Winter 2015 - Franz Sales Haus

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Winter 2015 - Franz Sales Haus
Winter 2015
MitMenschen
Franz Sales Haus
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Inhalt
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Unter uns gesagt
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Heimstatt Engelbert
Ein voller Erfolg!
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Diagnostik und Therapie
Kunst im Reitbetrieb?
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Heimstatt Engelbert
Deutsche Meisterinnen
Franz Sales Werkstätten
Der perfekte Verkäufer
20
Franz Sales Berufskolleg
Die 'Anders-WG'
Trägerverein
Franz Sales Haus 4.0
21
Franz Sales Förderschule
'Locker Bleiben'
Arbeitsmarktintegration
Essen.Inklusive.Arbeit
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Was sonst noch geschah
34
kurz notiert
34
Termine
34
Personalia
6
8
10
Titelfoto:
Florian Wagemann fühlt
sich in seiner Wohngruppe
in Essen-Steele sehr wohl.
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Inhalt
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Arbeitsmarktintegration
Berufsorientierung
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Trägerverein
Essener Umweltpreis 2015
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DJK Franz Sales Haus
Sportzentrum erhält
Deutschen SPIELRAUM-Preis
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DJK Franz Sales Haus
'Hör es! Sieh es! Fühl es!'
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DJK Franz Sales Haus
Azubis sammeln Spenden
Aufgrund der besseren Lesbarkeit
wird die männliche Schreibweise
für beide Geschlechter verwandt.
Ich freue mich sehr darüber, dass die neuen Mitarbeiter gerne bei
uns tätig sind. Sie sind in der Gemeinschaft des Hauses angekommen. Gemeinsam stellen wir den Menschen mit Behinderung in den
Mittelpunkt unserer Gemeinschaft. Auch bei Kritik und Anregungen
zur konkreten Arbeit wird von der Leitung beim Einführungstag
aufmerksam zugehört.
Unter uns gesagt ...
… ist es seit vielen Jahren im Franz Sales Haus guter Brauch, neue
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach einiger Zeit zu einem 'Einführungstag' einzuladen. Wir wollen den neuen Mitarbeitern die
Vielfalt unserer Arbeit, unser Netzwerk, den Weg unseres Hauses
durch die Geschichte und unser gelebtes Leitbild vorstellen. Natürlich bringen sich zum Gelingen des Tages auch unsere Leitungskräfte mit ein.
So ein Einführungstag ist kein einfaches Unterfangen: So erwarten
unsere neuen Mitarbeiter der gemeinsame Besuch und das Kennenlernen zahlreicher Einrichtungen, Gespräche mit Betriebsverantwortlichen und eine Zeitreise durch die Geschichte des Hauses. Die Mammutaufgabe der Koordination des Tages obliegt der
Personalleitung, die die Teilnehmer den Tag über begleitet. Nach
der Begrüßung startet der Tag mit einer Vorstellungsrunde der
Anwesenden. So haben wir die Möglichkeit, uns kennenzulernen.
Vorstand, Personalleitung, Mitarbeitervertretung und die neuen
Mitarbeiter erfahren von den vielfältigen individuellen Wegen ins
Franz Sales Haus.
Für mich ist beeindruckend, mit welcher Zielstrebigkeit und mit
welchem Nachdruck Einzelne die Mitarbeit in unserer Gemeinschaft
suchen. Es ist einfach begeisternd zu erfahren, mit welcher Freude
über die unmittelbare Arbeit von den 'Neuen' berichtet wird. Man
spürt, dass es nicht um einen Arbeitsplatz an sich geht – es geht
den Mitarbeitern um die Arbeit mit und für die uns anvertrauten
Menschen mit Behinderungen.
Die geäußerten Sorgen betreffen zum Beispiel die enge Personalausstattung. Zunehmend fehlt es an Zeit für die unmittelbare pädagogische Arbeit mit den behinderten Menschen. Vielfach sind
die Fachkräfte gezwungen, die pädagogische Arbeit zu moderieren,
was nicht immer die ursprüngliche Intention für die Wahl des Ausbildungsberufes war. Oft wird auch über fehlende Finanzmittel gesprochen, die den betreuten Menschen neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen würden, durch Kostenträger aber nicht abgedeckt
werden. Das kann die Teilnahme an einem sportlichen Wettbewerb,
die Anschaffung eines Instruments, oder von Medien zur 'Unterstützten Kommunikation' sein.
Wir wollten dem bereits vor einigen Jahren Rechnung tragen und
haben deshalb die 'Stiftung Franz Sales Haus' gegründet. Damit
wurde die Möglichkeit geschaffen, Spendengelder zu sammeln und
diese gezielt für Bedürftige einzusetzen. Ich würde mich freuen,
wenn Sie uns in diesem Bemühen unterstützen und für die uns
anvertrauten Menschen spenden.
Es ist gut, dass auch unsere neuen Mitarbeiter mit so viel Engagement und Herz die individuellen Fördermöglichkeiten der uns
anvertrauten Mitmenschen im Blick haben. Im Gespräch mit ihnen
sind die Begeisterung und Verbundenheit mit dem Franz Sales Haus
deutlich spürbar. Ganz so, wie wir es uns für unsere christliche
Gemeinschaft wünschen.
Ich wünsche Ihnen und allen Mitmenschen eine besinnliche
Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Günter Oelscher
Direktor
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Seine farbenfrohen Bilder hängt Jost Vogl überall im Reitbetrieb auf.
Diagnostik und Therapie
Kunst im Reitbetrieb?
Wer aktuell durch die Stallgasse unseres Integrativen Reitbetriebes geht, bleibt unweigerlich stehen und betrachtet andächtig
die künstlerische Vielfalt an Wänden, Schränken, Toren und Türen.
Über 100 Bilder hängen bereits und fast täglich kommt eines hinzu, denn die Schaffensfreude, Kreativität und Freude an der Malerei
scheint unbegrenzt zu sein. „Wer ist der Künstler?“, fragen uns
viele Besucher.
Es ist der 37-jährige Jost Vogl, der seit 16 Jahren auf dem Klosterberghof im Gemüseanbau arbeitet. Auf selbigem Biohof des Franz
Sales Hauses wohnt er auch seit 14 Jahren gemeinsam mit anderen
Beschäftigten. Gerne zieht er sich in sein Zimmer zurück, um täglich Bilder zu malen.
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Als Interviewpartner charakterisieren Jost Vogl ein uneingeschränkter Optimismus, eine Autonomie der Persönlichkeit im
Denken und Handeln und eine tiefe Zufriedenheit mit sich selbst
und seiner Umwelt. Das Interview wird in der Folge bestmöglich
authentisch wiedergegeben:
„Ich arbeite hier auf dem Klosterberghof seit vielen Jahren. Das
Putzen von Gemüse wie Porree und die Ernte von Spinat, Möhren
und Petersilie macht mir viel Spaß. Nichts anderes möchte ich machen. Ich bin immer an der frischen Luft und es ist sehr schön hier.
Außerdem kann ich immer den Trecker sehen. Den Bauernhof mag
ich sehr gerne. Morgens um acht fängt die Arbeit an. Mittags essen
wir alle zusammen das Essen vom Franz Sales Haus – von der Kü-
che im Hotel. Das ist lecker. Manchmal möchte ich mehr Kartoffeln
haben. Bald habe ich zwei Wochen Urlaub. Ich häkele einen dunkelgrünen Schal zum Verschenken zu Weihnachten. Weihnachten
feiern wir immer auf dem Hof und ich decke dann gerne den Tisch.
Ich verstehe mich mit allen hier gut.
Am allerliebsten male ich. Es macht mir viel Spaß, weil ich beim
Malen dekorieren kann. Besonders gerne male ich Bauernhöfe,
Schlösser und Burgen mit allem, was dazugehört. Natürlich auch
das Scheunentor. Menschen wohnen darin auch. Es sind genauso
liebe Menschen wie die Rohlfings.
Herrn und Frau Rohlfing besuche ich jeden Tag auf dem Reitbetrieb
des Franz Sales Hauses. Sie sind schon ganz lange meine Freunde
und sie freuen sich immer, dass ich komme. Auch am Wochenende
bin ich da. Ich fahre jeden Tag nach der Arbeit mit dem Fahrrad
über den Feldweg hin. Ich bin ganz schnell da. Da wartet dann
immer der Jasper, das Pferd von Rohlfings, auf mich.
Ich sehe immer auf meine Uhr und jeden Abend zur gleichen Zeit
gebe ich ihm einen geriebenen Apfel in einer Schüssel. Er nimmt
es gerne von mir, weil es gut für ihn ist. Ich bleibe dann noch und
hänge ein Bild auf, bevor ich zurückfahre.“
Jost Vogl mit dem Pferd Jasper, das den Einstellern Christiane und
Gerhard Rohlfing gehört, die das Franz Sales Haus seit vielen Jahren
unterstützen.
Auf die Frage nach seinem persönlichen Traum antwortet Jost Vogl
ganz konkret: „Ich möchte gerne eine richtige Ausstellung im Reitbetrieb haben. Am Eingang zur Stallgasse soll ein Tisch mit einem
Bauernhof von Playmobil stehen. Dann hängen an allen Wänden
meine Bilder. Ich brauche dafür noch mehr Acrylfarben, dicke und
dünne Buntstifte, Wasserfarben, Wachsstifte und verschiedene
Malblöcke. Auch möchte ich gerne im Reitbetrieb einen Platz haben, wo ich alles lassen und auch malen kann. Im Reitbetrieb kann
ich das besser.“
Bei der Feststellung, dass wir im Dezember im Reitbetrieb eine
Jubiläumsfeier planen, sind wir uns schnell einig darüber, dass dies
der Termin für die erste Ausstellung sein könnte. „Es soll schön
werden und der Direktor, der Herr Oelscher, soll kommen!“, betont
Jost Vogl.
Den europäischen Kunstpreis für Malerei von Künstlern mit geistiger Behinderung werden wir bis zu der ersten Ausstellung nicht
für unseren Künstler organisieren können, aber unseren eigenen
Kunstpreis bekommt er jetzt schon: Eine Kiste – gefüllt mit allen
Wunschmaterialien, um weiterhin unseren Integrativen Reitbetrieb
schöner werden zu lassen. Und eine geeignete Stelle für ein kleines
Kunstatelier hat Jost Vogl auch schon in Aussicht.
Dr. Maria del Pilar Andrino
Neben dem Hofleben lässt sich Jost Vogl gerne von Schlössern
inspirieren.
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Seit zwei Jahren arbeitet Thomas Olejniczak bei einer internationalen schwedischen Modekette.
Franz Sales Werkstätten
Der perfekte Verkäufer
Was er an einem so spektakulären Tag zur Preisverleihung denn nur
anziehen soll, das fragte sich Thomas Olejniczak schon Wochen vor
seinem großen Auftritt. „Meine Schwester gibt mir immer Tipps
für meinen Look“, erzählt der junge Mann, der sich gerne elegant
kleidet und gewählt ausdrückt. „Man will ja durch sein Outfit auch
seine Individualität ausdrücken und seinen Typ unterstreichen“,
sprudelt es aus ihm heraus, als sei dies ein Beratungsgespräch.
