Die Züge - inFranken

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Die Züge - inFranken
DAS THEMA, SEITE 2
So wüst werden Rettungskräfte
in Bamberg beschimpft
Anzeige
Finanz-und Heimatminister
Söder wird heute 50
BAMBERG, SEITE 9
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
184. JAHRGANG, NR. 4, PREIS: 1,60 €
RATHAUS
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für Wint
Keine Bilder
in Hallstadt
Hallstadt — Bilder an den Wänden des erneut sanierten Hallstadter Rathauses sucht man
derzeit vergeblich. Des Rätsels
Lösung: Das historische Gebäude soll künftig auch wechselnde Ausstellungen und Bilder zeigen. Dafür bedarf es
spezieller Vorrichtungen, auf
die man noch wartet. Anfang
Januar war die Belegschaft nach
über sieben Jahren im Bürgerhaus an den angestammten
Platz zurückgekehrt. Die erneute Sanierung nach der Generalsanierung war deswegen
notwendig geworden, da Wasser aus Leitungen ausgetreten
war und Schadstoffe freigesetzt
hatte. Die Mitarbeiter sind nun
froh, die beengten Verhältnisse
des Bürgerhauses hinter sich zu
wissen. Seite 17
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Schnee und
UNWETTER
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auch den Verkehr
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VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
CSU-ANHÄNGER
Merkel vor
Seehofer
IM ABSEITS
PETER GROSCURTH
troffen. Ein Baum war kurz vor 6
Uhr bei Schwarzenbach an der
Saale (Lkr. Hof) auf die Gleise
gefallen und blockierte einen
Regionalzug von Hof. Verletzt
wurde niemand. Die Reisenden
mussten über eine Stunde warten, bis der Zug zurück nach Hof
gefahren werden konnte.
Besonders betroffen waren die
Landkreise Hof und Wunsiedel.
Auf der B289 zwischen Weißdorf und Münchberg war stellenweise kein Vorwärtskommen
mehr. Die Streufahrzeuge waren
im Dauereinsatz. Insgesamt
Bamberg/Coburg/Hof — Starke
Sturmböen,
Regenund
Schneeschauer: Tief „Axel“ ist
in der Nacht zu Mittwoch über
Deutschland hinweggefegt. In
den Mittelgebirgen und im Bayerischen Wald schneite es zum
Teil heftig. „Durch den starken
Wind mit Geschwindigkeiten
von bis zu 75 Stundenkilometern gibt es gefährliche Schneeverwehungen“, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes.
Auch in Oberfranken kam es
zu Zwischenfällen wegen des
Tiefs: Gegen 4 Uhr rutschte bei
Weichengereuth ein Sattelzug
aufgrund überhöhter Geschwindigkeit von der glatten Fahrbahn, beschädigte einen Zaun
und eine Straßenlaterne, stellte
sich quer und blockierte die B4
in Richtung Coburg (Foto). Der
Fahrer blieb unverletzt. Da der
Lkw in der Nähe der Gleise zum
Stehen gekommen war, musste
die
Bahnstrecke
zwischen
Ebersdorf und Coburg zeitweise
gesperrt werden.
Zudem war die Bahnstrecke
Rainer Eck
Hof-Neuenmarkt-Wirsberg be- Polizeipräsidium Oberfranken
Größerer
Schaden
blieb dank der
vernünftigen
Fahrweise der
Verkehrsteilnehmer
aus.
ereigneten sich gestern in Oberfranken bis 9 Uhr etwa 40 Verkehrsunfälle. Bei vier Verkehrsunfällen wurden vier Personen
leicht verletzt. „Größerer Schaden blieb dank der vernünftigen
Fahrweise der Verkehrsteilnehmer aus“, so Rainer Eck vom
Polizeipräsidium Oberfranken.
Glimpflich verlief dagegen die
Nacht in Unterfranken: Der für
die Nacht angekündigte Schneefall blieb dort weitgehend aus.
Dennoch standen die Streu- und
Räumdienste bereit. Auf dem
Brocken im Harz und in weiteren Höhenlagen hat es dagegen
orkanartige Böen gegeben. Im
Straßen- und Bahnverkehr blieb
es aber weitgehend ruhig.
An der deutschen Nordseeküste warnte das Bundesamt für
Seeschifffahrt (BSH) vor einer
Sturmflut in den frühen Morgenstunden des Mittwochs. Das
Morgen-Hochwasser werde etwa 1,50 Meter höher das mittlere Hochwasser ausfallen. Im
Weser- und Elbgebiet sogar bis
zu zwei Meter.
Und es geht unruhig weiter:
Tief „Axel“ soll zunächst mit orkanartigen Böen um 110 Stundenkilometer
über
Norddeutschland ziehen. Auf die
deutsche Ostseeküste könnte die
schwerste Sturmflut seit mehr
als zehn Jahren zurollen. Ursache ist nicht nur Tief „Axel“ –
auch führt die Ostsee zurzeit besonders viel Wasser, weil der
Westwind in den vergangenen
Tagen viel Nordseewasser in das
Nachbarmeer gedrückt hat.
Auf den Berggipfeln rechnen
die Meteorologen weiter mit orkanartigen
Sturmböen.
In
Nordwestlagen der Mittelgebirge könnte es bis zu 30 Zentimeter Neuschnee geben.
In den nächsten Tagen kann
sich klarer Himmel und polare
Kaltluft breit machen. In der
Nacht zum Freitag werden die
Gebirgsregionen zum Gefrierschrank – die Temperaturen fallen bis zum Morgen auf etwa minus 20 Grad. Tagsüber komme
das Thermometer in vielen Regionen nicht aus dem zweistelligen Minusbereich heraus.
Mehr Winter-Infos
Aktuelle Prognosen und Meldungen
finden Sie im Dossier „Wetter“ auf
Rot im Puff –
nicht immer Nahles will Recht auf befristete Teilzeit einführen
Alter
schützt vor Jugend
nicht. Leider.
AM RANDE
Hausarrest
fürs „Dabbing“
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
FALK ZIMMERMANN
N
eulich hat der Autor
dieser Zeilen (44) mit
seinem Sohn (12) nach
Jahren der Abstinenz wieder
einmal „gezockt“. Sie wissen
schon: Spielkonsole, Controller und so. Das Urteil der Jugend war indes vernichtend:
„Papa, mit Dir zu spielen ist so
wie dem Opa das Smartphone
erklären.“ Das saß. Danach
machte er eine Bewegung, die
entfernt an einen Niesanfall
erinnerte: Kopf in die Armbeuge, die Hände fliegen zur
Seite. Dem Jungen ging’s aber
gut. Er hatte mich nur zur Bestätigung seiner These
ge-dab-t. Er hatte was? Genau. „Dabbing“ – das lernte
der Autor später – ist eine
Tanzbewegung, die Rapper
und anderes Jungvolk neuerdings gerne nutzen, um irgendetwas zu unterstreichen:
eine Handlung, eine Aussage,
was auch immer.
Also so etwas wie das „High
five“ (Abklatschen) früherer
Tage. Das verwirrt Mittelalte
aktuell auch anderswo. Zuletzt geschehen bei einer Vereidigungszeremonie in Washington, während der ein
Sohn eines Kongressabgeordneten mal eben die coole Geste
zeigte. Statt Verständnis gab
es dafür: Hausarrest.
Viele Wolken und
etwas Schnee
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Hamburg — Die Anhänger der
CSU vertrauen ihrem Parteivorsitzenden Horst Seehofer
laut einer Umfrage weniger als
der CDU-Chefin Angela Merkel. Im Wahltrend von „Stern“
und RTL bekam die Kanzlerin
von den Anhängern der bayerischen Schwesterpartei im
Schnitt 72 von 100 möglichen
Vertrauenspunkten, für Seehofer gab es lediglich 69 Punkte.
In der Forsa-Umfrage konnten
die Befragten Punkte zwischen
0 (kein Vertrauen) und 100
(sehr großes Vertrauen) vergeben, woraus dann der Mittelwert errechnet wurde. Bundesweit erreichte Außenminister
Frank-Walter
Steinmeier
(SPD) parteiübergreifend mit
66 Punkten den Spitzenplatz
vor Merkel (64 Punkte). dpa
Foto: Michael Stelzner
BAMBERG
BÖRSEN
S. 6
Aus einem
oft stark
bewölkten
DAX:
Himmel fällt örtlich
11 584
regelmäßig Schnee.
Die Temperaturen
sinken bei schwachem Wind auf minus EURO:
vier Grad. Seite 8
1,0437 $
ARBEITSMARKT
Landshut — Seine roten Kennzeichen im Landshuter Rotlichtmilieu sind einem 40-jährigen Mann jetzt zum Verhängnis geworden. „Rote Kennzeichenschilder werden
von den jeweiligen
Zulassungsstellen
an
KfzHändler
zugeteilt,
um Probe-,
Prüfungsoder Überführungsfahrten durchzuführen. Was darin sicherlich nicht beinhaltet ist, ist eine
Fahrt mit dem Auto zum Zwecke eines Bordellbesuchs“, teilte die Polizei am Mittwoch mit.
dpa
Jetzt wird ermittelt...
Berlin — Arbeitnehmer in
Deutschland sollen das Recht
auf eine zeitlich befristete Verringerung ihrer Arbeitszeit bekommen. Das sieht ein Entwurf
von Arbeitsministerin Andrea
Nahles (SPD) vor. Der Referentenentwurf befindet sich derzeit
in der Ressortabstimmung innerhalb der Bundesregierung.
„Ziel des Gesetzentwurfs ist
die Einführung eines Anspruchs
auf zeitlich begrenzte Teilzeitarbeit im Teilzeit- und Befristungsgesetz“, heißt es darin. Für
Beschäftigte, die zeitlich begrenzt ihre Arbeitszeit verringern möchten, werde sichergestellt, dass sie nach der Teilzeitphase wieder zur ursprünglichen Arbeitszeit zurückkehren
können.
Bisher gibt es nur einen Anspruch auf zeitlich unbegrenzte
Teilzeitarbeit. Ein Rückkehrrecht auf Vollzeit hatten Union
und SPD in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart.
Der Anspruch auf Teilzeitarbeit mit zeitlicher Begrenzung
soll wie der bereits bestehende
Anspruch auf unbegrenzte Teil-
zeit davon abhängig sein, dass
der Arbeitgeber mehr als 15 Beschäftigte hat. Das Arbeitsverhältnis muss zudem mehr als
sechs Monate bestanden haben.
Beschäftigte sollen die begrenzte Teilzeit mindestens drei
Monate vorher beantragen müs-
sen. Nach der Rückkehr zur ursprünglichen Arbeitszeit sollen
sie eine erneute Verringerung
der Arbeitszeit frühestens nach
einem Jahr verlangen können.
Außerdem soll Arbeitnehmern in unbegrenzter Teilzeit
die Verlängerung ihrer Arbeitszeit erleichtert werden. Bereits
heute sind sie bei der Besetzung
freier Arbeitsplätze bevorzugt
zu berücksichtigen.
Nach geltendem Recht hatten
Teilzeitbeschäftigte bisher nachzuweisen, dass ein entsprechender Arbeitsplatz zur Verfügung
steht und dass sie für diesen geeignet sind. „Hier findet eine
Beweislast-Verlagerung auf den
Arbeitgeber statt“, so der Entwurf. Der Betrieb müsse dann
das Fehlen eines Arbeitsplatzes
oder eine geringere Eignung
dpa
darlegen.
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2 DAS THEMA
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Nichts
integriert
in der
CSU so sehr, wie
wenn's gegen die
CDU geht.
Fotos: dpa Archiv
Ich bin der
Finanzminister mit
dem größten kommunalen Finanzausgleich aller
Zeiten.
Söder 50 und kein
bisschen leise
Ein halbes Jahrhundert Markus Söder –
der facettenreiche Selbstdarsteller belebt derzeit wie
kein anderer die bayerische Landespolitik.
GEBURTSTAG
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
Wenn wir
Reformen
machen
wollen, brauchen wir
einen Mannschaftsgeist. Und dieser
Mannschaftsgeist ist
der Patriotismus.
KLAUS ANGERSTEIN
Nürnberg — „A Hund is er scho“, im Zusammenhang mit Markus Söder hört
man das – durchaus mit Respekt im Unterton – öfter. Ebenso oft wie die kritischen Hinweise auf seine populistische
Ader oder seine Wadlbeißer-Karriere
als Edmund Stoibers CSU-Generalsekretär. Gemeint ist die derzeit wohl
schillerndste Politfigur, die Franken zu
bieten hat. Heute wird Söder, derzeit in
Personalunion bayerischer Finanz- und
Heimatminister, 50 Jahre alt. Die politische Karriere, die er bislang schon hingelegt hat, ist durchaus beeindruckend,
wenn auch polarisierend. Nach Einserabitur und Jurastudium, das er mit
einer Promotion über die Entwicklung
der Kommunalgesetzgebung im rechtsrheinischen Bayern zwischen den Jah-
Markus Söder und einige
seiner politischen Positionen
Nürnberg — Markus Söder hat den Ruf
eines Hardliners, gilt in Wirtschaftsfragen als ausgesprochen arbeitgeberfreundlich. Was sich auch in seinen Positionen zur Arbeitsmarktpolitik zeigt.
So gehörte er von Anfang an zu den erklärten Gegnern eines gesetzlichen
Mindestlohns. Außerdem kann er sich
mehr befristete Arbeitsverhältnisse
vorstellen. Möglich dann, wenn bei
Neueinstellungen der Kündigungsschutz gelockert wird. Urlaub möchte
er Hartz-IV-Empfängern grundsätzlich streichen.
Zum Schutz von Religionsgemeinschaften plädiert Söder für ein klares
Verbot von Blasphemie im Strafrecht.
Dazu soll der Paragraf 166 des Strafgesetzbuches um konkrete Schutztatbestände erweitert werden. Ziel: Religiöse
Symbole müssen endlich gesetzlich geschützt werden.
In der griechischen Staatsschuldenkrise hielt Söder im Jahr 2015 die Folgen eines Grexit für die anderen EuroLänder verkraftbar. Ein Verlassen der
Währungsunion schien ihm gleichzeitig
der fairste und ehrlichste Weg. Im gleichen Atemzug wurde er nicht müde,
immer wieder zu warnen. Würden die
Euroländer gegenüber Griechenland
Nachgiebigkeit zeigen, könnten andere
Länder ein ähnliches Verhalten wie
red
Griechenland an den Tag legen.
Unabhängige Tageszeitung in Franken/Volksblatt
Herausgeber: Mediengruppe Oberfranken GmbH & Co. KG, HRA 8435, vertreten durch den Geschäftsführer Walter Schweinsberg
Chefredakteur (verantw. i.S.d.P.): Frank Förtsch
Stellvertretende Chefredakteure: Falk Zimmermann, Christian Holhut.
ren 1802 und 1818 abschloss, betätigte
er sich kurze Zeit als Fernsehredakteur,
ehe er 1994 in den Landtag einzog. Eher
ein Zufall, wie er später meinte. Weil er
eigenen Angaben zufolge eigentlich gar
nicht in die Politik wollte. Nun, es kam
anders. Schuld daran könnte sein Vater
Max gewesen sein. Der Maurermeister
war ein glühender Franz-Josef-StraußFan. Das hat offensichtlich auf den
Sohn abgefärbt, der bereits als 16-jähriger Gymnasiast Mitglied der CSU wurde. Und sich natürlich auch aktiv in der
Jungen Union betätigte. Von 1995 bis
2003 war er Chef der JU in Bayern. Es
folgten vier Jahre als CSU-Generalsekretär, ehe er unter den Ministerpräsidenten Beckstein und Stoiber in Ministerämter berufen wurde.
Seither kristallisiert sich auch das politische Ziel des durchaus karrierebewussten Strategen in eigener Sache im-
mer klarer heraus: Söder will Ministerpräsident in Bayern werden. Er sagt das
zwar nicht so, aber er tut alles dafür.
Scheut dabei auch nicht davor zurück
bei Parteifreunden anzuecken. Beim
politischen Gegner tut er das eh. Sein
derzeitiger Chef, Ministerpräsident
Horst Seehofer, beobachtet die Machenschaften Söders mit größtem Argwohn. Da prallen die Interessen zweier
Alphatierchen aufeinander. Seehofers
gelegentliche Maßregelungen und öffentliche Häme ignoriert Söder geflissentlich. Aber er vergisst nicht. Weiß zu
gegebener Zeit zurückzuschlagen. Allerdings nicht in der Öffentlichkeit. Das
kann er sich nicht leisten. Noch nicht.
Gleichwohl lässt sich fast so etwas wie
Wehmut erahnen, wenn Söder von Edmund Stoiber als Mentor und politischer Vaterfigur schwärmt. Der habe
ihn auch nie in aller Öffentlichkeit beschimpft, heißt es. Und offenbart dabei
durchaus eine Prise Stolz. Sein ehemaliger politischer Ziehvater hätte ihn wohl
auch nie nach Berlin abschieben wollen.
Anders als Seehofer, ein Junktim herstellend zwischen der Funktion des
Parteivorsitzenden und einem Ministeramt in Berlin.
Ein politischer Umzug in den Norden – das ist nichts für Markus Söder. Er
sagt das öffentlich ganz deutlich, nämlich dass er von derlei Plänen für seine
Person nichts hält. In Bayern sei er besser aufgehoben, lässt er verlauten. Hier
wolle er Politik machen, im Land unterwegs sein, mit den Menschen Kontakt
halten. Derlei liest und hört man im
Freistaat gerne. Das weiß auch ein Markus Söder. Weshalb der amtierende Ministerpräsident seinem fränkischen Finanzminister mit zusätzlichem Dienstsitz in Nürnberg – allein das ist schon
Wir
brauchen
eine
gewisse Orientierung
in der Erziehung und
in den Schulen. Für
die CSU steht fest: In
Klassenzimmer
gehören Kruzifixe und
keine Kopftücher.
eine riesige Ausnahme – Freiheiten zugestehen muss wie keinem anderen Kabinettsmitglied. Aber wie geht es für
Söder weiter? „Ab 50 beginnt im Leben
eines Mannes die Zeit der Ernte“, zitiert Söder gerne seinen Vater. Wohl
wissend, dass er in den zehn Jahren zuvor die entsprechenden Weichenstellungen für seine politische Zukunft vorgenommen hat.
Heute, an seinem 50. Geburtstag,
wird das Thema politische Zukunft erst
mal zurückgestellt. Mit Ehefrau Karin
und seinen drei Kindern hat er sich in
dieser Woche in den sonnigen Süden
verabschiedet. Feiert im engsten Familienkreis. Nächste Woche geht’s dann
wieder los mit der Politik und dem
Kampf ums Amt des bayerischen Ministerpräsidenten.
KOMMENTAR
Ein Franke und der Kampf um die Macht in Bayern
W
enn es um die SeehoferNachfolge geht, führt an
Markus Söder angesichts des
dann noch verbleibenden Personalangebots der christlich-sozialen Union
eigentlich kein Weg mehr vorbei.
Trotz einer Ilse Aigner, trotz eines Joachim Herrmann. Das weiß auch der
derzeitige Amtsinhaber Horst Seehofer. Der sich allerdings partout nicht
mit dem Gedanken anfreunden kann,
für einen Franken – noch dazu einen
Protestanten – nach den nächsten
Landtagswahlen das Feld räumen zu
müssen. Aber: Immer noch gilt in
CSU-Kreisen, dass nur derjenige für
das Amt des Ministerpräsidenten
taugt, der für die Lufthoheit über den
Regionale und lokale Seiten werden erstellt von: Mediengruppe Oberfranken
– Redaktionen GmbH & Co. KG, Bamberg.
Leitende Redakteure: Adrian Grodel, Christian Reinisch, Benjamin Kemmer,
Katrin Geyer.
Bamberg: Michael Memmel; Forchheim, Höchstadt/Herzogenaurach, Lichtenfels,
Kronach: Christian Holhut; Haßberge: Klaus Schmitt
Chefreporter: Gertrud Glössner-Möschk, Michael Wehner. Verlag: Mediengruppe Oberfranken-Zeitungsverlage GmbH & Co. KG, Gutenbergstraße 1, 96050
Bamberg. Geschäftsführer: Walter Schweinsberg, Sigrun Albert, Frank Förtsch.
bayerischen Stammtischen sorgt. Für
Strauß und Stoiber war das eine
Selbstverständlichkeit, für Beckstein
galt das gar nicht und für Seehofer nur
Klaus
Angerstein
mit Einschränkungen. Markus Söder
erinnert mit seinen mitunter derbmarkigen Sprüchen an genau die alten
CSU-Größen. Der Franke gehört zu
Anzeigenleitung: Philipp Gatz, Stellvertreter: Stefan Apfel. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 63 gültig ab 1.1.2017
(inklusive Zeitungsring Oberfranken). Vertriebsleitung:
Sandra Zimmermann. Überregionale Seiten werden erstellt in Kooperation mit der Mediengruppe Main-Post,
verantwortlich: Michael Reinhard, Berner Straße 2,
97084 Würzburg. Druck: DZO Druckzentrum Oberfranken GmbH & Co. KG, Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg. Internet: www.inFranken.de. Bezugspreis:
34,90 € monatl. incl. Zustellung und 7% MwSt.; Postbezugspreis: 39,70 € monatl.
den wenigen Landespolitikern, die
heute noch Bierzelte zu füllen vermögen. Nach gängigen CSU-Standards
durchaus ein Qualitätskriterium. Kritik bleibt trotzdem nicht aus. Sowohl
aus eigenen Reihen, erst recht vom politischen Gegner. Ein populistischer
Selbstdarsteller sei er, mehr nicht. Wer
ihn darauf reduziert, liegt falsch. Söder hat sich geschickt zu einer bundesweit bekannten „Marke“ entwickelt.
Außerhalb der Landesgrenzen gelten
Söder und die CSU programmatisch
längst als Synonym. Das macht es der
Konkurrenz um die Macht zwar nicht
unmöglich, aber doch immer schwerer, den Franken zu verhindern. Und
das gilt wohl auch für Horst Seehofer.
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verwendet.
FRANKEN 3
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Müssen es zwölf Seidla sein?
Am 5. und 6. Januar werden in ganz Bayern Menschen zusammenkommen, um sich „Stärk“ anzutrinken.
Sie glauben, damit ihrem Geist und Körper etwas Gutes zu tun.
TRADITION
VON UNSERER MITARBEITERIN
Brauch schon wegen der hohen
Brauereidichte weit verbreitet
sein: Rund 200 Brauereien gibt
es in der Region, davon etwa 70
im Kreis Bamberg. Die meisten
brauen anlässlich des Stärkantrinkens ein spezielles Starkbier,
welches dafür besonders gut geeignet sein soll. Dabei handelt es
sich um das sogenannte Bockbier.
SANDRA DENSCH
Bamberg — Zum jährlichen
„Stärkantrinken“ erwarten die
Brauereien in Oberfranken wieder zahlreiche Besucher. Um
diesen Brauch ranken sich viele
Mythen. Stimmt es, dass am
Abend des Dreikönigsfestes
oder auch am Vorabend zwölf
Bier getrunken werden müssen?
Und beruht dieser Brauch auf einer christlichen Tradition?
5.
1.
Was ist das „Stärkantrinken“?
„Stärkantrinken“ bezeichnet einen alten Brauch, der in Oberfranken und den angrenzenden
Regionen verbreitet ist. In der
Regel trifft man sich am Vorabend des 6. Januars im Familien- und Freundeskreis, um sich
gemeinsam Stärke – im Volksmund „Stärk“ – für das neue
Jahr anzutrinken. Unter „Stärk“
wird Kraft und Gesundheit verstanden. Damit die Stärke auch
das ganze Jahr lang anhält, sollte
für jeden Monat des Jahres ein
Seidla vom Bock getrunken werden – so heißt es auf der Internetseite des „Vereins zur Förderung der fränkischen Braukultur“. Als Seidla wird in Franken
ein Bierkrug oder -glas mit einem halben Liter Bier bezeichnet. Aus diesem Grund sollte die
Zwölferregel nicht so genau genommen werden.
Am Anfang eines jeden Jahres trinken sich viele Franken „Stärk’“ an.
feierte man an diesem Tag den
Jahreswechsel und nicht wie
heutzutage am 31. Dezember.
Deshalb ist der 6. Januar, besonders im süddeutschen Raum,
auch als Hochneujahr, Großneujahr oder „Öberschder“ (auf
hochdeutsch „Oberster“) bekannt. Mit dem Dreikönigsfest,
das am gleichen Tag gefeiert
Wann wird das „Stärk- wird, hat diese Neujahrsvorstellung vermutlich nichts zu tun.
antrinken“ gefeiert?
Das traditionelle Datum zum
Wie ist das „Stärkantrin„Stärkantrinken“ ist der Abend
ken“ dann entstanden?
des 6. Januars. Mancherorts
wird dieser Brauch auch schon Etwa im 18. oder im frühen 19.
am 5. Januar vollzogen. Früher Jahrhundert sei diese Tradition
2.
3.
entstanden, sagt Markus Kratzer vom Heimat- und Volkstrachtenverein „Alt-Bayreuth“.
Ein genauerer Ursprung lasse
sich jedoch nicht rekonstruieren. Vermutlich steht diese Tradition im Zusammenhang mit
dem vorchristlichen Brauchtum
der zwölf Rauhnächte zwischen
den Jahren.
Bei den Germanen und Kelten
galten diese Nächte als heilige
Zeit, die für die Familie zum Feiern und zum Orakeln genutzt
wurde. Nach alten Überlieferungen trieben während der
Rauhnächte Geister und Dämo-
Foto: Ronald Rinklef
nen ihr Unwesen. Lärm und
Ausräucherung sollten dem
Schutz vor diesen Gestalten und
vor den Gefahren des kommenden Jahres dienen. Je nach Region variiert die Anzahl der Rauhnächte zwischen drei und 13.
Meist decken sie sich jedoch mit
den zwölf Weihnachtstagen von
Weihnachten (25. Dezember)
bis zum Dreikönigsfest.
4.
Wo wird das „Stärkantrinken“ gefeiert?
Gefeiert wird meist in geselliger
Runde in einer Gaststätte. In
Oberfranken dürfte dieser
Warum heißt das Bier eigentlich Bock?
Bockbiere sind Starkbiere mit
einem Stammwürzegehalt von
mindestens 16 Prozent. Ab 18
Prozent werden sie Doppelbock
genannt. Die Stammwürze bezeichnet den Anteil der aus dem
Malz und Hopfen gelösten Stoffe
vor der Gärung wie Malzzucker,
Eiweiß, Vitamine und Aromen.
Sie bestimmt auch den späteren
Alkoholgehalt des Biers.
Bockbier gibt es von Hell bis
Dunkel, aber auch als Weizenstarkbier. Es hat einen Alkoholgehalt von 6,5 Prozent und
mehr. Das Hauptverbreitungsgebiet des Bockbiers ist Süddeutschland. Es stammt aber ursprünglich aus der niedersächsischen Stadt Einbeck. Von dort
aus wurde das Bier seit dem 14.
Jahrhundert nach Bayern und
sogar bis nach Italien exportiert.
Damit es länger haltbar bleibt,
wurde es mit einem besonders
hohen Stammwürzegehalt eingebraut, wodurch sich der Alkoholgehalt erhöhte.
1614 holte das Adelshaus Wittelsbach den Braumeister Elias
Pichler ans Hofbräuhaus nach
München. Das „ainpöckisch
Bier“ wurde bald „Bock-Bier“
genannt.
Nachrichten
40-Jähriger hat sich
selbst schwer verletzt
Nürnberg — Erst wurde nach einem Täter gesucht – nun ist
klar, dass sich ein Mann in der
Silvesternacht selbst verletzte.
Der 40-Jährige wurde am
Samstag in Nürnberg mit
schweren Schnittverletzungen
am Hals und stark blutend von
Passanten gefunden, die die
Beamten und Rettungskräfte
alarmierten. Nach Angaben
der Polizei sagte der Verletzte,
Unbekannte hätten ihn niedergestochen. Er schwebte zunächst in Lebensgefahr und
konnte erst am Dienstag von
der Polizei vernommen werden. Dabei gab der psychisch
angeschlagene Mann zu, sich
selbst verletzt zu haben.
dpa
Jugendliche prügeln mit
Latten aufeinander ein
Schweinfurt — Eine Gruppe Jugendlicher hat in Schweinfurt
mit Holzlatten auf vier Teenager eingeprügelt. Rettungskräfte brachten die 17- und 18Jährigen ins Krankenhaus. Die
Beamten konnten sieben Angreifer im Alter von 14 bis 18
Jahren identifizieren.
dpa
Anwohner helfen bei
Suche nach Einbrecher
Nürnberg — Mit Hilfe von Anwohnern ist ein mutmaßlicher
Einbrecher geschnappt worden. Eine Frau bemerkte einen
Einbruch in ihrem Haus. Sie
kontaktierte die Polizei, die mit
einem Hubschrauber nach dem
Täter suchte. Daraufhin gingen
Hinweise von Anwohnern ein,
die einen Mann beim Weglaufen beobachtet hatten. Dies habe der Polizei dazu verholfen,
den Weg des Mannes nachzuvollziehen.
dpa
4 DEUTSCHLAND
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Seehofers ewiges Machtspiel
Zum Auftakt
des Treffens der CSU
in Seeon stürmt es
nicht nur vor der
Klosterpforte. Auch in
der Union könnte die
Großwetterlage kaum
schlechter sein.
KLAUSUR
Ich bin mit
mir als
Parteivorsitzender
und praktizierender
Katholik völlig im
Reinen.
Horst Seehofer
CSU-Chef
PARTEIEN
Bankräuber fünf Monate
nach Überfall gefasst
Donauwörth — Knapp fünf Monate nach einem bewaffneten
Überfall auf eine Bankfiliale in
Donauwörth ist der mutmaßliche Täter gefasst. Ein 38 Jahre
alter Mann sei in Donauwörth
festgenommen worden, teilte
die Polizei am Mittwoch mit.
Inzwischen habe der Mann ein
Geständnis abgelegt. Der
Mann hatte 13 000 Euro erbeutet.
dpa
Berlin-Anschlag:
Lkw ins Museum?
Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und die CSU-Landesgruppenvorsitzende im Bundestag, Gerda Hasselfeldt, eröffnen im
Kloster Seeon die Klausurtagung der CSU-Landesgruppe im Bundestag.
Foto: Sven Hoppe, dpa
der zusammenwächst.“ Mit
„wir“ meint er seine CSU und
erklärt sofort, wie „wir“ neue
„Ordnung schaffen“ wollen: mit
klarer Politik, klaren Aussagen,
klaren Alternativen und einer
klaren Sprache. Deutschland sei
„polarisiert und gespalten“, sagt
er. Ein gespaltenes Land nach
bald zwölfjähriger Regierung
von Kanzlerin Angela Merkel.
Persönlich nennt Seehofer einen Grund zur Freude. Er verweist auf eine aktuelle Umfrage
der Fernsehsendung „17:30
Sat.1 Bayern“, wonach die CSU
in Bayern wieder einmal die absolute Mehrheit erreichen würde. Das ist ihm und seiner CSU
am wichtigsten: die absolute
Mehrheit in Bayern. Die Umfrage von „Stern“ und RTL ver-
schweigt er. Demnach vertrauen
die Anhänger der CSU ihrem eigenen Parteichef weniger als der
CDU-Chefin Angela Merkel.
Für viele ist der Dauerzwist
um die Obergrenze für Flüchtlinge inzwischen nervtötend.
Ohne Obergrenze im Koalitionsvertrag im Falle eines Siegs
bei der Bundestagswahl im September werde die CSU in die
Opposition gehen, kündigte
Seehofer kurz vor Weihnachten
an. Nur eine leere Drohung oder
sein letzter Trumpf gegen Merkel? Denn sie lehnt die Forderung ebenso ab wie sie Seehofer
vorträgt.
Seehofer hat die Erfahrung
gemacht, dass die CSU mit einem harten Kurs etwas bewegen
kann – auch in Merkels CDU.
Bei deren Parteitag im Dezember erlebte die Vorsitzende eine
Stärkung des konservativen Flügels. Es wurden Positionen der
CSU-Schwesterpartei übernommen, wie etwa die Forderung,
die automatische dauerhafte
doppelte Staatsbürgerschaft für
in Deutschland geborene Kinder
ausländischer Eltern wieder abzuschaffen. Zu Merkels Überraschung und Unmut. Jedenfalls
stellte sie postwendend klar, dass
sie das nicht mitmacht.
Nun mahnt Seehofer, für die
gesamte CSU sei eine Deckelung
der jährlichen Flüchtlingszahl
auf 200 000 Menschen eben
„keine Forderung, die nach der
Wahl vergessen wird.“ Der
Obergrenze stehe auch nicht
dem christlichen Kompass der
CSU entgegen. „Ich bin mit mir
als Parteivorsitzender und praktizierender Katholik völlig im
Reinen.“ Selbst den Papst bemüht er. Dieser sehe es ähnlich,
wenn er Begrenzung als Voraussetzung für eine humanitäre Integration von Flüchtlingen
nenne.
Die
kompromisserfahrene
Gastgeberin der Klausur, CSULandesgruppenchefin
Gerda
Hasselfeldt, zeigt sich hier ebenfalls recht unnachgiebig: „Wir
haben da noch Gesprächsbedarf,
wie man es auch in einer Familie
macht, um am Ende das Ziel zu
erreichen, die Flüchtlingszahlen
tatsächlich zu begrenzen.“
Wenn Hasselfeldt das sagt,
klingt es aber weniger bedrohlich.
VERKEHR
Grüne
Keine Entlastung für Grenzregionen bei der Maut
streiten über
geöffnet hat“, sagte der Europa- Fahrer beispielsweise den Über- lung der deutschen Pkw-Maut –
Abgeordnete und Verkehrsex- gang Kufstein ohne Abgabe pas- sie beginnt bei fünf Euro für eine
Brüssel — Der Ärger um die perte Markus Ferber (CSU) am sieren können. Und auch die Kurzzeit-Vignette – sei „fair
Flüchtlinge deutsche Pkw-Maut geht in eine Mittwoch gegenüber dieser Re- Grenze im bayerischen Lindau und gerecht“.
VON UNSEREM KORRESPONDENTEN
Berlin/Stuttgart — Zu Beginn
des Wahljahres 2017 und unmittelbar vor wichtigen Treffen
ihrer Führungsgremien zeigen
sich die Grünen tief zerstritten
in der Flüchtlingspolitik. Während
Baden-Württembergs
Ministerpräsident
Winfried
Kretschmann erneut Unterstützung für die Einstufung
Tunesiens, Marokkos und Algeriens als sichere Herkunftsländer signalisierte, wiesen
Grünen-Parteichefin Simone
Peter und der migrationspolitische Sprecher Volker Beck diese Forderung zurück.
Am Montag kommt die Grünen-Führung zu einer Klausur
zusammen, am Mittwoch die
Bundestags-Fraktion.
Auch die Grünen in Nordrhein-Westfalen bleiben beim
Nein. Eine Einstufung der Maghreb-Länder als sichere Herkunftsstaaten löse keine Probleme und vereinfache Abschiebungen Ausreisepflichtiger nicht, bekräftigte die Spitzenkandidatin der Grünen für
die NRW-Landtagswahl, Sylvia Löhrmann, am Mittwoch in
dpa
Düsseldorf.
Bosbach bekommt
Goldene Narrenschelle
Berlin — Weil er „das politische
Berlin in Wallung“ bringt, erhält CDU-Politiker Wolfgang
Bosbach die „Goldene Narrenschelle“ der Vereinigung
Schwäbisch-Alemannischer
Narrenzünfte. Seine vielfältigen Narreteien und Wahrheiten wie zum Beispiel: „Auch
mit vier Promille würde ich
nicht zur AfD gehen“, prädestinieren ihn für die „Goldene
Narrenschelle 2017“, teilte der
Verein mit.
dpa
VON MARCO HADEM UND
CHRISTINA DUNZ, DPA
Seeon — Manchmal stößt CSUChef Horst Seehofer an seine
Grenzen – sogar in Bayern. Als
er am Mittwochmittag zur Klausur der CSU-Bundestagsabgeordneten im oberbayerischen
Kloster Seeon kommt, macht
das Wetter den PR-Strategen
der Partei einen Strich durch die
Rechnung: Schnee, Sturm, Nebel und Frost verhindern jene
idyllischen Fernsehbilder, die
die oft vor Selbstbewusstsein
strotzende CSU in 40 Jahren
zum Jahresauftakt gern in die
Republik sandte. Bisher aus
Wildbad Kreuth, doch das wird
zurzeit saniert.
