Alarichs World Volume 1

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Alarichs World Volume 1
Dr. med. Roland Weeger
Alarichs World Volume 1
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Alarichs World
Band 1 von 2
Copyright © 2014
Dr. Roland Weeger
Mit 27 Illustrationen, 2 Tabellen und 2 chemischen Strukturformeln
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise –
nur mit Genehmigung des Autors wiedergegeben werden.
Gestaltung: www.kobold-layout.de
ISBN-Nummer 978-3-927318-26-4
Frettchen wird geboren
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Frettchen wird vermittelt
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Frettchen bekommt ein neues Zuhause
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Frettchen macht Randale
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Frettchen und der Kontrollgang
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Frettchen und die Hauskatze
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Frettchen und die Hausmaus
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Frettchen und Habicht auf Kaninchenjagd
21
Frettchen und die Wanderratten
23
Frettchen und die Eingliederung des Seeadlers
31
Frettchen und die Bisamratten
34
Frettchen und die Grauhörnchen
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Frettchen und die Tauben
43
Frettchen und der Kolkrabe
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Frettchen und Igelchen
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Frettchen und die Kreuzotter
51
Frettchen und die Äskulapnatter
53
Frettchen und die Knoblauchkröte
57
Frettchen und der Feuersalamander
59
Frettchen und die europäische Sumpfschildkröte
61
Frettchen und der Nerz
64
Frettchen und der break even point
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Frettchen und der Morbus Hodgkin
71
Frettchen am Bratwurststand 75
Frettchen in der Metzgerei
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Literaturliste82
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Frettchen wird geboren
An einem wunderschönen Tag im März wurde das vierte Frettchen
einer Frettchenfähe geboren. Drei weitere Jungen lagen bereits im
Nest.
Die Fähe sagte zu sich: „Das war eine schwere Geburt, jetzt muss ich
erst einmal die Durchblutung meiner Kinder anregen.“
Das Muttertier leckte die Jungen ab um die Durchblutung zu steigern und damit ein Wohlfühlgefühl bei den Jungen hervorzurufen. Die
Fähe: „Ach Gott, das kleine Frettchen hat so kleine Beine, wie soll es
sich da in der Berufswelt durchsetzen, wie soll es jagen und Leistung
bringen.“
Ein Mann in Jagdkleidung, ein Jäger, kam und rief: „Frettchen ist
Mutter geworden, herzlichen Glückwunsch! “
Der Mann freute sich, auch sein begleitender Hund beglückwünschte das Mutterfrettchen, also die Fähe, zu ihrem Mutterglück.
Die Mutterfähe diskutierte mit dem Jäger die Berufsmöglichkeiten:
„Es gibt zwei Arbeitsmöglichkeiten für Frettchen, entweder wieder bei
einem Jäger leben und Kaninchen jagen oder aber in die Familienunterhaltungsbranche, also Entertainment, wechseln. Wir Frettchen bringen
ein wenig Spaßkultur in die Familie.“ Die Mutterfähe überlegte, wie es
mit ihrem Nachwuchs weitergehen sollte. Sie kam zu dem Schluss, dass
es das Beste sei, sich erst einmal auf dem Tierarbeitsamt schlau zu machen, um hier für ihren Nachwuchs einen entsprechenden Arbeitsplatz
zu finden. Der Jäger stimmte dem zu.
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Frettchen wird vermittelt
In einer Wohnungsküche saßen sich ein 10-jähriger, übergewichtiger Junge, Michel, und sein Vater, Roland, gegenüber. Michel: „Ich
möchte einen Hund!“. Roland, der Vater sagte: „Ein Hund kommt nicht
in Frage, wir müssten dann Hundesteuer zahlen. Wir müssen sparen
und es ist kein Geld da. Außerdem leben wir in einer Wohnung und
ein Hund braucht viel Auslauf. Auch glaube ich nicht, dass sich unsere
Hauskatze Katrin mit einem Hund verstehen würde. Aber wir können
uns ein Frettchen zulegen.“ Michel: „Frettchen?“ Roland: „Ja, ein Frettchen, das ist ein Erdmarder, am besten gehen wir zum Tierarbeitsamt.“
Beide stiegen ins Auto und fuhren zum Tierarbeitsamt. Das Tierarbeitsamt war ein helles dreistöckiges Gebäude, geleitet wurde es von einem
indischen Arbeitselefanten. Es war errichtet worden, um arbeitslosen
Tieren Lohn und Brot oder manchmal auch Würste zu vermitteln. Die
Staatsregierung hatte sich geärgert, dass viele Tiere faul zu Hause herum lagen, und so war das Tierarbeitsamt gegründet worden.
Dort wurden die beiden von einem freundlichen Angestellten empfangen und begrüßt. Der Angestellte: „Ja, Frettchen haben wir im Angebot. Aber Michel, bei Deiner Körpergröße hast Du doch Übergewicht.
Wie groß bist Du?“ Michel schluckte: „1,50 m“. Der Angestellte: „Wie
viele Kilogramm wiegst Du?“ Michel: „Oh, nein, jetzt geht das schon
wieder los? Ich weiß was jetzt kommt, also gut, ich wiege 70 kg“. Der
Angestellte tippte die Zahlen in den Computer ein und äußerte: „So,
dann hast Du also einen Body Mass Index (BMI) von 31. Michel, das ist
zu viel, Du musst abnehmen!“ Michel: „Ja, ich weiß, ich werde in der
Schule auch immer Schwabbel genannt, ständig werde ich gehänselt,
keiner mag mich und keiner will mit mir etwas zu tun haben. Ich habe
auch keine Freunde“. Der Angestellter: „Na dann wird es Zeit, das Du
einen Tierfreund bekommst, na ja, die ersten Schritte hast Du ja schon
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gemacht. Hast Du etwa auch Diabetes, erhöhten Blutzucker?“ Michel:
„Ja, also, äh...“ Michel lief im Gesicht rot an. Michel: „Ja..., also, heh ich
bin hier um ein Frettchen ab zu holen, nicht um eine Diätberatung zu
bekommen. Ja, ich habe Übergewicht und Diabetes. Dafür nehme ich
auch Medikamente!“ Der Angestellte: „Nimm Deine Medikamente regelmäßig und bewege Dich etwas mehr. Nun gut, hier ist das Formular,
was von einem Frettchen ausgefüllt worden ist. Vielleicht können wir
wegen Deines Übergewichtes einen Sozialtarif aushandeln.“
Nun wurde den beiden ein ausgefülltes Formular über Frettchen gezeigt. Auf diesem hatte ein Frettchen folgendes ausgefüllt:
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Name:
Mustela putorius furo
(mäusefangender, stinkender Dieb)
Geschlecht:
weiblich
Religion:
Bitheist, Anhänger des altgriechischen Gottes Hypnos
(schlafe sehr gerne und sehr lange) und der Göttin der
Jagd Artemis (jage sehr gerne andere Kleintiere)
Ideologische
Ausrichtung:
Vampirismus
Essgewohnheiten:
billiges Katzenfutter (low budget Lösung), bin genügsam
Sinnesleistungen:
Guter Geruchssinn, mittelmäßiger Gehörsinn,
schlechtes Sehvermögen
Beherbung:
Kaninchenkäfig mit Hütte
Hygiene:
schlecht, wasserscheu, wasche mich äußerst ungern
(würde mich zur Not auch waschen lassen, umpf!),
rieche etwas
Aussehen:
hübsch, frech, marderartig, gute Pelzqualität,
würde mich bei freundlicher und tiergerechter
Behandlung auch streicheln lassen
Hobbies:
Herumkötern und -koboldisieren
Lebensziel:
Familienanschluss und -gründung
Preis:
50 – 100 Euro
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Roland und Michel lasen sich die Angaben sehr genau durch. Michel
war nun überzeugt, dass ein Frettchen ein angenehmes Haustier sein
würde. Der Arbeitsamtsangestellte wies darauf hin, dass man Frettchen
zurzeit bei Jägern zur Kaninchenjagd einsetzte, dass aber weitere Einsatzmöglichkeiten in Planung seien. So wurde Frettchen für einen Sozialtarif von 50 Euro an Michel und Roland übergeben.
Frettchen bekommt
ein neues Zuhause
Das junge Frettchen wurde vom Tierarbeitsamt im Auftrag des Jägers an Michel übergeben. Anschließend fuhren Vater und Sohn mit
dem Auto nach Hause. Michel zu Frettchen: „Soll ich dich Köterich
oder Alarich nennen? Na, ich nenne dich Alarich.“ Frettchen: „Aber
ich bin doch ein Weibchen, eine Fähe und das ist doch ein männlicher
Name?“ Michel: „Das tut mir sehr leid für dich, das du ein Weibchen
bist, aber es bleibt bei der Namensgebung Alarich. Es ist so, dass ich
meine Haustiere – unabhängig vom Geschlecht – maskulinisiere, also
vermännliche. Ich kläre Dich lieber gleich auf: Ein Frettchen sollte 2
Vorbilder haben, einmal den Hund, d.h. ein Frettchen sollte sich so
verhalten wie ein Hund. Man sollte mit einem Frettchen Gassi, also
spazieren gehen können. Des Weiteren sollte sich ein Frettchen verhalten wie ein Erdmännchen und immer auf Zuruf Männchen machen.
Weiterhin sollte man mit einem Frettchen öfters spielen können, so
dass eine Riesen-Köterei entsteht. Du musst auch bereit sein, dich
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einmal pro Woche im Badeeimer zu waschen, kapiert? Willst du das
tun?“ Frettchen war etwas eingeschüchtert und sagte schweren Herzens „Ja, ich will!“ Daraufhin verabschiedete sich Frettchen, der nun
Alarich gerufen wurde, von seiner Mutter und seinen Geschwistern.
Er wurde in eine Holzkiste gesteckt und man brachte ihn zu dem Auto
des Vaters. Die drei fuhren nach Hause, dort wurde Frettchen sofort in
den Badeeimer gesteckt und ein shampooniert, um etwaige Parasiten
wie Flöhe zu entfernen. Anschließend wurde sein Kopf unter Wasser
gedrückt, um den Schaum aus seinen Pelz zu entfernen. Frettchen bekam es mit der Angst zu tun und als Michel Frettchen aus dem Badeeimer nahm, biss Frettchen. Michel: „Ja, was soll denn das, ich will kein
bissiges Frettchen, es ist nicht schön, dass Du mich beißt. Ich will ein
zahmes Frettchen. Was ist denn nur los mit Dir?“ Alarich: „Was los ist
mit mir? Zuerst werde ich von meiner Mutter und meinen Geschwistern getrennt. Dann werde ich in eine Rumpelmaschine, in ein Auto,
das beschleunigt und bremst, gesteckt. Zu guter Letzt versuchst Du
mich zu ertränken. So soll man zahm werden, nein - niemals, da beiße
ich lieber.“ Michel: „Na gut, ich werde Dich in Zukunft besser behandeln.“ Tatsächlich fütterte Michel Frettchen von nun an regelmäßig
und er streichelte Frettchen auch öfters. Frettchen sah dagegen ein,
dass er wegen seines Körpergeruchs einmal pro Woche in den Badeeimer musste und hörte nach 2 Monaten auf zu beißen. Michel und
Frettchen wurden nun enge Freunde.
Es gab jedoch noch ein Problem, Frettchen wurde in einen Kaninchenkäfig gesteckt. Frettchen aber war es gewohnt, in einer eigenen
Hütte zu leben. Der Vater von Michel zimmerte also eine Hütte und
baute ein Frettchenklo ein. Damit war auch dieses Problem gelöst.
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Frettchen macht Randale
Eines Tages kam Michel nach Hause und als er in die Wohnung trat,
sah er, dass der Verkleidungsgummi an der Badewanne herausgerissen
war. Vorsichtig öffnete er die Tür zur Küche und sah, dass die Zuckerdose vom Tisch herunter geworfen war. Michel war sich nun sicher, dass
eingebrochen worden war. Er bewaffnete sich mit einem Messer und
öffnete vorsichtig die halb offene Schlafzimmertür. Da sah er, dass die
Tür zum Kleiderschrank nur angelehnt war. Michel wunderte sich, dass
ein Einbrecher die Badewannenverkleidung herausgerissen hatte, um
anschließend die Zuckerdose auf den Boden zu schütten. Die anderen
Schränke waren nicht durchwühlt, das Ganze war schon ein komisches
Verhalten von einem Einbrecher. Aber die Schranktür hatte er ja noch
nicht untersucht und so öffnete er vorsichtig die Tür. Da sah er Frettchen, wie er auf einem Pullover schlief Michel: „Alarich, wie kannst
du mir nur so einen Schrecken einjagen, jetzt bekommst du aber einen
Schlag.“ Doch Frettchen war sich bewusst, dass er etwas randaliert hatte und sprang schnell aus dem Schrank. Er rannte in Windeseile zu den
Abfalleimern und versteckte sich hinter dem Mülleimer. Michel rannte
hinterher und versuchte Frettchen zu fangen, aber es gelang nicht. Michel: „Warum hast du das gemacht? Auszubrechen und zu randalieren!?“ Frettchen: „Mir war langweilig und du warst ja in der Schule, ich
wollte einfach nur die Wohnung erforschen, inspizieren. Ich komme
hervor und wir vertragen uns wieder, aber Du darfst mich nicht schlagen.“ Michel: „Also gut, von nun an werde ich aber den Kaninchenkäfig
mit einem Schloss versehen, dass Du nicht mehr ausbrechen und randalieren kannst.“ Frettchen war einverstanden und so wurde von nun
an der umgebaute Kaninchenkäfig mit einem Schloss versehen.
