Per Internet ins Fotolabor

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Per Internet ins Fotolabor
Fokus
Publisher 6 ·2001
Digitalfotografie
Per Internet ins Fotolabor
Gelungene Digitalfotos haben die qualitativ beste Reproduktion verdient: Fotopapier.
Zeigen Sie, was Sie haben! Auf die Digitalfotografie bezogen, bedeutet dies, dass die Bilder auf Fotopapier am besten wirken.
(Aufnahme: Nikon Coolpix 995 an der Streetparade 01)
n MATTHIAS SCHÜSSLER Bis zum
Anfang dieses Jahres war die Digitalfotografie im Amateur- und semiprofessionellen Bereich eher als
Randerscheinung zu bewerten. Mit dem
Jahr 2001 ändert sich das. Zwar verkaufen die namhaften Hersteller noch
immer mehr herkömmliche Modelle.
64 Fotoapparate von hundert belichten Filmrollen, 36 Geräte enthalten
einen CCD-Chip. Anders sieht es bei
den Umsätzen aus: Die Digitalkameras bringen gemäss der deutschen GfK
(Gesellschaft für Konsumforschung)
58 Prozent der Einnahmen, die Filme
belichtenden Modelle 42. Die Digitalfotografen sind inzwischen zahlreich
genug, dass man mit ihnen rechnen
muss – und beispielsweise als Besitzer
eines Fotofachgeschäfts gut daran tut,
Dienstleistungen für diese Kundengruppe anzubieten.
Auf Digitalfotos eingestellt
Die meisten tun das. Viele Fotogeschäfte haben sich auf die Verarbeitung digitaler Daten eingestellt und
können Abzüge von TIFF- oder JPEGDateien herstellen. Ein Service, der
einem grossen Bedürfnis entspricht:
Fotoamateure möchten ihre Bilder von
der grossen Ferienreise, der Traumhochzeit oder der rauschenden Geburtstagsparty nicht nur am Bildschirm
betrachten, sondern wie eh und je der
Verwandtschaft im edlem, schweinsle-
dergebundenen Fotoalbum unterbreiten – dieser Aspekt muss uns nur
insofern interessieren, als dass viele von
Firmen angeschaffte Kameras zweckentfremdet für Privatschnappschüsse
benutzt werden und die meisten Digicam-Anwender gleichermassen privat
und beruflich fotografieren.
Auch die semiprofessionellen Anwender haben ein Interesse an Papierabzügen. In aller Regel werden
Aufnahmen für firmeninterne Dokumentationen in einem voll digitalen
Publishing-Prozess weiterverarbeitet.
Dessen ungeachtet ist die Ausgabequalität des Fotopapiers ungeschlagen: Wer die Schärfe, die Farbgebung,
die Komposition und die Bildwirkung
einer Aufnahme beurteilen will, tut das
am besten mittels einer Vergrösserung
auf Kodak- oder Fuji-Papier. Abzüge
beeindrucken, während der Print eines
Tintenstrahldruckers, zumal wenn er
auf Normalpapier erfolgt, amateurhaft, blässlich und verpixelt daherkommt. Laserprints haben vor allem bei
flächigen Bereichen ihre Mängel, und
im Vierfarbendruck reproduzierte Aufnahmen können nicht den Farbumfang
einer RGB-Aufnahme wiedergeben.
Diesen Umstand kann man sich zu
Nutze machen: Soll die Pressemappe,
die Kundendokumentation wirklich
beeindrucken, klebt man die Bilder als
Fotopapierabzüge ein; die Wirkung ist
garantiert.
Nicht zuletzt spart man bei der
Zusammenarbeit mit einem Fotolabor
womöglich Geld, gemessen am kostspieligen Spezialpapier, das mit den
Ink-Jets zum Einsatz kommt – ganz zu
schweigen von den unerschwinglichen
Tinten-Kartuschen.
Vergleichsweise preiswert
Für den Gegenwert einer neuen
Tintentankfüllung kann man sich bei
einem Fotolabor eine stattliche Zahl
von Abzügen machen lassen. Die grossen Labors verrechnen die Preise wie
für die Vergrösserung aus dem Netagivfilm, wobei naturgemäss die Filmentwicklung wegfällt. Die Abwicklung
eines Auftrags an ein Fotolabor erfolgt
per Internet und ist simpel. Mit einer
speziellen Software – sowohl Agfanet
als auch Photocolor Kreuzlingen, die
für einen Testlauf herhalten mussten,
arbeiten mit einer angepassten Version
des FotoWire Print Service – werden
die Bilder auf den Fotolabor-Server
hochgeladen. In einem ersten Schritt
werden die Bilder ausgewählt. Im entsprechenden Dialog gibts eine Vorschau: Praktisch, da die Dateinamen
à la DSCN0426.JPG nicht aussagekräftig sind.
Noch schneller kommt man zum Ziel,
wenn man den Dialog per Anfasser in
der rechten unteren Ecke vergrössert
und die Ansicht über das «Ansichten»Symbol auf «Miniaturansicht» ändert
(dies klappt bei allen neueren
Windows-Versionen, die im Explorer
die Symbolvorschau unterstützen).
Dann kann man in der ThumbnailAnsicht, mit gedrückter «Ctrl»-Taste, die
gewünschten Fotos auf einen Rutsch
wählen, ohne sich mühsam von Foto
zu Foto zu klicken. Die Software gestattet die Auswahl von TIFF- und JPEGBildern, Windows-Bitmaps und KodakFlashPix. Ist die Auflösung zu niedrig,
warnt das FotoWire-Programm. Ebenso,
wenn es der Meinung ist, ein Foto sei
zu stark komprimiert. Dies kam bei
unseren Testaufnahmen gelegentlich
vor, die wir mit der Nikon Coolpix 995,
der Auflösung von 2048 x 1536 Pixeln
und in der Qualität «Basic» gemacht
hatten (ergibt Dateigrössen von um die
400 kb); die Qualität der Aufnahmen
im Format 13 x 17 cm war trotz der
Warnung tadellos.
Bei jedem Foto können die Anzahl
Prints und die Grösse vermerkt werden.
Danach ist die Sache schon fast gelaufen – zumindest, wenn eine schnelle
Webverbindung zur Verfügung steht.
Wer die Bilder per Analogmodem an
den Server schickt, muss sich in Geduld
üben; pro Bild ist mit anderthalb bis
sechs Minuten zu rechnen.
Auch viele Fotogeschäfte machen
Abzüge von digitalen Daten. Eine
Umfrage bei Zürcher Geschäften ergab
unterschiedliche Angebote, sowohl
bezüglich Kosten als auch bei Preisen
und Lieferfristen. Ebenso bei der Datenanlieferung: Die meisten verarbeiten
CD-ROMs oder JAZ- resp. ZIP-Wechselmedien. In vielen Fällen können Bilder
per E-Mail geschickt werden; einige
Fotofachgeschäfte machen die Abzüge
sogar direkt vom Speichermedium der
Kamera – Umkopieren entfällt, und die
Digitaltechnik kann den Geschwindigkeitstrumpf voll ausspielen.
n
Agfa: www.agfanet.com/de
Colormailer: www.colormailer.ch
Fotolabo Club: www.fotolaboclub.ch
Fujifilm: www.fujifilmnet.ch
Photocolor Kreuzlingen:
www.photocolor.ch
Nach erfolgreicher Bildübertragung
erhält man eine Auftragsbestätigung.
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