Mit dem lieben Gott bin ich Tag und Nacht
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Mit dem lieben Gott bin ich Tag und Nacht
Zeitschrift der Provinz Europa Mitte Barmherzige Schwestern vom hl. Kreuz 8. Jg. Ausgabe 2/2015 www.kreuzschwestern.eu www.scsc-ingenbohl.ch Mit dem lieben Gott bin ich Tag und Nacht beschäftigt. In ihm gehe und lebe ich. P. Theodosius Florentini OFMCap Übergabe der „Schuhsohlen“ von P. Theodosius Florentini aus den USA – Sr. Linda Songy (rechts) an Brasilien – Sr. Lidia Boito (Mitte) und weiter an die Provinz Europa Mitte – Sr. Gabriele Schachinger (links) Provinzleitung Provinzleitung - Provinz Europa Mitte INHALT Seite Wort der Provinzoberin 2 „Unterwegs auf Landstraßen der Welt“ 2 Brasilien – Pilgerweg 3 Theodosius Symposium – Werden wie ich bin 4 Pilgerweg mit den Geschäftsführern, PEM 7 Pilgern ist mehrals Wandern, OÖ 9 Gemeinsame Wegstrecke – Laxenburg 9 Von Feldkirch nach St. Coneli – Tirol/Vbg. 11 Unterwegs mit den „Schuhsohlen... "– Stmk 12 Oberleutensdorf….. – Bayern 13 Fußwallfahrt Mariazell – Graz – OÖ. 15 „Schuhsohlen in Steyr – OÖ, Chronik 1864 17 Tagung der Oberinnen – Subiaco, OÖ 18 Europäisches Junioratstreffen in Hegne 21 Noviziatsprojekt der INFAG in Münster 23 „miteinander – füreinander“ – HIS 25 Neue Geschäftsführung – Privatklinik/Graz 25 Moderne Lehrküchen - Institut St. Josef 26 Flügel und Quilt – Antoniushaus Feldkirch 27 Ausstellung – Kreuzschwestern-Galerie 28 „Gartln“ im Kloster Hall 30 Zukunftsprojekt – Klinikum Wels 32 Employer Branding … Akademie Wels 34 Mala Loka – Das Kreuz im Hof 35 Bad Schallerbach – Wohnen&Pflege 36 Haus für Familien – Sommertraum 38 Haus für Familien - Bildungsinitiatinve 40 Kloster Hall – Sommerfest für alle 41 Wohnkulturprojekt - Würzburg 43 Angebot: Mit Bibel und Rucksack unterwegs 44 Sponsoren44 IMPRESSUM Medieninhaber und Verleger: Kreuzschwestern, Gabelsbergerstr.19, 4600 Wels „Unterwegs auf Landstraßen der Welt“ Dieses Motto hat uns durch das Jubiläumsjahr zum 150. Todestag unseres Gründers P. Theodosius Florentini OFMCap in vielfältiger Art und Weise begleitet und mitunter auch herausgefordert. Eröffnet wurde das Jubiläumsjahr am 15. Februar 2015 mit einem Festgottesdienst in der Mutterhauskirche und auch in den Provinzen und Vikariaten. Damit traten auch die „Schuhe“ von P. Theodosius ihre große Reise durch die ganze Kongregation an. Sie werden bis zum 15. Februar 2016 wieder das Mutterhaus in Ingenbohl erreichen. Reise nach Brasilien Am 5. Juli reiste ich nach Salvador da Bahia/Brasilien, um sie von dort abzuholen. Die zwei Wochen des Brasilien-Aufenthalts waren für mich in vielerlei Hinsicht ein großes Geschenk: die Begegnungen mit den Mitschwestern, mit den Menschen des Landes; ein kleiner Einblick in die Geschichte des Landes, des Vi- Titel der Zeitung: „Provinz-Spuren“ geht auf das Motto des ersten Provinzkapitels in der Provinz Europa Mitte zurück: „Auf der Spur des Gemeinsamen in der neuen Provinz“. Homepage: www.kreuzschwestern.eu Für Inhalt und Redaktion verantwortlich: Sr. Maria Dolores Scherrer, Sr. Klara Maria Katzensteiner mit Team. Freiwillige Spenden: Kreuzschwestern, Kto-Nr.19.000.496. BLZ 18600 VKB-Bank Linz Druck: Repro Technik GmbH, Eichenstraße 6, 4600 Wels Tel: +43/7242/26415 Seite 2 Nr.2 / 2015 Die Freude ist übergroß Sr. Gabriele mit brasilianischen Kreuzschwestern kariates, seine Kultur, seine Schönheiten, aber auch die Gegensätze und Problematiken. In diesem Jubiläumsjahr gab es auch eine Vielzahl an Initiativen in den Regionen, von denen noch berichtet wird. Pilgerweg nach St. Florian bei Linz Einige für mich beeindruckende Momente waren u. a. der Pilgerweg von Ebelsberg bei Linz nach St. Florian bei Linz mit den Geschäftsführern, das Theodosius-Symposium in Wels, die Oberinnentagung im Oktober mit dem Vortrag von Dr. Markus Ries, der uns viele Hintergrundinformationen aus der Zeit von P. Theodosius in sehr beeindruckender Weise nahe gebracht hat. (Davon erfahren Sie in dieser Ausgabe noch mehr). In den Fußspuren von P. Theodosius Die Inspirationen von P. Theodosius gehen weiter, in jeder Gemeinschaft, in jedem Mitglied der Ordensfamilien. Das Aggiornamento durch den Geist im Dienste der Kirche und der Welt lebt immer wieder neu in dynamischer Treue zum Ursprung. Das gilt für alle Schwestern in Europa, Asien, Afrika, Amerika: l Bedürfnisse (Nöte, Zeichen) der Zeit in den unterschiedlich sten Formen zeigen den Schwestern, wo Gott ihre Gegenwart und ihren Einsatz braucht; l als Schwestern, die überall hinpassen, wirken können und ins tägliche Leben eingreifen; Provinzleitung Provinzleitung - Provinz Europa Mitte „Lebendiger“ Gottesdienst in Mangabeira l als Schwestern, die fähig sind, kritisch ins Rad der Geschichte einzugreifen und sich für christ liche Lebenskultur einsetzen; l als Schwestern, die wissen, dass jede äußere Reform die innere, persönliche voraussetzt; l als Menschen, die in franziska nischem Geist jeden Menschen achten, besonders die Benach teiligten und Verachteten; Arbeit mit Frauengruppe Schwesterngemeinschaft, 2.v.l. Sr. Lidia Boito, Vikariatsoberin l als Christinnen die fest zu ihrem Glauben stehen, aber auch Andersdenkende und Anders glaubende in ihrer Überzeugung achten. Verschiedene Motivationen auf dem Weg Das Unterwegssein, das Gehen hilft auch zur Selbstfindung, lässt neue Aspekte entdecken, weitet Blickwinkel, schenkt neue Erfahrungen, unterstützt beim Loslassen. „Wenn man geht, dann geht’s“ – ist eine Erfahrung gerade in schweren Situationen. Mitunter bin ich dann auf mich selbst geworfen in den Auseinandersetzungen, Konfrontationen und Herausforderungen und dann braucht es einen achtsamen, ehrlichen und dankbaren Blick auf sich selbst. Daraus erwächst Klarheit, um wieder neue Perspektiven sehen zu können. Unterschiedliche Fragen gehen mir durch den Kopf, durch das Herz, wie: –Auf welchen Straßen bewege ich mich - und wie? –Wen sehe, begegne ich? –Was macht das mit mir? Welche Gedanken steigen in mir auf? –Wovon lasse ich mich berühren? All das geschieht in großer Freiheit. Aber wie viele sind heute unterwegs – unfreiwillig, gezwungenermaßen, um das eigene Leben und das der Angehörigen zu retten, um eine Zukunft zu haben, die ein Leben in Freiheit ermöglicht. Ein junger Flüchtling wurde gefragt, warum er in Österreich bleiben will. Er antwortete, weil es hier Meinungsfreiheit, Glaubensfreiheit und Demokratie gibt. Mich berühren die Tausenden von Menschen, die durch unser Land ziehen oder auch bei uns bleiben. Unter ihnen gibt es viele kostbare Menschen, die durch schweres Leid innerlich gereift sind. Die Wertschätzung, die wir ihnen entgegenbringen wird uns zum Segen gereichen. Ich bin glücklich und dankbar wegen der unzähligen Helfer, die sich aus Solidarität engagieren und ihnen Hoffnung geben. Am 8. Dezember eröffnet Papst Franziskus das Jahr der Barmherzigkeit. Diese Haltung ist auch in unserem Namen eingeschrieben: Barmherzige Schwester vom heiligen Kreuz! Darin steckt konkret der Auftrag, diesbezüglich hellhörig und achtsam zu sein. Da kommt die Bitte sehr drängend über die Lippen: „Lass uns erkennen, was wir sind. Lass uns glauben, was wir sagen. Lass uns tun, was du uns sagst.“ (Tagesgebet v. 10.10.2015) Sr. Gabriele Schachinger Provinzoberin Europa Mitte Kreative Gestaltung Seite 3 Nr.2 / 2015 Aus dem Orden Theodosius Symposium „Werden wie ich bin“ Theodosius Symposium - 7. Oktober 2015 im Klinikum Wels-Grieskirchen Begrüßung durch Provinzoberin Sr. Gabriele Schachinger In Erwartung eines interessanten Tages starteten wir bereits bei Morgendämmerung vom Kloster Hall nach Wels zum Theodosius Symposium. Die Fahrt verlief problemlos und pünktlich erreichten wir das Klinikum Wels. Das herzliche Wiedersehn mit bekannten Schwestern und Mitarbeitern und auch so manchem Überraschungsgast aus der Region Provinz Europa Mitte wurde stimmungsvoll von der Band MUNDWERK des Pius-Instituts begleitet. Schnell wurde noch neben Plauderei ein kurzes Frühstück eingenommen. Dann war es schon an der Zeit im gefüllten Festsaal des Klinikums mit über 300 TeilnehmerInnen Platz zu nehmen. Seite 4 Nr.2 / 2015 Provinzoberin Sr. Gabriele Schachinger stellte in ihren Begrüßungsworten die Frage in den Raum: „Was lebt von P. Theodosius und seinem Lebenswerk bis heute weiter? Er war getragen vom tiefen Vertrauen in Gott und die Menschen, war ein wacher, kritischer Beobachter und Mahner seiner Zeit, der eine Kultur der Liebe in Bewegung setzte. Sein Werk lebt überall dort weiter, wo Schwestern und MitarbeiterInnen sich von seinem Optimismus, seiner Tatkraft anstecken und begeistern lassen“, so Sr. Gabriele, „überall dort, wo Menschen sich für Menschen einsetzen.“ Generalvikar DDr. Severin Lederhil- ger nahm in seiner Rede Bezug zum Grundsatz von P. Theodosius: „Was Bedürfnis der Zeit, ist Gottes Wille“. Er bezeichnete das Werk unseres Gründers als ein zukunftsweisendes und sehr aktuelles Projekt, denn auch heute wird die Dimension der Menschlichkeit und Gottesgegenwart vielfach ausgeblendet. Schwester Louis e - H e n r i Ko l l y, Provinzoberin der Westschweiz und ehemalige Gene- Aus dem Orden Theodosius Symposium raloberin, erläuterte wesentliche Elemente unseres Charismas als tragende Wirklichkeit, die weltweite Verbindung schafft. Der Geist Gottes bewirkte in P. Theodosius eine Grundbetroffenheit, die ihm keine Ruhe lassen konnte. Die Vitalität unseres Charismas drängt auch uns heute, die barmherzige Liebe im Alltag erfahrbar zu machen und Hoffnung zu wecken, besonders dort wo Leben gefährdet ist. Auf einer Landkarte stellte sie uns die Niederlassungen der Kreuzschwestern vor. Unsere Mitschwestern Sr. M. Johanna Brandstätter und Sr. Lincy Cherian aus Indien sowie Sr. Lidia Boito und Sr. Magdalena Brokamp von Brasilien kamen zu Wort. Sie brachten unser Charisma auf den Punkt - einfach in Liebe zum Mitmenschen im Leben stehen. Prof. Dr. Ulrich Hemel sprach als Theologe und Manager zum Thema „Verletzlichkeit und S c h ö pfe r k r af t “. Er betonte, dass dies kein Widerspruch in sich sei, sondern dass es sehr wohl Brücken gibt zwischen wirtschaftlichem Denken und Christsein, Gewinn und Werten, Eigenständigkeit und Kooperation, Unterscheidung und Zugehörigkeit. Es braucht Klarheit von Werten und Zielen und echtes Interesse für den Anderen, dann kann Handlung zur Haltung werden. Seine Ausführungen veranschaulichten uns, wie wichtig ein sinnvolles Wirtschaften mit dem ganzen Menschen ist, also eine Balance zwischen beiden Seiten zuzulassen: Sein dürfen, so wie jeder ist – mitwirken, soweit jeder kann. Im Nu war die Mittagspause da, wir Austausch in der Mittagspause stärkten uns mit Köstlichkeiten aus der Küche des Klinikums und hatten Zeit um unsere Gedanken über das Gehörte auszutauschen. Nach der Mittagspause ging es schwungvoll mit Br. Paulus Terwitte OFMCap, Priester und TV-Journalist, weiter. Bruder Paulus ermutigte in seiner Art zur Überzeugung, dass unser Leben bereits sinnvoll ist, weil es seinen tiefsten Sinn in Gott hat. Als Zukunftspartner der Menschen können sich Ordensleute verstehen, meinte er, denn die Menschen sehnen sich nach Wertschätzung, Anteilnahme und dem Wissen: Ich werde so angenommen wie ich bin. Sich nach Christus ausstrecken, so Bruder Paulus, ist die Grundhaltung jedes Christen, jeder Ordensperson. Und wichtig sei für ihn - das Herz im Himmel zu haben und Taten auf Erden folgen zu lassen. Diplompsychologin Frau Birgit Langebartels betonte, dass der Mensch immer auf Sinnsuche ist. Laut einer Kinderstudie leiden bereits Kinder sehr häufig an Überforderung, Verunsicherung und Depression. Jede Veränderung, auch kulturell, in Familie und Gesellschaft hat seine Auswirkung auf Kinder und Erwachsene, auf das Selbstwertgefühl jedes einzelnen. Es gibt eine Fülle von Perspektiven und Möglichkeiten, gleichzeitig kann diese Vielfalt jedoch zur Belastung werden. Wesentlich im Zusammenleben ist ein glaubwürdiges Interesse am anderen. Kinder brauchen in der Familie eine Werte-Orientierung, das bedeutet, dass der Erwachsene die Funktion eines Leuchtturms innehat. Seite 5 Nr.2 / 2015 Aus dem Orden Theodosius Symposium Als Abschlussreferent erläuterte Dr. Ellis Huber, Arzt, Autor und Gesundheitspolitiker den Begriff einer sozialen Gesundheitspflege. Denn nicht das Individuum sei krank, sondern die gesellschaftliche Situation als Auslöser. Mit der Freude am Leben, Solidarität, Ehrfurcht vor dem Leben, Menschlichkeit und Barmherzigkeit kann Gesundheit gedeihen. Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter zeigt diese Dimension sehr klar auf. Nach einer kurzen Zusammenfassung der Referate durch Moderator Dr. Johannes Jetschgo konnte das Symposium pünktlich abgeschlossen werden. Zum Ausklang präsentierte sich die Band Mundwerk noch einmal mit schwungvollen Musikstücken. Körperlich und geistig gestärkt machten wir uns auf die Heimfahrt Richtung Tirol. Rückblickend auf das Symposium tauschten wir unsere Eindrücke aus und nahmen uns vor nachzufragen, was einzelne TeilnehmerInnen für sich mitnehmen konnten. Eine Vielfalt von Eindrücken kam heraus – einige davon möchten wir weitergeben: l Schwestern und MitarbeiterInnen waren mit großem Interesse dabei. Im Mittelpunkt bei allen Ausführungen war das Charisma von P. Theodosius Florentini. l Es war eine große Zusammenschau vom Leben und Wirken des P. Theodosius vor 150 Jahren und unser Leben jetzt, was heute unsere Aufgabe ist. Band Mundwerk Seite 6 Nr.2 / 2015 l Darstellung, wie wichtig Kommunikation, Austausch untereinander und ehrliche Beziehung zum Mitmenschen sind. l Der Gesamteindruck, das Schwestern und Mitarbeiter harmonisch gemeinsam unterwegs sind. lVortrag von Bruder Paulus war mitreißend und die starke Hervorhebung, dass jeder einzelne Mensch in der Gemeinschaft seine Wertigkeit hat. lBetonung, wie wichtig ein verantwortungsvoller, wertschätzender Umgang mit dem Mitmenschen und der Natur ist. lCharisma von P. Theodosius ist in der heutigen Zeit genauso aktuell wie vor 150 Jahren. lWichtigkeit einer ehrlichen, offenen Begegnung mit den Mitmenschen. l Hoffnung, dass der Geist unseres Gründers in den MitarbeiterInnen weiterwirkt, dass es eine gemeinsame Suche nach der Realisierung unseres Charismas im Heute gibt. Sr. Barbara Achrainer Frau Monika Pann Kloster Hall in Tirol Aus dem Pilgerwege Orden „Unterwegs auf Landstraßen der Welt“ Pilgerweg mit den Geschäftsführern Anlässlich des Jubiläumsjahres hat die Provinzleitung am 17. Juni die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der Kreuzschwesternbetriebe zu einem Pilgerweg von Linz/Ebelsberg nach St. Florian eingeladen, um das Miteinander und Füreinander zu stärken. P. Theodosius selbst ging diesen Weg wahrscheinlich oft, wenn er seinen Freund Probst Jodok Stülz vom Stift St. Florian besuchte. Die Kreuzschwestern leiteten dort das Stiftsspital, in dem bis zu 30 kranke und altersschwache ehemalige Angestellte des Stiftes betreut wurden. Ziel unseres gemeinsamen Weges war ein interaktiver Austausch lüber die Hoffnung, die uns bewegt, lüber die Vision der Kreuzschwestern und l über die Leitungsverantwortung in den Betrieben. Wir haben einander erzählt von den göttlichen Spuren auf dem persönlichen Lebensweg und von der Identifikation mit den Kreuzschwestern und deren Sendungsauftrag in der Welt. P. Theodosius Florentini erkannte die drängenden sozialen Probleme seiner Zeit und tat alles, um Lösungsansätze zu finden und zu verwirklichen. Welchen Aufgaben gilt unsere besondere Aufmerksamkeit heute und was inspiriert uns, mitzuwirken an der gesellschaftsgestaltenden Kraft der Nächstenliebe, um Unheil-Situationen in der Welt und in unserem Umfeld zu erkennen und darauf zu reagieren? Die Armen und Bedürftigen brauchen auch heute unsere Zuwendung! Im Johanneskirchlein, in dem 10 Schwestern von 1862 – 1864 ihre Erstprofess ablegten, feierten wir den Abschluss des Pilgerweges mit Dank und Segen. Mit Weihrauchkörnchen brachten wir unseren persönlichen Dank und den Dank für das Gelingen in unse- Dank in der Johanneskirche Provinzoberin Sr. Gabriele GeschäftsführerInnen im Gespräch mit der Provinzleitung Musikalische Umrahmung Sr. Petra und Sr. Maria Dolores Seite 7 Nr.2 / 2015 Aus dem Orden Pilgerwege ren Werken zum Ausdruck. Provinzoberin Sr. Gabriele segnete die Pilgerinnen und Pilger mit kostbarem Öl aus dem Heiligen Land, um allen Heil und Leben mit auf den Weg zu geben. Der Herr möge alle bestärken im großen Vertrauen und in der Gewissheit, dass wir in seiner Liebe geborgen sind. Bei einer guten Jause und anregenden Gesprächen beendeten wir unseren gemeinsamen Pilgerweg im Stiftskeller St. Florian. Sr. Petra Car Provinzrätin Europa Mitte Mit dem Segen Gottes auf dem Weg! Gedanken zum Pilgerweg Der Einladung durch die Provinzleitung, sich gemeinsam auf den Weg zu begeben und einen religiös bedeutsamen Ort aufzusuchen, der vom Ordensgründer Pater Theodosius schon beschritten wurde, war für mich Neuland. Gerne habe ich mich darauf eingelassen – war neugierig, aber auch ein wenig verunsichert über das, was uns erwarten sollte. Warum Neuland? Schon das Outfit der Teilnehmer war anders. Kennt man die Geschäftsführer doch sonst nur im „Business Look“ – so waren alle – leger und sportlich gekleidet. Neuland auch deshalb l weil ich als Tiroler noch nie nach Oberösterreich zum Wandern/ Pilgern gekommen bin und dabei die Gelegenheit bekam, neue Perspektiven, Landschaften und Eindrücke zu erleben, ein bedeutendes Stift kennen zu lernen und neue Begegnungen zu erfahren. l weil man – anders als beim Sport – beim gemächlichen Gehen freier atmet, sich körperlich leichter und geistig heiterer fühlt und weil die inspirierende Moderation durch Seite 8 Nr.2 / 2015 Mag. Elisabeth Höllhumer Nach einem gemütlichen Ausklang – bei guter Jause – trat ich zufrieden und in „gelöster Stimmung“ die Heimreise an und war über diese Erfahrung sehr froh. Manchmal ist es nicht leicht sich aus dem beruflichen Alltagsgeschehen mit den Terminen und Anforderungen auf eine Unterbrechung einzustellen. Und manchmal erweist sich gerade die Unterbrechung als wertvoll und unterstützend. So ist es mir mit dem gemeinsamen Pilgerweg ergangen. Die Auseinandersetzung mit den Themen und mit den Menschen, mit dem was uns bewegt und uns Kraft gibt, hat mir Ruhe und Zuversicht gegeben. Der Pilgerweg hat das Bewusstsein, Mitglied einer Gemeinschaft zu sein, gestärkt. Für andere da sein und damit nicht alleine sein war für mich spürbar. Der Nachmittag war geprägt von einer herzlichen Atmosphäre, gegenseitiger Aufmerksamkeit und guten Gesprächen. Mit dieser Stärkung für Körper, Geist und Seele war es leicht, wieder an die Arbeit zu gehen. Mag. Martin Witting Geschäftsführer Privatklinik Hochrum/Tirol GF Elisabeth Höllhumer „Theresiengut“ GmbH, Linz/Pöstlingberg die Schwestern der Provinzleitung einem Sicherheit gaben, sich im Gespräch zu öffnen. l weil man sich im Austausch mit den Schwestern der Provinzleitung, Kolleginnen und Kollegen zu den Fragestellungen über die eigene Spiritualität sowie über die Verbundenheit mit dem Orden selbst reflektieren konnte und tiefgründig Fragen auf den Grund ging, die einem im beruflichen Alltag selten beschäftigen, aber essentiell sind. l weil ich noch nie die Gelegenheit erhalten habe, meine Dankbarkeit für die Möglichkeit zum Mitwirken in einem Werk der Kreuzschwestern zu formulieren. l weil ich noch nie einen Segen einer Provinzoberin erhalten habe. Dieser Segen hinterließ ein gutes Gefühl bei mir. Aus dem Orden Pilgerwege - MitarbeiterInnen Oberösterreich Pilgern ist mehr als nur Wandern zung im eigenen Betrieb sowie über aktuelle soziale Probleme. Beim gemeinsamen Pilgern, Nachdenken, Reden, Singen und Lachen verging die Zeit sehr schnell. In St. Florian, in der Kirche St. Johannes, erinnerten wir uns in einer stimmungsvollen liturgischen Feier an einige wegweisende Worte des Ordensgründers und beteten zur Stärkung unseres Mit- und Füreinander- seins in den Betrieben der Kreuzschwestern. „Unterwegs auf Landstraßen der Welt“ lautet das Motto des 150. Jahr-Jubiläums zum Todestag des Ordensgründers der Kreuzschwestern Pater Theodosius Florentini OFMCap. In diesem Sinne pilger ten am 17.September 2015 38 MitarbeiterInnen aus unterschiedlichen Kreuzschwesternbetrieben in Oberösterreich bei warmem Spätsommerwetter unter der Begleitung von Sr. Martina Mayr und Sr. Gudula Gebhart von Ebelsberg nach St. Florian. Besondere Bedeutung hat dieser Weg, da auf ihm auch der Ordensgründer der Kreuzschwestern P. Theodosius Florentini, wiederholt gewandert ist. „Pilgern ist mehr als nur Wandern“. So war unter dem Motto: „Wir sind Das Ziel: die Johanneskirche unterwegs zu uns selbst, zueinander und zu unserem Lebenssinn, zu Gott“ auf unserer Wegstrecke Zeit für Gespräche und Gedankenaustausch über den eigenen bisherigen Lebensweg, über die Leitlinien der Kreuzschwestern und deren Umset- Die kleine Johanneskirche, die bereits 1111 zum ersten Mal erwähnt wurde, hat für die Kreuzschwestern eine besondere Bedeutung, da in dieser Kirche die ersten Kreuzschwestern in Österreich ihre Erstprofess abgelegt haben. Zum Abschluss stärkten wir uns mit köstlichen Nusskipferln und kühlem Quellwasser aus dem Floriani-Brunnen im Garten der Kirche. Das Heilwasser soll uns helfen „die Augen zu öffnen“ – passend zu einer Aussage von P. Theodosius: - „Halte die Augen offen für die Mitmenschen, denen du begegnest!“ Dieser Nachmittag war für uns eine Wohltat für Geist und Seele. Dr. Thomas Muhr, Oberarzt, KlinikumWels-Grieskirchen Claudia Hasibeder, KH Seelsorgerin, Klinikum Wels-Grieskirchen Gemeinsame Wegstrecke - Laxenburg Am 3. September waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klosters Laxenburg, des Hauses Elisabeth, des Kindergartens in der Murlingengasse und Freunde der Kreuzschwestern aus Wien und Laxenburg zu einer gemeinsamen Wegstrecke eingeladen. Diesen Rundwanderweg im Wienerwald ist P. Theodosius sicher nicht selbst gegangen, aber wir folgten seinen Spuren auf diesem gemeinsamen Pilgerweg, der zur Besinnlichkeit einlud. Sr. Francesca bereitete für jeden Pilger ein Begleitheft vor. Es versammelten sich 50 Teilnehmer beim Haus Elisabeth. Mit einem Bus fuhren wir gemeinsam zum Richardshof in der Nähe von Gumpoldskirchen zum Ausgangspunkt unseres Weges. Schon im Bus Seite 9 Nr.2 / 2015 Aus dem Orden Pilgerwege - Niederösterreich - Laxenburg Gemeinsamer Pilgerweg mit Impulsen Rast am Rundwanderweg wurden Informationen über Leben und Wirken von P. Theodosius gegeben, auch über seinen Aufenthalt in Wien und seine Begegnungen am Kaiserhof. Im Jahre 1860 übernahm P. Theodosius die Fabrik in Oberleutensdorf. Um diese Fabrik in Betrieb gehen zu lassen, fehlte es ihm jedoch am nötigen Geld. In dieser Geldverlegenheit erinnerte er sich des von Österreich an seinem heimatlichen Kloster begangenen Unrechts und entschloss sich, beim Kaiser die Rückerstattung des entfremdeten Klostergutes zu erwirken. Zu diesem Zwecke reiste er nach Wien, reichte dem Kaiser Franz Joseph eine bezügliche Bittschrift ein, worauf ihm auch das Glück zuteil wurde, die Kaiser-Mutter in einer gewährten Privataudienz um ihre Fürsprache zu bitten. Diese äu- Seite 10 Nr.2 / 2015 circa Fr. 170.000 ergab. Beim Rundwanderweg gab es 3 Impulse im Blick auf P. Theodosius und unsere heutigen Lebenssituationen. Dabei lud Sr. Francesca ein, jeweils zu zweit beim Pilgern darüber ins Gespräch zu kommen. Beim Mai-Bründl fand eine gemeinsame Liturgische Feier zum Abschluss statt - bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten. Kleine liturgische Feier ßerte sich sehr wohlwollend, nahm ihn bei der Hand und führte ihn zum Kaiser, dem sie sagte: „Pater Theodosius ist in Geldnot, Franzl zahl ihn aus“, worauf der Kaiser ihm als Entschädigung für die dem Kloster vorenthaltenen Zinsen die Summe von Fl. 91,000 in Banknoten auszahlen ließ, dessen Versilberung Nach einer fast dreistündigen Wanderung samt Rückkehr nach Laxenburg gab es dann zum Abschluss noch eine Stärkung im Haus Elisabeth. Die Teilnehmer waren sehr dankbar über das Erlebte und einige meinten: „Das könnt ihr öfters machen!“. Sr. Eva Maria Kloster Laxenburg Aus dem Orden Pilgerwege - Tirol/Vorarlberg Rege Teilnahme am Pilgerweg von Feldkirch nach St. Corneli Auf Einladung der Provinzleitung der Kreuzschwestern haben sich am Mittwoch, 30. Sept. 2015 mehr als 60 Personen zu einem Pilgerweg von Feldkirch nach St. Corneli zusammengefunden. Sr. Theresia Hörger hatte diesen Pilgernachmittag sorgfältig vorbereitet und begrüßte im Namen der Provinzleitung die anwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Antoniushaus und dem Institut St. Josef. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Antoniushauses und des Instituts St. Josef, Schwestern, Lehrpersonen, Vorstandsmitglieder, Unterrichtspraktikantinnen beteiligten sich am gemeinsamen Unterwegssein und nutzten die Zeit für Begegnung und die Möglichkeit zum persönlichen Austausch. An drei Stationen gab Sr. Theresia immer wieder interessante und zeitgemäße Denkanstöße, die einluden, sich im Dialog mit Fragen der Hoffnung, der Visionen und Zukunftsperspektiven auseinanderzusetzen. Kapelle St. Corneli Dem Geheimnis des Kreuzes wurde ebenso nachgespürt wie aktuellen gesellschaftlichen Problemen und möglichen Lösungsansätzen im Sinne von Pater Theodosius. In der Kapelle St. Corneli wurde die Pilgergruppe zum Abschluss von imposantem Orgelspiel von Herrn Hubert Halbritter, einem Musiklehrer an der BAKIP des Instituts St. Josef in Feldkirch empfangen. Einige Schwestern und langjährige MitarbeiterInnen nutzten den abschließenden Wortgottesdienst als Gelegenheit zum Dank für jahrelange Verbundenheit und Freundschaft. Zum Ausklang ser vier ten die Schwestern noch Wasser und „Fußgebäck“. Alle Teilnehmenden bedankten sich ganz herzlich bei Sr. Theresia für die umsichtige Organisation und die passende Wahl der Örtlichkeit im herbstlichen St. Corneli und nahmen wertvolle Impulse für die tägliche Arbeit in einem Kreuzschwesternbetrieb mit. Im Bild rechts: Sr. Theresia Hörger Dr. Helmut Madlener Geschäftsführer Institut St. Josef, Feldkirch Thomas Vranjes Geschäftsführer Antoniushaus, Feldkirch Seite 11 Nr.2 / 2015 Aus dem Orden Pilgerwege - Steiermark Unterwegs mit den Sohlen des Gründers in Graz, zu Fuß zurückzulegen (rund 56 km). Startgruppe in der Schwesternklausur, Pius-Institut Wie in allen Werken der Kreuzschwestern steht auch das PiusInstitut dieses Jahr im Zeichen des Gedenkens an unseren Gründer Pater Theodosius Florentini. Eine Gedenkaktion des Ordens ist die „Wanderung der Schuhsohlen“ durch die einzelnen Standorte der Ordensprovinz. Pilger bei Halbzeit Seite 12 Nr.2 / 2015 Wir haben diese Sohlen zum Anlass genommen, um ihren Spuren zu folgen. Eine Gruppe des Pius-Instituts, bestehend aus Schwestern, MitarbeiterInnen und Klienten hat sich das Ziel gesetzt, die geplante Strecke von der Piusallee in Bruck an der Mur bis an den Bestimmungsort, das Haus St. Antonius in der Hilmgasse Am 18. August um 05.00 Uhr begann dieses ambitionierte Vorhaben mit dem Morgenlob, der Laudes, in der Klausur des Pius-Instituts. Der anschließende Fußmarsch führte von Bruck über Kirchdorf, Mixnitz, Frohnleiten, Peggau, Gratkorn in die Kreuzgasse (Graz) und dann an das Ziel: die Hilmgasse 21 in Graz. Begleitet wurden die Wanderer nur von einem Bus, der für Jause, Getränke und evtl. Pflaster sorgte. Um 17.30 Uhr wurden die Brucker Pilger von den Schwestern des AntoniusHauses herzlich empfangen, wo auch die offizielle Übergabe der Schuhsohlen stattfand. Wieder gestärkt durch eine Jause konnte die Heimfahrt nach Bruck angetreten werden. Die nächsten Tage waren geprägt von mehr oder weniger starken Muskelkatern - geblieben ist jedoch bis zum heutigen Tag eine Runde von stolzen Personen auf den Spuren des Gründers. Dr. Karl Hall Geschäftsführer Pius-Institut der Kreuzschwestern Piusallee 1 / 8600 Bruck a. d. Mur Übergabe der Schuhsohlen in Graz, St. Antonius AusPilgerreise dem -Orden Bayern Sehr beeindruckt von der Leistung der Pilger des Pius-Instituts empfingen wir sie in St. Antonius in Graz. Ein weiterer Bus brachte auch unsere drei Mitschwestern und andere Pilger vom Pius-Institut zu uns. Nach einer herzlichen Begrüßung und einer kurzen Vorstellung unserer apostolischen Dienste beteten wir in unserer Kapelle gemeinsam ein Lobgebet und dankten Gott für das gemeinsame und gelungene Erlebnis. Großen Respekt verdienen alle unsere Mitarbeitenden, denn sie waren mit den „Sohlen des Gründers“ mit Freude und Begeisterung mehrere Kilometer auf den Landstraßen unserer Region mit und für uns unterwegs. Anschließend saßen wir fröhlich beisammen. Die wohlverdiente Labung mit stärkenden Brötchen und kühlenden Getränken schmeckte, - und dies rundete das Erlebte ab. Am nächsten Tag brachte unsere Gemeinschaft St. Antonius das uns verbindende Erinnerungsstück in das Kloster in die Kreuzgasse. Wir überreichten es Sr. Oberin Maria Bosco und der Klostergemeinschaft vor dem Mittagsgebet. Sr. Romana Miklautsch Die Sohlen am Bestimmungsort im Kloster Graz Auf P. Theodosius‘ Spuren in Oberleutensdorf Die Pilgerreise anlässlich des Theodosius-Jubiläumsjahres führte die Schwestern der Region Bayern in das nordböhmische Oberleutensdorf (heute Horní Litvínov), wo die Böhmische Provinz ihren Anfang nahm. P. Theodosius Florentini hatte dort auf Drängen von Freunden eine Tuchfabrik übernommen, die nach seinen Vorstellungen ein sozialer Musterbetrieb auf christlicher Basis werden sollte. Am 20. August 1860 trafen die ersten Schwestern (Sr. Alexandrina Krotz, Sr. Sophie Hegglin und Sr. Marie Held) dort ein. Die Fabrik entwickelte sich zunächst positiv, bald konnten eine Schule, ein Krankenhaus für die Arbeiter und ihre Familien, eine Gemeindekrankenpflege und ein Waisenhaus angegliedert werden. Doch ungünstige Umstände führten 1867 zum Bankrott des Unternehmens. Die Schwestern mussten Oberleutensdorf verlassen und zogen nach Komotau, wo die Kreuzschwestern 1862 Fuß gefasst hatten. 1868 eröffnete sich in Eger die Möglichkeit der Privatpflege. Die Schwestern mieteten eine kleine, armselige Wohnung und betreuten von hier aus die Kranken. Aus diesem kleinen Samenkorn entwickelte sich die Provinz Böhmen, die 1939 knapp 962 Schwestern und 63 Niederlassungen zählte. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten die Schwestern ihre Heimat verlassen und in Bayern eine neue Existenz aufbauen: Es entstand 1947 die Provinz Bayern. An dem Ort, wo P. Theodosius sein sozialreformerisches Programm verwirklichen wollte, seinen Spuren nachzugehen, war schon lange ein stiller Wunsch von uns Schwestern. Das Jubiläumsjahr bot dafür eine gute Gelegenheit. In froher Erwartung machten wir (Schwestern aus Gemünden, Mengkofen und Offenstetten sowie vier Mitglieder des Freundeskreises) uns am 02. Oktober 2015 auf den Weg nach Nordböhmen. Mit einer gemeinsamen Laudes im Bus stimmten wir uns auf die Reise ein. In Waldsassen erhielten wir Verstärkung durch Sr. Petra Car und Sr. Illuminata Blümelhuber aus Wels sowie durch Schwestern aus Mengkofen und Offenstetten. Nach einer Stärkung im Loreto-Stübchen des Gasthauses Ziegler, das von Frau Ulrike Hart (Nichte unserer Schwester Illuminata Hart) betrieben wird, passierten wir die tschechische Grenze und steuerten als erstes Ziel Chomutov (Komotau) an. Sr. Hildburg Baumgartner informierte während der Fahrt mit interessanten Auszügen aus der Chronik über das Wirken der Schwestern in den Orten, die nahe der Reiseroute liegen (Eger, Palitz, Franzensbad, Mariaschein, Marienbad, Karlsbad, Elbogen). Den gleichen Part übernahm Sr. Johanna Maria Lothring für den zweiten Teil der Fahrt an diesem Tag. In Komotau hatten wir Gelegenheit zu einem Rundgang auf dem Marktplatz und einem kurzen Blick in die Katharinenkirche. Einen längeren Aufenthalt gab es ˘ in Mariánské Radcice (Maria Ratschitz), dem ältesten Wallfahrtsort Nordböhmens. Hier erwartete uns Pfarrer Philipp Irmer, ein tatkräftiger Priester aus Westphalen, der seit 12 ˘ Jahren in Mariánské Radcice lebt und seitdem eine beachtenswerte Aufbauarbeit geleistet hat. Er lud Seite 13 Nr.2 / 2015 Aus dem Orden Pilgerreise - Bayern Gruppenfoto vor unserem Hotel; Blick in die Grenzlandschaft uns in sein Begegnungszentrum zu Kaffee und (selbst gebackenem) Kuchen ein und führte uns anschließend durch die gesamte Anlage. Mit einer gemeinsamen Vesper in der Wallfahrtskirche verabschiedeten ˘ wir uns von Mariánské Radcice. Die Fahrt ging weiter über den Kamm des Erzgebirges zum Hotel Einsiedler. Dort erwartete uns bereits Frau Dr. Schreiber, die in Oberleutensdorf aufgewachsen und uns Kreuzschwestern schon seit vielen Jahren sehr verbunden ist. Sie stimmte uns nach dem Abendessen mit einem aufschlussreichen Überblick über die Geschichte Nordböhmens auf die nächsten zwei Tage ein. Nach einer erholsamen Nacht starteten wir am Samstag in Richtung Kloster Ossek (Ossegg). In diesem bedeutenden Zisterzienserstift war auch P. Theodosius einige Male zu Gast. Hier wurde er auf die Tuchfabrik in Oberleutensdorf aufmerksam gemacht und dazu gedrängt, sie zu übernehmen. Zusammen mit Pfarrer Irmer feierten wir nach einer Führung durch das Kloster in der Basilika eine feierliche Messe zum Erntedankfest. Im ehemaligen Refektorium wurde uns ein schmackhaftes Mittagessen serviert – zusammen mit Mitgliedern des Fördervereins zur Erhaltung Seite 14 Nr.2 / 2015 gewirkt haben, gepilgert sind. Zum Abschluss beteten wir gemeinsam die Vesper. Vor der Abfahrt zum Hotel verwöhnten uns Frau Dr. Schreiber und ihre Begleiterinnen mit Kaffee und Huckelkuchen. Am letzten Tag galt unser besonderes Interesse der Stadt Oberleutensdorf. Auf dem Weg dorthin stimmten wir uns mit der Laudes im Bus ein. Frau Dr. Schreiber führte uns an die Stelle, wo früher die von den Schwestern betriebene Fabrik stand. Das Gebäude ist nicht erhalten, heute befindet sich dort das Rathaus der Stadt. In der Stadtkirche, die dem hl. Michael geweiht ist, durften wir Wallfahrtskirche Maria Schein des Klosters. Nach einem Rundgang durch die Klosteranlage ging die Fahrt weiter nach Maria Schein (Bohusudov), dem zentralen Wallfahrtsort Nordböhmens, der uns aus den Erzählungen unserer aus Böhmen vertriebenen Schwestern wohl vertraut ist. In der Wallfahrtskirche erfuhren wir durch Diakon Jiri Breu, der am Bischöflichen Gymnasium unterrichtet, wertvolle Informationen über die Geschichte des Wallfahrtsortes, zu dem viele unserer böhmischen Schwestern im Laufe der Jahre, in denen sie dort Kirche St. Michael in Oberleutensdorf mit Weihbischof Pavel Posád von Budweis die Messe feiern. Für uns Schwestern bedeutete das eine große Freude. Wir wussten uns hier besonders mit P. Theodosius verbunden, der auch in dieser Kirche gebetet und wenige Wochen vor seinem Tod während eines Aufenthaltes in Oberleutensdorf die Silvesterandacht gehalten hat. Die Rückreise führte uns zum AusPilgerreise dem -Orden Bayern Pilgerreise durften wir hier an einer deutsch-tschechischen Wallfahrtsmesse teilnehmen. Reich beschenkt durch die vielen beeindruckenden Erlebnisse auf unserer Wallfahrt auf den Spuren von P. Theodosius und voller Dank im Herzen traten wir nach einer Stärkung im Gasthaus Ziegler unseren Heimweg an. Sr. Hildburg Baumgartner Kloster Gemünden Sr. Miroslava Sr. Miroslava, Provizoberin, und drei weitere Schwestern aus ˇˇ ˇ Kromeríz „Unterwegs auf Landstraßen der Welt“ Weihbischof Pavel Posád und der Pfarrer beim Auszug aus der Kirche Wallfahrtsort Maria Loreto, einem Marienheiligtum auf tschechischem Gebiet ganz nahe an der Grenze bei Waldsassen. Dieser Wallfahrtsort wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und dem Verfall überlassen. Durch die Initiative einer Schwester und des Bruders unserer Schwester Illuminata Hart konnte die Anlage wieder aufgebaut und neu belebt werden. Zum Abschluss unserer Marienheiligtum Maria Loreto Kreuzschwestern Fußwallfahrt nach Mariazell Am 22. Juni brachen wir Schwestern zum 17. Mal auf, um zur „Zeller Mutter“ zu pilgern. In diesem Jahr unter dem Motto „Unterwegs auf Landstraßen der Welt“ ganz im wörtlichen Sinn. Sieben Schwestern nahmen die Pilgerfahrt von Graz aus in Angriff unter der Begleitung von Prälat Städtler. Diesmal war auch der Vater unserer Novizin Sr. Gertraud Johanna dabei, ein erfahrener Fußwallfahrer. Zur gleichen Zeit starteten vier Schwestern der Provinzleitung mit Provinzoberin Sr. Gabriele von Waidhofen in Niederösterreich. In dreieinhalb Tagen musste die Strecke bewältigt werden, was auch diesmal wieder gelang. Beim Läuten der Mittagsglocken zum Engel des Herrn zogen wir betend in Mariazell ein und trafen die Mitschwestern der anderen Gruppe. Es ist jedes Mal ein erhebendes Gefühl der Dankbarkeit und Freude, vor dem Gnadenaltar zu knien und alles mitzubringen und abzuladen bei der großen Frau, der Magna Mater Austriae, was im Gehen, Nachdenken, Beten, in den Begegnungen geschehen ist. Die Lasten werden leichter, innere Freude wird neu geschenkt aus der Kraft Basilika Mariazell der erlebten Gemeinschaft, aus der Natur, aus der Erfahrung mit dem eigenen Körper, aus Begegnungen mit Menschen, aus dem gemeinsamen Gebet und dem langen Wandern in Stille. Die Quartiergeber sind uns in den 17 Jahren zu Freunden geworden. Ob es der Almwirt am Straßegg ist, der uns mit seiner Zieharmonika und seinen Erzählungen unterhält oder die gastfreundlichen Personen im Seite 15 Nr.2 / 2015 Aus dem Orden Pilgerwege - Fußwallfahrt - Graz Aufbruch am Morgen aus dem Quartier Pfarrhof Veitsch. Der Senner auf der Wetterin Hütte kann uns zwar keine Waschmöglichkeit bieten, aber dafür eine ganz spezielle Eierspeis, die bei allen Wallfahrern bekannt und beliebt ist. Natürlich brauchen wir in unserem Alter auch Begleiter, die unser Gepäck transportieren. Frau Mag. Heigl und Sr. Ehrentraud kommen am Abend und versorgen uns, einmal sogar mit einem kräftigen Gulasch aus dem Kloster. Der tägliche Rosenkranz auf einem möglichst ebenen Wegstück wurde eingeleitet von Herrn Prälat Städtler, der mit dem Leben des Propheten Wetterfeste Pilger Seite 16 Nr.2 / 2015 Elija das Jahresmotto gedeutet hat. Der Prophet hat sich für den Glauben eingesetzt, hat wenig erreicht. Er kann nicht mehr, hat seine Kräfte verbraucht. Er hört Gottes Wort: „Geh weg von hier, wende dich nach Osten und verbirg dich am Bach Kerit.