„Frohes neues Jahr, hier in
Bayern“, ruft Seehofer mit kratziger Stimmer den Journalisten
zu – und geht ansonsten wortlos
vorbei. Auch das ist selten. Seine
politische Botschaft folgt im beheizten Presseraum: „Wir wollen dazu beitragen in allen Gremien, die jetzt tagen, dass die
demokratische Gesellschaft wie-
Nachrichten
DETLEF DREWES
neue Runde. Vor wenigen Tagen
schickte Österreichs Verkehrsminister Jörg Leichtfried einen
Beschwerdebrief an die EUKommission nach Brüssel. Deren Antwort steht zwar noch
aus. Aber schon vorab gab es eine mündliche Klarstellung, die
vor allem in einem Punkt neue
Hoffnung bei den europäischen
Nachbarn weckte.
So hieß es aus dem Umfeld
von EU-Verkehrskommissarin
Violeta Bulc, es gebe „noch einen gewissen Spielraum“, mit
dem Deutschland seinen Nachbarländern entgegenkommen
könnte. Man denke dabei an einen Wegfall der Straßenbenutzungsgebühren im grenznahen
Raum, wie dies in Frankreich
der Fall ist.
Darauf hatten auch zahlreiche
Regionen gedrängt, weil sie um
den regen Verkehr über die
Grenzen hinweg fürchten. Doch
die Bereitschaft im CSU-geführten Bundesverkehrsministerium
scheint nicht besonders groß.
„Wer sich über die deutsche
Pkw-Maut beschwert, muss sich
zuerst einmal fragen lassen, ob
er selbst seine eigenen Systeme
für den kleinen Grenzverkehr
daktion.
Er verwies vor allem auf Österreich, das alle „Ausnahmen
bei der Maut im grenznahen
Raum abgeschafft“ habe. Noch
vor wenigen Jahren hätten Ski-
am Bodensee konnte bis ins
schweizerische St. Margarethen
ohne Gebühr benutzt werden.
Ferber: „Es gibt auch keine Notwendigkeit, den grenznahen
Raum zu entlasten.“ Die Staffe-
KOMMENTAR
Dobrindt braucht jeden Cent
D
er Bundesverkehrsminister wird hart bleiben. Ausnahmen von
der deutschen Pkw-Maut kann
er gar nicht zulassen. Alexander Dobrindt braucht, wenn
Detlef
Drewes
das System erst einmal installiert ist, jeden Cent, um zu beweisen, dass seine Rechnung
auch wirklich aufgeht und eine
ansehnliche Summe für den
deutschen (Fern-)Straßenbau
zusammenkommt. Das mag
nachvollziehbar sein, vernünftig ist das allerdings nicht.
Denn die Grenzregionen
werden vielleicht nicht wirklich
leiden, aber sie dürften durchaus Einbußen zu verkraften haben. Denn Belgier, Franzosen,
Schweizer oder Polen werden es
sich sehr wohl überlegen, ob sie
am Wochenende oder zum Einkaufen mal eben über die Grenze in die Bundesrepublik fahren, um dort Geld auszugeben.
Die Verkehrsinfrastruktur
und ihre Nutzung spielt gerade
im grenznahen Raum eine große Rolle. Zusatzkosten für
Straßen, Parkraum oder andere
Leistungen fließen in das Budget ein, das Besucher auszugeben bereit sind.
Zwingen kann die Brüsseler
Kommission Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt
(CSU) nicht. Für die Brüsseler
Behörde, so führte ein Sprecher
nach dem Eingang des österreichischen Schreibens aus, sei entscheidend, „dass es keine Einszu-Eins-Kompensation gibt“.
Eine Diskriminierung aufgrund „des Kennzeichens – ob
das jetzt ein deutsches oder ein
österreichisches oder ein anderes ist – gibt es nicht“. In diesem
Punkt herrschen allerdings massive Zweifel. Schließlich, so der
Wiener Verkehrsressort-Chef
Leichtfried, bestehe eine „indirekte Benachteiligung aus Gründen der Staatsangehörigkeit“.
Denn deutsche Autobesitzer
würden den vollen Mautbetrag
erstattet bekommen, während
ausländische Fahrer ihn zu bezahlen hätten. Österreich will
nun spätestens Mitte Januar zunächst auf Beamtenebene eine
Koalition der Maut-Gegner
schnüren, an der neben Wien sicher auch die Niederlande und
Belgien teilnehmen dürften.
Unklar erscheint noch, ob sich
auch östliche Mitgliedstaaten
dem Protest anschließen.
Bonn — Das Haus der Geschichte in Bonn überlegt, den Lastwagen des Terroranschlags von
Berlin teilweise in seine Sammlung aufzunehmen. „Es ist
noch zu früh, um darauf eine
abschließende Antwort geben
zu können“, sagte Hans Walter
Hütter, Präsident der Stiftung
Haus der Geschichte, in einem
Interview. Die Entscheidung
bedürfe eines zeitlichen Abstands zu der Tat. Der ganze
Lastwagen wäre wohl auch zu
groß.
dpa
Türkische Gemeinde:
„latenter Rassismus“
Heilbronn — Der Vorsitzende
der Türkischen Gemeinde in
Deutschland, Gökay Sofuoglu,
beklagt antimuslimische Tendenzen. „Muslime, die seit Jahren in Deutschland leben und
gut integriert sind, werden bewusst mit Einzeltätern gleichgesetzt, die Anschläge verüben“, sagte Sofuoglu der
„Heilbronner Stimme“ und
dem „Mannheimer Morgen“.
Er stelle generell fest, dass ein
„latenter Rassismus“ eine Legitimation bekommen habe.epd
Arbeitsgruppe über
Nordafrikaner in Köln
Köln — Die Kölner Polizei setzt
zur Aufarbeitung der Silvesternacht eine eigene Arbeitsgruppe ein. „Ich möchte versuchen
festzustellen, warum unter anderem so viele junge Nordafrikaner auch zu Silvester 2016
nach Köln gekommen sind und
warum sie nahezu zeitgleich aus
dem Bundesgebiet am Hauptbahnhof eintrafen“, erklärte
Polizeipräsident Jürgen Mathies am Mittwoch. Unter anderem gehe es darum zu prüfen, ob es Verbindungen zwischen den Gruppen gab. dpa
Weniger Anträge auf
Einsicht in Stasi-Akten
Berlin — 25 Jahre nach Öffnung
der Stasi-Akten nehmen die
Anträge auf Einsicht weiter ab.
Im vergangenen Jahr wurden
48 634 Anträge zur Akteneinsicht beim Bundesbeauftragten
gestellt, rund 14 000 weniger
als 2015, wie die Stasi-Unterlagenbehörde mitteilte. Insgesamt seien damit seit Beginn
der Möglichkeit, Einsicht in die
eigenen Akten zu nehmen,
mehr als 3,1 Millionen Anträge
eingegangen.
epd
EUROPA UND DIE WELT 5
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Merkel
unterstützt
de Maizière
TERROR
Bundesanwaltschaft: Amri ist zweifelsfrei Täter von Berlin
Karlsruhe/Berlin — Die Bundesanwaltschaft hält den 24 Jahre
alten Tunesier Anis Amri zweifelsfrei für den Täter des Lastwagen-Anschlags auf einen Berliner Weihnachtsmarkt.
„Nach unseren Erkenntnissen, nach all dem, was wir zusammengetragen haben, gehen
wir davon aus, dass Anis Amri
den Anschlag begangen hat“,
sagte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft, Frauke Köhler.
Nun werde ermittelt, ob jemand
etwas von den konkreten Anschlagsplänen Amris gewusst
habe, und ob es Helfer gegeben
Die Kanzlerin begrüßt die
umstrittenen Vorschläge ihres Innenministers
zur Sicherheitspolitik. Der größte Widerstand
dagegen kommt aus Bayern.
SICHERHEIT
VON UNSEREM KORRESPONDENTEN
MARTIN FERBER
Berlin — Der Innenminister, um
drastische Worte nie verlegen,
ging in die Offensive. Der freiheitliche Rechtsstaat, von islamistischen Terroristen missbraucht, müsse ab sofort Zähne
zeigen. „Es muss Schluss sein
mit der Haltung des ,anything
goes‘“, forderte er – und präsentierte einen ganzen Katalog von
Maßnahmen, der nicht mehr
und nicht weniger als eine neue
Sicherheitsarchitektur
in
Deutschland zum Ziel hatte. Die
Einwände seiner Kritiker wischte er zur Seite: Nichts dürfe den
Kampf gegen Kriminalität behindern.
Das war im September 2001,
kurz nach den verheerenden
Anschlägen des 9. September in
New York durch islamistische
Terroristen. In Berlin regierten
SPD und Grüne, der Innenminister hieß Otto Schily von der
SPD. Gegen alle Widerstände
paukte er in wenigen Wochen
zwei umfangreiche Gesetzespakete durch, die als „Otto-Katalog“ in die Geschichte eingingen
und einen Tabubruch in der Innenpolitik darstellten.
Widerstand gegen de Maizière
Knapp 16 Jahre später, nach dem
schweren Anschlag von Berlin,
geht erneut ein Innenminister in
die Offensive und verlangt eine
neue Sicherheitsarchitektur für
Deutschland. Und wie Schily im
Jahr 2001 stößt auch Thomas de
Maizière von der CDU auf Widerstand. Vor allem seine Vorschläge, die Landesämter für
Verfassungsschutz zugunsten einer einheitlichen Bundesbehörde aufzulösen, die Befugnisse
des Bundeskriminalamtes auszuweiten und die Bundespolizei
zu stärken, werden in der eigenen Partei, beim Koalitionspart-
ner SPD sowie von praktisch allen Landesinnenministern kategorisch abgelehnt.
„Das ist reiner Aktionismus
und ein Schnellschuss“, sagt die
SPD-Innenexpertin
Gabriele
Fograscher gegenüber dieser
Redaktion. Die Große Koalition
habe in der Vergangenheit „viel
getan“, um die Zusammenarbeit
der Sicherheitsbehörden zu verbessern und Reibungsverluste
abzubauen. Zwar sei unbestritten, dass die Kooperation von
Bundes- und Landesbehörden
in einem föderalen Staat schwierig und kompliziert sei und weiter optimiert werden müsse,
gleichwohl seien dafür keine
neuen Gesetze nötig.
Der erfahrene Jurist de
Maizière, der die Befindlichkeiten seiner Länderkollegen bestens kennt, musste wissen, dass
seine Vorschläge nicht nur auf
heftigen Widerstand stoßen,
sondern auch politisch nicht
durchsetzbar sind.
In Berlin glaubt man daher,
dass der Vorstoß des Ministers,
ein enger Vertrauter der Kanzlerin, gezielt einen Tag vor der
Klausur der CSU-Landesgruppe im Kloster Seeon kam, um
der bayerischen Schwesterpartei
das Thema zu entreißen und die
CSU gezielt unter Druck zu setzen – und dies an einem Punkt,
wo es ihr besonders weh tut, bei
ihrer Kernkompetenz der inneren Sicherheit. „Das ist ein
Schlag gegen Seehofer“, heißt es
am Mittwoch bei der SPD,
„Merkel und de Maizière wollen
die Lufthoheit bei der inneren
Sicherheit zurückerobern.“
Die Kanzlerin sei nicht nur informiert gewesen, dass de
Maizière öffentlich Vorschläge
zur Verbesserung der inneren
Sicherheit mache, sondern sie
„hat ihn dazu auch ermutigt“,
sagt der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter.
liche Schuss auf den polnischen
Lastwagenfahrer am Parkplatz
am Friedrich-Krause-Ufer –
mehrere Kilometer vom Breitscheidplatz entfernt. Der Pole
habe zu dem Zeitpunkt auf dem
Beifahrersitz gesessen. Dies habe unter anderem die Untersuchung von Schmauchspuren ergeben.
Nach Angaben der Sprecherin
ist zudem die in Italien bei Amri
gefundene Waffe identisch mit
der in Berlin verwendeten. Eine
am Lkw sichergestellte Hülse
passe zu der in Italien entdeckten Waffe.
Gegen einen Bekannten Amris wurde Haftbefehl wegen des
Verdachts auf Leistungsbetrugs
erlassen. Der Verdacht, er könne
in den Anschlag eingebunden
gewesen sein, habe sich für einen
Haftbefehl nicht genügend erhärtet. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Berlin soll
dieser 26-jährige Tunesier 2015
zu Unrecht Leistungen nach
dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten haben. Er war im
Zusammenhang mit den Anschlagsuntersuchungen
am
Dienstag in Berlin festgenommen worden.
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Wolfsburg/Berlin — Der über die
Abgas-Affäre gestürzte frühere
Vorstandschef von Volkswagen,
Martin Winterkorn, hat seinen
Vertrag bei Europas größtem
Autobauer zum Jahreswechsel
offiziell beendet. Der Ex-TopManager (69) hat damit nun Anspruch auf hohe Rentenzahlungen,
wie
bereits im Geschäftsbericht
des Konzerns
für 2015 bekanntgegeben
wurde. Das sogenannte Ruhegehalt für
Winterkorn –
Martin
festgesetzt als
Winterkorn
Anteil
von
70 Prozent an der letzten
Grundvergütung – beläuft sich
auf rund 1,2 Millionen Euro
oder umgerechnet knapp 3100
Euro pro Tag. Zuvor hatte auch
die „Bild“-Zeitung darüber be-
habe. Amri wurde der Sprecherin zufolge direkt nach der Tat
wohl von einer Kamera am nahe
gelegenen Bahnhof Zoo aufgezeichnet. Es sei davon auszugehen, dass der Mann auf dem Video Amri sei.
Er sei sich der Aufzeichnung
offenkundig auch bewusst gewesen. Der Mann habe den erhobenen Zeigefinger in Richtung Kamera gezeigt – ein Gruß, der von
Anhängern der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) bekannt
ist. Der Gruß bedeutet: Es gibt
nur einen Gott. Nach Angaben
der Sprecherin erfolgte der töd-
richtet. Andere Vorstände haben
ähnlich umfangreiche Rentenansprüche.
Ein VW-Sprecher in Wolfsburg sagte, das Unternehmen
äußere sich grundsätzlich nicht
zu Vertragsinhalten.
Winterkorn war im September 2015 wenige Tage nach dem
Bekanntwerden der Abgas-Manipulationen an Millionen Dieselautos zurückgetreten. Für
Volkswagen begann damals die
schwerste Krise der Firmengeschichte – samt MilliardenRückstellungen,
rechtlichen
Auseinandersetzungen und einem Sparprogramm mit Stellenstreichungen.
In diesem Zusammenhang
gab es auch heftige Kritik an der
üppigen Bezahlung des VWManagements. Unter anderem
hatte
Bundesfinanzminister
Wolfgang Schäuble (CDU)
„kein Verständnis“ für die Verteidigung hoher Bonuszahlundpa
gen gezeigt.
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Betrag ist Grundlage für die auf dem Kassenbon ausgewiesene MwSt. (Keine Erstattung der ausgewiesenen MwSt. möglich). Keine weiteren Konditionen möglich, die über den zusätzlichen 10 %-Extrarabatt hinausgehen. Keine
Barauszahlung. Abholpreis ist Basis für alle Abschläge. Gültig bis mindestens 07.01.2017. *Nur in einigen ausgesuchten XXXL Filialen erhältlich. **Gültig für Leuchten, auch im Sparkauf und Yesss.
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Konditionen möglich, die über die 19 % MwSt.-Aktion hinausgehen. Keine Barauszahlung. Abholpreis ist Basis für alle Abschläge. Gültig bis mindestens 07.01.2017.
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Gültig bis mindestens 07.01.2017.
6 WIRTSCHAFT
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Ford stoppt Werk in Mexiko
Nach Drohungen von Donald Trump beerdigt das Unternehmen seine Pläne für eine neue Produktionsstätte im
Nachbarland. Stattdessen sollen nun Hunderte Millionen Dollar in den USA investiert werden.
ENERGIE
Teurer Strom
im Osten
AUTOBAUER
VON HANNES BREUSTEDT, DPA
lionen Dollar in eine HighTech-Schmiede für innovative
Mobilität umzurüsten. Zur Fertigung von Klassikern wie dem
Mustang kommen künftig Zukunftstechnologien wie Roboterautos und Elektroantrieb. 700
Jobs sollen entstehen – Flat Rock
knackt den Jackpot. Ford-Chef
Mark Fields lässt sich im Werk
von den Arbeitern feiern.
Er habe vor Glück geweint, als
er von der Nachricht erfuhr, sagt
Jimmy Settles, der Vizepräsident der Autogewerkschaft
UAW. Und auch Trump hat
Grund zur Freude. Im Wahlkampf versprach er, der gebeutelten US-Industrie neue Arbeitsplätze zu verschaffen. Jetzt
liefert er offenbar schon vor
Amtsantritt. Hat sich Trumps
umstrittener Bulldozer-Stil etwa
wieder einmal ausgezahlt? USJobs ins Ausland zu verlagern,
werde künftig „nicht ohne Konsequenzen bleiben“, drohte er
nach der Wahl – und Trump
stellte Strafzölle von 35 Prozent
in Aussicht. Um Konzerne auf
Linie zu bringen, wendet der
Republikaner Zuckerbrot und
Flat Rock — Ob Ford, General
Motors oder Boeing – wenn Donald Trump Druck macht, geben selbst die größten US-Konzerne klein bei. Dieser Eindruck
drängt sich zumindest auf, seitdem der Immobilienmogul zum
US-Präsidenten gewählt wurde.
Trump wird zwar erst am 20. Januar vereidigt, doch schon jetzt
vergeht kaum ein Tag, ohne dass
er sich aggressiv in die Unternehmenspolitik einmischt. Wie
frei können Firmen in der traditionell marktliberalen US-Wirtschaft künftig noch agieren?
Zuletzt knöpfte sich der „President-elect“ den größten USAutobauer GM vor. „Produziert
in den USA!“, ging Trump das
Unternehmen bei Twitter an
und drohte mit hohen Einfuhrzöllen für Autos, die im Niedriglohn-Nachbarland Mexiko gefertigt werden. Wenig später gab
GM-Rivale Ford überraschend
bekannt, Pläne für ein 1,6 Milliarden Dollar teures Werk in Mexiko zu beerdigen – wie von
Trump gefordert. Stattdessen
solle nun in großem Stil in den
USA investiert werden. Großer
Profiteur ist eine Kleinstadt in
Michigan. Flat Rock, keine
10 000 Einwohner, ein FordWerk als Dreh- und Angelpunkt. Am Dienstag plötzlich Prozent Strafzölle hat Donald Trump
Ausnahmezustand: Ford kün- angekündigt, wenn Firmen Jobs aus
digt an, die Fabrik für 700 Mil- den USA ins Ausland verlagern.
35
Ein Ford-Werk in Flat Rock, Michigan: Ford verzichtet auf ein neues
Werk in Mexiko.
Foto: Carlos Osorio, dpa
Peitsche an. Auf harte TwitterAttacken folgen versöhnliche
Gespräche mit Vorständen, denen daran gelegen ist, es sich mit
dem künftigen Präsidenten
nicht zu verscherzen. So versprach etwa Boeing-Chef Dennis Muilenburg rasch einen
niedrigeren Preis, nachdem
Trump gepoltert hatte, die Kosten für die neue Präsidentenmaschine Air Force One seien „außer Kontrolle“. Der Klimaanlagenbauer Carrier wurde mit Hilfe von Subventionen umgestimmt, bei rund 800 von ursprünglich 1400 Jobs auf die Verlagerung nach Mexiko zu ver-
S
A
L
E
zichten. Trumps ungewöhnliche
Methoden, Unternehmen von
seinem Motto „Amerika zuerst“
zu überzeugen, werden allerdings von vielen Beobachtern
kritisch gesehen. „Amerika wird
nicht florieren, indem Konzerne
gezwungen werden, unwirtschaftliche Investitionen zu tätigen“, schrieb das normalerweise
den Republikanern nahestehende Finanzblatt „Wall Street
Journal“ in einem Leitartikel.
Die erzkonservative Republikanerin Sarah Palin, die zunächst
für einen Posten in Trumps Kabinett gehandelt wurde, kritisierte den Deal mit Carrier
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ebenfalls scharf und warnte vor
„kapitalistischer Vetternwirtschaft“. In Flat Rock versuchte
Ford-Chef Mark Fields indes
tapfer, den Eindruck zu zerstreuen, sich Trumps Druck gebeugt zu haben. „Es ist ein Vertrauensvotum für den designierten US-Präsidenten“, sagte
Fields zwar bei der Pressekonferenz. Doch es habe keinen
„Deal“ mit Trump gegeben. Die
Entscheidung, die Produktion
des Ford Focus doch nicht von
Michigan in ein neues Werk im
mexikanischen San Luis Potosi
zu verlagern, sei allein den
Marktkräften geschuldet. Man
sei zu dem Schluss gekommen,
dass die Nachfrage zu gering sei,
um die Milliardeninvestition zu
rechtfertigen.
Mexiko bedauert Fords Rückzieher zwar, gibt sich jedoch
kämpferisch. Die eigene Wettbewerbsfähigkeit sei hoch, um
internationale Investitionen mache man sich keine Sorgen, teilte
die Regierung mit. An Fords
Plänen, die Focus-Herstellung
in das Nachbarland auszulagern,
ändert sich auch gar nichts. Der
Kleinwagen wird nun einfach in
einem bereits bestehenden Werk
in Hermosillo produziert. Durch
die niedrigen Löhne bleibt Mexiko für US-Autobauer attraktiv. Sollte Trump allerdings das
Freihandelsabkommen Nafta
aufkündigen, könnte sich das
rasch ändern.
Heidelberg — Der Unterschied
bei den Strompreisen für die
Verbraucher in Ost- und Westdeutschland wird größer. Um
rund 50 Prozent haben sich im
vergangenen Jahr die Preisdifferenzen zwischen den Versorgungsgebieten erhöht, teilte
das Internetportal Verivox am
Mittwoch in Heidelberg mit.
Eine drei- bis vierköpfige Familie bezahlt demnach in den
östlichen Bundesländern bei einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden im Schnitt jährlich
1149 Euro für Strom. Im Westen sind es nur 1104 Euro, also
45 Euro weniger.
Am teuersten ist laut Verivox
der Strom in Brandenburg, wo
sich die Jahresrechnung für den
Musterhaushalt auf 1180 Euro
beläuft. In Bremen werden dagegen 1054 Euro fällig, 126 Euro weniger. Ein Jahr zuvor betrug diese Differenz nur 101
Euro, vor zwei Jahren 73 Euro.
Ursache der Entwicklung
sind vor allem die regional unterschiedlichen Netzentgelte
der Übertragungsnetzbetreiber. Ostdeutschland wird von
50Hertz versorgt und muss somit die Investitionen ins dortige
Netz mitfinanzieren. Zudem
sind die Netzkosten pro Kunde
umso höher, je dünner ein Versorgungsgebiet besiedelt ist
und je stärker der Betreiber regulierend in das Netz eingreifen muss. Diese Kosten decken
dabei nicht nur den Bau neuer
Leitungen ab.
dpa
WIRTSCHAFT 7
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Schaeffler elektrisiert Rennsport
Mit der Formel E fand 2014 eine „elektrische Revolution“ statt. Manche sehen darin gar eine Bedrohung
für die Formel 1. Der fränkische Autozulieferer ist von Anfang an dabei.
TECHNOLOGIE
VON UNSEREM MITARBEITER
TOM SCHIERREICH
Herzogenaurach — Kein Lärm,
keine schädlichen Emissionen,
Wolkenkratzer, Stadtparcours
und jede Menge Fans. Diese
Stichworte beschreiben die Formel E auf den Punkt genau. Die
vom internationalen Dachverband für Automobilsport, FIA,
ausgerichtete und geförderte Serie gibt es erst seit zweieinhalb
Jahren. Die dritte Saison ist im
Oktober gestartet. Seit der ersten Rennsaison 2014/2015 ist die
Popularität sowohl bei Unternehmen der Automobilbranche
als auch bei der Bevölkerung rasant angestiegen. Der Automobil- und Industriezulieferer
Schaeffler ist seit der ersten
Stunde am Start.
Das macht den Konzern zum
Pionier in der deutschen Automobilbranche: Mercedes will
2018 einsteigen, BMW ist seit
der aktuellen Saison dabei – genauso wie ZF Friedrichshafen.
Die Serie gewinnt damit bei
Herstellern und Zulieferern extrem schnell an Akzeptanz und
Beliebtheit und hat heute mehr
Unternehmensbeteiligung im
Bereich der Fahrzeugentwicklung als jede andere Rennserie
der Welt.
„Kein Unternehmen der
Branche wird es sich leisten können, nicht dabei zu sein“, fasst
Kurt Sigl, Präsident des Bundesverbands eMobilität, diese Entwicklung zusammen. Aber auch
die Fanszene wächst rapide seit
dem Startschuss. Vor Ort, live
am Fernsehgerät und online im
Livestream verfolgt mittlerweile
ein Millionenpublikum die Formel E. Sigl sagt, dass die Attraktivität der Formel E vor allem
den Rennstrecken, die mitten
durch Metropolen wie Berlin
und London verlaufen, zu ver-
Kein
Unternehmen
wird es sich leisten
können, nicht
dabei zu sein.
Kurt Sigl
Bundesverband eMobilität
Formel E – der Schaeffler-Konzern ist dabei dick im Geschäft. Lucas di Grassi (l.) und Daniel Abt sitzen in den Cockpits.
danken ist. Jörg Walz, Leiter
Kommunikation und Marketing
Automotive bei Schaeffler, nennt
andere Gründe für die weiter
wachsende Popularität: „Mit der
Elektromobilität steht Zukunftstechnologie im Mittelpunkt der Formel E. Sowohl in
der Entwicklung als auch beim
Thema der Emotionalisierung
von Elektromobilität.“
Spannend und dynamisch
Die Rennserie trägt den Automobilsport in die Innenstädte
und soll zeigen, wie spannend
und dynamisch die Elektromobilität sein kann. Dabei soll natürlich auch das Image der Elektromobilität verändert werden:
weg vom langsamen Elektroauto
mit 50 Kilometern Reichweite
hin zum ausdauernden, schnellen Flitzer.
Außerdem bezieht die Formel
E ihre Fans in die Rennen ein:
Beim Fan-Boost können die Zuschauer ihrem Lieblingsfahrer
einen Energieschub von 100 Kilojoule verschaffen. Diese Mischung schafft es, Menschen zu
begeistern und verschafft dem
Motorsport Zugang zu neuen
Zielgruppen. Zu Beginn der ersten Saison durften alle Teams
nur mit ein und demselben Einheitsfahrzeug an den Start gehen: dem Spark Renault SRT 01
E. Der Bolide entstand durch eine Kooperation von mehreren
Unternehmen der Autobranche
unter der Leitung von Renault.
Mit der Saison 2015/2016 hat
der Dachverband für Automobilsport die Weiterentwicklung
bestimmter Fahrzeugteile zugelassen. Das betrifft den Antriebsstrang, das Kühlsystem
und die Aufhängung der hinteren Achse.
Das Chassis, das Fahrzeug als
solches und die Batterie sind
aber nach wie vor standardisierte
Teile, die alle Teams verwenden
müssen. Gemeinsam mit dem
Allgäuer Fahrzeugtuner ABT
Sportsline und Audi engagiert
sich Schaeffler im Team „ABT
Schaeffler Audi Sport“.
Das Familienunternehmen
entwickelt als exklusiver Technologiepartner gemeinsam mit
dem Team den kompletten Antriebsstrang. Im Detail gehören
dazu der Elektromotor, die Leistungselektronik und das Getriebe. „Schaeffler ist damit Lieferant für die Technologie, die
derzeit ausschlaggebend für die
Unterschiede der Fahrzeuge
ist“, so Walz. Aus technischer
Sicht setzt Schaeffler im weiterentwickelten Rennwagen der
Saison 2016/2017 auf ein Getriebe mit drei Gängen und ein
Energierückgewinnungssystem
mit einer einzelnen Motor-Generatoren-Einheit.
Nur ein anderes der zehn
Teams setzt auch auf ein Dreiganggetriebe, die meisten verwenden nur zwei Gänge. Dass
das Team regelmäßig Podiumsplätze bei den Rennen holt und
die Meisterschaft zweimal nur
knapp verpasst hat, ist neben der
Ingenieursleistung von Schaeffler auch den Fahrern, Lucas di
Grassi und Daniel Abt, zu verdanken. „Bei der Formel E sind
von Anfang an extrem namhafte
Rennfahrer aus Formel 1 und
der Langstreckenweltmeisterschaft WEC dabei“, sagt Walz.
„Allerdings haben wir auch
schon erlebt, dass ehemalige
Formel 1-Weltmeister nur eine
relativ kurze Halbwertszeit in
der Formel E haben.“
Denn die Boliden sind schwer
zu fahren: Wenig Grip auf Stadtstraßen, begrenzte Kapazität
der Batterie und Einschränkungen bei der Energierückgewinnung durch das Bremsen. „Das
Foto: Schaeffler
muss der Fahrer alles selbst erfühlen“, so Walz. Selbst das beste Fahrzeug ist eben nur so gut
wie sein Fahrer. „Den Motorsport, wie er jetzt in der Formel
1 stattfindet, werden wir in zehn
Jahren nicht mehr erleben“,
fasst Kurt Sigl die Unterschiede
zwischen den Rennserien zusammen. „Das ist eine aussterbende Spezies.“
Willkommenes Testfeld
Genau wie die womöglich aussterbende Formel 1 dient auch
die Formel E als Testfeld für
Technologien, die später in Serienfahrzeugen für Konsumenten zum Einsatz kommen sollen.
Diese Hoffnung verbindet man
bei Schaeffler mit der neuen
Rennserie.
Weshalb sich der fränkische
Konzern und Stück für Stück
andere deutsche Unternehmen
so in der Formel E engagieren,
liegt im System begründet, erklärt Professor Ansgar Ackva,
Leiter des Technologie-Transfer-Zentrums Elektromobilität
der Fachhochschule WürzburgSchweinfurt: „Wenn Sie moderne Autos anschauen, sind diese
großteils durch die Technologie
von Zulieferern geprägt.“
Aus für das kostenlose Girokonto ist nur eine Frage der Zeit
Köln — Kostenlose Girokonten
werden immer mehr zu einem
Auslaufmodell. Hatten Banken
und einige Sparkassen das Gratiskonto lange gezielt zur Kundenakquise eingesetzt, zwingen
Kostendruck, teure Filialen und
die anhaltenden Niedrigzinsen
die Institute zum Umdenken.
Als eine der größten deutschen
Banken hatte zuletzt die Postbank ab 1. November 2016 mit
einer Umstellung das bedingungslose
Gratis-Girokonto
endgültig abgeschafft. Die Hypovereinsbank hatte diese schon
Mitte des Jahres getan.
Der Präsident des Deutschen
Sparkassen- und Giroverbandes
(DSGV), Georg Fahrenschon,
hatte bereits im vergangenen
Frühjahr einen Weckruf an die
Geldbranche gesandt: „Die Zeit
von kostenlosen Girokonten ist
vorbei“. Auch die deutsche Fi-
Umsatz mit Elektronik
wird wohl sinken
Nürnberg — Für Elektronikgeräte wie Smartphones, Tablets
oder Fernseher geben Verbraucher in diesem Jahr vermutlich
weniger Geld aus. Vor Beginn
der viel beachteten Elektronikmesse CES in Las Vegas bezifferten der US-Branchenverband CTA und die Marktforschungsfirma GfK die weltweiten Ausgaben am Dienstag auf
schätzungsweise 929 Milliarden Dollar (890 Milliarden Euro) im Jahr 2017. 2016 war mit
Fernsehern, Computern, Kameras und Mobilgeräten noch
ein Umsatz von 950 Milliarden
Dollar erzielt worden.
afp
Inflation in der EU
erreicht Höchststand
FINANZEN
VON PETER LESSMANN, DPA
Nachrichten
nanzaufsicht Bafin wies mehrfach darauf hin, dass Kontoführungsgebühren sinnvoll seien.
Und Postbank-Vorstandsmitglied Susanne Klöß machte bei
der Vorstellung der neuen Kontomodelle deutlich: „Die Kontoführung war schon immer eine
Dienstleistung der Bank.“
Wie viele Banken, Sparkassen
oder Volksbanken zum Jahresbeginn weiter an der Gebührenschraube drehen, ist nicht klar.
Die Kreissparkasse Köln gehört
aber ebenso dazu wie die Sparda
Banken in Münster, Hamburg
und Hessen. Die Haspa in Hamburg, die Sparkasse KölnBonn,
die Berliner Sparkasse und
Münchener Bank hatten schon
im Verlauf 2016 die Preise angehoben. Nach Angaben von Max
Herbst von der Frankfurter Finanzberatung FMH arbeiten
Banken heute im Prinzip mit
zwei Modellen – einer Flatrate,
also einem monatlichen Festbe-
vor wenigen Monaten die Fachzeitschrift „Finanztest“.
In einer Untersuchung hatte
das zur Stiftung Warentest gehörende Magazin 241 Kontomodelle von 104 Banken genauer
unter die Lupe genommen. Ergebnis: Nur 25 Konten waren
weiter kostenfrei – und zwar ohne Wenn und Aber. Unter den
Anbietern befinden sich vor allem Direktbanken, also Geldhäuser, die ohne teure Filialen
auskommen und ihre Dienste
ausschließlich per Internet, Fax
oder Telefon anbieten. Kunden
bekommen dort also keine persönliche Beratung.
Für die steigenden Kontogebühren werden immer wieder
die niedrigen Zinsen verantwortlich gemacht. Mit dem
Wegbrechen des Zinsgeschäftes
können Institute Konten nicht
mehr so gut mit anderen GeBanken müssen bei Kontofüh- schäften quersubventionieren.
rungsgebühren umdenken. Foto: dpa Welche seltsamen Blüten die Getrag, der alle Dienstleistungen
abdeckt oder eine Einzelabrechnung für jeden Bankvorgang.
Dazu gehören Überweisungen
ebenso wie das Geldabheben am
Automaten. „Um eigene Erträge
aufzubessern, kassieren Banken
nun auch für bisher kostenlose
Leistungen oder machen einzelne Leistungen teurer, resümierte
schäfte rund um das Girokonto
manchmal treiben, hat unlängst
der Fall der Sparkasse Soest gezeigt. Das Institut aus Westfalen
kam auf die Idee, Onlinekunden
eine „Klickgebühr“ abzuverlangen.
Wer sein Konto auswählt, um
beispielsweise die Umsätze der
letzten Wochen zu kontrollieren,
läuft direkt in eine Kostenfalle.
Jeder Klick, so die Begründung
der Sparkasse, löse im Hintergrund einen technischen Vorgang aus, der Geld koste.
Den Druck der niedrigen Zinsen bekommen auch Direktbanken zu spüren. Doch sie sind
schlanker und arbeiten mit anderen Kostenstrukturen. Beim
Marktführer ING Diba, der
nach Angaben eines Sprechers
einen starken Kundenzuwachs
verzeichnet, bleibe das Girokonto 2017 gebührenfrei. Das gilt
auch für die meisten anderen Didpa
rektbanken.
Luxemburg — Höhere Kosten für
Energie haben die Verbraucherpreise im Euroraum steigen lassen. Die Inflation im
Währungsraum zog im Dezember an. Wie das Statistikamt Eurostat mitteilte, lagen
die Verbraucherpreise 1,1 Prozent höher als vor einem Jahr.
