Stand Oktober 2013
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Stand Oktober 2013
Überarbeitung; Oktober 2013 Konzeption der Elterninitiativkita Folli Folletti e.V. Cantianstr.15, 10437 Berlin 1. Der Kinderladen 1.1. Das soziale Umfeld und die Lebenssituation der Kinder aufgreifen 1.2. Räume 1.3. Struktur der Kindergruppen 1.4. Mitarbeiter/innen 1.5. Materialien und Spielzeug 2. Voraussetzungen der Arbeit und pädagogische Ziele 2.1. Rolle der Erzieher/innen 2.2. Unser Bild vom Kind 2.3. Rechte der Kinder 2.4. Ziele in der pädagogischen Arbeit 3. Prinzipien und Grundsätze unserer pädagogischen Arbeit 3.1. Zwei Sprachen, zwei Kulturen 3.2. Didaktisch-methodische Prinzipien 3.3. Berliner Bildungsprogramm 3.4. Integration von Kindern mit besonderen Bedürfnissen 4. Inhaltliche Fragen 4.1. Eingewöhnung 4.2. Tagesablauf 4.3. Zusammenarbeit mit Eltern 4.4. Regeln 4.5. Jährliche Höhepunkte 5. Öffentlichkeitsarbeit 5.1. Öffnung nach innen und außen 1.1. Das soziale Umfeld und die Lebenssituation der Kinder aufgreifen Vorgeschichte: Die Entstehung der Konzeption Die Kita "Folli Folletti" beruht auf einer Elterninitiative, die sich im Rahmen einer deutschitalienischen Spielgruppe im Prenzlauer Berg bildete und zunächst zur Gründung des Vereins "Folli Folletti e.V." im Juni 2010 führte. Hintergrund der Initiative war folgende Erkenntnis: Im Prenzlauer Berg leben zahlreiche deutsch-italienische Familien mit Kleinkindern und es besteht eine große Nachfrage nach einem zweisprachigen und interkulturellen Erziehungsangebot. Keine der deutschitalienischen Einrichtungen, die es in Berlin gibt, befand sich im Ostteil der Stadt und war für die hier lebenden Familien erreichbar. Das ursprüngliche Konzept der deutsch-italienischen Kita wurde von den Eltern der Initiative erarbeitet. Es gibt die Grundlinien der pädagogischen Arbeit und der Organisation der Kita wieder, soll aber als "lebendiges" Konzept verstanden und gemeinsam mit den ErzieherInnen der Kita den Bedürfnissen und der Lebenssituation der betreuten Kinder stets angepasst werden. Die deutsch-italienische Kita "Folli Folletti" liegt im Prenzlauer Berg, in der Nähe des Mauerparks, zwischen den U-Bahnhöfen Schönhauser Allee und Eberswalder Straße und ist auch mit der Straßenbahn M1 (Milastr.) gut zu erreichen. Voraussetzung für eine sinnvolle pädagogische Anleitung der betreuten Kinder ist es, ihre spezifische Lebenssituation und ihr soziales Umfeld zu berücksichtigen: viele der in der Kita betreuten Kinder wachsen zweisprachig auf, erleben täglich zu Hause zwei verschiedene Kulturen und Lebensstile; alle Kinder sind mit dem mehrsprachigen, kulturell gemischten, gleichzeitig sozial relativ homogenen Umfeld des Prenzlauer Berg konfrontiert. Sie wachsen zudem in einem durchweg urbanen Umfeld auf. Diese soziale Situation und kulturelle Vielfalt sollen in der pädagogischen Arbeit thematisiert werden. Die Kinder sollen zudem lernen, mit den Herausforderungen, Gefahren und Chancen der Großstadt umzugehen. Dabei spielt die Verkehrserziehung eine wichtige Rolle. Bei unseren Spaziergängen durch den Kiez, in den Park, zum Moritzhof, bei Ausflügen und dem Weg zum Spielplatz lernen die Kinder die wichtigsten Verhaltensregeln im Straßenverkehr frühzeitig kennen. Gleichzeitig ermöglicht die Kita den Kindern Naturerfahrungen zu sammeln, etwa durch Ausflüge in Parks und in erreichbare Waldgebiete. Stadt- und Naturerfahrungen lassen sich durch Ausflüge z.B. in Museen, Theatern und Ateliers der Stadt Berlin, zum Kinderbauernhof Moritzhof, in den Plänterwald oder in verschiedene Parkanlagen realisieren. Um die Zweisprachigkeit und die Beschäftigung mit den beiden Kulturen zu fördern, werden Kontakte zu deutschen und italienischen kulturellen Einrichtungen aufgenommen. 1.2. Räume Die Räumlichkeiten werden kindgerecht gestaltet. Dies bedeutet, dass sie weitgehend frei zugänglich sind und dass sich Spielsachen und -materialien in erreichbarer Höhe befinden. Eine Reizüberflutung durch ein Übermaß an Farben und Gegenständen muss vermieden werden, gleichzeitig soll es natürlich genügend Sinnesanregungen und Bewegungsmöglichkeiten geben. Die Kinder sollen die Räume mitgestalten, etwa durch Bastelarbeiten, Malereien o.ä. Bei der Auswahl der Materialien für Möbel und Spielzeug sind Naturmaterialien zu bevorzugen. Garderobe: Jedes Kind hat seinen eigenen Platz mit seinem Namen, wo es seine Kleidung, Regenbekleidung, Schuhe usw. ablegen kann und sich Kinder selbstständig an- und ausziehen. Außerdem sind in der Garderobe wichtige Aushänge zu finden (Brandschutzordnung, Gesetzestexte und Elterndiensttermine etc.). Eine Fundgrubenbox und unsere Warnwesten der Kinder befinden sich ebenfalls hier. Flur: Durch den digitalen Bilderrahmen vor den Gruppenräumen werden Fotos der Kinder, bei verschiedenen Aktivitäten oder auch Ausflügen gezeigt. Diese bieten immer wieder Kommunikationsanlässe. Ebenso finden sich hier 2 Tastwände, die zum Entdecken auffordern, während dessen die Eltern alle wichtigen Informationen (Essenplan, Ankündigungen etc.) an der darüber befindlichen Infowand lesen können. Die kleine Treppe wird von den Kindern in der Mittagszeit gern zum Spielen und Sitzen (Bücher werden hier gern angeschaut) genutzt. Kinderbad: In unserem Bad befinden sich neben einer Wickelmöglichkeit und einer Dusche auch unsere Kindertoiletten und die Waschbecken (der Größe der Kinder angepasst). Hier waschen sich die Kinder selbstständig die Hände, putzen die Zähne oder experimentieren mit dem Element Wasser. Küche: Unser Mittagessen wird von einem italienisch-mediterranen Bio-Caterer (“MamaBetta”) geliefert. Zusätzliche Speisen (Obst und Gemüse) werden in der Küche zubereitet und stehen den Kindern vor- und nachmittags als Snack zur Verfügung ebenso wie Wasser und ungesüßter Tee. Da wir in unserer Kita nicht selbst kochen dürfen, steht unseren Kindern die Küche ausschließlich für das Backen zu Feierlichkeiten (Ostern, Weihnachten o.