Jobs mit hohem
Transcription
Jobs mit hohem
Foto: Thomas Cook TO U R I S M U SW I RTS C H A F T Jobs mit hohem Fernwehfaktor Arbeiten, wo andere Urlaub machen? Auch wenn die wenigsten Mitarbeiter in der Tourismuswirtschaft tatsächlich an fernen, exotischen Orten tätig sind, übt die Branche nach wie vor eine große Anziehungskraft auf Absolventen aus. Das Geschäft mit den „schönsten Wochen des Jahres“ bietet eine ganze Reihe von Einstiegsmöglichkeiten. 8 uni 2/2006 Branchenreport: Tourismuswirtschaft ÜBER 116 MILLIONEN GÄSTE aus dem In- und Ausland verbrachten im Jahr 2004 insgesamt 339 Millionen Nächte in deutschen Hotels und Pensionen. Die Fußballweltmeisterschaft, die dieses Jahr auf deutschem Boden stattfindet, wird den Touristenstrom noch einmal vergrößern: Eine Vielzahl von ausländischen Fans, die sich die Spiele ansehen wollen, wird erwartet. Die Deutsche Zentrale für Tourismus rechnet mit insgesamt fünf Millionen Übernachtungen und einem zusätzlichen Umsatz in der Tourismuswirtschaft von bis zu drei Milliarden Euro. Spezielle WM-Reisen werden jedoch von den Reisebüros kaum angeboten. Das liegt vor allem daran, dass die Reiseveranstalter in ihren Übernachtungspaketen keine Tickets integrieren dürfen. Neckermann zum Beispiel, eine Marke der Thomas Cook AG, hat zwar einen Hotelkatalog für Übernachtungen zur Fußball-WM aufgelegt, doch auch hier müssen sich die Fans selbst um die Tickets kümmern. „Die Ticketvergabe erfolgt ausschließlich über das Organisationskomittee FIFA WM 2006“, erklärt Michaela Rathmann, die beim Organisationskomittee für den Bereich Tourismus und Unterbringung zuständig ist. Trotzdem sind viele Köpfe und Hände mit touristischen Aufgaben rund um die WM 2006 beschäftigt: Hotels und Gastronomie stocken ihre Servicemannschaften auf, Souvenirverkäufer decken sich mit Andenken ein, Sicherheitskräfte für die Stadien werden eingestellt. Die wenigsten Jobs rund um die Weltmeisterschaft werden jedoch für Akademiker oder Neueinsteiger angeboten: Häufig werden ungelernte Kräfte angeheuert, oder innerhalb der Firmen werden Mitarbeiter für spezielle WM-Aufgaben freigestellt. Ein Absolvent, der es geschafft hat, die WM für ein paar Monate zu seinem täglichen Geschäft zu machen, ist Steffen Straub von der Deutschen Bahn AG. Der Diplom-Kaufmann arbeitet gemeinsam mit sieben weiteren Kollegen in einem Kernprojektteam, das sich seit Ende 2004 speziell mit dem Thema Fußballweltmeisterschaft befasst. „Die Bahn ist einerseits nationaler Förderer der WM 2006, andererseits aber auch ,natürlicher Partner‘“, erklärt der 33-Jährige. „Denn auch wenn wir nicht Sponsoringpartner wären, hätten wir durch die Beförderung der WM-Gäste trotzdem eine Menge mit dem Großereignis zu tun.“ Das Projektteam des Konzernmarketings versteht sich als Koordinator und „Antreiber“ für fünf Teilprojekte, die die Deutsche Bahn speziell für die WM aufgelegt hat: Infrastruktur und Sicherheit, Personenverkehr, Transport und Logistik, Kommunikation sowie Cross Selling und Services. Steffen Straub, der seit 2001 im Konzernmarketing der Deutschen Bahn arbeitet, koordiniert die Bereiche Logistik und Marketingkommunikation. Was er machen wird, wenn die WM vorbei ist? „Dann stehen schon wieder andere große Projekte an, wie ich sie schon vor meiner Zeit im Projektteam bearbeitet habe, zum Beispiel die Organisation von Eröffnungsveranstaltungen für neue Großbahnhöfe.