Wie sinnvoll ist die Altkleidersammlung?

Wie sinnvoll ist die Altkleidersammlung?
Welche Auswirkungen hat der Altkleider-Export?
Der soziale Standpunkt
Für die Unternehmen sind die Altkleider ein wertvoller Rohstoff, eine Ware ohne
Herstellungskosten. Nicht nur deutsche Firmen und einige große Hilfsorganisationen
verdienen gut an den Kleiderspenden, auch für viele Händler in Afrika sind
Altkleiderspenden ein lukratives Geschäft. Selbst die Ärmsten der Armen müssen
dafür bezahlen. Die Billigkleider überschwemmen die Märkte des Landes und schaden
massiv der Afrikanischen Textilbranche. In Tansania haben in den letzten Jahren etwa
80.000 Beschäftigte der ehemals staatlichen Textilindustrie ihre Arbeit verloren.
Foto: Michael Gumtau
Verkauf von Altkleidern in Tansania
Was passiert mit meinem Altkleidern?
Die Organisationen, die Altkleider sammeln, verkaufen den größten Teil der Kleidung weiter.
Nur ein geringer Teil der Kleidung wird direkt in Deutschland an Bedürftige ausgegeben.
Die besten der noch brauchbaren Sachen gehen nach Osteuropa und in die arabischen
Staaten, der restliche Teil gelangt nach Afrika. Die afrikanischen Länder importieren derzeit
gebrauchte Kleidung im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar im Jahr. Wenn die
Kleidung in Afrika oder Asien ankommt, ist sie also schon lange keine Spende mehr!
Der Ökologische Standpunkt
Aus umwelttechnischer Sicht ist der Transport der Kleidung, wie bei jedem
weitgereisten Textil, nicht gerade ein Vorteil. Auf der anderen Seite kann durch
die Weiterverwendung der Kleidung die Neuproduktion vermindert werden,
wodurch Wasser gespart und der Einsatz von Giftstoffen vermieden wird.
Faire Altkleidersammlungen
FairWertung
Das Siegel für faire Altkleidersammlung
Quellen:
http://www.nachhaltigleben.ch/ |||
http://konsumpf.de/
Artikel: „Das Kilo für 1,20 Dollar“, Zeit Online vom 04.11.2011
Der Dachverband FairWertung e.V. ist ein bundesweiter Zusammenschluss
von gemeinnützigen, oft kirchennahen Organisationen, die Altkleider sammeln.
Ihr gemeinsamer Ansatz ist es, das nicht nur Kleidersammlungen und daraus
erzielte Erlöse einem guten Zweck dienen sollen, sondern auch der weitere Weg
der Sammelware – von Verwertung und Vermarktung bis zum Export –
ethisch verantwortbar sein soll.