ä.), aber auch für gezielte pädagogische Angebote in Kleinstgruppen zur Verfügung. Da unsere Kita recht klein ist, werden im vorderen abgetrennten Bereich der Küche auch Elterngespräche, Aufnahmegespräche, Dienstberatungen etc. durchgeführt. Gruppenräume: Raum der Kindergartengruppe Der Raum ist in verschiedene flexible Teilbereiche (Bewegung, Bauen, Rollenspiel, bildnerisches Gestalten, Bücher, Hörspiele...) aufgeteilt, die den Kindern ermöglichen, sich in kleinen Gruppen oder auch allein zurückzuziehen. Gleichzeitig achten wir darauf, dass die Kinder ihren Raum durch eine übersichtliche Struktur der Bereiche und der Anordnung der Materialien als anregend erleben und sich dadurch so selbstständig wie möglich bewegen können. So gibt es verschiedene offene Regale in verschiedenen Größen, zwei Tische (an denen auch die Mahlzeiten eingenommen werden), eine flexibles Spielhaus, eine Spielküche, Bewegungselemente und anderes. Je nach aktuellen Interessen der Kinder und pädagogischen Themen tauschen wir Elemente und Spielmaterialien aus. Nach dem Mittagessen, wird der Raum durch einen Vorhang geteilt, damit die Kinder eine individuelle Mittagsruhe halten können. Die Wände des Raumes werden zudem als Dokumentationsfläche der aktuellen Themen und Projekte genutzt. Krippengruppe In diesem Raum achten wir auf eine besondere Ausgewogenheit von unterschiedlichen Materialien, welche reiche Sinneserfahrungen ermöglichen. Zudem laden auch hier einzelne Teilbereiche zum Rückzug in kleinere Gruppen ein. Hier gibt es zwei Tische (an denen ebenfalls die Mahlzeiten eingenommen werden), offene Regale mit Spiel- und Beschäftigungsmaterial, einen runden Teppich für den Morgenkreis und Bewegungselemente (Pikler/Hengstenberg). Der Raum dient auch als Ruheraum für den individuellen Mittagsschlaf der unter Dreijährigen. Weiterhin gibt es ein Personal-WC und einen Abstellraum. 1.3. Struktur der Kindergruppen Wir wünschen uns, dass die Kita von den Kindern als ein Ort der Geborgenheit wahrgenommen wird. Eine möglichst vertraute, familiäre Atmosphäre entsteht neben einer guten Beziehungsarbeit auch dadurch, dass die Kita relativ klein ist (max. 20 Kinder) und durch die Einrichtung zweier altersgemischter Gruppen (Krippe: 1-3 Jahre/Kita: 3-6 Jahre). Betreut werden Kinder im Alter von ca. 1 Jahr bis zum Schuleintritt (pro Geburtsjahrgang 4 Kinder (2 Jungen/2 Mädchen), um eine stete Auslastung der Platzkapazitäten gewährleisten zu können). Aufgenommen werden nicht nur zweisprachige Kinder (italienisch-deutsch), es wird aber in der Gruppenzusammensetzung auf eine ausgewogene Mischung zwischen italienischen und deutschen Kindern geachtet. 1.4. Mitarbeiterinnen Das Team besteht aus vier Pädagoginnen (2 italienische Muttersprachlerinnen und 2 deutsche Muttersprachlerinnen). Diese verfügen über folgende Ausbildungen: Erzieherin/ Kindheitspädagogin, Erzieherin/Heilpädagogin, italienische Erzieherin/ Grundschullehrerin/ Theaterpädagogin, Künstlerin - Illustratorin/ Erzieherin in berufsbegleitender Ausbildung). Praktikanten und Bundesfreiwillige Wir sind eine vom Senat anerkannte Praktikumsstätte und freuen uns über italienische und deutsche Muttersprachler, die entweder im Rahmen ihrer pädagogischen Ausbildung oder zur Berufsorientierung ein mehrmonatiges Praktikum bei uns absolvieren möchten. Weiterhin arbeiten wir mit ital. Universitäten zusammen sowie mit der Diakonie im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes . 1.5. Materialien und Spielzeug Das Spielmaterial soll den Bedürfnissen der Kinder entsprechen und der gestalterischen Fantasie der Kinder möglichst wenig Grenzen setzen. Den Kindern wird daher strukturiertes und unstrukturiertes Material (auch ungefährliche Alltagsgegenstände) gleichermaßen zur Verfügung gestellt. Dabei wird vielseitig wandel- und einsetzbarem Spielzeug aus Naturmaterialien (Holz) der Vorrang gegeben: Spielzeug, das nur für einen bestimmten Zweck verwendet werden kann, ist oft nur von kurzer Dauer interessant für Kinder, da vor allem jüngere Kinder häufig die Thematik in ihrem Spiel wechseln. 