Anti-Stress-Ressort Karwendel - M
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Anti-Stress-Ressort Karwendel - M
TIROL Anti-Stress-Resort Karwendel Manche mögen’s heiß Text: Aleksandra Majzlic; Fotos: Stefan Ziemba Im ersten und einzigen Anti-Stress-Hotel Europas lassen sich Hitzköpfe schon an der Rezeption besänftigen und chronische Kaltfüßler beim Dinner aufheizen. Und die Inhaberfamilie heilt Handy-Hörige und Internet-Infizierte mit sanften Methoden. www.m-lifestyle.de Urlaub war ein Fremdwort für ihn. Jahrelang. Als Top-Manager eines Dax-30Unternehmens rotierte und hyperventilierte er, bis er zusammenklappte und in einer Burn-out-Klinik landete. Dort erfuhr der Kölner, dass zu seiner Therapie ein kurzer Aufenthalt in einem Hotel seiner Wahl gehörte. Seine Gedanken eilten sofort nach Tirol, zu seinen Bekannten Bernhard, Martina und Sebastian Rödlach, den Inhabern seines Lieblingshotels in Leutasch. Glückliche Tage hatte er dort verbracht – in grauer Vorzeit, bevor er seinen Kalender mit Terminen zupflasterte. Nun sehnte sich der Ausgebrannte nach seinem Hort der Sorglosigkeit und Stille. Kurz vor Weihnachten 2009 stand der Burn-out-Patient dann an der Rezeption – vor Martina Rödlach. Sie verordnete dem Mann Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Außerdem: Bewegung und genussvolles Essen. „Seine Ankunft war der Auslöser dafür, dass wir uns vorgenommen haben, für Stressgeplagte etwas zu tun“, so Martina Rödlach. Mit dem Gedanken gespielt hat die Inhaberfamilie allerdings schon lange vorher. Denn neben den älteren Stammgästen zieht es verstärkt eine neue Klientel in das Vier-Sterne-Haus: Gut verdienende und beruflich stark eingespannte Menschen zwischen 40 und Mitte 50. Wehklagen von Workaholics im Stile von „Ich habe nur wenig Zeit, dann muss ich wieder parat stehen“ sind den Rödlachs bestens vertraut. Und immer wieder rumpeln Gehetzte mit ihren Koffern durch die Lobby. „Einige kommen echt auf dem Zahnfleisch daher und sind so was von hektisch. Die muss ich erst mal von der Palme runterholen“, sagt die Rheinländerin, die seit 30 Jahren in Tirol lebt. Für die vor Mails und Meetings Fliehenden feilten Bernhard, Martina und Sebastian Rödlach gemeinsam mit einem Marketingfachmann an einem Anti-Stress-Konzept. Dabei setzen die Hotelchefs auf die Kraftquelle der Natur und das gute Klima in 1200 Meter Meereshöhe, individuell zubereitete Ernährung und ein Anti-Stress-Coaching. Himmlisch schlafen im Turmzimmer Romantikkraft www.m-lifestyle.de Im Sommer 2010 testeten die ersten Gäste das Anti-StressAngebot. „Sie fanden es toll und sagten: Nächstes Jahr kommen wir wieder und dann machen wir das genauso“, freut sich Martina Rödlach. Am 1. Januar 2011 eröffnete dann das Traditionshaus als Europas erstes und einziges Anti-Stress-Resort neu. Die meisten Erholungsuchenden kommen aus Deutschland, Österreich, Südtirol, Italien, der Schweiz, dem Elsass und Belgien. Anti-Stress-Angebote: Anti-Stress-Coach, Masseur und Trainer: Gernot Post Infotreffen mit Gernot Post und Küchenchef Markus Marhanek Persönliches Beratungsgespräch mit Gernot Post Gemeinsam mit dem Gast entwickeltes und auf seine Situation und Bedürfnisse abgestimmtes Anti-StressProgramm für die Zeit während des Aufenthaltes Betreuung vom Anti-Stress-Coach (ein- bis dreimal pro Woche) Außerdem: nachhaltige Ernährungsumstellung, vielseitiges Outdoor-Bewegungsangebot, Rückenund Wirbelsäulengymnastik, Entspannungsmassagen und -training, kinesiologische Behandlungen, geführte Langlauftouren etc. Küchenchef Markus Marhanek kocht „in Anlehnung an die Traditionelle Chinesische Medizin und neue europäische Erkenntnisse über Lebensmittel und die Ernährung“, wie er sagt. Damit das Zubereitete mundet und auf den jeweiligen Typ zugeschnitten ist, will der Österreicher wissen, wen er vor sich hat. Denn welche Nahrungsmittel für wen am besten sind, hängt nach dem Verständnis der Traditionellen Chinesischen Medizin davon ab, welchem Typ jemand zuzuordnen ist. Die Gäste können – wenn sie möchten – einen Fragebogen ausfüllen. Sie kreuzen darauf an, ob sie leicht schwitzen, schnell einen roten Kopf bekommen, sich in kalten Räumen wohler fühlen und auch Kaltes am liebsten trinken. Oder ob sie wenig transpirieren, sie hingegen oft kalte Hände und Füße haben, sich am