Die Züge - inFranken
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Die Züge - inFranken
DAS THEMA, SEITE 2 So wüst werden Rettungskräfte in Bamberg beschimpft Anzeige Finanz-und Heimatminister Söder wird heute 50 BAMBERG, SEITE 9 DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 184. JAHRGANG, NR. 4, PREIS: 1,60 € RATHAUS t g r o s “ l e x A „ Tief s o a h C r e für Wint Keine Bilder in Hallstadt Hallstadt — Bilder an den Wänden des erneut sanierten Hallstadter Rathauses sucht man derzeit vergeblich. Des Rätsels Lösung: Das historische Gebäude soll künftig auch wechselnde Ausstellungen und Bilder zeigen. Dafür bedarf es spezieller Vorrichtungen, auf die man noch wartet. Anfang Januar war die Belegschaft nach über sieben Jahren im Bürgerhaus an den angestammten Platz zurückgekehrt. Die erneute Sanierung nach der Generalsanierung war deswegen notwendig geworden, da Wasser aus Leitungen ausgetreten war und Schadstoffe freigesetzt hatte. Die Mitarbeiter sind nun froh, die beengten Verhältnisse des Bürgerhauses hinter sich zu wissen. Seite 17 an gten dböen beeinträchti in W e ig rt na ka or nde Schnee und UNWETTER ßen. Am Wochene ra St s en nk ra F f au r. Seite 15 auch den Verkehr tiefer in den Kelle ch no n re tu ra pe rauschen die Tem VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED CSU-ANHÄNGER Merkel vor Seehofer IM ABSEITS PETER GROSCURTH troffen. Ein Baum war kurz vor 6 Uhr bei Schwarzenbach an der Saale (Lkr. Hof) auf die Gleise gefallen und blockierte einen Regionalzug von Hof. Verletzt wurde niemand. Die Reisenden mussten über eine Stunde warten, bis der Zug zurück nach Hof gefahren werden konnte. Besonders betroffen waren die Landkreise Hof und Wunsiedel. Auf der B289 zwischen Weißdorf und Münchberg war stellenweise kein Vorwärtskommen mehr. Die Streufahrzeuge waren im Dauereinsatz. Insgesamt Bamberg/Coburg/Hof — Starke Sturmböen, Regenund Schneeschauer: Tief „Axel“ ist in der Nacht zu Mittwoch über Deutschland hinweggefegt. In den Mittelgebirgen und im Bayerischen Wald schneite es zum Teil heftig. „Durch den starken Wind mit Geschwindigkeiten von bis zu 75 Stundenkilometern gibt es gefährliche Schneeverwehungen“, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes. Auch in Oberfranken kam es zu Zwischenfällen wegen des Tiefs: Gegen 4 Uhr rutschte bei Weichengereuth ein Sattelzug aufgrund überhöhter Geschwindigkeit von der glatten Fahrbahn, beschädigte einen Zaun und eine Straßenlaterne, stellte sich quer und blockierte die B4 in Richtung Coburg (Foto). Der Fahrer blieb unverletzt. Da der Lkw in der Nähe der Gleise zum Stehen gekommen war, musste die Bahnstrecke zwischen Ebersdorf und Coburg zeitweise gesperrt werden. Zudem war die Bahnstrecke Rainer Eck Hof-Neuenmarkt-Wirsberg be- Polizeipräsidium Oberfranken Größerer Schaden blieb dank der vernünftigen Fahrweise der Verkehrsteilnehmer aus. ereigneten sich gestern in Oberfranken bis 9 Uhr etwa 40 Verkehrsunfälle. Bei vier Verkehrsunfällen wurden vier Personen leicht verletzt. „Größerer Schaden blieb dank der vernünftigen Fahrweise der Verkehrsteilnehmer aus“, so Rainer Eck vom Polizeipräsidium Oberfranken. Glimpflich verlief dagegen die Nacht in Unterfranken: Der für die Nacht angekündigte Schneefall blieb dort weitgehend aus. Dennoch standen die Streu- und Räumdienste bereit. Auf dem Brocken im Harz und in weiteren Höhenlagen hat es dagegen orkanartige Böen gegeben. Im Straßen- und Bahnverkehr blieb es aber weitgehend ruhig. An der deutschen Nordseeküste warnte das Bundesamt für Seeschifffahrt (BSH) vor einer Sturmflut in den frühen Morgenstunden des Mittwochs. Das Morgen-Hochwasser werde etwa 1,50 Meter höher das mittlere Hochwasser ausfallen. Im Weser- und Elbgebiet sogar bis zu zwei Meter. Und es geht unruhig weiter: Tief „Axel“ soll zunächst mit orkanartigen Böen um 110 Stundenkilometer über Norddeutschland ziehen. Auf die deutsche Ostseeküste könnte die schwerste Sturmflut seit mehr als zehn Jahren zurollen. Ursache ist nicht nur Tief „Axel“ – auch führt die Ostsee zurzeit besonders viel Wasser, weil der Westwind in den vergangenen Tagen viel Nordseewasser in das Nachbarmeer gedrückt hat. Auf den Berggipfeln rechnen die Meteorologen weiter mit orkanartigen Sturmböen. In Nordwestlagen der Mittelgebirge könnte es bis zu 30 Zentimeter Neuschnee geben. In den nächsten Tagen kann sich klarer Himmel und polare Kaltluft breit machen. In der Nacht zum Freitag werden die Gebirgsregionen zum Gefrierschrank – die Temperaturen fallen bis zum Morgen auf etwa minus 20 Grad. Tagsüber komme das Thermometer in vielen Regionen nicht aus dem zweistelligen Minusbereich heraus. Mehr Winter-Infos Aktuelle Prognosen und Meldungen finden Sie im Dossier „Wetter“ auf Rot im Puff – nicht immer Nahles will Recht auf befristete Teilzeit einführen Alter schützt vor Jugend nicht. Leider. AM RANDE Hausarrest fürs „Dabbing“ VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED FALK ZIMMERMANN N eulich hat der Autor dieser Zeilen (44) mit seinem Sohn (12) nach Jahren der Abstinenz wieder einmal „gezockt“. Sie wissen schon: Spielkonsole, Controller und so. Das Urteil der Jugend war indes vernichtend: „Papa, mit Dir zu spielen ist so wie dem Opa das Smartphone erklären.“ Das saß. Danach machte er eine Bewegung, die entfernt an einen Niesanfall erinnerte: Kopf in die Armbeuge, die Hände fliegen zur Seite. Dem Jungen ging’s aber gut. Er hatte mich nur zur Bestätigung seiner These ge-dab-t. Er hatte was? Genau. „Dabbing“ – das lernte der Autor später – ist eine Tanzbewegung, die Rapper und anderes Jungvolk neuerdings gerne nutzen, um irgendetwas zu unterstreichen: eine Handlung, eine Aussage, was auch immer. Also so etwas wie das „High five“ (Abklatschen) früherer Tage. Das verwirrt Mittelalte aktuell auch anderswo. Zuletzt geschehen bei einer Vereidigungszeremonie in Washington, während der ein Sohn eines Kongressabgeordneten mal eben die coole Geste zeigte. Statt Verständnis gab es dafür: Hausarrest. Viele Wolken und etwas Schnee ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Hamburg — Die Anhänger der CSU vertrauen ihrem Parteivorsitzenden Horst Seehofer laut einer Umfrage weniger als der CDU-Chefin Angela Merkel. Im Wahltrend von „Stern“ und RTL bekam die Kanzlerin von den Anhängern der bayerischen Schwesterpartei im Schnitt 72 von 100 möglichen Vertrauenspunkten, für Seehofer gab es lediglich 69 Punkte. In der Forsa-Umfrage konnten die Befragten Punkte zwischen 0 (kein Vertrauen) und 100 (sehr großes Vertrauen) vergeben, woraus dann der Mittelwert errechnet wurde. Bundesweit erreichte Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) parteiübergreifend mit 66 Punkten den Spitzenplatz vor Merkel (64 Punkte). dpa Foto: Michael Stelzner BAMBERG BÖRSEN S. 6 Aus einem oft stark bewölkten DAX: Himmel fällt örtlich 11 584 regelmäßig Schnee. Die Temperaturen sinken bei schwachem Wind auf minus EURO: vier Grad. Seite 8 1,0437 $ ARBEITSMARKT Landshut — Seine roten Kennzeichen im Landshuter Rotlichtmilieu sind einem 40-jährigen Mann jetzt zum Verhängnis geworden. „Rote Kennzeichenschilder werden von den jeweiligen Zulassungsstellen an KfzHändler zugeteilt, um Probe-, Prüfungsoder Überführungsfahrten durchzuführen. Was darin sicherlich nicht beinhaltet ist, ist eine Fahrt mit dem Auto zum Zwecke eines Bordellbesuchs“, teilte die Polizei am Mittwoch mit. dpa Jetzt wird ermittelt... Berlin — Arbeitnehmer in Deutschland sollen das Recht auf eine zeitlich befristete Verringerung ihrer Arbeitszeit bekommen. Das sieht ein Entwurf von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) vor. Der Referentenentwurf befindet sich derzeit in der Ressortabstimmung innerhalb der Bundesregierung. „Ziel des Gesetzentwurfs ist die Einführung eines Anspruchs auf zeitlich begrenzte Teilzeitarbeit im Teilzeit- und Befristungsgesetz“, heißt es darin. Für Beschäftigte, die zeitlich begrenzt ihre Arbeitszeit verringern möchten, werde sichergestellt, dass sie nach der Teilzeitphase wieder zur ursprünglichen Arbeitszeit zurückkehren können. Bisher gibt es nur einen Anspruch auf zeitlich unbegrenzte Teilzeitarbeit. Ein Rückkehrrecht auf Vollzeit hatten Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart. Der Anspruch auf Teilzeitarbeit mit zeitlicher Begrenzung soll wie der bereits bestehende Anspruch auf unbegrenzte Teil- zeit davon abhängig sein, dass der Arbeitgeber mehr als 15 Beschäftigte hat. Das Arbeitsverhältnis muss zudem mehr als sechs Monate bestanden haben. Beschäftigte sollen die begrenzte Teilzeit mindestens drei Monate vorher beantragen müs- sen. Nach der Rückkehr zur ursprünglichen Arbeitszeit sollen sie eine erneute Verringerung der Arbeitszeit frühestens nach einem Jahr verlangen können. Außerdem soll Arbeitnehmern in unbegrenzter Teilzeit die Verlängerung ihrer Arbeitszeit erleichtert werden. Bereits heute sind sie bei der Besetzung freier Arbeitsplätze bevorzugt zu berücksichtigen. Nach geltendem Recht hatten Teilzeitbeschäftigte bisher nachzuweisen, dass ein entsprechender Arbeitsplatz zur Verfügung steht und dass sie für diesen geeignet sind. „Hier findet eine Beweislast-Verlagerung auf den Arbeitgeber statt“, so der Entwurf. Der Betrieb müsse dann das Fehlen eines Arbeitsplatzes oder eine geringere Eignung dpa darlegen. Mittwochs-Lotto 5 – 13 – 21 – 37 – 39 – 48 Superzahl: 2 Spiel 77: 6 2 2 3 0 4 3 Super 6: 2 5 2 8 1 5 (ohne Gewähr) Kunden-Service Leserservice: 0951/188 199 Anzeigen: 0951/188 388 Anzeigen-Fax: 0951/188 113 Telefon-Service: Mo bis Fr: 7 bis 17 Uhr Sa: 7 bis 11 Uhr E-Mail: [email protected] Internet: www.kundenservice.infranken.de 001 4 195099 601606 40101 2 DAS THEMA DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Nichts integriert in der CSU so sehr, wie wenn's gegen die CDU geht. Fotos: dpa Archiv Ich bin der Finanzminister mit dem größten kommunalen Finanzausgleich aller Zeiten. Söder 50 und kein bisschen leise Ein halbes Jahrhundert Markus Söder – der facettenreiche Selbstdarsteller belebt derzeit wie kein anderer die bayerische Landespolitik. GEBURTSTAG VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED Wenn wir Reformen machen wollen, brauchen wir einen Mannschaftsgeist. Und dieser Mannschaftsgeist ist der Patriotismus. KLAUS ANGERSTEIN Nürnberg — „A Hund is er scho“, im Zusammenhang mit Markus Söder hört man das – durchaus mit Respekt im Unterton – öfter. Ebenso oft wie die kritischen Hinweise auf seine populistische Ader oder seine Wadlbeißer-Karriere als Edmund Stoibers CSU-Generalsekretär. Gemeint ist die derzeit wohl schillerndste Politfigur, die Franken zu bieten hat. Heute wird Söder, derzeit in Personalunion bayerischer Finanz- und Heimatminister, 50 Jahre alt. Die politische Karriere, die er bislang schon hingelegt hat, ist durchaus beeindruckend, wenn auch polarisierend. Nach Einserabitur und Jurastudium, das er mit einer Promotion über die Entwicklung der Kommunalgesetzgebung im rechtsrheinischen Bayern zwischen den Jah- Markus Söder und einige seiner politischen Positionen Nürnberg — Markus Söder hat den Ruf eines Hardliners, gilt in Wirtschaftsfragen als ausgesprochen arbeitgeberfreundlich. Was sich auch in seinen Positionen zur Arbeitsmarktpolitik zeigt. So gehörte er von Anfang an zu den erklärten Gegnern eines gesetzlichen Mindestlohns. Außerdem kann er sich mehr befristete Arbeitsverhältnisse vorstellen. Möglich dann, wenn bei Neueinstellungen der Kündigungsschutz gelockert wird. Urlaub möchte er Hartz-IV-Empfängern grundsätzlich streichen. Zum Schutz von Religionsgemeinschaften plädiert Söder für ein klares Verbot von Blasphemie im Strafrecht. Dazu soll der Paragraf 166 des Strafgesetzbuches um konkrete Schutztatbestände erweitert werden. Ziel: Religiöse Symbole müssen endlich gesetzlich geschützt werden. In der griechischen Staatsschuldenkrise hielt Söder im Jahr 2015 die Folgen eines Grexit für die anderen EuroLänder verkraftbar. Ein Verlassen der Währungsunion schien ihm gleichzeitig der fairste und ehrlichste Weg. Im gleichen Atemzug wurde er nicht müde, immer wieder zu warnen. Würden die Euroländer gegenüber Griechenland Nachgiebigkeit zeigen, könnten andere Länder ein ähnliches Verhalten wie red Griechenland an den Tag legen. Unabhängige Tageszeitung in Franken/Volksblatt Herausgeber: Mediengruppe Oberfranken GmbH & Co. KG, HRA 8435, vertreten durch den Geschäftsführer Walter Schweinsberg Chefredakteur (verantw. i.S.d.P.): Frank Förtsch Stellvertretende Chefredakteure: Falk Zimmermann, Christian Holhut. ren 1802 und 1818 abschloss, betätigte er sich kurze Zeit als Fernsehredakteur, ehe er 1994 in den Landtag einzog. Eher ein Zufall, wie er später meinte. Weil er eigenen Angaben zufolge eigentlich gar nicht in die Politik wollte. Nun, es kam anders. Schuld daran könnte sein Vater Max gewesen sein. Der Maurermeister war ein glühender Franz-Josef-StraußFan. Das hat offensichtlich auf den Sohn abgefärbt, der bereits als 16-jähriger Gymnasiast Mitglied der CSU wurde. Und sich natürlich auch aktiv in der Jungen Union betätigte. Von 1995 bis 2003 war er Chef der JU in Bayern. Es folgten vier Jahre als CSU-Generalsekretär, ehe er unter den Ministerpräsidenten Beckstein und Stoiber in Ministerämter berufen wurde. Seither kristallisiert sich auch das politische Ziel des durchaus karrierebewussten Strategen in eigener Sache im- mer klarer heraus: Söder will Ministerpräsident in Bayern werden. Er sagt das zwar nicht so, aber er tut alles dafür. Scheut dabei auch nicht davor zurück bei Parteifreunden anzuecken. Beim politischen Gegner tut er das eh. Sein derzeitiger Chef, Ministerpräsident Horst Seehofer, beobachtet die Machenschaften Söders mit größtem Argwohn. Da prallen die Interessen zweier Alphatierchen aufeinander. Seehofers gelegentliche Maßregelungen und öffentliche Häme ignoriert Söder geflissentlich. Aber er vergisst nicht. Weiß zu gegebener Zeit zurückzuschlagen. Allerdings nicht in der Öffentlichkeit. Das kann er sich nicht leisten. Noch nicht. Gleichwohl lässt sich fast so etwas wie Wehmut erahnen, wenn Söder von Edmund Stoiber als Mentor und politischer Vaterfigur schwärmt. Der habe ihn auch nie in aller Öffentlichkeit beschimpft, heißt es. Und offenbart dabei durchaus eine Prise Stolz. Sein ehemaliger politischer Ziehvater hätte ihn wohl auch nie nach Berlin abschieben wollen. Anders als Seehofer, ein Junktim herstellend zwischen der Funktion des Parteivorsitzenden und einem Ministeramt in Berlin. Ein politischer Umzug in den Norden – das ist nichts für Markus Söder. Er sagt das öffentlich ganz deutlich, nämlich dass er von derlei Plänen für seine Person nichts hält. In Bayern sei er besser aufgehoben, lässt er verlauten. Hier wolle er Politik machen, im Land unterwegs sein, mit den Menschen Kontakt halten. Derlei liest und hört man im Freistaat gerne. Das weiß auch ein Markus Söder. Weshalb der amtierende Ministerpräsident seinem fränkischen Finanzminister mit zusätzlichem Dienstsitz in Nürnberg – allein das ist schon Wir brauchen eine gewisse Orientierung in der Erziehung und in den Schulen. Für die CSU steht fest: In Klassenzimmer gehören Kruzifixe und keine Kopftücher. eine riesige Ausnahme – Freiheiten zugestehen muss wie keinem anderen Kabinettsmitglied. Aber wie geht es für Söder weiter? „Ab 50 beginnt im Leben eines Mannes die Zeit der Ernte“, zitiert Söder gerne seinen Vater. Wohl wissend, dass er in den zehn Jahren zuvor die entsprechenden Weichenstellungen für seine politische Zukunft vorgenommen hat. Heute, an seinem 50. Geburtstag, wird das Thema politische Zukunft erst mal zurückgestellt. Mit Ehefrau Karin und seinen drei Kindern hat er sich in dieser Woche in den sonnigen Süden verabschiedet. Feiert im engsten Familienkreis. Nächste Woche geht’s dann wieder los mit der Politik und dem Kampf ums Amt des bayerischen Ministerpräsidenten. KOMMENTAR Ein Franke und der Kampf um die Macht in Bayern W enn es um die SeehoferNachfolge geht, führt an Markus Söder angesichts des dann noch verbleibenden Personalangebots der christlich-sozialen Union eigentlich kein Weg mehr vorbei. Trotz einer Ilse Aigner, trotz eines Joachim Herrmann. Das weiß auch der derzeitige Amtsinhaber Horst Seehofer. Der sich allerdings partout nicht mit dem Gedanken anfreunden kann, für einen Franken – noch dazu einen Protestanten – nach den nächsten Landtagswahlen das Feld räumen zu müssen. Aber: Immer noch gilt in CSU-Kreisen, dass nur derjenige für das Amt des Ministerpräsidenten taugt, der für die Lufthoheit über den Regionale und lokale Seiten werden erstellt von: Mediengruppe Oberfranken – Redaktionen GmbH & Co. KG, Bamberg. Leitende Redakteure: Adrian Grodel, Christian Reinisch, Benjamin Kemmer, Katrin Geyer. Bamberg: Michael Memmel; Forchheim, Höchstadt/Herzogenaurach, Lichtenfels, Kronach: Christian Holhut; Haßberge: Klaus Schmitt Chefreporter: Gertrud Glössner-Möschk, Michael Wehner. Verlag: Mediengruppe Oberfranken-Zeitungsverlage GmbH & Co. KG, Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg. Geschäftsführer: Walter Schweinsberg, Sigrun Albert, Frank Förtsch. bayerischen Stammtischen sorgt. Für Strauß und Stoiber war das eine Selbstverständlichkeit, für Beckstein galt das gar nicht und für Seehofer nur Klaus Angerstein mit Einschränkungen. Markus Söder erinnert mit seinen mitunter derbmarkigen Sprüchen an genau die alten CSU-Größen. Der Franke gehört zu Anzeigenleitung: Philipp Gatz, Stellvertreter: Stefan Apfel. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 63 gültig ab 1.1.2017 (inklusive Zeitungsring Oberfranken). Vertriebsleitung: Sandra Zimmermann. Überregionale Seiten werden erstellt in Kooperation mit der Mediengruppe Main-Post, verantwortlich: Michael Reinhard, Berner Straße 2, 97084 Würzburg. Druck: DZO Druckzentrum Oberfranken GmbH & Co. KG, Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg. Internet: www.inFranken.de. Bezugspreis: 34,90 € monatl. incl. Zustellung und 7% MwSt.; Postbezugspreis: 39,70 € monatl. den wenigen Landespolitikern, die heute noch Bierzelte zu füllen vermögen. Nach gängigen CSU-Standards durchaus ein Qualitätskriterium. Kritik bleibt trotzdem nicht aus. Sowohl aus eigenen Reihen, erst recht vom politischen Gegner. Ein populistischer Selbstdarsteller sei er, mehr nicht. Wer ihn darauf reduziert, liegt falsch. Söder hat sich geschickt zu einer bundesweit bekannten „Marke“ entwickelt. Außerhalb der Landesgrenzen gelten Söder und die CSU programmatisch längst als Synonym. Das macht es der Konkurrenz um die Macht zwar nicht unmöglich, aber doch immer schwerer, den Franken zu verhindern. Und das gilt wohl auch für Horst Seehofer. incl. 7% MwSt. Studenten bei Vorlage eines gültigen Studiennachweises 24,50 € monatl. incl. Zustellung und 7% MwSt. (Post 29,10 € monatl. incl. 7% MwSt.) Abbestellungen nur zum Monatsende und bis spätestens 5. schriftlich beim Verlag. Auflage IVW-kontrolliert. Alle Rechte gemäß § 49 UrhG vorbehalten. © für Text und von uns gestaltete Anzeigen beim Verlag. Nachdruck, Vervielfältigung u. elektronische Speicherung nur mit Zustimmung des Verlages. Es gelten die AGB für Anzeigen und Vertrieb unter „www.inFranken.de“. Erfüllungsort sowie ausschließlicher Gerichtsstand ist Bamberg. Für die Herstellung dieser Zeitung wird Recycling-Papier verwendet. FRANKEN 3 DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Müssen es zwölf Seidla sein? Am 5. und 6. Januar werden in ganz Bayern Menschen zusammenkommen, um sich „Stärk“ anzutrinken. Sie glauben, damit ihrem Geist und Körper etwas Gutes zu tun. TRADITION VON UNSERER MITARBEITERIN Brauch schon wegen der hohen Brauereidichte weit verbreitet sein: Rund 200 Brauereien gibt es in der Region, davon etwa 70 im Kreis Bamberg. Die meisten brauen anlässlich des Stärkantrinkens ein spezielles Starkbier, welches dafür besonders gut geeignet sein soll. Dabei handelt es sich um das sogenannte Bockbier. SANDRA DENSCH Bamberg — Zum jährlichen „Stärkantrinken“ erwarten die Brauereien in Oberfranken wieder zahlreiche Besucher. Um diesen Brauch ranken sich viele Mythen. Stimmt es, dass am Abend des Dreikönigsfestes oder auch am Vorabend zwölf Bier getrunken werden müssen? Und beruht dieser Brauch auf einer christlichen Tradition? 5. 1. Was ist das „Stärkantrinken“? „Stärkantrinken“ bezeichnet einen alten Brauch, der in Oberfranken und den angrenzenden Regionen verbreitet ist. In der Regel trifft man sich am Vorabend des 6. Januars im Familien- und Freundeskreis, um sich gemeinsam Stärke – im Volksmund „Stärk“ – für das neue Jahr anzutrinken. Unter „Stärk“ wird Kraft und Gesundheit verstanden. Damit die Stärke auch das ganze Jahr lang anhält, sollte für jeden Monat des Jahres ein Seidla vom Bock getrunken werden – so heißt es auf der Internetseite des „Vereins zur Förderung der fränkischen Braukultur“. Als Seidla wird in Franken ein Bierkrug oder -glas mit einem halben Liter Bier bezeichnet. Aus diesem Grund sollte die Zwölferregel nicht so genau genommen werden. Am Anfang eines jeden Jahres trinken sich viele Franken „Stärk’“ an. feierte man an diesem Tag den Jahreswechsel und nicht wie heutzutage am 31. Dezember. Deshalb ist der 6. Januar, besonders im süddeutschen Raum, auch als Hochneujahr, Großneujahr oder „Öberschder“ (auf hochdeutsch „Oberster“) bekannt. Mit dem Dreikönigsfest, das am gleichen Tag gefeiert Wann wird das „Stärk- wird, hat diese Neujahrsvorstellung vermutlich nichts zu tun. antrinken“ gefeiert? Das traditionelle Datum zum Wie ist das „Stärkantrin„Stärkantrinken“ ist der Abend ken“ dann entstanden? des 6. Januars. Mancherorts wird dieser Brauch auch schon Etwa im 18. oder im frühen 19. am 5. Januar vollzogen. Früher Jahrhundert sei diese Tradition 2. 3. entstanden, sagt Markus Kratzer vom Heimat- und Volkstrachtenverein „Alt-Bayreuth“. Ein genauerer Ursprung lasse sich jedoch nicht rekonstruieren. Vermutlich steht diese Tradition im Zusammenhang mit dem vorchristlichen Brauchtum der zwölf Rauhnächte zwischen den Jahren. Bei den Germanen und Kelten galten diese Nächte als heilige Zeit, die für die Familie zum Feiern und zum Orakeln genutzt wurde. Nach alten Überlieferungen trieben während der Rauhnächte Geister und Dämo- Foto: Ronald Rinklef nen ihr Unwesen. Lärm und Ausräucherung sollten dem Schutz vor diesen Gestalten und vor den Gefahren des kommenden Jahres dienen. Je nach Region variiert die Anzahl der Rauhnächte zwischen drei und 13. Meist decken sie sich jedoch mit den zwölf Weihnachtstagen von Weihnachten (25. Dezember) bis zum Dreikönigsfest. 4. Wo wird das „Stärkantrinken“ gefeiert? Gefeiert wird meist in geselliger Runde in einer Gaststätte. In Oberfranken dürfte dieser Warum heißt das Bier eigentlich Bock? Bockbiere sind Starkbiere mit einem Stammwürzegehalt von mindestens 16 Prozent. Ab 18 Prozent werden sie Doppelbock genannt. Die Stammwürze bezeichnet den Anteil der aus dem Malz und Hopfen gelösten Stoffe vor der Gärung wie Malzzucker, Eiweiß, Vitamine und Aromen. Sie bestimmt auch den späteren Alkoholgehalt des Biers. Bockbier gibt es von Hell bis Dunkel, aber auch als Weizenstarkbier. Es hat einen Alkoholgehalt von 6,5 Prozent und mehr. Das Hauptverbreitungsgebiet des Bockbiers ist Süddeutschland. Es stammt aber ursprünglich aus der niedersächsischen Stadt Einbeck. Von dort aus wurde das Bier seit dem 14. Jahrhundert nach Bayern und sogar bis nach Italien exportiert. Damit es länger haltbar bleibt, wurde es mit einem besonders hohen Stammwürzegehalt eingebraut, wodurch sich der Alkoholgehalt erhöhte. 1614 holte das Adelshaus Wittelsbach den Braumeister Elias Pichler ans Hofbräuhaus nach München. Das „ainpöckisch Bier“ wurde bald „Bock-Bier“ genannt. Nachrichten 40-Jähriger hat sich selbst schwer verletzt Nürnberg — Erst wurde nach einem Täter gesucht – nun ist klar, dass sich ein Mann in der Silvesternacht selbst verletzte. Der 40-Jährige wurde am Samstag in Nürnberg mit schweren Schnittverletzungen am Hals und stark blutend von Passanten gefunden, die die Beamten und Rettungskräfte alarmierten. Nach Angaben der Polizei sagte der Verletzte, Unbekannte hätten ihn niedergestochen. Er schwebte zunächst in Lebensgefahr und konnte erst am Dienstag von der Polizei vernommen werden. Dabei gab der psychisch angeschlagene Mann zu, sich selbst verletzt zu haben. dpa Jugendliche prügeln mit Latten aufeinander ein Schweinfurt — Eine Gruppe Jugendlicher hat in Schweinfurt mit Holzlatten auf vier Teenager eingeprügelt. Rettungskräfte brachten die 17- und 18Jährigen ins Krankenhaus. Die Beamten konnten sieben Angreifer im Alter von 14 bis 18 Jahren identifizieren. dpa Anwohner helfen bei Suche nach Einbrecher Nürnberg — Mit Hilfe von Anwohnern ist ein mutmaßlicher Einbrecher geschnappt worden. Eine Frau bemerkte einen Einbruch in ihrem Haus. Sie kontaktierte die Polizei, die mit einem Hubschrauber nach dem Täter suchte. Daraufhin gingen Hinweise von Anwohnern ein, die einen Mann beim Weglaufen beobachtet hatten. Dies habe der Polizei dazu verholfen, den Weg des Mannes nachzuvollziehen. dpa 4 DEUTSCHLAND DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Seehofers ewiges Machtspiel Zum Auftakt des Treffens der CSU in Seeon stürmt es nicht nur vor der Klosterpforte. Auch in der Union könnte die Großwetterlage kaum schlechter sein. KLAUSUR Ich bin mit mir als Parteivorsitzender und praktizierender Katholik völlig im Reinen. Horst Seehofer CSU-Chef PARTEIEN Bankräuber fünf Monate nach Überfall gefasst Donauwörth — Knapp fünf Monate nach einem bewaffneten Überfall auf eine Bankfiliale in Donauwörth ist der mutmaßliche Täter gefasst. Ein 38 Jahre alter Mann sei in Donauwörth festgenommen worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Inzwischen habe der Mann ein Geständnis abgelegt. Der Mann hatte 13 000 Euro erbeutet. dpa Berlin-Anschlag: Lkw ins Museum? Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und die CSU-Landesgruppenvorsitzende im Bundestag, Gerda Hasselfeldt, eröffnen im Kloster Seeon die Klausurtagung der CSU-Landesgruppe im Bundestag. Foto: Sven Hoppe, dpa der zusammenwächst.“ Mit „wir“ meint er seine CSU und erklärt sofort, wie „wir“ neue „Ordnung schaffen“ wollen: mit klarer Politik, klaren Aussagen, klaren Alternativen und einer klaren Sprache. Deutschland sei „polarisiert und gespalten“, sagt er. Ein gespaltenes Land nach bald zwölfjähriger Regierung von Kanzlerin Angela Merkel. Persönlich nennt Seehofer einen Grund zur Freude. Er verweist auf eine aktuelle Umfrage der Fernsehsendung „17:30 Sat.1 Bayern“, wonach die CSU in Bayern wieder einmal die absolute Mehrheit erreichen würde. Das ist ihm und seiner CSU am wichtigsten: die absolute Mehrheit in Bayern. Die Umfrage von „Stern“ und RTL ver- schweigt er. Demnach vertrauen die Anhänger der CSU ihrem eigenen Parteichef weniger als der CDU-Chefin Angela Merkel. Für viele ist der Dauerzwist um die Obergrenze für Flüchtlinge inzwischen nervtötend. Ohne Obergrenze im Koalitionsvertrag im Falle eines Siegs bei der Bundestagswahl im September werde die CSU in die Opposition gehen, kündigte Seehofer kurz vor Weihnachten an. Nur eine leere Drohung oder sein letzter Trumpf gegen Merkel? Denn sie lehnt die Forderung ebenso ab wie sie Seehofer vorträgt. Seehofer hat die Erfahrung gemacht, dass die CSU mit einem harten Kurs etwas bewegen kann – auch in Merkels CDU. Bei deren Parteitag im Dezember erlebte die Vorsitzende eine Stärkung des konservativen Flügels. Es wurden Positionen der CSU-Schwesterpartei übernommen, wie etwa die Forderung, die automatische dauerhafte doppelte Staatsbürgerschaft für in Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern wieder abzuschaffen. Zu Merkels Überraschung und Unmut. Jedenfalls stellte sie postwendend klar, dass sie das nicht mitmacht. Nun mahnt Seehofer, für die gesamte CSU sei eine Deckelung der jährlichen Flüchtlingszahl auf 200 000 Menschen eben „keine Forderung, die nach der Wahl vergessen wird.“ Der Obergrenze stehe auch nicht dem christlichen Kompass der CSU entgegen. „Ich bin mit mir als Parteivorsitzender und praktizierender Katholik völlig im Reinen.“ Selbst den Papst bemüht er. Dieser sehe es ähnlich, wenn er Begrenzung als Voraussetzung für eine humanitäre Integration von Flüchtlingen nenne. Die kompromisserfahrene Gastgeberin der Klausur, CSULandesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt, zeigt sich hier ebenfalls recht unnachgiebig: „Wir haben da noch Gesprächsbedarf, wie man es auch in einer Familie macht, um am Ende das Ziel zu erreichen, die Flüchtlingszahlen tatsächlich zu begrenzen.