Kers/Nestlé Österreich
Interview: Silvia Meißl
Generaldirektor Ronald Kers will nicht nur sein Team,
sondern Nestlé Österreich in allen Disziplinen an der
Spitze sehen. Wie er den Weg angesichts des scharfen
Wettbewerbs gehen will, zeigt er im CASH-Interview auf.
CASH: Herr Kers, Sie sind seit
gut einem halben Jahr hier in
Österreich. Wie ist denn Ihr Eindruck von der Branche, vom Le-
42
Juni 2010 CASH
bensmittelhandel und Ihren Mitbewerbern?
Ronald Kers: Mein Eindruck wird
sich wahrscheinlich mit Ihrem de-
cken: Der Lebensmittelhandel ist
hoch konzentriert, die Mitbewerber sind sehr aktiv und es herrscht
ein starker Wettbewerb.
Ja, das deckt sich. Und was sagen Sie zum vorherrschenden
Preiskampf, zu den vielen Promotions?
Der Idealzustand für alle wäre natürlich, es gäbe weniger Preiskampf und weniger Promotions.
Fotos: Johannes Brunnbauer
High Performer
Industrie
Aber man muss zur Kenntnis nehmen, dass die Marktdynamik eben
eine andere ist. Für die Verbraucher ist es allerdings schwierig geworden, die großen Preisunterschiede, die es durch Promotions
gibt, zu verstehen. Der Preis allein
ist nicht alles, deshalb – jetzt für
uns gesprochen – geht es auch darum, unser Markenportfolio ständig weiterzuentwickeln, und zwar
abgestimmt auf die Konsumentenbedürfnisse, wie wir sie hier in Österreich vorfinden.
Im Preiskampf spielen ja auch
die Eigenmarken eine entscheidende Rolle. Welche spielen sie
aus Ihrer Sicht im Wettbewerb?
Ich sehe das emotionslos: Wir als
Nestlé sind ein Markenführer. Ob
der Wettbewerb jetzt mit den Eigenmarken oder mit unseren Mitbewerbern stattfindet, ist nicht entscheidend. Aber entscheidend ist
unsere Positionierung am Markt,
unsere Strategie, die wir am Markt
umsetzen.
Jetzt sagen die Händler ja oft,
dass die Töchter internationaler
Konzerne keine Entscheidungsgewalt, keinen Handlungsspielraum haben und am Markt eigentlich gar nicht so lokal
agieren können, wie es vielleicht
nötig wäre.
Ich weiß nicht, welche Konzerne
die Händler meinen, wir können
es jedenfalls nicht sein. Denn wir
agieren lokal, wir haben die Entscheidungsgewalt, den Handlungsspielraum, der eine gute Zusammenarbeit mit unseren Kunden
unterstützt.
Betrifft das beispielsweise auch
Ihr Produktportfolio?
Ja, das ist ja das Kernstück des Geschäfts. Wir präsentieren im Headquarter unseren Dreijahresplan, in
dem wir unsere Prioritäten präzisieren, das muss auf nationaler
Ebene erfolgen.
Und wie klingt es für Sie, wenn
Sie aus dem Handel hören, dass
die Industrie so hohe Gewinne
macht ...
... alle müssen Gewinne machen,
sonst gibt es keine Basis, um überhaupt Geschäfte zu machen. Keiner der Marktteilnehmer ist in
Charity unterwegs.
Verdienen die Lebensmittelhändler in Österreich mit Ihren
Produkten genug?
Das müssen Sie die Händler fragen. Wenn ich mir aber unsere Er-
gebnisse anschaue, dann glaube
ich, dass der Handel mit uns zufrieden sein sollte.
Sind Sie als neuer Generaldirektor mit Nestlé Österreich zufrieden?
Das Jahr 2009 war ein gutes für
uns. Wir sind um rund fünf Prozent auf einen Netto-Gesamtumsatz von zirka 345 Millionen Euro
gewachsen. Das ist mehr als der
Gesamtmarkt zugelegt hat.
Sie wollen ja sicher auch heuer
wieder zulegen. Welche Schwerpunkte werden Sie dafür setzen?
Wir wollen um weitere vier bis
fünf Prozent wachsen. Das Wachstum ist einerseits innovationsgetrieben, wobei es immer um konsumorientierte Innovation geht
sowie um die Produktdifferenzierung. Und es ist außerdem wichtig, durch Vielfalt in unserem
Portfolio für die Verbraucher noch
relevanter zu sein. Für all das bildet natürlich die weltweite Konzernstrategie, dass Nestlé die
Nummer eins für Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden sein
will, die entscheidende Grundlage. Das heißt, unsere Produkte
müssen den Konsumenten einen
Zusatznutzen beim Geschmack,
beim Nährwert und beim Genuss
bieten, und zwar im direkten Vergleich mit Mitbewerberprodukten.
Die Formel unserer Produktpräferenz heißt 60:40+. Das bedeutet:
Sechs von zehn Konsumenten
sollten wegen der genannten Zusatznutzen unser Produkt und
nicht das vergleichbare eines Mitbewerbers kaufen.
Nestlé Österreich
Nettogesamtumsatz 2009:
ca. 345 Mio. Euro
Anteil Out of home: ca. 35 %
Mitarbeiter: 700
Subproduzenten: 33
Co-Packer: 5
Juni 2010 CASH
43
Industrie
Ronald Kers/Nestlé Österreich
Und das funktioniert?
Es funktioniert und wird noch besser werden, auch weil Nestlé mit
knapp drei Milliarden Schweizer
Franken am meisten in Forschung
und Entwicklung steckt.
Sie haben jetzt die produktbezogene Strategie geschildert,
die von Ihrem Team hier am österreichischen Markt umgesetzt
werden muss. Was können die
Mitarbeiter zum angestrebten
Wachstum beitragen?
Sehr viel, und ich bin davon überzeugt, dass es großen Einfluss haben wird, wenn wir im operativen
Geschäft noch effizienter werden.
Dafür wurden auch die sogenannten „High performing teams“ gebildet, für die klare Richtlinien,
klare Strukturen existieren ...
... das klingt so, als hätte es vorher keine funktionierende Organisation gegeben.
Das behaupte ich nicht, aber wenn
wir schneller und besser wie unsere Mitbewerber am Markt sein wollen, dann müssen wir uns auch
intern weiterentwickeln oder etwa
unsere Marketing- und Verkaufsteams stärken.
Was müssen die Mitarbeiter in
diesen Teams leisten?
Ohne jetzt in alle Details zu gehen:
Sie werden die Prozesse effizienter
und schneller abwickeln, um leistungsstärker am Markt – und zwar
beim Handel wie auch beim Konsumenten – aufzutreten. Das betrifft den Launch oder Relaunch
von Produkten genauso wie diverse Datenanalysen, um nur einiges
zu nennen. Es geht im Kern darum, höherwertige Produkte am
Markt zu platzieren, die Kundenund Konsumentenbeziehungen zu
verbessern und zu vertiefen – und
das wirkt sich, davon bin ich auch
überzeugt – letztlich auch auf die
Zufriedenheit der Mitarbeiter positiv aus.
Welche Spielregeln gibt es für
diese Teams?
Es gibt klare Verantwortungsberei-
44
Juni 2010 CASH
che mit Rechenschaftspflichten für
die Mitarbeiter, die in unserer Unternehmenskultur verankert sind
und auf unseren gemeinsamen
Unternehmenswerten beruhen.
Wie haben das die Mitarbeiter
aufgenommen?
Sie haben sehr positiv reagiert.
Um beim Stichwort positiv zu
bleiben: So ist das Vorjahr
durchwegs für den Lebensmittelhandel verlaufen. Sie sind
aber auch im Out of Home-Bereich stark verankert. Wieviel
vom Umsatz entfällt auf diesen
und wie hat sich dieses Geschäft entwickelt.
Rund 35 Prozent des Umsatzes
stammen von Out of Home – und
wir mussten Einbußen hinnehmen. Das hängt mit der Entwicklung zusammen, dass die Men-
Kers will Nestlé
in Österreich zur
Nummer eins
gemäß dem
Motto „Good
Food, Good Life“
machen.
schen doch sparen, und das hat
eben den Out-of-Home-Bereich getroffen. Ich denke, es wird auch
noch einige Zeit dauern, bis wir in
Europa die schwierige wirtschaftliche Situation überwunden haben.
Aber klar ist für uns, dass wir gerade jetzt die intensive Zusammenarbeit mit unseren Kunden weiter
forcieren müssen, denn der Wettbewerb hat sich verstärkt, und dem
müssen wir mit noch mehr Service
und noch besseren Produkten kontern. Das hat auch etwas mit Nachhaltigkeit in der Kundenbeziehung
bis hin zum Verbraucher zu tun
sowie mit gemeinsamer Wertschöpfung. Das gilt im Übrigen
auch für den Lebensmittelhandelsbereich.
Herr Kers, wie ist denn das eigentlich mit Ihrer persönlichen
Nachhaltigkeit? Wie lange werden Sie denn hier in Österreich
die Geschäfte führen? Denn
kaum hat man sich an einen Generaldirektor gewöhnt, ist er
schon wieder weg.
Persönlich hoffe ich, solange wie
möglich in Österreich zu bleiben,
denn ich halte sehr viel von Kontinuität. Fünf Jahre sollten es
sein, danach wird man sehen,
denn es gibt natürlich eine sehr
international ausgerichtete Konzernpolitik.
Herr Generaldirektor, vielen
Dank für dieses Gespräch!
Nestlé im LEH 2009
Die Marke ist wichtig bei ...
Marktanteile (wertmäßig, exkl. Hofer/Lidl)
Maggi Kulinarik/trocken
23,3 % (+ 7,4 %)
Nescafé löslich
56,1 % (- 3,7 %)
Nescafé Ready to Drink
9,9 % (+ 46 %)
Nescafé Pads
11,2 % (+ 64,7 %)
Nesquik Kakao
19,5 % (+/- 0 %)
Nestlé Confectionary
6,2 % (+ 7 %)
Schöller take home
2,1 % (+ 26 %)
CPA
23,7 % (+ 19,8 %)
Babynahrung (inkl. DFH)
18,3 % (-7,2 %)
Tiernahrung Katze (inkl. DFH)
19,7 % (+ 19 %)
Quelle: Nielsen/Nestlé
photo: dieter steinbach.com
Und wieviel Strahlkraft
besitzt Ihre Marke?
Cash und MarkenStern suchen
die Stars unter Österreichs Marken.
Finden Sie heraus, wie es um die Strahlkraft Ihrer Marke bestellt ist.
Ein von MarkenStern entwickeltes Tool macht’s möglich:
In Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Gallup Institut wird
mittels repräsentativer Umfrage der StrahlkraftIndex® und das Potential
Ihrer Marke erhoben. Und Cash bietet Ihnen die Möglichkeit, die Ergebnisse
zu präsentieren. Stellen auch Sie Ihre Marke ins Rampenlicht und melden
Sie sich an. Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte
per e-mail an [email protected] oder [email protected].
strategic consulting gmbh
www.markenstern.at
Industrie
Markenartikelverband
Autor: Silvia Meißl
Das Original: Die Marke
D
as lässt die Herzen der Markenartikelindustrie höher
schlagen: Deren Kampagne
für die Marke erreichte nie dagewesene Aufmerksamkeit bei den
Menschen und laut GfK-Austria
Consumer Scan stieg die Käuferreichweite für Markenartikel nach
der Kampagne im März auf 74 Prozent nach 71 Prozent im Jänner
dieses Jahres. Das sind zwar auf
den ersten Blick nur drei Prozentpunkte, auf den zweiten Blick sollte sich aber auch der Lebensmittelhandel darüber freuen. Denn
gerade in schwierigen Zeiten, in
denen der Griff nach billigen Eigenmarken durchaus zur Normalität geworden ist, sieht der Marken-
46
Juni 2010 CASH
artikelverband/MAV, angeführt
von Präsident Mag. Günter Thumser, dass sich die Grundwerte, die
eine Marke vermitteln will, durchaus mit jenen der Verbraucher decken. Und diese sind Sicherheit,
Vertrauen und Innovation. Und
das wiederum deckt sich zudem
mit den Zielen, die auch die Händler mit ihrem Marktauftritt verfolgen – woraus sich auch im Hinblick auf das Geld verdienen eine
durchaus schöne und nachhaltige
Win-win-win-Situation ergibt.
Weshalb nicht nur die Ergebnisse über die Wirkung der Kampagne per se für alle Beteiligten höchst
erfreulich sind, sondern auch die
Ergebnisse der Konsumentenbe-
fragung in diesem Zusammenhang Denkstoff liefern können, ob
das Angebot zwischen Marke und
Eigenmarke am POS immer im
richtigen Verhältnis steht.
Plakatwirkung mit
Skyscraper-Werten
Die nachhaltige Ausrichtung
der Markenkampagne erreichte
mit dem Plakat nie dagewesene
Werte, die übrigens auch die
Durchschnittswerte aller 2.389 affichierten Kampagnen überstrahlte. Lag deren Wert bei „Wiedererkennung“ bei 36 Prozent, lag jener
für die MAV-Kampagne heuer bei
63 Prozent, im Vorjahr waren es
noch 54 Prozent.
Um 62 Prozent höher als besagter Durchschnittswert lag die MAVKampagne beim Recall: Ersterer
liegt bei 24 Prozent, für die Markenartikelkampagne liegt er aktuell
bei 39 Prozent, im Vorjahr waren
es 32 Prozent.
Besonders erfreulich: Mit einem
Impactwert von 31 Prozent über-
Fotos: Henkel, MAV
So geschärft schickte der Markenartikelverband
die Kampagne für die Marke zum 14. Mal ins
Rennen. Präsident Mag. Günter Thumser (Foto)
freut sich über deren Erfolg nicht nur für „sein“
Persil, denn für alle beworbenen Marken erhöhte
sich die Käuferreichweite.
INDUSTRIE
trumpft selbige nicht nur den Vorjahreswert (22 Prozent), sondern lässt die übrigen Kampagnen mit dem Durchschnittswert
von 13 Prozent meilenweit hinter sich. Die Daten lieferte die
Gama Plakatanalyse, Februar 2010 (Basis: n = 550).
„Vermittelt die Kampagne dass Markenartikel
besonders gute Qualität bieten?“
+7,5 %
+2,6 %
78 %
86 %
80 %
Eigenmarkenkäufer greifen zur Marke
Weil es aber für den Erfolg im operativen Geschäft nicht nur
um die Aufmerksamkeit einer Kampagne, sondern besonders
um deren Wirkung im Hinblick auf Käuferreichweite geht, wurde im GfK Consumer Scan auch erhoben, ob sich eingefleischte Eigenmarkenkäufer durch die Kampagne auch tatsächlich
für den Griff zur Marke entschließen. Auch mit diesem Ergebnis ist der „Club der starken Marken“, wie Mag. Günter Thumser, seines Zeichens auch Präsident von Henkel CEE, den Markenartikelverband benennt, zufrieden. Denn mehr als die
Hälfte aller Haushalte – exakt 52,4 Prozent – in denen loyale
Eigenmarkenkäufer daheim sind, steigerten von Jänner bis
März 2010 ihren Ausgabenanteil zugunsten der Markenartikel.