2. Voraussetzungen der Arbeit und pädagogische Ziele Die pädagogische Arbeit Wir arbeiten nach dem Berliner Bildungsprogramm, welches sieben Bildungsbereiche enthält: Körper, Bewegung und Gesundheit, soziale und kulturelle Umwelt, Kommunikation: Sprache, Schriftkultur und Medien, bildnerisches Gestalten, Musik, mathematische Grunderfahrungen, naturwissenschaftliche und technische Grunderfahrungen und ziehen zusätzlich einzelne Elemente reformpädagogischer Ansätze hinzu (Montessori, Reggio). Wir sehen jedes Kind als eigenständige Persönlichkeit in seiner Einzigartigkeit, dessen Bedürfnisse und Interessen es zu erkennen gilt, um es entsprechend zu fördern und in seiner Entwicklung zu unterstützen. Die Förderung der Zweisprachigkeit und des Verständnisses für beide Kulturen ist ein wesentlicher Punkt der pädagogischen Arbeit. Im Kitaalltag werden die Themen der Kinder aufgegriffen, Anregungen der Kinder wahrgenommen und in der Projektarbeit umgesetzt. Die ErzieherInnen beobachten die Kinder und dokumentieren deren Entwicklung in den Portfolios und Stufenblättern (eingeführt ab Jahrgang 2010). Weiterführend gibt es auch Eintragungen im Sprachlerntagebuch durch Kinderzeichnungen und Kommentare der Kinder. 2.1. Rolle der ErzieherInnen Im Vordergrund unserer pädagogischen Arbeit steht das Wohl jedes einzelnen Kindes. Ein Kind muss sich angstfrei, geborgen und sicher fühlen, damit es seiner kindlichen Neugier nachgehen kann, um so seine Umwelt täglich mehr zu entdecken und seinen Erfahrungshorizont erweitern zu können. Dazu bedarf es an Aufmerksamkeit, Respekt und Liebe; wichtige Grundlagen unserer Arbeit. Unter Aufmerksamkeit verstehen wir eine bewusste Wahrnehmung der Interessen und Bedürfnisse des Kindes durch eine gezielte Beobachtung. Dies gibt uns Aufschluss über Besonderheiten und Stärken jedes Einzelnen. So können wir entsprechend reagieren: unterstützen, fördern und wenn nötig Hilfe außerhalb der Kita suchen. Respekt gegenüber dem Kind, es zu achten, seine Äußerungen ernst nehmen und angemessen darauf reagieren, Gefühle wahrnehmen und zulassen, aber auch aushalten können, ihm gegenüber offen und ehrlich sein ist ebenso Bestandteil des Alltags in der Kita. Wir sind bestrebt mit jedem Kind eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen. So wird das Kind sich geborgen und sicher fühlen, sich frei entfalten, auf Neues einlassen können, mutig und selbstbewusst werden, um auch schwierige Situationen meistern zu lernen. In der Rolle der Erzieherinnen haben wir eine Vorbildfunktion und damit eine besondere Verantwortung gegenüber dem Kind. Kinder reflektieren uns in unserer Sprache und unserem Tun, beobachten uns bei Konflikten und deren Lösungen und erleben mit uns den Respekt und die Freiheit im Umgang mit unterschiedlichen Kulturen, Religionen oder Besonderheiten anderer etc. In unserer Arbeit begleiten wir die Kinder, wir unterstützen sie in ihrer Entwicklung durch Anregungen und notwendige Hilfestellungen. Sie sollen durch vielfältige Erfahrungen - als Folge aktiven Tuns - lernen. Des Weiteren haben wir als Erzieherinnen einen Bildungsauftrag in den Bereichen Körper - Bewegung -Gesundheit, soziale und kulturelle Umwelt, bildnerisches Gestalten, Musik, mathematische, naturwissenschaftliche und technische Grunderfahrungen. Besonders wichtig ist uns das soziale Lernen, die sozial - emotionale Entwicklung. Wir sind als Erzieherinnen auch Partner für die Eltern, verstehen uns als Ansprechpartner bei Problemen inner- und außerhalb der Kita und somit ergänzend und unterstützend zur Erziehung im Elternhaus. Daher ist ein partnerschaftliches Miteinander sowie ein regelmäßiger Austausch zwischen Eltern und Erzieher für uns selbstverständlich. 2.2. Unser Bild vom Kind Jedes Kind ist ein soziales Wesen und braucht andere Menschen und feste Bezugspersonen. Das Kind lernt mit anderen Menschen und durch andere Menschen. Jedes Kind konstruiert sich auf seine eigene subjektive Art Wissen über die Welt. Kinder lernen aktiv und selbsttätig und holen sich, was sie an Unterstützung und Hilfe brauchen. Dabei entwickeln sie eine Vorstellung von der eigenen Persönlichkeit. Ein Kind lernt mit all seinen Sinnen und ist aktiver Gestalter seiner eigenen Entwicklungsund Bildungsprozesse. Kinder besitzen Kompetenzen, die es ihnen erlauben, an ihrer Umwelt teilzunehmen und auf sie einzuwirken. Das Kind tritt in Form von Spiel und Entdeckung mit der Welt in Kontakt und bildet dabei Selbst- und Weltvertrauen heraus. Das Kind nimmt Signale wahr, strukturiert diese, weist ihnen Bedeutungen zu und reagiert dann darauf. Kinder leben in einer intensiven Gefühlswelt. In stabilen Beziehungsstrukturen entwickelt sich das Kind in einem konstruktiven Prozess weiter.. Jedes Kind ist vom ersten Lebenstag an mit Forschergeist und Wissensdurst ausgestattet und von kindlicher Neugier angetrieben. 