Michel: „Und hör endlich auf herum zu kötern!“ Alarich: „Aber ich bin
ein kleiner Köter, da kötert man schon einmal herum!“ Michel: „Na gut.“
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Frettchen und der Kontrollgang
Das Frettchen stand wartend vor dem Eingangsgitter des Käfigs. Da
kam Michel und Frettchen sagte: „Ich habe schon so lange auf Dich
gewartet, warum kommst Du erst jetzt?“
Michel: „Ich musste erst meine Hausaufgaben machen, ich hatte
keine Zeit, jetzt kannst Du aber etwas in der Küche und im Badezimmer herum springen.“ Prompt sprang Alarich in der Wohnung herum.
Michel: „Alarich, was schnupperst Du denn ständig auf dem Boden herum?“.
Frettchen: „Ich muss schnuppern wegen der Ratten, die laufen in
den Abwasserkanälen herum. Die schwimmen in der Toilettenspülung
nach oben und brechen so in die Wohnungen ein.“
Michel: „Und hast Du schon eine Ratte gerochen?“
Frettchen: „Nein, es riecht nur nach Putzmittel. Wenn ich eine erschnuppere, sage ich dir Bescheid und jage sie.“ Es war gut, dass Michel
Alarich hatte, denn so hatte er einen guten Rattenschutz.
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Frettchen und die Hauskatze
Eines Tages kam Frettchen mit Michel nach Hause. Er schaute mit seinem Kopf aus dem Rucksack heraus. Dann wurde Alarich von Michel
in der Küche auf den Boden gesetzt, damit er noch etwas herumlaufen
konnte. Die Katze, Katrin, saß auf dem Katzenbaum und sprang sogleich herunter, als sie Alarich sah. Die Katze: „Und Du Stinktier, da bist
Du ja wieder. War es schön?“ Frettchen war sich sicher, dass es sich um
eine spöttische, herablassende Bemerkung der Katze handelte. Frettchen: „Halt bloß die Schnauze, ich war den ganzen Tag sehr beschäftigt
und was hast Du faules Stück gemacht? Du warst nur faul den ganzen
Tag zu Hause herum gelegen und fängst noch nicht einmal Mäuse. Wenigstens das könntest Du tun, Du Stadtkatze!“ Die Katze: „Ich bin eh
etwas Besseres und ich bin so hübsch, dass ich mein Futter auch ohne
Mäuse fangen, bekomme. Mäuse fangen ist völlig altmodisch und ich
muss mit der Mode gehen. Außerdem habe ich neuerdings nichts mehr
gegen Mäuse.“ Frettchen: „Das sind doch nur faule Ausreden, Du solltest Dich schämen, Du stammst wie ich von einem Raubtier ab und
hast alle natürlichen Instinkte verloren, du Faultier! Nimm dir ein Beispiel an einem Pelztier wie mir“. Die Katze stolzierte vor Frettchen auf
und ab. Die Katze: „Na, bin ich nicht hübsch? Ich rieche übrigens sehr
gut.“ Alarich: „Das nennt man wohl einen Cat Walk, versuche es doch
einmal mit einem Ferret Walk“. Die Katze: „Halt endlich Deine Schnauze“. Michel: „Ruhe jetzt, seid zahm und friedlich, Ihr müsst euch nicht
mögen, aber beide Tierarten haben hier ihr zu Hause, beide haben hier
ihre Existenzberechtigung! Probiert es einmal mit friedlicher Koexistenz, wenn ihr euch schon nicht leiden könnt! Ich will keinen Streit
mehr hören und sehen.“ Von nun an war eine gespannte Ruhe zwischen
Frettchen und Katze. Die Katze ignorierte von nun an Frettchen, so wie
Frettchen die Katze ignorierte. Es war offenkundig, dass beide nichts
voneinander hielten.
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Frettchen und die Hausmaus
Im Zimmer von Michel hatte sich eine Hausmaus eingenistet. Michel
setzte sofort Frettchen auf die Maus an. Doch ehe Frettchen die Maus
erwischen konnte, versteckte sich die Maus in ihrem Mauseloch.
Frettchen : „Komm raus, du Nagetier!“
Maus: „Versuch doch rein zu kommen, du Raubtier!“
Frettchen versuchte tatsächlich, in die Maushöhle vorzudringen,
doch das Mausloch war für Frettchen viel zu eng.
Frettchen: „Ich krieg dich schon noch.“ Alarich versuchte vergeblich
in die Maushöhle ein zu dringen, aber fürs erste musste sich Frettchen
geschlagen geben. Die Hausmaus überlegte sich jedoch, dass in einem
Revier, in dem ein Frettchen und eine Katze leben, kein gutes Leben
zu führen war. So zog die Hausmaus wieder aus der Wohnung aus. Die
Maus überlegte sich: „Der Klügere gibt nach“. So wurde von Michel die
Wohnung zu einer mäusefreien Zone erklärt.
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Frettchen und Habicht
auf Kaninchenjagd
Michel wurde vom Tierarbeitsamt angerufen. Es wurde ihm mitgeteilt, dass bei einer Falknerin, die einen Habicht namens Harry zur Kaninchenjagd einsetzte, ein Frettchen krank geworden war. Auf einen
Friedhof waren Kaninchen eingedrungen und diese hatten begonnen,
den Friedhof zu untergraben. So waren Gräber eingesunken und das
Friedhofsamt wollte die Friedhofsruhe wiederherstellen. Da man im
Tierarbeitsamt von Alarichs Fähigkeiten wusste, stand die Frage im
Raum, ob hier nicht Alarich einspringen konnte. Michel sagte zu, und
er verabredete sich mit der Beizjägerin, also der Falknerin , an einem
Grab, an dem es vor Kanincheneingängen nur so wimmelte. Die Falknerin : „Also, Michel, du lässt dein Frettchen in die Kaninchenhöhle
einschliefen, also rein laufen, und Harry Habicht wird die Kaninchen
angreifen. Wir sollten aber Frettchen einen Maulkorb umhängen.“ Michel: „Gegen das Einschliefen lassen, habe ich nichts einzuwenden,
aber kein Maulkorb. Es ist so: Manchmal wird eine Kaninchenhöhle von Ratten oder verwilderten Katzen bewohnt und wenn dann ein
Frettchen einen Maulkorb um hat, geht es Frettchen schlecht. Ich lehne es ab, Frettchen schutzlos in eine Kaninchenhöhle hinein zuschicken.“ Der Falkner zeigte sich einverstanden und Frettchen betrat mit
einer Glocke um den Hals gebunden die Höhle. Die Kaninchen hörten
natürlich Frettchen und rannten in schnellem Tempo zum Ausgang.
Dort wartete die Falknerin, die Harry auf dem Arm hielt. Die Kaninchen erkannten die Gefahr nicht und der Habicht flog vom Arm des
Falkners davon. Sofort griff der Habicht ein Kaninchen an, doch das
Kaninchen hatte den Vogel im letzten Augenblick gesehen und einen
Haken geschlagen. Schnell rannte es zu einem anderen Höhleneingang. Ein zweites Kaninchen sprang aus einem Loch und diesmal hatte der Habicht mehr Glück und erlegte das Kaninchen. Ein weiteres
Kaninchen sah Alarich und rettete sich in eine Sackgasse im Erdreich.
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Frettchen biss zwar in das Hinterteil von Kaninchen, doch das Kaninchen reagierte nicht, und verließ das sichere Versteck nicht. Das Kaninchen hatte zwar starke Schmerzen, aber in der Sackgasse konnte
Alarich dem Kaninchen keinen tödlichen Genickbiss versetzen. Frustriert und wütend ließ Frettchen von dem Kaninchen schließlich ab.
Insgesamt wurden an diesem Nachmittag 4 Kaninchen erlegt, ein totes Kaninchen bekam Michel als Sonntagsbraten zur Belohnung.
Frettchen und die Wanderratten
Michel bekam einen Brief vom Tierarbeitsamt. Der Angestellte,
Herr Müller, schrieb: „Lieber Michel, wir haben ein Problem und eine
neue Tätigkeit für Alarich. Komm doch bitte ins Tierarbeitsamt.“ Michel spazierte mit Alarich zum Tierarbeitsamt. Der Angestellte sagte:
„Michel, es ist folgendes Problem entstanden, bei Ratten sind Mutationen, also Veränderungen, im Erbgut entstanden. Das heißt, bisher haben wir die Ratten mit Cumarinpräparaten bekämpft. Cumarin verursacht eine Blutung bei den Ratten, so dass sie sterben. Diese
Präparate sind jetzt nicht mehr wirksam. Wir müssen aber die Ratten
bekämpfen! Hier einiges Hintergrundwissen zu unseren Feinden: 90
% des Genoms, des Erbgutes, sind zwischen Mensch und Ratte völlig
gleich. Die Ratten haben einen feinen Geruch, ca. 1 % ihres Genoms
setzen sie für ihren Geruchssinn ein. Man schätzt, dass jeder 4. Wohnungsbrand in den USA auf die Schadnager zurückgeht. Ungefähr 6
Milliarden $ werden in den USA für die Bekämpfung von Ratten und
Mäusen ausgegeben. Mit ihren Kiefern können sie einen Druck von
500 kg pro cm² ausüben, das ist die Bissstärke eines Krokodils. Der
Mensch bringt es nur auf einen Druck von 10,5 kg pro cm². Also Alarich, lass dich lieber von einen Menschen beißen als von so einem
Ratten-Krokodil!“ Alarich: „Na, das sind ja schöne Aussichten!“ Der
Angestellte: „Ja eben, mit ihren Kiefern und Nagezähne können sie
mühelos Eisen, Kupfer und Blei durch nagen. Eine Ratte kann aus
dem Stand 1,20 m weit springen, würde dies ein Mensch machen,
wären dies 6 m. Eine Ratte bringt es auf eine Vermehrungsrate von
pro Jahr ca. 16 000 Nachkommen, legt man eine durchschnittliche
Lebenserwartung von ca. 3 Jahren zugrunde, sind dies dann 100 000
Nachkommen während ihres Lebens. Der Schadnager muss sterben,
damit wir leben können. Wir müssen also die Ratten bekämpfen.
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Und zwar mit Frettchen und Falle. Es kann und darf nicht sein, das
diese kulturlosen Bestien Deutschland und damit Europa überschwemmen. Es kann und darf nicht sein, das die Wanderratten deutsche Städte herunter bolschewisieren!“ Michel: „Bol..., also bolschewisieren?“
Herr Müller: „Ja, Bolschewismus!“ Michel: „Bol...-sche...-wis...-mus? Ja,
das ist ein gutes Stichwort, ich muss nämlich einen Wiss machen, also
auf die Toilette gehen“. Michel ging auf die Toilette, urinierte dort und
kam nach 5 Minuten zurück.
Michel: „Warum müssen wir also die Ratten bekämpfen?“
Der Sachbearbeiter, Herr Müller: „Ratten übertragen vor allem bakterielle Krankheiten, in China haben sie die Pest auf den Menschen
übertragen. Hier bei uns übertragen sie vor allem die Leptospirose, den
Morbus Weil, das ist eine bakterielle Leber- und Nierenentzündung.
Darüber hinaus übertragen sie Salmonellen und die Rattenbisskrankeheit. Insgesamt gibt es ca. 70 Krankheiten, die von Ratten übertragen
werden. Ca. 20 % der weltweiten Lebensmittelproduktion werden von
den Ratten in einem brutalen Nage Prozess vernichtet. Außerdem sehen Ratten eklig aus und haben lange, unbehaarte Schwänze. Früher
haben sie den Bauern das Getreide weg gefressen und eben Krankheiten
übertragen. Die Ratten übertragen auch virale Krankheiten. Die wichtigsten sind Hantaviren, die allerdings in weniger als 1 % eine Krankheit,
eine Infektion, auslösen. Neben den bakteriellen und viralen Krankheiten können noch Hautpilze (Trichophyten) und Parasiten (Milben, Flöhe) übertragen werden.“
Michel: „Aber ist das nicht gefährlich für mich und Alarich?“
Herr Müller: „Frettchen bekommt eine Impfung gegen Leptospiren und Tollwut. Daneben wird Alarich gegen Staupe, eine Hundekrankhheit, geimpft. Die Staupe verläuft bei Frettchen tödlich.“
Michel: „Gut“.