Ist dies also ein echt spürbares Ergebnis im Geschäft, so wollte
der Markenartikelverband auch explizit deren Einschätzung
dazu wissen, ob die Menschen aufgrund der Werbekampagne
vermehrt Markenartikel kaufen würden. Die Ergebnisse lieferte Karmasin im Jahresvergleich 2009/2010. Aktuell bejahten
dies 75 Prozent der Heavy User von Eigenmarken, also jene, die
sie häufig kaufen (349 Befragte), ebenso wie 88 Prozent der
Medium User (477 Befragte, kaufen ab und zu Eigenmarken)
sowie 87 Prozent der Light User/Non User (167 Befragte, kaufen Eigenmarken eher selten/gar nicht).
Quelle: Karmasin
2008–2010.
ja + ja teilweise; seit
2006 im
Fragenkatalog
Respondenten mit
spontaner
Werbeerinnerung
2008
2009
„Können Sie sich vorstellen, dass aufgrund dieser
Werbung Menschen vermehrt Markenartikel kaufen?“
+27,8 %
87 %
+6 %
88 %
83 %
+8,7 %
69 %
68%
75 %
2009
2010
Quelle: Karmasin
2009/2010.
ja + ja teilweise;
Basis:
Respondenten mit
spontaner Werbeerinnerung
Light User von
Handelsmarken
Medium User von
Handelsmarken
Heavy User von
Handelsmarken
Mehr als 50% der Handelsmarkenkäufer steigern ihre
Ausgaben zugunsten von Herstellermarken
Marken für junge Menschen im Kommen
Zielgruppenspezifisch nahm der MAV auch haushaltsführende Konsumenten zwischen 20 und 35 Jahren unter die Lupe.
Im GfK Austria Consumer Scan bildet sich in der Zeitreihe
2007 bis 2009 Folgendes ab: Der Anteil für die Eigenmarkenausgaben sank um fünf Prozent, ging somit von 30,1 auf 29,3
und 2009 auf 28,6 Prozent zurück. Parallel stieg der Prozentanteil der „Konsumenten der Zukunft“ um 41 Prozent an, die
der Aussage voll zustimmen/zustimmen, dass Markenartikel
besser sind als Produkte mit unbekannten Namen: 2007 waren
dies 17 Prozent, 2008 19 Prozent, im Vorjahr 24 Prozent.
Für den MAV sind auch diese Ergebnisse ein Beweis dafür,
dass durch die Kontinuität der Kampagne das Verständnis für
die Marke als Original in der vielfältigen Welt der Produkte
deutlich gestärkt und der Fokus auf Qualität gelenkt wurde.
Dafür sorgten heuer 35 teilnehmende Marken.
Für Günter Thumser und seine Industriekollegen sind Marken naturgemäß das Lebensexelier – doch ganz abgesehen davon kurbelten sie auch heuer alle den heimischen Wirtschaftsmotor kräftig an. Die Kampagne schlägt mit 3,7 Mio. € zu Buche.
Und schon im ersten Quartal 2010 wurde lt. Focus um 12,4
Prozent mehr in Werbung investiert als im Vergleichszeitraum
2009. Von 2008 auf 2009 legten die Markenartikler gesamt
um acht Prozent zu. Im Handel/Versand liegt der Vergleichswert bei 3,8 Prozent.
W
2010
88 %
52,4 %
forcieren
Herstellermarken
Loyale
Handelsmarkenkäufer
= 100 %
47,6 %
52,4 % aller im Jahr
2009 als loyale Handelsmarkenkäufer
identifizierten Haushalte steigerten im ersten
Quartal 2010 wieder
ihren Ausgabenanteil
für Herstellermarken
Quelle:
GfK ConsumerScan
Konsument der Zukunft: Markenartikel sind besser als
Produkte mit unbekannten Namen
24 %
+41%
19 %
17 %
20–35 Jahre
stimme zu/stimme voll zu
Quelle: GfK Austria
ConsumerScan
2007
2008
2009
JUNI
2010
CASH
47
Industrie
Obst & Gemüse
Autor: Stefan Pirker
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lle
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s
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n
A
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A
ls
Österreichs größter Produzent
von frischem Gemüse liegen uns Innovationen sehr am
Herzen. Aus diesem Grund haben
wir für die Entwicklung von neuen
Gemüseprodukten im Jahr 2009
einen eigenen Forschungs- und
Entwicklungsfonds gegründet“, erzählt LGV-Vorstand Mag. Gerald
König. Die jüngste Innovation daraus – kalte, trinkfertige PremiumGemüsesuppen direkt aus dem
Glas – finden sich seit Anfang Juni
in den Kühlregalen der Obst- und
Gemüseabteilungen. „Doch auch
bei unserem Grundprodukt, dem
frischem Gemüse, sind wir ständig
48
Juni 2010 CASH
bemüht, unseren Kunden schmackhafte
Sorten zu bieten“,
betont König. So führte
man im Jahr 2007 ausgefallene Sorten in Einzelverpackungen als Premiumlinie ein.
Die Mini-Gurken, Mini-San-Marzano, Chili-Mix & Co tragen bereits
10,5 Millionen Euro zum LGV-Gesamtumsatz von rund 70 Millionen Euro bei.
Rot liegt im Trend
Die große Bedeutung von neuen
Sorten unterstreicht auch Obst
Partner Steiermark-Geschäftsführer Mag.(FH) Manfred Stessel: „In
Bezug auf die Sorten geht der Trend
derzeit eindeutig zu roten Sorten.
Dementsprechend haben wir in
den letzten Jahren Apfelsorten wie
Braeburn, Evelina und Kiku/Fuji
neu auf den Markt gebracht.“ Weiters versucht man auf die geschmacklichen Vorlieben der Konsumenten noch besser einzugehen.
„Aus diesem Grund ernten wir beispielsweise traditionelle Sorten wie
den Golden Delicious jetzt auch
früher, um neue Farb- und Geschmackseigenschaften zu
erzielen. Den Golden Delicious gibt es nun in typischem Goldgelb mit cremigsüßem Geschmack oder in
Grün mit frisch-säuerlichen
Geschmack“, erklärt Stessel.
Äpfel treffen für ihn übrigens voll
den Zeitgeist. „Der Apfel ist das
Convenience-Produkt schlechthin.
Er passt in jede Tasche, ist der perfekte Snack für Zwischendurch, er
C
M
Y
CM
MY
CY
Fotos: Fotolia.com, LGV, OPST, Chiquita, Dole
Mit wahrlich frischen Innovationen versuchen die Obst- und
Gemüsevermarkter Lust auf ihre Produkte zu machen. Neben
neuen Sorten setzt man dabei vor allem auf Convenience.
CMY
K
Industrie
Bereiche sind fixer Bestandteil des
Unternehmensportfolios und werden weiterhin wachsen.“ Hajek ist
überzeugt, dass convenient aufbereitetes Obst und Gemüse den
Konsum der Warengruppe weiter
steigern, weil sie neue Verzehrmomente schaffen.
besticht durch seine Vielfältigkeit und ist zudem gesund“, rührt Stessel die
Werbetrommel für das
„frisch-saftig-steirisch“ Obst.
Fresh Cut von Chiquita
Dass frische, gesunde Convenience-Produkte nicht nur in Österreich, sondern weltweit im Trend
liegen, beruht zu einem Großteil
auf dem Engagement der internationalen Fruchtmultis auf diesem
Gebiet. So meint etwa Mag. Patricia Hajek, Country Manager Austria von Chiquita: „Gerade im Bereich Obst und Gemüse ist es
wichtig, neue Konzepte und Ideen
zu entwickeln, die die Kategorie
vorantreiben. Chiquita hat hier in
den vergangenen Jahren gezeigt,
dass mit Smoothies, frisch geschnittenem Obst sowie frisch geschnittenen Salaten starke Innovationen
möglich sind. Diese
RZ_LGV_Pallg_210x148_FOGRa27.ai
1
17.06.10
Beeren von Dole
13:29
Auch bei Dole Europe ist Convenience ein stark expandierender
Bereich. So lancierte man vor Kurzem über das schwedische Tochterunternehmen Saba Fresh Cuts einen neuen geschnittenen Salat
namens French.
Alles in allem
vertreibt Dole
derzeit in Schweden, Finnland,
Dänemark,
Deutschland und
den baltischen
Staat über 70
Spezielle Gemüsesorten brauchen besonders viel
Liebe und Hingabe. Unsere Gärtner kümmern sich
mit Sorgfalt um unser feines Premiumgemüse. Das
LGV-Goldsiegel zeichnet unsere österreichischen
Gemüsespezialitäten aus.
Wie aus dem eigenen Garten:
Frisches Gemüse von unseren Gärtnern.
verschiedene Fresh-Cut-Produkte
(Salate und Gemüse).
Auch in Österreich erhältlich
ist die jüngst von Dole Europe eingeführte Beerenrange (Himbeeren, Blaubeeren, Johannisbeeren
etc.). „Beeren werden oft nur als
dekorative Elemente verwendet
und zu selten wirklich gegessen.
Dabei verfügen Beeren über einen
hervorragenden Geschmack, sind
zudem gesund und passen ideal
zum gegenwärtigen SnackingTrend“, sagt Dole Europe-Präsident Jean-Christophe Juilliard.
Dole hat sich daher zum Ziel gesetzt, das Beeren-Segment europaweit zu entwickeln und auch
große Volumina unter der eigenen
Marke abzusetzen. Punkten will
man durch höchste Qualität und
größtmögliche Sorgfalt entlang
der gesamten Logistikkette, von
der Produktion bis zum Konsumenten.
W
Industrie
Laktosefreie Milchprodukte
Autor: Stefan Pirker
Aufgrund der immer größeren Range an laktosefreien
Produkten bleiben die „Milchgenusswelten“ auch
Personen mit Laktoseintoleranz nicht länger verschlossen.
M
ilchzucker, sprich Laktose,
ist ein natürlicher Bestandteil der Milch. Normalerweise wird er im Darm durch das
Enzym Laktase in zwei Bausteine
gespalten und anschließend ins
Blut transportiert. Bei einigen
Menschen – die Angaben für die
österreichische Bevölkerung variieren von unter zehn bis 25 Prozent
– funktioniert dieses Enzym jedoch
nicht mehr richtig. Die Betroffenen reagieren auf den Verzehr von
Milchprodukten mit Symptomen
wie unangenehme Blähungen und
Durchfall. Um auch diesen Menschen den Genuss von Milchprodukten wieder zu ermöglichen,
wird die Laktose bereits in der Molkerei in ihre zwei Bausteine gespalten. Dadurch schmeckt die Milch
zwar etwas süßer, es ändert jedoch
nichts an den übrigen Inhaltsstoffen.
50
Juni 2010 CASH
MinusL:
50 verschiedene Produkte
Marktführer bei laktosefreien Milchprodukten
auf dem österreichischen
Markt ist nach eigenen
Angaben die deutsche
Molkerei Omira aus Ravensburg. Unter der eigenen laktosefreien Range
namens MinusL vertreibt
man aktuell 50 verschiedene Produkte. Vor zehn Jahren
hat man die erste laktosefreie Kuhmilch auf den Markt gebracht.
Mittlerweile erstreckt sich das Sortiment von Joghurt über Schlagobers und Schokomilch bis hin
zum Wiener Eiskaffee. „Entsprechend dem hohen Verbrauchernutzen sind MinusL-Produkte im oberen Preissegment der Milchmarken
positioniert. Diese Preispositionierung wird von den Verbrauchern
auch akzeptiert, da die Betroffenen
einen deutlichen Mehrwert erhalten und das Produktversprechen
‚laktosefrei‘ von uns garantiert und
kontrolliert wird“, betont OmiraGeschäftsführer Dr. Wolfgang Nuber. Weiters weist er darauf hin,
dass bei den MinusL-Produkten
großer Wert auf die Preiskonstanz
gelegt wird, die nicht unmittelbar
mit den Bewegungen am Milchmarkt verbunden ist. „Mit diesen
Preisen lassen sich die für den
Handel erforderlichen Erträge generieren“, meint Nuber.
NÖM l.free: Von Topfen
bis Naturjoghurt
Über eine eigene laktosefreie
Range verfügt auch die NÖM. Unter der Marke l.free gibt es derzeit
eine Halbfettmilch, Topfen, Naturjoghurt, Fruchtjoghurt und
Butter. Seit dem Jahr 2007
engagiert man sich auf
dem Gebiet der laktosefreien Milchprodukte, erklärt
NÖM-Sprecherin Maria Kitzler. Der Markt wächst und
Fotos: Fotolia.com, Omira, NÖM, Berglandmilch, Kärntnermilch, Spar
Milch für neue
Zielgruppen
daher ist bei der NÖM eine Ausweitung der Produktrange
durchaus angedacht.
Laktosefreie
Milchprodukte
Schärdinger: Schlanke Linie laktosefrei
Von einer laufenden Arbeit an neuen laktosefreien
Milchprodukten berichtet auch Berglandmilch Marketingleiter Mag. Ulf Schöttl. Neben einer reichhaltigen Auswahl an von Natur aus, aufgrund ihres Reifegrades
laktosefreien Käsen hat man unter Schärdinger
Schlanke Linie auch laktosefreie Schokomilch,
Vanillemilch und zwei Sorten Buttermilch im
Sortiment. Für den Verkaufserfolg derartiger
Produkte ist es laut Schöttl sehr entscheidend,
dass diese eindeutig als laktosefrei gekennzeichnet sind. „Darüber hinaus wirbt Schärdinger
intensiv mit Inseraten in zielgruppenrelevanten
Medien und auf der Website, damit auch Personen mit Laktoseintoleranz in den Genuss von
Milchprodukten kommen“, erläutert Schöttl.
Kunden
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Ihre ernative!
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Kärntnermilch: Trinkjoghurt mit LF-Logo
Um auf die individuellen Ernährungsbedürfnisse der
Konsumenten besser einzugehen, hat die Kärntnermilch ihre Trinkjogurt in den Sorten Erdbeer, Marille und Himbeere auf Laktosefreiheit umgestellt.
Ersichtlich gemacht wird dies den Kunden durch
ein rundes blaues Logo mit den Buchstaben LF
sowie dem Schriftzug laktosefrei. „Erfahrungsgemäß ist der Absatz nach laktosefreien Produkten
wachsend, weil die Unverträglichkeit von immer
mehr Menschen erkannt wird, sie aber trotzdem
weiter Milchprodukte konsumieren wollen“, bemerkt Wolfgang Kavalar, Leiter Verkauf und Marketing bei der Kärntnermilch. Für die Zukunft kann er sich
vorstellen, das Sortiment eventuell im Bereich Frischmilch
zu erweitern.