Der gutaussehende junge Mann mit gestyltem Haar, sportlichem
Hemd, Jeans im angesagten Look und sportlichen Sneakern sitzt
da, lächelt etwas schüchtern und sucht nach Bestätigung. „Ist das
Outfit okay?“, fragt er vorsichtig. Es ist perfekt für diesen großen
Tag – das sagen alle!
Das Urteil seiner Schwester und der zufriedene Blick seiner Chefin
Petra Niederquell geben Thomas Olejniczak Sicherheit. Denn der
22-Jährige arbeitet seit zwei Jahren bei einer großen schwedi6|
schen Modekette. Die Filialleiterin hat ihm nach vielen Gesprächen
mit den Integrationsassistenten der Franz Sales Werkstätten durch
ein Praktikum die Chance gegeben, sich in beruflicher und persönlicher Hinsicht unglaublich zu entwickeln. „Ich muss gestehen,
ich war anfangs sehr skeptisch“, erinnert sich Petra Niederquell.
„Durch seinen Autismus war er sehr gehemmt. Er hat merkwürdig
unbetont gesprochen – fast wie ein Roboter. Und er hat auch nie
gelächelt, war furchtbar scheu und unsicher.“
Die Filialleiterin gab Thomas erst kleinere Aufträge und erweiterte
sein Aufgabenspektrum Schritt für Schritt. Dabei beobachtete sie
ihn und erkannte schnell sein Potenzial. „Er möchte immer alles
perfekt machen und ist so wissbegierig“, schwärmt sie. „Und wenn
er Sicherheit bei einer Tätigkeit hat, dann nimmt er direkt die
nächste Herausforderung in Angriff.“
Professor Piorr referierte über Generationskonflikte in Unternehmen.
Trägerverein
Franz Sales Haus 4.0
Im September 2015 lud der Vorstand des Franz Sales Hauses Führungskräfte und interessierte Mitarbeiter ein, an Veranstaltungen
der Vortragsreihe 4.0 teilzunehmen. Ziel war es, einerseits den
Mitarbeitern Anregungen zu geben, im Kollegenkreis über Themen
zu diskutieren, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen haben und sie andererseits für Herausforderungen und Entwicklungen zu sensibilisieren, die in den nächsten Jahren auf die
Sozialwirtschaft zukommen.
Als Referenten konnten renommierte Experten aus Forschung,
Wirtschaft und Behörden gewonnen werden. Die sechs angebotenen Vorträge sind gut angenommen worden. Prof. Lehner stellte
in seinem Vortrag zum Thema 'Stadtentwicklung' die Frage, ob das
Ruhrgebiet eine Metropole sei und was ihm dazu fehle. Er bemängelte das Kirchturmdenken der einzelnen Ruhrgebietsstädte und
dass jede Stadt ihr eigenes Einkaufszentrum hätte, ohne Synergie8|
effekte mit den Nachbarstädten zu nutzen. Für die Zukunft regte er
an, innovative Ideen der Stadtentwicklung zu nutzen und Wohnen,
Freizeit und Arbeiten sinnvoller in Städten zu verbinden.
Der Vortrag zum Thema 'Demographische Entwicklung' von Prof.
Bauer zeigte auf, dass Veränderungen in Bevölkerungshochrechnungen nur langfristig sichtbar werden und dass diese Entwicklung
nur marginal zu beeinflussen ist. Seine Empfehlung an Unternehmen ist die 'Diversität' – also in der Mitarbeiterschaft mittelfristig
unterschiedliche Herkunft, Religion, Geschlecht, Alter etc. – zu
forcieren, um die geringere Anzahl Erwerbsfähiger kompensieren
zu können.
Im dritten Vortrag entführte uns Dr.-Ing. Peters in die Welt der
digitalen Produktion, kurz: Industrie 4.0. Seine Ausblicke auf die
Zukunft der Industrie, die schon begonnen hat, waren sehr inte-
ressant und regten zu Diskussionen an. Auch wenn das Franz Sales
Haus wenig mit industrieller Fertigung gemein hat, gibt es Aspekte, die auch für unser Haus interessant sein könnten.
ternehmen bietet die aktuelle Zuwanderungswelle Möglichkeiten,
den demographisch bedingten Arbeitskräftemangel auszugleichen
oder abzuschwächen.
Das Thema 'Entwicklung sozialer Sicherungssysteme' von Prof.
Schnabel machte die Problematik der Rentenversicherung deutlich:
Immer mehr Leistungsempfängern (Rentnern) stehen immer weniger Erwerbstätige gegenüber. In 20 Jahren müssen Arbeitnehmer
mit ihren Beiträgen bereits doppelt so viele Rentner 'versorgen'
wie heute. Das bedeutet entweder geringere Renten oder deutlich
höhere Beiträge als heute.
Im letzten Vortrag zeigte Prof. Piorr auf, welche Generationskonflikte in Unternehmen auftreten können und an welchen 'Sollbruchstellen' Mitarbeiter die Bindung zum Unternehmen leicht verlieren.
Sehr interessant waren seine Ausführungen zu den Bedürfnissen
der Generationen X, Y und Z. Sein Auftrag an das Franz Sales Haus
ist die Entwicklung von Angeboten, damit wir Mitarbeiter nicht
nur gewinnen, sondern auch dauerhaft zufrieden im Unternehmen
halten können.
Aktuelle Themen
Zu einem sehr aktuellen Thema wurde der fünfte Vortrag: Herr
Kraska von der Bezirksregierung Arnsberg sprach über Migration.
Anschaulich zeigte er auf, dass nicht jeder Flüchtling, der zurzeit
nach Deutschland kommt, asylberechtigt, asylsuchend, bleibeberechtigt oder geduldet ist. Wesentlich ist aus seiner Sicht nicht nur
eine gelungene Erstaufnahme von Flüchtlingen, sondern insbesondere eine gelungene Integration in die Gesellschaft. Dies geht nur
über das Zurverfügungstellen von Ressourcen wie Geld, Mitarbeitern, Wohnungen, Schul- und Kindergartenplätzen. Für uns als Un-
Im Nachgang zu den Vorträgen waren die Führungskräfte aufgerufen, die Themenstellungen in ihren Bereichen mit den Mitarbeitern
zu diskutieren und die Ergebnisse in die diesjährige Führungskräfte-Konferenz Ende Oktober einfließen zu lassen.
Stefanie Siebelhoff
Die Leitungskräfte des Franz Sales Hauses stellten den Experten praxisorientierte Fragen.
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Die Experten der Agentur für Arbeit, des JobCenters und des Franz Sales Hauses möchten die beruflichen Chancen von schwerbehinderten
Arbeitssuchenden verbessern.
Arbeitsmarktintegration
Essen.Inklusive.Arbeit
Derzeit sind in Essen 1.836 schwerbehinderte Menschen arbeitslos
gemeldet. Selbst für die gut qualifizierten Arbeitssuchenden ist
es schwer, aus eigener Kraft auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
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Auch Daniel Sommer, der nach seinem Schulabschluss als Bürofachkraft ausgebildet wurde, fand anschließend aufgrund seines
Handicaps keinen Einstieg ins Berufsleben.
Durch die Beratung, Begleitung und Vermittlung der Arbeitsagentur, des JobCenters und des Franz Sales Hauses kann er sich nun
in der Praxis bewähren. Hoch motiviert und mit einem beeindruckenden Leistungswillen versucht er, Vorgesetzte wie Kollegen von
seinen Fähigkeiten zu überzeugen.
Dies scheint gelungen, denn es wurde ihm sogar eine dauerhafte
Anstellung in Aussicht gestellt. Daniel Sommer ist sich aber sicher:
„Ohne Unterstützung hätte ich das nicht geschafft.“
Vorbehalte von Arbeitgebern ausräumen
Wie schwierig der Vermittlungsprozess bei Menschen mit Behinderungen sein kann, weiß Direktor Günter Oelscher aus der langjährigen Erfahrung: „Man kann nur sehr individualisiert helfen. Dazu ist
viel Spezialwissen erforderlich, es müssen passgenaue Arbeitsplätze identifiziert und Vorbehalte der Arbeitgeberseite ausgeräumt
werden.“
„Mit unseren gewachsenen Strukturen und langjährigen Erfahrungen verfügen wir über genügend Wissen und gute Kontakte, um bei
der Beratung und Eingliederung von schwerbehinderten Menschen
Wege zu verkürzen und gemeinsam neue Wege zu entdecken“, betonte Torsten Withake, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Essen, bereits in der Planungsphase.
„Gemeinsam wollen wir Angebote besser miteinander verzahnen,
zusätzliche Unterstützungsmöglichkeiten schaffen sowie Arbeitgebern neue Impulse geben“, ergänzt Dietmar Gutschmidt, Fachbereichsleiter des JobCenters Essen.
Valeska Ehlert
Impulse
Impulse
Um schwerbehinderte Menschen dauerhaft ins Berufsleben zu integrieren, bedarf es deshalb eines guten Netzwerks. Denn selbst
Behörden und Betreuer stehen durch die hohe Komplexität des
Themas oft vor großen Herausforderungen. Die vielen verschiedenen Zuständigkeiten und unterschiedlichen Rechtsgrundlagen der
Fördermöglichkeiten sind oft nicht transparent genug.
Die drei Projektträger Agentur für Arbeit Essen, JobCenter Essen
und das Franz Sales Haus möchten deshalb seit dem 1. November
2015 mit dem Projekt 'Essen.Inklusive.Arbeit' Institutionen, Unternehmen und weitere an dem Geschehen beteiligte Akteure an
einen Tisch bringen.
INFO
• Projektlaufzeit:
3 Jahre ab November 2015
• Drei Handlungsfelder:
– Enge Begleitung durch Integrationscoaches
– Unterstützungsnetzwerke sichtbar machen
– Erfolge sichtbar machen
• Zielsetzung:
Das Gesamtziel ist eine nachhaltig verbesserte Struktur und ein
erfolgreiches Zusammenwirken der unterstützungsgebenden Kräfte
für die schwerbehinderten arbeitslosen Menschen in Essen.
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Geschafft! Justin hat die Aufgabe perfekt und in einer guten Zeit gemeistert.
Arbeitsmarktintegration
Berufsorientierung
„Und was willst du später mal werden?“ Diese Frage bekommen
Schüler – egal welcher Schulform – irgendwann mal gestellt. Immer
öfter geht der Weg der Schüler von Förderschulen nicht automatisch in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM). Es werden
bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit auch Angebote gemacht, die einigen Schülern weitere Entwicklungsmöglichkeiten
bieten und helfen, deren Arbeitsmarktfähigkeit weiter auszubauen.
Flächendeckend wird seit 2013 an allen Schulen ab dem achten
Schuljahr eine Berufsorientierung durchgeführt.
Praktika (Modul 3). In Förderschulen für geistige und körperliche/
motorische Entwicklung wird diese Berufsorientierung im Rahmen
der 'Initiative Inklusion' durch den LVR unterstützt.
