Andocken

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Andocken
Andocken –
aber wie?
Strategie und Positionierung der Händler als Kundenmagnet
November 2015
September 2014 P.b.b., Verlagspostamt Perchtholdsdorf 2380, 02Z031823
Steirerkraft ist Nr. 1
bei Gastro-Data und Nielsen.
Wir freuen uns über dieses Ergebnis und danken
unseren Kunden für das weiter gewachsene Vertrauen
in unsere steirische Premiumqualität.
Das meistverkaufte Steirische Kürbiskernöl in Österreich GASTRO*
Steirerkraft
Nr. 2
Nr. 3
Nr. 4
Nr. 5
Zahlen in Euro
10.000
60.000
110.000 160.000 210.000 260.000 310.000 360.000 410.000 460.000 510.000 560.000
*Verkaufszahlen bei C&C-Märkten in Österreich (inkl. 10 % MwSt., WJ 2014/2015)
Das meistverkaufte Steirische Kürbiskernöl in Österreich LEH*
Steirerkraft
Nr. 2
Nr. 3
Nr. 4
Nr. 5
Zahlen in Euro
200.000
400.000
600.000
800.000
1.000.000
1.200.000
1.400.000
1.600.000
1.800.000
2.000.000
* Verkaufzahlen im LEH in Österreich (inkl. 10 % MwSt., KW 36/2015)
Ehrlich, steirisch,
steirerkraft.com
Kommentar
b S i l v i a M e i ß l
Lieber nichts sagen ...
Kann man Zielpunkt sanieren? Wie viel
sanieren können, meinen einige Insider,
die Frage, ob TTIP für Europa wirklich
Österreich-Bezug im Handel ist gesund
aber nicht mit einer zweistelligen Euro-
so zerstörerisch wirken würde. Drexel
und ab wann schleicht sich da mehr als
Millionensumme pro Jahr. Und jene, die
ist und bleibt jedenfalls eine Kämpfer-
ein Hauch von Marktabschottung ein?
die Übernahme von Zielpunkt von Be-
natur, daran wird auch die vom OGH
Ist TTIP wirklich ganz böse und sind
ginn an als eine Nummer zu groß für
verhängte Geldbuße von 30 Millionen
verhängte Geldbußen ein Zeichen dafür,
Pfeiffer betrachtet haben, fühlen sich
Euro nichts ändern, die er so mit Sicher-
dass die Gerichte von der Wirtschaft
bestätigt. Ob Zielpunkt das Jahr 2016
heit nicht erwartet hat. Aber was kann
nichts verstehen? Und warum hat
übersteht, daran wird leider durchaus
und darf man in einer Branche, die so
­Alexander Deopito die Lidl Öster-
gezweifelt. Das Aus der zigmal neu po-
schnelllebig und komplex ist, eigentlich
sitionierten Kette wäre nicht nur
überhaupt erwarten? Was ist planbar?
für die Mitarbeiter eine Kata-
Welche Manager sitzen fest im Sattel,
strophe, sondern würde
welche sind schon fast weg? Zwar sind
auch für die Industrie
einige Wochen seit dem Abgang von
eine sehr beunruhigen-
Alexander Deopito verstrichen, trotz-
de Lage heraufbeschwö-
dem spricht man noch immer darüber.
reich-Führungsspitze wirklich so überraschend
verlassen?
Seit den letzten Wochen haben wir auf
jeden Fall mehr als
genug Stoff für unseren Small Talk.
Georg Pfeiffer zum
Der Wettbewerb
macht so manchen
Manager sehr
schweigsam und
leise.
Beispiel: Natürlich
kann er sein C+C-Geschäft verkaufen, wann und
ren. Und so eine würde
Hat er zu viel Österreich in den Diskon-
auch TTIP nach sich zie-
ter hineingepackt? War er zu redselig
hen, davon sind zumindst
für diesen verschwiegenen Konzern?
die strikten Gegner über-
Apropos Verschwiegenheit: Immer mehr
zeugt. Im Handel exponiert
Manager wollen öffentlich immer we-
sich allerdings nur einer mit einer
niger sagen. In Zeiten des Internets ein
an wen er will. Es ist ja sein Unterneh-
unvergleichlichen Schärfe dagegen –
men und zu einer näheren Begründung
Spar-Chef Gerhard Drexel. Er ist wahr-
verpflichtet ihn eigentlich gar nichts.
scheinlich besser als Landwirtschafts-
Dass der Verkauf nichts mit Zielpunkt
minister Rupprechter über kleinste
zu tun hat, wie er feststellt, dass glauben
Details informiert, gewinnt man den
jedoch nur wenige. Man hätte Zielpunkt
Eindruck und stellt sich am Ende doch
11|2015∙CASH
wahrlich skuriller Zustand,
meint Ihre
3
Inhalt
coverstory
Seite 54
Geschäftsführer und Vorstände österreichischer Handelsunternehmen werden zustimmend nicken, wenn
man auf die Bedeutung von Positionierung und Strategie hinweist. In der Umsetzung gibt es Defizite, zeigt
eine aktuelle Studie.
November
2015
I n t e r n at io n a l
Markant AG
Die Markant AG stärkt sich mit Real
und Metro Deutschland und in
20
Österreich mit MPreis.
Handelshaus Wedl
Beim 111-jährige Firmenjubiläum
erlebten die Gäste Topkulinarik und
22
ein tolles Showprogramm. Billa
Aufreger WHO-Studie
Zwei Kärntner Filialen gingen beim
6
intern ausgeschriebenen Mystery
Shopping als Sieger hervor.
24
WHO-Studie
Dass verarbeitetes Fleisch Krebs
Buchpräsentation – Manfred F. Berger
verursacht, ist eine nicht wirklich
Das neue Buch schildert, wie Politik
wissenschaftliche Fehlinterpretation. 6
und Wirtschaft entgegengebrachtes
25
Vertrauen zunichte machen.
Anuga taste 15
RegioPlan Consulting/
Umdasch Shopfitting
Beim Wettbewerb „Anuga taste“
wurden besonders innovative Neupro-
8
dukte prämiert.
Drei auf einen Streich: RegioPlan
Retail Expertenforum, Umdasch
Architektur- und Design Forum sowie
Handel
C+C Pfeiffer geht an Transgourmet16
Umdasch Shop Academy Forum.
26
Pfeiffer/Coop
Spar
Nach dem Verkauf der C+C-Sparte an
Spar-Vorstand Hans K. Reisch zeigte
die Transgourmet von Coop konzent-
CASH die Innovation der elektroni-
riert sich Pfeiffer auf den LEH.
16
schen Regaletiketten exklusiv. 28
UDO 2016 – Vertriebsaward
Familienmarketing/kids & fun consulting
Nach den Preisträgern Günther
Wo sich Kinder ihre Infos zu Spielkon-
Würrer/Kotányi und Hannes Winkel-
sole, Games & Co. holen und wie
bauer geht der UDO in Runde drei. 18
Wedl feiert 111-jähriges Jubiläum22
TV-Werbung wirkt, lesen Sie hier. MMM-Tagung
Agrarmarkt Austria
Bei der MMM-Tagung war nicht nur
Eine Dachmarkenkampagne und ein
die Liste der Referenten top besetzt,
sondern auch das Auditorium. 4
30
gemeinsames Forum sollen den Absatz
19
heimischer Produkte steigern.
32
11|2015∙CASH
Karriere
ECR-Infotag 2015
Ein Tag voll mit pointierten Vorträgen,
einer spannenden Podiumsdiskussion
und Gelegenheiten zum Networken. 36
Lehrlinge zeigen Genussland OÖ
Jobnotizen
News
Bloom Trading
45
46
47
Die Vertriebs- und Marketingagentur
von Barbara Danzinger will Markenartikel nachhaltig erfolgreich machen.68
Drogerie- und Parfümeriefachhandel
Preisschlachten der Marktteilnehmer
und der Konkurrenzdruck aus dem
LEH verschärfen den Wettbewerb. 38
dm drogerie markt
Mit 388 Filialen in Österreich hat die
Drogeriemarktkette einen Rekordumsatz von 801 Mio. Euro erreicht. 41
Logistik
Berufsinformationsmesse für Lehrlinge
TGW Logistics Group
Das Unternehmen mit Headquarter in
Tag der Lehre 2015
Lehrlingsstammtisch Stadt Wien
48
48
50
Eduard Kranebitter von Schlumberger
86
Eduard Kranebitter/Schlumberger
Der Vorstandsvorsitzende im Gespräch
Wels erzielte 2014/15 ein Umsatzplus
über das österreichische Sektgeschäft
von 28,17 Prozent auf 475 Mio. Euro. 42
und den Vertrieb von Spirituosen.
Die Marktreports
Industrie
Baby- & Kinderkost
70
Brau Union Österreich
Künftig produziert die Brauerei Göss
mit Sitz in Leoben (Stmk.) ihre
Spezialitäten völlig CO2-neutral.
61
Gunnar Widhalm/Unilever
Der neue strategische Leiter für den
Bereich Ice Cream spricht u.a. über
die heurige Eissaison. 78
Sicherheit im Handel
Kolportierte 1,5 Prozent des Umsatzes
werden gestohlen. Doch nach wie vor
wird das Thema bagatellisiert.
86
64
Fondue & Raclette
Kaffee – Einzelportionen
Wein, Sekt, Spirituosen
74
76
82
Expressfinder
Kommentar
International
International | News
Handel | News
Handel
Logistik
Logistik | News
Industrie | News
Impressum
Industrie
CASH-Hit des Monats
Trends
Zu guter Letzt
3
6
10
12
16
42
44
57
60
61
73
88
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International
b WHO-Studie
Das große
Fressen
Vor wenigen Wochen sorgte die jüngste WHO-Studie international für große
Aufregung. Denn die Publizisten der Weltgesundheitsorganisation kamen zu
dem Ergebnis, verarbeitetes Fleisch verursache Krebs. Eine nicht wirklich
wissenschaftliche Fehlinterpretation.
Autor: Willy Zwerger
erregend ein, revidierte ihre Meinung
Interessanterweise ist in der WHO-
die Radikalität ihrer eigenen
nach massiven Protesten der Ernäh-
Studie immer nur von Hinweisen die
Aussagen wieder zurückge-
rungswissenschaftler auf ein mengen-
Rede, dass Fleisch und daraus herge-
nommen, doch aufgrund der Tatsache,
abhängiges Verhältnis – je mehr Fleisch
stellte Produkte krebserregend sein
dass dies für viele Medien wahr-
könnten, dennoch stufen die
lich ein großes Fressen war, bleibt
WHO-Experten die Gefährlichkeit von Fleisch in einer
wissenschaftler, haben unmittel-
„Tatsache ist, dass 95 Prozent der
Österreicher regelmäßig Fleisch
essen, da wird auch die WHO-Studie
nichts dran ändern, die für mich
überhaupt nicht nachzuvollziehen ist.“
bar nach dem Erscheinen besag-
Marlies Gruber
pektive wissenschaftlichen
bei den Verbrauchern weitaus
mehr als nur ein schaler Geschmack und ja, auch so etwas
wie Angst zurück. Die Wissenschaftler außerhalb der WHO und
hier vor allem die Ernährungs-
ter Studie, die eigentlich nichts
Ebene mit Tabakrauch und
Asbest ein. Sowohl Ernährungswissenschaftler als
auch das Gros der Ärzteschaft veröffentlicht in den
diversen Internetforen resPublikationen eine ganz an-
anderes war als eine Zusammen-
dere Interpretation: Das Ri-
fassung von rund 800 anderen Studien,
und Fleischprodukte man zu sich nehme
siko, an Krebs zu erkranken, sei durch
ohnehin sofort aufgeschrien, auch die
(pro 50 Gramm Fleisch steigt das Risiko
die alltäglich Luftverschmutzung (6 x so
bekennenden Vegetarier und Veganer
um 18 %), desto höher ist die Gefahr, an
hoch) respektive durch Zigarettenrau-
unter ihnen.
Darm-, Bauchspeicheldrüsen- und Pro-
chen (30 x so hoch) und Alkohol (18 x
statakrebs zu erkranken. Dass es – wie
so hoch) wesentlich höher als durch den
Die Hauptursachen für Krebs liegen
definitiv woanders
beinahe bei allem – stets auf die Menge
Konsum von Fleisch & Co. Selbst exzes-
ankommt, um für uns Menschen schäd-
siver Konsum (mehrmals tagtäglich) von
Im ersten Go stempelte die WHO sowohl
lich zu sein, ist ja keine neue Erkenntnis,
Fleisch, Wurst und Schinken erhöhe das
rotes als auch zu Wurst verarbeitetes
das weiß man von diversen Vitaminen
Risiko, an Krebs zu erkranken um ma-
Fleisch und auf Fleischbasis kreierte
genauso wie vom Salz oder vom Zucker,
ximal 17 Prozent, was bedeutet, dass
Suppen und Saucen generell als krebs-
um nur einige Beispiele zu nennen.
von 1.000 Männern nicht wie bisher vier
6
11|2015∙CASH
Fotos: monticellllo/fotolia.com, forum.ernährung.heute
M
ittlerweile hat zwar die WHO
an Krebs erkranken würden, sondern
an Fleisch und Wurst täglich zu sich
fünf. Fazit: Die Hauptursachen liegen
nehmen, was eine Risikoerhöhung von
definitiv woanders, denn auch ein völ-
18 Prozent mit sich brachte. Allerdings:
liger Verzicht auf Fleisch würde das
Ab einer täglichen Fleischmenge von 140
Krebsrisiko in keiner Weise senken. Wo-
Gramm steigt das Krebsrisiko nicht wei-
mit die Fleisch- und Wurstwarenindus-
ter an, somit ist die Potenzierungsrech-
trie wieder ruhigen Gewissens aufatmen
nung „pro 50 Gramm Fleisch 18 Prozent
darf – wir Konsumenten werden auch
mehr Risiko“ definitiv obsolet.
weiterhin Schweinsbraten, Extrawurst
und Beinschinken genießen dürfen –
Essen und trinken als Social Tattoo
ohne schlechtes Gewissen und ohne
Ernährungswissenschaftlerin Marlies
Gefahr. Allerdings: Sehr bewusst und
Gruber vom forum.ernährung.heute
mit Maß und Ziel, dann sind wir stets
verweist einmal mehr auf die in Öster-
auf der sicheren Seite.
reich ohnehin bestens bekannte Ernährungspyramide, in der als Empfehlung
Ernährungswissenschaftlerin Marlies Gruber:
„Wie so oft kommt es auch beim Fleischverzehr auf die Menge und die Häufigkeit an.“
Ab 140 Gramm Fleisch bleibt das
Risiko konstant
maximal zwei bis dreimal pro Woche
Fleisch, Wurst oder Schinken vorgese-
haupt nur ein Minderheitenprogramm
Ein definitives Manko der WHO-Studie
hen sei. Beim jüngsten AMA Fleischfo-
von unter einem Prozent der Bevölke-
ist jedoch die Tatsache, dass eine Vielzahl
rum in der WKO meinte sie unter
rung, werden jedoch aufgrund der me-
der Studienautoren andere Risiken, an
anderem: „Zweifelsohne ist der Fleisch-
dialen Berichterstattung größer und
Krebs zu erkranken, erst gar nicht in die
konsum im Wandel, die Gründe dafür
wichtiger gemacht, als sie in Wahrheit
Studie einfließen ließen. Und: die oben
sind vielfältig. Zum einen lässt die Sor-
sind. Gruber: „Tatsache ist, dass 95 Pro-
bereits erwähnte Einschätzung, dass jede
ge um das Tierwohl immer weniger
zent der Österreicher regelmäßig
zusätzliche 50-Gramm-Portion Fleisch
Menschen wesentlich bewusster und
Fleisch essen, da wird auch die WHO-
das Krebsrisiko um 18 Prozent erhöhe,
damit seltener zu Fleisch greifen und
Studie nichts dran ändern, die für mich
ist insofern falsch, als sie glauben lässt,
zum anderen ist der Genussfaktor ge-
überhaupt nicht nachzuvollziehen ist.“
dass bei einem täglichen Verzehr von
stiegen, der ebenfalls auf ‚Weniger ist
Interessantes Detail am Rande: „Bis zu
drei Wurstsemmeln mit je 50 Gramm
mehr‘ hinausläuft.“ Interessanterweise
80 Prozent der Vegetarier“, so Gruber,
Wurst oder Leberkäse das Krebsrisiko
bleibt der Fleischkonsum der Österrei-
„werden nach einiger Zeit wieder zu
um dreimal 18 Prozent höher sei als das
cher und der Deutschen seit vielen
Allesfressern. Und es ist vor allem die
eines Vegetariers. Denn die WHO hat in
Jahren konstant, obwohl der Konsum
so oft kritisierte Jugend, die erwiese-
Wahrheit keine Vegetarier untersucht,
von Fleischersatzprodukten jährlich
nermaßen gesünder, weil bewusster,
sondern Personen, die mit 50 Gramm
um 18 Prozent zunimmt. Dennoch:
isst. Für sie zählt ‚Qualität vor Quanti-
Fleisch und Wurst eher wenig der ver-
„Der Anteil der Vegetarier“, so Gruber,
tät‘ und es macht sich derzeit gerade
pönten Nahrungsmittel zu sich nehmen.
„kommt in Österreich nicht über drei
ein neuer, Hoffnung gebender Trend
Diese wurden dann mit jenen Studien-
Prozent hinaus. Scheinbar ist der Peak
bemerkbar: ‚Essen und trinken als So-
teilnehmern verglichen, die das Vierfache
bereits erreicht.“ Veganer seien über-
cial Tattoo‘.“
Kommentar von Willy Zwerger
Zusatzdruck auf die Branche
Dennoch: „Was bleibt, ist für die gesamte Industrie ein nur sehr schwer wieder
Die europaweit geführte Debatte rund um die WHO-Studie und das
Krebsrisiko von Fleisch zeigt, wie kritiklos die meisten Medien mit derlei
Meldungen über Studien umgehen und dabei ihre eigentliche Verpflichtung zur Recherche auf ein Minimum herunterschrauben. Daher kommt
es auch nicht von ungefähr, dass nur elf Prozent der veröffentlichten
Meldungen in Sachen Gesundheit stimmen. Dass die seit geraumer Zeit
geführte Hetze gegen Fleischprodukte nicht zum ultimativen Shitstorm
mutierte, sei eigentlich nur dem Gegenschlag der (Ernährungs-)Wissenschaft zu verdanken, die, bei allen berechtigten Bedenken in Sachen
Übermaß, mit klaren Argumenten agierte und die WHO zu einem schlussendlich sehr klaren Statement zwang: „Es sei nie darum gegangen,
Fleisch oder Wurst zu verbieten, sondern einzig und allein darum, die Risikofaktoren aufzuzeigen.“
gutzumachender Imageschaden, den
die ohnehin bereits schwer angeschlagene Landwirtschaft wahrscheinlich
sündteuer auszubaden hat“, ist sich
auch KR Walter Lederhilger, Obmann
des Verbandes Landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) und des
Verbandes Österreichischer Schweinebauern (VÖS), sicher, „es sei zwar nicht
mit einem unmittelbar darauffolgenden
Konsumrückgängen zu rechnen, doch
erzeugt die Studie in einer ohnehin angespannten Markt- und Preissituation
zusätzlichen Druck.“
11|2015∙CASH
•
7
Von praktisch bis skurril
Beim Wettbewerb „Anuga taste“ prämiert die weltgrößte Lebensmittelmesse
besonders innovative Neuprodukte. Hier eine kleine internationale Auswahl
jener, die heuer im Oktober in Köln eine Auszeichnung erhielten.
Autor: Stefan Pirker
Wer Tee zum Selberbrühen sucht,
der wird jetzt
auch im Tiefkühlregal fündig.
Daregal aus
Frankreich bietet
als Alternative zu
den klassischen,
aromatisierten
und getrockneten Kräutertees tiefgefrorene Teekräuter
an. Diese sind reich an ätherischen Ölen und frei von
verstärkenden Aromen. Erhältlich sind die Tiefkühltees
in den Sorten Pfefferminze, Zitronenthymian und ThaiBasilikum.
Yollies – so nennt sich das Joghurt am Stil von Kerry
Foods aus Irland. Das ohne
künstliche Farb- und Geschmackstoffe hergestellte
kühlpflichtige Produkt gibt
es in folgenden drei Sorten:
Erdbeere, Himbeere und
Marille. In einer Packung
befinden sich vier Lollies zu
je 25 Gramm. Die in Österreich schon seit längerer
Zeit erhältlichen Cheestrings
stammen übrigens auch von
Kerry Foods.
Basierend auf einer zehnjährigen Forschungsarbeit
kann Nice Fruit aus Spanien
Obst mit einer intakten Zellstruktur einfrieren. Die
Technologie ermöglicht laut
Nice Fruit den Erhalt aller
Vitamine, des Geschmacks
und der Textur. Verwendet
wird nur Obst in seiner optimalen Reifestufe.
8
Als Alternative zu herkömmlichem Joghurt entwickelte
Prolupin aus Deutschland
ein veganes Joghurt. Konkret wird mit einem patentierten Verfahren aus dem
Eiweiß der in Europa heimischen Blauen Süßlupine das
laktose- und glutenfreie Joghurt hergestellt. Das mit Joghurt-Kulturen gefertigte
fermentierte Lupinenprodukt ist in den drei Varianten
Natur, Himbeer und Mango erhältlich.
Es muss nicht immer nur Obst sein, es kann auch Gemüse sein, aus dem man Eiscreme herstellt. Gemacht hat
das die Firma
Righi aus Italien.
Die vegane Gemüse-Eiscreme
gibt es in den Geschmacksrichtungen Tomate &
Erdbeersauce,
Kürbis & Balsamico-Essig-Sauce
sowie Karotte & Zitronensauce.
Für einen guten Start in den Tag – mit diesem Slogan
wirbt die Teutoburger Ölmühle aus Deutschland für ihr
Müsli-Öl. Dieses biozertifizierte Produkte eignet sich
laut Hersteller
nicht nur zur ernährungsphysiologischen Verbesserung von
Frühstückmüslis
sondern auch von
Aufstrichen auf
Topfenbasis. Bereits ein Esslöffel
Müsli-Öl soll den Körper optimal mit den Fettsäuren
Omiega-3 und Omega-6 versorgen.
11|2015∙CASH
Fotos: Koelnmesse
International
b Anuga taste 15
LAUGEN-CHIPS
CRACKER
Besonders zarter
Biss – das beliebte
Laugengebäck!
Feine Cracker –
knusprig
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• Gelernte Soletti Qualität ausgezeichnet mit dem AMA-Gütesiegel
© Disney | Abbildungen nicht maßstabsgetreu!
&
International
b News
Newsticker
AgeCore
Am 5. November 2015 wurde im
Handelsregister des Kantons
Genf die AgeCore SA eingetragen.
Hinter dem Unternehmen verbirgt sich eine neue europäische
Einkaufsallianz von Edeka aus
Deutschland, Groupement des
Mousquetaires/Intermarché aus
Frankreich, Eroski aus Spanien,
Conad aus Italien, Colruyt aus
Belgien und Coop aus der
Schweiz. Gemeinsam kommen die
sechs Händler auf einen Außenumsatz von rund 140 Mrd. Euro.
b dfv-Mediengruppe
58. Goldener Zuckerhut
Die wohl bedeutendste Branchenveranstaltung für die Lebensmittelwirtschaft in
Deutschland, der Goldene Zuckerhut der Lebensmittel Zeitung, zog die geladenen
Gäste auch heuer wieder magnetisch an. Beim 58. Goldenen Zuckerhut in Berlin brillierte wieder ein Reigen aus kompetenten Referenten, einer sachkundigen LZ-Redaktion mit feinsten Marktanalysen und den würdigen Preisträgern der Goldenen Zuckerhüte, die für ihre Topleistungen am Markt und für ihre unternehmerische Leistung
ausgezeichnet wurden. Nicht weniger würdig sind die Preisträger des Förderpreises der
Stiftung Goldener Zuckerhut: Zehn junge Nachwuchsführungskräfte aus Handel und
Industrie wurden gebührend vor den Vorhang geholt. Das große Thema des Kongresses
traf die Stimmungslage in der Branche auf den Punkt: „Unsicherheit. Der neue Normalzustand.“ Der Spannungsbogen umfasste alle Aspekte, die die Branche in Bewegung
halten, wie etwa die Verteilungskämpfe und der Profilierungsdruck am Markt, die Digitalisierung der Branche oder das onlineaffine Konsumentenverhalten.
Alnatura
Freeport
Das Freeport Fashion Outlet war
bisher Teil des Freeport Retail
und VIA Group Portfolios. Neuer
Eigentümer des beim Grenzübergang Kleinhaugsdorf (NÖ) auf
tschechischem Staatsgebiet befindlichen Outlet-Centers ist die
Fashion Outlet Parndorf Beteiligungs-GmbH. So wie im Fashion
Outlet Parndorf wird auch im neu
übernommenen Center ROS Retail
Outlet Shopping ab Jänner 2016
für das Centermanagement verantwortlich sein.
Die Goldenen Zuckerhüte 2015 und ihre glücklichen Preisträger (v.l.): Markus Buntz, Rolf
Warnders/Bünting; Willibert Krüger/Krüger, Falk und Heinz Wilhelm Paschmann/Edeka,
Christian Ehrmann/Ehrmann
b Nielsen Trust Report
Die beste Werbung ist die Empfehlung
Kürzlich wurde die internationale „Nielsen Trust in Global Advertising“-Studie veröffentlicht. 30.000 Menschen aus 60 verschiedenen Ländern wurden zu ihrem Vertrauen in diverse Werbeformen befragt. Das Ergebnis: 83 Prozent empfinden persönliche
Empfehlungen am vertrauenswürdigsten. Die Gründe liegen auf der Hand, denn
Vertrauen entsteht viel schneller durch zwischenmensch-
Fotos: Lebensmittel Zeitung/Thomas Fedra, fotohansel/Fotolia.com
Die Auslistung von über 200 Produkten bei dm drogerie markt
konnte Alnatura mehr als kompensieren. Hat sich doch seit Jahresanfang die Anzahl der Verkaufsstellen für das Alnatura
Sortiment durch neue Listungen
z.B. bei Billa, Merkur, MPreis,
Sutterlüty und coop eG mit Sitz in
Kiel (D) auf 7.500 verdoppelt. Der
Umsatz des aus Bickenbach in
Hessen (D) stammenden Bio-Handelsunternehmens Alnatura belief
sich im Geschäftsjahr 2014/2015,
das am 30. September 2015 endete, auf 760 Mio. Euro. Dies entspricht einer Steigerung von zehn
Prozent zum Vorjahr.
liche Interaktionen. Behaupten nämlich Menschen, denen wir vertrauen, dieses und jenes sei gut, glauben wir
ihnen das auch. Also: Es kommt auf das Zwischenmenschliche an. Und: Die Studie zeigt, dass Handschlagqualität nach wie vor am meisten zählt.
Auf Platz zwei liegt übrigens das Vertrauen in
Online-Recommendations, 66 Prozent der Befragten vertrauen den Meinungen, die digital
gepostet werden. Ebenso 66 Prozent
empfinden redaktionellen Content
– das heißt Artikel in Zeitungen oder
Magazinen, Radiospots oder TV-Beiträge – als glaubwürdig.
10 11|2015∙CASH
b Kaiser’s Tengelmann/Edeka
Entscheidung liegt nun im Ministerium
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat sich in der
sechsstündigen öffentlichen Sitzung alles angehört und
will so schnell wie möglich eine Entscheidung treffen, ob
Edeka nun Kaiser’s Tengelmann übernehmen darf oder
nicht. Sowohl Befür-
www.ism-cologne.de
worter als auch Gegner des Deals lieferten
sich einen beinharten
Schlagabtausch, bei
dem es darum ging,
dass Edeka und Tengelmann durch die
Übernahme eine positive Auswirkung auf
die Arbeitsplätze und
das Gemeinwohl sehen, die Gegner des
Deals unter anderem
jedoch eine Verschärfung des Wettbewerbs.
So drohte die Markant
bei einer positiven EntBundeswirtschaftsminister Sigmar
Gabriel
scheidung von Gabriel
mit einem weiteren
Gang zum Oberlandes-
gericht Düsseldorf, vermisste Markenverbands-Geschäftsführer Köhler die Alternativen und Rewe-Group-Boss Alain
Caparraos haderte mit der Tatsache, scheinbar bereits aus
dem Rennen zu sein. Während sein Vorstandskollege Lionel
Souque Erivan Haub als Lügner bezeichnete, möchte Caparros bei der Gewerkschaft Verdi eine Garantie für 16.000
Arbeitsplätze abgeben. Verdi selbst sei ebenfalls gegen eine
Übernahme durch Edeka, da man dort nicht bereit war, die
KÖLN, 31.01.–03.02.2016
LIVE ERLEBEN, WIE
HERZ
DER
DAS
BRANCHE SCHLÄGT.
Unterbindung einer „Privatisierung“ (= Abgabe an selbstständige Einzelhändler) zu garantieren.
Tengelmann und Edeka präsentierten bei besagter Anhörung
ein Gutachten von Professor Dr. Wolfgang Däubler, in dem
der Rechtswissenschaftler die Rechtsverbindlichkeit zwi-
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schen Unternehmen und Betriebsräten bzw. Gewerkschaft
herausstellte. Rewe hingegen legte ein Gutachten vor, in
dem Professor Dr. Gregor Thüsing ausführte, dass dies aufgrund verschiedener Gründe nicht der Fall sei. Nicht geklärt
werden konnte das unterschiedliche Agieren der regionalen
Betriebsräte, denn während die Berliner und Nordrheiner
die Betriebsverordnung unterschrieben, verweigerten zum
ISM – die weltweit größte Messe
für Süßwaren und Snacks
Beispiel die Bayern die Unterschrift. Wobei Edeka-Chef
Markus Mosa definitiv von einer Übergangslösung sprach,
wenn – wie allgemein vermutet – 1.100 Kaiser’s TengelmannMitarbeiter abgebaut werden würden.
Foto: BMWI
Bis zum Redaktionsschluss dieser CASH-Ausgabe ist seitens
des Ministeriums noch keine Entscheidung gefallen. Sollte
dies jedoch danach der Fall gewesen sein, empfiehlt es sich
Ihr direkter Kontakt:
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11|2015∙CASH
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Newsticker
WKÖ
Bei den Kollektivvertragsverhandlungen zwischen der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ)
und der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) einigte
man sich auf ein Gehaltsplus für
die Angestellten im Handel von
durchschnittlich 1,5 Prozent. Der
neue Kollektivvertrag tritt mit 1.
Jänner 2016 in Kraft und hat eine
Laufzeit von einem Jahr.
MPreis
Das Tiroler Familienunternehmen
MPreis wird in Kürze einen Shop
im Flughafen Innsbruck inmitten
der großen Flughafenhalle eröffnen. Auf 90 m2 bietet der neue
„MPreis Airport“ rund 1.500 Produkte des täglichen Bedarfs an.
Top sind auch die Öffnungszeiten,
die den Flugzeiten angepasst
werden.
Hofer
Mit der ersten, absolut CO2-emissionsfreien Pilotfiliale in Bergland bei Wieselburg/NÖ will Hofer im Rahmen seiner
Nachhaltigkeitsinitiative Projekt
2020 einmal mehr beweisen, was
schon Erich Kästner gesagt hat:
„Es gibt nichts Gutes, außer man
tut es.“
Billa
Insgesamt 12 Sozialprojekte aus
unterschiedlichen Regionen wurden mit dem internen Nachhaltigkeits-Award ausgezeichnet. Zu
den Gewinnern zählt das Projekt
von 10 Filialen aus NÖ, die Waren
an die vom Roten Kreuz betreute
Team Österreich Tafel spendeten.
Außerdem konnte dieses Nachhaltigkeitsprojekt auch das interne Mitarbeiter-Voting für sich
entscheiden.
12 b Handelshaus Kiennast/Doppler Gruppe
Neuer Nah&Frisch punkt eröffnet
Das Nah&Frisch punkt-Konzept etabliert sich im
Tankstellengeschäft der Doppler Gruppe als Ergänzung zu den bestehenden Spar Express Shops. An
der Turmöl-Tankstelle in der Brunner Straße 12a in
Brunn am Gebirge ging vor Kurzem der achte, gemeinsame Standort an den Start, in den rund 300.000
Euro investiert wurden. Je nach Größenordnung umfasst das Nah&Frisch punkt-Sortiment auf einer
Verkaufsfläche von 60 bis 80 Quadratmetern zwischen 950 und 1.160 Artikel. Die Belieferung erfolgt
durch den Kiennast Lebensmittelgroßhandel, der
durch die Eingliederung des Shop-Top-Service Convenience Vertriebs Mitte Juni 2015 seine Kunden in
derzeit sieben Bundesländern nun direkt von Gars
am Kamp aus logistisch betreuen kann. Ende des
Jahres tritt Kiennast als nationaler Partner in ganz
V.l.n.r.: Walter Mazzulini, Tankstellen-GF, Julius Kiennast, GF Julius Kiennast Lebensmittelgroßhandel, Bernhard Stöllinger, ML
Doppler Gruppe, Bernd Zierhut,
GF Doppler Gruppe, und KR Julius
Kiennast, GF Kiennast Gruppe
Österreich auf. Das Nah&Frisch punkt-Konzept soll
auch in Zukunft weiter ausgebaut werden. Für das erste Halbjahr 2016 sind bereits
sechs neue Standorte geplant. Auf die Frage, für wie viele Nah&Frisch punkt-Geschäfte eigentlich noch Platz ist, gerät KR Julius Kiennast ins Träumen: „Aktuell haben wir
elf Standorte. Dass wir Ende des Jahres 2016 unseren 20. Shop eröffnen, könnte ich
mir schon vorstellen.“ Weitere Infos zur Eröffnung finden Sie auf cash.at.
b Unimarkt
TK nach Hause und Shopping App
Das bisherige Manko bei der
Hauszustellung, aus kühltechnischen Gründen keine tiefgekühlte Ware mitliefern zu können,
scheint ausgeräumt, denn seit
einigen Tagen liefert die PfeifferTochter Unimarkt bei Bestellungen über ihren Onlineshop an alle
3,8 Millionen österreichischen
Haushalte insgesamt 330 Tiefkühlprodukte bis zur Haustüre.
Damit bietet Unimarkt nun die
Nun auch mit TK-Features: die Unimarkt Delivery Box
gesamte Vielfalt des stationären
Handels auch per Mausklick an. Und: Unimarkt launchte erst vor Kurzem eine eigene App zum Onlineshop. Ob aktuelle Angebote, letzte Einkäufe und Merklisten,
Filialfinder mit Öffnungszeiten oder Rezepte: mit der Unimarkt Shopping App haben
Konsumenten alle Infos stets zur Hand. Ab sofort können Kunden noch bequemer und einfacher Lebensmittel online einkaufen. „Der größte Vorteil für Kunden ist, dass sie nun immer und
überall Lebensmitteleinkäufe tätigen können. Mit der App bieten wir eine zusätzliche Serviceleistung an. Die Bedürfnisse
unserer Onlinekunden sind maßgeblich für die laufende Weiterentwicklung. Nun ist unsere Antwort
Einkaufen geht immer und überall –
die Unimarkt Einkaufs-App machts
möglich.
‚ein Supermarkt in der Hosentasche‘“, so
Mag. Markus Böhm, Holding-Geschäftsführer der Pfeiffer Handelsgruppe.
11|2015∙CASH
Foto: Reinhard Podolsky/mediadesign, Unimarkt
Handel
b News
b Spar Österreich
Foto: Spar/Helge Kirchberger
30 Millionen Euro Geldbuße – was kommt noch?
Damit hat wohl keiner in der Spar gerechnet: Der Rekurs, den
OGH die rechtliche Beurteilung,
der Händler Anfang Jänner in diesem Jahr gegen den erstins-
etwa zur Aktenwidrigkeit, zu be-
tanzlichen Beschluss im Kartellverfahren erhoben hat – man
haupteten Verfahrensmängeln –
wurde zu einer Geldbuße von 3 Mio. Euro verurteilt – hat für die
und natürlich zur Höhe der Geld-
Spar eine Verzehnfachung der Geldbuße gebracht. Über das
buße, deren Festsetzung eine
Risiko, sich an die zweite Instanz, also den OGH, zu wenden, der
Ermessensentscheidung ist und
in keinster Weise an die Entscheidung in 1. Instanz gebunden
letztlich auch eine abschreckende
ist, war sich Spar-Vorstandsvorsitzender Dr. Gerhard Drexel
Wirkung haben soll. U. a. heißt es
sicher im Klaren. Der OGH hätte auch eine geringere Geldbuße
im Beschluss: „Die Festsetzung einer Geldbuße von 3 Mio. € ist
verhängen können – oder wie gelebt eine höhere. Die Verurtei-
[...] nur dann angemessen, wenn man davon ausgehen kann,
lung der Spar zu nunmehr 30 Mio. € allein für die Produktkate-
dass der potenzielle Nutzen des festgestellten Kartellverstoßes
gorie Molkereiprodukte ist für Drexel eine Enttäuschung, die er
in jedem Jahr des Verstoßes unter 300.000 €, in zehn Jahren
zur Kenntnis nimmt – aber rein theoretisch bleibt für ihn auch
sohin unter 3 Mio. €, lag. Dass dies völlig lebensfremd ist, bedarf
noch der Weg zum EuGH. Aktuell wird der OGH-Beschluss, der
keiner weiteren Ausführungen.“ Für 2013 bezifferte die Spar, so
unter Führung von Senatspräsident Dr. Manfred Vogel als Vor-
der OGH, den konsolidierten Konzernumsatz mit 8,67 Mrd. €,
sitzenden des Richtersenats gefasst wurde, seitens der Spar
400 Mio. € entfallen auf Molkereiprodukte. Darauf basierend,
inhaltlich geprüft und analysiert. Ob man in der Causa also
beträgt die vom Erstgericht ermittelte Geldbuße lediglich
auch auf europäischer Ebene Klarheit bekommen will, ist offen.
0,0346 % pro Jahr des Zuwiderhandelns. Hingegen sind 30 Mio.