“ Wenn Hasselfeldt das sagt, klingt es aber weniger bedrohlich. VERKEHR Grüne Keine Entlastung für Grenzregionen bei der Maut streiten über geöffnet hat“, sagte der Europa- Fahrer beispielsweise den Über- lung der deutschen Pkw-Maut – Abgeordnete und Verkehrsex- gang Kufstein ohne Abgabe pas- sie beginnt bei fünf Euro für eine Brüssel — Der Ärger um die perte Markus Ferber (CSU) am sieren können. Und auch die Kurzzeit-Vignette – sei „fair Flüchtlinge deutsche Pkw-Maut geht in eine Mittwoch gegenüber dieser Re- Grenze im bayerischen Lindau und gerecht“. VON UNSEREM KORRESPONDENTEN Berlin/Stuttgart — Zu Beginn des Wahljahres 2017 und unmittelbar vor wichtigen Treffen ihrer Führungsgremien zeigen sich die Grünen tief zerstritten in der Flüchtlingspolitik. Während Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann erneut Unterstützung für die Einstufung Tunesiens, Marokkos und Algeriens als sichere Herkunftsländer signalisierte, wiesen Grünen-Parteichefin Simone Peter und der migrationspolitische Sprecher Volker Beck diese Forderung zurück. Am Montag kommt die Grünen-Führung zu einer Klausur zusammen, am Mittwoch die Bundestags-Fraktion. Auch die Grünen in Nordrhein-Westfalen bleiben beim Nein. Eine Einstufung der Maghreb-Länder als sichere Herkunftsstaaten löse keine Probleme und vereinfache Abschiebungen Ausreisepflichtiger nicht, bekräftigte die Spitzenkandidatin der Grünen für die NRW-Landtagswahl, Sylvia Löhrmann, am Mittwoch in dpa Düsseldorf. Bosbach bekommt Goldene Narrenschelle Berlin — Weil er „das politische Berlin in Wallung“ bringt, erhält CDU-Politiker Wolfgang Bosbach die „Goldene Narrenschelle“ der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte. Seine vielfältigen Narreteien und Wahrheiten wie zum Beispiel: „Auch mit vier Promille würde ich nicht zur AfD gehen“, prädestinieren ihn für die „Goldene Narrenschelle 2017“, teilte der Verein mit. dpa VON MARCO HADEM UND CHRISTINA DUNZ, DPA Seeon — Manchmal stößt CSUChef Horst Seehofer an seine Grenzen – sogar in Bayern. Als er am Mittwochmittag zur Klausur der CSU-Bundestagsabgeordneten im oberbayerischen Kloster Seeon kommt, macht das Wetter den PR-Strategen der Partei einen Strich durch die Rechnung: Schnee, Sturm, Nebel und Frost verhindern jene idyllischen Fernsehbilder, die die oft vor Selbstbewusstsein strotzende CSU in 40 Jahren zum Jahresauftakt gern in die Republik sandte. Bisher aus Wildbad Kreuth, doch das wird zurzeit saniert. „Frohes neues Jahr, hier in Bayern“, ruft Seehofer mit kratziger Stimmer den Journalisten zu – und geht ansonsten wortlos vorbei. Auch das ist selten. Seine politische Botschaft folgt im beheizten Presseraum: „Wir wollen dazu beitragen in allen Gremien, die jetzt tagen, dass die demokratische Gesellschaft wie- Nachrichten DETLEF DREWES neue Runde. Vor wenigen Tagen schickte Österreichs Verkehrsminister Jörg Leichtfried einen Beschwerdebrief an die EUKommission nach Brüssel. Deren Antwort steht zwar noch aus. Aber schon vorab gab es eine mündliche Klarstellung, die vor allem in einem Punkt neue Hoffnung bei den europäischen Nachbarn weckte. So hieß es aus dem Umfeld von EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc, es gebe „noch einen gewissen Spielraum“, mit dem Deutschland seinen Nachbarländern entgegenkommen könnte. Man denke dabei an einen Wegfall der Straßenbenutzungsgebühren im grenznahen Raum, wie dies in Frankreich der Fall ist. Darauf hatten auch zahlreiche Regionen gedrängt, weil sie um den regen Verkehr über die Grenzen hinweg fürchten. Doch die Bereitschaft im CSU-geführten Bundesverkehrsministerium scheint nicht besonders groß. „Wer sich über die deutsche Pkw-Maut beschwert, muss sich zuerst einmal fragen lassen, ob er selbst seine eigenen Systeme für den kleinen Grenzverkehr daktion. Er verwies vor allem auf Österreich, das alle „Ausnahmen bei der Maut im grenznahen Raum abgeschafft“ habe. Noch vor wenigen Jahren hätten Ski- am Bodensee konnte bis ins schweizerische St. Margarethen ohne Gebühr benutzt werden. Ferber: „Es gibt auch keine Notwendigkeit, den grenznahen Raum zu entlasten.“ Die Staffe- KOMMENTAR Dobrindt braucht jeden Cent D er Bundesverkehrsminister wird hart bleiben. Ausnahmen von der deutschen Pkw-Maut kann er gar nicht zulassen. Alexander Dobrindt braucht, wenn Detlef Drewes das System erst einmal installiert ist, jeden Cent, um zu beweisen, dass seine Rechnung auch wirklich aufgeht und eine ansehnliche Summe für den deutschen (Fern-)Straßenbau zusammenkommt. Das mag nachvollziehbar sein, vernünftig ist das allerdings nicht. Denn die Grenzregionen werden vielleicht nicht wirklich leiden, aber sie dürften durchaus Einbußen zu verkraften haben. Denn Belgier, Franzosen, Schweizer oder Polen werden es sich sehr wohl überlegen, ob sie am Wochenende oder zum Einkaufen mal eben über die Grenze in die Bundesrepublik fahren, um dort Geld auszugeben. Die Verkehrsinfrastruktur und ihre Nutzung spielt gerade im grenznahen Raum eine große Rolle. Zusatzkosten für Straßen, Parkraum oder andere Leistungen fließen in das Budget ein, das Besucher auszugeben bereit sind. Zwingen kann die Brüsseler Kommission Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) nicht. Für die Brüsseler Behörde, so führte ein Sprecher nach dem Eingang des österreichischen Schreibens aus, sei entscheidend, „dass es keine Einszu-Eins-Kompensation gibt“. Eine Diskriminierung aufgrund „des Kennzeichens – ob das jetzt ein deutsches oder ein österreichisches oder ein anderes ist – gibt es nicht“. In diesem Punkt herrschen allerdings massive Zweifel. Schließlich, so der Wiener Verkehrsressort-Chef Leichtfried, bestehe eine „indirekte Benachteiligung aus Gründen der Staatsangehörigkeit“. Denn deutsche Autobesitzer würden den vollen Mautbetrag erstattet bekommen, während ausländische Fahrer ihn zu bezahlen hätten. Österreich will nun spätestens Mitte Januar zunächst auf Beamtenebene eine Koalition der Maut-Gegner schnüren, an der neben Wien sicher auch die Niederlande und Belgien teilnehmen dürften. Unklar erscheint noch, ob sich auch östliche Mitgliedstaaten dem Protest anschließen. Bonn — Das Haus der Geschichte in Bonn überlegt, den Lastwagen des Terroranschlags von Berlin teilweise in seine Sammlung aufzunehmen. „Es ist noch zu früh, um darauf eine abschließende Antwort geben zu können“, sagte Hans Walter Hütter, Präsident der Stiftung Haus der Geschichte, in einem Interview. Die Entscheidung bedürfe eines zeitlichen Abstands zu der Tat. Der ganze Lastwagen wäre wohl auch zu groß. dpa Türkische Gemeinde: „latenter Rassismus“ Heilbronn — Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu, beklagt antimuslimische Tendenzen. „Muslime, die seit Jahren in Deutschland leben und gut integriert sind, werden bewusst mit Einzeltätern gleichgesetzt, die Anschläge verüben“, sagte Sofuoglu der „Heilbronner Stimme“ und dem „Mannheimer Morgen“. Er stelle generell fest, dass ein „latenter Rassismus“ eine Legitimation bekommen habe.epd Arbeitsgruppe über Nordafrikaner in Köln Köln — Die Kölner Polizei setzt zur Aufarbeitung der Silvesternacht eine eigene Arbeitsgruppe ein. „Ich möchte versuchen festzustellen, warum unter anderem so viele junge Nordafrikaner auch zu Silvester 2016 nach Köln gekommen sind und warum sie nahezu zeitgleich aus dem Bundesgebiet am Hauptbahnhof eintrafen“, erklärte Polizeipräsident Jürgen Mathies am Mittwoch. Unter anderem gehe es darum zu prüfen, ob es Verbindungen zwischen den Gruppen gab. dpa Weniger Anträge auf Einsicht in Stasi-Akten Berlin — 25 Jahre nach Öffnung der Stasi-Akten nehmen die Anträge auf Einsicht weiter ab. Im vergangenen Jahr wurden 48 634 Anträge zur Akteneinsicht beim Bundesbeauftragten gestellt, rund 14 000 weniger als 2015, wie die Stasi-Unterlagenbehörde mitteilte. Insgesamt seien damit seit Beginn der Möglichkeit, Einsicht in die eigenen Akten zu nehmen, mehr als 3,1 Millionen Anträge eingegangen. epd EUROPA UND DIE WELT 5 DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Merkel unterstützt de Maizière TERROR Bundesanwaltschaft: Amri ist zweifelsfrei Täter von Berlin Karlsruhe/Berlin — Die Bundesanwaltschaft hält den 24 Jahre alten Tunesier Anis Amri zweifelsfrei für den Täter des Lastwagen-Anschlags auf einen Berliner Weihnachtsmarkt. „Nach unseren Erkenntnissen, nach all dem, was wir zusammengetragen haben, gehen wir davon aus, dass Anis Amri den Anschlag begangen hat“, sagte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft, Frauke Köhler. Nun werde ermittelt, ob jemand etwas von den konkreten Anschlagsplänen Amris gewusst habe, und ob es Helfer gegeben Die Kanzlerin begrüßt die umstrittenen Vorschläge ihres Innenministers zur Sicherheitspolitik. Der größte Widerstand dagegen kommt aus Bayern. SICHERHEIT VON UNSEREM KORRESPONDENTEN MARTIN FERBER Berlin — Der Innenminister, um drastische Worte nie verlegen, ging in die Offensive. Der freiheitliche Rechtsstaat, von islamistischen Terroristen missbraucht, müsse ab sofort Zähne zeigen. „Es muss Schluss sein mit der Haltung des ,anything goes‘“, forderte er – und präsentierte einen ganzen Katalog von Maßnahmen, der nicht mehr und nicht weniger als eine neue Sicherheitsarchitektur in Deutschland zum Ziel hatte. Die Einwände seiner Kritiker wischte er zur Seite: Nichts dürfe den Kampf gegen Kriminalität behindern. Das war im September 2001, kurz nach den verheerenden Anschlägen des 9. September in New York durch islamistische Terroristen. In Berlin regierten SPD und Grüne, der Innenminister hieß Otto Schily von der SPD. Gegen alle Widerstände paukte er in wenigen Wochen zwei umfangreiche Gesetzespakete durch, die als „Otto-Katalog“ in die Geschichte eingingen und einen Tabubruch in der Innenpolitik darstellten. Widerstand gegen de Maizière Knapp 16 Jahre später, nach dem schweren Anschlag von Berlin, geht erneut ein Innenminister in die Offensive und verlangt eine neue Sicherheitsarchitektur für Deutschland. Und wie Schily im Jahr 2001 stößt auch Thomas de Maizière von der CDU auf Widerstand. Vor allem seine Vorschläge, die Landesämter für Verfassungsschutz zugunsten einer einheitlichen Bundesbehörde aufzulösen, die Befugnisse des Bundeskriminalamtes auszuweiten und die Bundespolizei zu stärken, werden in der eigenen Partei, beim Koalitionspart- ner SPD sowie von praktisch allen Landesinnenministern kategorisch abgelehnt. „Das ist reiner Aktionismus und ein Schnellschuss“, sagt die SPD-Innenexpertin Gabriele Fograscher gegenüber dieser Redaktion. Die Große Koalition habe in der Vergangenheit „viel getan“, um die Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden zu verbessern und Reibungsverluste abzubauen. Zwar sei unbestritten, dass die Kooperation von Bundes- und Landesbehörden in einem föderalen Staat schwierig und kompliziert sei und weiter optimiert werden müsse, gleichwohl seien dafür keine neuen Gesetze nötig. Der erfahrene Jurist de Maizière, der die Befindlichkeiten seiner Länderkollegen bestens kennt, musste wissen, dass seine Vorschläge nicht nur auf heftigen Widerstand stoßen, sondern auch politisch nicht durchsetzbar sind. In Berlin glaubt man daher, dass der Vorstoß des Ministers, ein enger Vertrauter der Kanzlerin, gezielt einen Tag vor der Klausur der CSU-Landesgruppe im Kloster Seeon kam, um der bayerischen Schwesterpartei das Thema zu entreißen und die CSU gezielt unter Druck zu setzen – und dies an einem Punkt, wo es ihr besonders weh tut, bei ihrer Kernkompetenz der inneren Sicherheit. „Das ist ein Schlag gegen Seehofer“, heißt es am Mittwoch bei der SPD, „Merkel und de Maizière wollen die Lufthoheit bei der inneren Sicherheit zurückerobern.“ Die Kanzlerin sei nicht nur informiert gewesen, dass de Maizière öffentlich Vorschläge zur Verbesserung der inneren Sicherheit mache, sondern sie „hat ihn dazu auch ermutigt“, sagt der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter. liche Schuss auf den polnischen Lastwagenfahrer am Parkplatz am Friedrich-Krause-Ufer – mehrere Kilometer vom Breitscheidplatz entfernt. Der Pole habe zu dem Zeitpunkt auf dem Beifahrersitz gesessen. Dies habe unter anderem die Untersuchung von Schmauchspuren ergeben. Nach Angaben der Sprecherin ist zudem die in Italien bei Amri gefundene Waffe identisch mit der in Berlin verwendeten. Eine am Lkw sichergestellte Hülse passe zu der in Italien entdeckten Waffe. Gegen einen Bekannten Amris wurde Haftbefehl wegen des Verdachts auf Leistungsbetrugs erlassen. Der Verdacht, er könne in den Anschlag eingebunden gewesen sein, habe sich für einen Haftbefehl nicht genügend erhärtet. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Berlin soll dieser 26-jährige Tunesier 2015 zu Unrecht Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten haben. Er war im Zusammenhang mit den Anschlagsuntersuchungen am Dienstag in Berlin festgenommen worden. dpa -77% GRÖSSTER WSV REDUZIERT 1) BIS ZU Jetzt auch für Möbel! DEUTSCHLANDS MwSt. GESCHENKT Jetzt neu: auch auf EXTRARABATT AUF MÖBEL, KÜCHEN, MATRATZEN UND ORIENTTEPPICHE 19% 10% VOLKSWAGEN 3100 Euro Rente pro Tag Wolfsburg/Berlin — Der über die Abgas-Affäre gestürzte frühere Vorstandschef von Volkswagen, Martin Winterkorn, hat seinen Vertrag bei Europas größtem Autobauer zum Jahreswechsel offiziell beendet. Der Ex-TopManager (69) hat damit nun Anspruch auf hohe Rentenzahlungen, wie bereits im Geschäftsbericht des Konzerns für 2015 bekanntgegeben wurde. Das sogenannte Ruhegehalt für Winterkorn – Martin festgesetzt als Winterkorn Anteil von 70 Prozent an der letzten Grundvergütung – beläuft sich auf rund 1,2 Millionen Euro oder umgerechnet knapp 3100 Euro pro Tag. Zuvor hatte auch die „Bild“-Zeitung darüber be- habe. Amri wurde der Sprecherin zufolge direkt nach der Tat wohl von einer Kamera am nahe gelegenen Bahnhof Zoo aufgezeichnet. Es sei davon auszugehen, dass der Mann auf dem Video Amri sei. Er sei sich der Aufzeichnung offenkundig auch bewusst gewesen. Der Mann habe den erhobenen Zeigefinger in Richtung Kamera gezeigt – ein Gruß, der von Anhängern der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) bekannt ist. Der Gruß bedeutet: Es gibt nur einen Gott. Nach Angaben der Sprecherin erfolgte der töd- richtet. Andere Vorstände haben ähnlich umfangreiche Rentenansprüche. Ein VW-Sprecher in Wolfsburg sagte, das Unternehmen äußere sich grundsätzlich nicht zu Vertragsinhalten. Winterkorn war im September 2015 wenige Tage nach dem Bekanntwerden der Abgas-Manipulationen an Millionen Dieselautos zurückgetreten. Für Volkswagen begann damals die schwerste Krise der Firmengeschichte – samt MilliardenRückstellungen, rechtlichen Auseinandersetzungen und einem Sparprogramm mit Stellenstreichungen. In diesem Zusammenhang gab es auch heftige Kritik an der üppigen Bezahlung des VWManagements. Unter anderem hatte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) „kein Verständnis“ für die Verteidigung hoher Bonuszahlundpa gen gezeigt. AUF MÖBEL, KÜCHEN, CHEN TEPPICHE, MATRA AT UND LEUCHTEN 3) 2) OD ER WSV GUTSCHEIN *L126B* WSV GUTSCHEIN *L126B* L 1 2 6 B L 1 2 6 B OD ER 500e 1000e 5 4) 4) BEI KAUF AB 3000 E SONDERÖFFNUNGSZEITEN IN SCHWEINFURT VOM 02.01. BIS ZUM 05.01.2017, VON 10.00 BIS 20.00 UHR UND AM 07.01.2017 VON 09.00 BIS 20.00 UHR GEÖFFNET, IN HIRSCHAID VOM 02.01. BIS ZUM 04.01.2017 VON 10.00 BIS 20.00 UHR UND AM 07.01.2017 VON 09.00 BIS 20.00 UHR! XXXL BERATERTAGE DER FIRMA EKORNES NUR NOCH BIS 05.01.2017 BEI KAUF AB 1500 E WSV GUTSCHEIN *L017A* L 0 1 7 A 50% 5) BEI KAUF AB 150 € XXXLutz Haßfurt/Main | Am Wasserwerk 4 | 97437 Haßfurt | Tel. (09521) 692-0 | Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 10.00–19.00 Uhr, Sa. 9.00–18.00 Uhr | [email protected] XXXL Neubert Schweinfurt | Gewerbepark Maintal | Amsterdamstr. 7 | 97424 Schweinfurt | Tel. (09721) 94194-0 | [email protected] XXXL Neubert Hirschaid bei Bamberg | Industriestraße 5 | 96114 Hirschaid | Tel. (09543) 828-0 | [email protected] Für Druckfehler keine Haftung. Die XXXL Möbelhäuser, Filialen der BDSK Handels GmbH & Co. KG, Mergentheimer Straße 59, 97084 Würzburg. Gültig bis 07.01.2017. ILDE01-7-l MEIN MÖBELHAUS. 1) Gültig bis mindestens 07.01.2017. 2) Gültig bei Neuaufträgen für Möbel, Küchen, Matratzen, Teppiche und Leuchten** sowie im Junges Wohnen, Lifestyle-/Express-Abholmöbel,Joy, Sparkauf und Yesss für Wohnwände, Kleinmöbel, Vorzimmer und Büro. Ausgenommen: beworbene Artikel aus aktuellen Prospekten (siehe www.xxxlshop.de) und dieser Werbung, „Bestpreis“-Artikel, Glas-, Natur- und Kunststeinarbeitsplatten, Gutscheinkauf, Artikel der Abteilung Garten, Produkte der Firmen Aeris, Airline by Metzeler, Artemide, b-collection, Bacher, Belly Button by Paidi, Black Label by W. Schillig*, Bruck, ConCret by Venjakob, CS Schmal, Ekornes, Escale, Foscarini, Grossmann, Hasena, Henders & Hazel, Hülsta, Jan Kurtz, Jensen, Joop!, Joop! Living, Leonardo Living*, Liebherr, Light & Living, Luce Elevata, Luceplan, Miele, Moll, Musterring, Naos, now! by hülsta, Paulmann, Pekodom, Philips, Pieper, Rolf Benz, Ronald Schmitt, Schönbuch*, Set one by musterring, Smedbo, Spectral, Stokke, Team 7*, Tempur, WK Wohnen* und Zuiver. Der Rabatt entspricht dem MwSt.-Anteil des jeweiligen Kaufpreises (Minderung 15,96 %). Der geminderte Betrag ist Grundlage für die auf dem Kassenbon ausgewiesene MwSt. (Keine Erstattung der ausgewiesenen MwSt. möglich). Keine weiteren Konditionen möglich, die über den zusätzlichen 10 %-Extrarabatt hinausgehen. Keine Barauszahlung. Abholpreis ist Basis für alle Abschläge. Gültig bis mindestens 07.01.2017. *Nur in einigen ausgesuchten XXXL Filialen erhältlich. **Gültig für Leuchten, auch im Sparkauf und Yesss. 3) Gültig bei Neuaufträgen. Ausgenommen: siehe 2), Produkte der Firmen Ambiente by Hülsta sowie Artikel der Abteilungen Baby & Kinder, Junges Wohnen, Lifestyle-/Express-Abholmöbel, Joy, Sparkauf und Yesss. Keine weiteren Konditionen möglich, die über die 19 % MwSt.-Aktion hinausgehen. Keine Barauszahlung. Abholpreis ist Basis für alle Abschläge. Gültig bis mindestens 07.01.2017. 4) Gültig bei Neuaufträgen für Möbel, Küchen und Matratzen. Ausgenommen: siehe 2), Produkte der Firma Ambiente by Hülsta sowie Artikel der Abteilungen Baby & Kinder, Junges Wohnen, Lifestyle-/Express-Abholmöbel, Joy, Sparkauf und Yesss. Keine weiteren Konditionen möglich. Keine Barauszahlung. Pro Einkauf und Kunde ein Gutschein einlösbar. Abholpreis ist Basis für alle Abschläge. Gültig bis mindestens 07.01.2017. 5) Gültig bei Neuaufträgen für fast alle Artikel in den Abteilungen Boutique, Heimtextilien sowie Gardinen. Ausgenommen: beworbene Artikel aus aktuellen Prospekten (siehe www.xxxlshop.de) und dieser Werbung, „Bestpreis“-Artikel, Gutscheinkauf, Bücher sowie der Firmen Fissler, Silit, Villeroy & Boch und WMF. Keine weiteren Konditionen möglich. Keine Barauszahlung. Pro Einkauf und Kunde ein Gutschein einlösbar. Abholpreis ist Basis für alle Abschläge. Gültig bis mindestens 07.01.2017. 6 WIRTSCHAFT DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Ford stoppt Werk in Mexiko Nach Drohungen von Donald Trump beerdigt das Unternehmen seine Pläne für eine neue Produktionsstätte im Nachbarland. Stattdessen sollen nun Hunderte Millionen Dollar in den USA investiert werden. ENERGIE Teurer Strom im Osten AUTOBAUER VON HANNES BREUSTEDT, DPA lionen Dollar in eine HighTech-Schmiede für innovative Mobilität umzurüsten. Zur Fertigung von Klassikern wie dem Mustang kommen künftig Zukunftstechnologien wie Roboterautos und Elektroantrieb. 700 Jobs sollen entstehen – Flat Rock knackt den Jackpot. Ford-Chef Mark Fields lässt sich im Werk von den Arbeitern feiern. Er habe vor Glück geweint, als er von der Nachricht erfuhr, sagt Jimmy Settles, der Vizepräsident der Autogewerkschaft UAW. Und auch Trump hat Grund zur Freude. Im Wahlkampf versprach er, der gebeutelten US-Industrie neue Arbeitsplätze zu verschaffen. Jetzt liefert er offenbar schon vor Amtsantritt. Hat sich Trumps umstrittener Bulldozer-Stil etwa wieder einmal ausgezahlt? USJobs ins Ausland zu verlagern, werde künftig „nicht ohne Konsequenzen bleiben“, drohte er nach der Wahl – und Trump stellte Strafzölle von 35 Prozent in Aussicht. Um Konzerne auf Linie zu bringen, wendet der Republikaner Zuckerbrot und Flat Rock — Ob Ford, General Motors oder Boeing – wenn Donald Trump Druck macht, geben selbst die größten US-Konzerne klein bei. Dieser Eindruck drängt sich zumindest auf, seitdem der Immobilienmogul zum US-Präsidenten gewählt wurde. Trump wird zwar erst am 20. Januar vereidigt, doch schon jetzt vergeht kaum ein Tag, ohne dass er sich aggressiv in die Unternehmenspolitik einmischt. Wie frei können Firmen in der traditionell marktliberalen US-Wirtschaft künftig noch agieren? Zuletzt knöpfte sich der „President-elect“ den größten USAutobauer GM vor. „Produziert in den USA!“, ging Trump das Unternehmen bei Twitter an und drohte mit hohen Einfuhrzöllen für Autos, die im Niedriglohn-Nachbarland Mexiko gefertigt werden. Wenig später gab GM-Rivale Ford überraschend bekannt, Pläne für ein 1,6 Milliarden Dollar teures Werk in Mexiko zu beerdigen – wie von Trump gefordert. Stattdessen solle nun in großem Stil in den USA investiert werden. Großer Profiteur ist eine Kleinstadt in Michigan. Flat Rock, keine 10 000 Einwohner, ein FordWerk als Dreh- und Angelpunkt. Am Dienstag plötzlich Prozent Strafzölle hat Donald Trump Ausnahmezustand: Ford kün- angekündigt, wenn Firmen Jobs aus digt an, die Fabrik für 700 Mil- den USA ins Ausland verlagern. 35 Ein Ford-Werk in Flat Rock, Michigan: Ford verzichtet auf ein neues Werk in Mexiko. Foto: Carlos Osorio, dpa Peitsche an. Auf harte TwitterAttacken folgen versöhnliche Gespräche mit Vorständen, denen daran gelegen ist, es sich mit dem künftigen Präsidenten nicht zu verscherzen. So versprach etwa Boeing-Chef Dennis Muilenburg rasch einen niedrigeren Preis, nachdem Trump gepoltert hatte, die Kosten für die neue Präsidentenmaschine Air Force One seien „außer Kontrolle“. Der Klimaanlagenbauer Carrier wurde mit Hilfe von Subventionen umgestimmt, bei rund 800 von ursprünglich 1400 Jobs auf die Verlagerung nach Mexiko zu ver- S A L E zichten. Trumps ungewöhnliche Methoden, Unternehmen von seinem Motto „Amerika zuerst“ zu überzeugen, werden allerdings von vielen Beobachtern kritisch gesehen. „Amerika wird nicht florieren, indem Konzerne gezwungen werden, unwirtschaftliche Investitionen zu tätigen“, schrieb das normalerweise den Republikanern nahestehende Finanzblatt „Wall Street Journal“ in einem Leitartikel. Die erzkonservative Republikanerin Sarah Palin, die zunächst für einen Posten in Trumps Kabinett gehandelt wurde, kritisierte den Deal mit Carrier 30% auf unsere gesamte Herbst-/Winterkollektion im 1. OG bei intenzione GmbH Emil-Kemmer-Str. 19 96103 Hallstadt www.intenzione.de Tel. 0951 9644-145 ebenfalls scharf und warnte vor „kapitalistischer Vetternwirtschaft“. In Flat Rock versuchte Ford-Chef Mark Fields indes tapfer, den Eindruck zu zerstreuen, sich Trumps Druck gebeugt zu haben. „Es ist ein Vertrauensvotum für den designierten US-Präsidenten“, sagte Fields zwar bei der Pressekonferenz. Doch es habe keinen „Deal“ mit Trump gegeben. Die Entscheidung, die Produktion des Ford Focus doch nicht von Michigan in ein neues Werk im mexikanischen San Luis Potosi zu verlagern, sei allein den Marktkräften geschuldet. Man sei zu dem Schluss gekommen, dass die Nachfrage zu gering sei, um die Milliardeninvestition zu rechtfertigen. Mexiko bedauert Fords Rückzieher zwar, gibt sich jedoch kämpferisch. Die eigene Wettbewerbsfähigkeit sei hoch, um internationale Investitionen mache man sich keine Sorgen, teilte die Regierung mit. An Fords Plänen, die Focus-Herstellung in das Nachbarland auszulagern, ändert sich auch gar nichts. Der Kleinwagen wird nun einfach in einem bereits bestehenden Werk in Hermosillo produziert. Durch die niedrigen Löhne bleibt Mexiko für US-Autobauer attraktiv. Sollte Trump allerdings das Freihandelsabkommen Nafta aufkündigen, könnte sich das rasch ändern. Heidelberg — Der Unterschied bei den Strompreisen für die Verbraucher in Ost- und Westdeutschland wird größer. Um rund 50 Prozent haben sich im vergangenen Jahr die Preisdifferenzen zwischen den Versorgungsgebieten erhöht, teilte das Internetportal Verivox am Mittwoch in Heidelberg mit. Eine drei- bis vierköpfige Familie bezahlt demnach in den östlichen Bundesländern bei einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden im Schnitt jährlich 1149 Euro für Strom. Im Westen sind es nur 1104 Euro, also 45 Euro weniger. Am teuersten ist laut Verivox der Strom in Brandenburg, wo sich die Jahresrechnung für den Musterhaushalt auf 1180 Euro beläuft. In Bremen werden dagegen 1054 Euro fällig, 126 Euro weniger. Ein Jahr zuvor betrug diese Differenz nur 101 Euro, vor zwei Jahren 73 Euro. Ursache der Entwicklung sind vor allem die regional unterschiedlichen Netzentgelte der Übertragungsnetzbetreiber. Ostdeutschland wird von 50Hertz versorgt und muss somit die Investitionen ins dortige Netz mitfinanzieren. Zudem sind die Netzkosten pro Kunde umso höher, je dünner ein Versorgungsgebiet besiedelt ist und je stärker der Betreiber regulierend in das Netz eingreifen muss. Diese Kosten decken dabei nicht nur den Bau neuer Leitungen ab. dpa WIRTSCHAFT 7 DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Schaeffler elektrisiert Rennsport Mit der Formel E fand 2014 eine „elektrische Revolution“ statt. Manche sehen darin gar eine Bedrohung für die Formel 1. Der fränkische Autozulieferer ist von Anfang an dabei. TECHNOLOGIE VON UNSEREM MITARBEITER TOM SCHIERREICH Herzogenaurach — Kein Lärm, keine schädlichen Emissionen, Wolkenkratzer, Stadtparcours und jede Menge Fans. Diese Stichworte beschreiben die Formel E auf den Punkt genau. Die vom internationalen Dachverband für Automobilsport, FIA, ausgerichtete und geförderte Serie gibt es erst seit zweieinhalb Jahren. Die dritte Saison ist im Oktober gestartet. Seit der ersten Rennsaison 2014/2015 ist die Popularität sowohl bei Unternehmen der Automobilbranche als auch bei der Bevölkerung rasant angestiegen. Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler ist seit der ersten Stunde am Start. Das macht den Konzern zum Pionier in der deutschen Automobilbranche: Mercedes will 2018 einsteigen, BMW ist seit der aktuellen Saison dabei – genauso wie ZF Friedrichshafen. Die Serie gewinnt damit bei Herstellern und Zulieferern extrem schnell an Akzeptanz und Beliebtheit und hat heute mehr Unternehmensbeteiligung im Bereich der Fahrzeugentwicklung als jede andere Rennserie der Welt. „Kein Unternehmen der Branche wird es sich leisten können, nicht dabei zu sein“, fasst Kurt Sigl, Präsident des Bundesverbands eMobilität, diese Entwicklung zusammen. Aber auch die Fanszene wächst rapide seit dem Startschuss. Vor Ort, live am Fernsehgerät und online im Livestream verfolgt mittlerweile ein Millionenpublikum die Formel E. Sigl sagt, dass die Attraktivität der Formel E vor allem den Rennstrecken, die mitten durch Metropolen wie Berlin und London verlaufen, zu ver- Kein Unternehmen wird es sich leisten können, nicht dabei zu sein. Kurt Sigl Bundesverband eMobilität Formel E – der Schaeffler-Konzern ist dabei dick im Geschäft. Lucas di Grassi (l.) und Daniel Abt sitzen in den Cockpits. danken ist. Jörg Walz, Leiter Kommunikation und Marketing Automotive bei Schaeffler, nennt andere Gründe für die weiter wachsende Popularität: „Mit der Elektromobilität steht Zukunftstechnologie im Mittelpunkt der Formel E. Sowohl in der Entwicklung als auch beim Thema der Emotionalisierung von Elektromobilität.“ Spannend und dynamisch Die Rennserie trägt den Automobilsport in die Innenstädte und soll zeigen, wie spannend und dynamisch die Elektromobilität sein kann. Dabei soll natürlich auch das Image der Elektromobilität verändert werden: weg vom langsamen Elektroauto mit 50 Kilometern Reichweite hin zum ausdauernden, schnellen Flitzer. Außerdem bezieht die Formel E ihre Fans in die Rennen ein: Beim Fan-Boost können die Zuschauer ihrem Lieblingsfahrer einen Energieschub von 100 Kilojoule verschaffen. Diese Mischung schafft es, Menschen zu begeistern und verschafft dem Motorsport Zugang zu neuen Zielgruppen. Zu Beginn der ersten Saison durften alle Teams nur mit ein und demselben Einheitsfahrzeug an den Start gehen: dem Spark Renault SRT 01 E. Der Bolide entstand durch eine Kooperation von mehreren Unternehmen der Autobranche unter der Leitung von Renault. Mit der Saison 2015/2016 hat der Dachverband für Automobilsport die Weiterentwicklung bestimmter Fahrzeugteile zugelassen. Das betrifft den Antriebsstrang, das Kühlsystem und die Aufhängung der hinteren Achse. Das Chassis, das Fahrzeug als solches und die Batterie sind aber nach wie vor standardisierte Teile, die alle Teams verwenden müssen. Gemeinsam mit dem Allgäuer Fahrzeugtuner ABT Sportsline und Audi engagiert sich Schaeffler im Team „ABT Schaeffler Audi Sport“. Das Familienunternehmen entwickelt als exklusiver Technologiepartner gemeinsam mit dem Team den kompletten Antriebsstrang. Im Detail gehören dazu der Elektromotor, die Leistungselektronik und das Getriebe. „Schaeffler ist damit Lieferant für die Technologie, die derzeit ausschlaggebend für die Unterschiede der Fahrzeuge ist“, so Walz. Aus technischer Sicht setzt Schaeffler im weiterentwickelten Rennwagen der Saison 2016/2017 auf ein Getriebe mit drei Gängen und ein Energierückgewinnungssystem mit einer einzelnen Motor-Generatoren-Einheit. Nur ein anderes der zehn Teams setzt auch auf ein Dreiganggetriebe, die meisten verwenden nur zwei Gänge. Dass das Team regelmäßig Podiumsplätze bei den Rennen holt und die Meisterschaft zweimal nur knapp verpasst hat, ist neben der Ingenieursleistung von Schaeffler auch den Fahrern, Lucas di Grassi und Daniel Abt, zu verdanken. „Bei der Formel E sind von Anfang an extrem namhafte Rennfahrer aus Formel 1 und der Langstreckenweltmeisterschaft WEC dabei“, sagt Walz. „Allerdings haben wir auch schon erlebt, dass ehemalige Formel 1-Weltmeister nur eine relativ kurze Halbwertszeit in der Formel E haben.“ Denn die Boliden sind schwer zu fahren: Wenig Grip auf Stadtstraßen, begrenzte Kapazität der Batterie und Einschränkungen bei der Energierückgewinnung durch das Bremsen. „Das Foto: Schaeffler muss der Fahrer alles selbst erfühlen“, so Walz. Selbst das beste Fahrzeug ist eben nur so gut wie sein Fahrer. „Den Motorsport, wie er jetzt in der Formel 1 stattfindet, werden wir in zehn Jahren nicht mehr erleben“, fasst Kurt Sigl die Unterschiede zwischen den Rennserien zusammen. „Das ist eine aussterbende Spezies.