Herr Müller: „Aber Du musst Frettchen jedes Mal nach einen
Kampfeinsatz mit Flohshampoo waschen, damit Alarich keine Flöhe
und Läuse bekommt. Michel, du bekommt eine Atemschutzmaske.“
Der Sachbearbeiter: „Aber Alarich, Du musst flink wie ein Windhund
sein, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl!“ Alarich: „Flink wie ein
Windhund, aber ich bin doch nicht einmal flink wie ein Wiesel. Bah,
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flink wie ein Windhund – bin ich nicht! Zäh wie Leder - bin ich nicht!
Hart wie Kruppstahl – bin ich nicht!“ Der Sachbearbeiter: „Ja Mensch,
äh Tier was bist Du denn dann? Alarich: „Ich kann kämpfen wie ein
Berserker! Ich kann zahm sein wie ein Schoßhund! Ich kann stinken wie
ein waschechter Iltis! Das bin ich.“ Herr Müller: „Also guut! Dann muss
es eben mit diesen Eigenschaften gehen!“
Michel: „Und was wird für die Arbeit gezahlt?“
Herr Müller: „10 Cent pro toter Ratte und für Frettchen ist es ein
1-Würstchen Job. Leider können wir nicht mehr bezahlen, weil die Stadt
kein Geld hat. Es wird also nach sozialistischen Wirkprinzipien bezahlt.
Aber Alarich, das wird ein harter Kampfeinsatz. Ratten sind sehr bissig.
Katzen trauen sich gar nicht mehr an Ratten heran, Du musst mutig und
tapfer Deinen Einsatz durchführen. Die Ratten arbeiten mit der Partisanentaktik des Vietcong nämlich dem Hit and Run System. Zuschlagen
– wenn man so will schadnagen – und abhauen. Und sie kämpfen nach
dem Nato Konzept der 50er Jahre – Massive Retaliation, massive Vergeltung. Wir hingegen arbeiten mit der Nato Strategie der 70´er Jahre,
nämlich der Flexible Response, flexiblen Antwort. Darüber hinaus kombinieren wir das mit der amerikanischen Militärstrategie des Vietnamkrieges- nämlich dem search and destroy, aufspüren und vernichten.
Die Ratten haben als Verteidigungsmaßnahmen zwei scharfe Meisel als
Zähne, während ein Frettchen zwei stecknadelspitze Vampirzähne hat.
Eine Ratte könnte den Namen Beisel haben, so dass wir dann von einem
Meisel Beisel sprechen.“ Der Angestellte: „Bist du mutig, Alarich?“
Frettchen: „Ja, wir Frettchen sind sehr mutig, ich bin für den Auftrag
bereit.“
Herr Müller: „Also der Kampfeinsatz läuft folgendermaßen ab:
Frettchen wird mit einer Glocke ausgestattet und kriecht in die Rattenburgen hinein. Vorher müssen wir die Tunnelausgänge mit Netzen
verkleiden und Du, Michel, erschlägst die Ratten, die herauskommen.“
Michel: „Gut.“ Mit Netzen bewaffnet und mit Frettchen im Rucksack
suchte Michel am Fluss nach Rattenhöhlen. Schließlich fand er einen
Eingang. Wie ihm gesagt worden war, legte er Frettchen eine Glocke um
den Hals und erforschte die Umgebung. Er fand noch 3 weitere Eingänge, und befestigte seine Netze.
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Michel: „So Frettchen, jetzt ist es soweit, jetzt bist du dran.“ Frettchen war wie immer sehr neugierig, was Höhlen betraf, und kroch sofort hinein. Nach einigem Vorwärts kriechen, fand er tatsächlich eine
Höhle, in der sich eine Ratte befand. Drei weitere Ratten hatten Frettchen gehört und waren geflohen, doch diese Ratte hatte sich ein Nest
gebaut und war entschlossen zu kämpfen.
Frettchen: „Du Lump!“ Ratte: „Du Raubtier! Frettchen griff die Ratte
sofort an und biss diese in die Schulter, doch diese biss ihrerseits Frettchen in die Schulter. Es gelang Frettchen, sich aus dem Griff zu lösen,
und die Ratte ins Genick zu beißen. Die Ratte war innerhalb von Sekunden tot. Doch nun sah Frettchen, das es sich um ein Muttertier gehandelt hatte, was Junge im Nest hatte. Alarich sah nun rot vor Wut und geriet in einen Zustand der Raserei. Wahllos biss er alle drei Jungtiere tot.
Später erzählte er Michel von seinen Empfindungen, was Michel im
Zusammenhang beurteilte: „Das was du gemacht hast ist ein typisches
Marderverhalten. Eigentlich kennt man dieses Verhalten überwiegend
vom Steinmarder, der in Hühnerställe einbricht und dort Massaker
an allen Hühnern verursacht. Das, was du in der Rattenburg gemacht
hast, nennt man nicht Texas Chain Saw Massacre, sondern German
Vampire´s Teeth Massacre.“ Etwas weiter unten am Fluss fand Michel
weitere Rattenhöhlen. Frettchen kroch in sie hinein und hörte Geräusche. Eine Gruppe von Ratten hatte sich für ein Sängertreffen getroffen und so lauschte Alarich einem alten deutschen Volkslied, das wie
folgt ging: „Der Faschismus hier in diesem Land, der nimmt allmählich
überhand, rats, dagegen müssen wir was tun, Bomben bauen, Waffen
klauen, Frettchen auf die Fresse hauen“. Alarich analysierte diesen
Liedtext und kam zu dem Schluss, dass es sich hier um eine anarchistische Spielart von bolschewistischem Gedankengut handelte. Er kannte
kein Erbarmen und metzelte innerhalb einer halben Stunde 4 Ratten
nieder, der Rest der Gruppe konnte fliehen.
Als er die Ratten getötet hatte, war Frettchen müde geworden und
wollte sich schlafen legen. Doch Michel zog an der Frettchenleine und
so kroch Alarich wieder zum Höhlenausgang.
Dort wartete Michel, der seinerseits 3 Ratten erschlagen hatte. Michel zog sich Gummihandschuhe an und legte die Ratten in seinem
Rucksack ab. Er packte Frettchen in eine andere Etage seines Rucksackes und stieg auf sein Fahrrad. Im Rucksack, den Kopf nach draußen
gesteckt, sang Alarich ein Lied: „All rats must die.“ Danach fuhr er zur
Ratten Entsorgungsstelle. Dort wurden die Ratten, als Huldigung an
Graf Dracula, zur Abschreckung auf einen Eichpflock aufgespießt. Es
hatten sich Kolkraben angesiedelt, die die Rattenfänger freudig begrüßten, weil nun ihr Fressen kam.
Michel hatte 4 Ratten dabei und erhielt 40 Cent. Zufrieden fuhr er
mit Frettchen nach Hause, doch zu Hause kamen ihm Zweifel. Sicherlich sollten die Ratten bekämpft werden, aber die Stadt zahlte einfach
zu schlecht, für 2 Stunden Arbeit hatte er nur 40 Cent erhalten. Er fragte
sich, ob das alles in der richtigen Relation, in der richtigen Rahmenbedingung, war. Schließlich ging er ein gewisses Infektionsrisiko für wenig
Geld ein. Bei weiteren Kampfeinsätzen wurde ein Hund mitgenommen,
der die aus den Höhlen flüchtenden Ratten tot biss.
Aber fürs Erste musste Frettchen gewaschen werden, um einen
Flohbefall zu verhindern. Also nahm Michel einen Eimer, ließ lauwarmes Wasser ein und steckte Frettchen in den Eimer.
Frettchen: „Muss das wirklich sein, ich bin wasserscheu, wasch mir
den Pelz, aber mach mich nicht nass.“ Michel: „Ja, das muss sein und
ich mache dich nass!“ Michel rieb Frettchen mit viel Shampoon ein,
tauchte seinen Kopf unter Wasser und nahm ihn schließlich aus den
Badeeimer. Er rieb ihn mit einem Handtuch ab und das Ganze hatte
noch ein zweites Gutes. Frettchen roch nun nicht mehr nach Frettchen,
sondern nach Shampoon.
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Frettchen und die Eingliederung
des Seeadlers
Wieder bekam Michel Post vom Tierarbeitsamt und Michel ging
mit Alarich zum Amt. Dort mussten sie erst einmal auf den Gängen
Platz nehmen und neben ihnen saßen weiße Mäuse, weiße Ratten,
Meerschweinchen, Hamster, Kanarienvögel, Schlangen, Eidechsen,
Kaninchen, Katzen und Hunde, die alle ein neues Zuhause suchten.
Das Tierarbeitsamt hatte das Potential von Ratten als Familienentertainer erkannt und vermittelte, allerdings zahme und gesunde, Ratten.
Dass sich der Mensch Katzen und Hunde als Haustiere hielt, konnte
Frettchen noch einsehen, aber die anderen Tiere? Frettchen: „Das ist
ein Skandal, dass es Menschen gibt, die sich z.B. Ratten als Haustiere
halten, diese Schadnager! Tiere mit langen unbehaarten Schwänzen
als Haustiere? Niemals!“ Eine anwesende Ratte äußerte: „Halt bloß die
Schnauze! Das geht dich gar nichts an, dass wir in die Haustierbranche gehen. Wir Ratten werden noch einmal ganz groß raus kommen,
wir werden noch alle einmal Superstars!“ Frettchen: „Ja ja, alle wollen sie Superstars werden, keiner will mehr arbeiten, das hättest du
nicht sagen dürfen.“ Frettchen war schon auf dem Sprung die Ratte
anzugreifen, da kam ein Angestellter des Tierarbeitsamtes. Der Angestellte: „Was ist hier los? Ruhe auf dem Tierarbeitsamt, hier herrscht
Friedenspflicht, das gilt für alle Parteien, für alle Tiere! Kein Streit, ihr
vertragt Euch oder ihr fliegt beide hier raus.“ Michel: „Alarich, Ruhe
jetzt, wir sind hier, weil wir einen Termin haben und nicht um zu streiten.“ Da wurden Michel und Frettchen vom Sachbearbeiter in sein
Büro gerufen. Michel und Alarich setzten sich und der Sachbearbeiter,
Herr Müller, erklärte ihnen, warum sie hier waren. Der Angestellte:
„Ich bin noch einmal mit Euch in Kontakt getreten, weil wir aus einen
bestimmten Punkt heraus noch einmal auf die Rattenjagd zu sprechen
kommen wollen. Die bisherige Resonanz war so, dass es zu wenig Rat-
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tenfänger gibt, da die Preise für ein totes Tier zu niedrig sind. Der Aufwand und die entsprechenden Risiken um die Ratten zu töten sind
zu groß. Mathematisch ist dies ein Wirkungsgrad. Ein Wirkungsgrad
bedeutet, was muss ich hineinstecken um etwas herauszubekommen.
Input zu Output ergibt Wirkungsgrad. Der Wirkungsgrad für einen
Rattenfänger ist angesichts der Risiken zu niedrig. Die Stadt kann es
sich aber nicht leisten, mehr zu zahlen. Ihr wisst ja, es ist das sozialistische Prinzip, aber wir haben nachgedacht. Wir sind zu dem Schluss
gekommen, Seeadler in der Stadt anzusiedeln.“ Michel: „Seeadler?
Warum das? Und was hat das mit den Ratten zu tun?“ Der Angestellte:
„Wir vermuten, dass der Seeadler früher einmal in ganz Deutschland
beheimatet war und er durch Ausrottungsmaßnahmen nur noch in
Schleswig-Holstein und Ostdeutschland vorkommt. Wir wollen dies
nun ändern und ihn wieder in unserer Gegend ansiedeln. Gleichzeitig
werden wir den Seeadlern eine Kamera umbinden und seinen Horst,
also sein Nest, mit Kameras ausstatten. Dies wollen wir machen, damit
wir im Fernsehen entsprechende Bilder von der Jagd des Seeadlers und
der Aufzucht der jungen Seeadler übertragen können. Wir vermuten,
dass sich der Seeadler zu einem Medien- bzw. Fernsehstar entwickeln
kann. Da gibt es ein entsprechendes Potential. Dabei gibt es aber ein
Problem, nämlich den Kainismus. Kainismus bedeutet, dass das stärkere Jungtier bei Nahrungsmittelknappheit das Schwächere aus dem
Nest wirft, so dass es stirbt. Zumindest ist dies bei Steinadlern der Fall.