Handel: Wachsende Nachfrage
der Konsumenten
Von einer zunehmenden Nachfrage nach laktosefreien
Produkten berichtet auch der Handel. „Inzwischen gibt es
in jeder Billa-Filiale rund sechs verschiedene laktosefreie
Milchprodukte, in den Merkur-Märkten sind es mit zwölf
rund doppelt so viele“, sagt Mag. Corinna Tinkler, Pressesprecherin der Rewe International.
Bei Spar ist man sogar noch einen Schritt weiter
gegangen. So wurde mit Spar free from eine Eigenmarke speziell für gluten- und laktosefreie
Produkte lanciert. „Wir sind mit der Entwicklung
dieser Produkte sehr zufrieden. Es scheint so, als
hätten die Betroffenen schon sehnlichst darauf
gewartet und als hätten wir wieder mal den Nagel
auf den Kopf getroffen“, stellt Spar Pressesprecherin Mag. Nicole Berkmann fest. W
Ca. 20% der Bevölkerung in
Österreich und Deutschland
leiden an einer Laktose-Intoleranz.
Bieten Sie Ihren Kunden deshalb mit
MinusL eine laktosefreie Alternative.
OBM OMIRA BodenseeMilch GmbH, D-88214 Ravensburg
Weitere Infos finden Sie unter www.minusl.at
Peter Hamedinger/AMA Marketing
Industrie
Interview: Stefan Pirker
Ohne Fachwissen kein
Verkaufserfolg
CASH: Herr Hamedinger, Österreichs Konsumenten werden
mittlerweile mit einer unheimlich
riesigen Anzahl an Botschaften
konfrontiert, warum sie gerade
jenes Lebensmittel kaufen oder
zu jener Marke greifen sollen.
Wie ist es Ihrer Meinung nach
also möglich, die Lust speziell
auf Milchprodukte einer bestimmten Region zu fördern?
Peter Hamedinger: Die große Vielfalt an Lebensmitteln macht nicht
nur neugierig, Neues auszuprobieren, sondern führt unweigerlich
auch zu einer gewissen Unübersichtlichkeit. In puncto Region ist
ein möglicher Ausweg sicher eine
klare, gut sichtbare, durchgehende
und produktübergreifende Kennzeichnung mit dem AMA-Gütesiegel
oder dem AMA-Biozeichen. Beide
sind inhaltlich eindeutig positioniert,
werten die Marke zusätzlich auf und
geben den Konsumenten noch mehr
Sicherheit beim Einkauf.
Apropos Einkauf: Wie beurteilen
Sie eigentlich das Angebot des
heimischen LEHs rund um das
Thema Milchprodukte?
Als Kind wurde ich schon gerne
zum Greißler ums Eck geschickt.
Bis heute habe ich Spaß daran, regelmäßig am Wochenende den Einkauf für die Familie zu tätigen. Es
hat sich nicht nur die Produktvielfalt
und Qualität weiterentwickelt, son-
52
Juni 2010 CASH
dern vor allem auch das Leistungsspektrum an Service, Erlebnis, Infoangeboten, Modernität, Anmutung
der Geschäfte u.v.m. Die Nähe zum
Kunden, wie sie in so manch anderen Ländern in erster Linie nur Nahversorger mit kleiner Verkaufsfläche
schaffen, ist in Österreich auch bei
Großflächen spürbar gut entwickelt.
Zusätzlich ist es mit vielen Qualitätsprodukten aus der Region gelungen, durch eine gute Zusammenarbeit dem Konsumenten seine
Wünsche nach besonderer Frische
und Natürlichkeit zu erfüllen.
Die AMA Marketing veranstaltet
ja seit 1996 alljährlich die Verleihung der Käsekaiser, bei der
auch die schönsten Käsevitrinen
im LEH ausgezeichnet werden.
Welche Entwicklung hat sich
hier in den letzten Jahren abgezeichnet?
Gastronomie und Lebensmittelhandel waren für die Entwicklung Österreichs zur Käsenation wichtig.
Parallel dazu gab es die erfolgreichen Anstrengungen der Molkereien, eine große Käsevielfalt zu schaffen. Für den Verkaufserfolg aber ist
es von großer Bedeutung, auch das
Wissen über die einzelnen Sorten
an den Konsumenten weiterzugeben. Nach mehr als einem Jahrzehnt
lässt sich die positive Entwicklung
der gesamten Bemühungen an der
Ausweitung der Käsetheken und
auch des SB-Regals gut nachvollziehen. Hinter jeder Käsetheke gibt es
Fachpersonal, das diese Entwicklungen ermöglicht hat und daher verdienen sich diese auch, im Rahmen
der Käsekaisergala einmal im Rampenlicht zu stehen.
Die AMA Marketing hat ja heuer
in Zusammenarbeit mit Spar
auch eine Zusatzausbildung für
Lehrlinge zu Käseexperten entwickelt. Welche Erwartungen
setzen Sie in diese Initiative?
Bis dato gab es für kaufmännische
Lehrlinge im Rahmen der Berufsschule keinen Ausbildungsschwerpunkt zum Thema Käse. Ähnlich
wie beim Wein ist für den Verkauf
umfangreiches Wissen erforderlich.
Es birgt eine große Chance, bei den
Thekenverantwortlichen von morgen bereits heute das Interesse für
Käse zu wecken. Wissen über ein
bestimmtes Produkt fördert die
Freude am Verkaufen. Letztlich sollen auch die Konsumenten noch
mehr Freude am Genuss von Käse
erleben.
Herr Hamedinger, besten Dank
für das Interview.
Foto: AMA Marketing
Dr. Peter Hamedinger, AMA Marketing Produktmanager für Milch und Milchprodukte, spricht
im CASH-Interview über das AMA-Gütesiegel als
Orientierungshilfe für Konsumenten sowie die
Bedeutung von gut ausgebildeten Fachkräften
hinter den Käsetheken.
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20/04/10 14:48:28
Pasta, Pesto & Sugo
Autor: Michaela Schellner
Italien grüßt Österreich
Nach rasanten Preiserhöhungen und damit
verbundenen Umsatzsteigerungen im Jahr 2008
präsentiert sich der Markt für Teigwaren laut
Nielsen 2009 ein wenig rückläufig. Pastasaucen
verzeichnen aber wie bereits im Vorjahr auch
aktuell ein schönes Plus.
U
nd zwar ganz unabhängig
davon, ob die Hersteller mit
ihren Varianten das italienische Lebensgefühl forcieren oder
54
Juni 2010 CASH
auf den österreichischen Geschmack setzen. Barilla ÖsterreichGeschäftsführer Herbert Galuschka etwa freut sich darüber, bei den
Österreichern mit südländischem
Flair zu punkten: „Barilla wird von
den Konsumenten als der original
italienische Anbieter wahrgenommen, was uns eine hohe Loyalität
der Käufer garantiert. Das zeigt
sich auch in den Marktdaten, denn
im aktuellen YTD bis zur KW
16/2010 konnten wir bei Pasta und
Pastasaucen dazu gewinnen und
unsere Marktführerschaft im Bereich Pastasaucen bei Absatz und
Umsatz weiter festigen.“
Fotos: Fotolia.com, Barilla, Saclá, Felix Austria, Maresi, Recheis, Rewe, Spar
Industrie
Industrie
Sugo & Co im Plus
Ebenfalls ganz auf Italien konzentriert man sich bei Saclà, einem
der führenden italienischen Lebensmittelhersteller mit Sitz in
Asti. Alle erhältlichen Produkte –
darunter Pesti, Pastasaucen und
Antipasti – werden ausschließlich
in Italien nach authentischen, regionalen Rezepturen produziert und
in über 50 Länder exportiert. Saclà
PR-Consultant Petra Schönfeld:
„Die Verbraucher orientieren sich
heute an Premium-Produkten. Die
Sorgfalt in der Produktion, die
hohe Produktqualität und
der territoriale Ursprung der Rezeptur
zeigen sich beispielsweise am Erfolg unserer roten Pastasaucen
‚Originale‘, ‚Originale
Napoletana‘ und ‚Originale Parmigiana‘.“
Dass italienische
Spezialitäten bei den Österreichern hoch im Kurs stehen,
bestätigt auch die seit Kurzem österreichweit flächendeckende Listung der Produkte des italienischen
Familienunternehmens Mutti, das
sich ebenso wie beispielsweise Pomito und Oro di Parma auf die Produktion von Tomatenprodukten
spezialisiert hat. Mag. Erich Riegler
von der Handelsagentur Transagent
Lehag und für den Vertrieb der
Mutti-Produkte verantwortlich
betont: „Die Umsatzsteigerung
bei Mutti Tomatenprodukten
beträgt im österreichischen LEH
exklusive Hofer, Lidl und C&C
im Zeitraum KW 18/2009 bis
KW 16/2010 19,5 Prozent bzw.
2,3 Millionen Euro. Damit ist
Mutti doppelt so stark wie die
Nummer eins und Nummer drei
der Mitbewerber gewachsen.“ Den
Erfolg führt Riegler unter anderem
auf die ausschließliche Verarbeitung von Tomaten aus zertifiziertem, integrierten Anbau und die
daraus entstehenden innovativen
Qualitätsprodukte zurück.
Trotz des italienischen
Charmes der Mitbewerber
bleiben die heimischen Hersteller aber nicht auf der Strecke, wie das Traditionsunternehmen Felix Austria bereits
seit mehr als 35 Jahren beweist. Marketing Manager
Mag. Gulliver Wagner unterstreicht: „Felix Sughi zeichnen sich
nicht nur durch eine kontinuierlich hohe Qualität aus, sondern sie
treffen auch den Geschmack der
Österreicher. Nicht umsonst ist Felix Sugo mit Fleisch laut Nielsen
KW 49/2009 das meistverkaufte
Sugo in Österreich.“ Zusätzlich
zu den klassischen Sorten wie
dem bereits erwähnten Sugo
mit Fleisch, Gemüse oder 5
Kräuter bemüht sich Felix Austria weiters um verschiedene
Portionsgrößen sowie Sortenvielfalt und punktet mit einzigartigen Kreationen wie „Sugo
mit Rupp-Bergkäse“, „Sugo Zucchini und Putenschinken“ oder der
praktischen „Lasagnesauce“.
Auf typisch österreichischen Geschmack setzt Maresi mit der Marke Inzersdorfer. Marketing Managerin Christa Horak weiß, worauf
die heimische Bevölkerung Wert
legt: „Es ist ganz klar, welche Ansprüche ein Inzersdorfer-Sugo erfüllen muss: Es muss ein Sugo mit
extra viel Fleisch sein.
Inzersdorfer greift diesen Wunsch der Verbraucher auf und überzeugt mit einem
Fleischanteil von 30
Prozent.“ Und dass Inzersdorfer bei den Verbrauchern ankommt,
spiegeln auch die aktuellen Marktdaten wider. Horak: „Inzersdorfer Sugo konnte laut
Nielsen MAT KW 16/2010 im Vergleich zum Vorjahr wertmäßig um
40,2 Prozent zulegen und auf Basis Kaufakte sogar ein Plus um
knapp 45 Prozent erzielen! Damit
hält Inzersdorfer bei einem Markt-
anteil von 9,3 Prozent und kann
den dritten Platz weiter ausbauen.“
Ohne Nudeln geht’s nicht
Auch bei Teigwaren sind österreichische Hersteller – neben den italienischen Produzenten wie Barilla,
Buitoni oder Bonelli – bei den Konsumenten sehr gefragt, wie das
Recheis-Managementduo Stefan
Recheis und Martin Terzer erfreut
feststellt: „Der wertmäßige Marktanteil von Recheis im österreichischen Teigwarensegment liegt im
aktuellen YTD bis zur KW 16/2010
bei 32,6 Prozent. Damit konnten wir
unsere Position im Vergleich zum
Vorjahr weiterhin halten und haben
in Österreich nach wie vor die absolute Marktführerschaft im Teigwarensegment inne.
Außerdem haben
wir in der aktuellen
Periode KW 17/2010
bis KW 20/2010
um 120 Tonnen
mehr Teigwaren
verkauft und damit
unseren Absatz im
Vergleich zur Vorjahresperiode um 29,2 Prozent gesteigert.“ Erich Hahofer, Verkaufsleiter vom Mitbewerber Wolf Nudeln,
blickt ebenfalls optimistisch in die
Zukunft: „Nach einem turbulenten
Jahr 2009 ist ein positiver Aufwärtstrend zu erkennen. Unser Marktanteil liegt derzeit bei 18 Prozent und
wir haben bei der Markenware im
ersten Quartal 2010 ein Umsatzplus
von 10 Prozent erzielt.“
Teigwaren & Pastasaucen im LEH
(exkl. Hofer/Lidl)
Verkäufe Wert in Mio. Euro
Trockene Teigwaren Total1)
Teigwaren ungefüllt
Teigwaren gefüllt
Pastasaucen (Sugo/Pesto)
Total2)
Jahr 2009
(KW 02/09 –
53/09)
71,6
70,3
1,3
%-Ver. vs. VJP
(KW 02/08 –
01/09)
-4,2
-4,3
5,2
24,0
6,0
Quelle: Nielsen; 1) exklusive Asiatische Nudeln, 2) inklusive Nass und Gekühlt
Juni 2010 CASH
55
Pasta, Pesto & Sugo
TEIGWAREN, SUGO, PESTO GFK Haushaltspanel 2009
Marke versus Eigenmarke
Käuferreichweite
(in % aller österr. HH)
2009
2008
Trockenteigwaren
Trockenteigwaren-Handelsmarken
Trockenteigwaren-Herstellermarken
Sughi
Sughi-Handelsmarken
Sughi-Herstellermarken
Pesti
Pesti-Handelsmarken
Pesti-Herstellermarken
80
78
81
85
26
31
26
29
14
7
12
8
Quelle: GfK Haushaltspanel Consumer Tracking 2009; Einkaufsverhalten von
2.800 österr. Privathaushalten; kontinuierliche Messung via EAN-Code
Eigenmarken legen zu
Neben den Produkten der Markenartikler befinden sich aber vor
allem Handelsmarken auf der
Überholspur, auch wenn sich die
Qualität der Marke laut
Hahofer gegenüber
der Eigenmarke „immer durchsetzen
wird“.