“ Willkommenes Testfeld Genau wie die womöglich aussterbende Formel 1 dient auch die Formel E als Testfeld für Technologien, die später in Serienfahrzeugen für Konsumenten zum Einsatz kommen sollen. Diese Hoffnung verbindet man bei Schaeffler mit der neuen Rennserie. Weshalb sich der fränkische Konzern und Stück für Stück andere deutsche Unternehmen so in der Formel E engagieren, liegt im System begründet, erklärt Professor Ansgar Ackva, Leiter des Technologie-Transfer-Zentrums Elektromobilität der Fachhochschule WürzburgSchweinfurt: „Wenn Sie moderne Autos anschauen, sind diese großteils durch die Technologie von Zulieferern geprägt.“ Aus für das kostenlose Girokonto ist nur eine Frage der Zeit Köln — Kostenlose Girokonten werden immer mehr zu einem Auslaufmodell. Hatten Banken und einige Sparkassen das Gratiskonto lange gezielt zur Kundenakquise eingesetzt, zwingen Kostendruck, teure Filialen und die anhaltenden Niedrigzinsen die Institute zum Umdenken. Als eine der größten deutschen Banken hatte zuletzt die Postbank ab 1. November 2016 mit einer Umstellung das bedingungslose Gratis-Girokonto endgültig abgeschafft. Die Hypovereinsbank hatte diese schon Mitte des Jahres getan. Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Georg Fahrenschon, hatte bereits im vergangenen Frühjahr einen Weckruf an die Geldbranche gesandt: „Die Zeit von kostenlosen Girokonten ist vorbei“. Auch die deutsche Fi- Umsatz mit Elektronik wird wohl sinken Nürnberg — Für Elektronikgeräte wie Smartphones, Tablets oder Fernseher geben Verbraucher in diesem Jahr vermutlich weniger Geld aus. Vor Beginn der viel beachteten Elektronikmesse CES in Las Vegas bezifferten der US-Branchenverband CTA und die Marktforschungsfirma GfK die weltweiten Ausgaben am Dienstag auf schätzungsweise 929 Milliarden Dollar (890 Milliarden Euro) im Jahr 2017. 2016 war mit Fernsehern, Computern, Kameras und Mobilgeräten noch ein Umsatz von 950 Milliarden Dollar erzielt worden. afp Inflation in der EU erreicht Höchststand FINANZEN VON PETER LESSMANN, DPA Nachrichten nanzaufsicht Bafin wies mehrfach darauf hin, dass Kontoführungsgebühren sinnvoll seien. Und Postbank-Vorstandsmitglied Susanne Klöß machte bei der Vorstellung der neuen Kontomodelle deutlich: „Die Kontoführung war schon immer eine Dienstleistung der Bank.“ Wie viele Banken, Sparkassen oder Volksbanken zum Jahresbeginn weiter an der Gebührenschraube drehen, ist nicht klar. Die Kreissparkasse Köln gehört aber ebenso dazu wie die Sparda Banken in Münster, Hamburg und Hessen. Die Haspa in Hamburg, die Sparkasse KölnBonn, die Berliner Sparkasse und Münchener Bank hatten schon im Verlauf 2016 die Preise angehoben. Nach Angaben von Max Herbst von der Frankfurter Finanzberatung FMH arbeiten Banken heute im Prinzip mit zwei Modellen – einer Flatrate, also einem monatlichen Festbe- vor wenigen Monaten die Fachzeitschrift „Finanztest“. In einer Untersuchung hatte das zur Stiftung Warentest gehörende Magazin 241 Kontomodelle von 104 Banken genauer unter die Lupe genommen. Ergebnis: Nur 25 Konten waren weiter kostenfrei – und zwar ohne Wenn und Aber. Unter den Anbietern befinden sich vor allem Direktbanken, also Geldhäuser, die ohne teure Filialen auskommen und ihre Dienste ausschließlich per Internet, Fax oder Telefon anbieten. Kunden bekommen dort also keine persönliche Beratung. Für die steigenden Kontogebühren werden immer wieder die niedrigen Zinsen verantwortlich gemacht. Mit dem Wegbrechen des Zinsgeschäftes können Institute Konten nicht mehr so gut mit anderen GeBanken müssen bei Kontofüh- schäften quersubventionieren. rungsgebühren umdenken. Foto: dpa Welche seltsamen Blüten die Getrag, der alle Dienstleistungen abdeckt oder eine Einzelabrechnung für jeden Bankvorgang. Dazu gehören Überweisungen ebenso wie das Geldabheben am Automaten. „Um eigene Erträge aufzubessern, kassieren Banken nun auch für bisher kostenlose Leistungen oder machen einzelne Leistungen teurer, resümierte schäfte rund um das Girokonto manchmal treiben, hat unlängst der Fall der Sparkasse Soest gezeigt. Das Institut aus Westfalen kam auf die Idee, Onlinekunden eine „Klickgebühr“ abzuverlangen. Wer sein Konto auswählt, um beispielsweise die Umsätze der letzten Wochen zu kontrollieren, läuft direkt in eine Kostenfalle. Jeder Klick, so die Begründung der Sparkasse, löse im Hintergrund einen technischen Vorgang aus, der Geld koste. Den Druck der niedrigen Zinsen bekommen auch Direktbanken zu spüren. Doch sie sind schlanker und arbeiten mit anderen Kostenstrukturen. Beim Marktführer ING Diba, der nach Angaben eines Sprechers einen starken Kundenzuwachs verzeichnet, bleibe das Girokonto 2017 gebührenfrei. Das gilt auch für die meisten anderen Didpa rektbanken. Luxemburg — Höhere Kosten für Energie haben die Verbraucherpreise im Euroraum steigen lassen. Die Inflation im Währungsraum zog im Dezember an. Wie das Statistikamt Eurostat mitteilte, lagen die Verbraucherpreise 1,1 Prozent höher als vor einem Jahr. Das ist nicht nur mehr als die im November gemessene Inflationsrate von 0,6 Prozent. Es ist die höchste Inflationsrate seit September 2013. Der Anstieg der Inflation im Euroraum hatte sich bereits angedeutet. Inflationsdaten aus Deutschland und Spanien waren höher ausgefallen als erwartet. dpa Lufthansa will neue Mitarbeiter einstellen Frankfurt — Die Lufthansa will in diesem Jahr rund 3000 neue Mitarbeiter einstellen. Für die verschiedenen Fluggesellschaften des Konzerns würden allein 2200 Flugbegleiter gesucht, teilte das Unternehmen mit. An den Drehkreuzen Frankfurt und München sollen 1400 neue Mitarbeiter in diesem Beruf eingestellt werden. Nach Angaben eines Sprechers sollen bei der Billigtochter Eurowings und bei Austrian Airlines jeweils etwa 300 neue Mitarbeiter rekrutiert werden, darunter auch Piloten. dpa Fahrradhersteller Mifa ist erneut pleite Sangerhausen — Der traditionsreiche Fahrradhersteller Mifa aus Sachsen-Anhalt ist einem Zeitungsbericht zufolge erneut pleite. Das Unternehmen habe am Mittwoch Insolvenzantrag gestellt, berichtete die „Mitteldeutsche Zeitung“ unter Berufung auf Angaben des Amtsgerichts Halle. Mifa-Chef Heinrich von Nathusius wollte sich demnach nicht äußern. Bereits kurz vor Weihnachten war bekannt geworden, dass das Unternehmen erneut in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Die 1907 gegründeten „Mitteldeutschen Fahrradwerke“ (Mifa) hatten bereits 2014 Insolafp venz anmelden müssen. Stationärer Modehandel verliert weiter Umsatz Düsseldorf — 2016 war kein gutes Jahr für den stationären Modehandel in Deutschland. Im Schnitt sank der Umsatz der Branche um zwei Prozent. Das berichtet die Fachzeitschrift TextilWirtschaft in ihrer aktuellen Ausgabe. Danach haben vor allem der zu heiße September und das schwache Weihnachtsgeschäft dem deutschen stationären Modeeinzelhandel die Bilanz verhagelt. Nach dem Pari 2015 bedeutet dies wieder eine deutliche Verschlechterung der Umsatzlage. afk 8 AUS ALLER WELT DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Ferienhaus-Betrug auf Mallorca Tausende Urlauber fielen auf Ferienhaus-Betrüger rein, die auf Mallorca, Ibiza und den kanarischen Inseln jahrelang ihr Unwesen trieben. Nun wurden 20 von ihnen festgenommen. SPANIEN VON UNSEREM KORRESPONDENTEN RALPH SCHULZE Madrid — Die Masche ist Verbraucherschützern und Polizei seit Jahren bekannt, doch sie funktioniert immer noch: Traumhafte Ferienhäuser und Urlaubsapartments in Spanien werden im Internet zu sehr günstigen Bedingungen angeboten und die Kunden mit Niedrigpreisen gelockt, die oftmals sofort gezahlt werden müssen. Doch wenn der Feriengast am Ort ankommt, muss er feststellen, dass das angebliche Traumobjekt nicht existiert. Das Geld ist weg – und vom mutmaßlichen Vermieter gibt es ebenfalls keine Spur mehr. Nun ist es der spanischen Polizei gelungen, wenigstens einem Teil dieser Ferien-Mafia, die auf Mallorca, Ibiza und den Kanaren ihr Unwesen trieb, das Handwerk zu legen. 20 mutmaßliche Bandenmitglieder, die in den spanischen Urlaubshochburgen nichts ahnende Urlauber mit betrügerischen Vermietungen abzockten, wurden an der Mittelmeerküste und in der spa- Wer möchte hier nicht gerne Urlaub machen? Doch Vorsicht: Manchmal werben betrügerische Anbieter mit tollen Aufnahmen für Ferienhäuserund -wohnungen, die es dann vor Ort gar nicht gibt. Foto: thinkstock Oftmals sind vollmundige Werbeversprechen nur das Handwerkzeug geschickter Onlinebetrüger. Verband Deutscher Ferienhausagenturen nischen Hauptstadt Madrid festgenommen. Bei den Durchsuchungen ihrer Wohnsitze wurden hohe Bargeldmengen, sieben Autos und ein Motorboot beschlagnahmt. Der internationalen Bande, der Betrug, Geldwäsche und Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen wird, hatte es nach Polizeiangaben vor allem auf ausländische Feriengäste abgesehen. Die Urlaubsabzocker sollen mit ihren Vermietungstricks Hunderttausende von Euros ergaunert haben. Die Betrüger gingen dabei immer auf die gleiche Weise vor: Sie priesen im Internet in schönen Anzeigen angeblich paradiesische Ferienimmobilien an. Sie warben mit Meerblick, Luxusausstattung und Schnäppchenpreis. Dabei benutzten sie oft Fotos, die sie aus seriösen Immobilienkatalogen kopiert hatten. Manchmal boten sie auch tatsächlich existierende Objekte an, freilich ohne Einverständnis des Besitzers und nachdem sie die Kontakt- und Zahlungsdaten manipuliert hatten. Um Spuren zu verwischen, fand die Kontaktaufnahme stets über E-Mail-Konten und Handynummern statt, die wenig später wieder gelöscht wurden. Zudem wurden gefälschte Kontaktdaten benutzt. Die Betrüger verlangten von jenen Opfern, die auf die Lockangebote hereinfielen, hohe Anzahlungen oder sogar die Überweisung des kompletten Mietpreises auf ausländische Bankkonten und unter Umgehung zertifizierter Zahlungsplattformen. Tipps von Experten Der Verband Deutscher Ferienhausagenturen (VDFA) hat ein paar Tipps ausgearbeitet, um Urlaubern zu helfen, verdächtige Angebote von seriösen Ur- laubsimmobilien zu identifizieren. „Es lohnt sich, genau zu prüfen, wo man bucht, denn oftmals sind vollmundige Werbeversprechen nur das Handwerkzeug geschickter Onlinebetrüger“, warnt der Verband. Und: „Das angebotene Ferienhaus ist ein wahres Schnäppchen? Vorsicht: Geiz ist nicht immer geil.“ Versprechen wie „20 Prozent Rabatt bei Sofortzahlung“, „50 Prozent billiger als vergleichbare Angebote“ oder „extrem günstige Mietpreise“ sollte man immer mit einer gesunden Portion von Misstrauen begegnen. Nachrichten Zug entgleist in New Yorker Bahnhof New York — Ein New Yorker Nahverkehrszug ist im morgendlichen Berufsverkehr in den Prellbock eines Bahnhofs gefahren und entgleist. 37 Menschen klagten nach dem Aufprall in Brooklyn über Verletzungen, wie die Feuerwehr mitteilte. Die schwerste darunter sei ein möglicherweise gebrochenes Bein, sagte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo. Die Züge der Long Island Rail Road (LIRR) verbinden die Metropole mit Vororten auf der Insel Long Island. Eine Augenzeugin sagte, bei der Einfahrt in den Bahnhof habe es einen Knall gegeben. dpa 19 Jahre später: Anklage wegen Mordes Hannover — Mehr als 19 Jahre nach einer tödlichen Schießerei in einem Eiscafé in Hannover steht der mutmaßliche Mörder wegen Mordes vor Gericht. Dem heute 37-jährigen Türken wird vorgeworfen, im August 1997 nach einem Streit um Drogengeschäfte im Rotlichtviertel das Feuer auf zwei 19 und 22 Jahre alte Albaner eröffnet zu haben. Der ältere Mann starb, das jüngere Opfer wurde lebensgefährlich verletzt. dpa Hells-Angels-Boss in Wien festgenommen Wien — Der untergetauchte Leipziger Hells-Angels-Boss ist in Österreich festgenommen worden. Der Mann wurde im Vereinslokal der Hells Angels in Wien aufgegriffen, wie das Bundeskriminalamt mitteilte. Die Polizei war nach einem Hinweis mit 100 Einsatzkräften vor Ort. Der Mann ließ sich widerstandslos festnehmen. Der 34-Jährige war wegen Tatverdachts des gemeinschaftlichen Mordes gesucht worden. dpa 9 DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Bamberg Besser noch warten, bis das Eis trägt BAMBERG, SEITE 15 „Wann seid ihr endlich fertig?“ Aufgegabelt Das Jahr der Katze VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED SABINE CHRISTOFZIK Genervte Autofahrer, betrunkene Stänkerer und notorische Besserwisser: Für Rettungskräfte sind Beleidigungen und Motzereien keine Ausnahmen mehr. Die Geschichten sind schockierend. GESELLSCHAFT VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED ANNA LIENHARDT Bamberg — Der Auslöser für diesen Artikel ist ein Video, das die Löschgruppe Vier der Bamberger Feuerwehr veröffentlicht hat. Es geht um Respekt gegenüber Rettungskräften – den offenbar viele Menschen nicht mehr haben. Die Gespräche mit Polizei, Feuerwehr, dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) und dem Technischen Hilfswerk (THW) lassen einen schockiert zurück. Auf die Frage, ob es Erfahrungen mit Pöbeleien gibt, antwortet Thomas Stemper, Wachleiter beim BRK Bamberg, sarkastisch: „Natürlich, wir stehen ja grundsätzlich im Weg.“ Da klopfen Autofahrer an die Scheibe des Rettungswagens und fragen: „Wann seid ihr endlich fertig?“. „Oder sie gehen ins Haus und suchen unsere Mannschaft – um zu erfahren, wann wir weg fahren.“ Dabei sei vollkommen klar: „Sobald wir die Möglichkeit dazu haben, fahren wir weg,“ sagt Stemper. Doch selbst das geht manchem zu langsam. „Einmal waren wir hinten im Wagen mit der Wiederbelebung eines Menschen beschäftigt. Da ist vorne plötzlich jemand eingestiegen und hat einfach unseren Wagen weggefahren.“ Michael Ruthrof, stellvertretender Kreisgeschäftsführer beim BRK, berichtet von einem Sanitäter, der von einem unter Drogen stehenden Menschen angegriffen worden sei. So etwas ist auch für die Bamberger Polizei nichts Neues. Laut Sprecherin Silke Gahn gibt es oberfranken- und bayernweit sogar eine „Statistik Gewalt gegen Polizeibeamte“. Deutlich häufiger sind Beleidigungen während des Streifendienstes. „Besonders, wenn Alkohol im Wir waren hinten mit der Wiederbelebung beschäftigt. Da hat einfach jemand unseren Wagen weggefahren. Thomas Stemper Wachleiter BRK Bamberg W as man am Neujahrsmorgen als Erstes sieht, ist für das Jahr von Bedeutung – gibt es nicht unter den dutzenden Aberglauben rund um den Jahreswechsel einen, der das behauptet? Bestimmt. Dann wird dieses Jahr ereignislos. Nach dem Hochziehen des Rollos im Schlafzimmer, wie immer: Regungslosigkeit vor dem Fenster. Das gilt also nicht. Anders in der Küche. Dort fällt das Auge auf Nachbars Garten. Mitten auf dem Rasen bereitet sich eine Katze ihre Mäuse-Mahlzeit zu: Laufenlassen, Fangen, mit den Krallen aufspießen, Hochwerfen, Zubeißen – das ganze Programm. Ich werte es als gutes Omen. Nachdem mir im vergangenen Jahr etwas zu oft die Rolle der Maus zugefallen ist, bin ich jetzt mal dran mit Katze-Sein! AGGRESSION Autofahrer verteilt Schläge Manche schauen, andere pöbeln und behindern gar, wenn Rettungskräfte im Einsatz sind. Spiel ist. Da wird auf dem Transport zur Dienststelle die gesamte Palette an Beschimpfungen abgespult“, berichtet Gahn. Je nach Ausmaß folgt dann eine Anzeige. Manchmal komme nach einer Nacht in der Ausnüchterungszelle immerhin eine Entschuldigung. Oft genug aber auch nicht. Das THW hat weniger mit heftigen Beschimpfungen zu kämpfen, als mit renitenten Motzern. Michael Friedrich, Ortsbeauftrager für Bamberg, bringt als Beispiel die Absperrungen rund um den Weltkulturerbelauf (WKEL). Jedes Mal würden etliche Menschen Unverständnis zeigen, warum sie mit dem Auto oder Fahrrad jetzt „nicht schnell“ unter dem roten Markierungsband durch dürften. „Die unvermeidlichen Diskussionen haben dazu geführt, dass es mittlerweile schwierig ist, überhaupt Leute zu finden, die sich da freiwillig hinstellen.“ Doch auch die Rettungsgasse auf Straßen beschäftigt das THW. Friedrich merkt an: „Wer diese nicht beachtet, kann neuerdings dafür bestraft werden.“ Rettungsgasse und Absperrungen beim WKEL sind zwei Beispiele, die Stadtbrandrat Matthias Moyano ebenfalls nennt. Einmal habe ein Autofahrer sogar demonstrativ auf einen Feuerwehrmann zugehalten und erst sehr spät gebremst. Momentan ärgert den Stadtbrandrat noch etwas anderes: „Es gibt Leute, die immer alles besser wissen, obwohl sie nie bei der Feuerwehr waren.“ Er berichtet von herablassenden Kommentaren im Internet oder E-Mails, deren Schreiber von einer „scheiß Einsatzführung“ sprechen. Oder, die süffisant fragen, warum man für ein angebranntes Schnitzel fünf Feuerwehrautos brauche. „Dabei hat sich erst während des Einsatzes herausgestellt, dass es kein Wohnungsbrand ist. Die Besserwisser kriegen ja die erste Einsatzmeldung gar nicht mit.“ Jüngst wurde auch auf infranken.de gestänkert, als wegen eines Gaslecks mehrere Straßen in Bamberg-Ost und der Bahnhof gesperrt waren. „Da wird gleich von Behördenversagen und völlig übertriebenen Sperrungen geschrieben. Aber da ging es um was! Die Polizei riegelt den Bahnhof auch nicht aus Willkür ab“, so Moyano. Eine andere Geschichte stimmt nachdenklich: Ein schwerer Ver- Archivbild: Ronald Rinklef REAKTION „Meine Helden 2016“ Bamberg — Diesen Jahresabschluss wünscht sich niemand: Am Nachmittag des 31. Dezembers 2016 stand in der Lichtenhaidestraße plötzlich ein Holzofen in Flammen. In dem Gebäude der ehemaligen Schlachthofgaststätte ist eine der Mieterinnen Andrea Reinhold mit ihren Kindern. Sie saßen wegen des stark verrauchten Treppenhauses in ihrer Wohnung fest. Umso dankbarer ist die Anwohnerin den Rettern: „Ich möchte mich auf diesem Wege bei allen Rettungs- kehrsunfall auf dem Münchner Ring, „da meint ein Großvater, dass er seinem vielleicht fünfjährigen Enkel alles ganz genau zeigen muss“, erzählt Moyano. Als er den Erwachsenen darauf angesprochen habe, habe er nur eine pampige Antwort bekommen. Immerhin: Bei allen Anfeindungen werden die Rettungskräfte auch gelobt. „Das freut einen schon, wenn sich jemand kräften von Herzen bedanken. Die Feuerwehr war binnen weniger Minuten vor Ort und hat meine Kinder und mich mit der Drehleiter aus der Wohnung geholt. Die Sanitäter haben sich rührend um die Kleinen gekümmert. Alle strahlten eine konzentrierte Ruhe aus, waren freundlich und zuvorkommend, so dass sich meine Töchter schnell beruhigt und sicher gefühlt haben. Vielen vielen Dank also an Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei – meine Helden 2016.“ die Mühe macht, und extra noch mal anruft“, sagt etwa Thomas Stemper vom BRK. Und oben stehende Reaktion dürfte auch für ein Lächeln sorgen. Mehr dazu im Internet Hintergrundinformationen zum Brand in der Schlachthofgaststätte finden Sie auf unserer Homepage. bamberg.inFranken.de Bamberg — In der Weißenburgstraße hat am Dienstagnachmittag ein BMW-Fahrer einen langsamer fahrenden RenaultFahrer überholt. An der Kreuzung zur Pödeldorfer Straße mussten dann beide Autofahrer wegen Rotlicht anhalten. Der Renault-Fahrer stieg von seinem Wagen aus, öffnete die Fahrertür des BMW und versetzte dem Fahrer vier bis fünf Schläge ins Gesicht, sodass dessen Nase blutete. pol EXKURSION Frankenbund in der Krippe Bamberg — Der Frankenbund lädt am Samstag, 7. Januar, ein zur Besichtigung der Jahreskrippe in der ehemaligen Stiftskirche St. Jakob am Jakobsplatz. Präfekt Martin Sauer informiert über die orientalische Krippe. Anschließend führt ein Fußweg zum Atelier „Alte Schreinerei“ Barbara Klein mit einer Besichtigung der Ausstellung und einer Demonstration der Radierungs- und Holzschnittdruckerei. Treffpunkt ist um 9.45 Uhr vor der Jakobskirche, Gäste willkommen. red ANTRITTSVORLESUNG Ulrich Sieberer übernimmt Professur für empirische Politikwissenschaft Ulrich Sieberer Foto: Uni Bamberg Bamberg — Im Mittelpunkt der Antrittsvorlesung von Ulrich Sieberer, Professor für empirische Politikwissenschaft an der Universität Bamberg, steht die im Zusammenhang mit der Revolution des Jahres 1848 entstandene Frankfurter Nationalversammlung, die auch bekannt ist als „Paulskirchenversammlung“. Sieberers Vortrag, der am kommenden Mittwoch, 11. Ja- nuar, um 19 Uhr in der Feldkirchenstraße 21, Raum F21/ 01.37, stattfindet, ergänzt die historische Forschung zum ersten demokratisch gewählten gesamtdeutschen Parlament um eine politikwissenschaftliche Perspektive. statistische Skalierungsverfahren – dazu beitragen, die Weltanschauung von Fraktionen und einzelnen Abgeordneten zu rekonstruieren. Ohne biografische Quellen Und dies sogar bei Personen, über die der Forschung nahezu Methoden keine biografischen Quellen vorSieberer zeigt zum einen, wie liegen. Methoden der empirischen PoliAnhand der Frage, warum tikwissenschaft – zum Beispiel und nach welchen Kriterien sich freie Abgeordnete zu Fraktionen zusammengeschlossen haben, erläutert Ulrich Sieberer zudem, wie historische Daten genutzt werden können, um Kernfragen der gegenwärtigen Parlamentsforschung zu beantworten. So kann die Untersuchung der Frankfurter Nationalversammlung zum Beispiel Aufschluss darüber geben, wie auch heutzutage Fraktionen entstehen und warum diese in Parlamenten eine so dominante Stellung einnehmen. Schwerpunkte Der Eintritt zur Antrittsvorlesung von Ulrich Sieberer ist frei. Weitere Informationen zu Ulrich Sieberer und seinen Forschungsschwerpunkten stehen außerdem unter www.uni-bamberg.de/universitaet/aktuelles/news/artikel/portrait-sieberer im Internet. red 10 SERVICE DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Das Wetter in Bamberg Einzelne Schneeschauer Heute erreicht uns Kaltluft aus Nordrussland. Es ist wechselnd wolkig mit einzelnen leichten Schneeschauern. Die Temperaturen schwanken um minus drei Grad. Freitag: sonnig und bitterkalt Sonnig und niederschlagsfrei ist es am Freitag und dazu bitterkalt mit maximal nur minus sechs Grad. Wo mehr als fünf Zentimeter Schnee liegen, kann es in den Nächten zum Freitag und zum Samstag bis nahe minus 20 Grad abkühlen. Ansonsten geht es bis auf minus zwölf Grad herunter. red Notdienste ÄRZTE Rettungsdienst/Feuerwehr: H 112 Ärztlicher Bereitschaftsdienst: H 116117 Bamberger Bereitschaftspraxis: Buger Straße 80, H 0951/7002070. Bereitschaftspraxis Burgebrach: Am Eichelberg 1, H 09546/88888. Bereitschaftspraxis Scheßlitz: Oberend 29, H 09542/7743855. ZAHNÄRZTE Notdiensthabende Zahnärzte an den eingeteilten Tagen Telefon 0800/6649289 Notdienst 10 bis 12 und 18 bis 19 Uhr in der Praxis, sonst Rufbereitschaft Bamberg: Dr. med. dent. drs. Michael Geus MSc, Promenadestr. 9, H 0800/6649289. Memmelsdorf: Monovska Evdokiya, Scheßlitzer Straße 17, H 0800/6649289. APOTHEKEN Jeweils ab 8 Uhr für 24 Stunden Bamberg: Apotheke am Kranen, Obstmarkt 9, H 0951/7004920. Rattelsdorf: Kur-Apotheke, Grabenstraße 32, H 09547/7337. WEITERE HILFE Polizei: 110 Telefonseelsorge: H 0800/1110111 und 1110222 Frauenhaus Bamberg: H 0951/58280 Hospizverein Bamberg: H 0951/955070 Weißer Ring Bamberg: H 0151/55164640 Ein Neuer beim „Meeting“ am Schönleinsplatz Bamberg — Die auch als „Rote Männer“ bezeichnete Figurengruppe „Meeting“ von möhrennasigen Gesellen, Schneekatzen und anderen eiskalten Skulpturen. hat einen geselligen Gast bekommen. Mal sehen, wie lange er noch bleibt. Wir su- Wir werden sammeln und ab und an Bilder-Slideshows zusammenstellen, die dann Foto: Anna Lienhardt chen noch mehr dieser weißen Kameraden in Stadt und Landkreis Bamberg: Fotos auf www.infranken.de zu sehen sind. Seite 18 Vereinstermine AA (Anonyme Alkoholiker): Offenes Treffen, St. Kilian Kirche, Jugendzentrum, Lichtenfelser Straße 6, Hallstadt, 19 bis 21 Uhr. Abituria Radantia: Stammtisch, Restaurant Casa Espana, Judenstraße 5, Bamberg, 20 Uhr. BRK-Blutspendedienst: Blutspenden, Volksschule, Königshofstraße 3, Hallstadt, 16 bis 20 Uhr. Blutspenden, Sportclub, Gundelsheimer Straße, Lichteneiche, 17 bis 20 Uhr. DJK Don Bosco Bamberg: Seniorentreff, Brauerei Keesmann, Wunderburg 5, 19.30 Uhr. Feuerwehr Traindorf: Jahreshauptversammlung mit Ehrungen, Krötentalstübla, 19.30 Uhr. Kino Fleischerinnung Bamberg: Gesellschaftsabend, Restaurant Casa Italia, Dominikanerstraße 3, 18 Uhr. Philisterring der Ing.Korporationen: Treffen, Gasthaus Weierich, Lugbank 5, Bamberg, 19.30 Uhr. Polizeisängerchor Bamberg: Probe, Polizeigebäude, Schildstraße 81, 19.30 bis 21.30 Uhr. Remeis-Kreis Bamberg: Remeiskreis, Gasthaus Zum Sternla, Lange Straße 46, 19 Uhr. Selbsthilfegruppe Verwaiste Eltern Bamberg: Gruppentreffen, Christine Denzler-Labisch Haus, Lobenhofferstraße 10, 19.30 Uhr. Wieland-Rentner: Treffen, Fässla-Keller, Moosstraße 32, Bamberg, 14 Uhr. Kontakt Geschäftsstellen: Verlagshaus, Gutenbergstraße 1, Bamberg (Mo-Do 8-17 Uhr; Fr 8-14 Uhr) GS Innenstadt, Grüner Markt 31, Bamberg (Mo-Fr 9-18 Uhr; Sa 9-14 Uhr) Lokalredaktion Bamberg: Augustenstraße 2a, 96047 Bamberg [email protected] Telefon: 0951/13296-100 Fax: 0951/13296-199 Internet: www.infranken.de 188-223 Sekretariat: Marion Kari Abonnement: Anzeigen: 13296-100 0951/188 199 0951/188 388 Hinweis Todesanzeigen finden Sie heute auf Seite 21 Reihe Kunst Revolte: Paula – Mein Leben soll ein Fest sein, FSK: ab 12 J., 14.50 Uhr. Marie Curie, FSK: ab 6 J., 17 Uhr. Die Überglücklichen, FSK: ab 12 J., 18.45 Uhr. Die Taschendiebin, FSK: ab 16 J., 20.50 Uhr. Weiße Ritter, 23.15 Uhr. $ Odeon-Kino Bamberg Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind, FSK: ab 6 J., 14.35 Uhr. Sing, 14.35 Uhr. Willkommen bei den Hartmanns, FSK: ab 12 J., 16.35 Uhr. Störche – Abenteuer im Anflug, 17 Uhr. Gemeinsam wohnt man besser, FSK: ab 0 J., 18.45 Uhr. Love & Friendship, FSK: ab 0 J., 19 Uhr. Reihe Michael Shannon: Nocturnal Animals, FSK: ab 16 J., 20.35 Uhr. Allied – Vertraute Fremde, FSK: ab 12 J., 20.45 Uhr. Arrival (Engl. OmU.), FSK: ab 12 J., 22.40 Uhr. Rogue One: A Star Wars Story (Engl. OmU.), FSK: ab 12 J., 22.55 Uhr. Das Kinoprogramm finden Sie auch unter kino.inFranken.de Szenenfoto aus dem Film „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ Foto: Verleih COMEDY Michael Memmel (Ltg.) 13296-10 1 G. Glössner-Möschk (Chefreporterin) -107 M. Wehner (Chefreporter) -109 Jutta Behr-Groh -103 Sabine Christofzik -1 1 1 Hans Kurz -104 Anna Lienhardt -105 Petra Mayer -106 Anette Schreiber -108 Timo Stöhr -102 Peter Seidel (Sport) $ CineStar Bamberg Sing (3D), 10.55, 16.40 Uhr. Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind, FSK: ab 6 J., 11 Uhr. Willkommen bei den Hartmanns, FSK: ab 12 J., 11.15, 14, 19.55 Uhr. Vaiana, FSK: ab 0 J., 11.20, 14.15 Uhr. Passengers (3D), FSK: ab 12 J., 11.25, 14.25, 17.20, 20, 23.05 Uhr. Vampirschwestern, FSK: ab 0 J., 11.30, 14.10 Uhr. Vaiana (3D), FSK: ab 0 J., 11.40, 14.40, 17.10 Uhr. Pettersson & Findus 2, FSK: ab 0 J., 11.45 Uhr. Sing, FSK: ab 0 J., 13.50 Uhr. Plötzlich Papa, FSK: ab 0 J., 14, 17, 20.10, 23.10 Uhr. Rogue One: A Star Wars Story (3D), FSK: ab 12 J., 14.05, 17.15, 19.30, 22.55 Uhr. Rogue One: A Star Wars Story, FSK: ab 12 J., 16.35, 20.15 Uhr. Assassin’s Creed (3D), FSK: ab 16 J., 16.45, 19.45, 22.45 Uhr. Vier gegen die Bank, FSK: ab 12 J., 17.25, 20.20, 23 Uhr. Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind (3D), FSK: ab 6 J., 19.40 Uhr. Office Christmas Party, FSK: ab 12 J., 22.55 Uhr. Arrival, FSK: ab 12 J., 23.15 Uhr. $ Kintopp Hollfeld Rogue One: A Star Wars Story, FSK: ab 12 J., 20 Uhr. $ Lichtspiel-Kino Bamberg Stadelmann im Kampf gegen Humorlosigkeit Wer nimmt Pino? Bamberg — Pino ist im Tierheim Berganza Sonnenschein und Sorgenkind zugleich. Der zehnjährige Jack-Russel-Terrier wartet schon lange auf das richtige Zuhause, teilt der Verein mit. Der Vierbeiner sei zwar klein, aber nicht zu unterschätzen: Bei seinen Bezugspersonen zeige er sich verschmust und verspielt, habe aber einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Er müsse konsequent geführt werden, wegen seines Jagdtriebs seien Waldspaziergänge nur an der Leine möglich. red Bamberg — Ingmar Stadelmann hat ihn längst angetreten: Den Kampf gegen Humorlosigkeit. Mit seinem neuen Programm „#humorphob“ tourt der Stand-up-Comedian durch Deutschland. Am 28. Januar um 20 Uhr ist er in den Haas-Sälen in Bamberg zu Gast. Erst der Anfang Wo bei anderen der Spaß aufhört, da geht er für Ingmar Stadelmann erst los. Wenn er auf der Bühne darüber sinniert, wie das Pariser Attentat wohl in Berlin abgelaufen wäre, zum Beispiel. Dann klopft er die Situati- on auf ihre Absurditäten ab und Applaus genauso wie über schamhaft unterdrücktes Lavergisst moralische Zwänge. chen des Publikums an heikler Im Fernsehen Stelle. Karten gibt es ab sofort an alAuf solche Weise dockt Stadellen bekannten mann immer wieder im Alltag an Vorverkaufsund überrascht mit seiner stellen, unter furchtlosen Art, aktuelle politianderem auch sche Themen in seinen Gedanin den Gekenspielen zu verarbeiten. So schäftsstellen reißt er auch das Fernsehpublider Medienkum mit – wie zuletzt in der Sengruppe Oberdung „Markus Lanz“ (ZDF), franken/Fränimmer wieder als Außenreporkischer Tag, ter in der „heute-show“ (ZDF) unter Tel. oder als Standupper in „Nuhr im 0800/ Ersten“ (Das Erste). Ingo 5005080) red Stadelmann freut sich über Stadelmann BAMBERG 11 DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Reifen-Dieb nimmt Urteil an Heute schon was vor? Zwei Mal suchten Unbekannte im Herbst 2015 ein Bamberger Autohaus heim und stahlen Reifen. Einer der beiden Täter wurde ermittelt und musste sich nun vor dem Landgericht verantworten. PROZESS VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED JUTTA BEHR-GROH Bamberg — Wo die Autoreifen gelandet sind, an deren Diebstahl er beteiligt war, weiß David T. (Name von der Redaktion geändert) angeblich nicht. Mehrere Komplettsätze sind ihm und einem anderen in die Hände gefallen, als die beiden Männer im Oktober und November 2015 binnen vier Wochen zwei Mal ein und dasselbe Autohaus an der Kärntenstraße heimsuchten. Weil der 37-jährige T. seine DNA am Tor hinterlassen hatte, wurde er der Tat überführt und jetzt in Bamberg verurteilt. Die Kleine Strafkammer des Landgerichts sprach den gebürtigen Slowaken des räuberischen Diebstahls und des Diebstahls schuldig. Die verhängten vier Jahre und drei Monate Freiheitsstrafe nahm der Mann ohne zu zögern an. Es wird nicht sein erster Gefängnisaufenthalt sein. Nur einen Monat vor dem ersten Einbruch in dem Bamberger Autohaus war T. in Österreich nach 16 Monaten Strafhaft entlassen worden. Er saß dort wegen ganz ähnlicher Taten ein, die ihn in Bamberg auf die Anklagebank gebracht haben. „Die Rückfallgeschwindigkeit ist enorm“, stellte Vorsitzender Richter Manfred Schmidt in der Urteilsbegründung fest. Die dafür notwendige kriminelle Energie war einer der Punkte, die aus Sicht der Richter gegen den Angeklagten sprachen. Zu Gute hielten sie ihm unter anderem die desolaten finanziellen und sozialen Verhältnisse, in denen er zur Tatzeit lebte: Er hatte in Tschechien eine Arbeit, die sehr schlecht bezahlt gewesen sein soll, aber keine eigene Wohnung. Er gab an, dass er mit seiner Freundin im Haus ihrer Mutter lebte. Es habe häufig Streit gegeben; dann sei er weggefahren und habe im Auto geschlafen. Im Oktober 2015 hielt er sich nach eigener Aussage in Nürn- Was wiegt, ist sein Geständnis. Er hätte es uns schwerer machen können! Manfred Schmidt Vorsitzender Richter Der angeklagte David T. wartet im Beisein von Rechtsanwältin Kerstin Rieger (links) und der Dolmetscherin auf die Urteilsverkündung. berg auf und hauste in seinem Personenwagen. In dieser Situation soll ihn ein Freund zum ersten Mal für einen Reifendiebstahl in Bamberg angeworben haben. Vier Wochen später machten sie den zweiten Einbruch an der Kärntenstraße. Sein Lohn seien jeweils ein paar Gramm Metamphetamin gewesen und insgesamt 2800 Euro Bargeld, sagte der Angeklagte. An wen sein Kumpel die Reifen verkauft hat, wisse er nicht. In der Hauptverhandlung nannte T. erstmals den Namen und eine Teilanschrift des zweiten Mannes, nach dem die Polizei bisher erfolglos gesucht hat. Es soll sich um einen Landsmann aus einem Ort handeln, in dem „viel los“ sei; dort gibt es dem Angeklagten zufolge auch eine Art Mafia. Eine mildere Strafe brachte ihm die Information ans Gericht nicht ein. Dazu seien die Angaben zu spät gekommen, musste er sich vom Vorsitzenden Richter sagen lassen. Was Schmidt dem Angeklagten positiv anrechnete war dessen Geständnis: „Er hätte es uns schwerer machen können in der Hauptverhandlung.“ Sie dauerte nur einen Tag und es wurden nur wenige Zeugen gehört. Einer von ihnen war der damalige Hausmeister der bestohlenen Firma. Dieser hatte am Morgen des 9. November 2015 die Männer auf frischer Tat ertappt. Ihr Fahrzeug, einen geräumigen Sprinter, hatten sie zu diesem Zeitpunkt erst zur Hälfte mit Reifen beladen. Einer der Täter richtete ein Pfefferspray auf den Zeugen. Weil der sich zum Glück instinktiv abgewandt hatte, wurde er nicht in die Augen getroffen. Der Hausmeister war sich vor Gericht ziemlich sicher, dass das Spray von dem Mann benutzt worden war, der sich anschließend ans Steuer setzte. Wer hatte das Pfefferspray? Demnach wäre es David T. gewesen. Doch der hatte dies vorher auf Fragen des Gerichts vehement abgestritten. Er will nicht einmal gewusst haben, dass sein Freund ein Spray mit sich führte und hätte es auch nicht gebilligt. „Ich wollte etwas entwenden, aber niemanden verletzen“, übersetzte die Dolmetscherin seine Worte. Bei den Fahrten nach Bamberg und vor Ort will David T. jeweils Betäubungsmittel geraucht haben. Angeblich ist er seit seiner Scheidung im Jahr 2005 regelmäßiger Konsument von Betäubungsmitteln. Vom in Bamberg „verdienten“ Geld will er sich Nachschub in Tschechien gekauft haben. Ein Sachverständiger, der dem Prozess beiwohnte, schloss Polizeibericht ro gestohlen. Er und sein Begleiter konnten das Geschäft zwar verlassen, wurden aber aufgrund von VideoaufzeichnunBamberg — Am Dienstagmittag gen ermittelt. Der Ladendieb wurde die Polizei zu einem Café hatte einen Atemalkoholwert in den Stadtteil Wunderburg ge- von 3,28 Promille, weshalb er in rufen. Dort hatte eine 62-jährige einer Ausnüchterungszelle der Frau für elf Euro gezecht, obPolizei untergebracht wurde. wohl sie kein Bargeld bei sich hatte. Außerdem wollte sie noch Roten Golf ein unbezahltes Gebäckstück angefahren aus dem Café schmuggeln. Bamberg — In der Parkbucht vor einer Gaststätte in der GaustadDurstiger Dieb nahm ter Hauptstraße wurde am Silzwei Flaschen Rum mit vesterabend zwischen 19.20 Uhr Bamberg — Am Dienstagmittag und 22.30 Uhr ein dort geparkhatte ein 56-jähriger Wohnsitz- ter roter Golf am linken Außenloser in einem Lebensmittelge- spiegel angefahren. Der unbeschäft am Troppauplatz zwei kannte Unfallverursacher hinFlaschen Rum für knapp 20 Eu- terließ Sachschaden von etwa Frau zecht ohne Bargeld 600 Euro. Täterhinweise nimmt die Polizei Bamberg Stadt unter Tel. 0951/9129-210 entgegen. Bei Zusammenstoß leicht verletzt Bamberg — Dienstagmorgen um 10.30 Uhr ereignete sich an der Kreuzung Berliner Ring/Memmelsdorfer Straße ein Verkehrsunfall zwischen zwei Pkw. Bei dem Unfall wurde ein Beteiligter leicht verletzt. Beide Fahrzeuge mussten nach dem Aufprall abgeschleppt werden. Zeugen, die den Unfall – insbesondere die Ampelschaltung – beobachtet haben, werden gebeten, sich mit der Polizei Bamberg Stadt unter Tel. 0951/9129-210 in Verbindung zu setzen. pol nicht aus, dass der Angeklagte in Folge seines Drogenkonsums an beiden Tattagen vermindert schuldfähig war. Diesem Umstand trugen die Richter laut Schmidt bei der Strafzumessung Rechnung. Den Wunsch nach einer Therapie in Deutschland erfüllten sie dem 37-Jährigen jedoch nicht. Sie bezogen sich wiederum auf den Sachverständi- Foto: jb gen, der von eher geringen Erfolgsaussichten ausging – nicht zuletzt wegen T.s schlechter Deutschkenntnisse. Schmidt riet dem Angeklagten, sich in seiner Heimat um eine Entziehung zu bemühen. Wie er sagte, liegt der Bamberger Justiz bereits ein Auslieferungsantrag der slowakischen Behörden für den 37-Jährigen vor. $ Live-Club Dreikönigstreffen 2017 United-Beat-Band & Second Try – Rock meets Beat, Obere Sandstraße 7, Bamberg, 20.30 Uhr. $ E.T.A.-Hoffmann-Theater Das goldene Vlies, Franz Grillparzer; Abo D und freier Verkauf, Große Bühne, E.T.A.Hoffmann-Platz 1, Bamberg, 19.30 Uhr, 19 Uhr Einführung. $ Klang- und Meditationsraum Klang erleben und erfahren, Klang- und Meditationsraum, Pünzendorf 2 b, Scheßlitz, 18 bis 19, 20 bis 21 Uhr. $ Nana Theater Noch ein Martini und ich lieg unterm Gastgeber..., Club Kaulberg, Unterer Kaulberg 36, Bamberg, 20 Uhr. $ Helferkreis für Flüchtlinge und Asylsuchende Cafe Teilzeit, Jugendheim, Mainstraße, Kemmern, 15 bis 17 Uhr. $ Sound-n-Arts TouchEachOther by Peak – w/ Jascha (Housevorlesung), Gabriel Engelsbråten (Peak) und Timo Heinrich (Peak), Obere Sandstraße 20, Bamberg, 22 Uhr. $ Stilbruch – Gaststätte Die peinlichen Zwei Könige – Die Hitz- und Glitzerboys präsentieren die peinlichsten Hits aller Zeiten, Obere Sandstraße 18, Bamberg, 21 Uhr. $ Bambados Stärk’ anschwitzen, Bambados, Pödeldorfer Straße 157, Bamberg, 18 bis 1 Uhr. $ Bamberger Nachtwächter Rundgang, TP: Tourist-Information, Geyerswörthstraße 5, Bamberg, 19 Uhr. Alle Veranstaltungen auch unter veranstaltungen.inFranken.de 12 REGION Symbolfoto: dpa, Bernd von Jutrczenka DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Bamberg — Ab 2030 sollen keine Benzinautos mehr zugelassen werden. Das forderten zumindest die Grünen. Zur gleichen Zeit sollen auch sechs Millionen Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen fahren, schlug die Kanzlerin einst vor. Bislang läuft der Verkauf von Elektroautos in Deutschland aber schleppend. Nur knapp 10 000 Neuzulassungen gab es im vergangenen Jahr bis Ende November, bei insgesamt 3,1 Millionen Neuwagen. Frank Lechner, Leiter des Umwelt- und Energiereferats der IHK Oberfranken hält nicht viel von solchen Forderungen. Im Interview spricht er auch über kommunale Aufgaben und das Zögern der Autoindustrie. Herr Lechner, welches Auto fahren Sie privat? Frank Lechner: Ich fahre einen Toyota Aygo. Und warum kein Elektroauto? Weil die Rahmenbedingungen bei uns nicht passen. Die Elektroautos sind zu breit für unsere Auffahrt. Und jene, die passen würden, sind vom Innenraum zu klein und daher für eine Familie ungeeignet. Was sind die Vorteile von Elektroautos? Sie werden immer wirtschaftlicher. Man kann selbsterzeugten Strom verbrauchen. Der kostet acht Cent, während der Liter Benzin etwa 1,40 Euro kostet. Jeder meiner Kollegen, der ein Elektroauto fährt, ist davon überzeugt. Man muss nur die entsprechende Erwartungshaltung haben und mit den Einschränkungen zufrieden sein. Wo soll man das Auto denn anstecken?“ Mit Strom statt mit Benzin fahren ist die große Vision von Politik und Umweltschutz. Wie Staat und Kommunen dabei zusammenarbeiten müssen und für wen sich ein Elektroauto heute lohnt. INTERVIEW Ich nutze mein Auto hauptsächlich, um zur Arbeit zu fahren. Täglich rund 120 Kilometer. Wie würden Sie mich überzeugen, ein Elektroauto zu kaufen? Sind Sie Mieter oder Hausbesitzer? Mieter. Im eigenen Haus kann man ganz andere Rahmenbedingungen schaffen. Etwa mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach oder man baut seine eigene Ladestation. Wenn man aber zur Miete wohnt, wo soll man das Auto denn da anstecken? Man braucht zumindest einen Vermieter, der diese Rahmenbedingungen schafft. Der Gesetzgeber ist auch dabei, im Neubaubereich gewisse Vorschriften aufzusetzen, damit man gleich solche Ladestationen mit vorsieht. Aber in Ihrem Fall ist das, denke ich, nicht zu empfehlen. Für wen könnte sich ein Elektroauto heute schon lohnen? Das hängt natürlich vom Fahrverhalten ab. Wenn die Pendelstrecken immer größer werden – gerade vom ländlichen Raum in die Ballungszentren – dann ist das mit Elektroautos nicht möglich. Da müssen auch die UnterDas heißt, ich habe schlechte Kar- nehmen mitspielen und etwa Ladestationen anbieten. Nur in Und Sie sind noch nicht so überten? diesem Kontext wird man eine zeugt? Ja. gewisse Elektromobilität im Die Batterietechnologie wird große Fortschritte machen. Des- Man bräuchte also erst ein eigenes ländlichen Raum verbreiten wegen wird der Nachfolger si- Haus, um dann ein Elektroauto zu können. In der Stadt müsste es bei den Kurzstrecken und der cher ein Elektroauto sein. kaufen? Ladeinfrastruktur kein Problem mehr sein. Das Elektroauto kann aber den Benziner in den Städten in diesem Umfang nicht ersetzen. Die Frage ist aber auch, ob man in großen Städten überhaupt noch ein eigenes Auto braucht. Sollten sich die Kommunen an der Schaffung der Lade-Infrastruktur beteiligen? Die Kommunen müssten im Rahmen der Städtebauförderung schon Impulse geben, indem man etwa im ländlichen Bereich die Ladesäulen installiert. Welche Impulse könnten die Kommunen geben? In Oberfranken gibt es schon gute Beispiele, wie die Elektromobilität nach vorn gebracht werden kann. Insbesondere in Bamberg geht das schon ganz gut. Es gibt fast überall Ladesäulen und das E-Car-Sharing. Damit regt man auch den Bürger zum Nachdenken an. Angela Merkel hat ein Ziel ausgegeben: Bis 2020 sollen eine Million Elektroautos in Deutschland fahren. Außerdem forderten die Grünen, ab 2030 keine Benzinautos mehr zuzulassen. Ist das realistisch? Ich nehme an, damit kommt man nicht zum Ziel. Die Rahmenbedingungen müssen so gesetzt werden, dass es zwangsläufig in diese Richtung laufen wird. Da sind mir noch zu wenige Impulse da. Möglicherweise traut sich keiner an die Benzinfahrzeuge heran, weil so viel Arbeitsplätze damit zusammenhängen. Man muss ganz klar sagen, dass man diese Arbeitsplätze nicht eins zu eins auf den Bau von Elektroautos ummünzen können wird. Da wird vermutlich die Hälfte auf der Strecke bleiben. Wehrt sich die Automobilindustrie also dagegen? Ja, es sieht so aus. Die Fragen stellten Dominic Buckreus und Pia Schmitt. BAMBERG 13 DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Foto: Alfred 12 (via inFrankenPix) Stadt und Land zeigen sich im weißen Gewand Der Winter ist gekommen und er präsentiert sich in der Region auch weiterhin in voller Pracht. Derzeit sind Spaziergänge und Rodelspaß im Schnee besonders angesagt, wie die Bilder unserer Leser beweisen. Auch die Krippe in Bamberg sieht richtig festlich aus. LESERFOTOS Foto: Stadt Bamberg Foto: Laura Franssen (via Facebook) Foto: Timo S (via inFrankenPix) Bamberg — Die Großkrippe am Schönleinsplatz durfte bislang nicht in winterlichem Glanz erstrahlen. Viele Bamberger hatten sich schon in der Vorweihnachtszeit den Schnee herbeigesehnt, der zum Jahresanfang endlich gefallen ist. Und so präsentiert sich die Krippe noch einmal im winterlichen Kleid, bevor sie laut Informationen der Stadt-Pressestelle kommende Woche wieder abgebaut wird. Die Großkrippe mit Figuren in Lebensgröße, die 1980 in einem europaweiten Wettbewerb prämiert wurde, wird bereits seit 1963 jedes Jahr von den Mitarbeitern des städtischen Garten- und Friedhofamts aufgestellt und mit einer liebevoll gestalteten Miniaturlandschaft umrahmt. Wer sie noch einmal in Ruhe mit Schnee betrachten möchte, kann das noch bis zum 9. Januar tun. sem Foto: Diana Swieda (via Facebook) Foto: Steffi Schmidt (via Facebook) Foto: Jenny Semm (via Facebook) Foto: Tamara Frank (via Facebook) Foto: Traudi (via inFrankenPix Weitere Bilder und die App zum Herunterladen gibt es unter www.infranken.de/inFrankenpix 14 REGION DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Am Sonntag geht er auf Sendung Thomas Gottschalk kehrt zu seinen Wurzeln zurück: Am kommenden Wochenende steigt die Premiere auf Bayern 1. Er habe „richtig Bock“, sagt der Entertainer aus Oberfranken, der auch im Fernsehen mit einer Familienshow Neues wagt. RADIO Bamberg/Kulmbach — Thomas Gottschalk hat durch 151 „Wetten, dass..?“-Sendungen geführt, galt lange Zeit als bester Entertainer Deutschlands. Jetzt kehrt der gebürtige Bamberger, der mit der RTL-Spielshow „Die 2 - Gottschalk & Jauch gegen alle“ gemeinsam mit seinem alten Kumpel Günther Jauch auch heute noch ein Millionenpublikum lockt, zu seinen Wurzeln zurück: zum Bayerischen Rundfunk. „Gottschalk – Die Bayern 1 Radioshow“ heißt die Sendung, die er ab sofort jeden ersten Sonntag im Monat ab 19.05 Uhr auf Bayern 1 moderiert. „Emotional, lustig“ Am kommenden Sonntag wird er erstmals live aus dem Bayern 1-Studio im Münchner Funkhaus die großen Hits der Rockund Pop-Geschichte von den 70ern und 80ern bis heute präsentieren – „garniert mit Anekdoten und Sprüchen, wie sie das Publikum von ihm kennt und liebt“, wie der Radiosender mitteilt. „Er wird aus dem Bauch heraus moderieren – unterhaltsam, emotional und lustig“, verspricht Programmchef Maximilian Berg. Auch Walter Schmich, Leiter des Programmbereichs, ist davon überzeugt, dass das Konzept der Sendung greifen wird: „Die jetzige Zielgruppe von Bayern 1 ist mit Thomas Gottschalks Radiosendungen ,Pop nach acht’ oder der ,B3 Radioshow’ groß geworden. Mit seiner Verpflichtung können wir den Hörerinnen und Hörern der so genannten Babyboomer-Generation erneut zeigen, dass Bayern 1 für sie die neue RadioHeimat ist.“ Der erste Song steht fest Gottschalk selbst freut sich auf die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, hatte seine Karriere einst beim Bayerischen Rundfunk begonnen „Es gab für mich überhaupt nur eine Überlegung. Wenn ich wieder Radio mache, dann mache ich es beim BR“, sagt der Entertainer, der immer drei Stunden auf Sendung geht. Es habe auch Anfragen anderer Sender gegeben. Doch zu denen habe er keine Verbindung. Der 66-Jährige weiß, dass er wieder an seinem alten Büro vorbeikommen, in die gleiche Tiefgarage wie früher fahren wird. Es sei ein Stück Nostalgie dabei. „Dort, wo ich vor 30 Jahren aufgehört habe, mache ich jetzt weiter. Die Musik ist die gleiche, der Kerl ist noch der gleiche, die Stimme ist noch die gleiche und die Frisur – im Ansatz“, erklärt der Entertainer, der „richtig Bock“ hat. Der erste Titel, den er spielen wird, steht schon fest. Es wird Golden Earring mit „Back Home“ sein. Er präsentiert junge Talente Auch wenn Thomas Gottschalk jetzt wieder ins Radiogeschäft einsteigt – er bleibt natürlich auch dem Fernsehpublikum treu. Schon im Frühjahr wird er die Moderation der neuen Familienshow „Little Big Shots“ auf Sat.1 übernehmen. Im Mittelpunkt stehen dort junge Musiker, Sänger, Tänzer sowie anderweitig begabte Kinder, denen auch Gottschalk zum ersten Mal Thomas Gottschalk moderiert am kommenden Sonntag erstmals seine neue dreistündige Radioshow auf BayFoto: Bayerischer Rundfunk/Ralf Wilschewski auf der Bühne begegnet. hn ern 1. BAMBERG 15 DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Kurz notiert Bürgersprechstunde von MdB Silberhorn Bamberg — CSU-Bundestagsabgeordneter Thomas Silberhorn lädt zur Bürgersprechstunde am Montag, 9. Januar, 10 Uhr ins Bürgerbüro, Luitpoldstraße 55, in Bamberg ein. Um Anmeldung unter 0951/ 5098217 wird gebeten. red Kein Abenddienst in der Agentur für Arbeit Bamberg — Am Donnerstag, 5. Januar, findet in der Agentur für Arbeit Bamberg und Jobcenter kein Abenddienst zwischen 16 und 18 Uhr statt. red „Stärkantrinken“ im Böttingerhaus Auch beim Wildensorger See ist noch sehr viel Vorsicht geboten: Das Eis trägt noch nicht. Foto: Barbara Herbst Es knackt, es bricht – Lebensgefahr Die Eisflächen auf den Weihern sind noch nicht tragfähig. Das Gartenamt der Stadt Bamberg warnt davor, sie leichtfertig zu betreten. Sobald der Schlittschuh- und Höschelspaß sicher ist, gibt die Stadt grünes Licht. FREIZEIT Bamberg — Kaum hat der Winter ein wenig angeklopft, mehren sich beim städtischen Gartenamt bereits die Anfragen nach den Eislaufflächen auf den einschlägigen Gewässern im Stadtgebiet. Die klare Aussage dazu: Momentan weisen die Weiher eine Eisstärke von lediglich drei bis vier Zentimetern auf, eine ausreichende Tragfähigkeit ist damit noch nicht gewährleistet! Als Mindeststärke gilt eine konstante, geschlossene Eis- Bamberg — Der Bürgerverein Stephansberg lädt zum traditionellen Dreikönigstreffen mit Stärkantrinken ein. Die kurze Freiluftveranstaltung findet am Freitag, 6. Januar, um 18 Uhr im Innenhof des Böttingerhauses (Judenstraße) statt. Mit Glühwein will man sich für das neue Jahr stärken. Eine Bläsergruppe unter der Leitung von Gerd Weiß spielt. Das Besondere an dieser Veranstaltung ist der Ort, denn selten hat man die Gelegenheit, den Innenhof des Böttingerhauses zu sehen. Getränke werden kostenlos angeboten, für Spenden ist man dankbar.Der Erlös aus dem Stärkantrinken wird für Ruhebänke im Bereich des Stephansbergs verwendet. red Die Stadt Bamberg weist aber in diesem Zusammenhang darauf hin, dass auch bei Freigabe das Betreten von Eisflächen prinzipiell auf eigene Verantwortung geschieht und die Stadt Bamberg keine Haftung übernimmt. Grundsätzlich gilt: Besonders zu Beginn von Frostperioden ist beim Betreten von Eisflächen Vorsicht das oberste Gebot. Auch wenn die Gewässer mit einer geschlossenen Eisschicht überzogen sind, kann es sein, dass sie noch nicht ausreichend tragfähig sind, um gefahrlos betreten werden zu können. Vor dem Betreten von Eisflächen sollte man sich deshalb unbedingt von deren Tragfähigkeit überzeugen. Die Eisschicht auf einem See kann unterschiedliche Stärken aufweisen, die auf natürliche Einflüsse zurückzuführen sind. So ist im Bereich von Zu- oder Abflüssen, im Ufersaum, im Be- reich von Strömungen oder auf schneebedeckten Eisflächen höchste Vorsicht geboten, da hier die Eisschicht oft dünner ist und es in diesen Bereichen länger dauert, bis eine tragfähige Eisschicht entsteht. Eltern werden ausdrücklich gebeten, darauf zu achten, dass ihre Kinder die Eisfläche nicht betreten. Nähere Informationen zur Freigabe der Eisflächen erhält man telefonisch im Gartenamt unter 0951/871359. red Erika war überzeugt, „miä woä und hom na auf an Besnstiel ziehng uns so ächt oo, dass des gsteckt. ie Erika und ihre goä kannä merkt!“ So sän sie losgäzogn, von Haus Schwester Hanna, zehn zu Haus, von Wohnung zu WohGegruuschd und elf Jahre alt, stammnung. „Die Heilig Drei König ten aus einer Familie mit sieben Sie wühlten in Kommoden und mit ihrigem Stern, die kommen Kindern. Damals in den 50er Schachteln mit alten Kleidern gegangen ihr Frauen und Jahren war das Geld im Haushalt oder mit Faschingskostümen ih- Herrn …“ Fast überall wurden immer knapp, aber besonders in rer älteren Geschwister, fanden sie freundlich aufgenommen. bunte Vorhänge oder Betttücher der Zeit nach Weihnachten. Geldregen Da beschlossen die beiden als Gewänder und gefielen sich Mädchen, zusammen mit ihrem sehr mit ihren königlichen Um- Und wenn der Hansi dann noch jüngsten Bruder Hansi als Drei hängen. Besonders beeindru- sagte: „Ich bin der kleine Könige in den Häusern und ckend war der fünfjährige Hansi schwarze Mohr und wünsch Wohnungen rund um die Luit- als Mohrenkönig. euch a rechts guts neus Johr!“, poldstraße zu singen. „Välleicht Sei runds Gesichtla und die dann fielen Fünferla und Zehspringt doch a weng Geld füä die Händ hom sie mit Schuhwichs nerla in seine Schachtel. Muttä raus!“, hoffte die Erika. gschwärzt. Auf seinem Kopf saß Schließlich kamen sie auch in Aber die Hanna hatte Beden- ein Turban, der mit einer Papp- eine Metzgerei und durften vor ken: „ Des machen doch eichnt- krone beklebt war. Und donn den Kunden singen. Und wie lich bloß die Bubm, maanst des hom sie sich den Stern „ausgelie- donn deä Hansi sei Sprüchla geht?“ „No freilich“, war die ha“, wu obm aufm Christbaam gsocht hot, hot die Mastära jedm a Kettn Knackwörscht umghängt: „Etz seid ihä aa nuch Wurschtkönich!“ „Gott sei Dank, etz hot deä Vottä wos zum Ohmdessn“, hot die Erika gädocht. Aber, kaum waren sie draußen ein Stück gegangen, als sich eine johlende Bubenschar auf sie stürzte: „Ihä seid doch Weibä, ka drei Könich! Wos fällt euch ei!“ Sie rissen den dreien die Knackwurstketten herunter, nahmen dem Hansi die Geldschachtel aus der Hand und liefen auf und davon. Der Hansi schluchzte laut, wie betäubt waren die Schwestern: „Etz is des Geld wech, des hätt doch die Muttä füä Brot und Milch braung gekönnt!“ Obä so geht’s doch ächt net! Die Klagen der Drei Könige hörte eine alte guts neus Johr!“ Das gilt natürDame im Pelzmantel, a bessera lich auch für die Leser des FränFraa, wie’s in Bamberch haßt. kischen Tags. Sie öffnete umständlich ihre Handtasche und ihre Geldbörse, uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu Rettl Motschenbacher dann drückte sie jedem der Kinder ein silbernes Fünf-MarkStück in die Hand und sagte: Biografie Rettl Motschenba„Am besten geht ihr gleich heim cher wurde am 3. Oktober 1931 zu eurer Mutter, damit euch in Bamberg nicht wieder jemand das Geld geboren. In wegnimmt!“ der Oberen Pfarre wurde Zugabe sie auf den Und donn is zägoä nuch a a Namen Marschworzä GI väbeiganga. Der gareta Maria Amerikaner drückte dem kleigetauft. Ihre nen Mohren eine Packung KauPatin war die gummi in die Hand. Tante Reta Motschenbacher, Und da legte der gleich wieder die in ihrer Jugend noch „Rettl“ los: „Ich bin der kleine schwarze gerufen wurde. Daher das Mohr und wünsch euch a recht Pseudonym. schicht von mindestens 15 Zentimetern. Das Gartenamt der Stadt Bamberg prüft in regelmäßigen Abständen die Eisstärke auf dem Hainweiher, dem Sylvanersee in Gaustadt, dem Weiher am Höfener Weg und dem Eichelsee in Wildensorg. Sollten diese Gewässer die konstante, geschlossene Eisschicht von mindestens 15 Zentimetern erreichen, werden sie vom Gartenamt offiziell zum Betreten freigegeben. Stadtbücherei bleibt am Samstag zu Bamberg — Die Stadtbücherei Bamberg weist darauf hin, dass die Hauptstelle der Stadtbücherei Bamberg am Samstag, 7. Januar, geschlossen bleibt. Über das ganze verlängerte Wochenende bis einschließlich 9. Januar wird auch der Rückgabekasten nicht geöffnet. red GSCHICHTLA Die Drei König in Nöten D Gefunden/Zugelaufen uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu VON RETTL MOTSCHENBACHER Familienanzeigen 16 DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Tipps fürs Wochenende DO Bamberg Bamberg Ein Hicks auf den Jahreswechsel Drei-Königs-Rock in der Scheune Zur Einstimmung auf das neue Jahr gibt es heute, Donnerstag, ab 21 Uhr vor dem Feiertag wieder Drei-Königs-Rock mit Wednesday Project. Rockmusik vom Feinsten in der beheizten Hofscheune auf Gut Leimershof! Stärkantrinken mit „Best of Rocking Music“ – so fängt das neue Jahr gut an! Wednesday Project, die Cover-Rock-Band, hat bei all ihren Auftritten nicht nur mit guter Musik überzeugt, sondern auch mit der Fähigkeit, in kürzester Zeit das Publikum zu begeistern. Wen wundert es, sind doch alle Musiker „alte Hasen“, die in anderen Bands Erfahrung gesammelt haben und nun endlich nur noch die Musik spielen, die ihnen wirklich Spaß macht: Boston, Neil Young, Deep Purple, Pink Floyd, Jethro Tull, Journey, Joe Cocker, AC/DC, Manfred Man, Thin Lizzy, Dire Straits und viele andere. Die Zeit um den Jahreswechsel ist ideal für Nervenzusammenbrüche oder sonstige Gefühlsregungen aller Art, denn Feiertage und Familie bieten das gesamte Spektrum von Emotionen - von kuschelweich bis eisenhart! Schauspielerin Ursula Gumbsch (Foto) und Pianistin Christine Fesefeldt können davon sowohl ein Lied singen als auch jede Menge Geschichten erzählen. Und so lesen und musizieren die beiden Damen von lustigen, peinlichen, sentimentalen und strapaziösen Begebenheiten. Sie erzählen von Begegnungen mit Männern, Müttern, Kindern und anderen Nervensägen und beschreiben den Spagat zwischen der Verpflichtung, Haltung zu bewahren, und dem Drang, sich einen hinter die Binde zu gießen. „Noch ein Martini und ich lieg’ unterm Gastgeber“ heißt ihr Programm heute, Donnerstag, 5. Januar, um 20 Uhr im Club Kaulberg in Bamberg. red FR Bamberg Bamberg Bamberg Tony Marshall sagt Adieu Willy Astor singt Am Freitag, 6. Januar, kommt Tony Marshall auf seiner großen Abschiedstournee um 16 Uhr in die Konzert- und Kongresshalle/Hegel-Saal in Bamberg. 80 Konzerte möchte er machen, um seinen vielen treuen Fans ein musikalisches Danke für die schönen Jahre zu sagen oder besser zu singen. Als Stargäste dabei hat er Sohn Pascal Marshall, Die Ladiner, Carina und Robin Leon. 60 Jahre steht Marshall auf der Bühne. Seine Hits wie „Schöne Maid“, „Ich fang für euch den Sonnenschein“, „Heute hau’n wir auf die Pauke“ bleiben unvergessen. red „Chance Songs – wer fühlen will, muss hören“ heißt es am Freitag um 20 Uhr im Kulturboden Hallstadt mit Willy Astor. Wer sein Programm schon einmal besucht hat, weiß, dass sein Herz auch an der Liedermacherei hängt. Auf seinem ersten Songwriter-Album „Leuchtende Tage“ hat er seine ersten, sehr persönlichen Erfahrungen verewigt. Seither sind immer wieder neue nachdenkliche Songs am Ende seines Comedy-Programms aufgeblitzt. Die große Resonanz auf sein aktuelles „Einfach sein“ lieferte den Anstoß, jetzt wieder ein ganzes Album zu schreiben und vor allem: es mit einem exzellenten Quartett auf die Bühne zu bringen! Das Liederschreiben ist keine künstlerische Neuerfindung eines anderen Willy Astor, sondern die konsequente Weiterentwicklung eines langjährigen Schaffens, in dessen Verlauf seine Lebenserfahrungen verarbeitet werden. red Egerländer Musikanten auf Jubiläumstour SA/SO Bamberg Bamberg Gospelsongs im Hegelsaal Heilige und Teufel am Michelsberg Die Original USA Gospel Singers & Band treten am Samstag um 20 Uhr im Hegel-Saal in Bamberg auf. Das Publikum darf sich freuen auf eine schwungvolle und atemberaubende Gospelshow mit Songs wie „Joshua Fit the Battle“, „Nobody Knows“, „Sometimes I Feel Like a Motherless Child“, „Go Down Moses“, „Hail Mary“, „Down By the Riverside“, „Oh Happy Day“, „Swing Low Sweet Chariot“, „I Got Shoes“, „Go Tell It On the Mountain“, „His Eyes On the Sparrow“, „I Will Sing Hallelujah“ und vielen red mehr. Der Teufel, St. Michael und auch der Heilige Otto spielen mit am Sonntag um 18 Uhr im Theater am Michelsberg! 