Dies wollen wir durch die Verfütterung von Rattenfleisch verhindern,
außerdem wollen wir den Seeadler im Winter zu füttern, sodass er
sich bei uns wohl fühlt.“ Michel: „Aha, und die Zufütterung soll mit
Rattenfleisch erfolgen?“ Der Angestellte; „Ja, wir wissen, dass der Seeadler auch Aas frisst. Ich gebe Dir die Handynummer eines Jungen,
der einen Terrierhund namens Tom besitzt. Er ist schon informiert,
Frettchen soll in gewohnter Manier in die Rattenhöhlen vordringen
und der Terrier wartet am Ausgang, um die Ratten tot zu beißen. Wir
würden dann pro tote Ratte 50 Cent bezahlen. Letztendlich ist es für
einen guten Zweck. Die Ratte muss sterben, damit der Seeadler wieder
hier leben kann.“ Michel wurde die Handynummer von Hans ausgehändigt und er setzte sich mit Ihm zusammen. Nachdem man sich
einig war, das Kopfgeld auf die Ratten zu teilen, jagten Alarich, Tom,
Michel und Hans am Fluss Ratten. Später entwickelte sich eine tiefe
Freundschaft zwischen den Vieren. Das Naturschutzprojekt war ein
Erfolg, die Fernseheinnahmen überstiegen die Kosten deutlich, da viele Menschen sich über das Leben der Seeadler im wahrsten Sinne des
Wortes ein Bild machen wollten.
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Frettchen und die Bisamratten
Erneut kam ein Brief vom Tierarbeitsamt und Michel ging mit Alarich zu dem vereinbarten Termin. Der Angestellte Herr Müller stellte
kurz sein Projekt vor.
Der Angestellte: „Also, wir haben seit der letzten Jahrhundertwende
Bisamratten hier leben, die von Kanada und den USA eingewandert sind.
In einigen Ländern wie Russland sind diese Tiere erwünscht, weil man
aus ihnen einen feinen Pelz gewinnen kann. In den USA werden die Bisamratten als Sumpfkaninchen gegessen. Bei uns verursachen sie durch
ihre Wühltätigkeit einen erheblichen, wirtschaftlichen Schaden. Immer
wieder unterhöhlen sie Dämme und Teiche, so dass es zu Überflutungen
kommt. Die Stadt hat nun beschlossen, gegen diese Schadnager vorzugehen. Sie sollen also gefangen und von Frettchen getötet werden.“
Michel: „Läuft die Bezahlung nach kapitalistischen oder sozialistischen Bedingungen ab?“
Der Angestellte: „Nun ja, also es soll..., ja, also bei der Bezahlung...,
ja, da hapert es natürlich. Also, um es kurz zu machen, die Bezahlung
erfolgt weder nach kapitalistischen noch nach sozialistischen, sondern
nach idealistischen Bedingungen. Also wir müssen praktisch, äh, also
um es so zu formulieren, weiterwursteln.“
Michel: „Idealistische Bedingungen? Weiterwursteln? Also doch
wieder ein 1-Würstchen-Job?“
Der Angestellte: „Nein kein ein 1-Würstchen-Job, überhaupt keine
Bezahlung. Also, die Stadt hat kein Geld für die Bisamrattenjagd, die
Bevölkerung wird Bisamrattenfleisch nicht essen, weil im Namen der
Bisamratte das Wort Ratte vorkommt. Und wir wissen ja, dass Ratten
viele Krankheiten übertragen können. Man denkt eben an eine Wanderratte, obwohl die Bisamratte eine große Wühlmaus ist.“
Michel: „Und übertragen Bisamratten Krankheiten?“
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Der Angestellte: „Das wissen wir nicht, im Gegensatz zur Ratte ernährt sich die Bisamratte fast vollständig pflanzlich, also wir vermuten
eher nicht. Aber genau wissen wir das nicht. Möglicherweise übertragen sie Leptospirenbakterien, aber dagegen ist Frettchen ja geimpft. Die
Bisamratte ist überwiegend herpovor, frisst also Pflanzen. Manchmal
frisst sie auch Tiere, wie z. B. die Teichmuschel, sie ist also auch omnivor.“
Michel überlegte es sich, sicherlich hatte das Tierarbeitsamt viele
Aufträge an ihn vergeben, aber ganz ohne Bezahlung ? Er entschied,
dass er es einmal probieren könnte. So stellte also Michel am Fluss der
Stadt seine Fallen auf. Doch auch bei regelmäßiger Kontrolle fing er nur
ein paar Wanderratten, die er von Frettchen töten ließ. Eines Tages traf
er bei der Kontrolle seiner Fallen einen Jäger.
Der Jäger: „Was machst du denn da?“
Michel: „Ich jage Bisamratten mit der Falle, aber leider war mir das
Jagdglück bisher nicht hold.“
Der Jäger: „Also die Fallen, die du einsetzt, sind nicht für Bisamratten geeignet, sondern nur für Tauben und Wanderratten, zweitens
gibt es Bisamratten nur etwas weiter unten am Fluss. Du musst also den
Standort wechseln. Für ein Bisamrattenfell im Winter gibt es ca. 2 Euro,
ich gebe dir hier eine Internetaddresse.“
Michel war vom Tierarbeitsamt schlecht informiert worden, aber er
sagte sich, dass Fehler natürlich überall passieren können, auch beim
Tierarbeitsamt. Da das ganze Projekt jedoch sowieso idealistisch war,
grämte sich Michel nicht. Gegen Idealismus hatte Michel nichts, aber
das ganze musste natürlich Hand und Fuß bzw. Pfote und Pfote haben.
Michel besorgte sich Bisamrattenfallen und ging zu der von dem Jäger angegebenen Stelle. Da sah er auch schon die Bisamrattenburgen.
Es musste sich um ausgeklügelte Verteidigungs- und Fluchtsysteme
handeln. Bei einer genauen Inspektion sah er auch Höhlensysteme am
Flussufer, auf der angrenzenden Wiese grasten Kühe. Michel war sich
nun klar, wie der Plan der Bisamratten aussah. Sie wollten die Wiese unterhöhlen, um so Menschen und Kühe einbrechen zu lassen. Wenn das
passierte, konnten sich Mensch und Tier das Bein brechen. Wahrscheinlich würden sich die Bisamratten von ihren Burgen aus dieses Spektakel
anschauen und sich schlapp lachen. Ein überzeugter Schadnager würde hier wahrscheinlich mit entsprechender Schadenfreude reagieren.
Viele Schadnager dachten sich wahrscheinlich: Wer den Schaden durch
einen Nager hat, braucht für den Spott durch einen Nützling nicht zu
sorgen. Aber die Schadnager hatten die Rechnung ohne Michel und
Alarich gemacht. Michel war fest entschlossen, den Bisamratten ihre
Suppe bzw. ihre Pflanzennahrung zu versalzen. Sie würden schon noch
sehen, wohin sie ihre Schadenfreude bringen würde. Sofort fing Michel
an in der Nähe von Höhlensystemen seine Bisamfallen aufzustellen.
Tatsächlich fing er Bisamratten, die er von Alarich töten ließ. Aufgrund
seiner Beobachtungen kam Alarich zu dem Schluss, dass es sich bei diesen Schadnagern um eine anarchistische Spielart des Bolschewismus
handelte, weil viele Bisamratten in den Fallen ein Lied sangen: „Slave to
the rhythm, slave to anarchism“. Die Kämpfe von Frettchen und Bisamratte waren genauso spannend, wie zwischen Frettchen und Wanderratte. Über die Internetadresse, die er vom Jäger erhalten hatte, verkaufte er den Pelz und zu Hause gab es von nun an öfters Bisamrattenfleisch
als Sonntagsbraten. Später erfuhr Michel, dass die Bisamrattenbekämpfung subventioniert wurde, das heißt der Landkreis und nicht die Stadt
zahlte zusätzlich Abschussprämien. Der Angestellte hatte also Michel
fehlerhaft beraten, schönes Amt!
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Frettchen und die Grauhörnchen
Michel bekam schon wieder einen Brief vom Tierarbeitsamt, in dem
man ihm und Alarich einen Gesprächstermin anbot. Offensichtlich
war Alarich beim Tierarbeitsamt ein gefragter Typ. Michel meldete
sich also zusammen mit Alarich im Amt und der Angestellte eröffnete
ihnen folgende Neuigkeit: „Michel, wir haben schon wieder ein Tierproblem entdeckt, bei dem Du uns helfen kannst. Es ist so: Vor einigen
Jahrzehnten ist das Grauhörnchen aus den USA über England nach
Deutschland eingewandert. Dieses Tier besetzt nun dasselbe Biotop,
also Lebensraum, wie unser einheimisches Eichhörnchen. Das hat zur
Folge, dass das Eichhörnchen in einem harten Verdrängungswettbewerb mit dem Grauhörnchen steht und das Eichhörnchen langsam
ausgerottet wird. Dies wollen wir verhindern, Grauhörnchen muss
gejagt werden, damit Eichhörnchen leben kann. Wir möchten Dich
und Alarich also bitten, mit Falle und Frettchen das Grauhörnchen zu
jagen. Das Grauhörnchen frisst dasselbe wie Eichhörnchen, nämlich
Eicheln und Nüsse, die man damit als Köder benutzen kann. Es handelt sich um eine Biotopverfälschung, die wir nicht haben wollen. Außerdem- das heimische rot-braune Eichhörnchen schaut besser aus als
das Grauhörnchen. “ Michel: „Und wie sieht es mit der Bezahlung aus?
Nach welchen Prinzipien soll der Tierfang entlohnt werden, kapitalistischen, sozialistischen oder idealistischen Prinzipien?“ Der Angestellte:
„Da sich das Grauhörnchen gesund ernährt, kann man Delikatessenhändlern das Fleisch anbieten, vielleicht kann man auch das Fell vermarkten? Es soll also nach kapitalistischen Prinzipien gejagt werden.
Aber – Du musst mir versprechen, keine Tötung von Eichhörnchen!“
Michel: „Gut, ich werde mich bei Delikatessenhändlern erkundigen
und wenn es einen Markt für das Fleisch gibt, zur Tat schreiten.“
Tatsächlich fand Michel einen Delikatessenhändler, der Grau-
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hörnchen zum Preis von 3 Euro ankaufen wollte. Michel ging also
in verschiedene Wälder und entdeckte tatsächlich Nester, die auf
ein Vorhandensein von Grau- oder Eichhörnchen hindeuteten. Er
befestigte also eine Falle an einem Baum. Die Falle brachte er einen
halben Meter über den Boden auf, damit keine Ratten in die Fallen
gingen. Er kontrollierte die Falle täglich und am 3. Tag fand sich ein
Tier in der Falle. Es war ein rotes Eichhörnchen. Michel: „Jetzt haben
wir ein Eichhörnchen gefangen, was sollen wir machen, Alarich?“
Alarich: „Ich würde das Eichhörnchen unzweifelhaft töten, aber hatte uns der Angestellte nicht genau davor gewarnt? Für mich spielt es
keine Rolle, ob es sich um ein Grau- bzw. Eichhörnchen handelt! Ich
mag so oder so keine Nagetiere, ob die jetzt rot oder grau sind, spielt
für mich keine Rolle.“ Michel überlegte, sicherlich könnte er die 3
Euro vom Delikatessenhändler gut gebrauchen, aber der Arbeitsamtangestellte hatte ihn genau vor solch einer Tat gewarnt. Schließlich würde er ja die ganze Idee, nämlich Eichhörnchen zu helfen,
vollkommen in sein Gegenteil verkehren, pervertieren. Es war für
Michel eine schwierige Entscheidung, was mit Eichhörnchen geschehen sollte. Nach langem und intensivem Nachdenken entschied
er sich aber gegen die Tötung, nach seinem Rechtsverständnis wäre
sie nicht korrekt. Er ließ das Eichhörnchen also wieder frei. Trotzdem stellte er die Falle an einem anderen Baum wieder auf und nach
5 Tagen fand sich ein Grauhörnchen in der Falle. Er ließ Frettchen
in die Falle und Alarich tötete das Tier mit einem gezielten Biss in
den Kopf. Michel ließ sich von dem Delikatessenhändler die 3 Euro
geben und machte sich seine Gedanken. Er rechnete nach, dass er
mit einer Falle innerhalb von 8 Tagen ein Grauhörnchen und damit
3-Euro-Gewinn gemacht hatte.
Dies war ihm aber für den Aufwand zu wenig. Er ging also zu dem
Delikatessenhändler und erklärte, dass der Preis von 3 Euro für ein
Grauhörnchen zu niedrig sei und er mehr Geld haben wollte. Der Delikatessenhändler erklärte sich bereit, die Grauhörnchen für 4 Euro anzukaufen, aber er wollte nicht mehr bezahlen. Michel gab ihm seine
Handynummer und teilte ihm mit, dass er nur gelegentlich Grauhörnchen jagen würde. Erst ab einen Preis von 6 Euro würde er regelmäßig
die Falle aufstellen und sie kontrollieren. Nach der Rechnung von Michel war er damit dem Delikatessenhändler entgegen gekommen. Die
Jagd würde sich aber erst dann lohnen, wenn es gelingen würde, den
Pelz von Grauhörnchen zu vermarkten, aber dafür fehlten Michel die
entsprechenden Kontakte.