“ Was Gott zu ihm spricht ist eigenartig. Er sagt nicht: „Verkündige diese oder jene Weissagung“ sondern: „Geh weg von deiner Heimat, zieh dich zurück“. Elija soll erst einmal Kräfte sammeln, um den Anforderungen und Aufgaben gewachsen zu sein. Er soll nachdenken über sein Leben und die rechte Orientierung finden. Er soll hinter sich lassen, was stört. So zieht er sich zurück in eine Höhle der Wüste. Gott will, dass er sich ihm ganz anvertraut. Dieses Weggehen vom Wirbel der Welt und sich Gott ganz neu anvertrauen, können wir auf einer solchen Wallfahrt einüben. Wir fragen uns, woher hatte P. Theodosius, Mutter Maria Theresia und die ersten Schwestern die Kraft, verfügbar und flexibel überall dorthin zu gehen, wo Not war, wo sie gebraucht wurden? Ihr Vertrauen muss unglaublich groß gewesen sein. Kurze Rast Elija geht wieder zurück, er hat begriffen, dass Gott allein zählt. Wie geht er weiter auf den Landstraßen seines Lebens? Er fürchtet keine Autorität und tadelt den König Achab. Er wird der Wohltäter kleiner Leute und deshalb vom Volk geschätzt und von den Mächtigen abgelehnt. Abermals gerät er in eine Krise. Wir erleben ihn in seiner menschlichen Schwäche, als er sich hinlegt und sterben will. Doch Gott lässt ihn nicht im Stich, er tadelt ihn wegen seines Zweifels und schenkt ihm neue Kraft. In der Zeit der Gründung haben die Schwestern in besonderer Weise das Zeugnis vom lebendigen Gott abgelegt. Es ging ihnen nicht um Ansehen, Macht, Erfolg sondern einzig darum, das Evangelium zu leben, auch wenn es Misserfolg gab. Sie waren überzeugt, Gott ist ihnen immer nahe. Mit dieser Betrachtung über den Propheten Elija und der Brücke zu den Wurzeln unseres Charismas, zu den Gründern und der ersten Generation der Schwestern, durften wir ermutigt und gestärkt unsere Heimreise antreten. Wir hoffen dass diese Wallfahrt eine wahre Kraftquelle - im nächsten Jahr wieder stattfinden wird unter neuen Vorzeichen unserer sich stets verändernden Welt. Sr. Maria Bosco Zechner Kloster Graz Aus dem Orden Pater Theodosius' Schuhsohlen Pater Theodosius' Schuhsohlen in Steyr Ein Blick in die Chronik 1864 Schon zu Lebzeiten unseres Gründers P. Theodosius Florentini wirkten Kreuzschwestern in der romantisch-alten Stadt Steyr. Und nun (152 Jahre später) trafen im Steyrer Kreuzschwesternkonvent die Schuhe von P. Theodosius ein. Im Zuge der Vorbereitung für diesen Aufenthalt holte die Konventoberin Sr. Hildegardis Hurnaus die Chronik hervor. Darin ist auf den ersten Seiten zu lesen: Am 5. August 1863 traf Schwester Mariana Fellner gleichzeitig mit den beiden Erzieherinnen der in der Schutzanstalt untergebrachten Mädchen ein. Nach dem Willen des hochseligen Stifters sollte diese Schwester den ersten Versuch mit der ambulanten Krankenpflege in der Stadt Steyr machen, denn mit weniger als drei Schwestern wollte Pater Superior Theodosius Florentini keine Anstalt übernehmen. Dieser edle Zweck entsprach den Bewohnern der alten Eisenstadt, und die gute Krankenschwester fand so viel Arbeit in ihrer Mission, dass ihr bereits am 7. April (1864) die beiden Schwestern Eligia Vogelhuber und Heriberta Horner zuhilfe gesendet werden mußten… Im Sommer brach der Typhus epidemisch auf, das war eine Gelegenheit für die Kreuzkinder in Steyr, ihren Berufseifer zu betätigen, für welchen sie ihr hochseliger Stifter zu begeistern verstand. Schwester Eligia fiel der Krankheit auch selbst anheim und beschloß schon am 4. Dezember 1864 ihr Opferleben. Eine große Volksmenge gab der heldenmütigen Samariterin die letzte Ehre; und da Hochwürden Pater Theodosius gerade in Österreich Schuhsohlen in der Margaretenkapelle der Stadtpfarre Steyr mit anwesenden Schwestern aus Steyr, Sierning und Linz weilte, führte er beim Begräbnis seiner geistlichen Tochter unter Assistenz der beiden hochw. Herren Singer und Schwanninger selbst den Kondukt. Die Waisenmädchen weinten überlaut beim Grabe und der hochselige Stifter tröstete sie mit den Worten: „Kinder, seid stille, die Schwester ist als Opfer ihres heiligen Berufes gestorben; der liebe Gott wird sie dafür lohnen.“ (Die spätere) Schwester Laurentia Mayr war damals 16 Jahre alt und Teilnehmerin an der Trauerfeier. Sie bezeugt, die Worte und das ganze Benehmen des fremden Priesters haben ihr solche Ehrfurcht eingeflößt, daß sie in vollster Überzeugung zuhause sagte: „Mutter, ich habe einen Heiligen gesehen.“ Welch ein schönes Zeugnis über unseren hochseligen Stifter!“ Die Schwestern berichteten davon Herrn Stadtpfarrer Mag. Roland Bachleitner. Er zeigte großes Inter- esse am Leben und Wirken unseres Stifters und vereinbarte mit den Schwestern, auch die Pfarrgemeinde an diesem symbolhaften Gründer-Besuch teilnehmen zu lassen. Und so wurde am Tag nach der Ankunft der Schuhsohlen (am 31. Juli) ein Gottesdienst gefeiert, bei dem er darauf hinwies, dass P. Theodosius in der Kirche einzureihen sei unter die Persönlichkeiten des Tagesheiligen des hl. Ignatius, des Zeitgenossen hl. Johannes Bosco und des sel. Adolph Kolping. Anschließend stellte Pfarrer Bachleitner im Pfarrheim anhand einer Power Point unsern Gründer vor und flocht dabei das in der Chronik erwähnte Begräbnis ein. Daraufhin tauchte der Gedanke auf: Möglicherweise hat P. Theodosius damals, zwei Monate vor seinem Tod, die Schuhe getragen, deren Sohlen nun unterwegs und erneut in Steyr eingetroffen sind. Sr. Helene Leitner Portiuncula Linz Seite 17 Nr.2 / 2015 Aus dem Orden Tagung der Oberinnen Begegnung mit P. Theodosius Tagung der Oberinnen in Subiaco (Kremsmünster, OÖ) vom 13. bis 15. Oktober 2015 Provinzoberin Schwester Gabriele Schachinger begrüßte zunächst alle Anwesenden, stellte Sr. Irmgard Steyrl als neue Mitschwester in der Runde der Oberinnen vor und überreichte dann jeder Schwester eine kunstvoll gestaltete Karte mit Pater Theodosius unterwegs auf den Landstraßen der Welt und dem Text: „Mit dem lieben Gott bin ich Tag und Nacht beschäftigt, in ihm gehe und lebe ich“. Sr. Petra Car nahm bei der Überleitung zum Einstieg Bezug auf diesen Ausspruch und stellte folgende Fragen zum Überdenken: Was beeindruckt mich an seiner Person? Welche Rolle würde P. Theodosius heute einnehmen? Was würde ich ihm erzählen von den Nöten heute? Seite 18 Nr.2 / 2015 Prof. Gunter Janda Wie antworten wir heute auf die Nöte der Zeit? In Dreiergruppen gab es im Anschluss daran interessierte und lebhafte Gespräche! Die verschiedenen Aussagen der Schwestern wurden auf Plakaten gesammelt. Nach einer kurzen Pause referierte Prof. Gunter Janda über das Thema: „Spiritualität der Kreuzschwestern“. Er betonte, dass KreuzschwesternSpiritualität nicht nur mit dem Kopf sondern vielmehr mit dem Herzen gelebt werden will. Im Folgenden entfaltete er, in welchen Dimensionen das Kreuz gesehen werden kann: l als Kosmisches Kreuz l als Leidenskreuz l als Weltenkreuz l als strahlendes Kreuz l als paradiesisches Kreuz l als Lebensbaum Er betonte vor allem: „Das Kreuz ist das Zeichen der Ganzwerdung. Aus der barmherzigen und gekreuzigten Liebe wächst das Leben in Fülle.“ Die Kreuzschwester bezeichnete er als die Schwester, die Platz hat für andere, die sich hineinbegibt in die Kreuzesspiritualität, die zur Ganzheit des Menschseins kommt, indem sie Christus in der Welt eine Gestalt gibt in all den Bereichen, wo sie durch ihr Sein und Wirken den Rund um das Leben Tagung der Oberinnen über die Aktivitäten im Blick auf die Flüchtlingshilfe in den einzelnen Regionen der Provinz Europa Mitte. Sr. Maria Dolores, die in einer Projekt-Gruppe in Wels mitarbeitet, stellte das Engagement dieser Gruppe vor. Armen und kraftlosen Menschen begegnet und ihnen Heimat schenkt. Nach einer kurzen Diskussion, die Sr. Magdalena leitete, folgte das Referat von Prof. Dr. Markus Ries mit dem Thema: „Pater Theodosius – Ein Sozialpionier auf dem Weg franziskanischer Armut“. Prof. Dr. Ries stellte das Wirken und Handeln des Gründers in den Kontext des 19. Jahrhunderts: Es fehlte damals in allen Bereichen ein soziales Auffangnetz. Dieses zu schaffen im Blick auf die Notstände in Kirche, Staat und Gesellschaft war das große Bestreben von P. Theodosius. So forderte er die Menschen in seiner Rede auf dem Katholikentag in Frankfurt auf: „Also lassen Sie uns nicht zurückschrecken vor den Anstrengungen und Opfern. Wo die christliche, uneigennützige Liebe tätig ist, da wo man seine Kräfte und sein Vermögen für das Wohl des Nächsten opfert, kann Gottes Segen nicht fehlen“. Auch für die Kreuzschwestern von heute gelte sein Wort: „So führt uns Gott an verschiedene Orte, um für seine Ehre und zum Wohl der Menschen zu wirken.“ Herr Johann Schwarzbauer-Haupt - Beauftragter der Diözese Linz für die Flüchtlingshilfe, - griff das gegenwärtige Flüchtlingsproblem auf und informierte über die derzeitige Situation und die Hilfsmaßnahmen in Österreich. Den Schutzbedürftigen Schutz gewähren, dafür gebe es schon im Alten Testament Verhaltensregeln. Fremde sind Freunde, die wir noch nicht kennengelernt haben. Es gibt viele Menschen, auch unscheinbare Helfer, die sich in der Flüchtlingsbetreuung engagieren. Durch eine gute Zusammenarbeit von Staat und Kirche kann vieles an Hilfeleistung möglich werden. Prof. Dr. Markus Ries Wichtig ist für die Bevölkerung – gute Information, – Begegnungsmöglichkeiten schaffen mit den Menschen, die auf der Flucht sind, – ermutigen, die Herausforderung nicht zu scheuen sondern anzunehmen. Zum Abschluss der Information betonte Herr Schwarzbauer-Haupt: „Für die vielen Flüchtlinge ist die Heimat fremd, aber die Fremde noch nicht Heimat geworden.“ Im Anschluss an die Information durch Herrn Schwarzbauer-Haupt berichteten einige Schwestern Sr. Maria Dolores Scherrer Sr. Magdalena W. und Sr. Petra N. Austausch in der Gruppe Johann Schwarzbauer-Haupt Sr. Romana und Sr. Ursula Seite 19 Nr.2 / 2015 Aus dem Orden Tagung der Oberinnen Der Vormittag am Donnerstag, 15. Oktober, war internen Informationen gewidmet: Sr. Magdalena und Sr. Maria Dolores berichteten über die bisherigen Ergebnisse der Bearbeitung der neuen Homepage für die Provinz Europa Mitte. Es steht die Frage im Raum: Was wollen wir mit unserer Homepage? – Die Botschaft, die wir heute geben, muss glaubwürdig sein. – Die Information – Sprache – muss zeitgemäß sein. – Die Identität der Kreuzschwestern soll erfahrbar werden. – Die verschiedenen Begriffe sollen für die Menschen von heute verstehbar sein. Schwester Veronika Binder, Benediktinerin vom Unbefleckten Herzen Mariens von Steinerkirchen / OÖ, informierte über das Abgeben ihres „Exerzitienhauses Subiaco“ in Kremsmünster, wo wir Kreuzschwestern für verschiedene Veranstaltungen immer wieder zu Gast waren. Dieses Haus war das ursprüngliche Mutterhaus der Benediktinerinnen. Sr. Veronika betonte mit etwas Wehmut, was das für die Schwestern bedeutet, wenn das Herz der Gemeinschaft aufgegeben werden muss. Zum Abschluss der Oberinnenkonferenz hielt Schwester Petra Car mit folgenden Fragen einen Rückblick auf die vergangenen zwei Tage: Seite 20 Nr.2 / 2015 Beeindruckt hat mich . . . – Was hat euch beeindruckt? – Was packt ihr in euren Koffer? – Was würdet ihr erzählen, wenn ihr gefragt werdet? Zahlreiche Wortmeldungen brachten zum Ausdruck: – Es waren sehr inhaltsreiche, wertvolle Tage für alle Teilnehmerinnen. – Die Begegnungen mit den Mitschwestern, der rege gemeinsame Austausch und vor allem auch das Erleben der eindrucksvoll gestalte- Was möchte ich nun zu Hause umsetzen, fragt sich Sr. Gertrud, li. ten Liturgie schenkten Freude und Hoffnung. – Immer wieder kam die Dankbarkeit gegenüber der Provinzleitung für die gute und kompetente Vorbereitung und Durchführung dieser Oberinnentagung zum Ausdruck. Sr. Ursula Falk Klosteroberin in Gemünden Aus dem Orden Junioratstreffen in Hegne Europäisches Junioratstreffen der Kreuzschwestern in Hegne Vom 12. – 19. August 2015 trafen sich 24 Junioratsschwestern und ihre Junioratsleiterinnen der sechs europäischen Provinzen in Hegne zu einem spirituellen und schwesterlichen Austausch. Eine bunte Schar von jungen Schwestern aus Tschechien, Kroatien, aus der Slowakei und der Schweiz, aus Ungarn, Österreich und Deutschland verbrachten die Tage zum Thema „Du bist zur Quelle hinabgestiegen“. Die leise Stimme von unserer Seligen Schwester Ulrika führte uns durch die gemeinsamen Tage. An ihrem Geburtsort in Mittelbiberach und in Unterstadion, wo Franziska zur Schule ging, konnten wir die tiefe Verehrung der Gläubigen hautnah erfahren. Ein Ulrika-Freundeskreis fördert die Verehrung der Seligen und in einigen Kapellen und Kirchen erblickten wir eine Statue oder ein Bild, das an den beschaulichen und ungewöhnlichen Lebensweg von Schwester Ulrika erinnert. Die jungen Schwestern waren tief betroffen vom Leben ihrer seligen Mitschwester, die ihnen als Kreuzschwester vorausgegangen ist. Viele von uns hat sie neu ermutigt Seite 21 Nr.2 / 2015 Aus dem Orden Junioratstreffen in Hegne auf Gottes leise Stimme zu hören, indem wir selber wieder mehr ins Schweigen kommen. Sr. Eszter Maria Pehm aus Ungarn fasst ihre Eindrücke so zusammen: Die Tage der Junioratswoche in Hegne waren für mich eine sehr wertvolle Zeit. So ein internationales Treffen gibt immer die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen, vorhandene zu vertiefen und sogar Freundschaften zu schließen. Und es ist ein Ansporn eine Fremdsprache zu lernen, denn wir hätten uns viel zu sagen. Das Thema dieser Tage, das Leben, Wirken und die Spiritualität der Seligen Sr. Ulrika war für mich ein Impuls, mein eigenes Kreuzschwestersein aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Die Freude, dass Gott auch heute noch junge Menschen in seine Nachfolge ruft als Kreuzschwester drückt sich in den folgenden Bildern aus. Danke für alle Schwestern, die sich rufen ließen mit den Worten, die Schwester Ulrika tief im Herzen hörte: Komm, folge mir nach! Schenke mir dein Leben, deine Liebe, damit ich in dir und durch dich lebe, liebe, heile. Sr. Petra Car Junioratsleiterin der Provinz Europa Mitte Seite 22 Nr.2 / 2015 Von vorne nach rückwärts: Sr. Doris Maria, Sr. Eszter Maria, Sr. Petra Car, Sr. Mirjam, Sr. Filomena (Junioratsschwestern PEM) Aus dem Orden Noviziatsprojekt der Infag Noviziatsprojekt der Infag in Münster Einigermaßen skeptisch und mit viel Herzklopfen fuhr ich am 19. Juni 2015 für drei Monate nach Münster in Nordrhein-Westfalen um ein Noviziatsprojekt zu besuchen, bei dem niemand so ganz genau wusste, was mich erwartete. Es war das erste Mal, dass so ein Projekt durchgeführt wurde. Drei Monate lagen vor mir: mit fremden Mitschwestern, einer fremden Leitung, in einem fremden Haus, in einer fremden Stadt, mit einer fremden Tätigkeit ... Manchmal muss man sich aber auch überraschen und beschenken lassen, ein Risiko eingehen, ganz wie unser Pater Theodosius. Und so passte dieses Projekt auch ganz gut in unser Jubiläumsjahr. Denn eines kann ich nach den drei Monaten sagen: Vertraue – der Herr führt dich! Hier in diesem Beitrag darf ich nun beschreiben, wie es mir tatsächlich erging. 