1000 Jahre nach Gründung des Klosters Michelsberg und 402 Jahre nach dem verheerenden Brand, der das Kloster fast vernichtete, spielt „Der Himmel über B“, ein Figurentheaterstück von Patrik Lumma. Das Stück erzählt von der Rettung und dem Wiederaufbau der Klosterkirche mit dem einzigartigen Kunstwerk des Himmelsgartens, der bis heute die Menschen verzaubert! red Ernst Hutter & Die Egerländer Musikanten gastieren auf ihrer Jubiläumstournee am Freitag um 20 Uhr in der Konzert- und Kongresshalle/JKS in Bamberg unter dem kryptisch wirkenden Motto „90 – 60 – 30 – 15“. Was sind das nun für Zahlen, mag sich manch einer fragen. Ein Blick auf die Geschichte der „Egerländer Musikanten“, die 1956 mit der Gründung durch Ernst Mosch begann, und auf die Fortsetzung der Erfolgsstory unter Ernst Hutter gibt die Antwort. Ernst Mosch, legendärer Gründer und langjähriger Leiter der „Egerländer Musikanten“ wäre letztes Jahr 90 Jahre alt geworden. In den 43 Jahren seiner großartigen Arbeit hat er die „Egerländer Musikanten“ zum „erfolgreichsten Blasorchester der Welt“ gemacht. Sein Erfolgsrezept perfekter, swingender und emotionaler Blasmusik hat er seinen damaligen Musikern sowie deren Nachfolgegeneration vermacht: ein Leben für die Blasmusik. red 17 DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Bamberg-Land Hirschaid soll Wasser zukaufen BAMBERG LAND, SEITE 19 Rathaus-Mitarbeiter atmen auf Nach über sieben Jahren im beengten Bürgerhaus-Provisorium arbeitet Hallstadts Stadtverwaltung seit wenigen Wochen wieder am angestammten Platz. Der war nach einer Generalsanierung erneut saniert worden. UMZUG VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED ANETTE SCHREIBER Hallstadt — Sieh an: Ein paar Kartons sind doch noch zu finden. Und Umzugs-Aufkleber, wie auf der Couch im Bürgeramt. Die Verwaltung hat sich wieder eingerichtet; Fotos und Pflanzen platziert. Warum aber hängen so überhaupt keine Bilder an den Wänden? Zweiter Bürgermeister Ludwig Wolf, derzeit Urlaubsvertretung im Rathaus, grinst vielsagend. Dann wird seine Antwort in nahezu jedem einzelnen Raum wiederholt: Hallstadt setzt auf eine professionelle Lösung, mit der immer wieder auch neue Ausstellungen in den historischen Verwaltungssitz geholt werden können. Bis die Bilderschienen installiert sind, durchdringt kein Nagel die neu sanierten Wände. Nach über sieben Jahren ist die Verwaltung erneut in das abermals sanierte Gebäude umgezogen. „Wir sind wieder heimgekehrt“, bringt es eine langjährige Mitarbeiterin auf den Punkt. Nach der 3,2 Millionen Euro teueren, 2002 abgeschlossenen Generalsanierung arbeitete die Belegschaft nur wenige Jahre in dem historischen Von noch nötigen Restarbeiten erfährt Zweiter Bürgermeister Ludwig Wolf in Gesprächen, wie hier im Bürgerbüro. Bau. Infolge von Wasserschäden gab es eine Schadstoffbelastung. So musste man das Gebäude verlassen, um die Gesundheit der Mitarbeiter nicht zu gefährden. Im Anschluss gab es Gutachen, Versicherungstechnisches zu klären und schließlich wieder zu sanieren. So werkelte die Verwaltung über sieben Jahre im benachbarten Bürgerhaus. Unter äußerst erschwerten Bedingungen, wie Zweiter Bürgermeister Wolf anklingen lässt, „weil das Bürgerhaus ja für eine vollkommen andere Nutzung gebaut wurde“. So gab es etwa keinerlei Rückzugsraum, sondern nur lauter „kleine Großraum-Büros“. Das brachte große Einschränkungen Und wo soll die Hallstadtuhr jetzt hin? mit sich. Personalgespräche oder An der Wand wird die Geschichte des Rathauses sichtbar. Sozialfälle unter derartigen Bedingungen zu behandeln, war äußerst schwierig, gerade mit Blick auf den Datenschutz. Einen Raum für sich hatte nur der Bürgermeister, und dort gab es nur einen winzigen Besprechungtisch. Überall gab es eine laute Geräuschkulisse, erinnern sich Heide Göppel und Sylvia Pecht vom Bürgermeistervorzimmer. Es fehlten zudem Schränke und Stauraum. Aber auch das neue alte Domizil ist (noch) nicht perfekt. So funktioniert etwa der Kühlschrank noch nicht, weshalb etliches zum Kühlen auf Was bei der ersten Sanierung schlecht geplant war, bei der Elektroverkabelung etwa, wurde jetzt verbessert. Elmar Uttenreuther Bürgerbüro Fassade mit Eiern beworfen Fotos: Anette Schreiber Blick aufs Provisorium Fenstersimsen im Freien lagert. „Drüben“ sei nicht alles schlecht gewesen: Dank der großen Glasfassaden habe man viel Tageslicht gehabt, erinnern sie sich. Dennoch, insgesamt hat der neuerliche Umzug für Aufatmen gesorgt, zeigen die Äußerungen. Ludwig Wolf empfindet die Stimmung in der Belegschaft jetzt als „gelöster“. Wohl auch, weil es wieder Zimmer gibt, Rückzugsmöglichkeiten und endlich Platz für Auszubildende und Praktikanten. „Die Lage hat sich entspannt“, findet er. Auch nach dem Umzug An- fang Dezember ist noch nicht alles fertig und bleiben kleinere Restarbeiten. Äußerlich erkennt der Besucher das bereits an den Zimmertüren: Lediglich bedruckte und angeklebte Papierblätter verraten, auf wen man hinter der Türe treffen wird. Sanierung schlecht geplant war, etwa bei der Elektroverkabelung, wurde verbessert.“ Dass man freilich weiterhin in ein saniertes, altes Haus zurückkam, zeigt der feine Staub auf edlen schwarzen Oberflächen – die alten Holzbalken lassen Geschichte rieseln. Verwaltungschef Uwe Schardt zum Beispiel. Der freut sich, nun wieder konzentrierter arbeiten zu können. Voll des Lobes ist er über seinen ergonomischen, also höhenverstellbaren Besprechungstisch. Selbiges Scheßlitz — Den Türgriff an der Beifahrertür eines schwarzen BMW rissen unbekannte Täter ab und verkratzten außerdem die Tür. Das Fahrzeug stand von Dienstagnacht bis Dienstagvormittag in der Ortsstraße Kiliansiedlung. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 400 Euro. Die Polizeiinspektion Bamberg Land bittet um Zeugenhinweise unter Tel. 0951/ 9129-310. Lichteneiche — Die Glasfläche der Eingangstür zu einem Anwesen in der Kapellenstraße beschädigten unbekannte Täter in der Nacht zum 1. Januar. Sachschaden entstand in Höhe von etwa 200 Euro. Wer hat verdächtige Beobachtungen gemacht? Zeugenhinweise erbittet die Polizeiinspektion Bamberg Land unter Tel. 0951/9129-310. Die Umzugkartons müssen noch weg. Konzentrierteres Arbeiten Türgriff abgerissen und Tür verkratzt Eingangstüre beschädigt Zufriedene Mitarbeiter weiß Kämmerer Markus Pflaum zu schätzen. Der Hüter des Stadtsäckels betont aber auch, dass ein Großteil der Möbel wiederverwendet wurde und Neuanschaffungen nur in geringem Umfang angefallen sind. Der Umzug über die Straße hat die Stadt 16 000 Euro gekostet, die erneute Sanierung ist mit 1,6 Millionen veranschlagt. „Endlich wieder normale Büroräume“, atmet der 40-Jährige auf. „Ich denke, allen gefällt es, wieder zurück zu sein.“ Dazu ergänzt Elmar Uttenreuther vom Bürgerbüro: „Was bei der ersten Polizeibericht Bildergalerie Weitere Fotos zu diesem Artikel finden Sie im Netz unter hallstadt.inFranken.de Lichteneiche — Die Fassade eines Wohnhauses in der Stockseestraße bewarfen unbekannte Täter in der Silvesternacht mit Eiern. Der entstandene Sachschaden wird auf etwa 50 Euro beziffert. Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Bamberg Land unter Tel. 0951/9129310, entgegen. Bei Schneeglätte gegen Schild gerutscht Strullendorf — Im Kurvenbereich der Kreisstraße BA 25 kam am Mittwochmorgen aufgrund von Schneeglätte eine 51-Jährige mit ihrem Renault von der Fahrbahn ab und stieß gegen ein Verkehrszeichen. Am Fahrzeug entstand Schaden in Höhe von 3000 Euro, am Verkehrszeichen Schaden in Höhe von 2000 Euro. Immer diese Hecke in der Teichstraße Sassanfahrt — Wegen Schneeglätte kam Dienstagnacht ein 21-jähriger Toyota-Fahrer in der Teichstraße nach links von der Fahrbahn ab und stieß gegen eine Hecke. Am Fahrzeug und an der Hecke entstand Gesamtschaden in Höhe von etwa 550 Euro. Den Gartenzaun platt gemacht Breitengüßbach — Ein unbekannter Fahrzeugführer fuhr am Dienstag gegen 7.15 Uhr gegen den Gartenzaun vor einem Anwesen in der Ahornstraße. Ohne sich um den Schaden in Höhe von etwa 500 Euro zu kümmern, setzte der Unfallverursacher seine Fahrt fort. Zeugen werden gebeten, sich mit der Polizeiinspektion Bamberg Land, Tel. 0951/9129310, in Verbindung zu setzen. Feuer im Grüngutcontainer Bischberg — Ein Unbekannter entsorgte am Dienstagabend vermutlich heiße Asche in einem Grüngutcontainer in der Ortsstraße „Leinritt“. Dadurch entstand ein Feuer, das die Feuerwehr Bischberg löschte. pol 18 BAMBERG LAND DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Gesucht: Kunst aus Schnee Einbrecher waren gleich KRIMINALITÄT zweimal erfolglos Wer baut die schönste Schneefigur in Bamberg Stadt und Land? WINTER Hirschaid — Offenbar am vergangenen Wochenende versuchten Unbekannte zweimal erfolglos, in Wohnhäuser einzubrechen. In einem weiteren Fall gelang es ihnen allerdings, gewaltsam in das Gebäude einzudringen, berichtet die Polizei. Ob die glücklosen Verbrecher dabei etwas entwendet haben, steht noch nicht fest, jedoch verursachten sie Sachschaden in Höhe von rund 2500 Euro. Die Kriminalpolizei Bamberg hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht Zeugen. Am Freitag zwischen 14.30 Uhr und 19.30 Uhr versuchten die Täter, über ein aufgehebeltes Fenster in ein Wohnhaus in der Maximilianstraße einzusteigen. Offensichtlich störte jedoch ein Anwohner die Einbrecher und sie verließen das Objekt, ohne in diesem Haus irgendeine Beute gemacht zu haben. Die längere Abwesenheit des Bewohners nutzten Langfinger, um zwischen Freitag, 6 Uhr, und Samstag, 12 Uhr, in ein Einfamilienhaus in der Elmbergstraße einzudringen. Auch hier verschafften sie sich gewaltsam Zugang über ein Fenster. Ob die Diebe etwas entwendeten, steht auch in dem Fall in der Elmbergstraße laut Polizei noch nicht fest. Bei einem Anwesen in der Alleestraße setzten die Unbekannten zwischen 27. Dezember und 2. Januar erneut an. Während VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED SABINE CHRISTOFZIK Landkreis Bamberg — Und wenn die Flocken auch nur wenige Zentimeter hoch liegen, schneien in der Redaktion schon die Schneemann-Bilder herein: per Mail, via Facebook und manchmal noch ganz klassisch auf Fotopapier. Da machen wir doch einfach aus der Flut einen Fluss: Jetzt suchen wir sie, die Fotos von möhrennasigen Gesellen, Schneekatzen und anderen eiskalten Skulpturen. Wir werden sammeln und ab und an BilderSlideshows zusammenstellen, die dann auf www.infranken.de zu sehen sind. Vielleicht verrät uns ja auch der eine oder andere Schnee-Künstler seine Modellier-Tricks. Wichtig ist, dass, falls Personen zusammen mit dem Kunstwerk abgebildet sein sollten, alle einverstanden sind, dass ihr Konterfei einem großen Publikum präsentiert wird. Davon gehen wir dann aus, denn in jedem Einzelfall nachzufragen, wäre doch recht mühsam. Frisch ans Werk, wir sind gespannt, was kommt! uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu sich die Eigentümer im Urlaub befanden, versuchten die ungebetenen Gäste, dort eine Terrassentür aufzuhebeln. Da ihnen das jedoch nicht glückte, verließen sie auch hier den Tatort ohne Diebesgut. Trotz des relativ großen möglichen Tatzeitraums geht die Kripo Bamberg auch in diesem Fall davon aus, dass die Einbrecher von Freitag auf Samstag zuschlugen. Nach den bisherigen Ermittlungen sieht die Kriminalpolizei Bamberg Zusammenhänge zwischen den drei Fällen und bittet um Mithilfe aus der Bevölkerung. Die Beamten suchen insbesondere Antwort auf mehrere Fragen. Sie möchten wissen, wer in der Zeit von Freitag, 6 Uhr, bis Samstag, 12 Uhr, im Bereich von Maxmilian-, Allee- und Elmbergstraße verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge bemerkt hat. Die Polizei fragt deshalb konkret, wem im Vorfeld in den genannten Straßen verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge aufgefallen sind. Darüber hinaus bittet die Polizei um weitere sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung, die im Zusammenhang mit den beiden Einbruchsversuchen und dem vollendeten Einbruch stehen könnten. Eventuelle Zeugen werden gebeten, sich unter Tel. 0951/9129-491 an die Kriminalpolizei Bamberg zu wenden. pol Kontakt uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu Schneemann-Bilder können Sie uns schicken per E-Mail an [email protected], auf Facebook (facebook.com/ftbamberg), in der InfrankenPix-App unter der Kategorie Bamberg oder an Lokalredaktion Fränkischer Tag, Augustenstraße 2a, 96050 Bamberg. Kurz notiert Das Fenchel-Krönchen steht dem frechen Kerl doch gut. Kurz bevor die Tüte mit den Gemüseabfällen die Bio-Tonne erreichte, fand sich für das Teil noch eine Verwendungsmöglichkeit. Foto: Sabine Christofzik KURZINTERVIEW Fürs Schneeschieber kaufen braucht man Gefühl VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED SABINE CHRISTOFZIK Landkreis Bamberg — Am besten wäre was, das die Arbeit (fast) von selbst erledigt. Gibt es aber nicht für unter 50 Euro. Das ist der Auftrag: „Besorg’ mal was Neues zum Schneeschieben.“ Die Hausgemeinschaft zahlt zwar, aber zu teuer soll es dennoch nicht sein. Momentan sind vorhanden: ein mittlerweile reichlich ausgefranster Kunststoffschieber, der seine Alukante schon vor Jahren verloren hat, und ein sehr kompakter aus Holz mit beträchtlichem Eigengewicht. Irgendwo muss man anfangen zu suchen. Anlaufstelle ist in diesem Fall die Baywa. Zunächst telefonisch. Was gibt es denn so auf dem Schnee-Schieber-Markt und was wird am meisten genommen? Hoppla, nicht ganz die richtige Durchwahl erwischt, da ist jetzt der Landmaschinenhandel am anderen Ende der Leitung. Hier wären zwar allerlei Helferlein zu haben, die Schnee ruckzuck wegputzen, aber nicht für unser Budget. „Etwas Motorisiertes, oder auch Schneeräumschilde für Aufsitzrasenmäher, das geht dann schon in den drei- bis vierstelligen Euro-Bereich“, lautet – erwartungsgemäß – die Antwort. „Doch es gibt noch was anderes, und das ging speziell vor Weihnachten sehr gut, weil wir einen Aktionspreis hatten: der ,Roll Muli’. Vor allem auch ältere Kunden nehmen ihn, weil man da mit beiden Händen schiebt und die Körperkraft ganz anders einsetzt.“ So eine Schneeschiebewanne mit Rädern und großem Bügelgriff, da braucht man nichts heben. Man muss abkippen – und das wäre im Fall unseres großen Hofs, der zur Rasenfläche mit einer mehreren Zentimeter hohen Kante abgesetzt ist, vielleicht doch nicht ganz das Ideale. Also bleibt der klassische Schieber mit Stiel. Hier kann man sich zwar an Warentest-Ergebnissen orientieren, letzten Endes zählt aber (schon im Laden) das Gefühl fürs Gerät. Nach über 20 Jahren SchippDienst auf einem großen, gepflasterten Hof hat man ausreichend Erfahrung, um sich vor dem Neu-Kauf selbst zu fragen: wert. Bei einem geraden Stiel lässt sich allerdings der Anstellwinkel besser variieren. Zum Schneewegschieben: erste Wahl. Und wenn es ans Heben geht? Sollte man über sehr, sehr gut trainierte Arm- und Rückenmuskeln verfügen … Welche Rolle spielt die Form des Stiels? Je größer der Durchmesser, desto besser, was jedoch bei der Ausführung in Holz zu Lasten des Gesamtgewichts geht. Vielleicht Geschmackssache, aber: Ein oval geformter Stiel greift sich besser als ein runder. Mögliche Schwachstellen allzu günstiger Modelle sind? Die Befestigung des Schippenteils am Stiel. Ist er gar nur eingesteckt, hat man unter Umständen nicht lange Freude an der Neuerwerbung. Und die Abschlusskante. Oft zu schnell verbogen oder schartig. Eine Alternative wäre? Doch ein bisschen mehr ausgeben fürs Räum-Utensil. Und der Diesmal in ergonomischer Ausfüh- Besen. Bei Pulverschnee das Welches Modell ist es denn nun geworden? Kunststoff, Alu-Stiel (oval rung, oder nicht? Mittel der Wahl. Zur Feinarbeit geformt, leicht und gerade), geschraubte Verbindung. Wenn er ein paar Aufrecht und rückenschonend auf unebenen Untergründen soJahre hält, ist’s gut für 22,95 Euro. Foto: Sabine Christofzik schippen können, das ist was wieso. Regulärer Zugverkehr nach Ebermannstadt Stadtrat Hollfeld tagt am Dienstag Bamberg — Die am Sonntag, 8. Januar, geplante Baumaßnahme in beiden Richtungen auf dem Abschnitt zwischen Forchheim und Ebermannstadt der Strecke Bamberg-Ebermannstadt wurde auf 13. März verschoben. Aufgrund einer Softwareumstellung und eines daraus resultierenden Fehlers werden ab 8. Januar keine Agilis-Zugfahrten bei Bahn.de für diesen Abschnitt angezeigt. Die Agilis-Züge fahren allerdings weiter nach dem seit 11. Dezember 2016 gültigen Fahrplan, der bis zum Baustellenbeginn im März seine Gültigkeit behält. Die Fahrzeiten können auf www.agilis.de eingesehen werden. red Hollfeld — Der Stadtrat tagt am Dienstag, 10. Januar, um 19 Uhr im Rathaus. Bei der Sitzung geht es unter anderem um den Erlass einer Gebührensatzung zur Marktordnung und die vierte vereinfachte Änderung des Bebauungsplans der Stadt Hollfeld für das Gewerbegebiet HollfeldNord, betreffend die Verkehrsflächenänderung. Außerdem geht es in der Sitzung um die Änderung des kommunalen Kostenverzeichnisses der Stadt Hollfeld. red Kleintierzuchtvereine laden zu Ausstellung ein Hollfeld — Erstmals veranstalten die Kleintierzuchtvereine Hollfeld und Steinfeld gemeinsam eine Kleintierzuchtausstellung in der Halle des Autohauses Müller in Hollfeld in der Bahnhofstraße. Die Ausstellung ist geöffnet am Samstag, 7. Januar, von 14 bis 17 Uhr und am Sonntag, 8. Januar, von 9 bis 17 Uhr. Neben der Ausstellung gibt es bei dieser Veranstaltung auch eine Tombola sowie Kaffee und Kuchen, Essen und Getränke. gel Gottesdienst in der St.-Laurentius-Kirche Walsdorf — Zur Eröffnung des Reformationsjubiläumsjahrs 2017 lädt die evangelische Kirchengemeinde Walsdorf ein zum Gottesdienst am Freitag, Epiphanias, 6. Januar, um 9.30 Uhr in die St.-Laurentius-Kirche Walsdorf. Anschließend wird gegen 10.30 Uhr feierlich die Reformationsjubiläumsfahne 2017 vor der St.-LaurentiusKirche gehisst. red 25 Jahre United Dance Team Breitengüßbach Breitengüßbach — Die Tanzsportabteilung United Dance Team des TSV Breitengüßbach feiert ihr 25-jähriges Bestehen mit einer großen Matinee. Das Fest findet am 15. Januar von 15 bis 18 Uhr in der Hans-JungHalle statt. Gezeigt werden alle aktuellen Tänze der verschiedenen Altersgruppen. Das Repertoire der vielfältigen Breitengüßbacher Tanzsportabteilung beinhaltet Kindertanz, Musical Dance, Hip-Hop, Breakdance, Schautanz, Gardetanz und vieles mehr. Für die musikalische Umrahmung sorgt Rony Söllner. Eine große Tombola wartet auf die Besucher. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Einlassab 14.30 Uhr. Der Erlös kommt der Kinderund Jugendarbeit zu Gute. red Marktgemeinderat Buttenheim tagt Montag Buttenheim — Der Marktgemeinderat Buttenheim trifft sich am Montag, 9. Januar, im Sitzungssaal des Feuerwehrgerätehauses. Auf der Tagesordnung steht unter anderem die dritte Änderung des Bebauungsplanes Dreuschendorf-Ringstraße. Sitzungsbeginn ist um 19 Uhr. red BAMBERG LAND 19 DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Hirschaid sorgt sich um sein Wasser Die ortseigenen Brunnen sind in Spitzenzeiten überlastet, erfuhr das Gremium. Fachleute empfehlen einen Anschluss an die Fernwasserleitung. Eine Entscheidung darüber wird im neuen Jahr fällig. MARKTGEMEINDERAT VON UNSEREM MITARBEITER ro und für den Bezug des Fernwassers zur Zeit etwa 0,70 Euro pro Kubikmeter. Die Anbindung an die Fernwasserleitung stellt nach Ansicht der Fachplaner „eine signifikante Verbesserung der Versorgungssicherheit“ dar. Wasserbedarfsspitzen könnten so abgedeckt werden. WERNER BAIER Hirschaid — Das muss erst mal sacken: 50 000 oder gar 70 000 Kubikmeter aus der Fernwasserversorgung Oberfranken soll sich die Marktgemeinde künftig dazukaufen, um die gemeindliche Wasserversorgung aufrechterhalten zu können. Diesen Rat erhielt der Marktgemeinderat nach gründlicher Untersuchung des Verbrauchs und des Wasserdargebots aus Quellen oder Brunnen im Gemeindebereich. Parallel zur Einwohnerzahl wuchs der private und gewerbliche Wasserverbrauch in Hirschaid seit 2004 um etwa zehn Prozent. Die Gemeindeteile östlich des Kanals und etwa die Hälfte der Regnitzau werden aus den Kälberbergquellen und aus sechs Tiefbrunnen (u. a. bei Seigendorf) versorgt. Die westlichen Ortsteile bekommen ihr Trinkwasser aus vier Brunnen bei Erlach. Schnelle Lösung gesucht Defizite ermittelt Das Ingenieurbüro Höhnen & Partner aus Bamberg hat alle Verbrauchs- und Wasserdargebotswerte gegenübergestellt, hochgerechnet und Defizite ermittelt. Dass der Wasserbedarf während des niederschlagsarmen Jahres 2015 zeitweise nur durch längere Förderzeiten der Brunnenpumpen abgedeckt werden konnte, musste nicht verwundern. Die Hirschaider Wasserversorgung leidet zum einen darunter, dass die Kälberbergquellen durchschnittlich zwar 490 Kubikmeter Wasser am Tag liefern, in Trockenzeiten aber nur 80 Kubikmeter. Dann jedoch ist der Verbrauch am höchsten. Der steigt im Versorgungsgebiet Hirschaid-Ost am Das Freizeitbad Frankenlagune darf keinen eigenen Brunnen nutzen. Tag von durchschnittlich 1013 Kubikmeter auf 1763 Kubikmeter, wenn Gärten bewässert werden und mehr geduscht wird. Als weiterer Nachteil mache sich das geringe Speichervolumen der Hirschaider Hochbehälter bemerkbar, schreiben die Gutachter: Die Speicher böten nur 45 Prozent des Volumens eines Tagesbedarfs, nötig wären 90 Prozent. Veto der Experten Auf die kurzfristige Entlastung durch die Abkoppelung des Freizeitbades Frankenlagune durch Verwendung eines eigenen Brunnens darf Hirschaid auch nicht hoffen: Das Landratsamt teilte mit, dass Wasser aus diesem nicht geschützten Kubikmeter Wasser soll Hirschaid da- Brunnen zum Beispiel nicht für zukaufen, um die Versorgung aufdie Duschen oder die Gastronorechtzuerhalten. mie benutzt werden darf. Außer- 70 000 dem empfehlen die Experten, die oberen Kälberbergquellen aufzugeben, weil sie aufgrund der Karst-Abdeckung leicht verunreinigt werden können. Lohnenswert wäre demnach nur die Sanierung und Ertüchtigung der Eichwaldquellen, also der Felsen-, Simons-, Tiefen- und Wegquelle. Auf die im Wasserdargebot sehr schwankende Hoffnungsquelle soll hingegen verzichtet werden. Dadurch verringert sich allerdings die Schüttung der Eichwaldquellen auf 3,5 bis 0,7 Liter pro Sekunde. Für die Sanierung dieser Quellen und ihrer Anbindung an die Hochbehälter kalkulieren die Gutachter mit mehr als einer Million Euro Kosten. Sie halten diesen Aufwand allerdings mit Blick auf die langfristige Versorgungssicherheit Kurz notiert SCHÜLER Begegnung im Cafe Teilzeit Verbandsbestand gefährdet durch sinkende Zahlen Kemmern — Heute, 5. Januar, findet von 15 bis 17 Uhr das „Cafe Teilzeit“ im Jugendheim in der Mainstraße statt. Der Helferkreis für Flüchtlinge und Asylsuchende lädt zur Begegnung bei Brettspielen, Kaffee und Knabbereien ein. red Auch Hirschaider Schulweghelfer dabei Bamberg — Nachtrag zu unserem Bericht „Ein Dankeschön an alle Schulweghelfer“ auf der Gemeindeseite vom 3. Januar: In Anerkennung ihrer Arbeit wurden auch elf Schulbuslotsen und acht erwachsene Schulweghelfer der Grund- und Mittelschule Hirschaid durch stellvertretenden Landrat Johann Pfister im Landratsamt empfangen. red Lichtblick-Gottesdienst mit Band Lichteneiche — Am Sonntag, 8. Januar, um 18 Uhr findet in der Hl.-Geist-Kirche Lichteneiche ein „Lichtblick-Gottesdienst“ statt mit der „LichtblickBand“. red VON UNSEREM MITARBEITER DIETER GRAMS Walsdorf — Die Errichtung einer offenen Ganztagsschule im Mittelschulverband PriesendorfLisberg-Walsdorf war das beherrschende Thema in der jüngsten Sitzung des Walsdorfer Gemeinderats. Der Bestand des Mittelschulverbands ist aufgrund der zu erwartenden Schülerzahlen stark gefährdet. Für die Zukunft muss überlegt werden, ob dieser Verband aufgelöst wird oder nach einer Möglichkeit gesucht werden, wie er durchgängig mit Klassen der Jahrgangsstufen 5 bis 9 fortgeführt werden kann. Aus Sicht der Schulleitung kann nur die Einrichtung einer Ganztagsschule den Standort erhalten. Eine offene Ganztagsschule war auch schon Thema bei der Verbandssitzung im November. Die Verbandsversammlung hat diese Alternative einstimmig befürwortet und um einen entsprechenden Beschluss des Gemeinderats gebeten. Geschäftsführer Andreas Geck gab die Entwicklung der Schülerzahlen dem Gremium bekannt und schlug vor, die Volksschule Altenburgblick in Stegaurach sowie die Mittelschule in Priesendorf zu besuchen, zu besichtigen und die Rektoren vor Ort um Erläuterungen zu den jeweiligen Konzepten zu bitten. Der Gemeinderat schloss sich diesem Vorschlag an. Zwischenzeitlich soll ein Antrag an die Regierung von Oberfranken vorbereitet werden. Ob dieser Antrag dann auch realisiert wird, will der Walsdorfer Gemeinderat nach den Ortsterminen in Stegaurach und Priesendorf entscheiden. Bürgermeister Heinrich Faatz gab einen Sachstandsbericht zur Sanierung der Schulturnhalle. Der Gemeinderat stimmte der Variante einer „unterseitigen Dämmung“ zu. Mit den Arbeiten soll in den Osterferien begonnen werden. Faatz verlas außerdem den Tätigkeitsbericht des Vereins Frei(T)RAUM für 2016. Beschlüsse waren nicht zu fassen. Foto: Archiv für gerechtfertigt. Das Problem dabei: Während der Sanierungsarbeiten fallen die Quellen als Lieferanten von Trinkwasser aus. Die Lücke kann nach Ansicht der Ingenieure nur durch den Anschluss an die parallel zur Autobahn verlaufende Fernwasserleitung aus dem Lech-DonauGebiet geschlossen werden. Ein Schachtbauwerk sei bereits vorhanden. Es entstünden einmalige Kosten von rund 275 000 Eu- Auf die Frage von Albert Deml (ÖL), der lieber kein Fernwasser trinken möchte, erfuhr der Marktgemeinderat, dass die Niederbringung und Erschließung eines weiteren Brunnens auch etwa 275 000 Euro kosten würde. Bürgermeister Homann (CSU) warnte jedoch davor, das Heil darin zu sehen: Es gehe um eine schnelle Lösung des Versorgungsengpasses; bis ein neuer Brunnen in Betrieb genommen werden könne, würden leicht zwei Jahre vergehen. Der Marktgemeinderat nahm die Informationen der Fachplaner erst einmal nur zur Kenntnis. Zusammen mit den Gedanken an die Vergrößerung der Wasserhochbehälter und die nicht gerade rosige Finanzlage von Hirschaid ergibt sich daraus eine interessante Denksportaufgabe fürs nächste Jahr. Und 2017 geht es vorrangig darum, das Problem der schwankenden Härtegrade im Wasser des Ortsnetzes Seigendorf zu lösen. 20 REGION DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Wenn die Gerüchteküche brodelt Etwas Ungeheuerliches soll sich in Hofheim zugetragen haben, das entnimmt man dem Facebook-Beitrag eines Mannes, der sich mit seinem Anliegen an Landrat Wilhelm Schneider wendet. Nur: Alles erscheint frei erfunden. SOCIAL MEDIA VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED ANDREAS LÖSCH Kreis Haßberge — Ein Beitrag auf Facebook sorgt für Aufsehen. Auf der Pinnwand des HaßbergeLandrats Wilhelm Schneider (CSU) schreibt ein Mann aus dem Maintal, dass sich in einem Supermarkt in Hofheim Ungeheuerliches zugetragen haben soll: Eine Zuwanderin, später ist konkret von einer „Syrerin“ die Rede, hätte Kunden und Ladenmitarbeiter aufs Übelste beschimpft, weil sie die von ihr beanspruchten Waren nicht bezahlen konnte. Einer Kassiererin soll die aufgebrachte Frau dann eine Tüte Milch über den Kopf geschüttet haben mit den Worten „Frau Merkel zahlt das“. Das Problem nur: Es fehlt in dem Beitrag jeglicher Beleg, mit dem sich die Behauptungen verifizieren ließen. Keine Angaben über Zeit und genauen Ort. Als Quelle wird lediglich die Freundin des Sohnes genannt, die diese Geschichte den Angaben des Beitragverfassers zufolge an den Weihnachtsfeiertagen im Familienkreis erzählt hat und sie selbst so erlebt haben will. Stimmt die Behauptung? Egal! Unter dem Beitrag hat sich daraufhin schnell eine Diskussion entwickelt, sehr viele Kommentatoren bezweifeln stark, dass sich das Erzählte auch tatsächlich so zugetragen hat. Einigen wenigen dient die Geschichte als Grund, sich in ihrer Ansicht bestätigt zu fühlen, dass Deutschland den Bach runter gehe und Merkel an allem Schuld sei. Es ist ihnen egal, ob der Beitrag wahr ist oder nicht. Der Fränkische Tag hat versucht herauszufinden, ob an der Erzählung etwas dran ist. Die Polizei in Haßfurt, die Stadt Hofheim, das Landratsamt Haßberge, ehrenamtliche Asylhelfer aus Hofheim und der Verfasser des fragwürdigen Beitrags haben mit uns gesprochen. Fazit: Dass sich die Geschichte so ereignet hat wie auf Facebook geschildert, ist sehr unwahrscheinlich. Es lassen sich keine Belege dafür finden. Es bleiben Fragen: Warum hat niemand Anzeige erstattet? Warum weiß sonst niemand davon zu berichten, nachdem in dem Supermarkt angeblich mehrere Kunden und Mitarbeiter zugegen waren? Weil keine Anzeige erstattet und somit keine Personalien aufgenommen Streit um einen Knopf an der Jeans Coburg — Reicht es, wenn ein Hosenknopf seinen Zweck erfüllt? Oder gehört an eine Markenjeans auf jeden Fall ein Markenknopf? Darum stritten vor dem Coburger Amtsgericht ein Käufer und ein Verkäufer. Muss es der Käufer eines Markenartikels hinnehmen, wenn der Verkäufer ein mangelhaftes Teil durch ein neues ersetzt, dieses aber von einem anderen Hersteller stammt? Eine Antwort auf diese Frage mag zunächst einfach erscheinen, wenn man etwa an den Einbau markenfremder Herstellerlogos an der weithin sichtbaren Front eines Autos denkt. Gilt das aber auch dann, wenn das defekte Teil nach außen hin überhaupt nicht erkennbar ist und durch ein neues Teil ersetzt wird, das ebenso gut funktioniert? Dieser Ansicht war der Käufer der Markenjeans. Schon kurze Zeit nach dem Kauf hatte sich ein Knopf – der unterste im Hosenschlitz – gelöst und war herausgefallen. worden waren: Woher weiß die Zeugin, dass es sich bei der beschuldigten Person um eine Syrerin handelt? Und warum hat die beim Bezahlen nicht „Allahu Akbar“ gerufen? Sie merken vielleicht: Es sind schnell Zusammenhänge konstruiert, die mit der Sache nichts mehr zu tun haben und man neigt zu Übertreibungen. Der Quelle blind vertrauen Viele der Facebook-Kommentatoren sehen das ähnlich und bewerten die Geschichte als einen Beitrag, der Stimmung gegen Asylbewerber machen soll. Daran ist dem Verfasser jedoch nicht gelegen, wie er uns auf Anfrage versichert: Er habe lediglich das wiedergegeben, was ihm die Freundin seines Sohnes erzählt hat – er vertraue ihr. Sollte sie gelogen haben, wäre er sehr enttäuscht und würde sich für den Beitrag entschuldigen, die Sache wäre „ziemlich peinlich“. Der Mann klingt am Telefon tatsächlich sachlich und bewertet sein Tun kritisch, er hat sich auf die Integrität seiner Quelle verlassen, erklärt er, und die Tragweite seines eigenen Handelns unterschätzt. Den Beitrag hat er zwischenzeitlich sicherheitshalber wieder von der Seite des Landrats entfernt. Der hatte ihm in einem Kommentar zu verstehen gegeben, dass er solche Angelegenheiten nicht über Facebook besprechen werde. Schneider hat noch bis zum 9. Januar Winterurlaub und war im Landratsamt nicht zu erreichen. Neuer, aber anderer Knopf Der Verkäufer hatte daraufhin den Knopf eines anderen Jeansherstellers angenietet, womit für ihn die Angelegenheit erledigt war. Schließlich war der Knopf vollständig durch eine Knopfleiste verdeckt. Der Käufer verlangte nun aber Ersatz derjenigen Kosten, die er für das Anbringen eines neuen Knopfes des „richtigen“ Jeansherstellers bei einem Schneider aufwenden musste, immerhin sieben Euro. Das Angebot des Verkäufers, die Jeans gegen Erstattung des Kaufpreises zurückzugeben, lehnte der Käufer ab. Einen weiteren Rabatt auf die bereits beim Kauf um die Hälfte des Kaufpreises reduzierte Jeans wollte hingegen der Verkäufer nicht gewähren. So landete die Angelegenheit vor Gericht, wo der Kläger neben den Kosten für den Schneider Rechtsanwaltskosten verlangte, die um ein Vielfaches höher lagen. Supermarkt: Keine Kenntnis Der Verfasser hat uns am Telefon gesagt, um welchen Supermarkt es sich gehandelt haben soll. Diese Information nutzte die Polizei in Haßfurt, um dort direkt nachzufragen. Die Supermarktleitung hatte einen solchen Vorfall nicht registriert. Kein Mitarbeiter und kein Kunde habe davon berichtet. Die Polizei hat zudem geprüft, ob generell Vorkommnisse dieser oder ähnlicher Art in ihrer Datenbank gespeichert sind. Ergebnis: Null Treffer. Joachim Wolf, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion, erklärt dazu, dass man solche Behauptungen nicht ungeprüft in sozialen Netzwerken verbreiten sollte. Wer strafrechtlich relevante Ereignisse beobachtet, sollte diese der Polizei melden, dann könnten Ermittlungen aufgenommen werden. URTEIL Mängelbeseitigung war ok Ein Beitrag auf Facebook, der an den Landrat gerichtet war, löste heftige Reaktionen aus. Der Verfasser wird unter anderem für sein unüberlegtes Tun kritisiert und zeigt im Laufe der Diskussion auch Einsicht. Grafik: Klaus Heim STANDPUNKT Das Ungeheuerliche und die Fakten J e ungeheuerlicher eine Geschichte klingt, desto interessanter wird sie. Erzähler neigen deswegen meist zu Übertreibungen, sonst wird dem Zuhörer langweilig. Behauptet jemand, etwas sei wahr, sollte man ganz genau hinschauen. In dem Fall mit dem Hofheimer Supermarkt und der rabiaten ausländischen Frau ging es um etwas, das sich tatsächlich ereignet haben soll. Aber: Polizei und Landratsamt wissen nichts davon. Keine Aktennotiz, keine Ermittlungen. Die Frau, die diese Geschichte in die Welt gesetzt hat, hat an einer Aufklärung offenbar kein Interesse. Sie hat keine Anzeige erstattet, obwohl die Sache strafrechtlich relevant wäre (Beleidigung, Sachbeschädigung, Nötigung). Auch Hofheims Bürgermeister Wolfgang Borst hört zum ersten Mal von der Andreas Lösch Geschichte: „Mir ist nichts bekannt“, sagt er am Telefon, „nicht einmal vom Hörensagen.