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Frettchen und die Tauben
Michel bekam einen Anruf vom Tierarbeitsamt mit der Bitte um einen
Termin. In dem Raum befanden sich zwei Falkner mit jeweils einem
Habicht und einen Turmfalken. Als Frettchen den Turmfalken begrüßen wollte, versuchte dieser ihn zu haken. Doch Frettchen wich aus
und schimpfte etwas über diese „Vögel“. Der Angestellte erklärte folgendes : „Wir haben in der Stadt ein Taubenproblem, die Tauben machen
sich immer mehr breit in der Stadt und kacken, also koten überall hin.
Überall gibt es Sachschäden. Gleichzeitig müssen wir für die armen
Schichten der Stadt kostengünstig Fleisch zur Verfügung stellen.
Ich möchte heute noch einmal Prophet sein! Sollte es dem internationalen Finanztaubentum noch einmal gelingen, die Tiere in und außerhalb Europas in einen Konflikt zu stürzen, wird das Ergebnis nicht, die
Vergackeierung der Tierwelt und damit der Sieg des Taubentums sein,
sondern die Vernichtung der täuberischen und räuberischen Rasse in
Europa!
Diese Vögel haben auch mit bereits regulären Tauben deutsches Territorium bekackt. Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgebissen. Von nun an
wird jeder Kack mit einem Biss beantwortet!
So, denen habe ich es jetzt aber gegeben! Und überhaupt, das stimmt
gar nicht, das Tauben angeblich so friedfertig seien, das ist alles erstunken und erlogen. Ihr müsst wissen, dass die Tauben omnivor sind, also
auch fleischliche Nahrung wie z.B. Würmer und Schnecken zu sich
nehmen.“ Alarich: „Erstunken, also na ja, wenn ich mich nicht wasche,
äh..., dann rieche ich auch ein klein wenig und bei uns Frettchen ist das
sowieso klar. Außerdem bin ich doch selbst ein kleines Raub...? Aber
wieso sind das Räuber und warum Finanz-Taubentum?!“ Michel bekam
Zweifel, ob es bei den Anweisungen mit rechten Dingen zuging, aber
schließlich war das Tierarbeitsamt eine anerkannte Autorität. Der An-
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gestellte: „Na ja, Diebstahl kommt ja überall vor. Na gut. Also die Tauben handeln mit Reis, Mais, Scheiß und auch mit Würmer und Schnecken. Zumindest ist das unsere Vermutung.
Aber erst gestern bin ich mit einem Hut auf den Kopf aus dem Haus
gegangen und prompt haben sie mich, ich muss hier deutliche Worte
sagen, beschissen. In der Reinigung haben sie gesagt, dass ich den Hut
weg scheißen, äh..., weg schmeißen kann. Auf dem Weg zur Reinigung
bin ich in Taubenkot rein getreten und ausgerutscht. Da war dann auch
noch die Hose befleckt! Und ich wollte, dass diese Hose unbefleckt
bleibt. Was ich von denen empfangen habe! Diese Schweine! Diese bekackten Amateure!“ Der Angestellte war deutlich wütend. Michel und
Alarich sahen sich verdutzt an, da äußerte Michel: „Ja, aber Tauben sind
doch gar keine Schweine, das sind, wie man allgemein weiß, Vögel, also
keine Säugetiere.“ Der Angestellte: „Waas? Na ja gut, aber das ist ja auch
Wurst, also diese bekackten Vögel, diese komischen Vögel. Letztendlich werden wir jetzt zur Offensive übergehen.
Wir stellen uns also einen konzentrierten Angriff auf die Taubenpopulation vor, in der Luft greifen Hermann Habicht und Theo Turmfalke
an. Am Boden führt Frettchen einen Angriff durch.“
Frettchen: „Aber wie soll ich denn die Tauben erwischen? Wenn die
mich sehen, fliegen sie doch glatt davon, die erwische ich doch nie?!“
Der Angestellte: „Daran haben wir gedacht, wir werden mit Fallen
arbeiten“.
Michel: „Wie soll das bezahlt werden?“
Der Angestellte: „Das Ganze läuft nach kapitalistischen Wirkprinzipien ab, wir schätzen, dass man für eine gerupfte Taube 2 Euro bei
Metzgereien bekommt. Du musst Dir Deinen Abnehmer also selber suchen und die Fallen musst du dir selbst besorgen. Noch ein Hinweis:
Junge Tauben kann man besser verkaufen als alte Tauben. Junge Tauben, also jünger als 8 Wochen, zeichnen sich durch folgende Merkmale
aus: Zartes Fleisch, dunkle Läufe und Füße, dunkle Wachshaut, unbefiederter Schnabelansatz, Federn mit braunen Rändern, sowie der fehlende Halsschiller. Alte Tauben haben rötliche Läufe (Füße), eine weiße
Schnabelwarze und ein metallisch schillerndes Halsgefieder. Ein weiteres Merkmal der alten, erwachsenen, adulten Taube ist die Iris (Re-
genbogenhaut), die nach der 8 Woche eine organgene Farbe aufweist.
Aber, ihr beiden, seit vorsichtig, es gibt auch Taubenfreunde. Angeblich
verehrt die Taube Aphrodite, die Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit.
Aber wir gehen davon aus, das dies nur ein Täuschungsmanöver und
Schwindel der Tauben ist.“
Zu Hause trug Michel seinem Vater Roland vor, was der Plan des
Tierarbeitsamtes war. Der Vater erklärte sich bereit, 3 Fallen im Internet
zu bestellen.
Michel stellte also die Fallen unter einer Brücke neben einem Eichenbaum auf, legte eine Spur von Brotstücke als Köder aus und beobachtete die Fallen. Von Michel und Alarich unbemerkt, guckten auch ein
männlicher und weiblicher Spatz, die in dem Eichenbaum saßen, dem
ganzen Geschehen zu. Tatsächlich kam eine nach der anderen Taube
vom rechten Weg ab und lief in die entsprechende Falle. Die Spatzen
im Baum sahen die gefangenen Tauben und dachten sich: „Lieber ein
Spatz im Eichenbaum als eine Taube in der Frettchenfalle“. Nachdem
sich eine Taube in der Falle gefangen hatte, ließ Michel Frettchen in die
Falle schlüpfen und Frettchen tötete sie schnell mit einem Kopfbi ss.
Michel ging mit den Tauben nach Hause, rupfte sie und verkaufte sie
anschließend an eine Metzgerei. Später fand Michel einen Chinesen,
der statt Hühnerfleisch auch Taubenfleisch als Gericht anbieten wollte
und der bereit war, 2,20 Euro pro gerupftes Tier zu bezahlen. Michel
rechnete sich aus, dass er pro Woche 3 mal 2,20 Euro mal 5 Tage gleich
33 Euro pro Woche erwirtschaften konnte. Das war für ihn ein schönes
Taschengeld!
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Frettchen und der Kolkrabe
Michel hatte wie immer seiner Taubenfallen aufgestellt, doch diesmal war ein junger Kolkrabe mit einem langen Schnabel in die Falle
gegangen. Michel überlegte, welche Möglichkeiten er hatte. Er konnte
Frettchen in die Falle lassen, doch wenn der Kolkrabe schlau war, würde er Frettchen auf den Kopf hacken. Dabei würde Frettchen womöglich schwer verletzt werden. In einem Buch hatte Michel gelesen, dass
ein weiser General seine Truppen nicht ohne nachhaltigen Grund in
den Kampf schicken würde. Michel war sich sicher, dass Alarich aufgrund seines Mutes unzweifelhaft angreifen würde, doch wären die
Verluste, die schweren Verletzungen gerechtfertigt? Michel verneinte
dies. Miche l: „Unzweifelhaft würdest du auf Befehl angreifen, Alarich,
aber ich halte nichts von sinnlosen Ausrottungsideen und der Kolkrabe hat genug unter dem Menschen gelitten. Im Gegenteil müsste man
ihn schonen und hegen. Also Alarich, heute wird nichts aus einem
Kampf.“ Alarich: „Gut, kluge Entscheidung, fast so klug wie der Kolkrabe, denn Raben gelten als die intelligentesten Vögel.“ Michel ließ
den Kolkraben also unverrichteter Dinge wieder frei. Ohnehin konnte
er die Krähe nicht vermarkten, da es für Krähenfleisch keinen Markt
gab. Kein Markt bedeutete, dass kein Mensch für Krähenfleisch etwas
bezahlen würde. Es wäre nur eine sinnlose Vernichtung tierischen Lebens gewesen.
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Frettchen und Igelchen
Der Vater Roland wurde vom Tierarbeitsamt angerufen und gefragt, ob er einem Igel Asyl gewähren könnte. Daraufhin ging der
Vater zum Tierarbeitsamt und holte den halbverhungerten Igel ab.
Zu Hause klärte er Michel auf : „Michel, Igel bekommen zweimal im
Jahr Junge, einmal im Herbst und einmal im Frühjahr. Um die Igel,
die im Frühjahr geboren werden, brauchen wir uns nicht zu kümmern. Die haben genug Fettreserven, um den Winter zu verschlafen Die Igel, die im Herbst geboren werden, werden aber verhungern
und erfrieren. Deshalb müssen wir dem Igel Asyl gewähren. Er kann
einstweilen im alten Frettchenkäfig übernachten. Zuerst müssen wir
den Igel zum Tierarzt bringen, weil er Flöhe und Lungenwürmer,
also Parasiten hat.“
Michel war mit dem Vorschlag einverstanden. Aber was dachte
Frettchen?
Am ersten Abend wurde Igor Igel, so hieß der Igel, aus seinen Käfig
gelassen und durfte in der Küche herumlaufen. Dabei traf er auf Frettchen, der ebenfalls in der Küche seinen Abendsparziergang machte.
Frettchen: „Was bist Du?“
Igel: „Ein Igel.“
Frettchen: „Seit wann läuft denn hier ein Igel in meiner Küche herum? Du schaust wie eine komische Ratte aus.“
Igel: „Ich bin aber keine Ratte“.
Frettchen: „Was frisst Du denn?“
Igel: „Würmer, Schnecken, Heuschrecken, Grillen, also Insekten
und vor allem Igelfutter.“ Neugierig beobachtete Michel die Szene.
Frettchen war nicht ganz überzeugt, schließlich sah das Gesicht einer
Ratte ähnlich, nur das dieses Tier Stacheln hatte.
Frettchen: „Ist eigentlich im Igelfutter Wurst enthalten?“
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Igel: „Das weiß ich nicht.“
Vorsichtig schlich Frettchen sich um den Igel herum und versuchte
in sein Stachelkleid zu beißen. Dabei stach sich Frettchen.
Frettchen: „Du hast mich gestochen, du Lump.“
Igel: „Und Du hast versucht, mich zu beißen.“
Frettchen schlich nun ein zweites Mal um den Igel herum, um ihn
in die Schnauze zu beißen. Der Igel bemerkte dies aber und stellte sein
Stachelkleid am Kopf auf. Er griff nun selbst Frettchen an. Frettchen
sprang erschrocken zurück.
Michel : „Ruhe jetzt! Alarich, Igor Igel hat hier Asyl bekommen und
du hast Dich daran zu halten! Du musst ihn hier tolerieren, also akzeptieren. Er wird bis Frühjahr unser Gast sein, und wir werden den
Igel durchfüttern und gut behandeln. Schließlich ist der Igel dem Menschen nützlich!“ Alarich: „Ja, weißt Du denn nicht, wie die Briten den
Igel nennen?“ Michel: „Wie?“ Alarich: „Hedgehog, das heißt wörtlich
übersetzt, Heckenschwein, wir haben also ein Schwein in der Küche!“
Michel: „Ja, aber die Briten nennen den Iltis, deinen Vorfahren, ja auch
polecat!“ Alarich: „Ja und?“ Michel: „Und? Wörtlich übersetzt heißt das
Hühnerkatze, d.h. die Briten denken, dass du eine Katzenart bist, was
Du nicht bist. Du bist ein Marder. Die Briten sind also schlechte Naturbeobachter!“ Frettchen war nun irritiert, also verwundert, beherzigte aber den Befehl von Michel. Es war nun eine Situation entstanden,
nicht wie Hund und Katze, auch nicht wie Igel und Hase, sondern eben
wie Frettchen und Igelchen. Keiner konnte den Anderen überwältigen.
Der Igel würde den ganzen Winter in der Küche der Familie bleiben und
seine Freiheit im Frühjahr wiedererlangen. Schließlich war der Igel ja
kein Haustier.
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Frettchen und die Kreuzotter
Michel bekam eine Nachricht von seinen Nachbarn, dass sich eine
Kreuzotter in ihrem Garten aufhalten sollte. Die Nachbarn wollten,
dass Michel mit Frettchen nach dem Rechten sehen sollte. Michel
packte also Frettchen und ging auf das Nachbargrundstück. Dort lag
tatsächlich eine Kreuzotter und sonnte sich.