Die verhängte Geldbuße für eine einzige Produktkategorie zeigt,
€, so der OGH, angemessen, was etwa 3,5 % der gesetzlich mög-
wie schwer die vertikale Verkaufspreisabstimmung in Bezug auf
lichen Obergrenze von 867 Mio. € entspricht. Ob bzw. welche
Kurant- und Aktionspreise mit Lieferanten aus Sicht des Re-
Auswirkungen dieses Urteil auf die derzeit noch nicht eröffne-
kursgerichts in Kartellsachen/OGH eingestuft wird. In insgesamt
ten Kartellverfahren hat, ist völlig offen. Es liegen Geldbußan-
sieben Punkten und zahlreichen Unterpunkten erläuterte der
träge vor, u.a. werden für Bier/Radler und Mehl neue eingebracht.
Spar-Chef Gerhard Drexel:
Prüft und analysiert den
OGH-Beschluss
2016
International Food and Drinks Exhibition
The world’s best
Food, Drinks
and Gastronomy
Experience
BARCELONA, SPAIN
April 25th - 28th / 2016
Fira de Barcelona
Gran Via Venue
www.alimentaria-bcn.com
Alimentaria
Exhibitions
b Rewe International/Merkur
Merkur Markt Küche ersetzt Merkur Restaurant
Ab sofort treten die Merkur Restaurants
in ganz Österreich unter dem Namen
„Merkur Markt Küchen“ auf. Auch der Look
und die Speisekarte wurden überarbeitet.
„Unsere Merkur Markt Küche soll ein Platz
zum Verweilen sein, ein Ort der Begegnung
und des Dialogs – denn beim Essen kommen die Leute zusammen“, so die beiden
Merkur-Vorstände Kerstin Neumayer und
Manfred Denner. Auf die Gäste wartet eine
überarbeitete Speisekarte, in der österreichische Schmankerl ebenso einen Platz
haben wie asiatische WOK-Spezialitäten,
Suppen oder Salate. Highlights sind die
unterschiedlichen Rindfleischburger sowie
ein Veggie Burger mit Grillkäse. Darüber
hinaus gibt es auch verschiedene Kaffeeund Teespezialitäten, selbst gebackene
Mehlspeisen und bis 10.30 Uhr ein vielfältiges Früchstücksangebot. In Krems und
Vösendorf präsentieren sich die Merkur
Markt Küchen – dem Marktplatzgedanken
von Merkur entsprechend – in neuem Look
mit viel Holz, frischen Farben und Handschrift in Kreideoptik.
Die Merkur-Vorstände Kerstin Neumayer und Manfred Denner in der Merkur Markt Küche Vösendorf.
b werbeplanung.at
„etailment Wien“ und „Google Analytics Konferenz“ von 22. bis 24.2.2016
Die Werbeplanung.at Verlags GmbH gibt den Auftakt zur zwei-
lytics-Themen. Hier werden individuelle Herausforderungen
ten „etailment Wien“ und „Google Analytics Konferenz“. Das
und Fragen mit Profis und anderen Teilnehmern besprochen.
Motto für 2016 lautet „Customer Centricity“.
Alle Infos zum Progamm von „etailment Wien“ und „Google
Stattfinden werden beide Veranstaltungen von 22. bis 24. Fe-
Analytics Konferenz“ finden Sie ab 15. Dezember unter http://
bruar 2016 im Austria
wien.etailment.at und www.analytics-konferenz.at. Frühbuch-
Trend Hotel Savoyen
er profitieren aber bereits jetzt noch bis 30. November 2015
in Wien. Der erste Tag
vom Early-Bird-Rabatt.
der Veranstaltung, der
Tickets erwerben Sie online unter http://wien.etailment.at/
„Trainingstag“, richtet
tickets/ oder http://analytics-konferenz.at/tickets/
sich in erster Linie an
Einsteiger und startet mit einem Training zu „Google Analytics“
und dem „Google Tag Manager“.
Am zweiten Tag findet die Konferenz statt, die sich zu gleichen
b CASH Gewinnspiel
Teilen aktuellen Themen des E-Commerce und – essenziell für
Gewonnen haben ...
den Geschäftserfolg – des Analysetools „Google Analytics“
Christiane Stoiber von PEZ International aus 4650 Edt
widmen wird. Für das Konferenzprogramm konnten bereits
bei Lambach und Josef Lehner vom Genussland Mar-
namhafte Referenten gewonnen werden, die ausgewiesene
keting OÖ aus 4710 Grieskirchen sind die zwei Gewin-
Experten in ihrer Branche sind – darunter Keynote Speaker
ner des CASH Gewinnspiels in der Ausgabe 10/2015. Sie
Justin Cutroni, Analytics Evangelist bei Google aus Mountain
wussten, dass die Initiative der Pfeiffer Handelsgruppe
View, die Country Manager Dominik Rief von Zalando und
zur Entwicklung fairer Bedingungen entlang der Wert-
Harald Gutschi von Unito.
schöpfungskette „F(L)AIR. Der Moment, der zählt“ heißt
Am dritten Tag geht es um die Praxis, also darum, Antworten
und dürfen sich somit jeweils über eine Männer-Box
auf konkrete Fragen zu finden. Die Besucher vertiefen ihr
von Jollydays freuen.
Wissen in Workshops zu spezifischen Commerce- und Ana-
14 11|2015∙CASH
Foto: Merkur
Handel
b News
Handel
b P f e i f f e r/ C o o p
Transgourmet
V.l.n.r.: Markus Böhm, Georg Pfeiffer,
Hansueli Loosli, Erich Schönleitner
kauft C+C Pfeiffer
Nach dem Verkauf der Cash & Carry-Sparte an die Coop-Tochter Transgourmet
wird sich Pfeiffer zukünftig auf den Lebensmitteleinzelhandel konzentrieren.
S
icherlich war es für mich per-
Als Teil von Transgourmet erhält C+C
mannschaft, an deren Spitze unverän-
sönlich schwer, sich von einem
Pfeiffer nun etwa eine gute Anbindung
dert die beiden Geschäftsführer Thomas
Unternehmensteil zu trennen.
an internationale Beschaffungsmärkte.
Panholzer, MBA und Mag. Manfred Hay-
Ich fühle mich jedoch der Zukunft des
So heißt es in einem Brief von C+C Pfeif-
böck stehen werden, lokal bleiben. Dies
gesamten Unternehmens verpflichtet
fer an Geschäftspartner und Kunden:
entspreche auch voll und ganz der Un-
und hier ergeben sich nun für alle Be-
„Wir können Ihnen künftig eine noch
ternehmensphilosopie von Transgour-
reiche der Pfeiffer Handelsgruppe neue
größere Auswahl an Produkten anbieten,
met, erklärte deren Verwaltungsratsprä-
Chancen“, sagte Mag. Georg Pfeiffer,
noch schneller auf neue Trends reagie-
sident Hansueli Loosli: „Transgourmet
bisheriger Alleineigentümer der Pfeiffer
ren und punktgenau Innovationen bie-
ist ein total dezentral aufgestelltes Un-
Handelsgruppe, bei der Präsentation der
ten, mit denen Sie bei Ihren Gästen
ternehmen. In der Holding-Zentrale sind
neuen Unternehmensstrategie am
punkten.“ Weiters verspricht sich C+C
gerade einmal drei Personen beschäftigt.
5. November 2015 in Linz. Der laut eige-
Pfeiffer durch die Einbindung ins Trans-
Die Geschäfte sollen die Teams vor Ort
nen Angaben führende Gastronomie-
gourmet-Netzwerk einen verbesserten
führen, weil die kennen die Märkte
Großhändler Österreichs bekommt ei-
Zugang zu internationalen Kunden wie
schließlich am besten.“
nen neuen Eigentümer. Vorbehaltlich
z.B. europaweit agierenden Hotelketten.
der kartellrechtlichen Zustimmung
Darüber hinaus möchte man mit neuen
wandert C+C Pfeiffer mit 1. Jänner 2016
Standorten expandieren, beispielsweise
Transgourmet-Beteiligung an Top-Team
Zentraleinkauf
zu 100 Prozent unter das Dach der
nach Tirol und Vorarlberg, wo es für C+C
Zu Neuerungen kommt es ebenso bei
Schweizer Transgourmet Holding. Die
Pfeiffer noch weiße Flecken gibt.
Top-Team Zentraleinkauf. An diesem
diesbezüglichen Verträge wurden am
2. November 2015 unterzeichnet.
16 Trotz des neuen Schweizer Eigentü-
bisher 100-prozentigen Pfeiffer-Unter-
mers soll die C+C Pfeiffer-Führungs-
nehmen wird sich Transgourmet mit 50
11|2015∙CASH
Fotos: Pfeiffer/Andreas Hüttner, Zielpunkt/Bernhard Schramm, C+C Pfeiffer
Autor: Stefan Pirker
C+C Pfeiffer gehört vorbehaltlich der kartellrechtlichen Zustimmung ab 1. Jänner 2016 zu
100 Prozent zur Coop-Tochter Transgourmet
Die Kompetenz von Coop im Convenience-Bereich soll Zielpunkt zukünftig vor allem im urbanen Raum bei der Sortimentsprofilierung helfen.
Prozent beteiligen. Unverändert wird
bensmitteleinzelhandel. Anlässlich der
rer der Pfeiffer Handelsgruppe, Dr. Erich
Top-Team weiterhin den Einkauf sowohl
Vorstellung der neuen Unternehmens-
Schönleitner und Mag. Markus Böhm,
von C+C Pfeiffer als auch der Pfeiffer
strategie betonte Georg Pfeiffer: „Hätten
Anteile übernehmen. Über die konkrete
Einzelhandelsfirmen Zielpunkt, Uni-
wir mit Zielpunkt Probleme, dann hätten
Höhe der Anteile hält man sich noch
markt sowie Nah&Frisch unterstützen.
wir uns von Zielpunkt getrennt.“ Die
bedeckt.
Die seit 2004 bestehende Kooperation
durch den Verkauf der C+C-Sparte er-
Der Möglichkeit, dass sich Coop bald
mit Eurogast wird Top-Team aus strate-
löste Summe – über die genaue Höhe
auch an den Einzelhandelsaktivitäten
gischen Gründen aber per 29. Februar
wurde Stillschweigen vereinbart – will
von Pfeiffer beteiligt, erteilte Hansueli
2016 beenden. Daraus ergibt sich auch
Pfeiffer demnach dazu nützen, den im
Loosli, Verwaltungsratspräsident sowohl
für das Handelshaus Kiennast aus Gars
Einzelhandel eingeschlagenen Weg noch
von Transgourmet als auch von Coop,
am Kamp (NÖ), Partner von Top-Team
konsequenter weiterzuverfolgen. Sprich
eine klare Absage. Ein bereits seit vielen
Zentraleinkauf, eine neue Situation. Der
die Franchise-Schiene soll ausgebaut
Jahren bestehender Unternehmens-
Eurogast-Bereich von Kiennast scheidet
werden – auch bei Zielpunkt, die Haus-
grundsatz besagt nämlich, dass sich Coop
aus dem Top-Team Zentraleinkauf aus
zustellung von Lebensmitteln soll for-
außerhalb der Schweiz nicht im Lebens-
und man wird gemeinsam mit den üb-
ciert und das Filialnetz modernisiert
mitteleinzelhandel engagiert. Wenn Coop
rigen Eurogast-Partnern neue Einkaufs-
werden. Gleichzeitig wird man nach
Schritte ins Ausland setzt, dann nur im
lösungen erarbeiten. Mit dem Nah&
dem Verkauf von C+C Pfeiffer eine neue
Belieferungs- und Abholgroßhandel oder
Frisch-Bereich, der bereits bisher vom
Einzelhandelsfirma formieren, an der
mit den Coop-eigenen Produktionsbe-
C+C-Bereich getrennt war, bleibt Kien-
die langjährigen Holding-Geschäftsfüh-
trieben (Bell, Hilcona etc.), so Loosli. •
nast jedoch Mitglied von Top-Team Zentraleinkauf.
Pfeiffer, so Georg Pfeiffer, wird auch
Über Transgourmet
in Zukunft ein Mitglied der Markant sein.
Über die Beteiligung der Coop-Tochter
Transgourmet an Top-Team hätte man
aber nun auch Zugriff auf ein weiteres
Einkaufsbündnis. Coop Schweiz ist nämlich gemeinsam mit Edeka aus Deutschland, Intermarché aus Frankreich, Eroski
aus Spanien, Conad aus Italien und Colruyt aus Belgien Partner in der am 5.
November 2015 gegründeten Einkaufsallianz AgeCore mit Sitz in Genf.
Zielpunkt nicht Verkaufsauslöser
Die volle Aufmerksamkeit der Pfeiffer
Transgourmet ist laut eigenen
Angaben die Nummer zwei im
europäischen Belieferungs- und
Abholgroßhandel. Zu dem Unternehmen zählen Prodega/Growa/
Transgourmet in der Schweiz,
Selgros Cash+Carry in Deutschland, Rumänien, Polen und Russland, Transgourmet Deutschland und
Transgourmet France. 2014 beschäftigte die Transgourmet-Gruppe europaweit 22.800 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Nettoumsatz von rund
7 Mrd. Schweizer Franken. Die Transgourmet Holding AG hat ihren Hauptsitz in Basel und gehört seit 2011 zu 100 Prozent zur Coop-Gruppe. Ab
2005 waren Rewe und Coop zu je 50 Prozent an Transgourmet beteiligt.
Handelsgruppe gilt zukünftig dem Le-
11|2015∙CASH
17
Handel
U d o 2 0 1 6 b Ve r t r i e b s a w a r d
Die Händler &
der UDO 2016
Diese Händler bewerten die
Einreichungen:
••Kastner
••Kiennast
••Markant Österreich
••Metro
••Rewe International
••Spar
••Top Team Zentraleinkauf
••Wedl
••Zielpunkt
UDO 2016: Los gehts!
Heuer startet der Vertriebsaward UDO in die dritte Runde. Nach den Preisträgern Günther Würrer/Kotányi und Hannes Winkelbauer wartet die Auszeichnung nun auf den nächsten Branchenprofi, der sie wie in den Vorjahren beim
CASH Handelsforum in Fuschl in Empfang nimmt.
Autorin: Silvia Meißl
D
er Vertriebsaward UDO wird
Skulptur direkt beim CASH Handelsfo-
ierte Wettbewerb läuft nun bereits im
an denjenigen Verkaufs- bzw.
rum ausgezeichnet. Der von CASH ge-
driten Jahr. Machen Sie mit – und un-
Vertriebsmanager aus der
meinsam mit Christian Reitterer, Ge-
termauern Sie Ihren Erfolgsweg mit der
Markenartikelindustrie verliehen, der
schäftsführer von Pro Management
begehrten Trophäe! Alle Details und Ihre
von den Einkaufsabteilungen der öster-
Quadrat Consulting & Coaching, initi-
Anmeldung auf www.pro-m.eu.
•
reichischen Händler am besten bewertet wird. Welcher Einkäufer dabei wem
das beste Zeugnis ausstellt, bleibt wie
So holen Sie sich den UDO 2016!
in den Vorjahren anonym, sonst könnten
wir die Händler für den UDO nicht ge-
•• Alle Informationen dazu ab sofort auf www.cash.at oder auf www.pro-m.eu.
winnen. Und wir werden auch 2016 nur
••Die Einreichung ist gratis. Ende der Einreichfrist: 12.2.2016
••Es werden 7 Kriterien bewertet: Fachkompetenz, Verhandlungskompetenz, Handschlagqualität, Betreuungsqualität, Verlässlichkeit, persönliches Engagement, Flexibilität.
••Es stehen 13 Warengruppen für die Bewerbung zur Auswahl.
••Die Onlinebewertung erfolgt durch Händler mit Schulnotensystem und
wird vom Marktforschungsinstitut Gallup abgewickelt.
den UDO geangelt hat. Das sind wir dem
harten Wettbewerb am Markt und der
Seriosität aller Beteiligten schuldig.
26 Branchenprofis aus der Markenartikelindustrie haben sich im Vorjahr
für den UDO 2015 beworben, Hannes
Winkelbauer vom gleichnamigen Unternehmen ging schließlich als Sieger
hervor. 2014 schnitt Günther Würrer/
Verkaufsdirektor von Kotányi mit dem
besten Ergebnis ab und wurde mit der
von der Künstlerin Iris Sageder eigens
Wer kann den UDO gewinnen?
••Jeder Manager im Verkauf/Vertrieb der FMCG-Industrie auf jeder hierarchischen Ebene, der den LEH/DFH betreut und von der Handelsjury
die meisten Punkte erhält.
••Die Einreichung erfolgt durch den Bewerber selbst oder er wird von
anderen Personen nominiert.
für diesen Vertriebsaward geschaffenen
18 11|2015∙CASH
Foto: Johannes Brunnbauer
jenen Manager bekannt geben, der sich
Handel
b M M M -Ta g u n g
Spannende Insights
Neueste Trends im Handel beleuchtete die MMM-Tagung mit dem Wirtschaftsmagazin Gewinn im Wiener Hotel Modul. Top besetzt war wie gewohnt nicht
nur die Liste der Referenten, sondern auch das Auditorium.
Autor: Frank Placke
Spar-Vorstandsvorsitzender Gerhard Drexel
sprach über „Das Essen als neue Pop-Kultur“.
Harald Gutschi, Unito/Otto-Group Österreich,
zeigte, wie E-Commerce den Handel verändet.
Julia Stone, Head of E-Commerce bei Billa,
­referierte über die Erfolgsfaktoren im LEH.
enn sich der MMM-Club
werklich erzeugten Produkten“ und
nach der Mittagspause Dr. Theodor
Österreich gemeinsam
Authentizität. Lebensmittelhändler
Thanner, Generaldirektor der Bundes-
mit dem Wirtschaftsma-
müssten deshalb Essen und Trinken
wettbewerbsbehörde (BWB) die Aufga-
gazin Gewinn bei seiner jährlichen
poppiger anbieten und präsentieren
ben seiner Einrichtung und beleuchtete
MMM-Fachtagung den neuesten Trends
sowie Mut zu neuen, pionierhaften Pro-
aktuelle Wettbewerbsfragen. Besonderes
im Handel widmet, ist der Veranstaltung
duktentwicklungen haben, so Drexel.
Augenmerk legt man derzeit etwa auf
W
Fotos: Spar, Rewe International AG, Unito
die Aufmerksamkeit der Branche gewiss.
den Onlinehandel, so Thanner.
Auch heuer wieder konnte Gewinn-
Shopping-Tempel und E-Commerce
Herausgeber Dr. Georg Wailand hoch-
„4-Star-Shopping“ und was darunter zu
karätige Referentinnen und Referenten
verstehen ist, beleuchtete Mag. Thomas
Ernährungstrends, neue Gesetze und
Management-Herausforderungen
sowie spannende Themen in breiter
Heidenhofer, Geschäftsführer Unibail-
Michael Ohlendorf, Commercial Director
Vielfalt bieten.
Rodamco Österreich, am Beispiel der
D-A-CH bei Alpro gab im Anschluss Ein-
Gleich zum Einstieg präsentierte der
Shopping City Süd bei Wien, bevor ein
blicke in aktuelle Ernährungstrends am
Vorstandsvorsitzende Spar Österreich
E-Commerce-Vortragsblock an den Start
Beispiel pflanzlicher Milchalternativen
Dr. Gerhard Drexel seine Überzeugungen
ging. Den ersten Teil bestritt Mag. Julia
und das große Wachstumspotenzial
zu „Das Essen als neue Pop-Kultur“. Es
Stone, Head of E-Commerce bei der Bil-
dieser Kategorie.
zeige sich eine neue Lust am Essen und
la AG, mit breit gefächerten Insights
Welche Herausforderungen für die
Trinken in den Medien und bei Events
rund um die Erfolgsfaktoren von E-
Praxis die wenig beliebte, aber kommen-
ebenso wie durch den Wissensdurst
Commerce im Lebensmitteleinzelhan-
de Registrierkassen- und Belegertei-
nach Rezepten oder gesunde Ernährung
del. Ihr folgte Mag. Harald Gutschi, Spre-
lungspflicht mit sich bringt, zeigte Steu-
als Mega-Trend. „Foodies“ seien eine
cher der Geschäftsführung der Unito/
erberater und Wirtschaftsprüfer Mag.
wichtige neue Zielgruppe auch für den
Otto Group in Österreich, in gewohnt
Heinrich Harb, Managing Partner bei
LEH, denn immerhin 40 % der „Millen-
provokanter Manier mit seinem Beitrag
LBG Österreich, auf. Abschlussreferent
nials“ würden sich als Koch-Enthusias-
„Reinvent or die – Wie E-Commerce den
war Michael Arnold, Managing Partner
ten betrachten und Food sei ihr Lieb-
Handel verändert.“
bei Würfele & Partner, über Interim Ma-
lingsthema. Damit einhergehe zum
Weniger provokant, sondern trocken
Beispiel eine „Sehnsucht nach hand-
und pointiert referierte als erster Redner
11|2015∙CASH
nagement im Handel anhand eines Erfahrungsberichts aus der Praxis.
•
19
Handel
b Markant Informationstag 2015
„Wir tun das Richtige“
O
b schon am nunmehr 4. Mar-
Pfeiffer machte im Vorjahr knapp
en Handelspartner gefunden hat, was
kant Informationstag in Wien
die Hälfte des Gesamtregulierungsum-
Müller und auch Markant Österreich-
im Oktober für Mag. Georg
satzes der Markant Österreich, auf den
Geschäftsführer Andreas Nentwich
Pfeiffer der Verkauf seines C+C Pfeiffer
man nicht so leicht verzichten kann.
„schon sehr stolz macht“. Denn bekannt
zu hundert Prozent besiegelt war, ist
Auch wenn man mit MPreis einen neu-
ist, dass der Tiroler Händler zwar sehr
unbekannt. Er war jedenfalls wie auch
fortschrittlich, aber gleichermaßen ver-
Holding-Geschäftsführer Dr. Erich
schlossen ist – also „für uns schon ein
Schönleitner bei der Veranstaltung an-
ungewöhnliches Mitglied“.
wesend, wie im Grunde die gesamte
Die Markant AG angelte sich aber
Pfeiffer-Führungsriege. Markant AG-
nicht nur ein Familienunternehmen wie
Geschäftsführer Franz-Friedrich Müller
MPreis, sondern es gelang ihr mit Be-
schien in jedem Fall entspannt, viel-
kanntgabe im April dieses Jahres, auch
leicht auch, weil er aufgrund der Leis-
Real und Metro Cash & Carry Deutsch-
tungen, die von der Markant erbracht
land als neuen Handelspartner zu
werden, davon überzeugt war, dass C+C
gewinnen. Sie übernimmt somit die
Pfeiffer bzw. Top Team Zentraleinkauf
Verrechnung des gesamten Warenge-
auch nach dem Einstieg der Coop-Toch-
schäftes der Händler, die dies so sehen
ter Transgourmet ein Mitglied bleiben
wie die Markant selbst: Gemeinsam mit
wird (vgl. Bericht Seite 16). Zu hören ist
den Lieferanten profitieren sie von Sy-
aber, dass die entscheidenden, in die
nergien und Vereinfachungen.
Zukunft gerichteten Gespräche mit Coop
zum damaligen Zeitpunkt noch nicht
stattgefunden haben.
20 Prinzipiell sei dies herbeizuführen
Franz-Friedrich Müller: „Jede Landesgesellschaft ist das Gesicht der Organisation.“
auch eine der Hauptaufgaben der Markant AG, streicht Müller gerne heraus
11|2015∙CASH
Fotos: Markant Österreich/Foto Jansenberger
Das zeige die bisherige Nutzung der Markant-Dienstleistung, freut sich Markant AG-Geschäftsführer Franz-Friedrich Müller. Und auch Markant ÖsterreichChef Andreas Nentwich (Bild) ist mit der Geschäftsentwicklung zufrieden.
Autorin: Silvia Meißl
sowie dass „wir eine neutrale Funktion
haben“. Ohne arrogant sein zu wollen,
meint er, gebe es keinen Mitbewerber
mit vergleichbarer Struktur. Trotzdem
ist klar, dass man immer auf der Suche
nach Wachstum ist, auch bei Markant.
Markant Österreich am Ball
Darum geht es natürlich auch Andreas
Nentwich, der seit der Übernahme durch
die Markant AG im Jahr 2012 den Regulierungsumsatz um 43 Prozent ausgebaut hat. Nentwich zählt 1.350 Lieferanten als Partner und will vor allem jene
neu ins Boot holen, die seine Handelsmitglieder brauchen. „Es gibt also keine
Zahl X, die wir anstreben.“ Was er aber
mit Sicherheit anstreben wird ist, dass
so viele Lieferantenpartner wie möglich
Die Moderatorin des Markant Informationstages Nadja Mader-Müller (2. v. l.) mit Gastgebern und
Referenten (v. l.): GF Franz-Friedrich Müller, Extremsportler Christian Schiester, GF Andreas
Nentwich, Klara Fichtenbauer/GfK Austria und Norbert Bolz/TU Berlin
sich des nun auch in Österreich ausgerollten Marken-Aktionspreis-Informa-
User sieht wochengenau anhand wer-
Markant AG in allen Ländern gleich ver-
tionssystems, kurz MAPIS genannt,
berelevanter Print- und Onlinemedien,
fügbar sein müssen, soll eine Länderge-
bedienen – gegen Bezahlung selbstver-
welche Produkte von wem und wie be-
sellschaft trotz allem speziell länderty-
ständlich. MAPIS ist eine Dienstleistung,
worben werden. Das soll den Blick für
pisch aufgestellt sein. Franz-Friedrich
in der sich alles um die sichtbare Ver-
das Wettbewerbsumfeld schärfen, vor
Müller: „Jede Landesgesellschaft ist das
gleichbarkeit von Aktionspreisen im
allem aber erweitern: Sichtbar wird für
Gesicht der Organisation“. Davon soll es
Lebensmittel- und Drogeriehandel so-
den Lieferanten sehr schnell, in wel-
bis 2025 deutlich mehr geben. „Unsere
wie im Cash & Carry-Bereich dreht. Der
chem Produktumfeld das eigene Produkt
Handelspartner sind in vierzehn Län-
– und mit welchem Preis – beworben
dern tätig. Und wo unsere Partner sind,
wird. Damit folgt MAPIS der Erkenntnis,
da wollen auch wir hin“, schildert der
dass der produktkategorieübergreifende
Markant AG-Boss. Er glaubt außerdem,
Wettbewerb schon längst und beinhart
„dass der Erfolgreiche in der Zukunft
geführt wird.
nicht der Größte oder Schnellste ist,
MAPIS
Marken-Aktionspreis-Informationssystem
••bildet wochengenau Aktionspreise der Händler aus relevanten Print-/Online-Werbeträgern ab
••erfasst LH, Drogerie und
Cash & Carry
••Mit MyMAPIS ist eine individuell abgestimmte User-Benutzeroberfläche möglich.
••MAPIS ist eine Dienstleistung für Markant-Partner.
••Es gibt 60 Filterkriterien zur
Detailanalyse.
••Die „Umfeldanalyse“ zeigt
die Aktivitäten der Mitbewerber.
••Der Zugang zu MAPIS erfolgt
über markant.net.
••MAPIS startet im Jänner
2016.
11|2015∙CASH
Obwohl MAPIS ein Beweis dafür ist,
dass die Dienstleistungen innerhalb der
sondern der Informierteste“. Auch dafür
will die Markant sorgen.
•
Markant AG in Europa
••Bto.-Außenumsatz der 100 Handelspartner: 85 Mrd. € (2014)
••Markant AG-Verrechnungsumsatz: 38,5 Mrd. € (2014)
••Durch die 2015 dazugekommenen Handelspartner real, Metro und MPreis erhöht sich der Bto.-Außenumsatz auf ca. 99 Mrd. €, der Verrechnungsumsatz wird sich dadurch naturgemäß ebenfalls erhöhen.
••Ländergesellschaften in: Dänemark, Deutschland, Österreich, Polen,
Schweiz, Tschechien, Ungarn
••Servicegesellschaften in Spanien und Hongkong
••Markant in Österreich
••Bto.-Außenumsatz 2014: 4,1 Mrd. €, Plan 2015: 5 Mrd. €
••Verrechnungsumsatz 2014: 1,8 Mrd. € (+ 6,5 %)
••97 % davon werden mit Partnern aus Food 1/NF 1 gemacht.
••Es gibt 1.340 Lieferantenpartner
••Im ZAS sind 154.000 Datensätze von 1.003 Lieferanten erfasst.
••Die EDI-Quote liegt bei 90 %.
21
Handel
b Handelshaus Wedl
111 Jahre
V.l.: Albert Ebner, Wilhelm
Hofmann, Leopold Wedl,
Peter Buchmüller
Handelshaus Wedl
Namhafte Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Gastronomie feierten am
8. November in Salzburg das 111-jährige Firmenjubiläum des Handelshaus Wedl.
Die Gäste erlebten kulinarische Highlights und ein tolles Showprogramm.
Autoren: Frank Placke & Michaela Schellner
I
m Rahmen der Festveranstaltung – einen Tag vorher
rige Firmenjubiläum mit einem beeindruckenden Event über
startete in Salzburg die heurige Messe „Alles für den
die Bühne. Nach einem Empfang im Foyer des Gebäudes unter
Gast“ – wurde das Handelshaus Wedl auch für seine
anderem mit Jahrgangssekt von Schlumberger sowie Bierspe-
Leistungen geehrt: KR Peter Buchmüller, Spartenobmann
zialitäten der Brau Union – auch ihr Generaldirektor DI Dr.
Handel der Wirtschaftskammer Österreich, und Albert Ebner,
Markus Liebl war unter den Festgästen – begleitete ein exklu-
Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirt-
sives Galamenü von Starkoch Didi Maier die rund 400 gelade-
schaftskammer Österreich, überreichten KR Leopold Wedl
nen Gäste. Der frisch für sein Restaurant im Salzburger Ein-
und Geschäftsführer Wilhelm Hofmann vom Handelshaus
kaufszentrum Europark mit einer Haube von Gault Millau
Wedl den Kristall der Wirtschaft (siehe Foto oben). Zudem
gekrönte Koch stellte jeden seiner vier Gänge humorvoll auf
wurde das Unternehmen für 111-jährige erfolgreiche unter-
der Bühne vor, seine Mutter Johanna Maier kam als „Vorkos-
nehmerische Tätigkeit ausgezeichnet.
terin“ für den zweiten Gang ebenfalls zum Einsatz.
„Jede Generation des Handelshauses Wedl war mit Her-
Als Weinbegleitung wurde unter anderem die Sonderabfül-
ausforderungen konfrontiert, die mit viel Einsatz gemeistert
lung vom Grünen Veltliner „Terrassen 2014“ des Weinguts
wurden. Unser 111-jähriges Firmenbestehen verdanken wir
Jurtschitsch aus Langenlois/NÖ serviert, für die Maler Christian
in erster Linie der Unterstützung unserer Mitarbeiter, unserer
Ludwig Attersee anlässlich 111 Jahre Handelshaus Wedl ein
Partner und Lieferanten und vor allem unseren treuen Kun-
einzigartiges Etikett gestaltet hat. Kabarettist Ciro de Luca und
den, die in der Vergangenheit einen Teil dieser Erfolgsge-
vor allem die atemberaubende Performance des Artistik- und
schichte mitgeschrieben haben. Die Veranstaltung zum Jubi-
Musikensembles von Domino Blue sorgten zuerst für Heiterkeit
läum ist ein Dankeschön an alle Stakeholder für 111 Jahre
und später für Staunen im Publikum und tosenden Applaus.
Treue und Vertrauen in unser Handelshaus“, sagte KR Wedl
Charmant durch den Abend führte Ö3-Moderatorin Olivia Peter,
in seinem Statement zum Start der Festveranstaltung.
selbst – wie könnte es anders sein – eine gebürtige Tirolerin.
Beeindruckendes Event
Qualitätsoffensive wird fortgesetzt
In der architektonisch beeindruckenden Zentrale des Auto-
Die Entwicklung des Handelshauses weiter voranzutreiben,
hauses Pappas am Salzburger Flughafenareal ging das 111-jäh-
sei auch nach 111 Jahren eine Maxime des Unternehmens,
22 11|2015∙CASH
Fotos: Wedl
betonte KR Wedl auf der Veranstaltung. Möglichkeiten zur
malige Bereich nach vorne verschoben und gegenüber der
Expansion sieht er beispielsweise noch im Osten Österreichs.
Testa Rossa caffèbar als sogenannte „House in House“-Ver-
Im Zentrum der Bemühungen stehe dabei wie immer die
kaufsfläche mitsamt einer modernen Befeuchtungsanlage
Qualität. Das gelte selbstverständlich auch für den Umbau des
komplett neu errichtet. Im früheren Obst- und Gemüsebereich
C+C Wedl-Marktes in Innsbruck, der gerade auf Hochtouren
entsteht Platz für Delikatessen und Molkereiprodukte. Der
läuft und noch vor Weihnachten abgeschlossen sein soll. Da-
Bereich für Fleisch soll in ganz neuem Glanz erstrahlen und
für wird eine Investitionssumme in der Höhe von rund zwei
wird auf den letzten Stand der Kältetechnik gebracht. Die drei
Millionen Euro in die Hand genommen. Um in Kürze das brei-
Säulen Abholung von Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse will das
te Obst- und Gemüsesortiment in einem angenehmeren, pro-
Handelshaus Wedl damit für die Kunden attraktiver gestalten
fessionelleren Rahmen präsentieren zu können, wird der ehe-
und das Einkaufserlebnis maximieren.
•
111 Jahre Handelshaus Wedl
Die Geschichte des Unternehmens, Zahlen und Fakten
1904 gründete Leopold Wedl I. in Hall in Tirol ein Kolonialwarengeschäft. Er legte damit den Grundstein für ein Unternehmen, das heute bei einem Netto-Jahresumsatz des
Konzerns von 549,2 Millionen Euro (2014) mit rund
39.000 nationalen Kunden und 1.300 Beschäftigten zu
den Top 10 des österreichischen Lebensmittelhandels gehört. Nach dem frühen Tod des Vaters übernahm Leopold
Wedl III. 1965 als 26-Jähriger die Führung des Familienunternehmens und baute es zusammen mit Wilhelm Hofmann
aus. 1967 wurde der Unternehmenskomplex in Mils gebaut, welcher noch heute zentraler Firmensitz ist. Gleichzeitig wurde der erste C+C Markt eröffnet. Mit Übernahme
der Firma Dick in Saalfelden verließ man 1978 erstmals
die Tiroler Landesgrenzen. 1985 wurde ein mobiles Datenerfassungs- und Bestellsystem eingeführt und der erste
Scanner in einem österreichischen Nahversorgungsgeschäft eingesetzt. 1999 gründete Wedl die Franchisekette
Testa Rossa caffèbar, mit heute 50 Betrieben in Asien (Indien, Südkorea, Türkei), Europa (Deutschland, Österreich,
Italien, Rumänien, UK, Ungarn) und Afrika (Ägypten). Im
Jahr 2000 erwarb man die Rösterei Procaffè in Belluno,
um den Wachstumsbereich Kaffee weiter auszubauen.
Heute gehören zum Unternehmen:
••10 C+C Märkte in Österreich und Deutschland
••Interservice Gastronomiezustellung
••Rösterei Procaffè in Belluno/Italien
••Einzelhandelsbelieferung im Bereich Nah&Frisch
••Shop Top Service, österreichweite Tankstellenbelieferung gemeinsam mit dem Partner Kiennast
••Franchisekette Testa Rossa caffèbar
Erfolgsgeschichte Wedl Kaffee
Seit 1904 wird im Tiroler Familienunternehmen Wedl
Kaffee geröstet. Die Leidenschaft für das schwarze Gold
wurde von Generation zu Generation weiter vererbt und
hat sich mittlerweile zu einem lukrativen Geschäftsbestandteil entwickelt. Denn die Kaffeesparte macht – mit
steigender Tendenz – bereits zehn Prozent des Gesamtumsatzes von 549,2 Millionen Euro aus. KR Leopold
Wedl trinkt täglich acht bis zehn Tassen Espresso und
legt größten Wert auf die Qualität seiner Spezialitäten.
„Um am Ende ein gleichbleibend hochwertiges Produkt
zu erreichen, bedarf es Know-how und langjähriger Erfahrung. Kaffeerösten ist eine Kunst, denn die Kaffeebohne ist ein von Witterung und Ernte abhängiges Produkt.“
Geröstet werden die Bohnen, die aus den besten Anbaugebieten der Welt stammen, an den eigenen Standorten
in Mils und Belluno. Dort produziert das Handelshaus
jährlich rund 7.000 Tonnen Kaffee und exportiert die
hochwertigen Kaffeemischungen in 70 Länder weltweit.
Beliefert wird vorwiegend die Hotellerie und Gastrono-
11|2015∙CASH
mie, wo Wedl mit ca. 40.000 Profibetrieben (u.a. Harrods in London) Partnerschaften pflegt. Das Portfolio
umfasst die nach italienischer Tradition hergestellten
Kaffeelinien „Testa Rossa caffè“ (siehe auch Kaffeemarktreport Seite 81) und „Bristot Caffè“ sowie die hierzulande weniger bekannten Marken „Vescovi“, „Breda“ (große
Bedeutung im Raum Padua/Venedig) und „Deorsola“
(große Bedeutung im Raum Turin). Darüber hinaus stellt
Wedl aber auch die österreichischen Linien „Wedl Kaffee“ und „Walzer Traum“ her.
Neben der Etablierung der einzelnen Marken treibt das Tiroler Familienunternehmen auch sein selbst entwickeltes,
italienisches Kaffeebar-Konzept voran. Im Jahr 1999 mit
einem Standort in Innsbruck gestartet, haben sich die im
Franchisesystem betriebenen Testa Rossa caffèbars mittlerweile international etabliert. Weltweit gibt es 75
Standorte, 45 davon in Österreich. Besonders erfolgreich
entwickelt sich das Geschäft laut KR Leopold Wedl derzeit
in Südkorea, Indien, der Türkei und Ägypten.
23
Kärnten hat die
besten Filialen
Das intern ausgeschriebene Mystery Shopping unter
dem Motto „Grenzenlose
Frische“ fand heuer bereits
zum neunten Mal stand.
Ganz vorn im Ranking der
Billa-Filialen – Klagenfurt
Feldkirchnerstraße und
Feistritz im Rosental.
Autor: Willy Zwerger
sönlich die Überreichung der Auszeichnungen übernahmen. Nicht weniger als 550
Billa-Mitarbeiter aus ganz Österreich wohnten dem Spektakel bei.