Diese gliedert sich in verschiedene Module wie die Potenzialanalyse (Modul 1), eine Berufsfelderkundung (Modul 2) und betriebliche
In Absprache mit den Lehrern sollen möglichst alle Schüler die Gelegenheit erhalten, die Berufsorientierung mitzumachen. Wir ver-
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Meine Aufgabe als sozialpädagogische Fachkraft ist es, die Module
der Berufsorientierung mit den Schülern der Franz Sales Förderschule durchzuführen. Im Auftrag des Integrationsfachdienstes
(IFD) bieten wir das Modul 1 zudem auch an anderen Förderschulen
an.
wenden dabei das Testverfahren 'Hamet E'. Dieses handlungsorientierte Testverfahren erfasst vor allem die beruflichen Fähigkeiten.
Es werden Faktoren wie Wahrnehmung Symmetrie, Werkzeugeinsatz
komplex (mit Hammer, Raspel), Werkzeugeinsatz einfach (zum Beispiel mit Textmarker, Pinsel), Instruktionsverständnis und -umsetzung (am PC) und Routine-Tempo erfasst.
Nach Auswertung der Ergebnisse folgt ein Gespräch mit Eltern,
Lehrern und Schülern, um die Ergebnisse zu besprechen und gegebenenfalls weitere Förderungsziele abzustimmen. Unter anderem
gebe ich eine Empfehlung für das nächste Modul der Berufsorientierung.
Das Modul 2 bietet jeweils für einen Tag einen Einblick in die
Anforderung eines Gewerkes. Hier stehen die Gewerke Maler/Lackierer, Garten- und Landschaftsbau sowie Hauswirtschaft/Küche
zur Auswahl. Die Schüler der Franz Sales Förderschule müssen das
Gelände dabei nicht verlassen, da die Berufsfelderkundung auf dem
Gelände des Franz Sales Hauses stattfindet. Hier können sie mit erfahrenen Anleitern der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen
zusammenarbeiten.
Wenn das Modul 2 durchlaufen ist und sich der Schüler für ein
Gewerk entschieden hat, kann sich eine betriebliche Erprobung
(Modul 3) anschließen. Hier verfügen wir über viele Kontakte und
Erfahrungen mit Firmen sowie Integrationsunternehmen und können somit abschätzen, in welchem Fall Schüler und Firma gut zusammenpassen. Während des Praktikums besuche ich die Schüler
in den Firmen regelmäßig, um die Eingewöhnung und den Verlauf
des Praktikums zu unterstützen.
Um den Prozess der beruflichen Orientierung abzurunden, tausche
ich mich regelmäßig mit Eltern, Schülern, Lehrern, Firmen und
gegebenenfalls der Agentur für Arbeit aus. Wenn alles gut läuft,
finden die Schüler am Ende der Berufsorientierung eine Antwort
auf die Frage: „Was willst du später mal werden?“
Michaela Kunst
Bei der Potenzialanalyse zeigen die Förderschüler Kathrin, Justin und Christian, in welchen Bereichen sie besonders stark sind.
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Michael Lampey hat die kleinen und großen 'Sonnenkraftwerke' des Franz Sales Hauses geplant und freut sich daher über die Auszeichnung.
Trägerverein
Essener Umweltpreis 2015
Regenwasserzisternen, ein Blockheizkraftwerk, Photovoltaik-Anlagen, Wärmerückgewinnungsanlagen und Maßnahmen zum Strom
sparen – die Liste der umweltschonenden Projekte im Franz Sales
Haus ist lang. Der Katalog an Maßnahmen war so umfassend und
vielseitig, dass sich die Jury des Essener Umweltpreises beeindruckt zeigte und uns im November 2015 die Auszeichnung verlieh.
Seit Jahren fokussiert das Franz Sales Haus bei den zahlreichen
Neubauten mögliche Maßnahmen zur Energieeinsparung, nutzt regenerative Energiequellen und setzt auf umweltschonende Produktionsprozesse. Selbst in den Führungsgrundsätzen des Franz Sales
Hauses ist der achtsame Umgang mit der Umwelt verankert: 'Wir
tragen Verantwortung für die sorgsame und nachhaltige Nutzung
von Ressourcen'.
Aktiv werden
In den letzten Jahren war die Einrichtung besonders aktiv: Es
konnten viele ökologisch sinnvolle und regenerative Maßnahmen
in den unterschiedlichen Tochterunternehmen umgesetzt werden.
Von daher passte das diesjährige Motto des Umweltpreises 'Essen
ist aktiv' perfekt zum Franz Sales Haus. Die Einrichtung achtet natürlich nicht nur bei Neubauprojekten, sondern auch im Alltag in
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allen Betriebsteilen darauf, Ressourcen zu sparen und damit die
Umwelt zu schonen. Neben den technischen Maßnahmen wurden
auch Mitarbeiter sowie Bewohner und Beschäftigte mit geistiger
Behinderung angehalten, sich aktiv am Umweltschutz zu beteiligen und durch ihr vorbildliches Verhalten Ressourcen zu schonen.
Alles zusammengenommen zahlt sich aus und das eingesparte Geld
kann dann in der Behindertenhilfe anderweitig und sinnvoll eingesetzt werden.
Neben der öffentlichen Anerkennung des umweltfreundlichen Agierens ist das Preisgeld, das von den Stadtwerken Essen gestiftet
wurde, für die Einrichtung natürlich auch ein Grund zur Freude.
Michael Lampey, Leiter der Handwerksbetriebe und Initiator der
Bewerbung für den Umweltpreis, hat noch jede Menge Ideen: „Es
gibt noch viele Maßnahmen, die man im Franz Sales Haus in den
nächsten Jahren realisieren könnte. Das ist aber immer eine Kostenfrage. Langfristig wäre es zum Beispiel klasse, eine Elektrotankstelle für Hotelgäste am Hotel Franz zu installieren. Oder das Unternehmen nach und nach mit Elektroautos, E-Bikes oder Segways
auszustatten.“ Immerhin ist das Franz Sales Haus heute schon an
über 40 Standorten in Essen vertreten.
Valeska Ehlert
DJK Franz Sales Haus
Sportzentrum erhält
Deutschen SPIELRAUM-Preis
Der Deutsche SPIELRAUM-Preis 2015 wurde am 30. Oktober 2015
auf der FSB, der Zukunftsmesse für Freizeitwelten in Köln verliehen. Der Preis zeichnet modellhafte und vorbildliche Spielräume
mit innovativem Charakter aus, die für die Freiraumgestaltung
wegweisend sind. Zum Wettbewerb zugelassen sind nur öffentlich
zugängliche Anlagen. Sie sollten grundsätzlich als Planungsprinzip ein 'Miteinander' – also eine möglichst vielseitige Nutzung des
Raumangebots – ermöglichen und Sozialkontakte fördern.
Der SPIELRAUM-Preis stand im Jahr 2015 unter dem Wettbewerbsthema 'Barrierefreie Spiel- und Bewegungsräume'. Das
Sportzentrum Ruhr wurde von der Landschaftsarchitektin Adriane
Baakes-Zauner (www.agl-krefeld.de) für den Preis vorgeschlagen,
weil es bundesweit einzigartig aufgestellt ist. Die von ihr geplante,
sehr gelungene Außengestaltung und das inklusive Konzept der
Sportstätte überzeugten die Jury. Da es sich aber nicht um eine
städtische und somit öffentliche Anlage handelt, erhielt das Sportzentrum Ruhr einen Sonderpreis.
Das Schwimmbad ist mit einem höhenverstellbaren Hubboden und
einer Hebevorrichtung für Rollstuhlfahrer ausgestattet.
„Sport ist für viele Menschen eine echte Leidenschaft“, weiß Ewald
Brüggemann, Sportlicher Leiter des integrativen Sportvereins DJK
Franz Sales Haus e. V. aus der Praxis. „Unsere Aufgabe ist es, dass
wir den Spaß an der Bewegung unterstützen und attraktive Trainingsbedingungen schaffen. Mit dem barrierefreien Sportzentrum
Ruhr ist es uns gelungen, dass sich möglichst viele Sportler bei uns
wohlfühlen und die hellen, farbenfrohen und großzügig gestalteten Räumlichkeiten nutzen können.“
Eine große Anzahl an Sportarten können draußen oder in der Natur
betrieben werden (zum Beispiel Fußball, Laufen, Radfahren, Wassersport, Boule …), was von den Sportlern als besonders positiv
gewertet wird. „Beim Bau des Sportzentrums Ruhr haben wir dies
berücksichtigt: Durch große Fensterflächen und attraktiv gestaltete Außenanlagen kommt die Natur zumindest visuell auch in die
Sporthalle. Dann macht der Sport gleich doppelt so viel Spaß!“
Laut Jury war die Qualität der Bewerbungen in diesem Jahr sehr
hoch. Der Wettbewerb wird jedes Jahr unter anderem von der
'STADT und RAUM' Messe in Zusammenarbeit mit Medien, der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz GALK e. V. beim Deutschen Städtetag (DST) und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB)
ausgelobt. In diesem Jahr wurde die Auszeichnung bereits zum
elften Mal von einer Fachjury verliehen.
Valeska Ehlert
Adriane Baakes-Zauner (2. v. l.), die die Außengestaltung des Sportzentrums geplant hat, sowie Lothar Wittenberg und Tobias Papies
(rechts daneben, beide Franz Sales Haus) bekamen die Urkunde für
den Sonderpreis überreicht.
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DJK Franz Sales Haus
'Hör es! Sieh es! Fühl es!'
In den Franz Sales Werkstätten in Essen-Kupferdreh werden von
den Beschäftigten mit geistiger Behinderung seit über einem Jahr
neuartige Fitnessgeräte – die Slashpipes – produziert, die inzwischen Sportler in der ganzen Welt begeistern.
Die Slashpipes bestehen aus einer bruchsicheren Röhre, in die unterschiedlich farbige Flüssigkeiten eingefüllt werden. Zwei stabile
Griffe sorgen dafür, dass die Röhren beim Training sicher gehalten
werden können. Das Gerät soll Kraft, Ausdauer, Körperhaltung und
Koordination trainieren, verbessert das Körpergefühl und spricht
Augen, Ohren sowie den Gleichgewichtssinn an. Schon die 'Ruheposition' zu halten, ist gar nicht so einfach: Die bunte Flüssigkeit
muss in der Röhre genau ausbalanciert werden. Ständig müssen
die Muskeln die Körperhaltung nachjustieren, um die Slashpipe,
die es in unterschiedlich langen und breiten Ausführungen gibt,
waagerecht zu halten. Führt man Übungen mit dem Gerät aus, so
spürt man schnell die Eigendynamik des Wassers und muss den
Bewegungen mit Kraft und Ausdauer entgegensteuern.
Wasser neu erleben
Die vier Geschäftsführer von 'Slashpipe' sind 'Essener Jungs'. Auf
internationalen Sport- und Fitnessmessen begeisterten sie die
Fachwelt und räumten alle wichtigen Preise ab. Kein Wunder: „Jeder kann damit auf seinem Gesundheitslevel mit unterschiedlichen
Trainingsprogrammen arbeiten“, erläutert Martin Kammler, einer
'Hör es! Sieh es! Fühl es!': Die Sportler sind von den Slashpipes
begeistert.