Laut aktuellem
GfK-Haushaltspanel
Consumer Tracking
kam es 2009 in Sachen Käuferreichweite jedenfalls zu einer
Premiere, wie Marketing Consultant Mag. Astrid Rivola aufzeigt: „Pasta-Handelsmarken erreichen zum ersten Mal
mehr Haushalte als Herstellermarken, denn 81 Prozent der Käufer
haben bei Handelsmarken zugegriffen und 78 Prozent bei Herstellermarken.“
Diese Entwicklung sorgt naturgemäß bei den Händlern für strahlende Gesichter. Rewe International-Unternehmenssprecherin
Mag. Corinna Tinkler: „Unsere Eigenmarken entwickelten sich im
Segment ‚Pasta, Pesto, Sugo‘ im
Vergleich zum Vorjahr sehr erfolgreich. Das vielfältige Sortiment bietet Bio-Produkte ebenso wie Produkte im Preiseinstiegsbereich,
56
Juni 2010 CASH
Frischkühlkost- und Tiefkühlprodukte. Für jeden
Geschmack und jede
Vorliebe ist unter unseren Marken ‚Ja! Natürlich‘, ‚clever‘, ‚Chef
Menü‘ und ‚Quality
First‘ etwas dabei.“
Ebenso freut sich
S p a r- U n t e r n e h menssprecherin
Mag. Nicole Berkmann über das Vertrauen der Verbraucher: „Die Entwicklung unserer Eigenmarken ist sehr positiv.
Vor allem die ‚Despar Pasta‘ hat
sich von Einführung an als besonders absatz- und umsatzstark erwiesen. Gerade erst haben wir auch
‚Despar Lasagneblätter‘ eingeführt
und auch von ‚S-Budget‘ wird es im
Spätsommer etwas Neues geben.“ Sehr gut performen
auch die Eigenmarken von
Zielpunkt, wie Marketingleiterin Mag. Jeanne Ligthart
sagt: „Unsere Eigenmarken
Albhof Eierteigwaren und
La Capannina entwickeln
sich sehr gut. Hier können
wir uns über tolle Absätze
freuen, weil wir die Kunden
mit sehr guter Qualität
überzeugen.“
Reicheis und Terzer zollen der aufsteigenden Performance der Eigenmarken
in jedem Fall Respekt, geben aber
zu bedenken, dass sich diese sehr
oft über den Preis positionieren,
während sich Recheis mit Wer-
bung, POS-Platzierungen,
verschiedenen Rohstoffsorten
und zwei bis drei Innovationen pro Jahr die Gunst der
Konsumenten sichert.
Top-Qualität und
Zusatznutzen
Und mit genau diesen Innovationen beleben die Hersteller
die Kategorie, indem sie den aktuellen Trends Rechnung tragen.
Allen voran lassen sich die Konsumenten – und zwar warengruppenunabhängig – vor allem von
Top-Qualität und optimierten
Produktionsprozessen zugunsten
von Umweltschutz überzeugen.
Bei Teigwaren trägt laut Ligthart
neben einem höheren Aktionsanteil zudem der verstärkte Zusatznutzen wie beispielsweise
schnelle Zubereitung bei
„Recheis Direkt in die
Pfanne“ oder gesunde Ernährung bei „Barilla Piccolini mit Gemüse“ zum
Wachstum des Segments
bei. Berkmann ortet
nach wie vor eine Tendenz zu Bio-Pasta und
Tinkler registriert steigendes Interesse an
Pasta ohne Ei und Vollkornteigwaren. Bei
Sugo & Co. sind laut
Gfk Marketing Consultant Astrid Rivola vor allem klassische Fertig-sughi mit Fleisch
(Käuferplus von 10 %) und Pesto
Rosso (+ 4 %) beliebt. W
TEIGWAREN, SUGO, PESTO GFK HAUSHAKTSPANEL 2009
Teigwaren & Sughi: erfolgreiche Segmente
asiatische Nudeln
Vollkorn-Pasta
Sughi mit Fleisch
Pesto Rosso
Käuferreichweite (in % aller österr. HH)
Veränderung in %
2009
2008
08/09
14,1
10,3
plus 36%
19,9
18,1
plus 10%
23,9
21,8
plus 10%
4,8
4,6
plus 4%
Quelle: GfK Haushaltspanel Consumer Tracking 2009; Einkaufsverhalten von 2.800 österreichischen
Privathaushalten; kontinuierliche Messung via EAN-Code
Fotos: Rila, Ed.Haas, Mars Austria, Maresi, Mutti, Wolf
Industrie
Product Line
Die derzeit bei Adeg erhältliche Marke „Leverno“ der
Firma Rila Feinkost-Importe steht für die echte „la
cucina italiana“. Das Sortiment umfasst neben ausgesuchten Trockenteigwaren wie Cannelloni, Lasagne,
Tortellini mit Fleisch-, Tomaten/Käse- oder Käsefüllung
auch eine große Pestovielfalt nach traditionellen italienischen Rezepten.
Die besten Weine Österreichs sind gekürt.
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r
5,
nu
Ed. Haas vertreibt unter der Marke „Conte DeCesare“ die Produkte Pesto und Bruschetta. Ganz neu im Sortiment
ist das „Pesto ai carciofi“, das mit einem hohen Artischockenanteil, Ricotta und Grana Padano DOP besticht. Einzigartig ist weiters der typisch italienische
Brotaufstrich namens „Bruschetta“, der sich aus großen Fruchtfleischstückchen zusammensetzt. Die
neue Sorte „Bruschetta mit Tomaten, Knoblauch und
Chili“ verspricht ein besonders würziges Geschmackserlebnis.
10
Mars Austria überzeugt die Verbraucher seit Jahren mit
seinem Dolmio-Sortiment. Die Geschmacksvarianten
„Dolmio Classico“, „Dolmio Basilikum & Oregano“ und
„Dolmio Knoblauch“ werden im 500-g-Glas angeboten
und decken ein Fünftel der empfohlenen Tagesdosis an
Obst und Gemüse ab.
Mit der Marke „Bonelli“ zaubert Maresi Austria italienisches Flair in Österreichs Handel. Die Produktrange
umfasst Antipasti, Pesti, Bruschetta, Pasta sowie Gewürze und vermittelt italienische Sinnlichkeit in Design
und Kulinarik. Besonders erfolgreich ist die im Jahr
2009 gelaunchte Kreation „Pesto all‘Arrabbiata“ für die
Liebhaber der scharfen italienischen Küche.
Das italienische Familienunternehmen Mutti punktet bei den
Konsumenten mit der Verarbeitung von Tomatenprodukten aus zertifiziertem, integrierten Anbau. Mit einem
Umsatzplus von 25 Prozent im Zeitraum KW 18/2009
bis KW 16/2010 performt vor allem das Produkt „Mutti
Polpa fine“ gut, das durch seine einzigartige Konsistenz
und Qualität besticht. Denn aus 100 Kilogramm roter
Bestandteile von natursüßen Tomatensorten werden 19
Kilogramm Polpa fine hergestellt. Vor Kurzem wurde das
Sortiment um „Polpa mit tiefgekühltem Basilikum“ erweitert.
Der österreichische Teigwarenhersteller Wolf Nudeln hat vor Kurzem mit den „Gold Nester Suppennudeln 250 g“, „Ei-Gold
Nester Bandnudeln 330 g“, „Ei-Gold Breitbandnester 330 g“
und „Tarhonya 330 g“ neue Produkte lanciert. Dabei
setzt das Unternehmen wie gewohnt auf eine Top-Qualität der Rohstoffe und verwendet nur frisch aufgeschlagene Eier in der Produktion.
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Alles rund ums Baby
Autor: Catharina Köppl
Rundum versorgt
Dank der Innovationsfreude der
Industrie entwickelt sich der Babykost- und Babypflege-Markt stabil
– trotz sinkender Geburtenrate.
I
nsgesamt 85,2 Mio. Euro gaben
die Österreicher laut Nielsen zuletzt im Segment Babynahrung
aus. Trotz anhaltend sinkender Geburtenrate entspricht das einer
Steigerung von 2,9 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des
Vorjahres. Vor allem die Milchfertignahrung, die rund die Hälfte des
Segments ausmacht, und auch die
Glas-/Nassbeikost konnten sich
58
Juni 2010 CASH
hier überdurchschnittlich gut entwickeln. Rückläufig waren laut
Nielsen hingegen die Trockenbeikost und die Getränke. Doch was
genau tut sich derzeit konkret am
Babykost-Markt?
Babynahrung:
Bis zum 36. Monat
Laut Milupa-Verkaufsdirektor
Emile van Oorschot kaufen viele
Mütter heute länger im Baby- und
Kleinkindkostsegment, da das Bewusstsein für eine kleinkindgerechte Ernährung auch nach dem
ersten Geburtstag wächst und diese eine maßgebliche Rolle für die
spätere Entwicklung und Gesundheit des Kindes spielt. Aber auch
das Angebot an kleinkindspezifischen Produkten am Markt wird
größer. So hat etwa Milupa selbst
im April 2010 ein breites Sortiment
an Beikostprodukten auf den Markt
gebracht, darunter „Mein MiluMenü“, Menüs in neun verschiedenen
Sorten in einem bruchsicheren,
wieder verschließbaren Teller, der
besonders bei Kleinkindern ab einem Jahr für das gemeinsame Essen am Familientisch fördert. Die
Menüs beinhalten zudem alle notwendigen Nährstoffe aus Fleisch
und bis zu sechs verschiedenen
Gemüsesorten sowie Omega-3Fettsäuren aus Rapsöl. „Meine MiluJause“, ein Babyjoghurt mit wenig Zucker, deckt zudem ein Viertel
des täglichen Kalziumbedarfs und
ist in den Geschmacksrichtungen
Erdbeere und Pfirsich erhältlich.
„Meine MiluJause Mini“ wiederum
ist im kleineren Becher ideal für
den Hunger zwischendurch.
Neben der Bio-Positionierung
setzt auch Hipp bei den BeikostProdukten auf ernährungswissenschaftliche Mehrwerte wie etwa
wertvolle Omega-3-Fettsäuren aus
Bio-Rapsöl. Das vor einem Jahr eingeführte und sehr erfolgreiche Baby-Becher-Sortiment wurde mit
April im Bereich Menüs um eine
Babynahrung
LEH (exkl. Hofer/Lidl) + Drogeriefachhandel
Verkäufe Wert
Jahr 2009
%-Veränd. vs VJP
in Mio. Euro
(KW02/09-53/09) (KW02/08-01/09)
Baby Food Total
85,2
2,9
Milchfertignahrung
43,7
3,6
Glas-/Nassbeikost
28,9
4,0
Trockenbeikost
6,2
-0,7
Getränke
6,5
-3,8
(Säfte & Tee) *)
*) Säfte (Säfte, Saft&Mineral, Saft&Tee) und Tee (Beutel, Instant), Quelle: Nielsen
Fotos: Beiersdorf, Milupa, Hipp, Nestlé, Johnson&Johnson, Beiersdorf, Weleda, Procter&Gamble
Industrie
Industrie
Variante „ab dem 12. Monat“ erweitert, aber auch bei den
„Früchten“ kamen drei neue
Sorten in Bio-Qualität und ohne
Zucker hinzu. Ebenfalls mit April
hat Hipp einen Großteil seines Getränke-Sortiments auf PET-Flaschen
umgestellt und zugleich um 9 neue
Sorten in der 0,5-l-PET-Flasche in
den Produktgruppen „Bio-Saft &
Mineralwasser“, „Bio-Tee & Saft“
und „Frucht Plus“ ergänzt. Bei den
Babymilchnahrungen ist es Hipp
nach eigenen Angaben nun als erstem Milchnahrungs-Hersteller gelungen, nach dem Vorbild der Muttermilch eine Kombination aus
Probiotik und Praebiotik anzubieten. Diese Kombination vermindert
die Infektionshäufigkeit von Babys
und ist seit April in allen Hipp Plus
und HA-Plus Folgenahrungen enthalten.
Zufrieden mit der Marktentwicklung für ihr Unternehmen ist auch
Eva Nikendei, Category Manager
Nestlé Infant Nutrition. Sie bestätigt
den von den Mitbewerbern ebenfalls aufgegriffenen Trend zur „Juniorisierung“ der Kategorie, also die
Ausweitung von Milchen, SnackProdukten und Menüs bis ins dritte
Lebensjahr der Kleinen. In diesem
Umfeld hat Nestlé im Vorjahr etwa
das Beikostprodukt „NaturNes“ eingeführt, ist hier aber schon länger
mit seinen Neueinführungen – etwa
der „Junior Milk“, „Alete Puddelino“ und „Jogolino“ sowie den Alete
Mahlzeiten zum Trinken – innovativ unterwegs.
Babypflege:
Natürliche Inhaltsstoffe
Weniger positiv als bei der Babykost sieht die derzeitige Entwicklung bei der Babypflege aus. Mit
einer Minus-Entwicklung von 0,2
Prozent konnte sie zuletzt 31,6 Mio.
Euro erwirtschaften. Die Industrie versucht natürlich mit Innovationen und Marketingmaßnahmen gegenzusteuern und den
Markt voranzutreiben.
Johnson & Johnson, mit Penaten Marktführer bei Babypflege, hat seine Produkte erst im
April 2010 einem umfangreichen
Verpackungsrelaunch und der
farblichen Unterteilung in fünf
Produktlinien unterzogen. Zudem hat der Babypflege-Experte
drei neue Produkte auf den Markt
gebracht: die „parfumfreien Reinigungstücher Gesicht & Hände“, das
„Pflege- und Massageöl für
Mama & Baby“ sowie die „Intensiv-Creme Gesicht & Körper mit Soothing Naturals“.
Bei Beiersdorf, mit der
Marke Nivea Baby am Markt
vertreten, erkennt man vor
allem den Trend in Richtung
Convenience und Spezialprodukte, denen das Unternehmen
mit dem „Nivea Baby Shampoo &
Bad“, der „Nivea Baby Wind & Wetter Creme“ und der „Nivea Baby
Sonnenschutz Creme“ mit LSF 30
Rechnung trägt. Jüngstes Produkt
ist die „Nivea Baby Express Beruhigende Po-Creme“, die mit 5 Prozent
Panthenol die Beruhigung irritierter Haut beschleunigt.
Bio-Experte Hipp wiederum setzt auch bei der Babypflege konsequent auf Bestandteile aus der Natur, wie
das Bio-Mandelöl, und verzichtet auf alle Stoffe, die
Allergien auslösen könnten.
In Sachen Innovationen
steht Hipp dem Mitbewerb in
nichts nach und hat mit dem
„Shampoo für leichtes Kämmen“, der „Wundschutzcreme“, der „Zartcreme“ und
dem „Seifenblasenpustebad“
im April ebenfalls vier neue
Produkte eingeführt.
Ganz auf natürliche und
sorgsam ausgewählte Rohstoffe setzt
auch die Firma Weleda, die mit der
Calendula Pflegeserie, etwa der „Calendula Waschlotion & Shampoo“,
die zarte Babyhaut umsorgt. Die
Produkte sind frei von synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen sowie Rohstoffen auf Mineralölbasis.