“ Deutsche sind Reiseweltmeister Ob Bahn, Bus, Auto oder Flugzeug – die Deutschen waren auch im Jahre 2004 wieder Reiseweltmeister: 48,1 Millionen Menschen sind mindestens vier Tage auf Reisen gegangen und haben dabei 120,2 Milliarden Euro ausgegeben, so der Deutsche Tourismusverband. Von den Ausgaben blieben knapp die Hälfte im Inland. Nicht zu vergessen ist beim „Inlandstourismus“ auch der Geschäftsreiseverkehr, der für den Tourismus in Deutschland ein wichtiges Standbein ist. Dazu Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus e.V.: „Deutschland ist weltweit Messestandort Nummer eins und auch bei den Tagungen und Kongressen in Europa auf Platz eins, weltweit hinter den USA auf Rang zwei.“ Beliebte Urlaubsformen (Marktpotenzial 2005-2007) Angaben in Prozent Konsumentenumfrage: Interesse an bestimmten Urlaubsformen in den nächsten 3 Jahren 44 31 17 All-Inclusive Städtereisen Kur im Urlaub Quelle: Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen 16 Wellness 12 12 Kulturreise Kreuzfahrt Mehrfachnennungen waren möglich Die Tourismuswirtschaft 2004 Beschäftigte: 2,8 Millionen, davon zirka 1 Million im Gastgewerbe Umsatz Tourismusindustrie gesamt: 140 Milliarden Euro (+ 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) Umsatz der Reiseveranstalter: 19 Milliarden Euro (+ 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) Anzahl der Fluggäste bei deutschen Fluggesellschaften: 154,4 Millionen (+ 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) Quelle: Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft, Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit Mehr als zwei Drittel des Urlaubs wurde jedoch im Ausland verbracht. „Damit hat sich der internationale Tourismus nach zwei schwächeren Jahren eindrucksvoll als Wachstumsbranche zurückgemeldet”, berichtete Hans-Peter Muntzke von der Dresdner Bank, die jährlich auf der Touristikmesse CMT in Stuttgart ihre Reiseanalyse vorstellt. In den achtziger und neunziger Jahren hatte die Touristikindustrie ihren bisherigen Höhepunkt und wuchs in manchen Jahren doppelt so schnell wie das Bruttoinlandsprodukt. Doch die goldenen Zeiten sind vorbei: Terrorismus, Naturkatastrophen, politische Unruhen, Krankheiten wie SARS und nicht zuletzt die wirtschaftliche Unsicherheit der Bürger haben dazu geführt, dass die Touristikunternehmen den Gürtel enger schnallen mussten. Neue Angebote sind nötig, um der Branche wieder Aufschwung zu geben. 30 Tourismusexperten aus 13 Ländern gingen daher im vergangenen Jahr auf die Suche nach dem Tourismus von morgen. Die Erkenntnisse aus dem Workshop, der vom Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung (ISW) durchgeführt wurde: Neue Trends ergeben sich vor allem durch ein verändertes Freizeitverhalten, eine zunehmende Individualisierung, die demografische Entwicklung, das heißt ein zunehmend älteres Klientel und ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein. Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus e.V., stellt neben dem WellnessTrend auch ein gesteigertes Interesse an Kultur fest: „Dies spiegelt sich vor allem im starken Wachstum bei Städte- und Event-Reisen wider.“ Die Experten der ISW-Studie konstatieren, dass die Branchevertreter, wollen sie erfolgreich agieren, auf diese gesellschaftlichen uni 2/2006 9 Branchenreport: Tourismuswirtschaft Entwicklung der Reisevermittlungsumsätze in Mrd. Euro Gesamtumsatz 1995 2002 2003 2004 21,7 22,0 19,9 20,6 davon: Business Travel Privatkundengeschäft 5,5 6,9 6,4 6,7 16,2 15,1 13,5 13,9 Quelle: Rewe-Marktforschung Berufsfelder im Trend Traveldesigner Individuelle Reisen statt Urlaub von der Stange: Traveldesigner entwerfen nach Absprache mit den Kunden maßgeschneiderte Reisearrangements. Ganz nach Wunsch buchen sie Flüge, Hotels und Mietwagen, organisieren Ausflüge oder eine Betreuung vor Ort. Sie kreieren individuelle Erlebnis- und Shoppingtouren, Kultur- und