Das ist nicht nur mehr als die im
November gemessene Inflationsrate von 0,6 Prozent. Es ist
die höchste Inflationsrate seit
September 2013. Der Anstieg
der Inflation im Euroraum hatte sich bereits angedeutet. Inflationsdaten aus Deutschland
und Spanien waren höher ausgefallen als erwartet.
dpa
Lufthansa will neue
Mitarbeiter einstellen
Frankfurt — Die Lufthansa will
in diesem Jahr rund 3000 neue
Mitarbeiter einstellen. Für die
verschiedenen Fluggesellschaften des Konzerns würden allein
2200 Flugbegleiter gesucht,
teilte das Unternehmen mit. An
den Drehkreuzen Frankfurt
und München sollen 1400 neue
Mitarbeiter in diesem Beruf
eingestellt werden. Nach Angaben eines Sprechers sollen bei
der Billigtochter Eurowings
und bei Austrian Airlines jeweils etwa 300 neue Mitarbeiter rekrutiert werden, darunter
auch Piloten.
dpa
Fahrradhersteller Mifa
ist erneut pleite
Sangerhausen — Der traditionsreiche Fahrradhersteller Mifa
aus Sachsen-Anhalt ist einem
Zeitungsbericht zufolge erneut
pleite. Das Unternehmen habe
am Mittwoch Insolvenzantrag
gestellt, berichtete die „Mitteldeutsche Zeitung“ unter Berufung auf Angaben des Amtsgerichts Halle. Mifa-Chef Heinrich von Nathusius wollte sich
demnach nicht äußern. Bereits
kurz vor Weihnachten war bekannt geworden, dass das Unternehmen erneut in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Die
1907 gegründeten „Mitteldeutschen Fahrradwerke“ (Mifa) hatten bereits 2014 Insolafp
venz anmelden müssen.
Stationärer Modehandel
verliert weiter Umsatz
Düsseldorf — 2016 war kein gutes Jahr für den stationären Modehandel in Deutschland. Im
Schnitt sank der Umsatz der
Branche um zwei Prozent. Das
berichtet die Fachzeitschrift
TextilWirtschaft in ihrer aktuellen Ausgabe. Danach haben
vor allem der zu heiße September und das schwache Weihnachtsgeschäft dem deutschen
stationären Modeeinzelhandel
die Bilanz verhagelt. Nach dem
Pari 2015 bedeutet dies wieder
eine deutliche Verschlechterung der Umsatzlage.
afk
8 AUS ALLER WELT
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Ferienhaus-Betrug auf Mallorca
Tausende Urlauber fielen auf Ferienhaus-Betrüger rein, die auf Mallorca, Ibiza und den kanarischen Inseln
jahrelang ihr Unwesen trieben. Nun wurden 20 von ihnen festgenommen.
SPANIEN
VON UNSEREM KORRESPONDENTEN
RALPH SCHULZE
Madrid — Die Masche ist Verbraucherschützern und Polizei
seit Jahren bekannt, doch sie
funktioniert
immer
noch:
Traumhafte Ferienhäuser und
Urlaubsapartments in Spanien
werden im Internet zu sehr
günstigen Bedingungen angeboten und die Kunden mit Niedrigpreisen gelockt, die oftmals
sofort gezahlt werden müssen.
Doch wenn der Feriengast am
Ort ankommt, muss er feststellen, dass das angebliche Traumobjekt nicht existiert. Das Geld
ist weg – und vom mutmaßlichen Vermieter gibt es ebenfalls
keine Spur mehr.
Nun ist es der spanischen Polizei gelungen, wenigstens einem
Teil dieser Ferien-Mafia, die auf
Mallorca, Ibiza und den Kanaren ihr Unwesen trieb, das
Handwerk zu legen. 20 mutmaßliche Bandenmitglieder, die
in den spanischen Urlaubshochburgen nichts ahnende Urlauber
mit betrügerischen Vermietungen abzockten, wurden an der
Mittelmeerküste und in der spa- Wer möchte hier nicht gerne Urlaub machen? Doch Vorsicht: Manchmal werben betrügerische Anbieter mit tollen Aufnahmen für Ferienhäuserund -wohnungen, die es dann vor Ort gar nicht gibt.
Foto: thinkstock
Oftmals sind
vollmundige
Werbeversprechen
nur das
Handwerkzeug
geschickter
Onlinebetrüger.
Verband Deutscher
Ferienhausagenturen
nischen Hauptstadt Madrid festgenommen. Bei den Durchsuchungen ihrer Wohnsitze wurden hohe Bargeldmengen, sieben Autos und ein Motorboot
beschlagnahmt.
Der internationalen Bande,
der Betrug, Geldwäsche und Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen wird, hatte es
nach Polizeiangaben vor allem
auf ausländische Feriengäste abgesehen. Die Urlaubsabzocker
sollen mit ihren Vermietungstricks Hunderttausende von Euros ergaunert haben.
Die Betrüger gingen dabei
immer auf die gleiche Weise vor:
Sie priesen im Internet in schönen Anzeigen angeblich paradiesische Ferienimmobilien an. Sie
warben mit Meerblick, Luxusausstattung und Schnäppchenpreis. Dabei benutzten sie oft
Fotos, die sie aus seriösen Immobilienkatalogen kopiert hatten.
Manchmal boten sie auch tatsächlich existierende Objekte
an, freilich ohne Einverständnis
des Besitzers und nachdem sie
die Kontakt- und Zahlungsdaten
manipuliert hatten.
Um Spuren zu verwischen,
fand die Kontaktaufnahme stets
über E-Mail-Konten und Handynummern statt, die wenig
später wieder gelöscht wurden.
Zudem wurden gefälschte Kontaktdaten benutzt. Die Betrüger
verlangten von jenen Opfern,
die auf die Lockangebote hereinfielen, hohe Anzahlungen
oder sogar die Überweisung des
kompletten Mietpreises auf ausländische Bankkonten und unter
Umgehung zertifizierter Zahlungsplattformen.
Tipps von Experten
Der Verband Deutscher Ferienhausagenturen (VDFA) hat ein
paar Tipps ausgearbeitet, um
Urlaubern zu helfen, verdächtige Angebote von seriösen Ur-
laubsimmobilien zu identifizieren. „Es lohnt sich, genau zu
prüfen, wo man bucht, denn oftmals sind vollmundige Werbeversprechen nur das Handwerkzeug geschickter Onlinebetrüger“, warnt der Verband.
Und: „Das angebotene Ferienhaus ist ein wahres Schnäppchen? Vorsicht: Geiz ist nicht
immer geil.“ Versprechen wie
„20 Prozent Rabatt bei Sofortzahlung“, „50 Prozent billiger
als vergleichbare Angebote“
oder „extrem günstige Mietpreise“ sollte man immer mit einer gesunden Portion von Misstrauen begegnen.
Nachrichten
Zug entgleist in New
Yorker Bahnhof
New York — Ein New Yorker
Nahverkehrszug ist im morgendlichen Berufsverkehr in
den Prellbock eines Bahnhofs
gefahren und entgleist. 37
Menschen klagten nach dem
Aufprall in Brooklyn über Verletzungen, wie die Feuerwehr
mitteilte. Die schwerste darunter sei ein möglicherweise gebrochenes Bein, sagte New
Yorks Gouverneur Andrew
Cuomo. Die Züge der Long Island Rail Road (LIRR) verbinden die Metropole mit Vororten
auf der Insel Long Island. Eine
Augenzeugin sagte, bei der
Einfahrt in den Bahnhof habe
es einen Knall gegeben.
dpa
19 Jahre später:
Anklage wegen Mordes
Hannover — Mehr als 19 Jahre
nach einer tödlichen Schießerei
in einem Eiscafé in Hannover
steht der mutmaßliche Mörder
wegen Mordes vor Gericht.
Dem heute 37-jährigen Türken
wird vorgeworfen, im August
1997 nach einem Streit um
Drogengeschäfte im Rotlichtviertel das Feuer auf zwei 19
und 22 Jahre alte Albaner eröffnet zu haben. Der ältere Mann
starb, das jüngere Opfer wurde
lebensgefährlich verletzt. dpa
Hells-Angels-Boss in
Wien festgenommen
Wien — Der untergetauchte
Leipziger Hells-Angels-Boss
ist in Österreich festgenommen
worden. Der Mann wurde im
Vereinslokal der Hells Angels
in Wien aufgegriffen, wie das
Bundeskriminalamt mitteilte.
Die Polizei war nach einem
Hinweis mit 100 Einsatzkräften
vor Ort. Der Mann ließ sich widerstandslos festnehmen. Der
34-Jährige war wegen Tatverdachts des gemeinschaftlichen
Mordes gesucht worden. dpa
9
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Bamberg
Besser noch warten,
bis das Eis trägt
BAMBERG, SEITE 15
„Wann seid ihr endlich fertig?“
Aufgegabelt
Das Jahr der Katze
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
SABINE CHRISTOFZIK
Genervte Autofahrer, betrunkene Stänkerer und notorische Besserwisser: Für Rettungskräfte sind
Beleidigungen und Motzereien keine Ausnahmen mehr. Die Geschichten sind schockierend.
GESELLSCHAFT
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
ANNA LIENHARDT
Bamberg — Der Auslöser für diesen Artikel ist ein Video, das die
Löschgruppe Vier der Bamberger Feuerwehr veröffentlicht
hat. Es geht um Respekt gegenüber Rettungskräften – den offenbar viele Menschen nicht
mehr haben.
Die Gespräche mit Polizei,
Feuerwehr, dem Bayerischen
Roten Kreuz (BRK) und dem
Technischen Hilfswerk (THW)
lassen einen schockiert zurück.
Auf die Frage, ob es Erfahrungen mit Pöbeleien gibt, antwortet Thomas Stemper, Wachleiter
beim BRK Bamberg, sarkastisch: „Natürlich, wir stehen ja
grundsätzlich im Weg.“
Da klopfen Autofahrer an die
Scheibe des Rettungswagens
und fragen: „Wann seid ihr endlich fertig?“. „Oder sie gehen ins
Haus und suchen unsere Mannschaft – um zu erfahren, wann
wir weg fahren.“ Dabei sei vollkommen klar: „Sobald wir die
Möglichkeit dazu haben, fahren
wir weg,“ sagt Stemper. Doch
selbst das geht manchem zu
langsam. „Einmal waren wir
hinten im Wagen mit der Wiederbelebung eines Menschen
beschäftigt. Da ist vorne plötzlich jemand eingestiegen und hat
einfach unseren Wagen weggefahren.“
Michael Ruthrof, stellvertretender
Kreisgeschäftsführer
beim BRK, berichtet von einem
Sanitäter, der von einem unter
Drogen stehenden Menschen
angegriffen worden sei.
So etwas ist auch für die Bamberger Polizei nichts Neues.
Laut Sprecherin Silke Gahn gibt
es oberfranken- und bayernweit
sogar eine „Statistik Gewalt gegen Polizeibeamte“. Deutlich
häufiger sind Beleidigungen
während des Streifendienstes.
„Besonders, wenn Alkohol im
Wir waren
hinten mit der
Wiederbelebung
beschäftigt. Da hat
einfach jemand
unseren Wagen
weggefahren.
Thomas Stemper
Wachleiter BRK Bamberg
W
as man am Neujahrsmorgen als Erstes sieht, ist
für das Jahr von Bedeutung –
gibt es nicht unter den dutzenden Aberglauben rund um den
Jahreswechsel einen, der das
behauptet? Bestimmt.
Dann wird dieses Jahr ereignislos. Nach dem Hochziehen
des Rollos im Schlafzimmer,
wie immer: Regungslosigkeit
vor dem Fenster. Das gilt also
nicht.
Anders in der Küche. Dort
fällt das Auge auf Nachbars
Garten. Mitten auf dem Rasen
bereitet sich eine Katze ihre
Mäuse-Mahlzeit zu: Laufenlassen, Fangen, mit den Krallen
aufspießen, Hochwerfen, Zubeißen – das ganze Programm.
Ich werte es als gutes Omen.
Nachdem mir im vergangenen
Jahr etwas zu oft die Rolle der
Maus zugefallen ist, bin ich
jetzt mal dran mit Katze-Sein!
AGGRESSION
Autofahrer
verteilt
Schläge
Manche schauen, andere pöbeln und behindern gar, wenn Rettungskräfte im Einsatz sind.
Spiel ist. Da wird auf dem Transport zur Dienststelle die gesamte
Palette an Beschimpfungen abgespult“, berichtet Gahn.
Je nach Ausmaß folgt dann eine Anzeige. Manchmal komme
nach einer Nacht in der Ausnüchterungszelle immerhin eine
Entschuldigung. Oft genug aber
auch nicht.
Das THW hat weniger mit
heftigen Beschimpfungen zu
kämpfen, als mit renitenten
Motzern. Michael Friedrich,
Ortsbeauftrager für Bamberg,
bringt als Beispiel die Absperrungen rund um den Weltkulturerbelauf (WKEL). Jedes Mal
würden etliche Menschen Unverständnis zeigen, warum sie
mit dem Auto oder Fahrrad jetzt
„nicht schnell“ unter dem roten
Markierungsband durch dürften. „Die unvermeidlichen Diskussionen haben dazu geführt,
dass es mittlerweile schwierig
ist, überhaupt Leute zu finden,
die sich da freiwillig hinstellen.“
Doch auch die Rettungsgasse
auf Straßen beschäftigt das
THW. Friedrich merkt an: „Wer
diese nicht beachtet, kann neuerdings dafür bestraft werden.“
Rettungsgasse und Absperrungen beim WKEL sind zwei
Beispiele, die Stadtbrandrat
Matthias Moyano ebenfalls
nennt. Einmal habe ein Autofahrer sogar demonstrativ auf einen
Feuerwehrmann zugehalten und
erst sehr spät gebremst.
Momentan ärgert den Stadtbrandrat noch etwas anderes:
„Es gibt Leute, die immer alles
besser wissen, obwohl sie nie bei
der Feuerwehr waren.“
Er berichtet von herablassenden Kommentaren im Internet
oder E-Mails, deren Schreiber
von einer „scheiß Einsatzführung“ sprechen. Oder, die süffisant fragen, warum man für ein
angebranntes Schnitzel fünf
Feuerwehrautos brauche. „Dabei hat sich erst während des
Einsatzes herausgestellt, dass es
kein Wohnungsbrand ist. Die
Besserwisser kriegen ja die erste
Einsatzmeldung gar nicht mit.“
Jüngst wurde auch auf infranken.de gestänkert, als wegen
eines Gaslecks mehrere Straßen
in Bamberg-Ost und der Bahnhof gesperrt waren. „Da wird
gleich von Behördenversagen
und völlig übertriebenen Sperrungen geschrieben. Aber da
ging es um was! Die Polizei riegelt den Bahnhof auch nicht aus
Willkür ab“, so Moyano. Eine
andere Geschichte stimmt nachdenklich: Ein schwerer Ver-
Archivbild: Ronald Rinklef
REAKTION
„Meine Helden 2016“
Bamberg — Diesen Jahresabschluss wünscht sich niemand:
Am Nachmittag des 31. Dezembers 2016 stand in der
Lichtenhaidestraße plötzlich
ein Holzofen in Flammen. In
dem Gebäude der ehemaligen
Schlachthofgaststätte ist eine
der Mieterinnen Andrea Reinhold mit ihren Kindern. Sie saßen wegen des stark verrauchten Treppenhauses in ihrer
Wohnung fest. Umso dankbarer ist die Anwohnerin den Rettern: „Ich möchte mich auf diesem Wege bei allen Rettungs-
kehrsunfall auf dem Münchner
Ring, „da meint ein Großvater,
dass er seinem vielleicht fünfjährigen Enkel alles ganz genau zeigen muss“, erzählt Moyano. Als
er den Erwachsenen darauf angesprochen habe, habe er nur eine pampige Antwort bekommen.
Immerhin: Bei allen Anfeindungen werden die Rettungskräfte auch gelobt. „Das freut
einen schon, wenn sich jemand
kräften von Herzen bedanken.
Die Feuerwehr war binnen weniger Minuten vor Ort und hat
meine Kinder und mich mit der
Drehleiter aus der Wohnung
geholt. Die Sanitäter haben sich
rührend um die Kleinen gekümmert. Alle strahlten eine
konzentrierte Ruhe aus, waren
freundlich und zuvorkommend, so dass sich meine Töchter schnell beruhigt und sicher
gefühlt haben. Vielen vielen
Dank also an Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei – meine
Helden 2016.“
die Mühe macht, und extra noch
mal anruft“, sagt etwa Thomas
Stemper vom BRK. Und oben
stehende Reaktion dürfte auch
für ein Lächeln sorgen.
Mehr dazu im Internet
Hintergrundinformationen zum
Brand in der Schlachthofgaststätte
finden Sie auf unserer Homepage.
bamberg.inFranken.de
Bamberg — In der Weißenburgstraße hat am Dienstagnachmittag ein BMW-Fahrer einen
langsamer fahrenden RenaultFahrer überholt. An der Kreuzung zur Pödeldorfer Straße
mussten dann beide Autofahrer
wegen Rotlicht anhalten. Der
Renault-Fahrer stieg von seinem Wagen aus, öffnete die
Fahrertür des BMW und versetzte dem Fahrer vier bis fünf
Schläge ins Gesicht, sodass dessen Nase blutete.
pol
EXKURSION
Frankenbund
in der Krippe
Bamberg — Der Frankenbund
lädt am Samstag, 7. Januar, ein
zur Besichtigung der Jahreskrippe in der ehemaligen Stiftskirche St. Jakob am Jakobsplatz. Präfekt Martin Sauer informiert über die orientalische
Krippe. Anschließend führt ein
Fußweg zum Atelier „Alte
Schreinerei“ Barbara Klein mit
einer Besichtigung der Ausstellung und einer Demonstration
der Radierungs- und Holzschnittdruckerei. Treffpunkt
ist um 9.45 Uhr vor der Jakobskirche, Gäste willkommen. red
ANTRITTSVORLESUNG
Ulrich Sieberer übernimmt Professur für empirische Politikwissenschaft
Ulrich Sieberer
Foto: Uni Bamberg
Bamberg — Im Mittelpunkt der
Antrittsvorlesung von Ulrich
Sieberer, Professor für empirische Politikwissenschaft an der
Universität Bamberg, steht die
im Zusammenhang mit der Revolution des Jahres 1848 entstandene Frankfurter Nationalversammlung, die auch bekannt
ist als „Paulskirchenversammlung“.
Sieberers Vortrag, der am
kommenden Mittwoch, 11. Ja-
nuar, um 19 Uhr in der Feldkirchenstraße 21, Raum F21/
01.37, stattfindet, ergänzt die
historische Forschung zum ersten demokratisch gewählten gesamtdeutschen Parlament um
eine
politikwissenschaftliche
Perspektive.
statistische Skalierungsverfahren – dazu beitragen, die Weltanschauung von Fraktionen und
einzelnen Abgeordneten zu rekonstruieren.
Ohne biografische Quellen
Und dies sogar bei Personen,
über die der Forschung nahezu
Methoden
keine biografischen Quellen vorSieberer zeigt zum einen, wie liegen.
Methoden der empirischen PoliAnhand der Frage, warum
tikwissenschaft – zum Beispiel und nach welchen Kriterien sich
freie Abgeordnete zu Fraktionen
zusammengeschlossen haben,
erläutert Ulrich Sieberer zudem,
wie historische Daten genutzt
werden können, um Kernfragen
der gegenwärtigen Parlamentsforschung zu beantworten.
So kann die Untersuchung der
Frankfurter Nationalversammlung zum Beispiel Aufschluss
darüber geben, wie auch heutzutage Fraktionen entstehen
und warum diese in Parlamenten
eine so dominante Stellung einnehmen.
Schwerpunkte
Der Eintritt zur Antrittsvorlesung von Ulrich Sieberer ist frei.
Weitere Informationen zu Ulrich
Sieberer und seinen Forschungsschwerpunkten stehen außerdem
unter
www.uni-bamberg.de/universitaet/aktuelles/news/artikel/portrait-sieberer
im Internet.
red
10 SERVICE
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Das Wetter
in Bamberg
Einzelne Schneeschauer
Heute erreicht uns Kaltluft aus
Nordrussland. Es ist wechselnd
wolkig mit einzelnen leichten
Schneeschauern. Die Temperaturen schwanken um minus
drei Grad.
Freitag: sonnig und bitterkalt
Sonnig und niederschlagsfrei
ist es am Freitag und dazu bitterkalt mit maximal nur minus
sechs Grad. Wo mehr als fünf
Zentimeter Schnee liegen,
kann es in den Nächten zum
Freitag und zum Samstag bis
nahe minus 20 Grad abkühlen.
Ansonsten geht es bis auf minus
zwölf Grad herunter.
red
Notdienste
ÄRZTE
Rettungsdienst/Feuerwehr:
H 112
Ärztlicher Bereitschaftsdienst:
H 116117
Bamberger Bereitschaftspraxis:
Buger Straße 80, H 0951/7002070.
Bereitschaftspraxis Burgebrach:
Am Eichelberg 1, H 09546/88888.
Bereitschaftspraxis Scheßlitz:
Oberend 29, H 09542/7743855.
ZAHNÄRZTE
Notdiensthabende Zahnärzte an
den eingeteilten Tagen
Telefon 0800/6649289
Notdienst 10 bis 12 und 18 bis 19 Uhr in
der Praxis, sonst Rufbereitschaft
Bamberg: Dr. med. dent. drs. Michael
Geus MSc, Promenadestr. 9,
H 0800/6649289.
Memmelsdorf: Monovska Evdokiya,
Scheßlitzer Straße 17,
H 0800/6649289.
APOTHEKEN
Jeweils ab 8 Uhr für 24 Stunden
Bamberg: Apotheke am Kranen,
Obstmarkt 9, H 0951/7004920.
Rattelsdorf: Kur-Apotheke,
Grabenstraße 32, H 09547/7337.
WEITERE HILFE
Polizei: 110
Telefonseelsorge:
H 0800/1110111 und 1110222
Frauenhaus Bamberg:
H 0951/58280
Hospizverein Bamberg:
H 0951/955070
Weißer Ring Bamberg:
H 0151/55164640
Ein Neuer beim „Meeting“ am Schönleinsplatz
Bamberg — Die auch als „Rote Männer“ bezeichnete Figurengruppe „Meeting“ von möhrennasigen Gesellen, Schneekatzen und anderen eiskalten Skulpturen.
hat einen geselligen Gast bekommen. Mal sehen, wie lange er noch bleibt. Wir su- Wir werden sammeln und ab und an Bilder-Slideshows zusammenstellen, die dann
Foto: Anna Lienhardt
chen noch mehr dieser weißen Kameraden in Stadt und Landkreis Bamberg: Fotos auf www.infranken.de zu sehen sind. Seite 18
Vereinstermine
AA (Anonyme Alkoholiker):
Offenes Treffen, St. Kilian Kirche, Jugendzentrum, Lichtenfelser Straße 6, Hallstadt,
19 bis 21 Uhr.
Abituria Radantia:
Stammtisch, Restaurant Casa
Espana, Judenstraße 5, Bamberg, 20 Uhr.
BRK-Blutspendedienst:
Blutspenden, Volksschule, Königshofstraße 3, Hallstadt, 16
bis 20 Uhr.
Blutspenden, Sportclub, Gundelsheimer Straße, Lichteneiche, 17 bis 20 Uhr.
DJK Don Bosco Bamberg:
Seniorentreff, Brauerei Keesmann, Wunderburg 5,
19.30 Uhr.
Feuerwehr Traindorf:
Jahreshauptversammlung mit
Ehrungen, Krötentalstübla,
19.30 Uhr.
Kino
Fleischerinnung Bamberg:
Gesellschaftsabend, Restaurant
Casa Italia, Dominikanerstraße
3, 18 Uhr.
Philisterring der Ing.Korporationen:
Treffen, Gasthaus Weierich,
Lugbank 5, Bamberg, 19.30
Uhr.
Polizeisängerchor Bamberg:
Probe, Polizeigebäude, Schildstraße 81, 19.30 bis 21.30 Uhr.
Remeis-Kreis Bamberg:
Remeiskreis, Gasthaus Zum
Sternla, Lange Straße 46,
19 Uhr.
Selbsthilfegruppe Verwaiste
Eltern Bamberg:
Gruppentreffen, Christine
Denzler-Labisch Haus, Lobenhofferstraße 10, 19.30 Uhr.
Wieland-Rentner:
Treffen, Fässla-Keller, Moosstraße 32, Bamberg, 14 Uhr.
Kontakt
Geschäftsstellen:
Verlagshaus, Gutenbergstraße 1, Bamberg
(Mo-Do 8-17 Uhr; Fr 8-14 Uhr)
GS Innenstadt, Grüner Markt 31, Bamberg
(Mo-Fr 9-18 Uhr; Sa 9-14 Uhr)
Lokalredaktion Bamberg:
Augustenstraße 2a, 96047 Bamberg
[email protected]
Telefon: 0951/13296-100
Fax: 0951/13296-199
Internet:
www.infranken.de
188-223
Sekretariat:
Marion Kari
Abonnement:
Anzeigen:
13296-100
0951/188 199
0951/188 388
Hinweis
Todesanzeigen finden Sie heute
auf Seite 21
Reihe Kunst Revolte: Paula – Mein
Leben soll ein Fest sein, FSK: ab
12 J., 14.50 Uhr.
Marie Curie, FSK: ab 6 J.,
17 Uhr.
Die Überglücklichen, FSK: ab 12
J., 18.45 Uhr.
Die Taschendiebin, FSK: ab 16
J., 20.50 Uhr.
Weiße Ritter, 23.15 Uhr.
$ Odeon-Kino Bamberg
Phantastische Tierwesen und wo
sie zu finden sind, FSK: ab 6 J.,
14.35 Uhr.
Sing, 14.35 Uhr.
Willkommen bei den Hartmanns,
FSK: ab 12 J., 16.35 Uhr.
Störche – Abenteuer im Anflug, 17
Uhr.
Gemeinsam wohnt man besser,
FSK: ab 0 J., 18.45 Uhr.
Love & Friendship, FSK: ab 0 J.,
19 Uhr.
Reihe Michael Shannon: Nocturnal Animals, FSK: ab 16 J., 20.35
Uhr.
Allied – Vertraute Fremde, FSK:
ab 12 J., 20.45 Uhr.
Arrival (Engl. OmU.), FSK: ab 12
J., 22.40 Uhr.
Rogue One: A Star Wars Story
(Engl. OmU.), FSK: ab 12 J.,
22.55 Uhr.
Das Kinoprogramm finden Sie
auch unter kino.inFranken.de
Szenenfoto aus dem Film „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“
Foto: Verleih
COMEDY
Michael Memmel (Ltg.)
13296-10 1
G. Glössner-Möschk (Chefreporterin) -107
M. Wehner (Chefreporter)
-109
Jutta Behr-Groh
-103
Sabine Christofzik
-1 1 1
Hans Kurz
-104
Anna Lienhardt
-105
Petra Mayer
-106
Anette Schreiber
-108
Timo Stöhr
-102
Peter Seidel (Sport)
$ CineStar Bamberg
Sing (3D), 10.55, 16.40 Uhr.
Phantastische Tierwesen und wo
sie zu finden sind, FSK: ab 6 J.,
11 Uhr.
Willkommen bei den Hartmanns,
FSK: ab 12 J., 11.15, 14,
19.55 Uhr.
Vaiana, FSK: ab 0 J., 11.20,
14.15 Uhr.
Passengers (3D), FSK: ab 12 J.,
11.25, 14.25, 17.20, 20,
23.05 Uhr.
Vampirschwestern, FSK: ab 0 J.,
11.30, 14.10 Uhr.
Vaiana (3D), FSK: ab 0 J., 11.40,
14.40, 17.10 Uhr.
Pettersson & Findus 2, FSK: ab 0
J., 11.45 Uhr.
Sing, FSK: ab 0 J., 13.50 Uhr.
Plötzlich Papa, FSK: ab 0 J., 14,
17, 20.10, 23.10 Uhr.
Rogue One: A Star Wars Story
(3D), FSK: ab 12 J., 14.05,
17.15, 19.30, 22.55 Uhr.
Rogue One: A Star Wars Story,
FSK: ab 12 J., 16.35,
20.15 Uhr.
Assassin’s Creed (3D), FSK: ab
16 J., 16.45, 19.45, 22.45 Uhr.
Vier gegen die Bank, FSK: ab 12
J., 17.25, 20.20, 23 Uhr.
Phantastische Tierwesen und wo
sie zu finden sind (3D), FSK: ab
6 J., 19.40 Uhr.
Office Christmas Party, FSK: ab
12 J., 22.55 Uhr.
Arrival, FSK: ab 12 J.,
23.15 Uhr.
$ Kintopp Hollfeld
Rogue One: A Star Wars Story,
FSK: ab 12 J., 20 Uhr.
$ Lichtspiel-Kino Bamberg
Stadelmann im Kampf gegen Humorlosigkeit
Wer nimmt Pino?
Bamberg — Pino ist im Tierheim Berganza Sonnenschein und
Sorgenkind zugleich. Der zehnjährige Jack-Russel-Terrier
wartet schon lange auf das richtige Zuhause, teilt der Verein
mit. Der Vierbeiner sei zwar klein, aber nicht zu unterschätzen: Bei seinen Bezugspersonen zeige er sich verschmust und
verspielt, habe aber einen ausgeprägten Beschützerinstinkt.
Er müsse konsequent geführt werden, wegen seines Jagdtriebs seien Waldspaziergänge nur an der Leine möglich. red
Bamberg — Ingmar Stadelmann
hat ihn längst angetreten: Den
Kampf gegen Humorlosigkeit.
Mit seinem neuen Programm
„#humorphob“
tourt
der
Stand-up-Comedian
durch
Deutschland. Am 28. Januar um
20 Uhr ist er in den Haas-Sälen
in Bamberg zu Gast.
Erst der Anfang
Wo bei anderen der Spaß aufhört, da geht er für Ingmar Stadelmann erst los. Wenn er auf
der Bühne darüber sinniert, wie
das Pariser Attentat wohl in Berlin abgelaufen wäre, zum Beispiel. Dann klopft er die Situati-
on auf ihre Absurditäten ab und Applaus genauso wie über
schamhaft unterdrücktes Lavergisst moralische Zwänge.
chen des Publikums an heikler
Im Fernsehen
Stelle.
Karten gibt es ab sofort an alAuf solche Weise dockt Stadellen bekannten
mann immer wieder im Alltag an
Vorverkaufsund überrascht mit seiner
stellen, unter
furchtlosen Art, aktuelle politianderem auch
sche Themen in seinen Gedanin den Gekenspielen zu verarbeiten. So
schäftsstellen
reißt er auch das Fernsehpublider Medienkum mit – wie zuletzt in der Sengruppe Oberdung „Markus Lanz“ (ZDF),
franken/Fränimmer wieder als Außenreporkischer Tag,
ter in der „heute-show“ (ZDF)
unter
Tel.
oder als Standupper in „Nuhr im
0800/
Ersten“ (Das Erste).
Ingo
5005080) red
Stadelmann freut sich über Stadelmann
BAMBERG 11
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Reifen-Dieb nimmt Urteil an
Heute schon was vor?
Zwei Mal suchten Unbekannte im Herbst 2015 ein Bamberger Autohaus heim und stahlen Reifen. Einer der beiden
Täter wurde ermittelt und musste sich nun vor dem Landgericht verantworten.
PROZESS
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
JUTTA BEHR-GROH
Bamberg — Wo die Autoreifen gelandet sind, an deren Diebstahl
er beteiligt war, weiß David T.
(Name von der Redaktion geändert) angeblich nicht. Mehrere
Komplettsätze sind ihm und einem anderen in die Hände gefallen, als die beiden Männer im
Oktober und November 2015
binnen vier Wochen zwei Mal
ein und dasselbe Autohaus an
der Kärntenstraße heimsuchten.
Weil der 37-jährige T. seine
DNA am Tor hinterlassen hatte,
wurde er der Tat überführt und
jetzt in Bamberg verurteilt.
Die Kleine Strafkammer des
Landgerichts sprach den gebürtigen Slowaken des räuberischen
Diebstahls und des Diebstahls
schuldig. Die verhängten vier
Jahre und drei Monate Freiheitsstrafe nahm der Mann ohne zu
zögern an.
Es wird nicht sein erster Gefängnisaufenthalt sein. Nur einen Monat vor dem ersten Einbruch in dem Bamberger Autohaus war T. in Österreich nach
16 Monaten Strafhaft entlassen
worden. Er saß dort wegen ganz
ähnlicher Taten ein, die ihn in
Bamberg auf die Anklagebank
gebracht haben.
„Die Rückfallgeschwindigkeit ist enorm“, stellte Vorsitzender
Richter
Manfred
Schmidt in der Urteilsbegründung fest. Die dafür notwendige
kriminelle Energie war einer der
Punkte, die aus Sicht der Richter
gegen den Angeklagten sprachen. Zu Gute hielten sie ihm
unter anderem die desolaten finanziellen und sozialen Verhältnisse, in denen er zur Tatzeit
lebte: Er hatte in Tschechien eine Arbeit, die sehr schlecht bezahlt gewesen sein soll, aber keine eigene Wohnung. Er gab an,
dass er mit seiner Freundin im
Haus ihrer Mutter lebte. Es habe
häufig Streit gegeben; dann sei
er weggefahren und habe im Auto geschlafen.
Im Oktober 2015 hielt er sich
nach eigener Aussage in Nürn-
Was wiegt, ist
sein
Geständnis. Er hätte
es uns schwerer
machen können!
Manfred Schmidt
Vorsitzender Richter
Der angeklagte David T. wartet im Beisein von Rechtsanwältin Kerstin Rieger (links) und der Dolmetscherin auf die Urteilsverkündung.
berg auf und hauste in seinem
Personenwagen. In dieser Situation soll ihn ein Freund zum ersten Mal für einen Reifendiebstahl in Bamberg angeworben
haben.
Vier Wochen später machten
sie den zweiten Einbruch an der
Kärntenstraße. Sein Lohn seien
jeweils ein paar Gramm Metamphetamin gewesen und insgesamt 2800 Euro Bargeld, sagte
der Angeklagte. An wen sein
Kumpel die Reifen verkauft hat,
wisse er nicht.
In der Hauptverhandlung
nannte T. erstmals den Namen
und eine Teilanschrift des zweiten Mannes, nach dem die Polizei bisher erfolglos gesucht hat.
Es soll sich um einen Landsmann
aus einem Ort handeln, in dem
„viel los“ sei; dort gibt es dem
Angeklagten zufolge auch eine
Art Mafia.
Eine mildere Strafe brachte
ihm die Information ans Gericht
nicht ein. Dazu seien die Angaben zu spät gekommen, musste
er sich vom Vorsitzenden Richter sagen lassen. Was Schmidt
dem Angeklagten positiv anrechnete war dessen Geständnis:
„Er hätte es uns schwerer machen können in der Hauptverhandlung.“
Sie dauerte nur einen Tag und
es wurden nur wenige Zeugen
gehört. Einer von ihnen war der
damalige Hausmeister der bestohlenen Firma. Dieser hatte
am Morgen des 9. November
2015 die Männer auf frischer Tat
ertappt. Ihr Fahrzeug, einen geräumigen Sprinter, hatten sie zu
diesem Zeitpunkt erst zur Hälfte
mit Reifen beladen.
Einer der Täter richtete ein
Pfefferspray auf den Zeugen.
Weil der sich zum Glück instinktiv abgewandt hatte, wurde er
nicht in die Augen getroffen.
Der Hausmeister war sich vor
Gericht ziemlich sicher, dass das
Spray von dem Mann benutzt
worden war, der sich anschließend ans Steuer setzte.
Wer hatte das Pfefferspray?
Demnach wäre es David T. gewesen. Doch der hatte dies vorher auf Fragen des Gerichts vehement abgestritten. Er will
nicht einmal gewusst haben,
dass sein Freund ein Spray mit
sich führte und hätte es auch
nicht gebilligt. „Ich wollte etwas
entwenden, aber niemanden
verletzen“, übersetzte die Dolmetscherin seine Worte.