Windelmarkt:
Die neue Generation
Stabil, laut Nielsen mit einer
Steigerung von zuletzt 2,6 Prozent
auf insgesamt 65,6 Mio. Euro Umsatz, entwickelte sich auch der Windelmarkt, wie Pampers, klarer
Marktführer am österreichischen
Windelmarkt, bestätigt. Je nach Entwicklungsphase der Babys bietet
Pampers verschiedene Windeltypen
an. Wichtigster Trend hier ist jedoch das zentrale Thema Trockenheit. Mitte August 2010
führt Pampers die Windel der
nächsten Generation ein: Die
mit der Dry-Max-Technologie
ausgestattete Active Fit sowie die
New Baby sind um 20 Prozent
dünner als bisher, laut Unternehmensangaben dabei aber saugfähiger und schließen Nässe bis zu
zwölf Stunden ein.
W
Babypflege
LEH (exkl. Hofer/Lidl) + Drogeriefachhandel
Verkäufe Wert in Mio. Euro
Babypflege Total
Allgemeine Pflege (Lotion, Creme, Puder)
Reinigung (Öle, Bäder inkl. Wasch-/
Duschprodukte)
Baby Sonne
Baby-/Kindertücher
Baby-/Kinderwindeln Total
Babyflaschen/Sauger/Schnuller
Jahr 2009
(KW02/09-53/09)
31,6
5,5
%-Veränd. vs VJP
(KW02/08-01/09)
-0,2
-1,2
4,8
2,2
0,4
20,9
65,6
7,5
-4,1
-0,5
2,6
9,7
Quelle: Nielsen
Juni 2010 CASH
59
Schubert, van Oorschot/Milupa
Potenziale nutzen
Milupa-Geschäftsführerin Antje Schubert und Verkaufsdirektor
Emile van Oorschot erklären, warum Innovationen bei Babykost so wichtig sind.
CASH: Frau Schubert, mit „Mein
MiluMenü“ bietet Milupa seit
April neue gesunde Beikostprodukte in neun verschiedenen
Sorten an. Welche Rolle spielt
gesunde Ernährung in der Babybzw. Kleinkindkost?
Antje Schubert: Babys benötigen
Kost, die für sie genau richtig und
maßgeschneidert ist. Die richtige
Ernährung in den ersten drei Lebensjahren ist maßgeblich für die
spätere Entwicklung und Gesundheit eines Kindes verantwortlich.
Wir gewährleisten, dass unsere
Milch- und Nahrungsprodukte –
von den Milchen, Breien, Milchdesserts, Menüs, Fruchtpürees und
Keksen – für Babys ein ausgewogenes Maß an Nähr- und Inhaltsstoffen für jedes einzelne Wachstumsstadium bieten.
Mit den Baby-Fertigmenüs
„Mein MiluMenü“ wagt sich Mi-
60
Juni 2010 CASH
lupa aber auch auf ein für das
Unternehmen neues ProduktTerrain. Wie kam es dazu?
Schubert: Rund um den ersten Geburtstag wird das Interesse an dem,
was auf dem Teller der anderen Familienmitglieder liegt, langsam größer. Doch die klassische Familiennahrung beinhaltet meist zu viel
Salz, Zucker und Fett oder auch zu
wenig Nährstoffe für das Kleinkind.
Da dieses in den ersten drei Lebensjahren seine Größe verdoppelt, benötigt es sechsmal so viele Nährstoffe wie ein Erwachsener, obwohl sein
Magen aber fünfmal kleiner ist. Wir
bieten mit „Mein MiluMenü“ eine
gesunde Alternative an, die den
Trends und Notwendigkeiten
am Markt entsprechen.
Und welches Potenzial sehen
Sie in den neuen Baby-Fertigmenüs?
Emile van Oorschot: Es ist wichtig
Interview: Catharina Köppl
immer neue Geschäftsfelder zu erschließen, die den Verbraucher ansprechen und seinen Bedürfnissen
entsprechen. Wir haben deshalb in
Österreich Konsumentenbefragung
und Studien durchgeführt, die uns
gezeigt haben, wo es noch Potenziale gibt. Und genau hier haben wir
mit unseren neuen Produkten angesetzt.
Wie lange arbeitet Milupa eigentlich an der Entwicklung eines Produkts?
Van Oorschot: Von der Idee bis
zum fertigen Produkt braucht es
seine Zeit um die höchste Produktqualität sicherzustellen. Viele
Arbeitstunden in der Forschung &
Entwicklung, der Produktion, in
Verbrauchertests und Studien mit
unseren assoziierten Universitätskliniken und Meinungsbildnern,
im Marketing und Vertrieb sind
notwendig bis Produkte auf den
Markt gebracht werden können.
Wie wichtig sind Innovationen
im Bereich der Babynahrung?
Schubert: Innovationen sind wichtig, wenn sie relevant sind und einen wirklichen Unterschied für die
Verbraucher ausmachen. Ein schönes Beispiel bietet unsere erfolgreiche Kindermilch-Innovation, für
die wir gerade mit dem Innovationspreis ausgezeichnet wurden.
Die Erfolge der Kindermilch bestätigen unsere Erkenntnisse und Initiativen: Wir bekommen viele positive Rückmeldungen von Müttern,
aber auch der Handel hat unsere
Produkte als die innovativsten Neueinführungen im Segment 2009
bewertet. Und die Marktzahlen bestätigen den Trend: Das Segment
der Kindermilchen ist im roll. Jahr
2010 um 97 Prozent (lt. AC Nielsen
– roll. KW 16/2010) gewachsen.
Wachstumstreiber der Kategorie waren vornehmlich Aptamil
und Milumil – die beiden Marken aus unserem Hause repräsentieren 78 Prozent (lt. AC Nielsen – roll. KW 16/2010) des
Marktes.
Vielen Dank für das Gespräch!
Fotos: Milupa
Industrie
Die Stadt gehört Dir.
WIENER LINIEN SCHAFFEN UND SICHERN ARBEITSPLÄTZE
Die Wiener Linien sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Wien und einer der größten
Arbeitgeber in der Stadt. Der Verantwortung
gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist sich das Unternehmen bewusst –
diese sind schließlich die wichtigste Investition
in die eigene Zukunft.
Dipl.-Ing. Günter Steinbauer
Geschäftsführer der Wiener Linien
„Wir investieren in den öffentlichen Nahverkehr,
um diesen nachhaltig zu stärken und weiter
auszubauen. Denn Öffis, die einen schnell und
günstig von A nach B bringen, sind einerseits
eine wichtige Säule der Lebensqualität in unserer
Stadt, andererseits ein bedeutender Konjunkturund Standortfaktor, der vielen Menschen Arbeit
gibt. So werden allein durch den U-Bahn-Ausbau
heuer 7.000 Arbeitsplätze gesichert.“
Die Wiener Linien sind einer der größten Arbeitgeber in Wien. Besonders die Förderung junger Menschen ist
dem Unternehmen wichtig – 207 Lehrlinge wurden im Vorjahr ausgebildet.
Wichtiger Arbeitgeber
Bei den Wiener Linien sind insgesamt rund
8.000 Personen beschäftigt. Die Tätigkeitsfelder
sind breit gefächert: von technischen und kaufmännischen Angestellten über FacharbeiterInnen und WerkmeisterInnen bis hin zu Personen
im Fahr- und im Aufsichtsdienst. Das Unternehmen
ist ein attraktiver und einer der größten Arbeitgeber in Wien, der viele Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten und vor allem ein krisensicheres Umfeld für ArbeitnehmerInnen bietet.
Bereich der Aus- und Weiterbildung ab.
„Wir betrachten diese Aktivitäten als nicht zu
vernachlässigenden Wettbewerbsfaktor – und
damit als eine der wichtigsten Investitionen in
unsere eigene Zukunft“, so Steinbauer.
Förderung junger Menschen
Besonders auf die Lehrlingsausbildung legen
die Wiener Linien viel Wert. Im September 2009
hat das Unternehmen zehn kaufmännische und
Motivation und Ausbildung
Die Wiener Linien tragen Verantwortung
gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese sind es schließlich, die für einen
reibungslosen Betrieb der Öffis sorgen, tagtäglich
mit den Fahrgästen in Kontakt stehen und den
Servicegedanken der Wiener Linien umsetzen.
Um das zu erreichen, muss das Team bestens
motiviert und hervorragend ausgebildet sein.
Die Wiener Linien verfolgen daher seit vielen
Jahren die Idee einer systematischen Personalentwicklung. Vor allem mit zielgruppen- und
personenspezifischen Maßnahmen wird die
konsequente Weiterentwicklung der MitarbeiterInnen gefördert, und auch deren Kompetenzen
werden immer weiter ausgebaut. Die Schwerpunkte liegen dabei auf den Bereichen Kundenorientierung, ArbeitnehmerInnenschutz und
Gesundheitsvorsorge. Eine breite Palette an
Fachschulungen und Seminaren zur Förderung
von Social Skills rundet das Gesamtangebot im
50 handwerklich technische Lehrlinge aufgenommen. Insgesamt wurden im Vorjahr bei den
Wiener Linien 207 Lehrlinge ausgebildet, darunter
26 Mädchen. „Wir sehen es als eine unserer
Aufgaben, jungen Menschen die Chance auf eine
gute Ausbildung zu geben und den Einstieg ins
Berufsleben zu ermöglichen“, zeigt sich Steinbauer
von der Nachwuchsförderung überzeugt.
Und die Lehrlinge sind überaus erfolgreich. So
erzielten im Vorjahr zwei Lehrlinge des ersten
Ausbildungsjahres beim Berufswettbewerb der
kaufmännischen Jugend in Wien den ersten und
den dritten Platz.
Linien- und Reinigungsservice
erfolgreich gestartet
Das Linienservice steht den Fahrgästen mit Rat und
Tat zur Seite. 70 speziell geschulte Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter sind täglich im Einsatz.
Zwei erfolgreiche Projekte haben die Wiener
Linien darüber hinaus im Vorjahr gestartet: das
Linien- und das Reinigungsservice. Diese sorgen
für mehr Sicherheit und Sauberkeit in den Öffis.
Das Linienservice steht allen Fahrgästen mit Rat
und Tat zur Seite und sorgt für die Einhaltung der
Hausordnung sowie der Beförderungsbestimmungen in den Stationen und Fahrzeugen. Das
Reinigungsservice macht während des laufenden
Betriebs in den Fahrzeugen und Stationen sauber.
50 Personen sind im Einsatz und entfernen
täglich rund 10.000 Liter Abfall, der sich andernfalls bis Betriebsschluss in den Fahrzeugen
anhäufen würde.
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Juni 2010 CASH
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2011
Industrie
Rasieren & Enthaaren
Autor: Christian Pleschberger
Guter Schnitt
64
Juni 2010 CASH
Industrie
Kosmetische Enthaarung entwickelt
sich vom Nischen­thema immer
mehr zum breiten Trend. Die verstärkte Nachfrage der Konsumenten nach höherwertigen Produkten
zur Haarentfernung lässt im Handel
ordentlich die Kassen klingeln.
M
Fotos: Wilkinson, dm drogerie markt, Reckitt Benckiser, Merz Consumer Care, Beiersdorf, Bic
it einem Plus von 4,2 Prozent blieb der Umsatzzuwachs in der Warengruppe Rasur im vergangenen Jahr
nur geringfügig hinter jenem des
Jahres 2008 (+5,2 Prozent) zurück. Insgesamt setzten Lebensmittel- und Drogeriefachhandel
im Vorjahr mehr als 77 Millionen
Euro mit Haarentfernungspro-
Kurz und bündig
Die neue Veet Suprem´
Essences-Range bietet,
was Frauen laut unabhängiger Marktforschung
von Haarentfernungsprodukten erwarten: Sie
verwöhnen die Haut zusätzlich mit Feuchtigkeit
und sorgen so für eine seidenglatte,
samtweiche und sinnlich duftende
Haut, garantiert Hersteller Reckitt
Benckiser.
Merz Consumer Care
Austria hat sämtliche
Produkte der Marke Depilan mit einer neuen, pflegenden und effizienten
Rezeptur ausgestattet.
Harald Bauer,
dm: „Sowohl
Enthaarungswachsstreifen,
Enthaarungscremen in Sprayform als auch
Intimenthaarung
verzeichnen
eine gute Entwicklung.“
Rasur Total
LEH (exkl. Hofer/Lidl) und DFH
Verkäufe Wert in
Jahr 2009
%-Veränd. vs VJP
Mio. Euro
(KW02/09-53/09) (KW02/08-01/09)
Rasiervorbereitung
12,6
0,8
Rasierklingen
50,4
4,6
Nassrasierapparate
7,5
6,6
Haarentfernung *)
6,8
4,3
Rasur Total **)
77,3
4,2
Damen
22,0
8,4
Herren
55,3
2,5
*) inkl. Haarwachstumsverlangsamende Cremen, Haarbleichcremen;
**) exkl. Nassrasur Zubehör
Im Markt Herren Rasurvorbereitung ist die Nivea For
Men-Range von Beiersdorf mit einem Marktanteil von knapp 27
Prozent weiterhin starke
Nummer 2.
Nach nur elf Monaten am
Markt ein wertmäßiger
Marktanteil von 12 Prozent im 3–4 Klingen
Segment (Nielsen MAT
09, KW 53/09) und eine
gewichtete Distribution
von 72 Prozent sprechen
deutlich für den Bic easy,
der gekonnt die Vorteile aus Systemund Einwegrasur vereint.
Eine paradiesisch einfache
All-in-One Damennassrasur verspricht der neue
Intuition Granatapfel. Der
Hautconditioner mit den
Pflegestoffen des Granatapfels belebt und erfrischt
die Haut und besticht zudem mit einem einzigartigen,
fantastischen Duft, versichert
Hersteller Wilkinson.
Quelle: Nielsen
Juni 2010 CASH
65
Rasieren & Enthaaren
Kurz und bündig
Das Veet Warmwachs von Reckitt
Benckiser macht
eine professionelle
Salon-Haarentfernung auch zuhause
möglich. Bereits für
Härchen ab 2 mm
Länge geeignet.
Mit innovativen und gleichzeitig erschwinglichen
Produkten will Bic die
Einwegrasur für den
Konsumenten interessant gestalten. Die Einführung des Soleil
easy, dem weiblichen
Pendant zum Bic easy,
wird über eine Kooperation mit dem Sender
Puls4 sowie einer Radiokampagne
auf KroneHit unterstützt.
Der Trend vom Rasiergel
zum Rasierschaum hält an.
Die innovative Formel im
Nivea for Men Rasierschaum & Rasiergel von
Beiersdorf schützt die Haut
in jedem Fall bereits während der Rasur vor Irritationen.
Extra-sanfte Enthaarung und intensivste Pflege
für den empfindlichen Intimbereich von Männern und Frauen
verspricht die Depilan Intim Enthaarungscreme von
Merz Consumer Care Austria.
Etwas mehr als ein Jahr nach
seiner Markteinführung ist der
Gillette Venus Embrace von
Procter&Gamble bereits
der stärkste Rasierer im
Damensegment.