Reisen als Dankeschön
Große Freude herrscht naturgemäß im Team
der Filiale aus Klagenfurt, die sämtliche Tester überzeugen konnte und sich nun über
Die Sieger der Klagenfurter Billa-Filiale in der Feldkirchnerstraße 112
den Titel der besten Billa-Filiale im Land
freuen darf. Als Preis winkt dem gesamten
Filial-Team nun eine fünftägige Reise nach Island. Marktmanager Horst Friesser nicht ohne Stolz: „Die beste von über 1.000
getesteten Filialen zu sein, ist eine große Ehre und ein Beweis
für die tolle Arbeit meines Teams.“ Auch die Zweitplatzierten
aus Feistritz im Rosental freuen sich über ihre tolle Platzierung.
„Wir freuen uns, dass zwei Kärntner Filialen zu den besten das
Landes gehören“, schildert Marktmanager Rene Rückenbaum.
Für ihn und sein Team geht es für drei Tage nach Nizza und
Monaco. Neben den beiden Filialen aus Kärnten wurden aber
auch die weiteren Platzierungen feierlich bekannt gegeben.
Schließlich winken allen 20 Finalisten-Filialen Reisen ins
In- und Ausland. So geht es für das drittplatzierte Team aus
dem niederösterreichischen Ziersdorf nach Dublin.
Und das sind die Zweitplatzierten: das Team der Billa-Filiale aus
Feistritz im Rosental.
Zentralmitarbeiter arbeiten in Filiale
Ü
Den Blick über den Tellerrand möchte man mit dem Filialwett-
tralmitarbeitern besucht und vor allem hinsichtlich Frische
rend ihrer Reise von Mitarbeitern der Billa-Zentrale in der Fili-
und Sympathie unter die Lupe genommen. Als strahlender
ale vertreten. „Wir schenken den Filialmitarbeitern die gesam-
Sieger ging heuer die Filiale aus Klagenfurt in der Feldkirch-
ten Urlaubstage für ihre Reisen und während ihrer Abwesenheit
nerstraße 112 hervor. Platz zwei holte sich ebenfalls ein Kärnt-
werden sie von Mitarbeitern aus der Zentrale vertreten. Die
ner Team aus Feistritz im Rosental. Geehrt wurden die top 20
Zentralmitarbeiter bekommen einerseits einen besseren Ein-
Filial-Mannschaften erst kürzlich im Magna Racino im nieder-
blick in die Filial-Abläufe und andererseits haben sie so direk-
österreichischen Ebreichsdorf, wo Rewe International AG Vor-
ten Kontakt mit unseren Kunden. Somit fördert der Frische-
standsvorsitzender Frank Hensel sowie Billa-Vorstandssprecher
wettbewerb in mehrfacher Hinsicht den Blick über den
Volker Hornsteiner und Billa-Vorstand Josef Siess höchstper-
Tellerrand“, so Volker Hornsteiner.
24 ber eintausend Billa-Filialen haben teilgenommen
bewerb aber nicht nur für die Mitarbeiter in den Supermärkten,
und wurden daraufhin sowohl von externen Mystery-
sondern auch für jene in der Zentrale im niederösterreichischen
Shoppern als auch von internen Vertriebs- und Zen-
Wiener Neudorf fördern. Daher werden die Sieger-Teams wäh-
•
11|2015∙CASH
Fotos: Billa
Handel
b Billa
Handel
B u c h p r ä s e n t a t i o n b M a n f r e d F. B e r g e r
Verspieltes
Vertrauen
In seinem neuen Buch zeigt
Manfred F. Berger auf, wie
Politik und Wirtschaft entgegengebrachtes Vertrauen zunichte machen. Aber er will
vor allem auch Beispiele dafür liefern, wie sich das vermeiden lässt.
Autor: Frank Placke
S
eit 2009 beschäftigt sich der Autor und Markenstratege Dr. Manfred F. Berger mit dem erodierenden
Vertrauen von Konsumenten in private und öffent-
liche Unternehmen. Fünf Jahre nach seiner ersten Veröffentlichung mit dem Titel „Vorsicht Vertrauen“ präsentierte er in
der ÖBB Sky Lounge in Wien sein neues Buch „Verspieltes
Vertrauen. Siegt die Gier über die Moral?“ der Öffentlichkeit.
Das Werk sei nicht nur eine Bestandsaufnahme und wolle darstellen, wie dramatisch und kontinuierlich das Vertrau-
Manfred F. Berger
en in Wirtschaft und Politik sinke, so Berger. Es gehe ihm nicht
um eine Auflistung von Skandalen, er wolle vor allem jenen
Protagonisten der heimischen Wirtschaft viel Platz lassen,
antwortung für die Mitarbeiter die Mittel zum Erfolg über
die es „anders“ machen. Sie waren es deshalb auch, die mit
Generationen. Diese Philosophie lasse sich laut Philipp auch
dem Autor am Podium Platz nahmen: Dr. Kristin Hanusch-
bestens mit Profitabilität vereinbaren. Tengels Prognosen
Linser, Konzernsprecherin der ÖBB-Holding AG, Dr. Andreas
lauten: Teilen und Kooperieren sind die Tugenden des 21.
Philipp, Geschäftsführer der Salesianer Miettex GmbH Öster-
Jahrhunderts. Massenproduktion werde zunehmend der de-
reich und Mag. Günther Tengel, Managing Partner von Amrop
zentralen, individuellen Produktion weichen und das Tempo
Jenewein. Moderiert von Sebastian Loudon gingen sie auf die
von Veränderungen nehme noch einmal Fahrt auf. Darauf
provokante Frage im Buchtitel – „Siegt die Gier über die Moral?“
hätten sich Unternehmen und Manager einzustellen.
– ein und erläuterten ihre „ways of business“.
Zehn Empfehlungen, etwa „Suchen Sie Kooperationen
Foto: Klaus Ranger/Neusicht
statt Konfrontationen“, liefert Berger – Gründer von Neusicht
Aus der Praxis für die Praxis
Think Tank & Institut für Unternehmens- und Markenposi-
Ihre Branchen seien kaum vergleichbar, kommentiert Berger
tionierung – am Ende des Buches dafür, wie ein Kulturwandel
seine Auswahl an Unternehmen, doch sie hätten eines ge-
weg von der reinen Finanzorientierung, hin zu nachhaltigem
meinsam: eine Mission, den Vertrauensverlust der Menschen
Erfolg im eigenen Unternehmen aussehen kann. Diese seien
wieder wettzumachen und mit gutem Beispiel für viele an-
kein Patentrezept, sondern als Diskussionsbasis zu verstehen,
dere voranzugehen. So gelinge es beispielsweise der ÖBB
um kurz- und langfristige Ziele sowie Nachhaltigkeit und
nachhaltig, Nähe zu ihren Mitarbeitern und Kunden aufzu-
wirtschaftlichen Erfolg unter einen Hut zu bringen.
•
bauen. Man habe gelernt, dass man sich mehr trauen und
das Risiko von Beziehungen eingehen müsse, so Hanusch-
Manfred F. Berger: Verspieltes Vertrauen. Siegt die Gier über die
Linser.
Moral?, Verlag: Neusicht Think Tank & Institut für Unternehmens-
Für Salesianer Miettex-Chef Philipp sind gesundes Wachstum statt schnellem Gewinn und Nachhaltigkeit sowie Ver-
11|2015∙CASH
und Markenpositionierung, ISBN Nummer: 978-3-9504119-0-4,
176 S., Preis: (Österreich): 24,90 Euro
25
Handel
b RegioPlan Consulting /Umdasch Shopfitting
Ende 2017 will Westfield vor den Toren Mailands
eines der führenden Luxus-Shopping-Center
Europas eröffnen.
Ausblick auf morgen
Das Retail Expertenforum von RegioPlan Consulting – CASH war Medienpartner –, das Umdasch Architektur- und Design Forum sowie das Umdasch Shop
Academy Forum fanden heuer erstmals gemeinsam an einem Tag statt.
Autor: Stefan Pirker
B
ereits bei der Wahl der Location bewiesen die Veran-
der deutschen Internetunternehmensschmiede Rocket Inter-
stalter viel Geschick. Nicht nur „Retail is detail“, auch
net, mit dem seiner Meinung nach weit verbreiteten Irrglauben
ein Branchenevent kann von einer passenden Kulis-
aufzuräumen, dass die „alten“ Offlinehändler die „neuen“
se deutlich profitieren. Liefert das im Frühsommer 2014 in
Onlinehändler einfach aufkaufen werden, wenn deren Ge-
der ehemaligen Länderbank-Zentrale in der Wiener Innenstadt
schäftsmodell erfolgreich läuft. „Wozu sind Karstadt und Ga-
eröffnete Park Hyatt Hotel doch ein exzellentes Beispiel, wie
leria Kaufhof heute noch in der Lage?“, lautete die rhetorische
Macht, Einfluss und Luxus in vergangenen Zeiten inszeniert
Frage Winiarskis in Richtung der beiden ehemaligen, mittler-
wurden. Zudem befindet sich gleich angrenzend das Goldene
weile selbst übernommen „Kaufhauskönige“ Deutschlands.
Quartier, das mit seinen Nobel-Shops von Armani bis Prada
Winiarski glaubt vielmehr, dass in den nächsten Jahren Onliner
einen Hort ausgefeilter Ladengestaltung darstellt.
Doch auch bei den Referenten versammelte man Hochkaräter aus den unterschiedlichen Bereichen. Während Martin Mayr (Integral Markt- und Meinungsforschungs GmbH),
Andreas Winiarski (Rocket Internet), John Burton (Westfield
Shopping Center), Hania Bomba (RegioPlan) und Alain Parent
(Marionnaud Autriche) das Vormittagsprogramm des Retail
Veranstaltungen am Nachmittag/Abend Lidewij Edelkoort
(Trendforscherin), Werner Wutscher (Berater für Start-upUnternehmen), Daniel Libeskind (Architekt) und Hans-Werner Sinn (Ökonom) zu Wort.
Onliner übernehmen Offliner
Dementsprechend breit war auch das thematische Spektrum.
So versuchte etwa Andreas Winiarski, Corporate Spokesman
26 Bestritten die Diskussionsrunde beim Retail Expertenforum (v.l.n.r.):
Moderator Gerald Groß, Hania Bomba (RegioPlan), Andreas Winiarski
(Rocket Internet) und Alain Parent (Marionnaud Autriche).
11|2015∙CASH
Fotos: Percassi, RegioPlan, Umdasch
Expertenforums bestritten, kamen bei den beiden Umdasch-
vermehrt Offliner übernehmen werden, um daraus schlussendlich Multi-Channel-Unternehmen zu formen.
Wie diese gegenseitige Ergänzung von digitaler und physischer Welt aus Sicht eines Shopping-Center-Betreibers funktionieren kann, erläuterte John Burton, Director of Development
in Europa für das australische Immobilienunternehmen Westfield. Der weltweit agierende Errichter und Betreiber von Einkaufszentren hat in San Francisco eine eigene Unternehmensdivision namens Westfield Labs mit rund 70 Mitarbeitern
eingerichtet. Diese entwickeln z.B. Lösungen, den Shopping
Trip in einem der Westfield-Center bereits zu Hause am Tablet
bestmöglich vorbereiten zu können, bei der Ankunft im Center
gleich einen freien Gratis-Parkplatz zugewiesen zu bekommen,
Silvio Kirchmair (r.), Vorsitzender der Geschäftsführung von Umdasch
Shopfitting, und Sophia Huber (l.), verantwortlich für die Organisation
des Josef Umdasch Forschungspreises, mit den heurigen Gewinnern
(v.l.n.r.): Lea Selke, Anastasios Pavlidis, Alena Martyklos und Anne Lüger
eine Wegbeschreibung zum bevorzugten Shop aufs Smartphone zu erhalten und Speisen online ordern zu können, die zum
gewünschten Zeitpunkt dann bereits zubereitet sind.
seiner vor allem im Retail-Bereich realisierten Entwürfe präsentierte in weiterer Folge Star-Architekt Daniel Libeskind.
Trendforscherin und Star-Architekt
Der Reigen spannte sich von den Shopping-Centern The
Mit der konkreten Ausgestaltung von Einkaufsstätten be-
Crystals in Las Vegas, Westside in Bern und Kö-Bogen in
schäftigte sich am Nachmittag das Umdasch Architektur- und
Düsseldorf bis hin zum Masterplan für die Gestaltung von
Design-Forum. Hier zeigte etwa die niederländische Trend-
Ground Zero in New York. Beendet wurde der vielfältige Ver-
forscherin Lidewij Edelkoort verschiedene Strömungen auf,
anstaltungstag nach einem Vortrag von ifo-Präsident Hans-
die aktuell und in Zukunft die Ladengestaltung beeinflussen
Werner Sinn über die ökonomischen Zukunftsaussichten der
werden (naturbelassene Materialien, Recyclinggegenstände,
Weltwirtschaft mit der Verleihung des Josef-Umdasch-For-
High-tech-Werkstoffe, Bewegtbilder etc.). Einen Querschnitt
schungspreises „Der POS der Zukunft“.
•
in Kooperation mit
Deutsche Handelskammer
in Österreich
Schwarzenbergplatz 5 Top 3/1
1030 Wien
Tel +43 1 545 14 17 39
Fax +43 1 545 14 17 939
[email protected]
Handel
b Spar
ESL für den WU Campus
Die Filiale auf dem Campus der Wiener WU dient dem österreichischen Handelskonzern Spar ab sofort als Testcenter für elektronische Regaletiketten.
Spar-Vorstand Hans K. Reisch präsentierte CASH die Innovation exklusiv.
Autor: Frank Placke
I
nnovationsführerschaft ist ein Muss und man wolle
Nachteile der elektronischen Regaletiketten gewesen, die nun
daher Trendsetter bei Innovationen im LEH sein. Spar-
der Vergangenheit angehören würden. Umdasch Shopfitting
Vorstand Hans K. Reisch (siehe Foto oben) ist beim Ter-
vereinbarte mit Spar vorerst für ein Jahr die exklusive Nutzung
min in der Filiale auf dem ultramodernen Universitätsgelän-
seiner neuen elektronischen Preisauszeichnung unter dem
de sichtlich stolz auf den Ende Oktober gestarteten Testlauf
Namen „ESL.inclusive“ im österreichischen LEH. Das neue
mit einer neuen Lösung bei elektronischen Regaletiketten
System wurde auf Initiative der jüngsten Unternehmensdi-
(Electronic Shelf Labeling = ESL).
vision von Umdasch Shopfitting, viBIZ – Digital Shopfitting
„Bei Innovationen geht es immer um die Schaffung von
– mit Spar und Imagotag entwickelt. Es soll alle Vorteile elek-
Mehrwert, sei es für die Kunden, die Mitarbeiter oder die
tronischer Regaletiketten mit umweltschonender, funktiona-
Umwelt“, so Reisch. So werde man im Frühjahr 2016 ein
ler Technologie verbinden und sei somit aktuell einzigartig
neues Kapitel beim bargeldlosen Bezahlen aufschlagen, ar-
im hiesigen Lebensmittelhandel, erzählt Silvio Kirchmair,
beite an weiteren Lösungen im Bereich der digitalen Beschil-
Vorsitzender der Geschäftsführung von Umdasch Shopfitting,
derung (Digital Signage) und prüfe die Integration von Beacons
beim Treffen auf dem WU Campus.
in Lichtschienensysteme.
Die möglichen Vorteile einer elektronischen Preisauszeich-
Hohe Investitionen, laufender Batteriewechsel und die damit
nung am POS wurden grundsätzlich schon vor längerer Zeit
verbundene Umweltbelastung – das seien die bisherigen
erkannt, berichtet Univ.-Prof. Dr. Peter Schnedlitz von der WU
28 11|2015∙CASH
Fotos: Spar
Technologie ist jetzt praxistauglich
Zusammenarbeit mit Umdasch Shopfitting
Wien. Erste Tests dazu hätte es bereits 1985 in den USA ge-
mit den auch erhältlichen und günstigeren Zweifarbendis-
geben – die technische Umsetzung wäre allerdings eine zu
plays. Der Spar-Markt am Campus der WU Wien setzt aber
große Herausforderung gewesen und hätte vor allem einen
bei den rund 3.000 elektronischen Regaletiketten auf die
gewaltigen Kabelsalat verursacht. Doch die Möglichkeiten zu
dreifärbige Variante für sämtliche Artikel im Geschäft. Die
größerer Preisgenauigkeit, der Zeitgewinn und die Arbeitser-
Technologie funktioniert auch im Tiefkühlbereich, bei der
leichterung für die Mitarbeiter in den Filialen und eine leich-
Feinkost und an den Aktionsschütten. „Wir haben für Spar
tere Orientierung für die Kunden – all diese Vorteile des Elec-
ein Komplettpaket entwickelt“, so Kirchmair.
tronic Shelf Labeling haben die Entwickler nicht ruhen lassen,
nach brauchbaren Lösungen zu suchen.
Bereits 2012 wurde die Obst- und Gemüseabteilung in
allen slowenischen Interspar-Märkten mit einer damals verfügbaren ESL-Technologie ausgestattet, doch ohne letztlich
zufriedenstellende Ergebnisse, berichtet Reisch. Erhebliche
Nachteile hätten die fehlende Nachhaltigkeit durch die häufigen Batteriewechsel, das Herabfallen der lose angebrachten
Preisschienen und die hohen Investitionen dargestellt. ESL.
inclusive von Umdasch Shopfitting habe diese Nachteile
eliminiert, läute ein neues digitales Zeitalter für die elektronische Preisauszeichnung ein und könne so ein wichtiger
Baustein auf dem Weg zum Spar-Markt der Zukunft sein.
Die hochauflösenden E-Paper-Displays sind sogar für den Einsatz in
Tiefkühlschränken geeignet.
Der Supermarkt der Zukunft
„Dank unserer Unternehmenskultur sind wir immer auf der
Suche nach innovativen Ideen und bahnbrechenden Kooperationen – so wie hier mit der Firma Umdasch. In der Zusammenarbeit haben wir eine für den Handel einzigartige Technologie geschaffen, die den Anforderungen eines modernen
Handelsunternehmens entspricht. Nun gilt es diese Innovation intensiv zu testen, um den Nutzen für unsere Kunden
zu optimieren“, beschreibt Reisch den Testlauf, der bei Erfolg
weiter ausgerollt werden soll. Freilich seien die Kosten der
Die dreifarbigen Displays lassen sich auch sehr gut zur Kennzeichnung
von Aktionen und besonderen Angeboten einsetzen.
Displays, vorerst noch vergleichsweise hoch. Man gehe aber
davon aus, dass die Preise dafür in absehbarer Zeit sinken
werden und damit einen künftigen Einsatz auf breiter Basis
Elektronische Etiketten auf Schiene gebracht
erleichtern.
Wurden elektronische Regaletiketten bisher meist einzeln
mit Batterie betrieben, verspricht die neue Schienenlösung
Neue Testläufe stehen ante portas
eine nachhaltigere und einfachere Wartung: Bis zu sieben
Spar-Mitarbeiter aus den Bereichen IT, Vertrieb, Ladenbau,
Etiketten können von einer wieder aufladbaren Batterie mit
Prozessmanagement und Marketing kommen ca. zwölfmal
Strom versorgt werden. Jedes einzelne E-Paper-Display ist
im Jahr im Rahmen des firmeninternen digitalen Innovati-
mittels WLan-Technologie mit dem Warenwirtschaftssystem
onsforums zusammen und diskutieren neue Wege in Sachen
verlinkt. So übertragen sich Preisänderungen und Produkt-
Technik und Innovation. Auch die daraus entstandene For-
informationen in Sekundenschnelle. 20 bis 30 Sekunden
schungskooperation mit dem Institut für Handel und Mar-
dauere es für die gesamte Filiale. Gesteuert wird dies im lo-
keting der Wirtschaftsuniversität Wien unter der Leitung
kalen Shop oder zentral über das gesamte Filialnetz hinweg.
von Prof. Schnedlitz gebe immer wieder neuen Input auf
dem Weg zum Spar-Markt der Zukunft. Nach einem Umbau
Drei Farben in höchster Auflösung
des Spar-Marktes am Universitätsgelände der WU Wien im
ESL.inclusive kann den Etikettentext dreifarbig und völlig
Februar 2016 dürfen sich die Kunden bereits jetzt auf wei-
autonom ausspielen, dadurch sind beispielsweise Aktionen
tere technische Innovationen im Testlauf freuen, berichtet
und Mengenrabatte für Kunden noch besser erkennbar als
Reisch.
11|2015∙CASH
•
29
Handel
b Familienmarketing /kids & fun consulting
O Tannenbaum ...
Weihnachten naht und die Wunschlisten der Kids werden immer länger und
kostspieliger. Neben Spielsachen rangieren elektronische Artikel hoch oben
auf der Liste. Wo sich die Kinder ihre Infos zu Spielkonsole, Games und Co
holen und wieso TV-Werbung allein nicht wirkt, lesen Sie hier.
K
inder, insbesondere im Alter
Expertin für verantwortungsvolles Fa-
chigen Co-Marketing-Anbieter kjero.com
von 10 bis 14 Jahren, bekom-
milienmarketing und Geschäftsführerin
und dem österreichischen Onlinever-
men die meisten Anregungen
von kids&fun consulting. Sie zitiert da-
markter Purpur Media durchgeführt.
für Neues – und damit für ihre Weih-
mit eines der wesentlichen Ergebnisse,
Insgesamt wurden mehr als 2.000 Fami-
nachtswünsche – aus dem Freundes-
das eine Studie unter dem Titel „Fami-
lien in Österreich, Deutschland und der
kreis. Die Gespräche am Schulhof und
lien-Insights – Kaufentscheidungen in
Schweiz befragt – für ein unabhängiges
in der Freizeit unter Freunden sind also
Familien“ ergeben hat.
Ergebnis wurden Eltern und Kinder ge-
ganz wesentlich für die Informations-
trennt mit unterschiedlichen Fragebögen
beschaffung und die gegenseitige Be-
Eltern und Kinder getrennt befragt
befragt. Untersucht wurde der mögliche
einflussung. TV-Werbung spielt eine
Die Studie wurde 2015 von der österrei-
Einfluss von Kindern auf Kaufentschei-
wichtige, aber nicht die allein wichtige
chischen
Unternehmensberatung
dungen in Familien in allen wesentlichen
Rolle“, sagt Ursula Weixlbaumer-Norz,
kids&fun consulting, dem deutschspra-
Phasen der Kaufentscheidung – begin-
30 11|2015∙CASH
Fotos: pressmaster/Fotolia.com, kids & fun consulting
Autorin: Sabine Sperk
nend bei der Informationssuche und
werden.“ Der Einfluss der Kinder reicht
Evaluierung der gewonnenen Informa-
sogar über den eigentlichen Kauf hin-
tionen über die Kaufentscheidung bzw.
aus. „Besonders bei der Ideenfindung
den Kauf bis hin zur Nachkaufphase mit
und Informationssuche, aber auch in
der Nutzung des Produkts. Die Fragen
der Nachkaufphase reden Kinder be-
bezogen sich auf die Produkte „Güter des
stimmend mit. Kinder sind nach dem
täglichen Bedarfs/Alltägliches“, „Urlaub“,
Kauf besonders kritisch und beeinflus-
„Auto“, „Elektronische Kinderartikel“ und
sen stark die Wiederkaufrate – etwa bei
„Technische Geräte (Handy)“.
der Anschaffung der nächsten Spielekonsole oder bei der Buchung des Som-
Kinder reden mit
merurlaubs“, weiß die Expertin.
Heutzutage sagen Kinder ganz klar, was
ihnen gefällt, und nehmen auf die fina-
„Storyliving“ statt „Storytelling“
len Kaufentscheidungen ihrer Eltern
Um den Wiederkauf nachhaltig zu un-
direkten Einfluss (siehe Grafik). Ursula
terstützen, empfiehlt Weixlbaumer-Norz
Weixlbaumer-Norz: „Ganz generell spie-
Herstellern und Händlern, sich nicht nur
len Kinder bei Kaufentscheidungen ih-
auf „Storytelling“ zu beschränken, son-
rer Eltern und der ganzen Familie eine
dern den nächsten Schritt zum „Story-
wesentlich wichtigere Rolle als früher.
living“ zu gehen. Als gelungenes Beispiel
Das gilt nicht nur für Kinderspielzeug.
für „Storyliving“ nennt sie Lego. Der
Heute wird in Familien gemeinsam über
Spielwarenhersteller macht seine Pro-
alles geredet, was gekauft wird. Die Kin-
dukte erlebbar, indem er Geschichten
wollen durchinszenierte Erlebnisse, sie
der werden von ihren Eltern aktiv ein-
erzählt, Abenteuerwelten aufbaut und
wollen Geschichten, am besten multi-
bezogen und im Rahmen von Familien-
in jeder Phase der Kommunikation (on-
medial umgesetzt mit Edutainment un-
konferenzen ganz bewusst um ihre
line, Social Media, Newsletter, Print, TV
terstützt, in denen sie der Hauptdarstel-
Meinung gefragt. Eltern und Kinder sind
etc.) immer wieder diese Geschichte
ler sein können. Diese Geschichten
heutzutage Partner in der Kaufentschei-
weiterentwickelt oder sie durch die Kre-
müssen Wissen liefern, müssen unter-
dung. Ein autoritärer Erziehungsstil ist
ativität der Kinder weiterentwickeln
halten, müssen schnell und jetzt passie-
out. Somit kann kein Produkt am Kind
lässt. „Kinder wollen begeistert und in
ren und müssen Kinder in den Welten
oder an den Eltern ‚vorbeigeschummelt‘
ihrer Welt angesprochen werden. Sie
abholen, die sie kennen und lieben.“ •
Ursula Weixlbaumer-Norz, Expertin für verantwortungsvolles Familienmarketing: „Besonders bei der Ideenfindung und Informationssuche, aber auch in der Nachkaufphase reden
Kinder bestimmend mit.“
Entscheidungen
Was wünschen sich Kinder ...
Kinder von 6 bis 9 Jahren
Kinder von 10 bis 14 Jahren
Elektronische Kinderartikel Elektronische Kinderartikel Auto Auto Technische Geräte Technische Geräte Urlaub Urlaub Alltägliches Alltägliches 0%
20 %
40 %
Kinder sagen klar, was
ihnen gefällt
11|2015∙CASH
60 %
80 %
Kinder nehmen
indirekt Einfluss
0%
20 %
40 %
60 %
80 %
Kinder nehmen
keinen Einfluss
31
Handel
b Agrarmarkt Austria
Michael Blass, GF der
AMA-Marketing
AMA bündelt ihre Stärken
Eine neue produktübergreifende Dachmarkenkampagne und ein erstmals
­gemeinsames Forum aller in der AMA vertretenen Branchen soll dem Absatz
heimischer Agrarprodukte zusätzliche Impulse verleihen.
Autoren: Stefan Pirker, Willy Zwerger
D
as neue Format ‚AMA-Forum‘ ist für alle Branchen
hörerschaft gleich heftig. Unter dem Vortragstitel „Müssen wir
offen, soll die gegenseitige Wertschätzung festigen,
jetzt alle ins Gras beißen? Der Veganismus auf dem Prüfstand“
die Zusammenarbeit fördern und vor allem im
stellte Pollmer die Behauptung auf, dass Vegitarismus/Vega-
Dienste der Landwirtschaft und ihrer Partner in Verarbeitung
nismus mittlerweile keine Ernährungsform, sondern eine straff
und Handel Kräfte für den wirtschaftlichen Erfolg mobilisie-
organisierte Religion ist, die ihre Botschaften mit zum Teil
ren“, hieß es in der Einladung zu jener Veranstaltung, die am
Glaubenskrieg ähnlichen Methoden unters Volk bringt.
12. November 2015 in den Räumen der Bundeswirtschaftskammer in Wien ihre Premiere erlebte. In seinen Eröffnungsworten des AMA-Forums betonte dann auch Dr. Michael Blass,
Produkt Champion Ei
selbstbewusste Branchen nun näher zusammengerückt sind
und gemeinsam einen starken Ton finden.“
Echte Menschen in ihrer Arbeitsumwelt
Dazu passend gibt es seit Anfang November 2015 erstmals eine
produktübergreifende Dachmarkenkampagne der AMA-Marketing, die in Zusammenarbeit mit der Agentur Wien entstand
und vorerst bis Juni 2016 laufen soll. Unter dem Slogan „Unsere Sorgfalt. Unser Siegel“ umfasst der neue Werbeauftritt
verschiedene TV-Spots und Printsujets, deren Inhalte auf der
Website www.amainfo.at vertieft werden. „In der Kampagne
zeigen wir echte Menschen auf ihren Höfen und in ihrer Arbeitsumwelt. Mit Transparenz wollen wir das Vertrauen in das
AMA-Gütesiegel stärken und auch jene erreichen, die sich
aussagekräftige Informationen erwarten“, so Blass.
Das AMA-Forum selbst gliederte sich in zwei Blöcke mit
einem allgemeinen Teil am Vormittag sowie vier Spezial-Foren
am Nachmittag. Der vormittägliche Eröffnungsvortrag des
Im Fokus des Branchenpreises „Produkt Champion
Ei“, der im Rahmen des heurigen AMA-Forums vergeben wurde, stehen innovative Produkte bzw. Konzepte mit einem hohen Qualitätsanspruch. Über die Sieger entschied eine Jury, bestehend aus Vertretern der
AMA, der Zentralen Arbeitsgemeinschaft der Geflügelwirtschaft (ZAG) sowie Fachjournalisten. Vergeben wurden die Auszeichnungn heuer in folgenden
zwei Kategorien:
Frischei & Convenience:
1. Platz ex aequo: Sennhof Eierdisplay, Ländle Eier
lose aus Freilandhaltung bzw. Janker Eierdisplay,
Original Bauerneier aus Freilandhaltung
3. Platz: Toni’s Freilandeier, Toni’s Osterglas
Markenartikel mit einem wertbestimmenden Ei-Anteil:
1. Platz: Toni’s Freilandeier, Toni’s Smoothei
2. Platz: Recheis Teigwaren, Spaghetti „Die Schnellen“
3. Platz: Die Eiermacher, Wachtel Nudeln Spaghetti
deutschen Sachbuchautors Udo Pollmer polarisierte die Zu-
32 11|2015∙CASH
Fotos: AMA/Martin Steiger
Geschäftsführer der AMA-Marketing: „Es ist gut, dass starke,
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Weniger emotional ging es dann im Vortrag von Dr. David
Bosshart zu, CEO des Gottlieb Duttweiler Instituts in der
Schweiz. Der Trendforscher erläuterte beispielsweise, dass die
Digitalisierung in den nächsten Jahren auch in der Lebensmittelwirtschaft gravierende Veränderungen bringen wird. So
werden etwa in Zukunft Computerprogramme die von Privatpersonen ins Internet gestellten Fotos vollautomatisch aus-
Produkt Champions 2015/Fleischerzeugnisse
Klassik (Heuer: Käsekrainer):
1. Hofmann
2. Wiesbauer
3. Radatz
SB:
1. Wiesbauer Wurstradl‘n Gebratene Käsewurst
2. Sorger Berg Duo
3. Berger Kalbs-Bratwürstel mit Mozzarella & Basilikum
Theke:
1. Berger Chili-Schinken
2. Frierss Whiskyschinken Nock-Land
3. F.Krainer Steirerglück Karreespeck
Geflügel:
1. Hink Gänseverhackertes von der Weidegans
2. Loidl Puten-Käswurst
3. Wiesbauer Puten Spezialitätenplatte
Convenience:
1. Titz Fix Meins Hühnerkeulenroulade
2. Handl Tyrol Feine Speckwürfel
3. Pöttelsdorfer Edelputen Käseecken
Die Gewinner der Lukulli 2015
LEH bis 450 m2
Spar Gourmet 1190 Wien
LEH bis 900 m2
Spar Markt Koblinger St. Ulrich
am Pillersee
LEH bis 2.000 m2
Merkur Hainburg
LEH über 2.000 m2
ex aequo Interspar Bruck/
Leitha und Interspar Graz Nord
Fleischerfachgeschäfte Metzgerei Huber Kitzbühel
Gastrokonzepte
Frierss & Söhne Villach
Gewinner des Goldenen Lukullus
MR DI Matthias Reeh
stellvertretender Sektionschef
im BMLFUW
Prof. Dr. Reinhard Kainz
GF der WKO Bundessparte
Gewerbe und Handwerk
ÖkR Josef Hieger
Obmann der Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf
DI Werner Habermann
Geschäftsführer der
NÖ Rinderbörse
Familie Berger
Berger Schinken
Sieghartskirchen
34 V.l.n.r.: Michael Blass, GF AMA-Marketing; Markus Plosky, Käse-Abteilungsleiter Merkur Hoher Markt, Dagmar Lang, GF Manstein Verlag,
BM Andrä Rupprechter
Käsekaiser 2016
Zur heurigen Prämierung wurden 185 Käse eingereicht, darunter 27 Innovationen. Eine 80-köpfige
Jury – bestehend aus Käsesommeliers, Fachjournalisten, Produzenten und Vertretern des Handels – bestimmte die besten fünf je Kategorie. Ein national
und international besetztes, unabhängiges Expertengremium kürte schließlich aus den Nominierten die
Besten der Besten.
Die Sieger auf einen Blick
Frischkäse
Schärdinger Landfrischkäse
Natur, Berglandmilch
Weichkäse
Berggold 1886 fein & würzig,
Geschwister Bantel
Schnittkäse
mild-fein
ex aequo: Drautaler, Kärntnermilch und Schärdinger Bergbaron, Berglandmilch
Schnittkäse
g’schmackig
Ländle Mostkäse, Vorarlberg
Milch
Schnittkäse würzig- Der echte Schnifner Laurentikräftig
us extra pikant, Sennerei
Hartkäse
Erzherzog Johann,
­Obersteirische Molkerei
Bio-Käse
Bio Wiesenmilch Almkäse,
Kärntnermilch
Käsespezialitäten
und -traditionen
Schlierbacher Bio Schaffrischkäse Natur, Käserei Stift
Schlierbach
Innovation 2015
Tirol Milch Urtyroler,
Tirol Milch
Beliebtester österreichischer Käse in
Deutschland
Vorarlberger Bergkäse
10 Monate, Vorarlberg Milch
Friedrich Philipp, FachvorKäsesommelier des stand der Tourismusschule
Jahres 2015
Warmbad Villach
Käsekaiser 2016 im LEH
Lebensmittelhandel Nah&Frisch Moser, 8862 Stadl
bis 600 m2
an der Mur 118a
Lebensmittelhandel Eurospar, Kennelbacher
601 bis 1.600 m2
­Straße 1, 6900 Bregenz
Lebensmittelhandel Merkur Hoher Markt, Hoher
über 1.600 m2
Markt 12, 1010 Wien
11|2015∙CASH
Foto: AMA/Thomas Meyer
Handel
b Agrarmarkt Austria
werten, um anschließend festzustellen, wo auf der Welt welche
Speisen mit welcher Häufigkeit konsumiert werden.
Vier Spezial-Foren
Der Nachmittag gehörte schließlich den vier parallel stattfinden Foren zu den Bereichen Fleisch, Milch, Ei sowie Obst/
Gemüse/Erdäpfel mit jeweils zwei Referenten. Im Fleischforum
kamen demnach DI Matthias Kohlmüller, Bereichsleiter
Fleischwirtschaft bei der Agrarmarkt Infomations-GmbH (AMI)
in Deutschland, und Mag. Marlies Gruber, wissenschaftliche
Leiterin von forum.ernährung heute, mit Vorträgen zu den
Themen „Niedrige Fleischpreise – hohe gesellschaftliche
Anforderungen, wie passt das zusammen?“ und „Die Ära nach
CASH-Chefredakteurin Silvia Meißl, Moderatorin des Milchforums, mit
Referent Andreas Gorn (Agrarmarkt Informations-GmbH)
dem ‚Peak Meat‘: Fleischkonsum im Wandel“ zu Wort. Das
Milchforum bestritten unter der Moderation von CASH-Chef-
Eiqualität“. Aktuelle Markttrends aus der RollAMA für den
redakteurin Silvia Meißl DI Andreas Gorn, Bereichsleiter Milch
Obst- und Gemüsebereich beleuchteten Mag. Johannes Mayr,
bei AMI (Turbulente Milchmärkte in Europa – Chancen &
Gründer des Marktforschungsunternehmens KeyQuest, und
Risiken), und Univ.-Prof. Jürgen König, Leiter des Departments
Mag. Micaela Schantl, Leiterin der AMA-Marktforschung.
für Ernährungswissenschaften an der Uni Wien (Was müssen
Als Novum wurden heuer auch erstmals die Auszeich-
in Zukunft Milchprodukte aus Sicht der Ernährungswissen-
nungen der AMA für die Fleisch- und Käsebranche sowie den
schaften leisten?). Im Eiforum widmeten sich Ing. Markus
Lebensmittelhandel an ein und der selben Location an zwei
Dedl, Geschäftsführer der Delacon-Gruppe, dem „Spannungs-
aufeinanderfolgenden Tagen übergeben. Demnach fanden in
feld Ei – Nachhaltige Alternativen für Mensch, Tier und Um-
den Räumlichkeiten der Burg Perchtoldsdorf (NÖ) am Abend
welt“, und Univ.-Doz. Karl Schedle von der Universität für
des 11. Novembers die Käsekaiser-Gala und am Abend des
Bodenkultur in Wien dem „Einfluss der Fütterung auf die
12. Novembers die Austrian Meat Award-Gala statt. AUFMACHER DES JAHRES!
EINZIGARTIGER
VERSCHLUSS !
OVATION
DIE NEUESTE INN RERS ! *
DES MARKTFÜH
TIONALER
MIT GROSSER NA AGNE !
WERBEK AMP
*Quelle: AC Nielsen, LH exkl. H/L, Sugo Menge kg, MAT 2015/KW 20
NEUERL !
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LEICHTEN!
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•
Handel
b ECR-Infotag 2015
Retail Revolution
Pointierte Vorträge, eine spannende Podiumsdiskussion und viele Gelegenheiten zum Networking brachte der Infotag von ECR Austria den rund 500 Teilnehmern im Austria Trend Hotel Savoyen am Wiener Rennweg.
