Paritätischen Rundbrief Januar-Februar 2016
Transcription
Paritätischen Rundbrief Januar-Februar 2016
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF JANUAR / FEBRUAR 2016 JugendKULTURarbeit Junge Menschen mit Kultur begeistern Berlin bleibt sozial! Geschäftsführerin Gabriele Schlimper Ehrenamtliche Beratung KKH aktiv in der Bundesallee Große Töne Jugendkulturarbeit von Gangway DANKE ! Der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin sagt Wir bedanken uns bei allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die unermüdlich dazu beitragen, dass geflüchtete Menschen in Berlin willkommen geheißen und unterstützt werden. Ohne Ihre uneigennützige beispiellose Hilfe wäre das nicht möglich. Prof. Barbara John Vorstandsvorsitzende paritaet-berlin.de Dr. Gabriele Schlimper Geschäftsführerin Der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin e.V. ist Dach- und Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege. Unter seinem Dach sind rund 700 eigenständige, gemeinnützige Organisationen und Selbsthilfegruppen zusammengeschlossen. VORWORT JugendKULTURarbeit – Junge Menschen mit Kultur begeistern Sehr geehrte Leserinnen und Leser, liebe Mitglieder, wenn wir laut unseren Lieblingssong im Radio mitsingen, fasziniert ein Graffiti betrachten, in einem Buch schmökern oder auch durch einen Comic blättern – Kultur berührt uns alle. Dabei ist Kultur weit mehr als Shakespeare, Goethe oder Vivaldi. Denn was Kultur auszeichnet, ist, neben vielem, auch ihr niedrigschwelliger Ansatz: Man muss kein Vorwissen haben, um sie zu erleben. Jeder und jede kann kreativ wirken, kann schöpferisch tätig sein. Das erleben zum Beispiel die Jugendlichen, die Teil der Straßensozialarbeit in den Projekten von Gangway e. V. sind: Jugendliche komponieren beim »Street College« ihre eigenen Rap-Songs, nehmen sie auf, filmen ihr eigenes Musikvideo. Sie haben das Projekt vom ersten bis zum letzten Tag mit in der Hand und merken, dass sie selbst etwas schaffen können. Das stärkt ihr Selbstbewusstsein und ihr Verantwortungsgefühl – für sich selbst und für andere. Kulturelle Bildung »bewegt Herz und Verstand, Kopf und Körper«, um mit den Worten von Cornelia Schuster von der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Berlin e. V. zu sprechen. Kulturelle Bildung kann alle Kinder und Jugendlichen erreichen und ermöglicht ihnen Erfolgserlebnisse, selbst wenn sie mit klassischem Schulunterricht weniger anfangen können: Kinder und Jugendliche aus sozial schwachem Umfeld, die von zuhause kaum Erfahrungen mit Kultur mitbekommen haben. Oder auch Kinder, die die deutsche Sprache (noch) nicht beherrschen. Um das Erlebnis des Mitmachens und Dabeiseins geht es auch bei den Programmen beim Circus Cabuwazi. Kinder mit und ohne Behinderung, mit unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen – sie alle können bei der Zirkusarbeit ihre Stärken und Interessen gewissermaßen »am eigenen Leib« erfahren. So wird das Feld der kulturellen Bildung auch immer wieder zu einem Begegnungspunkt für Menschen, die sich sonst vielleicht nie getroffen hätten. Um in ein Zirkusprojekt einzusteigen, braucht man erst einmal keine Deutschkenntnisse – und hat doch große Chancen, die Sprache besser zu lernen. Kulturprojekte können so zu echten Integrationsmaßnahmen werden und zugleich leicht und spielerisch daherkommen. JugendKULTURarbeit – junge Menschen für und mit Kultur zu begeistern – ist ein zentrales Element der Arbeit unserer Mitgliedsorganisationen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. Viele machen diese wertvolle Arbeit ohne staatliche Regelförderung, sind auf Spenden, Förderprogramme, Kooperationen und andere kreative Lösungen angewiesen. Das ist vor allem deshalb unbefriedigend, weil die Beteiligten nie wissen, ob ein Programm nach einer Förderperiode weitergeführt werden kann. »Don’t worry – be future« heißt ein Theaterstück, das Jugendliche im Rahmen des Kulturprojekts »Berlin Talent Clash« des Mittelhof e. V. selbst entwickelt und auf die Bühne gebracht haben. Diese motivierende Aufforderung, die Zukunft zu leben, statt sich Sorgen um die Gegenwart zu machen, fällt Projektmachern angesichts ihrer prekären Situation nicht immer leicht. Gut, dass es Programme wie »Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung« des Bundesbildungsministeriums gibt, an Januar / Februar 2016 Barbara John ist Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtverbands Berlin. FOTO: REGINA SCHMEKEN denen der Paritätische Gesamtverband mit seinem Programm »Ich bin HIER« beteiligt ist. Viele junge Berlinerinnen und Berliner können von der Projektförderung durch »Ich bin HIER« profitieren – auch das Projekt EIGEN_ART der »gelben Villa, Kreativ- und Bildungszentrum für Kinder und Jugendliche« und der »Berlin Talent Clash« des Mittelhof e. V. werden dadurch finanziert. Wenn die Kinder und Jugendlichen dann nach monatelangen Proben auf der Bühne stehen und ihr Kunstwerk präsentieren, wenn stolze Eltern und Großeltern bewundern, was die Kinder zustande gebracht haben, wenn diese selbst erleben, wozu sie in der Lage sind – dann zeigt sich der wahre Wert kultureller Bildung, für die Gesellschaft und für jeden einzelnen. In diesem Rundbrief erhalten Sie – neben anderen spannenden Themen – einen Einblick in die JugendKULTURarbeit unserer Mitglieder. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre! Ihre Barbara John PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 3 INHALT Der Paritätische Berlin in den Sozialen Medien Den Paritätischen finden Sie auch auf Facebook und Twitter. Wenn Sie tagesaktuelle Nachrichten über uns und unsere Mitglieder erhalten möchten, laden wir Sie ein, uns zu »liken« oder zu folgen: ParitaetBerlin Impressum Herausgeber: Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin Brandenburgische Str. 80, 10713 Berlin Tel. 030 8 60 01-0, Fax 030 8 60 01 110 [email protected] Geschäftsführung: Oswald Menninger Verantwortlich: Nina Peretz stv. Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel. 030 8 60 01 123 [email protected] Facebook.com/ParitaetBerlin Twitter.com/ParitaetBerlin paritaet-berlin.de Layout und Satz: unicom werbeagentur gmbh unicom-berlin.de Titelbild: Großes Bild: Kinder und Jugendliche während einer Show im CABUWAZI Treptow, Foto: Yves Sucksdorff ; kleine Bilder: Dr. Gabriele Schlimper (links), Foto: Petra Engel; ehrenamtliche Beratung in der Paritätischen Erstberatungsstelle für Geflüchtete (mitte), Foto: Kathrin Zauter; Gangway-BeatzTour nach Murcia (rechts), Foto: Olad Aden Herstellung: Union Sozialer Einrichtungen gemeinnützige GmbH Gedruckt auf 100 Prozent chlorfrei gebleichtem Papier. Der Rundbrief hat eine Auflage von 1200 Stück. Der Verteiler umfasst alle Mitglieds organisationen der Paritätischen Landesverbände Berlin und Brandenburg. Weitere Adressaten: Gesellschaftliche Institutionen, Verbände, Verwaltung, Einrichtungen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Der Rundbrief erscheint zweimonatig. Bitte senden Sie Pressemitteilungen und Beiträge per Mail an die Redaktion ([email protected]). Stellenanzeigen tragen Sie direkt unter paritaet-berlin.de/stellen/stellenangebote.html ein. Sie werden online und, wenn zeitlich sinnvoll (abhängig vom Erscheinungstermin), im Rundbrief veröffentlicht. Der Redaktionsschluss für Ihre Beiträge ist zu Beginn jedes zweiten Monats: Rundbrief 3/4 2016: Zuarbeit bis 5. März Rundbrief 5/6 2016: Zuarbeit bis 5. Mai Rundbrief 7/8 2016: Zuarbeit bis 5. Juli Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Der Rundbrief wird unter paritaet-berlin.de veröffentlicht. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichtet die Redaktion auf eine Genderschreibweise. Die Bezeichnung von Personengruppen bezieht die weibliche Form und Trans* jeweils ein. 4 Engagement JugendKULTURarbeit Jugendliche bekommen Unterstützung von ehrenamtliche Mentoren aus dem Kiez – das Mentoren-Programm GO! EmPOWER. Seite 16 »Don’t worry – be future«, ein Theaterstück über Träume und Zukunftswünsche, im Rahmen des »Berlin Talent Clash« des Mittelhof e.V. Seite 22 6Gesamtverband 16Engagement ·· Fast ohne Worte: Kommunikation mit Geflüchteten ·· Sonderkonditionen für Mitglieder des Paritätischen 6 – 12 Landesgeschäftsstelle ·· Geschäftsbericht 2014/2015 vorgestellt ·· Berlin bleibt sozial – Bilanz und Ausblick von Dr. Gabriele Schlimper ·· Bericht von der Mitgliederversammlung 2015 ·· Neue Mitarbeiterinnen des Paritätischen Berlin ·· Abgabetermine für Direktanträge beim Landesverband ·· Einladung zum Jahresempfang 2016 und zur Verabschiedung von Oswald Menninger ·· PR-Forum »Authentisch auftreten, überzeugend sprechen« ·· Beratungsleistungen für Mitgliedsorganisationen im Personalwesen 12 – 15 Geschäftsstelle Bezirke ·· Zusammenarbeit zwischen Betreibern von Flüchtlingsunterkünften und sozialen Organisationen ·· Das Berliner Alpha-Siegel ·· Bundesfreiwilligendienst-Sonderprogramm: »BFD mit Flüchtlingsbezug« ·· Vereinfachung und Entbürokratisierung: Bewilligungs- und Abrechnungsverfahren im EU-Fördermittelbereich ·· VsKA und Paritätischer unterstützen Flüchtlinge in der Notunterkunft am Tempelhofer Feld ·· Der Paritätische im Lenkungskreis von »Zeit für Neues Berlin« ·· Neue Angebote für Sozialarbeit und Bildung im Bildungshaus Pfefferberg 15 – 16 Ältere Menschen ·· »Politisches Interesse an bürgerschaftlichem Engagement« Fünf Fragen an Dr. Susanna Kahlefeld, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen PARITÄTISCHER RUNDBRIEF ·· Ehrenamtliche für Neuköllner Mentoren-Projekt »GO« gesucht 17Familie ·· Fortbildungsangebot: Geflüchtete Kinder und Jugendliche in Pflegefamilien 17 – 18 Gesundheit ·· Körperliche Unversehrtheit von Mädchen und Frauen schützen: FGM_C ·· Reha Akademie Berlin in neuer Trägerschaft 18 – 19 Jugendhilfe ·· Fünf Jahre Fibonacci Mentorenprogramm für besonders begabte Kinder ·· Beiträge auf dem Blog »jugendhilfe-bewegt-berlin« 20 – 31 Schwerpunkt: Jugendkulturarbeit/Jugendhilfe ·· Jugendschutzgesetz in zehn Sprachen ·· Kinder und Jugendliche mit Kultur stärken – »Ich bin HIER« ·· »Vielfältige kreative Möglichkeiten nutzen« Fünf Fragen an Andreas Koepcke, »Die gelbe Villa«, zum Programm »Ich bin HIER« ·· Aktuelles vom Jugendforschungsschiff ·· Jugendkulturarbeit als Gemeinschaftsprojekt Ingrid Alberding zum »Berlin Talent Clash« ·· Berlin Talent Clash ·· Cabuwazi – ZirkusKultur, die stark macht ·· Wanderprojekt des Jugendclubs »Manege« sorgte für Bewegung ·· »Kulturelle Bildung bewegt Herz und Verstand, Kopf und Körper« Fünf Fragen an Cornelia Schuster, Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Berlin e.V. ·· Mit jungen Menschen Bilder für die Zukunft schaffen Januar / Februar 2016 INHALT JANUAR / FEBRUAR 2016 Ehrenamtliche gesucht Xenion Psychosoziale Hilfen für politisch Verfolgte e. V. sucht neue Ehrenamtliche für sein Mentorenprogramm. Im Rahmen des Mentorenprogramms werden über den Zeitraum von einem Jahr geflüchtete Einzelpersonen oder Familien von Freiwilligen unterstützt. Es geht beispielsweise um die Begleitung zu Terminen, Hilfe bei der Wohnungssuche oder darum relevante Informationen zu Deutschkursen, Ausbildung, Kita/Schule und Ämterzuständigkeiten zu beschaffen. Wesentlich sind auch gemeinsame Aktivitäten und der gegenseitige Austausch. Für die Mentoren gibt es Schulungen unter anderem zu den Themen Asylrecht und Trauma. Russisch-, arabisch-, kurdisch- oder dari/ farsi-sprechende Ehrenamtliche sind besonders willkommen. Jugendhilfe Migration / Flüchtlinge Mehr Sozialraumorientierung für die Jugendhilfe durch Vernetzung: Fragen an Markus Schönbauer, Seite 30 SRL-Projekt Steglitz-Zehlendorf Kontakt- und Anlaufstelle für queere Flüchtlinge: Die Schwulenberatung plant, eine UnterSeite 37 kunft für Geflüchtete zu öffnen. ·· Step by Step auf Kuba-Reise ·· Den eigenen Weg kreativ mitgestalten – Kulturarbeit in der Straßensozialarbeit von Gangway e.V. ·· »Generationsübergreifend in der Nachbarschaft unterstützen« Fünf Fragen an Markus Schönbauer, SRL-Projekt in Steglitz-Zehlendorf 39 – 40 Recht ·· Zwei Krankheiten – eine Fortzahlung. Information der Paritätischen Tarifgemeinschaft e.V. ·· Rechtsberatung für Mitglieder des Paritätischen 40 – 41 Straffälligen- und Opferhilfe ·· Das »Victim Support System« in Amsterdam – ein Modell für Berlin? 31Kindertagesstätten ·· Fachberatung in Kindertageseinrichtungen – Rahmenbedingungen und Anforderungen 41 – 42 Soziales ·· »Ihnen zur Freude – Undine zum Wohl« Geburtstagsgrüße für Wohnprojekt Undine ·· Gekonnt kommunizieren über soziale Medien – Das Social Media Handbuch 32 – 35 Kultur ·· Kultur im Paritätischen ·· Die Mädchen vom Postspielplatz ·· »Weite Reise – Malerei von Kumara Kariyawasam« ·· Ausstellung in der Landesgeschäftsstelle ·· Der gute Mensch von Downtown – Premiere des Theater RambaZamba 42 – 44 Suchthilfe ·· Bewährtes weiterführen und neue Akzente setzen: Gespräch mit Manuela Schulze und Babett Schott, Geschäftsführerinnen des Tannenhof 34 – 35 Menschen mit Behinderung ·· 25-jähriges Bestehen der Amputierten-Initiative e. V./Gefäßkranke – Gespräch mit der Gründerin Dagmar Gail 35 – 38 Migration/Flüchtlinge ·· Gemeinsames Chorsingen: Fluchtpunkt Begegnung ·· Unbürokratisch helfen: Erstberatungsstelle des KKH für Geflüchtete ·· Wichtige Anlaufstelle für Neuankömmlinge: Schwulenberatung ·· Bessere Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge – Die Elektronische Gesundheitskarte ist da ·· Migrationsberatung der Berliner Wohlfahrtsverbände – Übersicht über Beratungsstellen 38 – 39 Pflege ·· Wie belastet sind Sie? Volkssolidarität startet Online-Belastungstest für pflegende Angehörige ·· Neue Pflegeserie des Paritätischen Berlin: Mobilität Januar / Februar 2016 44 – 45 Wettbewerbe und Förderpreise ·· Jetzt bewerben! Wettbewerbe und Förderpreise 45 Fachgruppen und Arbeitskreise 46 – 47 Paritätische Akademie Berlin ·· Kinder- und Jugendarbeit in New York City ·· Social Work (MSc) Schwerpunkt Kinder- und Jugendhilfe Bei Interesse E-Mail an: [email protected] ÄNDERUNGEN Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Berlin Kreativitätsschulzentrum Berlin gGmbH Neue Adresse, Telefon- und Faxnummern sowie Internetadressen: Franz-Jacob-Straße 2 A 10369 Berlin Telefon: 030 200 09 56 00 Fax: 030 200 09 56 99 [email protected] krea-schulzentrum.de Computerbildung e. V. Neue Adresse und Telefonnummer: Lankwitzer Straße 13-17 Haus G 12209 Berlin Telefon: 030 77 20 59 43 Die Mitgliedsorganisation ist weiterhin unter den bekannten E-Mail-Adressen sowie der Homepage erreichbar. Gesellschaft für Arbeit und Soziales (GefAS) e. V. Neue Adresse, Telefon- und Faxnummern: Fichtenauer Weg 53 15537 Erkner Telefon: 03362 50 08 12 Fax: 03362 59 02 67 48 Paritätisches Personalforum 48 – 56 Pinnwand 57 Paritätisches Bildungswerk 58 Telefonverzeichnis des Paritätischen Berlin PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Die Mitgliedsorganisation ist weiterhin unter den bekannten E-Mail-Adressen und der Homepage erreichbar. 5 LANDESGESCHÄFTSSTELLE Berlin bleibt sozial Bilanz und Ausblick von Dr. Gabriele Schlimper, Geschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin Ein sozialkritischer Blick auf die Gesellschaft Geschäftsbericht 2014/2015 vorgestellt Bei der Mitgliederversammlung des Paritätischen am 25. November wurde der Geschäftsbericht 2015/2016 vorgestellt. Illustriert ist der Bericht dieses Mal vom Karikaturisten Gerhard Seyfried, der bereits seit den 70er Jahren satirisch die Menschen und das Leben in Berlin dokumentiert. Mit seinem sozialkritischen und ironischen Blick auf die Gesellschaft war er geradezu prädestiniert, um unseren Geschäftsbericht zu bebildern. Ganz oben auf unserer Agenda stand auch im vergangenen Jahr die Unterstützung des Paritätischen für die vielen Menschen, die als Flüchtlinge nach Berlin kommen. Bei dieser Herausforderung haben wir unsere Mitglieder nach Kräften begleitet und unterstützt – unter anderem durch finanzielle Förderung mit Mitteln der Stiftung Parität, die inzwischen rund eine halbe Million Euro in Flüchtlingsprojekte unserer Mitglieder investiert hat. Für seinen Einsatz für eine soziale Stadt steht der Verband seit mittlerweile 65 Jahren. Dieses Jubiläum war im Sommer 2015 Anlass für ein großes Fest im Beisein des Regierenden Bürgermeisters – auch darüber erfahren Sie mehr in diesem Bericht. Eine weitere große gesellschaftliche Verantwortung, die der Paritätische mit übernommen hat, ist der Einsatz für bezahlbaren Wohnraum. Durch Gespräche und Verhandlungen auf allen Ebenen macht sich der Verband dafür stark, dass die Lösung dieses Problems ganz oben auf der politischen Agenda bleibt. Den Geschäftsbericht können Sie auf paritaet-berlin.de/verbandskommunikation/geschaeftsberichte.html herunterladen. 6 Dr. Gabriele Schlimper, Geschäftsführerin des Paritätischen Berlin W ir haben ein bewegtes Jahr hinter uns. Wenn sich auch bereits zu Jahresbeginn einiges abzeichnete, so konnte doch niemand ahnen, mit welchen Herausforderungen wir konfrontiert sein würden. Die überraschend große Zahl der Geflüchteten hat zeitweise viele andere Themen verdrängt und uns sehr deutlich gefordert. Denn alle sozialen Bereiche waren und sind betroffen: Sozialarbeit, Jugendhilfe, Kitas, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, Stadtteilzentren, Schulen … Aber: Wir haben gemeinsam einiges geschafft. Mich hat im vergangenen Jahr immer wieder beeindruckt, wie schnell, hochkompetent und innovativ die Mitgliedsorganisationen des Paritätischen in der Flüchtlingsfrage gehandelt haben. Sie haben nicht über Unzulänglichkeiten gejammert, sie haben einfach geschaut, wie man das Beste aus der Situation machen kann. Das zeichnet freie Träger aus, und ich freue mich, auf diesem Fundament weiter gemeinsam mit Ihnen die soziale Arbeit zu gestalten. Die ohnehin sehr angespannte Situation auf dem Wohnungs- und Immobilienmarkt wird sich durch den starken Zuzug voraussichtlich weiter zuspitzen. Das Problem, dass immer mehr Trägern mit Angeboten des betreuten Wohnens gekündigt wird, beschäftigt uns schon lange. Denn es wird immer schwieriger, für Menschen mit Betreuungsbedarf PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: PETRA ENGEL Wohnraum zu finden. Für unsere Mitglieder hat das dramatische Folgen, und deshalb werden wir sie auch weiterhin konsequent dabei unterstützen, Berlin als soziale Stadt für alle zu erhalten. Dazu gehört auch, dass der Ausbau von Kitaplätzen weiter vorangeht. Der Beschluss für die Kleinsten kostenfreie Kitaplätze vorzuhalten, ist grundsätzlich gut – aber er löst weder die Frage nach der Qualität früher Bildung, noch den eklatanten Mangel an Kitaund Krippenplätzen. Daher müssen wir gemeinsam mit dem Land und den Bezirken Wege finden, um die Betreuungsmöglichkeiten zu verbessern. Die Flüchtlingsfrage bleibt eine zentrale Frage der Wohlfahrtspflege. Sie wird uns 2016 noch intensiver beschäftigen als im letzten Jahr. Denn bis jetzt stand vielerorts die Fragestellung der Unterbringung der Flüchtlinge an erster Stelle – aber wir denken gemeinsam schon einen Schritt weiter: Wir müssen uns intensiv damit auseinandersetzen, wie wir die Menschen, die hierherkommen und hier leben möchten, auch wirklich aufnehmen und einbinden wollen und können. Deswegen ist die große Herausforderung für Nachbarschaftseinrichtungen mindestens ganz genauso wie für Kita, wie für Schule, für Betreuungsform aller Art: Die sozialraumorientierte Integrations- und Flüchtlingsarbeit in dieser Stadt. Durch meine Erfahrungen aus dem verJanuar / Februar 2016 LANDESGESCHÄFTSSTELLE gangenen Jahr bin ich überzeugt: Die Mitgliedsorganisationen in unserem Verband mit den vielen Haupt- und Ehrenamtlichen finden Lösungen, auch wenn es manchmal schwierig ist. Vielen Dank dafür! Es macht Spaß, so zu arbeiten, und das motiviert mich jeden Tag. Oswald Menninger hat den Paritätischen Landesverband in den vergangenen 20 Jahren auf einen sehr guten und stabilen Kurs gebracht. Meine Aufgabe als neue Geschäftsführerin des Paritätischen Berlin sehe ich darin, diesen erfolgreichen Kurs als konsequenter Dienstleister für unsere Mitgliedsorganisationen und als unabhängiger Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege fortzuführen. Ich bin überzeugt, dass wir so erfolgreich alle Klippen umschiffen und Stürme überstehen können, um immer wieder an unser gemeinsames Ziel zu gelangen: Unsere Stadt zu einem sozialen Ort für alle zu machen. Darauf freue ich mich. GESAMTVERBAND Fast ohne Worte: Kommunikation mit Geflüchteten Paritätischer Gesamtverband hat Kommunikationshilfen erweitert W ie spricht man über Essgewohnheiten, Einkaufsmöglichkeiten oder Formulare, wenn man keine gemeinsame Sprache hat? Der Paritätische Gesamtverband hat in Kooperation mit ICOON hat der weitere Produkte zur Unterstützung der Kommunikation mit Flüchtlingen erstellt. Den bereits bewährten »First Communication Helper«, der die Kommunikation mit einfachen Symbolen ermöglicht, gibt es nun in einer größeren Plakatversion zum Aushang in Einrichtungen. Auch diese Vorlage kann beliebig weitergegeben, kopiert oder gedruckt werden, soweit keine Änderungen daran vorgenommen werden. Außerdem wurde die handliche Broschüre »Icoon for refugees« aufgelegt. Die Broschüre ist eine erheblich erweiterte Symbolsammlung aus Bereichen wie Gesundheit, Unterkunft, Menschen, Essen und vielem mehr. Sie enthält außerdem wichtige Phrasen in Englisch, Deutsch, Französisch, Arabisch, Farsi und Urdu. Paritätische Mitgliedsorganisationen, die in der Flüchtlingshilfe aktiv sind, können die Broschüre in limitierter Stückzahl in der Landesgeschäftsstelle des Paritätischen Berlin abholen. Wissenswertes Hier finden Sie das Faltblatt des »First Communication Helper«: migration.paritaet.org/fluechtlingshilfe/arbeitshilfen/ Sonderkonditionen für Mitglieder des Paritätischen Rahmenverträge sparen Zeit und Geld D er Paritätische hält derzeit über 160 Rahmenverträge, die er für seine Mitglieder als Baustein für deren Förderung abschließt. Rahmenverträge regeln Sonderkonditionen (Rabatte beim Einkauf ) sowie die Abwicklung des Einkaufes (wie können Sie die Sonderkonditionen nutzen). Die Rahmenvertragspartner sind Lieferanten und Dienstleister aus den unterschiedlichsten Branchen wie: Autos, Möbel, Büromaterial, IT-Hardware und -Software, Telekommunikation, Energieversorger, etc. Welche Vorteile bringen Rahmenverträge? Der Paritätische mit seinen über 10.400 Mitgliedern und über 668.000 Arbeitnehmern bildet ein starkes Bündnis. Die Bündelung dieses Einkaufspotenzials ermöglicht Sonderkonditionen bei der Beschaffung von Produkten oder Dienstleistungen. Diese Rabatte sind für alle Mitglieder gültig, unabhängig von der Größe der Einrichtung. Mit Rahmenverträgen können Sie Kosten sparen (mehr Finanzmittel für sozialen AufJanuar / Februar 2016 trag), die Abwicklung beim Einkauf vereinfachen (feste Ansprechpartner, Online-Shops speziell für den Paritätischen) und Zeit sparen (mehr Zeit für Ihren sozialen Auftrag). Rahmenvertragsdatenbank Sie finden auf der Homepage des Gesamtverbandes eine Übersicht aller Rahmenvertragspartner. Dort finden Sie auch die exklusiven Sonderkonditionen für Mitglieder: der-paritaetische.de/login/rahmenvertraege/rahmenvertragsdatenbank Die Zugangsdaten erhalten Sie von Anett Bußler, Tel: 030 86 001-154, E-Mail: [email protected]. Wissenswertes Paritätischer Gesamtverband Karsten Härle, 030 246 36-409, Rebecca Neuparth, 030 246 36-471 [email protected] PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 7 LANDESGESCHÄFTSSTELLE RUBRIK »Was Berlin bewegt, bewegt den Paritätischen« Bericht von der Mitgliederversammlung 2015 Der neu gewählte Vorstand des Paritätischen FOTO: BERND WANNENMACHER W enn der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin zur jährlichen Mitgliederversammlung einlädt, bedeutet das ein volles Haus und rege Gespräche schon in den Schlangen zur Garderobe und zur Stimmzettelausgabe für die Wahlen von Vorstand und Berufungsausschuss. Die Aufnahme von Flüchtlingen war in diesem Jahr das beherrschende Thema – eines, das die Stadt bewegt. »Und was Berlin bewegt, bewegt auch den Paritätischen«, sagte die Vorstandsvorsitzende Professor Barbara John in ihrer Begrüßungsrede an die fast 200 Anwesenden in der Jerusalemkirche. Eine Stimme für die Menschen, die keine haben »Bilder von frierenden Menschen in Deutschland – das habe ich nicht für möglich gehalten«, sagte Professor Dr. Rolf Rosenbrock, der Vorsitzende des Gesamtverbands und erster Gastredner des Abends, mit Bezug auf die sogenannte Flüchtlingskrise. »Ich sehe Not und Hilfsbedürftigkeit, aber auch Hilfe mit Freundlichkeit und Respekt – das helle Deutschland.« Hier zeige sich die Kraft der Zivilgesellschaft, sowohl der – zum Beispiel im Paritätischen – organisierten als auch der nicht organisierten. Doch Probleme und Kämpfe werde es wohl geben. Professor Rosenbrock rief dazu auf, sich dann dafür stark zu machen, die Menschenwürde und die Menschenrechte jedes Einzelnen zu schützen. Andreas Kaczynski, Vorsitzender des Paritätischen Brandenburg, erinnerte an die Anfänge seines Landesverbands, der zwei Tage nach der Berliner Mitgliederversammlung sein 25-jähriges Jubiläum feierte. Er beschwor die »prickelnde Atmosphäre« dieser Zeit mit noch nicht so eingespielten Rollen von Wohlfahrtsverbänden, Politik und Verwaltung. »Dieses Improvisieren brauchen wir jetzt wieder.« In Brandenburg 8 spielten sich täglich gespenstische Aufmärsche der NPD ab. Tausende stellten sich dem aber entgegen. Die Aktion »Brandenburg zeigt Herz« verleihe Flüchtlingen öffentlich wahrnehmbar ein Gesicht und eine Stimme. Danksagung an Reinald Purmann »Du sagst, dass bei keinem Anlass so viel gelogen werde, wie bei einer Verabschiedung«, begann Helmut Forner, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Paritätischen Berlin, die Verabschiedung des Referenten für Menschen mit Behinderungen, Reinald Purmann, in den Ruhestand. »Wie vermeide ich das?« Nur eigene Erfahrungen werde er darlegen und keine Wertungen oder gar Lob aussprechen. Kennengelernt habe er Purmann in einer Zeit der Konflikte zwischen Mitgliederverbänden und Spitzenverband. Helmut Forner war im Arbeitskreis Freie Träger der Behindertenhilfe aktiv, in dem sich viele Behindertenverbände zusammengeschlossen hatten, die sich durch die Spitzenverbände nicht vertreten sahen. Sehr schnell habe er in Reinald Purmann, dem Vertreter des Paritätischen, einen Partner erkannt. Reinald Purmann wünschte sich für die großen Herausforderungen der Zukunft einen weisen Verband und bedankte sich bei jedem Einzelnen für das entgegengebrachte Vertrauen. »Flüchtlinge sich engagieren lassen« Nachdem in den vergangenen Monaten auf allen Kanälen viel über Flüchtlinge gesprochen wurde, kamen sie bei der Paritätischen Mitgliederversammlung einmal selbst zu Wort, um die Situation aus ihrer Sicht zu schildern. Zunächst berichtete Lowricia aus Benin von ihrer Flucht nach Deutschland. Anschließend schaffte es Anas Sharaf Aldeen, der direkt von PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Januar / Februar 2016 LANDESGESCHÄFTSSTELLE seiner bestandenen Führerscheinprüfung kam, gerade rechtzeitig ans Rednerpult. Der Flüchtling aus Aleppo lebt seit 18 Monaten in Berlin. Er dankte Deutschland, das sein Leben gerettet habe. Er sprach von der Belastung, in einem fremden Land Wohnungssuche, Spracherwerb, Arbeitssuche und den Kampf mit der Bürokratie bewältigen zu müssen. Angebote für Flüchtlinge seien da, aber es mangele an Flexibilität bei der Umsetzung. Die Flüchtlinge selbst mit ihrer praktischen Erfahrung sollten deshalb mehr Einfluss auf die Flüchtlingspolitik bekommen. »Die Zeit ist jetzt gekommen, eine feste, stabile, dauerhafte Verbindung zwischen der deutschen Regierung und den Flüchtlingen herzustellen, und sich die Flüchtlinge beim Aufbau der Fluchtpolitik engagieren zu lassen«, forderte Anas Sharaf Aldeen. »Außergewöhnliche Herausforderungen brauchen keine Routinemaßnahmen.« Oswald Menninger, der scheidende Geschäftsführer des Paritätischen Berlin, ging in seiner Rede ebenfalls zunächst auf die Flüchtlingsthematik ein. Die Wohnungspolitik des Senats habe er ja schon auf der Mitgliederversammlung vor einem Jahr kritisiert, die Wohnungsnot werde durch die hinzukommenden Flüchtlinge weiter steigen. Mit dem enormen ehrenamtlichen Engagement in der Flüchtlingshilfe zeige die Berliner Stadtgesellschaft gerade, was sie leisten könne. Behauptungen, die Verwaltung sei unterbesetzt, bezeichnete Oswald Menninger als Ausreden; dort mangele es vor allem an Flexibilität. »Außergewöhnliche Herausforderungen brauchen außergewöhnliche Maßnahmen, keine Routinen, die auch sonst schon nicht zu guten Ergebnissen führen«, sagte Menninger. Den Verband lobte er: »Wir haben gute Arbeit geleistet.« Als Beispiele führte er die Rahmenfördervereinbarung, die Entgeltfestschreibung und den Kitaausbau an. Für die Zukunft sehe er den Verband gut gerüstet, so Oswald Menninger. Er dankte für die offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Er zeigte sich überzeugt davon, dass seine Nachfolgerin Dr. Gabriele Schlimper eine sehr gute Wahl gewesen sei und wünschte ihr und ihrem Stellvertreter Martin Hoyer eine glückliche Hand. renamtlicher und professioneller Arbeit so gut gelinge. Das habe sich zum Beispiel gerade in der Veranstaltung »Wir machen das!« zur Flüchtlingshilfe wieder gezeigt. Sie dankte ihrem Vorgänger Oswald Menninger für die Einarbeitung. Seinen Kurs werde sie fortführen. »Unsere Unabhängigkeit erlaubt uns Kritik und erlaubt uns gegenzusteuern. Ich stehe dafür, dass das so bleibt«, sagte Gabriele Schlimper. Oswald Menningers Arbeit weiterführen zu dürfen, sei Ehre und Herausforderung für sie. Oswald Menninger legte anschließend ein letztes Mal die Jahresrechnung vor und skizzierte die wirtschaftliche Entwicklung des Verbandes in den letzten 20 Jahren. »Sie, die Mitglieder, stehen mit Ihrer Arbeit hinter diesen Zahlen«, fasste Oswald Menninger zusammen. Die geprüfte Jahresrechnung 2014 wurde von der Mitgliederversammlung einstimmig genehmigt. »Unsere Unabhängigkeit erlaubt uns gegenzusteuern.« »Was ist das Alleinstellungsmerkmal unseres Verbandes?«, fragte die zukünftige Geschäftsführerin des Paritätischen Berlin Gabriele Schlimper rhetorisch. »Sie, die Mitglieder sind es.