Michel: „Alarich, du sollst die Kreuzotter nur erschrecken und sie
vertreiben, schließlich steht die Kreuzotter unter Naturschutz, aber sei
vorsichtig, sie ist giftig.“
Frettchen: „Gut, ich werde mal schauen, was ich machen kann.“
Frettchen sprang zu der Kreuzotter, diese erblickte Frettchen und
zischte. Auch Frettchen zischte erst einmal zurück.
Frettchen: „Du musst den Garten verlassen, sonst setzt es etwas. Hau
ab, du Kriechtier!“
Kreuzotter: „Halt die Schnauze. Und wenn ich nicht will, was machst
du dann?“
Frettchen: „Ich habe scharfe Vampirzähne und ich beiße dich.“
Kreuzotter: „Ich habe scharfe Giftzähne, die tödlich sind.“ Frettchen
machte einen Satz nach vorne, doch sogleich stieß die Kreuzotter nach
vorne. Gerade noch eben wich Alarich aus. Mehrmals versuchte die
Kreuzotter Alarich zu beißen, doch Alarich gelang es immer auszuweichen. Es war eine Pattsituation entstanden.
Die Kreuzotter überlegte sich aber, ob sie es wirklich mit einem
Frettchen aufnehmen sollte. Sie wusste, dass Kreuzottern von Iltissen
durchaus erlegt werden konnten. Nach einiger Bedenkzeit zog sich die
Kreuzotter von dem Grundstück zurück und das Problem war unblutig
gelöst worden.
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Frettchen und die Äskulapnatter
Michel ging mit Alarich an der Leine an einen sonnen beschienen
Hang auf einen Feldweg spazieren. Am Hang wuchsen Himbeer– und
Brombeersträucher, da schlängelte sich eine braun – gelbe Schlange
aus dem Gebüsch. Aufgrund der genauen Kenntnisse der europäischen Tierwelt erkannte Michel die Schlange sofort. Es war eine Äskulapnatter. Michel schätzte, dass sie ca. 1,5 m lang war. Die Schlange zischte und Alarich äußerte: „Aha, was ist denn das, ist das eine
Giftschlange? Michel mach mich einmal von der Leine los?!“ Michel:
„Na gut, aber was willst Du denn tun? Das ist übrigens eine nicht giftige Äskulapnatter.“ Michel ließ Frettchen von der Leine los und
sofort sprang Frettchen auf die Äskulapnatter zu. Die Äskulapnatter
hob ihren Kopf und Frettchen biss in ihren Leib, ungefähr 40 cm von
ihren Kopf entfernt. Nun biss die Schlange Frettchen in die Schulter
und schlang ihren Körper um Frettchen. Sofort zog sich die Schlange
um Frettchen zusammen! Sie fing an Frettchen zu würgen. Frettchen
biss umso heftiger zu, aber es half nichts, die Natter zog sich nur stärker und stärker zusammen. Frettchen bekam keine Luft mehr. Alarich: „Hilfe, Michel!“ Sofort sprang Michel auf die Natter zu, packte
sie am Kopf und drückte ihr das Maul auf. Es gelang ihm, den Biss
der Natter zu lösen und den Schlangenkörper zu entwirren. Die Äskulapnatter zischte und äußerte: „Ihr Gauner, das war ein fairer Kampf,
das ist inkorrekt den Kampf abzubrechen.“ Michel warf die Schlange
ins Gebüsch, die sich daraufhin davon schlängelte. Michel: „Alarich,
du Narr, die Äskulapnatter ist eine kräftige Würgenatter, du hättest
bestenfalls bei einem kleineren Exemplar eine Siegchance gehabt. Sie
ist das Symboltier der Heilkunst, also der Ärzte. Sie verehrt den altgriechischen Gott Asklepios und den ägyptischen Sonnengott Amun-Re.“
Alarich: „Ich wusste ja nicht, dass sie eine Würgenatter ist. Na ja, man
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kann sich ja mal täuschen, für das nächste Mal weiß ich Bescheid.“
Zufrieden, dass nichts passiert war, schnallte Michel Alarich wieder an
die Leine und unversehrt führten sie Ihren Spaziergang fort. Zu Hause
desinfizierte Michel die Schulterwunde von Alarich und beide waren
froh, dass diese Begegnung keine schlimmeren Folgen gehabt hatte.
Aber die Begegnungen mit den Schlangen, der Kreuzotter und der
Äskulapnatter, hatten Michel bewogen, über diese Tiere nachzudenken. So kam er zu dem Schluss, dass er sich nach einer beruflichen Ausbildung, wenn er einmal mehr Geld haben würde, ein Terrarium kaufen
würde. Denn Michel fand beide Tiere ästhetisch, vom Aussehen schön.
Er würde sich dann entweder eine Kreuzotter oder eine Äskulapnatter
kaufen, oder aber wenn man beide in einem Terrarium halten konnte,
beide Schlangen. Natürlich würde er sich dann auch noch ein anderes
Tier halten, wie konnte es anderes sein – ein oder mehrere Frettchen!
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Frettchen und die Knoblauchkröte
Michel ging mit Frettchen an der Leine im Wald spazieren. Plötzlich
sprang ein froschartiges Tier, eine Knoblauchkröte über den Waldweg.
Noch ehe sich Michel versehen hatte, sprang Frettchen auf die Knoblauchkröte los und biss sie. Doch als Frettchen der Kröte den Todesbiss
versetzen wollte, hatte Frettchen ein brennendes Gefühl im Maul und
vor allem auf der Zunge. Frettchen schmeckte nun einen knoblauchartigen Geschmack. Dies war natürlich für Alarich, der von den Ideen
des Vampirismus überzeugt war, eine ganz furchtbare und schreckliche Erfahrung. Angewidert spuckte Alarich die Kröte wieder aus.
Alarich: „Du verdammte Kröte, sie hat meine Zunge verbrannt. Ich
könnte...“ Michel: „Alarich, wenn man ein brennendes Gefühl auf der
Zunge hat, nennt man dies in der Medizin Glossodynie, Zungenbrennen. Es wird vermutet, dass dies ein Erkrankung der Psychosomatik,
also der Psychosomaten, ist.“ Alarich: „Was?? Ich soll ein Psychosomat
sein, fällt dir nichts Besseres ein?“ Michel: „Na ja, vielleicht hängt dies
auch mit dem Krötensekret zusammen, denn Knoblauchkröten sind
beim Verzehr nun mal giftig. Vom Verzehr wird allgemein gewarnt.“
Alarich: „Na gut, ich werde mich bessern.“ Die Knoblauchkröte: „Na
dann, bessere dich einmal, du brauchst ja nicht gleich ein besserer
Mensch zu werden, aber vielleicht wirst du ja ein besseres Frettchen,
ha ha ha....“ Verärgert zog Alarich mit Michel weiter.
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Frettchen und der Feuersalamander
An einem schönen Frühlingstag, an dem es kurz zuvor geregnet
hatte, gingen Michel und Alarich auf einer Wiese spazieren. Da erblickte Alarich ein schwarz – gelbes Tier und sofort weckte dies Alarichs Jagdinstinkt. Noch ehe Michel reagieren konnte, machte Alarich einen Sprung und biss das Tier in den Rumpf. Die Vampirzähne
von Alarich schlugen sich tief in das Fleisch des Tieres, als Frettchen wiederum ein brennendes Gefühl auf der Zunge spürte. Sofort
spuckte Alarich das Tier wieder aus und erbrach sich. Alarich: „Pfui
Teufel, was ist denn das?“ Michel: „Das ist ein Feuersalamander und
eigentlich hätte ich gedacht, das du seit deinem Zusammentreffen
mit der Knoblauchkröte dazu gelernt hättest. Merke dir endlich einmal, das Unken, Kröten und Feuersalamander nicht zu fressen sind.
Beide haben nämlich einen giftigen, ätzendenden Saft, den man
Sekret nennt. Vampirzähne, weg von diesen Tieren.“ Der Feuersalamander: „Ja, du scheinst auch nichts dazuzulernen, Doffie.“ Alarich:
„Aah, so ein Lump.“ Michel: „Also, lass die Amphibien in Ruhe, du
holst dir nur eine brennende Zunge – im Angelsächsischen nennt
man dies burning tongue symptome. Lediglich Frösche kannst du
fressen, aber da muss man aufpassen, das in einem Frosch kein verzauberter Prinz drinnen steckt.“ Alarich: „Ja das stimmt, wenn in
einem Frosch ein verzauberter Prinz drinnen steckt, sollte man den
in Ruhe lassen, dann kann der ja weiter als Frosch durch die Gegend
hüpfen und gut ist! Wenn dann alles gut ist, kommt vielleicht ein
Mädchen vorbei und küsst den Frosch und dann...“ Michel: „Und
dann...?“ Alarich: „Und dann... passiert natürlich nichts, weil ich
nämlich nicht an verzauberte Frösche glaube. Andersherum finde
ich es besser, wenn man Prinzen in Amphibien verzaubert und dann
können die ja das tun, was ihnen gefällt, nämlich Insekten, Würmer,
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Spinnen und Asseln fressen. So machen sich die sich ja auch mal
nützlich.“ Michel: „Asseln?“ Alarich: „Ja, Asseln, das sind Tiere die
gerne herum asseln. Na gut, Ende der Diskussion, ich werde deinen
Rat befolgen.“ Um eine weitere schmerzhafte Erfahrung reicher, zog
Frettchen mit Michel weiter.
Frettchen und die europäische
Sumpfschildkröte
An einen heissen Sommertag liefen Michel und Alarich an einem
Fluss vorbei, da sahen sie, wie eine europäische Sumpfschildkröte
ihre Eier in einen Komposthaufen ablegte. Aber auch die Sumpfschildkröte hatte die beiden gesehen, und da sie mit ihrer Eiablage
fertig war, robbte sie schnell in Richtung Flussufer los. Michel und
Alarich liefen schnell auf die Schildkröte zu und wie Frettchen nun
einmal so war, sprang er die Schildkröte sofort an. Er biss in den
Schildpanzer und spürte einen Schmerz in seinen Vampirzähnen.
Alarich: „Aua, was ist denn das nun wieder? Das tut ja weh, wenn
ich hinein beiße. Ja, was ist denn hier los? Was ist denn das für ein
Tier?“ Michel: „Das ist eine europäische Sumpfschildkröte, die wird
vor allem von kleinen Bürgern dieses Landes gehalten, die steht,
und zwar zurecht, unter Naturschutz, die hat es auch nicht leicht.“
Alarich: „So, die Sumpfschildkröte wird also von kleinen Bürgern
gehalten. Nennt man die dann Ham burger, also Schinken - burger, oder doch eher Schildbürger? Oder ist sie doch eher eine Kröte?“ Michel: „Sei nicht so frech! Wie weit bist du denn gekommen
mit deinem Biss in den Krötenpanzer? Beinahe hättest du dir deine
Vampirzähne ausgebissen. Lass die in Ruhe und komm jetzt weiter!“
Die Sumpfschildkröte: „Ich habe euch nichts getan, ich habe nur
meine Eier gelegt, um meinen Nachwuchs von der Sonne ausbrüten
zu lassen. Ich fresse nur Fische und Amphibien, Säugetieren wie ihr
es seit, tue ich nichts!?“ Alarich: „So, das sagen sie doch alle, das
kann ja auch nur gelogen sein. Was wolltest du denn im Fluss, wenn
du nichts verbrochen hast?“ Die Sumpfschildkröte: „Wenn ich Angst
habe, ziehe ich mich entweder in meinen Panzer zurück oder aber
ich tauche im Fluss ab. Daran kann ich nichts Verkehrtes finden!“
Alarich: „So, du meinst also … Michel: „Ruhe jetzt, jetzt langt es
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aber! Lass die europäische Sumpfschildkröte doch in Ruhe. Sie hat
nichts getan und steht unter dem Recht des Naturschutzes.“ Nach
dieser Ansprache dachte Alarich etwas nach und stimmte schließlich Michels Meinung zu.