Bei den Fahrten nach Bamberg und vor Ort will David T.
jeweils Betäubungsmittel geraucht haben. Angeblich ist er
seit seiner Scheidung im Jahr
2005 regelmäßiger Konsument
von Betäubungsmitteln. Vom in
Bamberg „verdienten“ Geld will
er sich Nachschub in Tschechien
gekauft haben.
Ein Sachverständiger, der
dem Prozess beiwohnte, schloss
Polizeibericht
ro gestohlen. Er und sein Begleiter konnten das Geschäft zwar
verlassen, wurden aber aufgrund von VideoaufzeichnunBamberg — Am Dienstagmittag
gen ermittelt. Der Ladendieb
wurde die Polizei zu einem Café hatte einen Atemalkoholwert
in den Stadtteil Wunderburg ge- von 3,28 Promille, weshalb er in
rufen. Dort hatte eine 62-jährige einer Ausnüchterungszelle der
Frau für elf Euro gezecht, obPolizei untergebracht wurde.
wohl sie kein Bargeld bei sich
hatte. Außerdem wollte sie noch Roten Golf
ein unbezahltes Gebäckstück
angefahren
aus dem Café schmuggeln.
Bamberg — In der Parkbucht vor
einer Gaststätte in der GaustadDurstiger Dieb nahm
ter Hauptstraße wurde am Silzwei Flaschen Rum mit
vesterabend zwischen 19.20 Uhr
Bamberg — Am Dienstagmittag
und 22.30 Uhr ein dort geparkhatte ein 56-jähriger Wohnsitz- ter roter Golf am linken Außenloser in einem Lebensmittelge- spiegel angefahren. Der unbeschäft am Troppauplatz zwei
kannte Unfallverursacher hinFlaschen Rum für knapp 20 Eu- terließ Sachschaden von etwa
Frau zecht
ohne Bargeld
600 Euro. Täterhinweise nimmt
die Polizei Bamberg Stadt unter
Tel. 0951/9129-210 entgegen.
Bei Zusammenstoß
leicht verletzt
Bamberg — Dienstagmorgen um
10.30 Uhr ereignete sich an der
Kreuzung Berliner Ring/Memmelsdorfer Straße ein Verkehrsunfall zwischen zwei Pkw. Bei
dem Unfall wurde ein Beteiligter
leicht verletzt. Beide Fahrzeuge
mussten nach dem Aufprall abgeschleppt werden. Zeugen, die
den Unfall – insbesondere die
Ampelschaltung – beobachtet
haben, werden gebeten, sich mit
der Polizei Bamberg Stadt unter
Tel. 0951/9129-210 in Verbindung zu setzen.
pol
nicht aus, dass der Angeklagte in
Folge seines Drogenkonsums an
beiden Tattagen vermindert
schuldfähig war. Diesem Umstand trugen die Richter laut
Schmidt bei der Strafzumessung
Rechnung. Den Wunsch nach einer Therapie in Deutschland erfüllten sie dem 37-Jährigen jedoch nicht. Sie bezogen sich wiederum auf den Sachverständi-
Foto: jb
gen, der von eher geringen Erfolgsaussichten ausging – nicht
zuletzt wegen T.s schlechter
Deutschkenntnisse.
Schmidt riet dem Angeklagten, sich in seiner Heimat um eine Entziehung zu bemühen. Wie
er sagte, liegt der Bamberger
Justiz bereits ein Auslieferungsantrag der slowakischen Behörden für den 37-Jährigen vor.
$ Live-Club
Dreikönigstreffen 2017 United-Beat-Band & Second Try –
Rock meets Beat, Obere Sandstraße 7, Bamberg, 20.30 Uhr.
$ E.T.A.-Hoffmann-Theater
Das goldene Vlies, Franz Grillparzer; Abo D und freier Verkauf, Große Bühne, E.T.A.Hoffmann-Platz 1, Bamberg,
19.30 Uhr, 19 Uhr Einführung.
$ Klang- und Meditationsraum
Klang erleben und erfahren,
Klang- und Meditationsraum,
Pünzendorf 2 b, Scheßlitz,
18 bis 19, 20 bis 21 Uhr.
$ Nana Theater
Noch ein Martini und ich lieg
unterm Gastgeber..., Club
Kaulberg, Unterer Kaulberg
36, Bamberg, 20 Uhr.
$ Helferkreis für Flüchtlinge
und Asylsuchende
Cafe Teilzeit, Jugendheim,
Mainstraße, Kemmern,
15 bis 17 Uhr.
$ Sound-n-Arts
TouchEachOther by Peak – w/
Jascha (Housevorlesung), Gabriel Engelsbråten (Peak) und
Timo Heinrich (Peak), Obere
Sandstraße 20, Bamberg,
22 Uhr.
$ Stilbruch – Gaststätte
Die peinlichen Zwei Könige –
Die Hitz- und Glitzerboys präsentieren die peinlichsten Hits
aller Zeiten, Obere Sandstraße
18, Bamberg, 21 Uhr.
$ Bambados
Stärk’ anschwitzen, Bambados,
Pödeldorfer Straße 157, Bamberg, 18 bis 1 Uhr.
$ Bamberger Nachtwächter
Rundgang, TP: Tourist-Information, Geyerswörthstraße 5,
Bamberg, 19 Uhr.
Alle Veranstaltungen auch unter
veranstaltungen.inFranken.de
12 REGION
Symbolfoto: dpa, Bernd von
Jutrczenka
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Bamberg — Ab
2030 sollen keine Benzinautos
mehr zugelassen
werden.
Das forderten zumindest
die
Grünen. Zur
gleichen Zeit sollen auch sechs
Millionen Elektrofahrzeuge auf
deutschen Straßen fahren,
schlug die Kanzlerin einst vor.
Bislang läuft der Verkauf von
Elektroautos in Deutschland
aber schleppend. Nur knapp
10 000 Neuzulassungen gab es
im vergangenen Jahr bis Ende
November, bei insgesamt 3,1
Millionen Neuwagen.
Frank Lechner, Leiter des
Umwelt- und Energiereferats
der IHK Oberfranken hält nicht
viel von solchen Forderungen.
Im Interview spricht er auch
über kommunale Aufgaben und
das Zögern der Autoindustrie.
Herr Lechner, welches Auto fahren
Sie privat?
Frank Lechner: Ich fahre einen
Toyota Aygo.
Und warum kein Elektroauto?
Weil die Rahmenbedingungen
bei uns nicht passen. Die Elektroautos sind zu breit für unsere
Auffahrt. Und jene, die passen
würden, sind vom Innenraum zu
klein und daher für eine Familie
ungeeignet.
Was sind die Vorteile von Elektroautos?
Sie werden immer wirtschaftlicher. Man kann selbsterzeugten
Strom verbrauchen. Der kostet
acht Cent, während der Liter
Benzin etwa 1,40 Euro kostet.
Jeder meiner Kollegen, der ein
Elektroauto fährt, ist davon
überzeugt. Man muss nur die
entsprechende Erwartungshaltung haben und mit den Einschränkungen zufrieden sein.
Wo soll
man das
Auto denn
anstecken?“
Mit Strom statt mit Benzin
fahren ist die große Vision von Politik und
Umweltschutz. Wie Staat und Kommunen
dabei zusammenarbeiten müssen und für
wen sich ein Elektroauto heute lohnt.
INTERVIEW
Ich nutze mein Auto hauptsächlich, um zur Arbeit zu fahren.
Täglich rund 120 Kilometer. Wie
würden Sie mich überzeugen, ein
Elektroauto zu kaufen?
Sind Sie Mieter oder Hausbesitzer?
Mieter.
Im eigenen Haus kann man ganz
andere
Rahmenbedingungen
schaffen. Etwa mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach
oder man baut seine eigene Ladestation. Wenn man aber zur
Miete wohnt, wo soll man das
Auto denn da anstecken?
Man braucht zumindest einen
Vermieter, der diese Rahmenbedingungen schafft. Der Gesetzgeber ist auch dabei, im Neubaubereich gewisse Vorschriften
aufzusetzen, damit man gleich
solche Ladestationen mit vorsieht. Aber in Ihrem Fall ist das,
denke ich, nicht zu empfehlen.
Für wen könnte sich ein Elektroauto heute schon lohnen?
Das hängt natürlich vom Fahrverhalten ab. Wenn die Pendelstrecken immer größer werden –
gerade vom ländlichen Raum in
die Ballungszentren – dann ist
das mit Elektroautos nicht möglich. Da müssen auch die UnterDas heißt, ich habe schlechte Kar- nehmen mitspielen und etwa
Ladestationen anbieten. Nur in
Und Sie sind noch nicht so überten?
diesem Kontext wird man eine
zeugt?
Ja.
gewisse Elektromobilität im
Die Batterietechnologie wird
große Fortschritte machen. Des- Man bräuchte also erst ein eigenes ländlichen Raum verbreiten
wegen wird der Nachfolger si- Haus, um dann ein Elektroauto zu können. In der Stadt müsste es
bei den Kurzstrecken und der
cher ein Elektroauto sein.
kaufen?
Ladeinfrastruktur kein Problem
mehr sein. Das Elektroauto
kann aber den Benziner in den
Städten in diesem Umfang nicht
ersetzen. Die Frage ist aber
auch, ob man in großen Städten
überhaupt noch ein eigenes Auto
braucht.
Sollten sich die Kommunen an der
Schaffung der Lade-Infrastruktur
beteiligen?
Die Kommunen müssten im
Rahmen der Städtebauförderung schon Impulse geben, indem man etwa im ländlichen Bereich die Ladesäulen installiert.
Welche Impulse könnten die Kommunen geben?
In Oberfranken gibt es schon gute Beispiele, wie die Elektromobilität nach vorn gebracht werden kann. Insbesondere in Bamberg geht das schon ganz gut. Es
gibt fast überall Ladesäulen und
das E-Car-Sharing. Damit regt
man auch den Bürger zum
Nachdenken an.
Angela Merkel hat ein Ziel ausgegeben: Bis 2020 sollen eine Million
Elektroautos in Deutschland fahren. Außerdem forderten die Grünen, ab 2030 keine Benzinautos
mehr zuzulassen. Ist das realistisch?
Ich nehme an, damit kommt
man nicht zum Ziel. Die Rahmenbedingungen müssen so gesetzt werden, dass es zwangsläufig in diese Richtung laufen
wird. Da sind mir noch zu wenige Impulse da. Möglicherweise
traut sich keiner an die Benzinfahrzeuge heran, weil so viel Arbeitsplätze damit zusammenhängen. Man muss ganz klar sagen, dass man diese Arbeitsplätze nicht eins zu eins auf den Bau
von Elektroautos ummünzen
können wird. Da wird vermutlich die Hälfte auf der Strecke
bleiben.
Wehrt sich die Automobilindustrie
also dagegen?
Ja, es sieht so aus.
Die Fragen stellten
Dominic Buckreus und
Pia Schmitt.
BAMBERG 13
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Foto: Alfred 12 (via inFrankenPix)
Stadt und Land
zeigen sich im
weißen Gewand
Der Winter ist gekommen und er präsentiert sich in der
Region auch weiterhin in voller Pracht. Derzeit sind Spaziergänge und
Rodelspaß im Schnee besonders angesagt, wie die Bilder unserer Leser
beweisen. Auch die Krippe in Bamberg sieht richtig festlich aus.
LESERFOTOS
Foto: Stadt Bamberg
Foto: Laura Franssen (via Facebook)
Foto: Timo S (via inFrankenPix)
Bamberg — Die Großkrippe am Schönleinsplatz
durfte bislang nicht in winterlichem Glanz erstrahlen. Viele Bamberger hatten sich schon in
der Vorweihnachtszeit den Schnee herbeigesehnt, der zum Jahresanfang endlich gefallen
ist. Und so präsentiert sich die Krippe noch
einmal im winterlichen Kleid, bevor sie laut Informationen der Stadt-Pressestelle kommende
Woche wieder abgebaut wird.
Die Großkrippe mit Figuren in Lebensgröße, die 1980 in einem europaweiten Wettbewerb prämiert wurde, wird bereits seit 1963 jedes Jahr von den Mitarbeitern des städtischen
Garten- und Friedhofamts aufgestellt und mit
einer liebevoll gestalteten Miniaturlandschaft
umrahmt. Wer sie noch einmal in Ruhe mit
Schnee betrachten möchte, kann das noch bis
zum 9. Januar tun.
sem
Foto: Diana Swieda (via Facebook)
Foto: Steffi Schmidt (via Facebook)
Foto: Jenny Semm (via Facebook)
Foto: Tamara Frank (via Facebook)
Foto: Traudi (via inFrankenPix
Weitere Bilder und die App zum Herunterladen gibt es unter www.infranken.de/inFrankenpix
14 REGION
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Am Sonntag geht
er auf Sendung
Thomas Gottschalk kehrt zu seinen Wurzeln zurück: Am
kommenden Wochenende steigt die Premiere auf Bayern 1.
Er habe „richtig Bock“, sagt der Entertainer aus Oberfranken, der auch im
Fernsehen mit einer Familienshow Neues wagt.
RADIO
Bamberg/Kulmbach — Thomas
Gottschalk hat durch 151 „Wetten, dass..?“-Sendungen geführt, galt lange Zeit als bester
Entertainer Deutschlands. Jetzt
kehrt der gebürtige Bamberger,
der mit der RTL-Spielshow
„Die 2 - Gottschalk & Jauch gegen alle“ gemeinsam mit seinem
alten Kumpel Günther Jauch
auch heute noch ein Millionenpublikum lockt, zu seinen Wurzeln zurück: zum Bayerischen
Rundfunk. „Gottschalk – Die
Bayern 1 Radioshow“ heißt die
Sendung, die er ab sofort jeden
ersten Sonntag im Monat ab
19.05 Uhr auf Bayern 1 moderiert.
„Emotional, lustig“
Am kommenden Sonntag wird
er erstmals live aus dem Bayern
1-Studio im Münchner Funkhaus die großen Hits der Rockund Pop-Geschichte von den
70ern und 80ern bis heute präsentieren – „garniert mit Anekdoten und Sprüchen, wie sie das
Publikum von ihm kennt und
liebt“, wie der Radiosender mitteilt. „Er wird aus dem Bauch
heraus moderieren – unterhaltsam, emotional und lustig“, verspricht Programmchef Maximilian Berg. Auch Walter Schmich,
Leiter des Programmbereichs,
ist davon überzeugt, dass das
Konzept der Sendung greifen
wird: „Die jetzige Zielgruppe
von Bayern 1 ist mit Thomas
Gottschalks
Radiosendungen
,Pop nach acht’ oder der ,B3 Radioshow’ groß geworden. Mit
seiner Verpflichtung können wir
den Hörerinnen und Hörern der
so genannten Babyboomer-Generation erneut zeigen, dass
Bayern 1 für sie die neue RadioHeimat ist.“
Der erste Song steht fest
Gottschalk selbst freut sich auf
die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, hatte seine Karriere
einst beim Bayerischen Rundfunk begonnen „Es gab für mich
überhaupt nur eine Überlegung.
Wenn ich wieder Radio mache,
dann mache ich es beim BR“,
sagt der Entertainer, der immer
drei Stunden auf Sendung geht.
Es habe auch Anfragen anderer
Sender gegeben. Doch zu denen
habe er keine Verbindung.
Der 66-Jährige weiß, dass er
wieder an seinem alten Büro
vorbeikommen, in die gleiche
Tiefgarage wie früher fahren
wird. Es sei ein Stück Nostalgie
dabei. „Dort, wo ich vor 30 Jahren aufgehört habe, mache ich
jetzt weiter. Die Musik ist die
gleiche, der Kerl ist noch der
gleiche, die Stimme ist noch die
gleiche und die Frisur – im Ansatz“, erklärt der Entertainer,
der „richtig Bock“ hat. Der erste
Titel, den er spielen wird, steht
schon fest. Es wird Golden Earring mit „Back Home“ sein.
Er präsentiert junge Talente
Auch wenn Thomas Gottschalk
jetzt wieder ins Radiogeschäft
einsteigt – er bleibt natürlich
auch dem Fernsehpublikum
treu. Schon im Frühjahr wird er
die Moderation der neuen Familienshow „Little Big Shots“ auf
Sat.1 übernehmen. Im Mittelpunkt stehen dort junge Musiker, Sänger, Tänzer sowie anderweitig begabte Kinder, denen
auch Gottschalk zum ersten Mal Thomas Gottschalk moderiert am kommenden Sonntag erstmals seine neue dreistündige Radioshow auf BayFoto: Bayerischer Rundfunk/Ralf Wilschewski
auf der Bühne begegnet.
hn ern 1.
BAMBERG 15
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Kurz notiert
Bürgersprechstunde
von MdB Silberhorn
Bamberg — CSU-Bundestagsabgeordneter Thomas Silberhorn lädt zur Bürgersprechstunde am Montag, 9. Januar,
10 Uhr ins Bürgerbüro, Luitpoldstraße 55, in Bamberg ein.
Um Anmeldung unter 0951/
5098217 wird gebeten.
red
Kein Abenddienst in der
Agentur für Arbeit
Bamberg — Am Donnerstag, 5.
Januar, findet in der Agentur
für Arbeit Bamberg und Jobcenter kein Abenddienst zwischen 16 und 18 Uhr statt. red
„Stärkantrinken“ im
Böttingerhaus
Auch beim Wildensorger See ist noch sehr viel Vorsicht geboten: Das Eis trägt noch nicht.
Foto: Barbara Herbst
Es knackt, es bricht – Lebensgefahr
Die Eisflächen auf den Weihern sind noch nicht tragfähig. Das Gartenamt der Stadt Bamberg warnt davor, sie
leichtfertig zu betreten. Sobald der Schlittschuh- und Höschelspaß sicher ist, gibt die Stadt grünes Licht.
FREIZEIT
Bamberg — Kaum hat der Winter
ein wenig angeklopft, mehren
sich beim städtischen Gartenamt
bereits die Anfragen nach den
Eislaufflächen auf den einschlägigen Gewässern im Stadtgebiet.
Die klare Aussage dazu: Momentan weisen die Weiher eine
Eisstärke von lediglich drei bis
vier Zentimetern auf, eine ausreichende Tragfähigkeit ist damit noch nicht gewährleistet!
Als Mindeststärke gilt eine
konstante, geschlossene Eis-
Bamberg — Der Bürgerverein
Stephansberg lädt zum traditionellen Dreikönigstreffen mit
Stärkantrinken ein. Die kurze
Freiluftveranstaltung findet am
Freitag, 6. Januar, um 18 Uhr
im Innenhof des Böttingerhauses (Judenstraße) statt. Mit
Glühwein will man sich für das
neue Jahr stärken. Eine Bläsergruppe unter der Leitung von
Gerd Weiß spielt. Das Besondere an dieser Veranstaltung ist
der Ort, denn selten hat man
die Gelegenheit, den Innenhof
des Böttingerhauses zu sehen.
Getränke werden kostenlos angeboten, für Spenden ist man
dankbar.Der Erlös aus dem
Stärkantrinken wird für Ruhebänke im Bereich des Stephansbergs verwendet.
red
Die Stadt Bamberg weist aber
in diesem Zusammenhang darauf hin, dass auch bei Freigabe
das Betreten von Eisflächen
prinzipiell auf eigene Verantwortung geschieht und die Stadt
Bamberg keine Haftung übernimmt.
Grundsätzlich gilt: Besonders
zu Beginn von Frostperioden ist
beim Betreten von Eisflächen
Vorsicht das oberste Gebot.
Auch wenn die Gewässer mit einer geschlossenen Eisschicht
überzogen sind, kann es sein,
dass sie noch nicht ausreichend
tragfähig sind, um gefahrlos betreten werden zu können. Vor
dem Betreten von Eisflächen
sollte man sich deshalb unbedingt von deren Tragfähigkeit
überzeugen.
Die Eisschicht auf einem See
kann unterschiedliche Stärken
aufweisen, die auf natürliche
Einflüsse zurückzuführen sind.
So ist im Bereich von Zu- oder
Abflüssen, im Ufersaum, im Be-
reich von Strömungen oder auf
schneebedeckten
Eisflächen
höchste Vorsicht geboten, da
hier die Eisschicht oft dünner ist
und es in diesen Bereichen länger dauert, bis eine tragfähige
Eisschicht entsteht.
Eltern werden ausdrücklich
gebeten, darauf zu achten, dass
ihre Kinder die Eisfläche nicht
betreten. Nähere Informationen
zur Freigabe der Eisflächen erhält man telefonisch im Gartenamt unter 0951/871359.
red
Erika war überzeugt, „miä woä und hom na auf an Besnstiel
ziehng uns so ächt oo, dass des gsteckt.
ie Erika und ihre goä kannä merkt!“
So sän sie losgäzogn, von Haus
Schwester Hanna, zehn
zu Haus, von Wohnung zu WohGegruuschd
und elf Jahre alt, stammnung. „Die Heilig Drei König
ten aus einer Familie mit sieben Sie wühlten in Kommoden und mit ihrigem Stern, die kommen
Kindern. Damals in den 50er Schachteln mit alten Kleidern gegangen ihr Frauen und
Jahren war das Geld im Haushalt oder mit Faschingskostümen ih- Herrn …“ Fast überall wurden
immer knapp, aber besonders in rer älteren Geschwister, fanden sie freundlich aufgenommen.
bunte Vorhänge oder Betttücher
der Zeit nach Weihnachten.
Geldregen
Da beschlossen die beiden als Gewänder und gefielen sich
Mädchen, zusammen mit ihrem sehr mit ihren königlichen Um- Und wenn der Hansi dann noch
jüngsten Bruder Hansi als Drei hängen. Besonders beeindru- sagte: „Ich bin der kleine
Könige in den Häusern und ckend war der fünfjährige Hansi schwarze Mohr und wünsch
Wohnungen rund um die Luit- als Mohrenkönig.
euch a rechts guts neus Johr!“,
poldstraße zu singen. „Välleicht
Sei runds Gesichtla und die dann fielen Fünferla und Zehspringt doch a weng Geld füä die Händ hom sie mit Schuhwichs nerla in seine Schachtel.
Muttä raus!“, hoffte die Erika.
gschwärzt. Auf seinem Kopf saß
Schließlich kamen sie auch in
Aber die Hanna hatte Beden- ein Turban, der mit einer Papp- eine Metzgerei und durften vor
ken: „ Des machen doch eichnt- krone beklebt war. Und donn den Kunden singen. Und wie
lich bloß die Bubm, maanst des hom sie sich den Stern „ausgelie- donn deä Hansi sei Sprüchla
geht?“ „No freilich“, war die ha“, wu obm aufm Christbaam gsocht hot, hot die Mastära jedm
a Kettn Knackwörscht umghängt: „Etz seid ihä aa nuch
Wurschtkönich!“
„Gott sei Dank, etz hot deä
Vottä wos zum Ohmdessn“, hot
die Erika gädocht. Aber, kaum
waren sie draußen ein Stück gegangen, als sich eine johlende
Bubenschar auf sie stürzte: „Ihä
seid doch Weibä, ka drei Könich!
Wos fällt euch ei!“
Sie rissen den dreien die
Knackwurstketten
herunter,
nahmen dem Hansi die Geldschachtel aus der Hand und liefen auf und davon. Der Hansi
schluchzte laut, wie betäubt waren die Schwestern: „Etz is des
Geld wech, des hätt doch die
Muttä füä Brot und Milch
braung gekönnt!“ Obä so geht’s
doch ächt net! Die Klagen der
Drei Könige hörte eine alte guts neus Johr!“ Das gilt natürDame im Pelzmantel, a bessera lich auch für die Leser des FränFraa, wie’s in Bamberch haßt. kischen Tags.
Sie öffnete umständlich ihre
Handtasche und ihre Geldbörse, uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu
Rettl Motschenbacher
dann drückte sie jedem der Kinder ein silbernes Fünf-MarkStück in die Hand und sagte:
Biografie Rettl Motschenba„Am besten geht ihr gleich heim
cher wurde am 3. Oktober 1931
zu eurer Mutter, damit euch
in Bamberg
nicht wieder jemand das Geld
geboren. In
wegnimmt!“
der Oberen
Pfarre wurde
Zugabe
sie auf den
Und donn is zägoä nuch a a
Namen Marschworzä GI väbeiganga. Der
gareta Maria
Amerikaner drückte dem kleigetauft. Ihre
nen Mohren eine Packung KauPatin war die
gummi in die Hand.
Tante Reta Motschenbacher,
Und da legte der gleich wieder
die in ihrer Jugend noch „Rettl“
los: „Ich bin der kleine schwarze
gerufen wurde. Daher das
Mohr und wünsch euch a recht
Pseudonym.
schicht von mindestens 15 Zentimetern.
Das Gartenamt der Stadt
Bamberg prüft in regelmäßigen
Abständen die Eisstärke auf dem
Hainweiher, dem Sylvanersee in
Gaustadt, dem Weiher am Höfener Weg und dem Eichelsee in
Wildensorg. Sollten diese Gewässer die konstante, geschlossene Eisschicht von mindestens
15 Zentimetern erreichen, werden sie vom Gartenamt offiziell
zum Betreten freigegeben.
Stadtbücherei bleibt
am Samstag zu
Bamberg — Die Stadtbücherei
Bamberg weist darauf hin, dass
die Hauptstelle der Stadtbücherei Bamberg am Samstag, 7.
Januar, geschlossen bleibt.
Über das ganze verlängerte
Wochenende bis einschließlich
9. Januar wird auch der Rückgabekasten nicht geöffnet. red
GSCHICHTLA
Die Drei König in Nöten
D
Gefunden/Zugelaufen
uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu
VON RETTL MOTSCHENBACHER
Familienanzeigen
16
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Tipps fürs Wochenende
DO
Bamberg
Bamberg
Ein Hicks auf den
Jahreswechsel
Drei-Königs-Rock in der Scheune
Zur Einstimmung auf das neue Jahr gibt es heute, Donnerstag, ab 21 Uhr vor dem Feiertag wieder Drei-Königs-Rock
mit Wednesday Project. Rockmusik vom Feinsten in der beheizten Hofscheune auf Gut Leimershof! Stärkantrinken mit
„Best of Rocking Music“ – so fängt das neue Jahr gut an!
Wednesday Project, die Cover-Rock-Band, hat bei all ihren
Auftritten nicht nur mit guter Musik überzeugt, sondern
auch mit der Fähigkeit, in kürzester Zeit das Publikum zu begeistern. Wen wundert es, sind doch alle Musiker „alte Hasen“, die in anderen Bands Erfahrung gesammelt
haben und nun
endlich nur noch
die Musik spielen,
die ihnen wirklich
Spaß macht: Boston, Neil Young,
Deep Purple, Pink
Floyd, Jethro Tull,
Journey, Joe Cocker, AC/DC,
Manfred Man,
Thin Lizzy, Dire
Straits und viele
andere.
Die Zeit um den Jahreswechsel ist ideal
für Nervenzusammenbrüche oder sonstige Gefühlsregungen aller Art, denn
Feiertage und Familie bieten das gesamte
Spektrum von Emotionen - von kuschelweich bis eisenhart!
Schauspielerin Ursula Gumbsch (Foto)
und Pianistin Christine Fesefeldt können
davon sowohl ein Lied singen als auch jede Menge Geschichten erzählen. Und so
lesen und musizieren die beiden Damen
von lustigen, peinlichen, sentimentalen
und strapaziösen Begebenheiten. Sie erzählen von Begegnungen mit Männern,
Müttern, Kindern und anderen Nervensägen und beschreiben den Spagat zwischen der Verpflichtung, Haltung zu bewahren, und dem Drang, sich einen hinter die Binde zu gießen. „Noch ein Martini und ich lieg’ unterm Gastgeber“
heißt ihr Programm heute, Donnerstag,
5. Januar, um 20 Uhr im Club Kaulberg
in Bamberg.
red
FR
Bamberg
Bamberg
Bamberg
Tony Marshall sagt Adieu
Willy Astor singt
Am Freitag, 6. Januar, kommt Tony Marshall auf seiner großen Abschiedstournee um 16 Uhr in die Konzert- und Kongresshalle/Hegel-Saal in Bamberg. 80 Konzerte möchte er
machen, um seinen vielen treuen Fans ein musikalisches Danke für die schönen
Jahre zu sagen oder
besser zu singen.
Als Stargäste dabei
hat er Sohn Pascal
Marshall, Die Ladiner, Carina und
Robin Leon. 60
Jahre steht Marshall auf der Bühne. Seine Hits wie
„Schöne Maid“,
„Ich fang für euch
den Sonnenschein“, „Heute
hau’n wir auf die
Pauke“ bleiben unvergessen.
red
„Chance Songs – wer fühlen will, muss hören“ heißt es am
Freitag um 20 Uhr im Kulturboden Hallstadt mit Willy Astor.
Wer sein Programm schon einmal besucht hat, weiß, dass sein
Herz auch an der Liedermacherei hängt. Auf seinem ersten
Songwriter-Album „Leuchtende Tage“ hat er seine ersten,
sehr persönlichen Erfahrungen verewigt.
Seither sind immer wieder neue nachdenkliche Songs am
Ende seines Comedy-Programms aufgeblitzt. Die große Resonanz auf sein aktuelles „Einfach sein“ lieferte den Anstoß,
jetzt wieder ein ganzes Album zu schreiben und vor
allem: es mit einem exzellenten Quartett auf die
Bühne zu bringen!
Das Liederschreiben ist
keine künstlerische Neuerfindung eines anderen Willy
Astor, sondern die konsequente Weiterentwicklung
eines langjährigen Schaffens, in dessen Verlauf seine
Lebenserfahrungen verarbeitet werden.
red
Egerländer Musikanten auf
Jubiläumstour
SA/SO
Bamberg
Bamberg
Gospelsongs im Hegelsaal
Heilige und Teufel
am Michelsberg
Die Original USA Gospel Singers & Band treten am Samstag
um 20 Uhr im Hegel-Saal in Bamberg auf. Das Publikum darf
sich freuen auf eine schwungvolle und atemberaubende Gospelshow mit Songs wie „Joshua Fit the Battle“, „Nobody
Knows“, „Sometimes I Feel Like a
Motherless
Child“, „Go Down
Moses“, „Hail
Mary“, „Down By
the Riverside“,
„Oh Happy Day“,
„Swing Low Sweet
Chariot“, „I Got
Shoes“, „Go Tell It
On the Mountain“, „His Eyes
On the Sparrow“,
„I Will Sing Hallelujah“ und vielen
red
mehr.
Der Teufel, St. Michael und
auch der Heilige Otto spielen
mit am Sonntag um 18 Uhr im
Theater am Michelsberg!
1000 Jahre nach Gründung
des Klosters Michelsberg und
402 Jahre nach dem verheerenden Brand, der das Kloster fast vernichtete, spielt
„Der Himmel über B“, ein
Figurentheaterstück von Patrik Lumma. Das Stück erzählt von der Rettung und
dem Wiederaufbau der Klosterkirche mit dem einzigartigen Kunstwerk des Himmelsgartens, der bis heute die
Menschen verzaubert!
red
Ernst Hutter & Die
Egerländer Musikanten
gastieren auf ihrer Jubiläumstournee am Freitag
um 20 Uhr in der Konzert- und Kongresshalle/JKS in Bamberg unter
dem kryptisch wirkenden Motto „90 – 60 – 30
– 15“. Was sind das nun
für Zahlen, mag sich
manch einer fragen. Ein Blick auf die Geschichte der „Egerländer Musikanten“, die 1956 mit der Gründung durch Ernst
Mosch begann, und auf die Fortsetzung der Erfolgsstory unter Ernst Hutter gibt die Antwort. Ernst Mosch, legendärer
Gründer und langjähriger Leiter der „Egerländer Musikanten“ wäre letztes Jahr 90 Jahre alt geworden. In den 43 Jahren
seiner großartigen Arbeit hat er die „Egerländer Musikanten“
zum „erfolgreichsten Blasorchester der Welt“ gemacht. Sein
Erfolgsrezept perfekter, swingender und emotionaler Blasmusik hat er seinen damaligen Musikern sowie deren Nachfolgegeneration vermacht: ein Leben für die Blasmusik. red
17
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Bamberg-Land
Hirschaid soll
Wasser zukaufen
BAMBERG LAND, SEITE 19
Rathaus-Mitarbeiter atmen auf
Nach über sieben Jahren im beengten Bürgerhaus-Provisorium arbeitet Hallstadts Stadtverwaltung seit wenigen
Wochen wieder am angestammten Platz. Der war nach einer Generalsanierung erneut saniert worden.
UMZUG
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
ANETTE SCHREIBER
Hallstadt — Sieh an: Ein paar Kartons sind doch noch zu finden.
Und Umzugs-Aufkleber, wie auf
der Couch im Bürgeramt. Die
Verwaltung hat sich wieder eingerichtet; Fotos und Pflanzen
platziert. Warum aber hängen so
überhaupt keine Bilder an den
Wänden? Zweiter Bürgermeister Ludwig Wolf, derzeit Urlaubsvertretung im Rathaus,
grinst vielsagend. Dann wird
seine Antwort in nahezu jedem
einzelnen Raum wiederholt:
Hallstadt setzt auf eine professionelle Lösung, mit der immer
wieder auch neue Ausstellungen
in den historischen Verwaltungssitz geholt werden können.
Bis die Bilderschienen installiert
sind, durchdringt kein Nagel die
neu sanierten Wände.
Nach über sieben Jahren ist
die Verwaltung erneut in das
abermals sanierte Gebäude umgezogen. „Wir sind wieder
heimgekehrt“, bringt es eine
langjährige Mitarbeiterin auf
den Punkt. Nach der 3,2 Millionen Euro teueren, 2002 abgeschlossenen Generalsanierung
arbeitete die Belegschaft nur
wenige Jahre in dem historischen Von noch nötigen Restarbeiten erfährt Zweiter Bürgermeister Ludwig Wolf in Gesprächen, wie hier im Bürgerbüro.
Bau. Infolge von Wasserschäden
gab es eine Schadstoffbelastung.
So musste man das Gebäude verlassen, um die Gesundheit der
Mitarbeiter nicht zu gefährden.
Im Anschluss gab es Gutachen,
Versicherungstechnisches
zu
klären und schließlich wieder zu
sanieren. So werkelte die Verwaltung über sieben Jahre im benachbarten Bürgerhaus. Unter
äußerst erschwerten Bedingungen, wie Zweiter Bürgermeister
Wolf anklingen lässt, „weil das
Bürgerhaus ja für eine vollkommen andere Nutzung gebaut
wurde“.
So gab es etwa keinerlei Rückzugsraum, sondern nur lauter
„kleine Großraum-Büros“. Das
brachte große Einschränkungen
Und wo soll die Hallstadtuhr jetzt hin?
mit sich. Personalgespräche oder An der Wand wird die Geschichte des Rathauses sichtbar.
Sozialfälle unter derartigen Bedingungen zu behandeln, war
äußerst schwierig, gerade mit
Blick auf den Datenschutz. Einen Raum für sich hatte nur der
Bürgermeister, und dort gab es
nur einen winzigen Besprechungtisch.
Überall gab es eine laute Geräuschkulisse, erinnern sich
Heide Göppel und Sylvia Pecht
vom Bürgermeistervorzimmer.
Es fehlten zudem Schränke und
Stauraum. Aber auch das neue
alte Domizil ist (noch) nicht perfekt. So funktioniert etwa der
Kühlschrank noch nicht, weshalb etliches zum Kühlen auf
Was bei der
ersten
Sanierung schlecht
geplant war, bei der
Elektroverkabelung
etwa, wurde jetzt
verbessert.
Elmar Uttenreuther
Bürgerbüro
Fassade mit Eiern
beworfen
Fotos: Anette Schreiber
Blick aufs Provisorium
Fenstersimsen im Freien lagert.
„Drüben“ sei nicht alles schlecht
gewesen: Dank der großen Glasfassaden habe man viel Tageslicht gehabt, erinnern sie sich.
Dennoch, insgesamt hat der
neuerliche Umzug für Aufatmen
gesorgt, zeigen die Äußerungen.
Ludwig Wolf empfindet die
Stimmung in der Belegschaft
jetzt als „gelöster“. Wohl auch,
weil es wieder Zimmer gibt,
Rückzugsmöglichkeiten
und
endlich Platz für Auszubildende
und Praktikanten. „Die Lage
hat sich entspannt“, findet er.