“ Fehlanzeige auch beim Freundeskreis Asyl Hofheim. „Nichts mitbekommen“, sagt Regine Leisner, und die ist gut vernetzt. Man tausche sich regelmäßig aus. Den FacebookBeitrag stuft sie als unwahr ein. Vieles macht stutzig. Wenn keinerlei Personalien bekannt sind, da keine polizeilichen Ermittlungen stattfanden, woher weiß dann die Zeugin, dass es sich um eine Syrerin handelt? Reine Ausländerhetze also? Dann wird noch die böse Kanzlerin Merkel erwähnt und zu guter Letzt fürchtet der Supermarktleiter noch einen Bombenanschlag. Aha! Unwahrheiten sind geeignet, Stimmung zu machen, Ressentiments anzuheizen und gegebenenfalls ganze Ethnien mit Vorurteilen zu belegen. Gut, wenn man da genauer hinschaut und -hört! Das Amtsgericht Coburg hat die Klage abgewiesen. Es war der Auffassung, dass der Verkäufer durch das Annieten eines neuen Knopfes seiner Verpflichtung zur Mängelbeseitigung nachgekommen war. Der Umstand, dass es sich hierbei um den Knopf eines anderen Jeansherstellers handelte, führte dabei nicht zu einer anderen Beurteilung der Sache. Seine Funktion, die Hose zu verschließen, erfüllte ja auch der neue Knopf ohne Einschränkungen, und sichtbar ist er nicht. Eine Mindestsumme gibt es nicht Das Verfahren zeigt laut dem Gericht, dass Rechtsuchende auch bei Streitigkeiten um verhältnismäßig geringe Forderungen eine gerichtliche Entscheidung verlangen können. Einen Mindestbetrag, der eingeklagt werden muss, sieht das Gesetz nicht vor. Hierbei gilt es jedoch immer auch das Kostenrisiko zu bedenken, heißt es weiter. Derjenige, der den Rechtsstreit verliert, habe in der Regel auch die angefallenen Kosten zu tragen. So koste ein Prozess mit anwaltlicher Vertretung für beide Parteien und einem Verhandlungstermin vor Gericht beispielsweise bis zu einem Streitwert von 500 Euro bereits mindestens 385,55 Euro. red REGION 21 DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Lichtfest soll kein Spektakel werden Die ewige Anbetung in Obertrubach ist längst auch eine Attraktion für viele Besucher. Pfarrer Werner Wolf legt Wert darauf, dass der Glaube im Vordergrund steht. KIRCHE VON UNSEREM MITARBEITER FRANZ GALSTER Obertrubach — Einen guten Draht haben die Obertrubacher offensichtlich zum Himmel. Zumindest für die Ewige Anbetung traf dies zu. Rechtzeitig zum Fest legte sich eine leichte Schneedecke bei angenehmen winterlichen Temperaturen über das Land. Tausende Wachslichter hatten ehrenamtliche Helfer vorbereitet und über die Hänge rund um den malerischen Ort verteilt. Der Ort selbst hatte sich mit zahlreichen Lichtern und religiösen Symbolen geschmückt. Für manchen mag es reine Romantik sein, für uns ist es Zeugnis des Glaubens. Werner Wolf Pfarrer Die zahlreichen Teilnehmer zogen vom Rathaus zur letzten Betstunde in der Pfarrkirche St. Laurentius ein. Pfarrer Werner Wolf und zahlreiche kirchliche Würdenträger feierten mit, unter ihnen Monsignore Andreas Strauch aus Bayreuth, Domkapitular und Regionaldekan Josef Zerndl, Bayreuth. 48 Ortsteile auf 60 Quadratkilometern Fläche umfasst die Pfarrgemeinde Obertrubach, stellte Wolf das Umfeld knapp vor. Dies ist die zweitgrößte Fläche in der Erzdiözese Bamberg. Sie reicht über die Landkreisgrenze Forchheims nach Bayreuth hinüber. Die Mehrzahl der Bürgermeister sei evangelisch. „Wir haben aber alle einen gemeinsamen Gott“, betonte Wolf und verwies auch auf das Lutherjahr. Aus einer evangelischen Heimat kommend, fühle er sich seinen evangelischen Mitchristen sehr verbunden. „Ich wurde die letzten Tage oft angerufen, wann das Lichterfest beginnt“, sagte Wolf in dem bis auf den letzten Platz gefüllten Gotteshaus. Er habe betont, dass es hier um die Ewige Anbetung geht, die von Lichtern erleuchtet wird. Vielleicht könnte man sagen, der Pfarrort mit seiner Umgebung schmückt sich für diesen seit 1757 eingeführten religiösen Brauch. „Für manchen mag es reine Romantik sein, für uns ist es Zeugnis des Glaubens“, betonte Wolf nachdrücklich. Jedes Jahr achtet der Pfarrer streng darauf, dass dieser Tag nicht in die falsche Richtung abgleitet. Verkaufsbuden, Böller oder Raketen sind absolut unerwünscht. So etwas wie Andacht kehrt so bei manchem Betrachter ein. Von der Höhe schauen bei einbrechender Dunkelheit viele Besucher hinab auf die Kirche, das Dorf und die umliegenden Hänge. Zügig entzünden die vielen Helfer die vorbereiteten Wachslichter. Die gemeindlichen Feuerwehren sperren rechtzeitig vor der Prozession die Durchgangsstraßen des Ortes. Für eine Weile hält die Umgebung den Atem an. Stille kehrt ein. Je mehr das Tageslicht schwindet, desto stärker entwickeln die Lichter ihren Schein. Leise fallen einige Schneeflocken vom Himmel. Die weiße Pracht reflektiert zusätzlich tausendfach den Lichterschein. Die Szene lädt den Betrachter zur Stille und Einkehr ein. bei wie zahlreiche Teilnehmer aus der Metropolregion NürnKirchentüren stehen offen berg. Die Jugendblaskapelle Drunten im Dorf öffnen sich die Obertrubach begleitet die GeKirchentüren. Der Prozessions- sänge. Mit dem bekannten zug setzt sich langsam in Bewe- „Großer Gott wir loben dich“ gung, bahnt sich seinen Weg ziehen die Teilnehmer nach dem durch die überfüllten Straßen. Weg durch das Dorf wieder in Feuerwehrmänner mit Fackeln die Pfarrkirche ein, schließt sich flankieren das Allerheiligste. der harmonische, religiöse Viele Gläubigen führen Kerzen- Kreis. So, wie es das Anliegen lichter mit. Selbstverständlich, von Pfarrer Wolf ist. dass alle Vereinsfahnen dabei sind. Die übrigen Besucher am Weitere Bilder Straßenrand sind eingeladen, vom Lichtfest in Obertrubach finsich dem Zug anzuschließen. den Sie im Internet unter Die meisten tun es, es geht ruhig vor sich und wie von alleine. Besucher aus Niedersachsen und obertrubach.inFranken.de aus Neuseeland sind ebenso da- Rund um Obertrubach erhellen zahllose Wachslichter die Nacht (ganz oben). Viele Helfer haben diese entzündet (links). Für Pfarrer Werner Wolf (Mitte) ist entscheidend, dass das Glaubenszeugnis nicht von der Romantik verdrängt wird. Durch den geschmückten Ort (rechts) bewegt sich die Prozession (unten) vom Rathaus zur Kirche. Fotos: Franz Galster Beerdigungen Donnerstag, 05. 01. 2017, in Bamberg Große Halle, Hallstadter Straße 12.15 Baumgartl Christine, geb. Küffner, 92 J., Dom Erdbestattung 14.30 SR. M. Bockel Theresia, CJ., 81 J., St. Martin Erdbestattung 22 WISSENSCHAFT DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Radioblitze aus der Zwerggalaxie KLIMA Erst seit rund zehn Jahren sind die mysteriösen Strahlungsausbrüche bekannt. Seitdem untersuchen Astronomen deren Entstehung. Nun sind sie wieder einen Schritt vorangekommen. Tiere sterben nach den Pflanzen aus Grapevine/Bonn — Astronomen haben eine ferne Zwerggalaxie als Ursprung mysteriöser Radioblitze ausgemacht. Die Entdeckung überrascht die Forscher um Shami Chatterjee von der US-amerikanischen CornellUniversität, die von einer so kleinen Galaxie nicht derart starke Strahlungsausbrüche erwartet haben. Das Team, zu dem auch Laura Spitler vom Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie zählt, stellt seine Beobachtungen im britischen Fachblatt „Nature“ sowie bei der Jahrestagung der Amerikanischen Astronomischen Gesellschaft AAS in Grapevine (USBundesstaat Texas) vor. Erst seit rund zehn Jahren kennen Astronomen das Phänomen der kurzen Radioblitze (Fast Radio Bursts, FRB), die viel kürzer sind als ein Wimpernschlag und scheinbar unregelmäßig am Himmel aufflackern. Zur Natur ihrer Quellen gibt es zahlreiche Ideen: Die Blitze könnten etwa von der Verschmelzung zweier Neutronensterne stammen oder von massereichen Schwarzen Löchern erzeugt werden. Wegen ihrer extrem kurzen Dauer ist der genaue Ursprung der Radioblitze nur schwer zu bestimmen. Die Forscher um Chatterjee untersuchten nun die einzige Himmelsregion, in der wiederholt Radioblitze beobachtet wurden, mit zuvor unerreichter Genauigkeit. Dazu richteten sie die Antennen des US-Radioastronomie-Observatoriums Karl G. Jansky Very Large Array (VLA) auf die Stelle am Himmel, an der ein Team um Spitler mit dem großen Arecibo-Radioteleskop in Puerto Rico am 2. November 2012 einen Radioblitz entdeckt hatte, der zwei Jahre später erneut aufleuchtete. Tatsächlich konnten die 27 zusammengeschalteten VLARadioantennen von dort nun so- Frankfurt — Erst stirbt die Pflanze, dann die Biene: Klimawandel kann über die Nahrungskette einen regelrechten Domino-Effekt auslösen. Welche Arten davon besonders bedroht sind, hat nun ein internationales Wissenschaftlerteam unter Leitung von Matthias Schleuning vom Senckenberg-Forschungszentrum für Biodiversität und Klima in Frankfurt untersucht. Der Studie zufolge verkraften Pflanzen das Verschwinden tierischer Partner aus einem gemeinsamen Lebensraum besser, während Insekten, die auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert sind, besonders bedroht sind. „Der Klimawandel könnte sich negativer auf die biologische Vielfalt von Tieren auswirken als bisher angenommen“, warnte Schleuning daher. Für die im Fachjournal „Nature Communications“ präsentierte Studie untersuchten die Forscher, wie sensibel mehr als 700 europäische Tier- und Pflanzenarten auf Klimaveränderungen reagieren könnten. Dabei wurden knapp 300 Pflanzenarten und die sie bestäubenden Insekten sowie 51 Vogelarten in 13 europäischen Regionen analysiert. Ein Ergebnis: Insekten wie etwa die Glockenblumen-Scherenbiene haben ein doppeltes Risiko, durch den Klimawandel auszusterben. Denn sie lebt in einer engen klimatischen Nische und ist dadurch vom Temperaturanstieg bedroht. Zugleich ist sie auf die Rundblättrige Glockenblume als Nahrungspflanze spezialisiert. Auf diese Blume wirke sich der Klimawandel jedoch ebenfalls negativ aus. Ohne Blume habe auch die Biene keine Zukunft. Andere Bienen, die mehr Vielfalt bei ihren Nahrungspflanzen gelten ließen, hätten da wesentlich bessere Zukunftsaussichten. dpa ASTRONOMIE Die Darstellung zeigt die global verteilten Radioteleskope des europäischen VLBI-Netzwerks. gar neun Blitze auffangen. Damit ließ sich die exakte Position von FRB 121102, wie der Ort nach dem ersten dort registrierten Aufflammen genannt wurde, 200 Mal genauer bestimmen als bisher. Weitere Beobachtungen mit einem internationalen Zusammenschluss von Radioteleskopen, zu dem auch die 100Meter-Antenne des Bonner Max-Planck-Instituts gehört, steigerten die Genauigkeit noch einmal um das Zehnfache. Zwerggalaxie als Ursprungsort Die Untersuchungen zeigten, dass sich an dem Ursprungsort der Radioblitze lediglich eine kleine Zwerggalaxie befindet, mit einer schwachen, dauerhaft leuchtenden Radioquelle. Die Ursprungsgalaxie ist rund drei Milliarden Lichtjahre entfernt. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt. Die Strahlungsausbrüche müssen also extrem stark sein, damit sie in so großer Entfernung noch deutlich messbar sind. Spekulation über Entstehung Welcher Prozess in einer Zwerggalaxie solche starken Radioblitze erzeugen kann, ist noch Spekulation. „Die Bedingungen in dieser Zwerggalaxie sind so, dass noch wesentlich massereichere Sterne als in unserer Milchstraße dort entstehen können, und vielleicht liegt der Ursprung der Strahlungsausbrüche im kollabierten Überrest eines solchen Sterns“, mutmaßt der niederländische Ko-Autor Jason Hessels von der Universität Amsterdam in einer Mitteilung des Bonner Instituts. Alternativ könnten die Blitze von einem extrem massereichen Schwarzen Loch erzeugt werden, das Materie aus seiner Umgebung verschlingt. Allerdings kommen solche monströsen Schwarzen Löcher in Zwerggalaxien normalerweise nicht vor. Tatsächlich hatten andere Forscher bei der Untersuchung eines Radioblitzes aus dem Jahr Foto: Danielle Futselaar/artsource.nl, dpa 2015 eine große, elliptische Galaxie in rund sechs Milliarden Lichtjahren Entfernung als Ursprung bestimmt. Solche Galaxien besitzen in der Regel gigantische Schwarze Löcher in ihrem Zentrum. „Es gibt Anzeichen dafür, dass diese beiden Bursts, FRB 121102 und FRB 150418, einen ganz unterschiedlichen Ursprung haben“, erläuterte Prof. Michael Kramer, einer der Ko-Autoren der damaligen Untersuchung und Direktor am Bonner Max-Planck-Institut, auf Nachfrage. Weitere Antworten erhoffen sich die Astronomen von Nachbeobachtungen und der Entdeckung weiterer Radioblitze. dpa FORSCHUNG UNTERSUCHUNG Das Huhn ist schlauer als vermutet Katzenplage auf dem australischen Festland Heidelberg — Von wegen „dummes Huhn“: Die Tiere haben persönliche Eigenheiten, vermögen einander auszutricksen und seien zu logischen Schlussfolgerungen fähig, die Kinder erst mit etwa sieben Jahren meistern, berichtet Lori Marino vom The Someone Project im Fachjournal „Animal Cognition“. Bei diesem Tierschutzprojekt werden gezielt wissenschaftliche Beweise für kognitive und emotionale Fähigkeiten von Nutztieren gesammelt. Das Haushuhn (Gallus gallus domesticus) stammt vom Bankivahuhn ab, einem Wildhuhn aus Südostasien. Von keinem anderen Haustier des Menschen gibt es weltweit so viele Exemplare: Der tägliche durchschnittliche Weltbestand wird auf rund 20 Milliarden Tiere geschätzt. Geschlachtet werden jährlich mehr als doppelt so viele. Komplexe Kommunikation Dennoch bekommen vor allem in Industrieländern die meisten Menschen fast nie Hühner zu sehen – gezüchtet und gemästet werden sie zum Großteil in streng abgeschotteten Massentierhaltungen. „Allein die Idee, dass Hühner eine Psyche besitzen, klingt für die meisten Leute absurd“, sagt Marino. Doch Forschungsergebnisse der vergangenen Jahre belegten, dass im Huhn weit mehr Gefühl und Verstand stecke als weitläufig angenommen. Nach einer Studie italienischer Forscher zum Beispiel können Küken rechnen: Die frisch geschlüpften Tiere sind zumindest in der Lage, große von kleinen Mengen zu unterscheiden, zeigten Tests mit gelben Plastikeiern. Zudem seien Hühner in der Lage, sich bis zu drei Minuten lang die Flugbahn eines Balls zu merken – was den Fähigkeiten der meisten Primaten bei solchen Versuchen entspreche. Ein Huhn verfüge über ein gewisses Maß an Selbstkontrolle, führt Marino weiter aus: Es sei in der Lage, für besseres Futter den Schnabel zu halten und nicht gleich gierig loszufuttern. Auch sein Rang in der Hackordnung sei einem Huhn klar. Beide Merkmale wiesen auf einen gewissen Grad von Bewusstsein über das eigene Sein hin. Komplexer als vielfach angenommen ist demnach auch die Kommunikation unter Hühnern. Neben 24 verschiedenen Lauten gebe es ein großes Repertoire visueller Zeichen. Die Tiere seien in der Lage, Zeitintervalle wahrzunehmen und auf Geschehnisse in der Zukunft zu schließen. Sie beobachteten und lernten voneinander und würden vom Verhalten ihrer Mütter geprägt – ganz so wie andere, als weitaus intelligenter eingestufte Lebewesen. Hühner täuschen und tricksen Auch eine Art Mitgefühl ist den Tieren eigen: Wurde Glucken gezeigt, dass ein Windstoß den Flaum ihrer Küken zerzauste, entwickelten sie ähnliche Stresssymptome wie der aufgeschreckte Nachwuchs. Demnach können Hühner den Standpunkt von Artgenossen einnehmen – wie es nur von wenigen Arten wie Raben und Primaten bekannt ist. Verblüfft hat Forscher auch die Fähigkeit zum Täuschen und Tricksen: Unterlegene Hähne locken Hennen mit dem typischen Gebaren bei gefundenem Futter an – allerdings ohne die üblichen „Dok-dok“-Rufe, um den Alpha-Hahn nicht auf das Stelldichein aufmerksam zu machen. Fazit: Ein Hühnerhirn sollte Forschungsergebnisse belegen, dass im Huhn weit mehr Gefühl und nicht unterschätzt werden, auch Verstand stecke als weitläufig angenommen wird. Foto: Jens Wolf, dpa wenn es nur walnussgroß ist. dpa Sydney — In Australien gibt es so gut wie keinen Fleck mehr, an dem keine wilden Katzen leben. Die Tiere bewohnen 99,8 Prozent des Festlandes, wie aus einer am Mittwoch in der Zeitschrift „Biological Conservation“ veröffentlichten Untersuchung hervorgeht. Mehr als 40 australische Umweltwissenschaftler arbeiteten den Angaben zufolge an der Untersuchung, in die Ergebnisse von fast 100 Studien einflossen. Die Zahl der streunenden Katzen schwanke zwischen 2,1 Millionen und 6,3 Millionen, je nach Verfügbarkeit von Beute, sagte Sarah Legge von der University of Queensland laut einer Mitteilung. Die wild lebenden Tiere haben ihr zufolge bereits das Aussterben von mehr als 20 australischen Säugetierarten verursacht – etwa des Wüsten-Langnasenbeutlers und des Mondnagelkängurus. Die Untersuchungsergebnisse unterstrichen das Ausmaß des Katzenproblems sowie die Notwendigkeit, effektive Kontrollen auszuarbeiten, sagte Legge. Katzen wurden ebenso wie Füchse im 17. und 18. Jahrhundert aus Europa eingeführt. Nach Angaben des Umweltministeriums haben sie rund 100 Das Foto einer Überwachungskamera zeigt eine streunende Hauskatze, die ein Kurznagelkänguru im Maul hat. Foto: dpa nur in Australien vorkommende Arten gefährlich dezimiert, darunter Vögel, Frösche, Grashüpfer, Schildkröten, Käfer und Krustentiere. Die Regierung erklärte die Katzen im Jahr 2015 zu einer Plage und verkündete, zwei Millionen von ihnen bis 2020 töten zu lassen – durch Giftköder und vor allem durch dpa Gewehrkugeln. FEUILLETON 23 DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Schneewittchen im Weltraum Nachrichten In fernen Galaxien lässt es sich besser leben als auf der ungastlichen Erde. Was aber ist, wenn einer auf der langen Hinreise aus dem Winterschlaf vorzeitig erwacht? NEU IM KINO (I) VON UNSEREM MITARBEITER MARTIN SCHWICKERT Bamberg — Vielleicht liegt es an unserem hektischen Alltag, den überfüllten Straßen, dem digitalen Kommunikationsstress und der Sehnsucht nach Entschleunigung, dass das Kino sich während der letzten Jahre immer wieder in die einsamen Weiten des Weltraumes geflüchtet hat. Nun fügt Morten Tyldums „Passengers“ dem Katalog der „Lost in Space“-Geschichten ein neues, interessantes Szenario hinzu. „Überbevölkert. Überteuert. Überschätzt.“ mit diesem griffigen Slogan beschreibt die Firma „Homestead“ das Leben auf der Erde und bietet seinen Kunden eine Alternative zum unzulänglichen, irdischen Dasein an. In fernen Galaxien hat das Unternehmen ein paar Planeten akquiriert, die nun zügig mit Erdlingen kolonisiert werden. Die Nachfrage nach einem Neuanfang in einer anderen Welt ist groß und hat dem Konzern Milliardengewinne eingebracht. Beim Roboter an der Bar 120 Jahre dauert die Reise und deshalb werden die Passagiere in eine Art Winterschlaf versetzt, aus dem sie, ohne gealtert zu sein, wieder aufwachen. Aber als ein Meteorit das riesige Raumschiff streift, öffnet sich durch einen technischen Defekt die gläserne Schlafkammer eines Passagiers. Jim Preston (Chris Pratt) erwacht, wie er bald erfährt, 90 Jahre zu früh und ist auf dem riesigen Luxusraumschiff das einzige menschliche Wesen, das nicht im künstlichen Koma liegt. Eine Rückführung in den Schlafmodus – so will es das Beziehung unter verschärften Bedingungen: Jim (Chris Pratt) und Aurora (Jennifer Lawrence) Drehbuch – ist nicht möglich und so blickt Jim der unschönen Wahrheit ins Auge: Er ist unterwegs ins Land seiner Träume und wird die Ankunft nicht mehr erleben. Immerhin gibt es einen androiden Barkeeper (Michael Sheen). Der säuselt vollautomatisiert freundlich, weist aber darauf hin, dass Café Latte und Cappuccino nur an die erste Klasse ausgeschenkt werden. ber ein Jahr hält Jim mit Alkohol, Computerspielen und Bartwachsenlassen durch, dann erblickt er im Schlafsaal Aurora (Jennifer Lawrence). Wie Schneewittchen liegt sie im glä- sernen Kokon, und der einsame Reisende überlegt lange, ob er sie wirklich wachküssen soll. Er studiert das audiovisuelle Profil der jungen Schriftstellerin, die als Erste über die Reise in die neue Welt berichten will. Sieg der Hormone Schließlich gewinnt der hormongesteuerte Egoismus des Mannes und nach einer Phase der Verstörung scheint Jims Plan auch wirklich aufzugehen. Aurora verliebt sich in ihn und die beiden finden in ihrer limitierten, perspektivlosen Existenz das kleine Glück – vorerst . . . Regisseur Tyldum entwirft in „Passengers“ ein hinreißendes Science-Fiction-Szenario, in dem schmerzhafte Einsamkeit in zutiefst unmoralisches Handeln führt, Egoismus zunächst mit großer Liebe belohnt und mit tiefer Verachtung bestraft wird. Eine Geschichte mit einem breiten, emotionalen Spektrum, die zudem – wie jede gute Zukunftsvision – Tendenzen der Gegenwart weiterdenkt und ad absurdum führt. Volle Punktzahl bekommt auch das futuristische Design des Raumschiffes, das entfernt an einen riesigen, begehbaren Foto: Sony Pictures, dpa iPod erinnert.All das und natürlich die fabelhafte Performance von Jennifer Lawrence, die ihre Figur durch alle seelischen Hoch- und Tieflagen navigiert, tragen den Film über dreiviertel seiner Laufzeit. Aber (und das ist ein sehr großes Aber) dann gerät die Geschichte ins Stolpern, weiß mit den aufgerissenen Konflikten nichts anzufangen, irrt in sinnlosen Actionsequenzen umher. Was als vielversprechender, Science-Fiction-Thriller beginnt, verpufft auf der Zielgeraden so kläglich wie ein nass gewordener Silvesterböller. Omar Sy knapp vor einer dramatischen Bruchlandung FRED DURAN Bamberg — „Halt mal kurz“, sagt sie, drückt dem verdutzten Mann das Baby in den Arm, geht – ohne sich umzudrehen – den Pier hinauf und rauscht im Taxi davon. Von einer Minute auf die andere ist für Samuel (Omar Sy) Schluss mit dem lustigen Jung- gesellenleben an der Côte d’Azur, als eine seiner zahllosen Kurzzeitgeliebten ihn als Vater in die Pflicht nimmt. Acht Jahre später hat sich Samuel in sein Schicksal bestens eingefunden. Mit der aufgeweckten Tochter Gloria (Gloria Colston) lebt er in einem Londoner Loft, das mit Wendelrutsche und riesigem Elefantenkissen ei- nem Indoor-Spielplatz gleicht. Samuel hat der Tochter erklärt, dass Mama als Geheimagentin arbeitet und erfindet in fingierten E-Mails stets neue Spionageabenteuer. Aber dann meldet sich Kristin (gespielt von Clémence Poésy) plötzlich aus dem Nichts, will ihre Tochter tatsächlich wiedersehen und sie schließlich sogar mit nach New York nehmen. Omar Sy („Ziemlich beste Freunde“) scheint die Rolle des spaßbegabten Papas auf den Leib geschrieben. Tatsächlich bildet er mit der Gloria Colston ein optimales Vater-TochterGespann, dem man alle idealistische Schönfärberei verzeiht. Aber „Plötzlich Papa“ von Regisseur Hugo Gélin hat nicht nur Lustiges im Sinn – und damit fangen die Probleme an. Viel zu stark sind hier die Kontraste zwischen Komik und Tragik ausgearbeitet. Zum Streit ums Kindes- und Vaterwohl kommt auch noch das Damoklesschwert einer tödlichen Krankheit. Ein halsbrecherisches Happy End rettet den Film knapp vor einer dramatischen Bruchlandung. GEDENKTAG Wieland Wagner – der Erfinder von Neubayreuth Bayreuth — Für Wieland Wagner macht Bayreuth eine Ausnahme. Eigentlich darf im berühmten Opernhaus auf dem Grünen Hügel ausnahmslos das Werk von Richard Wagner aufgeführt werden. Doch für den Enkel des Komponisten drückt die Richard-Wagner-Stiftung ein Auge zu: Beim geplanten Festakt zu Wielands 100. Geburtstag stehen Werke von Verdi und Alban Berg auf dem Programm. Geboren am 5. Januar 1917 als Sohn des Komponisten Siegfried Wagner war er bis zu seinem Tod am 17. Oktober 1966 eine der prägenden Figuren im Festspielhaus. Zu seinem Geburtstag will vorerst nur die Stadt Bayreuth an seinem Grab auf dem Stadtfriedhof einen Kranz niederlegen. Doch im Sommer soll er mit einem Festakt geehrt werden – am 24. Juli, dem Vorabend der Festspieleröffnung. Das Pro- Hamburg — Tickets für Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie sind heiß begehrt – und kaum noch zu haben. Fast alle Konzerte der ersten Spielzeit bis Ende Juni sind bereits ausverkauft. Am Mittwoch startete der Verkauf für 8000 Tickets der Reihe „Konzerte für Hamburg“ im Juni und schon nach wenigen Minuten waren die Ticket-Hotline und die Internetseite nicht mehr erreichbar. Im Großen Saal der Elbphilharmonie spielt das NDR Elbphilharmonie Orchester einstündige Konzerte in lockerer Atmosphäre – ohne Kleiderordnung oder Verhaltensregeln. Die Preise reichen von 6 bis 18 Euro. Am 11. Januar wird das Konzerthaus eröffnet. dpa „Django“ eröffnet die Berlinale NEU IM KINO (II) VON UNSEREM MITARBEITER Elbphilharmonie: Ansturm auf Tickets kann. Das Landgericht Bamberg hatte die Klage jedoch abgewiesen. Nike Wagners bisherige Versuche, die Leitung der weltberühmten Bayreuther RichardWagner-Festspiele zu übernehmen, scheiterten. Der Prozess Das Festival leitet ihre CousiPikant: Daphne Wagner und ih- ne Katharina Wagner (38), die re Geschwister, darunter Nike Wagner, die Leiterin des Bonner Beethovenfestes, haben mit ihrer Tante Verena LafferentzWagner (95) kürzlich einen Rechtsstreit gegen die RichardWagner-Stiftung und die Festspiele GmbH hinter sich gebracht. Es ging darum, ob die Stiftungssatzung und die darin verbrieften Rechte für die Familie durch einen Mietvertrag mit der GmbH ausgehebelt werden – letztlich sogar darum, wer angesichts des großen Einflusses von Bund und Freistaat über die Festspielleitung entscheiden Wieland Wagner (1960) Foto: dpa gramm sei in engem Zusammenwirken mit den Kindern Wielands entstanden, erklärt Festspiele-Sprecher Peter Emmerich. Federführend sei WielandTochter Daphne Wagner. Tochter von Wielands Bruder Wolfgang. Sie will die umstrittene Vergangenheit der Bayreuther Festspiele besser aufarbeiten. Zum Beispiel mit einem Symposium 2017 zu „Wagner im Nationalsozialismus“. In der „machtgeschützten Innerlichkeit“ von Haus Wahnfried, dem Wohnhaus Richard Wagners, wuchs auch Enkel Wieland auf. In eben jenem Gebäude zeigt das Bayreuther Wagner-Museum im Sommer eine Jubiläumsausstellung. Schuldgefühle Im Umfeld deutschnationaler, antisemitischer Wagner-Ideologie und der Künstler-Bohème des Festspielbetriebs wurde der Erstgeborene von Richard Wagners Sohn Siegfried und dessen Frau Winifred zum Liebling und Günstling Adolf Hitlers. Darüber habe er allerdings nie offen sprechen können, sagt seine Tochter Nike. Schuldgefühle aus der Nazizeit habe er in sich hineingefressen. „Irgendwie war er ja auch Kriegsgewinnler.