« Denn den Mitgliedern sei es zu verdanken, dass die Verknüpfung kleiner und großer Verbände, die Verknüpfung eh- Wahlen von Vorstand und Berufungsausschuss Der Beiratsvorsitzende Thomas Grahn berichtete aus der Arbeit des Beirats. Dann stand die Wahl von Vorstand und Berufungsausschuss des Paritätischen auf dem Programm. Alle elf nominierten Kandidaten hatten auf der Mitgliederversammlung eineinhalb Minuten Zeit, sich in aller Kürze den Wählern vorzustellen. Für den Posten der Vorstandsvorsitzenden trat Professor Barbara John an. Nach einer Viertelstunde Pause, in der die abgegebenen Stimmen ausgezählt wurden und sich die Anwesenden am Buffet stärken konnten, stellte Oswald Menninger den Wirtschaftsplan für 2016 vor. Im Anschluss konnten die Wahlergebnisse verkündet werden. Professor Barbara John wurde mit überwältigender Zustimmung zur Vorstandsvorsitzenden wiedergewählt. In den Vorstand gewählt wurden Stefan Dominik Peter, der Vorstandsvorsitzende des Berliner Behindertenverband e.V., Dr. Ellis Huber, Birgit Angermann von die reha e.V., Ingrid Alberding von Mittelhof e.V., Helmut Forner, Grit Herrnberger, die Bereichsleitung des Fipp e.V., Martin Beck vom Humanistischen Verband Deutschlands und Ute Hiller, die Geschäftsführerin der Berliner Aids-Hilfe e.V. In den Berufungsausschuss gewählt wurden Gabriele Geißler, Heinrich B. Piper und Fevzi Aktas. Alle gewählten Vertreter nahmen die Wahl an, womit die offiziellen Punkte der Tagesordnung abgeschlossen waren. Für viele Teilnehmer ging die Mitgliederversammlung noch eine ganze Weile weiter. Sie blieben und unterhielten sich – MARTIN THOMA Gesprächsstoff gab es wie jedes Jahr genug. Oswald Menninger und Dr. Gabriele Schlimper Applaus bei der Mitgliederversammlung Januar / Februar 2016 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTOS: BERND WANNENMACHER 9 LANDESGESCHÄFTSSTELLE Herzlich willkommen! Neue Mitarbeiterinnen des Paritätischen Berlin Stefanie Fried, 34 Jahre, seit 1. Oktober 2015 Referentin für Kinder und Kitas Mit welchen Erwartungen sind Sie zum Paritätischen Berlin gekommen? Mit meiner Stelle als Referentin im Kita-Referat verbinde ich vor allem die Hoffnung auf mehr Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten, um in dieser Stadt etwas in Bewegung zu setzen. Ich sehe in meiner neuen Rolle als Referentin auch eine Chance der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung. Zuvor war ich im öffentlichen Dienst tätig und fühlte mich aufgrund der sehr starren Strukturen und begrenzten Möglichkeiten der Einflussnahme teilweise ohnmächtig. Seit meinem Wechsel freue ich mich jeden Tag über die konstruktive und anregende Atmosphäre im Haus. Neue Leitung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Seit dem 4. Januar 2016 leitet Kathrin Zauter die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin. Die Journalistin war viele Jahre beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) tätig, unter anderem als Reporterin und Redakteurin bei der Berliner Abendschau. Nun übernimmt sie die Kommunikationsaufgaben für den Paritätischen Berlin, gemeinsam mit der stellvertretenden Leiterin Nina Peretz und unterstützt von den Mitarbeiterinnen Rita Schmid und Petra Engel. Foto: privat Auf welche Aufgaben freuen Sie sich besonders? Was gehört eher zum Pflichtprogramm? Zuvor habe ich primär im Bereich Kinderschutz gearbeitet und hatte sehr große Freude an meiner Tätigkeit im Jugendamt. Daher freue ich mich darauf, den Aufgabenbereich Kinderschutz im Bereich der Kindertagesbetreuung zu übernehmen. Die Arbeit im Kita-Referat ermöglicht mir weiterhin, mit Kindern und ihren Familien sowie den beteiligen professionellen Akteuren zusammenzuarbeiten. An der (Aus-)Gestaltung dieses wichtigen Sozialisations- und Lebensortes mitwirken zu können, freut mich sehr. Besonders am Herzen liegt mir auch die Lebenssituation geflüchteter Kinder und Familien. Die Eindrücke des vergangenen Jahres die ich durch verschiedene Besuche von Unterkünften für Geflüchtete sammeln konnte, haben mich darin bestärkt mich für eine Verbesserung einzusetzen.Nach den ersten drei Monaten im Kita-Referat kann ich sagen, dass ich meinen Arbeitsbereich in Gänze als spannend empfinde. Was wünschen Sie sich für Ihr erstes Jahr beim Paritätischen? Ich wünsche mir vor allem ein gutes Ankommen in meinem kleinen Team. Nach einem sehr herzlichen Empfang gilt es nun, eine vertrauensvolle und konstruktive Arbeitsbeziehung mit meinen Kolleginnen und Kollegen aufzubauen. Teamfähigkeit ist mir sehr wichtig. Die für mich teilweise neuen Aufgabenbereiche muss ich mir nach und nach erschließen. Ich hoffe zum Ende des Jahres 2016 eine gewisse Sicherheit bezüglich meiner Aufgaben 10 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Stefanie Fried FOTO: PETRA ENGEL und Rolle als Referentin für den Bereich Kinder und Kitas gewonnen zu haben. Was haben Sie in Ihr neues Büro mitgebracht? In meinem Büro verbringe ich einen großen Teil meiner Zeit, deshalb ist mir eine gemütliche Atmosphäre wichtig. Mitgenommen habe ich vor allem kleine Andenken von mir lieben Menschen sowie ganz viel Farbe. Und weil es sich mit gutem Espresso leichter arbeiten lässt, habe ich mir in der ersten Woche gleich einen Espressokocher für die Arbeit angeschafft. Sind Sie auch neu in die Stadt gekommen, oder haben Sie »nur« den Job gewechselt? Ich habe nur meinen Job gewechselt. Zuvor war ich mehrere Jahre im Regionalen Sozialpädagogischen Dienst des Jugendamtes Pankow tätig. In meinem Erstberuf bin ich Erzieherin, und habe zudem ein Studium der Sozialen Arbeit absolviert und befinde mich aktuell in der Abschlussphase des Masterstudiengangs Sozialmanagement. Spezialisiert bin ich auf den Bereich Kinderschutz: Ich verfüge über die Zertifizierung zur insoweit erfahrenen Fachkraft gem. §8a/§8b SGB VIII und habe zudem in den Schwerpunkbereichen Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch Januar / Februar 2016 LANDESGESCHÄFTSSTELLE sowie Frühe Hilfen und Kinderschutz einen zertifizierten Studienkurs abgelegt. Wie viele Namen von Kolleginnen und Kollegen konnten Sie sich bereits merken? Die Namen vieler Kolleginnen und Kollegen der Geschäftsstelle sind mir inzwischen vertraut, aber genauso oft schaue ich auch in noch namenslose Gesichter. Aufgrund der vielen Personen, die ich in den vergangenen Monaten sowohl intern als auch extern kennengelernt habe, schwirrt mir der Kopf. Ein wenig Zeit wird es wohl noch brauchen bis ich alle Namen kenne und den richtigen Personen zuordne. Wo hat man die besten Chancen, Sie nach Dienstschluss anzutreffen? Meine Freizeit verbringe ich am liebsten beim Tango tanzen, im und auf dem Wasser, beim Lesen zuhause oder mit Freunden in einer der unzähligen gemütlichen Berliner Cafés/Bars.Am Wochenende fahren ich und meine Tochter öfter raus in die Natur, lassen die Hektik der Stadt hinter uns und genießen die Ruhe. Protokoll der Mitgliederversammlung 2015 Das Protokoll finden Paritätische Mitgliedsorganisationen als Beilage in diesem Rundbrief. Was sollten die neuen Kollegen unbedingt von Ihnen wissen? Ich bin eine quirlige und lebensfrohe Person mit viel Sinn für Spaß und Leichtigkeit. L ächelnde Gesichter und ab und dann ein herzlich lautes Lachen, selbst wenn die Arbeitsbelastung noch so hoch ist, sind mir sehr wichtig. Abgabetermine für Direktanträge beim Landesverband Der Paritätischen Berlin, Bereich Stiftungsmittel, informiert seine Mitglieder über aktuelle Abgabetermine von Direktanträgen im laufenden Jahr A us aktuellem Anlass weisen wir besonders bei Direktanträgen zum Deutschen Hilfswerk auf lange Vorlaufzeiten hin. Um bei Stiftungen wie der Aktion Mensch, Deutsches Hilfswerk/Deutsche Fernsehlotterie, Kuratorium Deutsche Altershilfe, Revolvingfonds und Stiftung Deutsche Jugendmarke Anträge für innovative Projekte über den Landesverband einzureichen, bitten wir um Beachtung folgender Abgabetermine. Die Einhaltung dieser Termine ist notwendig, da bis zur Bewilligung der Anträge im Kuratorium dieser Stiftungen eine umfangreiche Beratung und Prüfung der Anträge durch den Landesverband erfolgt. Aktuelle Abgabetermine Deutsches Hilfswerk / Deutsche Fernsehlotterie (halbjährlich) 1. April 2016 für die Kuratoriumssitzung Herbst 2016 1. August 2016 für die Kuratoriumssitzung Frühjahr 2017 Aktion Mensch Kinder- und Jugendhilfe-Projekte 15. Februar 2016 für die Kuratoriumssitzung September 2016 15. Mai 2016 für die Kuratoriumssitzung Dezember 2016 Januar / Februar 2016 Impulsförderung Arbeit 15. März 2016 15. Juni 2016 Impulsförderung Osteuropa 15. März 2016 15. Juni 2016 Stiftung Deutsche Jugendmarke 1. Februar 2016 für die Kuratoriumssitzung Mai 2016 15. Juli 2016 für die Kuratoriumssitzung November 2016 Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) für das 1. Quartal: 15. September des Vorjahres für das 2. Quartal: 15. Dezember des Vorjahres für das 3. Quartal: 15. März des Jahres für das 4. Quartal: 15. Juni des Jahres Revolvingfonds 5 Monate vor Maßnahmebeginn. Wir bitten zu beachten, dass für das Deutsche Hilfswerk (27. Oktober 2015), das Kuratorium Deutsche Altershilfe (1. Januar 2016) und die Aktion Mensch (1. Januar 2016) neue Richtlinien gelten. Wissenswertes Margita Bodrow, Stiftungsmittel, Telefon: 030 86 001-125 Christiane Helbig, Stiftungsmittel, Telefon: 030 86 001-145 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Einladung zum Jahresempfang 2016 und zur Verabschiedung von Oswald Menninger Der Vorstand und die Geschäftsführung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin laden Sie herzlich ein zum Jahresempfang 2016 am Mittwoch, 9. März, Beginn 16 Uhr, Einlass und Sektempfang ab 15:30 Uhr – im Umweltforum Aufersteh ungskirche, Pufendorfstr. 11, 10249 Berlin-Friedrichshain. Dilek Kolat, Senatorin für Arbeit, Frauen und Integration wird über Herausforderungen, Perspektiven und Chancen für das Jahr 2016 sprechen. Wir danken Oswald Menninger für seine langjährige Arbeit als Geschäftsführer des Verbandes. Vorstandsmitglieder des Paritätischen zeichnen ausgewählte Freiwillige für ihr Engagement aus. Für den kulturellen Rahmen sorgen kulturelle Darbietungen aus dem Kreise Paritätischer Mitglieder. Im Anschluss an den offiziellen Teil des Empfangs sind alle Gäste zum Buffet und gemeinsamen Austausch eingeladen. Wir würden uns freuen, Sie bei unserem Empfang begrüßen zu können. Die Einladungskarten werden Anfang Februar verschickt. 11 LANDESGESCHÄFTSSTELLE PR-Forum »Souverän auftreten, überzeugend sprechen« Im Rahmen unseres PR-Forums bieten wir ein Sprechtraining für Verantwortliche der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unserer Mitgliedsorganisationen an. Termin: 6. April 2016, 9.30 bis 12.30 Uhr Ort: Paritätische Landesgeschäftsstelle, Brandenburgische Str. 70, 10713 Berlin, Raum 5.04 In dem Impulstraining wird vermittelt · wie Sie souverän auftreten und in Kontakt mit Ihren Zuhörern sind · wie Sie sprecherisch Kompetenz und Klarheit ausstrahlen · wie Sie präziser artikulieren und gezielter betonen · wie Sie Sprechtempo und Sprechmelodie bewusster einsetzen Die Teilnehmerzahl ist auf 16 Personen begrenzt. Eine Einladung des Workshops erhalten die Mitglieder des PR-Forums per E-Mail. Schreiben Sie uns bei Fragen an [email protected]. Beratungsleistungen für Mitgliedsorganisationen im Personalwesen Förderung durch den Paritätischen auch 2016 A uch im Jahr 2016 werden aufgrund des unverändert hohen Bedarfes professionelle Beratungen im Personalwesen unterstützt. Der sogenannte Personal-Beratungspool für Beratungen rund um Fragen des Personalbereichs wird wieder aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin über den Paritätischen Landesverband Berlin zur Verfügung gestellt. Diese Beratungen sind für kleine und mittlere Organisationen kostenlos. In den letzten Jahren wurden diese Beratungen intensiv durch Mitgliedsorganisationen nachgefragt. Im Durchschnitt profitierten jährlich rund 80 Organisationen von dem Angebot. Insofern war und ist der Beratungspool ein wichtiges Instrument, Fachwissen zu diesen Themen kostenlos zu erhalten.Ebenso erfordern die permanenten Anpassungen und Änderungen im Bereich des Personalwesens eine Weiterführung des Angebots. Der Paritätische hat wiederholt die Pari Personal GmbH mit der Umsetzung der Beratung beauftragt. Angeboten werden folgende Beratungsthemen: ·· Beantwortung von Fragen zu Themen wie AVR, AVR II, TVÖD, ATV ·· Beantwortung von allgemeine Fragen zum Personalwesen ·· Personalkostenhochrechnungen etc. Förderfähigkeit Förderfähig sind alle Mitgliedsorganisationen, die zum Zeitpunkt der Förderung Mitglied im Paritätischen Berlin sind. Grundsätzlich sind pro Einrichtung zehn Stunden pro Kalenderjahr an Beratung zu 100 Prozent förderfähig. Fragen beantwortet Ihnen gerne die PariPersonal GmbH. Wissenswertes PariPersonal GmbH Wittestraße 30 E, 13509 Berlin Tel.: 030 55 17 41 00 | Fax: 030 55 17 42 22 E-Mail: [email protected] pari-personal.de NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE BEZIRKE Zusammenarbeit zwischen Betreibern von Flüchtlingsunterkünften und sozialen Organisationen Paritätischer empfiehlt, Stellen für Ehrenamtskoordination zu beantragen D ie Betreiber von Flüchtlingsunterkünften können zukünftig Personalstellen für die Ehrenamtskoordination Landesamt für Gesundheit und Soziales (Kostenträger) beantragen. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin empfiehlt hierbei dringend die Zusammenarbeit und Vernetzung mit gemeinnützigen Organisationen, Einrichtungen und Bündnissen vor Ort. Eine entsprechende Anlage zum Betreibervertrag und eine Empfehlung zu Qualitätsanforderungen der Stelle der Ehrenamtskoordination wurde der Senatsverwaltung übersandt und die Bedeu12 tung der Ehrenamtskoordination mit dem Staatssekretär für Soziales, Dirk Gerstle, besprochen. Geschützte Räume schaffen Trotz aktueller Schwierigkeiten wie ungeklärter Verweildauer und vieler offener (rechtlicher und sozialer) Fragen bei geflüchteten Menschen, ermöglicht eine Reihe von Trägern dezentrale Angebote außerhalb der (Not-)Unterkünfte – von der Kinderbetreuung bis hin zu offenen Familienangeboten für Kinder und ihre Familien. Das Familienzentrum am Mehringdamm bietet beispielsweise bereits Kin PARITÄTISCHER RUNDBRIEF derbetreuung, Treffpunkte für arabische Familien und niedrigschwellige Deutsch-Integrationskurse an. Dort finden die geflüchteten Familien einen geschützten Raum des Rückzugs und der Ruhe. Das interkulturelle Stadtteilzentrum Divan e.V. baut die Koordination des ehrenamtlichen Engagements in der Flüchtlingsarbeit aus, damit die große Hilfsbereitschaft der Nachbarschaft schnell und zielgerichtet bei den geflüchteten Menschen ankommt. Von der rechtlichen Beratung durch ehrenund hauptamtliche Rechtsanwälte bis hin zum Freizeit- und Sportangebot wird hier den geflüchteten Menschen Januar / Februar 2016 GESCHÄFTSSTELLE BEZIRKE unter besonderer Berücksichtigung der kulturellen Vielfalt geholfen. Große Vielzahl an Angeboten Der TÄKS e.V. bietet beispielsweise Kochprojekte für geflüchtete Frauen mit den Kindern an, um ihnen die Möglichkeit zu geben, die gewohnte Esskultur aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus halten die Nachbarschaftshäuser und Bildungsträger unter dem Paritätischen Dach eine große Vielzahl von Sprachkurs- und Beratungsangeboten bereit, die teilweise von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern durchgeführt werden und niedrigschwellig angelegt sind. Sie haben eine wichtige Brückenfunktion zur Integration und zu den weiterführenden Ausbildungsund Umschulungsangeboten. Das sind nur wenige Beispiele für gelungene Zusammenarbeit der Betreiber mit den sozialen Organisationen vor Ort. Die Betreiber sollen stärker als bisher auf die bereits vorhandenen Angebote sowie die ehrenamtlichen Kräfte im Gemeinwesen zurückgreifen und sie angemessen beteiligen. So kann das ehrenamtliche Engagement gebündelt und bedarfsgerecht eingesetzt werden. Wenn sich die geflüchteten Menschen willkommen fühlen, sich mit ihrer näheren Umgebung vertraut gemacht haben und sich sogar selbst für ihre Landsleute engagieren, verdient das größte Anerkennung. Beratung und Empfehlungen durch die Geschäftsstelle Bezirke Die Geschäftsstelle Bezirke des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes LV Berlin e.V. unterstützt Sie dabei, die Vernetzung mit sozialen und gemeinnützigen Einrichtungen im Gemeinwesen zu stärken, und gibt Ihnen Informationen über Partnerinnen und Partner mit weitreichenden Erfahrungshintergründen im ehrenamtlichen Engagement vor Ort. Wissenswertes Für Empfehlung zur Zusammenarbeit zwischen den Betreibern von Flüchtlingsunterkünften und sozialräumlichen gemeinnützigen Organisationen wenden Sie sich an die Leiterin der Geschäftsstelle Bezirke, Anne Jeglinski, Telefon: 030 86 001-600, [email protected]. Das Berliner Alpha-Siegel E in neues Gütesiegel soll ab 2016 Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten den Zugang zu Einrichtungen und Dienstleistungen erleichtern. In Berlin können über 300.000 Menschen zwar einzelne Wörter oder auch Sätze lesen und schreiben, nicht jedoch zusammenhängende Texte. Häufig haben Betroffene Hemmungen, die Angebote einer Einrichtung wahrzunehmen und anzusprechen, dass sie Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben haben. Mitarbeitende merken, dass sich der Kontakt schwierig gestaltet, wissen aber nicht genau, woran es liegt oder wie sie damit umgehen können. In vielen Einrichtungen sind Vorgänge zu komplex gestaltet und können nur von Menschen verstanden werden, die lesen und schreiben können. Das Berliner Alpha-Siegel ist ein Gütesiegel, das ab 2016 gut sichtbar an der Eingangstür der teilnehmen- den Einrichtung angebracht wird. Es ist deutschlandweit das erste Siegel dieser Art. Die Einrichtungen verdeutlichen damit, dass sie auch für Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten gut zugänglich sind. Die schriftliche Kommunikation und Infomaterial sind mit geringen Lesekompetenzen verständlich. In der Einrichtung gibt es alpha-kompetente, geschulte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Hürden für Menschen mit Lese- und Schreib- schwierigkeiten werden erkannt und abgebaut. Betroffenen soll durch das Siegel die Angst genommen werden, die Institution zu betreten und das Angebot in Anspruch zu nehmen. Mit der steigenden Zahl der Alpha-Siegel soll das Thema im Stadtbild eine Präsenz bekommen und damit mehr Beachtung finden. Das Alpha-Siegel ist für alle Einrichtungen mit Kundenkontakt interessant. Die Maßnahmen, die im Rahmen des Alpha-Siegel-Prozesses in den Einrichtungen umgesetzt werden, unterstützen natürlich auch Menschen mit geringen Deutschkenntnissen. Wissenswertes Weitere Informationen finden Sie unter alpha-siegel.de. Kontakt: Grund-Bildungs-Zentrum, Paretzer Straße 1, 10713 Berlin Telefon: 030 25 56 33 11 E-Mail: [email protected] Bundesfreiwilligendienst-Sonderprogramm »BFD mit Flüchtlingsbezug« 2016 D er Bundesfreiwilligendienst (BFD) ist seit seiner Einführung im Jahr 2011 mit jährlich über 40.000 Freiwilligen zu einem wichtigen Freiwilligendienstprogramm in Deutschland geworden. Mit Blick auf die große Zahl geflüchteter Menschen, die 2015 nach Deutschland gekommen sind, finanziert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) weitere 10.000 BFD-Plätze für den Einsatz in der Flüchtlingshilfe Januar / Februar 2016 und von Geflüchteten. Die ijgd Berlin in Kooperation mit dem Paritätischen Berlin bieten im Rahmen dieses Kontingentes Plätze für interessierte Einrichtungen an. Derzeit werden daher noch sowohl Einrichtungen wie auch Freiwillige gesucht, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren wollen. Darüber hinaus können sich erstmalig auch Geflüchtete im Rahmen des Sonderkontingentes engagieren. Dabei ist zu beachten, dass die Starttermine für die Zielgruppe der PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Geflüchteten ab dem 15. Februar 2016 und für die Freiwilligen in Einsatzstellen mit Flüchtlingsbezug ab dem 1. Februar 2016 geplant sind. Das Besetzungsverfahren und die BFD-Vereinbarung haben sich nicht verändert. Ebenso unverändert bleiben die Erstattungsmodalitäten für Taschengeld und Sozialversicherungsbeiträge seitens des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) sowie die Einsatzstellenbeteiligung. Die wichtigste Neue13 GESCHÄFTSSTELLE BEZIRKE rung ist das neue Dokument »Ergänzung zur Vereinbarung«, welches für beide Zielgruppen ausgefüllt werden muss. Darüber hinaus gibt es einige Besonderheiten: Für beide Gruppen (Geflüchtete und Nicht-Geflüchtete) ·· Die Freiwilligen müssen zwingend volljährig sein. ·· Auch für unter 27-Jährige (U27) gibt es die Möglichkeit, den BFD in Teilzeit zu absolvieren. ·· Zusätzlich zur bisherigen Vereinbarung gibt es eine »Ergänzung zur Vereinbarung«, die ausgefüllt werden muss. ·· Eine intensive, schriftlich zu dokumentierende, fachliche Einweisung durch die Einsatzstelle muss durchgeführt werden. ·· Die pädagogische Begleitung jenseits der fachlichen Anleitung in der Einsatzstelle wird weiterhin von ijgd organisiert. Geflüchtete als Freiwillige ·· können in allen Bereichen eingesetzt werden, in denen auch bisher ein BFD möglich war, unabhängig davon, ob die Einsatzstelle in der Flüchtlingshilfe tätig ist ·· benötigen eine Beschäftigungserlaubnis von der Ausländerbehörde, es sei denn eine Aufenthaltserlaubnis liegt vor. ·· Die wichtigsten Dokumente zum BFD-Sonderkontingent gibt es zu Informationszwecken auch in englischer Sprache Andere Freiwillige in der Flüchtlingshilfe ·· können in Einsatzstellen ihren Dienst tun, die einen »Flüchtlingsbezug« haben. Entsendung ·· Eine dauerhafte »Entsendung« von Freiwilligen an Einsatzorte außerhalb der Einsatzstelle ist möglich. Dies bedeutet, dass der Dienst nicht wie im Regelkontingent zwingend in der registrierten Einsatzstelle stattfinden muss. Anerkennung als neue BFD-Einsatzstelle im Sonderkontingent / Platzzahlerhöhung: ·· Wenn Sie bereits anerkannte BFD-Einsatzstelle und in der Flücht- lingshilfe tätig sind, gilt diese Anerkennung auch für das Sonderkontingent. ·· Anträge auf Anerkennung oder auf Platzzahlerhöhungen im Rahmen des Sonderkontingents werden vom BAFzA prioritär bearbeitet. ·· Wenn Ihre Einrichtung bereits BFD-Einsatzstelle ist und Plätze im Sonderkontingent einrichten möchte, nehmen Sie Kontakt mit den ijgd auf (siehe unten). Zeitrahmen: Planen Sie ausreichend Vorlauf bis Dienstbeginn ein, besonders für Geflüchtete – die Einholung der Genehmigung der Ausländerbehörde ist mitunter zeitaufwändig. Wissenswertes Wenn Sie weitere Fragen haben, steht Ihnen das BFDTeam bei den Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten (ijgd) e. V. zwischen 10 und 16 Uhr telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung: Glogauer Str. 21 10999 Berlin Tel.: 030 612 03 13-60 E-Mail: [email protected] Vereinfachung und Entbürokratisierung der Bewilligungs- und Abrechnungsverfahren im EU-Fördermittelbereich D as Abgeordnetenhaus hat im Rahmen der Feststellung des Haushaltsplans von Berlin für die Haushaltsjahre 2016 und 2017 einen Auflagenbeschluss zur Vereinfachung und Entbürokratisierung der Bewilligungs- und Abrechnungsverfahren im EU-Fördermittelbereich gefasst. Dabei sollen insbesondere die Personal- und Honorarabrechnungen sowie die Einrichtung von Bankkonten für jede einzelne Maßnahme kritisch überprüft und vereinfacht werden. Die geänderten Prüfkriterien, das künftige Abrechnungsverfahren und die künftige Darstellung der Mittelverwendung sind dem Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses bis zum 31. März 2016 vorzulegen. Der Senat wird aufgefordert, zur Lösung von Konflikten bei der Abrechnung zwischen den Beteiligten eine unabhängige Clearingstelle einzurichten. Der Paritätische beabsichtigt, in dieser unabhängigen Clearingstelle mitzuwirken. VsKA und Paritätischer unterstützen Flüchtlinge in der Notunterkunft am Tempelhofer Feld D ie Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales hat vor der Notunterkunft am Tempelhofer Flughafen einen Info-Bus bereitgestellt, der als erste Anlaufstelle für Ehrenamtliche und Geflüchtete fungiert. Der Info-Bus steht auf dem Parkplatz 3, Columbia Damm 10, und wird vom Verband für sozial-kulturelle Arbeit (VsKA) betrieben. Die vielfältigen Angebote der freiwilligen Helfer sowie der sozialen gemeinnützigen Organisationen sollen mit Unterstützung der Arbeit des In14 fo-Busses besser koordiniert und zielgerichtet an die Bewohner vermittelt werden. Der VsKA hat über einen Spendenaufruf Mittel gesammelt, um mit der Arbeit zu beginnen, ist jedoch weiterhin auf Unterstützung angewiesen. Die Notunterkunft für Flüchtlinge im Tempelhofer Flughafen ist ein Übergangswohnort für geflüchtete Menschen. Inzwischen leben dort rund 2500 nicht registrierte geflüchtete Menschen und ihre Familien. Es fehlt ihnen an Gemeinschaftsräumen für FreizeitPARITÄTISCHER RUNDBRIEF oder Bildungsaktivitäten sowie Ruhe und Privatheit. Viele engagierte Menschen helfen mit Sachspenden und Angeboten wie Sport oder Kinderbetreuung. Auch die Stadtteilzentren halten ein vielfältiges Programm für die geflüchteten Menschen bereit, wie Kochangebote, Mutter-Kind-Gruppen, niedrigschwellige Sprachkurse und juristische Unterstützung. Der Paritätische unterstützt die Arbeit der freiwilligen Helfer und setzt sich für eine angemessene EhrenamtskoorJanuar / Februar 2016 GESCHÄFTSSTELLE BEZIRKE dination vor Ort ein, um den geflüchteten Menschen bestmögliche Integrationschancen vom ersten Tag an zu geben. Die Arbeit der Freiwilligen und des Gemeinwesens gilt es angemessen zu würdigen und mit den notwendigen Rahmenbedingungen auszustatten. Wenn Sie die Arbeit der Ehrenamtskoordination für die Notunterkunft am Tempelhofer Flughafen unterstützen möchten, freuen wir uns über Ihre Spende auf das Spendenkonto des Paritätischen Wohlfahrtsverband LV Berlin: Bank für Sozialwirtschaft AG, Berlin Kontonummer: 3131001 IBAN: DE93 10 0205 0000 0313 1001 BIC: BFSWDE33BER Verwendungszweck: THF Willkommen – Flüchtlinge und Stadtteilzentren Der Paritätische im Lenkungskreis von »Zeit für Neues Berlin« D er Paritätische Berlin, vertreten durch Anne Jeglinski, ist im Dezember 2015 in den Lenkungskreis von »Zeit für Neues Berlin« berufen worden. »Zeit für Neues Berlin« ist ein Projekt des Sternenfischer Freiwilligenzentrum in Kooperation mit dem Generali Zukunftsfonds und der Senatskanzlei Berlin mit dem Ziel, das gesellschaft- liche Engagement insbesondere bei der Gruppe der über 50-Jährigen zu fördern. Die Mitglieder des Lenkungskreises begleiten das Projekt, behandeln strategische Fragen und steuern die Projektausrichtung. Der Lenkungskreis besteht aus Hella Dunger-Löper (Senatskanzlei), Anne Jeglinski (Paritätischer Berlin), Christoph Zeckra (Gesamt- verantwortlicher Leiter Generali Zukunftsfonds, Generali Deutschland), Peter Wagenknecht (Geschäftsführer Sternenfischer) und Julia Grallert als Gast (Projektleiterin). Wissenswertes Mehr zum Projekt finden Sie unter zeitfuerneues.berlin. Neue Angebote für Sozialarbeit und Bildung im Bildungshaus Pfefferberg D as Bildungshaus Pfefferberg, Haus 12, soll Platz für Angebote der Schulsozialarbeit, Ausbildung und Verwaltung bieten. Nun wurde der Rohbau des Neubauprojekts fertiggestellt. Zu diesem Anlass lud Pfefferwerk Stadt- kultur gGmbH am 9. Dezember 2015 zum Richtfest mit Baustellenführung auf den Pfefferberg ein. Bauherren sind Wetek gGmbH, Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH und die Pfefferwerk Aktiengesellschaft. FOTO: ANNA ZAGIDULLIN ÄLTERE MENSCHEN »Es gibt endlich ein politisches Interesse an bürgerschaftlichem Engagement« Fünf Fragen an Dr. Susanna Kahlefeld, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus Dr. Susanna Kahlefeld hat 1999 an der Freien Universität Berlin in Philosophie promoviert. Seitdem hatte sie diverse Lehraufträge an der FU Berlin inne, seit 2000 ist sie Dozentin für Deutsch als Zweitsprache. Für Bündnis 90/Die Grünen ist Susanna Kahlefeld seit 2011 im Berliner Abgeordnetenhaus. Sie ist unter anderem Vorsitzende des Ausschusses für Bürgerschaftliches Engagement. Die Fragen stellte Nina Peretz. Seit wann gibt es den Ausschuss für bürgerschaftliches Engagement im Berliner Abgeordnetenhaus und womit hat er sich schwerpunktmäßig bisher beschäftigt? Dr. Susanna Kahlefeld: Der Ausschuss tagte am zweiten September 2013 das erste Mal, damals noch unter dem Vorsitz meines Fraktionskollegen Martin Beck. Mittlerweile sind wir bei der 22. Sitzung: Was wir bisher getan haben? Jede zweite Sitzung findet außerhalb des Abgeordnetenhauses statt, um die Bedingungen für freiwilliges Engagement vor Ort zu besuchen. Das freiwillige Engagement der Berlinerinnen und Berliner ist Januar / Februar 2016 Dr. Susanna Kahlefeld PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN 15 ÄLTERE MENSCHEN ENGAGEMENT go für GO! EmPOWER-Mentoring Ehrenamtliche für Neuköllner Mentoren-Projekt gesucht Am 1. Dezember 2015 ist das Projekt GO! EmPOWER-Mentoring offiziell an den Start gegangen. Melanie Friebe, stellvertretende Leiterin der Geschäftsstelle Bezirke des Paritätischen Berlin, und Arnold Mengelkoch, Migrationsbeauftragter von Neukölln, begrüßten die Gäste bei der Eröffnungsveranstaltung im Neuköllner Projektbüro. Mit dem Mentoring-Projekt GO! werden Jugendliche mit Zuwanderungs- und Fluchtgeschichte aus Nord-Neukölln angesprochen und in ihren Ressourcen und Kompetenzen gestärkt. Sie sind entweder Schülerinnen und Schüler der Kooperationsschule des Unionhilfswerk oder im nahen Kiez zuhause. Auch die ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren kommen überwiegend aus der direkten Umgebung. Im Februar starten die ersten Einstiegs-Qualifikationen für angehende Mentorinnen, Mentoren und Mentees. Es gibt noch wenige freie Plätze für freiwillig Engagierte, die in Neukölln leben und gerne einen Jugendlichen oder eine Jugendliche begleiten möchten. Bei Interesse melden Sie sich bei Songül Incedal unter 030 22 32 76 24 oder [email protected] Projektbüro: GO! EmPOWER- Mentoring Karl-Marx-Platz 20, 12043 Berlin 16 Gute Wünsche beim Projektstart Foto: Jenna Dallwitz enorm vielfältig. Am 18. Januar haben wir die Berliner Bahnhofsmission besucht – ein wichtiger Termin, besonders zu dieser Jahreszeit. Wir waren bei der Feuerwehr, aber auch auf dem Rathausturm Neukölln, um uns die Arbeit der Freifunker erklären zu lassen, die seit Jahren hochprofessionell und ehrenamtlich Einrichtungen mit kostenlosem Internetzugang versorgen. Davon profitieren Senioreneinrichtungen ebenso wie Flüchtlingsunterkünfte. Wir haben uns die Beratung von selbstmordgefährdeten Jugendlichen durch Jugendliche vorstellen lassen, aber auch über Strukturen und Grundsatzpapiere wie die Charta für Bildung der Landesarbeitsgemeinschaft diskutiert. Die Vielfalt und die Qualität des freiwilligen Engagements werden in den Tagesordnungen deutlich. Deutlich wird aber auch, dass es an allen Ecken und Enden an Unterstützung durch den Senat fehlt: Unsere Verwaltung ist nicht eingestellt auf die Zusammenarbeit mit Freiwilligen, Förderstrukturen sind mühsam, Entschädigungen und Fahrtgeld ein Problem … Da kommt sehr viel zusammen. Welche Motive haben ältere Menschen, sich ehrenamtlich zu engagieren? Dr. Susanna Kahlefeld: Nach meiner Erfahrung ist das sehr unterschiedlich. Es gibt ganz viele Menschen, die ihr Leben lang engagiert waren, in einem Verein oder auch an immer neuen Orten, und die im Engagement älter geworden sind. Für sie gehört das zu einem aktiven Leben, sie sind am Gemeinwohl interessiert und haben wohl auch Freude am Zusammensein und an dem Einfluss, den jede und jeder hat, der sich einmischt. Sei es in der Pflege, im Sport oder einem Bildungsprojekt. Andere fangen erst nach der Berufstätigkeit, oder wenn die Ansprüche der Familie nicht mehr so groß sind, an, sich zu engagieren. Nochmal etwas tun, wozu man vorher nie Zeit hatte. Oder einen dringenden Bedarf erkennen und dann aktiv werden, zum Beispiel in der Betreuung und Begleitung oder in der Hausaufgabenhilfe. Was müsste in Berlin geschehen, um das bürgerschaftliche Engagement von älteren Menschen weiter zu unterstützen? Dr. Susanna Kahlefeld: Einfach gesagt: Die Unterstützung muss so vielseitig sein wie das Engagement selbst. Fahrtgelder sind ein Problem für Menschen mit einer kleinen Rente. Der Senat könnte für den kleinen Preis eines Fahrscheins die wertvolle Zeit und den Einsatz eines Menschen für die Belange der Stadt gewinnen. Wichtig sind aber auch Räume, eine an der Situation älterer Menschen orientierte Ehrenamtsbegleitung und Koordination. Das ist in den Bezirken sehr unterschiedlich organisiert. Da kann sicher noch viel mehr geschehen. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Welche Überlegungen hat der Ausschuss, um die Anerkennungskultur bei älteren Menschen zu fördern? Dr. Susanna Kahlefeld: Wir arbeiten derzeit an einer neuen Gestaltung der Ehrenamtskarte: Geplant ist, dass es zukünftig verschiedene Typen von Ehrenamtskarten geben soll. Eine, mit der eher kulturelle Angebote vergünstigt werden, eine, die Vergünstigungen für Freizeitangebote enthält usw. Dabei wird hoffentlich auch ein Anteil mit BVG-Karten sein, so dass wir künftig mit der Anerkennung, die die Karte bedeutet, auch den Interessen und Bedürfnissen der Ehrenamtlichen besser entsprechen können. Mit welchen Indikatoren ist Ihrer Meinung nach ehrenamtliche Arbeit messbar? Dr. Susanna Kahlefeld: Man kann natürlich die von Freiwilligen geleistete Arbeit nach Qualifikation und Zeitumfang wie eine bezahlte Arbeit ansetzen und ihren Wert dann anhand des Honorars errechnen, das nötig wäre, diese Arbeit zu bezahlen. Dann kommt man auf astronomische Summen. So würde ich das dennoch nicht machen. Und zwar, weil der Wert freiwilligen Engagements für die Gesellschaft noch viel größer ist als diese Summe. Wer sich engagiert, weiß, wo es brennt, wo etwas fehlt, was andere brauchen. Engagement ist innovativ und bringt uns gesellschaftlich voran. Außerdem ist unbezahlte Arbeit unabhängig und frei. Wenn ich keinen Chef habe, dann gestalte ich mein Engagement in Absprache mit der Gemeinschaft, in der ich mich engagiere, so, wie ich das möchte – sei es ein Verein, ein Krankenhaus, eine Schule oder eine Initiative. Ich kann aus- und einsteigen, ich kann Veränderungen anregen und neue Ideen umsetzen. Das ist unbezahlbar. Ich vermisse diese Freiheit, weil ich mich aus vielen Initiativen zurückziehen musste, seit ich im Abgeordnetenhaus bin, denn es fehlt mir die Zeit. Aber ich habe immer noch Ideen für Projekte und Initiativen und würde gern wieder loslegen, Mitstreiterinnen und Mitstreiter suchen und etwas aufbauen. Ich bin begeistert von der gut organisierten und verlässlichen Arbeit der Flüchtlingsinitiativen. Außer dem, was sie für die Geflüchteten leisten, haben sie auch unsere Gesellschaft wärmer und herzlicher gemacht und unser Bild in der Welt enorm verbessert. Das ist mit nichts zu bezahlen. Ich habe derzeit den Eindruck, dass auch die anderen Bereiche ehrenamtlicher Arbeit von dieser Anerkennung profitieren, denn es gibt dadurch endlich eine Öffentlichkeit und ein politisches Interesse an bürgerschaftlichem Engagement. Diese Gunst der Stunde sollten wir für längerfristige Verbesserungen, zum Beispiel die Erarbeitung einer Engagementstrategie für Berlin, nutzen. Dafür setze ich mich ein. Januar / Februar 2016 GESUNDHEIT Körperliche Unversehrtheit von Mädchen und Frauen schützen Meldung zum Internationalen Tag gegen Genitalverstümmelung_ -beschneidung, 6. Februar S eit fast einem Jahrzehnt macht das Familienplanungszentrum Berlin – »Balance« (FPZ) auf das Thema weibliche Genitalverstümmelung_-beschneidung (FGM_C) aufmerksam. Für viele Akteurinnen und Akteure beispielsweise im Gesundheits- oder Sozialbereich ist es nach wie vor etwas Unbekanntes, ein Tabu, oder die Mitverantwortung für das Beenden dieser Praxis wird nicht gesehen. FAMILIEN Geflüchtete Kinder und Jugendliche in Pflegefamilien Fortbildungsangebot von Familien für Kinder gGmbH Aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation kommen minderjährige unbegleitete Flüchtlinge nach Berlin, die vom Jugendamt in Obhut genommen werden und perspektivisch in geeigneten Einrichtungen und auch in Pflegefamilien untergebracht werden müssen. Diese Entwicklung stellt eine ganz neue Herausforderung für die Pflegekinderhilfe dar. Damit dies gelingt, müssen Fachkräfte gut aufgestellt sein. Aus diesem Grund bietet das Fortbildungszentrum für Fachkräfte der Pflegekinderhilfe ein Fortbildungspaket zum Thema »Geflüchtete Kinder/Jugendliche in Pflegefamilien« an. Inhaltlich geht es in der Fortbildung um die rechtlichen Gegebenheiten, interkulturelles Wissen und die psychosoziale Situation der geflüchteten Kinder und Jugendlichen, damit Fachkräfte kultursensibel und verantwortlich handeln können und für diese Kinder und Jugendlichen in ihrer besonderen Lebenssituation eine gute Vermittlung gelingt. Das Fortbildungspaket setzt sich aus drei ganztägigen Modulen zusammen und startet am 16. Februar 2016. Weitere Informationen mit Anmeldeformular finden Sie online unter: fortbildungszentrum-berlin.de/004 Kontakt: Gabriele Matthes, 030 21 00 21 26, [email protected] familien-fuer-kinder.de Januar / Februar 2016 Unterschiedliche Wertvorstellungen als Herausforderung Manche in Berlin lebende Migrantinnen oder Familien mit Migrationsgeschichte betrifft das Thema FGM_C direkt. Wir teilen den gleichen Lebensraum und die gleichen Rechte – die Werte, Normen und Selbstverständlichkeiten, nach denen jeder und jede lebt, können aber unterschiedlich sein. Was passiert, wenn aufgrund von soziokulturellen Erwartungshaltungen das Recht etwa auf körperliche Unversehrtheit gebrochen wird? Wenn eine Berliner Familie mit Migrationsgeschichte ihre Tochter beschneiden lässt, aus dem Glauben heraus, ihr nur auf diese Weise Sauberkeit, Gesundheit und Frausein schenken zu können? Wo fängt die Lösung – oder noch besser: die Vorbeugung dieses Konfliktes an? Um Lösungen zu finden, ist im Jahr 2009 der Runde Tisch gegen FGM_C in Berlin-Brandenburg entstanden. Akteurinnen und Akteure aus unterschiedlichen Bereichen, darunter sozialpädagogische Fachkräfte, Medizinerinnen und Mediziner, Feministinnen, Diaspora oder Menschen mit Migrationsgeschichte in der Familie gehören dazu. Die Mitglieder des Runden Tischs engagieren sich auf allen Ebenen für die Bekämpfung der Praxis, durch die Überlebende es in ihrem Alltag meistens schwer haben, z.B. aufgrund von gesundheitlichen und psychischen Folgen von FGM_C. Fortbildung soll Fachkräfte sensibilisieren Zu diesem Engagement zählt die Fortbildung »Mein Arbeitsalltag und FGM_C: Weibliche GenitalbeschneiPARITÄTISCHER RUNDBRIEF dung_verstümmelung«, die das Familienplanungszentrum am 28. und 29. Januar durchgeführt hat. Es war die erste Fortbildung dieser Art in Berlin. Sie fand auf Englisch und Deutsch und gemeinsam mit der Aktivistin und Rapperin Fatou Mandiang Diatta (»Sister Fa«) statt. Ziel war es, Fachkräften eine Austauschplattform anzubieten und die Möglichkeit zu geben, neues Fachwissen zu erwerben. Bei der Beschäftigung mit dem Thema ist es wichtig, dessen Komplexität im Blick zu haben: Ja, die Menschenrechte sollen selbstverständlich eingehalten werden. Aber wie wird der gemeinsame Nenner gefunden, wenn es um unterschiedliche Erwartungen und Vorstellungen von Geschlecht und Geschlechterrollen geht? Wo endet der Dialog um die wahre und nachhaltige Überzeugung über das, was dem eigenen Kind gut tut, seine Gesundheit – und wo fängt Rassismus an? Konkret: Wie erreicht man die Herzen und Überzeugungen der Menschen, schützt die nächsten Generationen – und das in einer wertschätzenden Art und Weise? Welche Rolle die Gesundheits- und Sozialpolitik dabei übernehmen kann, die verschiedenen staatlichen und privaten Einrichtungen, die sich zu diesen Themen engagieren, sind weitere Fragen. Das FPZ arbeitet auch in diesem Jahr daran, Verantwortlichkeiten zu benennen und Verständigung zu befördern. Wissenswertes Kontakt: Diana Craciun Presse- und Öffentlichkeitsbeauftragte des Familienplanungszentrum – »Balance« 030 236 23 68 41, [email protected] fpz-berlin.de 17 JUGENDHILFE Fünf Jahre Fibonacci Mentorenprogramm für besonders begabte Kinder Ein Projekt von AspE e.V. GESUNDHEIT Reha Akademie Berlin in neuer Trägerschaft Weitere Gesundheitsschule unter dem Dach der VIA Verbund gGmbH Zum 1. Januar 2016 hat die VIA Verbund gGmbH die Trägerschaft der Reha Akademie Berlin, staatlich anerkannte Schule für Physiotherapie, übernommen. Anlass hierfür ist der Ruhestand des jetzigen Geschäftsführers der bisherigen Trägergesellschaft Rehabilitationszentrum Berlin GmbH. Die staatlich anerkannte Berufsfachschule für Physiotherapie in der Axel-Springer-Straße wurde bereits 1978 gegründet und gehört mit über 160 Schülerinnen und Schülern zu den größeren Schulen dieser Art im Land Berlin. Das Berufsbild Physiotherapie ist vielfältig, und insbesondere im Zusammenhang mit einer älter werdenden Gesellschaft nimmt der Bedarf an ausgebildeten Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen stetig zu. Durch die Übernahme der Trägerschaft einer weiteren Gesundheitsschule ergeben sich künftig viele Synergien im Zusammenhang mit der am gleichen Standort ansässigen VIA Berufsfachschule für Altenpflege. Die VIA Verbund für Integrative Angebote Berlin gGmbH steht für praxisnahe Ausbildungs-, Qualifizierungs- und Fortbildungsangebote im Sozial- und Gesundheitswesen. Neben der VIA Berufsfachschule für Altenpflege gehört auch das VIA Qualifizierungszentrum mit seinen Seminaren, Lehrgängen und Fortbildungen zur VIA Verbund gGmbH. Im VIA Unternehmensverbund arbeiten über 600 Menschen an über 20 Standorten in Berlin. B rauchen besonders begabte Kinder eigentlich Zusatzunterstützung? Sind sie nicht ohnehin begünstigt durch ihre Talente und kommen so leichter durch Schule und Leben? Was für einen Teil dieser Gruppe von Kindern zutreffen mag, gilt für einen anderen Teil nicht. Dazu gehören speziell Kinder aus sogenannten Risikogruppen, für die der Bildungsweg häufig »holprig« ist. Für diese Zielgruppe von Kindern mit hoher Begabung bietet der Neuköllner Jugendhilfeträger AspE seit fünf Jahren das Fibonacci Mentorenprogramm an. Besondere Begabung erfordert besondere Begleitung In dem Selbsthilfeverein DGhK e.V. förderte ein Elterngesprächskreis von hochbegabten Kindern immer wieder das gleiche Dilemma zu Tage: schulisch unterforderte und gelangweilte Kinder, Ausbremsung, Motivationsverluste, Mobbingerfahrungen, Leistungsabfall oder störendes Verhalten, schlimmstenfalls Schulunlust oder Schulverweigerung. Begabte Kinder als Störfall. Nachmittagskurse konn- FOTO: VIA VERBUND GGMBH Spaß an Mathematik: Jasper und sein Mentor 18 ten die unbändige Neugier und den Wissenshunger der Kinder nur bedingt auffangen. Eltern wussten die Fragen ihrer Sprösslinge häufig nicht zu beantworten, Leerlaufzeiten gerieten zu Langeweile. Die Kinder brauchten etwas, was Schule nicht in ausreichendem Maße bot. Beobachtungen zeigten demgegenüber, dass Verhaltensprobleme in dem Moment verschwanden, wie eine intensive Beschäftigung mit einem Kind und seinen Interessen und Begabungen möglich wurde. Der Schlüssel des Problems für diese Kinder lag in der kontinuierlichen Begleitung durch eine fachkundige zugewandte und vertrauenswürdige ältere Person. Das Konzept der 1:1-Begleitung war »entdeckt« – 2010 ging das Fibonacci Mentorenprogramm an den Start. Ab 2011 konnten die ersten Tandems ihre gemeinsame Arbeit aufnehmen. Eingebunden in das Angebot von Schulstationen des interkulturellen Vereins AspE e.V. nahm das Projekt seine Arbeit auf. Das Programm richtet sich an Kinder zwischen neun und 13 Jahren. Innerhalb dieses Altersrahmens werden bestimmte »Risikogruppen« besonders berücksichtigt. Dazu zäh- PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: ASPE E.V. Januar / Februar 2016 JUGENDHILFE len Kinder mit Migrationshintergrund, Kinder aus belasteten Elternhäusern (Einelternfamilien, Armutsprobleme, Erkrankungen), Kinder mit Behinderungen (darunter Asperger Autismus und körperbehinderte Kinder) oder Underachiever. Mädchen waren im Programm unterrepräsentiert – trotz gleicher Verteilung verarbeiten Mädchen unterforderungsbedingte Spannungen oft unauffälliger. Ehrenamtliche Mentoren werden gewonnen Bis es zu einem arbeitsfähigen Tandem kommt, wird ein vierstufiges Verfahren durchlaufen. Nach einem telefonischen Erstkontakt und dem Einsenden eines Fragebogens findet ein Elterngespräch statt, in dem Anliegen, Besonderheiten, Begabungs- sowie Interessenprofile der Kinder geklärt werden. Anschließend werden die Kinder in ihrem häuslichen Kontext besucht, um Persönlichkeit, Neigungen, Motivation und Kontaktverhalten kennenzulernen. Erst nach diesem Prozess beginnt die Suche nach einem Mentor oder einer Mentorin. Alle Mitwirkenden sind ehrenamtlich tätig. Überwiegend werden Fachkräfte über Direktansprache gewonnen. Dies gelang im Naturkunde-, Botanischen- und im Technikmuseum sowie bei der Sternwarte Archenhold. Zunehmend befinden sich auch Promovierende der Studienstiftung des deutschen Volkes unter den Mitwirkenden. Förderschwerpunkte lagen im Bereich der MINT-Fächer, aber auch ausgefallene Gebiete wie Paläontologie, Astronomie oder Ga- mes-Entwicklung waren im Programm. Bei Gruppentreffen hatten die Mitwirkenden Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch, zur Vertiefung von Fragen rund um Bildung und Begabung, Entwicklungs-, Lern – und Persönlichkeitspsychologie Dieses Angebot wurde durch Einzelcoachings ergänzt. Selbstbewusster und ausgeglichener Das Gros der Kinder wurde durch das Mentoring in ihrem Selbstbewusstsein stabilisiert und die Lernfreude blieb erhalten. Die konzentrierte Beschäftigung mit Interessenbereichen führt zu einer Entlastung und Entspannung auf schulischer Ebene. Die Erfahrung von Selbstwirksamkeit festigt die Persönlichkeit und strahlt auf Schule und Peers aus. 80 Prozent der Mentorings wurden nach einem Jahr verlängert, manche davon bereits bis ins vierte Jahr – ein Zeichen für die gelungene Arbeitsbeziehung zwischen den Generationen. Positive Rückmeldungen von Eltern sind eine Ermutigung, für die Weiterführung des Fibonacci-Programms einzustehen. Allerdings belastet ein instabiler Finanzierungsrahmen die Arbeit des Projekts: Immer wieder neu müssen Sponsoren und Stiftungen gewonnen werden. Wissenswertes Kontakt: Dagmar Schilling, Projektleitung Fibonacci Mentorenprogramm [email protected] aspe-berlin.de/fibonacci Das Fibonacci-Programm für Jasper Erfahrungsbericht einer Mutter U nser Sohn Jasper wurde im Winter 2012 in das Fibonacci-Programm aufgenommen. Jasper ist jetzt 14 Jahre alt und geht in die 10. Klasse. Er hat das Asperger-Syndrom, ist aber auf mathematischem Gebiet hochbegabt. Bislang konnten wir Jasper unterstützen, indem wir Studenten baten, seine Ferienzeiten mit Mathematik zu füllen. Wegen des Asperger-Syndroms ist es Jasper nicht möglich, sich in reguläre gruppenorientierte Förderprogramme einzufügen. Da war das Fibonacci-Programm ein großes Glück für Jasper, das die Lücke zwischen seinem Wissensdurst und seinem Handicap schloss. Jasper trifft sich einmal in der Woche für zwei Stunden mit seinem Mentor und arbeitet mit ihm. Jasper sagt: »Herr B. bringt mir mathematisches Denken bei«. Das geschieht dann so: Herr B. schreibt Jasper wun- Januar / Februar 2016 derschöne, selbst ausgedachte Aufgabenblätter, die Jasper dann in aller Ruhe und mit größter Lust theoretisch und praktisch löst. Dann besprechen die beiden die Aufgaben und Jasper lernt das Formulieren und die Ausdrucksweise in der Mathematik. Herr B. erzählte: »Das muss man sich vorstellen, wir lachen zusammen über Mathematik, ist das nicht schön?« Ja, es ist wunderschön für unseren Sohn, dass er über Mathe lachen kann, denn das Asperger-Syndrom bringt ihn in eine gewisse Außenseiterrolle. Er hat keine Freunde, mit denen er altersbezogene Themen besprechen kann, weil seine soziale Entwicklung anders als bei normalen Jugendlichen verläuft. Da ist Jaspers Mentor das große emotionale Erlebnis in der Woche für ihn: »Endlich werde ich verstanden«. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Beiträge auf dem Blog »jugendhilfe-bewegt-berlin« in den vergangenen vier Wochen · »Generationsübergreifend in der Nachbarschaft unterstützen« – Interview zum SRL-Projekt in Steglitz-Zehlendorf · Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) im Auftrag von Familien! Das Positionspapier des Paritätischen Gesamtverbandes · Street College – selbstbestimmt und partizipativ zum Hauptschulabschluss · Technik, Rohkost und fremde Sprachen – Nisanurs erstaunliche Vorlieben. Serienstart »Mitten im Leben« – Berichte aus den ambulanten Hilfen Besuchen Sie auch die Serie »Jugendkulturarbeit« auf dem Blog und lassen Sie sich inspirieren! jugendhilfe-bewegt-berlin.de/serien/ jugendkulturarbeit.html Alle Beiträge und noch viel mehr unter jugendhilfe-bewegt-berlin.de Wir freuen uns auf Ihre Kommentare! 19 SCHWERPUNKT: JUGENDKULTURARBEIT / JUGENDHILFE Jugendschutzgesetz in zehn Sprachen Broschüre fasst Rechte und Pflichten knapp zusammen Die handliche Broschüre »Kurz und Knapp – das Jugendschutzgesetz in 10 Sprachen« hilft, das Jugendschutzgesetz auch über Sprachbarrieren hinweg zu vermitteln. Die Broschüre stellt auf jeder Seite tabellarisch wichtige Regelungen aus dem Jugendschutzgesetz in einer anderen Sprache dar und ist damit eine gute universelle Hilfe in der Kommunikation. Die ausgewählten Sprachen sind Deutsch (als Grundlage für eine Kommunikation) sowie Arabisch, Englisch, Farsi, Französisch, Kurmandschi, Polnisch, Russisch, Spanisch und Türkisch. In Deutschland wird zum Beispiel beim Kauf von Alkohol und Tabakwaren im Supermarkt oder am Kiosk nach einem Ausweis zur Alterskontrolle gefragt. Plötzlich fühlen sich Flüchtlinge ausgegrenzt oder benachteiligt. Um in solchen Fällen Missverständnisse zu vermeiden, kann ein Verkäufer zum Beispiel auf den Paragrafen 10 verweisen, der Jugendliche findet den Paragrafen in der ihm bekannten Sprache und versteht so das gesetzlich begründete Verkaufsverbot. Auch für Kinder und Jugendliche, die Deutsch können, ist es wichtig, gesetzliche Regelungen in ihrer Muttersprache gedruckt zu lesen. Damit bekommt das Jugendschutzgesetz einen wichtigen und offiziellen Wert. In der Schule sind die verschiedenen Übersetzungen eine interessante Möglichkeit, das Gesetz im Unterricht zu besprechen. Für Jugendschützer, Mitarbeitende des Ordnungsamts oder Polizistinnen und Polizisten ist der Flyer eine Hilfe, um sprachliche Barrieren in der Beratung zu überwinden. Die Aktion ist vom BMFSFJ gefördert. Die Broschüre kann kostenlos bestellt werden unter jugendserver-sh.de/Dokumente/News/ Kurz-und-Knapp-Das-Jugendschutzgesetz-in-10-Sprachen.4095.html Kinder und Jugendliche mit Kultur stärken Mit »Ich bin HIER« fördert der Paritätische Jugendkulturprojekte D er große kulturelle Reichtum Deutschlands ist zwar ein gutes Fundament zur Förderung der kulturellen Bildung. Aber besonders bei Kindern und Jugendlichen aus bildungsfernen Schichten ist der Zugang zu kultureller Bildung häufig in vielerlei Hinsicht verbaut, sind Schwellen und Hürden höher. Aus dieser Erkenntnis heraus widmet sich auch der Paritätische Gesamtverband der Förderung von kultureller Bildung. Er ist einer von 34 Verbänden und Initiativen, die im Rahmen des Bundesprogramms »Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung« außerschulische Maßnahmen im Bereich der kulturellen Bildung fördern. »Ich bin HIER«, so lautet das Konzept des Verbandes, mit dem Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 16 Jahren gefördert werden. Das Wort »HIER« setzt sich aus Herkunft, Identität, Entwicklung und Respekt zusammen, welche sowohl Fundament als auch Leitgedanke des Programms sind. Die finanzielle Förderung über »Kultur macht stark« bietet für die Mitgliedsorganisationen des Paritätischen die Möglichkeit, ei- Wissenswertes Weitere Informationen zum Konzept und zur Antragsstellung finden Sie unter kms.paritaet.org. »Vielfältige kreative Möglichkeiten nutzen« Fünf Fragen an Andreas Koepcke, »Die gelbe Villa«, zum Programm »Ich bin HIER« Andreas Koepcke ist seit 2003 im Kreativ- und Bildungszentrum »Die gelbe Villa« (ein Haus der Hamburger Stiftung Jovita) zuständig für Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit. Frühere berufliche Stationen des Diplom-Kommunikationswirts waren die Hochschule der Künste als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Kommunikationssoziologie/-psychologie sowie eine Berliner Kommunikationsagentur. Die Fragen stellte Andreas Schulz. Herr Koepcke, »Die gelbe Villa« hat sich am Förderprogramm des Paritätischen Gesamtverbands »Ich bin HIER« im Rahmen des Bundesprogramms Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung beteiligt. Wel- 20 nen verstärkten Beitrag zur kulturellen Bildungsarbeit in der Gesellschaft zu leisten. Seit 2013 fördert/e der Paritätische Gesamtverband über 235 lokale Bündnisse für Bildung in 15 Bundesländern. Allein 2015 konnten damit über 3000 Kinder und Jugendliche erreicht werden. Die große Vielfalt geförderter Projekte erstreckt sich von der Erarbeitung einer Kinder oper über Trommel- und Rapworkshops bis hin zum Töpfern, Malen, Basteln, Fotografieren. Der Paritätische Gesamtverband nimmt im Projekt »Kultur macht stark« alle Anträge von Bündnissen, unabhängig von einer Paritätischen Mitgliedschaft, entgegen und prüft und bewilligt diese allein entsprechend bestimmter Kriterien: Haben sich mindestens drei Bündnispartner zusammengefunden, richtet sich die Maßnahme an die Zielgruppe, wurde die Förderhöchstgrenze berücksichtigt QUELLE: »DER PARITÄTISCHE« 4/2014: »KULTUR MACHT STARK« etc.? PARITÄTISCHER RUNDBRIEF chen Stellenwert hat die kulturelle Arbeit in Ihrer Tätigkeit, was hat Sie bewogen teilzunehmen? Andreas Koepcke: Kulturelle Bildungsarbeit ist sozusagen DAS Credo schlechthin der gelben Villa. Ganz bewusst sprechen wir Kinder und Jugendliche mit erhöhtem Förderbedarf an, und ganz bewusst sind unsere Angebote kostenfrei. Förderprogramme wie »Ich bin HIER« vom Paritätischen Gesamtverband sind daher eine stets willkommene Unterstützung, denn auf eben jene sind wir angewiesen – die gelbe Villa ist ein Stiftungsprojekt, das ohne staatJanuar / Februar 2016 SCHWERPUNKT: JUGENDKULTURARBEIT / JUGENDHILFE liche Regelförderung arbeitet. Das heißt, alle unsere Projekte und Programme können ausschließlich mit Hilfe von Förderquellen und Spenden umgesetzt werden. Welche Eindrücke haben Sie von dem Programm? Andreas Koepcke: Wir haben bisher nur positive Eindrücke gewinnen können. Das Programm thematisiert die Fragen, die für Jugendliche relevant sind, die sie selbst beschäftigen und zu denen sie in Schule und Elternhaus oft keine Antworten finden. Mit unseren vielfältigen kreativen Möglichkeiten helfen wir ihnen, sich und ihren Belangen Ausdruck zu verschaffen, ihren persönlichen Stil zu finden und dabei Erfolgserlebnisse zu haben. Wir versuchen also gezielt, unsere Teilnehmenden in ihren Lebenswelten abzuholen, sie ernst zu nehmen und ihnen Freiräume zu schaffen. Eine Bedingung des Programms ist die Bündnis-Bildung. Drei Organisationen oder Einrichtungen sollen zusammenarbeiten. Wen haben Sie für ein Bündnis gewonnen und was bedeutet das Bündnis in der Praxis? Andreas Koepcke: Wir haben uns im Sozialraum umgeschaut und dann die StreetUniverCity (SUB e.V.) und das Archiv der Jugendkulturen e.V. angesprochen, beide ebenfalls in Berlin-Kreuzberg verortet. Uns war bei der Auswahl der Zielgruppen-Bezug wichtig. In der Praxis hat sich das bewährt, d.h. wir haben nicht zuletzt durch unsere Partner tolle Workshopkräfte für die Arbeit gewinnen können, die sich im Sinne der Projektkonzeption und unserer Ziele eingebracht haben. Es wurden darüber hinaus auch Räumlichkeiten und Equipment der Bündnispartner genutzt – wir haben also synergetisch zusammen gewirkt. Nicht zuletzt sind auch neue Kids auf uns aufmerksam geworden, die die gelbe Villa noch nicht kannten. Wenn wir den Blick auf die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer richten, ist das Programm adressatengerecht? Andreas Koepcke: Kurz und knapp: Ja. Wir haben eine hohe Motivation und einen erstaunlichen kreativen Output erlebt. Die Workshops hatten den gewünschten Zulauf und es gab schon Nachfragen hinsichtlich einer Fortsetzung im kommenden Jahr. Das Programm »Ich bin HIER« geht jetzt in eine zweite Förderphase. Sind Sie wieder bzw. weiter dabei? Andreas Koepcke: Wir wären sehr gerne wieder dabei und haben bereits einen Antrag auf die Förderung von »EIGEN_ART VOL.2« ab März 2016 gestellt. Wir konzentrieren uns diesmal auf Angebote in den Ferien, denn da lässt sich besonders intensiv und kontinuierlich arbeiten. Das ist für die meisten Kunstwerke oder auch Medienprodukte entscheidend, Zeit zu haben und bei der Sache zu bleiben. Wir würden uns sehr über eine neuerliche Unterstützung freuen Andreas Koepcke FOTO: PRIVAT Aktuelles vom Jugendforschungsschiff Werftaufenthalt und Angebote für Willkommensklassen Das Schiff e.V. erhält 2016 durch die Stiftung Berliner Sparkasse einen dringend benötigten Werftaufenthalt finanziert, nachdem sich das Jugendforschungsschiff nun bereits fünf Jahre ununterbrochen im Wasser befunden hatte. Das Jugendforschungsschiff hatte 2015 über 5000 Schüler an Bord und ist inzwischen ein sehr beliebter Partner zahlreicher Berliner Schulen von der dritten Klasse bis zum Leistungskurs für alle Themen im Umfeld der Gewässerökologie und Gewässerreinhaltung geworden. Des weiteren stehen speziell Mittel für Willkommensklassen zur Verfügung, die im Namen und in Kooperation mit der Stiftung Berliner Sparkasse verwendet werden können. Entsprechende Klassen können sich über folgende E-Mail-Adresse anmelden: [email protected]. Termine werden nach Eingang der Anmeldungen vergeben und sind kostenfrei. Während des Unterrichtes an Bord werden sprachentlastende Methoden eingesetzt. Die Module betreffen die Themen Physik, Chemie und Mikrobiologie des Tegeler Sees und sollen das Interesse am Umweltschutz und der Gewässerreinhaltung fördern. Die Schülergruppen erkunden während der Unterrichtseinheiten auch Teile des Tegeler See, um die dortigen Vögel und andere Lebewesen kennenzulernen. Mehr unter jugendforschungsschiff.com Januar / Februar 2016 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 21 SCHWERPUNKT: JUGENDKULTURARBEIT / JUGENDHILFE Ein starkes Programm: Jugendkulturarbeit als Gemeinschaftsprojekt Grußwort von Ingrid Alberding zur Broschüre »Berlin Talent Clash« K ultur macht stark!«, das ist nicht nur der Name eines Förderprogrammes der Bundesregierung, sondern auch schon lange eine Erkenntnis der außerschulischen kulturellen Jugendarbeit. »Kultur macht stark«, das konnte man auch sehr gut sehen bei der wundervollen Premiere des Berlin Talent Clash. Fünfzig Kinder und Jugendliche zwischen neun und 16 Jahren haben fast ein Jahr sich ausprobiert, Erfahrungen gemacht, hart trainiert, Grenzen gesucht und gefunden. Am Ende sa- hen wir starke, selbstbewusste Persönlichkeiten, die offensiv mit ihren Unterschieden und mit ihren eigenen Potenzialen umgehen können. Angeleitet wurden sie von einem professionellen Trainerteam unter der Leitung von Emilia Mello und Stella Bierhorst, und eingebunden in ein pädagogisches Umfeld mit den Trägern der Jugendarbeit im Zehlendorfer Süden. Das Mehrgenerationenhaus Phoenix hat sich während der Kursangebote und der Ferienwochen wieder als ein besonderer Ort im Kiez gezeigt. Nicht nur die Kinder und Jugendlichen haben sich dort wohl gefühlt, auch ihre Eltern fanden immer Ansprechpartner und Begleiter, denn auch die Eltern waren natürlich gefordert, ihre Kinder über ein ganzes Jahr immer wieder zu motivieren und zu unterstützen. Eine zweite Runde des Berlin Talent Clash täte den Kindern und Jugendlichen, ihren Eltern und der Region gut und würde unsere sozialräumliche und kulturelle Arbeit weiter stärken und unterstützen. Daran arbeiten wir! schulischen kulturellen Bildung im Bezirk Zehlendorf. Über einen Zeitraum von 12 Monaten kamen Kinder aus verschiedenen Kulturen, unterschiedlichen Bildungshintergründen und verschiedenen Alters zusammen, um gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten. Neben der kulturellen und künstlerischen Bildung der Kinder und Jugendlichen standen die Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins und das Erlernen von Schlüsselqualifikationen wie Verbindlichkeit und Verantwortung im Fokus. So wurden unter professioneller Anleitung von Künstlerinnen und Künstlern eigene Szenen, Choreografien oder Lieder erarbeitet. Im Juli 2015 brachten die Berlin Talent Clash Kids das selbst entwickelte Stück »Don’t worry – be future« auf die Bühne, das sie in wöchentlichen Proben, drei Ferienakademien und einer Probereise einstudiert hatten. INGRID ALBERDING, GESCHÄFTSFÜHRERIN MITTELHOF E.V. Berlin Talent Clash »Berlin Talent Clash« ist ein neues Kulturprojekt, das vom Mittelhof e.V. entwickelt und durch das Förderprogramm »Kultur macht Stark« der Bundesregierung vom Paritätischen Gesamtverband finanziert wurde. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern contact gGmbH, Schreberjugend Deutschland und Zephir e.V. und unter der Schirmherrschaft von Stadträtin Markl-Vieto leistete Berlin Talent Clash einen Beitrag zur außer- Selbst entwickelt: Das Theaterstück »Don’t worry – be future« 22 FOTO: MITTELHOF E.V. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Januar / Februar 2016 SCHWERPUNKT: JUGENDKULTURARBEIT / JUGENDHILFE Cabuwazi – ZirkusKultur, die stark macht In Zirkuszelten, Schulen und Unterkünften von Geflüchteten Sorgt für Gleichgewicht und Erfolgserlebnisse: CABUWINZIG-Training in Treptow D ieses Motto des Berliner Kinder- und Jugendzirkus steht für zwei Grundsätze von Cabuwazi: Zirkus ist eine Jahrtausende alte Kulturform, die in ihrer Vielfalt für jeden – ob Zuschauer oder Akteur – etwas Besonderes bietet. Und Zirkus ist imstande, Kindern und Jugendlichen Selbstvertrauen und Stärke zu verleihen. Es ist ein sozialer Zirkus, bei dem alle mitmachen können, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten oder dem Einkommen der Eltern, von ihrem ethnischen oder religiösen Hintergrund. Die Zirkuspädagogik als wesentliche Komponente der Zirkusarbeit mit Kindern und Jugendlichen setzt sich zum Ziel, neben der Gesundheitsförderung durch das körperliche Training auch personale und soziale Kompetenzen zu fördern. Zirkus machen erfordert eine große Selbstdisziplin, aber auch gegenseitigen Respekt und Rücksichtnahme, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Stärken wie in die der Partner. Eine Zirkusvorstellung ist immer das Ergebnis von Teamwork, bei dem jeder und jede wichtig ist. Diese Erkenntnisse helfen den Heranwachsenden, sich im Leben zurechtzufinden, Vertrauen in die eigene Leistung wie in die gemeinsame Arbeit zu entwickeln. Jung, offen und international Cabuwazi hat sich seit seinem Beginn 1994 als sozialpädagogischer Jugendkulturbetrieb verstanden, der Kultur, Pädagogik und Soziales vereint und für alle offen ist. Dafür wurden unterschiedliche Formate entwickelt: Nachmittagskurse in Januar / Februar 2016 FOTO: YVES SUCKSDORFF vielen verschiedenen Zirkusdisziplinen für die bei Cabuwazi angemeldeten Kinder, Schulprojektwochen in zum Teil langjährigen Kooperationen mit Schulen, Ferienworkshops oder seit einigen Jahren spezielle Gruppen für Vorschulkinder (die CABUWinzigs) und für Jugendliche und junge Erwachsene, die zum größten Teil seit vielen Jahren bei Cabuwazi trainieren und nun eigenständige Produktionen entwickeln. Eine große Rolle spielen dabei auch die internationalen Kooperationen, ob Jugendaustausch, Gastspiele, Veranstaltung von oder Teilnahme an Festivals. Und natürlich sind sowohl bei den Trainingskindern wie auch den Trainerinnen und Trainern viele Herkunftsländer vertreten – Ausländerfeindlichkeit hat da keine Chance. Der soziale Aspekt spielt eine ganz besondere Rolle im Programm »Zirkus macht stark«, das im Rahmen des Förderprogramms »Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung« des Ministeriums für Bildung und Forschung entwickelt wurde. Durch die Förderung ist es möglich, auch jene Kinder und Jugendlichen an die kulturelle Bildung heranzuführen, die durch soziale Benachteiligungen sonst von vielem ausgeschlossen sind. Diese Benachteiligungen können sehr unterschiedlicher Natur sein: Mangel an finanziellen Ressourcen, Bildungsferne der Familie, körperliche oder geistige Behinderungen, mangelnde jugendkulturelle Angebote im Sozialraum. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere die Zirkusarbeit für diese Zielgruppen, die sich oft anderen Kulturangeboten verschließen, ein attraktives Gebiet darstellt. Der Zirkus ver- PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 23 SCHWERPUNKT: JUGENDKULTURARBEIT / JUGENDHILFE bindet körperlich-sportliche Aktivitäten mit künstlerischer Kreativität. Er ist so vielseitig, dass jeder etwas findet, was ihm Spaß macht, und das Erfolgserlebnis beim Auftritt im Scheinwerferlicht der Manege, das sich auf beharrliche Arbeit gründet, verschafft enormes Selbstbewusstsein. Das Bundesförderprogramm hat sich bundesweit – auch »Zirkus macht stark« ist mit lokalen Bündnissen in allen Bundesländern vertreten – als so erfolgreich erwiesen, dass die Arbeit der verschiedenen Bundesverbände hoffentlich auch nach 2017, wenn das bisherige Programm ausläuft, mit Fördermitteln weiter unterstützt wird. Zirkus als Mittel der Völkerverständigung Durch den großen Anteil von benachteiligten Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in den Bündnissen von »Zirkus macht stark«, aber natürlich vor allem durch den großen Zustrom von Geflüchteten im vergangenen Jahr, ist die Zirkusarbeit mit diesen Kindern enorm wichtig geworden. Auch hier eignet sich die Artistik mit ihren vielen, auch niedrigschwelligen Möglichkeiten bestens, den Kindern nicht nur Abwechslung zu bieten, sondern auch Erfolgserlebnisse zu verschaffen. Es kann ein erster Schritt zur Normalität und Inklusion sein, wenn die Kinder akrobatische Übungen erlernen, jonglieren und balancieren – und dabei gleichsam nebenbei Sprachkenntnisse erwerben. Neben der Arbeit mit geflüchteten Kindern auf allen fünf Standorten in Altglienicke, Friedrichshain, Kreuzberg, Marzahn und Treptow wurde dafür bei Cabuwazi im vergangenen Jahr das Team »Cabuwazi Beyond Borders« aufgebaut, das in die Flüchtlingsunterkünfte und Erstaufnahmeeinrichtungen geht, zum Beispiel die Traglufthalle Moabit, die Turnhallen am Olympiastadion, die Clearingstelle Wupperstraße in Zehlendorf und die Hangars im Flughafen Tempelhof. Mit relativ einfachen Mitteln schaffen es die Trainerinnen und Trainer dieses Teams, die Kinder zu begeistern. Diese lernen dabei nicht nur artistische Künste, sondern auch die Zusammenarbeit der verschiedenen ethnischen Gruppen – und mit ihnen erfahren es ihre Familien. Das Team wurde für seine Arbeit kürzlich mit dem Sonderpreis für Toleranz und Integration von der Initiative Hauptstadt Berlin ausgezeichnet. Zirkus ist ein Teil der Jugendkultur, der viele und vieles erreichen kann, er verdient alle Unterstützung und Förderung. GISELA WINKLER Wissenswertes Mehr unter cabuwazi.de und zirkus-macht-stark.de Gewohnheiten brechen und Neues dabei entdecken Wanderprojekt des Jugendclubs »Manege« sorgte für Bewegung Z u Fuß unterwegs sein – das ist heutzutage nicht mehr unbedingt »in«. Dass man es trotzdem schaffen kann, innerhalb einer Woche elf bewegungs- und naturentwöhnte Jugendliche zu animieren, von Neustadt am Titisee nach Freiburg im Breisgau zu wandern, beweist eine Initiative des Kinder- und Jugendclubs »Manege« in den zurückliegenden Sommerferien. Mit schwerem Gepäck und ohne moderne Technologie Nach einer Zugfahrt bis Freiburg ging es am 3. August zu Fuß weiter, bis am 10. August am Bahnhof Konstanz die Rückreise angetreten wurde. Eine Reise ohne Begleitfahrzeug, GPS und Handy! Schwer bepackt fielen den Teilnehmern die ersten Kilometer besonders schwer. Alle Mahlzeiten waren selbst zuzubereiten, die mitgeführten Lebensmittel erwiesen sich bis zu ihrem Verzehr als nicht zu unterschätzende Zusatzgewichte. Abend für Abend hieß es Zelte aufbauen, Schlafsäcke auspacken, am Morgen kehrte sich das mühsame Procedere um. Obwohl Niemand ein Handy bei sich trug, spürten die Jugendlichen in den ersten Tagen noch das vertraute Vibrieren. Die Teilnehmer verloren außer24 Beim Wandern auf sich selbst gestellt: Die Kids vom Jugendclub »Manege« dem das Zeitgefühl, da sie auch Armbanduhren in Berlin zurückgelassen hatten. Ein Jugendlicher schaffte es nach wenigen Tagen, die Zeit mit Blick auf die Sonne einzuschätzen, während das allen anderen unerklärlich blieb. Die Pädagogen überprüften die Schätzung heimlich und stellten fest, dass er tatsächlich richtig lag. Als Zeitwächter wurde er dann auch laufend angefragt. So nahm jeder seine Rolle in der PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: TJFBG GGMBH Gruppe ein und alle motivierten sich gegenseitig durchzuhalten. »Notsituation« sorgt für echten Teamgeist Einmal wurde wegen widriger Umstände das Etappenziel nicht erreicht, weswegen ein Schlafplatz »in der Wildnis« gesucht werden musste. Da keine Quelle in der Nähe war, wurde auch das Wasser knapp und musste eingeteilt Januar / Februar 2016 SCHWERPUNKT: JUGENDKULTURARBEIT / JUGENDHILFE werden. Noch nie zuvor mussten die Jugendlichen berechnen, wie viel Wasser man zum Kochen, Trinken und Waschen braucht. Dies und vieles mehr schweißte die Gruppe außerordentlich zusammen. Gemeinsam überstandene Strapazen, aber auch gemeinsam erreichte Erfolge weckten einen unglaublichen Teamgeist und Zusammenhalt. Am abendlichen Lagerfeuer bekannte ein Teilnehmer, dass er erst jetzt verstehe, was seine aus Kurdistan stammende Mutter ihm erzählt habe und was es bedeute, jeden Tag zehn Kilo- meter für Trinkwasser laufen zu müssen. Ähnliche Empfindungen müssen wohl alle gehabt haben; die Tour war ein nachhaltiges Aha-Erlebnis für die an großstädtische Bequemlichkeiten gewöhnten Jugendlichen. Stolz und glücklich wurde am achten Tag die Metropole Südbadens, das altehrwürdige Freiburg, erreicht. Gefördert vom Paritätischen Das mutige Vorhaben des pädagogischen Teams der »Manege« wurde durch eine Finanzierung des Paritäti- schen Gesamtverbandes möglich, der im Rahmen des Programmes »Kultur macht stark« kulturpädagogische Maßnahmen auf der Grundlage seiner Konzeption »Förderung von außerschulischen Maßnahmen. Ich bin HIER (Herkunft, Identität, Entwicklung und Respekt)« unterstützt. STEFANIE FISCHER Wissenswertes Aus: »Begeistern und Bilden«, Ausgabe 4-2014, Beilage Ferienfahrten, S. 5_1 tjfbg.de/downloads/magazin-begeistern-und-bilden »Kulturelle Bildung bewegt Herz und Verstand, Kopf und Körper« Fünf Fragen an Cornelia Schuster, Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Berlin e.V. (LKJ ) Als Diplom Pädagogin mit wirtschaftlichem Back ground (FA Wirtschaftskauffrau) ist Cornelia Schuster seit 2004 die Leiterin des Koordinationsbüros der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Berlin e.V. (LKJ). Die ersten Berufserfahrungen als Geschäftsführerin sammelte Cornelia Schuster in einem großen soziokulturellen Zentrum in Leipzig, war dort zuständig für die Angebote für Kinder und Jugendliche. Dann führte der Weg über einige Jahre in der Bildungsforschung sowie eine bewegte Zeit in der Frauenpolitik zurück zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, zur kulturellen Bildung. Die Fragen stellte Andreas Schulz, Jugendhilfereferent des Paritätischen Berlin. Frau Schuster, Sie leiten das Koordinationsbüro der LKJ Berlin e.V. Wofür steht der Verein und was macht Ihre Arbeit aus? Cornelia Schuster Cornelia Schuster: Die Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Berlin e.V. (LKJ) bildet das »fachpolitische Dach« der in der kulturellen Kinderund Jugendarbeit engagierten Träger und Einrichtungen. Dazu gehören Musik- und Jugendkunstschulen, Kindertheater und Jugendmuseen, Rockund Popinitiativen, Jugendorchester, Tanz- und Literaturgruppen, medienund theaterpädagogische Zentren, Zirkusprojekte, bezirkliche und überregionale kulturelle Kinder- und Jugendfreizeitzentren. Die LKJ fördert die Zusammenarbeit der aktuell 45 Mitgliedsverbände, regt interdisziplinäre und interkulturelle Projekte und Veranstaltungen an. Sie organisiert landesweite Fachforen und Fortbildungsangebote und unterstützt Evaluation und Qualitätsentwicklung mit Arbeitshilfen und Beratung. Wesentliche Aufgabe der LKJ ist und wird es bleiben, Öffentlichkeit, Politik, Verwaltung und Wirtschaft in die Verantwortung zu nehmen dafür, dass kulturelle Bildung und Teilhabe für und von Kindern und Jugendlichen als Querschnittsaufgaben der Bildungs-, Kultur- und Stadtentwicklungspolitik begriffen werden. Dazu gehören die angemessene Bereitstellung von Mitteln für die Arbeit ebenso wie die stadtweite Förderung innovativer, vielfältiger und anregender Lern-, Handlungs- und Erfahrungsräume, die die Lebens- und Entfaltungsbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen fördern. Januar / Februar 2016 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: PRIVAT Können Sie uns Beispiele für eigene, selbst initiierte Projekte nennen? Cornelia Schuster: Wir haben ein breites Spektrum an Projekten entwickelt. Das Projekt »Freiwilliges Soziales Jahr in der Kultur« ist etabliert und ein Erfolgsmodell geworden. Wir begleiten pro Jahr 130 Freiwillige in Berlin und Brandenburg. Mit »Kubinaut – Navigation Kulturelle Bildung« sind wir Mitbetreiber und Kooperationspartner der digitalen Plattform für kulturelle Bildung in Berlin. Entwickelt haben wir Kubinaut in enger Zusammenarbeit mit der Kulturprojekte GmbH. Mit dem Bildungspass »Kompetenznachweis Kultur«, für den die LKJ ebenfalls Servicestelle ist, verfügt die 25 SCHWERPUNKT: JUGENDKULTURARBEIT / JUGENDHILFE kulturelle Jugendbildung über ein ausgewiesenes Nachweisverfahren für den Erwerb von Schlüsselkompetenzen im Rahmen kultureller Bildungsangebote. 2014 sind wir mit dem »InfoPoint Kulturelle Bildung« an den Start gegangen. Mit dem InfoPoint informieren, beraten und unterstützen wir gemeinnützige Institutionen, Verbände und Netzwerke der Jugendarbeit und der Jugendkulturarbeit bei der Suche nach geeigneten Fördermitteln. Ein Hauptaugenmerk bildete dabei auch das Bundesprogramm »Kultur macht stark!«. Dass dieser Service sinnvoll ist, zeigt die überdurchschnittliche Beteiligung von Berlin im Verhältnis zu anderen Bundesländern. Im Durchschnitt gibt es in Deutschland 40,6 Anträge je 100.000 Kinder und Jugendliche zwischen drei und 17 Jahren. In Berlin sind es rund 126, damit liegt Berlin an erster Stelle (Stand März 2015). Auch im Hinblick auf die Fördersumme je Kind oder Jugendlichen ist Berlin an erster Stelle mit 20,68 Euro, im Bundesdurchschnitt beträgt die Fördersumme 5,33 Euro. Was motiviert Sie an der kulturellen Bildung persönlich? Cornelia Schuster: Kulturelle Bildung ist ganzheitlich, alle Sinne schärfend, Wahrnehmung anregend, Ausdruckskraft schulend, Kommunikation und soziale Empathie fördernd. Bildung ohne ästhetische Erfahrung, künstlerisches Gestalten und kreative Eigentätigkeit ist für mich nicht vorstellbar. »Aus halben Portionen ganze Persönlichkeiten machen«, so beschrieb die BKJ vor Jahren daher zu Recht das Selbstverständnis und den Auftrag der Einrichtungen der kulturellen Kinderund Jugendbildung. Diesem Verständ- nis fühle ich mich verpflichtet. Um den Stellenwert der kulturellen Bildung muss öffentlich – zumindest programmatisch – nicht gestritten werden, mit der Finanzierung sieht es allerdings anders aus. So finden außerschulische Angebote der kulturellen Kinder- und Jugendbildung zwar weithin Anerkennung, kämpfen aber seit Jahren mit schwindenden Fördersummen. Auch dafür lohnt es sich einzusetzen bzw. immer aufs Neue aufmerksam zu machen. Mit Blick auf die Zukunft der kulturellen Bildung – wie agiert die LKJ? Cornelia Schuster: Mit der Antwort auf Herausforderungen, die (nicht nur) uns gestellt werden: Wir haben gerade das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Projekt »ePartizipation in der Jugend(kultur)arbeit/Kulturellen Bildung« beendet. Wir freuen uns, dass wir das im Rahmen des Projektes entwickelte Curriculum »Methodenset Barcamp« als Open Educational Resources (OER) zur Verfügung stellen können. Das heißt, das Curriculum kann, darf und soll von den Fachkräften der Jugendkulturarbeit und von den Jugendlichen weiter entwickelt werden. Die Arbeit mit jungen geflüchteten Menschen steht sicher auch bei der LKJ aktuell auf der Tagesordnung. Was planen Sie? Cornelia Schuster: Potenziale kultureller Bildung für die Integration von jungen Geflüchteten nutzen – das ist der Hintergrund für unsere Überlegungen für ein neues Berliner Modellprojekt. Gegenwärtig entwickeln wir einen Freiwilligendienst für Menschen mit Fluchterfahrung: »BFD – Refugees Welcome«. Hier sind wir aktuell im Gespräch mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft und auf der Suche nach Unterstützern und Förderern. Darüber hinaus planen wir für 2016 eine größere Fachtagung beziehungsweise einen Ratschlag – diese Veranstaltung soll dem Erfahrungsaustausch und der Anregung von Angeboten und Projekten für und mit Menschen mit Fluchterfahrung dienen. Ganz zentral wäre hierbei, Geflüchtete selbst zu Worte kommen zu lassen: Was brauchen sie, wie können Einrichtungen/ Mitarbeitende ihnen Wege öffnen, was können und wollen sie selbst tun. Aber auch alle anderen Projekte der LKJ – Kubinaut, InfoPoint Kulturelle Bildung – sind sensibilisiert für das Thema und aktiv dabei. So hat sich der InfoPoint Kulturelle Bildung bereits im letzten Jahr bei einer Veranstaltung mit Informations- und Fördermöglichkeiten für Projekte mit Migranten und Migrantinnen sowie Flüchtlingen auseinandergesetzt. Vor allem auf die Arbeit unserer Mitglieder sei an dieser Stelle hingewiesen. Grundsätzlich gilt natürlich: Die Situation ist derzeit schwierig, da zunächst die grundlegenden Bedarfe wie Unterkunft, Verpflegung, Registrierung etc. zu bewältigen sind. Bei allen Aktivitäten ist zu berücksichtigen, Menschen in Not und mit schwierigen Lebens- und Fluchtgeschichten nicht mit »unangemessenen« Angeboten zu bedrängen. Wissenswertes Mehr Informationen und alle Projekte der LKJ unter lkj-berlin.de Mehr zum Curriculum »Methodenset Barcamp« unter lkj-berlin.de/methodenset-barcamp Neue Bilder braucht das Land! Mit jungen Menschen Bilder für die Zukunft schaffen W ieso sind »Bilder« so wichtig, wieso brauchen wir »Anschauung«, wenn wir etwas Neues wagen wollen? Die Schlesische27 hat sich als internationales junges Kunsthaus in den vergangenen Jahren verstärkt mit den Potenzialen bildhafter Utopien befasst, die in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche und unter dem Einfluss weltweiter Wanderbewegungen »Anschauung« für 26 das Neue, für das Not-Wendige ermöglichen. Eigene Utopien im städtischen Raum umsetzen In stadtplanerischen Projekten mit Jugendlichen und in mehrjährigen Programmen, die sich kreativ der Zukunft von Bildung und Arbeitswelt widmen, haben wir versucht, den Ideen und Entwürfen junger Menschen unkompliPARITÄTISCHER RUNDBRIEF ziert reale Gestalt zu geben. So bauten wir mit Jugendlichen und Nachbarn im Neuköllner Schillerkiez und mit Hilfe der Architekteninitiative raumlabor berlin im Sommer 2014 ein riesiges offenes Wohnzimmer – den »Junipark«. Auf der Brache des aufgelassenen St.Thomas Kirchhofs wuchs eine Gerüststadt mit vielfältigen Möglichkeiten für temporäre Einnistungen, eine 16 Meter hohe Wohnskulptur, die zum Januar / Februar 2016 SCHWERPUNKT: JUGENDKULTURARBEIT / JUGENDHILFE Debattieren und zur gemeinsamen Bespielung einlud. Der »Junipark« markierte den größten Meilenstein der Jugendkampagne »wohnwut« und schuf ein Bild für das neue Zusammenleben in der Stadt, eine konkrete Utopie, welche von über 300 Jugendlichen im Verlaufe zweier Jahre formuliert und konkretisiert wurde. Doch Bilder sind wandelbar! In 2015 konnte die städteplanerische Bespielung der Brache hinter dem Tempelhofer Flugfeld dank Unterstützung aus der Stiftung Parität und der Bundeskulturstiftung sowie durch die Bereitstellung von Brachland durch den Friedhofsverband Berlin-Mitte weiterentwickelt werden. Durch den Zuzug vieler Flüchtlinge stellten sich Fragen des urbanen Zusammenlebens bald neu: In Zusammenarbeit mit jungen Geflüchteten, mit lokalen Gruppen und Initiativen im Schillerkiez entwickeln Künstler und Architekten seit Sommer 2015 eine lebendige Stadtgärtnerei, die dem wichtigen Zusammenwachsen performative Gestalt gibt. Neue Formen des Zusammenlebens gewinnen an Form Die Herausforderung für den Nachbarschaftsraum ist real, denn auf dem aufgelassenen Jerusalem-Kirchhof solEin urbanes Gemeinschaftsprojekt: Die Gärtnerei len demnächst Flüchtlingsunterkünfte gebaut werden. Unsere Gärtnerei und die angedockte Gartenschule stellen in diesem Kontext eine Art Pioniergestaltung dar, die Gartenanlage und die architektonischen Interventionen geben dem Gelände ein Gesicht und bereiten die Anwohner vor. Von Anfang an sollen die großen Schätze mitgebrachter Bilder der Flüchtlinge in die zukünftige Gestaltung des Kiezes einbezogen werden. Ein sehr eigenwilliges und medial stark diskutiertes Experiment der Schlesischen27, das wiederum mit den Potenzialen des ästhetischen Vorscheins arbeitet, ist die Cucula-Möbelmanufaktur – refugees company for crafts and design. Fünf junge Männer aus Westafrika, die unsere Stadt auf ihrem Fluchtweg über Lampedusa und Italien erreicht hatten, haben vor zwei Jahren gemeinsam mit Produktdesignern und Sozialarbeitern ein Berufsorientierungsprojekt gestartet, welches die äußere Form eines wirtschaftlichen Kreativunternehmens hat. Mit dem Bild des Handwerks, der arbeitenden jungen Menschen in der realen Möbelwerkstatt agiert Cucula als Kampagnenprojekt mit dem Ziel, eine Alternative zum wartenden Flüchtling zu schaffen und stabile aufenthalts- und arbeitsrechtli- FOTO: SCHLESISCHE27 chen Voraussetzungen für jene jungen Menschen zu erreichen, die als so genannte »Dublin III-Flüchtlinge« bisher schlechte Chancen auf Integration haben. Das Handwerk ist in allen Projekten der Schlesische27 ein wichtiger Katalysator, ein Bild zugleich für Selbstwirksamkeit in Phasen der Metamorphosen und Übergänge mit all ihren Verunsicherungen geworden. Wer etwas »zu Stande bringt«, gewinnt selbst Sicherheit und vergewissert sich mit dem Bild des Geschaffenen, tätig zu sein, aktiv und initiativ zugleich. Das sind Werte, die tiefer greifen als das »Teil-Nehmen« – Partizipation – , denn in der Neuschöpfung steckt die Qualität des »Eigen-Mächtigen«, die sich jeweils aus eigenen Ressourcen speist und somit ein Gegenbild zur »Ohn-Macht« setzt. Ein neues Bild: Geflüchtete beruflich aktiv Mit dem stadtweiten Kampagnenprojekt Arrivo Berlin hat die Schlesische27 2015 zusammen mit der Handwerkskammer, den Innungen und der Berliner Arbeitssenatsverwaltung einen konzentrierten und gleichzeitig kreativen Rahmen geschaffen, um jungen Geflüchteten einen schnellen Einstieg in eine Berufsausbildung zu ermöglichen. Auch hier wirken die neuen Bilder: Geflüchtete aus aller Welt finden als Azubis ihren Platz in Berliner Unternehmen, gleichzeitig werden die Betriebe und die Mitarbeiterteams internationaler. Das passt zu unserer Stadt! Was interessiert uns, Künstlerinnen und Künstler eines Hauses für kulturelle Bildung, an diesen Prozessen? Im Zentrum der experimentellen Forschung steht die Erscheinungsform von Zukünftigem im Gegenwärtigen, als eine Art »Vor-Schein«, wie es Ernst Bloch beschrieb. Wir knüpfen an ganz alte Traditionen der Bildschöpfung an: Die Kunst schafft »Orte, an denen die gewohnte Wirklichkeit ihren Boden verliert und vor-scheinende Bilder ihren Platz finden« (Ernst Bloch). Wir würden uns freuen, in 2016 wieder neue experimentierfreudige Mitstreiterinnen und Mitstreiter kennenlernen zu dürfen, für eine lebendige Stadt und engagierte Jugendkultur. Besuchen Sie uns in Kreuzberg, gerne kommen wir mit Ihnen ins Gespräch. BARBARA MEYER, KÜNSTLERISCHE LEITERIN UND GESCHÄFTSFÜHRERIN, SCHLESISCHE27 Wissenswertes Mehr: schlesische27.de Januar / Februar 2016 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 27 SCHWERPUNKT: JUGENDKULTURARBEIT / JUGENDHILFE Wahnsinnsland, tolle Leute, irre Tänze Step by Step auf Kuba-Reise Tanzauftritt im Museum FOTO: STEP BY STEP W ie verrückt ist das denn? Da fahren 25 jugendliche Freizeittänzer aus Berlin nach Kuba für einen Kulturaustausch. Nach Kuba! In das Land des Mambos und des Salsas. Auf die Karibik-Insel, wo eigentlich jeder jederzeit tanzt: Beim Singen und im Gottesdienst, auf der Hausterrasse und an der übervollen Bushaltestelle, bevor man laufen lernt und auch noch mit über 100 Jahren. Wer kommt auf die Idee, Tänze aus dem eher als hüftsteif bekannten Deutschland in DAS Land des Hüftschwungs zu bringen? Deutsche Folklore auf der Karibik-Insel Wir, das Friedrichshainer Tanzteam Step by Step, haben unseren ganzen Mut, Fördergelder und private Ersparnisse, die schönsten Kostüme und unsere erfolgreichsten Tanzchoreografien zusammengenommen und sind im Herbst zwei Wochen durch Havanna und an die kubanische Karibikküste gereist. Wir sind im Museum und Theater aufgetreten, am Strand und auf der Straße, sogar im Fernsehen. Dem kubanischen Publikum gefiel besonders die deutsche und osteuropäische Folklore. Kleine wie große Zuschauer amüsierten sich auch sichtlich bei unseren Tänzen, die eine Geschichte erzählen: die von listigen Mücken, quirligen Nudeln oder filmverrückten Kinoeulen. Am häufigsten jedoch, ganze zehn Mal, zeigten wir »den überfüllten Bus« – diesen Tanz führt praktisch fast jeder Kubaner jeden Tag auf, wenn er in der Hauptstadt mit den proppenvollen öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist. Wir verstanden uns also prima mit unseren Gastgebern, ohne wirklich spanisch zu sprechen. Die Sprache verschlug es uns dann, wenn unsere kubanischen Partnergruppen Bebé Compania und Musicaribe die Bühne eroberten. Im hinreißenden Flamenco, in den wahnwitzig schnellen Schrittkombinationen, den akrobatischen und rhythmischen Straßentänzen erkannten wir viele jahr28 hundertealte Einflüsse: die der spanischen Eroberer, der afrikanischen Sklaven oder der amerikanischen Nachbarn. Bildungsarbeit wird groß geschrieben Tanz, Musik und Malen haben einen festen Platz auf den Stundenplänen von Kubas Kindern. Auf ihre gute kostenlose Schulbildung sind die Kubaner sehr stolz, erfahren wir im weltweit einzigen Alphabetisierungsmuseum in Havanna. Es erinnert daran, wie vor einem halben Jahrhundert Kinder und Jugendliche weg von Zuhause aufs Land gegangen sind, um erwachsenen Arbeitern und Bauern Lesen und Schreiben beizubringen – mit Erfolg! Heute bringen junge Künstlergruppen die kubanische Kultur in den letzten Winkel der Insel. Eine Theatergruppe mit Jugendlichen vom Korimako-Projekt ist einmal 80 Stunden gefahren, um für das einzige in einem entlegenen Ort lebende Kind Theater zu spielen. Und an seiner Universität bildet Kuba kostenlos junge Menschen vor allem aus lateinamerikanischen Ländern zu Ärzten aus, die dann bei Katastrophen auf der ganzen Welt helfen, zum Beispiel beim Wirbelsturm auf Haiti oder bei der Ebola-Epidemie in Afrika. Wer anderen hilft, hat selbst Hilfe verdient. Wir haben deshalb Dinge, die in Kuba nicht so einfach zu bekommen sind, als Gastgeschenke mitgebracht: Arzneimittel und Verbandszeug, Malstifte und Farben, Ballettschuhe und Kostümstoffe, Und: Fußbälle! Es gibt ein Projekt namens »Fußbälle für Kubas Kinder«. Und unser Tanzverein hat die ersten vier gespendeten Fußbälle sehr glücklichen kleinen Kickern übergeben. Wer sehen will, was Kuba, die karibische Lebensfreude und der Hüftschwung aus uns gemacht haben, der besucht einfach unsere nächsten Vorstellungen oder liest unser Kuba-Reisetagebuch auf tanzteamstepbystep.de. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Januar / Februar 2016 SCHWERPUNKT: JUGENDKULTURARBEIT / JUGENDHILFE Den eigenen Weg kreativ mitgestalten Kulturarbeit in der Straßensozialarbeit von Gangway e.V. arbeiten, um ihnen Erfolgserlebnisse zu ermöglichen. Gangway-Beatz-Tour nach Murcia E igene Theaterstücke inszenieren, selbst Musikvideos produzieren, bei einem Graffiti-Projekt mitmachen – Kulturprojekte sind fester Bestandteil der Straßensozialarbeit vom Gangway e.V. Drei Beispiele stellen wir Ihnen hier vor. Gangway Beatz – HipHop in der Straßensozialarbeit Das Projekt Gangway Beatz befindet sich mittlerweile im siebten Jahr und in der vierten Umsetzungsphase. So hat sich aus einem Workshop ein eigenständiges, berlinweites Projekt entwickelt. Allein 2015 erreicht das Projekt knapp 70 Jugendliche aus dem direkten Arbeitsfeld der Straßensozialarbeit der ganzen Stadt. Nach den ersten Jahren, die vorwiegend dem Schreiben und Aufnehmen von Rap-Songs gewidmet waren, sind die Workshops von Gangway Beatz nun mit anderen unter dem Dach des »Street College« zusammengeführt worden. So konnten die Kurse im Sinne der Teilnehmer besser vernetzt werden. Was jetzt, in der vierten Etappe des Projektes, im Vordergrund steht, ist die selbstständige Durchführung des gesamten Projektes durch die Teilnehmer. Im Detail heißt das, dass die Jugendlichen ihre eigenen Songs produzieren, schreiben, aufnehmen, mischen, arrangieren und schließlich auch mastern können. Sie haben die Möglichkeit, zu einigen der Songs Videos zu filJanuar / Februar 2016 FOTO: OLAD ADEN men und zu schneiden, eine Grafik für das Album zu gestalten sowie die Webpräsenz zu erstellen und Teile der Öffentlichkeitsarbeit zu übernehmen. So können sie bei jedem Bereich des Projektes ihre eigenen Ideen einbringen und das Endprodukt selbst gestalten. Die kaum noch überschaubaren Anfragen von Jugendlichen aus sozialen Netzwerken machen deutlich, wie wichtig eine verstärkte Arbeit in diesem Bereich ist. Hip-Hop bleibt attraktiv und ist die dominante Jugendkultur Berlins und der Welt. Das Gangway Beatz-Team will Vertrauensarbeit leisten, einen Raum schaffen, um mit jungen Menschen an ihren Interessen zu Szene des Theaterprojekts Hermes PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Das Mädchen- und Frauen-Projekt »Hermes – Forumtheater« Das Theaterprojekt Hermes hat es sich zum Ziel gesetzt, drei verschiedene Mädchen- und Frauengruppen mit dem »Forumtheater« zu erreichen. Ihr Anliegen ist zum einen Empowerment, zum anderen das Entwickeln eines Theaterstückes aus drei verschiedenen Blickwinkeln zum Thema »Flucht und Migration aus der Mädchen-/Frauenperspektive«. Die Proben finden in Kooperation mit einer Erstaufnahmeeinrichtung in Lichtenberg, einer Unterkunft im Wedding und in einer spanisch-/lateinamerikanischen Community statt. Die drei Gruppen treffen sich im Frühjahr 2016, um sich ihre Stücke gemeinsam vorzustellen und die Themen in einem Forum zu diskutieren. Die neuen Stücke beschäftigen sich mit dem Thema der sozialen Ungerechtigkeit sowie mit dem Themenfeld von aktiver Migration und Flucht aus der Frauenperspektive. Themen wie Sicherheit im öffentlichen Raum, Rassismus und Gewalterfahrungen und Trauma sowie Suchterfahrung haben einen großen Einfluss auf die Erarbeitung der Theaterthemen. Alle Gruppen haben die Möglichkeit, in ihren Communitys Themen zu erarbeiten, die ihre Lebenswelten tatsächlich betreffen. In den Aufführungen und Präsentationen können sie zudem ihre Konflikte, Ängste und Fragen FOTO: NASTARAN TAJERI-FOUMANI 29 SCHWERPUNKT: JUGENDKULTURARBEIT / JUGENDHILFE öffentlich diskutieren und somit weitere Menschen mit ihren Interessen und Fragestellungen erreichen. Café Maggie für junge Menschen in Berlin-Lichtenberg Im Januar 2014 hat das Streetworkteam Lichtenberg von Gangway e.V. einen Raum für junge Menschen im Alter von 16 bis 27 Jahren geschaffen. Das Café bietet vielfältige Möglichkeiten, mitzumachen, sich beraten und unterstützen zu lassen, Ideen zu entwickeln, zu lernen und einen wirklich guten Cappuccino zu trinken. Schirmpate des Café Maggie ist der Radioeins-Moderator Knut Elstermann. Das Café ist dienstags bis freitags von 14 bis 20 Uhr geöffnet, bei Veranstaltungen oder anderen Gruppentreffen auch darüber hinaus. Die Streetworkteams treffen sich regelmäßig mit jungen Menschen, um individuelle Hilfestellungen zu leisten. Jeden Donnerstag von 15 bis 18 Uhr findet das JobCafé statt, wo Fragen rund um Ausbildungs- Treffpunkt in Lichtenberg: Das Maggie FOTO: UTE EVENSEN platzsuche und Bewerbungsschreiben beantwortet werden. Es gibt eine Reihe von Gruppen und Initiativen, die sich regelmäßig im Café Maggie treffen. So nutzen die 20 jungen Menschen von alternati e.V. das Maggie für die Organisation und Planung des Punkrock-Festivals »Resist to Exist« in Marzahn. Die Lichtenberger Graffiti Crew plant hier mit Unterstützung des Streetworkteams die verschiedensten Graffiti-Projekte im Be- zirk Lichtenberg. Das Theaterprojekt Hermes probt regelmäßig mit Mädchen und jungen Frauen aus der Erstaufnahmeeinrichtung in der Bornitzstraße. Natürlich sind die Räumlichkeiten auch hervorragend für Veranstaltungen aller Art geeignet. Sechs Wanderausstellungen fanden bereits ihren Weg ins Maggie. Auch für Workshops wird das Maggie häufig genutzt, ob Graffiti, Videoschnitt (am vorhandenen Video-Schnittplatz) oder Kreatives Schreiben. Das Café Maggie kommt gut an im Kiez und darüber hinaus. Die jungen Leute freuen sich, dass es so etwas wie dieses Café in dieser Region Lichtenbergs gibt. Sie kommen vermehrt zu den Veranstaltungen, nutzen die zahlreichen Angebote und die Gesprächsbereitschaft der Sozialarbeiterinnen und GANGWAY E.V. Sozialarbeiter. Wissenswertes Weitere Informationen finden Sie unter gangway.de/ cafe-maggie, gangway.de/hermes und streetcollege.de. »Generationsübergreifend in der Nachbarschaft unterstützen« Fünf Fragen an Markus Schönbauer, Leiter des SRL-Projekts in Steglitz-Zehlendorf Markus Schönbauer ist seit Mitte 2014 für das SRL-Projekt tätig. Zuletzt verantwortete er in Pankow die Arbeitsbereiche Stadtteilarbeit und Kooperation mit Schulen für den Verein Bürgerhaus e.V. In dieser Zeit begleitete er unter anderem den Aufbau des 2009 eröffneten Stadtteilzentrums Pankow, und setzte dort einen Schwerpunkt in der Inklusion von Menschen mit einer Behinderung. Als Referent des Geschäftsführers des Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V. entwickelte er die Zusammenarbeit mit Wohnungsbauunternehmen. Die Fragen stellte Andreas Schulz. Herr Schönbauer, Sie sprechen auf der Fachtagung »Steuerung städtischer Jugendhilfe« am 19. Februar im Rathaus Steglitz. Was wird Ihre Botschaft sein? Markus Schönbauer: In Steglitz-Zehlendorf wird derzeit in einer Bezirksregion (Lankwitz und Lichterfelde) ein Modell erprobt, das SRL-Projekt – diese Abkürzung steht für »Sozialräumliche Leistungen in der Kinder- und Jugendhilfe«. Das Projekt hat zum Ziel, Familien, Kindern und Jugendlichen im Vorfeld eines Einsatzes einer Hilfe zur Erziehung Unterstützung zukom30 Markus Schönbauer men zu lassen. Familien sollen so begleitet werden, dass sie bestehende Ressourcen in ihrer Person, ihrem familiären oder nachbarschaftlichen Umfeld, PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: PRIVAT aber auch bei öffentlichen Institutionen nutzen, um ihre Herausforderungen zu lösen. Ich bin zuständig für die Leitung des Sozialraumteams und die KoJanuar / Februar 2016 SCHWERPUNKT: JUGENDKULTURARBEIT / JUGENDHILFE ordination des Projektes in Abstimmung mit den Kolleginnen und Kollegen im Jugendamt Steglitz-Zehlendorf. Ich werde auf der Fachtagung mit meiner Kollegin vom Jugendamt, Ursula Weber, einen Sachstand zum Projekt geben und versuchen, Antworten auf die Frage nach der Steuerung städtischer Jugendhilfe zu geben. Berlin hat seit gut zehn Jahren das Fachkonzept der Sozialraumorientierung in der Jugendhilfe in der Umsetzung. Wie erleben Sie dieses, auch mit Blick auf Ihr Projekt im Südwesten der Stadt ? Markus Schönbauer: Seit nun gut eineinhalb Jahren habe ich einen intensiven Einblick in diesen Bereich der Jugendhilfe. Ursprünglich komme ich aus dem Bereich der Stadtteilarbeit. Den dort stark verankerten Gedanken, Lebensbedingungen im Kiez so zu gestalten, dass sich in der Nachbarschaft Generationen und Institutionen im alltäglichen Miteinander unterstützen, erlebe ich in der Intensität nicht, die notwendig wäre, um von »Sozialraumorientierung in der Jugendhilfe« zu sprechen. Dass man Schwierigkeiten hat, das Fachkonzept optimal umzusetzen, ist auch in der schwierigen Personalsituation in den Jugendämtern und durch die nicht immer einfachen Rahmenbedingungen, die die freien Träger haben, begründet. Der Ehrgeiz, nicht vom Versuch abzulassen, eine sozialraumorientierte Arbeit zu verwirklichen, sollte trotzdem da sein. In diesem Sinne sehe ich auch unser SRL-Projekt. Die Fachtagung »Steuerung städtischer Jugendhilfe – Ergebnisse und Perspektiven sozialräumlicher Umbauprozesse« findet am Freitag, den 19. Februar 2016 von 9 bis 16 Uhr im Rathaus Steglitz, Schloßstraße 37 statt. Die Veranstalter präsentieren auf der Fachtagung Beispiele sozialräumlicher Steuerung, verknüpfen diese mit einem aktuellen Blick in die Wissenschaft und bringen Akteurinnen und Akteure der sozialräumlichen Arbeit in Diskussion – insbesondere mit Blick auf Weiterentwicklungsmöglichkeiten der Sozialraumorientierung. Mehr im Veranstaltungskalender auf paritaet-berlin.de Januar / Februar 2016 Welche Erkenntnisse versprechen Sie sich vom SRL-Projekt? Markus Schönbauer: Die Einsicht, dass Bürgerinnen und Bürger meist ausreichend persönliche und soziale Ressourcen haben, um ihre Herausforderungen mit ein wenig Unterstützung selbst zu lösen. Es geht nicht darum, bestehende Hilfeleistungen abzuschaffen, sondern es geht um eine möglichst sinnvolle Verknüpfung niedrigschwelliger Unterstützungsangeboten mit den bereits bestehenden Systemen, die sich aber auch auf den Weg einer Weiterentwicklung begeben müssen. Ich glaube auch, dass wir bisher zu wenig die Arbeit der Stadtteilzentren, Mehrgenerationenhäuser, Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen mit den Angeboten der Hilfen zur Erziehung verknüpft haben. Das gilt für die ganze Bandbreite – von Erziehungsberatung bis hin zu stationären Angeboten. Sicher erleben Sie auch Herausforderungen – wie gehen Sie damit um? Markus Schönbauer: Wir bewegen uns in einer hochprofessionalisierten und etablierten Hilfestruktur, deren Abläufe gefestigt sind. Unsere Herausforderung besteht darin, diese hochqualifizierte Hilfestruktur mit einer auf Selbsthilfekräfte und Aktivitätspotentiale vertrauenden Hilfestruktur zu verbinden. Welche Perspektive sehen Sie für das SRL-Projekt und sozialräumliches Arbeiten überhaupt? Markus Schönbauer: Die Senatsverwaltung für Finanzen hat erkannt, dass es notwendig ist, neue Wege in der Jugendhilfe zu gehen, und fördert unsere Arbeit. Wir sind dafür sehr dankbar, müssen aber auch immer wieder deutlich machen, dass sowohl die Höhe als auch der Zeitraum der modellhaften Förderung eine große Herausforderung mit Blick auf die in unsere Arbeit gesetzten Erwartungen bedeuten. Dies gilt umso mehr, als die Themen »wachsende Stadt«, fehlende Krisen einrichtungen und der Unterstützungsbedarf minderjähriger geflüchteter Menschen die Notwendigkeit der Unterstützung wachsen lassen werden. Unser Ziel muss – unabhängig von diesen Rahmenbedingungen – sein, ergänzend zu den im SGB VIII, dem Kinderund Jugendhilfegesetz, vorgegebenen Hilfearten eine neue Unterstützungskultur zu etablieren. Diese muss es Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, ihre Lebensbedingungen so zu gestalten, dass sie alle ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen eigenständig aktivieren und nutzen können. Wenn es uns im Projektzeitraum gelingt, dafür gute Beispiele zu schaffen, ist eine Menge erreicht. Ich kann dann nur anregen, Zeitraum und Finanzmittel zu verlängern bzw. zu erhöhen, um das Angefangene über die Region des Modellprojektes hinaus zu etablieren und auszuweiten. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF KINDERTAGESSTÄTTEN Fachberatung in Kindertageseinrichtungen – Rahmenbedingungen und Anforderungen Kita-Referat des Paritätischen Berlin gibt Informationsflyer heraus In den letzten Jahren sind die Anforderungen an eine qualitativ hochwertige Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern in Kindertageseinrichtungen (Kitas) stetig gewachsen. Die zunehmend differenzierten Aufgabenstellungen wie das veränderte Bildungsverständnis, die Umsetzung des Berliner Bildungsprogramms im pädagogischen Alltag, die Unterstützung von Beteiligungsrechten der Kinder, Aspekte des Kinderschutzes sowie die Beratung und Einbeziehung der Eltern stellen die pädagogischen Fachkräfte und Träger vor vielfältige Herausforderungen. Im Zuge dieser Entwicklungen wird die Begleitung der Praxis durch die pädagogische Fachberatung immer bedeutsamer. Die Arbeitsgemeinschaft »Pädagogische Fachberatung in Kindertagesstätten« des Paritätischen Wohlfahrtverbands Berlin, an der 33 Fachberaterinnen aus 23 Kita-Trägern beteiligt sind, hat ein Informationsblatt veröffentlicht, in dem Rahmenbedingungen und Anforderungen für pädagogische Fachberatung in Kindertageseinrichtungen beschrieben werden. Neben möglichen Aufgaben- und Wirkungsfeldern formuliert die Arbeitsgemeinschaft der Fachberaterinnen in Form klarer Forderungen auch, was es braucht, damit Fachberatung wirksam etabliert werden kann. Den Informationsflyer erhalten Sie über das Referat Kindertagesstätten des Paritätischen. Ansprechpartnerin: Claudia Gaudszun, Kita-Referentin E-Mail: [email protected] Tel: 030 86 001-179 31 KULTUR Kultur im Paritätischen Theater, Ausstellungen, Konzerte – Kultur im Paritätischen präsentiert sich zu zahlreichen Anlässen in all ihrer Vielfalt. Mehr zu aktuellen Kulturangeboten erfahren Interessierte über unseren Kultur-Newsletter, der am ersten Freitag des Monats verschickt wird. Abonnieren Sie den Newsletter unter paritaet-berlin.de/kultur/kultur-newsletter.html. Hier ein Ausschnitt aus den aktuellen Kulturangeboten unserer Mitglieder – mehr unter paritaet-berlin.de/kultur/kulturelle-veranstaltungen.html. Herzliche Einladung zum Arbeitskreis Kultur im Paritätischen Am Dienstag, 1. März, 14 bis 16 Uhr, trifft sich in der Landesgeschäftsstelle des Paritätischen Berlin, Brandenburgische Straße 80, 10713 Berlin, im Raum E.06 erneut der Arbeitskreis Kultur im Paritätischen. Interessierte aus Paritätischen Mitgliedsorganisationen sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen. Nutzen Sie die Gelegenheit, kommen Sie dazu und gestalten Sie mit! Wolfgang Kaldenhoff, VIA Verbund für Integrative Angebote Berlin gGmbH, [email protected], leitet die Gruppe. Beim Paritätischen Berlin ist Ihre Ansprechpartnerin Rita Schmid, [email protected]. Wir bitten um Anmeldung über eine der beiden Adressen. Hier ein Ausschnitt aus den aktuellen Kulturangeboten unserer Mitglieder – mehr unter paritaet-berlin.de/kultur/ kulturelle-veranstaltungen.html. Theater-Premiere: Saubermänner am 12. Februar 2016, 9:30 Uhr Mitspieltheater für Kinder mit dem Theater der Erfahrungen, der Eintritt ist frei. Zwei Nachbarn die unterschiedlicher nicht sein könnten – mit Fußballgetöse der eine und Mundharmonikagetöne der andere – sowie zwei Wesen, die eindeutig nicht von dieser Welt sind, leben gemeinsam in dem ohnehin schon lauten Großstadttumult. Der viele Krach sorgt oft dafür, dass nicht nur Kinder nicht einschlafen können – manchmal werden davon sogar verschlafene Katzen wach. Und wie es weiter geht? Seht selbst, am Ende jedenfalls wird schmutzige Wäsche gewaschen. Kindertheater »Der kleine Rabe im Schnee« am 14. Februar, 15 Uhr, Theater Vagabunt Es ist Winter und alle Tiere machen es sich in ihren Höhlen gemütlich. Nur der freche, kleine Rabe hat immer noch Flausen im Kopf. Der kleine Angeber hat nämlich gewettet, er könne ganz alleine einen Schneemann bauen. Dabei hat er doch nur Flügel und keine Hände! Nun muss er versuchen, sich von den anderen Tieren helfen zu lassen – ohne dass jemand etwas merkt. Wird er es denn auch schaffen? Ein buntes Puppenspiel für Groß und Klein. Veranstaltungsort Fabrik Osloer Strasse, Café und Veranstaltungssaal Aufgang B, 1. Etage Osloer Straße 12 13359 Berlin-Wedding Zugang rollstuhlgeeignet, WC rollstuhlgeeignet BVG-Haltestelle: U8 Pankstraße, U9 Osloer Straße, S Bornholmer Straße, Metrotram M 13, Tram 50, Metrobus M 27 (Haltestelle: Osloer Straße/ Ecke Prinzenallee) Kartenreservierungen unter: 030 493 90 42 Mitspieltheater »Saubermänner« KiezKlang WerkstattKonzerte am 26. Februar und 16. März 2016, jeweils 20 Uhr Eintritt frei, Spenden erwünscht. Stimmungsvolle Musik aller Musikstile, Netzwerktreffen und Party: Das Musikprojekt KiezKlang lädt Musikerinnen und Musiker, Bands und das musikbegeisterte Publikum aus dem Soldiner Kiez zum Konzert und zum kreativen Coming Together ein. Lasst uns gemeinsam entdecken, was unser Kiez musikalisch zu bieten hat! Laienmusiker sind ebenso willkommen wie Professionelle! Die Veranstaltung richtet sich ausdrücklich an die Nachbarschaft und möchte alle Generationen und alle Kulturen dazu einladen: Macht mit! Präsentiert Eure Musik! Feiert mit uns! An jedem der Abende werden sich zwei bis drei Musiker-Innen/Bands vorstellen. Im Anschluss besteht dann die Möglichkeit zur Jam Session, zum Experiment, zum spontanen musikalischen Crossover sowie zu Kombinationen von Musik und Tanz/ Performance. Musikerinnen und Musiker, Musikinteressierten und Kreativen aus allen Bereichen bieten wir eine Plattform zur Begegnung und zum kre- FOTO: THEATER DER ERFAHRUNGEN Veranstaltungsort Evangelische Kita Apfelsinenkiste, Joachim-Gottschalk-Weg 41 12353 Berlin-Gropiusstadt Zugang rollstuhlgeeignet, WC rollstuhlgeeignet BVG-Haltestelle: U 7 oder M 11 bis Wutzkyallee Kartenbestellung: Anmeldung in der Kita unter 030 66 09 09 16 32 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Januar / Februar 2016 KULTUR ativen Austausch. Lasst uns die musikalische Vielfalt des Soldiner Kiezes zum Klingen bringen!!! Veranstaltungsort Fabrik Osloer Strasse, Café und Veranstaltungssaal, Aufgang B, 1. Etage, Osloer Straße 12 13359 Berlin-Wedding, Zugang rollstuhlgeeignet, WC rollstuhlgeeignet Winter Circus Wonderland vom 3. bis 15 März, Beginn 20 Uhr, sonntags 16 Uhr von »Die Aristokraten« Weiße Kostüme und schöne Wintermusik bilden die Kulisse für ein artistisches Programm voller Winterüberraschungen. Die Künstlergruppe »Die Aristokraten« zeigt in »Winter Circus Wonderland« artistische Höchstleistungen und verwandelt die Bühne in einen weißen Traum. Fröhliches Chaos, ge- lungene Artistik, Opulenz und Staunen bietet die Compagnie auf der Bühne. »Die Aristokraten« entwickeln eine winterlich-schräge Geschichte um Fürst Frost und seine artistokratische Familie. Auf der Bühne tanzen die Tannenbäume, Schneeköniginnen fliegen am Trapez, ein Schneesturm verwandelt sich in eine kristallene Balljonglage und die Eisprinzessin tanzt auf dem Drahtseil. Veranstaltungsort Pfefferberg Theater, Schönhauser Allee 176, 10119 Berlin- Prenzlauer Berg Orientierung und Zugänglichkeit für Menschen mit Sehbehinderung, Zugang rollstuhlgeeignet, WC rollstuhlgeeignet, BVG-Haltestelle: U-Bahnhof Senefelder Platz, Eintritt: 10,50 bis 24,50 Euro. Veranstalter ist VIA Verbund. Kartenbestellung: 030 479 974 26 Martin van Bracht in »Winter Circus Wonderland« FOTO: VIA VERBUND Die Mädchen vom Postspielplatz Buchen Sie das Gastspiel über Identität, Demokratisierung und Integration U nsere Einwanderungsstadt Berlin mit den vielseitigen Erfahrungen von Migrantinnen und Migranten spiegelt dieses gelebte Wissen nicht ausreichend in der Kultur wieder. Besonders auch junge Menschen sehen sich mit ihren Lebensthemen in der Kultur nicht vertreten. Um diesem Defizit entgegenzuwirken, hat die Theaterkünstlerin Isabella Mamatis mit ihrem Ensemble »Oral History Theatre« das Theaterstück »Die Mädchen vom Postspielplatz« erarbeitet. Täglich stehen junge Migrantinnen mit deutschem Pass vor der Herausforderung, eine Brücke zwischen ihrer traditionsgebundenen Herkunftsfamilie und dem Schulleben, das völlig anders tickt, zu bauen. Das Theaterstück versteht sich als ein Teil dieser Brücke und vermittelt mit Humor, Spannung und Spiel ein intensives Mitgefühl für diese Lebensthematik. Mit authentischer Sprache und überzeugender Bühnenpräsenz verkörpern die drei Schauspielerinnen ein Szenario, welches das Publikum motiviert, sich mit der Thematik zu identifizieren. Begleitet wird die Szenerie von elektronischen Rhythmen (contra Hip-Hop). Der Theatertext wurde aus 64 Interviews mit migrantischen Mädchen entwickelt, mit denen das Ensemble Januar / Februar 2016 Szene aus »Die Mädchen vom Postspielplatz« experimentierte. Das Ergebnis ist ein Theatererlebnis, das sein Publikum interaktiv immer wieder auffordert, mitzudenken, sich zu beteiligen und sich im direkten Dialog auszutauschen. »Die Mädchen vom Postspielplatz« feierte im Januar 2015 einen großen Erfolg beim Publikum. Dieser Erfolg motivierte dazu, die Inszenierung jetzt direkt in Schulen und Kulturzentren, Jugendeinrichtungen und Clubs anzubieten, um die jungen Menschen auf ihrem Weg zur Identität, zur SprachentPARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: LANGE TAFEL E.V. wicklung und zu authentischen, demokratischen Bürgern zu unterstützen. Im Anschluss an die etwa 75-minütige Vorstellung können die Schüler und Schülerinnen mit den Schauspielerinnen in einen direkten Austausch treten. Wissenswertes Um das Gastspiel zu bestellen, setzen Sie sich direkt mit Isabella Mamatis von Lange Tafel e.V. in Verbindung: 0152 289 85 098 oder [email protected]. Mehr erfahren Sie dazu unter diemädchenvompostspielplatz.de 33 MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN 25-jähriges Bestehen der Amputierten-Initiative e. V./Gefäßkranke Gespräch mit der Gründerin Dagmar Gail Am 18. Januar 1991 wurde die Amputierten-Initiative e. V./ Gefäßkranke gegründet. Die Initiative hat seitdem über 40.000 Menschen beraten, ihnen geholfen, sie vor Amputationen bewahrt oder ist ihnen nach Amputationen zur Seite gestanden. Gründerin Dagmar Gail hat für ihre Pionierarbeit von Ärzten, Krankenkassen und von der Politik zahlreiche hohe Auszeichnungen erhalten, darunter das Bundesverdienstkreuz und die Georg-Hohmann-Plakette der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie. Zum 25-jährigen Jubiläum führte die Fachzeitschrift Orthopädie Technik ein Interview mit Dagmar Gail. KULTUR »Weite Reise – Malerei von Kumara Kariyawasam« Ausstellung in der Landesgeschäftsstelle des Paritätischen Der gebürtige Singalese Kumara Kariyawasam stammt aus Sri Lanka. Nach seiner Übersiedelung nach Europa wird er psychisch krank und findet Hilfe bei Pinel gGmbH. Er entdeckt sein künstlerisches Talent, hat Unterricht im Jazz, Modern dance und in Butoh, einem japanischen Tanztheater. Mit der Malerei beginnt Kariyawasam 2007. Er malt Aquarell und mit Acrylund Ölfarben. Seine Bilder wurden unter anderem in den kommunalen Galerien in Kreuzberg, Treptow und Friedrichshain ausgestellt. Die Ausstellung wird am Dienstag, den 2. Februar um 17 Uhr in der Landesgeschäftsstelle des Paritätischen Berlin, Brandenburgische Straße 80, 10713 Berlin eröffnet. Anschließend sind die Bilder bis zum 29. April in den Räumen des Paritätischen zu sehen. Bild: Kumara Kariyawasam OT: Frau Gail, was führte 1991 zur Gründung der Initiative? Dagmar Gail: Nach meiner gefäßbedingten Amputation suchte ich Hilfe und Ansprechpartner. Es gab sie nicht. Weder Ärzte noch in Krankenhäusern Tätige, weder die Politik noch die Gesellschaft wussten mit Amputierten umzugehen. Aus dem Krieg Zurückgekehrte, in der Regel also gefäßgesunde Amputierte, waren bekannt, wurden auch vielschichtig vom Staat wahrgenommen und betreut. Aufgrund der Dezimierung der im Krieg Amputierten glaubte die Politik, dass es nunmehr keine Amputierten mehr gebe. Ein Irrtum. So beschloss ich, die erste und einzige Amputierten-Initiative, die es jemals gegeben hat ins Leben zu rufen. Hinzu kam das Wissen, dass meine Amputation vermeidbar gewesen wäre. So begann eine harte Pionierarbeit, regional, national und international. OT: Hat sich die Situation in Deutschland bezüglich der pAVK, nicht zuletzt durch Ihre Arbeit, seit 1991 deutlich geändert? Dagmar Gail: Es ist mir gelungen, die gesamte Republik aufzurütteln, zu informieren, zu sensibilisieren. Es gibt kein Gebiet, das wir für Gefäßkranke ebenso wie für Gefäßgesunde nicht in Angriff genommen und gelöst hätten. Die prothetische Versorgung haben wir entscheidend verbessert und die Gehschulung mit Gertrude Mensch und Robert S. Gailey nach Deutschland zurückgeholt, finanziert durch unsere Amputierten-Initiative; wir haben Gefäßzentren angeregt und viele Dinge mehr. OT: Die pAVK ist eine der häufigsten Ursachen bei Amputationen. Sie warnen davor: »Die Amputation ist kein Eingriff für Anfänger.« Wie beurteilen Sie die Qualität der Amputations-Chirurgie heute? 34 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Auszeichnung von Dagmar Gail mit der Hohmann-Plakette FOTO: PRIVAT Dagmar Gail: Da wir Mitglied in allen relevanten wissenschaftlichen Fachgesellschaften sind und an Leitlinien aktiv mitarbeiten, haben wir uns für die inzwischen etwa acht Millionen bekannten Gefäßkranken eingesetzt und mit der Durchsetzung in der neuen S3-Leitlinie der pAVK den berechtigten Terminus »Bein infarkt« erreicht. Die pAVK gehört zu den häufigsten Erkrankungen unserer Zeit. Sie ist gleichwertig mit dem Herzinfarkt und mit dem Schlaganfall. Wir übernehmen seit Jahrzehnten die Arbeit der Krankenkassen und des Staates, indem wir der gesamten Bevölkerung Prävention vermitteln und Gefäßkranke schnellstens diagnostizieren und therapieren lassen, um Amputationen zu minimieren. OT: Was erwarten Sie von der Amputations-Chirurgie in Zukunft? Dagmar Gail: Wir kämpfen seit Jahrzehnten dafür, dass ausschließlich mit Amputationen betraute kundige Gefäßchirurgen und ebenso kundige Amputationschirurgen eine Amputation durchführen sollten, da diese ein Eingriff ist, der die Lebensqualität verbessern kann und soll. Eine Amputation ist ein beklemmender und zerstörerischer Eingriff; umso mehr muss immer wieder darauf hingewiesen werden, dass diejenigen, die eine Amputation durchführen, ausreichende Kenntnisse über die anschließende prothetische Versorgung, die auf diesen gravierenden Eingriff folgt, besitzen müssen. Vor einer Amputation muss dringlichst eine interdisziplinäre, sektorenübergreifende Zusammenarbeit mit Angiologen, Diabetologen, Phlebologen, Lymphologen, Radiologen, Neurologen, Orthopäden, Gefäßchirurgen sowie Amputationschirurgen stattfinden. Wird eine Amputation erwogen, Januar / Februar 2016 MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN sollte immer eine Zweitmeinung eingeholt werden. Die Qualität und der Wissensstand müssen flächendeckend in allen Bereichen in der Gesundheitspolitik bis hin zu den Gruppierungen auf den Prüfstand und erheblich verbessert werden. Die Ökonomie darf nicht noch intensiver in den Vordergrund gestellt werden und die Ethik verschwinden lassen. Von der Amputationschirurgie in der Zukunft erwarten wir eine stärkere Anerkennung und Wertschätzung in der Gesellschaft für Amputierte, zu denen etwa 90 Prozent Gefäßkranke zählen, da das Gebiet der Amputationschirurgie und somit auch die Amputier- ten immer noch ein Schattendasein führen. Diese Wertschätzung kann erreicht werden, wenn an allen Universitätskliniken Amputationschirurgie als Lehrfach obligatorisch eingeführt wird, wobei das herausragende, uns zur Verfügung stehende langjährige Wissen von führenden Orthopäden und Amputationschirurgen vorbildlich in die moderne Amputationschirurgie eingebunden werden sollte. Wissenswertes Das Interview ist in der Fachzeitschrift Orthopädie Technik 1/2016 erschienen. Der Abdruck erfolgte mit freundlicher Genehmigung des Verlags Orthopädie Technik Dortmund. MIGRATION / FLÜCHTLINGE FluchtpunktBegegnung – Berlin Chor der Chöre singt im Gedenken an Fluchterfahrungen W ussten Sie, dass Berlin circa 60 0000 ehrenamtliche Sängerinnen und Sänger in rund 2000 Chören hat? Die Theater-Künstlerin Isabella Mamatis und das Team des Lange Tafel e.V. inszenieren 2016 einen Chor der Chöre, der in vier Etappen, ständig wachsend vom Roten Rathaus, über die Langen Tafeln im Reuterkiez und Bergmannstraße mit 1200 Sängerinnen und Sängern in den Kammermusiksaal der Philharmonie einzieht. FluchtpunktBegegnung-Berlin ist ein sechsmonatiger Prozess, in dem professionelle Künstler mit fluchterfahrenen Jugendlichen aus Syrien und von anderorts sich ein Repertoire aus deren Heimatklängen erarbeiten. Mit diesen Liedern treffen sie auf andere, Berliner Chöre aus Schule und Bezirk. Ihre Begegnungen sind musikalisch, aber auch persönlich motiviert unter der Frage »Erzähle mir bitte, was in deinem Leben passiert ist, so dass wir uns hier in der FluchpunktBegegnung – Berlin kennenlernen?«. Hier steht das Schicksal als Chance mit seinen Erzählungen vom großen und kleinen »Flüchten« verwoben mit Berliner Alltagskultur. Die Geschichten werden aufgeschrieben und bilden den narrativen Teil der Inszenierung. Zum krönenden Abschluss werden sie als Chronik gebunden dem Schirmherrn in der Philharmonie überreicht. Die Begegnungen, die während des biografischen Austausches entstanden, werden weitergeführt mit dem Ziel: »Ich zeig dir meine Welt – du zeigst mir deine Welt, damit wir uns für eine gemeinsame Zukunft besser verstehen lernen.« FluchtpunktBegegnung-Berlin 2016 und seine vier Stationen Erste Station: Im März 2016 startet im Roten Rathaus die Kerngruppe: Der syrische MusiJanuar / Februar 2016 ker Jean Samara mit seiner Band Juval zusammen mit Sängerinnen und Sängern aus Willkommensklassen der Ferdinand Freiligrath Schule. Anlass ist die Übergabe von BVG-Tickets für Ehrenamtliche an den Paritätischen Wohlfahrtsverband. Musikalisches Thema: Das Morgenlied Zweite Station: 25. Juni, ab 17 Uhr, Lange Tafel Reuterstraße im Rahmen von »48h Neukölln« Musikalisches Thema: das Lied für den Tag. Dritte Station: 16. Juli Lange Tafel Bergmannstraße, ab 17 Uhr. Schauspieler, Musiker und Unterhaltungskünstler bilden einen unterhaltsamen Rahmen für Diskussionen und die Bürgerbegegnungen. Musikalisches Thema: Abendlied und Nachtlied. Vierte Station: Das historische Datum des 9. November, dem Fall der Mauer, 19 Uhr. Die Chorinszenierung will Grenzen öffnen und feiert ihren Höhepunkt im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie. 1200 Sängerinnen und Sänger jubilieren zum musikalischen Thema »Der Lauf der Sonne«. KULTUR Der gute Mensch von Downtown Neue Premiere des Theater RambaZamba Im Himmel gibt es Streit. Gott und Luzifer sind sich einig, dass eine neue Sintflut fällig ist, doch zwei Erzengel (Eva Mattes und Hans-Harald Janke) wollen auf Erden drei »gute« Menschen finden als Beweis, dass die Menschheit noch eine letzte Chance verdient. Die Aufgabe stellt die Engelsgeduld auf eine harte Probe. Niemand in Downtown hat im täglichen Überlebenskampf etwas für die inkognito umherirrende Kommission übrig. Als sie schließlich Gastfreundschaft von drei jungen Frauen mit Downsyndrom (Juliana Götze, Zora Schemm, Nele Winkler) erfahren, zögern die Erzengel: Zählt das Gutsein überhaupt, wenn es eine Art Geburtsfehler ist? Bleiben die Frauen weiterhin gut, wenn der Regen zunimmt und die Zeiten schlechter werden? Schließlich schenken sie den drei jungen Frauen ein Teehaus zum Dank. Aber es dauert nicht lange, bis die »guten« Schwestern zu kaltherzigen Brüdern werden und sich selbst zu Hilfe kommen müssen. Theater RambaZamba lädt herzlich zur Premiere am 12. Februar 2016 um 19 Uhr in der Kulturbrauerei ein. Weitere Vorstellungen sind am 13., 15. und 16. Februar jeweils um 19 Uhr. Karten: [email protected] oder 030-44 04 90 44 Preise: 16 Euro / ermäßigt 8 Euro Kontakt: Esther Ningelgen Theater RambaZamba Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 030-441 39 06 E-Mail: [email protected] Aus »Der gute Mensch von Downtown« Foto: Johanna Maria Fritz Wissenswertes Konzept und Regie: Isabella Mamatis (griechisch/deutsch) Dramaturgie: Ulf Mailänder (deutsch) Musikalische Leitung: Jean Samira und seine Band Juval (Syrien) Eine Produktion des Lange Tafel e.V. in Verbindung mit der Initiative denk-mal-fuer-migration.com Kooperationen mit Chören, Willkommensklassen, Flüchtlings einrichtungen, Jugend-Sozialeinrichtungen, Migrantenvereine, Privatpersonen, Sponsoren sind herzlich willkommen und melden sich direkt beim Lange Tafel e.V. Tel: 030/693 95 23, 0152/289 85 098 Mehr unter lange-tafel.com PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 35 MIGRATION / FLÜCHTLINGE Unbürokratisch helfen Erstberatungsstelle des KKH für Geflüchtete E s ist ein schlichter Raum im fünften Stock in der Registrierungsstelle für Flüchtlinge in der Bundesallee 171, am Ende des Flurs der Ausländerbehörde. Kahle Wände, ein paar Tische, auf denen Infomaterial, Kugelschreiber und Stadtpläne zum Mitnehmen liegen, nichts Besonderes. Aber die, die hier reingehen, kommen oft mit einem Lächeln im Gesicht wieder heraus. Denn hier spricht man ihre Sprache, wird zugehört und geholfen. Seit Oktober betreiben der Kurdistan Kultur- und Hilfsverein (KKH e.V.) und der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin gemeinsam eine Erstberatungsstelle für geflüchtete Menschen. Hierher kommen vor allem Geflüchtete aus Syrien. Sie sprechen Kurdisch oder Arabisch, kaum Englisch und noch weniger Deutsch, um die Behördensprache zu verstehen. Beratung in der Muttersprache Im Beratungsraum sitzen Roj Younis, Adel Saleh und Nedal Ahmad. Roj ist Sozialarbeiter beim KKH e.V. und kommt zweimal die Woche hierher. Adel und Nedal sind syrische Flüchtlinge, die beim Übersetzen helfen. Ihnen gegenüber ein junger Mann aus Syrien, neben ihm seine Betreuerin. Gerade hat der 17-Jährige von einer Sachbearbeiterin der Behörde eine Aufenthaltsbescheinigung für drei Jahre erhalten. Roj und Adel haben beim Übersetzen geholfen. Ohne sie wäre es für den jungen Mann schwer gewesen zu verstehen, was die Papiere bedeuten, wo er seine Unterschrift leisten muss und wie das mit dem Fingerabdruck geht. In dem anschließenden Gespräch in der Paritätischen Erstberatungsstelle geht es nun um die Zukunft des 17-Jährigen, die Willkommensklasse und das Deutschsprechen. Roj macht ihm Mut. »Du musst in der 9. und 10. Klasse richtig Gas geben, dann kannst du auch das Abitur schaffen, oder du machst danach eine Ausbildung.« Damit das Gesagte auch bei dem jungen Geflüchteten ankommt, wird improvisiert, denn nicht alle Berater können alle Sprachen. Roj übersetzt erst vom Deutschen ins Kurdische, Adel dann vom Kurdischen ins Arabische. Die Mine des 17-Jährigen hellt sich auf. Verstanden. Dann bekommt er noch ein paar Infos in die 36 Beratungsgespräch: Ehrenamtlich und in der Muttersprache Hand gedrückt, über Vereine und Kontaktmöglichkeiten. Ehrenamtlich, aber ohne Beschäftigungserlaubnis So geht das heute einige Male. Beraten werden zum Beispiel eine Frau, die für ihre Kinder einen Kitaplatz sucht, oder zwei Männer, die zum Jobcenter müssen. Roj, Adel und Nedal sind ein gutes Team. Besonders Adel ist froh, dass er hier helfen kann. Der 28-Jährige ist aus dem syrischen Kobane geflohen und wohnt jetzt in der Erstaufnahmeeinrichtung in der Kruppstraße. Dort hat er wenig zu tun, hier fühlt er sich gebraucht. Zweimal in der Woche kommt er in die Bundesallee zum Übersetzen, ehrenamtlich. Sein Engagement könnte zum Beispiel durch den Bundesfreiwilligendienst finanziell anerkannt werden. Dann würde Adel auch eine kleine Aufwandsentschädigung für seine Leistung bekommen können. Aber die dafür nötige Beschäftigungserlaubnis fehlt. Seit fünf Monaten wartet Adel, dass es für ihn weitergeht, er eine Aufenthaltserlaubnis erhält und arbeiten darf. Aber nichts passiert. Das zermürbt ihn. Immer wieder muss er sich Geld borgen. Das, was er hatte, ist längst aufgebraucht. Roj Younis ist von Anfang an dabei, hat die BeraPARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: KATHRIN ZAUTER tungsstelle in der Bundesallee mit eingerichtet. Er wird von seinem Arbeitgeber, dem KKH e.V., zweimal in der Woche freigestellt, damit er hier helfen kann. Roj sagt, dass sich die Zusammenarbeit mit der Ausländerbehörde in den vergangenen Monaten verbessert habe, die Hilfe der Übersetzer ist in den benachbarten Büros der Behörde sehr willkommen und wird oft genutzt. Immer wieder stecken Mitarbeiter der Ausländerbehörde die Köpfe herein und fragen, ob nicht jemand arabisch oder kurdisch übersetzen kann. Allein in den vergangenen drei Monaten habe es rund 300 Beratungsgespräche gegeben, so Younis. In den nächsten Tagen wird das kleine Büro mit Hilfe des Paritätischen mit Computern ausgestattet und eine neue Kollegin eingearbeitet. Geplant ist auch, die Öffnungszeiten der Erstberatungsstelle auszuweiten. Derzeit wird von Montag bis Freitag zwischen 9 und 12 Uhr beraten. Es ist schon nach 12 Uhr und die Beratungsstelle eigentlich schon geschlossen, als ein leitender Mitarbeiter der Behörde fragt, ob nicht doch noch zwei wartende syrische Familien beraten werden können. Roj, Adel und Nedal nicken. Die drei hängen noch eine halbe Stunde dran. Für sie ist es wichtig zu helfen. KATHRIN ZAUTER Januar / Februar 2016 MIGRATION / FLÜCHTLINGE Wohnraum für queere Flüchtlinge gesucht Eine wichtige Anlaufstelle für Neuankömmlinge: Die Schwulenberatung A ls ob die riskante, oft wochenlange Flucht nicht schon belastend genug wäre, sind insbesondere LSBTI (lesbisch-schwul-bisexuell-trans*-inter*) Flüchtlinge in den Sammelunterkünften immer wieder homo- und trans*phoben Anfeindungen und gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt. Beratung und Hilfe bei dieser Frage und vielen anderen Problemen leistet unter anderem die Schwulenberatung Berlin. Unterstützung auf der Suche nach Wohnraum benötigt Schwule Flüchtlinge suchen uns schon seit vielen Jahren auf. Die Problematik hat sich aber verschärft, weil es kaum mehr bezahlbaren Wohnraum gibt und die vielen nach Berlin Geflüchteten über Monate in Notunterkünften oder Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden. Während der »Brennpunkt« Wohnraum früher noch relativ einfach zu lösen war, hat sich die Situation der LSBTI-Flüchtlinge heute extrem verschärft. Seit mittlerweile einem Jahr versuchen wir daher, geeignete Unterkünfte für queere Flüchtlinge zu bekommen. Da der Wohnungsmarkt in Berlin aber derartig angespannt ist und es immer neue bürokratische Hürden bei der Unterbringung von Flüchtlingen zu beachten gibt, konnte dieses Vorhaben bislang nicht realisiert werden. Die Schwulenberatung Berlin ist hier dringend auf Unterstützung aus Politik, Verwaltung und durch die Wohlfahrtsverbände angewiesen. Denn es gibt zwar viele Kontakte und Gespräche mit Politik und Verwaltung, aber die Realisierung darf sich in Anbetracht der Gefahr für queere Flüchtlinge nicht weiter verzögern. Kontakt- und Anlaufstelle für queere Flüchtlinge Seit Juli 2015 hat die Schwulenberatung Berlin am Standort in der Wilhelmstraße 115 in Berlin-Kreuzberg eine niedrigschwellige Kontakt- und Anlaufstelle für LSBTI-Flüchtlinge geschaffen, die gut angenommen wird. Viele der queeren Flüchtlinge berichten, dass dies der erste Raum in Deutschland für sie sei, in dem sie sich sicher fühlen. Jeden Dienstag- und Freitagnachmittag hat die Anlaufstelle von 14 bis 18 Uhr geöffnet und wird von zwei schwulen Kollegen betreut. Einer davon selbst Syrer, der politisches Asyl in Deutschland bekommen hat. LSBTI-Flüchtlinge können sich hier zum einen begegnen und austauschen, zum anderen bekommen sie Übersetzungshilfen und ehrenamtliche Begleitung zum Beispiel bei Behörden- oder Arztbesuchen und werden bei Bedarf zu Psychologinnen und Psychologen oder Rechtsanwältinnen und -anwälten vermittelt. In der Anlaufstelle selbst gibt es unter anderem Sozialberatung, Deutschunterricht, eine Kleiderkammer und immer mehr private Unterkunftsvermittlung. Denn es melden sich immer wieder WGs oder Wohnungseigentümer aus der Community, die ein Zimmer zu vergeben haben. Keine ausreichenden Ressourcen Neben diesem konkreten Angebot und der Suche nach Wohnraum geht es auch darum, die bestehenden Angebote für Flüchtlinge besser zugänglich zu machen: Präventionskampagnen zu HIV, Hepatitis, sexuell übertragbaren Infektionen und Drogen zumindest auf Arabisch und Russisch, psychologische Beratung, Trauma- und Suchttherapie mit MutterJanuar / Februar 2016 Geflüchtete sind bei der Schwulenberatung willkommen FOTO:SCHWULENBERATUNGBERLIN.DE sprachlern oder zumindest professionellen LSBTI*freundlicher Dolmetscherinnen und Dolmetschern. Wir haben 30 Jahre Erfahrung mit HIV/Aids, langjährige Erfahrungen mit Drogenaufklärung sowie Suchtberatung und -therapie. Das notwendige Wissen, wie strukturelle Prävention zur Verbesserung der Lebenssituation von LSBTI* aussehen muss, ist vorhanden. Es liegt am Berliner Senat, die dafür nötigen und beantragten Ressourcen zu bewilligen, damit wir auf die Herausforderungen angemessen reagieren können. Wir bekommen täglich mehrere Anfragen von queeren Flüchtlingen, Heimbetreibern und Initiativen aus ganz Deutschland mit der Bitte um Hilfe, Unterstützung, Beratung um Erfahrungsaustausch. Diese Anfragen können wir mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen gar nicht ausreichend bearbeiten. Daher sind auch hier dringend weitere Vernetzungsstrukturen auf Bundes- und Landesebene nötig. Mehrsprachig und interaktiv: Öffentlichkeitsarbeit Zur weiteren Bewerbung des Angebots haben wir mehrsprachige Flyer, Poster und Visitenkarten erstellt. Diese verschicken wir an Flüchtlingsheime, Community, Arztpraxen und Rechtanwaltskanzleien, sie können aber auch bei uns angefordert werden. Die Webseite der Schwulenberatung Berlin haben wir überarbeitet, sie ist nun smartphone-kompatibel und informiert in 15 verschiedenen Sprachen über das Angebot der Schwulenberatung Berlin im Allgemeinen und über Angebote für LSBTI*-Geflüchtete im Besonderen. Zudem gibt es ein mehrsprachiges Facebook-Profil. Wissenswertes facebook.com/LGBTIRefugeesBerlin [email protected] schwulenberatungberlin.de PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 37 MIGRATION / FLÜCHTLINGE Migrationsberatung der Berliner Wohlfahrtsverbände Übersicht über Beratungsstellen für Migrantinnen und Migranten Bessere Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge Die Elektronische Gesundheitskarte ist da Eine langjährige Forderung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und seiner Mitglieder im Bereich Migration und Flucht ist durchgesetzt: Seit Anfang des Jahres wird die elektronische Gesundheitskarte (eGK) auch in Berlin an geflüchtete Menschen ausgegeben, das heißt Flüchtlinge können mit dieser Chipkarte direkt einen Arzt aufsuchen. Diese Regelung gilt zunächst allerdings lediglich für alle neu registrierten Flüchtlinge in der Bundesallee. Im Laufe der nächsten Monate soll es dann die eGK für alle Flüchtlinge geben, so die Senatsgesundheitsverwaltung. Die eGK verringert nicht nur Wartezeiten und Bürokratie am Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo), sie spart auch Geld. Beispiel Hamburg: Dort beträgt die jährliche Kostenersparnis durch die eGK für Flüchtlinge rund 1,6 Millionen Euro. D ie Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) und die Jugendmigrationsdienste für junge Zuwanderinnen und Zuwanderer bis zum 27. Lebensjahr (JMD) informieren, beraten und begleiten kostenlos und vertraulich. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Migrationsberatung helfen Probleme zu lösen – schnell und unbürokratisch. Sie unterstützen ab dem ersten Tag in Deutschland und wissen Rat bei Fragen – etwa zu folgenden Themen: ·· Deutsch lernen (zum Beispiel: Wo kann ich Deutsch lernen? Muss ich den Kurs selbst zahlen?) ·· Schule und Beruf (zum Beispiel: Wird mein Schulabschluss oder meine Ausbildung anerkannt? Wie und wo finde ich Arbeit?) ·· Wohnen (zum Beispiel: Wie finde ich eine Wohnung? Wie viel kostet eine Wohnung?) ·· Gesundheit (zum Beispiel: Brauche ich eine Krankenversicherung? Zu welcher Ärztin oder welchem Arzt kann ich gehen?) ·· Ehe, Familie und Erziehung (zum Beispiel: Wer hilft mir während der Schwangerschaft? Wer berät mich bei Eheproblemen?) Broschüre »Beratungsangebote für Zuwanderinnen und Zuwanderer« Unter anderem bieten sechs Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin eine Beratung für erwachsene Zuwanderinnen und Zuwanderer an. Wissenswertes Die gesamte Liste mit allen Beratungsstellen der Berliner Wohlfahrtsverbände, deren Anschriften und Öffnungszeiten, finden Sie als Download unter paritaet-berlin.de/fluechtlinge-tipps-und-links.html. PFLEGE Wie belastet sind Sie? Volkssolidarität startet Online-Belastungstest für pflegende Angehörige A b sofort können pflegende Angehörige ihre Belastung online bei der Volkssolidarität Berlin testen. Das Programm erfasst und bewertet den individuellen Bedarf an Hilfe im Alltag, Beratung und Austausch sowie pflegerischer Unterstützung. In Berlin wird etwa jeder zweite Pflegebedürftige von Angehörigen versorgt. »Ihr Einsatz ist ein unendlich wertvoller Beitrag für unsere Gesellschaft. Diese beachtliche Leistung erbringen Angehörige teils über Jahre hinweg«, sagt André Lossin, Geschäftsführer der Berliner Volkssolidarität. »Wir haben mit diesem niedrigschwelligen Angebot eine Möglichkeit geschaffen, Belastung einzuschätzen. Je nach Testergebnis werden die Teilnehmer auf unterschiedliche Angebote verwiesen. Dieser Test ist eine sinnvolle Ergänzung der Angebote in unserem Netzwerk, insbesondere unserer Kontaktstelle Pflege38 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Engagement.