Auch nach dem Umzug An-
fang Dezember ist noch nicht alles fertig und bleiben kleinere
Restarbeiten. Äußerlich erkennt
der Besucher das bereits an den
Zimmertüren: Lediglich bedruckte und angeklebte Papierblätter verraten, auf wen man
hinter der Türe treffen wird.
Sanierung schlecht geplant war,
etwa bei der Elektroverkabelung, wurde verbessert.“ Dass
man freilich weiterhin in ein saniertes, altes Haus zurückkam,
zeigt der feine Staub auf edlen
schwarzen Oberflächen – die alten Holzbalken lassen Geschichte rieseln.
Verwaltungschef Uwe Schardt
zum Beispiel. Der freut sich,
nun wieder konzentrierter arbeiten zu können. Voll des Lobes
ist er über seinen ergonomischen, also höhenverstellbaren
Besprechungstisch.
Selbiges
Scheßlitz — Den Türgriff an der
Beifahrertür eines schwarzen
BMW rissen unbekannte Täter
ab und verkratzten außerdem
die Tür. Das Fahrzeug stand
von Dienstagnacht bis Dienstagvormittag in der Ortsstraße
Kiliansiedlung. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 400
Euro. Die Polizeiinspektion
Bamberg Land bittet um Zeugenhinweise unter Tel. 0951/
9129-310.
Lichteneiche — Die Glasfläche
der Eingangstür zu einem Anwesen in der Kapellenstraße
beschädigten unbekannte Täter in der Nacht zum 1. Januar.
Sachschaden entstand in Höhe
von etwa 200 Euro. Wer hat
verdächtige Beobachtungen
gemacht? Zeugenhinweise erbittet die Polizeiinspektion
Bamberg Land unter Tel.
0951/9129-310.
Die Umzugkartons müssen noch weg.
Konzentrierteres Arbeiten
Türgriff abgerissen
und Tür verkratzt
Eingangstüre
beschädigt
Zufriedene Mitarbeiter
weiß Kämmerer Markus Pflaum
zu schätzen. Der Hüter des
Stadtsäckels betont aber auch,
dass ein Großteil der Möbel wiederverwendet wurde und Neuanschaffungen nur in geringem
Umfang angefallen sind. Der
Umzug über die Straße hat die
Stadt 16 000 Euro gekostet, die
erneute Sanierung ist mit 1,6
Millionen veranschlagt. „Endlich wieder normale Büroräume“, atmet der 40-Jährige auf.
„Ich denke, allen gefällt es, wieder zurück zu sein.“ Dazu ergänzt Elmar Uttenreuther vom
Bürgerbüro: „Was bei der ersten
Polizeibericht
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hallstadt.inFranken.de
Lichteneiche — Die Fassade eines Wohnhauses in der Stockseestraße bewarfen unbekannte
Täter in der Silvesternacht mit
Eiern. Der entstandene Sachschaden wird auf etwa 50 Euro
beziffert. Hinweise nimmt die
Polizeiinspektion Bamberg
Land unter Tel. 0951/9129310, entgegen.
Bei Schneeglätte gegen
Schild gerutscht
Strullendorf — Im Kurvenbereich der Kreisstraße BA 25
kam am Mittwochmorgen aufgrund von Schneeglätte eine
51-Jährige mit ihrem Renault
von der Fahrbahn ab und stieß
gegen ein Verkehrszeichen. Am
Fahrzeug entstand Schaden in
Höhe von 3000 Euro, am Verkehrszeichen Schaden in Höhe
von 2000 Euro.
Immer diese Hecke
in der Teichstraße
Sassanfahrt — Wegen Schneeglätte kam Dienstagnacht ein
21-jähriger Toyota-Fahrer in
der Teichstraße nach links von
der Fahrbahn ab und stieß gegen eine Hecke. Am Fahrzeug
und an der Hecke entstand Gesamtschaden in Höhe von etwa
550 Euro.
Den Gartenzaun
platt gemacht
Breitengüßbach — Ein unbekannter Fahrzeugführer fuhr
am Dienstag gegen 7.15 Uhr
gegen den Gartenzaun vor einem Anwesen in der Ahornstraße. Ohne sich um den Schaden in Höhe von etwa 500 Euro
zu kümmern, setzte der Unfallverursacher seine Fahrt fort.
Zeugen werden gebeten, sich
mit der Polizeiinspektion Bamberg Land, Tel. 0951/9129310, in Verbindung zu setzen.
Feuer im
Grüngutcontainer
Bischberg — Ein Unbekannter
entsorgte am Dienstagabend
vermutlich heiße Asche in einem Grüngutcontainer in der
Ortsstraße „Leinritt“. Dadurch entstand ein Feuer, das
die Feuerwehr Bischberg
löschte.
pol
18 BAMBERG LAND
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Gesucht: Kunst aus Schnee Einbrecher waren gleich
KRIMINALITÄT
zweimal erfolglos
Wer baut die
schönste Schneefigur in
Bamberg Stadt und
Land?
WINTER
Hirschaid — Offenbar am vergangenen Wochenende versuchten
Unbekannte zweimal erfolglos,
in Wohnhäuser einzubrechen. In
einem weiteren Fall gelang es ihnen allerdings, gewaltsam in das
Gebäude einzudringen, berichtet die Polizei.
Ob die glücklosen Verbrecher
dabei etwas entwendet haben,
steht noch nicht fest, jedoch verursachten sie Sachschaden in
Höhe von rund 2500 Euro. Die
Kriminalpolizei Bamberg hat
die Ermittlungen aufgenommen
und sucht Zeugen.
Am Freitag zwischen 14.30
Uhr und 19.30 Uhr versuchten
die Täter, über ein aufgehebeltes
Fenster in ein Wohnhaus in der
Maximilianstraße einzusteigen.
Offensichtlich störte jedoch ein
Anwohner die Einbrecher und
sie verließen das Objekt, ohne in
diesem Haus irgendeine Beute
gemacht zu haben.
Die längere Abwesenheit des
Bewohners nutzten Langfinger,
um zwischen Freitag, 6 Uhr, und
Samstag, 12 Uhr, in ein Einfamilienhaus in der Elmbergstraße
einzudringen. Auch hier verschafften sie sich gewaltsam Zugang über ein Fenster.
Ob die Diebe etwas entwendeten, steht auch in dem Fall in
der Elmbergstraße laut Polizei
noch nicht fest.
Bei einem Anwesen in der Alleestraße setzten die Unbekannten zwischen 27. Dezember und
2. Januar erneut an. Während
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
SABINE CHRISTOFZIK
Landkreis Bamberg — Und wenn
die Flocken auch nur wenige
Zentimeter hoch liegen, schneien in der Redaktion schon die
Schneemann-Bilder herein: per
Mail, via Facebook und manchmal noch ganz klassisch auf Fotopapier.
Da machen wir doch einfach
aus der Flut einen Fluss: Jetzt
suchen wir sie, die Fotos von
möhrennasigen
Gesellen,
Schneekatzen und anderen eiskalten Skulpturen. Wir werden
sammeln und ab und an BilderSlideshows zusammenstellen,
die dann auf www.infranken.de zu
sehen sind. Vielleicht verrät uns
ja auch der eine oder andere
Schnee-Künstler seine Modellier-Tricks.
Wichtig ist, dass, falls Personen zusammen mit dem Kunstwerk abgebildet sein sollten, alle
einverstanden sind, dass ihr
Konterfei einem großen Publikum präsentiert wird. Davon gehen wir dann aus, denn in jedem
Einzelfall nachzufragen, wäre
doch recht mühsam. Frisch ans
Werk, wir sind gespannt, was
kommt!
uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu
sich die Eigentümer im Urlaub
befanden, versuchten die ungebetenen Gäste, dort eine Terrassentür aufzuhebeln. Da ihnen
das jedoch nicht glückte, verließen sie auch hier den Tatort ohne
Diebesgut. Trotz des relativ großen möglichen Tatzeitraums
geht die Kripo Bamberg auch in
diesem Fall davon aus, dass die
Einbrecher von Freitag auf
Samstag zuschlugen.
Nach den bisherigen Ermittlungen sieht die Kriminalpolizei
Bamberg Zusammenhänge zwischen den drei Fällen und bittet
um Mithilfe aus der Bevölkerung.
Die Beamten suchen insbesondere Antwort auf mehrere
Fragen. Sie möchten wissen, wer
in der Zeit von Freitag, 6 Uhr, bis
Samstag, 12 Uhr, im Bereich von
Maxmilian-, Allee- und Elmbergstraße verdächtige Personen
und/oder Fahrzeuge bemerkt
hat. Die Polizei fragt deshalb
konkret, wem im Vorfeld in den
genannten Straßen verdächtige
Personen und/oder Fahrzeuge
aufgefallen sind.
Darüber hinaus bittet die Polizei um weitere sachdienliche
Hinweise aus der Bevölkerung,
die im Zusammenhang mit den
beiden Einbruchsversuchen und
dem vollendeten Einbruch stehen könnten.
Eventuelle Zeugen werden gebeten,
sich
unter
Tel.
0951/9129-491 an die Kriminalpolizei Bamberg zu wenden. pol
Kontakt
uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu
Schneemann-Bilder können
Sie uns schicken per E-Mail an
[email protected], auf Facebook (facebook.com/ftbamberg), in der
InfrankenPix-App unter der Kategorie Bamberg oder an Lokalredaktion Fränkischer Tag,
Augustenstraße 2a, 96050
Bamberg.
Kurz notiert
Das Fenchel-Krönchen steht dem frechen Kerl doch gut. Kurz bevor die Tüte mit den Gemüseabfällen die
Bio-Tonne erreichte, fand sich für das Teil noch eine Verwendungsmöglichkeit.
Foto: Sabine Christofzik
KURZINTERVIEW
Fürs Schneeschieber kaufen braucht man Gefühl
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
SABINE CHRISTOFZIK
Landkreis Bamberg — Am besten
wäre was, das die Arbeit (fast)
von selbst erledigt. Gibt es aber
nicht für unter 50 Euro. Das ist
der Auftrag: „Besorg’ mal was
Neues zum Schneeschieben.“
Die Hausgemeinschaft zahlt
zwar, aber zu teuer soll es dennoch nicht sein. Momentan sind
vorhanden: ein mittlerweile
reichlich ausgefranster Kunststoffschieber, der seine Alukante
schon vor Jahren verloren hat,
und ein sehr kompakter aus Holz
mit beträchtlichem Eigengewicht.
Irgendwo muss man anfangen
zu suchen. Anlaufstelle ist in
diesem Fall die Baywa. Zunächst
telefonisch. Was gibt es denn so
auf dem Schnee-Schieber-Markt
und was wird am meisten genommen? Hoppla, nicht ganz
die richtige Durchwahl erwischt, da ist jetzt der Landmaschinenhandel am anderen Ende
der Leitung. Hier wären zwar allerlei Helferlein zu haben, die
Schnee ruckzuck wegputzen,
aber nicht für unser Budget.
„Etwas Motorisiertes, oder
auch Schneeräumschilde für
Aufsitzrasenmäher, das geht
dann schon in den drei- bis vierstelligen Euro-Bereich“, lautet –
erwartungsgemäß – die Antwort. „Doch es gibt noch was
anderes, und das ging speziell
vor Weihnachten sehr gut, weil
wir einen Aktionspreis
hatten: der ,Roll
Muli’. Vor allem
auch
ältere
Kunden nehmen ihn, weil
man da mit
beiden Händen schiebt
und die Körperkraft ganz
anders
einsetzt.“
So eine Schneeschiebewanne mit Rädern und großem Bügelgriff, da
braucht man nichts heben. Man
muss abkippen – und das wäre
im Fall unseres großen Hofs, der
zur Rasenfläche mit einer mehreren Zentimeter hohen Kante
abgesetzt ist, vielleicht doch
nicht ganz das Ideale.
Also bleibt der klassische
Schieber mit Stiel. Hier kann
man sich zwar an Warentest-Ergebnissen orientieren, letzten
Endes zählt aber (schon im Laden) das Gefühl fürs Gerät.
Nach über 20 Jahren SchippDienst auf einem großen, gepflasterten Hof hat man ausreichend Erfahrung, um sich vor
dem Neu-Kauf selbst zu fragen:
wert. Bei einem geraden Stiel
lässt sich allerdings der Anstellwinkel besser variieren. Zum
Schneewegschieben: erste Wahl.
Und wenn es ans Heben geht?
Sollte man über
sehr, sehr gut
trainierte
Arm- und Rückenmuskeln
verfügen …
Welche Rolle
spielt die Form des
Stiels?
Je größer der Durchmesser, desto besser, was
jedoch bei der Ausführung in
Holz zu Lasten des Gesamtgewichts geht. Vielleicht Geschmackssache, aber: Ein oval
geformter Stiel greift sich besser
als ein runder.
Mögliche Schwachstellen allzu
günstiger Modelle sind?
Die Befestigung des Schippenteils am Stiel. Ist er gar nur eingesteckt, hat man unter Umständen nicht lange Freude an
der Neuerwerbung. Und die
Abschlusskante. Oft zu schnell
verbogen oder schartig.
Eine Alternative wäre?
Doch ein bisschen mehr ausgeben fürs Räum-Utensil. Und der
Diesmal in ergonomischer Ausfüh- Besen. Bei Pulverschnee das
Welches Modell ist es denn nun geworden? Kunststoff, Alu-Stiel (oval rung, oder nicht?
Mittel der Wahl. Zur Feinarbeit
geformt, leicht und gerade), geschraubte Verbindung. Wenn er ein paar Aufrecht und rückenschonend auf unebenen Untergründen soJahre hält, ist’s gut für 22,95 Euro.
Foto: Sabine Christofzik schippen können, das ist was wieso.
Regulärer Zugverkehr
nach Ebermannstadt
Stadtrat Hollfeld
tagt am Dienstag
Bamberg — Die am Sonntag, 8.
Januar, geplante Baumaßnahme
in beiden Richtungen auf dem
Abschnitt zwischen Forchheim
und Ebermannstadt der Strecke
Bamberg-Ebermannstadt wurde auf 13. März verschoben.
Aufgrund einer Softwareumstellung und eines daraus resultierenden Fehlers werden ab 8.
Januar keine Agilis-Zugfahrten
bei Bahn.de für diesen Abschnitt
angezeigt. Die Agilis-Züge fahren allerdings weiter nach dem
seit 11. Dezember 2016 gültigen
Fahrplan, der bis zum Baustellenbeginn im März seine Gültigkeit behält. Die Fahrzeiten können auf www.agilis.de eingesehen
werden.
red
Hollfeld — Der Stadtrat tagt am
Dienstag, 10. Januar, um 19 Uhr
im Rathaus. Bei der Sitzung geht
es unter anderem um den Erlass
einer Gebührensatzung zur
Marktordnung und die vierte
vereinfachte Änderung des Bebauungsplans der Stadt Hollfeld
für das Gewerbegebiet HollfeldNord, betreffend die Verkehrsflächenänderung. Außerdem
geht es in der Sitzung um die Änderung des kommunalen Kostenverzeichnisses der Stadt
Hollfeld.
red
Kleintierzuchtvereine
laden zu Ausstellung ein
Hollfeld — Erstmals veranstalten
die Kleintierzuchtvereine Hollfeld und Steinfeld gemeinsam eine Kleintierzuchtausstellung in
der Halle des Autohauses Müller
in Hollfeld in der Bahnhofstraße. Die Ausstellung ist geöffnet
am Samstag, 7. Januar, von 14 bis
17 Uhr und am Sonntag, 8. Januar, von 9 bis 17 Uhr. Neben der
Ausstellung gibt es bei dieser
Veranstaltung auch eine Tombola sowie Kaffee und Kuchen, Essen und Getränke.
gel
Gottesdienst in der
St.-Laurentius-Kirche
Walsdorf — Zur Eröffnung des
Reformationsjubiläumsjahrs
2017 lädt die evangelische Kirchengemeinde Walsdorf ein zum
Gottesdienst am Freitag, Epiphanias, 6. Januar, um 9.30 Uhr
in die St.-Laurentius-Kirche
Walsdorf. Anschließend wird
gegen 10.30 Uhr feierlich die
Reformationsjubiläumsfahne
2017 vor der St.-LaurentiusKirche gehisst.
red
25 Jahre United Dance
Team Breitengüßbach
Breitengüßbach — Die Tanzsportabteilung United Dance
Team des TSV Breitengüßbach
feiert ihr 25-jähriges Bestehen
mit einer großen Matinee. Das
Fest findet am 15. Januar von 15
bis 18 Uhr in der Hans-JungHalle statt. Gezeigt werden alle
aktuellen Tänze der verschiedenen Altersgruppen. Das Repertoire der vielfältigen Breitengüßbacher Tanzsportabteilung
beinhaltet Kindertanz, Musical
Dance, Hip-Hop, Breakdance,
Schautanz, Gardetanz und vieles
mehr. Für die musikalische Umrahmung sorgt Rony Söllner. Eine große Tombola wartet auf die
Besucher. Für das leibliche Wohl
ist gesorgt. Einlassab 14.30 Uhr.
Der Erlös kommt der Kinderund Jugendarbeit zu Gute. red
Marktgemeinderat
Buttenheim tagt Montag
Buttenheim — Der Marktgemeinderat Buttenheim trifft sich am
Montag, 9. Januar, im Sitzungssaal des Feuerwehrgerätehauses.
Auf der Tagesordnung steht unter anderem die dritte Änderung
des Bebauungsplanes Dreuschendorf-Ringstraße. Sitzungsbeginn ist um 19 Uhr. red
BAMBERG LAND 19
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Hirschaid sorgt sich um sein Wasser
Die ortseigenen Brunnen sind in Spitzenzeiten überlastet, erfuhr das Gremium. Fachleute empfehlen einen Anschluss an die
Fernwasserleitung. Eine Entscheidung darüber wird im neuen Jahr fällig.
MARKTGEMEINDERAT
VON UNSEREM MITARBEITER
ro und für den Bezug des Fernwassers zur Zeit etwa 0,70 Euro
pro Kubikmeter.
Die Anbindung an die Fernwasserleitung stellt nach Ansicht
der Fachplaner „eine signifikante Verbesserung der Versorgungssicherheit“ dar. Wasserbedarfsspitzen könnten so abgedeckt werden.
WERNER BAIER
Hirschaid — Das muss erst mal sacken: 50 000 oder gar 70 000
Kubikmeter aus der Fernwasserversorgung Oberfranken soll
sich die Marktgemeinde künftig
dazukaufen, um die gemeindliche Wasserversorgung aufrechterhalten zu können. Diesen Rat
erhielt der Marktgemeinderat
nach gründlicher Untersuchung
des Verbrauchs und des Wasserdargebots aus Quellen oder
Brunnen im Gemeindebereich.
Parallel zur Einwohnerzahl
wuchs der private und gewerbliche Wasserverbrauch in Hirschaid seit 2004 um etwa zehn Prozent. Die Gemeindeteile östlich
des Kanals und etwa die Hälfte
der Regnitzau werden aus den
Kälberbergquellen und aus
sechs Tiefbrunnen (u. a. bei Seigendorf) versorgt. Die westlichen Ortsteile bekommen ihr
Trinkwasser aus vier Brunnen
bei Erlach.
Schnelle Lösung gesucht
Defizite ermittelt
Das Ingenieurbüro Höhnen &
Partner aus Bamberg hat alle
Verbrauchs- und Wasserdargebotswerte
gegenübergestellt,
hochgerechnet und Defizite ermittelt. Dass der Wasserbedarf
während des niederschlagsarmen Jahres 2015 zeitweise nur
durch längere Förderzeiten der
Brunnenpumpen
abgedeckt
werden konnte, musste nicht
verwundern. Die Hirschaider
Wasserversorgung leidet zum einen darunter, dass die Kälberbergquellen
durchschnittlich
zwar 490 Kubikmeter Wasser
am Tag liefern, in Trockenzeiten
aber nur 80 Kubikmeter. Dann
jedoch ist der Verbrauch am
höchsten. Der steigt im Versorgungsgebiet Hirschaid-Ost am
Das Freizeitbad Frankenlagune darf keinen eigenen Brunnen nutzen.
Tag von durchschnittlich 1013
Kubikmeter auf 1763 Kubikmeter, wenn Gärten bewässert werden und mehr geduscht wird.
Als weiterer Nachteil mache sich
das geringe Speichervolumen
der Hirschaider Hochbehälter
bemerkbar, schreiben die Gutachter: Die Speicher böten nur
45 Prozent des Volumens eines
Tagesbedarfs, nötig wären 90
Prozent.
Veto der Experten
Auf die kurzfristige Entlastung
durch die Abkoppelung des
Freizeitbades
Frankenlagune
durch Verwendung eines eigenen Brunnens darf Hirschaid
auch nicht hoffen: Das Landratsamt teilte mit, dass Wasser
aus diesem nicht geschützten
Kubikmeter Wasser soll Hirschaid da- Brunnen zum Beispiel nicht für
zukaufen, um die Versorgung aufdie Duschen oder die Gastronorechtzuerhalten.
mie benutzt werden darf. Außer-
70 000
dem empfehlen die Experten,
die oberen Kälberbergquellen
aufzugeben, weil sie aufgrund
der Karst-Abdeckung leicht
verunreinigt werden können.
Lohnenswert wäre demnach nur
die Sanierung und Ertüchtigung
der Eichwaldquellen, also der
Felsen-, Simons-, Tiefen- und
Wegquelle.
Auf die im Wasserdargebot
sehr schwankende Hoffnungsquelle soll hingegen verzichtet
werden. Dadurch verringert sich
allerdings die Schüttung der
Eichwaldquellen auf 3,5 bis 0,7
Liter pro Sekunde. Für die Sanierung dieser Quellen und ihrer
Anbindung an die Hochbehälter
kalkulieren die Gutachter mit
mehr als einer Million Euro Kosten.
Sie halten diesen Aufwand allerdings mit Blick auf die langfristige Versorgungssicherheit
Kurz notiert
SCHÜLER
Begegnung im
Cafe Teilzeit
Verbandsbestand gefährdet
durch sinkende Zahlen
Kemmern — Heute, 5. Januar,
findet von 15 bis 17 Uhr das
„Cafe Teilzeit“ im Jugendheim
in der Mainstraße statt. Der
Helferkreis für Flüchtlinge und
Asylsuchende lädt zur Begegnung bei Brettspielen, Kaffee
und Knabbereien ein.
red
Auch Hirschaider
Schulweghelfer dabei
Bamberg — Nachtrag zu unserem Bericht „Ein Dankeschön
an alle Schulweghelfer“ auf der
Gemeindeseite vom 3. Januar:
In Anerkennung ihrer Arbeit
wurden auch elf Schulbuslotsen
und acht erwachsene Schulweghelfer der Grund- und Mittelschule Hirschaid durch stellvertretenden Landrat Johann
Pfister im Landratsamt empfangen.
red
Lichtblick-Gottesdienst
mit Band
Lichteneiche — Am Sonntag, 8.
Januar, um 18 Uhr findet in der
Hl.-Geist-Kirche Lichteneiche
ein „Lichtblick-Gottesdienst“
statt mit der „LichtblickBand“.
red
VON UNSEREM MITARBEITER
DIETER GRAMS
Walsdorf — Die Errichtung einer
offenen Ganztagsschule im Mittelschulverband PriesendorfLisberg-Walsdorf war das beherrschende Thema in der
jüngsten Sitzung des Walsdorfer
Gemeinderats.
Der Bestand des Mittelschulverbands ist aufgrund der zu erwartenden Schülerzahlen stark
gefährdet. Für die Zukunft muss
überlegt werden, ob dieser Verband aufgelöst wird oder nach
einer Möglichkeit gesucht werden, wie er durchgängig mit
Klassen der Jahrgangsstufen 5
bis 9 fortgeführt werden kann.
Aus Sicht der Schulleitung kann
nur die Einrichtung einer Ganztagsschule den Standort erhalten.
Eine offene Ganztagsschule
war auch schon Thema bei der
Verbandssitzung im November.
Die Verbandsversammlung hat
diese Alternative einstimmig befürwortet und um einen entsprechenden Beschluss des Gemeinderats gebeten.
Geschäftsführer
Andreas
Geck gab die Entwicklung der
Schülerzahlen dem Gremium
bekannt und schlug vor, die
Volksschule Altenburgblick in
Stegaurach sowie die Mittelschule in Priesendorf zu besuchen, zu besichtigen und die
Rektoren vor Ort um Erläuterungen zu den jeweiligen Konzepten zu bitten.
Der Gemeinderat schloss sich
diesem Vorschlag an. Zwischenzeitlich soll ein Antrag an die Regierung von Oberfranken vorbereitet werden. Ob dieser Antrag
dann auch realisiert wird, will
der Walsdorfer Gemeinderat
nach den Ortsterminen in Stegaurach und Priesendorf entscheiden.
Bürgermeister Heinrich Faatz
gab einen Sachstandsbericht zur
Sanierung der Schulturnhalle.
Der Gemeinderat stimmte der
Variante einer „unterseitigen
Dämmung“ zu. Mit den Arbeiten soll in den Osterferien begonnen werden.
Faatz verlas außerdem den
Tätigkeitsbericht des Vereins
Frei(T)RAUM für 2016. Beschlüsse waren nicht zu fassen.
Foto: Archiv
für gerechtfertigt. Das Problem
dabei: Während der Sanierungsarbeiten fallen die Quellen als
Lieferanten von Trinkwasser
aus.
Die Lücke kann nach Ansicht
der Ingenieure nur durch den
Anschluss an die parallel zur Autobahn verlaufende Fernwasserleitung aus dem Lech-DonauGebiet geschlossen werden. Ein
Schachtbauwerk sei bereits vorhanden. Es entstünden einmalige Kosten von rund 275 000 Eu-
Auf die Frage von Albert Deml
(ÖL), der lieber kein Fernwasser
trinken möchte, erfuhr der
Marktgemeinderat, dass die
Niederbringung und Erschließung eines weiteren Brunnens
auch etwa 275 000 Euro kosten
würde. Bürgermeister Homann
(CSU) warnte jedoch davor, das
Heil darin zu sehen: Es gehe um
eine schnelle Lösung des Versorgungsengpasses; bis ein neuer
Brunnen in Betrieb genommen
werden könne, würden leicht
zwei Jahre vergehen.
Der Marktgemeinderat nahm
die Informationen der Fachplaner erst einmal nur zur Kenntnis. Zusammen mit den Gedanken an die Vergrößerung der
Wasserhochbehälter und die
nicht gerade rosige Finanzlage
von Hirschaid ergibt sich daraus
eine interessante Denksportaufgabe fürs nächste Jahr.
Und 2017 geht es vorrangig
darum, das Problem der
schwankenden Härtegrade im
Wasser des Ortsnetzes Seigendorf zu lösen.
20 REGION
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Wenn die Gerüchteküche brodelt
Etwas Ungeheuerliches soll sich in
Hofheim zugetragen haben, das entnimmt man
dem Facebook-Beitrag eines Mannes, der sich mit
seinem Anliegen an Landrat Wilhelm Schneider
wendet. Nur: Alles erscheint frei erfunden.
SOCIAL MEDIA
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
ANDREAS LÖSCH
Kreis Haßberge — Ein Beitrag auf
Facebook sorgt für Aufsehen. Auf
der Pinnwand des HaßbergeLandrats Wilhelm Schneider
(CSU) schreibt ein Mann aus dem
Maintal, dass sich in einem Supermarkt in Hofheim Ungeheuerliches zugetragen haben soll: Eine
Zuwanderin, später ist konkret
von einer „Syrerin“ die Rede, hätte Kunden und Ladenmitarbeiter
aufs Übelste beschimpft, weil sie
die von ihr beanspruchten Waren
nicht bezahlen konnte. Einer Kassiererin soll die aufgebrachte Frau
dann eine Tüte Milch über den
Kopf geschüttet haben mit den
Worten „Frau Merkel zahlt das“.
Das Problem nur: Es fehlt in
dem Beitrag jeglicher Beleg, mit
dem sich die Behauptungen verifizieren ließen. Keine Angaben
über Zeit und genauen Ort. Als
Quelle wird lediglich die Freundin
des Sohnes genannt, die diese Geschichte den Angaben des Beitragverfassers zufolge an den
Weihnachtsfeiertagen im Familienkreis erzählt hat und sie selbst so
erlebt haben will.
Stimmt die Behauptung? Egal!
Unter dem Beitrag hat sich daraufhin schnell eine Diskussion
entwickelt, sehr viele Kommentatoren bezweifeln stark, dass sich
das Erzählte auch tatsächlich so
zugetragen hat. Einigen wenigen
dient die Geschichte als Grund,
sich in ihrer Ansicht bestätigt zu
fühlen, dass Deutschland den
Bach runter gehe und Merkel an
allem Schuld sei. Es ist ihnen egal,
ob der Beitrag wahr ist oder nicht.
Der Fränkische Tag hat versucht herauszufinden, ob an der
Erzählung etwas dran ist. Die Polizei in Haßfurt, die Stadt Hofheim, das Landratsamt Haßberge,
ehrenamtliche Asylhelfer aus
Hofheim und der Verfasser des
fragwürdigen Beitrags haben mit
uns gesprochen. Fazit: Dass sich
die Geschichte so ereignet hat wie
auf Facebook geschildert, ist sehr
unwahrscheinlich. Es lassen sich
keine Belege dafür finden. Es bleiben Fragen: Warum hat niemand
Anzeige erstattet? Warum weiß
sonst niemand davon zu berichten, nachdem in dem Supermarkt
angeblich mehrere Kunden und
Mitarbeiter zugegen waren? Weil
keine Anzeige erstattet und somit
keine Personalien aufgenommen
Streit um
einen Knopf
an der Jeans
Coburg — Reicht es, wenn ein
Hosenknopf seinen Zweck erfüllt? Oder gehört an eine Markenjeans auf jeden Fall ein Markenknopf? Darum stritten vor
dem Coburger Amtsgericht ein
Käufer und ein Verkäufer.
Muss es der Käufer eines
Markenartikels
hinnehmen,
wenn der Verkäufer ein mangelhaftes Teil durch ein neues
ersetzt, dieses aber von einem
anderen Hersteller stammt? Eine Antwort auf diese Frage mag
zunächst einfach erscheinen,
wenn man etwa an den Einbau
markenfremder Herstellerlogos an der weithin sichtbaren
Front eines Autos denkt. Gilt
das aber auch dann, wenn das
defekte Teil nach außen hin
überhaupt nicht erkennbar ist
und durch ein neues Teil ersetzt
wird, das ebenso gut funktioniert? Dieser Ansicht war der
Käufer der Markenjeans.
Schon kurze Zeit nach dem
Kauf hatte sich ein Knopf – der
unterste im Hosenschlitz – gelöst und war herausgefallen.
worden waren: Woher weiß die
Zeugin, dass es sich bei der beschuldigten Person um eine Syrerin handelt? Und warum hat die
beim Bezahlen nicht „Allahu Akbar“ gerufen? Sie merken vielleicht: Es sind schnell Zusammenhänge konstruiert, die mit der Sache nichts mehr zu tun haben und
man neigt zu Übertreibungen.
Der Quelle blind vertrauen
Viele der Facebook-Kommentatoren sehen das ähnlich und bewerten die Geschichte als einen
Beitrag, der Stimmung gegen
Asylbewerber machen soll. Daran
ist dem Verfasser jedoch nicht gelegen, wie er uns auf Anfrage versichert: Er habe lediglich das wiedergegeben, was ihm die Freundin seines Sohnes erzählt hat – er
vertraue ihr. Sollte sie gelogen haben, wäre er sehr enttäuscht und
würde sich für den Beitrag entschuldigen, die Sache wäre „ziemlich peinlich“. Der Mann klingt
am Telefon tatsächlich sachlich
und bewertet sein Tun kritisch, er
hat sich auf die Integrität seiner
Quelle verlassen, erklärt er, und
die Tragweite seines eigenen Handelns unterschätzt. Den Beitrag
hat er zwischenzeitlich sicherheitshalber wieder von der Seite
des Landrats entfernt. Der hatte
ihm in einem Kommentar zu verstehen gegeben, dass er solche Angelegenheiten nicht über Facebook besprechen werde. Schneider hat noch bis zum 9. Januar
Winterurlaub und war im Landratsamt nicht zu erreichen.
Neuer, aber anderer Knopf
Der Verkäufer hatte daraufhin
den Knopf eines anderen Jeansherstellers angenietet, womit
für ihn die Angelegenheit erledigt war. Schließlich war der
Knopf vollständig durch eine
Knopfleiste verdeckt. Der
Käufer verlangte nun aber Ersatz derjenigen Kosten, die er
für das Anbringen eines neuen
Knopfes des „richtigen“ Jeansherstellers bei einem Schneider
aufwenden musste, immerhin
sieben Euro.
Das Angebot des Verkäufers,
die Jeans gegen Erstattung des
Kaufpreises zurückzugeben,
lehnte der Käufer ab. Einen
weiteren Rabatt auf die bereits
beim Kauf um die Hälfte des
Kaufpreises reduzierte Jeans
wollte hingegen der Verkäufer
nicht gewähren. So landete die
Angelegenheit vor Gericht, wo
der Kläger neben den Kosten
für den Schneider Rechtsanwaltskosten verlangte, die um
ein Vielfaches höher lagen.
Supermarkt: Keine Kenntnis
Der Verfasser hat uns am Telefon
gesagt, um welchen Supermarkt
es sich gehandelt haben soll. Diese
Information nutzte die Polizei in
Haßfurt, um dort direkt nachzufragen. Die Supermarktleitung
hatte einen solchen Vorfall nicht
registriert. Kein Mitarbeiter und
kein Kunde habe davon berichtet.
Die Polizei hat zudem geprüft, ob
generell Vorkommnisse dieser
oder ähnlicher Art in ihrer Datenbank gespeichert sind. Ergebnis:
Null Treffer. Joachim Wolf, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion, erklärt dazu, dass man
solche Behauptungen nicht ungeprüft in sozialen Netzwerken verbreiten sollte. Wer strafrechtlich
relevante Ereignisse beobachtet,
sollte diese der Polizei melden,
dann könnten Ermittlungen aufgenommen werden.
URTEIL
Mängelbeseitigung war ok
Ein Beitrag auf Facebook,
der an den Landrat gerichtet
war, löste heftige Reaktionen aus. Der Verfasser wird
unter anderem für sein unüberlegtes Tun kritisiert und
zeigt im Laufe der Diskussion auch Einsicht.
Grafik: Klaus Heim
STANDPUNKT
Das Ungeheuerliche und die Fakten
J
e ungeheuerlicher
eine Geschichte
klingt, desto interessanter wird sie. Erzähler neigen deswegen meist zu Übertreibungen, sonst wird
dem Zuhörer langweilig. Behauptet jemand,
etwas sei wahr, sollte
man ganz genau hinschauen. In dem Fall
mit dem Hofheimer Supermarkt und der rabiaten ausländischen Frau
ging es um etwas, das
sich tatsächlich ereignet
haben soll. Aber: Polizei
und Landratsamt wissen
nichts davon. Keine Aktennotiz, keine Ermittlungen. Die Frau, die diese Geschichte in die Welt
gesetzt hat, hat an einer
Aufklärung offenbar kein Interesse. Sie hat keine Anzeige erstattet, obwohl die Sache strafrechtlich relevant wäre (Beleidigung, Sachbeschädigung,
Nötigung). Auch Hofheims
Bürgermeister Wolfgang Borst
hört zum ersten Mal von der
Andreas
Lösch
Geschichte: „Mir ist nichts bekannt“, sagt er am Telefon,
„nicht einmal vom Hörensagen.“
Fehlanzeige auch beim
Freundeskreis Asyl Hofheim.
„Nichts mitbekommen“, sagt
Regine Leisner, und die ist gut
vernetzt. Man tausche sich regelmäßig aus. Den FacebookBeitrag stuft sie als unwahr ein.
Vieles macht stutzig. Wenn keinerlei Personalien bekannt
sind, da keine polizeilichen Ermittlungen stattfanden, woher
weiß dann die Zeugin, dass es
sich um eine Syrerin handelt?