Autor: Frank Placke
Vorträgen, um neue Erkenntnisse und
bräuchten eine klare strategische Wett-
lution meist nicht stattfindet,
Erfahrungen zu verfolgen und in die
bewerbspositionierung entweder als
weiß man, es sei denn, sie ist
eigene Praxis umsetzen zu können. Mo-
Kostenführer oder durch präzise Diffe-
schon längst im Gange. Dass im Handel
deriert wurde die Veranstaltung in ge-
renzzierungsstrategien, um mittel- und
derzeit kein Stein auf dem anderen
wohnt professioneller und zugleich
längerfristig im Markt zu bleiben.
bleibt, gilt unter Experten als sicher. Wie
humorvoller Manier von Dr. Nikolaus
Consumer-Driven Change war das
die Branche in ein paar Jahren aussehen
Hartig, der zum heurigen Jahresende
Thema von Petri Kokko, Director Retail
könnte, vermag freilich niemand exakt
seine Position als ECR-Austria-Manager
bei Google Germany. Der gebürtige Finne
zu prognostizieren. Unter dem Motto
an Mag. Teresa Mischek-Moritz weiter-
warnte davor, in überkommenen Vorstel-
„Retail Revolution“ beleuchtete ECR
geben wird und im Rahmen der Veran-
lungen zu denken, bei denen zwischen
Austria jedenfalls am 12. November im
staltung für seine Leistungen geehrt
On- und Offline unterschieden werde.
Wiener Austria Trend Hotel Savoyen
wurde.
Längst seien innovative Einzelhändler
einen Tag lang die zukünftige Weiter-
dazu übergegangen, die virtuellen mit
entwicklung und neue Markttrends im
Klare Positionierung vonnöten
den realen Einkaufsmöglichkeiten zu
Retailbereich und das Wachstum von
„Retail Revolution“ lautete auch der Ti-
verschmelzen. Entscheidend für die
E-Commerce.
tel der Keynote von Prof. Dr. Martin Fass-
Überlebensfähigkeit von Unternehmen
500 Teilnehmer aus Industrie, Han-
nacht, WHU – Otto Beisheim School of
sei es, ganz im Sinne von ECR als Efficient
del, Logistik, dem Bereich der Elektro-
Management im deutschen Vallendar.
Consumer Response die Konsumenten
nikdienstleister und der Wissenschaft
Er beleuchtete unter anderem, wie sich
zu verstehen, weil diese längst beim Ein-
lauschten nach der Begrüßung durch
das Handelsumfeld durch Intermediär-
kaufen beide Welten nutzen. Das bestä-
Dr. Andreas Nentwich und Dr. Alfred
Unternehmen wie Google, Facebook
tigte in anderer Form auch Dr. Kai Hudetz,
Schrott, den beiden ECR Austria-Board
oder Twitter sowie neue Player und in-
GF des Institut für Handelsforschung
Co-Chairmen, und GS1-Austria-Ge-
novative Geschäftsmodelle von Grund
(IFH) in Köln: „90 % der derzeitigen reinen
schäftsführer Mag. Gregor Herzog den
auf verändert. Händler wie Hersteller
Onlinehändler werden nicht überleben“
36 11|2015∙CASH
Fotos: Johannes Brunnbauer
D
ass eine angekündigte Revo-
V.l.: Alfred Schrott, Niki Hartig, Andreas Nentwich, Peter Schnedlitz
Keynote-Redner Martin Fassnacht
und „70 % der traditionellen Händler
werden sich völlig neu erfinden oder
verschwinden“ – lauteten zwei von fünf
provokanten Thesen, mit denen er die
Kongressteilnehmer konfrontierte. Nach
Verleihung der ECR Student Awards mit
Univ.-Prof. Dr. Peter Schnedlitz und der
Ehrung jener Absolventen, die den Kurs
zum Zertifizierten ECR Manager mit Auszeichnung bestanden haben, ging es in
die Lunchpause.
Podiumsdiskussion mit Armin Wolf
Danach startete moderiert von ZiB2Google-Manager Petri Kokko
Handelsforscher Kai Hudetz
Zahlungsexperte Rainer Schamberger
Abschlussreferent Ken Hughes
meinsame Präsentation zu laufenden
orientierte Unternehmen klassische
erst zum Abschluss des Kongresses: Ken
Ergebnissen der ECR Austria Arbeits-
transaktionsbasierte Geschäftsmodelle
Hughes, Shopper & Consumer Behavi-
gruppen und aktuelle Themen. DI Dr.
überholen. Europa und damit auch Ös-
ouralist & CEO Glacier Consulting, der
Rainer Schamberger, CEO Payment Ser-
terreich hinke hier internationalen Ent-
schon im Vorjahr für Begeisterungsstür-
vices Austria (PSA), beleuchtete in sei-
wicklungen noch deutlich nach, doch
me sorgte, referierte heuer über die Ir-
nem anschließenden Beitrag „Von der
das Einkaufen und das Bezahlen werden
rationalität der Shopper und sorgte für
Geldbörse zum Smartphone“ aktuelle
sich massiv verändern, prophezeite
einen nachdrücklichen Ausklang des
Trends beim bargeldlosen Bezahlen und
Schamberger. Ein Highlight des Tages
ECR Infotages, der 2016 übrigens am 17.
zeigte unter anderem auf, wie daten-
brachten die Veranstalter heuer bewusst
November stattfinden wird.
Anchorman Armin Wolf die Podiumsdiskussion zum Thema „Der Handel von
morgen – Shoppen ohne Grenzen“. Teilnehmer der sehr angeregten und topprofessionell geleiteten Debatte waren
Mag. Markus Böhm, GF Pfeiffer Handelsgruppe, Roswitha Hasslinger, Hasslinger
Consulting, Norbert Kraus, GF Concept
Store Vienna, Thomas Kraker von
Schwarzenfeld, GF Lockbox, Rainer Neuwirth, MA, GF myProduct.at sowie Mag.
Marcus Wild, CEO SES Spar European
Shopping Centers.
Ein Schmankerl zum Abschluss
„Die Revolution in den Stammdaten“
betitelten Dr. Andreas Nentwich und Dr.
Alfred Schrott im Anschluss ihre ge-
11|2015∙CASH
•
37
Handel
b Drogerie- und Parfümeriefachhandel
Wo sind
meine
Kunden?
Der Drogerie- und Parfümerieeinzelhandel wächst laut Erhebungen von RegioPlan Consulting um ein Prozent. Preisschlachten der Marktteilnehmer und der
Konkurrenzdruck aus dem LEH verschärfen den Kampf um die Kunden.
W
er heuer die
mals nicht erfassen, weil – so
Entwicklung der Branche
DFH-Händler wachsen
Nielsen-Daten
argumentierte es die Rewe-
fundiert zu analysieren, ist
Befragt man die Drogerie-
zur
Analyse
International-Tochter Bran-
also nicht möglich, da es
fachhändler zu ihrer Ein-
der Entwicklung des Droge-
chenkennern zufolge – eine
aufgrund der stetigen Ver-
schätzung, sprechen diese
riefachhandels anfragt, steht
Auswertung mit zwei Teil-
änderungen im Nielsen-
von einer verhaltenen Ge-
sozusagen vor verschlosse-
nehmern kaum Aussagekraft
Universum keine vergleich-
samtmarktentwicklung. Was
nen Türen. 2014 gab es näm-
hätte.
bare Basis gibt. Das soll sich
die eigene Performance an-
aber schon Anfang 2016
geht, weisen die ersten drei
lich keine Erhebung, weil von
den drei wesentlichen Play-
Keine Gesamtmarktanalyse
wieder ändern, wie Mag. Si-
im österreichischen DFH aber
ern der heimischen Branche
Dass der Markt hierzulande
grid Göttlich, Director Retai-
alle ein Wachstum aus. Bipa
– sprich Bipa, dm drogerie
sehr konzentriert ist, ist
ler Service bei Nielsen, an-
steigerte seinen Umsatz im
markt und Müller Drogerie
aber nicht erst seit gestern
kündigt: „Seit 2015 arbeiten
Geschäftsjahr 2014 um 1,6
– lediglich die Nummer zwei
so. Verschärft hat sich die
wir wieder mit Bipa und dm
Prozent auf 790 Millionen
dm ihre Daten den Marktfor-
Situation allerdings durch
drogerie markt zusammen
Euro, dm schloss sein mit 30.
schern zur Verfügung stellte.
den Wegfall von Schlecker-
und konnten auch Müller
September 2015 endendes
Der auf Platz drei liegende
Nachfolger dayli, dessen
Drogerie für eine Koopera-
Geschäftsjahr mit einem Re-
Handelskonzern Müller war
Pläne, als Nahversorger am
tion in Österreich gewinnen.
kordumsatz von 801 Millio-
ohnehin noch nie Teil der
Markt voll durchzustarten,
Ab Jänner 2016 sind Verglei-
nen Euro (+ 6 %) ab und der
Analyse und Marktführer
vom Konkurs 2013 endgültig
che mit dem Vorjahr also
Handelskonzern Müller Dro-
Bipa wiederum ließ sich erst-
durchkreuzt wurden. Die
wieder möglich.“
gerie erwirtschaftete im Ka-
38 11|2015∙CASH
Fotos: master1305/Fotolia.com, Bipa, dm drogerie markt, Müller, RegioPlan Consulting, Gewußt wie
Autorin: Michaela Schellner
Hubert Sauer,
Geschäftsführer Bipa
Harald Bauer, dm-Geschäftsführer
Marketing und Einkauf
Erwin Müller, geschäftsführender
Gesellschafter bei Müller
Hania Bomba, Geschäftsführerin
RegioPlan Consulting
lenderjahr 2014 hierzulande
475,78 Millionen Euro (Vgl.
Bipa-Geschäftsführer Hubert
­gekommen, dass das Akti-
unten) und bescheinigt der
Sauer erklärt: „Der LEH hat
onsgeschäft in Österreich
2013: 414,78 Mio. Euro)
Branche rund um Player wie
den Vorteil des One Stop
mittelfristig auf ein vernünf-
Marionnaud, Douglas, Ge-
Shopping, wir punkten bei
tiges Maß reduziert wird, wie
wußt wie wellness & beauty
Der LEH nascht mit
Bipa allerdings durch mehr
wir es etwa aus Deutschland
oder Roma Friseurbedarf ins-
Weil aber auch andere am
Sortimentskompetenz und
kennen. Weniger Aktionsge-
gesamt mit plus einem Pro-
Umsatzkuchen mitnaschen
professionelle Beratung.“
schäft würde zu niedrigeren
zent eine stabile Perfor-
wollen, legt der Wettbewerb
Auch bei dm haben sich die
Regalpreisen führen, was
mance. Um wieder mehr
an Härte zu. Steigende Akti-
„Forcierungen im LEH“, wie
auch der Wahrnehmung der
Wachstum zu generieren,
onsanteile und der Konkur-
Dipl.-BW Harald Bauer, dm-
Preiswürdigkeit gegenüber
bedarf es allerdings klarer
renzdruck aus dem LEH, der
Geschäftsführer Marketing
dem deutschen Handel gut
Konzepte mit scharfer Ziel-
laut Nielsen Market Track-
und Einkauf, betont, bis dato
täte.“
gruppenansprache sowie
Daten 2014 mit dem Drug-
nicht negativ auf die Umsät-
Sortiment rund 1,3 Milliarden
ze ausgewirkt. Was die stei-
Scharfe Konzepte punkten
Consulting-Geschäftsführe-
Euro erwirtschaftet hat (inkl.
genden
Aktionsanteile
Zusätzlich zur Marktsituati-
rin Mag. Hania Bomba er-
Hofer/Lidl, Kategorien Heimtier,
betrifft, steuern beide Unter-
on im klassischen DFH wirft
klärt: „Generalisten verlieren
Papier, Putzen/Reinigen, Wä-
nehmen mit Dauertiefprei-
CASH aber auch einen Blick
immer mehr an Bedeutung.
sche-/Textilpflege, Körperpflege,
sen dagegen. Bipas Pro-
auf den Parfümerieeinzel-
Die Kunst bei der Sortiments-
Mundpflege, Haushalt/Garten,
gramm umfasst rund 900
handel. Der Spezialist für
erweiterung ist, das eigene
Haarkosmetik, Baby, Reini-
dauerhaft preisreduzierte
Standortberatungen und
Konzept zu schärfen und
gungshilfsmittel, Gesundheit),
Artikel und dm hat im Rah-
Marktanalysen RegioPlan
nicht zu verwischen.“ Um
stellen die viele Jahre von top
men seiner Immergünstig-
Consulting, hat die Entwick-
sich vom Mitbewerb abzuhe-
Wachstumsraten geprägte
Kampagne die Preise von
lungen in seinen Report „Dro-
ben, investieren die Händler
Branche vor große Heraus-
über 3.700 Produkten lang-
gerie Parfümerie Österreich
unter anderem in die Moder-
forderungen. Grund zur Pa-
fristig gesenkt. Bauer: „Mög-
– Ausgabe 2015“ zusammen-
nisierung ihrer Läden, werten
nik gibt es aber nicht, wie
licherweise ist die Zeit
gefasst (Details siehe Tabelle
die Sortimente mit biologi-
Innovationskraft. RegioPlan
Drogerie- und Parfümerieeinzelhandel
Branchenkennzahlen 2014*, Umsatz (in Mrd. Euro): rd. 2,5 (+ 1 %), Standorte: 1.534 (+ 33 Standorte)
Ranking nach Umsatz
1. Bipa
2. dm drogerie markt
3. Müller Drogerie
4. Marionnaud
5. Douglas
Ranking nach Marktanteilen
1. Bipa: 31 %
2. dm drogerie markt: 30 %
3. Müller Drogerie: 18 %
4. Marionnaud: 5 %
5. Douglas: 4 %
Ranking nach Standorten
1. Bipa: 619 (+9)
2. dm drogerie markt: 384 (+4)
3. Marionnaud : 106 (+1)
3. Roma: 106
4. Gewußt wie: 85
5. Müller Drogerie: 57 (+7)
Ranking nach Verkaufsfläche m2
1. Bipa: 164.000
2. dm drogerie markt: 152.000
3. Müller Drogerie: 99.000
4. Gewußt wie: 17.000
5. Marionnaud: 13.000
* im Branchenreport weiters erfasst: Gewußt wie, Roma, Nägele&Strubell, L‘Occitane, Müller Beauty, Body Shop,
Yves Rocher, Domino Friseurbedarf, Lush; neu dabei: Kiko Milano, Topsi, Beauty Alliance; nicht mehr erfasst: Mona
Quelle: RegioPlan Consulting, Drogerie Parfümerie Österreich - Ausgabe 2015
11|2015∙CASH
39
Handel
b Drogerie- und Parfümeriefachhandel
schen und nachhaltigen
Konkurrenz durch reine On-
sich ebenfalls über die gute
ten Umsätze haben eine Grö-
­Produkten auf, schulen ihre
lineanbieter weiter in Schach
Kundenresonanz der Platt-
ßenordnung
Mitarbeiter in Sachen Kun-
zu halten. Dass das gut ge-
form meindm.at.: „Mehr als
durchschnittlicher Filialen.“
denservice und bauen ihre
lingt, unterstreicht Bipa-Ge-
6,3 Millionen Besucher ha-
Ebenfalls online mit eigenen
Dienstleistungsangebote in
schäftsführer Sauer: „Im Jahr
ben unser digitales Schau-
Shops präsent sind u.a. Mül-
den Bereichen Friseur und
2014 haben wir mit Online
fenster bereits besucht. Hier
ler (nur für den deutschen
Kosmetik weiter aus.
den Umsatz von ca. sechs gut
bieten wir rund 13.000 Arti-
Markt), Marionnaud, Douglas
mehrerer
gehenden Filialen gemacht.
kel an. Der Durchschnitts-
oder Gewußt wie wellness &
Omnichanneling als Pflichtprogramm
Dort bieten wir etwa 14.000
einkauf fällt online fünfmal
beauty, wo Vorstandsob-
Artikel an. Auch das Jahr 2015
höher aus als im stationären
mann Hans Figar eine Neu-
Zum Pflichtprogramm gehö-
zeigt eine sehr schöne Dyna-
Geschäft und die Rücksen-
positionierung der Produkte
ren laut Bomba zudem
mik mit ca. 30 Prozent Zu-
dequoten liegen bei unter
hinsichtlich Qualität und
durchdachte Omnichanne-
wachs und wir sind auf ei-
zwei Prozent. Die generier-
Optik ankündigt. lingkonzepte, um den Ver-
nem guten Weg, bald den
brauchern möglichst viele
Umsatz von zehn Filialen zu
Kontaktpunkte mit der jewei-
erreichen.“ Dipl.-BW Harald
ligen Marke zu bieten und die
Bauer, dm-Geschäftsführer
ohnehin noch nicht so starke
Marketing und Einkauf, freut
Bipa
••Geschäftsführung: Mag. Hubert Sauer,
Mag. Dietmar Gruber
••Umsatz 2014: 790 Mio. Euro (+ 1,6 %)
••Standortanzahl 2014: 619 (+7 Filialen)
••Mitarbeiter: rd. 4.000, davon 90 Lehrlinge
••Webshop: www.bipa.at
Nachgefragt
bei:
•
Müller
••Geschäftsführung: Erwin Müller, Elke Mendold
••Umsatz 2013/14: 3,9 Mrd. Euro; Umsatzprognose
für 2014/15: rd. 4 Mrd. Euro
••Umsatz 2014 in Ö: 475,78 Mio. Euro; Umsatzprognose 2015 in Ö: 524,86 Mio. Euro
••Standortanzahl: 732, davon 72 in Ö (Stand
4.11.2015)
••Mitarbeiter (Stand 9/10 2015): rund 31.000, davon 3.100 in Österreich/900 Auszubildende, davon 68 in Österreich
••Webshop: shop.mueller.de
Hans Figar
Vorstandsobmann von Gewußt wie wellness & beauty
CASH: Herr Figar, wie ist das Jahr
2014 für Gewußt wie wellness &
beauty gelaufen?
Hans Figar: Das Wachstum im Gesundheitssortiment hat sich gegenüber dem Vorjahr etwas abgeflacht,
ist aber mit plus elf Prozent noch
immer hervorragend. Der Trend zur
vegetarischen Ernährung hält ungebrochen an und das Gesundheitsbewusstsein der Konsumenten nimmt
zu. Bei der Naturkosmetik, die umsatzmäßig um drei Prozent zugelegt
hat, ist eine leichte Sättigung des
Marktes eingetreten. Insgesamt erwirtschafteten wir heuer ein Umsatzplus von knapp sieben Prozent.
Unser Marktanteil im Segment ‚Reformhaus‘ liegt mit steigender Tendenz bei knapp unter 50 Prozent.
40 Seit Mai 2014 sind Ihre Produkte
auch online erhältlich. Wie entwickelt sich der Gewußt wie Webshop?
Gegenüber dem Vorjahr haben wir
eine Steigerung von knapp 300 Prozent allerdings wie bei vielen Webshops üblich, von relativ geringen
Umsätzen im Vorjahr. Unabhängig
davon ist das Interesse der Konsumenten an Onlinelieferungen relativ
groß. Wir rechnen in den nächsten
Jahren mit einem kontinuierlich großen Wachstum in diesem Sektor.
Wie viele Standorte betreiben Sie
derzeit und wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie?
Mit unseren 59 Mitgliedern betreiben wir 87 Geschäfte mit einer
Durchschnittsfläche von ca. 180 m².
In der Zentrale beschäftigen wir
derzeit 33 und in den Geschäften
unserer Mitgliedsbetriebe etwa
390 Mitarbeiter.
11|2015∙CASH
Handel
b dm drogerie markt
Harald Bauer (l.) und
Hubert Krabichler
freuen sich über das
erreichte Wachstum.
Erneut auf Rekordkurs
Mit 388 Filialen in Österreich hat die Drogeriemarktkette dm im abgeschlossenen Geschäftsjahr per 30. September 2015 einen Rekordumsatz von 801 Millionen Euro (+ 6 %) erwirtschaftet.
Autorin: Michaela Schellner
I
n einem stagnierenden Markt freu-
neue Filialen eröffnet und werden auch
werden. Die Partnerschaft mit Alnatura
en wir uns sehr, dass dm erneut
in den kommenden Jahren in die Qua-
bleibt aber aufrecht, denn: „Letztendlich
sein Wachstum steigern kann“, ist
lität und nicht in die Quantität unserer
entscheidet der Kunde, zu welchem Pro-
Dipl.-BW Harald Bauer, dm-Geschäftsfüh-
Standorte investieren.“ Im Geschäftsjahr
dukt er greift“, so Krabichler.
rer Marketing und Einkauf, zurecht stolz.
2015/2016 pumpt dm im Teilkonzern
Auch der dm Teilkonzern Österreich/CEE
93,7 Mio. Euro in Ladennetz und Infra-
(Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei,
struktur – über 33 Millionen Euro allein
Slowenien, Kroatien, Serbien, Bosnien-Herze-
hierzulande.
gowina, Rumänien, Bulgarien und Mazedonien) entwickelt sich mit einem Plus von 6,5
„dm Bio“ kommt an
Prozent (wechselkursbereinigt + 6,7 %)
Ein weiterer Fokus liegt auch in den
auf 2,05 Mrd. Euro erfreulich. In den nun
kommenden Jahren auf der Neuausrich-
1.480 Filialen (plus 38) sind 16.545 Mitar-
tung des Ernährungssortiments. Anfang
beiter (plus 699) beschäftigt. Gemeinsam
April hat die Drogeriemarktkette mit
mit Deutschland hält der Gesamtkonzern
„dm Bio“ ihre 25. Eigenmarke lanciert
bei einem Rekordumsatz von 9,08 Milli-
und macht damit Langzeit- und ehemals
arden Euro, über 55.000 Mitarbeitern und
Exklusivpartner Alnatura im gefragten
mehr als 3.200 Filialen.
Bio-Segment Konkurrenz. Bauer: „Un-
Foto: dm drogerie markt
sere Umsätze in diesem Bereich sind
33 Millionen Euro fürs Ladennetz
signifikant gestiegen. Und zwar sowohl
Besonders erfreulich ist für Hubert Kra-
in den Geschäften, wo wir durchgehend
bichler, Geschäftsführer Logistik, dass
beide Marken führen, als auch in jenen
dm das Plus von sechs Prozent in Ös-
wo wir in einigen Bereichen aus Platz-
terreich annähernd auf bestehender
gründen nur eine der beiden anbieten.“
Fläche mit 388 Filialen erreicht. „Wir
Bis Jahresende soll das Portfolio von „dm
haben im Geschäftsjahr 2014/2015 vier
Bio“ auf rund 200 Artikel aufgestockt
11|2015∙CASH
•
Weiterführende Infos finden Sie auf
www.cash.at.
dm – drogerie markt
••Vorsitzender der Geschäftsführung: Mag. Martin Engelmann
••Gruppen-Umsatz 2014/15:
9,1 Mrd. Euro (+ 9 %)
••Österreich-Umsatz 2014/15:
801 Mio. Euro (+ 6 %)
••Standortanzahl 2014/15:
3.224, davon 388 in
Österreich
••Mitarbeiter: 55.143 (+ 3.081)
davon 6.305 in Ö (+ 79)
••Investitionsvolumen 2015/16:
93,7 Mio. Euro, davon
33 Mio. Euro in Ö
••Webshop: www.meindm.at
41
Logistik
b TGW Logistics Group
Rasanter Wachstumskurs
Der weltweit tätige Systemanbieter von hochdynamischen, automatisierten und
schlüsselfertigen Logistiklösungen TGW Logistics Group aus Wels erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 ein 28,17 prozentiges Umsatzplus.
Autor: Frank Placke
S
eit 1969 realisiert die internationale Unternehmens-
liche Lebensmittel werden in unterschiedlichen Teilen der
gruppe Intralogistiklösungen für führende interna-
Anlage gelagert und gefördert. Hochregallager für Paletten
tionale Unternehmen. Rund 2.500 Mitarbeiter arbei-
und Behälter, für Trocken-, Frische- und Tiefkühlwaren wer-
ten an den Technologien für High-tech E-Commerce. Im
den mit hochdynamischen TGW-Lösungen realisiert.
Wirtschaftsjahr 2014/2015 generierte die TGW Logistics Group
einen Umsatz von 475 Mio. Euro. Dies entspricht einem Wachs-
Online ist Wachstumstreiber
tum von 28,17 Prozent.
Im Non-Food-Bereich erhält Adidas do Brasil in Kürze mo-
Georg Kirchmayr, Präsident der TGW Logistics Group, kennt
dernste Logistik am Standort in Embu das Artes bei São Paulo
die Grundlagen des rasanten Wachstums: „Wir haben in den
als Distributionszentrum für die Olympischen Spiele 2016 in
letzten Jahren ein klares Ziel verfolgt und uns vom Lieferan-
Rio, das den brasilianischen Markt mit Hilfe eines eigens auf
ten mechanischer Komponenten und Anlagen zum General-
Adidas zugeschnittenen Kommissioniersystems bedienen
unternehmer entwickelt und sind damit weltweit erfolgreich.
wird. Ein neues Distributionszentrum für den spanischen
War das Unternehmen im Jahr 2000 noch ausschließlich in
Textilhändler Mango entstand in Palau Solità de Plegamans,
Deutschland und Österreich tätig, so bearbeitet TGW heute
Barcelona. In der nordbayrischen Gemeinde Wernberg-Köblitz
die weltweiten Aufträge mit Niederlassungen in 15 Ländern
liegt das Distributionszentrum von Conrad Electronic, das die
und betreibt Produktionsstätten auf drei Kontinenten.“ Auch
europäischen Filialen und alle Versandkunden weltweit mit
für 2015/2016 ist Kirchmayr zuversichtlich: „Am Beginn des
Technikprodukten versorgt. Um dem rasanten Wachstum
Wirtschaftsjahres waren bereits 70 Prozent der Betriebsleis-
gerecht zu werden, realisierte TGW für Conrad eine Lösung
tung in den Büchern.“
mit einem Stingray Shuttle-Lager mit mehr als 200.000 Lagerstellplätzen und einer Gassenleistung von zwei mal 500 Behältern Ein-/Auslagerleistung pro Stunde.
Die Nachfrage nach Intralogistiklösungen sei ungebrochen
Der weltweite Erfolg der TGW Logistics Group macht auch
und das in verschiedenen Märkten. „In den USA sehen wir
den Ausbau des Hauptstandortes Wels notwendig: Während
weiterhin großes Potenzial, besonders was den Onlinehandel
der nächsten drei Jahre entsteht auf dem neuen 75.000 m2
angeht. An China haben wir große Erwartungen, und auch
großen Areal als erste Baustufe ein 10.000 m2 großer Gebäu-
wenn nur die Hälfte kommt, ist es ein großer Erfolg“, so
dekomplex. Um für das rasante Wachstum gerüstet zu sein,
Kirchmayr. Ein aktuell herausragendes Projekt in Europa sei
werden in der TGW-Gruppe aktuell 330 neue Mitarbeiter ge-
das Logistikzentrum des Schweizer Lebensmittelhändlers
sucht. „Derzeit rekrutieren wir hauptsächlich für den deutsch-
Coop am Standort Schafisheim, das 2016 fertig gestellt wird.
sprachigen Raum, Großbritannien, die USA und für China. Für
Dort entsteht eine Logistikanlage mit vier Teilbereichen. Sämt-
Wels werden 180 Mitarbeiter gesucht“, so Kirchmayr.
42 •
11|2015∙CASH
Foto: TGW Logistics
Potenzial in den USA und China
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Display-Karton
b Iveco
Eurocargo ist „International Truck of the Year 2016“
Der neue Eurocargo
Entscheidung wurde bei der
von Iveco darf sich
Solutrans, der internationalen
„International Truck
Transportfachmesse in Lyon,
of the Year 2016“ nen-
Frankreich, verkündet. Pierre
nen. Eine Jury aus 25
Lahutte, Iveco Brand Presi-
Journalisten der füh-
dent, hat die Auszeichnung in
renden Nutzfahrzeug-
Empfang genommen und sag-
Fachzeitschriften Eu-
te: „Wir sind sehr stolz auf
ropas kürte den Lkw
diese Anerkennung unseres
mit der begehrten
neuen
Auszeichnung. Der
Launchmotto „In jeder Stadt
neue Eurocargo konn-
willkommen“ ist nicht nur ein
te die Jury aufgrund
Slogan, sondern beschreibt
„des größten Beitrags
die Entwicklungsziele: Stadt-
zur Effizienzverbesse-
verträglichkeit in jeder Hin-
rung im Gütertrans-
Eurocargo.
Das
sicht. Es ist die neueste Gene-
port basierend auf Kriterien wie technische Innovation, Kom-
ration eines Fahrzeugs, das mit einer halben Million
fort, Sicherheit, Fahrverhalten, Kraftstoffverbrauch, ökologischer
verkaufter Stücke weltweit, seit Jahren die Führung im Segment
Fußabdruck und Gesamtbetriebskosten“, überzeugen. Die
der mittelschweren Fahrzeuge in Europa hält.“
b Kühne + Nagel
Ausbau des Automotive-Geschäfts
b EHI
Kühne + Nagel unterstützt die BMW Group bei der
Studie analysiert Versand- und
Retourenmanagement
Neustrukturierung seiner komplexen Ersatzteilversor-
Onlineshopper erwarten eine reibungslose und unkomplizierte
gung über die Zentrale Teileauslieferung (ZTA) in Bay-
Abwicklung von Lieferungen und möglichen Retouren. Online-
ern: Von der ZTA aus versorgt die BMW Group weltweit
händler und Versanddienstleister müssen sich diesen Anforde-
regionale Distributionszentren, über die wiederum die
rungen deshalb zunehmend stellen. So geben 29 Prozent der be-
Belieferung einzelner Länder und damit auch der lo-
fragten Onlinehändler für die EHI-Studie „Versand- und Retou-
kalen Vertragswerkstätten der BMW Group sichergestellt
renmanagement im E-Commerce 2015“ an, alternative Zustell-
wird. Kühne + Nagel hat im November schrittweise an
möglichkeiten anzustreben. Auch konkrete Lieferfenster wollen
drei ZTA-Standorten in Niederbayern den operativen
die Händler anbieten. Die Vermeidung von kostspieligen Retouren
Betrieb aufgenommen. Neben Wareneingangstätigkei-
steht für viele Händler weit oben auf der Agenda – immerhin 10
ten zählen die Prüfung und Verpackung von Ersatztei-
Euro kostet eine Retoure die Händler im Durchschnitt.
len zum Leistungsumfang. Darüber hinaus ist Kühne
Der Kunde möchte bestimmen, wohin und zu welcher Zeit seine
+ Nagel für die Lagerhaltung, Kommissionierung und
Onlinebestellungen geliefert werden. Eine breite Auswahl an
den Warenausgang zuständig.
Versandoptionen ist somit extrem wichtig für die Kundenloyalität und gewinnt daher bei vielen der befragten Onlinehändler
zunehmend an Bedeutung. Laut aktueller Erhebung hat der
Kunde zurzeit allerdings nur bei 19 Prozent der Händler die
Möglichkeit, zwischen verschiedenen Logistikdienstleistern bzw.
zwischen verschiedenen Zustellvarianten zu wählen. 22 Prozent
planen aber, ihren Kunden die Auswahloptionen zukünftig anbieten zu können.
Die Lieferung an eine Pick-up-Station, zum Beispiel an eine DHL
Packstation oder einen Hermes Paketshop, ist bei 57 Prozent der
Onlinehändler möglich. Rund 40 Prozent geben an, ihren Kunden
die Lieferung an ein stationäres Ladengeschäft anbieten zu
können. Damit haben die Crosschannel-Aktivitäten im Vergleich
zum Vorjahr um 6 Prozent deutlich zugenommen. Die Lieferung
an Paketkästen oder Paketbutler ist eine auf dem Markt noch
relativ neue Lösung, dennoch wird diese Option bereits von mehr
als einem Drittel (39 Prozent) der Befragten angeboten.
44 11|2015∙CASH
Fotos: Iveco, Kühne + Nagel
Logistik
b News
Karriere
zitat des Monats
„Es gibt zwei
Wege für den
Aufstieg:
Entweder man
passt sich an oder man
legt sich quer.“
Lehrlinge präsentieren
Genussland OÖ
Unter der Leitung von Gerhard Gruber, Berufsschullehrer der Kaufmänni-
Konrad Adenauer, erster dt. Bundeskanzler
Expressfinder
Jobnotizen 46
Karriere-News
47
Tag der Lehre 201548
schen Berufsschule 3 in Wels, an der alle 200 Lebensmitteleinzelhandelslehrlinge der Rewe Group in Oberösterreich ausgebildet werden, gestalteten
die Rewe-Schüler der Abschlussklasse ein Projekt. Dieses wird üblicherweise den Marktmanagern, Regionalmanagern, Verkaufsleitern bis hin zu den
Vorständen der Rewe International AG präsentiert. Dieses Jahr lautete das
Motto des Abschlussprojekts „Land – Genuss – Genussland OÖ“. Die Rewe
Group-Lehrlinge beschäftigten sich projektbezogen zehn Wochen lang mit
dem Thema und präsentierten Anfang November stolz einen Fachvortrag
zum regionalen Lebensmitteleinkauf und dessen Bedeutung vor ihren
Fotos: Berufsschule 3 Wels, Bundesarchiv /Wikimedia Commons
Mitschülern und ihren Verantwortlichen bei der Rewe International AG. „Es
freut mich besonders, dass sich 20 Partnerbetriebe von Genussland Marketing Oberösterreich im Rahmen dieses Projekts präsentierten und ihre
Produkte zur Verkostung zur Verfügung gestellt haben“, so Gruber. Außerdem veröffentlichten die Schüler die Ergebnisse einer Verkostung von regionalen Lebensmitteln, die sie im Rahmen des Unterrichts bei Merkur in
der Mitterfeldstraße in Wels durchgeführt haben. „In der Lebensmittelbranche ist Regionalität zu einem ganz wesentlichen Erfolgsfaktor geworden.
Umso mehr freut es mich, dass sich unsere jüngsten Mitarbeiter mit diesem
Thema so fundiert auseinandersetzen und einen tollen Fachvortrag präsentiert haben. Besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang auch der
Berufsschule 3 in Wels, mit der seit über fünf Jahren eine erfolgreiche Ko-
Lehrlingsstammtisch Stadt Wien50
operation besteht, von der beide Seiten profitieren“, ergänzt Rewe GroupLehrlingsausbildnerin Doris Rannegger.
11|2015∙CASH
45
Karriere
b J o b n o t i z e n
Bipa
Geschäftsführer
tung der Kattus
nem Ruhestand schrittweise
Andreas Wim-
für die Bereiche
Vertriebs GmbH
zurückzieht.
mer (Foto), Di-
Produktion
und mit Tho-
&
rektor Einkauf & Produktma-
Technik mit an Bord. Osego-
mas Platzer die nationale
RWA
nagement,
das
witsch war zuvor bei Procter
Vertriebsleitung für Gastro-
Thomas Marx (48) über-
Unternehmen überraschend
& Gamble tätig und zeichnet
nomie und Handel neu be-
nimmt im Kon-
verlassen. Seine Agenden
seit 2014 für die Leitung von
setzt. Die gebürtige Wienerin
zern der RWA
übernimmt Bipa-Geschäfts-
Produktion & Technik bei
Graf bringt einen breiten Er-
Raiffeisen Ware
führer Hubert Sauer in Perso-
Griesson - de Beukelaer ver-
fahrungsschatz aus der Mar-
Austria AG ab
nalunion.
antwortlich.
kenartikelindustrie mit und
sofort die Ver-
war zuletzt als Senior Brand
antwortung für das Franchi-
hat
Colgate-
Interspar
Managerin bei Maresi Austria
sing mit den Lagerhäusern in
Palmolive
Seit Anfang Oktober haben die
tätig. Platzer war bereits seit
den Bereichen Baustoffe sowie
Seit 1. Oktober
acht Interspar-
sechs Jahren als Verkaufslei-
Haus & Garten. Diese Funkti-
2015 ist Ulrich
Frischebäckerei-
ter Handel für das Unterneh-
on übt er als Geschäftsführer
Gröger
men tätig.
der RWA-Tochter AFS Fran-
neuer
en eine neue
General Manager von Colgate-
Führung. Dieter
Palmolive Österreich. Der
Erich Schranz
40-Jährige war bereits bei P&G
chise-Systeme GmbH aus.
Kaufland
Marx war zuletzt Vorsitzender
ist „oberster Bäckermeister“
Lydia Kaltenbrunner (44) wird
der Geschäftsführung von
in Österreich und Deutschland
und leitet ein Team aus insge-
bei Kaufland zum Bereichsvor-
bauMax Österreich.
sowie bei Unilever Österreich
samt 300 Mitarbeitern, die
stand Personal
tätig und verantwortete zuletzt
täglich frisch vom Mehl weg
berufen. Kalten-
TCC
das internationale Key Account
backen. Der 52-jährige Schranz
brunner war seit
TCC, der führen-
Management bei Kotányi.
ist gelernter Bäckermeister
über 17 Jahren in
de Anbieter von
und hat bereits mehrere Groß-
verschiedenen
Kundenbin-
Fiera Milano
bäckereien als Geschäftsfüh-
Führungspositionen bei Lidl
dungsprogram-
Domenico Lun-
rer geleitet, zuletzt in einer
Österreich tätig. Sie berichtet
men für den Einzelhandel,
ghi ist neuer Di-
Großbäckerei in OÖ.
in ihrem neuen Geschäftsbe-
ernennt Perry Valkenburg mit
reich zukünftig direkt an den
4. Jänner 2016 zum neuen CEO.
Vorsitzenden.
Zuvor war der gebürtige Nie-
rektor der Mailänder Lebensmittelmesse Tuttofood. Lunghi
Julius Meinl
Vor Kurzem hat Mag. Tanja
MBA,
derländer 20 Jahre lang für die
verfügt über jahrelange Erfah-
Falter,
Quality Austria
international agierende Wer-
rung im nationalen und inter-
beim Traditions-
Wolfgang Leger-Hillebrand
beagentur TBWA tätig.
nationalen Messegeschäft. So
unternehmen
ist neuer Branchenmanager
war er bisher in führenden
Julius Meinl Aus-
für den Bereich Lebensmittel
Vivatis
Positionen etwa bei Bologna
tria die Leitung
und Landwirtschaft der Qua-
Klaus Sperrer MA MBA BA
Fiere, Fiere di Parma und Mes-
des Marketings übernommen.
lity Austria. Mit der Funktions-
wird per 1. Jänner 2016 neuer
se Frankfurt tätig. Die erste von
Die 33-jährige Niederösterrei-
übernahme folgt er DI Alfred
Finanzvorstand und löst damit
Lunghi gemanagte Tuttofood
cherin folgt auf Jürgen Ellen-
Greimel nach,
Dr.
wird von 8. bis 11. Mai 2017 in
sohn, der sich neuen Heraus-
der im Jahr 2010
Mayr ab, der sein
Mailand stattfinden.
forderungen widmet. Falter
die Prokura er-
Mandat ab April
bringt mehr als zehn Jahre
hielt und sich
2016 nicht mehr
Griesson - de
Erfahrung in der FMCG-Bran-
nun bis zu sei-
verlängert.