“ Aber seine künstlerische Arbeit zeige, dass Erkenntnisprozesse in ihm abgelaufen seien. Während des Kriegs studierte Wieland Wagner in München Malerei und Musik. Seine ersten Bühnenbilder erarbeitete er 1935 für die Theater in Lübeck, Köln und Altenburg. Später wirkte er als Regisseur in Stuttgart, München, Hamburg, Berlin und Frankfurt. Nach 1945 startete er, als Festspielleiter zusammen mit Bruder Wolfgang Wagner, was heute als „Neubayreuth“ bekannt ist. Er wurde zu einem innovativen, auch provokativen Regisseur. Seine stilisierende Inszenierung des „Parsifal“ (1951) blieb bis 1973 im dpa/hele Spielplan. Berlin — Der französische Debütfilm „Django“ von Etienne Comar wird am 9. Februar die Berlinale eröffnen. Wie die Filmfestspiele am Mittwoch mitteilten, nimmt der Film auch am Wettbewerb um die begehrten Bären teil. In dem Drama geht es um den französischen Jazzmusiker Django Reinhardt und seine Flucht aus dem von Deutschland besetzten Paris 1943. Als Sinti wurde seine Familie von den Nazis verfolgt und schikaniert.Die 67. Internationalen Filmfestspiele Berlin dauern vom 9. bis 19. Februar. dpa Mehr als nur Martin Luther Gotha — – Ob Gemälde französischer Meister oder Bilder des Dichters Hermann Hesse: Die Thüringer Museen wollen 2017 zeigen, dass ihr Themenspektrum der Ausstellungen 2017 weit über Martin Luther und das Jubiläum zu „500 Jahre Reformation“ hinausreicht. Das ergab eine Umfrage der Deutschen PresseAgentur. Die Hermann Hesse Stiftung Schloss Friedenstein in Gotha etwa präsentiert Meisterwerke der französischen Malerei aus dem Puschkin-Museum in Moskau. Die Kunstsammlung Jena zeigt zum 90. Geburtstag von Wolfgang Mattheuer 100 Werke des ostdeutschen Künstlers. Die Klassik Stiftung Weimar stellt Johann Joachim Winckelmann, den Begründer der Archäologie, in einer Ausstellung vor. Das Kunsthaus Apolda widmet sich der Malerei von Hermann Hesse. dpa Al Bano und Romina Power auf Tour Leipzig — Das italienische Popduo Al Bano (73) und Romina Power (65) geht auf Deutschlandtournee. Das erste Konzert geht an diesem Freitag in Leipzig über die Bühne, wie der Veranstalter am Mittwoch in Leipzig mitteilte. Insgesamt seien fünf Konzerte geplant. Zu hören seien ihre großen Hits der 70er und 80er Jahre – von „Felicità“, „Sempre Sempre“ über „Nostalgia Canaglia“ bis hin zu „Sharazan“. Weitere Stationen der Tournee sind Hamburg (7. Januar), Hannover (9. Januar), Nürnberg (10. Januar) und Oberhausen (12. Januar). dpa 24 DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 „Keiner hier denkt an die Play-offs, wir denken nur an Barcelona.“ Sport NICOLO MELLI, BAMBERGS TOPWERFER Auch ein Duell der Scharfschützen VON UNSEREM REDAKTIONSMITGLIED KLAUS GROH Bamberg — Vier Siege in den letzten fünf Spielen – Brose Bamberg war im kalten Dezember eine der heißesten Mannschaften in der Euroleague. Nach dem triumphalen 90:75-Erfolg des deutschen Serienmeisters in der letzten Woche bei Galatasaray Istanbul wäre Erfolgstrainer Andrea Trinchieri am liebsten gleich am nächsten Tag in die Rückrunde der Königsklasse gestartet. Stattdessen musste der Italiener aber fast eine Woche warten, bevor er mit seinen Jungs am Donnerstag (20 Uhr) vor heimischem Publikum gegen den FC Barcelona in die zweite Saisonhälfte starten kann. In Istanbul spielte der deutsche Meister über weite Strecken wie aus einem Guss und schoss die Wenn der FC Barcelona in die Brose Arena kommt, dann treffen mit Janis Strelnieks und Tyrese Rice auch zwei begnadete Distanzwerfer aufeinander. Mit einem weiteren Heimsieg wären die Bamberger ganz nah dran an den Play-off-Plätzen. BASKETBALL-EUROLEAGUE frustrierten Türken regelrecht aus der Halle. 14 Dreier – ein neuer Vereinsrekord in der Königsklasse – versenkten die Brose-Akteure im Korb von Galatasaray – und Janis Strelnieks glänzte dabei mit fünf Treffern bei sieben Versuchen. Am Ende des ersten Viertels traf er sogar von der Mittellinie. „Mr. cold as ice“ ist derzeit richtig heiß – auch in Bayreuth schuf er mit seinem irren Dreier 1,7 Sekunden vor der Schlusssirene die Basis für den knappen Erfolg im Oberfrankenderby. Insgesamt ist Strelnieks (Trefferquote 43,1 Prozent) im breit aufgestellten Bamberger Team aber nur einer von vielen gefährlichen Distanzschützen: Nicolo Melli führt das Feld mit einer Quote von 58,7 Prozent von jenseits der 6,75-Meter-Linie an. Aber auch die Durchschnittswerte von Lucca Staiger (51,7 Prozent), Maodo Lo (47,6), Daniel Theis (46,7), Patrick Heckmann (44,4), Darius Miller (40) und Fabien Causeur (35,6) können sich sehen lassen. „Müssen über die Grenzen gehen“ Bambergs Erfolgstrainer Andrea Trinchieri betont allerdings, dass seine Jungs gegen das Starensemble des FC Barcelona auf jeden Fall „über ihre Grenzen gehen“ müssen, um weiter auf der Erfolgswelle schwimmen zu können: „Wir sollten in der Verteidigung und im Angriff ein sehr gutes und solides Spiel abliefern. Und wir müssen den Ball mit sehr viel Sorgfalt bewegen und das Feld weit machen. Wenn wir das nicht perfekt durchführen, werden wir gegen ihre hervorragende Verteidigung keine offenen Würfe bekommen.“ Barca – mit sieben Siegen und acht Niederlagen auf Rang 10 nur einen Platz vor Bamberg (6/9) – gestattet seinen Gegnern im Schnitt nur 74,5 Punkte und stellt damit die drittbeste Abwehr der Königsklasse. Das Hinspiel verloren die Bamberger bei den Katalanen knapp mit 74:78. Tyrese Rice war Ende Oktober mit 18 Punkten und sechs Assists der Matchwinner für die Gastgeber. Sich allein auf ihn zu konzentrieren, funktioniere nach Trinchieris Ansicht aber nicht: „Wenn du dich in so einer Partie auf einen Spieler fokussierst, dann werden dir vier andere exzellente Akteure weh tun.“ Vor allem den 2,17-MeterRiesen Ante Tomic (10 Punkte/4,9 Rebounds im Schnitt) gilt es, in der Zone nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Noch besser reboundet allerdings der bullige Joey Dorsey (6,5). Mit Justin Doellman, Petteri Koponen, Stratos Perperoglou, Juan Carlos Navarro, Aleksandar Vezenkov und dem in Bamberg bestens bekannten Neuzugang Alex Renfroe verfügen die Katalanen aber ebenfalls über eine stattliche Anzahl von gefährlichen Dreierschützen. „Sowohl was die Konzentration betrifft als auch bezüglich der Effizienz und in der Verteidigung sollten wir zur Höchstform auflaufen“, betont Trinchieri, der sich auch nicht davon blenden lässt, dass Barca die letzten fünf Auswärtsspiele in der Königsklasse verloren hat. „Das ist das Resultat des neuen Formats der Euroleague. Jedes Spiel ist ein Endspiel, in Wir müssen den Ball mit sehr viel Sorgfalt bewegen und das Feld weit machen. Andrea Trinchieri Brose-Trainer jeder Partie triffst du auf ein Topteam – das sind die besten 16 Mannschaften in Europa. Da kannst du auswärts ganz leicht verlieren – jede Mannschaft.“ Also auch die von der Sonne verwöhnten Katalanen (13 Grad) im verschneiten Bamberg. Teamvergleich 1. Rückrunden-Spiel Brose Bamberg Janis Strelnieks Foto: Daniel Löb 6/9 81,3 81,1 31,9 7,3 17,8 3,4 3,3 12,8 54,4 % 43,0 % 80,8 % 87,5 12,9 Melli 8,0 Melli 5,1 Zisis 0,8 Causeur 20,4 Melli Hinspiel 74:78 Siege/Niederlagen erzielte Punkte pro Spiel zugelassene Punkte Rebounds Offensiv-Rebounds Assists Ballgewinne Blocks Ballverluste Quote bei 2-Punkt-Würfen Quote bei 3-Punkt-Würfen Quote bei Freiwürfen Effektivitäts-Index beste Werfer bester Rebounder bester Passgeber bester Balldieb bester Effektivitätswert FC Barcelona Lassa 7/8 72,1 74,5 33,1 9,5 17,8 6,5 2,0 13,9 50,8 % 37,3 % 72,6 % 83,1 15,1 Rice 6,5 Dorsey 5,2 Rice 1,5 Rice 14,5 Tomic Tyrese Rice Foto: dpa HALLENFUSSBALL Bei sechs Turnieren rollt am Feiertag Heilige Drei Könige der Ball Bamberg — Am morgigen Feiertag (Heilige Drei Könige) finden in Bamberg und dem Umland sechs Hallenfußballturniere für Herren- und AH-Mannschaften statt. Turnier des TSC Bamberg Die zehnte Auflage des interkulturellen Hallenfußball-Turniers des Türkischen Sportclubs (TSC) Bamberg steigt am Feiertag Heilige Drei Könige von 9 bis 18 Uhr in der Bamberger GrafStauffenberg-Halle. Diesmal sind mit dem SV Bosporus Coburg, SV Merkendorf und der SpVgg Stegaurach gleich drei Bezirksliga-Vereine mit von der Partie. Die Verantwortlichen des Bamberger Kreisklassisten und das Helferteam um Spielleiter Ihsan Fidan haben erneut dafür gesorgt, dass die Besucher in der „blauen Schule“ nicht nur fußballerisch, sondern auch kulinarisch mit vielen türkischen Spezialitäten, Kuchen und diversen Getränken verwöhnt werden. Im Eröffnungsspiel stehen sich um 9 Uhr die beiden Bezirksligisten SV Merkendorf und SpVgg Stegaurach gegenüber. Der ASV Naisa und der SV Bosporus Coburg bestreiten um 15.17 Uhr das letzte der 30 Vorrundenspiele (Spielzeit einmal zwölf Minuten). Das Viertelfinale (Spielzeit zweimal acht Minuten) startet um 15.40 Uhr. Die beiden Halbfinals werden um 16.50 Uhr und 17.07 Uhr angepfiffen. Das „kleine Finale“ läuft ab 17.35 Uhr. Danach wird das Turnier mit dem Endspiel und der Siegerehrung abgeschlossen. Titelverteidiger ist der SV Merkendorf. Gruppe A: SV Merkendorf, SpVgg Stegaurach, DJK Teutonia Gaustadt, TKV Forchheim, SV DJK Tütschengereuth, SV Dörfleins / Gruppe B: TSV Schlüsselfeld, ASV Sassanfahrt, ASV Gaustadt, SV Bosporus Coburg, ASV Naisa, TSC Bamberg Turnier des TSV Burgebrach Beim 15. Raiffeisencup des TSV Burgebrach wird von 11.30 bis 18.15 Uhr in der Windeckhalle mit einer Rundumbande, auf große Tore und nach den „alten“ Hallenregeln gespielt. Titelverteidiger ist der Kreisligist SV Ober-/Unterharnsbach. Die Spielzeit beträgt einmal zwölf Minuten (ohne Seitenwechsel). Das Finale dauert einmal acht Minuten. Zehn Mannschaften nehmen teil. Zum Auftakt treffen um 11.30 Uhr der SV Ober-/Unterharnsbach und der SV Walsdorf aufeinander. Die Vorrunde wird ab 15.41 Uhr mit der Partie DJK Stappenbach – SV RW Lisberg abgeschlossen. Die Viertelfinalspiele werden von 16.05 bis 17 Uhr ausgetragen. Die Halbfinals folgen um 17.05 und 17.20 Uhr. Danach wird, falls es die Vereine so wünschen, der dritte Platz vom Punkt aus entschieden. Das Endspiel mit der anschließenden Siegerehrung in der Halle beginnt um 17.50 Uhr. Gruppe A: SV Ober-/Unterharnsbach, SV Walsdorf, SV Frensdorf, TSV Hirschaid, SV Reundorf / Gruppe B: TSV Burgebrach, SV Schönbrunn, SV RW Lisberg, SG DJK Amp- ferbach/DJK Steinsdorf, DJK Stappenbach Turnier des SV Weichendorf Traditionell am Dreikönigstag richtet der SV Weichendorf in der Memmelsdorfer Seehofhalle den Metaxa-Cup aus. Wieder haben zwölf Mannschaften ihre Zusage gegeben. Als Titelverteidiger geht der SV Memmelsdorf II an den Start. Anpfiff der ersten Partie ist um 13 Uhr, die Finalrunde beginnt ab 18.30 Uhr, und das Enspiel steigt gegen 20 Uhr. Gruppe A: SV Memmelsdorf II, SV Wernsdorf, SC Lichteneiche, SV BW Sassendorf, TSV Schammelsdorf, FV Zeckendorf / Gruppe B: SV Weichendorf, SV Gundelsheim, TSV Scheßlitz, SC Melkendorf, FV Giech, SV Merkendorf II Im Vorfeld des Herren-Turnieres kommt es ab 8.45 Uhr in der Memmelsdorfer Seehofhalle zum Kräftemessen der D-Junioren. Acht Teams kämpfen um den Sieg. Turnier des ASV Hollfeld Zum ersten Mal im Modus jeder gegen jeden und ohne Platzie- rungsspiele findet das Hallenturnier des ASV Hollfeld in der Dreifachturnhalle der Gesamtschule statt. Das 35. Traditionsturnier unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des ASV Hollfeld, Konrad Keilholz, wird dabei erstmals mit sieben Teams aus den Landkreisen Bayreuth, Bamberg, Forchheim und Kulmbach ausgetragen. Ein buntes Feld geht damit am Dreikönigstag an den Start. Um 12.45 Uhr begegnen sich der Bamberger Kreisligist SV Würgau und der Kreisklassist SV Stechendorf im ersten Spiel. Weitere Teilnehmer sind der BSV Schönfeld (A-Klasse), der SV Bavaria Waischenfeld (Kreisklasse), die SpVgg Dürrbrunn (A-Klasse), der TDC Lindau (Kreisklasse) und der ASV Hollfeld (A-Klasse). Die letzte von 21 Partien findet um 17.40 Uhr statt. Man darf gespannt sein, wer am Ende bei der Siegerehrung um 18.30 Uhr den Wanderpokal in Händen halten darf. AH-Turnier in Breitengüßbach Bereits zum 24. Mal veranstalten die AH-Fußballer des TSV Breitengüßbach am Freitag ihr Dreikönigsturnier für AHMannschaften. Die Gruppenspiele in der Hans-Jung-Halle beginnen um 11 Uhr, das Finale steigt um 15 Uhr. Gruppe A: SG SV Zückshut/SC Unteroberndorf, SV Zapfendorf, SV-DJK Eggolsheim / Gruppe B: TSV Breitengüßbach, SC Kemmern, TSV Oberisling AH-Turnier in Stegaurach In der Stegauracher Aurachtalhalle wird am Freitag ab 10 Uhr ein Fußball-Hallenturnier für A-Senioren ausgetragen. Veranstalter ist der SV Waizendorf. Zwölf Mannschaften spielen hierbei um den 35. RaiffeisenCup. Das Finale ist für 16.45 Uhr vorgesehen. df/red Gruppe A: SV DJK Tütschengereuth, RSV Drosendorf, SpVgg Rattelsdorf, SV Wachenroth, SC Melkendorf, FC Wacker Bamberg / Gruppe B: SV Waizendorf, TSV Hirschaid, FSV Buttenheim, DJK Don Bosco Bamberg, SV Pettstadt, FV 1912 Bamberg 25 DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Sport Keine Handball-WM im deutschen Fernsehen SPORT, SEITE 26 Keine Chance für Eisenbichler Der Norweger Daniel Andre Tande gewinnt in Innsbruck und fährt als Spitzenreiter der Gesamtwertung zum Finale der Vierschanzentournee nach Bischofshofen. VIERSCHANZENTOURNEE Notz und Bögl mit Satz nach vorn Chaos-Springen am stürmischen Bergisel: Der dritte Wettbewerb der Vierschanzentournee in Innsbruck wurde nach einem Durchgang wegen zu starken Windes und einbrechender Dunkelheit abgebrochenen. Foto: Matthias Schrader, dpa geschwächte Kraft kam nur auf Rang 18 und muss im Kampf um seinen zweiten Tournee-Triumph nach 2015 als Gesamtdritter mit 16,6 Zählern Rückstand auf ein Skisprung-Wunder hoffen. Stephan Leyhe trotzte den widrigen Bedingungen und belegte mit 120,5 Metern als bester DSV-Springer Rang elf. „Die Verhältnisse gehen nicht ganz an einem vorbei. Man schaut schon zum Windfähnchen. Ich bin froh, dass ich einen guten Sprung gemacht habe“, sagte Leyhe. Er ist jetzt Gesamt-Achter. Einen ordentlichen Wettkampf lieferten auch Andreas Wellinger als 13. und Karl Gei- ger auf Rang 15 ab. Wellinger hatte trotzdem keinen Spaß und schimpfte: „Da kann man auch einen Würfel werfen.“ Richard Freitag kam nur auf Platz 28. Drastische Worte wählte nach dem grenzwertigen Wettkampf der viermalige Olympiasieger Simon Ammann. „Der Wettbewerb war ein Witz“, kritisierte der Schweizer die Jury. „Die Ampel hat gewackelt, so stark hat der Wind geblasen. Das habe ich noch nie erlebt. Ich war nahe dran, abzusagen. Ich bin ja nicht mehr 22 und habe eine Familie.“ Ähnlich empfanden es die Österreicher, die ihren Nachwuchsmann Stefan Huber vom Bakken holten, obwohl die Jury grünes Licht gab. uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu Vierschanzentournee: Das dritte Springen uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu LEICHTATHLETIK Springen in Innsbruck 1. Tande (Norwegen) 125,7 Pkt. (128,5 m); 2. Johansson (Norwegen) 123,1 (133,0); 3. Klimow (Russland) 119,1 (127,0); 4. Stoch (Polen) 117,4 (120,5); 5. Stjernen (Norwegen) 117,1 (122,5); 6. Kot (Polen) 117,0 (121,0); 7. Zyla (Polen) 116,7 (121,0); Fettner (Österreich) 116,7 (120,0); 9. Colloredo (Italien) 114,4 (122,5); 10. Kasai (Japan) 114,3 (125,5); 11. Leyhe (Willingen) 113,0 (120,5); . . . 13. Wellinger (Ruhpolding) 110,7 (119,0); 15. Geiger (Oberstdorf) 110,0 (125,0); 30. Freitag (Aue) 97,6 (114,0); 31. Eisenbichler (Siegsdorf) 97,0 (112,0) Tournee-Gesamtwertung (nach drei von vier Wettbewerben): 1. Tande 710,3 Pkt.; 2. Stoch 708,6; 3. Kraft (Österreich) 693,7; 4. Zyla (Po- len) 686,7; 5. Fettner 671,1; 6. Eisenbichler 669,0; 7. Kot 665,5; 8. Leyhe 651,2; 9. P. Prevc (Slowenien) 648,0; 10. Klimow 647,7; 11. Wellinger 646,7; . . . 15. Freitag 629,7; 21. Geiger 597,0; 25. Freund (Rastbüchl) 508,1; 26. Wank (Hinterzarten) 499,4; 42. Paschke (Kiefersfelden) 240,2; 49. Schmid (Oberaudorf) 197,9. Weltcup-Gesamtwertung (nach zehn von 27 Wettbewerben): 1. Tande 632 Pkt.; 2. D. Prevc (Slowenien) 596; 3. Stoch 533; 4. Kraft 504; 5. Kot 383; 6. Fettner 364; 7. Eisenbichler 361; 8. Hayböck (Österreich) 329; 9. Freund 309; 10. Kofler (Österreich) 252; . . . 16. Freitag 167; 17. Geiger (Oberstdorf) 157; 19. Wellinger 156; 20. Leyhe 146; 38. Wank 16; 41. Siegel (Baiersbronn) 12. FUSSBALL VON CHRISTIAN KUNZ, DPA München — Seine Bayern ließ Uli Hoeneß erst einmal alleine nach Katar düsen. Der alte, neue Präsident will auch im Trainingslager im Wüstenstaat vorbeischauen, aber erst einmal steht für den großen Macher des deutschen Fußball-Rekordmeisters ein wichtiger Tag in der Heimat an: Am Donnerstag, 5. Januar, wird Hoeneß 65 Jahre alt. Nach der öffentlich diskutierten und persönlich schwierigen Lebensphase dürfte es ein ganz besonderer Geburtstag für die Vereinsikone sein. „Zunächst kann ich glücklich festhalten: Privat ist alles perfekt. Die Familie, die Kinder, Schwiegertochter, Schwiegersohn und meine vier Enkel – alles Buben – das ist alles wunderbar“, erklärte Hoeneß zuletzt, als er nach seinen Wünschen für das neue Jahr gefragt wurde. „Beim FC Bayern fühle ich mich Im Männer-Wettbewerb über 15 Kilometer schrieb der Russe Sergej Ustjugow Tour-Geschichte. Als erstem Athleten gelang es ihm, vier Etappen in Serie zu gewinnen. Damit baute er auch seinen Vorsprung in der Gesamtwertung vor Titelverteidiger Martin Johnsrud Sundby aus Norwegen weiter aus. Einen Satz nach vorn machten Florian Notz und Lucas Bögl. Sie kamen in einer größeren Gruppe als 16. und 19. ins Ziel. Nach einem Ruheund Reisetag wird die Tour am Donnerstag mit einem Einzelstartrennen über fünf Kilometer im freien Stil in Toblach fortgesetzt. „Vor den beiden OberstdorfEtappen war ich doch ganz schön aufgeregt, und nun ist eine große Last abgefallen“, begründete Fessel ihren ungewohnten Gefühlsausbruch. Die 33-Jährige freute sich besonders darüber, dass ihr taktisches Konzept voll aufgegangen war. „Ich wollte verhalten angehen, und ich wusste, dass ich mit Julia Tschekalewa und Nathalie von Siebenthal eine exzellente Skaterin und eine Bergspezialistin an meiner Seite habe, mit denen es weit nach vorn gehen kann“, erläuterte Fessel. Florian Notz unterstrich seine gute Form, hat als 16. jetzt sogar die Chance, noch weiter nach vorn zu kommen. dpa Nachrichten Hoffnung Ein ganz besonderer Geburtstag für Uli Hoeneß für Russland darüber hinaus wieder total rühmt wird er als großer Ma- Und mit 27 Jahren musste er als wohl, mein Einstieg hier hat bes- cher, als streitbarer Geist und Sportinvalide die rasante und erMonte Carlo/Düsseldorf — DLVPräsident Clemens Prokop hat reserviert auf die Ankündigung des Weltverbandes IAAF reagiert, nicht ins Staatsdoping verwickelte russische Leichtathleten unter neutraler Flagge starten zu lassen. „Ich bin grundsätzlich skeptisch, weil nach dem zweiten Report von Richard McLaren das Doping in Russland systematisch und institutionell vollzogen wurde“, sagte der Chef des deutschen Verbandes am Mittwoch. „Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass sich ein Athlet diesem System entziehen konnte.“ Die IAAF hatte den russischen Verband wegen des umfassenden Dopings in der Leichtathletik suspendiert und von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ausgeschlosdpa sen. Fessels Supertag Oberstdorf — Im Ziel zeigte die sonst so gefasste Nicole Fessel dann doch Gefühle. Die beste deutsche Langläuferin bei der Tour de Ski riss die Arme nach oben und herzte die Betreuer. Mit dem zweiten sechsten Platz innerhalb von 24 Stunden im heimischen Oberstdorf katapultierte sich Fessel zugleich auf Rang sechs der Gesamtwertung. Beim dritten Tagessieg der Schwedin Stina Nilsson, die am Mittwoch auch das Verfolgungsrennen über zehn Kilometer im freien Stil gewann, hatte sich die Lokalmatadorin hervorragend präsentiert. VON ERIC DOBIAS UND PATRICK REINHARDT, DPA Innsbruck — Markus Eisenbichler winkte frustriert ab, als seine Tournee-Hoffnungen beim Chaos-Springen am stürmischen Bergisel zerschellt waren. Der 29. Platz beim nach einem Durchgang wegen zu starken Windes und einbrechender Dunkelheit abgebrochenen Wettbewerb in Innsbruck verdarb der bayerischen Frohnatur gründlich die Laune. Alle Chancen auf eine Podestplatzierung im Gesamtklassement sind dahin. „Es war einfach windig und ist heute nicht wie erhofft gelaufen“, kommentierte Eisenbichler seinen Absturz. Vor dem Finale am Freitag in Bischofshofen fiel der Bayer in der Tourneewertung mit mehr als 41 Punkten Rückstand auf Tagessieger Daniel Andre Tande auf Rang sechs zurück. Der Norweger verwies unter dem Jubel seiner Mutter Trude mit einem Satz auf 128,5 Meter seinen Landsmann Robert Johansson und den Russen Jewgeni Klimow auf die Plätze. „Markus ist schon sehr enttäuscht“, berichtete ein von der Windlotterie sichtlich genervter Bundestrainer Werner Schuster nach Eisenbichlers Hüpfer auf 112 Meter. „Es war leider kein guter Tag für uns.“ Eine Mitschuld daran gab Schuster der Jury: „Es war ein bisschen sonderbar, dass Markus und auch Stefan Kraft abgewunken wurden. Ich hätte mir gewünscht, dass man auf die besten Springer besser aufpasst und stabile Verhältnisse abwartet. Es war doch längst klar, dass abgebrochen wird. Da hätte man sich mehr Zeit nehmen können.“ In der Gesamtwertung löste Tande den Polen Kamil Stoch, der Vierter wurde, mit 710,3 Punkten als Spitzenreiter ab. Allerdings fährt Stoch, der im Probedurchgang stürzte, lediglich mit 1,7 Punkten Rückstand ins Salzburger Land. Der von einem Magen-Darm-Virus LANGLAUF tens funktioniert.“ Die Rückkehr in das Präsidentenamt – am 25. November 2016 und 270 Tage nach seiner Haftentlassung – bedeutet Hoeneß unglaublich viel. Wie von 2009 bis zu seiner Verurteilung 2014 ist er wieder an der Spitze seines Herzensvereins. „Ich konnte damit eine sehr schwierige Phase meines Lebens abschließen und die Rückkehr ins normale Leben endgültig besiegeln. Ich schaue jetzt wieder nach vorne“, erklärte der Jubilar kürzlich im „Bayern-Magazin“. Als Patron des FC Bayern polarisierte Hoeneß schon vor seiner Verurteilung wie kein Zweiter im deutschen Fußball. Ge- von seinen Bewunderern immer noch als sozialer Wohltäter. Gegner nörgeln an seinen polternden Auftritten herum, nennen ihn einen mit zweierlei Maß messenden Moralapostel oder heben aus seiner bewegten Vita die Verurteilung wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe hervor. „Ich habe einen großen Fehler gemacht, ich respektiere jeden hier im Saal, der mir seine Stimme wegen des Fehlverhaltens nicht gibt. Aber ich habe alles getan, um diesen Riesenfehler wieder gut zu machen“, sagte Hoeneß am Tag seiner Wiederwahl. Manchmal habe er in seiner Zelle auf seinem Bett gesessen „und geheult wie ein Schlosshund“. Hoeneß, der 1970 im Alter von 18 Jahren als Spieler debütierte, war mit 20 Europameister, mit 22 wurde er Weltmeister. folgreiche Karriere beenden. 1979 wurde er Manager des FC Bayern. Hoeneß, der im Februar 1982 als einziger von vier Insassen einen Flugzeugabsturz überlebte, führte den Rekordmeister in die Riege der Global Player im Fußballgeschäft. Am Tag vor seinem Geburtstag sorgte er erneut für Aufsehen mit seiner Forderung, dass in der Kabine künftig wieder verstärkt Deutsch gesprochen werden soll. „Wenn ich vorhabe, mich mittel- und langfristig in einem Verein zu integrieren, muss ich die Sprache lernen“, sagte Hoeneß der „Sport Bild“. „Es muss wieder Deutsch in der Kabine gesprochen werden, die Sprache ist ein Bindeglied. Ansonsten gibt es Grüppchen. Ein Spieler muss Deutsch lernen, das muss eine Vorschrift werden. Ansonsten muss er eben zahlen“, sagte Hoeneß. 1. FC Nürnberg testet US-Offensivspieler Gatt Nürnberg — Der 1. FC Nürnberg testet den US-amerikanischen Offensivspieler Joshua Gatt. Wie der Fußball-Zweitligist am Mittwoch mitteilte, wird der 25-Jährige in den nächsten Tagen als Probespieler bei den Franken mittrainieren. Gatt stand zuletzt beim norwegischen Erstligisten Molde FK unter Vertrag. Offensivspieler Philipp Hercher wechselt dafür mit sofortiger Wirkung auf Leihbasis zum VfR Aalen. dpa Transfer von Witsel nach China ist perfekt Ouanjian — Mit dem belgischen Fußball-Nationalspieler Axel Witsel wechselt ein weiterer Profi aus Europa in die chinesische Super League. Der Mittelfeldmann erhält bei Tianjin Quanjian einen Fünfjahresvertrag, teilte sein Ex-Klub Zenith St. Petersburg mit. dpa 26 SPORT DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 Handballern droht TV-Katastrophe Nachrichten Mavericks mit Nowitzki weiter im Aufwind Dallas — Basketballer Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks können sich in der nordamerikanischen Profiliga NBA langsam nach oben orientieren. Nach dem 113:105 gegen die Washington Wizards rückten die Texaner auf Rang 13. Beim elften Saisonsieg kam der Nowitzki auf elf Punkte. dpa Fernsehbilder von der Weltmeisterschaft wird es in Deutschland wahrscheinlich nicht zu sehen geben. HANDBALL VON NILS BASTEK UND MICHAEL ROSSMANN, DPA Krefeld — Der TV-Blackout beim nächsten großen Auftritt der deutschen Handballer ist kaum noch zu vermeiden. Obwohl sie als amtierender Europameister als einer der Favoriten in die am 11. Januar beginnende Weltmeisterschaft in Frankreich gehen, werden ihre Spiele im Fernsehen hierzulande sehr wahrscheinlich nicht zu sehen sein. Denn eine Lösung im Streit um die TV-Rechte rückt in immer weitere Ferne. „Wir müssen jetzt halt versuchen, irgendwie eigenständig etwas auf die Beine zu stellen“, sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning am Mittwoch, schloss ein Streaming über die Homepage des Deutschen Handballbundes aber aus. „Nur Daumen drücken“ Zuvor hatte sich Hanning in der „Bild“ bereits sehr besorgt über die aktuelle Situation geäußert. „Es läuft alles auf eine Total-Katastrophe hinaus“, sagte er am Mittwoch. ARD, ZDF und Sky konnten sich mit dem katarischen Rechteinhaber beIN sports nicht einigen, auch der Streamingdienst DAZN und die Internetplattform Sportdeutschland.tv sind raus. „Ich glaube, dass die Nationalmannschaft oder Handball allgemein es verdient hätten, in Deutschland im TV gezeigt zu werden“, sagte Teammanager Oliver Roggisch nach dem souveränen 30:21-Sieg der DHB-Auswahl über Rumänien im ersten WMTest am Dienstagabend in Krefeld. „Wir können nur Daumen drücken, es bleibt leider nichts anderes möglich.