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der Geschäftsführer von 'Slashpipe'. „Die vielen Übungsmöglichkeiten sind abwechslungsreich, effizient, haben einen hohen Spaßfaktor und sprechen sowohl die Muskulatur als auch die Wahrnehmung
an.“
Frei nach dem 'Slashpipe'-Motto 'Hör es! Sieh es! Fühl es!' werden die Fitnessgeräte jetzt auch im Sportzentrum Ruhr des Franz
Sales Hauses eingesetzt: „Aufgrund der Vielseitigkeit können wir
die Slashpipes in vielen Trainingsbereichen integrieren“, berichtet
Ewald Brüggemann, Sportlicher Leiter der DJK Franz Sales Haus
e. V. Die bunten Fitnessröhren konnten von den Vereinsmitgliedern
schon in Schnupperkursen ausprobiert werden und ab Dezember
wird es dann im Sportprogramm einen eigenen Kurs mit Slashpipes
geben. „Wir haben festgestellt, dass sie für den Kraft-, Präventivund Rehasport bestens geeignet sind“, berichtet der Sportler, der
auch einen interessanten Nebeneffekt beobachtet hat: „Dadurch,
dass man sich beim Training unwillkürlich auf das Wasser in der
Röhre und die gute Musik konzentriert, merkt man nicht, wie anstrengend die Übungen tatsächlich sind.“ Die Slashpipes motivieren die Sportler dazu, ständig in Bewegung zu bleiben.
Nach den ersten Erfahrungen mit dem neuen Fitnessgerät kann
Ewald Brüggemann bestätigen: „Das Training macht einfach Spaß.“
Was will man mehr?
Valeska Ehlert
Infos zu den Kursen:
Tel 02 01 . 27 69 - 951, per Mail an [email protected]
oder auf www.sportzentrum.ruhr
Die neuartigen Sportgeräte werden in den Franz Sales Werkstätten
montiert.
DJK Franz Sales Haus
Azubis sammeln Spenden
Im Rahmen eines Ausbildungsprojekts engagierten sich im Mai 14
Auszubildende der Sparda-Bank West im Franz Sales Haus: Sie unterstützten die Helfer beim Spiel- und Sportfest an unterschiedlichen Aktionsständen. Die angehenden Banker waren zunächst
etwas skeptisch, fühlten aber schnell, welch schönes Gefühl es
ist, Menschen mit und ohne Behinderungen so viel Freude zu bereiten. Daher fiel das Resümee nach diesem ereignisreichen Einsatz
schließlich einstimmig aus: „Wir waren stolz, ein Teil von diesem
tollen Tag gewesen zu sein.“ Doch das ehrenamtliche Engagement
der Auszubildenden war damit noch nicht beendet: In allen Filialen des Geldunternehmens verkauften die Azubis 'Gewinnsparlose'
an die Bankkunden. Ein Teil des Erlöses ging jeweils an das Franz
Sales Haus, sodass durch die engagierten Losverkäufer bald eine
hübsche Summe zusammenkam. Insgesamt konnten die Auszubildenden 1.214 'Gewinnsparlose' verkaufen. Aufgrund des überzeugenden Engagements der 14 jungen Mitarbeiter rundete der Vorstand die erzielte Spendensumme auf, wodurch nun ein Betrag in
Höhe von 2.500 Euro übergeben werden konnte.
Ehrenamtliches Engagement ist wichtig
Für die Sparda-Bank ist es nicht das erste Mal, dass Azubis Gutes getan haben: „Ehrenamtliches Engagement ist ein wichtiger
Bestandteil der Kultur der Genossenschaftsbanken. Wir sahen es
daher als unsere Aufgabe, die Ausbildung in unserem Kreditinstitut
um einen ehrenamtlichen Einsatz zu erweitern“, so Dominik Schlarmann, Vorstand der Sparda-Bank West, bei der Scheckübergabe.
Schlarmann begrüßt auch die Auswahl des Förderprojekts: „Als Genossenschaftsbank sind wir den Bürgern verpflichtet. Der Verein
leistet wichtige Arbeit für die Integration von Menschen mit Behinderungen.“ Das wird im Vereinsalltag ebenso deutlich wie zum
Beispiel bei der integrativen Drachenboot-Regatta am Baldeneysee, an der jedes Jahr rund 700 Sportler aus ganz NRW beteiligt
sind. Je zehn Menschen mit und zehn ohne Behinderungen sitzen dann gemeinsam bunt kostümiert in den Booten und paddeln
um die bestmögliche Platzierung. Dass es nicht nur um sportliche
Bestleistungen geht, zeigt sich dann am Ufer: Hier wird deutlich,
dass durch das Event ein echtes Teamgefühl gewachsen ist und
sich alle gemeinsam über die Teilnahme an der Spaßveranstaltung
freuen können. Daher an dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön an die engagierten Azubis und die Sparda-Bank West für
ihre großartige Unterstützung unserer Arbeit!
Valeska Ehlert
Über die unverhoffte finanzielle Unterstützung konnte sich der Sportbereich freuen: Die Erlöse der wunderbaren Azubi-Aktion sowie die
Spende der Sparda-Bank überreichten (v. r. n. l.) Stefan Dunkel, Vertriebsleiter in Essen, Dominik Schlarmann, Vorstand der Sparda-Bank
West, und Dr. Ulrike Hüneburg zusammen mit den Sparda-Auszubildenden an Direktor Günter Oelscher, den Vereinsvorstand des integrativen
Sportvereins DJK Franz Sales Haus e. V.
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Heimstatt Engelbert
Ein voller Erfolg!
Das Sommerferienprogramm 2015 der Heimstatt Engelbert hat –
wie im Vorfeld geplant – an jedem Dienstag und Donnerstag der
Ferien stattgefunden und wurde von einer großen Grillaktion mit
einer improvisierten Wasserrutsche im Garten der Außenwohngruppe Bochumer Landstraße eingeleitet. Den Mitarbeitenden war besonders wichtig, dass die Klienten vorab eigene Ideen einbringen
konnten, die dann auf ihre Umsetzung geprüft und teilweise auch
angeboten wurden. Jeder Klient des Jugendhilfebereiches hatte
dann die Möglichkeit, sich per Liste für die einzelnen Aktionen
einzutragen, auch wenn dafür ein Tag Urlaub bei der Arbeitsstelle
eingesetzt werden musste.
Bei der Umsetzung stellte sowohl das wechselhafte Wetter als auch
die Spontanität der Klienten eine Herausforderung dar. Es gab bei
den Treffen immer die Möglichkeit, noch mal demokratisch über
eine alternative Aktion zu entscheiden, was sich beispielsweise bei
der Fahrradtour, dem Ausflug in die Gruga, dem Ausflug zur Sommerrodelbahn oder der Schnitzeljagd bewährte. Denn an den Tagen
gab es Starkregen bis hin zu Gewittern. Obwohl die Klienten in verschieden Gruppen wohnen und sich teilweise nicht so gut kennen,
wurden schnell Kompromisse wie Billardspielen, Kino oder Bowlen
gefunden. Die Klienten lernten sich dabei gut kennen und knüpften
schnell Kontakte zu den Teilnehmern aus anderen Gruppen.
Das Kartfahren wurde von den Klienten mit Begeisterung
angenommen.
18 |
Entspannte Atmosphäre und gute Kommunikation
Bei längeren Fahrten – wie beispielsweise nach Enschede oder ins
Sauerland – waren alle trotz der teilweise hohen Temperaturen gut
gelaunt und sehr kommunikativ, was eine angenehme Atmosphäre
schuf. Bei Angeboten, die eigentlich einen starken Wettbewerbscharakter haben, wie zum Beispiel beim Moonlight-Minigolf,
Bowlen oder Billardspielen, entwickelte sich eine angenehme
Gruppendynamik und die Teilnehmer leisteten sich gegenseitig Hilfestellung, sodass die Atmosphäre sehr gelöst und entspannt war.
Als absolutes Highlight entpuppte sich der Ausflug in den Moviepark Bottrop, der auch einen enormen Zulauf hatte. Da das Wetter
an diesem Tag herrlich war, wurden die Öffnungszeiten des Parks
fast gänzlich ausgenutzt.
Als Resümee der Ferienaktionen bleibt zu sagen, dass sie insbesondere die gruppenübergreifenden Kontakte intensiviert haben und
durchgängig gut angenommen wurden. Es ist daher angedacht,
auch im nächsten Jahr ein Ferienprogramm zu gestalten. Ideen
wurden von den Klienten schon jetzt bei den Mitarbeitenden eingereicht.
Claudia Felderhoff
Bei schlechtem Wetter wurden einige Aktionen spontan nach
drinnen verlegt.
Heimstatt Engelbert
Deutsche Meisterinnen
In diesem Jahr fand wieder die Deutsche Fußball-Meisterschaft der
Werkstätten für Menschen mit Behinderung in der Sportschule in
Duisburg-Wedau statt. Nachdem zunächst die Männer um den Titel
des Deutschen Meisters gekämpft hatten, wurde am 11. September
2015 die Deutsche Meisterschaft der Werkstätten für die Frauenmannschaften ausgetragen.
Acht Teams nahmen daran teil: Andreaswerk Vechta (Niedersachsen), Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung, HPZ
Werkstätten Irchenrieth (Bayern), Spielgemeinschaft Pfalz (Pirmasens, Offenbach/Queich, Kaiserslautern, Bad Dürkheim; Rheinland-Pfalz), Integra Bielefeld (NRW), Lebenshilfe Bocholt (NRW),
Spielergemeinschaft Sportfreunde 08/21 Bottrop e. V. / Heimstatt
Engelbert (NRW) und WZB Spiesen-Elversberg (Saarland).
Daher reichte dem erfolgreichen Team aufgrund des besseren Torverhältnisses bei der letzten Partie gegen Integra Bielefeld sogar
ein 1:1 für den Einzug ins Finale. Die Damen aus dem Ruhrgebiet
waren auch dort nicht zu schlagen: Die Spielergemeinschaft siegte
mit 7:2 gegen das Andreaswerk Vechta.
Stolze Siegerinnen
Den Pokal für die stolzen Siegerinnen und die Medaillen überreichte
der stellvertretende Geschäftsführer der Sepp-Herberger-Stiftung,
Tobias Wrzesinski, zusammen mit Lars Wiesel-Bauer (Vertreter des
Deutschen Behindertensportverbandes), Daniel Stanev (Special
Olympics Deutschland) und Jörg Heyer (Referent Verbandskommunikation der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen).
Durch eine engagierte und couragierte Vorrunde qualifizierte sich
die Spielergemeinschaft Sportfreunde 08/21 Bottrop e. V. / Heimstatt Engelbert für das Finale der Deutschen Fußball-Meisterschaft
der Werkstätten für Menschen mit Behinderung.
Wir gratulieren den Spielerinnen der Spielergemeinschaft Sportfreunde 08/21 Bottrop e. V. / Heimstatt Engelbert sehr herzlich
zu diesem tollen Erfolg bei den Deutschen Meisterschaften und
wünschen ihnen für die nächste Saison noch viele sportliche Highlights.
In der Vorrunde besiegten sie die BWB-Berliner Werkstätten mit
einem 8:0 und steigerten sich danach sogar noch einmal im Spiel
gegen WZB Spiesen-Elversberg, welches sie mit 16:0 gewannen.