Beukelaer
che im In- und Ausland mit
Seit Anfang No-
und verfügt über umfangrei-
vember 2015 ist
ches Know-how im nationalen
die Geschäfts-
und internationalen Marke-
Erratum
führung des Süß- und Salzge-
ting sowie Brand Management.
In der CASH-Ausgabe Oktober 2015 haben wir irrtümlich
eine falsche Jobnotiz gebracht. Philipp Gattermayer, frü-
bäckherstellers Griesson - de
Beukelaer nun wieder kom-
Christian
Kattus
her Co-Geschäftsführer bei Kattus, hat seit Anfang Ok-
plett. Neben Andreas Nicke-
Bei der Wiener
tober als neuer Geschäftsführer die Verantwortung der
nig, Geschäftsführer für Ver-
Sektkellerei Kat-
Henkell & Co Sektkellerei GesmbH in Österreich über-
trieb und Marketing (CASH
tus wurden mit
nommen und arbeitet nicht bei Hochriegl, wie die Über-
berichtete), ist nun auch
Birgit Graf die
schrift fälschlich behauptete.
Christoph Osegowitsch als
Marketinglei-
46 11|2015∙CASH
b In eigener Sache
Oliver Stribl wird Geschäftsführer des Manstein Verlags
Mag. Oliver Stribl, Abteilungsleiter und
Medien-Know-how professionalisieren.
Chefredakteur des Presse- und Informa-
Beim Manstein Verlag erwarten mich
tionsdienstes der Stadt Wien (PID), wech-
große Aufgaben. Von der publizistischen
selt mit 1. Jänner 2016 zum Manstein
Positionierung der Medientitel über die
Verlag, Österreichs größtem Fachverlag
Entwicklung einer digitalen Strategie bis
für Medien/Kommunikation, Handel/
hin zur Erschließung neuer Geschäfts-
Textilien sowie Hotel/Touristik. Stribl
felder und einer stärkeren Vernetzung
wird das Unternehmen als Geschäfts-
mit der deutschen Mutter.“
führer gemeinsam mit Mag. Dagmar
Im PID hat Stribl, der seit mehr als einem
Lang, MBA, und dem stellvertretenden
Jahrzehnt dort tätig war, vor allem die
Geschäftsführer Mag. Wolfgang Stifter
Digitalisierung der kommunalen Inhalte
führen.
vorangetrieben und den großen Bereich
„Es ist für mich eine spannende Heraus-
des städtischen Corporate Publishings
forderung, auf die ich mich sehr freue.
organisatorisch und redaktionell neu
Ich konnte in den vergangenen Jahren
strukturiert. „Ich schaue sehr zufrieden
Erfahrung im Führen von Mitarbeitern
auf diese Zeit zurück und danke dem
lungen hatte, den Kollegen in der Abtei-
sammeln, komplexe Aufgabenstellungen
Bürgermeister Dr. Michael Häupl, dass er
lung und innerhalb der Stadtverwaltung
begleiten und umsetzen sowie mein
stets ein offenes Ohr für neue Entwick-
für eine tolle Zusammenarbeit.“
b In eigener Sache
b IAA
Vor 16 Jahren wechselte Mag. Eva Salvarani vom privaten Fern-
Nach zwei Nominie-
sehsender Wien 1 als Anzeigenverkäuferin zu CASH in den Manstein
rungen in den Jahren
Verlag. Jetzt ging sie am 30. Oktober 2015 in den Ruhestand, nach-
2011 und 2013 hat es
dem sie sehr zur Freude der Geschäftsführung und ihrer Kunden
Mag. Birgit Aichinger
noch zwei Jahre draufgelegt hatte. Mag. Dagmar Lang, MBA, Ge-
heuer geschafft und
schäftsführerin des Manstein Verlags, die mit Eva Salvarani seit
darf sich fortan „Mar-
zwölf Jahren eng zusammenarbeitete, würdigte bei einer internen
keterin des Jahres“
Abschiedsfeier die Leistungen der langjährigen Mitarbeiterin mit
nennen. Die vom Aus-
den Worten: „Sie ist als Anzeigenverkäuferin einfach genial. Flei-
trian Chapter der In-
ßig, beharrlich, gut informiert, akribisch bis ins letzte Detail. Eine
ternational Adverti-
Salvarani gibt nicht auf, probiert es noch einmal – und hat in
sing Association (IAA)
vielen Fällen auch Erfolg damit.“ Lang weiß an Salvarani auch ihre
initiierte Auszeich-
hundertprozentige Loyalität zu schätzen und ihre geradezu sprich-
nung wurde am 29.
wörtliche Verlässlichkeit. Jetzt weiß sie ihre Kunden in den erfah-
Oktober 2015 im Wie-
renen Händen von Susi Wernbacher-Pretsch, die seit April 2015 in
ner Volkstheater im
der Anzeigenabteilung von CASH tätig ist. CASH wünscht Eva
Rahmen der Effie-Ga-
Salvarani für ihren neuen Lebensabschnitt besonders viel Freude!
la überreicht.
Großer Dank an Eva Salvarani zum Ruhestand
Birgit Aichinger ist Marketerin des Jahres
Aichinger
Birgit Aichinger arbeitet seit dem Jahr
2000 bei Vöslauer.
startete
2000 bei Vöslauer als Marketingleiterin und verantwortet heute die Ressorts Marketing, PR, ProduktentwickThermalbades Vöslau (NÖ). In seiner Laudatio würdigte Verleger Prof. Hans-Jörgen Manstein Aichingers Neugierde, neue Wege zu beschreiten sowie ihre oft atemberaubende Geschwindigkeit bei der Umsetzung ihrer
Ideen. Weiters erwähnte Manstein, dass Aichinger rund
um die Marke Vöslauer ein Wertesystem und – wichtig
für den Konsumenten und damit ausschlaggebend für
den Erfolg – ein Leistungsversprechen aufgebaut hat,
Manstein Verlag-GF Dagmar Lang (l.) bedankt sich bei Eva Salvarani für 16
erfolgreiche Jahre in der CASH-Anzeigenabteilung.
11|2015∙CASH
das vom gesamten Vöslauer-Team Tag für Tag eingehalten wird.
47
Fotos: David Bohmann, Stefan Pirker, Vöslauer
lung, Verkauf Inland sowie die Geschäftsführung des
Karriere
b Ta g d e r L e h r e 2 0 1 5
Top informiert
in die Zukunft
Die bereits bestens etablierte Berufsinformationsmesse für Lehrlinge „Tag der
Lehre+“ erfreute sich auch in ihrer neunten Auflage großer Beliebtheit bei
Schülern, Lehrern und Eltern. CASH war als Medienpartner mit dabei.
Autorin: Sabine Sperk
A
m 21. und 22. Oktober fand im Wiener MAK der Tag
die jungen Arbeitssuchenden. „Die Zeiten sind rau und schnel-
der Lehre+ statt, der mit einem informativen Rah-
ler geworden. Bevor man sich für einen Beruf entscheidet,
menprogramm an beiden Tagen und einem Eltern-
sollte man genügend Informationen gesammelt haben, um
abend am ersten Abend rund 7.000 Besucher anlockte. Eröff-
auch gut vorbereitet in den Beruf einsteigen zu können. Je
net wurde der neunte Tag der Lehre von Vizekanzler und
besser ich über die Vielfalt des jeweiligen Jobs Bescheid weiß,
Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner sowie von Mag.
desto besser werde ich im Job selbst sein. Beim Schnuppern
(FH) Maria Smodics-Neumann, Spartenobfrau Gewerbe und
in Unternehmen tut sich das eine oder andere Potenzial auf
Handwerk der Wirtschaftskammer Wien, und Mag. Ulrike
– denn was kann man sich zum Beispiel unter dem Berufsbild
Rabmer-Koller, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Ös-
Fassadenreiniger im Krankenhaus Genaueres vorstellen?
terreich. Vizekanzler Mitterlehner appellierte in seinen ein-
Deshalb mein Tipp an euch – informieren, informieren, in-
leitenden Worten an die Jugendlichen: „Das ist nicht nur ein
formieren“, so die wohlwollenden Worte von Mag. (FH) Maria
wunderbarer Tag mit Begleitprogramm, sondern es geht hier
Smodics-Neumann von der WK Wien.
kräfteausbildung ist international anerkannt und zählt zu
Medaillen für Österreichs Lehrlinge
den besten Karriereschmieden. Die Lehre bietet auch in wirt-
Zu Gast beim Tag der Lehre+ waren auch Österreichs Medail-
schaftlich schwierigen Zeiten gute Jobaussichten und viele
lengewinner bei den „WorldSkills“ in São Paulo, die von ihrem
Aufstiegsmöglichkeiten.“
Aufstieg unter die besten Fachkräfte der Welt berichteten und
von Mitterlehner geehrt wurden. „Mit euren Leistungen stärkt
50 Topunternehmen
ihr das Ansehen der Lehre und seid Vorbilder für viele andere
50 Topunternehmen stellten beim Tag der Lehre+ 200 Berufe
Jugendliche“, sagte Mitterlehner, der den Medaillengewinnern
vor, in denen man Erfolg haben kann – ein tolles Angebot für
einen Solarrucksack des heimischen Start-ups Sunny-Bags als
48 11|2015∙CASH
Fotos: Oreste Schaller
um etwas viel Wichtigeres – um eure Zukunft! Unsere Fach-
Vizekanzler Reinhold Mitterlehner überreichte den acht Medaillengewinnern der WorldSkills 2015 je einen Solarrucksack des heimischen Start-ups Sunny-Bags.
Mei liabste Speis:
Spaghetti
von Recheis
Geschenk überreichte. „Österreich ist nur wegen seiner
ausgebildeten Fachkräfte so ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort. Die Gewinner bei den World Skills zeigen, wie gut
wir im internationalen Vergleich aufgestellt sind“, zeigt
sich die Vizepräsidentin der WKO Mag. Ulrike RabmerKoller erfreut.
Lehrlinge stellen Berufe vor
Wie schon in den Jahren davor bewährte sich auch heuer
besonders, wenn Unternehmen ihre eigenen Lehrlinge als
Botschafter und Ansprechpartner an den Unternehmensständen einsetzten. Immerhin fällt es Jugendlichen allgemein leichter, auf Gleichaltrige zuzugehen und Fragen
zu stellen. Sämtliche von CASH befragte Unternehmen
empfanden die Verlängerung der Messe auf zwei Tage als
äußerst positiv, vor allem der Elternabend sei eine gute
Einführung. „Die Schüler interessieren sich wirklich für eine
Lehre bei uns und wir sehen auch viel Potenzial. Es ist gut,
wenn die Eltern dabei sind, denn die haben bei der Berufswahl der Kinder natürlich Mitspracherecht. Den meisten
Eltern ist die Lehre mit Matura sehr wichtig, damit die
Option auf ein weiterführendes Studium nach der Lehre
gegeben ist“, erklärt beispielsweise Mag. (FH) Alexandra
Guggenthaler von der Personalentwicklung bei Porsche. •
Das Ausprobieren an den Messeständen liegt hoch im Kurs bei den
Besuchern.
www.recheis.at
facebook.com/recheis
11|2015∙CASH
Alle Türen stehen offen
Gut ausgebildete Lehrlinge sind die Basis jeder erfolgreichen Unternehmensentwicklung. CASH stellt die besten der Jungen in der
monatlichen Serie „Lehrlingsstammtisch“ vor. In dieser Ausgabe
entführt uns Vadym Mazur hinter die Kulissen der Stadt Wien.
Autorin: Sabine Sperk
Fotos: Johannes Brunnbauer
Karriere
L E H R L I N G S S TA M M T I S C H b S t a d t W i e n
50 11|2015∙CASH
V
adym Mazur probierte während seiner Schulzeit im
Polytechnikum im 18. Wiener Gemeindebezirk sein
Berufsglück als Spengler & Lackierer und als Schlos-
ser aus, indem er Schnuppertage absolvierte. „Diese Arbeiten
mein restliches Leben zu verrichten, war keine Option für
mich“, sagt der junge Mann und erzählt, wie er zu seinem
jetzigen Lehrplatz gekommen ist: „Ein Freund von mir hat
sich bei der Stadt Wien beworben und mir davon erzählt. Also
habe ich auf deren Homepage geschaut und mich über die
verschiedenen Lehrberufe informiert, die sie anbieten. Die
Verwaltung der Stadt Wien hat mich am meisten angesprochen.“ Nach einem Computertest, einem Bewerbungsgespräch
und dem fehlerlosen Bewältigen einer ihm gestellten Aufgabe wurde Vadym gleich nach seinen Aufnahmeprüfungen mit
den Worten „Willkommen bei der Stadt Wien“ mit offenen
Armen aufgenommen.
Das Kopieren gehört zu den Aufgaben des angehenden Bürokaufmanns,
genauso wie spannende Aufgaben im Magistrat.
Magistrats-hopping
Lehrlinge entgegennimmt und bearbeitet, fehlende Unterlagen
„Im ersten Lehrjahr war ich in einem Nebengebäude des AKH
der Jugendlichen nachfordert, Seminare für Lehrlinge vorbe-
in der Direktion der Krankenpflegerschule beschäftigt. Dort
reitet und Briefe verschickt. „Arbeiten wie Ablage und Kopieren
habe ich die klassischen Aufgaben eines Bürokaufmanns – wie
sind zwar jedes Jahr mit dabei, aber ich habe wirklich viel gelernt
Ablage, Kopierarbeiten, Listen führen und Dienstpläne drucken
und übernehme gerne schwierige Aufgaben“, sagt der Lehrling,
– verrichtet.“ Im darauffolgenden Jahr war Vadym in der MA15
der 2016 seine Lehrabschlussprüfung absolvieren wird.
– dem Gesundheitsdienst der Stadt Wien – in der Hauptzentrale in Erdberg im Einsatz. „Diese Arbeit war noch viel inte-
Punktewertung bestimmt Prämien
ressanter, weil ich mehr machen durfte, mehr Verantwortung
Vadym besucht die Berufsschule im 5. Bezirk und hat sein
hatte als normale Lehrlinge“, sagt er stolz. Die enge Zusam-
zweites Lehrjahr mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen.
menarbeit mit Ärzten rund um die Themen Suchtgift und
Die Stadt Wien bietet für Lehrlinge ein Punktesystem, das
Substitutionspatienten war für den bald 19-Jährigen spannend
sich aus der Arbeitsbeurteilung und Berufsschulnoten errech-
und herausfordernd zugleich.
net. Am Ende der Lehre werden je nach Punktewertung
Lehrling betreut Lehrlinge
In seinem dritten und letzten Lehrjahr hat Vadym eine ebenfalls
Vadym Mazur – Der Steckbrief
herausfordernde Aufgabe erhalten: Er sitzt im Lehrlingsmanagement der Stadt Wien, wo er die Bewerbungen potenzieller
••Ausbildungszweig: Bürokaufmann/3. Lehrjahr
••Jahrgang: 1996
••Sternzeichen: Schütze
••Stärken: verlässlich,
kommunikationsfreudig, übernimmt gerne
schwierige Aufgaben,
gut im Umgang mit
Kunden, gute PCKenntnisse
••Hobbys & Interessen:
Fitnesscenter, Freunde
treffen, Kino, Musik
Das sagt Vadym über
seine Zukunft: „Nach der
Lehre möchte ich entweder den Aufbaukurs zum
Qualitätsmanager machen oder die Matura in der
Abendschule nachholen. Nächsten Sommer mache
ich den Führerschein.“
Hier sortiert Vadym die Bewerbungen potenzieller Lehrlinge.
11|2015∙CASH
51
Karriere
L E H R L I N G S S TA M M T I S C H b S t a d t W i e n
Der Lehrlingsbeauftragte der Stadt Wien, Christian Schendlinger, lässt
Vadym viel Freiheit und ist sehr zufrieden mit seiner Arbeit.
An seinem Arbeitsplatz im Lehrlingsmanagement der Stadt Wien übernimmt der Lehrling viel Verantwortung.
­Prämien ausgeschüttet, was den jungen Mann natürlich
den Aufbaukurs zum Qualitätsmanager oder die Matura in
zusätzlich motiviert. „Leider habe ich mich nicht gleich zu
der Abendschule zu machen“, erläutert der ehrgeizige Lehr-
Beginn meiner Lehre für die Lehre mit Matura entschieden,
ling seine Zukunftspläne. In welcher Abteilung der Stadt
damals war mir das noch nicht so wichtig. Aber ich mache
Wien er nach der Lehre Fuß fassen wird, ist zu diesem
neben der Berufsschule nach der Arbeitszeit die Ausbildung
Zeitpunkt noch unklar – klar ist aber, dass ihm alle Türen
zum Qualitätsbeauftragten. Danach überlege ich, entweder
offen stehen.
Nachgefragt
bei:
•
Christian Schendlinger
Leiter Lehrlingsmanagement der Stadt Wien
Wie viele Lehrlinge bildet Ihr Unternehmen derzeit aus
und welche Lehrberufe werden angeboten?
Aktuell bildet die Stadt Wien (der Magistrat im engeren
Sinn, ohne Stadtwerke, Holding etc., aber mit Krankenanstaltenverbund, Wr. Wohnen, Anm.) rund 700 Lehrlinge in
20 verschiedenen Berufen aus. Die größte Berufsgruppe
sind dabei – fast „typisch“ für eine öffentliche Verwaltung
– die Bürokaufleute. Wir bilden jedoch auch in anderen
kaufmännischen Lehrberufen, z.B. pharmazeutisch-kaufmännische Assistenz oder Einkauf aus – ebenso wie in
technisch-handwerklichen Lehrberufen wie etwa KFZTechnik, IT-Technik, Labortechnik, Tischlerei, uvm. Forstfacharbeit und ab 2016 geplant auch Holz- und Sägetechnik runden das Portfolio unserer Lehrberufe ab.
Welche speziellen Fortbildungen werden neben der Berufsschule angeboten?
Wir haben für unsere Lehrlinge neben der praktischen
und schulischen Ausbildung eine dritte Ausbildungsschiene aufgebaut, die sich auf die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen konzentriert. Mit Schwerpunktthemen gestaffelt nach Lehrjahren, von
Selbstpräsentation und richtigem Auftreten im Berufsleben über Konfliktmanagement- bzw. Kommunikationstrainings bis hin zu Worklife-Balance – alles mit namhaften externen Coaches – reicht die Bandbreite an
Seminaren, die wir für alle Lehrlinge in sämtlichen Berufsgruppen anbieten. Hinzu kommen spezielle Vorberei-
52 tungskurse auf die Lehrabschlussprüfungen sowie interne Trainings
zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen wie Gleichbehandlung
und Antidiskriminierung. Darüber
hinaus steht unseren Lehrlingen
das gesamte E-Learning-Angebot
der Stadt Wien zur Verfügung. In
einzelnen Berufsfeldern ermöglichen wir – teilweise
auch berufsbegleitend – das Ausbildungsmodell „Lehre
mit Matura“ an. Besonders engagierte Lehrlinge haben
die Möglichkeit, im Rahmen von Sprachreisen, Auslandspraktika etc. ihren Sprachschatz zu erweitern.
Warum ist es für Ihr Unternehmen wichtig, Lehrlinge auszubilden?
Die Ausbildung von Lehrlingen hat in der Stadt Wien
eine sehr lange Tradition, die bis zum Jahr 1964 zurückgeht – also bereits über ein halbes Jahrhundert dauert.
Dabei ist es uns wichtig, primär den eigenen Nachwuchs
– also die künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Stadt Wien auszubilden. Gleichzeitig wollen wir aber
auch bewusst unsere soziale Verantwortung wahrnehmen, weshalb wir traditionell über dem Eigenbedarf ausbilden. Dennoch wird ein Großteil der Lehrlinge, im Vergleich der letzten Jahre rund 70–75 Prozent, nach
Beendigung der Ausbildung dauerhaft weiter im Unternehmen beschäftigt.
11|2015∙CASH
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Coverstory
b Strategie und Positionierung
Andocken –
aber wie?
Strategie und Positionierung der Händler als
Kundenmagnet
Geschäftsführer und Vorstände österreichischer Handelsunternehmen werden
zustimmend nicken, wenn man auf die Bedeutung von Positionierung und Strategie hinweist. In der Umsetzung gibt es Defizite, zeigt eine aktuelle Studie.
Autor: Frank Placke
se Attribute von der Konkurrenz differenzieren wollen (siehe
vice. Das seien die Attribute, mit denen über die
Grafik). Doch die Studie von Inverto zeigt auch, dass in den
Hälfte der in Österreich befragten Einzelhändler für
Filialen der Händler die Strategie des Managements oftmals
sich wirbt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie
wenig erlebbar ist.
zum Thema „Strategie und Positionierung der größten Handelsunternehmen“, durchgeführt von der internationalen
Vier Branchen wurden untersucht
Unternehmensberatung Inverto AG – Spezialist für strategi-
Analysiert wurden 15 Handelsunternehmen in Österreich aus
schen Einkauf und Supply Chain Management mit zehn
vier Branchen: Lebensmittel, Drogerien, Do-It-Yourself und
Standorten in Europa – gemeinsam mit der WU Wien. Zwei
Textil. Pro Handelsunternehmen wurden Personen aus drei
Drittel der befragten Unternehmen betonen, dass Sortiment,
Hierarchieebenen, dem Top- und Middle-Management sowie
Qualität und Service die Parameter sind, die sich am besten
dem operativen Geschäft befragt. Die Hauptthemen der Be-
für die eigene Strategie eignen, und sie sich genau über die-
fragung waren die Strategie und die Positionierung dieser
54 11|2015∙CASH
Fotos: Inverto, alphaspirit/Fotolia.com
B
reites Sortiment, hervorragende Qualität, bester Ser-
Handelsunternehmen entlang der Hierarchieebenen.
„Vielen Geschäftsführern und Vorständen heimischer
Handelsbetriebe ist zwar bewusst, dass eine klare Positionierung und eine übergeordnete Strategie sowie eine damit
verbundene Differenzierung in der heutigen Handelslandschaft unerlässlich sind, um sich einerseits von den Konkurrenten zu unterscheiden und andererseits die definierte Zielgruppe zu erreichen und bestmöglich zu bedienen,
jedoch werden diese Instrumente nicht optimal eingesetzt
und bei Weitem nicht alle Potenziale ausgeschöpft“, kommentiert Mag. Rudolf Trettenbrein, Geschäftsführer von
Inverto Austria, die Ergebnisse im Gespräch mit CASH.
Das führe in der Praxis dazu, dass viele Händler austauschbar werden und der Kunde die Unterschiede nicht
mehr erkennen kann. „Letztendlich entscheidet dann doch
nur der Preis“, so Handelsexperte Trettenbrein, der selbst
unter anderem bei Lidl und Rewe in führenden Positionen
tätig war und den heimischen Handel sehr
Rudolf Trettenbrein
gut kennt.
getroffen werden, um dem Kunden diese Strategie er-
Interne Kommunikation mangelhaft
Am Ende ist es
halt dann doch
wieder nur der
Preis.
Entlang der Hierachieebenen finden offenkundig häufig Informationsverluste statt, zeigt die Studie.
Denn in den meisten Fällen könnten die Filialleiter Fragen nach der
lebbar zu machen, kommt meistens nichts Fundiertes
oder Nachvollziehbares dabei heraus. Auf alle Fälle
reicht es selten aus, um sich dem Kunden merkbar
als Differenzierung bzw. als Vorteil zum relevanten
Mitbewerb bemerkbar zu machen.“
Hohe Dynamik erschwert Alleinstellung
Strategie, der Positionierung und der
Differenzierung nicht beantworten.
Immerhin ein Fünftel der befragten Unternehmen sieht
Folglich würden die Kunden im Laden wenig
Handlungsbedarf bei der Gesamtausrichtung des Unterneh-
von dem Leistungsversprechen spüren, welches in aufwen-
mens, wobei knapp 70 Prozent aller fortlaufenden Anpassun-
digen Marketingkampagnen kommuniziert wurde.
gen in einzelnen Strategieelementen (z.B. Ausrichtung ein-
Quer durch alle Branchen zeige sich, dass zwar das Top-
zelner Warengruppen etc.) erfolgen. Tatsache ist, dass die
und Middle-Management – hier stimmen im Schnitt zwei
enorm gestiegene Dynamik im Handel die Herausbildung
von drei Antworten – über die Strategie Bescheid wissen, die
eines anhaltenden Alleinstellungsmerkmals fraglos erschwert.
operative Ebene, die als Einzige breiten Kontakt zum End-
Das Handelsumfeld ändert sich schneller und umfassender
kunden hat, jedoch nur wenig dazu sagen kann. Entlang der
als jemals zuvor. Rund 20 Prozent der Teilnehmer sehen
Hierarchiestufen nehme die Kenntnis über die Strategie si-
aktuellen Handlungsbedarf bei der Strategieformulierung
gnifikant ab. Trettenbrein erläutert dazu: „Wenn man dann
bzw. Zukunftsausrichtung. Über 80 Prozent der befragten
noch genauer nachfragt, wie sich in den jeweiligen Unter-
Unternehmen geben an, dass Handelsunternehmen in allen
nehmen das Mehr an Service, Qualität und Sortiment am
Vertriebskanälen aktiv sein müssen, um zukünftig erfolgreich
Kunden auswirkt, bzw. welche tatsächlichen Maßnahmen
zu sein.
Wichtigste 3 Positionierungsansätze
Unwichtigste 3 Positionierungsansätze
Service
64,7 %
Dauertiefpreis
Qualität
55,9 %
Emotionaler Nutzen
Sortimentsbreite & -tiefe
50,0 %
Tieferer Unternehmenssinn
55,9 %
38,2 %
35,3 %
Quelle: Inverto AG, WU Wien
11|2015∙CASH
55
Coverstory
b Strategie und Positionierung
Neue Kanäle werden genutzt
Fazit Inverto-Studie zu
Strategie und Positionierung
Bereits drei Viertel der Unternehmen haben ihre klassischen
Vertriebskanäle um einen Onlineshop und Hauszustellung
erweitert. Mobile Commerce Lösungen über eine App haben
Handelsunternehmen müssen sich vor allem
klarer differenzieren, sprich in allen
untersuchten Bereichen deutlich definieren
immerhin bereits fast 60 Prozent im Programm. Click &
Collect wird von nicht ganz der Hälfte der befragten Unternehmen angeboten. Interessant sind dennoch die Diskrepanzen in den Hierarchieebenen beim Thema Internet als
1. Strategie einfacher definieren und besser
kommunizieren
Vertriebskanal. Während Top Manager die Bedeutung als
eher unwichtig einstufen, beurteilt die operative Ebene
••3 Hauptelemente formulieren und an die operative
Ebene weitergeben
••Werte dahinter erklären, damit eine bessere Umsetzung möglich ist
••Überprüfung des Verständnisses auf operativer
Ebene
diese als signifikant entscheidender. Auch interessant: Während die Summe der Befragten die Aussage „In-store Pick-up
wird zur Normalität“ mit 1,85 bewertet (1 trifft vollkommen
zu bis 5 trifft überhaupt nicht zu) liegt der Schnitt im Lebensmittelhandel bei 2,5. Und für über 90 Prozent der befragten Firmen ist ein Nachhaltigkeitsprogramm Pflicht.
Nachhaltigkeitsaktivitäten gelten somit im Handel bereits
2. Die konkrete Zielgruppe sollte deutlicher
erfasst werden
als „Standard“ und können daher nur ergänzend zu den
Differenzierungsmerkmalen beitragen, interpretieren die
••Derzeit nahezu deckungsgleich innerhalb der Branchen
••Man kann nicht alles für jeden sein
••Mit genauerer Zielgruppe fällt auch die exaktere
Positionierung leichter
Studienautoren das Ergebnis.
„Handelsunternehmen müssen sich den Kopf darüber
zerbrechen, welche Zielgruppe optimal bedient
werden soll, müssen
deren Gedanken lesen,
3. Abgrenzung zu den Mitbewerbern genauer
abstecken bzw. analysieren
die Trends erkennen,
deren
Sprache
••Qualität, Service, Sortiment müssen genauer definiert werden
••Exaktere Konkurrenz- und Kundenanalyse vornehmen
sprechen und deren Wünsche von
den Augen ablesen. In weiterer Folge
sollte man dann den richtigen Sortimentsmix mit der richtigen Promotion und
dem richtigen Ladenlayout kreieren, damit sich
unbedingt dazu, dass sich Kunden wohlfühlen und ange-
genau diese Zielgruppe angesprochen fühlt und sich mit
sprochen fühlen. Der Markt ist viel zu übersättigt, es gibt
und in dem Unternehmen und seinen Filialen so richtig
zu viele Einkaufsmöglichkeiten, als dass man alle Kunden-
wohlfühlt“, appelliert Trettenbrein. Detailliertere Positionie-
gruppen gleichermaßen bedienen kann – man muss in
rungsansätze würden aktuell am ehesten die Drogeriemärk-
einigen Belangen einzigartig sein und sich vom Mitbewerb
te verfolgen (siehe Tabelle).
abheben. Will man alle bedienen, kann das dazu führen,
dass einen am Ende keiner mehr will“, so Trettenbreins
Es allen recht machen, geht nicht
Fazit. Sonst bleibe am Ende doch wieder nur der billige Preis,
„Alle Kunden anzusprechen, ist zwar ein großes Ziel, funk-
der in vielen Fällen zu ruinösem Verhalten führe und alle
tioniert aber nicht – Sortimente anzubieten, die dem Vor-
Spielräume für Kreativität, Wohlfühlfaktoren und indivi-
stand und dem Einkaufsleiter gefallen, das führt nicht
duelle Kundenansprache zunichte mache.
•
Bedeutung von Positionierungsansätzen
Positionierung
Lebensmittel
Drogerie
DIY
Textil
Wichigster Ansatz
Sortimentsbreite
Service & Sortimentsbreite
Service
Qualität
Zweitwichtigster Ansatz
Sortimentstiefe
Sortimentstiefe &
Einkaufserlebnis
Qualität
Service
Qualität, Handelsmarken,
Unternehmen als Marke
Sortimentstiefe
Sortimentsbreite
und -tiefe
&
Drittwichtigster Ansatz Sonderangebote
Einkaufserlebnis
Quelle: Inverto AG/WU Wien
56 11|2015∙CASH
Industrie
zitat des Monats
Die beiden LGV-Vorstände Michael Wehofer (l.) und Florian Bell bei der Bilanzpressekonferenz
Acht Prozent
Umsatzplus
Trotz Hitzewelle im Sommer und Lichtarmut im Frühjahr sowie Frühherbst
konnte die LGV Frischgemüse ihren Umsatz im Vergleich zum niedrigen
Vorjahresniveau um acht Prozent steigern. Der Jahresumsatz 2015 wird etwa
68 Millionen Euro betragen.
„Das fehlende Licht führte dazu, dass die Gurkenpflanzen sich nicht richtig
entwickeln konnten. Somit war ein geringerer Fruchtansatz vorhanden. Die
Gurken konnten dementsprechend nicht ordentlich ausreifen“, erklärt Mag.
„Gutes Essen ist
der Sex der
alten
Menschen.“
Dr. David Bosshart, CEO des GDI
Gottlieb Duttweiler Instituts
Expressfinder
Brau Union Österreich61
Gunnar Widhalm/Eskimo62
Sicherheit im Handel 64
Bloom Trading68
(FH) Florian Bell, Vorstand für Finanzen, Betrieb und Personal.
Mit den Gurken (-9 %) bringt Bell aber nur ein Beispiel, denn auch Rispentomaten (-9,7 %) und Parika (-11 %) waren tonnagenmäßig stark rückläufig. In
Summe haben die derzeit 108 LGV-Gärtner in der heurigen Saison 38.000
Tonnen geerntet, was im Vergleich zum Vorjahr einem Minus von 570 Tonnen
(-3 %) an frischem Gemüse entspricht.
Dass die Umsatzentwicklung positiv ist, liegt laut Michael Wehofer, Vorstand für
Marketing und Verkauf, aber nicht an gestiegenen Preisen. „Die Nachfrage nach
Spezialitäten wie beispielsweise Mini-Gurken, Melanzani, Mini San Marzano
oder Ochsenherzen-Paradeisern steigt stark. Unsere Raritäten haben bereits
Fotos: www.kurt-kracher.at, AMA/Martin Steiger
einen Umsatzanteil von 39 Prozent und konnten die Mengenrückgänge abfedern.“
Bell ergänzt: „Mit den Spezialitäten liegen wir im Vergleich zum Vorjahr um 14
Prozent vorn.“ Konkret legten die Mini-Gurken umsatzmäßig um 26,7 Prozent,
die Melanzani um 11,2 Prozent und die Mini San Marzano um 9,9 Prozent zu.
Ebenfalls positiv auf die Bilanz wirkte sich der Anbau des Wintergemüses aus,
mit dem die LGV-Gärtner im Winter 2014/2015 erstmals die Saison verlängerten.
Stolz sind Bell und Wehofer auch auf die Ergebnisse der heurigen Markenumfrage des Gallup-Instituts, bei der LGV Frischgemüse als die drittbekannteste Gemüsemarke hervorging. „62 Prozent der Befragten kennen das LGVLogo, dass mittlerweile zu einem Gütesiegel geworden ist. Auch das hat
unsere Bilanz sicherlich positiv beeinflusst“, freut sich Wehofer.
11|2015∙CASH
Baby- & Kinderkost 70
CASH-Hit des Monats73
Fondue & Raclette74
Kaffee – Einzelportionen76
Wein, Sekt, Spirituosen82
Eduard Kranebitter/Schlumberger86
Trends 88
Zu guter Letzt 90
Product Line
b Spitz
Lebensmittelhersteller verkauft online
Der in Attnang-Puchheim (OÖ) ansässige Lebensmittelhersteller Spitz baut seine
Geschäftstätigkeit aus und geht mit einem Webshop an den Start. Künftig können
die Verbraucher die von Spitz seit über 160 Jahren hergestellten Produkte wie Fruchtsäfte, Sirupe, alkoholische Getränke, Back- und Süßwaren, Konfitüren, Ketchup oder
Senf rund um die Uhr auch
Die vegane Welle ist nun auch auf
den Kärntnernudel-Produzenten
Brunner übergeschwappt, stellte
er doch bei der „Alles für den Gast“
in Salzburg rein vegane Kärntnernudeln in drei Sorten vor – und
zwar tiefgekühlt in den Sorten Erdäpfel, Bärlauch und Steinpilz.
online unter www.spitz.at
kaufen. Im neuen Webshop
erhältlich sind darüber hinaus auch Artikel der drei
Tochterunternehmen Gasteiner Mineralwasser, Blaschke
und Auer. „In unserem Onlineshop bekommt man viele,
schmackhafte Produkte aus
Der Pfanner Bag-in-Box Dispenser ist die ausgereifte und saubere Lösung für trinkfertige Produkte. Durch leichtes Drücken der
Ausgabetaste wird der Klemmschlauch geöffnet und das gekühlte Produkt kann ausfließen.
Da sich Produkt und Dispenser nicht berühren,
bleibt der Reinigungsaufwand äußerst gering. Befüllbar ist der Dispenser
wahlweise mit Apfelsaft,
Multivitamin- & Orangennektar (je 10 Liter).
Österreich. Da dürfen heimische Lieblinge à la Blaschke Kokoskuppel, Auer Baumstämme und Tortenecken oder
prickelnde Erfrischungen aus den Hohen Tauern nicht fehlen“, erklärt Spitz-Marketingleiterin Jutta Mittermair. Zukünftig soll der Webshop um saisonale Geschenkartikel und weitere Angebote ergänzt werden.
b Seewinkler Sonnengemüse
Paprika und Freilandkulturen als Saisonschwerpunkte 2016
Trotz des extremen Hitzestresses für die Pflanzen
im heurigen Sommer kann Seewinkler Sonnengemüse aus Wallern im Burgenland den Umsatz 2015
aller Voraussicht nach um rund drei Prozent auf
16,5 Mio. Euro steigern. Paprika waren dabei mit
74 Prozent das umsatzstärkste Produkt. Von den
Konsumenten gut angenommen wurden die heu-
Direkt aus der efko Frischeküche und punktgenau zur Wildsaison kommt das Feine Rotkraut mit
Maroni und Apfelstücken im
praktischen Beutel. Alles vegan und alles aus österreichischen Zutaten, Beutel einfach
aufreißen, Inhalt in einen Topf
geben und am Herd oder in der
Mikrowelle zubereiten.
er erstmals breitflächig angebotenen Spitzpaprika.
Seewinkler Sonnengemüse plant daher, für die
Saison 2016 die Anbaufläche für Spitzpaprika auszuweiten. Zudem will man neben dem süßlichen
Spitzpaprika auch eine schärfere Variante ins Angebot nehmen.
Ein weiterer Schwerpunkt im kommenden Jahren gilt
Josef Peck, Geschäftsführer von
Seewinkler Sonnengemüse
den Freilandkulturen (Jungzwiebel, Zucchini etc.). Da
dieser Produktionszweig stark witterungsabhängig ist, war er in den letzten Jahren
rückläufig. „Für die kommende Saison haben wir uns zum Ziel gesetzt, dass unsere
Produzenten wieder ihre Freilandflächen ausbauen, um der Nachfrage am österreichi-
Wenn die besten Schinken aus
dem Hause Messner auf den steirischen Junker treffen, können
sich die Konsumenten auf eine
einzigartige Spezialität freuen,
die nicht nur gekocht, sondern
auch gebraten wurde – den Messner JunkerSchinken aus
der Serie Echt
Steirische.
schen Markt gerecht zu
werden. Hierzu werden
wir unterstützende Aktionen setzten und
streben gerechte Preise
an, da bei dieser Anbauweise jederzeit mit
Ausfällen zu rechnen
ist“, erklärt Ing. Josef
Peck, Geschäftsführer
von Seewinkler Sonnengemüse.