Strandurlaub, oder sie bereiten Incentive-Reisen für Unternehmen vor. Voraussetzungen sind Organisationsgeschick und Einfühlungsvermögen, um auf die Wünsche der Kunden eingehen zu können. Reiseleiter für mobilitätseingeschränkte Menschen Speziell ausgebildete Reiseleiter sorgen dafür, dass auch ältere und behinderte Menschen ihren Urlaub genießen können. Sie wählen im Vorfeld spezielle Hotels oder Ausflugsformen aus, die den Bedürfnissen ihrer Kunden – die zum Beispiel im Rollstuhl sitzen und breitere Türen benötigen – entgegenkommen. Sie kümmern sich zum Beispiel um besondere Diätwünsche, vermitteln Kontakt zu Ärzten und Apotheken vor Ort, organisieren den Gepäcktransport und betreuen ihre Kunden während des gesamten Urlaubs. Sie müssen nicht nur die Zielorte gut kennen, sondern auch medizinische und pflegerische Kenntnisse nachweisen können. Fachkraft für Geschäftsreisen Immer mehr Unternehmen legen die Organisation ihrer Geschäftsreisen in professionelle Hände. Fachkräfte für Business Travel Management organisieren Flüge, den Transfer, Mietwagen, Hotels oder Konferenzräume für die Unternehmensmitarbeiter. Sie verhandeln mit den Dienstleistern über verbilligte Firmentarife, besorgen Visa oder erledigen weitere Einreiseformalitäten. Dabei arbeiten sie stets eng mit ihren Unternehmenskunden zusammen. Verhandlungsgeschick und Organisationstalent sind gefragt. Trends reagieren müssen. Für die Mitarbeiter wird Kundenanalyse, -beratung und -betreuung zunehmend von Bedeutung sein. Auch gilt es Marketing- und Verkaufsstrategien immer besser zu entwickeln und auf die individuellen Wünsche auszurichten. aufs Reisen reicht jedoch nicht aus, um in der Tourismusbranche Fuß zu fassen“, betont Manuela Dittmann. Denn der Großteil der Arbeit werde vom Schreibtisch aus erledigt. Der Kontakt zu fremden Kulturen und die internationale Zusammenarbeit seien jedoch weiterhin die häufigsten Motive von Hochschulabsolventen, sich in der Touristik zu bewerben. Die Branche bietet Betätigungsfelder für Absolventen vieler Fachrichtungen. Gern gesehen sind Betriebswirtschaftler, die bereits während ihres Studiums einen Schwerpunkt auf Tourismus oder Marketing gelegt haben. Sie sind aufgrund ihrer Ausbildung vielfältig einsetzbar: in Produktmanagement, Werbung oder Marketing, aber auch im Controlling und in der Personalabteilung – denn wie alle anderen Unternehmen brauchen auch Touristikkonzerne, ebenso wie mittelständische Firmen Mitarbeiter für ihre zentralen Funktionen. Im Gegensatz zu vielen anderen Wirtschaftsbranchen sind auch Geisteswissenschaftler in der Tourismusbranche gut aufgehoben. Bei dem Touristikkonzern TUI zum Beispiel durchlaufen Kulturwissenschaftler – wie alle anderen Einsteiger auch – ein Traineeprogramm und haben anschließend die Möglichkeit, in den verschiedensten Bereichen eingesetzt zu werden: „Im Produktmanagement etwa konzipieren sie neue Reisen und dazugehörige Kataloge, oder sie reisen in die Zielländer der TUI, um dort im Umweltmanagement zu arbeiten“, erklärt Melanie Elgert vom Management Development. Das bedeutet zum Beispiel, dass TUI-Mitarbeiter ihre Vertragspartner, wie Hotels oder Touranbieter, auf ihre Umweltschutzmaßnahmen hin überprüfen. Bei Veranstaltern von Studien-, oder Sprachreisen arbeiten häufig Sprach- und Literaturwissenschaftler, Ethnologen, Kunsthistoriker, Archäologen und Geisteswissenschaftler als Reise- oder Kursleiter. „Da sich Sprachwissenschaftler während ihres Studiums nicht nur mit der Sprache, sondern auch der Kultur der jeweiligen Länder beschäftigt haben, sind sie besonders gut dafür geeignet, Reisegruppen durchs Land zu führen“, so Dr. Klaus Dietsch, Sprecher der Unternehmensgruppe Studiosus. Manchmal sind auch Quereinsteiger, die eine besondere Vorliebe für ein Land hegen und eventuell bereits lange dort leben oder gelebt haben, als Reiseleiter zu finden – sowohl mit als auch ohne Studienabschluss. Das gilt auch für das Segment Reiseliteratur. Geistes- oder Sprachwissenschaftler betätigen sich als Autoren oder Lektoren für Verlage, die sich auf Reiseführer spezialisiert oder eine eigene Sparte für Reiseliteratur haben. Klassischer Berufseinstieg Baukasten-Urlaub oder alles inklusive Pauschalreisen und Baukastensysteme sind die beiden Reisevarianten, die derzeit am häufigsten vermarktet werden. Bei ersteren erwirbt der Kunde ein komplett geschnürtes Paket, in dem alles enthalten ist: der Flug, das Hotel, die Verpflegung, eventuell auch ein Mietwagen oder organisierte Ausflüge. Da jedoch immer mehr Kunden ihren Urlaub individuell gestalten wollen, geht der Trend zum Baukastensystem, bei dem die Reisenden sich ihren Urlaub selbst zusammenstellen können. Ein klassischer Individualreiseanbieter ist der Reiseveranstalter Dertour, der zur Unternehmensgruppe des Rewe-Konzerns gehört. Die neuen Reisebausteine werden in den Produktmanagement-Fachabteilungen entwickelt. „Die Produktmanager kaufen zum Beispiel Hotel- und Mietwagenkontingente in den Urlaubsländern ein, verhandeln mit den Anbietern vor Ort über Wellness-Pakete oder Golfkurse und aktualisieren dadurch beständig ihr Angebot“, erklärt Manuela Dittmann, Bereichsleiterin Personal und Organisation. Hin und wieder fliegen die Mitarbeiter auch ins Ausland und entscheiden zum Beispiel, welches Hotel ins Programm aufgenommen wird. „Lust 10 uni 2/2006 Einstiegsmöglichkeiten gibt es für Absolventen also allemal – manchmal muss man als Akademiker jedoch ein wenig nach einer Nische suchen. Denn der klassische Berufseinstieg ist noch immer die Ausbildung: Reiseverkehrs-, Hotel- und Luftverkehrskaufleute, Hotel- und Restaurantfachleute, Köche und Berufskraftfahrer sind die gängigsten Ausbildungsberufe der Branche, die weitgehend mittelständisch geprägt ist. 190.000 Restaurants und Gaststätten, 54.000 Hotels und Pensionen, knapp 20.000 Reisebüros und -agenturen und 6.000 Busunternehmen beschäftigen vorwiegend Auszubildende, die sich im Unternehmen hocharbeiten und eventuell an einer Berufsakademie studieren, und ungelernte Kräfte. Bessere Chancen haben Absolventen daher bei den Großen der Branche: TUI, Rewe Touristik und Thomas Cook sind die drei Riesen, die für Berufseinsteiger interessant sind – aber natürlich auch nur begrenzte Kapazitäten für Neueinsteiger haben. Eine Alternative sind vielleicht Reedereibetriebe. Wen es in die weite Ferne zieht, kann versuchen, zum Beispiel beim Unternehmen Aida Cruises anzufangen, bekannt durch seine Clubschiffe. Auf solch einem Schiff arbeiten auch eine ganze Reihe von Akademikern. „Für den Deckund Maschinenbetrieb benötigen wir zum Beispiel Elektrotechniker, Branchenreport: Tourismuswirtschaft Einstellungspraxis: Tourismuswirtschaft Unternehmen In welchem Bereich ist das Unternehmen tätig? Einstellungsbedarf an Hochschulabsolventen pro Jahr Bereiche, in denen Hochschulabsolventen arbeiten könnten Öger Tours GmbH Sportallee 4 22335 Hamburg Tel. 0 40/3 20 01-0 http://www.oeger.de Tourismus/ Reiseveranstalter eher gering, neue Marketing, Vertrieb, Stellen sind in absehControlling, Produktbarer Zeit nicht geplant management Aida Cruises Am Strande 3d 18055 Rostock Tel. 03 81/4 44-0 http://www.aida.de Seereisen, Hochsee-, gering Kreuzfahrten, Reederei und Reiseveranstalter FTI Frosch Touristik GmbH Friedenstraße 32 81671 München