Klaus Kalinke
Sabrina Littawe von der Heimstatt Engelbert übernahm als Spielführerin der Spielergemeinschaft Sportfreunde 08/21 Bottrop e. V. / Heimstatt Engelbert den Pokal.
Die neuen Deutschen Meisterinnen freuen sich über den Titelgewinn.
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Die 'Anders-WG' des Berufskollegs begeisterte die Besucher des Sommerfests.
Franz Sales Berufskolleg
Die 'Anders-WG'
In einer Lehrerkonferenz im April kam die Nachfrage, ob sich das
Berufskolleg mit einem Beitrag beim Sommerfest des Franz Sales
Hauses beteiligen wollte. Schnell wurde dem zugestimmt, etwas
schwieriger war allerdings die Entscheidung darüber, in welcher
Form dies geschehen sollte. Die Praxislehrer des Unterkurses der
Sozialassistenten (Schwerpunkt Heilerziehung) erklärten sich –
noch nicht ahnend, dass sie nur über sehr wenig Zeit verfügen
würden – spontan bereit, die Aufgabe zu übernehmen.
Nun stand jedoch die Projektwoche an, daran schlossen sich die
Osterferien an, einige unterrichtsfreie Feiertage kamen noch und
dann war für die Klasse auch noch ein zweiwöchiges Praktikum
vorgesehen, das erst kurz vor dem Sommerfest endete. Bei genauem Hinsehen standen den Lehrern und Schülern insgesamt sechs
Schultage (und hiervon ja immer nur wenige Stunden) zur Verfügung, um ein ansprechendes Angebot zu kreieren.
Ein Gespräch mit dem Freizeitbereich ergab, dass ein Handpuppenspiel, wie es in früheren Jahren bereits angeboten wurde, erwünscht war. Die Handpuppen, die die Schüler im Rahmen ihres
Werkunterrichtes herstellen, waren allerdings noch nicht ganz fertig. Trotzdem ließen sie sich auf diesen Vorschlag ein. Zum Üben
dienten zunächst einmal Puppen von früheren Schülerjahrgängen.
20 |
Und dann passierte in dieser extrem kurzen Vorbereitungszeit total viel: Die Schüler entwickelten eine eigene Geschichte. In dem
Stück Die 'Anders-WG' ging es um das Thema Ausgrenzung von
Menschen, die eben etwas anders sind und nicht der sogenannten
'gesellschaftlichen Norm' entsprechen. Am Schluss sollte gezeigt
werden, wie schön es sein kann, wenn gerade diese Menschen einen Platz in den Herzen finden.
Ein schöner Lohn
Parallel dazu kümmerte sich eine Gruppe um ein ansprechendes
Bühnenbild, eine andere Gruppe entwickelte ein Infoblatt, das unter den Sommerfestbesuchern verteilt wurde und ein weiteres Team
erstellte ein Hörspiel, mit dem die Puppenbewegungen schließlich
synchronisiert wurden. Dies alles war nur zu schaffen, indem die
Schüler auch in ihrer Freizeit aktiv waren. Am Tag des Sommerfestes gab es insgesamt drei Aufführungen der 'Anders-WG', ohne dass
die Schüler zuvor nennenswert proben konnten. Von Aufführung zu
Aufführung wurden die Schüler besser. Die vielen Zuschauer und
der Applaus waren ein schöner Lohn für die Anstrengung, innerhalb
einer so kurzen Zeit ein vorzeigbares Stück entwickelt zu haben.
Und die Reaktionen der Schüler? Sie waren sehr stolz auf das Geleistete und hatten das Gefühl, dass dieses Vorhaben sie innerhalb
der Klassengemeinschaft nochmals ein Stück nähergebracht hat –
vielleicht das schönste Ergebnis.
Brigitte Hüsselmann
Franz Sales Förderschule
'Locker Bleiben'
„Nun bleib mal locker“ – das ist leicht gesagt, fällt aber vielen
schwer. 'Locker bleiben' ist nicht nur eine 'coole' Haltung, 'Locker
Bleiben' ist auch der Name eines Sozialtrainings für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung und besonderem Förderbedarf
im Bereich ihrer emotional-sozialen Entwicklung. Das Programm ist
aus der Praxis für die Praxis entstanden.
Seit Beginn dieses Schuljahres haben einige Schüler der Franz Sales Förderschule erstmals die Möglichkeit, das Sozialtraining 'Locker Bleiben' zu nutzen. Einmal wöchentlich kommen sie – aus unterschiedlichen Klassen – als feste Kleingruppe unter der Leitung
des Schulsozialpädagogen Herrn Gerwing und der Mithilfe des Praktikanten Herrn Pfundner (Student der Sozialen Arbeit) zusammen.
Die Übungen werden so ausgewählt, dass sie den Voraussetzungen und dem Bedarf der Gruppe und der einzelnen Jugendlichen
entsprechen. Der Schulsozialpädagoge steht in Kontakt mit den
jeweiligen Klassenteams.
Für die Schüler ist das Training 'Locker Bleiben' ein Angebot, das
sie gerne wahrnehmen, auch wenn es für den Einzelnen nicht immer ganz einfach ist, sich mit sich selbst konfrontiert zu erleben.
'Locker Bleiben' ist ein kein streng standardisiertes und evaluiertes
Programm, sondern entsteht und entwickelt sich aus der täglichen
Praxis. Ideen und Konzepte sind über eine Website mit vielen Arbeitshilfen, Spielvorschlägen und Literaturhinweisen allgemein zugänglich unter www.locker-bleiben-online.de.
In spielerischen Angeboten aus der Psychomotorik, der Erlebnis- und der Theaterpädagogik erleben sich die Schüler selbst, in
Kontakt mit einem Gegenüber und in einer Gruppe. Sie können
ihr Selbstwertgefühl stärken und ein Selbstbewusstsein aufbauen
(ICH). Sie lernen, sich in sozialen Situationen sicherer zu fühlen,
sich angemessen zu verhalten und somit ihre Handlungskompetenzen in konfliktträchtigen Alltagssituationen zu verbessern. Spielerisch üben sie, ihr Verhalten zu kontrollieren, um darüber zu einem
harmonischen Umgang mit einem Einzelnen (DU) und einer Gruppe
(WIR) zu gelangen.
So heißt es in der Franz Sales Förderschule weiter 'Locker Bleiben?'
Na klar - 'locker bleiben'!
An einem Strang ziehen: Das Erlebnis, gemeinsam etwas Schwieriges
zu schaffen, kann viel bewegen.
Bei gemeinschaftlichen Übungen lässt sich das Sozialverhalten
trainieren.
Thomas Gerwing
Sozialtraining
Sozialtraining
Sozialtraining
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Ausflug
Was
sonst noch geschah ...
Ausflug
... im Ehrenamt
Ausflug
Ausflug ins Marktund Schaustellermuseum
Mit der Deutschen Bank
ins Phantasialand
Der diesjährige Ausflug der ehrenamtlichen Unterstützer des Franz Sales Hauses führte die Teilnehmer in eine ganz
eigene Welt, nämlich in das Markt- und
Schaustellermuseum in Essen. Von außen
unauffällig an der Hachestraße gelegen,
kann man hier einige kleinere Räume und
eine große Halle besichtigen, wo es die
eindrucksvolle Sammlung des bereits verstorbenen Schaustellers Erich Knocke zu
bestaunen gibt.
Zu Beginn dieses Jahres beschloss die
Abteilung 'Portfolioberatung Ruhrgebiet/
Münsterland' der Deutschen Bank, einen
'Sozialen Team-Tag' zu planen und umzusetzen. Abteilungsleiter Matthias Heinrich und Direktor Günter Oelscher standen
schon miteinander in Kontakt und bei einem Besuch des Franz Sales Hauses wurde
schnell klar, dass es viele Möglichkeiten
gibt, sich auch mit einem größeren Team
sinnvoll und aktiv in der Einrichtung einzubringen.
Herr Dickmann und Frau Rösner besuchten im März eine Abteilungsversammlung, stellten den Teammitgliedern das
Franz Sales Haus vor und brachten einige
Anregungen mit, wie ein 'Sozialer TeamTag' gestaltet werden könnte. Einige Zeit
später standen sowohl eine konkrete Idee
Wie die Museumsführerin Frau Aust treffend beschrieb, schwanken die Exponate
zwischen Kitsch und Kunst. Zu bestaunen
ist alles, was man sich rund um Jahrmarkt
und Schaustellerei vorzustellen vermag.
Sowohl Miniaturen als auch originale Karussells und Kirmesorgeln, ein Wohnwagen, verschiedene Zugmaschinen, Bilder,
Kulissen und noch viel mehr gibt es hier
zu sehen. Frau Aust umrahmte die Führung mit vielen Informationen und Anekdoten. Als Höhepunkt wurden einige alte
Orgeln für uns gespielt, die eine so schöne Atmosphäre entstehen ließen, dass
bei jedem Zuhörer mindestens ein Fuß im
Takt mitwippte.
als auch ein Termin fest: Am 17. September 2015 sollte es in einen Freizeitpark
gehen, 18 Mitarbeiter der Deutschen Bank
würden mit dabei sein.
Parallel waren schon die Verbünde des Außenwohnbereichs gefragt worden, welche
Bewohner, Klienten und auch Mitarbeiter
Interesse an einer groß angelegten Aktion hätten. Letztendlich machten sich 57
Teilnehmer auf den Weg in den Freizeitpark Phantasialand.
Hier einige Eindrücke einer Mitarbeiterin
der Deutschen Bank:
„Am 17. September 2015 machten wir uns
aufgeregt auf den Weg zur Steeler Straße,
um die Teilnehmer des Franz Sales Hauses
zu treffen. Die Aufregung resultierte nicht
nur aus der Spannung, was uns erwartet,
sondern auch aus der Ehrfurcht vor der
großen Achterbahn im Phantasialand.
Zunächst teilten wir uns in viele kleine
Ein großer Dank gebührt denjenigen, die
sich teilweise schon seit vielen Jahren
hier im Haus engagieren!
Claudia Rösner
18 Mitarbeiter der Deutschen Bank begleiteten einen Ausflug der Bewohner und Klienten ins
Phantasialand.
22 |
Was sonst noch geschah ...
Was sonst noch geschah ...
... im Franz Sales Haus
Gruppen auf und hatten dann beim Verteilen der Lunchpakete die erste Möglichkeit, uns vorzustellen. Auf der Busfahrt
nach Köln hatten wir ausreichend Zeit,
uns etwas kennenzulernen. Die ersten
Verabredungen für die Wildwasserbahn
oder Mäuse-Jagd wurden direkt getroffen. Die heitere Stimmung im Bus stieg,
je näher wir dem Ziel kamen, und als wir
die ersten Blicke auf's Phantasialand erhaschen konnten, brach im Bus spontaner
Beifall und Jubel aus.
Mit der gleichen guten Stimmung – wenn
auch deutlich ruhiger und müder – waren
wir am Abend auf dem Rückweg nach Essen. Wir tauschten Erlebnisse der einzelnen Gruppen aus und erzählten uns von
den vielen tollen Dingen, die wir gesehen hatten, und von den verschiedenen
Fahrgeschäften, die wir besucht hatten.