58 11|2015∙CASH
Fotos: Brunner, Pfanner, efko, Messner, Spitz, zweischrittweiter
Industrie
b News
b Sodastream
Das Sprudeln geht ungebremst weiter
Product Line
Der Erfolgsrun der Sprudler hielt auch im heurigen Jahr an und scheint sich im kommenden Jahr unvermindert fortzusetzen. Torsten Claßen, der neue Geschäftsführer von
Sodastream Deutschland & Österreich und somit Nachfolger von Henner Rinsche, der
bei Sodastream Europe die Präsidentschaft übernommen hat, im Gespräch mit CASH:
„Unsere Umsätze sind heuer per September gegenüber dem Vorjahr wiederum um 56
Prozent gestiegen, heruntergebrochen auf die einzelnen Produkte bedeutet das bei den
Sprudelgeräten ein Plus von 79 Prozent, bei den Gasbehältern um 59 Prozent, bei den
Flaschen um 33 Prozent und um 26 Prozent mehr bei den Sirupen.“ Claßens glasklare
Vision: „À la longue soll in jedem Haushalt
ein Sodastream-Sprudler genauso selbstverständlich sein wie ein Toaster.“ Dass bei
Die erste Winter-Sorte der
sebamed-Pflege-Dusche (Sebapharma) „mit Lavendel &
grünem Tee“ in der 250-mlTube ist auf den ph-Wert 5,5
der gesunden Haut abgestimmt und unterstützt mit seifenfreier Reinigung und einem Aloevera-Pflegekomplex die
Feuchtigkeitsbalance der Haut.
einer momentanen Haushaltspenetration
diesbezüglich noch allerhand aufzuholen
Fotos: Sodastream, Sebapharma, Henkel
ist, weiß Claßen, er sei jedoch aus mehreren Gründen zuversichtlich: „Zum einen,
weil das Thema Plastik und Umweltverschmutzung immer mehr Menschen darauf verzichten lässt und zum anderen,
weil viele Konsumenten die Kistenschlepperei gründlich satt haben. Das ist unsere
Chance, weshalb wir auch jetzt vor Weihnachten und das ganze Jahr 2016 über den
Torsten Claßen
Mit Silan Soft & Oils lancierte
Henkel dieses Jahr eine neue
Produktlinie für Weichspüler mit
Duftölen. Ab sofort steht eine
neue dritte Variante „Violett“ – eine Kombination
aus Zitrus- und Blütendüften und einer besonderen Pfirsichnote – zur
Verfügung.
Werbedruck massiv erhöhen werden.“
Der andere Blickwinkel
auf Wirtschaft, Gesellschaft
und Kommunikation.
Die Zukunft braucht neue Gedanken. Im bestseller finden mutige Alternativen und ungewöhnliche
Perspektiven ihre Bühne – für mehr Inspiration in der Wirtschaft. Bestellen Sie jetzt zwei Ausgaben
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Product Line
b Coca-Cola
Weihnachtsetikett mit Wow-Garantie
Coca-Cola hat sein umfassendes Programm zum Weihnachtsfest prä-
111 Jahre nach
der Lancierung
unterzieht Maestrani seine 100-gTafeln der Schweizer Premium
Marke Munz einem Design-Relaunch und stellt diese auf eine
hochwertige Kartonverpackung
um. Darüber hinaus kommt die
glutenfreie und vegane Fruchttafel-Sorte „Swiss Premium Zartbitter Orange mit Mandeln“.
sentiert. Menschen glücklich zu machen, soll die emotionale Basis des
Coca-Cola Weihnachtsprogramms 2015 sein. „Coca-Cola steht für
Lebensfreude und Optimismus. Das wollen wir in unserem Weihnachtsprogramm in den Mittelpunkt rücken“, so Jakob Taferner,
Coca-Cola Senior Marketing Activation Manager in Österreich. Ein
Highlight soll das Etikett der Coca-Cola 0,5-l-PET-Flasche
sein. Es lässt sich mit wenigen Handgriffen in eine Geschenkmasche verwandeln, was die Coca-Cola Flasche zum
kleinen Geschenk mache. „So etwas gab es noch nie“, freut
sich Taferner, „wir möchten den Konsumenten die Möglichkeit
geben, jemandem eine ganz besondere Freude zu machen,
vielleicht auch spontan. Und eine Flasche mit wunderschöner
Geschenkmasche passt dabei perfekt.“ Auch der traditionelle
Das Antipasti-Sortiment der Marke Conte DeCesare (im Vertrieb
von Ed. Haas) wurde um die
drei Produkte „Artischocken
in Stücken“, „Pilzmischung“
und „Paprika in Stücken“ erweitert. Die neuen Antipasti
eignen sich gleichermaßen als
Belag für Pizza, als Zutat für
Risotto oder zum puren Verzehr
als Vorspeise.
Coca-Cola Weihnachtstruck wird mit Österreichs größter
Weihnachtsparade jedes Bundesland besuchen. Heuer wird
sogar erstmals live per Snapchat (cocacola_at) von der
Weihnachtstruck-Tour berichtet. Zusätzlich gibt es auch
wieder einen stimmungsvollen Coca-Cola Weihnachtsspot.
b Ölz
Stollen-Klassiker und Früchtebrote
Ölz versüßt die heurige Weihnachtssaison mit einem breiten Spezial-Sortiment.
Dazu gehören verschiedene Stollen-Varianten vom Butter-Christ Stollen und EdelMarzipan Stollen bis hin zum Punsch-Stollen und Ölz Bratapfel-Stollen. Für kleine-
Der Wiener Delikatessenhersteller
Staud’s bringt erstmals einen
Adventkalender auf den
Markt, der die Konsumenten mit 24 Spezialitäten
wie Konfitüre, Honig, Chutney oder Weingelee überrascht. Dank der Kooperation mit dem Samariterbund
wandert ein Teil des Erlöses an
das Sozialprojekt „Nikolauszug“.
re Haushalte gibt es
den Butter-Mandel
Stollen und den EdelMarzipan Stollen auch
im 200-g-Format. Wer
es gerne etwas fruchtiger mag, für den hält
Ölz die drei Früchtebrot-Varianten Tiroler
Zelten, Kletzenbrot
und Vorarlberger Birnenbrot parat.
Impressum
Medieninhaber und Verleger: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H. | Verlagsort/Anschrift Medieninhaber/Redaktion/Herausgeberin:
Brunner Feldstraße 45, A-2380 Perchtoldsdorf | Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: DW -400 | Internet: www.manstein.at | Gründer: Prof. Hans-Jörgen Manstein |
Geschäftsführung: Mag. Dagmar Lang, MBA | Aufsichtsrat: Prof. Hans-Jörgen Manstein (Vorsitz), Klaus Kottmeier, Peter Ruß und Peter Kley | An der Manstein
Zeitschriftenverlagsges.m.b.H. sind beteiligt: Deutscher Fachverlag GmbH, Frankfurt/Main, 100 % | Herausgeberin: Mag. Dagmar Lang, MBA |
Chefredakteurin: Silvia Meißl | Stv. Chefredakteur: Willy Zwerger | Chef vom Dienst: Mag. Stefan Pirker | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Ausgabe: Silvia Meißl
([email protected]), Mag. Stefan Pirker ([email protected]), Frank Placke ([email protected]), Mag. Michaela Schellner ([email protected]), Sabine Sperk (s.sperk@
cash.at), Willy Zwerger ([email protected]) | Anzeigen: Martina Rosenauer / Anzeigenleitung ([email protected]), Mag. Eva Salvarani / Anzeigenberatung
([email protected]), Susi Wernbacher-Pretsch ([email protected]) | Sekretariat: Michaela Andrä ([email protected]) | Lektorat: Martina Bauer | Vertrieb:
Katharina Artner ([email protected]) | Art Director: Christian Huttar | Grafisches Konzept: Ralf Strobl, Miriam Höhne | Coverfoto: alphaspirit /Fotolia.com | Elektronische
Produktion: DTP-Abteilung Manstein Verlag, Georg Vorstandlechner | Hersteller: Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H. | Herstellungsort: Wienerstraße 80, A-3580 Horn |
Erscheinungsweise: elfmal im Jahr mit einer Doppelnummer Juli/August | Jahresabonnement: € 44,– exkl. MwSt. | Einzelpreis: € 4,60 exkl. MwSt. |
Auslandsabonnement: € 79,– exkl. MwSt. | Auflage: 27.000 | Aboservice: +43/1/866 48-930 | E-Mail: [email protected] | Homepage: www.cash.at |
Das Impressum gemäß § 25 MedienG ist unter www.cash.at/impressum abrufbar. | Firmenbuchgericht: Landesgericht Wr. Neustadt, FN 62661 z |
Sprachliche Gleichbehandlung: Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewählte Form für beide Geschlechter.
60 11|2015∙CASH
Fotos: Maestrani, Ed. Haas, Staud’s, Coca-Cola, Ölz
Industrie
b News
Industrie
b Brau Union Österreich
V.l.n.r.: BDI-Vorstand Edgar Ahn, Heineken
Chief Supply Chain Officer Marc Gross, Brau
Union Österreich-GD Markus Liebl, LR Johann
Seitinger und Bezirkshauptmann Walter
Kreutzwiesner eröffneten die Biogasanlage.
Gut. Besser. Grüner
Mit der Inbetriebnahme einer Biertrebervergärungsanlage wurde nun der letzte
Schritt für eine völlig CO2-neutrale Produktion in der Brauerei Göss gesetzt.
Autor: Stefan Pirker
I
n Leoben in der Steiermark befindet sich laut Brau Uni-
Filtrationsschlamm – rund 15 GWh Energie pro Jahr. Das
on Österreich die weltweit erste „grüne Großbrauerei“.
Spezielle an dieser Anlage ist, dass ca. eine Hälfte des produ-
Im heurigen Herbst konnte man in der Brauerei Göss
zierten Biogases als Erdgasersatz in der Dampferzeugung
schließlich die gelungene Umsetzung eines rund zehn Jahre
zum Einsatz kommt. Die andere Hälfte wird in einem Gas-
dauernden Nachhaltigkeitsprojekts feierlich verkünden. Ziel
motor mit 450 kW elektrischer und 460 kW thermischer
dieses Projekts war es, Energie einzusparen bzw. fossile Ener-
Leistung verbrannt, wobei Strom und Wärme aus nachwach-
gieträger durch regenerative zu ersetzen. So werden in Göss
senden Rohstoffen entstehen. Für Planung, Errichtung und
mittlerweile 90 Prozent der während des Brauprozesses ent-
Betrieb der Biogasanlage zeichnet die Firma BDI – BioEnergy
stehenden Abwärme genutzt, um damit Wasser aufzuheizen.
International aus Grambach bei Graz verantwortlich. Ähnlich
Weiters verwendet man seit dem Jahr 2007 zusätzlich die
einem Leasingmodell kann Brau Union Österreich die Anlage
Abwärme des benachbarten Holzverarbeitungsbetriebs Mayr-
zu einem späteren Zeitpunkt übernehmen.
Melnhof. Im Jahr 2013 kam dann auf dem Brauerei-
Foto: Brau Union Österreich/Voglhuber
gelände eine 1.500 Quadratmeter große Solarther-
Gösser-Gefühlswelt für Gaumen, Herz und Kopf
mie-Anlage hinzu, die einen Teil der im Sudhaus
Anlässlich der Eröffnungsfeier am 28. Oktober 2015
benötigten Wärme für den Brauvorgang erzeugt.
meinte Brau Union Österreich-Generaldirektor Dr.
Markus Liebl: „Die Brauerei Göss ist das Paradebei-
Erdgasersatz und Ökostrom
spiel für Nachhaltigkeitsengagement der Brau Uni-
Der letzte Schritt in Richtung völlig CO2-neu-
on Österreich. Wenn man in Zukunft an Gösser
trale Produktion war nun die Eröffnung einer
denkt, soll man automatisch auch an Nachhaltig-
Biogasanlage. In dieser entstehen aus rund
keit denken. Gösser soll somit für die Konsumenten
19.000 Tonnen Brauereirückständen – fast zur
Gänze Biertreber und etwas Überschusshefe und
11|2015∙CASH
eine Gefühlswelt schaffen, die Gaumen, Herz und
Kopf anspricht.“
•
61
Industrie
INTERVIEW b Gunnar Widhalm/Eskimo
Ein Sommer wie damals
Der Nachfolger von Rebecca Widerin als Strategischer Leiter für den Bereich
Ice Cream bei Unilever hat bereits so ziemlich alle Food-Marken des Konzerns betreut und spricht im Gespräch mit CASH über unterschiedliche
europäische Geschmäcker, die österreichische Fußballnationalmannschaft
und über die heurige Eissaison.
Interview: Willy Zwerger
CASH: Herr Widhalm, über die heurige Eissaison werden auch Sie
gejubelt haben – im Gegensatz zu der im Vorjahr. Wie schlug sich
das Eisgeschäft 2015 zu Buche?
in der letzten Kategorie stückmäßig mit 7,2 Millionen nieder-
Gunnar Widhalm: Von diesem fantastischen Sommer wie
seinerzeit hat die gesamte Branche profitiert. Wenn man vom
Wobei in diesem Sommer nicht jeder eines bekommen hat. Wie
sind Sie mit den Ausverkauft-Situationen umgegangen?
eher schwachen Jahr 2014 ausgeht, konnte der gesamte Eis-
Einmal abgesehen davon, dass diese überaus unangenehm
Retailmarkt in Österreich um 20,7 Prozent auf nunmehr 138
waren, haben wir unsere Learnings daraus gezogen. Ich bin
Millionen Euro zu legen, vom ebenfalls sehr guten Jahr 2013
sicher, dass diese so nicht mehr vorkommen werden.
Und wie ging’s dabei Eskimo?
ein Impulseis mehr gegessen als im Jahr zuvor.
Eskimo steht unter anderem auch für enorme Innovationskraft.
Wie haben sich die Neuheiten 2015 geschlagen?
Das Eis-Flaggschiff der Unilever lieferte eine Top Performance
Ebenfalls überaus erfreulich, nämlich insofern, dass die Topin-
ab und konnte in jedem Segment zulegen – bei den Familien-
novationen des Jahres allesamt von Eskimo kommen. Bei den
packungen um 33 Prozent, bei den Vorratspackungen um 26
Klein- und Vorratspackungen ist es Magnum Pink und bei den
Prozent und bei den Kleinpackungen um 25 Prozent, was sich
Familienpackung der Cremissimo-Spezialitäten Heidelbeer-
62 11|2015∙CASH
Fotos: [email protected], Unilever
immerhin noch immer um 8,5 Prozent.
schlägt. Soll heißen: Beinahe jeder Österreicher hat 2015 um
Gunnar Widhalm: „Mit Ben & Jerry’s haben wir heuer schon 30 Prozent zugelegt.“
Wird zur Fußball-EM neu aufgelegt: der Doppellutscher.
traum. Dieser Erfolg wird zudem durch die Tatsache verstärkt,
Cremissimo Heidelbeer für den heimischen Markt. Aufgrund
dass drei Viertel aller Werbeausgaben im Segment Eiscreme
des großen Erfolgs wird diese Sorte nun in ganz Europa ge-
von Unilever stammen.
launcht. Somit gibt es sowohl lokale als auch internationale
Apropos Werbung. Aufgrund der tollen Erfolge unserer Fußballnationalmannschaft wird sich die Eskimo-Eiskarte 2016 anlässlich der Fußball-EM in Frankreich um mindestens ein nostalgisches Produkt erweitern. Haben Sie da schon Details?
Innovationen. Schön ist, dass insbesonders Österreich aufgrund
Ja, wir werden den legendären Doppellutscher in den klassischen Farben Rot und Weiß und exakt nach Originalrezeptur
Wie unterschiedlich sind eigentlich die internationalen Eis-Präferenzen?
wieder auferstehen lassen – immerhin war der Doppellutscher
Doch ziemlich gewaltig. Während die Österreicher zum Bei-
in den 70er-Jahren nach dem Twinni die Nummer 2 in der
spiel die Cones wie beim Cornetto lieben, aber dennoch fruch-
Eskimo-Hitliste.
tiges Wassereis bevorzugen, mögen die Deutschen wesentlich
der wichtigen Position im Markt eine besonders wichtige Rolle in den diversen Entscheidungsfindungen für Innovationen
spielt.
Cremissimo Heidelbeere war – wie Sie sagen – bei den Familienpackungen sehr erfolgreich. Welche Sorte hat das Zeug, die Heidelbeere abzulösen?
lieber cremiges Milcheis. Auch bei der Vanille gibt es Unter-
In jedem Fall die jüngste Kreation Cremissimo Mandelmagie,
die Österreicher einen ganz eigenen präferierten Vanille-
ein cremiges Mandeleis verstrudelt mit Oberseis und durch-
Geschmack. Ein länderübergreifendes Phänomen ist Magnum
zogen von einer Karamell-Sauce mit gebrannten Mandeln.
– den mag jeder.
schiede. Während man in England und anderen Ländern die
Bourbon-Vanille mit echtem Vanillemark bevorzugt, haben
Die uns Österreichern so vertraute Marke Eskimo heißt ja in anderen Ländern anders. Langnese in Deutschland oder Algida in
Italien und Griechenland zum Beispiel. Wie viele Brand-Mutationen gibt es eigentlich?
Mit Ben & Jerry’s haben Sie ja eine Zweitmarke im Haus, die weltweit bekannt ist und auf Bio und Fairtrade setzt. Wie entwickelt
sich diese?
Ben & Jerry’s punktete 2015 mit einem 30-prozentigem Rekord-
Aktuell gibt es 14 unterschiedliche Namen für die internatio-
wachstum, das wir mit den beiden neuen Wintersorten – Save
nalen Eskimo-Pendants (z.B. Good Humor, Algida, Langnese, Lus-
our Swirled und Cinnemon Buns noch einmal zu übertrump-
so, Kibon, Frisko etc.).
fen trachten.
Ein Wort noch zum Thema Innovationen. Wie entstehen diese und von
wem werden sie kreiert?
Von Bio und Fairtrade ist der Weg nicht mehr weit zu vegan.
Wie sieht es Unilever-intern am Eissektor damit aus?
Das ist unterschiedlich. Prinzipiell gibt
den mehr überraschen, veganes Eis gibt es schon am
Also, innovationsmäßig könnten wir damit nieman-
es für jedes Land ein Entwicklerteam,
Markt und wir bei Unilever haben veganes Eis in
das nicht nur neue Kreationen vor-
unseren europäischen Produktportfolios bereits in
schlägt, sondern auch permanent an-
vielen Ländern gelauncht. Man kann zum jetzigen
dere Vorschläge verkostet und mitent-
Zeitpunkt sagen, dass wir uns dieses Thema aufmerk-
wickelt. Wir in Österreich waren
verantwortlich für die Kreation von
11|2015∙CASH
Die neuen Wintersorten von
Ben & Jery’s: Save our
Swirled und Cinnamon Buns
sam ansehen
Herr Widhalm, vielen Dank für das Gespräch.
•
63
Industrie
b Sicherheit im Handel
Alles nur geklaut
Kolportierte 1,5 % des Umsatzes werden gestohlen. Ob nun von Kunden, Mitarbeitern oder Lieferanten, die sich diese 1,5 % in etwa 60:16:5 aufteilen, oder
durch administrative Fehler (19 %), ist eigentlich egal. Denn bei einer Marge
weitaus unter dem genannten Prozentsatz müssten eigentlich sämtliche Alarmglocken schrillen. Doch nach wie vor wird das Thema weitgehend bagatellisiert.
Autor: Willy Zwerger
G
oder Betrug verursachten Verlus-
nur der Wille, sondern auch das Geld für
sourcten Zugang zur Kühlanlagenwar-
te im österreichischen Handel zwischen
Investitionen in Sicherheit fehlt. Etwas
tung ausnützen, die firmeneigene IT
500 und 800 Millionen Euro jährlich, in
überraschend, weil das nicht immer so
damit ablenkte und aus dem Waren-
Deutschland jenseits der vier Milliarden.
war: Die großen Handelsketten sind laut
wirtschaftssystem nicht nur Kunden-
Diese werden nach wie vor als Inventur-
Sicherheitsexperten seit geraumer Zeit
daten herausfilterten, sondern auch
differenzen ausgewiesen, ergeben jedoch
sehr wohl für Investitionen offen.
Kalkulationsstrategien und angeblich
enaue Zahlen gibt es keine, Insi-
gehen, wobei man ehrlicherweise dazu
bei einer großen Handelskette in den
der schätzen die durch Diebstahl
sagen muss, dass vielen von ihnen nicht
USA, wo die Cyberattentäter den outge-
bestens gesicherte Betriebsgeheimnisse.
del somit nicht nur von den Umsätzen,
Gelegenheit macht Diebe
sondern vor allem vom Eigenkapital und
Diese uralte Weisheit hat aktuell mehr
terreich gehört laut „Weltweitem Dieb-
vom Gewinn abgezogen wird. Ein Um-
Gültigkeit denn je, vor allem im Osten
stahlsbarometer“ des Britischen Center
stand, der in vielen Fällen durchaus als
Österreichs beklagen sich – nicht zuletzt
for Retail Research beim Ranking von
existenzbedrohend angesehen werden
auch aufgrund der Öffnung der Grenzen
42 untersuchten Ländern weltweit nach
kann. Zwar sind das Sicherheitsbewusst-
– immer mehr Händler über heuschre-
Norwegen, der Schweiz und Frankreich
sein und auch die Möglichkeiten, Ware
ckenrtige Überfälle, Diebstähle und
und Eigentum, aber auch Daten zu schüt-
nächtliche Einbrüche. Doch die Gefahr
zen, in den letzten Jahren generell gestie-
lauert nicht nur im Physischen, sondern
gen, bei den meisten Händlern herrscht
auch – und das immer öfter – in der
jedoch nach wie vor die Meinung „Was
sogenannten Cyberkriminalität, also
ich in den Preis reinkalkulieren kann,
dem Diebstahl oder der Manipulation
brauch ich nicht zu investieren“. Und es
von Daten. Wobei diese zumeist mit
sind vor allem die KMUs, die mit dem
elektronischen Ablenkungsmanövern
Thema Sicherheit ziemlich sorglos um-
verbunden werden, wie zum Beispiel
64 Interessante Details am Rande: Ös-
Das wird am
meisten geklaut
••Kosmetikartikel
••Systemrasierer
••Alkoholika
11|2015∙CASH
Foto: Fotosenmeer.nl/Fotolia.com
eine erkleckliche Summe, die dem Han-
zum viertbesten in Sachen Inventurdif-
aufsuchen, sowie die anderen, die eher
kleinteilige Kosmetikartikel, Systemra-
ferenzen. Am meisten geklaut wird üb-
nervös und den direkten Kontakt mit
sierer und teure Alkoholika. Für all die-
rigens in der Winterzeit, weil in dieser
dem Personal vermeidend die Lage che-
se Artikel gibt es einen gut funktionie-
Periode auch die Diebe mehr und dicke-
cken und im vermeintlich unbeobach-
renden und organisierten Schwarzmarkt,
re Kleidungsstücke anhaben, unter de-
teten Momenten blitzschnell zuschla-
der jedoch nicht nur – wie klischeehaft
nen man Diebesgut wesentlich leichter
gen.“ In jedem Fall kann man davon
weit verbreitet vermutet – in Ländern
verstecken kann als unter einem T-Shirt.
ausgehen, dass rund 90 Prozent der
des ehemaligen Ostblocks stattfindet,
Und: Ladendiebe bevorzugen ein reges
Ladendiebe reine Amateure sind, dass
sondern mitten in den stark frequen-
Treiben im Geschäft, schlagen also dann
organisierte Verbrecher eher Einzelfälle
tierten urbanen Zentren unseres Landes.
primär zu, wenn sie annehmen können,
sind beziehungsweise auf völlig andere
Am häufigsten verschwindet die Ware
dass das Personal sehr beschäftigt und
Art und Weise zuschlagen.
nach wie vor in größeren Kleidungsstü-
Nächtens zum Beispiel, indem sie
cken, in präparierten Hand- oder Ein-
Sicherheitslücken wie offene oder nicht
kaufstaschen, in Kinderwägen oder –
vergitterte Oberlichten ausnützen und
zum Beispiel bei Modehäusern – unter
auf diesem Wege in Geschäfte eindrin-
dem Gewand, in dem man das Geschäft
betreten hat. daher unaufmerksam ist.
Völlig teilnahmslos oder
hochgradig nervös
Psychologen wissen, dass man poten-
gen. Oder – im Wissen, dass man ohne-
zielle Diebe zwar nicht unbedingt am
hin ungestört sein wird – mit heftiger
Aussehen und Kleidung erkennt, sehr
Gewalt und ziemlichem Lärmaufkom-
wohl jedoch an deren Verhaltensmuster.
men Bankomaten aus ihrer Verankerung
August Baumühlner, Leiter der Abtei-
reißen oder diese überhaupt gleich vor
lung Kriminalprävention im LKA (Lan-
Ort sprengen.
deskriminalamt) Wien, sieht vor allem
zwei Verhaltensmuster: „Die einen, die
Kosmetikartikel und Alkoholika
völlig teilnahmslos herumschlendern
Beliebteste Objekte der Begierde aus
und ganz bewusst uneinsichtige Stellen
Sicht der Ladendiebe sind nach wie vor
•
Wer am meisten
klaut
••60 % Kunden
••16 % Mitarbeiter
••5 % Lieferanten
Supermärkte sicher vor einbruch und brand schützen
Supermärkte sind ein beliebtes Einbruchsziel,
denn dort wird fette Beute gewittert.
T
elenot, einer der führenden deutschen Hersteller elek­
tronischer Sicherheitstechnik und Alarmanlagen mit ei­
genständiger Österreich­Tochter in Vorchdorf (OÖ) bietet
maßgeschneiderte und zuverlässige Sicherheitskonzepte für
den Handel an. Dafür wurde das Unternehmen bereits mehr­
fach ausgezeichnet, so unter anderem vom deutschen Han­
delsjournal mit Gold in der Katergorie Filialmanagement.
rierende Filialisten erstellt das Telenot­Key­Account­Team
„Unser Telenot­Gefahrenmeldesystem bietet dem Handel
auf Wunsch auch spezielle Sicherheitshandbücher. Diese
ein Sicherheitspaket, das Technik, Dienstleistung und Service
sind auf die firmenspezifischen Sicherheitsanforderungen
vereint“, informiert Karl Reich, Niederlassungsleiter von
abgestimmt und garantieren den bundes­ und europaweit
Telenot Österreich. Die Sicherheitslösungen können indivi­
agierenden Unternehmen professionelle und homogene
duell an die Anforderungen des jeweiligen Supermarktes
Sicherheitskonzepte mit Brief und Siegel. Für die Planung,
angepasst werden und bieten auch intelligente Integrations­
Projektierung, Montage, Inbetriebnahme und Wartung steht
möglichkeiten für Shop­in­Shop­Systeme.
mit den Autorisierten TELENOT­Stützpunkten ein flächen­
Wird ein neuer Supermarkt gebaut, so unterstützt Telenot
gemeinsam mit dem regionalen Autorisierten TELENOT­
delsketten wie Rewe, Aldi Nord, Edeka und Obi als auch
unzählige Einzelhändler in den Regionen vertrauen bereits
heute auf diese einmaligen Serviceleistungen.
Stützpunkt bereits in der Projektierungsphase den sicher­
heitstechnischen Teil der Planung. Für flächendeckend ope­
Tel.: +43 7614 8258 0, www.telenot.at
<<
bezahlTe anzeige
deckendes Netzwerk an Fachbetrieben bereit. Führende Han­
SicherheiTSTechnik-Planung bei neubauTen
b Philippeit
b Shopguard
Der Mensch als Schlüssel
Es ist die High-tech-Lösung von biometrischen Sicherheitssys-
Individuelle
Warensicherung
temen zur fälschungssicheren Personenauthentifizierung. Ein
Das Sichern von Ware
Scan des einzigartigen Venenmusters in der Hand übernimmt
kennt viele Varianten –
z.B. die Rolle des Schlüssels. Der Zutritt kann rasch, einfach
sei es nun an den Produk-
und mit absoluter Sicherheit erfolgen. Hand drauf. Firmen-
ten selbst, mittels Video-
gründer und Geschäftsführer Rainer Philippeit: „Wir setzen
überwachung oder via
damit neue Maßstäbe in der biometrischen Sicherheitstechnik
Check-out-Gates. All dies
und helfen damit Anwendern, sich in Systemen leichter zu
deckt das Wr. Neudorfer
authentifizieren, und Unternehmen ihre Sicherheit zu erhöhen.“
Sicherheitsunternehmen Shopguard ab. Geschäftsführer Peter
Und so funktioniert’s: Nutzer führen ihre Hand über einen
Freisler: „Selbstverständlich muss man Flaschen anders sichern
Infrarot-Sensor und erhalten im „Handumdrehen“ Zutritt.
als Smartphones, Tablets oder Kameras. Wobei es definitiv für
Möglich macht das die neue berührungslose High-tech-Lösung
jede Art Warensicherung eine Lösung gibt.“ Und zwar für jede
zur fälschungssicheren Personenauthentifizierung, für die
geschäftsinterne Brieftasche. „Denn genau da liegt der Knack-
Philippeit bereits 2014 den
punkt“, weiß Freisler, „alle wissen, dass sie um Investitionen in
NÖ Innovationspreis er-
Sicherheitslösungen nicht umhin können, doch keiner will Geld
hielt. Philippeit über die
in die Hand nehmen.“ Er wisse aber auch, dass die Antennen
Zukunft dieser Technik:
– egal, ob auf Radiofrequenz- oder akustomagnetischer Basis
„Weltweit steigt der Be-
– beim Geschäftsausgang größtenteils nur als Abschreckung
darf an biometrischen
für Amateurdiebe fungieren, „denn gegen organisiertes Verbre-
Sicherheitssystemen. Als
chen sei man leider ohnehin machtlos.“ Freislers jüngste Si-
Gesamtlösung angeboten,
cherheitsprodukte werden momentan gerade von den großen
überholt der Handvenen-
Handelsketten angefordert: der Drinkspector für Flaschen, die
Scan gängige Methoden in
Leinensicherung für Smartphones & Co und – quasi als aller-
der Sicherheitstechnik.
neuestes Feature – die Intelligent Price Tags sowie der Screen
Die Akzeptanz ist deutlich
Wizard, eine App, über die sich Gegenstände selber vorstellen.
Rainer Philippeit: „Der HandvenenScan ist derzeit drauf und dran, herkömmliche Sicherheitstechniken zu
überholen.“
So sichert man Smartphones & Co:
Man nimmt sie einfach an die Leine.
höher: Sie funktioniert
berührungslos, schnell
und fälschungssicher.
b Fortinet
Cyberangriffe: Ein Vielfrontenkrieg
b Telenot
Akustischer
Glasbruchmelder
Neu im Telenot-Sortiment
findet sich der Akustische
Mit dem Datenvolumen steigt die Unsicherheit, dass in digi-
Glasbruchmelder Funk AKG
talisierten Welten wie diesen auch diesbezüglich Eigentum
233, der die Komponenten-
Eigentum bleibt respektive die gesammelten Daten keiner
vielfalt des Funkalarmsys-
Manipulation ausgesetzt sind. In vielen Fällen ist die firmen-
tems DSS 2 weiter abrundet.
eigene IT dabei hoffnungslos überfordert, zur richtigen Zeit
Der AKG 233 dient zur Überwachung von Fensterfronten und
mit den richtigen Mitteln entgegenarbeiten zu können. Vor
Glastüren auf Glasbruch. Er detektiert zerbrechendes Flachglas
Angriffen von außen ist in Wahrheit keiner gefeit. Das ist auch
mit einer Glasscheibendicke von 2,4 bis 6,4 mm. Wichtig dabei:
der Grund, warum das auf die Sicherheit von Netzwerken
Der Montageort ist so zu wählen, dass sich der Melder an einer
spezialisierte Unternehmen Fortinet eine Initiative auf die
der zu überwachenden Glasfläche benachbarten oder gegen-
Beine gestellt hat, die sämtliche Anbieter von Hard- und Soft-
überliegenden Wand oder Decke im Innenbereich befindet.
ware an einem Strang ziehen lässt, um Cyberattacken aller
Und: Der Melder muss dabei eine direkte Sichtverbindung auf
Art abwehren zu können. Laut Country-Managerin Irene Marx
alle zu schützenden Glasflächen aufweisen. Übrigens: Zur
agieren nämlich die Internet-Terroristen ganz besonders ge-
Auswahl eines bestmöglichen Montageortes muss ein Funkti-
finkelt, greifen zum Beispiel als Ablenkungsmanöver den Web-
onstest mit dem Akustischen Prüfgerät GT-2 durchgeführt
shop an, um dann im Warenwirtschaftssystem zuzuschlagen,
werden.
um Kundendaten nicht nur zu klauen, sondern auch zu ma-
Das sind die Kriterien:
nupulieren. Oder es werden unmittelbar vor dem Wochenend-
• Entfernung zur überwachten Glasfläche min. 1 m, max. 7,6 m
Closing sämtliche Kühlaggregate abgestellt und dann wird der
• Glasscheibendicke: Normalglas 2,4 bis 6,4 mm, Einscheiben-
Webshop mit gefakten Bestellungen attackiert. Business-Part-
Sicherheitsglas 3,2 bis 6,4 mm, Verbund-Sicherheitsglas 3,2
ner Markus Hirsch: „Gegen all diese Attacken gibt es Lösungen,
man muss einfach nur die Kräfte bündeln.
66 bis 6,4 mm
• Größe des zu überwachenden Raumes min. 3 m x 3 m
11|2015∙CASH
Fotos: Philippeit, shopguard, experto.de, BMD
Industrie
b Sicherheit im Handel
b BMD
Keine Chance für Langfinger
Die Zeiten, in denen der Griff in die Kas-
mengen auf ihre Plausibilität prüft. BMD
sa unentdeckt blieb, sind längst vorbei“,
setzt dabei auf das eigene Audit-Tool.
erläutert Roland Beranek, Leiter der Aka-
In vielen Zahlenbeständen eines Unter-
demie der BMD Systemhaus GmbH. „Das
nehmens beginnen rund 30 % aller Be-
aktuelle Software Tool von BMD, auf Ba-
träge mit der Ziffer „1“, jedoch nur rund
sis des Benfordschen Gesetzes ermöglicht
4,5 % mit der Ziffer „9“. Nicht nur die
es, einen regelmäßig auftretenden Dieb-
erste Ziffer, sondern auch die zweite bzw.
stahl aus Registrierkassen zu entlarven.“
erste und zweite Ziffer unterliegen einer
Entwickelt wurde das Tool zur Datenfo-
gewissen Häufung. Zahlen mit der An-
rensik, da etliche BMD-Kunden ein ma-
fangsziffer 1 treten etwa 6,5-mal so häu-
nipulationssicheres und praxistaugliches
fig auf wie solche mit der Anfangsziffer
Kontrollinstrument benötigten, so Bera-
9. Es handelt sich dabei um das soge-
nek. Hauptsächlich eingesetzt wird die-
nannte „Newcomb-Benford Law“, be-
ses Tool in Österreich von Branchen mit
nannt nach dem Physiker Frank Benford
Bargeldverkehr (Registrierkasse, Spesen-
(1883–1948). Dieser Ansatz stellt einen
um die Manipulation der Wirtschafts-
auszahlungen, Reisekostenabrechnung
wichtigen Teil der mathematisch-statis-
daten Griechenlands vor einigen Jah-
…). Beranek geht davon aus, dass fast
tischen Methoden dar, um einen allge-
ren nachzuweisen. Mit Hilfe des Ben-
jedes zweite Unternehmen dieser Bran-
meinen Datenbetrug aufzudecken. Wobei
fordschen Gesetzes wurde auch das
chen im Laufe der Unternehmensge-
auch die Prüfer der Finanzverwaltung
bemerkenswert „kreative“ Rechnungs-
schichte vom Griff in die Kassa betroffen
mit diesen Prüfmethoden bestens ver-
wesen bei Enron und Worldcom aufge-
ist. Dabei muss man sich die BMD-
traut sind.
deckt, mit dessen Hilfe das Management
Prüfsoftware ARS quasi als ein Minen-
In der Praxis wurde das Benfordsche
die Anleger um ihre Einlagen betrogen
suchgerät vorstellen, das große Zahlen-
Gesetz unter anderem auch eingesetzt,
hatte.
Roland Beranek
Drinkspector™
Eine effektive und kostengünstige
Diebstahlsicherung für hochpreisige
Flaschen.
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+ leicht anzubringen und zu entfernen - verlangsamt somit den Zahlungsprozess nicht
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+ benötigt keinen Extraraum im Regal
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+ breites Anwendungsfeld: kann für so gut wie alle Arten von Flaschen verwendet
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In Kombination mit Detektionsantennen im Ein- und Ausgangsbereich des Marktes
wird der Schwund bei teuren Getränken gegen Null reduziert – dadurch schneller
Return on Investment.
Shopguard ist ein weltweit tätiger Anbieter von Sicherheitstechnik und verkaufsSho
unterstützenden
Technologien für den Handel.
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Shopguard
wurde 1992 gegründet und hat Niederlassungen in Österreich,
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Deutschland,
Italien, Portugal, Baltikum, Polen, Slowakei, Ungarn, Ukraine, GB,
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USA und Canada.
Nach 23 Jahren erfolgreicher Tätigkeit sind aktuell weltweit mehr als 40.000 Shops
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Industrie
b Bloom Trading
chen Hauttypen wurde das Portfolio im
Bereich professionelle Körperpflege kürzlich mit der Intensivpflege für sehr trockene Haut, einem konzentrierten BodyGel gegen Orangenhaut und einer
14-Tage-Anwendung mit Thermal-Lift
um drei neue Produkte erweitert. Und
auch die Body-BB-Cremes, die ohne
Selbstbräuner für einen zarten Bräunungseffekt der Haut über den Sommer
hinaus sorgen, werden laut Danzinger
besonders gut angenommen. Sehr stolz
ist die Firmeninhaberin auch auf die Performance der Zahnpflegemarke Swissdent, die mit ihrer innovativen Formel
auf Enzymbasis und niedriger Abrasivität punktet. „Die beiden Premium-Whitening-Zahncremes Swissdent Extreme
und Swissdent Gentle sind nun neben
dm auch bei Bipa gelistet. Die Zahncremes können im Hochformat platziert
werden und benötigen daher nur wenig
Platz im Regal“. Im Premiumpreissegment ist Bloom Trading zudem mit den
Reisspezialitäten von Lotao vertreten,
Barbara Danzinger will Markenartikel
erfolgreich machen.
die im heimischen LEH bereits zahlreiche
Käufer begeistern. Im Sortiment tummeln sich auch javanesische Kokosblü-
Nachhaltige Erfolge
Die Vertriebs- und Marketingagentur Bloom Trading ist im heimischen Drogerieund Lebensmittelhandel gut unterwegs. Das Herz von Inhaberin Mag. Barbara
Danzinger schlägt für Markenartikel des täglichen Bedarfs, die sie mit langjähriger Erfahrung und viel Engagement langfristig erfolgreich machen will.