Reine Ausländerhetze also?
Dann wird noch die böse Kanzlerin Merkel erwähnt und zu
guter Letzt fürchtet der Supermarktleiter noch einen Bombenanschlag. Aha!
Unwahrheiten sind geeignet,
Stimmung zu machen, Ressentiments anzuheizen und gegebenenfalls ganze Ethnien mit
Vorurteilen zu belegen.
Gut, wenn man da genauer
hinschaut und -hört!
Das Amtsgericht Coburg hat
die Klage abgewiesen. Es war
der Auffassung, dass der Verkäufer durch das Annieten eines neuen Knopfes seiner Verpflichtung zur Mängelbeseitigung nachgekommen war. Der
Umstand, dass es sich hierbei
um den Knopf eines anderen
Jeansherstellers handelte, führte dabei nicht zu einer anderen
Beurteilung der Sache. Seine
Funktion, die Hose zu verschließen, erfüllte ja auch der
neue Knopf ohne Einschränkungen, und sichtbar ist er
nicht.
Eine Mindestsumme gibt es nicht
Das Verfahren zeigt laut dem
Gericht, dass Rechtsuchende
auch bei Streitigkeiten um verhältnismäßig geringe Forderungen eine gerichtliche Entscheidung verlangen können.
Einen Mindestbetrag, der eingeklagt werden muss, sieht das
Gesetz nicht vor. Hierbei gilt es
jedoch immer auch das Kostenrisiko zu bedenken, heißt es
weiter. Derjenige, der den
Rechtsstreit verliert, habe in
der Regel auch die angefallenen
Kosten zu tragen. So koste ein
Prozess mit anwaltlicher Vertretung für beide Parteien und
einem Verhandlungstermin vor
Gericht beispielsweise bis zu einem Streitwert von 500 Euro
bereits mindestens 385,55 Euro.
red
REGION 21
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Lichtfest soll kein Spektakel werden
Die ewige Anbetung in Obertrubach ist
längst auch eine Attraktion für viele Besucher.
Pfarrer Werner Wolf legt Wert darauf, dass der
Glaube im Vordergrund steht.
KIRCHE
VON UNSEREM MITARBEITER
FRANZ GALSTER
Obertrubach — Einen guten
Draht haben die Obertrubacher
offensichtlich zum Himmel. Zumindest für die Ewige Anbetung
traf dies zu. Rechtzeitig zum
Fest legte sich eine leichte
Schneedecke bei angenehmen
winterlichen
Temperaturen
über das Land.
Tausende Wachslichter hatten
ehrenamtliche Helfer vorbereitet und über die Hänge rund um
den malerischen Ort verteilt.
Der Ort selbst hatte sich mit
zahlreichen Lichtern und religiösen Symbolen geschmückt.
Für manchen
mag es reine
Romantik sein, für
uns ist es Zeugnis des
Glaubens.
Werner Wolf
Pfarrer
Die zahlreichen Teilnehmer
zogen vom Rathaus zur letzten
Betstunde in der Pfarrkirche St.
Laurentius ein. Pfarrer Werner
Wolf und zahlreiche kirchliche
Würdenträger feierten mit, unter ihnen Monsignore Andreas
Strauch aus Bayreuth, Domkapitular und Regionaldekan Josef
Zerndl, Bayreuth.
48 Ortsteile auf 60 Quadratkilometern Fläche umfasst die
Pfarrgemeinde Obertrubach,
stellte Wolf das Umfeld knapp
vor. Dies ist die zweitgrößte Fläche in der Erzdiözese Bamberg.
Sie reicht über die Landkreisgrenze Forchheims nach Bayreuth hinüber. Die Mehrzahl der
Bürgermeister sei evangelisch.
„Wir haben aber alle einen gemeinsamen Gott“, betonte Wolf
und verwies auch auf das Lutherjahr. Aus einer evangelischen Heimat kommend, fühle
er sich seinen evangelischen
Mitchristen sehr verbunden.
„Ich wurde die letzten Tage
oft angerufen, wann das Lichterfest beginnt“, sagte Wolf in dem
bis auf den letzten Platz gefüllten Gotteshaus. Er habe betont,
dass es hier um die Ewige Anbetung geht, die von Lichtern erleuchtet wird. Vielleicht könnte
man sagen, der Pfarrort mit seiner Umgebung schmückt sich
für diesen seit 1757 eingeführten
religiösen Brauch. „Für manchen mag es reine Romantik
sein, für uns ist es Zeugnis des
Glaubens“, betonte Wolf nachdrücklich.
Jedes Jahr achtet der Pfarrer
streng darauf, dass dieser Tag
nicht in die falsche Richtung abgleitet. Verkaufsbuden, Böller
oder Raketen sind absolut unerwünscht. So etwas wie Andacht
kehrt so bei manchem Betrachter ein. Von der Höhe schauen
bei einbrechender Dunkelheit
viele Besucher hinab auf die Kirche, das Dorf und die umliegenden Hänge. Zügig entzünden die
vielen Helfer die vorbereiteten
Wachslichter. Die gemeindlichen Feuerwehren sperren
rechtzeitig vor der Prozession
die Durchgangsstraßen des Ortes.
Für eine Weile hält die Umgebung den Atem an. Stille kehrt
ein. Je mehr das Tageslicht
schwindet, desto stärker entwickeln die Lichter ihren Schein.
Leise fallen einige Schneeflocken vom Himmel. Die weiße
Pracht reflektiert zusätzlich tausendfach den Lichterschein. Die
Szene lädt den Betrachter zur
Stille und Einkehr ein.
bei wie zahlreiche Teilnehmer
aus der Metropolregion NürnKirchentüren stehen offen
berg. Die Jugendblaskapelle
Drunten im Dorf öffnen sich die Obertrubach begleitet die GeKirchentüren. Der Prozessions- sänge. Mit dem bekannten
zug setzt sich langsam in Bewe- „Großer Gott wir loben dich“
gung, bahnt sich seinen Weg ziehen die Teilnehmer nach dem
durch die überfüllten Straßen. Weg durch das Dorf wieder in
Feuerwehrmänner mit Fackeln die Pfarrkirche ein, schließt sich
flankieren das Allerheiligste. der harmonische, religiöse
Viele Gläubigen führen Kerzen- Kreis. So, wie es das Anliegen
lichter mit. Selbstverständlich, von Pfarrer Wolf ist.
dass alle Vereinsfahnen dabei
sind. Die übrigen Besucher am
Weitere Bilder
Straßenrand sind eingeladen,
vom Lichtfest in Obertrubach finsich dem Zug anzuschließen.
den Sie im Internet unter
Die meisten tun es, es geht ruhig
vor sich und wie von alleine. Besucher aus Niedersachsen und obertrubach.inFranken.de
aus Neuseeland sind ebenso da-
Rund um Obertrubach erhellen
zahllose Wachslichter die Nacht
(ganz oben). Viele Helfer haben
diese entzündet (links). Für Pfarrer Werner Wolf (Mitte) ist entscheidend, dass das Glaubenszeugnis nicht von der Romantik
verdrängt wird. Durch den geschmückten Ort (rechts) bewegt
sich die Prozession (unten) vom
Rathaus zur Kirche. Fotos: Franz Galster
Beerdigungen
Donnerstag, 05. 01. 2017, in Bamberg
Große Halle, Hallstadter Straße
12.15 Baumgartl Christine,
geb. Küffner, 92 J., Dom
Erdbestattung
14.30 SR. M. Bockel Theresia, CJ.,
81 J., St. Martin
Erdbestattung
22 WISSENSCHAFT
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Radioblitze aus der Zwerggalaxie
KLIMA
Erst seit rund zehn Jahren sind die mysteriösen Strahlungsausbrüche bekannt. Seitdem untersuchen Astronomen
deren Entstehung. Nun sind sie wieder einen Schritt vorangekommen.
Tiere sterben
nach den
Pflanzen aus
Grapevine/Bonn — Astronomen
haben eine ferne Zwerggalaxie
als Ursprung mysteriöser Radioblitze ausgemacht. Die Entdeckung überrascht die Forscher
um Shami Chatterjee von der
US-amerikanischen
CornellUniversität, die von einer so
kleinen Galaxie nicht derart
starke Strahlungsausbrüche erwartet haben. Das Team, zu dem
auch Laura Spitler vom Bonner
Max-Planck-Institut für Radioastronomie zählt, stellt seine Beobachtungen im britischen
Fachblatt „Nature“ sowie bei
der Jahrestagung der Amerikanischen Astronomischen Gesellschaft AAS in Grapevine (USBundesstaat Texas) vor.
Erst seit rund zehn Jahren
kennen Astronomen das Phänomen der kurzen Radioblitze
(Fast Radio Bursts, FRB), die
viel kürzer sind als ein Wimpernschlag und scheinbar unregelmäßig am Himmel aufflackern. Zur Natur ihrer Quellen
gibt es zahlreiche Ideen: Die
Blitze könnten etwa von der Verschmelzung zweier Neutronensterne stammen oder von massereichen Schwarzen Löchern erzeugt werden. Wegen ihrer extrem kurzen Dauer ist der genaue Ursprung der Radioblitze
nur schwer zu bestimmen.
Die Forscher um Chatterjee
untersuchten nun die einzige
Himmelsregion, in der wiederholt Radioblitze beobachtet
wurden, mit zuvor unerreichter
Genauigkeit. Dazu richteten sie
die Antennen des US-Radioastronomie-Observatoriums Karl
G. Jansky Very Large Array
(VLA) auf die Stelle am Himmel, an der ein Team um Spitler
mit dem großen Arecibo-Radioteleskop in Puerto Rico am 2.
November 2012 einen Radioblitz entdeckt hatte, der zwei
Jahre später erneut aufleuchtete.
Tatsächlich konnten die 27
zusammengeschalteten VLARadioantennen von dort nun so-
Frankfurt — Erst stirbt die Pflanze, dann die Biene: Klimawandel kann über die Nahrungskette einen regelrechten Domino-Effekt auslösen. Welche Arten davon besonders bedroht
sind, hat nun ein internationales Wissenschaftlerteam unter
Leitung von Matthias Schleuning vom Senckenberg-Forschungszentrum für Biodiversität und Klima in Frankfurt
untersucht. Der Studie zufolge
verkraften Pflanzen das Verschwinden tierischer Partner
aus einem gemeinsamen Lebensraum besser, während Insekten, die auf bestimmte
Pflanzenarten
spezialisiert
sind, besonders bedroht sind.
„Der Klimawandel könnte sich
negativer auf die biologische
Vielfalt von Tieren auswirken
als bisher angenommen“,
warnte Schleuning daher.
Für die im Fachjournal „Nature Communications“ präsentierte Studie untersuchten die
Forscher, wie sensibel mehr als
700 europäische Tier- und
Pflanzenarten auf Klimaveränderungen reagieren könnten.
Dabei wurden knapp 300
Pflanzenarten und die sie bestäubenden Insekten sowie 51
Vogelarten in 13 europäischen
Regionen analysiert. Ein Ergebnis: Insekten wie etwa die
Glockenblumen-Scherenbiene
haben ein doppeltes Risiko,
durch den Klimawandel auszusterben. Denn sie lebt in einer
engen klimatischen Nische und
ist dadurch vom Temperaturanstieg bedroht. Zugleich ist sie
auf die Rundblättrige Glockenblume als Nahrungspflanze
spezialisiert. Auf diese Blume
wirke sich der Klimawandel jedoch ebenfalls negativ aus. Ohne Blume habe auch die Biene
keine Zukunft. Andere Bienen,
die mehr Vielfalt bei ihren
Nahrungspflanzen gelten ließen, hätten da wesentlich bessere Zukunftsaussichten. dpa
ASTRONOMIE
Die Darstellung zeigt die global verteilten Radioteleskope des europäischen VLBI-Netzwerks.
gar neun Blitze auffangen. Damit ließ sich die exakte Position
von FRB 121102, wie der Ort
nach dem ersten dort registrierten Aufflammen genannt wurde,
200 Mal genauer bestimmen als
bisher. Weitere Beobachtungen
mit einem internationalen Zusammenschluss von Radioteleskopen, zu dem auch die 100Meter-Antenne des Bonner
Max-Planck-Instituts gehört,
steigerten die Genauigkeit noch
einmal um das Zehnfache.
Zwerggalaxie als Ursprungsort
Die Untersuchungen zeigten,
dass sich an dem Ursprungsort
der Radioblitze lediglich eine
kleine Zwerggalaxie befindet,
mit einer schwachen, dauerhaft
leuchtenden Radioquelle. Die
Ursprungsgalaxie ist rund drei
Milliarden Lichtjahre entfernt.
Ein Lichtjahr ist die Strecke, die
das Licht in einem Jahr zurücklegt. Die Strahlungsausbrüche
müssen also extrem stark sein,
damit sie in so großer Entfernung noch deutlich messbar
sind.
Spekulation über Entstehung
Welcher Prozess in einer Zwerggalaxie solche starken Radioblitze erzeugen kann, ist noch Spekulation. „Die Bedingungen in
dieser Zwerggalaxie sind so, dass
noch wesentlich massereichere
Sterne als in unserer Milchstraße
dort entstehen können, und vielleicht liegt der Ursprung der
Strahlungsausbrüche im kollabierten Überrest eines solchen
Sterns“, mutmaßt der niederländische Ko-Autor Jason Hessels von der Universität Amsterdam in einer Mitteilung des
Bonner Instituts.
Alternativ könnten die Blitze
von einem extrem massereichen
Schwarzen Loch erzeugt werden, das Materie aus seiner Umgebung verschlingt. Allerdings
kommen solche monströsen
Schwarzen Löcher in Zwerggalaxien normalerweise nicht vor.
Tatsächlich hatten andere Forscher bei der Untersuchung eines Radioblitzes aus dem Jahr
Foto: Danielle Futselaar/artsource.nl, dpa
2015 eine große, elliptische Galaxie in rund sechs Milliarden
Lichtjahren Entfernung als Ursprung bestimmt. Solche Galaxien besitzen in der Regel gigantische Schwarze Löcher in ihrem
Zentrum. „Es gibt Anzeichen
dafür, dass diese beiden Bursts,
FRB 121102 und FRB 150418,
einen ganz unterschiedlichen
Ursprung haben“, erläuterte
Prof. Michael Kramer, einer der
Ko-Autoren der damaligen Untersuchung und Direktor am
Bonner Max-Planck-Institut,
auf Nachfrage. Weitere Antworten erhoffen sich die Astronomen von Nachbeobachtungen
und der Entdeckung weiterer
Radioblitze.
dpa
FORSCHUNG
UNTERSUCHUNG
Das Huhn ist schlauer als vermutet
Katzenplage auf dem
australischen Festland
Heidelberg — Von wegen „dummes Huhn“: Die Tiere haben
persönliche Eigenheiten, vermögen einander auszutricksen
und seien zu logischen Schlussfolgerungen fähig, die Kinder
erst mit etwa sieben Jahren meistern, berichtet Lori Marino vom
The Someone Project im Fachjournal „Animal Cognition“. Bei
diesem Tierschutzprojekt werden gezielt wissenschaftliche
Beweise für kognitive und emotionale Fähigkeiten von Nutztieren gesammelt.
Das Haushuhn (Gallus gallus
domesticus) stammt vom Bankivahuhn ab, einem Wildhuhn aus
Südostasien. Von keinem anderen Haustier des Menschen gibt
es weltweit so viele Exemplare:
Der tägliche durchschnittliche
Weltbestand wird auf rund
20 Milliarden Tiere geschätzt.
Geschlachtet werden jährlich
mehr als doppelt so viele.
Komplexe Kommunikation
Dennoch bekommen vor allem
in Industrieländern die meisten
Menschen fast nie Hühner zu sehen – gezüchtet und gemästet
werden sie zum Großteil in
streng abgeschotteten Massentierhaltungen. „Allein die Idee,
dass Hühner eine Psyche besitzen, klingt für die meisten Leute
absurd“, sagt Marino. Doch
Forschungsergebnisse der vergangenen Jahre belegten, dass
im Huhn weit mehr Gefühl und
Verstand stecke als weitläufig
angenommen.
Nach einer Studie italienischer Forscher zum Beispiel
können Küken rechnen: Die
frisch geschlüpften Tiere sind
zumindest in der Lage, große
von kleinen Mengen zu unterscheiden, zeigten Tests mit gelben Plastikeiern.
Zudem seien Hühner in der
Lage, sich bis zu drei Minuten
lang die Flugbahn eines Balls zu
merken – was den Fähigkeiten
der meisten Primaten bei solchen Versuchen entspreche.
Ein Huhn verfüge über ein gewisses Maß an Selbstkontrolle,
führt Marino weiter aus: Es sei in
der Lage, für besseres Futter
den Schnabel zu halten und nicht
gleich gierig loszufuttern. Auch
sein Rang in der Hackordnung
sei einem Huhn klar. Beide
Merkmale wiesen auf einen gewissen Grad von Bewusstsein
über das eigene Sein hin.
Komplexer als vielfach angenommen ist demnach auch die
Kommunikation unter Hühnern. Neben 24 verschiedenen
Lauten gebe es ein großes Repertoire visueller Zeichen. Die
Tiere seien in der Lage, Zeitintervalle wahrzunehmen und auf
Geschehnisse in der Zukunft zu
schließen. Sie beobachteten und
lernten voneinander und würden vom Verhalten ihrer Mütter
geprägt – ganz so wie andere, als
weitaus intelligenter eingestufte
Lebewesen.
Hühner täuschen und tricksen
Auch eine Art Mitgefühl ist den
Tieren eigen: Wurde Glucken
gezeigt, dass ein Windstoß den
Flaum ihrer Küken zerzauste,
entwickelten sie ähnliche Stresssymptome wie der aufgeschreckte Nachwuchs. Demnach können Hühner den Standpunkt von Artgenossen einnehmen – wie es nur von wenigen
Arten wie Raben und Primaten
bekannt ist.
Verblüfft hat Forscher auch
die Fähigkeit zum Täuschen und
Tricksen: Unterlegene Hähne
locken Hennen mit dem typischen Gebaren bei gefundenem
Futter an – allerdings ohne die
üblichen „Dok-dok“-Rufe, um
den Alpha-Hahn nicht auf das
Stelldichein aufmerksam zu machen.
Fazit: Ein Hühnerhirn sollte
Forschungsergebnisse belegen, dass im Huhn weit mehr Gefühl und nicht unterschätzt werden, auch
Verstand stecke als weitläufig angenommen wird.
Foto: Jens Wolf, dpa wenn es nur walnussgroß ist. dpa
Sydney — In Australien gibt es so
gut wie keinen Fleck mehr, an
dem keine wilden Katzen leben.
Die Tiere bewohnen 99,8 Prozent des Festlandes, wie aus einer am Mittwoch in der Zeitschrift „Biological Conservation“ veröffentlichten Untersuchung hervorgeht. Mehr als 40
australische
Umweltwissenschaftler arbeiteten den Angaben zufolge an der Untersuchung, in die Ergebnisse von fast
100 Studien einflossen.
Die Zahl der streunenden
Katzen schwanke zwischen
2,1 Millionen und 6,3 Millionen, je nach Verfügbarkeit von
Beute, sagte Sarah Legge von
der University of Queensland
laut einer Mitteilung. Die wild
lebenden Tiere haben ihr zufolge bereits das Aussterben von
mehr als 20 australischen Säugetierarten verursacht – etwa des
Wüsten-Langnasenbeutlers und
des Mondnagelkängurus. Die
Untersuchungsergebnisse unterstrichen das Ausmaß des Katzenproblems sowie die Notwendigkeit, effektive Kontrollen
auszuarbeiten, sagte Legge.
Katzen wurden ebenso wie
Füchse im 17. und 18. Jahrhundert aus Europa eingeführt.
Nach Angaben des Umweltministeriums haben sie rund 100
Das Foto einer Überwachungskamera zeigt eine streunende Hauskatze, die ein Kurznagelkänguru
im Maul hat.
Foto: dpa
nur in Australien vorkommende
Arten gefährlich dezimiert, darunter Vögel, Frösche, Grashüpfer, Schildkröten, Käfer und
Krustentiere. Die Regierung erklärte die Katzen im Jahr 2015
zu einer Plage und verkündete,
zwei Millionen von ihnen bis
2020 töten zu lassen – durch
Giftköder und vor allem durch
dpa
Gewehrkugeln.
FEUILLETON 23
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Schneewittchen im Weltraum
Nachrichten
In fernen Galaxien lässt es sich besser leben als auf der ungastlichen Erde. Was aber ist, wenn einer
auf der langen Hinreise aus dem Winterschlaf vorzeitig erwacht?
NEU IM KINO (I)
VON UNSEREM MITARBEITER
MARTIN SCHWICKERT
Bamberg — Vielleicht liegt es an
unserem hektischen Alltag, den
überfüllten Straßen, dem digitalen Kommunikationsstress und
der Sehnsucht nach Entschleunigung, dass das Kino sich während der letzten Jahre immer
wieder in die einsamen Weiten
des Weltraumes geflüchtet hat.
Nun fügt Morten Tyldums
„Passengers“ dem Katalog der
„Lost in Space“-Geschichten
ein neues, interessantes Szenario
hinzu.
„Überbevölkert. Überteuert.
Überschätzt.“ mit diesem griffigen Slogan beschreibt die Firma
„Homestead“ das Leben auf der
Erde und bietet seinen Kunden
eine Alternative zum unzulänglichen, irdischen Dasein an. In
fernen Galaxien hat das Unternehmen ein paar Planeten akquiriert, die nun zügig mit Erdlingen kolonisiert werden. Die
Nachfrage nach einem Neuanfang in einer anderen Welt ist
groß und hat dem Konzern Milliardengewinne eingebracht.
Beim Roboter an der Bar
120 Jahre dauert die Reise und
deshalb werden die Passagiere in
eine Art Winterschlaf versetzt,
aus dem sie, ohne gealtert zu
sein, wieder aufwachen. Aber als
ein Meteorit das riesige Raumschiff streift, öffnet sich durch
einen technischen Defekt die
gläserne Schlafkammer eines
Passagiers. Jim Preston (Chris
Pratt) erwacht, wie er bald erfährt, 90 Jahre zu früh und ist
auf dem riesigen Luxusraumschiff das einzige menschliche
Wesen, das nicht im künstlichen
Koma liegt.
Eine Rückführung in den
Schlafmodus – so will es das
Beziehung unter verschärften Bedingungen: Jim (Chris Pratt) und Aurora (Jennifer Lawrence)
Drehbuch – ist nicht möglich
und so blickt Jim der unschönen
Wahrheit ins Auge: Er ist unterwegs ins Land seiner Träume
und wird die Ankunft nicht
mehr erleben. Immerhin gibt es
einen androiden Barkeeper (Michael Sheen). Der säuselt vollautomatisiert freundlich, weist
aber darauf hin, dass Café Latte
und Cappuccino nur an die erste
Klasse ausgeschenkt werden.
ber ein Jahr hält Jim mit Alkohol, Computerspielen und Bartwachsenlassen durch, dann erblickt er im Schlafsaal Aurora
(Jennifer
Lawrence).
Wie
Schneewittchen liegt sie im glä-
sernen Kokon, und der einsame
Reisende überlegt lange, ob er
sie wirklich wachküssen soll. Er
studiert das audiovisuelle Profil
der jungen Schriftstellerin, die
als Erste über die Reise in die
neue Welt berichten will.
Sieg der Hormone
Schließlich gewinnt der hormongesteuerte Egoismus des
Mannes und nach einer Phase
der Verstörung scheint Jims Plan
auch wirklich aufzugehen. Aurora verliebt sich in ihn und die
beiden finden in ihrer limitierten, perspektivlosen Existenz
das kleine Glück – vorerst . . .
Regisseur Tyldum entwirft in
„Passengers“ ein hinreißendes
Science-Fiction-Szenario,
in
dem schmerzhafte Einsamkeit in
zutiefst unmoralisches Handeln
führt, Egoismus zunächst mit
großer Liebe belohnt und mit
tiefer Verachtung bestraft wird.
Eine Geschichte mit einem breiten, emotionalen Spektrum, die
zudem – wie jede gute Zukunftsvision – Tendenzen der Gegenwart weiterdenkt und ad absurdum führt.
Volle Punktzahl bekommt
auch das futuristische Design
des Raumschiffes, das entfernt
an einen riesigen, begehbaren
Foto: Sony Pictures, dpa
iPod erinnert.All das und natürlich die fabelhafte Performance
von Jennifer Lawrence, die ihre
Figur durch alle seelischen
Hoch- und Tieflagen navigiert,
tragen den Film über dreiviertel
seiner Laufzeit. Aber (und das
ist ein sehr großes Aber) dann
gerät die Geschichte ins Stolpern, weiß mit den aufgerissenen Konflikten nichts anzufangen, irrt in sinnlosen Actionsequenzen umher.
Was als vielversprechender,
Science-Fiction-Thriller
beginnt, verpufft auf der Zielgeraden so kläglich wie ein nass gewordener Silvesterböller.
Omar Sy knapp vor einer dramatischen Bruchlandung
FRED DURAN
Bamberg — „Halt mal kurz“, sagt
sie, drückt dem verdutzten
Mann das Baby in den Arm, geht
– ohne sich umzudrehen – den
Pier hinauf und rauscht im Taxi
davon. Von einer Minute auf die
andere ist für Samuel (Omar Sy)
Schluss mit dem lustigen Jung-
gesellenleben an der Côte
d’Azur, als eine seiner zahllosen
Kurzzeitgeliebten ihn als Vater
in die Pflicht nimmt.
Acht Jahre später hat sich Samuel in sein Schicksal bestens
eingefunden. Mit der aufgeweckten Tochter Gloria (Gloria
Colston) lebt er in einem Londoner Loft, das mit Wendelrutsche
und riesigem Elefantenkissen ei-
nem Indoor-Spielplatz gleicht.
Samuel hat der Tochter erklärt,
dass Mama als Geheimagentin
arbeitet und erfindet in fingierten E-Mails stets neue Spionageabenteuer.
Aber dann meldet sich Kristin
(gespielt von Clémence Poésy)
plötzlich aus dem Nichts, will
ihre Tochter tatsächlich wiedersehen und sie schließlich sogar
mit nach New York nehmen.
Omar Sy („Ziemlich beste
Freunde“) scheint die Rolle des
spaßbegabten Papas auf den
Leib geschrieben. Tatsächlich
bildet er mit der Gloria Colston
ein optimales Vater-TochterGespann, dem man alle idealistische Schönfärberei verzeiht.
Aber „Plötzlich Papa“ von
Regisseur Hugo Gélin hat nicht
nur Lustiges im Sinn – und damit fangen die Probleme an. Viel
zu stark sind hier die Kontraste
zwischen Komik und Tragik
ausgearbeitet. Zum Streit ums
Kindes- und Vaterwohl kommt
auch noch das Damoklesschwert
einer tödlichen Krankheit. Ein
halsbrecherisches Happy End
rettet den Film knapp vor einer
dramatischen Bruchlandung.
GEDENKTAG
Wieland Wagner – der Erfinder von Neubayreuth
Bayreuth — Für Wieland Wagner
macht Bayreuth eine Ausnahme.
Eigentlich darf im berühmten
Opernhaus auf dem Grünen Hügel ausnahmslos das Werk von
Richard Wagner aufgeführt werden. Doch für den Enkel des
Komponisten drückt die Richard-Wagner-Stiftung ein Auge zu: Beim geplanten Festakt zu
Wielands 100. Geburtstag stehen Werke von Verdi und Alban
Berg auf dem Programm.
Geboren am 5. Januar 1917 als
Sohn des Komponisten Siegfried
Wagner war er bis zu seinem Tod
am 17. Oktober 1966 eine der
prägenden Figuren im Festspielhaus. Zu seinem Geburtstag will
vorerst nur die Stadt Bayreuth
an seinem Grab auf dem Stadtfriedhof einen Kranz niederlegen. Doch im Sommer soll er mit
einem Festakt geehrt werden –
am 24. Juli, dem Vorabend der
Festspieleröffnung. Das Pro-
Hamburg — Tickets für Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie sind heiß begehrt –
und kaum noch zu haben. Fast
alle Konzerte der ersten Spielzeit bis Ende Juni sind bereits
ausverkauft. Am Mittwoch
startete der Verkauf für 8000
Tickets der Reihe „Konzerte
für Hamburg“ im Juni und
schon nach wenigen Minuten
waren die Ticket-Hotline und
die Internetseite nicht mehr erreichbar. Im Großen Saal der
Elbphilharmonie spielt das
NDR Elbphilharmonie Orchester einstündige Konzerte in
lockerer Atmosphäre – ohne
Kleiderordnung oder Verhaltensregeln. Die Preise reichen
von 6 bis 18 Euro. Am 11. Januar wird das Konzerthaus eröffnet.
dpa
„Django“ eröffnet
die Berlinale
NEU IM KINO (II)
VON UNSEREM MITARBEITER
Elbphilharmonie:
Ansturm auf Tickets
kann. Das Landgericht Bamberg
hatte die Klage jedoch abgewiesen. Nike Wagners bisherige
Versuche, die Leitung der weltberühmten Bayreuther RichardWagner-Festspiele zu übernehmen, scheiterten.
Der Prozess
Das Festival leitet ihre CousiPikant: Daphne Wagner und ih- ne Katharina Wagner (38), die
re Geschwister, darunter Nike
Wagner, die Leiterin des Bonner
Beethovenfestes, haben mit ihrer Tante Verena LafferentzWagner (95) kürzlich einen
Rechtsstreit gegen die RichardWagner-Stiftung und die Festspiele GmbH hinter sich gebracht. Es ging darum, ob die
Stiftungssatzung und die darin
verbrieften Rechte für die Familie durch einen Mietvertrag mit
der GmbH ausgehebelt werden –
letztlich sogar darum, wer angesichts des großen Einflusses von
Bund und Freistaat über die
Festspielleitung
entscheiden Wieland Wagner (1960) Foto: dpa
gramm sei in engem Zusammenwirken mit den Kindern Wielands entstanden, erklärt Festspiele-Sprecher Peter Emmerich. Federführend sei WielandTochter Daphne Wagner.
Tochter von Wielands Bruder
Wolfgang. Sie will die umstrittene Vergangenheit der Bayreuther Festspiele besser aufarbeiten. Zum Beispiel mit einem
Symposium 2017 zu „Wagner
im Nationalsozialismus“. In der
„machtgeschützten Innerlichkeit“ von Haus Wahnfried, dem
Wohnhaus Richard Wagners,
wuchs auch Enkel Wieland auf.
In eben jenem Gebäude zeigt das
Bayreuther Wagner-Museum
im Sommer eine Jubiläumsausstellung.
Schuldgefühle
Im Umfeld deutschnationaler,
antisemitischer Wagner-Ideologie und der Künstler-Bohème
des Festspielbetriebs wurde der
Erstgeborene von Richard Wagners Sohn Siegfried und dessen
Frau Winifred zum Liebling und
Günstling Adolf Hitlers. Darüber habe er allerdings nie offen
sprechen können, sagt seine
Tochter Nike. Schuldgefühle aus
der Nazizeit habe er in sich hineingefressen. „Irgendwie war
er ja auch Kriegsgewinnler.“
Aber seine künstlerische Arbeit
zeige, dass Erkenntnisprozesse
in ihm abgelaufen seien.
Während des Kriegs studierte
Wieland Wagner in München
Malerei und Musik. Seine ersten
Bühnenbilder erarbeitete er
1935 für die Theater in Lübeck,
Köln und Altenburg. Später
wirkte er als Regisseur in Stuttgart, München, Hamburg, Berlin und Frankfurt. Nach 1945
startete er, als Festspielleiter zusammen mit Bruder Wolfgang
Wagner, was heute als „Neubayreuth“ bekannt ist. Er wurde zu
einem innovativen, auch provokativen Regisseur. Seine stilisierende Inszenierung des „Parsifal“ (1951) blieb bis 1973 im
dpa/hele
Spielplan.
Berlin — Der französische Debütfilm „Django“ von Etienne
Comar wird am 9. Februar die
Berlinale eröffnen. Wie die
Filmfestspiele am Mittwoch
mitteilten, nimmt der Film
auch am Wettbewerb um die
begehrten Bären teil. In dem
Drama geht es um den französischen Jazzmusiker Django
Reinhardt und seine Flucht aus
dem von Deutschland besetzten Paris 1943. Als Sinti wurde
seine Familie von den Nazis
verfolgt und schikaniert.Die
67. Internationalen Filmfestspiele Berlin dauern vom 9. bis
19. Februar.
dpa
Mehr als nur
Martin Luther
Gotha — – Ob Gemälde französischer Meister oder Bilder des
Dichters Hermann Hesse: Die
Thüringer Museen wollen 2017
zeigen, dass ihr Themenspektrum der Ausstellungen 2017
weit über
Martin Luther und das
Jubiläum zu
„500 Jahre
Reformation“
hinausreicht.
Das ergab eine Umfrage
der Deutschen PresseAgentur. Die Hermann Hesse
Stiftung
Schloss Friedenstein in Gotha
etwa präsentiert Meisterwerke
der französischen Malerei aus
dem Puschkin-Museum in
Moskau. Die Kunstsammlung
Jena zeigt zum 90. Geburtstag
von Wolfgang Mattheuer
100 Werke des ostdeutschen
Künstlers. Die Klassik Stiftung
Weimar stellt Johann Joachim
Winckelmann, den Begründer
der Archäologie, in einer Ausstellung vor. Das Kunsthaus
Apolda widmet sich der Malerei von Hermann Hesse. dpa
Al Bano und
Romina Power auf Tour
Leipzig — Das italienische Popduo Al Bano (73) und Romina
Power (65) geht auf Deutschlandtournee. Das erste Konzert
geht an diesem Freitag in Leipzig über die Bühne, wie der
Veranstalter am Mittwoch in
Leipzig mitteilte. Insgesamt
seien fünf Konzerte geplant. Zu
hören seien ihre großen Hits
der 70er und 80er Jahre – von
„Felicità“, „Sempre Sempre“
über „Nostalgia Canaglia“ bis
hin zu „Sharazan“. Weitere
Stationen der Tournee sind
Hamburg (7. Januar), Hannover (9. Januar), Nürnberg
(10. Januar) und Oberhausen
(12. Januar).
dpa
24
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
„Keiner hier denkt an die Play-offs,
wir denken nur an Barcelona.“
Sport
NICOLO MELLI, BAMBERGS TOPWERFER
Auch ein Duell der Scharfschützen
VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED
KLAUS GROH
Bamberg — Vier Siege in den letzten fünf Spielen – Brose Bamberg war im kalten Dezember
eine der heißesten Mannschaften in der Euroleague. Nach dem
triumphalen 90:75-Erfolg des
deutschen Serienmeisters in der
letzten Woche bei Galatasaray
Istanbul wäre Erfolgstrainer
Andrea Trinchieri am liebsten
gleich am nächsten Tag in die
Rückrunde der Königsklasse gestartet. Stattdessen musste der
Italiener aber fast eine Woche
warten, bevor er mit seinen
Jungs am Donnerstag (20 Uhr)
vor heimischem Publikum gegen den FC Barcelona in die
zweite Saisonhälfte starten
kann.
In Istanbul spielte der
deutsche Meister über
weite Strecken wie aus einem Guss und schoss die
Wenn der FC Barcelona in die Brose Arena kommt, dann treffen mit
Janis Strelnieks und Tyrese Rice auch zwei begnadete Distanzwerfer aufeinander. Mit einem
weiteren Heimsieg wären die Bamberger ganz nah dran an den Play-off-Plätzen.
BASKETBALL-EUROLEAGUE
frustrierten Türken regelrecht
aus der Halle. 14 Dreier – ein
neuer Vereinsrekord in der Königsklasse – versenkten die Brose-Akteure im Korb von Galatasaray – und Janis Strelnieks
glänzte dabei mit fünf Treffern
bei sieben Versuchen. Am Ende
des ersten Viertels traf er sogar
von der Mittellinie. „Mr. cold as
ice“ ist derzeit richtig heiß –
auch in Bayreuth schuf er mit
seinem irren Dreier 1,7 Sekunden vor der Schlusssirene die Basis
für den knappen Erfolg
im Oberfrankenderby.