14 Novizinnen und 1 Postulantin aus 11 Gemeinschaften und 3 Ländern kamen für drei Monate zusammen, um mehr über Franziskus, Klara und die franziskanische Spiritualität zu erfahren. Sr. Marie-Sophie Schindeldecker, Sr. Christina Müllig (beide aus Sießen) und Sr. Michaele Rhode (Waldbreitbach) leiteten und begleiteten uns und das Projekt vor Ort. Die Initiative für dieses gemeinsame Noviziatsprojekt ging von der Infag („Interfranziskansiche Arbeitsgemeinschaft“) mit Sitz in Würzburg aus. Geladen waren alle franziskanischen Novizinnen (und „fortgeschrittene“ Postulantinnen) aus dem deutschsprachigen Raum. Uns Novizinnen sollte einerseits die Möglichkeit gegeben werden uns in unserer Spiritualität weiterzubilden, andererseits aber auch Gemeinschaft mit anderen Novizinnen zu erleben und sich in einer größeren Gruppe zu erfahren. Wie sahen nun unsere Wochen aus: Wir wohnten im Bildungshaus der Katharinenschwestern im Norden der Stadt. Das Mittagessen bekamen wir vom Haus – das Frühstück und Abendessen machten wir selbst. Dazu gehörte natürlich auch der Einkauf. Auch das Stundengebet und die Messen gestalteten wir selbst in einem kleinen Seminarraum, der zu einem Gebetsraum umgestaltet wurde. Nicht alle Ge- Novizin Sr. Gertraud Johanna - Begegnung mit Klarissen in Kevelaer meinschaften beten aus dem Stundenbuch, so wurde jede Gebetszeit einzeln von uns vorbereitet. Aber nicht nur im Gebet war unsere Buntheit spürbar, auch unsere Wäsche unterschied sich ganz ordent- Gruppenfoto vor der Wallfahrtskirche in Kevelaer Seite 23 Nr.2 / 2015 Aus dem Orden Noviziatsprojekt der Infag lich. Und es gab für alle gemeinsam nur eine Waschmaschine im Haus. In den ersten Tagen wurde also erst einmal organisiert: Teams für den Einkauf, die Wäsche, das Frühstück und das Abendessen, die Liturgie (inklusive Mesnern und Blumenschmuck) wurden gebildet. Eine Novizin fand sich, um eine Art „Tagebuch“ über die Zeit zu schreiben, damit unsere Aktivitäten auch festgehalten wurden. Nach der ersten Woche des Ankommens hatten wir ein paar Tage „Exerzitien mit Gemeinschaftselementen“, in denen wir auch innerlich ankommen konnten. Dann ging es aber richtig los. Immer montags und dienstags waren wir in sozialen Einrichtungen in der Stadt im Einsatz und machten eine Art „Praktikum“. Ich war in einer Einrichtung für wohnungslose Frauen und durfte dort die Arbeit einer Sozialarbeiterin begleiten. Das hieß: Essen und Kleider ausgeben, Gesprächspartnerin sein, Beratungsgespräche anhören, Kontakt mit vielen Ehrenamtlichen ... Ich war überrascht über die Offenheit der verschiedensten Frauen, ihr Suchen, ihre Themen, ihre Weise einfach zu sein, ihr Ringen um ihren Platz in der Welt, ihre Sorge um ihre Kinder. Ich nehme allein von diesen Begegnungen und den Begegnungen mit den Obdachlosen in anderen Einrichtungen wirklich viel – auch viele Fragen – in mein weiteres Leben mit. Andere Novizinnen waren z.B. bei der Bahnhofsmission, in Familienzentren, in der Altenpflege, oder in verschiedenen Kontexten bei Menschen mit Behinderung. Mittwoch bis Freitag (manchmal bis Samstag) hatten wir dann Kurstage mit verschiedensten Vortragenden aus der Franziskanischen Welt. Seite 24 Nr.2 / 2015 Kurstag mit Sr. Eva Maria Durchholz Unsere Themen waren: Menschwerdung: Sr. Evamaria Durchholz OSF, Waldbreitbach Sendung: Br. Harald Weber OFMCap, Münster Geschwisterlichkeit: Br. Heribert Arens OFM, Vierzehnheiligen Armut: Dr. Martina Kreidler-Kos, Osnabrück Gehorsam: Sr. Evamaria Durchholz OSF Ehelosigkeit: Sr. Pernela Schirmer OSF, Dillingen und Sr. Christina Mülling OSF, Sießen Bibel: Sr. Gabriele Jarsky OSF, Sießen Sendung im AT und NT: Prof. Gerhard Hotze und Dr. Esther BrünenbergBußwolder von der PTH Münster Franz. Quellen: Sr. Christina Mülling OSF Kontemplation: P. Paul Rheinbay SAC, Vallendar Natürlich machten wir auch Ausflüge (z.B. an die Nordsee, Kevelaer, ...) oder hatten Kontakt mit anderen Orden (besonders den Klarissen und Kapuzinern in Münster). Ein kleiner Bericht ist einfach zu kurz um die vielen Erfahrungen, Freundschaften, Gebetszeiten, Beziehungen, Ausflüge und alles, was in uns gewachsen ist, tatsächlich einzufangen. Durch dieses Projekt wurde mir erst richtig klar, wie wichtig es für uns junge Ordensleute ist, sich zu begegnen und zu vernetzen. Sich selbst in einer solchen Gemeinschaft zu erfahren war für uns alle ein großes Lernfeld, aber gerade der Austausch untereinander war für uns alle etwas ganz Wertvolles und Bestärkendes. Es war eine unheimlich intensive, reiche und dichte Zeit für die ich sehr dankbar bin! So möchte ich hier auch meiner Ordensleitung danken, die meine Teilnahme an so einem Pilotprojekt erst möglich gemacht hat. Danke aber vor allem an die vielen Menschen, die mich und unsere Gruppe in dieser Zeit im Gebet begleitet haben! Ich würde der franziskanischen Welt und den zukünftigen Novizinnen wünschen, dass so etwas wieder stattfinden kann. Weitere Infos zum Projekt: www.infag.de Sr. Gertraud Johanna Harb, Novizin Provinz Europa Mitte Rund um das Leben Schulverein Gmunden – Privatklinik Graz „miteinander - füreinander“ Höhere Schule im Spital - HIS OÖ Die Höhere Schule im Spital der Kreuzschwestern versorgt Jugendliche, die längere Zeit im Spital verbringen müssen, mit Unterricht. Lehrpersonen kommen zum Lernen ins Spital und das in ganz Oberösterreich. Bisher konnten sich betroffene Schüler/innen und ihre Eltern im Internet über das Angebot der HIS informieren, bzw. wurden von Kontaktpersonen im Krankenhaus aufgeklärt. Dank eines äußerst kreativen Schulprojektes wurde das Informationsangebot um einen Folder erweitert. Unter Anleitung ihrer Lehrkräfte Mag. Alexander Hennerbichler und Mag. Clemens Huber haben Schüler/innen der HLW für Kommunikations- und Mediendesign der Kreuzschwestern in Linz den Folder für die Höhere Schule im Spital OÖ HIS der Kreuzschwestern gestaltet. Im Rahmen des Faches Kommunikations- und Mediendesign wurden eine Reihe sehr ansprechender Logos und Schriftzüge entworfen, beim anschließenden Fotoshooting eine Fülle großartiger Bilder zum Thema Schule und Unterricht im Spital produziert. Das druckfrische Ergebnis des Projektes, das unter dem Motto „Schüler/innen für Schüler/innen“ bzw. „Kreuzschwesternschule für Kreuzschwesternschule“ stattfand, ist ein wunderbarer farbenfroher Prospekt, der über das Angebot der HIS OÖ informiert. Die Prospekte werden in den nächsten Tagen in den oberösterreichischen Spitälern und Rehakliniken aufgelegt und an betroffene Eltern und Schüler/innen weitergegeben. Herzlichen Dank an alle Beteiligten! OStR Mag. Irene Wagner MEd Akad. Heilstättenpädagogin (Englisch, Italienisch, Kommunikation) Beraterin für soziale Kompetenzen Schulmediatorin, Direktorin Pensionatstr. 9, A-4810 Gmunden [email protected] www.his-ooe.at Bilder: HLW für Kommunikations- und Mediendesign der Kreuzschwestern Privatklinik der Kreuzschwestern in Graz Neue Geschäftsführerin seit September 2015 Mit 14. September 2015 habe ich die Geschäftsführung der Privatklinik der Kreuzschwestern in Graz übernommen. Davor war ich rund sieben Jahre lang im KURHAUS Bad Gleichenberg beschäftigt, wovon ich fünf Jahre für die Gesamtleitung mit mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verantwortlich war. In dieser Zeit habe ich sehr wertvolle und lehrreiche Erfahrungen gesammelt und meine Liebe zum Gesundheitswesen entdeckt. Neben fachlicher Kompetenz und einem professionellen Umgang, haben Wertschätzung und Respekt im Umgang miteinander für mich oberste Priorität. Wir sind täglich mit neuen Anforderungen und Situationen konfrontiert und umso wichtiger ist es, nicht nur für unsere Patientinnen und Patienten, sondern auch für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. Ich freue mich sehr darüber gemeinsam mit dem Team der Privatklinik der Kreuzschwestern proaktiv und richtungsweisend in die Zukunft zu gehen und möchte mich bei dieser Gelegenheit auch für die herzliche Aufnahme in der Privatklinik bedanken! GF Mag. (FH) Claudia Resch Privatklinik der Kreuzschwestern GmbH Kreuzgasse 35, 8010 Graz Seite 25 Nr.2 / 2015 Rund um das Leben Schulträgerverein der Kreuzschwestern Moderne Lehrküchen für die HLW Institut St. Josef Nachdem die Lehrküchen für die rd. 330 Schülerinnen der Wirtschaftsschulen (HLW) am Institut St. Josef in Feldkirch in die Jahre gekommen waren, hat sich der Vorstand des Schulträgervereins und die Direktion der Wirtschaftsschulen im Frühjahr 2015 entschlossen, neben der Fertigstellung des Lehrerzimmers der HLW auch die Modernisierung der Schulküchen in Angriff zu nehmen. Dafür wurde ein Budget von € 250,000 genehmigt. Gemeinsam mit einem Gastroplaner haben Dir. Mag. Claudio Götsch und Fachvorständin Sonja Beck zahlreiche Referenzanlagen in ganz Vorarlberg besichtigt, um ein Konzept für die Schulküchen des Instituts zu entwickeln, das auf dem neuesten Stand der Technik, der Hygieneüberlegungen, der Materialwahl und der Ablauforganisation beruht. Das Resultat kann sich sehen lassen. Da wegen des laufenden Schulbetriebs bis Ende Juni 2015 lediglich acht Wochen für den Abbruch der alten Küchen, die Elektro- und Sanitärinstallationen, Estrich- und Bodenbelagsarbeiten, Maler- und Trockenbaugewerke, die Tischler- und Edelstahlarbeiten sowie die thermische Sanierung der Fenster zur Verfügung standen, bedurfte es einer generalstabsmäßigen Arbeitsvorbereitung durch die schon beim Bau des Sonderklassentrakts bewährte örtliche Bauleitung in Person von Baumeister Joachim Hofmann in Zusammenarbeit mit Arch. DI Richard Dünser und dem Leiter der Haustechnik am Institut, Herrn Erich Paoli. In der letzten Juni-Woche wurde mit dem Abbruch und dem Ausbau der bestehenden Geräte begonnen. Einige gebrauchte Elektroherde und Kühlschränke wurden der Concordia-Hilfsorganisation von Pater Sporschill in Rumänien spendiert. Die Kältetechnik wurde zusammengefasst und kann in der neuen Küche zentral geregelt werden, ebenso wurden moderne Ablufthauben mit Zentralabsaugung installiert. Waren bislang je neun Kochplätze in den zwei Lehrküchen vorhanden, kommt man künftig mit nur sechs Herdarbeitsplätzen pro Küche aus. Die neuen Backrohre wurden auf Arbeitshöhe montiert und nicht wie bislang üblich unterhalb der Herde. Eigene Stationen für Arbeitsvorbereitung, Warmhaltebereiche und Backbereiche wurden geschaffen. Seite 26 Nr.2 / 2015 Fristgerecht Ende August 2015 waren die Bauarbeiten soweit fertig, dass mit der Endreinigung begonnen werden konnte. Die Abnahmen und der Probebetrieb wurden in der ersten Septemberwoche durchgeführt, sodass der reguläre Betrieb in den neuen Schulküchen zum Schulanfang aufgenommen werden konnte. Obwohl im Zuge der Küchenmodernisierung auch noch einige Zirkulations-Wasserleitungen erneuert wurden, konnte der bewilligte Kostenrahmen eingehalten werden. Das Institut St. Josef hat für die neuen Schulküchen keinerlei öffentliche Fördermittel beansprucht. Die Wirtschaftsschulen haben jedoch durch ein hohes Maß an Eigeninitiative, wie z. B. CateringAktionen einen Teil der Mittel selbst beigesteuert. Dafür ein herzliches Vergelt’s Gott. FachlehrerInnen und Schülerinnen der Wirtschaftsschulen