Tel. 0 89/25 25 -0 http://www.fti.de Reiseveranstalter/ Touristik DER Deutsches Reisebüro GmbH & Co. OHG Emil-von-Behring Straße 6 60439 Frankfurt/Main Tel. 0 69/95 88 00 http://www.der.de Gesuchte Absolventen Einstellungskriterien (Fachrichtungen, Studienabschlüsse) Einstiegsprogramme Einstiegsgehalt Praktika, Diplomarbeiten BachelorAbsolventen hängt von der Gesamtqualifikation und Persönlichkeit der Bewerber ab sehr gute FremdsprachenkenntDirekteinstieg nisse, Selbstständigkeit, Eigeninitiative, Belastbarkeit, Flexibilität, Teamorientierung, gute kommunikative Fähigkeiten k.A. Praktika im Bereich Marketing/Vertrieb möglich, in der Regel für ein halbes Jahr; Diplomarbeiten eher schwer zu realisieren unter anderem Nautik, Technik, BWL (Tourismus, Marketing), Mediendesign, Medienwissenschaften, Informatik erfolgreich absolviertes Studium k.A. mit Schwerpunkt im gesuchten Bereich, mehrjährige Berufserfahrung, überzeugende Persönlichkeit, Ausstrahlung, eine gesunde Portion Optimismus und Durchsetzungsvermögen, Teamfähigkeit, Ziel- und Ergebnisorientierung, gewünschte Zusatzqualifikationen: Praktika, Auslandspraktika, Sprachen Mitarbeiterebene: 23.000-31.000 Euro, Managerebene: 31.000-45.000 Euro Praktikum möglich ja, bieten auch nach Vordiplom, an Ausbildungen mit Bord nur in Verbindung BA-Abschluss an eines Nautik-/ oder Schiffsbetriebstechnikstudiums; Diplomarbeiten möglich, werden vor allem an Partnerunis/-FHs vergeben: FH Bad Honnef, Angell Akademie Freiburg, FH Seefahrt Wismar geringer Bedarf an Produktbereich, Hochschulabsolventen, Finanzbereich, Vertrieb, Schwerpunkt liegt auf Marketing etc. Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann BWL oder andere Fachrichtung mit Schwerpunkt Tourismus praktische Ausbildung (Lehre, Praktika etc.) Direkteinstieg k.A. Praktika und Diplomarbeiten nur selten möglich generell ja, aber lieber mit praktischer Ausbildung Reiseveranstalter jährlich unterschiedlich, richtet sich nach der Geschäftsentwicklung und der Fluktuation BWL mit Schwerpunkt Tourismus hohe Lernbereitschaft, Teamund Kommunikationsfähigkeit, Fremdsprachenkenntnisse, IT-Affinität, Praktika Traineeprogramm und Direkteinstieg je nach Einstiegsposition zwischen 2.200 und 2.400 Euro im Monat beides möglich bisher wenig Erfahrung Deutsche Bahn AG Nachwuchsgewinnung/ Hochschulmarketing Lennéstraße 5 10875 Berlin Tel. 0 30/2 97-6 0118 http://www.db.de Transport/Logistik zirka 25 Stellen pro Jahr Unternehmensbereich/ BWL mit entsprechenVorstandsressort den VertiefungsrichtunPersonenverkehr gen, Verkehrswirtschaft, Wirtschaftsgeographie guter bis sehr guter Studienabschluss, qualifizierte Praktika, außeruniversitäres Engagement, Kommunikations- und Teamfähigkeit, analytisches Denken, Eigeninitiative, Mobilität Traineeprogramm, marktüblich; wird Einstiegsprogramm erst nach für Bachelor bestandendem Auswahlverfahren kommuniziert beides möglich; Angebote auf http://www.db.de/ karriere haben ein Einstiegsprogramm für BachelorAbsolventen Autobahn Tank & Rast GmbH Andreas-Hermes-Straße 7–9 53175 Bonn Tel. 02 28/9 22-0 http://www.tank.rast.de Services und Dienstso gut wie kein Bedarf leistungen auf den Autobahnen in Deutschland: Tankstellen, Raststätten, Hotels Controlling, Finanzbuchhaltung, Personal, Rechtsabteilung BWL, Jura gute fachliche Qualifikation, hohe Einsatzbereitschaft, Flexibilität, Team- und Kooperationsfähigkeit, hohes Kommunikationsvermögen, Verantwortungsbereitschaft Direkteinstieg mit internem Einarbeitungsprogramm und Coaching k.A. Praktika möglich in fast bisher keine allen Bereich, vor allem Erfahrungen Marketing; Diplomarbeit möglich in