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Frettchen und der Nerz
Wieder einmal bekam Michel Nachricht vom Tierarbeitsamt. Dort
angekommen erklärte der Angestellte des Tierarbeitsamtes, dass
wieder einmal Alarich gebraucht würde. Der Angestellte : „Es ist so,
dass wir vermuten, dass sich der amerikanische Nerz, auch Mink
genannt, hier in dieser Gegend angesiedelt hat. Der ist ein Wassermarder, und nicht ein Erdmarder wie Du, und ich möchte ganz ehrlich zu dir sein, Alarich, ein entschlossener, aggressiver und brutaler
Kämpfer. Wir haben lange nachgedacht, ob wir Dir einen solchen
Gegner überhaupt zumuten können. Alarich, Du musst jetzt stark
sein, das ist der härteste Kampfauftrag, noch härter als der Kampf
gegen Wander- oder Bisamratten. Zu Deiner Hintergrundinformation: Der amerikanische Nerz ist Tritheist, er glaubt nämlich an Plutos, den Gott des Reichtums, an Artemis, die Göttin der Jagd, und an
Priapos, einen Gott der Fruchtbarkeit. Vor allem die Kombination
aus Plutos und Artemis kann problematisch sein.“ Der Angestellte
schaute Alarich streng an und Frettchen schluckte bei diesen Worten. Alarich wusste, dass der Angestellte, Herr Müller, Recht hatte
mit seiner Beschreibung des amerikanischen Nerzes. Das american empire sollte also gegen den german vampire antreten. Empire
versus Vampire. Der Angestellte: „Es ist so, dass es Pläne gibt, den
ursprünglichen, einheimischen, europäischen Nerz wieder anzusiedeln. Das aber geht nur, wenn wir den amerikanischen zurückdrängen. Wir stellen uns vor, dass Du, Alarich, in die Höhle des amerikanischen Nerzes vordringst und ihn zum Ausgang treibst, dort
soll der Nerz von starken Hunden getötet werden. Aber Vorsicht,
das Unternehmen ist heikel.“ Frettchen war nicht wohl bei dem Gedanken sich mit dem Nerz anzulegen. Michel: „Also gut, wir wollen
einen Vorstoß machen, aber wenn die Verletzungsgefahr zu groß ist,
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werde ich das ganze Unterfangen abbrechen, gut?“ Der Angestellte:
„Einverstanden.“
Michel und Alarich gingen also zu dem Fluss. Sie suchten das Ufer
nach Kotspuren, nach der Losung wie Jäger sagen würden, des Mink ab.
Aber es fanden sich keine Spuren. Offensichtlich war der amerikanische
Nerz noch nicht so weit vorgedrungen und hatte sich noch nicht angesiedelt. Frettchen war froh, dass dieser Kelch an Ihm vorüber gegangen
war. Ein vorbei kommender Jäger bestätigte, dass er in dieser Gegend
noch nie einen amerikanischen Nerz bzw. Spuren von ihm gesehen
hatte. So gingen die beiden unverrichteter Dinge, aber zufrieden nach
Hause.
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Frettchen und der break even point
Als Michel wieder einmal beim Tierarbeitsamt einen neuen Job
annahm, versuchte ihn der Arbeitsamtsangestellte eine freundschaftliche Ermahnung zu geben. Er sagte: „Michel, du bist nur scharf auf
ein bisschen schnelles Geld, wie alle jungen Leute heutzutage.“ Michel nahm nach dieser Ansprache die Taubenjagd zum Anlass, einmal
über die Gesamtkosten für Frettchen nachzudenken. Schließlich war
er nicht an „schnellem Geld“, sondern an „nachhaltigem Geld“ interessiert. Der Kaninchenkäfig hatte 30 Euro gekostet, die Hütte, die Toilette und das Brett hatten 10 Euro gekostet und Alarich hatte selbst
50 Euro gekostet. Pro Monat gab Michel für Katzenstreu und Futter 6
Euro aus. Die zwei Impfungen für Frettchen hatten 100 Euro gekostet.
Die Anschaffungskosten beliefen sich also auf 30 Euro Käfig plus 10
Euro Holzmaterial plus 50 Euro Frettchenkosten plus 96 Euro Fallenkosten plus 100 Euro Impfkosten plus 6 Euro laufende Kosten plus 100
Euro Literaturkosten, was insgesamt eine Summe von 392 Euro ergab.
Wenn es stimmte, dass man pro Taube 2 Euro bekam und er an 5 Tagen 2 bis 3, im Tagesschnitt 2,5 Tauben fing, konnte Michel einen Betrag
von 20 bis 30 Euro pro Monat erwirtschaften. Wie lange würde es also
dauern, bis er den break even point, also den Punkt erreichte, an dem
er die Investitionskosten wieder erwirtschaftet hatte? Wenn es schlecht
lief, in einem worst case scenario, würde er einen Totalverlust erleiden,
weil die Tauben und anderen Tiere zu schlau waren, um in die Fallen
zu gehen. Im besten Fall, also einem best case scenario, würden bei der
Taubenjagd 30 Euro erwirtschaftet werden.
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Michel stellte diese Überlegungen in einer Tabelle dar:
Arbeits und Materialkosten
Frettchen
Kaninchenkäfig
Ausgaben (in Euro) Einnahmen (in Euro)
pro Tag
30,–
Taubenfallen
3 mal 17 = 51,–
3 mal 2 = 6,–
Bisamrattenfallen
1 mal 20 = 20,–
2,–
Grauhörnchenfalle
1 mal 25 = 25,–
4,–
Laufende Kosten
für Futter und Toilettenstreu
Literaturkosten
6,–
ca. 100,–
Impfkosten für Frettchen
100,–
Kosten für Ankauf von Frettchen
50,–
Umbau für Kaninchenkäfig
10,–
Gesamtkosten
392,–
12,– pro Tag
(maximal)
Michel hatte also 392 Euro, also ca. 400 Euro, investiert und erwirtschaftete 12 Euro pro Tag. 392 : 12 ergab 33,3 Tage. Der break even point
würde also, wenn alles gut liefe, am 34. Arbeitstag erreicht werden. Legte
man eine Arbeitswoche von 5 Tagen zugrunde, würde Michel nach der
7. Woche in der Plus Zone sein, von diesem Tag würde er also schwarze
Zahlen und damit Profit erwirtschaften. Angesichts dieser Erkenntnisse
über diesen Raubtierkapitalismus war Michel sehr gut gelaunt.
Später überlegte sich jedoch Michel, dass dies alles sehr optimistisch gedacht war. Es handelte sich also um ein best case scenario, also
der Fall, das ständig alles gut lief. Schließlich konnte er Bisamrattenfell
nur im Winter verkaufen. Auch bei den Grauhörnchen und den Tauben waren möglicherweise Brut – und Schonzeiten zu berücksichtigen,
in denen keine Jagd möglich war. So schätzte er, dass er im Mittelwert
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über das Jahr berechnet auf einen Tageslohn von 7 Euro kommen würde, das waren immerhin 140 Euro pro Monat,. Dies wäre für Michel ein
schönes Taschengeld, allerdings hatte er seinen Vater versprochen, die
Schule nicht schleifen zu lassen. Nach einer realistischen Einschätzung
würde er im 6-7 ten Monat den break even point (BEP) erreichen, nach
7 Monaten würde er einen reinen Gewinn, einen sogenannten Profit erwirtschaften. Michel dachte nach: „Bei dem Steinmarder kommt es bei
einem Einbruch in einen Hühnerstall zu einem mardertypischen surplus killing, also zu einem Überschuss töten, bei Frettchen kommt es
hingegen zu einem surplus profit, also zu einem Überschuss Gewinn.“
Wie gut, dass er ein Frettchen und nicht einen Steinmarder als Haustier
hatte. Auch hatte er gehört, dass Steinmarder in Gefangenschaft deutliche Verhaltensstörungen zeigten.
Frettchen und der Morbus Hodgkin
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Michel wachte eines Tages mit Fieber und Nachtschweiß auf. Am
Anfang dachte die Familie, es handele sich nur um einen Virusinfekt, doch nachdem das Fieber anhielt und sich eine (Lymphknoten-)
Schwellung am Hals zeigte , war es Zeit, einen Arzt aufzusuchen. Beim
Arzt wurde eine Biopsie, eine Gewebeentnahme aus dem Hals vorgenommen. Die Diagnose war niederschmetternd, sie lautete Morbus
Hodgkin. Dies war eine Krebserkrankung der Lymphknoten, weshalb
der Hausarzt eine stationäre Aufnahme in ein Krankenhaus vorschlug.
Dort wurde Michel und seinen Eltern mitgeteilt, dass man ihn mit Radioaktivität bestrahlen würde. Zusätzlich würde er eine Chemotherapie bekommen. Michel vertrug die Bestrahlung außer einer Hautreizung sehr gut, doch bei der Chemotherapie wurde Michel übel und
schlecht. Er musste sich ständig erbrechen und die Haare fielen ihm
aus. Michel fühlte sich so elend, dass er jeden Lebensmut verlor. Da
besuchte die Familie Michel im Krankenhaus und auch Alarich erhielt
die Erlaubnis, Michel zu besuchen. Frettchen erkannte Michel am
Geruch, obwohl er deutlich abgemagert war. Alarich merkte, dass es
Michel schlecht ging. Er kroch unter das Bett und schließlich an Michels Ohr, wo er ihn leicht ins Ohr biss und ihm die Ohrmuschel aus
schleckte. Michel: „Ach, Alarich, mir geht es so schlecht, ich glaube,
ich schaffe das nicht mehr, mir ist so schlecht, ich vertrage die Chemotherapie überhaupt nicht gut.“ Alarich: „Du musst es schaffen, du
musst jetzt kämpfen, überlege doch, welch erbitterten Kämpfe ich mit
den Ratten aus zu fechten hatte und ich habe, auch wenn mich die
Ratten gebissen haben, weiter gekämpft! Wenn du wieder gesund bist,
werden wir gemeinsam wieder viele Tierabenteuer erleben. Das Leben bleibt spannend, du wirst noch viel in deinem Leben erleben. Also
gib dich nicht auf, kämpfe! Das Leben kann brutal sein, aber es gibt
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auch schöne Momente im Leben. Du darfst Deinen Lebensmut nicht
verlieren. Man muss das Beste aus seinem Leben machen! Gib nicht
auf! Ich warte und zähle auf Dich!“ Die Ansprache von Alarich machte
Michel wieder Mut, hatte Alarich nicht Recht? Alarich war schließlich
ein überzeugtes Kampffrettchen. Die Ansprache führte bei Michel zu
einem Stimmungsumschwung und er wollte jetzt die Nebenwirkungen der Chemotherapie tapfer ertragen. Und tatsächlich kam es im
Verlauf der Therapie zu einer Rückbildung der Lymphknotenschwellung, so dass Michel nach einem halben Jahr entlassen werden konnte.
Bei den anschließenden Nachuntersuchungen innerhalb der nächsten
Jahre zeigte sich eine Vollremission, d.h. es konnte keine Krebsaktivität mehr festgestellt werden. Michel galt als geheilt.
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Frettchen am Bratwurststand
Michel bekam einen Brief vom Tierarbeitsamt, in dem Alarich aufgefordert wurde, einen 1-Würstchen-Job bei einem Bratwurststand zu
machen. Das Tierarbeitsamt nahm an, dass Alarich ein bisschen faul
war und wollte ihm unbedingt eine Festanstellung verschaffen. Alarich meldete sich also am Monatsanfang bei dem Bratwurstbesitzer
am Stand.
Der Bratwurstbesitzer war ein Einwanderer, also ein Immigrant, mit
Namen Satan Hussein. Deutsche Bratwürste schmeckten ihm ausgezeichnet und er war von den deutschen Würsten genauso überzeugt
wie Frettchen. Satan war gerne bereit in Deutschland Arbeitsplätze zu
schaffen, auch wenn es sich bei den Mitarbeitern um Frettchen handelte.
Der Bratwurstbesitzer : „So, Alarich, schön, dass du gekommen bist.
Ich erkläre dir nun, wie du die Glut schüren sollst und wo das Wechselgeld ist.
Du wirst nun leckere Bratwürste verkaufen, ein Bratwurstbrötchen
kostet 2 Euro“. Alarich kam dies etwas komisch vor, er verdiente nur
1 kleines Würstchen pro Stunde, verkaufte aber Bratwurstbrötchen
für 2 Euro?! Er schätzte, dass die Kosten für Wurst und Brötchen 50
Cent kosten würde. Da aber Frettchen dem Menschen gutmütig gegenüber stand, war er bereit, den Job zu übernehmen. Satan: „Ich hoffe du
hast alles verstanden, ich muss nun weiter, ich habe noch ein wichtiges Drogengeschäft abzuwickeln. Nebenberuflich bin ich im THC,
also Haschisch und Marihuana Handel tätig.“ Daraufhin verließ er den
Bratwurststand. Frettchen saß nun auf einen Stuhl und roch an den
Bratwürsten. Sie rochen lecker. Frettchen: „So, jetzt wollen wir einmal
eine einzige Wurst probieren, mal sehen, wie sie schmeckt.“ Die Wurst
schmeckte ausgezeichnet und so fraß Frettchen eine Wurst nach der
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anderen. Er fraß so viel, dass nach einer halben Stunde keine Wurst
mehr da war.