66
Juni 2010 CASH
dukten jeglicher Art um. Dabei
legte im Vergleich zu den Herren
der Schöpfung das kleinere Damensegment nicht nur prozentuell sondern auch in absoluten
Zahlen betrachtet wesentlich stärker zu (s. Tabelle Rasur Total), was
damit in Zusammenhang stehen
mag, dass sich Enthaarung ganz
allgemein vom Nischenthema immer mehr zum breiten Trend entwickelt.
Depilatories: Vom Nischenplayer zum breiten Trend
Sowohl Enthaarungswachsstreifen, Enthaarungscremen in
Sprayform als auch Produkte zur
Intimenthaarung verzeichnen
laut Harald Bauer, in der dm Geschäftsleitung verantwortlich für
das Ressort Marketing und Einkauf, aktuell eine gute Entwicklung. Generell ist der DFH für die
Kategorie von einiger Bedeutung,
„schließlich ist er mit einem Umsatzanteil von über 85 Prozent die
beliebteste Bezugsquelle für kosmetische Haarentfernung“, weiß
Reckitt Benckiser Trade Marketing Manager Andrea Strotz. Dank
der Marke Veet ist ihr Unternehmen Marktführer im Teilmarkt
der kosmetischen Enthaarung
und Nummer 2 am österreichischen Gesamtmarkt für Haarentfernung.
Dem Trend in Richtung Convenience Rechnung tragend hat Reckitt Benckiser im Frühjahr die
neue Veet Suprem´EssencesRange in den Markt gesetzt, die das
bietet, was Frauen laut unabhängiger Marktforschung von Haarentfernungsprodukten erwarten: „Sie
sind einfach in der Anwendung,
lang anhaltend in der Wirkung und
darüber hinaus sinnlich duftend“,
versichert Strotz.
Doch auch Mitbewerber Merz
Consumer Care Austria war nicht
untätig. „Wir haben alle Produkte
unserer Marke Depilan angefasst
und deutlich verbessert“, erklärt
Rainer Storz,
Merz Consumer
Care Austria:
„Das Thema Enthaarung entwickelt sich vom
Nischenplayer
zu einem breiten Trend. Diese
Entwicklung
wird sich auch
in der Zukunft
fortsetzen, weil
vor allem junge
Konsumenten
begeistert auf
den Zug aufspringen.“
Marketingleiter Rainer Storz. Neu
sind laut Storz nicht nur das Packungsdesign und das Logo sondern auch die Rezepturen.
Mit der Performance seiner
Marke im vergangenen Jahr ist der
Marketingmanager durchaus zufrieden. Zuversicht, dass die gute
Entwicklung weiter anhält schöpft
er aus dem Umstand, dass der
Markt bei weitem noch nicht ausgereizt ist. „Das Gesamtvolumen
liegt trotz des starken Wachstums
in den vergangenen Jahren noch
immer deutlich unter dem in südlicheren Ländern“, so Storz. Zu-
Rasieren & Enthaaren – Trends
Upgrading: Konsumenten bevorzugen zunehmend höherwertige Systeme (3- bzw. 4-Klingen Produkte)
Convenience: modisches Produktdesign bei gleichzeitig
einfacher Handhabbarkeit und hohem Anwendungskomfort der Produkte
Herren: anhaltender Trend vom Rasierschaum zum
Rasiergel
Chemische Enthaarung: Enthaarung entwickelt sich von
einem Nischenthema immer mehr zu einem breiten Trend;
sowohl Enthaarungswachsstreifen, Enthaarungscremen in
Sprayform als auch Intimenthaarung verzeichnen gute
Entwicklungen.
Quelle: Handel, Industrie
Fotos: Reckitt Benckiser, Bic, Beiersdorf, Merz Consumer Care Austria, Procter & Gamble
Industrie
SPLASH!
NEU
DIE ERSTE AFTER SHAVE LOTION MIT SILBER-IONEN
SCHÜTZT ANTIBAKTERIELL NACH DER RASUR.
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Beruhigt Hautirritationen sofort
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WAS MÄNNER WOLLEN
Rasieren & Enthaaren
Kurz und bündig
Braun hat seinen Silk-épil Xpressive
Epilierer noch besser gemacht. Dank
der neuartigen CloseGrip-Technologie mit 40
Pinzetten erfasst die
Silk-épil 7 Serie sogar Haare, die so
fein wie
ein Sandkorn sind.
Schon knapp 50 Prozent
der Männer rasieren
oder trimmen regelmäßig ihre Körperbehaarung. Als Antwort auf
diesen Trend hat Wilkinson den Quattro Titanium Body entwickelt. Der
Body Shaver ist Nassrasierer und Trimmer zugleich.
Seit Anfang 2010 präsentieren sich sämtliche Varianten
des Gillette Satin Care Gel
von Procter&Gamble mit
neuer, verbesserter Formulierung und mit neuem Packungsdesign.
Die Veet for Men GelCrème aus dem Haus
Reckitt Benckiser verhilft Männern spielend
leicht zu sanfter und glatter Haut.
Die Depilan Gesichtsenthaarungscreme von Merz
Consumer Care Austria wurde speziell zur extra sanften und effektiven
Enthaarung der empfindlichen weiblichen Gesichtshaut entwickelt. Sie
ist für alle Hauttypen geeignet.
dem entwickle sich Enthaarung
vom Nischenplayer immer mehr
zu einem breiten Trend. „Diese
Entwicklung wird sich auch in der
Zukunft fortsetzen“, ist Storz
überzeugt, „weil vor allem die jungen Konsumenten begeistert auf
den Zug aufspringen.“ Echtes Potenzial in der kosmetischen Enthaarung ist ihm zufolge aber auch
noch bei der Zielgruppe 50+ vorhanden.
Nassrasur: Trade up zu
Premiumprodukten
Für zufriedenstellende Geschäfte der Händler und Hersteller sorgte im Vorjahr aber nicht
nur das Segment der Depilatories.
Auch sämtliche Produktgruppen
innerhalb der Kategorie Nassrasur
leisteten einen positiven Ergebnisbeitrag. „Insbesondere der Trend
zu Großpackungen bei Rasierklingen sowie der von den Herstellern
forcierte Trade up hin zu Pemiumprodukten wirkt sich positiv auf
den Umsatz aus“, erklärt Spar Unternehmenssprecherin Nicole
Berkmann. Eine Entwicklung, an
der Österreichs Marktführer in Sachen Nassrasur, Procter & Gamble, nicht ganz unbeteiligt ist.
Für zusätzliches Kategoriewachstum sorgt das gestiegene
Körperbewusstsein der Zielgruppe Männer. „Das männliche
Schönheitsideal hat sich in den
letzten Jahren stark verändert. Die
männliche Körperpflege endet
längst nicht mehr mit der täglichen Gesichtsrasur. Schon knapp
50 Prozent der Männer rasieren
oder trimmen mittlerweile regel-
Rasierklingen
Marktanteile (Wert) in %
Gillette (P&G)
Wilkinson
Bic
Private Labels
77,8
10,0
7,7
4,4
Gesamtjahr 2009 (LEH+DFH); Erhebung: Nielsen,
Quelle: Industrie
68
Juni 2010 CASH
Nicole Berkmann, Spar:
„Der Trend zu
Großpackungen
bei Rasierklingen sowie der
von den Herstellern forcierte
Trade up hin zu
Pemiumprodukten wirkt sich
positiv auf den
Umsatz aus.“
mäßig ihre Körperbehaarung“,
erklärt die bei der Energizer Group
Austria für die Marke Wilkinson
verantwortliche Product Managerin Sewan Mossessian.
Anders als im Segment Kosmetische Haarentfernung spielen Eigenmarken in der Kategorie Nassrasur lediglich eine untergeordnete
Rolle. Mangelnden Wettbewerbsdruck am POS haben die Verbraucher in nächster Zeit trotzdem
nicht zu befürchten. Für den sorgen nämlich die Markenartikler
selbst, wie auch die weiterhin hohe
Promotionintensität innerhalb der
Kategorie belegt.
W
Christian Kockmann, Bic: „Wir
stellen immer
wieder fest,
dass Promotionpackungen
vom Konsumenten als fast
schon selbstverständlich
wahrgenommen werden.“
Fotos: Braun, Wilkinson, Procter & Gamble, Reckitt Benckiser, Merz Conusmer Care Austria, Spar, Bic
Industrie
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Logistik
CASH Logistik Gespräche 2010
Autoren: Catharina Köppl, Stefan Pirker,
Christian Pleschberger, Willy Zwerger
Vor dem Start ...
D
as Tagungsmotto „Nachhaltigkeit braucht Logistik“ hätte
zielsicherer nicht getroffen
werden können, was die extrem
bunt und facettenreich zusammengewürfelte Referentenschar mit ihren Statements dann auch eindrucksvoll bewies. So sorgte zum
Beispiel Univ.-Prof. Dr. Helga
Kromp-Kolb von der BOKU Wien
als Key-Speakerin für höchste Aufmerksamkeit. Denn sie konfrontier-
70
JUNi 2010 CASH
te das Auditorium in der bewährten
Veranstaltungslocation des General
Aviation Centers am Flughafen
Wien mit einer Fülle an Fakten, die
mitunter den Schluss rechtfertigten, die Welt sei ohnehin nicht mehr
zu retten. Der Klimawandel sei
nicht mehr aufzuhalten, die Erderwärmung nur mit sofortigem Bewusstseinswandel samt globalem
Handeln auf maximal zwei Grad
einschränkbar. Und selbst dafür
müssten wir alle ganz massiv unseren Lebensstil hinterfragen bzw.
ändern.
200 Millionen
Klimaflüchtlinge
Das Problem dabei sei der Faktor Zeit. „Denn“, so Kromp-Kolb,
„selbst wenn wir jetzt sofort auf die
Bremse steigen, wirkt sich das erst
in 20 bis 30 Jahren aus.“ Sollten
wir jedoch nicht handeln, seien die
Folgen fatal. Kromp-Kolb: „Rund
200 Millionen Menschen, die heute auf Inseln respektive in gefährdeten Küstengebieten leben, müssten sich dann aufgrund des
gestiegenen Meeresspiegels als
Foto: [email protected]
... zu den CASH Logistik Gesprächen war sich die Branche
einig: Nur mit cleverer Logistik wird man der komplexen
Nachhaltigkeit gerecht. Nach dem Event war klar: Wer sich
heute dafür nicht ins Zeug legt, hat morgen verspielt.
Logistik
in den nächsten Jahren gelingen, die
Klimaerwärmung nicht über die kritische 2-Grad-Marke hinauswachsen
zu lassen. „Doch für Unternehmen
ist Nachhaltigkeit nicht aus altruistischen Gründen interessant – sie erwarten sich eine Kostenersparnis
und erhöhte Reputation“, nennt
Langthaler die Unternehmensvorteile. Daher ist etwa auch die Logistik
jedes Unternehmens mit den Bereichen Transport und Lagerung auf
Einsparungsmöglichkeiten hin zu
prüfen.
One Step Logistics
Helga Kromp-Kolb: „Selbst wenn wir jetzt sofort auf die Bremse treten, wirkt sich das erst in
20 bis 30 Jahren aus.“
Klimaflüchtlinge eine neue Heimat suchen.“
Unter dem Titel „Die Dimensionen der Nachhaltigkeit“ zeigte im
Anschluss Monika Langthaler, M.Sc.,
die als Geschäftsführerin der Brainbows Informationsmanagement
GmbH mit ihrem Team Pläne zur
Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien in Unternehmen entwickelt,
auf, dass in diese Businesspläne immer alle drei Aspekte der Nachhaltigkeit – der soziale, der ökonomische
und der ökologische Aspekt – gleichwertig aufgenommen werden müssen. So wird es etwa nur durch massive Energie- und CO²-Einsparungen
Dass Logistik zur Umwelt in keinem Widerspruch, sondern im Gegenteil zur Verbesserung sowohl
Brainbows-Gründerin Monika Langthaler: „Nachhaltigkeit bringt auch erhöhte Reputation.“
Gabor Izay, Beiersdorf CEE Group: „20 Prozent der LKW-Fahrten eingespart.“
der ökologischen als auch der ökonomischen Situation von Unternehmen beitragen kann, zeigte Gabor Izay von der Beiersdorf Central
Eastern Europe Group mit seinem
Beitrag auf. Besonders positive Ergebnisse zeitigte beispielsweise das
Pilotprojekt „Optimal Pallet Height“
(OPH). Damit gemeint ist die Absenkung der Standardpaletten. Dadurch lassen sich die Waren kompakter stapeln. Fazit: Für interne
Transportprozesse zwischen eigenen Werken und Standorten benötigt Beiersdorf heute etwa 20 Prozent weniger LKW als zuvor. Ziel
JUNi 2010 CASH
71
Logistik
CASH Logistik Gespräche 2010
Trafficpass-Chef Walter Hecke: „Vignetten picken ist Steinzeit.“
bility service mittels RFID gab
Trafficpass-Chef Dr. Walter Hecke.
So wird man damit ab Herbst 2010
in rund 40 Garagen Wiens parken
können, ohne zum Ticketautomaten gehen zu müssen. Man wird
damit mit Öffis fahren können, Citybikes benutzen, Tanken, CarWash-Facilities nutzen und sich
bei Drive-ins kulinarisch laben.
Anmelden kann man sich via Internet (www.trafficpass.com), die
Freischaltgebühr kostet 19,90 Euro
und die Ausbaustufen sehen nicht
nur ganz Österreich vor, sondern
auch grenzüberschreitende Services. Bis hin zur Entrichtung der
von Beiersdorf für die nächsten Jahre ist weiters die großflächige Etablierung der sogenannten „One Step
Logistics“. Diese Form der Direktbelieferung verhindert unnötige
Zwischenlagerungen, denn die Produkte gehen unmittelbar vom jeweiligen Produktionsstandort in die
jeweiligen Warenverteilzentren der
Zielregion. „Dadurch lassen sich
Transport- und Lieferzeiten weiter
verkürzen, Transportkosten einsparen und der Ausstoß von Kohlendioxid verringern“, resümiert Izay.
Vignetten picken
ist Steinzeit
Einen zukunftsweisenden Einblick in die Möglichkeiten des mo-
Stellten eine Case Study über Logistikkostensenkung vor: Arbor-Chef Wolfgang MInarik (li.)
und C+C Pfeiffer IT-Leiter Ernst Schröder.
Zielpunkt-Logistikleiter Klaus Wopperer präsentierte Umstrukturierungen und Zukunftspläne.