Wir sind sehr froh und dankbar, dass wir
diesen Tag mit den Bewohnern und Betreuern des Franz Sales Hauses verbringen
durften. Es war ein besonderer Tag für uns
alle und wir erinnern uns auch heute noch
sehr gern daran zurück.
Wir freuen uns sehr, dass es allen so gut
gefallen hat und die Mitarbeiter der Deutschen Bank wollen zu einem Nachtreffen
in ihren Räumlichkeiten einladen!“
Ein ganz herzlicher Dank an dieser Stelle
noch einmal an alle, die von Seiten der
Deutschen Bank diesen Ausflug ermöglicht haben – nicht nur für die Übernahme der Kosten des Ausflugtages, sondern
auch für ein tolles Miteinander und großes Engagement!
Claudia Rösner
Was sonst noch geschah ...
Radtour für Mitarbeiter
Am 13. September 2015 trafen sich neun
wackere Mitarbeiter zur diesjährigen
Radtour. Die Wetterberichte waren sich
uneinig: Zwischen lockerer Bewölkung,
Dauerregen und Gewitter war alles drin.
Letztendlich war das Wetter viel besser als
gedacht.
Wir starteten am Franz Sales Haus und
fuhren entlang der Naturroute bis zum
Weltkulturerbe Zollverein. Ab dem SanaaGebäude folgten wir der 'Erzbahntrasse',
die durch den Essener Norden, durch Gelsenkirchen und Wattenscheid bis in das
Zentrum Bochums führt. Immer schön
eben, über schwindelerregende Viadukte
mit tollen Aussichten – zunächst sehr
grün, später dann auch durch Wohnsiedlungen und Gewerbegebiete.
Die Erzbahn wurde bereits 1901 errichtet
und verband unter anderem den RheinHerne-Kanal mit diversen Zechen und
Stahlwerken. Sie hatte eine Länge von
neun Kilometern und wurde bis in die
sechziger Jahre betrieben. Von 2002 bis
2008 wurde aus der ehemaligen Bahntrasse ein Radweg.
Kurz vor dem Westpark in Bochum befindet sich zum Beispiel die sogenannte
Erzbahnschwinge, die für Menschen mit
Höhenangst nicht gut zu ertragen ist. Alle
Mitfahrer haben diese Brücke aber erfolgreich gemeistert, sodass es danach quer
durch die Bochumer Innenstadt bis zum
sogenannten Springorum-Radweg gehen
konnte.
Gut gelaunt radelten die Mitarbeiter durch
das Ruhrgebiet.
Auch wenn teilweise sehr dicke Wolken
über den Himmel jagten, war es trocken
und schön, auf den alten Bahntrassen zu
fahren. Wir hatten (fast) T-Shirt-Wetter,
auch wenn die Sonne sich rarmachte.
Der Springorum-Radweg ist ebenfalls eine
alte Bahntrasse, die ursprünglich von Bochum-Nord bis Bochum-Weitmar führte.
Sie war nur für den Güterverkehr vorgesehen und ist etwa so alt wie das Franz
Sales Haus.
Auf dem Scheitelpunkt des SpringorumRadwegs in Bochum-Weitmar sind wir
schließlich eingekehrt. Es war mittlerweile fast 14:00 Uhr, sodass wir uns eine
große Pause verdient hatten.
Es gab türkisch-orientalisches Essen und
es tat uns allen gut, einmal die Beine
auszustrecken und nach so viel frischer
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Radtour
Engagement
Radtour
Engagement
Radtour
Luft zu verschnaufen. Während des Essens
sahen wir auf der anderen Straßenseite
die eine oder andere Frau mit einem Regenschirm.
Engagement
Gemeinsames Früstück mit verdienten Mitarbeitern und Rentnern
Aber als wir alle mit dem Essen fertig
waren und in Regenjacken das Restaurant verließen, kamen noch zwei bis drei
Tropfen herunter, bevor der Himmel seine
Schleusen wieder fest verschloss. Unsere
Pause war also genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen.
So konnten wir das letzte Stück bergab
genießen und sind von Dahlhausen aus
auf dem Ruhrtal-Radweg bis zur Kunstwerker-Straße geradelt. Hier trennten
sich dann die Wege der Mitfahrer. Je nach
Anfahrt und Ausstiegszeitpunkt sind wir
in diesem Jahr zwischen 50 und 80 km
geradelt.
Schön war, dass unsere sehr nette Radfahrer-Gruppe aus vielen Bereichen des
Hauses stammte: Der Trägerverein war
vertreten, die Wohnen GmbH, die in service GmbH und die Werkstätten GmbH.
Allen hat die plattenfreie Tour viel Spaß
gemacht und wir haben uns auch ein
wenig mehr kennengelernt als das sonst
während der Arbeit der Fall ist. Für das
nächste Jahr gibt es schon Ideen, wohin
wir fahren könnten – vielleicht sind Sie
auch mit dabei?
Stefanie Siebelhoff
Was sie verbindet, ist ihr langjähriges Engagement für die Menschen im Franz Sales
Haus: Direktor Günter Oelscher, die Mitarbeitervertretung (MAV) und der Personalbereich bedanken sich dafür regelmäßig bei
verdienten Mitarbeitern und Rentnern.
Am 7. Oktober 2015 lud (v. l. n. r.) Direktor
Günter Oelscher aus diesem Anlass Hendrik
Danke
Danke
24 |
Ross (MAV), Axel Müther (25 Jahre FSH),
Helga Driesen-Peters (Rente), Wolfgang
Engelhardt (25 Jahre FSH), Annelie Römer
(Rente), Angela Holtkamp (Personalleiterin), Reinhold Huppertz (40 Jahre FSH), Gabriele Carrier (Rente) und Andreas Langer
(25 Jahre FSH) zum gemeinsamen Frühstück
ein.
Applaus
Was sonst noch geschah ...
Was sonst noch geschah ...
Applaus
Was sonst noch geschah ...
Applaus
Präsentation im Colosseum
Am 18. September 2015 wurde das integrative Musical 'Grand Hotel Vegas'
im Colosseum in Essen aufgeführt. Im
Vorfeld konnten sich die Besucher beim
'Markt der Möglichkeiten' an Infoständen
über verschiedene berufliche Angebote
für Menschen mit Behinderungen informieren. Die Themen für die Menschen
mit Behinderungen waren breit gestreut.
Das Angebot reichte von Werkstätten für
behinderte Menschen über Träger von außerbetrieblichen Ausbildungen, das JobCenter, die Agentur für Arbeit, bis hin zu
den Angeboten des Franz Sales Hauses.
Wir konnten uns mit den beiden Integrationsunternehmen 'in time gGmbH' und
'in service GmbH' des Franz Sales Hauses
gut präsentieren und uns über die große
Resonanz an unserem Infostand freuen.
Die Besucher nahmen die Möglichkeit,
mit unseren Experten zu sprechen, gerne
wahr. So konnten viele interessante Gespräche entstehen. Der Wunsch, einmal
auf einer großen Bühne zu stehen und
Vorfreude: Die Tänzer aus dem Franz Sales
Haus warten auf ihren großen Auftritt beim
glamourösen Musical 'Grand Hotel Vegas'.
vor vielen hundert Menschen in einem
Musical zu tanzen, ist anschließend für
20 Bewohner des Franz Sales Hauses in
Erfüllung gegangen. Nach vielen Proben
mit dem Tanzlehrer Dominique Bellinghausen (Tanzschule Overrath) traten die
Tänzer abends im Colosseum Theater beim
bundesweit größten inklusiven Musical
'Grand Hotel Vegas' der Patsy & Michael
Hull Foundation auf.
Der Freitagmorgen begann für unser Tanzensemble schon sehr früh mit einer ersten Generalprobe auf der großen Bühne.
Aber auch mit viel Spaß und natürlich mit
etwas Nervosität. Der Tag verging wie im
Fluge und war prall gefüllt mit weiteren
Tanzproben, dem Styling der Darsteller,
den Kleideranproben und sonstigen Vorbereitungen. Unsere Bewohner waren die
ganze Zeit über mit sehr viel Freude dabei und in den Pausen wurde dann dem
großen Auftritt entgegengefiebert. Kurz
vor dem Auftritt war die Anspannung bei
allen Darstellern und Helfern hinter der
Bühne deutlich spürbar. Unsere Tanzgruppe war aber ein super Team: Alle versuchten, sich gegenseitig zu beruhigen. Einige
besonders nervöse Tänzer wurden in den
Arm genommen und durch positives Zureden gestärkt. Als dann der Zuschauerraum
reichlich gefüllt war, durfte unsere Gruppe
mit einer der Choreografien gleich am Anfang auftreten und begeisterte das Publikum. Ziemlich erleichtert und glücklich,
dass alles so gut geklappt hatte, warteten
die Tänzer auf die nächsten Einsätze und
das große Finale, bei dem mehr als 100
Menschen mit und ohne Handicap auf der
Bühne standen. Das Publikum war so gerührt, dass es die Mühen der Tänzer mit
Standing Ovations und langanhaltendem
Applaus belohnte. Nach einem langen,
erfolgreichen Tag mit vielen schönen Erfahrungen und Eindrücken endete dieses
Projekt gegen Mitternacht mit den folgenden Worten eines Bewohners: „Und wann
können wir wieder auftreten?“
Nicole Köster / Daniela Preukschars
Das Franz Sales Haus präsentierte im Foyer
des Colosseum-Theaters unterschiedliche
Teilhabemöglichkeiten am Arbeitsleben.
| 25
Basketball
Basketball
... im Sportbereich
Talentierte Nachwuchssportlerinnen
Der Verein DJK Franz Sales Haus e. V.
sucht Verstärkung für seine neu gegründete Fußballgruppe für Mädchen. Wer circa
8 bis 10 Jahre alt ist und gerne Fußball
spielt, kann gerne einfach mal zu unserem
Training ins Sportzentrum Ruhr (Steeler
Straße 261 in 45138 Essen) kommen.
Das U 11-Mädchenfußballteam trifft sich
donnerstags von 16:00 bis 17:00 Uhr auf
dem Kleinspiel-Kunstrasenfeld neben dem
Sportzentrum Ruhr. Mädchen, die Interesse am Training haben, sind herzlich zu
einer 'Schnupperstunde' beim DJK Franz
Sales Haus e. V. eingeladen. Sie können
ihr Talent ausprobieren und ihre Fähigkeiten weiterentwickeln.
Weitere Infos: Tel 02 01 . 27 69 - 951,
E-Mail: [email protected]
Rollstuhlbasketball
Seit mehr als zwei Jahren haben die
Rollstuhlbasketballer 'Hot Rolling Bears
Essen' ihren eigenen Fanclub. Zunächst
waren sie einfach da, die Bewohner des
Franz Sales Hauses; sie reihten sich auf
der Tribüne unter den Zuschauern ein und
waren – wie alle Besucher – begeistert
von dem actionreichen Spiel. Dann boten sie der Mannschaft hier und da ihre
Hilfe an – mittlerweile gehören sie fest
zur 'Bären-Familie' und sind nicht mehr
wegzudenken.