Marketing, Controlling, IT, Personal Unternehmensgruppe Studiosus (Studiosus/Marco Polo Reisen) Riesstraße 25 80992 München Tel. 0 89/5 00 60-0 http://www.studiosus.de Reisveranstalter im Tourismus, Segment Studien- und Erlebnisreisen 2–4 Absolventen pro Jahr Produktmanagement, bei Bedarf auch Vertrieb/Marketing Touristik oder Hotellerie, aber auch Generalisten erste Erfahrungen bei einem Reiseveranstalter, Sprachkenntnisse je nach Einsatzgebiet und Auslandserfahrung. Direkteinstieg k.A. pro Semester ein FH-Student im zweiten Praxissemester; Diplomarbeiten nur in sehr begrenztem Maße auch Absolventen mit BachelorAbschluss sind willkommen Ameropa-Reisen GmbH Hewlett-Packard-Straße 4 61352 Bad Homburg Tel. 0 6172/109-0 http://www.ameropa.de Reiseveranstalter Bedarf relativ gering (3 Absolventen im letzten Jahr) Touristik, Marketing, EDV, Rechnungswesen Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Touristik, Marketing, EDV und Rechnungswesen gute fachliche Qualifikation, hohe Einsatzbereitschaft, Flexibilität, Team- und Kooperationsfähigkeit, hohes Kommunikationsvermögen, Verantwortungsbereitschaft „on the job“ zirka 28.00033.000 Euro beides begrenzt möglich interessant; bilden selbst in Zusammenarbeit mit der Berufsakademie „accadis“ in Bad Homburg zum Bachelor of Arts International Business Administration (B.A.) aus TUI AG Karl-Wiechert-Allee 4 30625 Hannover Tel. 0511/5 66-0 http://www.tui.de Touristik/Logistik 12-15 Trainees pro Jahr, Controlling, FinanzBWL und Touristik, Direkteinstieg: nach management, Personal, aber auch KulturwissenBedarf Marketing und Touristik schaften, Psychologie, Jura etc. nach Bedarf Engagement, Begeisterungsfähigkeit, unternehmerisches Denkvermögen, Kundenorientierung, Innovationsfähigkeit, interaktive Kompetenzen, sehr gutes Examen in angemessener Studiendauer, fließende Kenntnisse in zwei Fremdsprachen, Praxiserfahrung, Auslandserfahrung Direkteinstieg, Traineeprogramm Traineeprogramm: zirka 36.000 Euro im Jahr, Direkteinstieg: nach Qualifikation beides möglich ja, für Traineeprogramm und Direkteinstieg Marketing, Sales, Revenue Management, Administration & Finance, Human Resources Services, Corporate Communications, Operations Produktmanagement, Controlling, Finanzund Rechnungswesen, Marketing Foto: Archiv Möller Medien Wirtschaftswissenschaften mit dem Schwerpunkt Tourismus, Vorkenntnisse als Reiseverkehrskauffrau/ -mann sind von Vorteil uni 2/2006 11 Branchenreport: Tourismuswirtschaft Marktanteile der größten deutschen Reiseveranstalter nach dem Umsatz (2004) übrige 17,8 % FTI 3,4 % TUI Deutschland 28,2 % Öger 4,4 % Alltours 7,1 % Rewe-Touristik 19,1 % Thomas Cook 20,0 % Quelle: FVW International Schiffsbetriebs- und Umwelttechniker“, erklärt Flottenpersonalleiter Tino Hensel. Im Gastbereich werden für die Administration und für die Zahlmeisterei Absolventen mit Schwerpunkt Hotellerie beziehungsweise Rechnungswesen eingesetzt. Für das Landprogramm sind Touristiker zuständig, und im Wellnessbereich arbeiten unter anderem Physiotherapeuten. Die Schiffsbesatzung ist vier bis sechs Monate an Bord und hat anschließend zwei Monate Urlaub. „Das ist vor allem etwas für junge Leute mit Mut zum Abenteuer“, so Tino Hensel. Nach zwei bis drei Jahren wechseln einige der Mitarbeiter in die Zentrale der Aida Cruises in Rostock, um eine Führungsposition zu übernehmen. Oft arbeiten sie dort in ähnlichen Bereichen, denn alle Funktionen vom Schiff werden nochmals an Land besetzt: Der Schiffsbetrieb etwa wird vom Büro aus überwacht, die Lieferungen für die Hotellerie von Land aus gesteuert. „Da wir ein Reederei- und ein Tourismusunternehmen in einem sind, ergeben