« Der Belastungstest ist ein Gemeinschaftsprojekt der Volkssolidarität Landesverband Berlin e.V. und der Töchter & Söhne GmbH. Die Siemens-Betriebskrankenkasse SBK unterstützt dieses Selbsthilfeprojekt finanziell. »Die Betreuung eines pflegebedürftigen Menschen ist verantwortungsvoll und anstrengend und kann mit der Zeit an die Belastungsgrenzen führen. Wir wissen, dass wir mit diesem Projekt eine Organisation unterstützen, die eine wichtige Rolle im Gesundheitswesen spielt«, sagt Sandra Deike, SBK Fachsprecherin. »Je früher wir die Angehörigen erreichen, desto mehr können wir sie über Unterstützung und Hilfeleistung informieren.« Wissenswertes Den interaktiven Test finden Sie auf der Startseite der Volkssolidarität (volkssolidaritaet.de/berlin) oder direkt unter pflege-belastungstest.de. Januar / Februar 2016 PFLEGE Mobilität: Für mobile Menschen eine Selbstverständlichkeit – und für andere? Pflegeserie des Paritätischen Berlin G esunde Kinder lernen ungefähr im Alter von einem Jahr das Laufen. Damit beginnt für sie ein großer Schritt in die Selbständigkeit und Unabhängigkeit. Wenn keine Krankheiten eintreffen, die die Mobilität einschränken, kann sie bis ins hohe Alter fortgeführt werden. Laufen ist eine existentielle Fähigkeit, die für uns so selbstverständlich ist, dass wir darüber wenig nachdenken. Brechen wir uns jedoch mal ein Bein oder bekommen einen »Hexenschuss« merken wir, wie wichtig Mobilität ist. Eingeschränkte Mobilität – Herausforderung für die Pflege Alte Menschen haben durch Abnutzungserscheinungen und Entzündungsprozesse häufig Probleme mit der Bewegung im Allgemeinen und mit dem Laufen. Hier sind wir als Pflegende gefragt, diese Mobilitätsverluste so weit wie möglich zu kompensieren und zusätzlich die noch vorhandenen Ressourcen zu fördern. Der sich in der Erprobung befindliche Expertenstandard »Erhaltung und Förderung der Mobilität in der Pflege« möchte dieses Problem in den Fokus der Pflegenden rücken. Eine unserer Mitgliedsorganisationen, die Volkssolidarität, hat sich bereit erklärt, diesen Standard in der Praxis auszuprobieren. Der Expertenstandardentwurf fordert im ersten Schritt eine Einschätzung der Mobilität mit einer Beschreibung der Art der Selbständigkeit beispielsweise beim Treppensteigen. Ist Beweglich bleiben im Alter diese Einschätzung nicht eindeutig möglich, kann ein tiefergehendes Instrument (zum Beispiel der Erfassungsbogen Mobilität von Zegelin/Reuther bei Menschen mit Demenz) eingesetzt werden. Alltagsübungen für mehr Beweglichkeit Aus den Ergebnissen dieser Einschätzung werden Maßnahmen abgeleitet und mit dem Betroffenen besprochen. Maßnahmen können aus Übungen im Alltag oder einer Beratung zu Hilfsmitteln bestehen. Hier ist es wichtig, auf zielgruppenspezifische Angebote zurückzugreifen. Nicht für jeden ist eine Stunde im Fitnessstudio das passende Angebot. Es ist sinnvoll, mit dem Betroffenen individuelle Ziele zu vereinbaren und diese regelmäßig zu überprüfen. Eine unserer Mitgliedseinrichtungen (Domino e.V.) hat das als festen FOTO: MARTIN THOMA Baustein in ihrem Domino-Coaching Prinzip ™ integriert. Mögliche Angebote zum Erhalt und zur Förderung der Mobilität: ·· Bewusst durchgeführte Alltagsbewegungen nach dem Normalitätsprinzip ·· 3-Schritte-Programm (Zegelin) ·· Kinästhetik ·· Bobath Konzept ·· Gymnastik- und Sitztanzgruppen ·· Einzeltherapien durch Physiotherapeuten nach Verordnung Nutzen wir die Möglichkeiten der Mobilitätsförderung, wird es uns je nach Krankheitsbild möglich sein, lange unsere Selbständigkeit zu erhalten und Gefahren, wie Obstipation, Kontrakturen, Pneumonien, Dekubitus und Stürze zu vermeiden. DR. CHRISTIANE PANKA QUALITÄTSMANAGERIN, REFERAT PFLEGE UND ALTENHILFE RECHT Zwei Krankheiten – eine Fortzahlung Information der Paritätischen Tarifgemeinschaft e. V. D ie Themen Krankheit und Entgeltfortzahlung sind oft untrennbar miteinander verbunden, aber nicht jede neue Erkrankung führt automatisch zu »Lohn ohne Arbeit«. Der Fall: Eine Sekretärin war für mehrere Wochen wegen eines Eingriffs arbeitsunfähig krankgeschrieben. Bei Januar / Februar 2016 der Abschlussuntersuchung stellte die behandelnde Ärztin einen Knoten im Hals als Folge einer Erkrankung mit Schilddrüsenkrebs fest. Daher stellte sie eine neue Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ab dem Tag nach der Abschlussuntersuchung aus, an dem die vorhergehende ArbeitsunPARITÄTISCHER RUNDBRIEF fähigkeitsbescheinigung endete. Der Arbeitgeber verweigerte ihr für diesen zweiten Zeitraum die Entgeltfortzahlung. Die sechs Wochen waren bereits verstrichen und nun setze sich die Arbeitsunfähigkeit lediglich fort. Die Sekretärin berief sich darauf, dass der Krebs eine neue Erkrankung sei und 39 RECHT Rechtsberatung für Mitglieder des Paritätischen Infolge des Ausscheidens eines Rechtsanwaltes aus der Kanzlei Judis & Voss wurde mit Wirkung vom 1. Januar 2016 ein neuer Beratungsvertrag mit den Rechtsanwälten Prof. Frank Judis & Erik Judis geschlossen. Der Vertrag löst die am 30. März 2007 geschlossene Vereinbarung mit den Rechtsanwälten Prof. Frank Judis, Rainer Voss & Erik Judis ab. Er ermöglicht den Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Wohlfahrtsverbands LV Berlin e. V. nach wie vor eine kostenlose mündliche Erstberatung in rechtlichen Fragen. damit ein neuer Sechs-Wochen-Zeitraum begonnen habe. Das Urteil: Das Arbeitsgericht (ArbG) Hamburg gab dem Arbeitgeber Recht. Entscheidend sei nicht, ob oder woran ein Arbeitnehmer erkrankt sei, sondern dass er arbeitsunfähig sei. Daher löse eine neue Erkrankung im Fortzahlungszeitraum keine erneute Sechs-Wochen-Frist aus, wenn die Arbeitsunfähigkeit ununterbrochen fortbestanden habe (ArbG Hamburg, Urteil vom 10. Dezember 2014, Az.: 27 Ca 300/14). Diese Besonderheiten gelten bei erneuter Erkrankung Ist einer Ihrer Mitarbeiter arbeitsunfähig, müssen Sie ihm nach § 3 Abs. 1 Entgeltfortzahlungsgesetz für bis zu sechs Wochen weiterhin Lohn zahlen. Ausgenommen davon sind selbst verschuldete Krankheiten und Mitarbeiter, die weniger als vier Wochen bei Ihnen angestellt sind. Dabei kommt es nicht auf die Krankheit, sondern auf die Arbeitsunfähigkeit selbst an. Eine neue Entgeltfortzahlungsphase bei einer zweiten Krankheit beginnt nur dann, wenn die erste Arbeitsverhinderung in dem Zeitpunkt, in dem die erneute Erkrankung zur Arbeitsverhinderung führt, bereits beendet war. Ihr Mitarbeiter muss zwischen den beiden Zeiträumen der Arbeitsverhinderung entweder tatsächlich gearbeitet haben oder zumindest arbeitsfähig gewesen sein. Wichtig: Dieser Fall ist nicht vergleichbar mit der Arbeitsunfähigkeit Ihres Mitarbeiters wegen derselben Krankheit. Hier besteht im Grundsatz nur einmal Anspruch auf sechs Wochen Entgeltfortzahlung. Ist wegen ein und derselben Krankheit bereits sechs Wochen Lohnfortzahlung geleistet worden, entsteht erst dann wieder ein neuer Anspruch auf Entgeltfortzahlung, wenn entweder zwischen den Krankheitsphasen mindestens sechs Monate liegen oder seit Beginn der ersten Arbeitsunfähigkeit zwölf Monate vergangen sind. Wissenswertes Wegen rechtlicher Fragen oder einer ersten kostenfreien Beratung können sich Mitgliedsorganisationen des Paritätischen LV Berlin wenden an die: Paritätische Tarifgemeinschaft e. V., Geschäftsstelle Berlin Rechtsanwalt Gerd Luttmann Kollwitzstr. 94-96, 10435 Berlin Tel. 030 423 88 06, Fax 030 86 001 550 E-Mail: [email protected] ptg-berlin.org STRAFFÄLLIGEN- UND OPFERHILFE Das »Victim Support System« in Amsterdam – ein Modell für Berlin? Diskussionsveranstaltung zum proaktiven Vorgehen im Opferschutz A uf Einladung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin und des Opferhilfe Berlin e.V. fand am 26. November 2015 in der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz eine Veranstaltung mit Fachleuten aus den Bereichen Polizei, Justiz und Wissenschaft sowie aus zahlreichen Berliner Opferhilfeeinrichtungen statt. Diskutiert wurden dabei fach- und institutionenübergreifende Möglichkeiten der Umsetzung eines proaktiven Vorgehens im Opferschutz. Besser Vernetzung der Akteure und Stellen Sowohl Justizsenator Thomas Heilmann als auch der Opferbeauftragte des Landes Berlin, Roland Weber, richteten Grußworte an die Anwesenden. Beide wiesen darauf hin, dass sich die Situation von Opfern von Straftaten in den vergangenen Jahren verbessert habe, machten aber gleichzeitig auf die Kom40 Bei der Diskussionsveranstaltung zum »Victim Support System« PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: EVA SCHUMANN Januar / Februar 2016 STRAFFÄLLIGEN- UND OPFERHILFE plexität des Themas aufmerksam. Diese erfordere nicht nur eine strukturierte Vorgehensweise, sondern auch die Einbeziehung von Polizei, Gerichten und Staatsanwaltschaft in die Entwicklung und Umsetzung neuer Ansätze im Opferschutz. Die vertretenen Hilfe- und Beratungseinrichtungen stellten fest, dass ihre Angebote nicht alle Personen erreichen, die durch eine Straftat viktimisiert worden sind. Dies liege weniger daran, dass Informationen zu Hilfe- und Beratungseinrichtungen nicht verfügbar sind, als an dem Umstand, dass Betroffene nicht in der Lage sind, diese Möglichkeiten eigeninitiativ zu nutzen. Aus unterschiedlichen Gründen schaffen sie es nicht, nach ihrer Viktimisierung aktiv zu werden. Vor diesem Hintergrund überzeugt der in den Niederlanden praktizierte Ansatz der »proaktiven« Opferhilfe: Die Kontaktierung von Straftatenopfern durch Hilfe- und Beratungsstellen, nachdem ihnen die entsprechenden Daten durch die Polizei übergeben worden sind. Vom Beispiel Amsterdam lernen Um aus den niederländischen Erfahrungen zu lernen, stand die Vorstellung dieses Modells im Mittelpunkt der Veranstaltung. Hier arbeiten Richter, Staatsanwälte, Polizei und Opferhilfeeinrichtungen bereits eng zusammen, um Opfer von Straftaten und Zeugen bestmöglich unterstützen und betreuen zu können. Neben der Einführung der proaktiven Kontaktaufnahme zu den Opfern und Zeugen wurde das »Victim’s Bureau« eingerichtet, um die Arbeit aller beteiligten Institutionen besser koordinieren zu können. David Niemeijer von der niederländischen Staatsanwaltschaft und ehemaliger Direktor des Victim’s Bureau Amsterdam konnte den Anwesenden sehr anschaulich die Vorteile dieser Vorgehensweise für alle Beteiligten erläutern. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die Umsetzung ohne eine an gemeinsamen Zielen und Grundüberzeugungen ansetzende Kommunikation und Kooperation zwischen den Akteuren nicht möglich gewesen wäre. Dass es ausgesprochen nützlich ist, sich mit im Ausland praktizierten Modellen und Ansätzen auseinanderzusetzen, wurde von den Teilnehmenden bestätigt. Dies führe zu neuen Ideen (Inspirationseffekt), man könne konkret nachvollziehen, wie eine Integration von neuen Elementen in das Gesamtsystem erreicht worden ist und welche Probleme ggf. aufgetreten sind (Lerneffekt) und man sehe sich darin bestätigt, dass Veränderung und Entwicklung möglich sind (Motivationseffekt). Rahmenbedingungen sind unterschiedlich Gleichwohl können erfolgreiche Ansätze aus anderen Ländern nicht ohne weiteres übernommen werden. Die Arbeit mit Straftatenopfern muss sich an den jeweiligen Rahmenbedingungen orientieren, die die rechtlichen Voraussetzungen, gewachsene Kooperationsbeziehungen, spezifische Förderstrukturen usw. abbilden. Insofern ist eine kritische Adaption von Ideen und Ansätzen gefragt. Während des abschließenden Workshops wurde deutlich, dass die Zusammenarbeit der verschiedenen Instanzen optimiert werden müsse, um das Verständnis untereinander zu fördern und das Ineinandergreifen voranzutreiben. Um jeden Schritt des Prozesses erfolgreich absolvieren zu können, muss geklärt sein, wer verantwortlich ist und welche Ressourcen benötigt werden. Grundsätzlich wurde die Notwendigkeit von Qualitätsstandards angemerkt, um qualifizierte Hilfe gewährleisten zu können und insbesondere auch Kapazitätsgrenzen zu definieren. IRINA MEYER REFERENTIN FÜR STRAFFÄLLIGEN- UND OPFERHILFE DES PARITÄTISCHEN BERLIN SOZIALES »Ihnen zur Freude – Undine zum Wohl« Geburtstagsgrüße für das Wohnprojekt Undine G eburtstagsgrüße für Undine – unter diesem Motto findet am 13. März 2016 um 15 Uhr in der Max-Taut-Aula Lichtenberg das traditionelle Benefizkonzert zugunsten des Wohnprojektes Undine statt – zugunsten von Menschen, die von Wohnungsund/oder Obdachlosigkeit bedroht oder betroffen sind. Zu den Mitwirkenden gehören Undine-Schirmherrin Dagmar Frederic und weitere bekannte Musikerinnen und Musiker. Der Reigen des Konzertes reicht von Schlagern über Operette und Musical – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Die Besucherinnen und Besucher dieses Konzertes gehen mit dem schönen Gefühl nach Hause, nicht nur selbst einen musikalischen Genuss erlebt zu haben, sondern mit diesem Konzertbesuch zugleich Menschen zu unterstützen, die im Moment Hilfe brauchen. Januar / Februar 2016 Dieses Konzert ist der Höhepunkt im 20. Jahr des Bestehens von Undine. Im und durch das Wohnprojekt Undine in der Lichtenberger Hagenstraße finden Menschen Betreuung, Rat, Hilfe und Unterstützung – entweder in einer eigenen kleinen Wohnung des Wohnprojektes oder aber noch in der eigenen, wenn zum Beispiel eine Räumungsklage gemeinsam abgewehrt werden konnte. Alles zielt darauf ab, dass die Betroffenen ihre oft vielfältigen sozialen Probleme erkennen und schrittweise überwinden. Am Ende des Prozesses sollen sie somit wieder in der Lage sein, in einer eigenen Wohnung außerhalb des Wohnprojektes zu leben und ihr Leben wieder eigenständig gestalten können. Das Benefizkonzert am 13. März 2016 ist bereits das 18. dieser Art. Immer wieder erklären sich Künstlerinnen PARITÄTISCHER RUNDBRIEF und Künstler bereit, zugunsten Hilfebedürftiger auf ihre Gagen zu verzichten – allen voran Dagmar Frederic. Sie engagiert sich seit nunmehr 20 Jahren als Schirmherrin. Die Spendenerlöse aus den Konzerten trugen mit dazu bei, dass ein heruntergekommenes, nicht mehr bewohnbares Haus zum Wohnprojekt Undine umgestaltet, umfassend rekonstruiert und modernisiert werden konnte und dass die Nutzung sozialer Dienstleistungen sowie vielfältige Angebote für eine gemeinsame interessante Freizeitgestaltung möglich sind. BIRGIT HARTIGS Wissenswertes Kartenbestellungen über: Sozialwerk des dfb (Dachverband) e. V. Hagenstraße 57, 10365 Berlin Telefon: 030 577 99 40 | Fax: 030 577 99 422 E-Mail: [email protected] frauen-dfb.de/sozialwerk 41 SOZIALES Gekonnt kommunizieren über soziale Medien Social Media Handbuch: Theorien, Methoden, Modelle S ocial Media – damit sollten wir uns dringend mal auseinandersetzen…« Dieser Satz kommt Ihnen bekannt vor? Die Entscheidung, in die Kommunikation mit sozialen Medien einzusteigen, stellt gerade mittlere und kleine Organisationen vor neue Herausforderungen. Welche Strategie haben wir? Welche Sozialen Medien wollen wir nutzen? Wer ist unsere Zielgruppe und wie vermeiden wir Kommunikationspannen? Mit dem »Social Media Handbuch: Theorien, Methoden, Modelle« haben die Autoren Daniel Michelis und Thomas Schildhauer ein hilfreiches Werk für den Einstieg in die Social Media-Welt geschaffen. Vereine und Organisationen, die ihre Aktivitäten in Social Medien starten oder intensivieren wollen, finden in diesem Buch Informationen darüber, welche Sozialen Medien geeignet sind und welche Strategien sinnvoll sind. Das Buch ist in drei Kapitel gegliedert: Zum Einstieg in die Materie wird ein Drei-Ebenen-Modell der Sozialen Medien beschrieben und ein strategischer Leitfaden skizziert. Der Leitfaden kann für Einsteiger bei der Entwick- lung eigener Lösungen und Strategien hilfreich sein. Er ist aber auch dazu geeignet, die bisherige Social Media Strategie kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls neu auszurichten. Im zweiten Kapitel, dem theoretischen Teil, werden Werke führender Autoren vorgestellt und die wichtigs- ten Theorien, Methoden und Modelle der Social Media kritisch zusammengefasst. Begriffe und Konzepte wie »Tipping Point«, »Open Leadership« oder »Cluetrain Manifest« werden ausführlich erklärt und dargestellt. Im abschließenden Praxisteil werden ausgewählte Theorien dann auf ihre Anwendbarkeit in der Praxis überprüft. Hier wird gezeigt, wie die vorgestellten Theorien bei der Lösung von praktischen Problemen helfen können. Als ein Fallbeispiel wird eine Facebook-Kampagne des WWF näher beleuchtet und deren strategische und operative Erfolgsfaktoren werden analysiert. Das Buch ist ein nützliches und gut lesbares Einstiegs- und Nachschlagewerk. Es richtet sich nicht nur an Einsteiger, sondern auch an jene, die bereits mit Social Media arbeiten und ihre Arbeit vertiefen und Strategien professionalisieren wollen. VOLKER BERG Wissenswertes Michelis / Schildhauer (Hrsg.): Social Media Handbuch. Theorien, Methoden, Modelle und Praxis Nomos, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage 2015, 388 Seiten, ISBN 978-3-8487-2278-5, 39 Euro SUCHTHILFE Bewährtes weiterführen und neue Akzente setzen Gespräch mit Manuela Schulze und Babett Schott, Geschäftsführerinnen des Tannenhof Mit dem Jahresbeginn 2016 wurde beim Tannenhof Berlin-Brandenburg ein Generationenwechsel vollzogen: Der langjährige Geschäftsführer Horst Brömer hat seine Aufgaben an die Kolleginnen Manuela Schulze und Babett Schott übergeben. Boris Knoblich, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit beim Tannenhof, hat mit den beiden neuen Geschäftsführerinnen gesprochen. Horst Brömer hat die Funktionen als besonderer Vertreter des Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V. und als Geschäftsführer der Tannenhof Berlin-Brandenburg gGmbH in Personalunion fast drei Jahrzehnte ausgeübt. Nun sind Sie beide als weibliche Doppelspitze seit dem 1. Januar 2016 in der Verantwortung. Passt der Begriff des Generationenwechsels, und wie bewerten Sie die 42 letzten Jahren des Trägers in seiner Rolle in der Kinder-, Jugend- und Suchthilfe? Babett Schott: Ja, der Begriff Generationenwechsel passt sehr wohl auf unsere Leitungsübernahme. Als ich im Juni 1995 im Träger begonnen habe, haben wir zwei Monate später die erste Tagesgruppe eröffnet. Heute, 20 Jahre später, sind wir zu einem großen Kinderund Jugendhilfebereich gewachsen. Die Herausforderung besteht mehr denn je, sich dem verändernden Bedarf unter der Berücksichtigung der gesellschaftlichen Veränderungen anzupassen. Erziehung findet heute immer mehr in institutionellen Kontexten statt, und insofern müssen sich auch die Tagesgruppen den neuen Bedarfen stellen. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Worauf wir besonders stolz sein können, ist die nunmehr 18 Jahre dauernde enge Zusammenarbeit mit dem Bereich Schule. Unsere Arbeit ist inzwischen über den Bezirk hinaus bekannt, und wir werden oft als Experten zum Thema Beschulung eingeladen. Insgesamt hat der Tannenhof Berlin-Brandenburg sehr viel dazu beigetragen, dass Familien, die Unterstützung und Begleitung wollen, ein qualifiziertes Angebot in Anspruch nehmen können. Manuela Schulze: Wir folgen mit Horst Brömer einem Geschäftsführer, der den Träger fast seit dem Beginn geprägt und aufgebaut hat. Nun ist es an uns beiden, die bewährte Arbeit des Tannenhof Januar / Februar 2016 SUCHTHILFE samten Entwicklung des Trägers. Insofern lag es nah, sich damit zu befassen, diese Arbeit auch von der Geschäftsführungsebene aus zu lenken. Natürlich weiß ich auch, welche Anforderungen mit dieser Position verbunden sind und welches Vertrauen in uns gesetzt wurde. Frau Schott, wohin sollten oder werden sich die Geschäftsfelder des Vereins in den nächsten Jahren weiterentwickeln? Babett Schott und Manuela Schulze im Interview Berlin-Brandenburg in allen seinen Arbeitsfeldern und somit natürlich auch in der Suchthilfe fortzusetzen. Wir wollen aber auch unsere eigenen Ideen einbringen und Akzente finden, um hoffentlich damit den Träger in der nächsten »Generation« ebenso wesentlich zu prägen und weiterzuentwickeln. Die letzten Jahre waren geprägt durch viele neue Herausforderungen einerseits im Reha-Sektor und andererseits intern durch neue Ideen, Angebotsstrukturen und Einrichtungen: Wir haben neue Qualitätsstandards und Projekte erfolgreich umgesetzt, waren gemeinsam mit dem Kostenträgern, Fachverbänden und anderen Trägern daran beteiligt, Angebote zu verbessern und für besondere Zielgruppen zu differenzieren. Mit dem neuen Standort des Zentrum für Gesundheit und Rehabilitation haben wir Synergien geschaffen: Zwischen der zentralen Aufnahme als übergeordneter Anlaufstelle und zur Reha-Vorbereitung, mit unserer dortigen Tagesklinik Sucht, dem Ambulanten Zentrum, dem Betreuten Gruppenwohnen und dem neuen Angebot der Ganztägig Ambulanten Rehabilitation Psychosomatik. Sie arbeiten beide ja schon viele Jahre in leitenden Positionen in Teilbereichen des Tannenhof Berlin-Brandenburg. Was hat Sie persönlich bewogen, den Schritt in die Geschäftsführung des Trägers zu gehen? Januar / Februar 2016 FOTO: TANNENHOF BERLIN-BRANDENBURG Manuela Schulze: Schon seit mehreren Jahren hab ich viel im Bereich fachliche Koordination, Leitung und Organisation gearbeitet und dabei gemerkt, dass mir dies neben der therapeutischen Arbeit viel Freude macht. Dabei habe ich die Devise verfolgt, dass ich dann zwar nicht mehr so direkt mit den Hilfesuchenden arbeite, aber vielen Mitarbeitern durch meine organisatorische und fachliche Arbeit die Basis und Unterstützung für ihre Arbeit mit den Menschen geben kann. So sehe ich es jetzt auch in der Geschäftsführung: Meine Aufgabe ist es, unseren Mitarbeitern und Teams einen wirtschaftlich stabilen, fachlich guten und innovativen Rahmen für die Arbeit vor Ort zu bieten. Man kann also sagen, dass Spaß und Neugierde an neuen Aufgaben und die starke Verbundenheit mit dem Träger und der Arbeit meine Hauptmotivation waren und sind. Babett Schott: Seit über 20 Jahren bin ich jetzt im Tannenhof Berlin-Brandenburg in verschiedenen Bereichen tätig. Dabei hatte ich die Möglichkeit, unsere Angebote weiterzuentwickeln und neue zu implementieren, und habe immer die Stärke und die Kraft des Netzwerkes Tannenhof gespürt. Ich hatte in meinen bisherigen Positionen bereits weitereichende Verantwortung und immer Freude am Gestalten und an der gePARITÄTISCHER RUNDBRIEF Babett Schott: Wenn wir den Kinderund Jugendhilfebereich sehen, dann gibt einen ganz aktuellen Handlungsbedarf und natürlich auch Visionen. Aktuell sind wir damit konfrontiert, dass die Kinder, die bei uns in den Tagesgruppen gefördert werden, immer jünger werden. Die Vorbereitung auf den Schulalltag findet ganz häufig nicht mehr in den Familien statt, und die Kinder kommen dann schon vor dem regulären Schulantritt zu uns in die Tagesgruppen. Für diese Familien braucht es ein Angebot, um den Kindern eine reguläre Einschulung in die Regelschule zu ermöglichen. Wir haben dazu ein Konzept erarbeitet, eine Tagesgruppe für Vorschulkinder, für die die Förderung in der Kita nicht ausreicht. Das Konzept beinhaltet die aktive Teilnahme der Eltern am Tagesgruppenalltag, um die Eltern in den Themen Erziehung, Gesundheitsförderung und Leben als Familie weiter zu stärken. Dieses Angebot würden wir gern gemeinsam mit dem Jugendamt Tempelhof-Schöneberg im Sozialraum umsetzten. Auch die ambulante Nachbetreuung der Familien nach Entlassung der Kinder aus unseren Einrichtungen ist uns schon seit langem ein Anliegen. Dazu wollen wir in den nächsten Jahren etwas entwickeln. Der Fortbildungsbereich als verhältnismäßig junger Bereich im Tannenhof wurde vor kurzem von einer auch schon langjährig erfahrenen Mitarbeiterin des Tannenhofes übernommen. Hier wird es zukünftig vorrangig darum gehen, diesen weiter auszubauen und mehr Fortbildungsangebote zu erarbeiten, die die Tannenhof-Expertise nach außen tragen. Im Präventionsbereich sind wir seit vielen Jahren sehr gut aufgestellt. Bisher finden unsere Angebote vorrangig in Brandenburg statt. Auch hier gibt es Überlegungen, stärker in Berlin Fuß zu fassen. Und was sind für Sie, Manuela Schulze, die wichtigsten Zukunftsaufgaben vor allem 43 SUCHTHILFE für die stationäre und ambulante Suchthilfearbeit des Trägers? Manuela Schulze: Die Herausforderungen stehen ganz deutlich im Raum: Veränderungen im Bereich der Qualitätssicherung realisieren, Anforderungen von Leistungsträgern umsetzen, neue Angebotsstrukturen entsprechend den Bedürfnissen der Hilfesuchenden zu entwickeln … Letztendlich geht es darum, die Einrichtungen und Angebote weiterhin fachlich und wirtschaftlich gut aufzustellen und dabei die Entwicklungen in den verschiedenen Bereichen mitzugestalten oder sogar zu initiieren. Nicht zu vergessen sind unsere Kolleginnen und Kollegen! Wir wollen alle, die in so einem anspruchsvollen Umfeld für uns tätig sind, so gut wie möglich unterstützen. Gibt es für Sie beide etwas, was Sie sich für Ihr erstes Jahr in neuer Position ganz persönlich erhoffen oder wünschen? Manuela Schulze: Ich wünsche mir viele spannende neue Aufgaben und Begegnungen, und dass ich weiterhin so viel Freude an meiner Arbeit habe. Mein Ziel ist es, den Tannenhof Berlin-Brandenburg zusammen mit Ba- bett Schott erfolgreich durch diesen Wechsel zu führen. Babett Schott: Wir beiden sehen uns als Führungsteam und wünschen uns von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Verständnis dafür, dass es hier und da sicherlich auch mal nicht so wie bisher gewohnt abläuft. Und natürlich auch Verständnis dafür, dass wir nicht sofort mit jedem Sachverhalt vertraut sind. Ich möchte uns eigentlich auch das Recht auf Fehler einräumen, wenn ich das an dieser Stelle so sagen darf. Vielen Dank für das Gespräch. WETTBEWERBE UND FÖRDERPREISE Jetzt bewerben! Wettbewerbe und Förderpreise Vielfalt leben! – Ideenwettbewerb 2016 Der Paritätische Wohlfahrtsverband – Gesamtverband e. V. und der Union Versicherungsdienst suchen im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus Projektideen für ein gutes Zusammenleben. Sie haben gute Ideen, um Menschen unterschiedlicher Kulturen zusammenzubringen oder ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen? Machen Sie mit! Zu gewinnen gibt es bis zu 1000 Euro, um die Projektidee umzusetzen oder zu starten. Teilnehmen können alle, die keine Gewinnabsichten verfolgen und sich für andere Menschen einsetzen wollen. Um teilzunehmen, senden Sie Ihre Ideen bis zum 29. Februar 2016 einfach über das Onlineformular ein. der-paritaetische.de/ideenwettbewerb Projekte von und für Mädchen und junge Frauen in Deutschland den von uns, den Mädchen und jungen Frauen des Mädchenbeirats, gelesen und diskutiert. Der Mädchenbeirat besteht zurzeit aus 12 jungen Frauen zwischen 14 und 22 Jahren, die schön verschieden sind. Wir schlagen dem Stiftungsrat von filia vor, welche Mädchenprojekte in Deutschland gefördert werden sollen. Beantragen können Organisationen, die in Deutschland als gemeinnützig anerkannt sind. Jede Organisation kann nur ein Projekt beantragen. Die Projekte, die beantragt werden, müssen von Mädchen oder Frauen geleitet sein. Die Projekte können frühestens ab dem 1. Juli 2016 starten. Wann genau sie beginnen und wie lange sie dauern sollen, entscheiden die Antragstellerinnen selbst. filia-frauenstiftung.de/inhalt/filia-eine-tochter-der-frauenbewegung/antraege-stellen/foerderrichtlinien.html Modellprojekte zum Thema Flucht und Asyl Förderrichtlinie 2016 Ausschreibung der Bundeszentrale für politische Bildung »Was würdest du für Mädchen tun?« »filia« heißt »Tochter«. Wir unterstützen Projekte, die Mädchen stark machen, mit bis zu 5000 Euro. Die Projekte sollen etwas dafür tun, dass Mädchen und Frauen frei von Gewalt leben können und dass sie in der Gesellschaft mitentscheiden. Die Projekte werden von Mädchen und/oder Frauen für Mädchen und junge Frauen gemacht. Bis zum 1. März 2016 nimmt filias Mädchenbeirat Anträge mit Ideen und Plänen für Projekte an. Die Anträge wer- Gefördert und begleitet werden sollen mindestens 20 Modellprojekte im Themenbereich Flucht und Asyl. Der Zeitraum der Projektdurchführung muss mindestens sechs Monate im Zeitraum 1. März 2016 bis 31. Dezember 2016 umfassen. Die Zuwendung beträgt mindestens 20.000 Euro und maximal 50.000 Euro pro Modellprojekt. Antragsberechtigt sind gemeinnützige Organisationen. Natürliche Personen sind nicht antragsberechtigt. Bewerbungen sind mit dem anliegenden An- 44 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Mitmachen lohnt sich! FOTO: PHOTOCASE.DE, MMCHEN tragsformular bis zum 31. Januar 2016 per Post bei der Bundeszentrale für politische Bildung einzureichen. Für die Einhaltung der Frist ist der Zeitpunkt des Posteingangs bei der Bundeszentrale für politische Bildung entscheidend. Per E-Mail eingereichte Anträge werden nicht berücksichtigt. Die Auswahl der Projekte erfolgt durch einen Projektbeirat. Die Mitteilung über die Bewilligung erfolgt bis zum 20. Februar 2016. bpb.de/partner/foerderung/217672/modellprojekte-zum-thema-flucht-und-asyl Werkstatt Vielfalt. Projekte für eine lebendige Nachbarschaft Ausschreibung der Robert Bosch Stiftung Junge Menschen in Deutschland wachsen in einer Gesellschaft auf, die so bunt und vielfältig ist wie nie zuvor. Kontakte zwischen Menschen aus unJanuar / Februar 2016 WETTBEWERBE UND FÖRDERPREISE terschiedlichen sozialen, kulturellen oder religiösen Milieus sind von grundlegender Bedeutung für das gegenseitige Verständnis und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Hier setzen die Projekte der »Werkstatt Vielfalt« an: Sie bauen Brücken zwischen Lebenswelten. Sie tragen zu einer lebendigen Nachbarschaft in der Gemeinde oder im Dorf bei. Sie sorgen dafür, dass Vielfalt zur Normalität wird. Wird eine Projektidee in die »Werkstatt Vielfalt« aufgenommen, erhält sie nicht nur eine finanzielle Förderung: Die Projektverantwortlichen holen sich bei einer Projektwerkstatt Tipps von Fachleuten, tauschen Erfahrungen aus und geben Anregungen zur Weiterentwicklung des Programms. Haben Sie eine zündende Projektidee, wie Sie das Miteinander junger Menschen mit anderen Jugendlichen oder Menschen fördern und Brücken zwischen den unterschiedlichen Lebenswelten bauen? Dann bewerben Sie sich! Die Stiftung Mitarbeit führt das Programm »Werkstatt Vielfalt« für die Robert Bosch Stiftung durch. Einsendeschluss für die siebte Auswahlrunde ist der 15. März 2016. bosch-stiftung.de/content/language1/html/45489.asp Lohfert-Preis 2016 Die Lohfert Stiftung lobt 2016 zum vierten Mal den Lohfert-Preis aus, der diesmal unter dem Thema »Konzepte zur Entwicklung der Kommunikationskompetenz in der stationären Krankenversorgung« steht. Der Lohfert-Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Er prämiert praxiserprobte und nachhaltige Konzepte, die den stationären Patienten im Krankenhaus, seine Bedürfnisse und seine Interessen in den Mittelpunkt rücken. Der Lohfert-Preis soll insbesondere dazu dienen, in der Medizin bereits implementierte Konzepte und Projekte zu fördern, die durch verbesserte Prozesse einen belegbaren positiven Nutzen für Patienten und Mitarbeiter im Krankenhaus leisten und nachweisen. Dabei sollen mit dem Lohfert-Preis insbesondere Konzepte unterstützt werden, die in der Lage sind, den Weg des Patienten im Krankenhaus, die Kommunikation und die Patientensicherheit zu verbessern. Bewerben können sich alle Teilnehmer in der stationären Krankenversorgung im deutschsprachigen Raum sowie Management- und Beratungsgesellschaften, Krankenkassen oder sonstige Experten. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 29. Februar 2016. Die Bewerbungsunterlagen sind abrufbar unter lohfert-stiftung.de. Die Lohfert Stiftung verleiht den Lohfert-Preis 2016 am 21. September 2016 im Rahmen des 12. Gesundheitswirtschaftskongresses in Hamburg. lohfert-stiftung.de/der-lohfert-preis/ausschreibung-des-lohfert-preises-2016/ Goldene Göre 2016 Seit über 10 Jahren würdigt das Deutsche Kinderhilfswerk Projekte, bei denen sich Kinder und Jugendliche engagieren und beteiligen. Die Goldene Göre ist mit insgesamt 10.000 Euro Deutschlands höchstdotierter Preis für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen und zeichnet jedes Jahr mehrere Projekte aus. Es werden Projekte ausgezeichnet, in denen sich Kinder und Jugendliche in beispielhafter Weise beteiligen und sich für die Umsetzung der Kinderrechte einsetzen. Hintergrund dafür ist das Recht auf Beteiligung, Artikel 12 der Kinderrechtskonvention. Bewerbungsschluss ist Ende Februar 2016. dkhw.de/mitmachen/beteiligungspreis-fuer-kinder-und-jugendliche/ FACHGRUPPEN UND ARBEITSKREISE Fachgruppen und Arbeitskreise Beim Paritätischen treffen sich Fachgruppen (FG) und Arbeitskreise (AK). Termine und Informationen erhalten Sie über paritaet-alsopfleg.de, im passwortgeschützten Extranet pariextra.de oder über die jeweils angegebene Telefonnummer. FG Ältere Menschen Forum Jugendhilfeausschüsse JHA FG Menschen mit Behinderungen FG Psychiatrische und psychosoziale Versorgung FG Suchthilfe | AK Gesundheit | FG HIV, Aids, STI und Hepatitiden FG Krankenhäuser FG Sozialstationen FG Stationäre pflegerische Versorgung AK Soziale Beratung | AK § 67 SGB XII und Schuldnerberatung | AK Qualität § 67 SGB XII FG Familie, Frauen, Mädchen FG Kita | Integrations-AG FG Jugendberufshilfe | FG Hilfen zur Erziehung | FG Jugendarbeit FG Schulträger FG Betreuung Schulkinder | FG Schulbez. Jugendhilfe | AK Koordinierende Leitungen im Ganztagsbereich FG Migration AK Straffälligen- und Opferhilfe AK Kultur im Paritätischen AK Ehrenamtskoordination Januar / Februar 2016 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Telefon: 8 60 01-501 Telefon: 8 60 01-165 Telefon: 8 60 01-155 Telefon: 8 60 01-555 Telefon: 8 60 01-168 Telefon: 8 60 01-101 Telefon: 8 60 01-503 Telefon: 8 60 01-501 Telefon: 8 60 01-171 Telefon: 8 60 01-176 Telefon: 8 60 01-179 Telefon: 8 60 01-165 Telefon: 8 60 01- 161 Telefon: 8 60 01-166 Telefon: 8 60 01-177 Telefon: 8 60 01-188 Telefon: 8 60 01-183 Telefon: 8 60 01-613 45 PARITÄTISCHE AKADEMIE BERLIN Kinder- und Jugendarbeit in New York City Studienreise der Paritätischen Akademie Berlin Während des Aufenthaltes in NYC vom 23. Bis 30. April 2016 werden Sie Projekte im Arbeitsfeld Kinderund Jugendarbeit kennen lernen, die in ihren Konzepten in den Traditionen amerikanischer Sozialarbeit Paritätische Akademie Berlin Veranstaltungsinformationen Informationen zu den aufgeführten Veranstaltungen erhalten Sie bei: Paritätische Akademie Berlin Telefon: 030 275 82 82-12, [email protected] Der erstgenannte Preis gilt für Seminarteilnehmer aus Mitgliedsorganisationen, der an zweiter Stelle genannte Preis für Seminarteilnehmer aus Nicht-Mitgliedsorganisationen. Soweit nicht anders angegeben, finden alle Veranstaltungen in Berlin statt. März 2016 »Stress lass nach« – Achtsamkeit im Job Nr.: 091651 | 02. – 03. März 2016 299 / 349 Euro mit ihren multikulturellen Ansätzen verwurzelt sind. Dies beinhaltet insbesondere eine pragmatische Herangehensweise der Fachkräfte an ihre Aufgaben. In Gesprächen und Kontakten mit Kolleginnen und Kollegen aus Institutionen, Organisationen und Projekten werden Einblicke und Anregungen vermittelt und Perspektiven erweitert. FOTO: STEFAN WAGNER Weitere Informationen und Anmeldung: akademie.org/bildungsangebote/detail/seminar/3329438.html Social Work (MSc) Schwerpunkt Kinder- und Jugendhilfe Berufsbegleitender Masterlehrgang in Kooperation mit der Donau-Universität Krems Dieser weiterbildende Masterlehrgang ist speziell auf die Qualifizierung von (zukünftigen) Fachkräften in der Kinder- und Jugendhilfe ausgerichtet. Der Masterlehrgang bildet methodenübergreifend, interdisziplinär und anwendungsorientiert aus. Vertiefte Kenntnisse der Wirkmechanismen und Wirkfaktoren von Handlungsstrategien und Arbeitsformen in der Arbeit mit Familien, Kindern und Jugendlichen, qualifiziert die Studierenden des MSc Lehrgangs für personen- und feldbezogene Soziale Arbeit im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit. Das Studienangebot richtet sich an Berufstätige mit und ohne vorherige akademische Ausbildung. I. Master of Science (MSc) Start: 20. Juni 2016 8.900,00 Euro (Ratenzahlung möglich) Beratung: Stefanie Gallander [email protected] Tel.: 030 275 82 82-26 46 Die Pflegevisite in Zeiten der Entbürokratisierung Nr.: 071646 | 03. März 2016 79 / 159 Euro Intensivworkshop: So werben Sie für Ihre Beratungsleistungen. Nr.: 081619 | 07. März 2016 189 / 229 Euro Lizenzlehrgang »Interne/r KiQu Evaluator/in« mit neuen BBP Inhalten Nr.: 081626 | 07. – 09. Beginn 720 / 792 Euro Humorvoll agieren und reagieren im Führungsalltag Nr.: 091645 | 10. – 11. März 2016 299 / 349 Euro Prozessentwicklung Nr.: 081636 | 14. – 15. März 2016 445 / 490 Euro Intensivworkshop: Interne Kommunikation – ein lohnender Blick ins Innere Nr.: 081611 | 16. März 2016 189 / 229 Euro Methoden der kollegialen Beratung. Nr.: 071604 | 07. April 2016 (Beginn von 6 getrennten Tagen) 649 / 739 Euro Fundraising für lokale Initiativen und kleine Vereine Nr.: 071601 | 08. April 2016 169 / 199 Euro Gesundheitsorientiertes Führen. Gesundheitsmanagement – Bestandteil erfolgreicher Führung Nr.: 071603 | 11. – 12. April 2016 249 / 299 Euro Anleitung von Praktikant/innen im Praxisfeld von Pädagogik und sozialer Arbeit. Grundlagenseminar – Anleitung und Ausbildungsplan Nr.: 071608 | 11. – 13. April 2016 299/ 349 Euro AZAV – QM Entwicklung Nr.: 081634 | 13. April 2016 | 210/ 231 Euro KiQu – aktualisierte BBP Schulung – Workshop Nr.: 081646 | 14. April 2016 99/ 109 Euro Prozessvisualisierung Nr.: 081651 | 14. – 15. April 2016 445/ 490 Euro Managementbewertung Nr.: 081633 | 17. März 2016 210 / 231 Euro Grundlagen für die Arbeit mit Ehrenamtlichen Nr.: 041602 | 15. April 2016 53/ 65 Euro April 2016 Gründung einer Integrationsfirma Nr.: 081673 | 18. April 2016 189/ 229 Euro Die Macht der Worte. Kommunikative Kompetenz in Gespräch und Rede Nr.: 091630 | 04. – 05. April 2016 419 / 489 Euro Ehrenamtsmanagement intensiv Nr.: 041601 | 04. – 06. April 2016 500 / 720 Euro PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Traumapädagogik Nr.: 091655 | 18. – 19. April 2016 249/ 299 Euro »Immer ist jemand dagegen…« – Umgang mit Widerstand In VeränderungssituatiJanuar / Februar 2016 PARITÄTISCHE AKADEMIE BERLIN onen menschliche Reaktionen einschätzen und entsprechend agieren Nr.: 081616 | 19. – 20. April 2016 319/ 369 Euro Rollenwechsel... und morgen Führungskraft Angebot für (angehende) Leitungs- und Führungskräfte Nr.: 091606 | 19. April 2016 479/ 499 Euro Organisation des Datenschutzes in sozialen Einrichtungen – Einstieg in die Managementaufgabe Datenschutz Nr.: 071611 | 19. April 2016 169/ 199 Euro Businessplanerstellung Nr.: 081607 | 20. – 22. April 2016 469/ 549 Euro Implementierung des neuen Strukturmodells zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation für Teamleiter/innen und WBL Nr.: 071645 | 20. April 2016 0,00/ 199 Euro Strategien für Führungsfrauen – Vom Umgang mit Macht, Erfolg und VerantwortungNr.: 081613 | 21. – 22. April 2016 319/ 369 Euro Ausbildung zum Projektleiter / zur Projektleiterin. Berufsbegleitender Zertifikatskurs. Nr.: 071600 | 27. April 2016 Beginn 2490/ 2990 Euro Sozialgesetzbücher – Ein Überblick über die Sozialgesetzbücher vom SGB I bis SGB XII mit besonderem Schwerpunkt auf das SGB II und das SGB XII Nr.: 081660 | 27. – 29. April 2016 390/ 460 Euro Mai 2016 Zuwendungsrecht Nr.: 081600 | 03. – 04. Mai 2016 379 / 459 Euro Systemische Organisationsentwicklung/-beratung 11. Ausbildungslehrgang zum/zur Organisationsberater/in Nr.: 091620 | 09. Mai 2016 Beginn 4990 / 4990 Euro Ein Team leiten. Basiswissen für eine erfolgreiche Teamleitung Nr.: 091611 | 09. – 11. Mai 2016 369/ 419 Euro Persönliche Resilienz in Sozialberufen Nr.: 081649 | 21. – 22. April 2016 319/ 369 Euro Das neue Begutachtungsassessment in der Pflege – vom Minutenzählen zur Beurteilung der Selbständigkeit. Nr.: 071630 | 12. Mai 2016 139 / 159 Euro Kinder- und Jugendarbeit in New York City-Aktuelle Einblicke in dieses Feld der amerikanischen Sozialarbeit – Studienreise nach NYC Nr.: 011602 | 23. April 2016 Beginn 1977/ 2399 Euro Implementierung des neuen Strukturmodells zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation. 11. Durchgang Nr.: 071643 | 18. – 19. Mai 2016 0,00 / 679 Euro Januar / Februar 2016 Rhetorische Tricks und ihre Abwehr (Logik, Argumentation, Schlagfertigkeit). Die gelassene Art sich zu behaupten Nr.: 071670 | 19. – 20. Mai 2016 289/ 339 Euro Zertifikatskurs- Krisenintervention in der frauenspezifischen Beratung Professioneller Umgang in der Arbeit mit Krisen und Traumata – frauenspezifisch Nr.: 081623 | 19. Mai 2016 Beginn 1560/ 1840 Euro Welchen Stellenwert hat die Fallbesprechung im Rahmen der entbürokratisierten Pflegedokumentation? Nr.: 071637 | 23. Mai 2016 139/ 159 Euro Aufbauseminar Interne/r Auditor/in Nr.: 081632 | 27. Mai 2016 235/ 259 Euro Die MDK Prüfung in Zeiten der Entbürokratisierung – Fachlichkeit versus Dokumentation Nr.: 071631 | 30. Mai 2016 139/ 159 Euro SGB II Vertiefung Nr.: 081661 | 30. Mai 2016 149/ 159 Euro SGB XII Vertiefung Nr.: 081662 | 31. Mai 2016 149/ 159 Euro FOTO: STEFANIE GALLANDER PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 47 PARITÄTISCHES PERSONALFORUM Paritätisches Personalforum Unsere Weiterbildungen Wir wünschen Ihnen ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr. Auch in diesem Veranstaltungsjahr halten wir wieder spannende und interessante Themen für Sie bereit. Sie interessieren sich für ein Thema? Nähere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf unserer Internetseite unter paritaetisches-personalforum.de. Nutzen Sie jetzt unseren Frühbucherrabatt und sparen Sie bis zum 29. Februar fünf Prozent auf die Anmeldegebühr. Informationen zu unseren Seminaren erhalten Sie auf unserer Webseite oder unter der Telefonnummer 030 55 17 41 02. Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns auf Ihre Teilnahme! 11. Februar 2016: 23. Februar 2016: 29. Februar 2016: 03. März 2016: 07. März 2016: 10. März 2016: 16. März 2016: 07. April 2016: 18. April 2016: 26. April 2016: Selbstständigkeit, Scheinselbstständigkeit, einheitliches Arbeitsverhältnis Datenschutz für Führungskräfte bei freien Trägern Die TOP 10 der wichtigsten Gesetze des Arbeitsrechts Aufzeichnungspflichten, Betriebsprüfung durch die Rentenversicherungsträger Geringfügig entlohnte und kurzfristige Beschäftigungen, Gleitzone Chancen und Risiken des MiLoG für Arbeitgebende Arbeitsrecht-Frühstück Grundlagenschulung für betriebliche Datenschutzbeauftragte Mitarbeiterjahresgespräche führen Mutterschutz und Elternzeit PINNWAND Pinnwand Günstige Konditionen für Mitglieder des Paritätischen bietet der Stellenmarkt von Meinestadt.de Mitglieder des Paritätischen erhalten einen Sonderrabatt von 30 Prozent auf die Preise der Premium Stellenanzeige. Um von diesem Angebot zu profitieren, melden Sie sich bitte direkt beim Ansprechpartner von MeineStadt.de und geben sich als Paritäter zu erkennen. Frank Stietenroth, meinestadt.de GmbH, [email protected], 0221 995 33-670 Mehr zum Rahmenvertrag des Paritätischen mit MeineStadt.de sowie zu anderen Rahmenverträgen finden Sie unter der-paritaetische.de/startseite/rahmenvertraege0 Stellenangebote MitarbeiterIn für unsere Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM), Fachbereich Hauswirtschaft/Wäscherei – Wergo GmbH, ab sofort Anleitung, Koordinierung und Gestaltung der Arbeitsabläufe unter Berücksichtigung der individuellen behinderungsbedingten Einschränkungen der TeilnehmerInnen und Beschäftigten, Mitarbeit bei der Erstellung von Eingliederungsplänen und Dokumentationen der beruflichen Rehabilitation, Unterstützung der TeilnehmerInnen und Beschäftigten beim Einsatz eigener Ressourcen im Sinne der beruflichen und indi- 48 viduellen Weiterentwicklung; sach- und fachgerechte Abwicklung von gewerblichen Aufträgen, Aufbau und Weiterentwicklung des Standortes Voraussetzungen: Abgeschlossene Ausbildung als TextilreinigerIn, HauswirtschaftlerIn oder vergleichbare Qualifikation bzw. Studium mit mindestens zweijähriger Berufserfahrung vorzugsweise in einer Wäscherei; strukturierte Arbeitsweise, Erfahrung in der beruflichen Rehabilitation insbesondere psychisch behinderter Menschen, gute Kenntnisse der Gebärdensprache; Sonderpädagogische Zusatzausbildung von Vorteil Bitte richten Sie Ihre schriftliche Bewerbung an: WERGO GmbH, Tassostr. 17, 13086 Berlin oder per E-Mail an [email protected] www.wib-verbund.de Geschäftsführer/in (Teilzeit 19,5 Std.) – Autismus Deutschland, LV Berlin e. V., zum nächstmöglichen Zeitpunkt Der Aufgabenbereich umfasst: ·· Personalführung und Personalentwicklung in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat ·· Wirtschaftsplanung und wirtschaftliche Steuerung der Angebote und Einrichtungen ·· Antragstellungen und Verhandlungen mit den PARITÄTISCHER RUNDBRIEF zuständigen Senatsverwaltungen und Geldgebern ·· Mitarbeit in der Kooperation und Vernetzung mit anderen Trägern und Einrichtungen ·· Weiterentwicklung der verschiedenen Angebote und Einrichtungen des Vereins einschließlich der Entwicklung neuer Konzepte Wir erwarten: ·· Hochschulabschluss im Bereich Sozialwissenschaften, psychologische bzw. pädagogische Wissenschaften oder vergleichbarer Abschluss mit soliden Kenntnissen im betriebswirtschaftlichen Bereich ·· Berufs- und Führungserfahrung idealerweise bei einem Träger von sozialen Einrichtungen ·· Interesse an der Arbeit mit Menschen aus dem Autismus-Spektrum und Engagement für die Weiterentwicklung der Angebote und Einrichtungen Wir wünschen uns auf persönlicher Ebene eine/n Geschäftsführer/in, der empathisch, flexibel und offen ist und Bereitschaft sowie Freude an Kommunikation in der Zusammenarbeit mit Menschen und Institutionen hat und vertrauensvoll mit dem ehrenamtlichen Vorstand zusammenarbeitet. Wir bieten: ·· Eine interessante, verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit mit interdisziplinären Mitarbeiterteams ·· Eine umfassende fachliche und inhaltliche Einarbeitung und Begleitung Januar / Februar 2016 PINNWAND ·· Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung ·· Eine angemessene Bezahlung Bewerbungen bitte an die Geschäftsstelle: Autismus Deutschland, LV Berlin e. V., Güntzelstr. 17-18, 10717 Berlin www.autismus-berlin.de [email protected] Hausmeister_in im Bezirk Berlin Treptow-Köpenick für mehrere Kindertageseinrichtungen – FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis, ab sofort Wir suchen ab sofort eine/n Hausmeister_in übergreifend für mehrere unserer Kitas innerhalb des Bezirkes Treptow-Köpenick. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 30 Stunden. Die Arbeitsaufgaben umfassen: ·· Werterhaltung und Sicherung der/des Gebäude/s ·· Pflege und Kontrolle der/des Außengelände/s ·· Kontrolle und Werterhaltung der Spielgeräte ·· Kontrolle und Werterhaltung der Haustechnik und der Geräte ·· Ergreifen der erforderlichen Maßnahmen bei Havarien und Einbrüchen ·· Koordination und Kontrolle von Bau- und Reparaturarbeiten ·· Einkauf von Materialien. Voraussetzungen sind: ·· Abgeschlossene mindestens dreijährige Berufsausbildung im technischen Bereich ·· Mehrjährige Berufserfahrung ·· Flexibilität und Mobilität. ·· Eine selbständige Arbeitsweise, Teamfähigkeit sowie Belastbarkeit runden Ihr Profil ab. Die Koordination der Arbeitsprozesse des Hausmeisterbereiches und die Abstimmung mit der Kitaleitung und unserem Facility-Management sind uns außerdem wichtig. FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis e. V. ist ein freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe mit rund 55 Einrichtungen und Projekten in neun Berliner Bezirken. Zu den Tätigkeitsfeldern gehören Kindertagesstätten, Ganztagsbereiche, Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit, schulbezogene Projekte und Berufsorientierungsangebote. Nähere Informationen unter www.fippev.de. Die Kindertagesstätten des FiPP e. V. sind Treffpunkte für Familien im Gemeinwesen und bieten Kindern förderliche Lebensbedingungen durch gesunde Ernährung, vielfältige Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten – auch in ihren eigenen Gärten. Im Rahmen einer auf Chancengleichheit ausgerichteten Personalpolitik nutzen wir die Vielfalt der Kompetenzen von MitarbeiterInnen. Wir ermutigen ausdrücklich Interessent_innen mit Migrationshintergrund und / oder mit Behinderungen zur Bewerbung. Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige und vollständige Bewerbung unter Angabe der Kennung »Hausmeister_in Treptow-Köpenick« – per E-Mail (max. 3 MB) an: [email protected]. Wenn Sie die Briefform wählen, so legen Sie bitte einen ausreichend frankierten Rückumschlag bei, sofern eine Rücksendung erwünscht ist. Bitte senden Sie diese an: FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis, Frau Klingbeil, Sonnenallee 223a, 12059 Berlin. www.fippev.de [email protected] Januar / Februar 2016 Eine/n Erzieher_in für unsere Kita »Hochkirchstraße«– FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis, ab sofort Wir suchen ab sofort für die Kita »Hochkirchstraße« in Berlin Tempelhof-Schöneberg eine/n staatlich anerkannte/n Erzieher_in mit einer wöchentlichen Grundarbeitszeit von 30 Stunden für den vorwiegenden Einsatz im Krippenbereich. Nach Bedarf ist eine variable Arbeitszeiterhöhung möglich. Die Kita »Hochkirchstraße« bietet für ca. 85 Kinder von ein bis sechs Jahren eine vielfältige, kreative und sich lebendig entwickelnde Betreuungs-, Erziehungs- und Bildungskultur. Wohlbefinden und Engagement des einzelnen Kindes und der Kindergruppe sind die zentralen Kriterien unserer Arbeit. Wir schätzen die Vielfalt der Kinder, Familien und Mitarbeiter_innen als Bereicherung und achten auf eine gute Beziehungsqualität als verbindendes, gemeinschaftsbildendes Element. Wichtig ist uns die Teilhabe an einer orientierten Alltagskultur. Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit sind kulturelle Bildung, kreatives Gestalten und Sprachförderung. Es erwartet Sie: ·· ein pädagogisches Konzept der Offenen Arbeit ·· regelmäßige Fortbildungsangebote und eine qualifizierte Beratung ·· eine offene Teamarbeit ·· ein gutes und wertschätzendes Betriebsklima ·· eine solide Bezahlung nach der Allgemeinen Vergütungsordnung des FiPP e. V. Voraussetzungen sind: ·· eine pädagogische Ausbildung mit staatlicher Anerkennung ·· ein besonderes Interesse für die Arbeit mit Kindern im Krippenalter ·· möglichst erste Erfahrungen und Fachkenntnisse für die Arbeit im Kita- und Krippenbereich. Hinweise zur Bewerbung: Im Rahmen einer auf Chancengleichheit ausgerichteten Personalpolitik nutzen wir die Vielfalt der Kompetenzen von Mitarbeiter_innen. Wir ermutigen ausdrücklich Interessent_innen mit Migrationshintergrund und/oder mit Behinderungen zur Bewerbung. Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige und vollständige Bewerbung unter Angabe der Kennung »Erzieher_in Kita Hochkirchstraße« per E-Mail (max. 3 MB) an: [email protected]. Wenn Sie die Briefform wählen, so legen Sie bitte einen ausreichend frankierten Rückumschlag bei, sofern eine Rücksendung erwünscht ist. Bitte senden Sie diese an: FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis, Frau Katja Klingbeil, Sonnenallee 223a, 12059 Berlin. www.fippev.de [email protected] SozPäd, Erzieher, Psychologe, Sozialarbeiter o.Ä. gesucht - ajb gmbh, ab dem 1. März 2016 Aufgaben: Der Wohnverbund Graefestraße sucht ab März für die Betreuung psychisch kranker junger Erwachsener eine Krankheitsvertretung, mit der Option auf eine anschließende Anstellung. Stellenumfang: 75% Nähere Infos und Bewerbungen: ajb gmbh Graefestr. 12, 10967 Berlin oder [email protected] PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeuten (m/w) 20 Std./Wo. – Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V., ab dem 01. März 2016 Der Tannenhof Berlin-Brandenburg ist ein freier gemeinnütziger Träger. Über 280 Mitarbeiter sind in den Geschäftsfeldern Sucht- und Psychosomatische Rehabilitation, Prävention und Beratung, Kinder- und Jugendhilfe sowie Schul- und Berufsausbildung tätig. Unsere Angebote umfassen dabei über 470 Therapie-, Betreuungs-, Ausbildungs- und Schulplätze und werden komplettiert von Beratungsangeboten und Präventionsprojekten. Jährlich werden zudem ca. 4.100 ambulante Therapieeinheiten in Berlin und etwa 4.900 Einheiten in Brandenburg geleistet. Wir suchen für die intensivtherapeutische stationäre Betreuungseinrichtung für Kinder auf dem Lichtenrader Kinderhof in Berlin-Lichtenrade ab dem 01. März 2016 einen Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeuten (m/w) 20 Std./Wo. Das stationäre Betreuungsangebot richtet sich an Kinder im Grundschulalter die zeitweilig nicht zu Hause leben können und deren Beschulung in einer Regelschule nicht erfolgen kann. Ihre Aufgaben sind: psychotherapeutische Behandlung der Kinder, Förderung im Alltag, Durchführung von Einzel- und Gruppentherapie, Soziale Gruppenarbeit, Zusammenarbeit mit den Eltern, Kooperation mit Jugendämtern, Schulen und verschiedenen Fachdiensten. Das bringen Sie mit: abgeschlossene Zusatzausbildung als Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeuten, Teamfähigkeit, Flexibilität, Engagement, Kooperationsfähigkeit mit beteiligten Fachdiensten. Wir bieten eine verantwortungsvolle Mitarbeit in einem multiprofessionellen Team, leistungsgerechte Entlohnung, Unterstützung bei Fort- und Weiterbildung und Gewährung von Bildungsurlaub. Für Fragen steht Ihnen Frau Schott gerne zur Verfügung (Handy 0173 637 72 33). Ihre Bewerbung erbitten wir per E-Mail an [email protected], bitte beachten Sie, dass Ihre Bewerbung eine Dateigröße von 5 MB nicht überschreiten sollte oder per Post an: Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V. / Personalabteilung Meierottostraße 8 – 9, 10719 Berlin www.tannenhof.de Stellvertretende Geschäftsführung – Förderverein für psychisch Kranke der Psychiatrischen Klinik der FU Berlin e. V., ab dem 01. Mai 2016 Der Förderverein für psychisch Kranke der Psychiatrischen Klinik der FU Berlin e. V. sucht zum 01. Mai 2016 eine stellvertretende Geschäftsführung in Vollzeitanstellung (100%) oder in Teilzeitbeschäftigung (75 %) mit der Option zur Übernahme der Geschäftsführung im Rahmen der Altersnachfolge. Der Förderverein ist seit 1985 Träger eines Wohnprojekts für psychisch kranke Erwachsene in Berlin-Charlottenburg. Mit einem Team von 13 Fachkräften werden im Rahmen der Eingliederungshilfe bis zu 55 KlientInnen in einer schönen Stadtvilla in Westend betreut. Ihre Aufgaben: Die stellvertretende Geschäftsführung unterstützt im Rahmen von 50 % Stellenanteilen die Geschäftsführung in allen anfallenden Aufgaben bei der Steuerung der organisatorischen und betriebswirtschaftlichen 49 PINNWAND Abläufe und wirkt an der Weiterentwicklung der Organisation mit. Besonderer Schwerpunkt liegt im Bereich des Finanzmanagements. Die verbleibenden Stellenanteile fließen in die Klientenbezogene Betreuungsarbeit. Ihr Profil: ·· Abgeschlossenes Studium in sozialen/pädagogischen oder sozialwissenschaftlichen Disziplinen, ·· Erfahrungen in der Arbeit im Bereich des SGB XII, möglichst mit psychiatrischem Schwerpunkt, ·· Aus- oder Weiterbildungen und / oder Erfahrungen im Sozialmanagement, ·· Leitungserfahrung und Erfahrung in konzeptioneller Arbeit, ·· Selbstorganisationsfähigkeit, Sozialkompetenz, hohe Belastbarkeit, Durchsetzungsfähigkeit. Wir bieten Ihnen: ·· Leistungsgerechte Vergütung, flexible Arbeitszeiten, Kostenübernahme von Fort- und Weiterbildungen, ein erfahrenes und motiviertes Team, gute Arbeitsbedingungen in angenehmer Atmosphäre. Ihre Bewerbung richten Sie bitte schriftlich an: Förderverein für psychisch Kranke e. V. , Frau Lehnert, Ebereschenallee 48 www.foerderverein-charlottenburg.de [email protected] Sachbearbeiter_in für die Verwaltung Kita-/ Ganztagsbereich – FiPP e. V. – Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis, ab sofort FiPP e. V. ist ein freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe mit über 50 Einrichtungen und Projekten in neun Berliner Bezirken. Zu den Tätigkeitsfeldern gehören Kindertagesstätten, Ganztagsbereiche, Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit, schulbezogene Projekte und Berufsorientierungsangebote. Nähere Informationen unter: www.fippev.de Wir suchen ab sofort eine/n Sachbearbeiter_in für die Verwaltung Kita-/Ganztagsbereich. Die Arbeitszeit umfasst 25 Stunden wöchentlich. Nach Bedarf ist eine variable Arbeitszeiterhöhung möglich. Stellenanforderung: ·· Ausbildung als Bürokauffrau/Bürokaufmann oder vergleichbare Qualifikation ·· umfassende Kenntnisse in Microsoft Office (Word, Excel, Outlook, Access) ·· detaillierte Kenntnisse in der Debitoren-Buchhaltung ·· Erfahrungen in der Bearbeitung von Betreuungsverträgen für den Kita- und Ganztagsbereich sowie umfassende Kenntnisse im Bereich Mahnwesen ·· Kenntnisse und Erfahrungen mit dem ISBJ-Abrechnungssystem der Senatsverwaltung Bildung, Wissenschaft und Forschung ·· Kenntnisse in der Anwendung des Kindertagesförderungsgesetzes und deren Verordnungen sowie im Bildungs- und Teilhabegesetz ·· umfassende Kenntnisse in der Zusammenarbeit mit den Jugend- und Bezirksämtern Aufgabenbereiche: ·· Betreuung, Abrechnung und Verwaltung von Betreuungsverträgen in den Bereichen Kitas und Ganztage ·· Enge Zusammenarbeit mit den Einrichtungsleitungen ·· Debitorenbuchhaltung sowie Mahn- und Bescheinigungswesen ·· Schriftverkehr nach außen (vorwiegend mit Ämtern, Behörden und Eltern) Wenn Sie darüber hinaus über sehr gute Kommunikationsfähigkeiten – sowohl mündlich als auch schrift- Tanzteam Step by Step auf Kuba 50 lich – und eine selbstständige Arbeitsweise verfügen, dazu noch flexibel und teamfähig sind und auch Erfahrungen und Kompetenzen in der Arbeit mit Eltern haben, dann bringen Sie die notwendigen Voraussetzungen mit. Es erwartet Sie eine offene Teamarbeit, ein gutes und wertschätzendes Betriebsklima sowie eine solide Bezahlung nach der Allgemeinen Vergütungsordnung des FiPP e. V. Sie arbeiten in einem positiven Arbeitsumfeld, geprägt durch Teamgeist, flache Hierarchien und offene Kommunikation. Im Rahmen einer auf Chancengleichheit ausgerichteten Personalpolitik nutzen wir die Vielfalt der Kompetenzen von MitarbeiterInnen. Wir ermutigen ausdrücklich Interessent_innen mit Migrationshintergrund und / oder mit Behinderungen zur Bewerbung. Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige und vollständige Bewerbung – unter Angabe der Kennung »Sachbearbeiter_in Verwaltung« – per E-Mail (max. 3 MB) an: [email protected] www.fippev.de Integrationsberater/-in Integrationsfachdienst Ost (Teilzeit) – WIB-Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH, V ab dem 01. März 2016 Sicherung von Arbeitsplätzen durch Beratung und psychosoziale Unterstützung für schwerbehinderte Menschen im Arbeitsleben im Auftrag des Integrationsamtes Berlin, gemeinsame Erarbeitung lösungsorientierter Ansätze zum Erhalt des Arbeitsplatzes in Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber und dem Integrationsamt, Beratung und Schulung von Betrieben und anderen Partnern zu spezifischen Themen in der Beschäftigung schwerbehinderter Menschen, Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung mit Selbsthilfeorganisationen und anderen beratenden Institutionen. FOTO: STEP BY STEP PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Januar / Februar 2016 PINNWAND Voraussetzungen: ·· Diplom Sozialarbeiter/-in oder vergleichbare Qualifikation, ·· Berufserfahrungen in der beruflichen Integration schwerbehinderter Menschen, Erfahrungen im Betrieblichen Eingliederungsmanagement erwünscht, Kenntnisse des Arbeitsmarktes sowie betriebliche Abläufe und Strukturen, hohes Maß an Verbindlichkeit, Flexibilität und Kooperationsvermögen, Organisations – und Verhandlungsgeschick sowie Kreativität bei der Initiierung und Durchführung außer – und innerbetriebliche Unterstützungsleistungen, Erfahrungen in der Schulungs- und Netzwerkarbeit Schriftliche Bewerbungen bitte an: WIB- Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH, Tassostr. 17, 13086 Berlin oder per E-Mail an [email protected] www.wib-verbund.de Bezugsbetreuung zur Anleitung und Betreuung von psychisch- und suchtkranken Menschen – von FID Freundeskreis Integrative Dienste gGmbH, ab sofort gesucht Die FID Freundeskreis Integrative Dienste gGmbH ist ein Träger der psychosozialen Pflichtversorgung in Spandau und sucht vorerst befristet, für mindestens 30 Std. pro Woche eine/n Mitarbeiter/in im Tagesdienst (Früh-Spät-Wochenende) für das Intensiv betreute Wohnen am Standort Radelandstraße. Qualifikationen: ·· Sozialarbeiter/in, Heilerziehungspfleger/in, Erzieher/in, Ergotherapeut/in oder andere angrenzende Berufsgruppen des sozialpädagogischen Bereichs. Wir erwarten: ·· Abgeschlossene Ausbildung in den genannten Berufsgruppen des sozialpädagogischen Bereichs oder anderen angrenzenden Professionen. Gewünscht sind: ·· Erfahrungen in Arbeitsfeldern der Psychiatrie oder der Suchthilfe, ein besonderes Maß an Toleranz und Empathie, Einsatzbereitschaft und Interesse an Weiterentwicklungen. Wir bieten: ·· Regelmäßige Teamsitzungen, Supervisionen und Fortbildungsmöglichkeiten. Ihre aussagekräftige Bewerbung erbitten wir per E-Mail an: [email protected] oder per Post an FID Freundeskreis Integrative Dienste gGmbH, Neue Berg str. 6, 13585 Berlin. fid-spandau.de Diplom-Sozialarbeiter/Sozialpädagogen (m/w) 33 Std./Wo. – Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V., ab dem 01. März 2016 Der Tannenhof Berlin-Brandenburg ist ein freier gemeinnütziger Träger, der 1979 unter dem Motto »Wege aus der Sucht und Hilfen für Kinder und Jugendliche« gegründet wurde. Unsere Geschäftsfelder beinhalten die Bereiche Sucht- und Psychosomatische Rehabilitation, Prävention und Beratung, Kinder- und Jugendhilfe sowie Schul- und Berufsausbildung. Wir suchen für Tagesgruppe »Bauernhof«, im Rahmen einer Mutterschutz- und Elternzeitvertretung, ab dem 01. März 2016 einen Diplom-Sozialarbeiter/Sozialpädagogen (m/w) 33 Std./Wo. Ihre Aufgaben: ·· Soziale Gruppenarbeit als Bezugsbetreuer, erlebnispädagogische Gruppenaktivitäten initiieren und Zusammenhalt und Gleichgewicht beim Zirkus Cabuwazi Januar / Februar 2016 umsetzen, Krisenintervention, Zusammenarbeit mit Eltern- und Jugendämtern, Organisation von Arbeitsabläufen, Gremienarbeit, Wir erwarten: ·· Teamfähigkeit, mindestens zwei Jahre Berufserfahrung, Erfahrung in Beratung und Gruppenarbeit, Flexibilität, erweitertes polizeiliches Führungszeugnis. Wir bieten: ·· Eine verantwortungsvolle Mitarbeit in einem multiprofessionellen Team, leistungsgerechte Entlohnung, Unterstützung bei Fort- und Weiterbildung und Gewährung von Bildungsurlaub. Ihre Bewerbung erbitten wir per E-Mail (max. 5 MB) an [email protected] oder sie schicken Ihre Bewerbung per Post an: Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V., Personalabteilung, Meierottostraße 8 – 9, 10719 Berlin www.tannenhof.de Verwaltungsfachkraft – Träger gGmbH, ab dem 15. Januar 2015 Aufgaben: Sie verantworten die Bearbeitung aller Verwaltungsprozesse eines Bereichs der Träger gGmbH. Dies beinhaltet unter anderem: Vorbereitende Buchhaltung der Kassen und Konten inklusive Monats- und Jahresabschluss Erstellung von Rechnungslisten, Kontrolle von Arbeitszeitnachweisen, Korrespondenz mit Behörden, Klient/-innen und rechtlichen Betreuer/-innen, Büroorganisation, Post Ein- und Ausgang, Vorbereitung von Statistiken / Auswertungen für Bereichsleitung und Geschäftsführung FOTO: YVES SUCKSDORFF PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 51 PINNWAND Ihr Profil: Sie verfügen über eine abgeschlossene Ausbildung als Verwaltungs- oder Bürofachkraft oder eine vergleichbare Qualifikation. Sie verfügen möglichst über einschlägige Berufserfahrung. Sie haben Erfahrung in der Arbeit mit der Buchhaltungssoftware Lexware oder sind motiviert sich fortzubilden. Sie verfügen über gute MS-Office (Word, Excel) Kenntnisse. Sie sind es gewohnt, selbständig zu arbeiten. Sie bringen die Bereitschaft zur präzisen, sorgfältigen Arbeit mit und haben Freude daran im Team zu arbeiten. Unser Angebot: Eine unbefristete Stelle mit 50% der Regelarbeitszeit, mit einer angemessenen Vergütung in Anlehnung an den TV-L Berlin und eine betriebliche Altersvorsorge. Sie erfahren eine intensive Einarbeitung und lernen ein spannendes Arbeitsfeld der Sozialwirtschaft in einer teamorientierten und kollegialen Atmosphäre kennen. Ihre Bewerbung richten Sie bitte an: Träger gGmbH, Alt Reinickendorf 45, 13407 Berlin oder [email protected] Für Rückfragen steht Ihnen Herr Kersten (030 496 30 76) gern zur Verfügung. Bewerbungen von Menschen mit einer anerkannten Schwerbehinderung werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt. www.traeger-berlin.de Erzieher / Erzieherin in Vollzeit (39 Std.) für unsere Kita in Berlin Lichtenberg – Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e. V., ab sofort Wir betreuen und fördern in unserer Kita ca. 85 Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren. Unsere Schwerpunkte liegen in der Bewegungs- und Sprachförderung sowie in der Integrationsarbeit und Familienförderung/Familienbildung. Ihre Aufgaben ·· Umsetzung der pädagogischen Inhalte des Berliner Bildungsprogramms und der Einrichtungskonzeption ·· Förderung individueller Kompetenzen und Ressourcen bei Kindern ·· Beobachtung und Dokumentation der Lern- und Entwicklungsprozesse des Kindes ·· Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern ·· Mitwirkung an der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Einrichtungskonzeption Wir bieten ·· Mitarbeit in einem engagierten Team ·· Vielfältige Fort- und Weiterbildungsangebote ·· Vergütung nach den Arbeitsvertragsbedingungen des Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e. V., zuzüglich betrieblicher Altersvorsorge Wir legen Wert auf ·· Kooperative Zusammenarbeit mit den Eltern und Familien ·· Bereitschaft zur Begleitung und Beratung von Familien mit Migrationshintergrund bzw. von Familien in schwierigen Lebenssituationen ·· eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Team Was wir uns von Ihnen wünschen ·· Ausbildung als staatlich anerkannte/r Erzieher/in / Integrationserzieher/in ·· Solides pädagogisches Fachwissen ·· Kommunikations- und Konfliktlösungsfähigkeit ·· Flexibilität und Engagement Step by Step auf Kuba-Reise 52 ·· Freude im Umgang mit Kindern sowie eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern Wenn Sie sich über diese vielseitige Aufgabe informieren möchten, wenden Sie sich bitte unter 030 52 67 87 49 bei Frau Büttner-Herrmann (Kitaleitung). Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen senden Sie per Post oder E-Mail an: Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e. V. Kinder- und Familienzentrum Kikiflo, z. Hd. Der Kitaleitung, Volkradstraße 4, 10319 Berlin oder an: [email protected] www.kita-kikiflo.de Diplom-Sozialpädagogen (m/w) 40 Std./Wo. – Tannenhof Berlin-Brandenburg gGmbH, ab sofort Der Tannenhof Berlin-Brandenburg ist ein freier gemeinnütziger Träger. Über 280 Mitarbeiter sind in den Geschäftsfeldern Sucht- und Psychosomatische Rehabilitation, Prävention und Beratung, Kinder-und Jugendhilfe sowie Schul- und Berufsausbildung tätig. Unsere Angebote umfassen dabei über 470 Therapie-, Betreuungs-, Ausbildungs- und Schulplätze und werden komplettiert von Beratungsangeboten und Präventionsprojekten. Jährlich werden zudem ca. 4100 ambulante Therapieeinheiten in Berlin und etwa 4900 Einheiten in Brandenburg geleistet. Für das Adaptionshaus Berlin, unsere Rehabilitationseinrichtung mit 38 Plätzen, suchen wir im Rahmen einer Mutterschutz- und Elternzeitvertretung vorerst befristet bis zum 01. September 2016 ab sofort einen Diplom-Sozialpädagogen (m/w) 40 Std./Wo. Das Adaptionshaus Berlin ist eine DRV-anerkannte stationäre Suchtrehabilitationseinrichtung für erwachsene alkohol- und drogenabhängige Rehabilitanden, die FOTO: STEP BY STEP PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Januar / Februar 2016 PINNWAND während der 12- bis 14-wöchigen Therapie unter anderem auch ein Praktikum in Berliner Firmen absolvieren. Ihre Aufgaben sind: ·· Durchführung von Einzel- und Gruppentherapie, Unterstützung der suchtmittelabhängigen Rehabilitanden in sozialarbeiterischen Fragen sowie Angehörigenarbeit. Das bringen Sie mit: ·· VDR anerkannter, mindestens begonnener suchttherapeutischer Zusatzausbildung und möglichst mit Berufserfahrung. Wir bieten: ·· Eine verantwortungsvolle Mitarbeit in einem multiprofessionellen Team, regelmäßige Supervision und leistungsgerechte Entlohnung sowie Unterstützung bei Fort- und Weiterbildung. Ihre Bewerbung erbitten wir per E-Mail an [email protected], bitte beachten Sie, dass Ihre Bewerbung eine Dateigröße von 5 MB nicht überschreiten sollte oder per Post an: Tannenhof Berlin-Brandenburg gGmbH / Personalabteilung, Meierottostraße 8 – 9, 10719 Berlin www.tannenhof.de Ergotherapeut*in / Handwerkliche/r Anleiter*in vista gGmbH, ab dem 25. Januar 2016 vista ist ein gemeinnütziger Verbund für integrative soziale und therapeutische Arbeit mit dem Schwerpunkt Suchtarbeit. Mehr als 200 vista-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen sich gemeinsam dafür stark, Menschen mit Suchtproblemen und deren Angehörigen neue Perspektiven aufzuzeigen. Wir suchen zum 25. Januar 2016 eine/n Mitarbeiter*in für die Arbeit mit Menschen mit Suchtproblemen. Unser Team am Standort Mitte freut sich auf engagierte Verstärkung. Das Tätigkeitsfeld umfasst die Beschäftigung und Anleitung von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf. Wir wünschen uns: ·· abgeschlossene Ergotherapie-Ausbildung oder handwerkliche Ausbildung (Werkstoff Holz) ·· Erfahrungen in der Arbeit mit besonderen Zielgruppen ·· pädagogisches Geschick und die Fähigkeit, Teilnehmer*innen für kreative Tätigkeiten zu begeistern Wir bieten: ·· ein erfahrenes und interdisziplinäres Team ·· ein Kreativität und Innovationen förderndes Arbeitsumfeld mit vielseitigen Aufgabengebieten ·· qualitativ hochwertige, innovative und kultursensible Beratungsarbeit ·· Supervision und Fortbildungsmöglichkeiten Die Stelle hat einen Arbeitsumfang von 29,25 Wochenarbeitsstunden (75% RAZ) und ist zunächst auf ein Jahr befristet. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann schicken Sie bitte Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen unter Angabe des Stichworts 16-01 per Post oder als PDF-Dokument per E-Mail an: vista gGmbH, Stichwort: Nr. 16-01, Donaustraße 83, 12043 Berlin oder [email protected] Bitte beachten Sie, dass wir Ihnen ihre Bewerbungsunterlagen nur zurücksenden können, wenn Sie einen frankierten und adressierten Rückumschlag beifügen! www.vistaberlin.de Jugendliche während einer Projektwoche im CABUWAZI Friedrichshain Januar / Februar 2016 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Sozialbetreuer*in Heim queere Flüchtlinge Schwulenberatung Berlin, ab dem 01. März 2016 Anforderungen: ·· Berufliche Ausbildung im sozialen Bereich oder Vorweisung vergleichbarer Befähigung auf Grund der beruflichen Erfahrungen ·· möglichst eine Fremdsprache (mindestens Englisch oder Französisch und bevorzugt Sprachen der jeweiligen Hauptherkunftsländer) Aufgaben: ·· Durchführung der Betreuung für die Bewohner*innen, Hilfestellung bei der Regelung des Zusammenlebens, Konfliktmanagement, Organisation und Durchführung von Veranstaltungen zur Freizeitgestaltung, Unterstützung der Bewohner*innen bei der Konfliktbewältigung Wochenarbeitszeit: 39 Stunden (auch Teilzeitstellen möglich) Die Schwulenberatung Berlin sucht vorbehaltlich der Realisierung einer Not- und Gemeinschaftsunterkunft für queere (LSBTI*Q) Flüchtlinge [email protected] www.schwulenberatungberlin.de Sozialarbeiter*innen für Betreutes Einzelwohnen gesucht – ZIK gGmbH, ab dem 1. Februar 2016, gegebenenfalls auch später Bei ZIK bieten wir ein spannendes Arbeitsfeld rund um die Themen HIV und Hepatitis C. Viele Klientinnen und Klienten sind durch Sucht und psychiatrische Erkrankungen belastet. Ziel ist es, gemeinsam mit den Betreuten neue Lebensperspektiven zu erarbeiten und zu ihrer physischen und psychischen Stabilisierung beizutragen. FOTO: YVES SUCKSDORFF 53 PINNWAND Für die psychosoziale Betreuung nach § 53 SGB XII suchen wir im Betreuten Einzelwohnen am Standort »Lützowstraße« in Berlin-Tiergarten und am Standort »Wartenberger Str.« in Berlin-Hohenschönhausen je eine*n Sozialarbeiter*in. Qualifikation: Sozialpädagogik (FH), Dipl.-Pädagogik oder Erzieher*in Beide Stellen sollen im Februar 2016 besetzt werden; falls erforderlich, ist auch ein späterer Arbeitsbeginn denkbar. Die Stellen haben einen Umfang von 75% (29 Wochenstunden). Mehrarbeit ist darüber hinaus im Rahmen eines Arbeitszeitkontos möglich. Die Arbeitsverträge sollen nach einem Jahr entfristet werden. Wir wünschen uns Sensibilität und Engagement für Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Kreativität bei der Gestaltung der Betreuungsangebote ist uns ebenfalls wichtig. Regelmäßige Teamsitzungen zum kollegialen Austausch, Supervision und eine leistungsgerechte Vergütung sind selbstverständlich. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Bewerbungsunterlagen bitte nur per E-Mail Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte per E-Mail, z. H. Herrn Hilckmann, an [email protected] www.zik-ggmbh.de Fachkraft für ambulante Erziehungshilfen – von AspE e. V., ab sofort gesucht AspE e. V. , Träger der Jugendhilfe in Berlin-Neukölln, sucht engagierte Mitarbeiter/innen für die Tätigkeit im Bereich der ambulanten Hilfen zur Erziehung §§ 29, 30, 31 KJHG. Voraussetzung sind Sprachkenntnisse in einer der folgenden Sprachen: türkisch, rumänisch, bulgarisch, serbokroatisch, kurdisch, albanisch sowie ein Studienabschluss als Sozialpädagoge/in bzw. eine vergleichbare Qualifikation. Wir bieten die Mitarbeit in einem erfahrenen und interkulturell gemischten Team, fachliche Begleitung, regelmäßig Supervision und Fortbildungen. Bei Interesse senden Sie bitte Ihre Bewerbung (per Mail oder Post) an: AspE e. V. Ambulante sozialpädagogische Erziehungshilfe e. V. zu Hd. Frau Thome, Brusendorfer Straße 20, 12055 Berlin oder [email protected] aspe-berlin.de Sozialpädagogische Familienhilfe – von InterKÖrmet e. V., ab dem 1. Januar 2016 Wir suchen für den Bereich Hilfen zur Erziehung / sozialpädagogische Familienhilfe zwei engagierte und qualifizierte Fachkräfte m/w, (je 30h/ Woche) Aufgaben: ·· individuell gestaltete sozialpädagogische Beratung und Begleitung von Kindern, Jugendlichen und deren Familien nach §§ 30, 31, 35a SGB VIII, Erarbeitung und Umsetzung von Hilfeplanzielen gemeinsam mit Eltern, Kindern und jungen Heranwachsenden, Erstellung von Fachberichten und Dokumentation sowie Kooperation mit KollegInnen von Jugendämtern und anderen Institutionen 54 Wir bieten Ihnen: ·· regelmäßige Team- und Fallsupervision, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Bezahlung in Anlehnung an TVöD, ein gutes Betriebsklima sowie flexible Arbeitszeiten Wir erwarten: ·· ein abgeschlossenes Studium der Sozialen Arbeit oder Psychologie, ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten und Bereitschaft zur Co-Arbeit und einschlägige Berufserfahrung und fundierte Fachkenntnisse. Eine systemische Zusatzqualifikation wäre wünschenswert Bewerbungen unter Angabe von Gehaltvorstellungen und des frühestmöglichen Eintrittstermins an: InterKÖrmet e. V., Mühlenstr. 2, 13187 Berlin oder per E-Mail an [email protected] Ansprechpartner: Birgit Gasche & Sibylle Ramin: 030 98 33 32 61 interkoermet.de Koordinator/in in der Behindertenhilfe – aktion weitblick – betreutes wohnen – gGmbH, ab sofort aktion weitblick – betreutes wohnen arbeitet seit über 30 Jahren erfolgreich als Träger der Behindertenhilfe. Unser Ziel ist die Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft. Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Koordinator/in mit einer Wochenarbeitszeit von 31,2 Stunden (und der Bereitschaft gegebenenfalls eine Vollzeitstelle wahrzunehmen). Der/die Stelleninhaber/in ist verantwortlich für die Koordinierung der Betreuungsangebote für zurzeit ca. 63 Menschen mit sog. geistiger Behinderung sowie 6 Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen in einem TWG/BEW Verbund im Bezirk Berlin Neukölln. Ihre Aufgaben: ·· Organisation und Steuerung des zu leitenden Bereiches ·· Fachliche Anleitung und Fachaufsicht von ca. 20 Mitarbeitern ·· Personaleinsatzplanung und Betreuungsplanung ·· Teilnahme an der bezirklichen Steuerungsrunde der psychiatrischen Versorgung ·· Steuerung und Kontrolle der Bereichsbudgets ·· Zusammenarbeit mit Ämtern, externen Kooperationspartnern, Angehörigen und gesetzlichen Betreuern Ihr Profil: ·· ein abgeschlossenes Studium der sozialen Arbeit, Sozialpädagogik oder des Sozialwesens ·· wünschenswert ist eine Qualifikation im Sozialmanagement ·· mehrjährige Berufserfahrung ·· möglichst gute Kenntnisse der aktuellen Entwicklung in der Behindertenhilfe oder im Psychiatriebereich ·· Erfahrung in der Mitarbeiterführung und in der Personalplanung ·· anwendungssichere MS-Office Kenntnisse Unser Angebot: Wir bieten Ihnen ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Tätigkeitsfeld mit der Möglichkeit der Weiterentwicklung des Bereiches. Die Zusammenarbeit PARITÄTISCHER RUNDBRIEF mit einem kooperativen Führungsteam sowie regelmäßige Teilnahme an Supervision und Fortbildung. Die Stelle ist zunächst befristet, die Umwandlung in eine unbefristete Stelle ist vorgesehen. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung unter der KZ: 01/16, vorzugsweise per E-Mail: [email protected], oder an die Geschäftsstelle der aktion weitblick – betreutes wohnen – gGmbH, Markelstr. 24a, 12163 Berlin. www.aktion-weitblick.de Sozialarbeiter_in zur Begleitung junger Arrestanten gesucht – Freie Hilfe Berlin e. V., ab März 2016 Der Verein Freie Hilfe Berlin e. V. hat aktuell eine Stelle zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen. Beratung und Begleitung von jungen Arrestanten der Jugendarrestanstalt Berlin (Berlinweit) Stellenrahmen: Vollzeitstelle mit 39 Wochenstunden Anforderungen: ·· einen Abschluss als BA/Master/ Dipl.-Sozialarbeiter_in / Dipl.-Sozialpädagoge_in ·· Interesse an der Arbeit mit straffälligen Menschen, innerhalb und außerhalb des Justizvollzugs ·· Gesprächsführungskompetenz und Erfahrung in der Beratung von Klienten und deren Angehörigen ·· gute Rechtskenntnisse in den einschlägigen Rechtsgebieten (insbesondere JGG und SGB II,VIII und XII) ·· Erfahrungen in der Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen sozialen Einrichtungen und Kooperationspartnern, Behörden (insbesondere JGH,JBWH) ·· Erfahrung in der Arbeit mit straffälligen Jugendlichen und jungen Erwachsenen ·· ein berufliches Selbstverständnis, das die Entscheidungs- u. Handlungsautonomie unserer Klienten fördert und die nachhaltige Überwindung ihrer Problemlagen ermöglicht ·· Freude an einer selbständigen, teamorientierten und verantwortungsbewussten Tätigkeit ·· Bereitschaft zur Gruppenarbeit und dem Aufbau von Freizeitangeboten Wir bieten: ·· interessante und abwechslungsreiche Aufgaben, die eigenständiges Arbeiten erfordern und viele Gestaltungsmöglichkeiten lassen ·· eine angemessene Vergütung ·· Supervision und kollegiale Beratung ·· regelmäßige Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte per E-Mail an: [email protected] www.freiehilfe-berlin.de Outlaw gGmbH sucht Erzieher/Sozialpädagoge – Kita am Nettelbeckplatz Berlin Wedding, ab dem 01. Januar 2016 Die Outlaw gGmbH sucht zum nächst möglichen Zeitpunkt zwei Erzieher oder Sozialpädagogen (m/w) Kennziffer 2 15 212 für die Kindertagesstätte am Nettelbeckplatz in Berlin Wedding mit einem Stellenumfang von ca. 30 Wochenstunden. Diese Kita bietet 78 Krippen- und Kindergartenplätze für Kinder von 0–6 Jahren. Beide Stellen sind im U3 Bereich zu vergeben, eine davon vorerst befristet als Schwangerschafts- und Elternzeitvertretung. Eine Weiterbeschäftigung darüber hinaus wird angestrebt. Januar / Februar 2016 PINNWAND Ihr Profil: ·· Sie sind staatl. anerkannte/r Erzieher/in oder Sozialpädagoge/in. ·· Sie haben bereits erste Erfahrung in der U3 Betreuung. ·· Sie arbeiten eng mit den Eltern, dem Team und mit dem Träger zusammen. ·· Sie sind mit dem Anti-Bias-Ansatz vertraut ·· Sie interessieren sich für frühkindliche Bildung und interkulturelle Arbeit. ·· Sie verstehen Kindertagesstätten auch als Dienstleister für Familien. ·· Das Berliner Bildungsprogramm ist Ihnen in der Umsetzung vertraut. Wie bieten Ihnen: ·· ein freundliches und aufgeschlossenes Team an ArbeitskollegInnen ·· eine abwechslungsreiche und herausfordernde Tätigkeit ·· eine leistungsgerechte Bezahlung nach Betriebsvereinbarung ·· regelmäßige Unterstützung bei Fort- und Weiterbildung ·· zusätzliche Altersvorsorge (arbeitgeberfinanziert) ·· Mitarbeit in einem lebendigen Unternehmen mit vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten Haben wir Interesse geweckt? Dann freuen wir uns über Ihre Bewerbung über das Online-Formular auf unserem Karriereportal (www.outlaw-ggmbh.de) oder schriftlich – unter Angabe der Kennziffer – bis zum 15. Januar 2016 an: Outlaw gGmbH, René Hartwig, Lehrter Str. 57, Haus 1 in 10557 Berlin www.outlaw-ggmbh.de E-Mail: [email protected] Stellengesuche 450 Euro Job (Minijob), Pädagogik, Familientherapie, Betreuung, Büro Ich bin verfügbar, ab 1. Januar 2016 Ich suche einen Minijob in allen Bereichen der Berliner Jugendhilfe in Berlin. Ich bin Sozialpädagogin und Familientherapeutin, Erfahrung in Projekt- und Gruppenarbeit mit Jugendlichen, Erwachsenen. Gerne in Familienzentren Fink, Petra [email protected] Telefon: 030 46 56 288, 0152 27 27 91 40 Erzieherin/Betreuung als Quereinsteigerin Ich suche als Quereinsteigerin eine Erzieher/Betreuer/ Stelle in allen Bereichen der Berliner Jugendhilfe/Kindertagesstätten. Ich bin Hauswirtschaftsleiterin in der Kinder-und Jugendhilfe. Erfahrung im Umgang Gruppen-und Projektarbeit. Gern in Familienzentren. Taube, Stefanie [email protected] Telefon: 030 56 30 11 47 Mitarbeiter Flüchtlingshilfe Ich bin verfügbar, ab 4. Januar 2016 Aus familiären Gründen werden wir kurzfristig nach Berlin übersiedeln. Gleichzeitig möchte ich die Gelegenheit nutzen, meine noch vor mir liegenden Berufsjahre sinnvoll zu gestalten. Eröffnung des für GO! EmPOWER-Mentoring Januar / Februar 2016 Aufgrund meiner längjährigen Berufserfahrung sowohl in verantwortungsvollen personal/organisatorischen, wie auch in kaufmännischen Bereichen und mit einer ‚Pack-an-Mentalität‘ ausgestattet, bin ich vielseitig einsetzbar. Bitte fordern Sie meine Bewerbungsunterlagen an. Zimmermann, Peter [email protected] Telefon: 0212 57 382 Erzieher Ich bin verfügbar, ab sofort oder ab 1. März 2016 Staatlich anerkannter Erzieher(Profil Integration em/ soz) mit sozialpädagogischer Zusatzausbildung als Jugend-und Familienberater nach Rogers und handwerklichem Hintergrund bietet sich an für die Bereiche Betreutes Jugendwohnen, offene Jugendarbeit, Schulhort. Gerne in den Bezirken Kreuzberg, Neukölln. Wäschle, Horst [email protected] Telefon: 01522 95 89 808 Psychologie/Soziales Ich bin verfügbar, ab sofort Ich habe Psychologie studiert und habe einen Master als Mediatorin. Seit 3 Jahren wohne ich in Berlin, und bin ursprünglich aus Spanien. Mir bereitet es sehr große Freude, mit unterschiedlichsten Menschen in Kontakt zu treten und gemeinsam mit ihnen Lösungswege zu erarbeiten und umzusetzen. Leider ist mein Deutsch noch sehr eingeschränkt und ich kann keine größere Verantwortung übernehmen. FOTO: JENNA DALLWITZ PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 55 PINNWAND Deshalb wäre es eine Möglichkeit, erst ein Praktikum/ Training mit Unterstützung zu machen und später, wenn meine Sprachkenntnisse besser werden, eine richtige Arbeit zu beginnen. Martagon, Inmaculada [email protected] Telefon: 0151 10 29 57 71 Berufsbegleitende Praxisstelle 19,5. Std. Ich bin verfügbar, ab August 2016 Ich möchte mich beruflich neuorientieren und suche als Quereinstiegen zum August 2016 in Pankow und Umgebung einen bezahlten berufsbegleitenden Arbeitsplatz als Erzieherin. Ich bin 43 Jahre, alleinerziehend, habe 3 Kinder, wobei ich zwei schon erfolgreich und mit Freude groß bekommen habe und eines noch groß werden möchte. Ich freue mich über Ihre Mitteilungen. Sibila, Heike [email protected] Schulsozialarbeit, Kulturelle Bildung, pädagogische Mitarbeit Ich bin verfügbar, ab 15. Januar 2016 Erziehungswissenschaftler M.A. mit Praxiserfahrungen im Bereich Kulturelle Bildung, Soziale Arbeit, Weiterbildung. Auf der Suche nach einem Job im Bereich der Schule, Soziale Einrichtungen. Wohnort Berlin. Sofort einsatzbereit. Müller, Alexander [email protected] Telefon: 0152 22 82 51 28 Erzieherin mit sozialpädagogischem und künstlerischem Hintergrund Ich bin verfügbar, ab: 1. April 2016 Stelle in der Erwachsenen Arbeit gesucht. Bringe eine langjährige Erfahrung mit, aus unterschiedlichen sozialen Bereichen. Kojic, Olga [email protected] Telefon: 030 24 61 36 61 Wissenswertes Stellenangebote und -gesuche auch im Internet: paritaet-berlin.de/stellen/stellenangebote.html Infomaterialien für Flüchtlinge in der Paritätischen Erstberatungsstelle 56 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Raumsuche VdK-Projekt »IdeM« sucht neue Räume Die »Informationsstelle für demenzkranke Migrantinnen und Migranten« berät und betreut dementiell erkrankte Menschen mit Migrationshintergrund in 6 Sprachen und arbeitet seit über 10 Jahren mit großem Erfolg in diesem Bereich. Gefördert wird das Projekt durch die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales sowie durch die Spitzenverbände der Pflegekassen. Der bisherige Standort in der Rubensstraße 84 in Schöneberg muss aus organisationstechnischen Gründen spätestens zum 30.6.2016 aufgegeben werden. Deshalb sind wir auf der Suche nach einer Räumlichkeit in Anbindung zu weiteren Projekten, um auf diese Weise Synergien freizusetzen, von denen beide Seiten profitieren können. Hierzu benötigen wir 1 Raum (plus gemeinsamer Wartemöglichkeit sowie sanitärer Anlagen). Für die Raumkosten einschließlich Reinigung stehen 450,-€ zur Verfügung. Bitte informieren Sie uns unter [email protected], wenn Sie geeignete Räume zur Verfügung haben. Raumangebot Räume im Prenzlauer Berg Wir suchen ab 1. Mai 2016 Untermieter für 6 zusammenhängende Räume, ptr., insgesamt 108,84 qm. Kaltmiete: 1.142,82 € Kontakt: [email protected] FOTO: KATHRIN ZAUTER Januar / Februar 2016 PARITÄTISCHES BILDUNGSWERK Paritätisches Bildungswerk Landesverband Brandenburg e. V. Informationen zu den aufgeführten Veranstaltungen erhalten Sie beim Paritätischen Bildungswerk LV Brandenburg e.V., Stephensonstraße 24-26, 14482 Potsdam, Telefon: 0331 748 18-75; Fax: 0331 748 18-77. Alle Veranstaltungen finden in den Räumen des Paritätischen Bildungswerks Brandenburg in Potsdam statt. Unser neues Bildungsprogramm für 2016 ist da! Sie können dieses beim Paritätischen Bildungswerk kostenlos anfordern oder über unsere Homepage bildung-paritaet-brb.de abrufen. Anmeldungen sind auf unserer Homepage direkt möglich. Für Fragen erreichen Sie uns unter: 0331 748 18 75 oder [email protected]. Februar 2016 Die Bedeutung einer sexualpädagogischen Konzeption | Sem.-Nr.: 16705 | 09. – 10. Februar 2016 | 180 Euro Darf es sonst noch was sein? Serviceverhalten in der Pflege und Betreuung | Sem.-Nr.: 16-603 | 10. Februar 2016 | 95 Euro »Lassen Sie uns doch bitte sachlich bleiben!«- Missverständnisse und deren Ursachen | Sem.-Nr.: 16-201 | 11. – 12. Februar 2016 | 180 Euro Krisen und Krisenintervention im Feld der ambulanten Psychiatrie | Sem.-Nr.: 16-826 | 15. Februar 2016 | 95 Euro Entbürokratisierung der Pflegedokumentation SIS | Sem.-Nr.: 16-640 | 15. – 17. Februar 2016 | 290-435 Euro je nach Teilnehmerzahl Ernährung und Psyche – Essen zwischen Kopf und Bauch | Sem.-Nr.: 16-801 | 16. Februar 2016 | 95 Euro Onlineberatung – neue Perspektiven für die Praxis | Sem.-Nr.: 16-202A | 22. Februar 2016 | 100 Euro Fachbetreuer/in für Autismus -Basisqualifikation | Kurs-Nr.: 16-700 | 22. Februar – 14. Juni 2016 | 840 Euro Bildungsprozesse im künstlerischen Tun des Kindes | Sem.-Nr.: 16-900 | 22. – 23. Februar 2016 | 170 Euro Herausforderndes Verhalten bei Menschen mit Demenz – wahrnehmen, verstehen, handeln | Sem.-Nr.: 16-604 | 23. Februar 2016 | 95 Euro Notwendige Rechtskenntnisse für den ehrenamtlichen Vorstand | Sem.-Nr.: 16-102 | 24. Februar 2016 | 100 Euro Januar / Februar 2016 »Schlagfertigkeit« – stets die richtigen Worte finden | Sem.-Nr.: 16-103 | 25. – 26. Februar 2016 | 210 Euro Praxisanleiter/in im sozialpädagogischen Berufsfeld – Impulsseminar – | Sem.-Nr.: 16-901 | 25. – 27. Februar 2016 | 130 Euro Refresher-Kurs für Betreuungskräfte nach § 87b | Sem.-Nr.: 16-605 | 29. Februar – 01. März 2016 | 180 Euro Paritätisches Bildungswerk Landesverband Brandenburg e. V. März 2016 »Kreativ und spielerisch« – im Umgang mit Menschen mit Demenz | Sem.-Nr.: 16-607 | 08. März 2016 | 95 Euro Schwierige Führungssituationen | Sem.-Nr.: 16-105 | 08. – 09. März 201 | 220 Euro MDK, Gesundheitsamt und Co – Prüfungen optimal vorbereiten | Sem.-Nr.: 16-608 | 09. März 2016 | 100 Euro Bildungs- und Lerngeschichten im frühen Kindesalter | Sem.-Nr.: 16902 | 10. März und 07. April 2016 | 85 Euro Leichte Sprache | Sem.-Nr.: 16-203 | 01. – 02. März 2016 | 180 Euro Schwierige Teambesprechungen effektiv leiten | Sem.-Nr.: 16-106 | 10. – 11. März 2016 | 220 Euro Psychisch kranke Menschen in Arbeit | Sem.-Nr.: 16-802 | 02. März 2016 | 95 Euro Einführung in den Kinesiologischen Muskeltest | Sem.-Nr.: 16-205 | 14. – 15. März 2016 | 180 Euro Besonderheiten des Betriebsverfassungsgesetzes in sozialen Einrichtungen | Sem.-Nr.: 16-104 | 02. März 2016 | 100 Euro Soziale Einrichtungen professionell managen! – Zertifikatskurs | Sem.-Nr.: 16-100 | 03. März 2016 bis 27. Januar 2017 | 2600 Euro Pflege-Risikoassessment und die nationalen Expertenstandards in der Pflege | Sem.-Nr.: 16-606 | 03. März 2016 | 95 Euro Rechtliche Betreuung in sozialen Diensten und Einrichtungen | Sem.-Nr.: 16-204 | 04. März 2016 | 95 Euro Bedeutung und Einsatz von Psychopharmaka im Alter | Sem.-Nr.: 16803 | 07. März 2016 | 95 Euro PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Das Spiel mit der Farbe belebt den Geist | Sem.-Nr.: 16-609 | 14. – 15. März 2016 | 180 Euro Mit der Stimme und Körpersprache überzeugen | Sem.-Nr.: 16-206 | 15. – 16. März 2016 | 195 Euro Im Zwang der Zwänge | Sem.-Nr.: 16-805 | 16. März 2016 | 95 Euro »Eingeklemmt« …zwischen Politik, Bürger/innen und persönlichem Engagement | Sem.-Nr.: 16-207 | 16. – 17. März 2016 | 180 Euro Arbeitsrechtliche Fragen im Umgang mit psychisch (suchtkranken) Mitarbeiter/innen | Sem.-Nr.: 16-806 | 22. März 2016 | 95 Euro Patchworkfamilien in der heutigen Zeit – Probleme, Konflikte und Lösungsansätze | Sem.-Nr.: 16-208 | 31. März 2016 | 85 Euro 57 TELEFONVERZEICHNIS Telefonverzeichnis des Paritätischen Berlin Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin Brandenburgische Str. 80 10713 Berlin Telefon: 030 8 60 01 0 Fax: 030 8 60 01 110 Name Bereich / Funktion John, Prof. Barbara Vorstandsvorsitzende -182 -260 [email protected] Abend, Ronald Catering -105 -110 [email protected] Adler-Goerick, Sabine Verwaltungsleitung -112 -240 [email protected] Bodrow, Margita Stiftungsmittel -125 -210 [email protected] Böckel, Sabine vom Drittmittel -121 -240 [email protected] Bußler, Anett Mitgliederdatenbank -154 -240 [email protected] Drees, Heike Ref. Suchthilfe/Gesundheit/HIV, Aids -168 -220 [email protected] Engel, Petra Presse- und Öffentlichkeitsarbeit -107 -140 [email protected] Fried, Stefanie Ref. Kinder und Kitas -178 -220 [email protected] Gaudszun, Claudia Ref. Kinder und Kitas -179 -220 [email protected] Grof, Martina Catering -105 -110 [email protected] Groß, Heike -172 -210 Hambura, Jan Sekr. Menschen mit Behinderungen, Soziales / SGB XII, Straffälligen- und Opferhilfe, Schuldner- und allgemeine Sozialberatung Beirat für Zusammenhalt / Geschäftsstelle beim Paritätischen -333 [email protected] -140 [email protected] Helbig, Christiane Stiftungsmittel -145 -210 [email protected] Herchner, Claudia Sekr. Geschäftsführung / Aufnahmen -102 -260 [email protected] Hoyer, Martin Stv. Geschäftsführer -108 -220 [email protected] Köppe, Brigitte Empfang -200 -110 [email protected] Kriebel, Elvira Ref. Schulbezogene Jugendhilfe/Bundeskoordination Jugendsozialarbeit Zuwendungsberatung -166 -220 [email protected] -124 -210 [email protected] -188 -210 meyer@ paritaet-berlin.de Mohr, Sabina Ref. Straffälligen- und Opferhilfe, Schuldnerund allgemeine Sozialberatung Sekr. Jugendhilfe/Schulbezogene Jugendhilfe -165 -220 [email protected] Mokanska, Ewa Empfang -200 -110 [email protected] Peretz, Nina Stv. Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit -123 -140 [email protected] Pohl, Ulrike Ref. Menschen mit Behinderungen -155 -210 [email protected] Riesmeier, Yvonne Finanzbuchhaltung -113 -240 [email protected] Rose-Kotsch, Petra Sekr. Geschäftsführung -103 -260 [email protected] Schlimper, Dr. Gabriele Geschäftsführerin -101 -260 [email protected] Schmid, Rita Presse- und Öffentlichkeitsarbeit -183 -140 [email protected] Schödl, Regina Ref. Soziales / SGB XII -171 -210 [email protected] Schulz, Andreas Ref. Jugendhilfe -162 -220 [email protected] Selinger, Evelyn Ref. Familie, Frauen, Mädchen -176 -220 [email protected] Spöhr, Holger Ref. Migration -177 -220 [email protected] Stoll, Sandra Sekr. Kinder & Kitas/Schule -163 -220 [email protected] Wachholz, Chris Drittmittel / Praktikanten -127 -240 [email protected] Wanke, Hans-Jürgen Personal / Organisationsberatung -186 -260 [email protected] Wehner, Lisa -169 -220 [email protected] Wischnewski-Ruschin, Torsten Sekr. Migration / Familie, Frauen, Mädchen / Suchthilfe / Gesundheit / HIV Aids Ref. Kinder und Kitas -167 -220 [email protected] Zauter, Kathrin Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit -175 -140 [email protected] Personalbüro Personalverw. (Sprecht. Mi) -135 -240 [email protected] Lange, Bettina Meyer, Irina Telefon [email protected] paritaet-berlin.de Fax Mail Tagungsraum E.04: -117 | Tagungsraum E.05: -118 | Tagungsraum E.06: -119 | Tagungsraum 1.14 -274 | Tagungsraum 5.04: -115 | Keller: -196 58 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Januar / Februar 2016 TELEFONVERZEICHNIS Referate Ambulante Pflege und Hospize Stationäre Pflege und Altenhilfe Psychiatrie/Queere Lebensweisen Kollwitzstraße 94–96 10435 Berlin Telefon: 030 8 60 01 0 030 8 60 01 550 Fax: Name Bereich / Funktion Kalla, Karina Sekr. Stationäre Pflege und Altenhilfe, Sekr. Ambulante Pflege und Hospize -500 [email protected] Lüderitz, Alke Sekr. Psychiatrie/Queere Lebensweisen -556 [email protected] Mettin, Beate Ref. Amb. Pflege und Hospize -503 [email protected] Panka, Dr. Christiane Pflegequalität -502 [email protected] Reumschüssel-Wienert, Christian Ref. Psychiatrie/Queere Lebensweisen -555 [email protected] Zobel, Dr. Oliver Ref. Stationäre Pflege und Altenhilfe -501 [email protected] Geschäftsstelle Bezirke Telefon 030 8 60 01 0 Mail Kollwitzstraße 94–96 10435 Berlin Telefon: 030 8 60 01 0 Fax: 030 8 60 01 660 Name Bereich / Funktion Telefon 030 8 60 01 0 Mail Hanjohr, Simone Sekretariat -600 [email protected] Hilla-zur Horst, Renate Bezirksbeauftragte für Pankow und Spandau -619 [email protected] Jeglinski, Anne Leiterin der Geschäftsstelle Bezirke, Bezirksbeauftragte für Steglitz-Zehlendorf -601 [email protected] Pleyer, Markus IT-Verantwortlicher, Bezirksbeauftragter für LichtenbergHohenschönhausen, Marzahn-Hellersdorf und Friedrichshain-Kreuzberg -623 [email protected] Sievert, Christian Bezirksbeauftragter für Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Treptow-Köpenick -613 [email protected] Zagidullin, Anna Stv. Leiterin der Geschäftsstelle Bezirke, Bezirksbeauftragte für Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Reinickendorf -618 [email protected] Telefonverzeichnis der Paritätischen Akademie Paritätische Akademie Berlin gGmbH | Tucholskystr. 11 | 10117 Berlin Standort Name Telefon / Fax Brandenburgische Str. 80, 10713 Berlin Wanke, Hans-Jürgen (Geschäftsführung) Tucholskystr.11, 10117 Berlin Januar / Februar 2016 Mail Fax: 8 60 01 240 8 60 01 186 [email protected] Fax: 27 59 41 44 Brosk, Ariane 275 82 82-25 [email protected] | [email protected] Brömer, Johanna 275 82 82-13 [email protected] Dreyer-Weik, Heidemarie 275 82 82-15 [email protected] Gallander, Stefanie 275 82 82-26 [email protected] Kant, Ina 275 82 82-28 [email protected] López Illescas, Isabel (Sekretariat) 275 82 82-12 [email protected] | [email protected] | [email protected] Poggemann, Judith 275 82 82-27 [email protected] Raumbuchung/Catering 275 82 82-18 [email protected] Steinmetz, Susanne 275 82 82-14 [email protected] Thurner, Rudi 275 82 82-16 [email protected] Wagner, Dr. Stephan 0172-391 81 19 [email protected] | [email protected] Yüksel, Dilek 275 82 82-17 [email protected] PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 59 ParitaetBerlin paritaet-berlin.de