2.3. Rechte der Kinder Recht auf Akzeptanz Recht auf Befriedigung individueller Bedürfnisse Recht auf ein individuelles Entwicklungstempo Recht auf vielfältige Erfahrungen Recht auf freie Wahl des Spielpartners Recht auf Rückzugsmöglichkeiten Recht auf Problemlösung und Konfliktbewältigung sowie notwendige Unterstützung Recht auf Grenzen und Konsequenzen Recht auf gewaltfreie, positive Atmosphäre Recht auf Zuverlässigkeit Recht auf Kommunikation und Interaktion Recht auf Zuwendung und Liebe, Nähe und Distanz, Hilfe und Schutz Recht auf Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen Recht auf Integration Recht auf Einbezug sozialer, kultureller, ökologischer und individueller Lebensweisen 2.4. Ziele in der pädagogischen Arbeit Die Kita versteht sich als gemeinsamer Lern- und Lebensraum für Kinder und Erzieher in einer familienähnlichen und vertrauensvollen Atmosphäre. Respekt, Rücksichtnahme, Toleranz und ein soziales Miteinander sind wichtige Aspekte im Alltag. Wesentliche Ziele in der pädagogischen Arbeit sind die Entwicklung von Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein, Selbstständigkeit, Kompromissbereitschaft, Konfliktfähigkeit, Akzeptanz und eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern. Die Kinder sollen ihr eigenes Selbst als positiv und wertvoll empfinden. Um sich selbst zu vertrauen, bedarf es auch Vertrauen anderer zu dem Kind. Dieses erfährt das Kind durch die Akzeptanz seiner Person durch die Erzieher, welche es wertschätzen und in seinem Tun positiv bestärken. Wenn das Kind sich angenommen fühlt und erlebt, dass seine Gedanken, Gefühle und sein Handeln wichtig sind, wird es auch andere Menschen ernst nehmen. Das Kind soll lernen Entscheidungen zu treffen, eigene Grenzen erfahren und überwinden lernen in der Gewissheit, dass die ErzieherInnen ihm - wenn nötig - helfend zur Seite stehen. In der Kita lernen die Kinder die verschiedenen Lebensbereiche zunehmend selbstständiger zu bewältigen. Sie lernen den Umgang mit Besteck, das Decken und Abräumen von Geschirr etc. Auch im Bezug auf das An- und Ausziehen, den Gang zur Toilette, das Zähneputzen und Waschen entwickeln sie ein zunehmend selbstständigeres Handeln. Dabei schauen sie sich viel von den anderen Kindern ab. In die hauswirtschaftlichen Tätigkeiten (Fegen, Tisch abwischen...) werden die Kinder miteinbezogen, da sie so bereits Verantwortung übernehmen lernen. Im Umgang mit anderen Kindern knüpfen sie Kontakte, schließen Freundschaften und lernen, welche Verhaltensweisen in der Gruppe akzeptiert und welche abgelehnt werden. Sie erfahren ggf. Sanktionen durch andere und werden so motiviert ihr Sozialverhalten zu ändern. Im Rollenspiel werden viele Verhaltensweisen erprobt und vertieft. Gleichzeitig werden auch Probleme und Konflikte deutlich und für die Kinder transparenter. Die Kinder erfahren im Miteinander den Umgang mit Menschen wie Konflikte gelöst werden können und welche Bedeutung Freundschaft, Zuneigung aber auch Ablehnung haben. In unserer pädagogischen Arbeit ist es wichtig, den Kindern die nötige Orientierung zu geben, uns unserer Vorbildwirkung bewusst zu sein und die Kinder in ihrer sozialen Kompetenz zu schulen und zu stärken. Aber auch die Unterstützung der kindlichen Neugier und Kreativität sowie der Wissenserwerb sind Ziele in unserer Tätigkeit als ErzieherInnen. Dazu geben wir den Kindern wie schon erwähnt Raum und Zeit ihren Interessen in Projekten nachzugehen, für ihre Fragen offen zu sein, ihren Wissensdurst zu stillen, mit ihnen gemeinsam zu forschen und zu entdecken, sie zum Denken anzuregen und alle ihre Sinne anzusprechen. Die Kinder haben die Möglichkeit an Angeboten teilzunehmen und diese aktiv mit zu gestalten. Dabei sind sie - ebenso bei der Wahl ihrer Spielpartner - frei in ihrer Entscheidung, werden jedoch immer wieder motiviert, sich an Gruppenprozessen zu beteiligen und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Im Spiel lernen die Kinder über Spielideen zu verhandeln, eigene Wünsche für den Moment zurück zu stellen, sich auf Neues einzulassen oder auch "Nein!" zu sagen. Um den Umgang mit Frustration zu erlernen sind die Kinder auf unsere Unterstützung angewiesen. Übergang in die Grundschule Am Ende der Kitazeit steht eine einschneidende Veränderung im Leben der Kinder an, die vorbereitet werden muss. Dies findet in Form von Schulbesuchen, aber auch durch besondere Gesprächen und Spiele zum Thema Schule statt. Die Gruppe der „Großen“, die sich auf die Schule vorbereitet, lernt auch schon mal länger an einer Sache - allein oder in Kleingruppen - zu arbeiten und sich auf etwas zu konzentrieren. Um diesen Übergang aktiv zu gestalten, ist es wichtig, mit den Eltern und den voraussichtlich zukünftigen Schulen zu kooperieren. Dabei ist in unserer Kita der Aspekt der Zweisprachigkeit besonders zu berücksichtigen. Unser Ziel ist es, die Kinder von Anfang an so zu begleiten, dass sie beim Übertritt in die Schule die nötigen emotionalen, sozialen und sprachlichen Kompetenzen mitbringen, um den Schulalltag bewältigen zu können. 3. Prinzipien und Grundsätze unserer pädagogischen Arbeit Unser Hauptaugenmerk liegt auf der individuellen ganzheitlichen Förderung der Kinder. Das tägliche Miteinander, Leben und Lernen mit Kindern und Eltern soll so organisierbar werden, dass Zeit, Raum und Lebenswelt bewusst neu erfahren werden können, um die Grundlage der Entwicklung zu festigen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der projektorientierten Arbeit inner- und außerhalb der Einrichtung. Dazu erarbeiten wir gemeinsam mit den Kindern Themen und orientieren uns an: - verbal geäußerten Wünschen und Interessen einzelner oder mehrerer Kinder - beobachteten Aktivitäten - Stärken und Schwächen einzelner Kinder - Konfliktsituationen - aktuellen Ereignissen inner-/außerhalb der Kita - dem persönlichen/kulturellen Lebensumfeld der Kinder - Situationen, die