26 |
Basketball
Schließlich ergab es sich, dass aus den
Fans des Franz Sales Hauses der erste
offizielle Fanclub der 'Hot Rolling Bears'
wurde, die 'Fire Bears'. Sie gehören unter anderem zum Team 'Logistik', bauen
anlässlich eines Spieles in der Sporthalle
des Nord-Ost-Gymnasiums auf und wieder
ab, helfen im Sportler-Café, begleiten die
'Bears' zu Auswärtsspielen und feuern ihre
Bären natürlich bei allen Heimspielen
lautstark an.
Sonntag, 6. Dezember 2015 um 11:00 und
15:00 Uhr, Sonntag, 28. Februar 2016 um
11:00 und 15:00 Uhr sowie am Sonntag,
20. März 2016 um 13:00 Uhr.
Weitere Infos zum Fanclub über Michaela Karpa, E-Mail: michaelakarpa@
yahoo.de
Rainer Grebert
Auch nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga in die Regionalliga bleiben die
'Feuer-Bären' ihrer Mannschaft treu und
hoffen auf weitere Unterstützung von anderen Basketball-Fans.
Wer sich das rasante Spiel der 'Hot Rolling
Bears' anschauen möchte, der kann dies
in der aktuellen Saison gerne tun.
Gelegenheit zum Zuschauen, zum Anfeuern oder zum Helfen gibt es in der neuen
Saison 2015/2016 bei den RegionalligaSpielen in der Sporthalle an der Katzenbruchstraße 77:
Der Fanclub 'Fire Bears' besteht aus sportbegeisterten Bewohnern des Franz Sales
Hauses.
Die 'Hot Rolling Bears' liefern tolle Spiele ab und freuen sich über Fans und Unterstützer.
Was sonst noch geschah ...
Was sonst noch geschah ...
Was sonst noch geschah ...
... im Freizeitbereich
Franz Sales Open Air
Am verregneten 5. September 2015 rockte
das 10. Franz Sales Open Air mal wieder
das Gelände an der Steeler Straße. Bei
dem einzigartigen integrativen Musikfestival stehen Musiker mit und ohne Behinderungen auf der Bühne.
Wie in jedem Jahr sorgte die Franz Sales
Hausblaskapelle, die älteste Musikformation der Einrichtung, für den musikalischen
Auftakt. Direktor Günter Oelscher eröffnete dann gemeinsam mit Bürgermeister
Rudolf Jelinek offiziell die Veranstaltung.
In diesem Jahr bereicherten unter anderem 'the mix' und 'my Rock King Rico' die
musikalische Vielfalt des Festivals, bei denen das Publikum gut abging. Mit etwa
1.000 km hatte die Band 'eben Ezer' aus
Lausanne in der Schweiz mit Abstand die
weiteste Anreise. Auch die Schweizer Musiker unterhielten das Publikum gekonnt.
Insgesamt sorgten acht Bands für ein
abwechslungsreiches Programm. So mancher Besucher war auch von der Technik
begeistert und beobachtete das Bühnenteam bei der Arbeit. Eine weitere Band
aus Essen war die Band 'we can' der Heimstatt Engelbert, die das Publikum mit gecoverten und eigenen Songs begeisterte.
star' (DSDS) gewann und viele Fans hat.
Sie ließ es sich nicht nehmen und tanzte
bei ihrem Auftritt auch vor der Bühne mit
dem Publikum. Nach ihrem vielbejubelten
Auftritt gab sie noch Autogramme und es
bestand sogar die Möglichkeit, sich mit
Aneta fotografieren zu lassen.
Ein Traum erfüllte sich für Tom Kehrer,
den vermutlich größten DSDS-Fan der
ganzen Stadt. Als der junge Mann, der
in der Heimstatt Engelbert betreut wird,
einem seiner Lieblingsstars gegenüberstehen durfte, war er einfach nur glücklich.
Bei einem persönlichen Fotoshooting
mit der charmanten Sängerin Aneta, die
keinerlei Berührungsängste hatte, waren
natürlich viele Emotionen im Spiel. Tom
Kehrer bekam sogar noch ein Autogramm
auf seine Sammler-CD, sodass er restlos
begeistert war. Eine kurze Zeit, eine kurze
Begegnung auf Augenhöhe – so wenig mit
so großer Wirkung. Oft reicht das schon,
um einmal auf Wolke sieben zu schweben,
ohne einen Gedanken an all die Probleme
des Lebens und des Alltags.
Andreas Bister (Franz Sales Haus) / Frank Haupt
(Heimstatt Engelbert)
Wieder einmal war auch der Auftritt der
'Dr. Mahockta Band' ein großartiges Er-
lebnis. Sie heizten die Stimmung mit eingängigen Songs an. Der Höhepunkt des
Musikfestivals war schließlich der Auftritt
der Headlinerin Aneta, die bei der Castingshow 'Deutschland sucht den Super-
DSDS-Superstar Aneta nahm sich nach ihrem Auftritt viel Zeit für die Fans.
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... in der Förderschule
Schulausflug
Ein Ausflug mit der ganzen Schule? Geht
denn das? Dank des Sponsorings durch
den Freundeskreis der Förderschule, der
allen Schülern etwas Besonderes zukommen lassen wollte, konnten am 8. September 2015 sämtliche Schüler, Lehrer
und viele Begleitkräfte mit Bussen ins
Irrland nach Kevelaer gefahren werden.
Ein Vorbereitungsteam hatte alles bis ins
Kleinste organisiert: Wir hatten einen fest
reservierten Platz, an dem wir uns zum
Frühstück und zum Hotdog-Essen trafen;
jeder Schüler bekam einen Ausweis mit
Namen und einer Handy-Nummer für Notfälle – falls sich doch einmal jemand etwa
im Labyrinth verlaufen sollte; von Getränken bis zu Papiertüchern – alles war
bestens vorbereitet. Das Wetter spielte
... im Berufskolleg
ebenfalls mit. Und dann hieß es nach Lust
und Laune klettern, rutschen und toben!
So mancher, von dem man es nicht erwartet hätte, schaffte es auf einen riesigen
Luftkissen-Kletterberg. Und auch bei den
Rutschen fand jeder eine dem jeweiligen
Mut und Temperament angemessene Herausforderung. Nur die Wasservergnügungen wurden im kühlen September lieber
weiträumig umgangen. Nach einem 'Bad'
im Mais war auf jeden Fall eine Dusche zu
Hause vorprogrammiert.
Am Ende saßen alle müde und zufrieden
in den Bussen und kamen wohlbehalten
in der Schule an. Gemeinsam konnten wir
auf einen wunderbaren Tag zurückblicken.
Ein herzliches Dankeschön allen, die dies
ermöglichten!
Neue Schüler und Studierende
Das Kollegium freut sich über die zahlreichen neuen Schüler und Studierenden, die
mit Beginn des Schuljahres 2015/2016
ihre Ausbildung im Berufskolleg aufgenommen haben. Bei den Sozialassistenten (Schwerpunkt Heilerziehung) in Vollzeitform haben 21 Schulabsolventen die
Ausbildung begonnen.
Eine erfreulich große Klasse gibt es bei
den Sozialassistenten (Schwerpunkt Heilerziehung) in Teilzeitform, die die Zusatzqualifikation 'Geprüfte Fachkraft zur
Arbeits- und Berufsförderung' anstreben.
Hier haben 25 Teilnehmer die Ausbildung
aufgenommen. Zusätzlich konnten zwei
Heilerziehungspfleger-Klassen mit insgesamt 59 Studierenden starten.
Barbara Piechocki
Wir wünschen den neuen Absolventen,
Teilnehmern und Studierenden viel Erfolg
bei ihrer Ausbildung.
Brigitte Hüsselmann
Viel Erfolg!
Viel Erfolg!
Ein Bad im sonnengelben Mais machte
gute Laune.
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Manche Rutschen forderten viel Mut von
den Schülern.
Was sonst noch geschah ...
Was sonst noch geschah ...
Was sonst noch geschah ...
... in den Werkstätten
Fußballturnier
Beim diesjährigen Fußballturnier des
Zweigbetriebs Huttrop ging es hoch her.
Neben den traditionellen Mannschaften
der Bäckerei und Wäscherei ließ sich erstmalig auch ein Team der Pinte aufstellen
und forderte die Gegner in spannenden
Duellen heraus.
Die inklusiven und bunt durchmischten
Mannschaften – bestehend aus Beschäftigten, Bewohnern sowie Mitarbeitern der
Werkstätten und des Freizeitbereichs –
bewiesen Teamgeist. Sie begeisterten die
zahlreich erschienenen Fans, die mit viel
Jubel und Zurufen mitfieberten.
Nachdem Carsten Ruda (Sozialer Dienst)
als Organisator und Teil des WäschereiTeams die Spielregeln erklärt hatte und
sich einige Mannschaften bereits eine
erste Taktik überlegt hatten, startete das
Turnier mit dem Spiel zwischen Bäckerei
und Pinte. Das hochmotivierte Team der
Pinte war von Anfang an gut in Form
und wies die zurückhaltenden Spieler
der Bäckerei in ihre Grenzen. Auch nach
dem ersten Sieg der Pinte – mit zwei Toren Vorsprung – riss die Erfolgssträhne
des Newcomerteams nicht ab: Selbst der
Platzverweis von Patrick Simsheuser in der
zweiten Halbzeit konnte die Mannschaft
nicht stoppen. Dementsprechend bekamen die Zuschauer einige Freudensprünge
der Spieler zu sehen und mit einem 4:1Sieg gegen das Team der Wäscherei konnte sich die Pinten-Mannschaft schon früh
als Tagessieger feiern lassen.
Der Stimmung auf dem Platz tat dies keinen Abbruch – schließlich stand noch
das traditionelle Spiel Wäscherei gegen
Bäckerei an. Mit Unterstützung und tosendem Beifall der Fans konnte sich die
zuvor etwas zurückhaltende Mannschaft
der Bäckerei in ihre Topform zurückkämpfen und ging nun in die Offensive. Bei so
vielen starken Toren konnte die Wäscherei
leider nicht mithalten und so gewann die
Bäckerei verdient mit 6:2.
Bei der anschließenden Siegerehrung war
von Enttäuschung seitens der Zweit- und
Drittplatzierten keine Spur. Im Gegenteil:
Alle Spieler strahlten mit der Sonne um
die Wette und verfolgten mit leuchtenden
Augen die feierliche Übergabe des Wanderpokals. Peter und Thomas als Vertreter der Pinte nahmen den Pokal von Frau
Wagner entgegen und präsentierten die
Das Pintenteam war in Topform und gewann
gegen die Mannschaften von Bäckerei und
Wäscherei.
Trophäe stolz ihren Fans. Beim gemeinsamen Grillen ließen Spieler und Gäste
das Turnier noch einmal Revue passieren
und stärkten sich mit Bratwurst und Salaten. Schon jetzt freuen sich die Teams
auf das Turnier im nächsten Jahr und sind
gespannt, wer dann den Pokal in den Händen halten darf.
Sabrina Brauckmann
Diesen Comic zeichnete Louise Edgington – eine Beschäftigte des Werkstatt-Zweigbetriebs 'Alte Post' in Essen-Kupferdreh.
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... in der Heimstatt
... im Seelsorgebereich
Herbstfest
Ernte-Dank – Gott sei Dank!