liebsten in warmen Zimmern aufhalten und oft müde sind. Das Ergebnis bestimmt dann die Menüauswahl. Wer sich zu den Heißen zählt, braucht kühle Nahrungsmittel, speist also beispielsweise Putenmedaillons auf Gemüseragout (Foto). Für Menschen, die nach Warmem verlangen, kreiert Marhanek Geschnetzeltes vom Gams- und Hirschrücken in Steinpilzsauce mit Knödeln und Rotkraut. Die GenusskraftMenüs des Hauses tragen unter anderem zur Verbesserung der Fettverbrennung und zur verstärkten Entsäuerung des Organismus bei. Natürlich kann auch jeder ganz nach Gusto beispielsweise ein rein vegetarisches Menü zu sich nehmen. Entspanntes Essen steht in jedem Fall im Vordergrund. „Viele holen sich schnell für fünf Euro etwas aus dem FastFood-Laden, ihnen geht es nur noch um reine Nahrungsaufnahme“, kritisiert Marhanek und fügt hinzu: „Wir wollen, dass der Gast nicht alles schnell hinunterschlingt, sondern das Ganze zelebriert.“ Deswegen fragt Juniorchef Sebastian Rödlach immer wieder, ob er gleich den nächsten Gang servieren darf oder ob er eine Pause einlegen soll. www.m-lifestyle.de Das seelische Gleichgewicht finden die Rast- und Ruhelosen, wenn sie den Tannenduft einatmen oder den Schnee unter ihren Langlaufbrettern knirschen hören. Oder die klappernden Hufe der Pferde, die große Schlitten hinter sich herziehen. Manchmal schickt Anti-Stress-Coach Gernot Post die ausgelaugten Auftragsflutopfer allein auf lange Spaziergänge oder auf die Loipe direkt vor dem Haus – natürlich ohne Handy. „Sie müssen sich einfach daran gewöhnen, mal nicht erreichbar zu sein“, sagt Post. Termine vereinbart er mit vielen erst mal nicht. Denn: „Wenn sie unterwegs sind, abschalten wollen, aber im Hinterkopf haben, dass sie zu einer bestimmten Uhrzeit zurück sein müssen, bedeutet das wieder neuen Stress für sie. Und generell steht es jedem natürlich frei, ob und wie lange er an unserem Anti-Stress-Programm teilnimmt.“ www.m-lifestyle.de Die Rödlachs haben sich ein Ziel gesetzt: Wenn alles weiterhin so gut läuft, bauen sie nach drei Jahren um. Einen Gymnastikraum und mehrere Behandlungszimmer will die Familie einrichten. Außerdem stehen zwei neue Seminarräume für Personal Trainer und deren Kunden auf dem Plan. Und demnächst soll es WLAN nicht nur in der Lobby, sondern auch auf den Zimmern geben. Derzeit kommen die Gäste noch via Kabelanschluss ins Netz. Allerdings soll auch dann um 22 Uhr Schluss sein mit WLAN auf dem Zimmer. „Schließlich sollen die Leute sich ja erholen“, sagt Martina Rödlach lachend. Natürlich hofft sie, dass die Internetuser dann das Laptop zuklappen. Natürlich könnten sie es auch unter den Arm klemmen, in die Lobby gehen und dort weitersurfen. Aber das ist ihnen vielleicht doch zu stressig. Alpenhotel Karwendel Das Anti-Stress-Resort Ostbach 18 A-6105 Leutasch Tel: +43 52 14 63 04 Anti-Stress-Arrangements unter www.karwendel.com Familienbetrieb in dritter Generation Dreiviertel-Pension (Frühstücks- und Lunchbuffet sowie Dinner) Restaurant (Menü und À la carte) Weine aus biodynamischem Anbau vom Weingut Sepp Moser Stüberl im Tiroler Stil Transfer mit Shuttlebus (9 Sitzplätze): Von den Flughäfen München und Innsbruck zum Hotel (gegen Unkostenbeitrag) Weitere Fahrten innerhalb der Region (gegen Unkostenbeitrag) sowie in Leutasch (kostenfrei) www.m-lifestyle.de Vier-Sterne-Hotel mit 41 im Tiroler Stil eingerichteten Zimmern – darunter das Zimmer Naturkraft mit Kachelofen (Foto) Lichttherapie: Sonnenraum mit medizinischen Lichttherapiegeräten Präventive Arbeit mit Lichttherapie, aber auch Einsatz bei der Behandlung von Depressionen und Schlafstörungen Wellness & Spa-Bereich (2000 Quadratmeter) und Vitalcenter (Foto links): Hallenbad, Kristallgrotte, finnische Sauna, Dampfbad, Kristallbrunnen, Heusauna, Solebad (Foto unten rechts), Kneippanlage, im Sommer solarbeheizter Bioschwimmteich (300 Quadratmeter), Beauty- und Massageangebote etc. www.m-lifestyle.de Winterprogramm – vom Hotel organisiert: Pferdeschlittenfahrten, Hüttenabende inklusive Nachtrodeln, Eisstockschießen, Fackelwanderungen, Workshops mit Schlittenhunden etc. Wintersport: Langlaufen – 266 perfekt präparierte Loipenkilometer aller Schwierigkeitsgrade, Eislaufen, Schneeschuhwandern, alpiner Skisport im zehn Kilometer entfernten Seefeld, Wandern, Bergsteigen etc. www.m-lifestyle.de