in naher Zukunft auf die Kinder zukommen 3.1. Zwei Sprachen, zwei Kulturen „Eine Person, eine Sprache“ (d.h. eine ErzieherIn spricht durchgängig deutsch, die andere durchgängig italienisch mit den Kindern) ist das Prinzip, nach dem in der Kita die ErzieherInnen mit den Kindern kommunizieren und zwar in ihrer jeweiligen Muttersprache. Zunächst streben wir danach, dass die Erwachsenen selbst ein gutes Sprachvorbild für die Kinder sind und sich offen für die andere Sprache, die gesprochen wird, zeigen. Ebenso wichtig für eine gute Sprachkompetenz ist der Aufbau einer guten Beziehung der ErzieherInnen zum Kind. Dem Kind wird ausreichend Zeit gegeben sich auszudrücken. Das bewusste Zuhören und die damit zum Ausdruck gebrachte Aufmerksamkeit gegenüber dem Kind bestärkt es in seiner Entwicklung ebenso wie das positiv korrektive Feedback. Auf unterschiedliche Weise regen die ErzieherInnen die Kinder zu Gesprächen untereinander und mit ihnen an. Beim Erlernen der Sprache richtet sich unsere Kita nach der Methode des Immersionsansatzes, die die Sprache in die Alltagssituation und ins Spiel einbindet. Es werden die Motivation und das Interesse zur Kommunikation in beiden Sprachen gefördert, beobachtet und notiert. Über den Erwerb der Sprache hinaus ist es uns wichtig, dass die Kinder einen Zugang zur italienischen/deutschen Kultur finden, etwa über das Feiern landestypischer italienischer und deutscher Feste, das Lesen italienischer/deutscher Kinderbücher und das Erzählen italienischer/deutscher Märchen. Italienische und deutsche Lieder gehören zum täglichen Programm. Grundsätzlich gilt es, den Kindern Respekt, Neugier und Freude für beide Kulturen - und damit auch für fremde Kulturen - zu vermitteln und zu zeigen. Die Förderung der deutschen Sprache insbesondere als Vorbereitung für die Aufnahme in eine deutsche Schule hat im Kitaalltag einen besonderen Stellenwert. 3.2. Didaktisch-methodische Prinzipien Ganzheitlichkeit: Durch die Gestaltung der Umwelt, Bewegungs- und Spielangebote und die Haltung der Erzieherinnen gegenüber dem Kind werden die kognitiven, sozialen, motorischen und emotionalen Entwicklungsprozesse gleichermaßen berücksichtigt. Kindgemäßheit: Der Kitaalltag ist grundsätzlich auf die Interessen und Bedürfnisse der Kinder abgestimmt. Die Angebote entsprechen dem natürlichen Bewegungsbedürfnis der Kinder und tragen überwiegend Spielcharakter. Wir orientieren uns an der Erlebniswelt der Kinder. Offenheit: Wir sind in der gemeinsamen Planung von Angeboten und Projekten offen für die Ideen und spontanen Einfälle der Kinder. Freiwilligkeit: Freiwillig erbrachte Leistungen fördern die Selbständigkeitsentwicklung der Kinder. Wir ermutigen, aber zwingen nicht. Entscheidungsfreiheit: Um die Entscheidungsfähigkeit der Kinder zu entwickeln, stehen ihnen Wahlmöglichkeiten zur Verfügung. Wir achten darauf, dass die Entscheidungsspielräume dem jeweiligen Alter und Entwicklungsstand angemessen sind. Selbsttätigkeit: Voraussetzung für die „Ich"-Entwicklung ist das Handeln aus eigenem Antrieb. Darin unterstützen wir die Kinder, indem wir sie selbst die Initiative ergreifen und für ihr Handeln (altersgerecht) die Verantwortung übernehmen lassen. Durch vielfältige Bewegungs- und Spielangebote werden die Kinder zu selbsttätigem Handeln herausgefordert. Erfolg und Misserfolg ihrer Handlungen können die Kinder unmittelbar auf die eigene Person zurückführen. 3.3. Das Berliner Bildungsprogramm Von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport wurde das Berliner Bildungsprogramm als Qualitätsvereinbarung für Kinder von null Jahren bis zum Schuleintritt in Kindertagesstätten erstellt. Es enthält sieben Bildungsbereiche: Körper, Bewegung und Gesundheit, soziale und kulturelle Umwelt, Kommunikation: Sprache, Schriftkultur und Medien, bildnerisches Gestalten, Musik, mathematische Grunderfahrungen, naturwissenschaftliche und technische Grunderfahrungen. Körper, Bewegung und Gesundheit: Auf einen beweglichen Körper gründet sich ein beweglicher Geist. Deshalb wird den Kindern in der Kita ausreichend Anreiz zur Bewegung gegeben. Dazu nutzen wir in den Wintermonaten derzeit auch die Bewegungsmöglichkeiten im Gymnastikraum der nahe gelegenen Max Schmeling Halle sowie verschiedenste Spielplätze. In Bewegung erwirbt das Kind grundlegende motorische Erfahrungen, die nicht nur seine motorische Entwicklung, sondern auch alle anderen Entwicklungsbereiche beeinflussen. Das Kind lernt beim aktiven Handeln. So wird die Förderung der Motorik zur Voraussetzung einer ganzheitlichen Entwicklung, kognitiv, emotional, sozial und körperlich. Die Wechselwirkung zwischen Aktivphasen und Ruhezeiten ermöglicht es den Kindern zu ausgeglichenen, wachen Persönlichkeiten heranzuwachsen. Ausreichender Schlaf spielt dabei eine wesentliche Rolle. Der Schlaf soll aber nicht erzwungen werden. Älteren Kindern steht es frei, sich, so lange die Kleineren schlafen, leise eigenständig zu beschäftigen (Bücher anschauen, Musik, Geschichten hören etc.). Die Kinder lernen, sich um die tägliche Hygiene selbstständig zu kümmern: Zähneputzen, Hände und Gesicht waschen werden als alltägliche, selbstverständliche Handlungen vermittelt. Auf qualitativ hochwertige Ernährung wird geachtet. Die Kinder lernen, was gesund ist und was nicht. Sie lernen z.B. in pädagogischen Angeboten etwas über die Jahreszeiten und die Kulturen, wann es bestimmte Lebensmittel gibt und woher sie stammen (z.B. “pane carasau” aus Sardinien). Denn auch über das Essen kann man viel über andere Länder lernen und wie Kinder dort groß werden. Aber auch die Sexualpädagogik findet hier ihren Platz. Erfahrungen über und mit dem eigenen Körper sammeln, körperliche Nähe und Distanz erfahren können, „Nein“ sagen lernen, Unterschiede zwischen den Geschlechtern erkennen lernen etc. fallen in diesen Bereich. Soziale und kulturelle Umwelt: Das Zusammenleben der Kinder in einer altersgemischten Gruppe ermöglicht den Kindern ihre Einzigartigkeit zu entdecken. Das Wissen um die eigene Persönlichkeit entwickelt sich, indem sich die Kinder mit anderen austauschen, mit ihnen spielen und auch streiten. Im sozialen Zusammensein mit anderen erkennen die Kinder aber auch Gemeinsamkeiten. Sie lernen andere anzuerkennen und erfahren selbst Anerkennung. Die Kinder haben immer ein Mitspracherecht, damit sie lernen, dass sie in einer demokratischen Gesellschaft aufwachsen, in der sie ihre Zukunft mitgestalten können. So können Wünsche/Ideen und Regeln gemeinsam in der Morgenrunde besprochen und diskutiert werden - da kann es auch vorkommen, dass die Mehrheit der Gruppe nicht auf den Spielplatz möchte, sondern weiter am aktuellen Projekt arbeiten möchte. Kommunikation - Sprache, Schriftkultur, Medien: Wenn ein Kind sprechen lernt, begleitet es seine eigenen Aktivitäten anfangs mit Schreien, Weinen und Strampeln, später mit Gurren und Lallen und gestischer Zuwendung. Bereits mit den ersten Wörtern wird auch die Symbolfunktion der Sprache erworben. Später begreift das Kind, dass es über etwas sprechen kann was nicht unmittelbar vorhanden ist. Nun kann es über Vergangenes und Zukünftiges berichten, Pläne schmieden, Ideen entwickeln und sich mit anderen austauschen. Im sprachlichen Umgang miteinander und mit Erwachsenen lernen Kinder zu reden, zu verhandeln, sich mitzuteilen, ihre Kritik zu äußern, zuzuhören und nachzufragen. All dies ermöglicht es ihnen, sich mit anderen zu verständigen, sich am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen, ihren Alltag aktiv mitzugestalten und zu verändern. In der Kita erfahren die Kinder, wie unterschiedlich Menschen sich ausdrücken. Kinder sind in ihrem Alltag auch von Schrift umgeben. Sie zeigen sich, lange bevor sie lesen und schreiben können, an Schrift interessiert. Frühe Erfahrungen mit den verschiedenen Facetten von Lese-, Erzähl- und Schreibkultur fordern die Kinder heraus, sich selbst als sprechende, zuhörende, erzählende, lesende und schreibende Person zu erleben. Das erweitert ihre Autonomie und vertieft ihren persönlichen Zugang zur Welt. Sprachliche Bildungsprozesse herauszufordern ist daher eine der bedeutendsten Aufgaben in der pädagogischen Arbeit. Bildnerisches Gestalten: Das Darstellen und Gestalten gehören zu den Grundbedürfnissen der Menschheit und zu den frühen Tätigkeiten eines Kindes. Sie ermöglichen ihm zugleich die innere Verarbeitung von Erfahrungen und ihren bleibenden Eindruck zum Ausdruck zu bringen. Gestaltungsprozesse sind Erkenntnisprozesse. Sie stehen in einem wechselseitigen Verhältnis zur geistigen und körperlichen Entwicklung des Kindes. Das Spiel und der Umgang mit verschiedenen Materialien ermöglicht dem Kind eine intensive Auseinandersetzung mit seiner Umwelt. Zur Förderung der künstlerischen Kompetenz gehören aber auch Begegnungen mit Kunstwerken der Malerei, der Bildhauerei, der Architektur durch Besuche von Kirchen, Museen, Ausstellungen etc. Musik: Musik ist ein fester Bestandteil des täglichen Erlebens im Kindergarten. Durch die musikalische Erziehung wird das Bewusstsein für Rhythmen und Musik auch als Kulturgut gefördert. So werden über musische Angebote kulturelle Unterschiede und Parallelen vermittelt und erfahrbar gemacht. Aber auch der Alltag wird mit Liedern und Melodien begleitet. Die Kinder erleben Musik nicht nur im Hören und Singen, sie haben genauso die Möglichkeit mit Instrumenten zu spielen und selbst Musik (z.B. auch mit dem eigenen Körper) zu produzieren. Der Spracherwerb wird den Kindern durch das Singen und Hören von Musik erleichtert. Wöchentlich besucht uns eine deutschen Musikpädagogin, welche in beiden Kitagruppen altersgerechte Musik- und Sprachangebote unterbreitet. Die Kinder lernen durch Bewegung und den Einsatz verschiedenster Instrumente neue Lieder, Reime, Spiele und Tänze kennen. Mathematische, naturwissenschaftliche und technische Grunderfahrungen: Das Ergründen von mathematischen Größen und naturwissenschaftlichen Zusammenhängen ist ein Prozess aktiver eigener Sinnkonstruktion ausgehend von Sachverhalten der Alltagsund Umwelterfahrungen des Kindes. Überall in seiner Umwelt trifft das Kind auf Zahlen, Mengen und naturwissenschaftliche Phänomene, die es interessiert und mit denen es sich ganz konkret und auf seine Art beschäftigen möchte. Die ErzieherInnen versuchen die Kinder auf die natürlichen Aspekte in ihrer Umwelt aufmerksam zu machen (Tiere, Pflanzen etc.) und Kenntnisse