fühlen sich jedenfalls jetzt schon wohl in den hellen, freundlichen, funktionalen und topmodernen Küchen. Jetzt schmeckt das Essen noch einmal so gut! Mahlzeit! Dr. Helmut Madlener Schulträgerverein der Kreuzschwestern Institut St. Josef, Feldkirch Rund Antoniushaus um dasFeldkirch Leben Einweihung des neuen Flügels und des Quilts Im letzten halben Jahr gehörte das Antoniushaus zu den glücklichen Beschenkten. Die Musikschule Buchs Werdenberg musterte einen „Petrov-Flügel“ aus und die Querflötenlehrerin Frau Wehinger Renate dachte dabei an das Antoniushaus. Nach einigen Schwierigkeiten mit dem Zoll (wegen der Elfenbeintastatur) landete der Flügel im Juni dieses Jahres wohlbehalten im Pfarrer Häuslesaal des Antoniushauses. Seither wird darauf sehr fleißig gespielt. Nach den Sommerferien stand nun endlich ein offizielles Danke an. Mit ca. 25 Gästen, darunter auch der Direktor der Musikschule Herr Florian Heeb, dem stellv. Beiratsvorsitzendem Herr Günter Lampert samt den Schwestern, feierten wir mit einem kleinen Konzert. Herr Achberger Alfred am Flügel und Frau Renate Wehinger begeisterten die Zuhörer mit beschwingter Musik. Bei diesem Anlass bedankten wir uns auch bei Frau Irene Sutterlütti für das „Labyrinth“ - ein Kunstwerk von einem Quilt. Leider mussten wir dieses Geschenk in Abwesenheit der Künstlerin ehren. Nach einer interessanten Rede von Geschäftsführer Thomas Vranjes gab es noch einen gemütlichen Hock bei einem Glas Wein und Brötchen. Liane Bischof Antoniushaus Feldkirch Der Quilt hat eine Größe von H = 264 cm und B = 220 cm. Der Quilt war das Herzstück einer Ausstellung von Frau Sutterlüti im Stadtmuseum Dornbirn im Jahr 2003. Seite 27 Nr.2 / 2015 Rund um das Leben Kreuzschwestern-Galerie Linz Ausstellung „Verwandlungen“ in der Kreuzschwestern-Galerie in Memoriam Waltrud Viehböck Die aktuelle Ausstellung in der Kreuzschwestern-Galerie mit dem Titel „Verwandlungen“ ist der 1937 in Fulda geborenen und 2014 in Linz verstorbenen Metallplastikerin Waltrud Viehböck gewidmet. Ihren letzten Lebensabschnitt verbrachte Frau Viehböck im Haus Wohnen & Pflege Rudigier der Kreuzschwestern in Linz, wo Kuratorin Dr. Martina Gelsinger noch erste Gespräche zu einer möglichen Ausstellung mit der Künstlerin führte. Bei der Vernissage am 14. Oktober überzeugte sich ein Ansturm von BesucherInnen von ihren Arbeiten, die sich mit der konsequenten Weiterentwicklung von geometrischen Formen und Ordnungssystemen beschäftigt. Eine als „Fotoalbum“ gestaltete Wand von Elisabeth Kramer gibt darüber hinaus Einblick in das Leben und private Umfeld der Künstlerin. Ihre Werke sind als monumentale Kunst am Bau Arbeiten, als Skulpturen und Brunnen, vor und in öffentlichen Gebäuden, auf Plätzen und in Sakralräumen, u. a. im Innenhof des Neuen Rathauses Linz, der UNO-City in Wien, der Pfarrkirche St. Michael Linz und der Kapelle im Diözesanhaus Linz zu sehen. Die Ausstellung zeigt Schmuckarbeiten, liturgische Geräte, Kleinplastiken, Objekte und eine Fotodokumentation von Arbeiten im öffentlichen Raum. Waltrud Viehböck war eine Pionierin und schloss 1971 als erste Frau die Studienrichtung Metall in der Meisterklasse für Bildhauerei bei Prof. Helmuth Gsöllpointner ab. „Kunst kommt von den drei Faktoren Kopf, Herz und Hand, mit denen Waltrud Viehböck reich gesegnet war“, wie Prof. Gsöllpointner in seiner Eröffnungsrede betonte. Die Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit ihrem Gatten, Prof. Arthur Viehböck, konzipiert. Am Mittwoch, 18. November 2015, 15 Uhr, führen Kura- Seite 28 Nr.2 / 2015 Zeigen sich für die gelungene Ausstellung verantwortlich (v.l.n.r): Elisabeth Kramer, Prof. Arthur Viehböck, Dr. Martina Gelsinger und Prof. Helmuth Gsöllpointner Foto: Regina Steindl torin Dr. Martina Gelsinger und Prof. Arthur Viehböck durch die KreuzschwesternGalerie. Die Ausstellung ist bis 27. November 2015 jeweils von Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr im Service Center der Kreuzschwestern, Stockhofstraße 2, 4020 Linz, geöffnet. Mag. (FH) Regina Steindl Marketing und PR Kreuzschwestern Europa Mitte GmbH Stockhofstraße 2, 4020 Linz Gestauchtes Rohr, Edelstahl Rund um das Leben Kreuzschwestern-Galerie Linz Besucherandrang bei der Vernissage Alu-Turm, 2,8 m Oktaeder-Quadrat I, 57x57 cm Brunnenplastik (Modell) Edelstahl, rotes Plexiglas Fotos: Regina Steindl Kreis, 1,8 m, Edelstahl Seite 29 Nr.2 / 2015 Rund um das Leben Kloster Hall in Tirol Ein Ort, wo auch Menschen aufblühen „Gartln“ im Kloster Hall Wenn im Frühjahr die Tage wieder länger werden und das erste Grün sich zeigt, erwachen auch im Kloster neue Kräfte und das Wunder der erwachenden Natur überträgt sich auf alle dienstbaren Geister. Es wird das alte Laub entfernt, gesät und die ersten Pflänzchen werden sorgsam in die Erde gebettet. Der schmerzende Rücken und die hohen Lebensjahre sind wie weggefegt. Alle atmen auf und im Garten ist ein Stück vom Paradies spürbar. Der Garten wird zum Ort, in dem nicht nur Blumen, sondern auch die Menschen aufblühen. Es ist zu düngen, zu jäten und zu mähen und das bedeutet auch viel Anstrengung. Dies zu erhalten und zu pflegen ist ständige Aufgabe, die eine Klostergemeinschaft ganz schön fordert und uns letztes Jahr gar überfordert hat. Unser erfahrener Hausmeister ging in den Ruhestand und die Schwestern, welche den Garten Vielfalt im Gemüsebeet Seite 30 Nr.2 / 2015 noch immer bewundernswert und liebevoll betreuen, feierten bereits schon stattliche, runde Geburtstage, sodass guter Rat und tatkräftige Hilfe von Nöten waren! Gartln im Kloster Durch das Interesse von Schwestern am Gemüseanbau sind wir seit Jahren Mitglied beim Tiroler Obst- und Gartenbauverein. In der Erntezeit gibt es auch eine langjährige Zusammenarbeit mit der Apfelpresse, sodass ein guter Kontakt mit einigen Verantwortlichen und Gartenfreunden besteht. Wir träumten von einem Gemeinschaftsgarten, der einerseits für das Kloster eine Entlastung, andererseits eine Öffnung nach außen bewirken sollte. Eine glückliche Fügung, dass wir aus einem losen Kontakt eine für alle Seiten befruchtende Partnerschaft entwickeln konnten. Die ersten Bande waren geknüpft, ein Bittleihvertrag abgeschlossen und so konnte im Frühjahr 2015 für über 20 Familien ein Gemüsebeet zum eigenständigen „Gartln im Kloster“ übergeben werden. Diese Fläche (insgesamt ca. 900m²) war seit Jahren Rasen und in Zeiten, da das Kloster noch Selbstversorger war, bereits ein Gemüsebeet. Die Burschen der Familie Metzler beim Arbeiten Naturnahes Wachstum im Garten Die Entscheidung der Gartler für biologisches, nachhaltiges Arbeiten (z.B. Düngung mit organischem Dünger), die Kultivierung alter Sorten und das Fördern der Artenvielfalt im Anbau bereichert unseren Klostergarten. Ein Beitrag zur Erhaltung der wunderbaren Schöpfung und das Fördern eines nachhaltigen, einfachen Lebensstils kann so im kleinen Rahmen geleistet werden. Eine Ansprechperson des Gartenbauvereins begleitet vor Ort die Familien, Kurse für biologisches Arbeiten werden angeboten und das kontinuierliche Miteinander bringt Familien, welche kein eigenes Grün besitzen, näher zur Natur und auch zueinander. Rund um das Leben Kloster Hall in Tirol Frische Triebe zum Jubiläum Remie und sein Bruder David Blühender Klostergarten Frische Triebe Zum 111-jährigen Firmenjubiläum des Handelsunternehmens Wedl, das regionale und alte Obstsorten fördert, bekamen wir noch 111 Apfelbäume geschenkt. Es ist wohl auch kein Zufall, dass die Kreuzschwestern in Hall auch 111 Jahre verwurzelt sind. So wachsen frische Triebe zum Jubiläum in unserem Baumgarten. Pflanzung und Pflege übernimmt der Gartenbauverein, der seine Baumwärterschulungen zukünftig bei uns abhalten wird. Unser Baumbestand wird so verjüngt und der Speiseplan wird weiterhin ergänzt durch frisches Obst aus eigenem, biologischem Anbau. aus der Umgebung wichtig. Leben ist eingekehrt und ein buntes Bild ergibt sich im Garten. Wir dürfen zusehen, wie Erwachsene und Kinder ihre Beziehung zu Mutter Erde erleben. Jede Begegnung mit den „Gartlern“, die zu uns kommen, ist uns wichtig und wertvoll. und vielfältige Früchte hervorbringt und bunte Blumen und Kräuter“, so der berühmte Sonnengesang des heiligen Franziskus, der durch die Jahrhunderte nachhallt bis in unsere Zeit. Franziskus dichtet dieses Gebet 1224/25 in San Damiano, fast blind und geplagt von vielen Krankheiten und Schmerzen. Er lässt sich das „Loblied der Geschöpfe“ vorsingen, zum eigenen Trost und zur Erbauung der anderen. So geht es auch uns im Kloster in Hall, da viele Schwestern älter sind, die Kräfte nachlassen und sich manche Gebrechen bemerkbar machen. Jedenfalls stimmen uns das erste Gartenjahr und die gemeinsamen Erfahrungen hoffnungsvoll und zum Erntedankfest konnten alle – Gartler und Schwestern – in den Lobpreis des heiligen Franziskus einstimmen: „Lobt und preist meinen Herrn und dankt ihm und dient ihm mit großer Demut.“ Mehrwert durch Begegnung Wir hoffen, dass der Garten auch weiterhin durch die Pflege der Familien und aufgrund eines durchdachten Pflanzungs- und Pflegeplans gedeihen kann. Damit uns das Ganze nicht über den Kopf wächst, werden wir durch eine Fachfrau unterstützt. Dabei ist uns neben dem Erholungswert für unsere Gäste im Exerzitienhaus auch das Teilen unseres Lebensraums mit Familien Gelobt seist du, mein Herr …. Bei der Ernte wird etwas vom Geschenk der Schöpfungsgaben sichtbar und die Vielfalt der Blumenpracht verzaubert Jung und Alt. Dafür dem Schöpfer zu danken und an seine Größe und Liebe zu denken, drängt sich wie selbstverständlich auf. „Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, Mutter Erde, die uns erhält und lenkt Michael Wolf, Wirtschaftsleitung Kloster Hall in Tirol A-6060 Hall in Tirol, Bruckerg. 24 Tel. 05223-57110-1118 Handy 0699-6002 380 Seite 31 Nr.2 / 2015 Rund um das Leben Klinikum Wels-Grieskirchen Spatenstich für Zukunftsprojekt: Klinikum Wels-Grieskirchen baut Tagesklinisches Zentrum v.li.: Dir. HR Dr. Matthias Stöger, Amt der OÖ Landesregierung, Direktion Soziales und Gesundheit; Mag. Andrea Voraberger, Pflegedirektorin Klinikum Wels-Grieskirchen; Prim. Univ.-Prof. Dr. Klemens Trieb, Ärztlicher Leiter Klinikum Wels-Grieskirchen; DI Ulrich Aspetsberger, caramel architekten zt gmbh; Mag. Dietbert Timmerer, Geschäftsführer Klinikum Wels-Grieskirchen; Sr. Gabriele Schachinger, Provinzoberin Kreuzschwestern Europa Mitte; LH Dr. Josef Pühringer; Sr. Angelika Garstenauer, Generaloberin Kongregation der Franziskanerinnen von Vöcklabruck; Vizebürgermeister Hermann Wimmer; Vizebürgermeister Dr. Andreas Rabl; Stadträtin Silvia Huber; Dr. Günter Jakobi, GF der TAU.GRUPPE.VÖCKLABRUCK Holding der Franziskanerinnen von Vöcklabruck; Mag. Gerhard Posch, Vorstand Kreuzschwestern Europa Mitte Die Nachfrage an planbaren, tageschirurgischen Eingriffen steigt konstant. Ein präzises OP-Management inklusive Vorbetreuung und Nachbehandlung ermöglicht Patienten einen kurzen Aufenthalt ohne lange Wartezeiten. In Wels werden neun Millionen Euro investiert, um den rund 5.600 m² großen Neubau mit vier Operationssälen und zusätzlicher Tiefgarage im Herbst 2017 zu eröffnen. Die Gesamtkosten wer- Seite 32 Nr.2 / 2015 den gemeinsam vom Land Oberösterreich und den Kreuzschwestern getragen. Am Klinikum Wels-Grieskirchen werden aktuell mehr als 25 Prozent aller Eingriffe tagesklinisch durchgeführt – Tendenz steigend. Erweitertes tagesklinisches Angebot „Mit dem neuen Tagesklinischen Zentrum wird dem internationalen Trend einer tagesklinischen Versorgung entsprochen und das Angebot für Patienten weiter ausgebaut“, berichtet Geschäftsführer Dietbert Timmerer. Insbesondere die Fachrichtungen Orthopädie, HNO, Urologie, Dermatologie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Augenheilkunde sowie Unfallchirurgie und Allgemeinchirurgie bieten Eingriffe, bei welchen keine Übernachtung im Klinikum notwendig ist. Rund um das Leben Klinikum Wels-Grieskirchen LH Dr. Josef Pühringer Rendering Modell TKZ Hell und modern fügt sich das neue Gebäude in die bestehende Struktur des Klinikums Geplanter Ablauf – Patienten bleiben nur kurz Die Abläufe in der Tagesklinik sind perfekt abgestimmt. Die Patienten werden bereits vor dem OP-Tag auf der jeweiligen Fachambulanz untersucht und über OP und Anästhesie aufgeklärt. Am Eingriffstag wird der Patient im Tagesklinischen Zentrum in Wels aufgenommen, vorbereitet, operiert, postoperativ überwacht und nach einer Nachuntersuchung durch den Operateur bzw. Facharzt wieder entlassen. Präzises OP-Management als Basis Für die Patienten entstehen kaum Wartezeiten und sie können im Regelfall am selben Tag wieder nach Hause gehen. „Präzision und Sicherheit im gesamten perioperativen Ablauf – vom Erstgespräch bis hin zur Entlassung – ist nur durch ein eingespieltes, patientenorientiertes Team mit zentraler Koordination des gesamten OP-Managements möglich“, zieht Klemens