W
ir haben unseren Umsatz
Anzahl der Listungen im Handel nimmt
tenzucker-Varianten, Kokosmus und
des Vorjahrs heuer be-
kontinuierlich zu“, so Danzinger.
Kokosöl in Bio-Qualität.
freut sich Mag. Barbara Danzinger,
Erfolge in LEH und DFH
Umfangreiche Kompetenz
Gründerin und Geschäftsführerin von
Im LEH und DFH legt Bloom Trading ak-
Wer sich für eine Zusammenarbeit mit
Bloom Trading. Mit ihrem im Jahr 2012
tuell den Fokus auf die Etablierung der
Bloom Trading entscheidet, profitiert – so
gestarteten Unternehmen hat sich die
Marken „Lotao“, „Swissdent“, „Lirene“
Danzinger – von umfassender Expertise
engagierte Inhaberin auf den Vertrieb
und „Abrazo“ (siehe Kasten Seite 69). So
und großem Engagement. „Langjährige
und das Marketing von Food- und Non
ist die Pflegebrand Lirene aus dem Kos-
Markenartikelerfahrung auf nationaler
Food-Artikeln des täglichen Bedarfs
metikunternehmen Dr. Irena Eris sowohl
und internationaler Ebene trifft auf de-
spezialisiert und bereits zahlreiche Er-
im LEH bei Spar als auch im DFH bei Bipa
tailliertes Category Management-Know-
folge vorzuweisen. „Nicht nur unser
erhältlich. Zusätzlich zu den vier Ge-
how und profunde Sales- und Marketin-
Wachstum ist sehr erfreulich, auch die
sichtspflegeserien für die unterschiedli-
gerfahrung in Österreich und im
68 reits im August erreicht“,
11|2015∙CASH
Fotos: Bloom Trading, Lotao, Swissdent, Lirene, Abrazo
Autorin: Michaela Schellner
CEE-Raum“, geht die Absolventin der
„Wir sind kontinuierlich auf der Suche
Wirtschaftsuniversität ins Detail. Dan-
nach neuen Partnern, immer mit Herz
zinger selbst bringt 20 Jahre Erfahrung
und Leidenschaft bei der Sache und
in leitenden Marketing- und Vertriebs-
legen großen Wert auf individuelle Be-
positionen mit und war bei internati-
treuung. Denn nur so stellt sich der
onal tätigen Herstellern wie Henkel,
Markenerfolg auch langfristig ein“,
Nestlé oder Guinness als auch im Han-
freut sich die Bloom Trading-Inhaberin
del bei Palmers oder Markant tätig.
auf neue Herausforderungen. Bloom Trading – Partner
••Lotao: Das in Berlin
ansässige Unternehmen Lotao konzentriert sich mit
dem gebürtigen Österreicher und Geschäftsführer Stefan Fak seit Februar 2011 auf den Vertrieb asiatischer
Reisspezialitäten am europäischen Feinkostmarkt. Neben der „LotaoKlassik“-Range führt das Unternehmen auch weitere Produktreihen wie
„Bettys Reisküche“ und „Lotao Deli“. Letztere besteht aus sechs Reissorten (Oriental Sensation Smoked, Royal Pearl Black, Wizard of Laos,
Sparkling Volcano Terra, Indian Tiger Umbra, Glam Wedding Pink) in
individuell gestalteten 300-g-Zellophanbeuteln und wurde auf der
Anuga in Köln von der Fachzeitschrift Lebensmittelpraxis als „Biomarke des Jahres 2016“ ausgezeichnet.
••Swissdent: Die international tätige Firma mit Sitz in Zürich wurde
2006 vom Schweizer Zahnarzt Dr. med. dent. Vaclav Velkoborsky gegründet und entwickelt innovative Zahnpflegeprodukte im Luxussegment, die aufhellend
wirken und dank einer niedrigen Abrasivität besonders schonend sind. Das Geheimnis ist die einzigartige und patentierte Swissdent-Rezeptur, die auf eine besondere Kombination aus Hightech mit natürlichen Enzymen
setzt. Das Sortiment umfasst verschiedene Zahncremes (Swissdent Extreme, Swissdent Gentle, Swissdent Pure, Swissdent Crystal), Mundspülungen, Mundsprays und Zahnbürsten.
••Cosmetic Laboratories Dr. Irena Eris/Lirene: Dr. Irena Eris steht als
Premium-Marke für höchste Qualität, Innovation, Effektivität und sichere Verwendung. Das Unternehmen aus Polen setzt auf eine eigene
mehrdimensionale Forschung
und bietet Produkte für Kosmetik-Salons, Apotheken sowie den
LEH und DFH an. Im Massenmarkt ist der Kosmetikhersteller mit Lirene in den Bereichen Gesichts-, Körperpflege und Make-up vertreten.
••Oscar Weil/Abrazo: Hochwirksame und schonende
Reinigungsprodukte aus Premium-Stahlwolle. Abrazo
wurde von der deutschen Lebensmittelzeitung als eines der Top-100-Produkte des deutschen Lebensmittelhandels 2013 ausgezeichnet.
11|2015∙CASH
•
b Baby- & Kinderkost
Industrie
Marktreport
Gesund in meinen Mund
Hersteller von Babynahrung und Kleinkindnahrung achten weiterhin vermehrt
auf biologische Inhaltsstoffe, die Reduktion von Zucker und Salz in den Produkten und forschen eifrig, was für die lieben Kleinen am besten ist.
D
ie Warengruppe Baby- und
lität den höchst möglichen
Ingo Wuppinger, Sales Director bei Milu-
Kleinkindnahrung weist
Standard. Unsere Produkte
pa Austria (Quelle: Nielsen YTD, auflau-
eine Käuferreichweite von
werden nach den neuesten
fendes Jahr per KW 40/2015). „In der
knapp 20 Prozent auf. Das bedeutet,
ernährungswissenschaftli-
Milchnahrung sind die Aptamil Milch-
dass ein Fünftel der österreichischen
chen Erkenntnissen entwi-
nahrungen die absoluten Topseller. Das
Privathaushalte zumindest einmal im
ckelt und entsprechen den
bestätigen auch unabhängige Studien:
betrachteten Zeitraum von September
gesetzlichen Anforderungen
Die Marke Aptamil ist die von Ärzten am
2014 bis September 2015 Baby- und
der Diät-Verordnung“, erklärt Bri-
häufigsten empfohlene Milchnahrung in
Kleinkindnahrung gekauft hat. Der Ver-
gitte Engel, Leiterin der Unternehmens-
gleich von Hersteller- zu Handelsmarken
kommunikation von Hipp. Sowohl der
Mitbewerber Nestlé, mit Beba am
zeigt, dass etwas mehr als 19 Prozent der
Anteil von Zucker als auch von Salz in
Markt vertreten, erforscht bereits seit
österreichischen Privathaushalte Baby-
den Produkten unterschreitet deutlich
145 Jahren die besonderen Ernährungs-
und Kleinkindnahrung von Herstellern
die gesetzlich zugelassenen Höchstmen-
bedürfnisse von Säuglingen, seit 50 Jah-
kauften. Diese Käuferreichweite liegt
gen – die neuen Sorten „Bio-Apfel“ und
ren investiert der Konzern in die Eiweiß-
deutlich über jener der Private Labels
„Apfel-Banane & Babykeks“ im prakti-
forschung. „Der besondere Herstellungs-
mit knapp vier Prozent“, analysiert GfK
schen Quetschbeutel kommen über-
prozess von Nestlé ermöglicht ein ein-
Marketing Consultant Mag. Aldo M. Pal-
haupt ohne Zuckerzusatz aus.
Österreich“, ergänzt er.
zigartiges
Hydrolysat
für
Säuglingsnahrungen, wel-
kovich (Details siehe Tabelle).
Bio im Glas
Milchfertignahrung genießt
hohes Vertrauen
Allergiestudie „GINI Studie“
„Das Vertrauen in eine Marke und die
„Wir sind mit 63,6 Prozent Markt-
getestet wurde“, erläutert
damit verbundene Produktsicherheit
führer in der Milchfertignahrung
Marc Brelöhr, Business Mana-
steht für den Verbraucher an erster Stel-
– jenem Segment, das für mehr
ger Austria den Prozess hinter
le. Hipp bietet hier mit dem besonderen
als die Hälfte der gesamten Baby-
schonend aufgespaltenem
Qualitätsversprechen in seine Bio-Qua-
nahrungskategorie steht“, so Mag.
Eiweiß.
70 ches in der weltweit größten
11|2015∙CASH
Fotos: BillionPhotos.com/Fotolia.com, Hipp, Nestlé, Alete, Maresi/Himmeltau, NÖM, Eckes-Granini, Schloss Raggendorf
Autorin: Sabine Sperk
Heute für morgen.
Als Grundlage für eine
gesunde Zukunft Ihres Babys.
Neu
Seit über 30 Jahren steht die beste Milch – Muttermilch – im Zentrum
unserer Forschung. Inspiriert durch diese Forschung setzt unsere Innovation
Aptamil Profutura Folgemilch einen neuen Standard für Milchnahrungen:
✔ Enthält den höchsten LCP*-Anteil aller Säuglingsnahrungen
✔ Vitamin B2 unterstützt eine normale Funktion des Energiestoffwechsels
✔ Die Vitamine A, C und D tragen zu einem gesunden Immunsystem bei
✔ Die Omega-3-Fettsäure ALA** unterstützt die Gehirnentwicklung
MEHR DAZU AUF APTACLUB.AT
*LCP: langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäuren. **α-Linolensäure.
Wichtiger Hinweis: Stillen ist das Beste für Ihr Baby. Sprechen Sie bitte mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Hebamme, wenn Sie eine Säuglingsnahrung verwenden möchten.
Industrie
Marktreport
b Baby- & Kinderkost
Alete: erweitert Produktportfolio
„nöm Vanillemilch“, „nöm Kokaomilch“
zusagen, das für die Zubereitung von
Die neuen Eigentümer der Marke Alete
in der 0,25-Liter-Packung. Seite Ende
Säuglingsnahrung zugelassen ist. „Für
– die Beteiligungsgesellschaft
September steht die 1-Liter-Familienpa-
Säuglinge und Kleinkinder können Nit-
BWK und der Privatinvestor
ckung von nöm Kakao im Kühlregal.
rate und Nitrite schon in Mengen unter
Horst Jostock von ebc –
dem gesetzlichen Grenzwert im Lei-
setzen seit der Übernah-
Zuckerfreie Getränke relevantes Thema
tungswasser gefährlich werden. Das
me zu Jahresbeginn ver-
Die Entwicklung von FruchtTiger am
beste und sicherste Getränk ist stilles
stärkt auf Snacks und
Fruchtsaft/Fruchtnektarmarkt ist laut
Mineralwasser, welches den Richtlinien
Pouches. Künftig sollen
Hersteller Eckes-Granini in den letzten
für Säuglingsnahrung entspricht“, kon-
jedes Jahr 40 bis 50 neue
Jahren stabil, der Mix aus roten Früchten
statiert Mag. Dr. Patrick Moser, Mitglied
Produkte das Portfolio er-
namens „Früchte-Jagd“ ist bei der jungen
der Geschäftsleitung von Starzinger.
weitern und durch den Dialog mit den
Zielgruppe am beliebtesten. „Wir
Eltern Alete in ein modernes Licht ge-
verzichten bewusst auf den Zu-
Handel setzt auf Bio
rückt werden.
satz von Zucker und setzen bei
Rewe International AG verfügt unter der
FruchtTiger auf den Einsatz von
Eigenmarke Ja! Natürlich über ein klei-
Himmeltau: kompletter
Verzicht auf Zucker
besten, qualitativ hochwertigen
nes, aber gut sortiertes Basissortiment
Früchten“, so Mag. Sabine Fell-
von Breien, Snacks und Getränken, wo-
„Himmeltau ist DIE traditionelle öster-
ner-Fazeni, Brand Managerin
bei sich die Snacksartikel wie der „Ja!
reichische Grießbrei-Marke. Himmeltau
FruchtTiger.
Natürlich Früchteriegel Apfel und Bana-
ist ein wertvoller Weizengrieß mit ho-
Schloss Raggendorf Sekt-
ne“ am besten verkaufen. Seit August
hem Gehalt an Vitamin B1 und ist be-
und Weinhandel bietet eine
2015 sind zudem rund 50 Alnatura Ba-
sonders leicht verdaulich. Unter Him-
breite Range an Kinderparty-
byartikel bei Merkur und Billa gelistet.
meltau gibt es ausschließlich neutrale
getränken an, wobei der Fokus
Auch bei Pfeiffer greifen die Mütter und
Produkte – also keine Geschmacksrich-
auf hochwertige Lizenzmarken
Väter zu gesunden Snacks für die
tungen – und es wird aus-
für Jungen und Mädchen liegt. Derzeit
Kleinen – hier setzt die Bio-Eigen-
nahmslos auf die Zugabe
sind drei „Hello Kitty“-, ein „Schlümpfe“-
marke natürlich für uns an. Beson-
von Zucker verzichtet. Nur
und ein „Star Wars“-Getränk am Markt.
ders beliebt sind die Bio-Maiswaf-
die Sorte Himmeltau Bie-
2016 soll das Sortiment um weitere
feln,
nenhonig ist leicht mit
Marken erweitert werden. „Im Moment
Bio-Fruchtsaftbärchen ohne Ge-
Bienenhonig gesüßt. Wir
ist unser Star Wars Kinderpartygetränk
latine. Dm drogerie markt setzt
überlassen es den Müttern,
im Trend und stark nachgefragt, nach-
mit seiner neuen Eigenmarke
Bio-Reiswaffeln
und
selber zu entscheiden, wie
dem im Dezember der neue Kinofilm
dmBio auf wertvolle Zutaten, die
viel Zucker sie ihrem Baby
„Das Erwachen der Macht“ startet“,
z.B. in den neuen Produkten „dm-
geben wollen. Denn die meisten Baby-
erklärt Isabella Magagnotti, Vertrieb
Bio Früchte-Allerlei mit Vollkorn“,
Breie haben einen relativ hohen Zucker-
und Marketing.
„dmBio Karotte pur Püree“ und
gehalt“, stellt Ingrid Maximilian, Mar-
Wer es gänzlich ohne Geschmack am
„dmBio Bircher Müsli“ enthalten
keting Managerin für Himmeltau, fest.
liebsten hat, dem wird die hohe Qualität
sind. Spar ist in diesem Bereich mit kei-
2015 wurde die Sorte Vanille gelauncht,
des Frankenmarkter Mineralwassers
nen Eigenmarken vertreten.
•
für 2016 sind neue, noch „geheime“ Produkte geplant.
Milch als wichtigstes „Kinderprodukt“
Baby- und Kleinkindnahrungs-Markt Österreich
(MAT Sept 2015 vs. VJ)
„Grundsätzlich ist die nöm Milch als das
Käuferreichweite in %
wichtigste „Kinderprodukt“ überhaupt
zu sehen, denn gerade Calcium ist für
den Knochenaufbau äußerst wichtig.
Milch ist der ideale Calciumspender und daher ist das tägliche
Glas Milch ein essenzieller Bestandteil einer gesunden und
ausgewogenen Ernährung“, so
Veronika Koch, Brandmanagerin der Marke nöm. Aktuell
sind drei Kinderprodukte im
Sortiment: „nöm Schulmilch“,
72 Baby- und Kleinkindnahrung
Milchfertignahrung
Beikost
Nassbeikost
Trockenbeikost
Getränke
Kindersäfte
Kindertee
MAT Sept
2014
MAT Sept
2015
VÄ in %
21
6,4
18,8
15,5
8,9
5,9
4,8
2,5
19,7
6,4
17,5
14,6
8,3
6,4
5,2
3
-6
-0,1
-7
-5,8
-7
8,2
7,4
19,8
Quelle: GfK Consumer Panel Services – 4.000 HH Inhome Consumption – Österreich Gesamtmarkt (kein Babypanel!)
11|2015∙CASH
CASH-Hit des Monats
TagSchäumer
Autor: Willy Zwerger
Wann immer wir vom CASH-Hit des
unsere Ursprungshaarfarbe aus, sprüh-
steht sich. Flugs, drei Minuten später
Monats-Testteam von den unterschied-
ten uns das eine oder andere Häufchen
hatten die wirklich empfehlenswerten
lichsten Manstein-Laboratorien zwecks
Schaum in den Skalp und begannen uns
Mittelchen ihre Arbeit getan und auf
intensiven Ausprobierens und Bewer-
gegenseitig zu kneten – kopfmäßig, ver-
unseren Köpfen ihre farbtypischen Spu-
tens von Produkten aller Art gerufen werden, sind wir zur Stelle. Ganz besonders freut uns eine
ren hinterlassen. Sehr positiv
Fact Finding Mission
derartige Berufung dann, wenn
auch wir vom kolportierten Nutzen besagter Produkte profitieren
können. So wie unlängst zum
Beispiel, als uns die Forscherriege aus den Manstein’schen Lifestyle Labs buchte, um die neuen
Color Refresher von Syoss aus
dem Hause Henkel zu testen.
Nicht zuletzt fiel die Wahl deswegen auch auf unsere Truppe,
weil sich gerade auf unseren
Köpfen das Altersgrau so wunderbar auszubreiten vermag und
die fünf Sorten Color Refresher
angeblich in der Lage wären,
nach nur drei Minuten Einwirkungszeit bereits die gewünschte Farbauffrischung zu zeigen.
So suchten wir uns also allesamt
11|2015∙CASH
aufgefallen ist uns, dass vor allem das Blond außergewöhnlich
gut kommt – gerade so, dass
Produktname: Syoss Color Refresher
Produktkategorie: Farb- und Glanzauffrischer
Inhalt: 75 ml
bis zu 6 Anwendungen pro Packung
Varianten:
Für warme Braunnuancen
Für kühle Braunnuancen
Für dunkle Braunnuancen
Für alle Rotnuancen
Für kühle Blondnuancen
Produktion & Vertrieb:
Henkel Central Eastern Europe
1030 Vienna
Erdbergstrasse 29
Tel.: +43 (1) 711 04-2254
Internet: www.henkel.at
Weitere Informationen:
Ulrike Glatt/Marketing
[email protected]
Tel.: 01/711 04-0
manche von uns locker als Heino
durchgehen würden. Was jedoch
definitiv nicht nur an der Sonnenbrille gelegen ist. Schade nur,
dass einer von uns nur eine leere Dose abbekam.
73
Industrie
Marktreport
b Fondue & Raclette
Melting Pot
Das Schmelzen von Käse hat nicht nur uralte Tradition, sondern ist gerade in
der kalten Jahreszeit ein überaus beliebter Grund für gemeinsame Mahlzeiten
und geselliges Beisammensein.
Autor: Willy Zwerger
B
eide Produktgruppen sind klein, aber fein und befin-
Raclette notwendigen Käsesorten (wieder-)entdeckt haben
den sich im heimischen LEH momentan wiederum
und darüber hinaus durchaus bereits sind, für einen zünftigen
im Aufschwung, wobei Jahre zuvor gerade das Ge-
Abend mit geschmolzenem Käse und allem Drumherum auch
genteil der Fall war. Relevante Marktzahlen gibt es leider
etwas tiefer in die Tasche zu greifen.
keine, die geschätzte Größe beträgt beim Fondue rund 200
Tonnen, beim Raclette weitaus mehr. Fest steht jedenfalls,
Klarer Trend zu würzigen Sorten
dass im Sog jener Konsumenten, die seit geraumer Zeit wie-
Zwar sind einige Hersteller mit einigen ähnlich gearteten
der vermehrt selbst kochen, vieles ausprobieren und eher
Schmelzkäse-Konzepten beim Konsumenten nicht so gut
dem Genuss frönen, viele die sowohl für Fondue als auch für
angekommen und haben einige Produkte wieder vom Markt
74 11|2015∙CASH
nehmen müssen, doch wird der
neben den klassischen Fondues und Raclettes auch
Wunsch der Lebensmittelketten
solche mit Chili- oder Pfeffernote sowie ein eigens
nach Innovationen grundsätzlich
gelabeltes Sommer-Raclette
von der Industrie gerne aufge-
mit Pfännchen für den Grill und
griffen. Was jedoch keineswegs
ein Candlelight-Raclette für
etwas daran ändert, dass die
romantische Abende zu zweit.
beiden Warengruppen auch
Ganz neu im Programm hat
die Eigenmarken erobert ha-
Emmi das „Fondü“, bei dem
ben und sukzessive stärker wer-
man den Spaßfaktor betont und
den. Jüngstes Beispiel: Unter der Marke Spar
ziehen kann, sondern auch gekochtes
Schweiz sowie einen bereits in Scheiben geschnittenen Ra-
Fleisch, Gemüse und Früchte. Und: Un-
clette-Käse. Wobei an dieser Stelle angemerkt
ter dem Label Kaltbach be-
werden sollte, dass man bei der Spar sowohl
schreitet das Fondue völlig
mit den Käsefondues als auch mit den Ra-
neue Dimensionen, da die Kaltbach-Käse (Gruyère
clettes sehr zufrieden ist. Unternehmens-
und Emmentaler) höhlengereift und somit be-
sprecherin Nicole Berkmann: „Beide Pro-
sonders intensiv im Geschmack sind.
duktgruppen erfreuten sich im vergangenen
Gerber wiederum setzt beim Fondue sowohl
Jahr einer gesteigerten Nachfrage. Bei den
auf L’Originale mit den Sorten Emmentaler, Grey-
Raclettes sehen wir einen Trend zu Sorten
erzer und Tilsiter als auch auf Moitié-Moitié mit
mit Zutaten, wie Pfeffer, Chili oder Knoblauch
Vacherin und Gruyère sowie Le Gruyère mit dem
– aber auch bei den Fondues gibt es teilweise einen Trend zu
würzigen Sorten.“
So konvenient wie möglich
Ähnliches bestätigen auch die unterschiedli-
reinsortigen Namensgeber. Neu ist die Sorte „Groß und klein“,
ein etwas milderes Fondue für die ganze Familie.
Ofenkäse als Alternative
Neu kommt auch von Berglandmilch mit den
chen Vertriebslinien der Pfeiffer-Gruppe – Uni-
Schärdinger Raclettescheiben auf Rotkulturbasis
markt, Zielpunkt und Nah&Frisch. Geschäfts-
in der 200-Gramm-Packung, der sich der Fondue
führer Roland Malli: „Wir orten jedoch zusätzlich,
dass die Konsumenten in letzter Zeit wesentlich
lieber zu österreichischen Anbietern greifen als zu
den Schweizer Originalen.“
Fotos: Tsuboya/Fotolia.com, Rupp, Schärdinger, Emmi, Gerber, Molkerei Champignon, Gmundner Milch
nicht nur Brot durch den Käse
gibt es ab sofort ein Fondue klassik aus der
& Raclettekäse-Range perfekt anpasst und somit
auch den Raclettekäse am Stück und den Ofentaler,
ein Weichkäse mit Weißschimmel
und Rotkultur in der Holzschachtel zum
Stets ein Thema beim Konsumenten ist aber auch die Ge-
Aufwärmen im Backrohr ergänzt. Eben-
lingsicherheit und somit sind es auch fixfertige Convenience-
falls fürs Backrohr bietet die Allgäuer
Produkte. Was nämlich jene, die gerne kochen so
Käserei Champignon den Rouget-
lieben, nämlich das Zusammenmischen von unter-
te Ofenkäse in der Holzschachtel
schiedlichen Käsesorten und das Beimengen von
in groß (6 Sorten zu je 320 g) und
Gewürzen, Schnäpsen oder Weinen, ist bei anderen
klein (3 Sorten zu je 180 g) an.
wiederum verpönt und lässt diese zum fertig abge-
Ein Klassiker ist nach wie vor
mischten Fondue-Package greifen. Rupp zum Beispiel
der Traunkirchner Raclette der
bietet hier unter der Marke Alma – im Übrigen die
Gmundner Molkerei und mittler-
stärkste Käsefondue-Marke in Österreich, noch vor
weile auch die Ofenaufstriche von Hochland
Emmi und Gerber (Quelle: AC Nielsen MAT 40 2015)
in drei Sorten – Flammkuchen, Bruschetta und Pizza
– ein leicht zuzubereitendes Käsefondue in der Ke-
und jener von Rupp – Hüttenzauber mit Zwiebel und
ramikschale an und zwar in den Sorten Emmentaler
Schinken sowie Pikant mit Salami und Paprika. Einfach
und Bergkäse. Besonders angenehm: Die Alma Fondue-
aufs Brot oder auf gekochte Erdäpfelhälften streichen und ab
töpfchen sind sowohl im Backrohr als auch in der Mikrowelle
in den Ofen damit.
•
erhitzbar und die 240 Gramm reichen locker für zwei Personen.
Reichhaltige Sortenvielfalt bei Fondues
Das mit Abstand breiteste Angebot bietet nach wie vor die
Schweizer Molkerei Emmi samt ihrer Tochter Gerber an,
wobei es Emmi zu verdanken ist, dass Raclette als neuester
Die Fondue- & Raclette-Trends
b fixfertige Fondue-Mischungen
b Raclettekäse mit Zusatzgeschmack
b Sommer-Raclette am Grill
Trend über den Grillboom drauf und dran ist, ein Ganzjahresprodukt zu werden. So gibt es zum Beispiel von Emmi
11|2015∙CASH
75
b Kaffee – Einzelportionen
Industrie
Marktreport
Euphorisches
Mit zweistelligen Zuwachsraten wächst der Einzelportionsmarkt im Kaffeesegment nach wie vor am dynamischsten. Neben den eigenen Systemen der Hersteller setzen vor allem kompatible Nachbaukapseln Pionier Nespresso unter Druck.
Autorin: Michaela Schellner
D
ie Österreicher trinken täglich
während der Europaschnitt bei 4,93 Ki-
Denn vor allem Kaffee auf Knopfdruck
knapp drei Tassen Kaffee und
logramm liegt.
boomt und hat 2014 erstmals Filterkaf-
kommen so auf einen jährli-
feemaschinen und Vollautomaten in den
chen Pro-Kopf-Verbrauch von 8,3 Kilo-
Kapselsystem überholt Filtermaschine
Zubereitungsarten auf die Plätze zwei
gramm. Diese Daten liefert der österrei-
Der heimische Kaffeemarkt war in den
und drei verwiesen. Harald J. Mayer, Chef
chische Kaffee- und Teeverband,
vergangenen Jahren von einem Wandel
von Marktführer Tchibo/Eduscho in Ös-
demzufolge sich die Alpenrepublik im
geprägt. Und zwar sowohl was die The-
terreich und Präsident des österreichi-
Europavergleich in die Top-10-Kaffee-
men Qualität und Nachhaltigkeit betrifft,
schen Kaffee- und Teeverbands, konkre-
trinkernationen einreiht. Lediglich die
die durch die zunehmende Expertise der
tisiert: „Ein Blick in die Haushalte genügt:
Finnen (12,1 kg) und die Norweger (9,08
Verbraucher immer wichtiger werden,
Mittlerweile ist der Anteil an Kapselma-
kg) haben mengenmäßig die Nase vorn,
als auch hinsichtlich der Zubereitung.
schinen mit 38,6 Prozent höher als jener
76 11|2015∙CASH
Fotos: Patrick P. Palej/Fotolia.com, Tchibo/Eduscho, Nestlé, Nespresso, Valora Trade, Julius Meinl, illy, GfK
Kap-selling
der Filterkaffeemaschinen
mit 38 Prozent. Vollautomaten haben sich hingegen
konstant bei 32 Prozent
gehalten.“
Zweistellig im Plus
Diese Entwicklung wirkt
sich naturgemäß auch auf
das Angebot in den Handelsregalen aus. Bei Betrachtung des Marktes
nach Segmenten führt der
traditionelle Röstkaffee
laut hochgerechneten 2014
GfK-Zahlen inklusive September 2015
zwar weiterhin deutlich mit einem Anteil von 50 Prozent (Menge) bzw. 40 Prozent (Wert) gefolgt von Espresso- und
Crema-Röstungen (25 % Menge, 20 %
Wert). Die Einzelportionen rangieren
was den Absatz betrifft mit 25 Prozent
auf dem dritten Platz, liegen aber wert-
GfK Marktanalyse
von Katrin Amlacher, MA, Marketing Consultant
••Neun von zehn Österreichern kaufen mindestens einmal jährlich Kaffee. Die Menge zeigt
eine leicht rückläufige Entwicklung, der Umsatz
hingegen entwickelt sich positiv. Dieses Umsatzplus wird durch gesteigerte Ausgaben der
Haushalte für Kaffee verursacht. Haupttreiber
ist der Umstieg zu höherpreisigen Kapseln.
••Mehr als ein Drittel der österreichischen Haushalte (34 % Käuferreichweite) kauft Kapsel-Kaffee, der bereits 12 Prozent des Volumens ausmacht. Sowohl Umsatz als auch Absatz zeigen ein
Plus, wobei der Umsatz doppelt so stark gewachsen ist wie der Absatz.
Insgesamt gibt jeder Österreicher im Durchschnitt etwa 83 Euro pro Jahr
für Kapsel-Kaffee aus. Pads spielen kaum eine Rolle, die Reichweite liegt
gerade einmal bei zehn Prozent.
••Am Kaffeemarkt total sind Marken noch immer deutlich beliebter als Eigenmarken. 82 % Prozent der österreichischen Haushalte greifen zumindest einmal zu einer Kaffee-Marke, immerhin 48 Prozent auch zu einer
Eigenmarke. Insgesamt dominieren aber Marken mit 70 Prozent Mengenanteil den Markt.
mäßig mit 40 Prozent Anteil bereits auf
Filterkaffee-Niveau. Und sie verzeichBasis LH exklusive Hofer und Lidl liefert
mit einem Umsatzplus von 10,7 Prozent
tum, wie auch Dirk Friedrichs, Corporate
Mag. Ulrike Pesta, Business Executive
im Vergleich zum Vorjahr.“
& Governmental Affairs Manager bei
Manager Coffee & Beverages: „Der Kaf-
Jacobs Douwe Egberts in Deutschland,
feeportionsmarkt steigt im YTD bis zur
Eigene Systeme ...
betont: „Das On-Demand-Segment ist
KW 40/2015 mit plus 7,9 Prozent im
Wenig überraschend also, dass die Her-
zum wichtigsten Wachstumstreiber des
Wert, wobei die Kapseln mit 10,4
steller sich in diesem wachsenden Seg-
globalen Kaffeegeschäfts geworden und
Prozent steigen und die
macht über die Hälfte des weltweiten
Pads mit minus einem
und den Markt mit zahlrei-
Wachstums im Kaffeemarkt aus. Diese
Prozent rückläufig sind.
chen Neuprodukten aufmi-
Entwicklung im Kaffeekapsel-Segment
Nescafé Dolce Gusto
schen. Auf der einen Seite ist
wird sich mit einer prognostizierten
hat deutlich zugelegt
die Industrie mit ihren eige-
Wachstumssteigerung von über 50 Pro-
und ist nunmehr die
nen, aus aufeinander abge-
zent im Zeitraum 2013 bis 2018 weiter
drittstärkste Marke am
stimmten Maschinen und
fortsetzen.“ Aktuelle Nielsen-Daten auf
Kaffeeportionsmarkt
Kapseln bestehenden Syste-
*Das Markenzeichen ist nicht im Besitz von Caffè Vergnano S.p.A.
oder anderen, dieser Firma angeschlossenen Gesellschaften.
nen eindeutig das dynamischste Wachs-
IN DEN BESTEN SUPERMÄRKTEN
UND ONLINE AUF
ment besonders engagieren
WAS HAT EINE KAFFEEKAPSEL VON CAFFÈ VERGNANO
MIT EINER BANANE gemeinsam?
Ab heute sind die Kapseln Èspresso 1882 von Caffè Vergnano KOMPOSTIERBAR
und können mit dem Bio-Abfall in der braunen Tonne entsorgt werden
(WIE DIE BANANEN)
DIE KAPSELN SIND GEEIGNET FÜR DIE HAUSHALTSMASCHINEN DER MARKE NESPRESSO®*
KAPSEL KOMPOSTIERBAR GEMÄSS VORSCHRIFT UNI EN 13432:2002. ENTSORGEN SIE DIE KAPSEL GEMÄSS
DEN VORSCHRIFTEN IHRER GEMEINDE IM ORGANISCHEN MÜLL, DER AN DIE KONTROLLIERTEN
KOMPOSTIERANLAGEN ABGEFÜHRT WIRD. SIE GEHÖRT NICHT IN DEN HÄUSLICHEN KOMPOST.
b Kaffee – Einzelportionen
Product Line
café+co hat vor
Kurzem mit
„Delizia“
ein KaffeeKapsel-System auf den Markt gebracht, das
seinen Schwerpunkt auf nachhaltigen Genuss legt. Die beiden
Sorten „Espresso Italiano“ und
„Vienna Gold“ tragen das Fairtrade- bzw. Rainforest Alliance-Zertifikat und die Maschine mit integriertem Milchschäumer ist
besonders energiesparend. Das
Starterset ist unter shop.cafeplusco.at erhältlich.
Harald J. Mayer, Geschäftsführer Tchibo/
Eduscho
Ulrike Pesta, Business Executive Manager
Coffee & Beverages Nestlé
men vertreten. Präsenz zeigen zum
offiziell bestätigt war das bei Redeakti-
Beispiel neben Nescafé Dolce Gusto von
onsschluss allerdings noch nicht.
Nestlé Cafissimo von Tchibo, Tassimo
von Jacobs Douwe Egberts, Cremesso
... versus Klonkapseln
von Delica, Inspresso von Julius Meinl,
Zusätzlich zu den eigenen Systemen
Iperespresso von illy, a modo mio von
nimmt aber vor allem die Anzahl an
Lavazza, Martello von Hofer, Delizia von
für das Nespresso-System kompatiblen
café+co oder Senseo. Letztgenannte
Kapseln kontinuierlich zu. Der Pionier
Marke war bisher Teil des Unterneh-
in Sachen portionierter Spitzenkaffee
mens D.E Master Blenders 1753, das sein
sieht sich weltweit mit mehr als 190
Kaffeegeschäft mit jenem von Mondelez
Mitbewerbern konfrontiert, von denen
International zusammengeführt hat
laut Stefan Trojer, Marketing Director
und künftig unter dem Namen Jacobs
Nespresso Österreich, „mehr als 150
Douwe Egberts als weltweit führendes
behaupten, mit Nespresso Kaffeema-
Kaffeeunternehmen mit einem Jahres-
schinen kompatibel zu sein. Der Wett-
umsatz von mehr als fünf Milliarden
bewerb ist eine Herausforderung für
Euro (eigene Angabe) auftritt. Eine Be-
uns, aber – solange er fair verläuft –
dingung der Europäischen Kommission
gleichzeitig auch ein wichtiger Motor
im Zusammenhang mit der Genehmi-
für Innovation und Wachstum.“ Auch
gung war die Vergabe von Senseo in
in Österreich ist die Konkurrenz groß
Österreich an eine Drittpartei in Lizenz.
und wächst stetig. Jacobs Douwe Eg-
illy ist mit Iperespresso im Su-
Branchenkennern zufolge wird vermut-
berts etwa forciert dieses Segment seit
per-Premium-Segment unterwegs. Hier fungiert die Kaffeekapsel als Brühkammer, wodurch
der Kaffee nicht mit der Maschine
in Berührung kommt. Als Alternative zur Dose wurde kürzlich eine
Cube-Verpackung eingeführt. Mit
„Drip On Coffee“ interpretiert
der Kaffeeröster den Einzelportionsmarkt im Bereich Filterkaffee
neu und bringt ready to use Mono-Portionierungen auf den
Markt. Zur Zubereitung benötigt man nur eine Tasse
und heißes Wasser.
lich Lavazza den Zuschlag erhalten –
2013 mit der Linie „Jacobs Momente“,
Das seit September 2009 in Österreich präsente Schweizer Kaffeekapselsystem Cremesso hat
seine Kapsel-Verpackungen überarbeitet und setzt auf ein helleres Erscheinungsbild. Der seitlich
senkrecht angebrachte Farbcode
sowie die Adaption der Namensgebung erleichtern die Orientierung am POS. Insgesamt gibt es
16 Geschmacksrichtungen – ganz
neu ist die Sorte „Nepal“.
78 Kaffee-Gesamtmarkt
Käuferreichweite in %
Kaffee total
Röstkaffee total
Bohnen
Gemahlen
Kapseln
Pads
Löslicher Bohnenkaffee
Kaffeemittel
MAT Juni 2014
89,1
84,2
46,0
37,8
34,0
10,6
33,5
5,9
MAT Juni 2015
89,6
84,6
46,4
37,4
34,0
10,0
30,9
5,6
Quelle: GfK Haushaltspanel MAT Juni 2015; Einkaufsverhalten von
4.000 österreichischen Privathaushalten, kontinuierliche Messung via EAN-Code
*LEH inkl. Hofer/Lidl & Special Trade wie Kaffeefachgeschäfte, Bäckereien, Tchibo und Nespresso
11|2015∙CASH
Fotos: café+co, Cremesso, illy
Industrie
Marktreport
der „Classic-“ (exklusiv bei Metro erhältlich) und „Supreme-Linie“ (exklusiv
bei Billa und Merkur erhältlich) der
Ethical Coffee Company verantwortlich,
die von Ex-Nespresso-CEO Jean Paul
Gaillard gegründet wurde und ihre Kapseln aus 100 Prozent nachwachsenden
Rohstoffe sowie biologisch abbaubaren
und kompostierbaren Materialien herstellt. Ganz neu am Markt ist das Handelshaus Wedl mit seinen Testa Rossa
caffè-Kapseln, die allerdings vorerst
nur online, in allen Wedl Abholgroßmärkten und in den Testa Rossa caffèStefan Trojer, Marketing Director Nespresso
Tanja Falter, Marketingleiterin Julius Meinl
Dallmayr ist Ende 2014 mit „Dallmayr
ner umweltverträglichen Range „Ès-
„Gourmesso“ und Diskonter Lidl die
capsa“ gestartet, das Handelshaus Ge-
presso 1882“. Distributeur Valora Trade
eigene Brand „Bellarom“.
meos hat die von Geschäftsführer Josef
zeichnet in Österreich für den Vertrieb
bars erhältlich sind. Supermarkt Zielpunkt wiederum führt die Marke
Kirisits entwickelte Brand „Cafe Pep-
Nespresso zeigt sich innovativ
pino“ lanciert, die Migros-Tochter De-
Angesichts der steigenden Konkurrenz
lica führt kompatible, UTZ-zertifizier-
freut sich Trojer über ein erfolgreiches
te Kapseln von „Café Royal“ im LEH
Geschäftsjahr 2014. „Nespresso konnte
exklusiv bei der Spar ebenso wie das
den expansiven Kurs auf den internati-
Unternehmen Caffè Vergnano mit sei-
onalen Märkten fortsetzen und auch in
SPIELE MIT
& GEWINNE
EINEN MITSUBISHI SPACESTAR COLORLINE
*
JEDE PACKUNG
E AUF
HAT DIE CHANC
ER &
DEN CITY-FLITZ
EISE!