über natürliche Zusammenhänge zu vermitteln (Fortpflanzung, Tod). Umwelt- und Naturaspekte werden somit in den Alltag, in Gespräche und in Beschäftigungen integriert. Auf dem Spielplatz in der Gaudystraße und im Park Am Falkplatz beispielsweise können die Kinder Erfahrungen mit unterschiedlichen Naturmaterialien (Stöcke, Steine, Sand, Pflanzen, Nüsse) sammeln, aber auch kleinere Tiere (Eichhörnchen, Krähen, Meisen, Spinnen, Ameisen, Käfer) beobachten und deren Lebensraum erforschen. Ebenso haben die Kinder in der Parkanlage Am Falkplatz die Möglichkeit die Jahreszeiten in der Natur zu erleben. Vom Bestaunen der ersten Knospen an Bäumen über das Spiel von Licht und Schatten durch ein dichtes Blattwerk im Sommer bis zum Entdecken der Laubfärbung, aber auch das Spiel im Schnee - die Parkanlage bietet unzählige Anreize für die Kinder, ihre Umwelt und die Natur in der Stadt zu erleben. Damit unsere “Stadtkinder” auch Erfahrungen mit größeren Tieren sammeln können, besuchen wir in unregelmäßigen Abständen die “Jugendfarm Moritzhof”, welche zu Fuß von unserer Kita aus gut zu erreichen ist. Dort haben die Kinder direkten Kontakt mit Ponys, Schafen, Schweinen, Ziegen, Katzen, Hühnern, Gänsen, Kaninchen und Meerschweinchen. Die Kinder lernen die Tiere sowie deren Lebensweise kennen und können diese streicheln, füttern und beobachten. Sie lernen, dass man für Tiere Verantwortung übernehmen muss und man ihnen – wie den Menschen – mit Respekt entgegenbringen sollte. Der angrenzende Wasser-Sand-Spielplatz bietet den Kindern den Erfahrungsraum, den sie benötigen, um auch außerhalb der Kita mit dem Element Wasser experimentieren zu können durch Wasserpumpe, Anlegen von Wasserläufen, Bauen von Burgen, Stauen und Graben. Aber auch die jährliche Kitareise ins Grüne bietet Gelegenheit, Natur zu erkunden, sich mit dem Erhalt der Natur auseinanderzusetzen und Wissen über das Landleben zu erlangen bzw. zu vertiefen. Aber auch Ausflüge in den Plänterwald, verschiedene Parkanlagen, Tierpark und Zoologischen Garten sowie das Aquarium bieten den Kindern Erfahrungsmöglichkeiten in der Flora und Fauna. 3.4. Integration von Kindern mit besonderen Bedürfnissen Die Kinder sollen in unserer Einrichtung - unabhängig von ihrem körperlichen oder geistigen Entwicklungsstand - gemeinsam leben und aufwachsen. Wir sind bestrebt Auffälligkeiten und Schwierigkeiten der Kinder zu erkennen und ihnen die entsprechende Unterstützung zu geben. Eine vertrauensvolle und kontinuierliche Zusammenarbeit mit den Eltern und Fachleuten außerhalb des Kinderladens, die das Kind in seiner Entwicklung unterstützen, ist für uns selbstverständlich. 4. Inhaltliche Fragen 4.1 Eingewöhnung Bei der Eingewöhnung orientieren wir uns an dem Berliner Modell. Am Beginn der Eingewöhnung steht ein ausführliches Aufnahmegespräch, das nicht nur dazu dient, dass die Eltern und das Kind die Kita kennenlernen, sondern auch den ErzieherInnen wichtige Informationen über das Kind und seine Familie vermittelt. Diese Vorinformationen sind notwendig, damit sich die ErzieherInnen auf jedes Kind mit seinen individuellen Besonderheiten (Gewohnheiten, Geschichte, Krankheiten, Bezugspersonen, Vorlieben usw.) einstellen können. Die wichtigste Voraussetzung aber, damit sich ein Kind gut in der Kita einlebt, ist der Aufbau eines Vertrauensverhältnisses zwischen Eltern und ErzieherInnen. Wenn das Kind spürt, dass die eigenen Eltern dem Erzieher vertrauen, wird es sich selbst in der neuen Umgebung sicherer fühlen und Trennungsängste schneller abbauen können. In der Regel hilft es dem Kind, wenn die Eingewöhnung konstant von einem Elternteil begleitet wird. Dieses Elternteil soll in den ersten Tagen mit dem Kind in der Einrichtung bleiben, bis sich das Kind von selbst immer mehr löst und anfängt eine eigene Beziehung zu den ErzieherInnen aufzubauen. Die Länge der Eingewöhnungsphase ist vom Kind abhängig und individuell verschieden. Die Eltern sollten so lange anwesend sein, bis das Kind eine Bezugsperson in der Kita gefunden hat und anfängt, Vertrauen zu dieser aufzubauen. Die Eingewöhnungsphase ist abgeschlossen, wenn sich das Kind von seiner neuen Bezugsperson in der Kita trösten lässt und den Alltag in der Kita meistern kann. Wir empfehlen den Eltern sich auf eine Eingewöhnungsphase von 4 Wochen einzustellen, das heißt, rechtzeitig vor Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit mit der Eingewöhnung im Kinderladen zu beginnen. 4.2. Tagesablauf Unser Kinderladen ist Montag bis Donnerstag von 08.15 Uhr bis 17.15 Uhr, Freitag von 08.15 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet. 08.15 Uhr 09.00 Uhr 09.30 Uhr 09.45 Uhr 11.30 Uhr ca. 14.30 Uhr 17.15 Uhr Der Kinderladen öffnet. Morgenrunde: Lieder, Geschichten, Fingerspiele, Austausch von Erlebnissen, Rhythmikspiele, Einstimmung auf Projekte... Obstfrühstück Freispiel, Projektarbeit, Angebote... Aufenthalt im Freien Mittagessen und anschließende individuelle Mittagsruhe Vesper mit anschließendem Freispiel oder Angeboten Der Kinderladen schließt. Individuelle Besonderheiten und Bedürfnisse der Kinder können eine zeitliche Verschiebung der Tagespunkte erforderlich werden lassen (Mittagessen, Mittagsruhe...) 