Insgesamt ist Strelnieks (Trefferquote 43,1 Prozent) im breit
aufgestellten Bamberger Team
aber nur einer von vielen gefährlichen Distanzschützen: Nicolo
Melli führt das Feld mit einer
Quote von 58,7 Prozent von jenseits der 6,75-Meter-Linie an.
Aber auch die Durchschnittswerte von Lucca Staiger (51,7
Prozent), Maodo Lo (47,6), Daniel Theis (46,7), Patrick Heckmann (44,4), Darius Miller (40)
und Fabien Causeur (35,6) können sich sehen lassen.
„Müssen über die Grenzen gehen“
Bambergs Erfolgstrainer Andrea
Trinchieri betont allerdings,
dass seine Jungs gegen das Starensemble des FC Barcelona auf
jeden Fall „über ihre Grenzen
gehen“ müssen, um weiter auf
der Erfolgswelle schwimmen zu
können: „Wir sollten in der Verteidigung und im Angriff ein
sehr gutes und solides Spiel abliefern. Und wir müssen den Ball
mit sehr viel Sorgfalt bewegen
und das Feld weit machen. Wenn
wir das nicht perfekt durchführen, werden wir gegen ihre hervorragende Verteidigung keine
offenen Würfe bekommen.“
Barca – mit sieben Siegen und
acht Niederlagen auf Rang 10
nur einen Platz vor Bamberg
(6/9) – gestattet seinen Gegnern
im Schnitt nur 74,5 Punkte und
stellt damit die drittbeste Abwehr der Königsklasse.
Das Hinspiel verloren die
Bamberger bei den Katalanen
knapp mit 74:78. Tyrese Rice
war Ende Oktober mit 18 Punkten und sechs Assists der Matchwinner für die Gastgeber. Sich
allein auf ihn zu konzentrieren,
funktioniere nach Trinchieris
Ansicht aber nicht: „Wenn du
dich in so einer Partie auf einen
Spieler fokussierst, dann werden
dir vier andere exzellente Akteure weh tun.“
Vor allem den 2,17-MeterRiesen Ante Tomic (10 Punkte/4,9 Rebounds im Schnitt) gilt
es, in der Zone nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Noch
besser reboundet allerdings der
bullige Joey Dorsey (6,5). Mit
Justin Doellman, Petteri Koponen, Stratos Perperoglou, Juan
Carlos Navarro, Aleksandar Vezenkov und dem in Bamberg
bestens bekannten Neuzugang
Alex Renfroe verfügen die Katalanen aber ebenfalls über eine
stattliche Anzahl von gefährlichen Dreierschützen.
„Sowohl was die Konzentration betrifft als auch bezüglich der
Effizienz und in der Verteidigung sollten wir zur Höchstform
auflaufen“, betont Trinchieri,
der sich auch nicht davon blenden lässt, dass Barca die letzten
fünf Auswärtsspiele in der Königsklasse verloren hat. „Das ist
das Resultat des neuen Formats
der Euroleague.
Jedes Spiel ist
ein Endspiel, in
Wir müssen
den Ball mit
sehr viel Sorgfalt
bewegen und das
Feld weit machen.
Andrea Trinchieri
Brose-Trainer
jeder Partie triffst du auf ein
Topteam – das sind die besten 16
Mannschaften in Europa. Da
kannst du auswärts ganz leicht
verlieren – jede Mannschaft.“
Also auch die von der Sonne verwöhnten Katalanen (13 Grad)
im verschneiten Bamberg.
Teamvergleich
1. Rückrunden-Spiel
Brose Bamberg
Janis Strelnieks
Foto: Daniel Löb
6/9
81,3
81,1
31,9
7,3
17,8
3,4
3,3
12,8
54,4 %
43,0 %
80,8 %
87,5
12,9 Melli
8,0 Melli
5,1 Zisis
0,8 Causeur
20,4 Melli
Hinspiel
74:78
Siege/Niederlagen
erzielte Punkte pro Spiel
zugelassene Punkte
Rebounds
Offensiv-Rebounds
Assists
Ballgewinne
Blocks
Ballverluste
Quote bei 2-Punkt-Würfen
Quote bei 3-Punkt-Würfen
Quote bei Freiwürfen
Effektivitäts-Index
beste Werfer
bester Rebounder
bester Passgeber
bester Balldieb
bester Effektivitätswert
FC Barcelona Lassa
7/8
72,1
74,5
33,1
9,5
17,8
6,5
2,0
13,9
50,8 %
37,3 %
72,6 %
83,1
15,1 Rice
6,5 Dorsey
5,2 Rice
1,5 Rice
14,5 Tomic
Tyrese Rice
Foto: dpa
HALLENFUSSBALL
Bei sechs Turnieren rollt am Feiertag Heilige Drei Könige der Ball
Bamberg — Am morgigen Feiertag (Heilige Drei Könige) finden
in Bamberg und dem Umland
sechs Hallenfußballturniere für
Herren- und AH-Mannschaften
statt.
Turnier des TSC Bamberg
Die zehnte Auflage des interkulturellen Hallenfußball-Turniers
des Türkischen Sportclubs
(TSC) Bamberg steigt am Feiertag Heilige Drei Könige von 9 bis
18 Uhr in der Bamberger GrafStauffenberg-Halle.
Diesmal
sind mit dem SV Bosporus Coburg, SV Merkendorf und der
SpVgg Stegaurach gleich drei
Bezirksliga-Vereine mit von der
Partie.
Die Verantwortlichen des
Bamberger Kreisklassisten und
das Helferteam um Spielleiter
Ihsan Fidan haben erneut dafür
gesorgt, dass die Besucher in der
„blauen Schule“ nicht nur fußballerisch, sondern auch kulinarisch mit vielen türkischen Spezialitäten, Kuchen und diversen
Getränken verwöhnt werden.
Im Eröffnungsspiel stehen sich
um 9 Uhr die beiden Bezirksligisten SV Merkendorf und
SpVgg Stegaurach gegenüber.
Der ASV Naisa und der SV Bosporus Coburg bestreiten um
15.17 Uhr das letzte der 30 Vorrundenspiele (Spielzeit einmal
zwölf Minuten).
Das Viertelfinale (Spielzeit
zweimal acht Minuten) startet
um 15.40 Uhr. Die beiden Halbfinals werden um 16.50 Uhr und
17.07 Uhr angepfiffen. Das
„kleine Finale“ läuft ab 17.35
Uhr. Danach wird das Turnier
mit dem Endspiel und der Siegerehrung abgeschlossen. Titelverteidiger ist der SV Merkendorf.
Gruppe A: SV Merkendorf, SpVgg Stegaurach, DJK Teutonia Gaustadt, TKV Forchheim, SV DJK Tütschengereuth, SV Dörfleins / Gruppe B: TSV Schlüsselfeld, ASV
Sassanfahrt, ASV Gaustadt, SV Bosporus
Coburg, ASV Naisa, TSC Bamberg
Turnier des TSV Burgebrach
Beim 15. Raiffeisencup des TSV
Burgebrach wird von 11.30 bis
18.15 Uhr in der Windeckhalle
mit einer Rundumbande, auf
große Tore und nach den „alten“
Hallenregeln gespielt. Titelverteidiger ist der Kreisligist SV
Ober-/Unterharnsbach.
Die
Spielzeit beträgt einmal zwölf
Minuten (ohne Seitenwechsel).
Das Finale dauert einmal acht
Minuten. Zehn Mannschaften
nehmen teil.
Zum Auftakt treffen um 11.30
Uhr der SV Ober-/Unterharnsbach und der SV Walsdorf aufeinander. Die Vorrunde wird ab
15.41 Uhr mit der Partie DJK
Stappenbach – SV RW Lisberg
abgeschlossen. Die Viertelfinalspiele werden von 16.05 bis 17
Uhr ausgetragen. Die Halbfinals
folgen um 17.05 und 17.20 Uhr.
Danach wird, falls es die Vereine
so wünschen, der dritte Platz
vom Punkt aus entschieden. Das
Endspiel mit der anschließenden
Siegerehrung in der Halle beginnt um 17.50 Uhr.
Gruppe A: SV Ober-/Unterharnsbach, SV
Walsdorf, SV Frensdorf, TSV Hirschaid, SV
Reundorf / Gruppe B: TSV Burgebrach, SV
Schönbrunn, SV RW Lisberg, SG DJK Amp-
ferbach/DJK Steinsdorf, DJK Stappenbach
Turnier des SV Weichendorf
Traditionell am Dreikönigstag
richtet der SV Weichendorf in
der Memmelsdorfer Seehofhalle
den Metaxa-Cup aus. Wieder
haben zwölf Mannschaften ihre
Zusage gegeben. Als Titelverteidiger geht der SV Memmelsdorf
II an den Start. Anpfiff der ersten Partie ist um 13 Uhr, die Finalrunde beginnt ab 18.30 Uhr,
und das Enspiel steigt gegen 20
Uhr.
Gruppe A: SV Memmelsdorf II, SV Wernsdorf, SC Lichteneiche, SV BW Sassendorf,
TSV Schammelsdorf, FV Zeckendorf / Gruppe B: SV Weichendorf, SV Gundelsheim,
TSV Scheßlitz, SC Melkendorf, FV Giech, SV
Merkendorf II
Im Vorfeld des Herren-Turnieres kommt es ab 8.45 Uhr in
der Memmelsdorfer Seehofhalle
zum Kräftemessen der D-Junioren. Acht Teams kämpfen um
den Sieg.
Turnier des ASV Hollfeld
Zum ersten Mal im Modus jeder
gegen jeden und ohne Platzie-
rungsspiele findet das Hallenturnier des ASV Hollfeld in der
Dreifachturnhalle der Gesamtschule statt.
Das 35. Traditionsturnier unter der Schirmherrschaft des
Präsidenten des ASV Hollfeld,
Konrad Keilholz, wird dabei
erstmals mit sieben Teams aus
den Landkreisen Bayreuth,
Bamberg,
Forchheim
und
Kulmbach ausgetragen. Ein
buntes Feld geht damit am Dreikönigstag an den Start.
Um 12.45 Uhr begegnen sich
der Bamberger Kreisligist SV
Würgau und der Kreisklassist
SV Stechendorf im ersten Spiel.
Weitere Teilnehmer sind der
BSV Schönfeld (A-Klasse), der
SV Bavaria Waischenfeld (Kreisklasse), die SpVgg Dürrbrunn
(A-Klasse), der TDC Lindau
(Kreisklasse) und der ASV Hollfeld (A-Klasse). Die letzte von
21 Partien findet um 17.40 Uhr
statt. Man darf gespannt sein,
wer am Ende bei der Siegerehrung um 18.30 Uhr den Wanderpokal in Händen halten darf.
AH-Turnier in Breitengüßbach
Bereits zum 24. Mal veranstalten
die AH-Fußballer des TSV
Breitengüßbach am Freitag ihr
Dreikönigsturnier für AHMannschaften. Die Gruppenspiele in der Hans-Jung-Halle
beginnen um 11 Uhr, das Finale
steigt um 15 Uhr.
Gruppe A: SG SV Zückshut/SC Unteroberndorf, SV Zapfendorf, SV-DJK Eggolsheim /
Gruppe B: TSV Breitengüßbach, SC Kemmern, TSV Oberisling
AH-Turnier in Stegaurach
In der Stegauracher Aurachtalhalle wird am Freitag ab 10 Uhr
ein Fußball-Hallenturnier für
A-Senioren ausgetragen. Veranstalter ist der SV Waizendorf.
Zwölf Mannschaften spielen
hierbei um den 35. RaiffeisenCup. Das Finale ist für 16.45
Uhr vorgesehen.
df/red
Gruppe A: SV DJK Tütschengereuth, RSV
Drosendorf, SpVgg Rattelsdorf, SV Wachenroth, SC Melkendorf, FC Wacker Bamberg /
Gruppe B: SV Waizendorf, TSV Hirschaid,
FSV Buttenheim, DJK Don Bosco Bamberg,
SV Pettstadt, FV 1912 Bamberg
25
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Sport
Keine Handball-WM im
deutschen Fernsehen
SPORT, SEITE 26
Keine Chance für Eisenbichler
Der Norweger Daniel Andre Tande gewinnt in Innsbruck und fährt als Spitzenreiter
der Gesamtwertung zum Finale der Vierschanzentournee nach Bischofshofen.
VIERSCHANZENTOURNEE
Notz und Bögl mit Satz nach vorn
Chaos-Springen am stürmischen Bergisel: Der dritte Wettbewerb der Vierschanzentournee in Innsbruck wurde nach einem Durchgang wegen zu
starken Windes und einbrechender Dunkelheit abgebrochenen.
Foto: Matthias Schrader, dpa
geschwächte Kraft kam nur auf
Rang 18 und muss im Kampf um
seinen zweiten Tournee-Triumph nach 2015 als Gesamtdritter mit 16,6 Zählern Rückstand
auf ein Skisprung-Wunder hoffen.
Stephan Leyhe trotzte den
widrigen Bedingungen und belegte mit 120,5 Metern als bester
DSV-Springer Rang elf. „Die
Verhältnisse gehen nicht ganz an
einem vorbei. Man schaut schon
zum Windfähnchen. Ich bin
froh, dass ich einen guten
Sprung gemacht habe“, sagte
Leyhe. Er ist jetzt Gesamt-Achter.
Einen ordentlichen Wettkampf lieferten auch Andreas
Wellinger als 13. und Karl Gei-
ger auf Rang 15 ab. Wellinger
hatte trotzdem keinen Spaß und
schimpfte: „Da kann man auch
einen Würfel werfen.“ Richard
Freitag kam nur auf Platz 28.
Drastische Worte wählte nach
dem grenzwertigen Wettkampf
der viermalige Olympiasieger
Simon Ammann. „Der Wettbewerb war ein Witz“, kritisierte
der Schweizer die Jury. „Die
Ampel hat gewackelt, so stark
hat der Wind geblasen. Das habe
ich noch nie erlebt. Ich war nahe
dran, abzusagen. Ich bin ja nicht
mehr 22 und habe eine Familie.“
Ähnlich empfanden es die Österreicher, die ihren Nachwuchsmann Stefan Huber vom
Bakken holten, obwohl die Jury
grünes Licht gab.
uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu
Vierschanzentournee: Das dritte Springen
uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu
LEICHTATHLETIK
Springen in Innsbruck
1. Tande (Norwegen) 125,7 Pkt.
(128,5 m); 2. Johansson (Norwegen) 123,1 (133,0); 3. Klimow (Russland) 119,1 (127,0); 4. Stoch (Polen)
117,4 (120,5); 5. Stjernen (Norwegen) 117,1 (122,5); 6. Kot (Polen)
117,0 (121,0); 7. Zyla (Polen) 116,7
(121,0); Fettner (Österreich) 116,7
(120,0); 9. Colloredo (Italien) 114,4
(122,5); 10. Kasai (Japan) 114,3
(125,5); 11. Leyhe (Willingen) 113,0
(120,5); . . . 13. Wellinger (Ruhpolding) 110,7 (119,0); 15. Geiger
(Oberstdorf) 110,0 (125,0); 30. Freitag (Aue) 97,6 (114,0); 31. Eisenbichler (Siegsdorf) 97,0 (112,0)
Tournee-Gesamtwertung (nach
drei von vier Wettbewerben): 1. Tande 710,3 Pkt.; 2. Stoch 708,6; 3.
Kraft (Österreich) 693,7; 4. Zyla (Po-
len) 686,7; 5. Fettner 671,1; 6. Eisenbichler 669,0; 7. Kot 665,5; 8. Leyhe
651,2; 9. P. Prevc (Slowenien)
648,0; 10. Klimow 647,7; 11. Wellinger 646,7; . . . 15. Freitag 629,7; 21.
Geiger 597,0; 25. Freund (Rastbüchl) 508,1; 26. Wank (Hinterzarten) 499,4; 42. Paschke (Kiefersfelden) 240,2; 49. Schmid (Oberaudorf) 197,9.
Weltcup-Gesamtwertung (nach
zehn von 27 Wettbewerben): 1. Tande 632 Pkt.; 2. D. Prevc (Slowenien)
596; 3. Stoch 533; 4. Kraft 504; 5. Kot
383; 6. Fettner 364; 7. Eisenbichler
361; 8. Hayböck (Österreich) 329; 9.
Freund 309; 10. Kofler (Österreich)
252; . . . 16. Freitag 167; 17. Geiger
(Oberstdorf) 157; 19. Wellinger 156;
20. Leyhe 146; 38. Wank 16; 41. Siegel (Baiersbronn) 12.
FUSSBALL
VON CHRISTIAN KUNZ, DPA
München — Seine Bayern ließ Uli
Hoeneß erst einmal alleine nach
Katar düsen. Der alte, neue Präsident will auch im Trainingslager im Wüstenstaat vorbeischauen, aber erst einmal steht
für den großen Macher des deutschen Fußball-Rekordmeisters
ein wichtiger Tag in der Heimat
an: Am Donnerstag, 5. Januar,
wird Hoeneß 65 Jahre alt. Nach
der öffentlich diskutierten und
persönlich schwierigen Lebensphase dürfte es ein ganz besonderer Geburtstag für die Vereinsikone sein.
„Zunächst kann ich glücklich
festhalten: Privat ist alles perfekt. Die Familie, die Kinder,
Schwiegertochter, Schwiegersohn und meine vier Enkel – alles Buben – das ist alles wunderbar“, erklärte Hoeneß zuletzt,
als er nach seinen Wünschen für
das neue Jahr gefragt wurde.
„Beim FC Bayern fühle ich mich
Im Männer-Wettbewerb über
15 Kilometer schrieb der Russe
Sergej Ustjugow Tour-Geschichte. Als erstem Athleten
gelang es ihm, vier Etappen in
Serie zu gewinnen. Damit baute er auch seinen Vorsprung in
der Gesamtwertung vor Titelverteidiger Martin Johnsrud
Sundby aus Norwegen weiter
aus. Einen Satz nach vorn
machten Florian Notz und Lucas Bögl. Sie kamen in einer
größeren Gruppe als 16. und
19. ins Ziel. Nach einem Ruheund Reisetag wird die Tour am
Donnerstag mit einem Einzelstartrennen über fünf Kilometer im freien Stil in Toblach
fortgesetzt.
„Vor den beiden OberstdorfEtappen war ich doch ganz
schön aufgeregt, und nun ist eine große Last abgefallen“, begründete Fessel ihren ungewohnten Gefühlsausbruch. Die
33-Jährige freute sich besonders darüber, dass ihr taktisches
Konzept voll aufgegangen war.
„Ich wollte verhalten angehen,
und ich wusste, dass ich mit Julia Tschekalewa und Nathalie
von Siebenthal eine exzellente
Skaterin und eine Bergspezialistin an meiner Seite habe, mit
denen es weit nach vorn gehen
kann“, erläuterte Fessel. Florian Notz unterstrich seine gute
Form, hat als 16. jetzt sogar die
Chance, noch weiter nach vorn
zu kommen.
dpa
Nachrichten
Hoffnung
Ein ganz besonderer Geburtstag für Uli Hoeneß
für Russland
darüber hinaus wieder total rühmt wird er als großer Ma- Und mit 27 Jahren musste er als
wohl, mein Einstieg hier hat bes- cher, als streitbarer Geist und Sportinvalide die rasante und erMonte Carlo/Düsseldorf — DLVPräsident Clemens Prokop hat
reserviert auf die Ankündigung
des Weltverbandes IAAF reagiert, nicht ins Staatsdoping
verwickelte russische Leichtathleten unter neutraler Flagge
starten zu lassen. „Ich bin
grundsätzlich skeptisch, weil
nach dem zweiten Report von
Richard McLaren das Doping
in Russland systematisch und
institutionell vollzogen wurde“, sagte der Chef des deutschen Verbandes am Mittwoch.
„Deshalb kann ich mir nicht
vorstellen, dass sich ein Athlet
diesem System entziehen
konnte.“ Die IAAF hatte den
russischen Verband wegen des
umfassenden Dopings in der
Leichtathletik suspendiert und
von den Olympischen Spielen
in Rio de Janeiro ausgeschlosdpa
sen.
Fessels
Supertag
Oberstdorf — Im Ziel zeigte die
sonst so gefasste Nicole Fessel
dann doch Gefühle. Die beste
deutsche Langläuferin bei der
Tour de Ski riss die Arme nach
oben und herzte die Betreuer.
Mit dem zweiten sechsten Platz
innerhalb von 24 Stunden im
heimischen Oberstdorf katapultierte sich Fessel zugleich
auf Rang sechs der Gesamtwertung. Beim dritten Tagessieg
der Schwedin Stina Nilsson, die
am Mittwoch auch das Verfolgungsrennen über zehn Kilometer im freien Stil gewann,
hatte sich die Lokalmatadorin
hervorragend präsentiert.
VON ERIC DOBIAS UND
PATRICK REINHARDT, DPA
Innsbruck — Markus Eisenbichler
winkte frustriert ab, als seine
Tournee-Hoffnungen
beim
Chaos-Springen am stürmischen
Bergisel zerschellt waren. Der
29. Platz beim nach einem
Durchgang wegen zu starken
Windes und einbrechender
Dunkelheit
abgebrochenen
Wettbewerb in Innsbruck verdarb der bayerischen Frohnatur
gründlich die Laune. Alle Chancen auf eine Podestplatzierung
im Gesamtklassement sind dahin. „Es war einfach windig und
ist heute nicht wie erhofft gelaufen“, kommentierte Eisenbichler seinen Absturz.
Vor dem Finale am Freitag in
Bischofshofen fiel der Bayer in
der Tourneewertung mit mehr
als 41 Punkten Rückstand auf
Tagessieger Daniel Andre Tande
auf Rang sechs zurück. Der
Norweger verwies unter dem
Jubel seiner Mutter Trude mit
einem Satz auf 128,5 Meter seinen Landsmann Robert Johansson und den Russen Jewgeni Klimow auf die Plätze.
„Markus ist schon sehr enttäuscht“, berichtete ein von der
Windlotterie sichtlich genervter
Bundestrainer Werner Schuster
nach Eisenbichlers Hüpfer auf
112 Meter. „Es war leider kein
guter Tag für uns.“
Eine Mitschuld daran gab
Schuster der Jury: „Es war ein
bisschen sonderbar, dass Markus
und auch Stefan Kraft abgewunken wurden. Ich hätte mir gewünscht, dass man auf die besten Springer besser aufpasst und
stabile Verhältnisse abwartet. Es
war doch längst klar, dass abgebrochen wird. Da hätte man sich
mehr Zeit nehmen können.“
In der Gesamtwertung löste
Tande den Polen Kamil Stoch,
der
Vierter
wurde,
mit
710,3 Punkten als Spitzenreiter
ab. Allerdings fährt Stoch, der
im Probedurchgang stürzte, lediglich mit 1,7 Punkten Rückstand ins Salzburger Land. Der
von einem Magen-Darm-Virus
LANGLAUF
tens funktioniert.“
Die Rückkehr in das Präsidentenamt – am 25. November
2016 und 270 Tage nach seiner
Haftentlassung – bedeutet Hoeneß unglaublich viel. Wie
von 2009 bis zu
seiner Verurteilung 2014 ist
er wieder an
der Spitze seines Herzensvereins. „Ich
konnte damit
eine
sehr
schwierige Phase meines Lebens
abschließen und die Rückkehr
ins normale Leben endgültig besiegeln. Ich schaue jetzt wieder
nach vorne“, erklärte der Jubilar
kürzlich im „Bayern-Magazin“.
Als Patron des FC Bayern polarisierte Hoeneß schon vor seiner Verurteilung wie kein Zweiter im deutschen Fußball. Ge-
von seinen Bewunderern immer
noch als sozialer Wohltäter. Gegner nörgeln an seinen polternden Auftritten herum, nennen
ihn einen mit zweierlei Maß
messenden Moralapostel oder
heben aus seiner bewegten Vita
die Verurteilung wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe
hervor.
„Ich habe einen großen Fehler
gemacht, ich respektiere jeden
hier im Saal, der mir seine Stimme wegen des Fehlverhaltens
nicht gibt. Aber ich habe alles
getan, um diesen Riesenfehler
wieder gut zu machen“, sagte
Hoeneß am Tag seiner Wiederwahl. Manchmal habe er in seiner Zelle auf seinem Bett gesessen „und geheult wie ein
Schlosshund“.
Hoeneß, der 1970 im Alter
von 18 Jahren als Spieler debütierte, war mit 20 Europameister, mit 22 wurde er Weltmeister.
folgreiche Karriere beenden.
1979 wurde er Manager des
FC Bayern. Hoeneß, der im Februar 1982 als einziger von vier
Insassen einen Flugzeugabsturz
überlebte, führte den Rekordmeister in die Riege der Global
Player im Fußballgeschäft.
Am Tag vor seinem Geburtstag sorgte er erneut für Aufsehen
mit seiner Forderung, dass in der
Kabine künftig wieder verstärkt
Deutsch gesprochen werden
soll. „Wenn ich vorhabe, mich
mittel- und langfristig in einem
Verein zu integrieren, muss ich
die Sprache lernen“, sagte Hoeneß der „Sport Bild“. „Es muss
wieder Deutsch in der Kabine
gesprochen werden, die Sprache
ist ein Bindeglied. Ansonsten
gibt es Grüppchen. Ein Spieler
muss Deutsch lernen, das muss
eine Vorschrift werden. Ansonsten muss er eben zahlen“, sagte
Hoeneß.
1. FC Nürnberg testet
US-Offensivspieler Gatt
Nürnberg — Der 1. FC Nürnberg
testet den US-amerikanischen
Offensivspieler Joshua Gatt.
Wie der Fußball-Zweitligist am
Mittwoch mitteilte, wird der
25-Jährige in den nächsten Tagen als Probespieler bei den
Franken mittrainieren. Gatt
stand zuletzt beim norwegischen Erstligisten Molde FK
unter Vertrag. Offensivspieler
Philipp Hercher wechselt dafür
mit sofortiger Wirkung auf
Leihbasis zum VfR Aalen. dpa
Transfer von Witsel
nach China ist perfekt
Ouanjian — Mit dem belgischen
Fußball-Nationalspieler Axel
Witsel wechselt ein weiterer
Profi aus Europa in die chinesische Super League. Der Mittelfeldmann erhält bei Tianjin
Quanjian einen Fünfjahresvertrag, teilte sein Ex-Klub Zenith
St. Petersburg mit.
dpa
26 SPORT
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Handballern droht
TV-Katastrophe
Nachrichten
Mavericks mit Nowitzki
weiter im Aufwind
Dallas — Basketballer Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks können sich in der nordamerikanischen Profiliga NBA
langsam nach oben orientieren.
Nach dem 113:105 gegen die
Washington Wizards rückten
die Texaner auf Rang 13. Beim
elften Saisonsieg kam der Nowitzki auf elf Punkte.
dpa
Fernsehbilder von der Weltmeisterschaft wird es
in Deutschland wahrscheinlich nicht zu sehen geben.
HANDBALL
VON NILS BASTEK UND
MICHAEL ROSSMANN, DPA
Krefeld — Der TV-Blackout beim
nächsten großen Auftritt der
deutschen Handballer ist kaum
noch zu vermeiden. Obwohl sie
als amtierender Europameister
als einer der Favoriten in die am
11. Januar beginnende Weltmeisterschaft in Frankreich gehen, werden ihre Spiele im Fernsehen hierzulande sehr wahrscheinlich nicht zu sehen sein.
Denn eine Lösung im Streit um
die TV-Rechte rückt in immer
weitere Ferne.
„Wir müssen jetzt halt versuchen, irgendwie eigenständig etwas auf die Beine zu stellen“,
sagte DHB-Vizepräsident Bob
Hanning am Mittwoch, schloss
ein Streaming über die Homepage des Deutschen Handballbundes aber aus.
„Nur Daumen drücken“
Zuvor hatte sich Hanning in der
„Bild“ bereits sehr besorgt über
die aktuelle Situation geäußert.
„Es läuft alles auf eine Total-Katastrophe hinaus“, sagte er am
Mittwoch. ARD, ZDF und Sky
konnten sich mit dem katarischen Rechteinhaber beIN
sports nicht einigen, auch der
Streamingdienst DAZN und die
Internetplattform
Sportdeutschland.tv sind raus. „Ich
glaube, dass die Nationalmannschaft oder Handball allgemein
es verdient hätten, in Deutschland im TV gezeigt zu werden“,
sagte Teammanager Oliver Roggisch nach dem souveränen
30:21-Sieg der DHB-Auswahl
über Rumänien im ersten WMTest am Dienstagabend in Krefeld. „Wir können nur Daumen
drücken, es bleibt leider nichts
anderes möglich.“ Hanning
wollte sich noch am Mittwochnachmittag mit DHB-Boss Andreas Michelmann zu Gesprächen
treffen. „Unser Präsident Andreas Michelmann arbeitet an einer Lösung, die wohl nur eine
Internet-Stream-Lösung sein
kann“, sagte er.
Schon vor zwei Jahren war die
Situation ähnlich chaotisch gewesen. Knapp drei Wochen vor
dem ersten Spiel bei der WM in
Katar war Sky damals eingesprungen, doch der Abonnement-Sender scheidet dieses
Mal nach eigenen Angaben aus.
„Sky hat sich mehrfach um die
WM-Rechte bemüht. Allerdings wurden unsere Angebote
stets vom Rechtegeber abgelehnt“, sagte ein Sprecher. Die
Verhandlungen mit beIN Sports
scheinen schwierig, einige deutsche Anfragen wurden gar nicht
erst beantwortet.
Die Kataris verlangen, das Satellitensignal für das Ausland zu
verschlüsseln, weshalb ARD
und ZDF schon frühzeitig aus
den Verhandlungen ausgestiegen waren. Denn eine Verschlüsselung würde bedeuten,
dass alle deutschen Haushalte,
die die öffentlich-rechtlichen
Sender über Satellit schauen,
keine Spiele hätten sehen können. Sollte es nun überraschend
doch noch eine Lösung geben,
ist also klar, dass nur ein Pay-
TV-Anbieter oder ein InternetPortal die WM in Frankreich
zeigen könnte. Sport1 und Eurosport würden diese Anforderungen theoretisch über ihre PayAbleger erfüllen, schließen
WM-Übertragungen aber ebenso aus wie Sportdigital.
Interesse hatte auch das Internetportal Sportdeutschland.tv
gezeigt, das sich aber wie DAZN
vom Rechteinhaber verprellt
fühlt. Zwar will Geschäftsführer
Björn Beinhauer die Hoffnung
noch nicht aufgeben: „Allerdings wird es langsam zeitlich
eng“, sagte er der „Bild“.
Tennis: Görges
und Kerber weiter
Auckland — Julia Görges hat
beim Frauen-Tennisturnier in
Auckland nach Verzögerungen
wegen Regens mit zwei Siegen
an einem Tag das Viertelfinale
erreicht. Sie gewann zunächst
gegen die Russin Anastasia
Pawljutschenkowa 6:3, 6:4 und
wenig später gegen die Britin
Naomi Broady 7:5, 6:4. In Brisbane mühte sich Angelique
Kerber gegen die Australierin
Ashleigh Barty mit 6:3, 2:6, 6:3
ins Viertelfinale. Beim Hopman Cup in Perth besiegte Alexander Zverev derweil den 17maligen Grand-Slam-Champion Roger Federer mit 7:6
(7:1), 6:7 (4:7), 7:6 (7:4). Andrea Petkovic verlor bei der inoffiziellen Mixed-WM 3:6, 4:6
gegen Belinda Bencic. Das
Doppel gewannen die Schweizer.
dpa
Die Zeit wird knapp
Am liebsten wären den DHBVerantwortlichen
ohnehin
Übertragungen im frei empfangbaren Fernsehen gewesen,
besonders bei ARD und ZDF
mit ihrem großen Stammpublikum. Die öffentlich-rechtlichen
Sender
hatten
„mehrfach
schriftlich und in Gesprächen
Interesse an einer Live-Berichterstattung geäußert“, sagte
ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz. Es habe aber nicht einmal
eine vernünftige Rückmeldung
vom Rechteinhaber gegeben.
Im Hintergrund arbeiten
DHB-Generalsekretär
Mark
Schober, Hanning und DHBBoss Michelmann zwar noch an
einer Lösung. Wie diese aussehen könnte, wollten sie auf Anfrage aber nicht kommentieren.
Am Mittwoch beginnt das
Turnier in Frankreich, am 13.
Januar startet die DHB-Auswahl
gegen Ungarn in die WM.
Sport im Fernsehen
Die deutschen Handballer (am Ball Jannick Kohlbacher), die am Dienstag ihren ersten WM-Test in Krefeld souverän gegen Rumänien gewannen, gehen als amtierender Europameister und damit als einer der Favoriten in die Weltmeisterschaft in Frankreich.
Foto: Marius Becker, dpa
SPORTSCHAU
Eurosport/ARD, 11.15/12 Uhr: Langlauf, Tour de Ski, 10 km Verfolgung Frauen
aus Oberstdorf. ca. 12.35 Uhr: Ski alpin,
Paralympischer-Weltcup, Zusammenfassung aus St. Moritz. ca. 12.50 Uhr: Tour de
Ski, 15 km Verfolgung Männer.
TENNIS
Eurosport, 15.45 Uhr: Männerturnier in Katar, Achtelfinale.
SKI ALPIN
Eurosport, 19.45 Uhr: 50 Jahre Skiweltcup, Jubiläumsrennen mit früheren Weltcup-Stars.