VIELE TOLLE PR
G.
IN JEDER PACKUN
GEWINNCODES
UNTER
WEITERE INFOS
.at
www.dolce-gusto
* Der Gewinner kann zwischen einem der drei Colorline
Designs (Style White, Ice Blue oder Sports Black) wählen.
Teilnahmebedingungen unter www.dolce-gusto.at
Symbolfoto
COFFEE IS NOT JUST BLACK
Product Line
Neu in der Produktreihe von Tassimo (Jacobs
Douwe Egberts)
sind die Sorten
„Jacobs Caffè
Crema Intenso
XL“ (16 T-Discs
pro Packung)
sowie die limitierten Varianten „Cappuccino
Vanilla“ und „Cappuccino Amaretti“ (jeweils 8 Stück pro Packung). Mit dem System kann
eine breite Auswahl an Heißgetränken auf Knopfdruck zubereitet werden. Die Barcode-Technologie garantiert höchste
Getränkequalität.
Im Herbst lanciert Nescafé Dolce
Gusto (Nestlé) die Limited
Edition „Espresso Yunnan“ und entführt die
Verbraucher damit geschmacklich ins ferne
China. Im Maschinenbereich kommt
mit „Drop“ eine
besonders futuristische Variante mit
Touch-Funktion auf den Markt,
die in ihrer Form einem einzelnen Tropfen Kaffee nachempfunden ist.
b Kaffee – Einzelportionen
Österreich weiter wachsen. Auch 2015
zug auf kompostierbare Kapseln und
werden wir höchst positiv und mit einer
treibt das Thema Recycling voran.
hohen Innovationsbilanz abschließen.
Frédéric Ermacora, Geschäftsführer il-
Im Mai 2015 haben wir in Wien das welt-
lycaffè Österreich, wirft noch einen
weit erste Nespresso Café und Ende
weiteren Aspekt in die Runde: „Die Ein-
Oktober den Standort Mahlerstraße neu
zelportion erzeugt natürlich im Verhält-
eröffnet, wo wir mit dem weltweit ers-
nis zu einer traditionellen Kaffeepa-
ten Nespresso Cube den Kapseleinkauf
ckung mehr Abfall, bietet dafür aber
rund um die Uhr ermöglichen.“ Pro-
andere Vorteile: Es wird weniger Wasser
duktseitig setzt Nespresso auf Komfort,
für die Reinigung der Maschinen benö-
Design sowie Individualität bei den
tigt und das Produkt bleibt frisch, wo-
Maschinen wie beispielsweise bei der
durch auch weniger weggeworfen wird.“
neuen Pixie Clips sowie außergewöhn-
Überzeugen kann aber nur, wer stets
liche Kaffeespezialitäten (Monsoon
die Qualität seines Angebots im Blick
Malaba, Perú Secreto, Tribute to Milano,
hat. „Mit zunehmender Expertise stei-
Tribute to Palermo oder der in Frank-
gen die Ansprüche an Qualität. Das gilt
reich erhältliche Suluja ti South Sudan).
für Einzelportionen ebenso wie für ganze Bohne oder bereits gemahlene Kaf-
Nachhaltigkeits- und
Qualitätskonzepte
Dass die Nachfrage
feemischungen. Wir bringen unser
Know-how aus über 150-jähriger
Erfahrung auch in unsere Kapsel-
nach Kaffeekapseln
Blends ein. Dazu zählt auch, dass die
so hoch ist, liegt vor
Grammatur mit sieben bis acht
allem an der porti-
Gramm sehr hoch ist und damit über
onsgenauen Zube-
dem Durchschnitt im Lebensmittel-
reitung und dem
handel liegt“, erklärt Mag. Tanja Falter,
damit verbundenen
MBA, Marketingleiterin Julius Meinl
Convenience-As-
•
Österreich. pekt. Immer wieder in die
Kritik geraten Einzelportionen allerdings im Zusammenhang mit dem
Thema Nachhaltigkeit.
Denn auch wenn in der
Kapsel genauso hochwertiger Kaffee verarbeitet
wird, sammelt sich verhältnismäßig viel Müll
an. Hier arbeitet die In-
Tchibo/Eduscho hat gemeinsam
mit Saeco die neue Maschine
„Cafissimo Tuttocaffè“ entwickelt, die im Handumdrehen je
nach Wunsch einen kleinen Espresso, einen
großen Caffè
Crema oder einen Filterkaffee
zubereiten kann.
Erhältlich ist der Allrounder
in den Farben Schwarz, Weiß
oder Rot zum Preis von 99 Euro.
80 dustrie beispielsweise an
neuen Konzepten im Be-
Einzelportionen im Handel
Eigen- und Exklusivmarken
••Hofer: Martello, Espresso Bar Italia
••Lidl: Fairglobe Kaffeepads, Bellarom Kaffeekapseln
••Billa & Merkur: Ethical Coffee Company-Supreme Kapseln
••Spar: Café Royal, Caffe Vergnano, Regio Kaffeepads
••Unimarkt: Jeden Tag Kaffeepads
••Zielpunkt: Jeden Tag Kaffeepads, Gourmesso Kaffeekapseln
••Wedl: Testa Rossa caffè Kapseln
Quelle: Unternehmensangaben, kein Anspruch auf Vollständigkeit
11|2015∙CASH
Fotos: Jacobs Douwe Egberts, Nestlé, Tchibo/Eduscho, Caffè Vergnano, Dallmayr, Delica, Wedl
Industrie
Marktreport
durgol® swiss espresso®
Product Line
Aktuell stellt das italienische Unternehmen Caffè Vergnano, das
2014 72,2 Mio. Euro erwirtschaftet
hat, den heimischen Einkäufern die für das Nespresso-System-kompatiblen, kompostierbaren und im
Bio-Müll zu entsorgenden Kapseln der „Èspresso
1882“-Range vor. Diese sind aus kompostierbaren
Polyester hergestellt, das zum Teil aus erneuerbaren
Energiequellen gewonnen wird. Bisher war man hierzulande mit biologisch abbaubaren Kapseln, die in
den normalen Hausmüll gehören, vertreten.
Dallmayr setzt im kompletten Portfolio – und
damit auch in den Nespresso-System-kompatiblen „capsa“-Varianten – nur hochwertige
Rohkaffeequalitäten aus den besten Anbaugebieten der Welt ein. Dass das
ankommt, spiegelt sich auch in deren
Entwicklung wider, denn laut eigenen
Angaben konnte sich Dallmayr mit den
Kapseln am deutschen Markt innerhalb eines Jahres
die Marktführerschafr im NCC-Segment sichern. Im
Sommer 2015 wurde das Portfolio um vier Varianten
auf mittlerweile zehn Sorten erweitert.
Die Schweizer Marke „Café Royal“ der MigrosTochter Delica trägt mit ihren mit NespressoMaschinen kompatiblen Kapseln dem Trend zu
nachhaltigen Premiumprodukten Rechnung.
UTZ-zertifiziert ist der innovative „Doppio Espresso“, der auf der zehn Grade umfassenden
Stärkeskala beim Wert elf angesiedelt ist. Und
die beiden Bio-Kaffeekapseln „Lungo Bio/Organic“ und „Espresso Bio/Organic“ überzeugen mit 100
Prozent biologisch hergestelltem und Fairtrade-zertifiziertem Kaffee.
Das Handelshaus Wedl hat vor Kurzem seine Testa
Rossa caffè Kapseln in den Geschmacksrichtungen
„caffè Lungo“, „Espresso“ und „Ristretto“ vorgestellt. Für die hochwertigen Mischungen, die mit den
eigenen, aber auch mit nahezu allen Nespresso-Maschinen (Citiz, Pixie, Essenza, Inissia, U, Maestria)
zubereitet werden können, werden nur exklusive
Hochlandmischungen
verwendet. Vorerst sind
die Kapseln online, in
allen Wedl Abholgroßmärkten sowie in den
Testa Rossa caffèbars
erhältlich.
TESTURTEIL
Haus & Garten Test
Endnote 1,3
sehr gut
Durgol
swiss espresso® Spezialentkalker
Entkalkt sehr gut
und sehr schonend
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b Wein, Sekt , Spir ituosen
Industrie
Marktreport
Große Sprünge nach oben macht der Absatz von Wein, Sekt und Spirituosen
in Österreich mengenmäßig nicht mehr. Wertmäßig ist aber noch was drin,
­sowohl für den Handel als auch die Lieferanten.
Autor: Frank Placke
D
ass 2015 kein einfaches Jahr
nen wertmäßigen Ausgleich. Man
jahr erfreulich. Nach dem problemati-
werden würde, lag auch an
trinkt halt etwas weniger, aber dafür
schen und arbeitsintensiven Jahr 2014
den gesetzlichen Rahmenbe-
tendenziell besser.
sorge der Jahrgang 2015 für Entspan-
dingungen. So sorgte die Schaumwein-
Hilfreich für heimische Erzeu-
steuer das zweite Jahr in Folge für
ger wie auch den Handel ist auch
­Anspannung bei den heimischen Sekt-
das steigende Bewusstsein der
Auf das schöne Frühjahr und die
herstellern. Leider brachte auch eine
Kunden für Produkte aus Öster-
gute Blüte folgte ein Sommer, der für
Verfassungsklage das umstrittene Ge-
reich. Die Bemühungen darum
Überraschungen sorgte. Heiße Tage
setz nicht zu Fall. Und auch die 2014
werden gerade auch vom LEH for-
und Nächte waren Grund zur Sorge,
kräftig erhöhte Alkoholsteuer hinter-
ciert, freut sich beispielsweise
doch Mitte August gab es meist aus-
ließ und hinterlässt noch Spuren.
Eduard Kranebitter, Vorstands-
reichend Niederschlag. Die letzte
vorsitzender der Schlumberger
Hitzeperiode Ende August verhalf
Man trinkt zwar weniger, aber
­tendenziell besser
Dennoch trifft man in der Branche
keinesfalls nur traurige Gesichter.
nung in der Winzerschaft, so die
Österreich Wein Marketing.
AG (siehe Interview S. 86). Noch mehr
den Reben zu sehr guter Reife, bereits
Awareness für österreichischen Sekt
kühlere Nächte führten zu optimaler
kann man sich auch von der neuen
Aromaentwicklung. Ein guter Wetter-
Qualitätspyramide erwarten.
Auch wenn der Absatz stagniert
verlauf im Herbst erlaubte eine entspannte Lese ohne Zeitdruck durch
Das Weinjahr 2015 übertrumpft
das schwierige Jahr 2014
nahende Schlechtwetterfronten.
Trend zu qualitativ höherwertigen
Produkten seitens der Konsumen-
Für die heimischen Weinprodu-
in sehr schöner, fruchtiger Aromatik
ten bestehen und sorgt so für ei-
zenten war 2015 zudem als Ernte-
und Sortenausprägung zeigen, bei
oder leicht rückläufig ist, bleibt der
82 Der Jahrgang 2015 sollte sich deshalb
11|2015∙CASH
Fotos: SG-Design/Fotolia.com, Spitz, Lenz Moser, BuzzValue, Pernod Ricard, Bacardi, Beam Suntory, Diageo, Borco, Campari
Es geht um Marktanteile
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Industrie
Marktreport
b Wein, Sekt , Spir ituosen
­moderater Säure und meist kräftigem
Alkoholgehalt.
Neuer Rekord beim Weinexport aus
Österreich
Auf Erfolgskurs blieben im Vorjahr auch
die heimischen Weinexporte. Der Exportumsatz ist um sechs Mio. Euro gestiegen, was einen Umsatzrekord von
145 Mio. Euro bedeutet. Neben den
Nachbarländern Deutschland und
Schweiz, die weiterhin die wichtigsten
Exportmärkte bleiben, sind aus Märkten
von vormals geringerer Bedeutung
verstärkt Zuwachsraten zu verzeichnen, wie den Niederlande,
Belgien, Skandinavien, dem Vereinigten Königreich, Irland, USA
und China.
Noch viel Luft nach oben
Handel setzt auf Wein und andere
hochwertige Alkoholika
Weine mit der Höchstpunktezahl des
Sehr positive Ansätze in Nachbarmärkten wie Italien, Slowa-
Dass Wein – und vor allem hochwer-
M. Parker Jr. stammen aus der Bordeauxund Rhône-Region in Frankreich. „Parker
amerikanischen Weinkritikers Robert
kei, Polen und Kroatien, aber
tiger Wein – auch ein Thema für
ebenso Bulgarien, Rumänien
den Handel ist, zeigen zahl-
zählt zu den bedeutendsten
und im Baltikum lassen für die Zu-
reiche Aktivitäten. Interspar
Weinkritikern weltweit und
kunft weiteres Potenzial für Wein
hat diesen Trend mit seiner
wir sind sehr stolz darauf,
aus Österreich erkennen, glaubt die
Weinwelt bereits sehr früh
unseren Kunden eine Aus-
Wein Marketing, ebenso Zuwächse
erkannt. Mit einem neuen
wahl dieser höchstprämier-
in Fernmärkten wie Kanada, Aus-
Weinkompetenzfolder will
ten Weinflaschen anbieten zu
tralien und Japan. Ein Beispiel dafür
jetzt auch beispielsweise
können,“ so Billa-Vorstand
könnte auch die jüngste Präsentation
Billa einen hochwertigen
Josef Siess. Zusätzlich infor-
von Weinen der Winzer Krems in Thai-
Wegweiser für jeden Anlass bie-
miert der Folder „Zeit für
land gewesen sein.
ten. Der Fokus liegt auf heimi-
­Genuss“ aber auch über Qua-
schen Weiß- und Rotweinen.
litätsprodukte wie Champa-
Erfolgreiche Messeauftritte für
­heimische Produzenten
Außerdem bietet Billa erstmals
Auch bei Auftritten auf internationalen
Weine zum Kauf im Onlineshop. Die
gner, Sekt, Wodka, Gin und
ausgewählte 100-Punkte- Parker-
Whiskey.
Für Furore sorgte europaweit auch
Messen können österreichische Weine
Lidl mit seinen Angeboten an hochwer-
weiterhin punkten. Lenz Moser bei-
tigen Weinen aus Frankreich, die eben-
spielsweise wurde beim diesjährigen
falls sehr stark über den Onlinehandel
Anuga Wine Special zum erfolgreichsten
forciert wurden. Dass das Thema E-
Teilnehmer dieses Wettbewerbs gekürt.
Commerce stark im Kommen bleibt,
Von 14 eingereichten Weinen wurden
untermauert auch eine ganz neue Ko-
zehn mit Medaillen ausgezeichnet, da-
operation zwischen Wein & Co und der
von einmal Doppelgold für die Lenz
Österreichischen Post bei der Hauszu-
Moser Prestige Trockenbeeren-
stellung.
auslese 2012. Goldmedaillen
Weine Lenz Moser Carpe
Soziale Medien im Marketing-Mix der
Spirituosenhersteller
Diem Grüner Veltliner Reser-
Auch bei Spirituosen zeigt sich die Be-
ve 2013, für die Lenz Moser
deutung des Internets, wie eine Analy-
Prestige Beerenauslese 2012
se der Social-Media-Marktforscher von
gab es jeweils auch für die
sowie für die Malteser Kommende Mailberg 2012.
84 BuzzValue beweist.
ButzzValue-Chef Markus Zimmer
Mit rund 170.000 Kommentaren, Likes
11|2015∙CASH
und Shares auf Facebook & Co lag Jack
Daniel’s im vergangenen Jahr in Österreich an der Spitze des InteraktionenRankings. Eristoff mit rund 87.000 und
Bacardi mit rund 84.000 User-Interaktionen
folgten auf den Plätzen zwei und drei. In der
Social-Media-Analyse sind weiters die Marken Absolut, Havana Club, Jameson Irish Whiskey, Jim Beam, Aperol, Jägermeister sowie Martini in den Top 10 zu finden.
„Die führenden Spirituosen-Marken verstehen es, die
sozialen Medien optimal auch auf regionaler Ebene für
die Interaktion mit Kunden und Fans einzusetzen. Beson-
Genuss hat bei uns Tradition. Schon seit 1849 keltern
unsere Kellermeister aus besten österreichischen
Trauben feinste Weine für höchste Trinkfreude.
Verwöhnen auch Sie sich und Ihre Kunden mit
heimischen Klassikern wie dem Lenz Moser Selection
Grüner Veltliner oder Blauer Zweigelt.
Da sind sich Weinkenner einig:
Lenz Moser ist Österreichs Wein!
ders Facebook nimmt hier einen hohen Stellenwert in der
Kommunikation ein“, so Markus Zimmer, Geschäftsführer
von BuzzValue. International betrachtet führt die WodkaMarke Smirnoff mit mehr als elf Millionen Fans das globale Ranking der Facebook-Fans an, gefolgt von Bacardi
mit über acht Millionen Fans und Absolut mit fast sechs
Millionen Nutzern. „Die sozialen Medien nehmen eine
immer wichtigere Position im Kampf um die Gunst der
Konsumenten ein. Sie spielen somit auch im MarketingMix der Spirituosen-Hersteller eine immer
größere Rolle”, schließt Zimmer ab.
Industrie setzt in der Weihnachtssaison auf Geschenkpackungen
Der gesättigte Markt sorgt in der Kategorie Spirituosen für eine weitere Verschärfung des Wettbewerbs, wenngleich der Trend zu höherwertigen
Produkten weiter anhalte, bestätigt auch Karl
Wurm, Commercial Director von Beam Suntory Austria,
im Gespräch mit CASH. Bei Wodka, Gin und Whisky sei der
Plafond erreicht, hier tobt der Kampf um Marktanteile. Bei
Cognac erwarten sich die Marktteilnehmer ein Comeback.
Gespannt wartet die Branche auf die Ergebnisse im
heurigen Weihnachtsgeschäft. Jahr für Jahr werden dabei
besonders die Geschenkverpackungen, teilweise mit Addons wie etwa besonderen Gläsern, immer wichtiger. Lillet
ergänzt das durch spezielle Rezepte für Drinks zur Festtagszeit. Auch an der Modernisierung und Auffrischung
der Designs wird eifrig gearbeitet, wie etwa bei Courvoisier von Beam Suntory. Special Editions sind ebenfalls ein
Thema, das zeigen auch heuer zahlreiche Beispiele von
Russian Standard, über den Klassiker Absolut bis hin zu
edlen Champagnerhäusern. Dazu kommen Zweitplatzierungen mit aufwendigen Displays für die Produkte.
Parallel dazu arbeitet die Branche
ständig an neuen Verwendungsmöglichkeiten für ihre Erzeugnisse. So
versucht sich beispielsweise Aperol
mit speziellen Rezepten für heiß getrunkene Mixgetränke nicht nur als
typisches Sommergetränk zu positionieren.
11|2015∙CASH
•
www.lenzmoser.at
85
I N T E R V I E W b E d u a r d K r a n e b i t t e r/ S c h l u m b e r g e r
Industrie
Marktreport
CASH sprach mit dem Schlumberger-Vorstandsvorsitzenden Eduard Kranebitter über die Entwicklungen im österreichischen Sektgeschäft und im Vertrieb von Spirituosen.
Autor: Frank Placke
86 11|2015∙CASH
Foto: Schlumberger
Herausfordernde Zeiten
CASH: Laut Verfassungsgerichtshofentscheid vom heurigen Sommer ist die
Schaumweinsteuer nicht verfassungswidrig. Was bedeutet dieser Rückschlag
für die österreichischen Sekthersteller?
Eduard Kranebitter: Das ist natürlich
bedauerlich und ein Rückschlag für die
Branche. Auch viele Politiker hatten mit
einer Aufhebung der Steuer gerechnet.
Doch das Urteil muss man akzeptieren.
Ich bin trotzdem davon überzeugt, dass
die Steuer früher oder später wieder
verschwindet.
Wie sind die Auswirkungen?
So lange es die Steuer gibt, geht in Österreich Jahr für Jahr eine beträchtliche
Wertschöpfung verloren. 2014 wurden
in Österreich über Handel und Gastronomie rund fünf Millionen Flaschen
weniger Sekt abgesetzt. Heuer rechnen
tätsstufe Klassik, im Jahr darauf mit der
Grünen Veltliner Sekt von Schlumberger.
wir allein im LEH mit einem weiteren
Stufe Reserve und dann kommt noch
Diese Spezialitäten sind gerade auch im
Minus von zwei Millionen Flaschen
die Große Reserve. Das hat damit zu
Exportgeschäft besonders erfolgreich.
beim Sekt. Mit Ende September gab es
tun, wie lange die Produkte für die je-
im LEH ein mengenmäßiges Minus von
weiligen Kategorien auf der Hefe liegen
7,6 % beim Sekt, Frizzante stieg in die-
müssen.
sem Zeitraum um 17 %. Das zeigt: Die
heimischen Sekterzeuger werden durch
das Gesetz deutlich benachteiligt.
Wie reagiert Ihr Unternehmen auf diese
Herausforderung?
Unter anderem durch eine
klare Differenzierung unserer
drei
Marken
Schlumberger, Hochriegl und Goldeck und
durch stetige Innovationen. Bis einschließlich September konnten
Eine weitere Maßnahme zur Bewusstseinsbildung bei den Konsumenten ist
der Tag des österreichischen Sekts.
Da geht es uns wie der gesamten Bran-
Ja, und auch das entwickelt sich sehr
großartiges Wachstum ist nicht fest-
erfolgreich für die Branche. Es
stellbar. Das gilt auch für unsere Marken
macht Spaß zu sehen, dass
im Kräuterbereich. Was sich fortsetzt,
mittlerweile Tausende
ist der Trend zur Premiumisierung.
Besucher ins Museums-
Dämpfend war sicher auch die Erhö-
„Die heimischen
Sekthersteller
werden durch das
Gesetz deutlich
benachteiligt.“
wir bei allen Marken
Über die Vertriebstochter Top Spirit ist
Schlumberger auch im Geschäft mit Spirituosen und anderen Getränken tätig.
Was gibt es da zu berichten?
quartier kommen und
che. Die Entwicklung ist stabil, aber
hung der Alkoholsteuer.
Angebots interessie-
Insgesamt geht es also um Verdrängung?
ren oder die Möglich-
Ja, das ist definitiv so. Um sich zu be-
keiten zu Kellerführun-
haupten, braucht es starke Marken, ein
sich für die Vielfalt des
gen nutzen.
ausgewogenes und breites Vertriebsport-
Welche Rolle spielt die österreichische Herkunft?
folio und eine gut aufgestellte Vertriebs-
zweistellig. Zwar sind wir erst jetzt in
Das hat zum Glück eine wachsende Be-
der jährlichen Hochsaison, doch in den
deutung bei den Konsumenten. Und das
ersten drei Quartalen lief es für uns sehr
ist auch ein Verdienst des Handels, der
gut. Da waren wir in Summe wertmä-
in die gleiche Kerbe schlägt und diesen
Weil wir schon das Thema saisonales
Geschäft hatten, welche Rolle spielen
Sonderverpackungen und Geschenkboxen?
ßiger Marktführer.
wertmäßig wachsen, bei
Hochriegl und Goldeck sogar
abteilung.
Trend bei vielen Produktgruppen in sei-
Ein ganz wichtiger Bereich und da geht
Welchen Effekt erwarten Sie sich durch
die Sektpyramide und wann wird diese
neue Qualitätskategorisierung für die
Konsumenten sichtbar?
ner Kommunikation stark unterstützt.
es vor allem um Wertigkeit. Mittlerwei-
Wie entwickelt sich das Exportgeschäft?
le liegt hier unser Anteil in der Haupt-
Per Oktober lag heuer unsere Export-
saison bei rund der Hälfte der verkauf-
quote bei 37 Prozent und wir sind sehr
ten Produkte. Das ist in den vergangenen
Ich bin überzeugt, dass dadurch das
zufrieden, weil wir damit 10 % Wachs-
Jahren kontinuierlich gestiegen. Deshalb
Profil von Sekt aus Österreich deutlich
tum und einen neuen Rekordwert er-
haben wir auch unser Angebot in diesem
geschärft wird und die Konsumenten
zielen konnten. Wir erwarten auch
Bereich stetig ausgebaut.
das honorieren werden. Sichtbar wird
künftig weitere Steigerungen etwa
es im kommenden Jahr in der Quali-
durch einen kommenden sortenreinen
11|2015∙CASH
Herr Kranebitter, besten Dank für das
Gespräch.
87
Snacken nach der Arbeit
Schokolade einmal anders – unter diesem Motto stellt die
Wer sich nach einem stressigen Arbeitsalltag einen
Süßwarenmarke Milka ihre innovative „Milka Collage“-
Snack gönnen will, wird künftig beim heimischen
Tafel vor. Die Limited Edition, die in den Geschmacksrich-
Knabbergebäck-Experten Kelly fündig. Dort gibt es jetzt
tungen „Karamell“ (Kakaocreme, Keksstückchen, Schoko-
nämlich einen „Afterwork
ladetropfen, leicht gesalzene Karamellstückchen) und
Mix“, mit dem man den Tag
„Himbeere“ (Himbeerstückchen, karamellisiertes Hasel-
optimal ausklingen lassen
nuss-Krokant, Schokoladetropfen, Ka-
kann. Die neue Mischung
kaocreme) erhältlich ist, zieht
besteht aus Erdnüssen, teig­
die Aufmerksamkeit mit
ummantelten Erdnüssen
ihrer besonderen Form
sowie Kartoffel-Snacks und
auf sich. Beim Auspacken
ist in der Geschmacksrich-
der 100-g-Tafel werden sofort
tung „Sweet Chili“ in der
die ausgewählten Zutaten
140-g-Packung erhältlich.
sichtbar, die sich auf zehn groß-
„Der Kelly’s Afterwork Mix
zügige Genuss-Stückchen vertei-
ist die ideale Getränkebe-
len. Unterstützt wird die Einfüh-
gleitung und hebt sich vom klassischen Barangebot
rung u.a. mittels TV-Spot und
deutlich ab – er ist einfach cooler, knackiger und mo-
Werbeplakat an der Außenwand der
derner“, so Dr. Wolfgang Hötschl, Geschäftsführer von
Wiener Votivkirche.
Kelly, zur Innovation.
b Mondelez International, www.milka.at
b Kelly, www.kelly.at
Milchshakes als Fruchtgummi
Purer Genuss ohne Reue
Blitzschnell gepflegt
Storck ist immer wieder für eine
Der oberösterreichische Obst- und
Wer es eilig hat oder von zeitraubenden
Überraschung gut und sorgt mit den
Gemüsespezialist efko macht es ab
Abschmink- und Pflegeprodukten ge-
neuen „nimm2 Lachgummi Shakies“
sofort leicht, mehr Obst zu essen
nervt ist, greift ab sofort zu den neuen
für Aufmerksamkeit am POS. Diese
und dabei auch noch auf die schlan-
In-Dusch-Produkten von Nivea. Die Ran-
gehören wie die seit 2013 erhältlichen
ge umfasst „Waschcreme & Make-up
„Milchbubis“ zum Segment der gan-
Entferner“, „Gesichtspflege für normale
zen Fruchtgummi-Figuren und sor-
Haut und Mischhaut“ sowie „Gesichts-
gen als Lachgesichter mit den sechs
pflege für trockene und sensible Haut“.
Geschmacksrichtungen Zitrone,
Alle Varianten arbeiten mit der soge-
Himbeere, Gartenfrucht, Heidelbee-
nannten Bi-Gel-Technologie, die Oleo-Gel
re, Erdbeere sowie Pfirsich-Maracuja
und Hydro-Gel in einer Formel kombi-
für Abwechslung im 225-g-Beutel.
niert. Der „Wasch-
Unterstützt wird der Launch zur Stei-
creme & Make-up
gerung der Markenbekanntheit tra-
Entferner“ (150 ml)
ditionell mit einem eigenen TV-Spot,
befreit die Haut
am POS und online. Mit der Neuein-
sanft von Schmutz
führung will Storck die nimm2 Lach-
und entfernt auch
gummi-Erfolgsgeschichte weiter
Mascara
fortschreiben.
standslos. Die Ge-
b Storck, www.storck.at
88 rück-
sichtspflege-Proke Linie zu achten – selbst in der
dukte
kalorienreichen Vorweihnachtszeit.
ziehen blitzschnell
Mit der neuen Linie „efko pur“ setzt
in die feuchte Haut
(75
ml)
das Unternehmen bei Apfelmus
ein und hinterlassen
oder Kompott gänzlich auf die
keine klebrigen Rück-
fruchteigene Süße der verschiede-
stände. Damit gehö-
nen österreichischen Obstsorten.
ren „Panda-Augen“
Zusätzlicher Zucker oder Süßstoffe
und das Warten, bis
werden in der Verarbeitung nicht
die Tagespflege eingezogen ist, der Ver-
mehr zugeführt.
gangenheit an.
b efko, www.efko.at
b Beiersdorf, www.nivea.at
11|2015∙CASH
Fotos: Mondelez International, Kelly, Storck, efko, Beiersdor, Rügenwalder, L’Oréal, Molkerei Seifried
Tre n ds
Innovativ zusammengebastelt
Hausmannskost
vegetarisch
Inserenten in
Für alle diejenigen, die
auf ihr geliebtes Schnitzerl und all die anderen
Köstlichkeiten nicht
verzichten möchten,
sich aber dennoch eher
den Vegetariern und Veganern zugehörig fühlen, ist die neue
Rügenwalder-Range auf Veggie-Basis optimal. Dank Hotwagner
ist nämlich eine umfassende Range im heimischen Handel
erhältlich – Schnitzel, Cordon Bleu, Nuggets, Frikadellen mit
buntem Paprika, Hamburger, Hack und Frikadellen. Rügenwalder ist in Österreich vor allem durch seine Mettwurst bekannt
und hat sich im heimischen LEH mit bester Qualität und bestem Geschmack einen sehr guten Namen gemacht.
b Rügenwalder, www.ruegenwalder.de
Fransiger WOW-Effekt
Jetzt – rechtzeitig vor Beginn der Festtags-Saison – wird
es wieder besonders luxuriös. Denn die Nagellackmarke essie zaubert mit ihrer limitierten LuxeeffectsKollektion bestehend aus den Farbtönen „fringe factor“ (silberfarbener Glitzer-Lack kombiniert mit
rosa Konfetti), „frilling me softly“ (platinfarbene
Splitter treffen auf zerschlagenes Kobalt) und
„tassel shaker“ (kupfer- und bronzefarbene Mikroglitter) metallische und funkelnde Glitzer-Effekte auf die Nägel. Bei der Kreation der neuen
Range, die mit der Salon-exklusiven Variante
„fashion flares“ (Fuchsia-Glitter) komplettiert wird,
ließ sich Gründerin essie Weingarten wie so oft von den internationalen Laufstegtrends inspirieren und setzt auf hypnotisierende Fransen, die sich in Form von länglichen Glitzerpartikeln in den Lacken wiederfinden.
b L’Oréal, www.essie.com
TCC15
Bolton Austria
U3
Casa del Caffé Vergnano
77
dm drogerie markt
53
Estyria Naturprodukte
U2
Felix Austria
35
Fira de Barcelona
13
Kelly9
Koelnmesse11
Laimer3
Landhof43
Lenz Moser
85
Mediaprint Kurier
U4
Messe Berlin
27
Milupa71
Moët Hennessy
83
Nestlé79
Extra Portion Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren
Vita Plus D3 – so lautet der Name einer neuen Vollmilch der
oberösterreichischen Molkerei Seifried mit extra hohen
Anteilen an Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren. Der
Milch werden in einem speziellen Verfahren Vitamin
D und die Omega-3-Fettsäuren schonend beigemengt, wodurch für die Konsumenten ein Gesundheitsnutzen entsteht. Vitamin D wirkt sich nämlich
positiv auf das Wohlbefinden und das Immunsystem
der Menschen aus. Omega-3-Fettsäuren können die
Abwehrkräfte stärken und das Demenzrisiko senken.
Die Molkerei Seifried ist laut eigenen Angaben das
erste Unternehmen Österreichs, das ein Milchprodukt mit einem derart hohen Vitamin-D- und Omega-3-Fettsäuren-Anteil anbietet.
b Molkerei Seifried, www.molkerei-seifried.at
11|2015∙CASH
NürnbergMesse69
Privatmolkerei Bauer
5
Recheis49
ShopGuard67
Stadt Wien
33
Telenot65
Valora Trade
dfv Conference Group 81
Beilage
89
b Buch des Monats
b Live aus den Outlets
Johanna Zugmann:
Karriere neu denken
„Homma ned“
Ein kleiner, aber feiner Supermarkt
Wen es interessiert, wie sich zum Bei-
irgendwo in der Provinz. Nach dem
spiel der Arbeitsmarkt hinkünftig
sH
u
ISBN 978-3-8000-7629-1.
die kleine, aber feine Karte
es
sa
fang, 180 Seiten, erschie-
r ile
Ende, Wende, Neuannen im Ueberreuter Verlag,
Letzt
Sku r
Zugmann:
Karriere neu denken
aber feinen Bistro Platz. Da
elt
diesem Buch bestens
angeschlossenen kleinen,
er W
keine haben, ist mit
und nahm im dem Geschäft
td
Zukunft und welche
Johann
dachte sich das junge Pärchen
guter
Branchen und Berufe
bedient.
Einkauf ist gut Kräfte sammeln,
zu
weiterentwickeln wird oder welche
an
de l ,
Indus t r i e
e
&d
m
R
unter anderem Würstel mit
Senf und Kren sowie Rindsgulasch feilbot, entschloss
man sich zu zweimal Würstel
mit Saft. „Homma ned“ war die
lapidare Antwort der Kellnerin.
Auch der Hinweis, dass es doch sowohl Würstel als auch Gulasch gebe,
brachte
keinen
Um-
kehrschwung im Denkansatz. Im Gegenteil: „Des
waass i eh, owa trotzdem
homma kane Wirschtln
mit Soft.“ Bleibt der Verdacht, dass das Gulasch
nicht frisch gekocht wurde, sondern portionsweise
b Fundstück des Monats
in der Mikrowelle gewärmt.
Das Joghurt danach
Da würde ja dann das Fleisch
Die Zigarette hat definitiv ausgedient. Geht es nämlich
übrig bleiben.
nach dem amerikanischen Joghurt-Hersteller Chobani
sitzt man „danach“ nicht mehr Zigaretten rauchend im
Bett, sondern Joghurt löffelnd. Der Hintergedanke der
egal, mit wem man diese verbringt. Freilich geht das
Endlich eine
brauchbare
Einkaufs-App
auch mit Joghurt. Keine Frage.
Die Spezialisten rund
Chobanis: Frei nach dem Motto „Love this life“ möge
man doch die schönen Momente des Lebens genießen,
um das erst heuer im
Sommer gegründete
b Shitstorm des Monats
Inno
vato
Eine
r
Ide
Willy
ev
Zwer on
ger
Start-up Revers FoGas-
Müllermilch Weihnachtsedition
ter wollen zwar vorerst
Leicht ist es nicht, es allen recht zu machen. Das weiß
noch anonym bleiben, doch ihr allererstes Ent-
nun auch Müllermilch. Denn die haben bei ihrer Weih-
wicklungsbaby lässt sich bereits sehr gut an.
nachtsedition unter anderem auf einem der unter-
Sie haben nämlich eine App entwickelt, bei der
schiedlichen Etiketten eine farbige Schönheit mit einem
man blitzschnell eine Einkaufsliste erstellen
Schokostückchen auf den Beinen abgebildet. Rassis-
und in jedem Outlet abarbeiten kann. Mittels
tisch und sexisitisch waren
Beacons weiß die App, wo sich welche Ware
noch die harmlosesten Ausdrü-
befindet und führt den Konsumenten am
cke dafür, die die sozialen Medien bereithielten. Allerdings:
Das nächste
gewesen wäre, hätte man Müllermilch sicher wegen Diskriminierung angeprangert.
90 welcher Handelskette und egal, welcher Größe.
Da sich die App auch Preise merkt und Rabat-
Wenn keine farbige Schönheit
im Reigen der Pin-ups dabei
schnellsten Weg durch die Outlets, egal, von
erscheint
am
18.12.2015
te berücksichtigt, weiß man am Ende des Einkaufs stets, ob sich die Kassierin vertan hat
oder nicht. Sehr gelungen!
11|2015∙CASH
Hitparadenstürmer.
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B orot
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Platz
Platz
isi
* Wertmäßiger Marktanteil, Borotalco Spray Original, Gesamtmarkt Italien 2013, LEH + DFH, IRI Group data.
Nach knapp über einem Jahr bereits Top-Performer!
a lc o P
Quelle:
AC Nielsen, D
osole
FH KW 29–40 2015, Einzeldeo Ranking, Aer
4,1*
2,4
1,0
1,1
Entwicklung der Marktanteile in %
1,2
Quelle: AC Nielsen, LEH und DFH total, wertmäßiger Marktanteil, Q3, 2015
0,1
Q2
2014
* AC Nielsen, DFH total, wertmäßiger Marktanteil, Q3, 2015
Q3
2014
Q4
2014
Q1
2015
www.borotalco.at
Q2
2015
Q3
2015
Q3*
2015
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Auch 2
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KoTV, Online & Print
in
MEHR CASH
DAS HAB’ ICH VOM KURIER
Quelle: MA 14/15, ausgewählte Tageszeitungen
D U RC H E S
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SCHNIT INKOMMEN
ALTSE
HAUSH N EURO
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081
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3
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KURIER : E 2.762
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L K E RU N
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