Exkursionsbericht Baumschule Lappen, Mirna Tiedke

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Exkursionsbericht Baumschule Lappen, Mirna Tiedke
Besuch der Baumschule Lappen am 26.04.16
An der Baumschule wurden wir vor dem Hauptgebäude von einem Mitarbeiter des Betriebes,
Herrn Goetschkes empfangen, der sich uns zunächst vorstellte, kurz seinen Werdegang in
der Firma Lappen darstellte und uns anschließend einige Infos zum Unternehmen gab.
Die Baumschule ´Lappen` ist ein Familienunternehmen, das 1894 von Adolph Dietrich
Lappen gegründet wurde. Sie ist mit ca. 650 ha, von denen ca 100 – 120 ha immer brach
liegen, im Notfall aber genutzt werden können, neben ´Bruns` und ´Lorenz von Ehren`
eine der drei flächenmäßig größten Baumschulen in Deutschland. Dort arbeiten 110 fest
angestellte Gärtner, die jeweils immer im gleichen Team zusammenarbeiten, 2 Azubis pro
Lehrjahr, die die Berufsschule in Düsseldorf besuchen, und saisonal bedingt bis zu 35
Aushilfen. Der Einsatz erfolgt immer in festen Kolonnen und im gleichen Aufgabenbereich
(1 Kolonne ist für das Roden zuständig, 1 für das Verladen, etc. Die Azubis durchlaufen
natürlich alle Bereiche) in der Zeit von Frühling/Herbst: 7:00 -18:00 Uhr, Sommer: 7:0016:30 Uhr , Winter: 8:00-16:30 Uhr.
Unsere Führung startete auf dem Hof hinter dem Haupt-/Verwaltungsgebäude. Dort sind in
verschiedenen Feldern und „Gärten“ nahezu alle in der Baumschule erhältlichen Pflanzen
ausgestellt, sodass dem Kunden das Sortiment vor Ort gezeigt werden kann. Außerdem findet hier die Anlieferung und die Verladung statt, wie uns Herr Goetschkes erklärte und wir
später auch noch beobachten konnten.
Außerdem sahen wir auf dem Hof die Vermehrung der hauseigenen Sorte Tilia europaea
´Pallida Typ Lappen`, welche aus Nebentrieben der Mutterpflanze herangezogen werden.
Dazu wird neben der Mutterpflanze eine Art Graben gezogen, in die Nebentriebe hineingelegt und anschließend wieder mit Erde bedeckt werden. Wenn sie Wurzeln geschlagen
haben und festgewachsen sind, durchtrennt man die Verbindung und sie können als eigenständige Pflanzen heranwachsen. So erhält man aus einer Mutterpflanze ca. 30-40 neue
Tochterpflanzen, die nach dem Abstechen zunächst für 2-3 Jahre in andere Baumschulen
heranwachsen und dann zur Weiterkultur zurück zu Lappen kommen.
Desweiteren befindet sich auf dem Hof die Umtopfstation, bei
der wir das Umtopfen mit Kokoserde (Cocotum) beoachten
konnten und eine Art Experimentstation. Hier wurden Bäume
'kopfüber' in ein Metallgestell gehängt. Zu beobachten war,
dass sie trotzdem nach oben wuchsen und ganz unten auch
U-F ormen bildeten, wie wir sie bei der Vermehrung schon
gesehen hatten.
Nach der Führung über den Hof fuhren wir mit dem Bus zu einigen der vielen Außenquartiere, um dort verschiedene Gehölze in unterschiedlichen Verpflanzungsstadien anzusehen. Hier erfuhren wir mehr über die Techniken und Geräte, die beim Verpflanzen,
Binden, Zurückschneiden, Aussortieren, Ausbinden und Roden angewandt und verwendet
werden. Live beobachten konnten wir das Zurückschneiden und Anbinden der Baumspitzen
(für einen geraden Wuchs) bei den schlitzblättrigen Erlen (Alnus glutinosa ´Imperialis`).
Wir kamen auch an einem Feld mit den Formgehölzen vorbei. Hier
konnten wir einige sehr interessante “ Fabelwesen“ sehen, die um ein
Draht-gestell herum gezogen werden . Auch standen hier die
Bonsais. Diese Gehölze können nicht nach den Anzuchtformen der
Gütebe-stimmungen sortiert werden, sondern werden einzeln erfasst.
Zudem erklärte Herr Goetschkes uns, wie dort mit Hilfe des
Bewässerungs-wagens in Sekundenschnelle gewässert wird.
Wieder am Hauptgelände angekommen konnten wir noch die Maschinenhallen begehen und
verschiedene wichtige Geräte aus der Nähe betrachten. Zu einigen von ihnen gab es zusätzliche Infos. Besonders beeindruckend war der „Dumper“, eine riesige Maschine (eine Art
LKW/Kran) mit schaufelartigen Platten am Armende, die es ermöglichen, auch große Bäume
mit ausreichend großem Ballen abzustechen und zu verpflanzen.
Vor den Hallen befinden sich die Azubi-Beete, in denen die für die Prüfungen wichtigsten
Pflanzen gepflanzt und mit Nummern versehen sind. Auf gesonderten Tafel findet man dann
die da-zugehörigen Namen.
Zum Abschluss sahen wir noch in einer der Hallen den Imagefilm der Baumschule Lappen,
in dem alle Aufgabenbereiche durch alle Jahreszeiten und ebenso die Maschinen im Einsatz
gezeigt wurden und jeder bekam nicht nur einen Baumschulkatalog, sondern auch reichlich
Getränke und Brötchen.
Mirna Tiedtke, Garten- und Landschaftsbau - Block-3, Unterstufe