“ Hanning wollte sich noch am Mittwochnachmittag mit DHB-Boss Andreas Michelmann zu Gesprächen treffen. „Unser Präsident Andreas Michelmann arbeitet an einer Lösung, die wohl nur eine Internet-Stream-Lösung sein kann“, sagte er. Schon vor zwei Jahren war die Situation ähnlich chaotisch gewesen. Knapp drei Wochen vor dem ersten Spiel bei der WM in Katar war Sky damals eingesprungen, doch der Abonnement-Sender scheidet dieses Mal nach eigenen Angaben aus. „Sky hat sich mehrfach um die WM-Rechte bemüht. Allerdings wurden unsere Angebote stets vom Rechtegeber abgelehnt“, sagte ein Sprecher. Die Verhandlungen mit beIN Sports scheinen schwierig, einige deutsche Anfragen wurden gar nicht erst beantwortet. Die Kataris verlangen, das Satellitensignal für das Ausland zu verschlüsseln, weshalb ARD und ZDF schon frühzeitig aus den Verhandlungen ausgestiegen waren. Denn eine Verschlüsselung würde bedeuten, dass alle deutschen Haushalte, die die öffentlich-rechtlichen Sender über Satellit schauen, keine Spiele hätten sehen können. Sollte es nun überraschend doch noch eine Lösung geben, ist also klar, dass nur ein Pay- TV-Anbieter oder ein InternetPortal die WM in Frankreich zeigen könnte. Sport1 und Eurosport würden diese Anforderungen theoretisch über ihre PayAbleger erfüllen, schließen WM-Übertragungen aber ebenso aus wie Sportdigital. Interesse hatte auch das Internetportal Sportdeutschland.tv gezeigt, das sich aber wie DAZN vom Rechteinhaber verprellt fühlt. Zwar will Geschäftsführer Björn Beinhauer die Hoffnung noch nicht aufgeben: „Allerdings wird es langsam zeitlich eng“, sagte er der „Bild“. Tennis: Görges und Kerber weiter Auckland — Julia Görges hat beim Frauen-Tennisturnier in Auckland nach Verzögerungen wegen Regens mit zwei Siegen an einem Tag das Viertelfinale erreicht. Sie gewann zunächst gegen die Russin Anastasia Pawljutschenkowa 6:3, 6:4 und wenig später gegen die Britin Naomi Broady 7:5, 6:4. In Brisbane mühte sich Angelique Kerber gegen die Australierin Ashleigh Barty mit 6:3, 2:6, 6:3 ins Viertelfinale. Beim Hopman Cup in Perth besiegte Alexander Zverev derweil den 17maligen Grand-Slam-Champion Roger Federer mit 7:6 (7:1), 6:7 (4:7), 7:6 (7:4). Andrea Petkovic verlor bei der inoffiziellen Mixed-WM 3:6, 4:6 gegen Belinda Bencic. Das Doppel gewannen die Schweizer. dpa Die Zeit wird knapp Am liebsten wären den DHBVerantwortlichen ohnehin Übertragungen im frei empfangbaren Fernsehen gewesen, besonders bei ARD und ZDF mit ihrem großen Stammpublikum. Die öffentlich-rechtlichen Sender hatten „mehrfach schriftlich und in Gesprächen Interesse an einer Live-Berichterstattung geäußert“, sagte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz. Es habe aber nicht einmal eine vernünftige Rückmeldung vom Rechteinhaber gegeben. Im Hintergrund arbeiten DHB-Generalsekretär Mark Schober, Hanning und DHBBoss Michelmann zwar noch an einer Lösung. Wie diese aussehen könnte, wollten sie auf Anfrage aber nicht kommentieren. Am Mittwoch beginnt das Turnier in Frankreich, am 13. Januar startet die DHB-Auswahl gegen Ungarn in die WM. Sport im Fernsehen Die deutschen Handballer (am Ball Jannick Kohlbacher), die am Dienstag ihren ersten WM-Test in Krefeld souverän gegen Rumänien gewannen, gehen als amtierender Europameister und damit als einer der Favoriten in die Weltmeisterschaft in Frankreich. Foto: Marius Becker, dpa SPORTSCHAU Eurosport/ARD, 11.15/12 Uhr: Langlauf, Tour de Ski, 10 km Verfolgung Frauen aus Oberstdorf. ca. 12.35 Uhr: Ski alpin, Paralympischer-Weltcup, Zusammenfassung aus St. Moritz. ca. 12.50 Uhr: Tour de Ski, 15 km Verfolgung Männer. TENNIS Eurosport, 15.45 Uhr: Männerturnier in Katar, Achtelfinale. SKI ALPIN Eurosport, 19.45 Uhr: 50 Jahre Skiweltcup, Jubiläumsrennen mit früheren Weltcup-Stars. Die wichtigsten Sporttermine 2017 Rodeln Gewichtheben WM in Innsbruck (AUT) Badminton WM in Glasgow (GBR) 21. bis 27. August Beach-Volleyball WM in Wien (AUT) 28. Juli bis 6. August Biathlon WM in Hochfilzen (AUT) 6. bis 19. Februar Bob / Skeleton WM in Königssee (D) 17. bis 26. Februar Curling WM, Frauen, in Peking (CHN) WM, Männer, in Edmonton (CAN) 18. bis 26. März 1. bis 9. April 27. bis 29. Januar Rudern WM, Frauen, in Plymouth (USA) WM, Männer, in Köln und Paris 30. März bis 9. April 5. bis 21. Mai Eiskunstlauf WM in Helsinki (FIN) 29. März bis 2. April WM in Sarasota (USA) 24. September bis 1. Oktober Schwimmen WM (Mehrkampf) in Hamar (NOR) 4. bis 5. März 14. bis 30. Juli Ski alpin 6. bis 19. Februar Ski nordisch WM in Lathi (FIN) 22. Februar bis 5. März Snowboard WM in Sierra Nevada (ESP) 7. bis 19. März 16. bis 19. Juli WM (Einzel) in Düsseldorf (D) WM (U20) in Südkorea 20. Mai bis 11. Juni 29. Mai bis 5. Juni Triathlon WM (70.3) in Chattanooga (USA) WM (Ironman) auf Hawaii WM in Anaheim (USA) 28. November bis 5. Dezember WM in Montreal (CAN) 9. September 14. Oktober 2. bis 8. Oktober 25. bis 30. April 11. bis 29. Januar Basketball 31. August bis 17. Sept. 1. bis 17. Dezember 13. bis 15. Januar WM in Budapest (HUN) 23. August bis 3. September 17. bis 25. November WM in London (GBR) 5. bis 13. August Bahn-WM in Hongkong (CHN) WM in Bergen (NOR) 12. bis 16. April 17. bis 24. September Ringen WM in Paris (FRA) EM in Ostrau (CZE) 25. bis 29. Januar 21. bis 26. August EM (Bahn) in Berlin (D) 19. bis 22. Oktober EM in Novi Sad (SRB) WM-Auslosung 2018 in Moskau 2. bis 7. Mai EM (Mehrkampf) in Herenveen (NED) 6. bis 8. Januar Handball 5. bis 8. Januar Champions League, Final 4 in Köln (D) Rudern EM in Racice (CZE) EM (Kurzbahn) in Kopenhagen (DEN) EM in Turin (ITA) 12. bis 17. Juni EM (U21) in Polen EM (U19) in Georgien DTM-Saisonfinale in Hockenheim (D) Pferdesport 13. bis 17. Dezember Weltcup-Finale (Springen und Dressur) in Omaha (USA) 13. bis 15. Januar Giro d´Italia Tour de France Spanien-Rundfahrt 14. bis 15. Januar EM in Liverpool (GBR) 24. bis 30. April 16. Juli bis 6. August 27. März bis 2. April 6. bis 28. Mai 1. bis 23. Juli 19. August bis 10. September Ski alpin Weltcup-Finale in Aspen (USA) EM in Frankfurt/Main (D) 9. Juli 15. bis 19. März Ski nordisch Weltcup-Finale, Skilanglauf, in Tjumen (RUS) EM (Einzel) in Cluj Napoca (ROM) 19. bis 22. April EM, Männer, in Polen 25. August bis 3. September EM, Frauen, in Aserbaidschan und Georgien 20. Sept. bis 1. Okt. WEITERE TOP-EREIGNISSE Biathlon EM, Frauen, in den Niederlanden 16. Oktober Radsport EM in Winterberg (D) 16. bis 30. Juni 2. bis 15. Juli 3. bis 4. Juni Motorsport 26. bis 28. Mai Volleyball EM in Tiflis (GEO) 1. Dezember Rodeln Turnen Fußball Radsport 17. bis 20. August 22. bis 28. August Triathlon Fechten Leichtathletik EM (Vielseitigkeit) in Strzegom (POL) EM (Springen und Dressur) in Göteborg (SWE) Taekwondo EM in St. Gallen (SUI) Eisschnelllauf Judo Pferdesport Skeleton Bob Eiskunstlauf WM, Frauen, in Deutschland 3. bis 5. März 24. bis 25. Juni Shorttrack Curling WM in Frankreich Hallen-EM in Belgrad (SRB) Team-EM in Lille (FRA) Schwimmen Badminton EM in Winterberg (D) Handball 20. bis 23. April EM in Königssee (D) EM in Finnland, Israel, Rumänien, Türkei Gewichtheben Länderspiel, Deutschland − England in Dortmund 22. März Länderspiel, Dänemark − Deutschland in Kopenhagen 6. Juni WM-Quali, Aserbaidschan − Deutschland in Baku 26. März WM-Quali, Deutschland − San Marino 10. Juni WM-Quali, Tschechien − Deutschland in Prag 1. September WM-Quali, Deutschland − Norwegen in Stuttgart 4. September WM-Quali, Nordirland − Deutschland in Belfast 5. Oktober WM-Quali, Deutschland − Aserbaidschan in Kaiserslautern 8. Okt. Bundesliga, letzter Spieltag 20. Mai erster Spieltag 18. August 2. Liga, letzter Spieltag 21. Mai erster Spieltag 28. Juli Champions League, Finale, Männer, in Stockholm (SWE) 24. Mai Finale, Frauen, in Cardiff (GBR) 3. Juni DFB-Pokal-Finale in Berlin 27. Mai Ringen EM in Kolding (DEN) Fußball EM in Warschau (POL) 26. März 26. November Fußball 18. bis 27. August Radsport EUROPAMEISTERSCHAFTEN WM in Leipzig (D) EM in Amsterdam (NED) Leichtathletik WM in St. Moritz (SUI) Fechten Saisonauftakt in Melbourne (AUS) Saisonfinale in Abu Dhabi Judo WM in Budapest (HUN) Turnen Eisschnelllauf 1. bis 9. April Hockey Tischtennis Eishockey Formel 1 EM in Split (CRO) Weltcup in Oberhof (D) Weltcup-Finale in Oslo (NOR) 5. bis 8. Januar 13. bis 19. März 16. bis 19. März Skispringen QUELLE: DPA / MP-GRAFIK: JUTTA GLÖCKNER WELTMEISTERSCHAFTEN Weltcup-Finale in Planica (SLO) 23. bis 26. März Tennis Australian Open in Melbourne French Open in Paris Wimbledon US Open in New York WTA-Finals in Singapur Fed-Cup-Finale Davis-Cup-Finale 16. bis 29. Januar 22. Mai bis 11. Juni 3. bis 16. Juli 28. August bis 10. September 23. bis 29. Oktober 11. bis 12. November 24. bis 26. November Stellenangebote Textilpflege-schöner Beruf! 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Das Zentrum der Hauptstadt Athen liegt unter einer dicken Schneedecke. 2002 In Tampa (US-Bundesstaat Florida) rast ein 15-Jähriger bei einer Selbstmordaktion aus Sympathie mit Terroristenchef Osama bin Laden mit einem Kleinflugzeug in ein Bankenhochhaus. Außer ihm selbst gibt es keine weiteren Todesopfer. 1972 Die USA beginnen offiziell mit der Entwicklung des „Space Shuttle“. 1959 In ihrer Antwort auf die sowjetische Berlinnote lehnt die Bundesregierung eine „Freie Stadt West-Berlin“, die Anerkennung der DDR und eine gesamtdeutsche Konföderation ab. 1957 US-Präsident Dwight D. Eisenhower formuliert die nach ihm benannte Doktrin, Staaten des Nahen Ostens wirtschaftlich und militärisch gegen kommunistische Aggression zu unterstützen. 1717 Preußens „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. reformiert die Armee. Er hebt die Lehensdienstpflicht des Adels auf und führt stattdessen Ablösezahlungen ein. Merkspruch Wo Kultur wegbricht, wird Platz frei für Gewalt. August Everding, deutscher Regisseur und Intendant Geburtstage 1967 Markus Söder (50), deutscher Politiker (CSU), Bayerischer Finanzminister seit 2011 1952 Uli Hoeneß (65), deutscher Fußballspieler und -manager, Präsident des FC Bayern München 1932 Umberto Eco, italienischer Schriftsteller („Der Name der Rose“), Philosoph und Sprachwissenschaftler, gest. 2016 Todestage 2016 Pierre Boulez, französischer Komponist und Dirigent, geb. 1925 „Vor allem Menschen, die auf Fleisch verzichten, können mit Hülsenfrüchten ihren Eiweißbedarf stillen.“ MANUELA MARIN, ERNÄHRUNGSBERATERIN Lecker und wandelbar Sie gelten als Zutat der einfachen Küche: Bohnen, Linsen und Erbsen. Dabei sind die Hülsenfrüchte auch in der Spitzengastronomie gut aufgehoben. ERNÄHRUNG VON KATJA WALLRAFEN, DPA Berlin — Sie sollen Übergewicht vorbeugen und gegen Krebs, Diabetes und Herz-KreislaufErkrankungen helfen. Linsen und Bohnen sind trotzdem alles andere als aufregende Lebensmittel. Dabei haben Hülsenfrüchte einiges zu bieten: „Linsen, Bohnen und Erbsen versorgen uns mit pflanzlichem Eiweiß und sind reich an Mineralien wie Kalium, Magnesium und Vitamin B“, zählt Manuela Marin auf. Sie ist Ernährungsberaterin in Berlin. „Vor allem Menschen, die auf Fleisch verzichten, können so ihren Eiweißbedarf stillen.“ Die Foodbloggerin Cecilia Antoni pflegt ein inniges Verhältnis zu Hülsenfrüchten. Auf ihrem Blog „Beanbeat“ dreht sich alles um Bohnen und Co. Antoni ernährt sich vegetarisch und schätzt das pflanzliche Protein sowie die enthaltenen Nährstoffe: „Linsen, Erbsen und Bohnen sättigen hervorragend und sind nicht zuletzt wahnsinnig abwechslungsreich.“ Das zeigt allein die Vielfalt der Linsen: Es gibt braune Tellerlinsen, grüne, gelbe und rote Linsen, Munglinsen, Berglinsen, die schwarzen Beluga-Linsen (sie bleiben beim Kochen bissfest), die grünen Puy-Linsen sowie Pardina Linsen. Auch in der Sterneküche haben Hülsenfrüchte längst ihren Platz eingenommen, allen voran die Linse. Achim Schwekendiek, Sternekoch im „Schlosshotel Münchhausen“, kombiniert sie am liebsten mit Fisch und Fleisch. „Aber auch in Salaten oder raffinierten Suppen schme- KOLUMNE cken sie gut“, schlägt Schwekendiek vor. Linsen sind leichter verdaulich als Erbsen oder Bohnen. Da sie kleiner sind als andere Hülsenfrüchte, brauchen sie auch weniger Einweich- und Kochzeit. Schwekendiek kocht die grüne Beluga-Linse in einer zarten Brühe zusammen mit einer Schalotte, Knoblauch und Thymian. „Serviert wird sie dann mit einer leichten Vinaigrette.“ Was kaum einer weiß: Auch die Erdnuss zählt zur Familie der Hülsenfrüchte. „Die Erdnuss gehört zur selben Unterfamilie wie beispielsweise die Erbse und die Bohnenarten“, erklärt Schwekendiek. Er kocht ungesalzene Erdnüsse in Milch, püriert sie und zaubert so eine außergewöhnliche Beilage zu In der orientalischen Küche spielen Hülsenfrüchte wie Kichererbsen eine wichtige Rolle: Aus ihnen wird creLammgerichten. miger Hummus. Foto: Franziska Gabbert, dpa Bohnen niemals roh verzehren Bohnen können ebenfalls mehr, als im traditionellen Eintopf verarbeitet oder als Beilage serviert zu werden. Sie eignen sich für Linsen, Bohnen und Erbsen versorgen uns mit pflanzlichem Eiweiß und sind reich an Mineralien und Vitamin B. Manuela Marin Ernährungsberaterin kalte Vorspeisen oder Salate. Allerdings sind Bohnen niemals für den Rohverzehr geeignet. Denn sie enthalten eine Eiweißverbindung namens Phasin. Das kann der menschliche Körper nicht verwerten, er reagiert mit Magenverstimmung oder Darmentzündungen. Beim Kochen wird dieser Stoff aber zerstört. Cecilia Antoni hat beobachtet, dass einige Menschen vor der Zubereitung von Bohnen zurückschrecken. „Sie vermuten Giftstoffe, sind unsicher, wie sie zu verwenden sind und lassen lieber ganz die Finger davon“, schildert sie. Am besten lässt man Bohnenkerne – wie auch Erbsen und Linsen – über Nacht einweichen, bevor man sie kocht. Antoni macht aus schwarzen Bohnen beispielsweise gerne Brownies. Schokolade und Datteln geben den Brownies ihren typischen süßen Geschmack, das Aroma der Bohne verschwindet hingegen. Preiswerte Kichererbsen Kichererbsen spielen vor allem in der spanischen, arabisch-orientalischen und türkischen Küche eine wichtige Rolle: Püriert stecken die Hülsenfrüchte zum Beispiel in Hummus und Falafeln. Im Ganzen gegart geben sie Couscous, Eintöpfen und Salaten mit ihrem milden, leicht nussigen Geschmack das gewisse Etwas. Orientalische und mediterrane Gewürze mit kräftigen Aromen wie Kreuzkümmel, Koriander und Knoblauch passen prima zu dem preiswerten Grundnahrungsmittel. E-NUMMERN Ich habe Pubertät… (14) Meine Tochter – ein echter Knaller S ilvester – bisher ein Familienfest, bei dem sich mit Freunden getroffen wurde und zur Freude der Kinder (manchmal auch des Papas) in der Nacht drei oder vier Raketen in den Himmel geschickt wurden. Die Kinder wurden mit Knallerbsen versorgt, die Mama sorgte sich um die verängstigten Haustiere. Alles klar geregelt, alles gut. Doch in diesem Jahr sollte sich alles ändern. „Ich will zu einer Party im Nachbardorf!“ Es war keine Frage, die meine 13-jährige Nicola stellte, es war eine Feststellung. Widerspruch? Abgelehnt! Warum kommen Pubertierende innerhalb einer kurzen Zeit auf die wildesten Ideen und Erneuerungen? Ich glaube, dass so eine Pubertät auf 20 Jahre ausgedehnt für alle Beteiligten deutlich verträglicher wäre. Doch nun ging es um ei- nen Partybesuch und die Feierei. Ich legte erst einmal die Fakten auf den Tisch: Nicola, 13 Jahre alt, Mädchen, raucht nicht und trinkt nicht. Örtlichkeit: Nachbardorf – fünf Kilometer entfernt, bei einem Freund, Eltern weitgehend unbekannt. Zur Party: Nach ersten Aussagen viele Jungs, wenige Mädchen, aber „alle dürfen, nur ich nicht!“ Zu mir: 46 Jahre, durfte das erste Mal mit 15 Jahren Silvester „fremdfeiern“. Tränen und Drohungen Das konterte meine Tochter mit einem nüchternen: „Du warst damals halt noch nicht so reif!“ Wow, das saß. Ich bin heute noch nicht soweit. Ich bin aber soweit, dass ich sowohl dem Schmollmund und Tränen, Ironie und Drohungen („Ich zieh exakt mit 18 aus!“), als auch intensivem Betteln Oft liest man den Hinweis, Bohnen, Erbsen und Linsen sollten nicht in Salzwasser gekocht werden. Das verzögere angeblich den Garprozess. „Das kann ich nicht bestätigen“, meint Antoni. „Als ich aus Versehen doch mal etwas Salz ins Kochwasser warf, war ich überrascht: kein Unterschied in der Garzeit, dafür im Geschmack. Plötzlich schmeckten sie viel aromatischer.“ Das hat mit dem osmotischen Druck zu tun: Er bewirkt, dass in eine gesättigte Salzlösung nicht so viele Mineralstoffe übergehen können wie in eine ungesättigte. Salz im Kochwasser verhindert somit, dass die Mineralstoffe der Hülsenfrüchte beim Kochen ausgeschwemmt werden. („Ich helfe auch das ganze Jahr im Haushalt – wirklich!“) widerstehen konnte. Über unsere gemeinsame Facebook-Seite www.facebook.com/HabePubertaet versuchte ich mir noch, den Rat anderer Eltern zu holen. Das führte zu dem Kompromissvorschlag, dass zwei oder drei Mädchen zu uns kommen dürfen – gerne auch mit Übernachtung. …ja, auch die Jungs dürfen mal vorbeischauen, aber ohne Übernachtung. Das alles passierte in den gut 24 Stunden vor dem mitternächtlichen Jahreswechsel. Und welche Nachrichten erreichten uns am Neujahrsmittag nach dem Aufstehen? Party ausgefallen, keine Gäste – von „allen, die da kommen durften“, blieb so gar keiner übrig. Zwei Mädchen trafen sich, der Rest feierte nach ers- ten Informationen wohl zu Hause. Und ich bin Dank der letztlich unnötigen Diskussion der Böse. Scheiß Pubertät! Und was sagt Nicola? „Abnabeln“, den Begriff werde ich Papa wohl beibringen müssen. Und ein ernstes Wort mit Opa reden, ob Papa wirklich so ein Heiliger war und ist! Michael und Nicola Busch Unser Redakteur, Vater einer 13-jährigen Tochter, schreibt seine Erfahrungen in einer wöchentlichen Kolumne auf. Auskunft über Zusatzstoffe München — In vielen Fertiggerichten wie Dosen- und Tütensuppen oder Fertigpizza finden sich zahlreiche Zusatzstoffe. Die Liste ist lang – von Konservierungsmitteln über Farbstoffe bis hin zu Geschmacksverstärkern, wie Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern erklärt. Auf der Verpackung sind diese Zusatzstoffe häufig mit einer sogenannten E-Nummer angegeben. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit ist für die Zulassung von Zusatzstoffen innerhalb der Europäischen Union zuständig. Nach ihrer Zulassung bekommen Zusatzstoffe dann von der EU eine ENummer. Einen Überblick über diese Zusatzstoffe finden Verbraucher auch auf www.zusatzstoffe-online.de , einem Portal, das von der Verbraucher Initiative betrieben wird. dpa 30 KINDERNACHRICHTEN DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 15 Stunden am Tag fressen Pandas Bambus. Ach so! Jäger auf leisen Pfoten Der Luchs ist wieder da Der Luchs ist extrem scheu und bedroht. Die Raubkatze ist mit ihrem graubraunen Winterfell auch super getarnt. Wir haben die seltenen Tiere in einem Wildpark besucht. TIERE VON STEFANIE PAUL, DPA Warstein — „Schau, da drüben sitzt einer“, sagt Heinrich Greifenstein und zeigt auf eine Stelle im Tiergehege. Hm, wo denn? „Na, da. Direkt neben dem Baumstumpf.“ Ich kann nichts erkennen. Erst als er sich bewegt, sehe ich ihn: Es ist ein Luchs! Mit ihrem graubraunen Winterfell ist die Raubkatze super getarnt. Wenn sie still dasitzt, wird sie zwischen den Bäumen und Sträuchern regelrecht unsichtbar. „Man könnte im Wald an einem Luchs vorbeilaufen und würde es unter Umständen nicht einmal merken“, erklärt Heinrich Greifenstein. Dann nimmt er einen weißen Eimer und öffnet die Tür zum Gehege. Dabei erzählt er, dass Luchse normalerweise extrem scheu seien. Auch deshalb ist es nicht einfach, Luchse in freier Wildbahn zu sehen. Zudem sind sie vor allem in der Dämmerung und nachts unterwegs. Im Wildpark ist das anders. Kaum ist der Mann im Gehege, kommen sie angeschlichen: die fünf Luchse. Der Wildpark liegt nahe der Stadt Warstein im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Eines der Tiere macht immer wieder ein grummelndes Geräusch. „Das ist die Mutter“, sagt Heinrich Greifenstein. Die anderen vier Tiere sind ihre Jungen. Sie wurden vor mehreren Jahren im Wildpark geboren. Heinrich Greifenstein nimmt ein Stück Fleisch aus dem Eimer und befestigt es an einer Schnur, die am Ende eines langen Stabs baumelt. Dann hebt er den Stab so nach oben, dass das Fleisch in einiger Höhe über dem Boden Ach so! Ernährung als eigenes Schulfach Berlin — Einmal pro Woche kommt die Lehrerin oder der Lehrer in die Klasse mit einem großen Korb. Darin liegen Gemüse, Obst, Nudeln und andere Zutaten. Und dann wird gekocht! Alle zusammen schnippeln, rühren und probieren. Wenn das Essen fertig ist, wird gefuttert. So könnte eine Stunde im Schulfach Ernährung aussehen. Ein eigenes Fach dafür gibt es in Deutschland aber nicht. Am Dienstag ging es in einem Bericht der deutschen Regierung um das Thema. Darin hieß es: Eine große Mehrheit in Deutschland sei dafür, dass Kinder in der Schule mehr über gesunde Ernährung lernen sollten. Der Minister für Ernährung könnte sich ein richtiges Schulfach dafür vorstellen. In so einem Fach könnten die Kinder etwas über Essen lernen. Natürlich würden die Schüler im Unterricht nicht nur kochen. Sie müssten auch Dinge über Lebensmittel lernen. Zum Beispiel, woraus Nudeln bestehen und woher bestimmte Zutaten kommen. Viele Fachleute und Politiker sind jedoch dagegen, Ernährung als eigenes Schulfach einzuführen. Sie sagen, die Themen rund um Lebensmittel kämen ohnehin in anderen Fächern vor, etwa in Biologie und dpa Sachkunde. Warstein — Lange Zeit waren die Luchse in Deutschland ausgestorben. Schuld daran war besonders der Mensch. Er jagte die Luchse so lange, bis es keine mehr gab. Heute leben in einigen Wäldern wieder Luchse, zum Beispiel im Harz. Das ist ein Gebirge in den Bundesländern Niedersachsen, SachsenAnhalt und Thüringen. Dort wurden vor einigen Jahren Tiere ausgewildert. Sie lebten zuvor in Zoos und Wildparks. Im Harz fühlen sich die Luchse pudelwohl. Sie bekommen regelmäßig Nachwuchs und breiten sich sogar aus. dpa Die Ohren des Luchses sind besonders. Ohren wie ein Luchs Dieser Luchs lässt es sich schmecken. baumelt. Der erste Luchs springt ab. Mit seinen scharfen Krallen schnappt er blitzschnell nach dem Fleisch, reißt es herunter und beißt zu. „Luchse haben eine enorme Sprungkraft“, erklärt Heinrich Greifenstein. Die Tiere gehören zu den Pirschjägern und Lauerjägern: Luchse verfolgen ihre Beute also eher nicht über längere Strecken. Sie lauern ihr dagegen auf und pirschen sich an. Dann sprinten sie kurz und überwältigen ihre Beute mit einem weiten Satz. Fotos: Stefanie Paul, dpa Wenn ein Luchs zum Beispiel ein Reh erwischt hat, frisst er es nicht auf einen Schlag auf. „Er frisst und deckt dann den Rest seiner Beute ab, zum Beispiel mit Blättern oder Gras“, sagt Heinrich Greifenstein. Später kehrt der Luchs immer wieder zum Fressen zurück. Der Eimer mit dem Futter ist nun leer. Die Luchse sind satt. So lautlos, wie sie gekommen sind, schleichen sie wieder davon. Nach ein paar Schritten sind sie zwischen Bäumen und Sträuchern verschwunden. Heinrich Greifenstein füttert in einem Wildpark die Luchse. Warstein — Luchse haben auffällige Ohren: An den Spitzen sitzen kleine, dunkle Haarbüschel. Sie sehen ein bisschen aus wie Malpinsel. Deshalb nennt man die Ohren oft auch Pinselohren. Die Forscher rätseln noch darüber, was es mit den Haarbüscheln auf sich hat. Manche vermuten, die Luchse könnten mit ihrer Hilfe Geräusche besonders gut wahrnehmen oder die Windrichtung. Eines steht auf jeden Fall fest: Luchse können extrem gut hören. So vernehmen sie zum Beispiel das Rascheln einer kleinen Maus, selbst wenn diese viele Meter weit entfernt ist. Aber ob das an den Haarbüscheln liegt, wer weiß? dpa NATUR FERNSEHEN Pandas machen keine Winterruhe Harris: Nehmt Kinder ernst! Huai’an — Pandas sind ganz schön gefräßige Tiere! Den ganzen Tag futtern sie Bambus – bis zu 15 Stunden am Tag. Da bleibt dann fast nur noch Zeit zum Schlafen. Weil Pandas das ganze Jahr über Bambus essen können, müssen sie keine Winterruhe halten. Das ist bei anderen Bären anders. Der Braunbär zum Beispiel ist im Winter nicht so aktiv. Er zieht sich zurück, sein Herzschlag geht zurück und er atmet nicht mehr so viel. Dafür muss er in dieser Zeit weder essen noch trinken. Pandas finden auch im Winter ihr Leibgericht. Sie können sich in einen Bambushain setzen, die Berlin — „Das verstehst du noch nicht! Dafür bist du noch zu klein.“ Manchmal hat man das Gefühl, einige Erwachsene nehmen Kinder nicht ernst. Auch der amerikanische Schauspieler Neil Patrick Harris findet, dass Kinder oft unterschätzt werden. „Ich habe selber Kinder, die sechs Jahre alt sind“, sagte er. „Ich beobachte manche Leute, die mit Kindern reden, als wären diese völlig blöde. Ich dagegen halte sie für sehr intelligent.“ Auch als Schauspieler hat Neil Patrick Harris mit Kindern zu tun. In einer neuen Serie spielt er den Bösewicht Graf Olaf. Sie heißt „Eine Reihe betrüblicher Ereignisse“. Pandas fressen am liebsten Bambus. Foto: He Jinghua/SIPA Asia via ZUMA Wire,dpa Pflanzen in ihre Tatzen nehmen und mit ihrem Maul Stücke abreißen. In freier Natur finden die Tiere jedoch nicht immer genug Nahrung. Sie gelten sogar als bedroht. Wenn es draußen schneit und friert, suchen sich Pandas Schutz. Umweltschützer berichten: Die Tiere ziehen sich vorübergehend in Felsspalten oder hohle Bäume zurück. Oder sie wandern in tiefer gelegene Täler, wo es nicht so ungemütlich dpa ist. Neil Patrick Harris Foto: dpa In der Serie geht es um die drei Waisenkinder Violet, Klaus und Sunny, die den bösen Grafen überlisten müssen. Dieser versucht nämlich, an das Vermögen zu kommen, das ihre Eltern ihdpa nen hinterlassen haben. Wörterbuch lynx sprich: links Luchs big cat sprich: big kät Raubkatze DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 TV 31 32 DONNERSTAG, 5. JANUAR 2017 „Es gibt hier kleine Freunde, Geister.“ Boulevard KÖNIGIN SILVIA, MONARCHIN Leute von heute Kim Kardashian (36), Reality-Fernsehstar, hat nach Monaten ihr ungewohntes Schweigen in den sozialen Medien gebrochen. Sie veröffentlichte im Internet ein Familienfoto, das sie mit ihrem rappenden Ehemann Kanye West und den beiden gemeinsamen Kindern zeigt. Zudem beglückte sie ihre Fans mit einem Video ihrer Familie. afp Janet Jackson ist mit 50 zum ersten Mal Mutter geworden. Foto: ALBERTO PIZZOLI, afp Janet Jackson: mit 50 erstes Kind Sie selbst war das jüngste der zehn Jackson-Kinder - jetzt ist Janet Jackson mit 50 Jahren erstmals Mutter geworden. Die Pop-Sängerin und Söhnchen Eissa seien wohlauf, verkündet eine Sprecherin. MUSIK FACEBOOK Ich glaube, wenn ich wirklich Kinder haben soll, wird es passieren, wenn das Gottes Plan für mich ist. Janet Jackson im Jahr 2009 schaft. Die Fans konnten sich dazu denken, was Jackson nicht direkt ausgesprochen hatte. Bereits im Mai hatten mehrere Promi-Websites über eine Schwangerschaft Jacksons spekuliert, demnach war sie mit ihrem Mann bei einem KinderwunschSpezialisten in Behandlung. Na- te in Europa. Die kleine Schwes- Dupri von ihrem Wunsch erter des verstorbenen King of Pop zählt, Kinder zu haben. „Sicher Michael Jackson ist seit 2012 mit würde ich adoptieren“, sagte sie dem katarischen Geschäftsmann in einem Interview. „Und ich glaube, wenn ich Al Mana verheiratet. Es ist ihre Jüngste im Jackson-Clan dritte Ehe. Schon 2009 hatte sie wirklich Kinder haben soll, wird Janet Jackson ist die Jüngste im nach der Trennung von Musik- es passieren, wenn das Gottes dpa/afp Jackson-Clan. Die mehrfache produzent und Rapper Jermaine Plan für mich ist.“ Grammy-Preisträgerin machte sich vor allem als Pop- Diva der uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu Berühmte Frauen mit spätem Kinderglück 1980er und 90er Jahre einen Namen. Ihren Durchbruch feierte sie 1986 mit dem Album „ConGianna Nannini: Die italieniHalle Berry: Die Oscar-Preistrol“, das Maßstäbe bei der Versche Rocksängerin verblüfft, trägerin ist 47 Jahre alt, als schmelzung von R&B und dem sie 2013 einen gesunden Junals sie 2010 mit 54 Jahren zum damals aufkommenden Hip Hop gen entbindet. Die Schauspieersten Mal Mutter wird. Tochter setzte. Seitdem verkaufte sie lerin Berry zeigt sich überglückPenelope sei „mit einer Rockmehr als 160 Millionen Tonträlich. Frisur ganz wie die Mutter auf ger. die Welt gekommen“, teilt FrauZuletzt feierte sie 2015 ErfolGeena Davis: Die US-Schauenarzt Enrico Semprini mit. ge mit „Unbreakable“, ihrem spielerin bringt 2004 mit ersten Album seit dem Tod ihres 48 Jahren Zwillinge zur Welt. Ute Lemper: Der deutsche Bruders Michael im Jahr 2009. Cherie Blair: Die Frau des Musical-Star bringt 2011 in Das Comeback-Album schaffte damaligen britischen Premiers New York mit 48 Jahren sein es auf den ersten Platz der USTony Blair ist 45 Jahre alt, viertes Kind zur Welt. In einem Charts. Jackson ging in Nordals sie im Jahr 2000 ihr viertes Interview sagt die Sängerin amerika auch auf Tour, verschob Kind bekommt. Leo soll übrihierzu: Ich bin mit 48 bestimmt aber wegen der Schwangerschaft eine bessere Mutter als manch gens ungeplant gewesen sein, ihre für 2016 geplanten Konzerdpa andere Frau mit 28.“ heißt es. türliche Schwangerschaften bei Frauen ab Mitte 40 sind nach Expertenmeinung selten, allerdings nicht unmöglich. LOTTO-JACKPOT Zuckerberg Neue Chance auf 90 Millionen Euro will die USA Münster/Helsinki — Für Lottospieler gibt es am Freitag eine Chance auf einen Riesenkennenlernen neue gewinn von 90 Millionen Euro. Palo Alto — Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat sich zum Jahresziel gesetzt, sein eigenes Land und die Menschen in den USA besser kennenzulernen. „Meine persönliche Aufgabe 2017 ist, bis Jahresende jeden Bundesstaat besucht und dort Leute getroffen zu haben“, schrieb der 32-Jährige auf Facebook. Nachdem er zuletzt zahlreiche Städte weltweit bereist habe, sei er nun gespannt darauf, das eigene Land zu entdecken und dort Menschen zu treffen. Zuckerberg setzt sich für jedes Jahr ein persönliches Ziel. 2016 joggte er 365 Meilen und baute sich einen intelligenten Assistenten für daheim. dpa (69) Hollywoodstar, ist in die Fußstapfen des angehenden US-Präsidenten Donald Trump getreten und hat erstmals dessen TV-Show „The Celebrity Apprentice“ moderiert. In seiner ersten Sendung begrüßte er unter anderem den Sänger Boy George und Boxerin Laila Ali und präsentierte einen eigenen Slogan für die Verlierer: „You are terminated“ (in etwa: Für dich ist es aus). Damit spielte er auf seine berühmteste Filmrolle als Actionheld „Terminator“ an. afp uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu Los Angeles — Pop-Ikone Janet Jackson (50) hat ihr erstes Kind bekommen. „Janet Jackson und ihr Mann Wissam Al Mana sind ganz begeistert, ihren Sohn Eissa Al Mana in der Welt zu begrüßen“, teilte eine Sprecherin der Sängerin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mit. Jackson habe eine „stressfreie“ und gesunde Geburt gehabt. Weitere Angaben, etwa wo das Kind geboren wurde, machte das Team der Sängerin zunächst nicht. Nach monatelangen Gerüchten hatte Jackson im Oktober der Zeitschrift „People“ ihre fortgeschrittene Schwangerschaft bestätigt. Dabei zeigte sie sich auf einem Foto mit großem Babybauch. Bereits im April hatte die Sängerin einen Teil ihrer Welttournee mit der Begründung „Familienplanung“ verschoben. „Ich muss mich ausruhen – Anweisung der Ärzte“, sagte die Musikerin damals in einer per Twitter verbreiteten Videobot- Arnold Schwarzenegger Der Eurojackpot ist zehn Mal in Folge nicht geknackt worden und so auf seine Höchstsumme angewachsen. Schon bei der letzten Ziehung kurz vor Silvester hatte kein Spieler in den 17 Teilnehmerländern der europäischen Lotterie auf die richtigen Zahlen gesetzt und den randvollen Jackpot gewinnen können. Somit könnte die nun erste Ziehung des Jahres 2017 im finnischen Helsinki am Freitagabend einen Tipper zum Multimillionär machen. Mehr als 90 Millionen Euro sind beim Eurojackpot nicht drin. Der Hauptgewinn ist gedeckelt. Dass ein bis zur Obergrenze gefüllter Jackpot geknackt wurde, gab es seit Start des Spiels im Ein Hinweisschild auf den 90-Millionen-Jackpot März 2012 erst zweimal: Als Rekordgewinner im Eurojackpot ging 2015 zuerst ein Tscheche in die Lottogeschichte ein, im Oktober bewies ein Tipper aus Baden-Württemberg ein glückliches Händchen. Silvia (73), Königin von Schweden, sieht Gespenster: „Es gibt hier kleine Freunde, Geister“, berichtete die gebürtige Heidelbergerin in einer schwedischen Fernsehdokumentation über ihr Leben auf Schloss Drottningholm. „Sie sind alle sehr freundlich, aber manchmal spürt man eben, dass man nicht vollständig alleine ist.“ Grund zur Beunruhigung sieht sie nicht: „Es ist sehr aufregend, aber man bekommt keine Angst.“ Silvias Schwägerin Prinzessin Christina stützte die Schilderung: „Es gibt sehr viel Energie in diesem Haus, und es wäre sonderbar, wenn diese nicht in Erscheinungen zu afp Tage träte.“ So wahrscheinlich ist ein Gewinn Foto: Martin Gerten, dpa Für den Hauptgewinn müssen Spieler 5 aus 50 sowie 2 aus 10 Zahlen richtig ankreuzen. Die Wahrscheinlichkeit dafür wird mit 1 zu 95 Millionen angegeben. Statistisch größer ist die Chance auf einen Treffer in der zweiten Gewinnklasse – und auch die kann am Freitag Millionäre machen. Bei einem randvollen Eurojackpot lassen die weiteren Spieleinsätze einen zweiten Jackpot anwachsen. Inzwischen sind immerhin rund 20 Millionen Euro drin. dpa Nino de Angelo (53), Schlagersänger, hat nach zahlreichen gesundheitlichen Problemen seinen exzessiven Lebensstil hinter sich gelassen. „Der Alkohol hätte mich beinahe umgebracht“, sagte der 53-Jährige dem Hamburger Magazin „Closer“. Heute verzichte er weitgehend darauf und trinke „vielleicht noch an Geburtstagen mal ein halbes Glas Sekt“. afp