Da kam ein Mann: „Ich bekomme ein Bratwurstbrötchen“. Frettchen: „Äh, also ich kann Ihnen ein Brötchen verkaufen..., aber ohne
Wurst..., dafür mit Senf. Die Würste sind leider ausgegangen, und
zwar deshalb, weil sie so gut schmecken.“ Der Mann: „Was, die Würste schmecken so gut? Das ist aber komisch!“ Frettchen: „Leider ist das
so.“ Der Mann ging weiter und dachte sich : „Wenn der schon jetzt
alle Würste verkauft hat, müssen sie wirklich gut schmecken.“ Immer
wieder wimmelte Frettchen Kunden mit verschiedenen Ausreden ab.
Nach 5 Stunden kam der Bratwurststandbesitzer: „Und wie läuft das
Geschäft?“ Frettchen: „Ja, gut, also ich habe jetzt noch einen wichtigen Termin mit Michel. Ich muss weiter, alle Würste sind weg!“ Schnell
sprang Frettchen davon. Der Mann kontrollierte den Stand und stellte
fest, dass zwar keine Bratwürste mehr da waren, dass aber auch kein
entsprechender Geldbetrag in der Kasse vorhanden war. Der Mann rief
gleich den Sachbearbeiter im Tierarbeitsamt an und erläuterte wütend,
dass Frettchen offensichtlich Geld gestohlen hatte. Sofort rief der Sachbearbeiter bei Michel an und beschwerte sich. Der Sachbearbeiter : „So
einen Mitarbeiter können wir nicht weiter vermitteln, so geht das nicht!
Wir sind sehr enttäuscht von Alarich, wir machen uns die ganze Arbeit
mit der Vermittlung und Frettchen stiehlt Geld!“ Michel sicherte zu,
mit Frettchen einmal zu reden. Als Frettchen nach Hause kam, wurde
er von Michel zur Rede gestellt und mit dem Sachverhalt konfrontiert.
Frettchen: „Ich habe kein Geld gestohlen, ich habe nur ein paar Würste
gefressen, weil sie so lecker schmeckten.“ Michel: „Es ist nun aber ein
Schaden entstanden, das machen normalerweise nur die Schadnager.
Für ein Frettchen ist das nicht gut, schäme Dich.“ Frettchen: „Aber im
Leben kann es doch nicht immer nur um Geld gehen.“ Michel: „Wir
leben aber in den kapitalistischen Wirkprinzipien! Du musst dich an
die Regeln halten!“ Michel war entsetzt, dass Frettchen in der Lage war,
so einen Schaden anzurichten. Dies hatte er nur von den Ratten, den
eigentlichen Schadnagern, erwartet. Frettchen grübelte, natürlich tat
es ihm Leid, dass Michel wütend auf ihn war. Auf der anderen Seite
hatten die Würste gut geschmeckt, und vieles in seinem Leben drehte
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sich nun einmal um die Wurst. Unzweifelhaft hatte Frettchen seinen
Arbeitsplatz verloren, aber das Verkaufen von Würsten war eh nicht seine Sachen gewesen, eher schon das Fressen von Würsten.
Da es ihn reute, was er mit dem Bratwurstbesitzer gemacht hatte,
kam ihm eine Idee. Als er wieder einmal mit Michel Tauben jagte, nahm
er eine Taube und trug sie zu dem Bratwurststand. Dort verkaufte der
Besitzer Satan Bratwurstbrötchen und Alarich fragte: „Na was macht
das Verkaufen von Würsten und Drogen, Satan?“ Satan: „Also die Würste laufen ganz gut, aber den Drogenhandel habe ich eingestellt. Die Polizei hat mich verhaftet und die Staatsanwaltshexe hat mir die Strukturformel der Juristen für THC gezeigt, das sah so aus.“ Satan Hussein
zeigte Alarich die juristische Strukturformel von THC, dem Hauptwirkstoff von Haschisch/Marihuana:
CH33
OH
H 33C
C
C
§
§
C
§
C
C
§
C
C
C
C
C
C
C
C
C
C
O
C
C
H 33C
CH33
9
Tetrahydrocannabiol
§ 9 Te
trahydrocannabiol
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Satan: „Mein Dealer in Holland zeigte mir hingegen diese Strukturformel:
CH
OH
33
C
H 33C
C
C
C
C
C
C
C
C
C
C
C
C
C
O
C
C
H 33C
99
C
CH33
Tetrahydrocannabiol
Der Richter hat mich zu zwei Jahren Käfighaltung verurteilt, aber
es ist zur Bewährung ausgesetzt. Da habe ich mir überlegt, dass ich das
mit dem Drogenhandel lieber lassen sollte, weil ich nicht in einem Käfig
leben wollte.“ Alarich: „Na was ist denn so schlimm in einen Käfig zu leben, ich mache das doch auch und ich habe sogar lebenslänglich! Man
kann in einen Käfig, wenn man gut ernährt und tiergerecht behandelt
wird, leben!“ Satan: „Ja, schon, aber wenn alles schief läuft, verwandelt
mich irgendeine Juristenhexe in ein Kaninchen und ich kann mir dann
eine Erdhöhle graben und als Kaninchen Mohrrüben essen. Darauf
habe ich aber keine Lust!“ Alarich: „Na, also solltest du es dir noch einmal überlegen, kann ich dir beim Graben einer Höhle, was die Stabilität
angeht, mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ich bin in viele Ratten- und
Kaninchenhöhlen vorgedrungen und kenne mich von daher mit Höhlensystemen aus.“ Satan: „Ich weiß, du meinst es gut, aber ich habe mich
entschieden keinen Haschischhandel mehr zu betreiben.“
Alarich: „Es tut mir im Übrigen leid, dass ich Dir deine Würste
weg gefressen habe, lass es mich wieder gut machen. Ich gebe Dir
eine Taube als Ausgleich.“ Der Mann: „Was soll ich denn mit einer
Taube?“ Alarich: „Na braten und verkaufen!“ Der Mann grübelte etwas und erklärte sich einverstanden. Alarich erzählte Michel von der
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Begebenheit und auch Michel hatte eine Idee. Beide gingen zu dem
Bratwurststand und Michel erläuterte seine Überlegungen: “Wie
wäre es, wenn Sie statt Bratwürsten gebratene Hühner, also Brathendel und Tauben verkaufen.“ Der Mann überlegte und sagte: „Eigentlich ist das eine gute Idee, aber wie komme ich an die Tauben heran?“
Michel: „Durch mich und es sind sogar Wildtauben! Ich kann 3 Tauben pro Tag liefern, wenn ich mich mit anderen Frettchenjägern in
Verbindung setze, sogar mehr. Die Kosten würden sich dann pro Taube auf 2,30 Euro belaufen.“ Der Mann: „Gut.“ So war aus einer kleinen
Gaunerei eine neue Geschäftsidee entstanden. Der Mann konnte nun
daran gehen, seine Vision in die Tat umzusetzen. Die Vision des Bratwurstbesitzers war, das allen Menschen, die in Deutschland lebten,
gebratene Tauben ins Maul fliegen sollten.
Wenig später kam Alarich an dem Bratwurststand vorbei und
sah, dass ein rot-braunes Kaninchen Würste verkaufte. Also hatte ein Kaninchen nun seinen Arbeitsplatz eingenommen, worauf
er etwas wütend wurde. 2 Wochen später ging Frettchen an einer
Baustelle vorbei und sah dasselbe Kaninchen eine Höhle ausgraben.
Neugierig sprang Frettchen an das Kaninchen heran, was dieses
bemerkte. Kaninchen: „Oh Gott, ein Frettchen!“ Da kam ein Bauarbeiter heran und sagte : „Was ist denn hier los?“ Frettchen: „Dieses Kaninchen hat mir meinen Arbeitsplatz weggenommen, so ein
Lump!“ Der Bauarbeiter: „Konstanze Kaninchen arbeitet hier auf
dem Bau auf 1-Mohrrüben-Basis, es bekommt eine Mohrrübe pro
Stunde und ist ein fleißiger Arbeiter; du Frettchen machst hier keinen Ärger!“ Frettchen: „Ja, wissen Sie denn nicht, dass die Kaninchen halb Australien verwüstet haben und solche Ganoven werden
hier angestellt?“ Der Bauarbeiter: „Das hier ist ein Hauskaninchen,
was in Australien los war, weiß ich nicht. Was ich aber weiß ist, dass
dieses Kaninchen hier Gruben und Mulden aushebt und dass es das
sehr gut macht! Also, es gibt keinen Grund zur Klage und Du verschwindest hier!“ Frettchen war wütend, aber eigentlich war er am
Verlust seines Arbeitsplatzes selbst schuld. Auf der anderen Seite
lag ihm das Würstchen verkaufen eh nicht so.
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Frettchen in der Metzgerei
Frettchen wurde noch einmal ein Job als Verkäufer in einer Metzgerei vorgeschlagen. Wider willig stellte er sich in einer Metzgerei vor,
vor dessen Eingang ein Schild stand: „Mitarbeiter gesucht“. Die Verkäuferin bejahte, dass man einen freundlichen Mitarbeiter suchen
würde und ging in den Hinterraum, um den Chef zu fragen, ob man
auch Frettchen als Mitarbeiter einstellen würde. Der Chef: „Ein Frettchen, oh Gott, bloß nicht, die schnuppern nur in der Auslage herum,
stinken und fressen die Würste auf. Die sind uns schon bekannt. Sagen Sie dem Frettchen, das die Stelle trotz seiner guten Qualifikation
schon besetzt ist und das wir an einer Mitarbeit von ihm trotz seiner
guten Ausbildung kein Interesse haben.“ Die Verkäuferin richtete dies
Alarich aus. Insgeheim war Frettchen froh, dass es nicht geklappt hatte
mit der Stelle. Als er jedoch Tage später an der Metzgerei vorbeiging,
ärgerte er sich, dass man immer noch Mitarbeiter suchte. Man hatte
ihn also belogen, als man ihm sagte, die Stelle sei schon besetzt.
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81
Literaturliste
Everitt Nicholas
Ferrets, Rats & Traps
1897, ISBN 1 905124 09 0
3
Engel P.
Frettchen und Frettieren
Verlag dieter hoffmann, Mainz, ISBN 3 87341-048-6
3
Die Literatur wird qualitativ beurteilt:
Herter Konrad
Iltisse und Frettchen
Die Neue Brehm Bücherei Bd. 230
Nachdruck v. 1959, ISBN 3 89 432 166 0
1 = sehr gut, Muß für jeden Frettchenhalter
2 = gut, sollte man haben
3 = befriedigend, kann man haben
4 = ausreichend, wurst, weil’s eh egal ist.
Bezug von Frettchen
www.quoka.de
Iim Mai, Juni, Juli, August werden neu geborene Frettchen abgegeben
(Preis 50-100 Euro)
D. B. Plummer
Ferrets The Boydell Press, Woodbridge, 1992, ISBN 0 85115 35 26
D. B. Plummer
In Pursuit of Coney The Boydell Press, Woodbridge,1991
Reprinted Coch-y-Bonddu Books 2001. ISBN 0 9533648 87
D. B. Plummer
Tales of a Rat-Hunting Man The Boydell Press, Woodbridge, 1978
Reprinted Coch-y-Bonddu Books 2001, ISBN 0 9533648 79
82
1
2
1
Field Mary
Guide to Owning a ferret
1996 by T.F.H. Publications, ISBN 0-7938-2151-7
4
Colin Jeal
Your first ferret
Kingdom Books PO7 6AR, England, ISBN 185279046-6
3
Weber Darius: Zur Biologie des Iltisses (Mustela putorius L)
und den Ursachen seines Rückganges in der Schweiz
Inaugural Dissertation, Naturhistorisches Museum Basel 1987
3
Birks J.D.S, Kitchener A.C.
The Distribution and Status of the Polecat Mustela
Putorius in Britain in the 1990s
The Vincent Wildlife Trust
(119 Church Street, Great Malvern; Wores WR 14 2AJ)
2
2
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Birks J.D.S., The Polecat Survey of Britain 2004- 2006
The Vincent Wildlife Trust
www.vwt.org.uk
2
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83
Hendrickson Robert
More Cunning Than Man
A Social History of Rats and Men
Stein and day Publishers, ISBN 0 8128 28 94 1
Petra Ahrens, Josef Walters
Taschenatlas Kaninchen Eugen Ulmer KG 2006, ISBN-13: 978 3 8001 4928 5
2
3
Michael Leach
The rabbit
Shire Natural History 1989, ISBN 0 7478 0021 9
3
Thompson H., King C.
The European Rabbit
Oxford University Press 2003, ISBN 0-19-857611-0
3
Schille H.J.
Lexikon der Hühner
Komet Verlag Köln, ISBN 3 89836 447 X
Pehle T., Hackstein Y.
Dumonts Kleines Lexikon der Hühner
Dörfler Verlag
Gewalt Wolfgang
Das Eichhörnchen
Die Neue Brehm Bücherei Bd. 183
Nachdruck v. 1956, ISBN 3 89 432 164 4
Hoffmann Max
Die Bisamratte
Die Neue Brehm Bücherei Bd. 78
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Mielke & Henn GbR
Moyländer Allee 6, 47551 Bedburg
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