sich für Absolventen vielfältige Möglichkeiten“, so der Personalleiter. Mobilisierte Touristen Wie weit der Tourismusbegriff reicht, wird klar, wenn man einen Blick auf die Mitgliederliste des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft wirft: Zahlreiche Messen und Flughäfen gehören ebenso dazu wie zum Beispiel auch die Autobahn Tank & Rast GmbH. Das Unternehmen betreibt über Pächter 338 Tankstellen und 382 Raststätten, einschließlich 51 Hotels, und zählt im Jahr über 500 Millionen Gäste. „Gerade zu Ferienzeiten kommen eine Menge Touristen aus dem In- und Ausland zu uns, die mit dem Auto auf Reisen sind“, berichtet Gertrud Pruß, Bereichsleiterin Personalmanagement. Im Sommer, zu Ostern und um die Weihnachtszeit werden daher unter anderem spezielle Gastronomie-Aktionen vorbereitet. Die Marketingabteilung der Holding erarbeitet eigene Gastronomie-Konzepte oder Kooperationen mit Markenunternehmen wie Barilla oder Burger King und bietet die Konzepte den Pächtern der Tank- und Rastanlagen an. „Für diese verantwortungsvollen Positionen im Marketing benötigen wir Professionals mit Berufserfahrung“, so Gertrud Pruß. „Einsteiger mit einem wirtschaftswissenschaftlichen Abschluss sind eher im Controlling tätig.“ Neben den Controllern in der Zentrale beschäftigt die Tank & Rast auch so genannte Standort-Controller, die einen Teil ihrer Arbeit vor Ort auf den Rastanlagen leisten, wo sie die Pächter in betriebswirtschaftlichen Fragen beraten. Wer seinen Blick also etwas weiter schweifen lässt und auch andere Touristikunternehmen etwa Verkehrsbetriebe wie Fluglinien, Reedereien, Bahn, Bus- und Mietwagenunternehmen in seine Stellensuche einbezieht, wird sicherlich früher oder später seinen Traumjob in der Tourismuswirtschaft finden. ■ 12 uni 2/2006 Aufbaustudiengänge (Auswahl) Tourismusmanagement und Regionale Tourismusplanung Der Masterstudiengang am Willy Scharnow-Institut für Tourismus an der Freien Universität Berlin ist ein einjähriger Ergänzungsstudiengang für Hochschulabsolventen aller Fachrichtungen. Er vermittelt Kenntnisse in Betriebswirtschaft, Geographie sowie Geschichts- und Kulturwissenschaften. http://www.fu-tourismus.de Nachhaltiger Tourismus Der Masterstudiengang der Fachhochschule Eberswalde verknüpft wirtschaftliche und ökologische Fachgebiete und richtet sich vor allem an Absolventen von landschaftsbezogenen oder planerischen sowie wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Studiengängen. http://www.fh-eberswalde.de/tour/ International Tourism Management Der Masterstudiengang der Fachhochschule Heilbronn vermittelt Qualifikationen für das ökonomische, soziale und ökologische Management in der Tourismusindustrie und richtet sich an Absolventen mit einem betriebswirtschaftlichen Studienabschluss. http://www.fh-heilbronn.de/mitm/ Freizeit- und Tourismuswirtschaft Das MBA-Fernstudium am RheinAhrCampus vermittelt betriebswirtschaftliche und Managementkompetenzen, im zweiten Teil können sich die Studenten auf Freizeit- und Tourismuswirtschaft konzentrieren. http://www.rheinahrcampus.de/mba/ Eine Auflistung aller Studiengänge aus dem Bereich Tourismus findet sich bei Futurista: Internationaler Dachverband der Initiativen der Tourismusstudenten Futurista e.V. c/o Fachhochschule Kempten Immenstädter Straße 69 87435 Kempten http://www.futurista.de !nfo BERUFEnet Datenbank für Ausbildungs- und Tätigkeitsbeschreibungen der Bundesagentur für Arbeit (Suchwort: Tourismus) http://www.arbeitsagentur.de KURS Datenbank für Aus- und Weiterbildung der Bundesagentur für Arbeit (Suchwort: Tourismus) http://www.arbeitsagentur.de Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft e.V. (BTW) Am Weidendamm 1a 10117 Berlin Tel. 0 30/72 62 54-0 http://www.btw.de Deutscher Tourismusverband e.V. Bertha-von-Suttner-Platz 13 53111 Bonn Tel. 02 28/9 85 22-0 http://www.deutschertourismusverband.de Fachverband für touristische Aus- und Weiterbildung e.V. (AJT) Graurheindorfer Straße 73 53111 Bonn Tel. 02 28/3 90 43 79 http://www.ajt-fachverband.de Branchenreport: Tourismuswirtschaft Foto: Privat Praktisches Know-how uni-Magazin im Gespräch mit Hans Doldi, Vizepräsident des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbandes. uni: Kaufleute für Tourismus und Freizeit, Reiseverkehrskaufleute – die Tourismusbranche ist stark ausbildungsgeprägt. Welche Chancen bieten sich für Akademiker? Hans Doldi: Es hat in den vergangenen Jahren eine Menge Veränderungen in der Tourismuswirtschaft gegeben: Das Internet hat an Bedeutung zugenommen, die Kunden werden anspruchsvoller, Reisebüros vernetzen sich untereinander – diesen Veränderungen muss man mit einer angepassten akademischen Ausbildung Rechnung tragen. Hochschulabsolventen finden Aufgaben bei großen Veranstaltern oder Fluggesellschaften. Diplom-Kaufleute sind häufig weniger praxisbezogen, daher ist ein Praktikum, wie es Fachhochschulen vorschreiben, oder eine Ausbildung vor dem Studium auf jeden Fall von Vorteil. uni: Welche Aufgaben ergeben sich für die künftigen Bachelor- und Masterabsolventen? Hans Doldi: Sie werden weniger in den Reisebüros zu finden sein, sondern eher in größeren Ketten und Kooperationen von Deutsche Seminar für Tourismus (DSFT) Berlin e.V. http://www.dsft-berlin.de Ökologischer Tourismus in Europa e.V. (Ö.T.E.) Am Michaelshof 8–10 53177 Bonn Tel. 02 28/35 90 08 http://www.oete.de Verband Deutscher Kur- und Tourismus-Fachleute e.V. (VDKF) Vor der Burg 1 38100 Braunschweig Tel. 0 33 75/25 20 14 http://www.touristik-deutschland.de/vdkf/ Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA Bundesverband) Am Weidendamm 1A 10117 Berlin Tel. 0 30/72 62 52-0 http://www.dehoga.de Hotelverband Deutschland (IHA) Am Weidendamm 1A 10117 Berlin Tel. 0 30/5 90 09 96 90 http://www.hotellerie.de/home/page_sta_10.html Reisebüros. Ihre Aufgaben werden zunehmend organisatorischer Natur sein. Auch die Veranstalter bieten Aufgaben für Absolventen, zum Beispiel im Marketing oder auch als Traveldesigner – ein schöner, neuer Begriff übrigens für eine Aufgabe, die es eigentlich schon lange gibt, nämlich Reisen individuell zusammenzustellen. Durch das Internet ergeben sich hier jedoch eine Reihe neuer Möglichkeiten. uni: Welche Qualifikationen – neben Sprach- und Landeskenntnissen – sind in der Branche besonders begehrt? Hans Doldi: Wir brauchen den überdurchschnittlich intelligenten Mitarbeiter, der sich in vielen Bereichen auskennt. Geografiekenntnisse sind eine Grundvoraussetzung. Darüber hinaus muss er kommunikativ sein, mit EDV umgehen können und ein Verkaufstalent sein. Er muss mehr über die Länder wissen, als man im Internet finden kann, und er sollte die Bedürfnisse des Kunden mit den Angeboten verbinden können. Dazu gehört auch eine Portion psychologisches Denkvermögen. Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) Darmstädter Landstraße 110 60598 Frankfurt/Main Tel. 0 69/69 52 29 -0 http://www.vdr-service.de Deutscher Reisebüro und Reiseveranstalter Verband e.V. (DRV) Albrechtstraße 10 10117 Berlin Tel. 0 30/2 84 06-0 http://www.drv.de Deutsche Zentrale für Tourismus e.V. (DZT) Beethovenstraße 69 60325 Frankfurt/Main Tel. 0 69/9 74 64-0 http://www.dzt.de Stellenmärkte für die Tourismusbranche http://www.travelkarriere.de http://www.wilbers-jobservice.de http://www.fvw.de uni 2/2006 13