Am 26. September 2015 feierte die Heimstatt Engelbert von 12:00 bis 19:00 Uhr
ein großes Herbstfest. Bei wunderschönem Herbstwetter gab es vielfältigste Angebote für die ganze Familie. Nach dem
Eröffnungsgottesdienst, den die Klienten
mitgestaltet hatten, genossen die vielen
Besucher bei gelöster Feierstimmung ein
Programm, das so bunt wie der Herbst
war: Es gab Bastelangebote, Spielstände, Verkaufsbuden und viele kulinarische
Köstlichkeiten. Ob Grillgut, Reibekuchen,
Stockbrot, Waffeln oder Kuchen aus der
Cafeteria – die vielen kleinen und großen
Besucher ließen es sich schmecken. Die
mitreißenden Songs der Bands 'we can',
'Dr. Mahockta', 'FC Kray' und 'Kunstblut'
animierten zum Mitsingen und -tanzen.
Ein rundum gelungenes Fest.
Wer am 27. September 2015 die Heilige
Messe im Franz Sales Haus besucht hat,
der hat erfahren, wie hilfsbereit unsere
Bewohner sind. In großen Mengen wurden unverderbliche Lebensmittel mit zur
Kirche gebracht.
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Joachim Derichs
Die Seelsorge hatte die Gottesdienstbesucher vorher aufgerufen, diese für die
Arbeit der 'Missionaries of Charity', den
Schwestern von der seligen Mutter Theresa, die sich nicht weit vom Franz Sales
Haus entfernt um Obdachlose und Bedürftige kümmern, zu spenden. In einer
feierlichen Gabenprozession wurden die
gespendeten Lebensmittel zum Altar gebracht. Die Schwestern freuten sich riesig
über diese Unterstützung ihrer Arbeit.
In der Katechese konnten die Gottesdienstbesucher dann mit nachvollziehen,
wie aus Getreide und Eiern Spaghetti werden, die man in jedem Supermarkt kaufen kann. „Viele Leute wissen heute nicht
mehr, wie die Lebensmittel hergestellt
werden, die wir auf unseren Tellern haben“, stellte Seelsorger Joachim Derichs
fest. „Dabei wird schnell vergessen, dass
es vieler Hände Arbeit bedarf, damit wir
leckeres Essen genießen können.“
Beim Herbstfest hatten nicht nur die Gäste
Spaß.
die während des Gottesdienstes mit ihrem
Kamerateam Aufnahmen für den neuen
Imagefilm des Franz Sales Hauses machte.
Die Gottesdienstbesucher des Franz Sales
Hauses wissen, dass die vollen Supermarktregale keine Selbstverständlichkeit
sind. Darum sagen sie Gott und den Menschen 'Danke'. Ungewohnt für den Seelsorger, Routine für die Gottesdienstbesucher war der Besuch von Frau Grimme,
Die Schwestern der 'Missionaries of Charity'
mit einer Flüchtlingsfamilie aus dem Irak.
Die Familie hat bei den Schwestern Obdach
gefunden.
Ein Urgestein nimmt Abschied
In einem feierlichen Gottesdienst nahm
am 13. September 2015 die Gottesdienstgemeinde des Franz Sales Hauses Abschied
von Rosa Meckl, die sich nach 55 Jahren
Zugehörigkeit zur Einrichtung ihren großen Wunsch erfüllte und Ende September
zu ihren Verwandten nach Kevelaer an den
Niederrhein zog.
Rosa Meckl lebte zuletzt in der Außenwohngruppe Moltkestraße und besuchte
regelmäßig die Gottesdienste im Franz
Auf Wiedersehen
Was sonst noch geschah ...
Was sonst noch geschah ...
Auf Wiedersehen
Was sonst noch geschah ...
Auf Wiedersehen
Sales Haus. Die passionierte Mundharmonikaspielerin gestaltete in der Vergangenheit immer wieder Gottesdienste mit. Eine
besondere Freude war für sie der Singund Musizierkreis unter der Leitung von
Markus Nesemann. So war Rosa besonders
glücklich, dass in ihrem Abschiedsgottesdienst sowohl Markus Nesemann als auch
ihr ehemaliger Chorleiter Rainer Ruhnau
zugegen waren, um den Gottesdienst musikalisch mitzugestalten. Markus Nesemann hatte zu diesem Anlass sogar einige
Sängerinnen und Sänger aus seinem Chor
mitgebracht, um Rosa gebührend zu verabschieden.
Wir werden Rosa und ihr unglaubliches
Gedächtnis für Geburtstage vermissen.
Liebe Rosa, vielen Dank für die schöne
Zeit mit Dir. Möge Gottes Segen Dich auf
Deinen Wegen begleiten und Dir in Deinem neuen Zuhause viele neue Freunde
schenken.
Joachim Derichs
Rosa Meckl hat sich einen Traum erfüllt und
verabschiedete sich bei ihren Freunden im
Franz Sales Haus.
Anders als gedacht
Ein Praktikum in einem kirchlichen Praxisfeld – für viele Studenten, die dieses
ableisten müssen, klingt das zunächst
einmal langweilig. Da denkt man vielleicht daran, Kirchenbänke zu säubern
oder Pfarrnachrichten zu verteilen.
Dass das Praktikum aber auch ganz anders verlaufen kann – und zwar total interessant und abwechslungsreich – habe
ich im Franz Sales Haus erfahren, als ich
bei Herrn Derichs in der Seelsorge mitgearbeitet habe. Dass sich ein Seelsorger um
so viele verschiedene Aufgaben kümmern
muss, hätte ich nicht gedacht.
empfangen. Besonders Sonntagsmorgens
war die Müdigkeit schnell verflogen, wenn
man von den Helfern und Besuchern, die
fast immer zu Scherzen aufgelegt waren,
so nett im Gottesdienst empfangen wurde.
Dass so ein Praktikum im kirchlichen Praxisfeld also alles andere als langweilig ist,
werde ich nun sicherlich in meinem Studiengang weitererzählen.
Eva Kues
Das Vorbereiten und die individuelle Gestaltung von Gottesdiensten, Treffen von
Firmlingen, Andachten in den Werkstätten und Schulgottesdiensten sind quasi
nur das Standardprogramm, welches zu
den Aufgaben des Seelsorgers gehört. Seminare – wie die Besinnungstage für Mitarbeiter oder das Kommunikationsseminar
im offenen Treff des Ambulant Betreuten
Wohnens – müssen ebenso gestaltet werden. Es gibt also immer was zu tun!
Besonders schön fand ich es, wenn spontaner Besuch im Büro vorbeikam, den
man schon von Weitem durchs Fenster
sehen oder hören konnte. Auch wenn ich
nur eine kurze Zeit im Franz Sales Haus
zu Besuch war und mich die Bewohner
hauptsächlich in den Gottesdiensten oder
für kurze Hospitationen in den einzelnen
Gruppen zu Gesicht bekamen, so wurde
ich doch von jedem Einzelnen herzlich
Studentin Eva Kues absolvierte ein Praktikum
bei Seelsorger Joachim Derichs.
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kurz notiert
kurz notiert
... im Wohnbereich
kurz notiert
Kalender und Film
Im Rahmen des diesjährigen Hausfestes
bekamen die Bewohner der Wohnheime
Kosmas und Damian die einmalige Gelegenheit, in eine andere, weit entfernte
Zeit zu reisen. Gemeinsam mit den 'Rittern von Huttrop' ließen sie im August
das Mittelalter auf dem Gelände des Franz
Sales Hauses zum Leben erwachen. Die
altertümlich gekleideten Akteure luden
alle Bewohner ein, an den mittelalterlichen Spielen teilzuhaben und in die Rolle
eines 'wahren Ritters' zu schlüpfen. Obwohl einige Bewohner sich bereits kleidungstechnisch angepasst hatten, wurde
das Angebot, die Utensilien eines Ritters
anzuprobieren, gerne genutzt. Besonders
Falls Sie noch ein schönes Geschenk suchen: Der beliebte Wandkalender des
Franz Sales Hauses hat für das Jahr 2016
das Thema 'Lebensträume'. Denn in unserem Alltag und den hitzigen politischen
Diskussionen über Inklusion wird eines
oft vergessen: Wir sind alle Menschen
mit ähnlichen oder gar identischen Bedürfnissen und Lebensträumen. Ob mit
oder ohne Behinderung – jeder Mensch
hat erfüllte und unerfüllte Wünsche. Sei
es, einmal im Leben mit der Lieblingsfußballmannschaft den Rasen zu betreten,
exotische Länder zu bereisen oder ganz
elementare Dinge wie der Traum von einer eigenen Wohnung, einem guten Arbeitsplatz oder der Sehnsucht nach einem
Partner, mit dem man über alles sprechen
kann. Der Kalender des Franz Sales Hauses stellt jeden Monat Bewohner oder
Beschäftigte und deren Träume vor. Wir
möchten Ihnen damit individuelle und
vielleicht auch überraschende Einblicke in
das Leben der Menschen mit Behinderungen in unserer Einrichtung geben.
Ebenfalls sehenswert ist der neue Film
über das Franz Sales Haus. Die WDR-Mitarbeiterin Stephanie Grimme hat dafür ab
dem Sommer alle Bereiche besucht, um
einen atmosphärischen Einblick in die
Arbeit der traditionsreichen Einrichtung
zu geben. Lassen Sie sich überraschen
und entdecken Sie die vielen Facetten
des Franz Sales Hauses. Kalender und Film
sind zum Preis von 5 Euro (zzgl. Porto)
über das Sekretariat erhältlich. Bestellungen: Tel 02 01 . 27 69 - 201 oder per EMail an [email protected].
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Termine
07. 12. 2015
Nikolausfeier in der Förderschule,
10:30 Uhr
Ritterfest
Die 'Ritter von Huttrop' luden die Bewohner
zu mittelalterlichen Spielen ein.
Termine
15. 12. 2015
Adventsnachmittag in der Förderschule,
16:30 bis 18:30 Uhr
17. 12. 2015
Adventskonzert
24. 12. 2015
Christmette in der Franz Sales
Haus-Kirche
29. bis 31. 01. 2016
integrative Sportexerzitien
30. 01. 2016
Karnevalsfeier
05. 02. 2016
Karneval in der Förderschule,
10:30 Uhr
Weitere Informationen und
Termine finden Sie im Internet
auf www.franz-sales-haus.de
Was sonst noch geschah ...
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Impressum
Herausgeber: Franz Sales Haus
Redaktionsausschuss:
Direktor Günter Oelscher (verantwortlich),
Sabrina Brauckmann, Joachim Derichs,
Valeska Ehlert, Brigitte Hüsselmann,
Barbara Kohlmann, Barbara Piechocki,
Frank Zachäus
Layout und Realisation:
schröder.hebestreit, Witten
Fotos:
Eike Thomsen, Franz Sales Haus
Spendenkonto:
Bank im Bistum Essen
Kto. 677 200 91
BLZ 360 602 95
Stand: 31. Oktober 2015
Konzeption:
K.A. DESIGN, Essen
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Im nächsten Heft
Einweihung Haus Lea | Preis für Ehrenamt
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Franz Sales Haus
Steeler Straße 261
45138 Essen
Tel.: 0201 . 2769 - 0
Fax: 0201 . 2769 - 270