72
JUNi 2010 CASH
Autobahnmaut via RFID-Chip. Hecke dazu: „Vignetten picken ist
Steinzeit.“
Mag. Ernst Schröder, Leitung ITOrganisation bei C+C Pfeiffer, berichtete gemeinsam mit Wolfgang
Minarik, Geschäftsführer der Arbor
Management Consulting GmbH,
über die erfolgreiche Absenkung
der Logistikkosten durch nachfragegesteuertes Warenflussmanagement. Möglich wurde das im Fall
C+C Pfeiffer durch den Einsatz des
Softwaretools Logomate. Die Funktionalitäten und Möglichkeiten, die
LogoMate bietet, sind dabei weitrei-
Logistik
chend. Das Programm generiert
aus den unterlegten Daten und Informationen, wie z.B. über Lieferantenkonditionen und Lieferrhythmen oder die Produkthaltbarkeit,
wirtschaftlich optimale Bestände
und vermeidet so Out-of-Stock-Situationen. Auf Tastendruck werden
im sogenannten Dispositions-Cockpit sämtliche für den Disponenten
relevanten Informationen jederzeit
übersichtlich visualisiert. Mittlerweile ist Logomate in allen C+C
Pfeiffer-Standorten im Einsatz. Angenehmer Nebeneffekt: Die Mitarbeiter haben jetzt wieder mehr Zeit
für die aktive Kundenbetreuung.
Nachhaltigkeit ist
Firmenphilosophie
Über die Umstrukturierung der
kompletten Zielpunkt-Logistik samt
Tücken und Zukunftsplänen erzählte Dipl.-Bw. Klaus Wopperer (Lesen
Sie hiezu das Interview mit ihm in
CASH 5/2010, Seiten 80 und 81).
Von seinem Ziel, als erster Fleischverarbeiter Österreichs komplett
frei von CO2-Emissionen zu produzieren und zu transportieren, berichtete Karl Schirnhofer. Um das
zu erreichen, will er von den Bauern, die ihn mit Schlachtvieh beliefern, freiwillig CO2-Zertifikate erwerben. Damit dies möglich wird,
hat Schirnhofer ein Humusprojekt
initiiert. Die Idee dahinter: Die Bauern bauen wieder mehr Humus auf
ihren Feldern auf, sodass wieder
mehr Kohlenstoff in der Erde gebunden ist, das sie in Form von
CO2-Zertifikaten auch weiterverkaufen können. Als konkrete Unterstützung für diese Initiative ließ
Schirnhofer sogar einen eigenen
Dokumentationsfilm drehen, der
den Titel „Die vergessene Klimachance Humus“ trägt.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Podiumsdiskussion unter der Leitung von Dkfm.
Milan Frühbauer (Manstein Verlag)
zum Thema „Nachhaltigkeit braucht
Logistik“. DI Walter Hitziger, Vor-
Karl Schirnhofer strebt die CO2-freie Produktion an.
stand der Österreichischen Post,
betonte darin, dass trotz der aktuellen wirtschaftlichen Schwächephase die Zügel in puncto Nachhaltigkeit jetzt nicht aus der Hand
gegeben werden dürfen. „In ein bis
zwei Jahren wird man die Unternehmen wieder intensiver danach
fragen“, ist sich Hitziger sicher.
Dass Nachhaltigkeit nicht mit
ein paar Projekten verwirklicht
werden kann, sondern elementarer
Teil der Firmenphilosophie sein
muss, bekräftigte Kelly-Geschäftsführer Dr. Wolfgang Hötschl. Seiner Definition nach bedeutet Nachhaltigkeit, mehr zu übergeben, als
man übernommen hat. Wie Nachhaltigkeit in der Praxis aussehen
kann, veranschaulichte Mag. Herbert Kaufmann, Vorstandssprecher
des Flughafens Wien, in seinem
Statement. Er berichtete, dass am
Flughafengelände bereits 100 gasbetriebene Autos im Einsatz seien.
Weiters wurden umfassende Maßnahmen zur Klärung der Oberflächengewässer gesetzt, um das Versickern von Enteisungsmitteln im
Boden zu verhindern. Und nicht zuletzt widmet man sich auch auf vielfältigen Ebenen der Verringerung
des Fluglärms zum Schutz der Anrainer. W
Führten unter der Leitung von Milan Frühbauer (Mitte) eine angeregte Diskussion zum
Tagungsthema – von links: Wolfgang Hötschl (Kelly), Herbert Kaufmann (Flughafen Wien), Walter Hitziger (Post AG), Gabor Izay (Beiersdorf CEE Group) und Klaus Wopperer (Zielpunkt).
JUNi 2010 CASH
73
Logistik
CASH Logistik Gespräche 2010
Angeregte Gespräche in den Pausenräumen: hier Arbor-Gründer Wolfgang
Minarik (mitte links) und Neo-Vivatis-Vorstand Günther Klee.
Handelslogistiker unter sich – von links: Klaus Wopperer, Dirk Günther und
Michael Bandur von Zielpunkt, Hannes Muhri und Marco Pietsch von Lidl
Auch in Sachen Logistik: CASH, wohin das Auge blickt.
Im Bild: Kristina Trefil von der Manstein Event-Abteilung
74
Juni 2010 CASH
Führte wie immer kompetent und humorvoll durch das
Programm: Nikolaus Hartig
Eva Kanz, langjährige Leiterin der Manstein Eventabteilung, bei ihrer letzten Veranstaltung. Alles Gute!
Logistik-Profis unter sich. Sie alle waren vom bunten Programm-Mix der
diesjährigen CASH Logistik-Gespräche sehr angetan.
LOGISTIK
Nachgefragt
Foto: Hafen Wien
bei Direktor Ing. Rudolf Mutz, Hafen Wien
CASH: Herr Mutz, der Containerterminal Freudenau ist der
größte seiner Art an der Donau.
Welche Bedeutung hat eigentlich die Donau im logistischen
Binnenuniversum und gibt es
Ausbaupläne für den Hafen
Wien?
Rudolf Mutz: Beim Donauraum
mit einer Bevölkerung von rund
100 Millionen Menschen handelt
es sich um eine der wichtigsten
Regionen Europas. Im letzten
Jahrzehnt führte die Öffnung der
Ostgrenze zu einer enormen Steigerung des Handels zwischen
den südosteuropäischen Donauanrainerstaaten und den EULändern. Ein Beitrag zur Lösung
der bestehenden Verkehrsproble-
me im Donaukorridor liegt in der
Verbesserung der Infrastruktur.
Der Hafen Wien möchte hier nicht
nur den eigenen Terminal entsprechend ausbauen, sondern
auch erreichen, dass diese Idee
an weiteren, Donau abwärts gelegenen Zielhäfen bis hin zum
Schwarzen Meer realisiert werden kann. Das Projekt funktioniert
ausschließlich mit den Partnerhäfen an der Donau und setzt einen
zeitgleichen Ausbau der Infrastruktur voraus.
Im Wiener Hafen sind alle Verkehrsträger außer Luftfracht
vertreten. In welchem Verhältnis?
Das Verhältnis beträgt 15 %
Schiff, 35 % Bahn und 50 % LKW.
Wünschenswert
für die Zukunft ist
natürlich eine Reduktion der LKWZahlen, indem
man immer mehr
auf Schiene und
Schiff umsteigt.
Wie ist Ihre Meinung zum Thema Nachhaltigkeit und was tut
der Wiener Hafen in Sachen
CO2-Reduktion?
Es darf davon ausgegangen werden, dass die Schifffahrt grüner
ist als der Straßenverkehr. Zudem
kann die vermehrte Inanspruchnahme des Verkehrsträgers Binnenschiff zur Entlastung von Stra-
Pf lege deinen Weitblick.
Die Kommunikationswelt ist im Wandel. Wir begleiten Sie durch diese aufregende Zeit. Im
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ße und Schiene
beitragen. Diese
Chance gilt es zu
nützen, und der
Hafen Wien investiert viel Zeit,
Know-how und
Geld in den Ausbau einer modernen und umweltfreundlichen
Infrastruktur, die
den Wasserhighway Donau attraktiv macht. Dazu gehören auch
Projekte wie Hochwasserschutz,
Landgewinnung und Ausbau der
Verkehrsanbindungen, um einen
schnelleren, sichereren und damit
umweltschonenderen Zugang
zum Hafen Wien zu ermöglichen.
Industrie
SIAL d’Or
Autor: Stefan Pirker
WM der Innovationen
Beim SIAL d’Or kämpfen alle zwei Jahre Produkte aus insgesamt 30 Ländern um die „Krone der innovativsten Lebensmittel“. CASH nimmt an diesem weltmeisterschaftsähnlichen
Wettbewerb exklusiv für Österreich teil.
W
enn vom 17. bis 21. Oktober 2010 die SIAL in Paris
stattfindet, dann zählen
zu den Highlights dieser Lebensmittelmesse: die teilnehmenden
Produkte am SIAL d’Or. Prominent
präsentiert in einer eigenen Vitrine, ziehen sie die Aufmerksamkeit
der internationalen Messebesucherschar auf sich. Doch was verbirgt sich hinter diesem Innovationswettbewerb eigentlich?
Ähnlich einer Teamaufstellung
schicken die führenden Lebensmittelpublikationen aus 30 Ländern weltweit alle zwei Jahre die
aus ihrer Sicht interessantesten Neueinführungen in das Rennen
um den SIAL d’Or. Dabei gilt es insgesamt
neun Positionen –
sprich Produktkategorien
– zu besetzen. Bei der zweitägigen
Jurysitzung, die nun im Mai in Paris stattfand, präsentieren die Lebensmitteljournalisten der jeweiligen Publikationen nicht nur die
Produkte aus ihren Ländern, sondern bewerten auch die Einsendungen der anderen Staaten. Auf
den folgenden Seiten finden Sie die
Sieger der einzelnen Kategorien,
den österreichischen „Country
Winner“ (Iglo Feinschmecker Filets) sowie die gesamten Vertreter
Österreichs beim SIAL d’Or.
CASH möchte sich ganz herzlich bei allen Partnern aus der Lebensmittelindustrie bedanken, die
sich mit ihren Produkten am SIAL
d’Or beteiligt und damit die hohe
Innovationskraft österreichischer
Unternehmen auch international
bewiesen haben.
W
Teilnehmer am Sial d’or
Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Chile, China,
Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Indien, Irland, Israel, Italien, Japan, Kanada,
Niederlande, Neuseeland, Norwegen, Österreich, Polen,
Portugal, Russland, Spanien, Südafrika, Tschechien, Türkei, Ungarn, USA
Savoury Frozen Products
Sieger: Deutschland
Tillman’s Toasty von Tillman’s
Es ist dies ein tiefgekühlter Geflügel-Snack aus Hähnchenbrustfilets, der speziell für den Toaster
entwickelt wurde. Das Produkt
selbst enthält unter zehn Prozent
Fett und auch für die Zubereitung im Toaster wird kein zusätzliches Fett benötigt. Pro Packung sind vier Stück des extra
kross panierten und vorgebratenen Geflügel-Snacks à 70
Gramm enthalten.
Iglo ist SIAL d’Or Country Winner
Österreich schickte in dieser Kategorie die Iglo Feinschmecker Filets in den Sorten Wildlachs Zitrone & Dille sowie
Pangasius Knoblauch & Basilikum ins Rennen. Iglo gewann damit den Titel „SIAL d’Or Country Winner“, sprich
unter allen neun, in den unterschiedlichen Kategorien ein-
76
Juni 2010 CASH
gereichten österreichischen
Produkten, erzielte Iglo die
höchste Bewertung. Bei den
Feinschmecker Filets handelt es sich um tiefgefrorenen Fisch in einem Aromabeutel.
Das Produkt wird einfach ins Backrohr gegeben und bietet
durch den Aromabeutel bzw. die bereits zugefügten Gewürze eine Art „Geling-Garantie“. Zudem sorgt der Aromabeutel für eine saubere Küche ohne Fettspritzer und er verhindert auch unangenehme Gerüche.
Die Iglo Feinschmecker Filets sind aber nicht nur innovativ,
sondern auch sehr erfolgreich im Verkauf. So konnten sie
im Nielsen-Universum (KW 25–52/2009) in der Kategorie
Fisch-Spezialitäten auf Anhieb einen wertmäßigen Marktanteil von 17 Prozent erzielen. Die Feinschmecker Filets
bringen nachweislich neue Konsumenten in das Segment
und verhalfen somit dem Markt zu einem Wachstum von
19,5 Prozent. Auf diesem Erfolg aufbauend, lancierte Iglo
nun auch Feinschmecker Garnelen im Aromabeutel, die
laut Nielsen bereits nach zehn Wochen den vierten Platz
im Ranking der meistverkauften Meeresfrüchte erzielten.
Industrie
Chilled Dairy Products
Sieger: Tschechien
Sedlcanský Troubelin von Povltavske mlekarny
Chilled Non Dairy Products
Sieger: Spanien
Hamburguesas y salchichas refrigeradas
de atún von Calvo
Dabei handelt es sich um einen Hermelin Käse in einer
Backform, damit man den
Käse im Backrohr schmelzen kann. Zur geschmacklichen Verfeinerung ist im
Produktkarton eine Gewürzmischung beigegeben.
Thunfisch in einer neuen
Form als Hamburger und
Würstchen – damit will der
spanische Hersteller Calvo
vor allem Kinder ansprechen, die kein Fleisch mögen.
Österreich war mit den Schärdinger
Joghurt Topfennockerl +
Erdbeer Dessert Sauce am
Start. Das ConvenienceProdukt mit nur 3,3 Prozent Fett eignet sich ideal für
die Zubereitung von schnellen, leichten Desserts.
Der Vertreter Österreichs in dieser Kategorie war die Wiener-Prater-Stelze
von Wiesbauer. Dem Wiener Fleischverarbeiter ist es gelungen, aus einer
normalerweise mit Knochen servierten Stelze ein Convenience-Produkt
zu machen, das sowohl warm als auch
kalt genossen werden kann.
Savoury Grocery Products
Sweet Grocery Products
Sieger: Frankreich
Isio Actistérol von Lesieur
Dieses erste AntiCholesterin SalatDressing kommt aus
Frankreich. Eine Packung enthält 20 Milliliter, genau die richtige
Menge zum Abschmecken einer Salatportion.
Aus Österreich waren die Naturals Kürbiskernöl von The Lorenz Bahlsen SnackWorld nominiert. Diese Chips, die ein
Kooperationsprodukt mit Steirerkraft
sind, verfügen durch das Kürbiskernöl
nicht nur über einen einzigartigen Geschmack, sondern auch über eine ganz
individuelle grüne Farbe
Sieger: Kanada
Honey Drops von
Island Abbey Foods
Ähnlich einem Stück Würfelzucker, gibt es von Island Abbey Foods aus Kanada jetzt
auch Drops rein aus Honig
zum Süßen von Getränken oder
zum Lutschen.
Die süßen Botschafter aus Österreich waren die Manner Creme
Minis. Die gefüllten Mini-Waffeln sind in den Sorten Schokolade und Nougat erhältlich und
an jeweiligen Enden geschlossen, sodass ein Auslaufen der
cremigen Füllung verhindert
wird.