4.3. Zusammenarbeit mit Eltern Unsere Kita möchte den Kindern ein familiäres und vertrautes Umfeld bieten, in dem sie sich sicher, geborgen und frei von Ängsten fühlen. Um das zu erreichen, ist die Einbindung und Beteiligung der Eltern von großer Bedeutung. Je deutlicher ein Kind spürt, dass es sich an einem Ort befindet, den auch die eigenen Eltern mögen und schätzen, umso mehr wird es sich dort zu Hause fühlen. Wir freuen uns über Eltern, die in Form von Projektarbeit ihre eigenen Fähigkeiten und Anregungen zum Mitgestaltung der Kita anbieten, bei Renovierungen und Festen helfen, sich an notwendigen Hilfsaktionen beteiligen oder einen besonderen italienischen Nachmittag für uns gestalten wollen. Mit Eintritt in den Verein verpflichten sich die Eltern aber auch regelmäßige „Elterndienste“ für den Kitaalltag zu übernehmen (als Beispiel: Reparatur von Spielsachen, Einkäufe, Wäschedienste, Krankheitsvertretungen, selbstorganisierte Betreuung der Kinder 1x monatlich freitags ab 13 Uhr/ interne Evaluation des Erzieherteams). Auch außerhalb der Kita sollen Eltern beteiligt werden: z.B. bei Ausflügen unterstützend mithelfen oder auch einmal eine altersgerecht zusammengestellte Gruppe von Kindern einladen, um ihr eigenes Berufsfeld vorzustellen. Grundsätzlich streben wir nach möglichst viel Transparenz und nach Austausch und Dialog mit allen Eltern. Darüber hinaus ist das Mitspracherecht der Eltern aber auch durch die gewählten Elternvertretungen gewährleistet, die jährlich auf der 1. Elternversammlung im neuen Kitajahr (nach der Sommerschließzeit) gewählt werden. Ebenso werden in den Elternversammlungen gemeinsam die Schließzeiten der Kita festgelegt (3 Wochen Sommer, Weihnachtsferien, 3 Tage/Jahr Konzeptionstage). Wesentlich für ein gelungenes Zusammenwirken von ErzieherInnen und Kindern ist die gegenseitige Anerkennung zwischen ErzieherInnen und Eltern im Sinne eines partnerschaftlichen Ansatzes. Es findet daher ein regelmäßiger Austausch zwischen ErzieherInnen und Eltern statt, der über die täglichen Kurzgespräche "zwischen Tür und Angel" hinausgeht: in Einzelgesprächen/Entwicklungsgesprächen oder auch auf Wunsch bei Hausbesuchen, ebenso wie in Elternabenden oder während Elterncafés können Herausforderungen und Probleme angesprochen werden. Die Kita informiert die Eltern über Aushänge und Mails. Desweiteren gibt es eine regelmäßige Zusammenkunft der Elternvertreter und der Kitaleitung, in welchen Probleme und Ideen ausgetauscht werden sollen. Die gemeinsame Organisation und Durchführung von Festen und Veranstaltungen (Museumsbesuche, Ausflüge, Theater etc.) kann zur Schaffung einer vertrauensvollen Atmosphäre zwischen Eltern und ErzieherInnen und zu einer "Kultur der gegenseitigen Aussprache" beitragen, die wir uns für die Kita wünschen. Wichtig ist, dass die Kinder ihre Kita als einen Ort der Geborgenheit und einen positiven Kommunikationsraum empfinden, in dem sich auch ihre Eltern gerne aufhalten. 4.4. Regeln Regeln dienen der Orientierung im Tagesablauf - sie bieten wichtige und klare Strukturen und helfen den Kindern die Welt besser zu verstehen. Damit Kinder Regeln verstehen und akzeptieren können, bedarf es deren Erklärung und gemeinsamer Aufstellung. Kinder sollen erfahren, dass sie an Entscheidungen beteiligt werden. In der Kita geltende Regeln sind für Kinder, ErzieherInnen und Eltern gleichermaßen verbindlich. 4.5. Jährliche Höhepunkte Für die älteren Kinder (ab ca. 2,5 Jahren) planen wir einmal im Jahr eine Kinderladenreise. Im Sommer (vor der Schließzeit) wird es ein Sommerfest geben, bei dem Eltern, Freunde, Geschwister und Ehemalige herzlich willkommen sind. Weitere Höhepunkte sind u. a. Befana, Epifania (6.Januar) Carnevale/ Fasching Pasqua /Ostern Sankt Martin (11.November) S. Nicoló, S. Nicola / Nikolaus (6. Dezember) Natale/Weihnachtsfeier 5. Öffentlichkeitsarbeit und Kooperation 5.1. Öffnung nach innen und außen Wir wollen den Kitaalltag auch durch externe Angebote bereichern. Durch verschiedene Projekte können die Kinder vielfältige Erfahrungen sammeln. (z.B. Kunst, Sport, Musik, Theater…) Auch wollen sich Großeltern, die über einen längeren Zeitraum ihre Berliner EnkelInnen besuchen, engagieren und z.B. mit Vorlesestunden und dem Erzählen von Geschichten die Vermittlung der italienischen/deutschen Sprache und Kultur fördern. Unsere älteren Kinder besuchen zur Vorbereitung auf den Wechsel in die Grundschule die deutsch-italienischen Europa-Schulen in Berlin. In Elternverantwortung wird unsere Einrichtung auch im Internet präsentiert (z.B. Homepage, Blogartikel, soziale Netzwerke, italienische Presse). Durch das Knüpfen neuer Kontakte können Eltern und Kinder ihr soziales Netzwerk erweitern und die Familien ermöglichen sich selbst die aktive Teilnahme am Leben in der für die Kinder überschaubaren Umgebung. In Kooperation mit der “Universitá Cattolica del Sacro Cuore” in Mailand und Piacenza ist es immer wieder möglich italienische Muttersprachler für ein Praktikum in unserer Einrichtung zu gewinnen. Wir begreifen unsere Arbeit als einen Prozess und demzufolge unterliegt auch unser Konzept einer Bewegung und wird in regelmäßigen Zeitabständen zu prüfen und zu aktualisieren sein.