Die wichtigsten Sporttermine 2017
Rodeln
Gewichtheben
WM in Innsbruck (AUT)
Badminton
WM in Glasgow (GBR)
21. bis 27. August
Beach-Volleyball
WM in Wien (AUT)
28. Juli bis 6. August
Biathlon
WM in Hochfilzen (AUT)
6. bis 19. Februar
Bob / Skeleton
WM in Königssee (D)
17. bis 26. Februar
Curling
WM, Frauen, in Peking (CHN)
WM, Männer, in Edmonton (CAN)
18. bis 26. März
1. bis 9. April
27. bis 29. Januar
Rudern
WM, Frauen, in Plymouth (USA)
WM, Männer, in Köln und Paris
30. März bis 9. April
5. bis 21. Mai
Eiskunstlauf
WM in Helsinki (FIN)
29. März bis 2. April
WM in Sarasota (USA)
24. September bis 1. Oktober
Schwimmen
WM (Mehrkampf) in Hamar (NOR)
4. bis 5. März
14. bis 30. Juli
Ski alpin
6. bis 19. Februar
Ski nordisch
WM in Lathi (FIN)
22. Februar bis 5. März
Snowboard
WM in Sierra Nevada (ESP)
7. bis 19. März
16. bis 19. Juli
WM (Einzel) in Düsseldorf (D)
WM (U20) in Südkorea
20. Mai bis 11. Juni
29. Mai bis 5. Juni
Triathlon
WM (70.3) in Chattanooga (USA)
WM (Ironman) auf Hawaii
WM in Anaheim (USA)
28. November bis 5. Dezember
WM in Montreal (CAN)
9. September
14. Oktober
2. bis 8. Oktober
25. bis 30. April
11. bis 29. Januar
Basketball
31. August bis 17. Sept.
1. bis 17. Dezember
13. bis 15. Januar
WM in Budapest (HUN)
23. August bis 3. September
17. bis 25. November
WM in London (GBR)
5. bis 13. August
Bahn-WM in Hongkong (CHN)
WM in Bergen (NOR)
12. bis 16. April
17. bis 24. September
Ringen
WM in Paris (FRA)
EM in Ostrau (CZE)
25. bis 29. Januar
21. bis 26. August
EM (Bahn) in Berlin (D)
19. bis 22. Oktober
EM in Novi Sad (SRB)
WM-Auslosung 2018 in Moskau
2. bis 7. Mai
EM (Mehrkampf) in Herenveen (NED)
6. bis 8. Januar
Handball
5. bis 8. Januar
Champions League, Final 4 in Köln (D)
Rudern
EM in Racice (CZE)
EM (Kurzbahn) in Kopenhagen (DEN)
EM in Turin (ITA)
12. bis 17. Juni
EM (U21) in Polen
EM (U19) in Georgien
DTM-Saisonfinale in Hockenheim (D)
Pferdesport
13. bis 17. Dezember
Weltcup-Finale (Springen und Dressur)
in Omaha (USA)
13. bis 15. Januar
Giro d´Italia
Tour de France
Spanien-Rundfahrt
14. bis 15. Januar
EM in Liverpool (GBR)
24. bis 30. April
16. Juli bis 6. August
27. März bis 2. April
6. bis 28. Mai
1. bis 23. Juli
19. August bis 10. September
Ski alpin
Weltcup-Finale in Aspen (USA)
EM in Frankfurt/Main (D)
9. Juli
15. bis 19. März
Ski nordisch
Weltcup-Finale, Skilanglauf, in Tjumen (RUS)
EM (Einzel) in Cluj Napoca (ROM)
19. bis 22. April
EM, Männer, in Polen
25. August bis 3. September
EM, Frauen, in Aserbaidschan und Georgien
20. Sept. bis 1. Okt.
WEITERE TOP-EREIGNISSE
Biathlon
EM, Frauen,
in den Niederlanden
16. Oktober
Radsport
EM in Winterberg (D)
16. bis 30. Juni
2. bis 15. Juli
3. bis 4. Juni
Motorsport
26. bis 28. Mai
Volleyball
EM in Tiflis (GEO)
1. Dezember
Rodeln
Turnen
Fußball
Radsport
17. bis 20. August
22. bis 28. August
Triathlon
Fechten
Leichtathletik
EM (Vielseitigkeit) in Strzegom (POL)
EM (Springen und Dressur) in Göteborg (SWE)
Taekwondo
EM in St. Gallen (SUI)
Eisschnelllauf
Judo
Pferdesport
Skeleton
Bob
Eiskunstlauf
WM, Frauen, in Deutschland
3. bis 5. März
24. bis 25. Juni
Shorttrack
Curling
WM in Frankreich
Hallen-EM in Belgrad (SRB)
Team-EM in Lille (FRA)
Schwimmen
Badminton
EM in Winterberg (D)
Handball
20. bis 23. April
EM in Königssee (D)
EM in Finnland, Israel, Rumänien, Türkei
Gewichtheben
Länderspiel, Deutschland − England in Dortmund
22. März
Länderspiel, Dänemark − Deutschland in Kopenhagen
6. Juni
WM-Quali, Aserbaidschan − Deutschland in Baku
26. März
WM-Quali, Deutschland − San Marino
10. Juni
WM-Quali, Tschechien − Deutschland in Prag
1. September
WM-Quali, Deutschland − Norwegen in Stuttgart
4. September
WM-Quali, Nordirland − Deutschland in Belfast
5. Oktober
WM-Quali, Deutschland − Aserbaidschan in Kaiserslautern 8. Okt.
Bundesliga,
letzter Spieltag
20. Mai
erster Spieltag
18. August
2. Liga,
letzter Spieltag
21. Mai
erster Spieltag
28. Juli
Champions League, Finale, Männer, in Stockholm (SWE) 24. Mai
Finale, Frauen, in Cardiff (GBR)
3. Juni
DFB-Pokal-Finale in Berlin
27. Mai
Ringen
EM in Kolding (DEN)
Fußball
EM in Warschau (POL)
26. März
26. November
Fußball
18. bis 27. August
Radsport
EUROPAMEISTERSCHAFTEN
WM in Leipzig (D)
EM in Amsterdam (NED)
Leichtathletik
WM in St. Moritz (SUI)
Fechten
Saisonauftakt in Melbourne (AUS)
Saisonfinale in Abu Dhabi
Judo
WM in Budapest (HUN)
Turnen
Eisschnelllauf
1. bis 9. April
Hockey
Tischtennis
Eishockey
Formel 1
EM in Split (CRO)
Weltcup in Oberhof (D)
Weltcup-Finale in Oslo (NOR)
5. bis 8. Januar
13. bis 19. März
16. bis 19. März
Skispringen
QUELLE: DPA / MP-GRAFIK: JUTTA GLÖCKNER
WELTMEISTERSCHAFTEN
Weltcup-Finale in Planica (SLO)
23. bis 26. März
Tennis
Australian Open in Melbourne
French Open in Paris
Wimbledon
US Open in New York
WTA-Finals in Singapur
Fed-Cup-Finale
Davis-Cup-Finale
16. bis 29. Januar
22. Mai bis 11. Juni
3. bis 16. Juli
28. August bis 10. September
23. bis 29. Oktober
11. bis 12. November
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29
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
Journal
Namenstage
Emilie, Gerlach
Historische Daten
Am 5. Januar
2014 Bei der Parlamentswahl in
Bangladesch sterben mindestens 18 Menschen bei gewaltsamen Auseinandersetzungen.
Anhänger der Opposition wollten die Abstimmung verhindern.
2007 Die Wiesbadener SPD
vergisst, ihren Kandidaten
Ernst-Ewald Roth zur Oberbürgermeisterwahl anzumelden. Der Parteivorstand tritt
zurück, zwei Monate später
siegt der CDU-Bewerber.
2002 Griechenland erlebt sein
größtes Winterchaos seit
50 Jahren. Der Notstand wird
ausgerufen. Das Zentrum der
Hauptstadt Athen liegt unter
einer dicken Schneedecke.
2002 In Tampa (US-Bundesstaat Florida) rast ein 15-Jähriger bei einer Selbstmordaktion
aus Sympathie mit Terroristenchef Osama bin Laden mit einem Kleinflugzeug in ein Bankenhochhaus. Außer ihm selbst
gibt es keine weiteren Todesopfer.
1972 Die USA beginnen offiziell mit der Entwicklung des
„Space Shuttle“.
1959 In ihrer Antwort auf die
sowjetische Berlinnote lehnt
die Bundesregierung eine
„Freie Stadt West-Berlin“, die
Anerkennung der DDR und eine gesamtdeutsche Konföderation ab.
1957 US-Präsident Dwight D.
Eisenhower formuliert die nach
ihm benannte Doktrin, Staaten
des Nahen Ostens wirtschaftlich und militärisch gegen kommunistische Aggression zu unterstützen.
1717 Preußens „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. reformiert die Armee. Er hebt die
Lehensdienstpflicht des Adels
auf und führt stattdessen Ablösezahlungen ein.
Merkspruch
Wo Kultur wegbricht, wird Platz
frei für Gewalt.
August Everding,
deutscher Regisseur und Intendant
Geburtstage
1967 Markus Söder (50),
deutscher Politiker (CSU),
Bayerischer Finanzminister
seit 2011
1952 Uli Hoeneß (65), deutscher Fußballspieler und -manager, Präsident des FC Bayern
München
1932 Umberto Eco, italienischer Schriftsteller („Der
Name der Rose“), Philosoph
und Sprachwissenschaftler,
gest. 2016
Todestage
2016 Pierre Boulez, französischer Komponist und Dirigent,
geb. 1925
„Vor allem Menschen, die auf Fleisch verzichten,
können mit Hülsenfrüchten ihren Eiweißbedarf stillen.“
MANUELA MARIN, ERNÄHRUNGSBERATERIN
Lecker und
wandelbar
Sie gelten als Zutat der einfachen
Küche: Bohnen, Linsen und Erbsen. Dabei sind
die Hülsenfrüchte auch in der Spitzengastronomie
gut aufgehoben.
ERNÄHRUNG
VON KATJA WALLRAFEN, DPA
Berlin — Sie sollen Übergewicht
vorbeugen und gegen Krebs,
Diabetes und Herz-KreislaufErkrankungen helfen. Linsen
und Bohnen sind trotzdem alles
andere als aufregende Lebensmittel. Dabei haben Hülsenfrüchte einiges zu bieten: „Linsen, Bohnen und Erbsen versorgen uns mit pflanzlichem Eiweiß
und sind reich an Mineralien wie
Kalium, Magnesium und Vitamin B“, zählt Manuela Marin
auf. Sie ist Ernährungsberaterin
in Berlin. „Vor allem Menschen,
die auf Fleisch verzichten, können so ihren Eiweißbedarf stillen.“
Die Foodbloggerin Cecilia
Antoni pflegt ein inniges Verhältnis zu Hülsenfrüchten. Auf
ihrem Blog „Beanbeat“ dreht
sich alles um Bohnen und Co.
Antoni ernährt sich vegetarisch
und schätzt das pflanzliche Protein sowie die enthaltenen Nährstoffe: „Linsen, Erbsen und
Bohnen sättigen hervorragend
und sind nicht zuletzt wahnsinnig abwechslungsreich.“ Das
zeigt allein die Vielfalt der Linsen: Es gibt braune Tellerlinsen,
grüne, gelbe und rote Linsen,
Munglinsen, Berglinsen, die
schwarzen Beluga-Linsen (sie
bleiben beim Kochen bissfest),
die grünen Puy-Linsen sowie
Pardina Linsen.
Auch in der Sterneküche haben Hülsenfrüchte längst ihren
Platz eingenommen, allen voran
die Linse. Achim Schwekendiek,
Sternekoch im „Schlosshotel
Münchhausen“, kombiniert sie
am liebsten mit Fisch und
Fleisch. „Aber auch in Salaten
oder raffinierten Suppen schme-
KOLUMNE
cken sie gut“, schlägt Schwekendiek vor.
Linsen sind leichter verdaulich als Erbsen oder Bohnen. Da
sie kleiner sind als andere Hülsenfrüchte, brauchen sie auch
weniger Einweich- und Kochzeit. Schwekendiek kocht die
grüne Beluga-Linse in einer zarten Brühe zusammen mit einer
Schalotte, Knoblauch und Thymian. „Serviert wird sie dann
mit einer leichten Vinaigrette.“
Was kaum einer weiß: Auch
die Erdnuss zählt zur Familie der
Hülsenfrüchte. „Die Erdnuss
gehört zur selben Unterfamilie
wie beispielsweise die Erbse und
die
Bohnenarten“,
erklärt
Schwekendiek. Er kocht ungesalzene Erdnüsse in Milch, püriert sie und zaubert so eine außergewöhnliche Beilage zu
In der orientalischen Küche spielen Hülsenfrüchte wie Kichererbsen eine wichtige Rolle: Aus ihnen wird creLammgerichten.
miger Hummus.
Foto: Franziska Gabbert, dpa
Bohnen niemals roh verzehren
Bohnen können ebenfalls mehr,
als im traditionellen Eintopf verarbeitet oder als Beilage serviert
zu werden. Sie eignen sich für
Linsen, Bohnen
und Erbsen
versorgen uns mit
pflanzlichem Eiweiß
und sind reich an
Mineralien und
Vitamin B.
Manuela Marin
Ernährungsberaterin
kalte Vorspeisen oder Salate. Allerdings sind Bohnen niemals für
den Rohverzehr geeignet. Denn
sie enthalten eine Eiweißverbindung namens Phasin. Das kann
der menschliche Körper nicht
verwerten, er reagiert mit Magenverstimmung oder Darmentzündungen. Beim Kochen
wird dieser Stoff aber zerstört.
Cecilia Antoni hat beobachtet,
dass einige Menschen vor der
Zubereitung von Bohnen zurückschrecken. „Sie vermuten
Giftstoffe, sind unsicher, wie sie
zu verwenden sind und lassen
lieber ganz die Finger davon“,
schildert sie. Am besten lässt
man Bohnenkerne – wie auch
Erbsen und Linsen – über Nacht
einweichen, bevor man sie
kocht. Antoni macht aus schwarzen Bohnen beispielsweise gerne
Brownies. Schokolade und Datteln geben den Brownies ihren
typischen süßen Geschmack, das
Aroma der Bohne verschwindet
hingegen.
Preiswerte Kichererbsen
Kichererbsen spielen vor allem
in der spanischen, arabisch-orientalischen und türkischen Küche eine wichtige Rolle: Püriert
stecken die Hülsenfrüchte zum
Beispiel in Hummus und Falafeln. Im Ganzen gegart geben sie
Couscous, Eintöpfen und Salaten mit ihrem milden, leicht nussigen Geschmack das gewisse
Etwas. Orientalische und mediterrane Gewürze mit kräftigen
Aromen wie Kreuzkümmel, Koriander und Knoblauch passen
prima zu dem preiswerten
Grundnahrungsmittel.
E-NUMMERN
Ich habe Pubertät… (14)
Meine Tochter – ein echter Knaller
S
ilvester – bisher ein Familienfest, bei dem sich mit
Freunden getroffen wurde
und zur Freude der Kinder
(manchmal auch des Papas) in
der Nacht drei oder vier Raketen in den Himmel geschickt
wurden. Die Kinder wurden
mit Knallerbsen versorgt, die
Mama sorgte sich um die verängstigten Haustiere. Alles klar
geregelt, alles gut.
Doch in diesem Jahr sollte
sich alles ändern. „Ich will zu
einer Party im Nachbardorf!“
Es war keine Frage, die meine
13-jährige Nicola stellte, es war
eine Feststellung. Widerspruch? Abgelehnt!
Warum kommen Pubertierende innerhalb einer kurzen
Zeit auf die wildesten Ideen
und Erneuerungen? Ich glaube, dass so eine Pubertät auf 20
Jahre ausgedehnt für alle Beteiligten deutlich verträglicher
wäre. Doch nun ging es um ei-
nen Partybesuch und die Feierei. Ich legte erst einmal die
Fakten auf den Tisch: Nicola,
13 Jahre alt, Mädchen, raucht
nicht und trinkt nicht. Örtlichkeit: Nachbardorf – fünf Kilometer entfernt, bei einem
Freund, Eltern weitgehend unbekannt. Zur Party: Nach ersten Aussagen viele Jungs, wenige Mädchen, aber „alle dürfen,
nur ich nicht!“ Zu mir: 46 Jahre, durfte das erste Mal mit 15
Jahren Silvester „fremdfeiern“.
Tränen und Drohungen
Das konterte meine Tochter
mit einem nüchternen: „Du
warst damals halt noch nicht so
reif!“ Wow, das saß. Ich bin
heute noch nicht soweit. Ich
bin aber soweit, dass ich sowohl
dem Schmollmund und Tränen, Ironie und Drohungen
(„Ich zieh exakt mit 18 aus!“),
als auch intensivem Betteln
Oft liest man den Hinweis,
Bohnen, Erbsen und Linsen
sollten nicht in Salzwasser gekocht werden. Das verzögere
angeblich den Garprozess. „Das
kann ich nicht bestätigen“,
meint Antoni. „Als ich aus Versehen doch mal etwas Salz ins
Kochwasser warf, war ich überrascht: kein Unterschied in der
Garzeit, dafür im Geschmack.
Plötzlich schmeckten sie viel
aromatischer.“
Das hat mit dem osmotischen
Druck zu tun: Er bewirkt, dass
in eine gesättigte Salzlösung
nicht so viele Mineralstoffe
übergehen können wie in eine
ungesättigte. Salz im Kochwasser verhindert somit, dass die
Mineralstoffe der Hülsenfrüchte
beim Kochen ausgeschwemmt
werden.
(„Ich helfe auch das ganze Jahr
im Haushalt – wirklich!“) widerstehen konnte.
Über unsere gemeinsame
Facebook-Seite
www.facebook.com/HabePubertaet versuchte ich mir noch, den Rat
anderer Eltern zu holen. Das
führte zu dem Kompromissvorschlag, dass zwei oder drei
Mädchen zu uns kommen dürfen – gerne auch mit Übernachtung. …ja, auch die
Jungs dürfen mal vorbeischauen, aber ohne Übernachtung.
Das alles passierte in den
gut 24 Stunden vor dem mitternächtlichen Jahreswechsel.
Und welche Nachrichten erreichten uns am Neujahrsmittag nach dem Aufstehen? Party ausgefallen, keine Gäste –
von „allen, die da kommen
durften“, blieb so gar keiner
übrig. Zwei Mädchen trafen
sich, der Rest feierte nach ers-
ten Informationen wohl zu
Hause. Und ich bin Dank der
letztlich unnötigen Diskussion
der Böse. Scheiß Pubertät!
Und was sagt Nicola?
„Abnabeln“, den Begriff werde
ich Papa wohl beibringen müssen.
Und ein ernstes Wort mit Opa reden, ob Papa wirklich so ein Heiliger war und ist!
Michael und Nicola Busch Unser Redakteur, Vater einer 13-jährigen Tochter, schreibt seine Erfahrungen in einer wöchentlichen
Kolumne auf.
Auskunft über
Zusatzstoffe
München — In vielen Fertiggerichten wie Dosen- und Tütensuppen oder Fertigpizza finden
sich zahlreiche Zusatzstoffe.
Die Liste ist lang – von Konservierungsmitteln über Farbstoffe bis hin zu Geschmacksverstärkern, wie Daniela Krehl
von der Verbraucherzentrale
Bayern erklärt. Auf der Verpackung sind diese Zusatzstoffe
häufig mit einer sogenannten
E-Nummer angegeben. Die
Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit ist für die
Zulassung von Zusatzstoffen
innerhalb der Europäischen
Union zuständig. Nach ihrer
Zulassung bekommen Zusatzstoffe dann von der EU eine ENummer. Einen Überblick
über diese Zusatzstoffe finden
Verbraucher auch auf www.zusatzstoffe-online.de , einem
Portal, das von der Verbraucher
Initiative betrieben wird. dpa
30 KINDERNACHRICHTEN
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
15
Stunden am Tag fressen Pandas Bambus.
Ach so!
Jäger auf leisen Pfoten
Der Luchs ist
wieder da
Der Luchs ist extrem scheu und bedroht. Die Raubkatze ist mit ihrem graubraunen Winterfell auch super getarnt.
Wir haben die seltenen Tiere in einem Wildpark besucht.
TIERE
VON STEFANIE PAUL, DPA
Warstein — „Schau, da drüben
sitzt einer“, sagt Heinrich Greifenstein und zeigt auf eine Stelle
im Tiergehege. Hm, wo denn?
„Na, da. Direkt neben dem
Baumstumpf.“ Ich kann nichts
erkennen. Erst als er sich bewegt, sehe ich ihn: Es ist ein
Luchs!
Mit ihrem graubraunen Winterfell ist die Raubkatze super
getarnt. Wenn sie still dasitzt,
wird sie zwischen den Bäumen
und Sträuchern regelrecht unsichtbar. „Man könnte im Wald
an einem Luchs vorbeilaufen
und würde es unter Umständen
nicht einmal merken“, erklärt
Heinrich Greifenstein.
Dann nimmt er einen weißen
Eimer und öffnet die Tür zum
Gehege. Dabei erzählt er, dass
Luchse normalerweise extrem
scheu seien. Auch deshalb ist es
nicht einfach, Luchse in freier
Wildbahn zu sehen. Zudem sind
sie vor allem in der Dämmerung
und nachts unterwegs.
Im Wildpark ist das anders.
Kaum ist der Mann im Gehege,
kommen sie angeschlichen: die
fünf Luchse. Der Wildpark liegt
nahe der Stadt Warstein im Bundesland Nordrhein-Westfalen.
Eines der Tiere macht immer
wieder ein grummelndes Geräusch. „Das ist die Mutter“,
sagt Heinrich Greifenstein. Die
anderen vier Tiere sind ihre Jungen. Sie wurden vor mehreren
Jahren im Wildpark geboren.
Heinrich Greifenstein nimmt
ein Stück Fleisch aus dem Eimer
und befestigt es an einer Schnur,
die am Ende eines langen Stabs
baumelt. Dann hebt er den Stab
so nach oben, dass das Fleisch in
einiger Höhe über dem Boden
Ach so!
Ernährung als
eigenes Schulfach
Berlin — Einmal pro Woche
kommt die Lehrerin oder der
Lehrer in die Klasse mit einem
großen Korb. Darin liegen Gemüse, Obst, Nudeln und andere Zutaten. Und dann wird gekocht! Alle zusammen schnippeln, rühren und probieren.
Wenn das Essen fertig ist, wird
gefuttert. So könnte eine Stunde im Schulfach Ernährung
aussehen. Ein eigenes Fach dafür gibt es in Deutschland aber
nicht. Am Dienstag ging es in
einem Bericht der deutschen
Regierung um das Thema.
Darin hieß es: Eine große
Mehrheit in Deutschland sei
dafür, dass Kinder in der Schule
mehr über gesunde Ernährung
lernen sollten. Der Minister für
Ernährung könnte sich ein
richtiges Schulfach dafür vorstellen. In so einem Fach könnten die Kinder etwas über Essen lernen. Natürlich würden
die Schüler im Unterricht nicht
nur kochen. Sie müssten auch
Dinge über Lebensmittel lernen. Zum Beispiel, woraus Nudeln bestehen und woher bestimmte Zutaten kommen.
Viele Fachleute und Politiker
sind jedoch dagegen, Ernährung als eigenes Schulfach einzuführen. Sie sagen, die Themen rund um Lebensmittel kämen ohnehin in anderen Fächern vor, etwa in Biologie und
dpa
Sachkunde.
Warstein — Lange Zeit waren
die Luchse in Deutschland ausgestorben. Schuld daran war
besonders der Mensch. Er jagte
die Luchse so lange, bis es keine
mehr gab. Heute leben in einigen Wäldern wieder Luchse,
zum Beispiel im Harz. Das ist
ein Gebirge in den Bundesländern Niedersachsen, SachsenAnhalt und Thüringen. Dort
wurden vor einigen Jahren Tiere ausgewildert. Sie lebten zuvor in Zoos und Wildparks. Im
Harz fühlen sich die Luchse
pudelwohl. Sie bekommen regelmäßig Nachwuchs und breiten sich sogar aus.
dpa
Die Ohren des Luchses sind besonders.
Ohren wie
ein Luchs
Dieser Luchs lässt es sich schmecken.
baumelt. Der erste Luchs
springt ab. Mit seinen scharfen
Krallen schnappt er blitzschnell
nach dem Fleisch, reißt es herunter und beißt zu.
„Luchse haben eine enorme
Sprungkraft“, erklärt Heinrich
Greifenstein. Die Tiere gehören
zu den Pirschjägern und Lauerjägern: Luchse verfolgen ihre
Beute also eher nicht über längere Strecken. Sie lauern ihr dagegen auf und pirschen sich an.
Dann sprinten sie kurz und
überwältigen ihre Beute mit einem weiten Satz.
Fotos: Stefanie Paul, dpa
Wenn ein Luchs zum Beispiel
ein Reh erwischt hat, frisst er es
nicht auf einen Schlag auf. „Er
frisst und deckt dann den Rest
seiner Beute ab, zum Beispiel
mit Blättern oder Gras“, sagt
Heinrich Greifenstein. Später
kehrt der Luchs immer wieder
zum Fressen zurück.
Der Eimer mit dem Futter ist
nun leer. Die Luchse sind satt. So
lautlos, wie sie gekommen sind,
schleichen sie wieder davon.
Nach ein paar Schritten sind sie
zwischen Bäumen und Sträuchern verschwunden.
Heinrich Greifenstein füttert in einem Wildpark die Luchse.
Warstein — Luchse haben auffällige Ohren: An den Spitzen
sitzen kleine, dunkle Haarbüschel. Sie sehen ein bisschen aus
wie Malpinsel. Deshalb nennt
man die Ohren oft auch Pinselohren. Die Forscher rätseln
noch darüber, was es mit den
Haarbüscheln auf sich hat.
Manche vermuten, die Luchse
könnten mit ihrer Hilfe Geräusche besonders gut wahrnehmen oder die Windrichtung.
Eines steht auf jeden Fall fest:
Luchse können extrem gut hören. So vernehmen sie zum Beispiel das Rascheln einer kleinen
Maus, selbst wenn diese viele
Meter weit entfernt ist. Aber ob
das an den Haarbüscheln liegt,
wer weiß?
dpa
NATUR
FERNSEHEN
Pandas machen keine Winterruhe
Harris: Nehmt Kinder ernst!
Huai’an — Pandas sind ganz
schön gefräßige Tiere! Den ganzen Tag futtern sie Bambus – bis
zu 15 Stunden am Tag. Da bleibt
dann fast nur noch Zeit zum
Schlafen.
Weil Pandas das ganze Jahr
über Bambus essen können,
müssen sie keine Winterruhe
halten. Das ist bei anderen Bären
anders. Der Braunbär zum Beispiel ist im Winter nicht so aktiv.
Er zieht sich zurück, sein Herzschlag geht zurück und er atmet
nicht mehr so viel. Dafür muss
er in dieser Zeit weder essen
noch trinken.
Pandas finden auch im Winter
ihr Leibgericht. Sie können sich
in einen Bambushain setzen, die
Berlin — „Das verstehst du noch
nicht! Dafür bist du noch zu
klein.“ Manchmal hat man das
Gefühl, einige Erwachsene nehmen Kinder nicht ernst. Auch
der amerikanische Schauspieler
Neil Patrick Harris findet, dass
Kinder oft unterschätzt werden.
„Ich habe selber Kinder, die
sechs Jahre alt sind“, sagte er.
„Ich beobachte manche Leute,
die mit Kindern reden, als wären
diese völlig blöde. Ich dagegen
halte sie für sehr intelligent.“
Auch als Schauspieler hat Neil
Patrick Harris mit Kindern zu
tun. In einer neuen Serie spielt er
den Bösewicht Graf Olaf. Sie
heißt „Eine Reihe betrüblicher
Ereignisse“.
Pandas fressen am liebsten Bambus. Foto: He Jinghua/SIPA Asia via ZUMA Wire,dpa
Pflanzen in ihre Tatzen nehmen
und mit ihrem Maul Stücke abreißen. In freier Natur finden die
Tiere jedoch nicht immer genug
Nahrung. Sie gelten sogar als bedroht. Wenn es draußen schneit
und friert, suchen sich Pandas
Schutz. Umweltschützer berichten: Die Tiere ziehen sich vorübergehend in Felsspalten oder
hohle Bäume zurück. Oder sie
wandern in tiefer gelegene Täler, wo es nicht so ungemütlich
dpa
ist.
Neil Patrick Harris
Foto: dpa
In der Serie geht es um die drei
Waisenkinder Violet, Klaus und
Sunny, die den bösen Grafen
überlisten müssen. Dieser versucht nämlich, an das Vermögen
zu kommen, das ihre Eltern ihdpa
nen hinterlassen haben.
Wörterbuch
lynx
sprich: links
Luchs
big cat
sprich: big kät
Raubkatze
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
TV 31
32
DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017
„Es gibt hier
kleine Freunde, Geister.“
Boulevard
KÖNIGIN SILVIA, MONARCHIN
Leute von heute
Kim Kardashian
(36), Reality-Fernsehstar, hat nach Monaten ihr ungewohntes Schweigen in den sozialen Medien gebrochen. Sie veröffentlichte im
Internet ein Familienfoto, das
sie mit ihrem rappenden Ehemann Kanye West und den beiden gemeinsamen Kindern
zeigt. Zudem beglückte sie ihre
Fans mit einem Video ihrer Familie.
afp
Janet Jackson ist mit 50 zum ersten Mal Mutter geworden.
Foto: ALBERTO PIZZOLI, afp
Janet Jackson: mit 50 erstes Kind
Sie selbst war das jüngste der zehn Jackson-Kinder - jetzt ist Janet Jackson mit 50 Jahren erstmals Mutter geworden.
Die Pop-Sängerin und Söhnchen Eissa seien wohlauf, verkündet eine Sprecherin.
MUSIK
FACEBOOK
Ich glaube,
wenn ich
wirklich Kinder
haben soll, wird es
passieren, wenn das
Gottes Plan für mich
ist.
Janet Jackson
im Jahr 2009
schaft. Die Fans konnten sich
dazu denken, was Jackson nicht
direkt ausgesprochen hatte. Bereits im Mai hatten mehrere Promi-Websites über eine Schwangerschaft Jacksons spekuliert,
demnach war sie mit ihrem
Mann bei einem KinderwunschSpezialisten in Behandlung. Na-
te in Europa. Die kleine Schwes- Dupri von ihrem Wunsch erter des verstorbenen King of Pop zählt, Kinder zu haben. „Sicher
Michael Jackson ist seit 2012 mit würde ich adoptieren“, sagte sie
dem katarischen Geschäftsmann in einem Interview.
„Und ich glaube, wenn ich
Al Mana verheiratet. Es ist ihre
Jüngste im Jackson-Clan
dritte Ehe. Schon 2009 hatte sie wirklich Kinder haben soll, wird
Janet Jackson ist die Jüngste im nach der Trennung von Musik- es passieren, wenn das Gottes
dpa/afp
Jackson-Clan. Die mehrfache produzent und Rapper Jermaine Plan für mich ist.“
Grammy-Preisträgerin machte
sich vor allem als Pop- Diva der uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu
Berühmte Frauen mit spätem Kinderglück
1980er und 90er Jahre einen Namen. Ihren Durchbruch feierte
sie 1986 mit dem Album „ConGianna Nannini: Die italieniHalle Berry: Die Oscar-Preistrol“, das Maßstäbe bei der Versche Rocksängerin verblüfft,
trägerin ist 47 Jahre alt, als
schmelzung von R&B und dem
sie 2013 einen gesunden Junals sie 2010 mit 54 Jahren zum
damals aufkommenden Hip Hop
gen entbindet. Die Schauspieersten Mal Mutter wird. Tochter
setzte. Seitdem verkaufte sie
lerin Berry zeigt sich überglückPenelope sei „mit einer Rockmehr als 160 Millionen Tonträlich.
Frisur ganz wie die Mutter auf
ger.
die Welt gekommen“, teilt FrauZuletzt feierte sie 2015 ErfolGeena Davis: Die US-Schauenarzt Enrico Semprini mit.
ge mit „Unbreakable“, ihrem
spielerin bringt 2004 mit
ersten Album seit dem Tod ihres
48 Jahren Zwillinge zur Welt.
Ute Lemper: Der deutsche
Bruders Michael im Jahr 2009.
Cherie Blair: Die Frau des
Musical-Star bringt 2011 in
Das Comeback-Album schaffte
damaligen britischen Premiers
New York mit 48 Jahren sein
es auf den ersten Platz der USTony Blair ist 45 Jahre alt,
viertes Kind zur Welt. In einem
Charts. Jackson ging in Nordals sie im Jahr 2000 ihr viertes
Interview sagt die Sängerin
amerika auch auf Tour, verschob
Kind bekommt. Leo soll übrihierzu: Ich bin mit 48 bestimmt
aber wegen der Schwangerschaft
eine bessere Mutter als manch
gens ungeplant gewesen sein,
ihre für 2016 geplanten Konzerdpa
andere Frau mit 28.“
heißt es.
türliche Schwangerschaften bei
Frauen ab Mitte 40 sind nach
Expertenmeinung selten, allerdings nicht unmöglich.
LOTTO-JACKPOT
Zuckerberg Neue Chance auf 90 Millionen Euro
will die USA Münster/Helsinki
— Für Lottospieler gibt es am Freitag eine
Chance auf einen Riesenkennenlernen neue
gewinn von 90 Millionen Euro.
Palo Alto — Facebook-Chef
Mark Zuckerberg hat sich zum
Jahresziel gesetzt, sein eigenes
Land und die Menschen in den
USA besser kennenzulernen.
„Meine persönliche Aufgabe
2017 ist, bis Jahresende jeden
Bundesstaat besucht und dort
Leute getroffen zu haben“,
schrieb der 32-Jährige auf
Facebook. Nachdem er zuletzt
zahlreiche Städte weltweit bereist habe, sei er nun gespannt
darauf, das eigene Land zu entdecken und dort Menschen zu
treffen. Zuckerberg setzt sich
für jedes Jahr ein persönliches
Ziel. 2016 joggte er 365 Meilen
und baute sich einen intelligenten Assistenten für daheim. dpa
(69) Hollywoodstar, ist in die
Fußstapfen des angehenden
US-Präsidenten Donald
Trump getreten und hat erstmals dessen TV-Show „The
Celebrity Apprentice“ moderiert. In seiner ersten Sendung
begrüßte er unter anderem den
Sänger Boy George und Boxerin Laila Ali und präsentierte
einen eigenen Slogan für die
Verlierer: „You are terminated“
(in etwa: Für dich ist es aus).
Damit spielte er auf seine berühmteste Filmrolle als Actionheld „Terminator“ an.
afp
uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu
Los Angeles — Pop-Ikone Janet
Jackson (50) hat ihr erstes Kind
bekommen. „Janet Jackson und
ihr Mann Wissam Al Mana sind
ganz begeistert, ihren Sohn Eissa
Al Mana in der Welt zu begrüßen“, teilte eine Sprecherin der
Sängerin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mit. Jackson habe eine „stressfreie“ und
gesunde Geburt gehabt. Weitere
Angaben, etwa wo das Kind geboren wurde, machte das Team
der Sängerin zunächst nicht.
Nach monatelangen Gerüchten hatte Jackson im Oktober
der Zeitschrift „People“ ihre
fortgeschrittene
Schwangerschaft bestätigt. Dabei zeigte sie
sich auf einem Foto mit großem
Babybauch. Bereits im April
hatte die Sängerin einen Teil ihrer Welttournee mit der Begründung „Familienplanung“ verschoben.
„Ich muss mich ausruhen –
Anweisung der Ärzte“, sagte die
Musikerin damals in einer per
Twitter verbreiteten Videobot-
Arnold Schwarzenegger
Der Eurojackpot ist zehn Mal in
Folge nicht geknackt worden
und so auf seine Höchstsumme
angewachsen.
Schon bei der letzten Ziehung
kurz vor Silvester hatte kein
Spieler in den 17 Teilnehmerländern der europäischen Lotterie
auf die richtigen Zahlen gesetzt
und den randvollen Jackpot gewinnen können. Somit könnte
die nun erste Ziehung des Jahres
2017 im finnischen Helsinki am
Freitagabend einen Tipper zum
Multimillionär machen. Mehr
als 90 Millionen Euro sind beim
Eurojackpot nicht drin. Der
Hauptgewinn ist gedeckelt.
Dass ein bis zur Obergrenze
gefüllter Jackpot geknackt wurde, gab es seit Start des Spiels im Ein Hinweisschild auf den 90-Millionen-Jackpot
März 2012 erst zweimal: Als Rekordgewinner im Eurojackpot
ging 2015 zuerst ein Tscheche in
die Lottogeschichte ein, im Oktober bewies ein Tipper aus Baden-Württemberg ein glückliches Händchen.
Silvia
(73), Königin von
Schweden, sieht Gespenster:
„Es gibt hier kleine Freunde,
Geister“, berichtete die gebürtige Heidelbergerin in einer
schwedischen Fernsehdokumentation über ihr Leben auf
Schloss Drottningholm. „Sie
sind alle sehr freundlich, aber
manchmal spürt man eben,
dass man nicht vollständig alleine ist.“ Grund zur Beunruhigung sieht sie nicht: „Es ist sehr
aufregend, aber man bekommt
keine Angst.“ Silvias Schwägerin Prinzessin Christina stützte
die Schilderung: „Es gibt sehr
viel Energie in diesem Haus,
und es wäre sonderbar, wenn
diese nicht in Erscheinungen zu
afp
Tage träte.“
So wahrscheinlich ist ein Gewinn
Foto: Martin Gerten, dpa
Für den Hauptgewinn müssen
Spieler 5 aus 50 sowie 2 aus 10
Zahlen richtig ankreuzen. Die
Wahrscheinlichkeit dafür wird
mit 1 zu 95 Millionen angegeben.
Statistisch größer ist die
Chance auf einen Treffer in der
zweiten Gewinnklasse – und
auch die kann am Freitag Millionäre machen. Bei einem randvollen Eurojackpot lassen die
weiteren Spieleinsätze einen
zweiten Jackpot anwachsen. Inzwischen sind immerhin rund 20
Millionen Euro drin.
dpa
Nino de Angelo
(53), Schlagersänger, hat nach zahlreichen
gesundheitlichen Problemen
seinen exzessiven Lebensstil
hinter sich gelassen. „Der Alkohol hätte mich beinahe umgebracht“, sagte der 53-Jährige dem Hamburger Magazin
„Closer“. Heute verzichte
er weitgehend darauf und trinke „vielleicht noch an Geburtstagen mal ein halbes Glas
Sekt“.
afp