Juni 2010 CASH
77
Industrie
SIAL d’Or
Sweet Frozen Products
Sieger: Südafrika
Bits O’ Juice von Dynamic Commodities
Nach langer Entwicklungsarbeit ist es in
Südafrika gelungen, die
einzelnen Zellen einer
Zitrone (Fruchtfleisch)
zu trennen und tiefzufrieren. Das Produkt
gilt als TK-Ersatz für Zitronenhälften zum Auspressen.
Österreich trat in dieser Kategorie mit dem Banana Split
an, die jüngste Kreation
aus der Cremissimo Selection-Range. Diese Produktreihe verbindet Eiscreme
und Süßspeise.
Alcoholic Beverages
Sieger: Italien
Martini Soda von Gruppo BacardiMartini
Wie der Name bereits eindeutig
verrät, handelt es sich bei Martini Soda um eine Mischung aus
Martini Bianco und Soda. Dieser
bereits fertig gemixte Aperitif enthält nur acht Volumsprozent Alkohol.
Österreich versuchte mit dem Edelweiss Hefetrüb im 4-Liter-BeerTenderFass den SIAL d’Or nach Österreich zu
holen. Mit diesem Produkt der Brau
Union Österreich kann das meist verkaufte Weißbier Österreichs jetzt auch
zu Hause, wohl temperiert, aus dem
Fass getrunken werden
78
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Wine
Sieger: Argentinien
O2 von Moët Hennessy Argentina
Es handelt sich dabei um einen süßen
Schaumwein für eine weibliche Zielgruppe ohne Zuckerzusatz. Innovativ ist vor
allem das Schraubverschlusssystem.
Mit dem Fête Rosé von Lenz Moser, einem frischen fruchtigen Roséwein zu
einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis, ging Österreich ins Rennen. Der
Wein präsentiert sich in modernem Design und verbindet die Vorzüge eines
Weiß- sowie eines Rotweins.
Non Alcoholic Beverages
Sieger: Polen
Green-up von Herbapol
Der Sieg ging an einen rein aus natürlichen Inhaltsstoffen bestehenden
Energy Drink, der kein Taurin und
auch keine Konservierungsmittel
enthält. Der Drink ist in den Sorten
Tropic, Granatapfel und Cranberry
erhältlich.
Für Österreich galoppierte das Power
Horse Energy Cola kraftvoll in den
Ring. Dabei handelt es sich um den
ersten europäischen Energy Drink mit
Cola-Geschmack.
Infood
Autor: Catharina Köppl
Industrie
v.l.: Landesrat Christian Buchmann mit
Infood-Geschäftsführer Jörg Moser vor
dem Transparenzregal
Mehr Transparenz am POS
Die Herkunft von Lebensmitteln wird für Handel und
Industrie zu einem immer wichtigeren Verkaufsargument.
Ein neuer interaktiver Regaltyp bietet den Konsumenten nun
direkt am POS mehr Transparenz.
O
b es sich nun um die agrarische Herkunft, Produktionsherkunft, Verfahrensidentität, Markenidentität oder
ökosoziale Identität handelt: Alle
diese Informationen über ein bestimmtes Lebensmittel können
die Kunden mithilfe des neuen
Transparenzregals nun direkt am
Point of Sale erfragen. Weitere Informationen, wie beispielsweise
Lebensmittelunverträglichkeiten,
Nährstoffgehalte und Ähnliches,
sollen in näherer Zukunft ebenfalls direkt am Regal abfragbar
sein.
Foto: Robert Illeman
Mehr Gewissheit
für den Kunden
Schon seit einiger Zeit verfolgen die Infood GmbH sowie das
Joanneum Research das Ziel, das
weltweit erste Modell für die objektivierte Bewertung von her-
kunftsbezogenen Angaben von
Lebensmitteln zu entwickeln und
dieses umzusetzen, um mehr
Transparenz in der Lebensmittelbranche zu schaffen. Der Prototyp
dieses „interaktiven“ Regals für
den Lebensmittelhandel wurde
nun aktuell von Infood und Assmann Ladenbau realisiert und vor
Kurzem im Impulszentrum Grambach/Stmk. von Landesrat Dr.
Christian Buchmann, der diese im
LEH vertrauensstiftende Maßnahme begrüßte, präsentiert.
Das Transparenzregal stellt den
Kunden sämtliche relevanten Informationen zum Produkt zur Verfügung. Möglich wird das durch
eine neutrale und zentrale Datenbank, die sämtliche relevanten Informationen über ein Produkt enthält. In das Regal wurde ein
Informationssystem mit Touchscreen integriert und mittels einem
Scanner können die Kunden bei
den mit einem 2-D-Code gekennzeichneten Produkten Herstellerangaben verifizieren, erklärte DI
Hermann Katz von Joanneum Research, unter dessen Leitung das
Projekt läuft.
Erhoben werden die Daten dieser umfangreichen Datenbank übrigens in drei Schritten: durch eine
Konsumentenbefragung bezüglich
der suggerierten Herstellerangaben, durch Befragung der Hersteller in Bezug auf ihre Inhaltsstoffe
sowie durch Verifizierung der Befragung mittels analytischer Methoden. Auf der Basis mehrmalig
unangemeldeter Kontrollen werden diese erhobenen Daten dann
laufend aktualisiert.
Nicht zuletzt wird durch das
Transparenzregal der Trend in
Richtung Nachhaltigkeit, der im
Konsumverhalten in den letzten
Jahren zunehmend beobachtet
werden konnte, unterstützt, denn
es ermöglicht das bewusste Einkaufen von Produkten mit tatsächlich heimischer Herkunft.
W
Juni 2010 CASH
79
Industrie
News
Autor: Willy Zwerger
Nix für Suppenkasperln
80
Juni 2010 CASH
FFM-Fact Finding Mission
Produktname: LGV Frischgemüse Suppen
Produktkategorie: Trinkfertige Premiumsuppen
Sorten: Paradeissuppe, Gurkenkaltschale, Gazpacho
kalt zu trinken oder zu essen, ausschließlich aus naturbelassenen österreichischen Zutaten
Inhalt: 260-ml-Flasche
Vertrieb: LGV Frischgemüse Wien
Weitere Informationen:
Mag. (FH) Elke Raschbacher
1110 Wien, Haidestraße 22
Tel.: 0043/1/76069-410
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.lgv.at
Fotos: [email protected], LGV
„Nein“, sagte der Kollege, „eine Suppe ess ich nicht, nein nein nein“, und
trommelte mit seinem Fäustchen trotzig auf den schweren Eichentisch
im legendären Mansteinpark, als wir vom CASH-Hit des Monats-Testteam uns anschickten, aufgrund der niedrigen Juni-Temperaturen diverse Süppchen in uns zu schütten.
„So sehet doch“, meinte der Prinz, der plötzlich anstelle des giftiggelben
Gebüschs neben uns auftauchte, „der Tag wird kommen, an dem ihr
liebend gerne zu kalten Süppchen greifen werdet.“ Völlig verständnislos
schüttelten wir unter anderem unsere Köpfchen, als sich der Himmel
auftat und die Sonne einen breiten, warmen Strahl zu uns herunter
schickte. Mit einem Male wussten wir, was dieser Prinz meinte und stürzten uns auf all die leckeren Tellerchen, prall gefüllt mit köstlicher Paradeissuppe, grandioser Gurkenkaltschale und fabuloser Gazpacho.
Mit kaum zu unterdrückender Gaumenfreude schnabulierten wir das
formidable Nass – zubereitet aus Meisterhand und ausschließlich aus
unseren eigenen Latifundien. Völlig naturbelassen, 1a im Geschmack
und von der Optik her an Attraktivität nicht zu überbieten, erklärten wir
die neuen, kalten Gemüsesuppen der LGV zu Freunden, wie man sie
nicht alle Tage findet.
Nur unser Suppenkaspar saß weinend hinterm Hollerbusch und ärgerte
sich maßlos über seine eingangs bereits erwähnte Suppophobie.
Industrie
Schokoladiges Dankeschön
Sommerlich bunt
Weil Danke zu sagen mit einem
kleinen Geschenk oft viel leichter
fällt, wagt sich Storck mit der Marke merci in ein neues Marktsegment vor und bringt die merci
100-g-Tafelschokolade in den Handel. Erhältlich ist die emotionale Geschenkschokolade – mit der man sich
gerne auch selbst danken kann – in den
Sorten Edelrahm, Mandel-Milch-Nuss, Kaffee-Sahne und
Edelbitter 72 %. In der raffiniert zu öffnenden und einfach
wiederzuverschließenden Packung, befinden sich jeweils vier
kleine in Gold gewickelte Täfelchen.
Storck, www.storck.at
Für Kaffeegenießer mit Stil gibt es
Tchibo Cafissimo ab Anfang September bis zum Tag des Kaffees am
1. Oktober in rund ein Dutzend verschiedener Farben. Egal ob „Mandarine“, „Granny Green“, „Aubergine“
oder „Hot Red“ – hier wird garantiert jeder fündig. Neben der Farbvielfalt punktet die Limited Edition
mit edlem Design, hochwertig verchromten Elementen und der bewährten BrühDruck-Steuerung, mit der Kaffee-Köstlichkeiten wie
Caffè Crema, Espresso oder Latte Macchiato im Handumdrehen per Knopfdruck zubereitet werden
können.
Tchibo, www.tchibo.at
Stimmungslicht
Wer sein Zuhause stimmungsvoll mag, ist
mit dem attraktiven Dekorationslicht Lumee
Ambiance von Energizer gut beraten. Die
zwei Modelle „Ocean“ und „Vera Lavare“ lassen – weil kabellos einsetzbar – sowohl Innenräume als auch Außenbereiche in einem
wohligen Blau oder lebendigen Lila erstrahlen und zaubern im Nu eine individuelle Atmosphäre in die eigenen vier Wände. Für die
Kleinsten gibt es übrigens mit dem Lumee Kids Nachtlicht in Bären-Form noch eine dritte Variante zu kaufen,
die mit einer automatischen „Lichtabschaltung“ punktet
und Kinder so behutsam in den Schlaf wiegt.
Energizer, www.energizerlumee.eu
Fotos: Energizer, Steirerkraft, Storck, Tchibo, Wrigley
Scharfer Knabberspaß
Für leidenschaftliche Kürbiskernknabberer bietet
Steirerkraft mit „kern2go“ eine neue Konsumationsform an. Denn der wiederverschließbare, praktische 80-g-Becher passt perfekt in die Getränkehalterung beim Auto und ermöglicht somit auch
unterwegs einfaches und unkompliziertes Snacken der gesunden steirischen Kürbiskerne, deren wertvolle Inhaltsstoffe durch
die schonende Verarbeitung optimal erhalten bleiben. Für Liebhaber von scharfen Knabbereien gibt es die Kürbiskerne zusätzlich zu der Variante „Geröstet und Gesalzen“ auch in der Geschmacksrichtung „Wasabi“.
Steirerkraft, www.steirerkraft.at
Trends im
Juni
Sinnliches Vergnügen
Die neue Kaugummimarke „5 Gum“ von Wrigley verspricht nicht nur ein intensives Geschmackserlebnis, sondern will sich mit der
neuartigen schwarzen Verpackung mit glänzend
und matt geprägten Elementen zudem als das
Lifestyle-Accessoire der Trendsetter von heute etablieren.
Wrigley ließ sich bei der
Entwicklung der Innovation von den fünf Sinnen inspirieren und überrascht Kaugummikauer
bei der Sorte „Electro“ (grüne Minze) mit einem aufregenden Kribbeln auf
der Zunge und bei der Sorte „Pulse“ (tropischer
Fruchtgeschmack) mit einem Knuspern beim
Kauen.
Wrigley Austria, www.wrigley.at
Juni 2010 CASH
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Zu guter letzt
Fundstück des Monats
Live aus den Outlets
Sardinen in Öl
Alles eine Frage der Zeit
Auf- und Absteiger des Monats
In and Out im Juni
In:
Vuvuzelas
Bier
Pausensnacks
Fernsehrunden
Panini
Out:
Schlachtgesänge
Tschopperlwasser
Gourmetabende
Spieleabende
Ferrari
Nebenbei bemerkt
Ampellos
Erwartet hat das Urteil ohnehin jeder vernünftig Denkende, aber jetzt
ist es amtlich: Die von vielen, vor allem aber von vielen Konsumentenschützern aus deutschen Landen geforderte Ampellösung in Sachen Lebensmittelkennzeichnung kommt nicht. Das EU-Parlament
hat es dankenswerterweise abgelehnt, dass mittels roten, gelben und
grünen Punkten auf den Verpackungen zum Beispiel Lebensmittel
wie Olivenöl (weil zu fett) als ungesund abgestempelt werden. Somit
wird sich die vom Gros der Produzenten und Handelsketten präferierte Guideline Daily Amount (GDA) relativ bald als klare Einheitskennzeichnung durchsetzen. Bravo!
Das nächste CASH erscheint am 22. Juli 2010.
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Juni 2010 CASH
Frühmorgens in einer Wiener Billa-Filiale. Ein junger Mann im Blauzeug okkupiert die einzig verfügbare Feinkostkraft mittels ziemlich langer Auftragsliste in Sachen kollegialer Jausenwünsche. Ein
Extrasemmerl da, zwei Krakauer-Salzstangerl dort, dann wieder ein Leberkässemmerl, ein LiptauerWachauer Laberl und und
und.
Eine stetig nervöser werdende
Pensionistin wirft abwechselnd
dem jungen Mann giftige Blicke und
der Feinkostfachverkäuferin blankes Unverständnis
an den Kopf. Irgendwann wird es ihr zu bunt:
„Sogns amoi, warum glaums tan denn de stundenlaung Wurschtsemmerl vuabereitn, damit ois scho
fertig is waun se kumman? Kennans ned de nehma?“ Worauf sie der junge Mann von oben bis unten mustert und knochentrocken meint: „Im Gegnsotz zu ihna hob i genug Zeit zum Eikauf’n.“
Buchtipp des Monats
Fleisches Lust
Ein ziemlich feines und
vor allem appetit- und
kochanregendes Buch ist
in der Collection Rolf
Heyne erschienen. Das
Wiener Fleischer-Traditionsunternehmen Radatz
hat – gemeinsam mit einigen Fachautoren, Fleischermeistern und Köchen – alles nur erdenklich
Mögliche rund um das Thema Fleisch zusammengetragen und aufbereitet. Von der Warenkunde
über Lagerung, Zubereitung und Serviertipps bis
hin zu wunderbar nachvollziehbaren einzelnen
Rezeptschritten findet man praktisch alles, was
das fleischaffine Herz begehrt.
Luzia Ellert, Gabriele Halper, Elisabeth Ruckser
Fleisches Lust – Feine Fleischküche und
Warenkunde
Herausgeber: Thomas Zedrosser
Verlag: Collection Rolf Heyne
ISBN 978-3-89910-457-8
ab Juli 2010
www.tempo-web.at
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*) Nielsen, LH Total (exkl. Hofer/Lidl), Absatz in kg, Jahr 2009
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