Trieb, Ärztlicher Leiter des Klinikum Wels-Grieskirchen, Resümee. Und Landeshauptmann Josef Pühringer betont: „Das neue Tagesklinische Zentrum am Klinikum-Standort Wels ist ein weiterer Meilenstein einer modernen Gesundheitsversorgung der Bevölkerung“. Tagesklinisches Zentrum – Daten und Fakten Termine Baubeginn: Herbst 2015 Geplante Fertigstellung: Herbst 2017 Investitionsvolumen Gesamt: 9 Mio. Euro Fläche Nutzfläche Gebäude: 5.611 m² davon Tagesklinisches Zentrum: 2.926 m², davon Tiefgarage Tagesklinisches Zentrum: 2.685 m² Kapazitäten OP-Bereiche: 4 Geplante Eingriffe pro Tag: rund 36 Geplante Eingriffe pro Jahr: rund 7.000 Mag. Kerstin Pindeus, MSc Leitung Marketing und PR Klinikum Wels-Grieskirchen A-4600 Wels, Grieskirchner Straße 42 Wösblech sorgen für den musikalischen Rahmen Ärztl. Leiter Prim. Dr. Klemens Trieb GF Mag. Dietbert Timmerer Mag. Gerhard Posch, Vorstand Kreuzschwestern Europa Mitte Sr. Gabriele Schachinger, Provinzoberin Seite 33 Nr.2 / 2015 Rund um das Leben Akademie für Gesundheit und Bildung - Wels Employer Branding bei den Kreuzschwestern: wir setzen es um Employer Branding hat viele Gesichter, eines ist jedoch in allen Maßnahmen zu finden: Es geht darum, den Arbeitgeber attraktiv darzustellen und so die MitarbeiterInnen auch emotional an ein Unternehmen zu binden. Da es bei den Kreuzschwestern eine große Bandbreite an Betrieben und Organisationen gibt, ist auch die Art und Weise, wie sich Personal- und Organisationsentwicklung gestaltet, recht vielseitig und abwechslungsreich. Die Akademie Wels leistet hierbei einen wichtigen Beitrag und reagiert auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Geschwisterfirmen. Eine spannende Seminarreihe startete Anfang Oktober in der OMS Objekt Management Service GmbH und OMS Hygiene- & Technikservice GmbH: Um den Dienstleistungsgedanken im Unternehmen weiter zu verstärken und den MitarbeiterInnen die Möglichkeit zur Entfaltung der sozialen Kompetenzen im Miteinander zu bieten, wurden vier Seminare entwickelt. In enger Zusammenarbeit mit MMag. Eva-Maria Mayrhofer (Personalmanagement in der OMS) erarbeitete die Akademie Wels ein maßgeschneidertes Angebot, das die MitarbeiterInnen in ihrer täglichen Arbeit unterstützt. Themen wie ‚kundenorientierte Gesprächsführung‘ und ‚langfristige Kundenbeziehungen schaffen‘ spiegeln den hohen Grad an Wertschätzung, die das Unternehmen seinen MitarbeiterInnen entgegenbringt, und die diese damit an ihre Kunden weitergeben können. Eine besondere Art der Wertschätzung dürfen seit September die Seite 34 Nr.2 / 2015 Seminarstart mit der Geschäftsführung der Akademie Fr. Pia Hofmann (1. v. li.) und der OMS Hr. BM Ing. Anton Süss (1.v.re.), Seminarorganisatorin Fr. Mag. Christine Ries (2.v.links) und TeilnehmerInnen aus der OMS. Referent Dr. Pöcksteiner (stehend 5.v.links) MitarbeiterInnen der med&tex Medizinprodukte & Textilmanagement GmbH erfahren: Die „Chillout Lounge“ wurde ins Leben gerufen, die ihnen in regelmäßigen Abständen die Möglichkeit zu einem ungezwungenem Miteinander im Anschluss an die Kernarbeitszeit ermöglicht. Gerade in einem Produktionsunternehmen mit fixen Arbeitszeiten gilt es, gute Rahmenbedingungen für die MitarbeiterInnen zu schaffen. Diesen Heraus-forderungen haben sich die Akademie Wels und die Geschäftsführung der med&tex (Mag. Johannes Moshammer und Mag. Thomas Hofer) gestellt und ein neuartiges Konzept entwickelt. Die „Chillout Lounge“ als besondere Form der Teamentwicklung bietet wohltuenden Ausgleich zum leistungsorientierten Arbeitstag, spielerische Kommunikationsimpulse unter Anleitung einer erfahrenen Trainerin und leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung der Unternehmenskultur. Auch in Linz wird ein Zeichen gesetzt und im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung ein umfassendes Angebot für die MitarbeiterInnen der Zentralen Dienste, des Klosters, von Wohnen & Pflege Rudigier und des Schulvereins zusammengestellt. Mit Vorträgen und bewegungsorientierten Angeboten wird ein spezielles Augenmerk auf die Gesundheit der MitarbeiterInnen gerichtet. Dadurch wird das Wohlbefinden am Arbeitsplatz verbessert und die MitarbeiterInnen zu einem gesunden Lebensstil angeregt. Mag. Christine Ries Personalentwicklung und PR Akademie für Gesundheit und Bildung der Kreuzschwestern GmbH Grieskirchner Str. 49, 4600 Wels Rund umKloster dasMala Leben Loka Das Kreuz im Hof Mala Loka Unser Nachbar, Herr Daro Zajc, besass in seinem Hof ein altes Kreuz. Dieses wurde im Jahr 1935 zur Erinnerung an den Eucharistischen Kongress in Ljubljana von seinen Großeltern errichtet. Das Grundstück, auf dem das Betonkreuz jahrzentelang stand, wurde verkauft, und darauf steht nun ein neues Einfamilienhaus. Das Kreuz musste weichen. Der Nachbar hat es uns Schwestern angeboten und gleich fanden wir einen schönen Platz in unserem Hof. Alle Schwestern freuten sich über den neuen »Nachbarn«, einige sagten: »Das Kreuz gehört zu den Kreuzschwestern! Ich fühle mich viel sicherer, seit das Kreuz in unserem Hof steht!« Ehepaar Daro und Marija Zajc In den heissen Sommertagen hat die Nachbarfamilie Starin das Kreuz vom Schmutz und Algen gereinigt, der Maler Ivan Marinšek hat den Korpus wunderschön renoviert. Am 3.Oktober 2015 wurde das Kreuz durch Herrn Weihbischof Dr.Franc Šuštar gesegnet. Mit den Schwestern freuten sich die Nachbarn des Klosters und die Pfarrangehörigen. Obwohl das Kreuz nicht mehr direkt an der Dorfstrasse steht - der Segen des Gekreuzigten begleitet doch alle Vorbeigehenden auf ihren Wegen! ˇ Sr. Mirjam Ferzak, Mala Loka Herr Tone Starin bei der Reinigung des Kreuzes Herr Ivan Mrinsek, Maler, mit Sr. Mirjam Bischof Dr. Franc Šuštar segnet das Kreuz und den Hof Seite 35 Nr.2 / 2015 Rund um das Leben Eröffnung St. Raphael „Wohnen&Pflege“ St. Raphael „Wohnen&Pflege“ in Bad Schallerbach ist eröffnet! Das neue Haus der Kreuzschwestern in Bad Schallerbach wurde am 28. August 2015 durch Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer offiziell eröffnet und nach der Segnung durch Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz seiner Bestimmung übergeben. Mehr als 160 Gäste und Bewohner kamen an diesem strahlenden Sommertag der Einladung zu unserer Feier nach und wurden gleich zu Beginn durch ein besonderes musikalisches Rahmenprogramm auf das Angenehmste überrascht: die Uraufführung des Werkes „SANKT RAPHAEL 2015“ von Helmut Schmidinger setzte einen markanten Rahmen rund um die informativen Statements jener Persönlichkeiten, ohne die das Haus nicht entstanden wäre. In gegenseitiger Wertschätzung bestätigten diese die gute Zusammenarbeit in allen Phasen der Projektentwicklung. Einig war man sich dabei in der Aussage, dass es in einem Haus wie St. Raphael vor allem um den Menschen geht: die betagten Bewohner erleben hier Betreuung und Pflege, mit der sie weiterhin ein qualitätsvolles Leben „erleben“, die MitarbeiterInnen wiederum wurden gewürdigt, dass sie mit ihrem Einsatz einen speziell wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Nach dem Festakt feierten die zahlreichen Gäste bei einem sommerlichen Buffet aus der KreuzschwesternKüche weiter. Seite 36 Nr. 2 / 2015 Festgäste mit LH Pühringer Bischof Ludwig Schwarz bei der Segnung des Hauses Der achtsame Umgang mit unseren Bewohnern In allen vier Häusern für „Wohnen & Pflege“ der Kreuzschwestern in Oberösterreich (Bruderliebe Wels, St. Josef Sierning, Rudigier Linz und St. Raphael Bad Schallerbach) le- ben betagte, pflegebedürftige Menschen in einer ganz speziellen Lebensphase. Sie sind Menschen mit einem enormen Erfahrungsschatz und einer Vielzahl an Ressourcen Rund um das Leben Eröffnung St. Raphael „Wohnen&Pflege“ und Kompetenzen, die jeder einzelne im Laufe seines Lebens gesammelt und erworben hat. Weil im Alter manche Fähigkeiten abnehmen, ist es notwendig, auf diese Menschen ganz bewusst zuzugehen. Trotz der Unterstützung, die betagte Menschen benötigen, muss deren Leben von Selbstbestimmung und Selbstverantwortung geprägt sein; die Pflege und Betreuung bilden die Grundlagen, der respektvolle, wertschätzende Umgang in jeder Lebensphase sichern den Selbstwert der Menschen. „Auch wenn manche Verhaltensweisen hochbetagter Menschen wieder an Muster im Kindesalter erinnern, so ist unseren Bewohnern jedenfalls mit dem Respekt zu begegnen, der erwachsenen, lebenserfahrenen Menschen gebührt; das ist ein wichtiger Aspekt zu selbstbestimmtem Leben, auf den wir großen Wert legen“, ist Geschäftsführerin Irmtraud Ehrenmüller überzeugt. Ein Bewohner wird von LH Pühringer begrüßt Diese Einstellung spiegelt sich auch in einer achtsamen, gut überlegten Wortwahl wieder. Der Begriff „Altenheim“ ist längst aus dem Vokabular gestrichen, da „alt“ und „Heim“ negativ besetzte Begriffe sind; stattdessen stehen unsere Häuser für „Wohnen&Pflege“. Konsequenterweise sind auch Hausleitungen Das neue Haus der Kreuzschwestern in Bad Schallerbach statt Heimleiter für die Häuser verantwortlich. Im Rahmen des QualitätsmanagentProjekts „QMS 2.0“ haben wir nach weiteren Begriffen geforscht, die zwar durchaus branchenüblich sind, aber eigentlich nicht mehr als passend und wertschätzend gegenüber unseren Bewohnern empfunden werden. Z.B. ist der Begriff „Taschengeld“ zwar im Gesetz verankert, tatsächlich erscheint es aber unwürdig, betagten Menschen am Ende eines langen Lebens, das sie selbständig gemeistert haben, lediglich ein Taschengeld für ihre persönlichen Bedürfnisse zuzugestehen; wir versuchen es daher mit dem Begriff „Haushaltsgeld“. Wenn Sie, liebe Leser der Provinzspuren, ebenfalls derartige Begriffe kennen, die nicht mehr passend im Umgang mit betagten Bewohnern oder auch Patienten im Krankenhaus erscheinen, dann lassen Sie uns bitte diese Begriffe mit Vorschlägen für eine wertschätzende Alternative zukommen an: victoria. [email protected]. Jeder Einsender erhält eine vollständige Liste der achtsamen, wertschätzenden Begriffe zugeschickt! Diese in allen Häusern für „Wohnen&Pflege“ gelebten Grundsätze sowie den „Geist“ der Kreuzschwestern erleben jetzt auch bereits mehr als 50 Bewohner in St. Raphael. Manche waren im Sommer erst einmal auf „Urlaub“ in St. Raphael, die meisten bleiben aber und richten ihr Appartement mit Hilfe von Angehörigen und Mitarbeitern ganz nach ihrem Geschmack ein. Auch das ist Leben im Alter heute – aktiv daran teilnehmen und am Leben Freude haben! Dr. Irmtraud Ehrenmüller Geschäftsführerin Kreuzschwestern Sierning GmbH A-4522 Sierning, Neustraße 14 Alten- und Pflegeheime der Kreuzschwestern GmbH A-4020 Linz, Wurmstraße 3 Kreuzschwestern Küchen GmbH A-4522 Sierning, Neustraße 14 Tel: +43/7259/2142-14405 Mobil: +43/699/1413-4420 e-mail: [email protected] www.sierning.kreuzschwestern.at www.wohnen-und-pflege. kreuzschwestern.at www.arzt-sein-in-ooe.at Seite 37 Nr. 2 / 2015 Rund um das Leben Haus für Familien, Mengkofen Ein niederbayrischer Karibik Sommertraum Auch in diesem Jahr war der Klosterhof in Mengkofen der Schauplatz vom großen Sommerfest im Haus für Familien. Weil die Karibik sehr weit weg und die Reisekosten zu teuer sind, hatte sich das Haus für Familien kurzerhand entschlossen, die Karibik nach Niederbayern zu bringen. Das Thema hatte den Nagel auf den Kopf getroffen, denn die Sonne strahlte mit den Kindern um die Wette. Elternbeiratsvorsitzende Barbara Ammer begrüßte nicht nur die Kinder, Eltern, den zweiten Bürgermeister Josef Koch und Vertreter der Gemeinde. Sie freute sich besonders, auch Provinzrätin Sr. Petra und Oberin Sr. Johanna-Maria willkommen zu heißen. Mit großem Kanonenfeuer begannen die Kinder ihre abenteuerliche Reise. Auf einem echten Piratenschiff fuhren Kinder und Erzieher in den Klosterhof. Ganz ruhig wurde es, als die Piraten der Karibik sich vom Schiff abseilten und mit Fahnen und Messern das Festland bzw. den Klosterhof der Kreuzschwestern eroberten. Aber auch die Fische, Wassermänner und Meerjungfrauen des karibischen Ozeans zeigten in schillernden Farben den Zauber dieses Meeres. Natürlich ging es bei dem Ausflug auch recht sportlich zu. Klippenspringer wagten akrobatische Übungen in die Tiefe und Tänzerinnen drückten im Tanz ihr Temperament und ihren Rhythmus aus. Seite 38 Nr. 2 / 2015 Kinder im Piratenschiff Rund um das Leben Haus für Familien, Mengkofen Frohes Karibikfest . . . Ein Feuerspucker zeigte sein Können ebenso wie die Lambada Tänzer. Die Kinder entführten die Gäste mit großer Freude in die karibische Region dieser Welt. Mit großem Kanonenschlag und einem zauberhaften Tagfeuerwerk endete der erste Teil des Sommerfests. Der Elternbeirat hatte im Kinder- gartengelände ebenfalls für tropische Zustände gesorgt. Zahlreiche Planschbecken sorgten für eine angenehme Abkühlung und Kaffee, Kuchen, Reggaeburger und eine gut besuchte Cocktailbar hielten das Karibikfeeling aufrecht. Den gelungenen Abschluss eines karibischen Tages voller Lebensfreude bot dann Trommelzauber: Kinder, Eltern, Erzieher und auch Sr. Petra und Sr. Johanna-Maria trommelten gemeinsam im Klosterhof. Mit rhythmischen Liedern und Tänzen wurden wilde Tiere, Regen, Wind und Gefühle musikalisch nachempfunden. Ein unvergessliches gemeinsames Erlebnis, mit dem der gemeinsame Urlaubstag in der Karibik zu Ende ging. Manuela Drexler Haus für Familien Seite 39 Nr. 2 / 2015 Rund um das Leben Haus für Familien, Mengkofen BiSS – „Bildung durch Sprache und Schrift“ Die erste Bundesweite- und Länderübergreifende Bildungsinitiative. Haus für Familien Mengkofen und Grundschule Aitrachtal werden in Nürnberg als teilnehmendes Tandem ausgezeichnet. Alexander Prölß von der Grund- und Mittelschule Aitrachtal Mengkofen und Manuela Drexler, Leitung vom Haus für Familien Mengkofen, erhalten als teilnehmende BiSS Einrichtungen die Plakette von Herman Ruch, Staatsinstitut für Frühpädagogik für Schulqualität und Bildungsforschung Die Bund-Länder-Initiative „Bildung durch Sprache und Schrift“ (BiSS), an der sich alle 16 Bundesländer beteiligen, ist ein fünfjähriges Forschungs- und Entwicklungsprogramm mit dem Ziel, die in den Ländern eingeführten vielfältigen Angebote und Maßnahmen im Elementar-, Primar- und Sekundarbereich zur Sprachbildung, -förderung und -diagnostik sowie zur Leseförderung hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Effizienz wissenschaftlich zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Mit diesem im Mai 2013 gestarteten und bis Dezember 2017 laufenden Programm können beteiligte Bildungseinrichtungen ihre bewährten Konzepte für Sprachförderung, Sprachdiagnostik und Leseförderung mit neuen Maßnahmen verzahnen. Für Bayern wurden die Regionen Augsburg, Freising und Dingolfing ausgewählt. Für die Region Dingolfing sind neben dem Haus für Familien Mengkofen noch die Kindergärten Frontenhausen, Moosthenning und Marklkofen ausgewählt worden. Jeweils zugehörig beteiligen sich die dazugehörenden Grundschulen. Seite 40 Nr. 2 / 2015 v.l.: Alexander Prölß, Grundschullehrer/Psychologe der Grundschule Aitrachtal, Manuela Drexler Haus für Familien Foto: IFP Bei der Fachtagung „BISS –Initiative Bayern 2015“ freuten sich die teilnehmenden Tandems über die Zertifizierungen BiSS. BiSS initiiert einen intensiven Austausch zwischen Praxis, Wissenschaft und Bildungsadministration über die Grenzen von Bildungseinrichtungen und Bundesländern hinaus. In Netzwerken von Praktiker/ innen und Wissenschaftler/innen werden Erfahrungen ausgetauscht und innovative, praxistaugliche Vorgehensweisen sowie Problemlösungen besprochen. Der Verbund möchte eine institutionenübergreifende Zusammenarbeit bei der sprachlichen Bildung in fachlichen und alltäglichen Kontexten etablieren. Dazu arbeiten Institutionen-Tandems aus je einer Grundschule und einem Kinderhort bzw. Tagesheim zusammen, um im Rahmen der gemeinsamen Ganztagsbildung gute Kooperationsweisen in den Bereichen Sprachbildung und Sprachdiagnostik zu entwickeln und erproben. Unterstützt und begleitet werden die Lehr- und Hortfachkräfte durch eine InhouseFortbildungsreihe zu relevanten Themen (kooperative Umsetzung gezielter sprachlicher Bildung, geeignete Diagnostikverfahren, Fachkraft-Kind-Interaktion). Fachlich begleitet wird die Arbeit im Verbund durch das Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) und das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB). Manuela Drexler Haus für Familien Rund um das Leben Kloster Hall, Sommerfest Das Fest ist gestiegen… Kloster Hall - Sommerfest für alle Als ich darüber nachdachte wieso es heißt „Ein Fest steigt“ fielen mir die Ballone unseres Sommerfests ein, das am 2. Juni dieses Jahres „gestiegen“ ist. Zwar nicht mit Raketen, aber… Am besten, ich fange vorne an. Lange davor hing überall die Ankündigung „2. Juni Sommerfest für alle!“, so hatten alle reichlich Gelegenheit, sich vorzubereiten, die einen für den Ablauf, die Gestaltung etc., die anderen für die Vorfreude. Bemerkenswert ist, dass sich auch im Vorfeld keinerlei Hektik oder Nervosität breitmachte. Herr Stefan, unser Chefkoch, bremste alle „zu Besorgten“ ein mit seinem beruhigenden „Das schaffen wir alles zu seiner Zeit“. Schwester Gertrud von St. Elisabeth hat vor kurzem die Schwestern gefragt, was ihnen so einfällt, wenn sie an das Sommerfest denken. Und jetzt komme ich noch einmal auf den Ausdruck „Ein Fest steigt“, denn das Fest, die Eindrücke des Festes, waren buchstäblich gestiegen. Ich zäume jetzt das Pferd also von Hinten auf. Was hatte bleibende Eindrücke hinterlassen? Die erste unmittelbare Rückmeldung lautete schlicht und einfach „Es war wunderbar!!! Endlich einmal alle beisammen! Schwestern aller Gemeinschaften und alle Mitarbeiter des ganzen Klosters!“ Den zweiten Rang belegten die Wettspiele nach dem Essen, an denen sich Angestellte und Schwestern als Staffelpartner beteiligt hatten. Schwester Barbara zum Beispiel hatte keine Chance. Der neue Hubert (Hausmeister) düste ab wie eine Rakete und war schon Sr. Christine Chefkoch Stefan Sr. Barbara, Hausmeister Hubert fast zurück, ehe Schwester Barbara so richtig in Fahrt kam. Wie hilfreich das „Hopp-hopp-hopp“ der gemütlich sitzenden Zuschauer war, ist ein Geheimnis, aber es machte offensichtlich allen Spaß! Rang drei waren die Luftballone, die von den Balkonen von St. Elisabeth heruntertanzten, manche mit einer Nummer versehen, die einen Preis verhieß. Die Preise waren sehr bescheiden, wurden aber trotzdem mit Hallo und Jubel in Empfang genommen. Nebenbei: Schon das Aufblasen der Luftballons war eine spannende Sache und verwandelte viele Mitarbeiter in Barockengel. Rang vier belegte das hervorragende Essen, - der Magen war durch den Aperitif gut vorbereitet - das reichhaltige Salatbuffet, die verschiedenen Fleischspeisen, die Würstchen, das Gemüse, es war absolut ein „Hammer“! Noch einmal ist zu erwähnen, dass die Ruhe des Chefkochs Stefan, der von allem An- Seite 41 Nr. 2 / 2015 Rund um das Leben Kloster Hall, Sommerfest fang an Stressfreiheit signalisierte, eindeutig bewies, er hatte alles im Griff und in unglaublich kurzer Zeit waren alle versorgt mit den ausgewählten Speisen, die wie ein Wunder immer wieder „nachwuchsen“. Rang fünf bekam die Musik, welche vom Papa unseres Wirtschaftsleiters und einem Neffen von Schwester Franziska Maria per Ziehharmonika und Gitarre ausging, in einfühlsamer und gehörschonender Lautstärke und vielen bekannten, beliebten Melodien! Diese „Rangvergabe“ ist natürlich willkürlich und erhebt keinen Anspruch auf irgendwelche Gültigkeit, denn „Gschmäcker sind unanfechtbar“. Außerdem und überhaupt: Den römischen Einser bekommt der liebe Gott für das „Kaiserwetter“, angenehm, störungsfrei und nicht zu heiß, sodass wir das Fest wirklich im Freien feiern konnten. Wer ein Dach über dem Kopf wollte, ging einfach in die Pergola. Danke, Vater im Himmel! Schön war zum Beispiel auch, wie sich die Angestellten des Hauses mit der Zeit an einem Tisch zusammenfanden und miteinander die größte „Gaudi“ hatten, wobei sich dann auch der Chefkoch dazugesellte. Es gab vom ersten Augenblick der Vorbereitung bis zum Ende keinerlei Reibereien und der allgemeine Eindruck, der immer wieder zum Ausdruck gebracht wurde „Es war einfach ein frohes, ungetrübtes, Seite 42 Nr. 2 / 2015 gelungenes Fest!“ Was Wunder, dass immer wieder der Ruf nach Wiederholung im nächsten Jahr laut wurde. Es war schön, dass die Zusammengehörigkeit Schwestern/Mitarbeiter auf beiden Seiten als beglückend und stärkend empfunden wurde. Etwas später brachten Pflegerinnen unter großem Applaus auch pflegebedürftigere Schwestern im Rollstuhl zum Fest, die nach ihrer Mittagsruhe Kaffee und Kuchen und die fröhliche Gesellschaft genossen. Das letzte Highlight für die Organisatoren war, dass nach dem Fest niemand davonlief, sondern alle zusammengeholfen haben und im Nu alles aufgeräumt war! Wir alle spürten, dass wir so ein Fest der Gemeinschaft brauchen, wo der Alltag durchbrochen wird und so eine Ahnung von Himmel entsteht. Ja, wirklich, so ein Fest kann und soll wirklich wieder steigen – mit oder ohne Luftballons! Sr. Gertrud Müller und Sr. Christine Koretic, Kloster Hall Sr. Gertrud Rund umJohann-Weber-Haus das Leben Auf den Landstraßen der Welt Johann-Weber-Haus - neues Wohnkultur-Projekt in Würzburg „Auf den Landstraßen der Welt“ lautet das Motto zum 150. Todestag unseres Gründers Pater Theodosius. Morgen für Morgen darf ich mich seit 4 Jahren vom Kreuzbergkloster Gemünden auf den Weg machen in die Stadt Würzburg. Ich arbeite in der ChristophorusGesellschaft in Würzburg, die sich in verschiedenen Bereichen für Wohnungslose, Strafentlassene und verschuldete Menschen annimmt. Mit den Gedanken „Einfach DA-SEIN - sich heraus fordern lassen“ begann ich meinen Dienst im Johann Weber Haus. 24 Männer mit brüchiger Biografie wagen hier einen Neustart. Auch für mich war dieser Einstieg nicht leicht, da ich von Unterhaching her eine andere Zielrichtung in der Obdachlosenarbeit kennen gelernt habe. Im Laufe der Zeit sind meine Aufgaben vielfältig geworden: Anleitung zu einer gesunden Tagesstruktur, Freizeitangebote, Wandern, Ausflüge, Backen und Kochangebote, Kaffeerunden mit Spielangeboten, vorbereiten von Festen und ihre Gestaltung, Ausgestaltung der Räumlichkeiten. Supervision begleitet und bereichert unsere Arbeit im Team entscheidend und so gibt es viel Bewegung. Ich bin froh und der Gemeinschaft dankbar, dass ich in dieser Einrichtung den Weg „auf der Landstraße meines Lebens“ gehen kann und hoffe, dass ich durch mein Dasein den Lebensweg mancher Bewohner ein bisschen heller machen darf. Pater Theodosius würde sagen: „Hier braucht es die Barmherzige Schwester vom hl. Kreuz“. Kochen, klar, das hat er drauf. Aber backen? „Davon hatte ich keine Ahnung“, gibt Stefan Köhler zu. Als er im November sah, wie Schwester Brigitte begann, Vanillekipferl und Zimtsterne zu backen, wurde der Bewohner des Johann-Weber-Hauses neugierig: „Wie geht das?“ Die Schwester zeigte es ihm. Und nicht nur das. Nach und nach weihte sie den 48-Jährigen in die Geheimnisse der Hauswirtschaft ein. Daraus entwickelte sich ein neues „Wohnkulturprojekt“ in der Christophorus-Einrichtung. 24 Männer wohnen in dem sozialtherapeutischen Haus für Wohnungslose und Strafentlassene der ökumenischen Christophorus-Gesellschaft. Einige von ihnen gehen einem Ein-Euro-Job nach. Andere absolvieren eine Bildungsmaßnahme oder eine Ausbildung. Wieder andere haben einen Job irgendwo in der Stadt oder sind Ein Bewohner des Johann-Weber-Hauses reinigt zusammen mit Schwester Brigitte den Backofen der Gemeinschaftsküche. Foto: Günther Purlein in der einrichtungseigenen Schreinerei tätig. Wenn die Männer neu aufgenommen werden, gibt es jedoch meist eine längere Zeit, in der sie nichts zu tun haben. Hier greift das neue Projekt. „Jeder, der neu zu uns kommt, leistet seit Herbst 40 Stunden in Haus und Hof ab“, erläutert Sozialpädagoge Tobias Schwalbe. Fenster putzen, den Backofen reinigen, die Heizkörper säubern, das sind Arbeiten, um die man sich gemeinhin nicht reißt. „Doch das ist viel besser, als nichts zu tun zu haben“, betont Stefan Köhler. Der gelernte Heizungsbauer gehört zu jenen Bewohnern, die augenblicklich keinem Job und keiner Bildungsmaßnahme nachgehen. Schwester Brigitte, die dem Orden der Gemündener Kreuzschwestern angehört und seit vier Jahren im Johann-Weber-Haus tätig ist, freut sich täglich, mit den Bewohnern ins Gespräch zu kommen. Die Haus- und Hofarbeit sorgt dafür, dass sich die Bewohner noch stärker als bisher mit ihrem temporären Zuhause identifizieren. „Das Johann-Weber-Haus wurde dadurch deutlich schöner“, sagt Tobias Schwalbe. Gesäubert wurde es natürlich auch bisher schon: „Doch jetzt wird außerdem renoviert und gestaltet.“ Sr. Brigitte Krones, Gemünden Christophorus-Gesellschaft GmbH, Würzburg Seite 43 Nr. 2 / 2015 Was leistet eine Bank für die Gesellschaft? Gute Zahlen sind wichtig, gute Aussichten noch wichtiger. Fortschritt, Wohlstand und Attraktivität einer Region sind untrennbar mit kompetenten Finanzdienstleistungen verbunden. Als wichtiger Teil der gesellschaftlichen Infrastruktur sehen wir unsere Verantwortung darin, die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes langfristig abzusichern. Wir sind nicht nur ein zuverlässiger Arbeitgeber, sondern auch ein verlässlicher Partner für Unternehmen, die Arbeitsplätze in unserer Region schaffen. Raiffeisen Landesbank Oberösterreich Dr. Heinrich Schaller Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ www.rlbooe.at Landesdirektion Steiermark Annenstraße 36-38 8021 Graz Tel.: +43 316 782-0 www.uniqa.at INS_Fliese_LDstmk_105x74_25_3abf.indd 1 18.10.15 21:11 Angebot 09. bis 14. Mai 2016 „Mit Bibel und Rucksack unterwegs“ Bergwoche für Erwachsene in der Leutasch/Tirol mit Sr. Maria Katharina Achrainer Kontakt: Kreuzschwestern, 6105 Leutasch, Kirchplatzl 140, Tel. 05214-6211 [email protected]