UW-Green Bay Überblick Inhaltsverzeichnis - Hessen

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UW-Green Bay Überblick Inhaltsverzeichnis - Hessen
Abschlussbericht zum Auslandsstudium
im Hessen-Wisconsin-Programm – UW-Green Bay
Überblick
In diesem Bericht zusammengefasst sind Informationen zur Vorbereitung und Durchführung eines
Auslandsstudiums an der University of Wisconsin Green Bay. Die Studienzeit meines Aufenthaltes
dauerte von August 2013 bis Mai 2014. Ich habe vorwiegend Graduate Level Kurse besucht und
während des gesamten Aufenthaltes auf dem Campus gewohnt.
Inhaltsverzeichnis
Vorbereitung ........................................................................................................................................... 2
Anreise..................................................................................................................................................... 4
Unterkunft ............................................................................................................................................... 6
Studium an der UWGB ............................................................................................................................ 6
Kurswahl und –ablauf .............................................................................................................................. 7
Finanzen, Handys, Bücher, Online-Shopping, Post ................................................................................. 9
Alltag und Freizeit.................................................................................................................................. 12
Reisen im Land ...................................................................................................................................... 15
Fazit ....................................................................................................................................................... 16
Abschlussbericht zum Auslandsstudium im Hessen-Wisconsin-Programm
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Vorbereitung
Wie viel Zeit ist für die Vorbereitungen einzuplanen?
Um im Rahmen des Hessen-Wisconsin-Programms in die USA zu gehen, sollte man spätestens zu
Beginn des Wintersemesters in Deutschland mit der Vorbereitung beginnen. Studienbeginn ist Ende
August im Folgejahr, also etwa ein dreiviertel Jahr später. Die wichtigen Meilensteine aus meiner
Sicht sind: Informationen einholen, TOEFL machen, Entscheidung über Favoriten-Unis und Kurse
treffen, Bewerbungsunterlagen und Empfehlungsschreiben einreichen (rechtzeitig einen Prof
fragen!), Zusage erhalten, bei der UW-Uni registrieren, Visum beantragen, Flug buchen.
Wie läuft die Bewerbung in Ihrem Fachbereich ab?
An der Heimathochschule wird das Programm i.d.R. durch das International Office koordiniert, hier
erhält man alle Unterlagen und hier muss man die vollständige Bewerbung einreichen.
Wie läuft die Anmeldung an der Partnerhochschule ab und welche Unterlagen sind erforderlich?
Nach Annahme der Zusage erhält man von der jeweiligen UW-Uni die Formulare für eine Exchange
Student Application, die man noch zusätzlich einreichen muss, bevor man die „Einladung“ zum Visum
erhält (erst mit dem Formular „DS-2019“ kann man das Visum beantragen). Dieser Prozess ist also
ein wenig zeitkritisch, deswegen sollte man die Exchange Student Application rasch
zusammentragen. Zu den Unterlagen gehört u.a. das Financial Statement. Auf diesem Formular muss
man nachweisen, dass man über die benötigten Finanzmittel verfügt. An der UW-Green Bay waren
dies für ein komplettes Studienjahr ca. 10.500 USD (wer nur ein Semester bleibt, muss ca. die Hälfte
nachweisen). Am einfachsten ist es, seine Hausbank um ein kurzes Schreiben zu bitten, dass in etwa
folgendes besagt (die Summen hier sind ein Beispiel): „At this point [dein Name] has got 8.000 EUR in
his/her cash account. As of today, this equals approximately 11.753 USD].“ Das Geld muss nicht auf
dem persönlichen Konto sein, es kann auch das Konto der Eltern sein. Die Bank muss das Formular
zum Financial Statement stempeln und unterschreiben (ggf. auch die Eltern). Wenn man alle
erforderlichen Unterlagen zusammen hat, schickt man sie an die UW-Uni. Tip: Alles vorher scannen,
und bereits per Email an den Koordinator im International Office der UW-Uni schicken. So können
deine Unterlagen bereits bearbeitet werden, während der Brief noch unterwegs ist. Wenn man auf
Nummer sicher gehen will kann man den Brief auch als Express schicken (so erhält man, bei der Post,
auch einen Tracking Code für die Sendung).
Welche Unterlagen sollte man auf jeden Fall mit ins Ausland nehmen?
Muss für die Immigration sind: Reisepass mit Visum darin und Formular DS-2019. Außerdem sollte
man dabei haben: Einladungsschreiben/ Welcome Letter der UW-Uni, Kopie des Financial Statement,
Rückflugticket (soweit man es schon hat), Immatrikulationsbescheinigung der Heimatuni. Alle diese,
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oder weitere Unterlagen, sollten nicht im Koffer transportiert werden, sondern im Handgepäck, denn
den Koffer erhält man erst nach der Immigration!
Am Flughafen in den USA wird man vom Immigration Officer einige Fragen gestellt bekommen;
außerdem wird ein Foto gemacht und man muss seine Fingerabdrücke auf einem Scanner abgeben.
Der ganze Prozess dauert ca. 2 Minuten. Da es jedoch sein kann, dass vor der Immigration lange
Schlangen sind, sollte man bei einer Umsteigeverbindung (z.B. in Chicago O’Hare) lieber 3-4 Stunden
Umsteigezeit einplanen, als nur 1-2 Stunden, so dass man den Anschlussflug auf jeden Fall erreicht.
Was ist hinsichtlich der Beantragung eines Visums zu beachten?
Sobald die UW-Uni die offizielle Einladung mit dem Formular DS-2019 schickt, sollte man sofort
beginnen, sein Visum zu beantragen. Die Beantragung läuft online, bevor man zum Interview das USKonsulat besuchen kann (in Hessen ist es das Konsulat in Frankfurt). Die Liste der benötigten
Dokumente/Schritte sieht ungefähr so aus:

Passfoto „für US-Visum“ machen (das im Fotoladen dazu sagen!!) – das kann man schon
Wochen vorher erledigen

von der UW-Uni das Formular DS-2019 erhalten

Online den Visumsantrag ausfüllen und die verschiedenen Gebühren bezahlen

Termin im Konsulat zum Visa-Interview online vereinbaren und Termingebühr bezahlen
Zum Termin gehen. Unbedingt darauf achten, dass man z.B. keine Handys mit in die
Botschaft nehmen darf. Entweder man lässt die Sachen im Auto, oder schließt sie am
Bahnhof ein. Hier ist eine Liste verbotener Gegenstände:
http://photos.state.gov/libraries/frankfurt/9318/consular_pdf/Security%20Notice%20for%2
0Consular%20Customers%20German.pdf

Mitbringen: Reisepass, Passfotos, Einladungsschreiben der Uni, Financial Statement,
Einladungsschreiben der Uni, Immatrikulationsbescheinigung der Heimatuni, etc.
All diese Schritte werden auch recht gut auf der Seite der US-Botschaft erklärt:
http://german.germany.usembassy.gov/visa/niv/antrag/
Welche Stipendienmöglichkeiten gibt es?
SEHR rechtzeitig anfangen!! ;)
Ein DAAD Stipendium ist evtl. schwer zu bekommen, denn die Antragsfrist hierfür endet sehr viel
früher als überhaupt der erste Bewerbungstermin für das Hessen-Wisconsin-Programm liegt.
Bei PROMOS passt die Frist besser, aber die Förderung ist nicht so hoch. Außerdem ist der
Wettbewerb hier vor allem für das Wintersemester recht stark.
Die Fulbright Kommission vergibt ein Vollstipendium (Übernahme weitgehend aller Kosten) und ein
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Reisestipendium (ca. 2000 Euro Einmalzahlung). Die Bewerbungstermine sind etwas früher, und vor
allem die Bewerbung für das Vollstipendium ist sehr aufwendig.
Nahezu die Stiftungen aller politischen Parteien in Deutschland, die Kirchen, oder viele
Wirtschaftsverbände/-unternehmen vergeben Stipendien. Hier ist neben guten Noten in der Regel
gesellschaftliches und/oder politisches Engagement Voraussetzung.
Anreise
Wann sollte man ca. anreisen?
Mit dem Visum kann man bis zu 30 Tage vor dem ersten Vorlesungstag einreisen. Genauere
Informationen hierzu erhält man beim Vorbereitungstreffen des Hessen-Wisconsin-Programms. Da
jedoch das Campus Housing in der Regel erst in der Einführungswoche zur Verfügung steht, sollte
man nicht zu früh an der Uni eintreffen. Wer gerne vorher das Land sehen möchte, könnte z.B. nach
Bosten/New York/Washington D.C. fliegen und von dort aus Stück für Stück Richtung Wisconsin
reisen.
Wie hoch sind in etwa die Anreisekosten?
Im August ca. 700 bis 1100 Euro, je nach Fluglinie und ob man eine Direktverbindung nur bis Chicago
oder einen Flug mit Umstieg bis ans Ziel hat. Sofern man nicht noch ein paar Tage in einer anderen
Stadt verbringen will, würde ich je nach UW-Uni empfehlen, einen Flug direkt bis dorthin zu buchen.
Das kostet zwar etwas mehr, aber man hat keinen Stress mit Greyhound Bus oder ähnlichem (um z.B.
von Chicago nach Green Bay zu kommen). Wer in Whitewater, Madison, Milwaukee, oder River Falls
studiert hat es etwas einfacher, denn hier sind die Busverbindungen regelmäßiger und billiger.
Bedenken könnte man wiederum, dass man kurz vor Weihnachten (wenn man nur ein Semester
bleibt) gerne noch ein paar Tage in Chicago verbringen will und daher ein Rückflug von dort, statt z.B.
von Green Bay, doch wieder Sinn machen kann. Auf der Webseite der Uni kann man sich schon
vorher informieren, wann der letzte Tag der Exam Period ist, also wie lange man maximal vor Ort sein
muss. Wahrscheinlich ist aber, dass man mit den Prüfungen schon vor dem letzten Tag der Exam
Period fertig ist.
Was ist bei der Einreise zu beachten?
Wie oben schon erwähnt, alle Dokumente die für die Einreise wichtig sind, oder sein könnten, sollten
unbedingt im Handgepäck sein. Zu beachten ist außerdem, dass man i.d.R. keine Milch- oder
Fleischprodukte einführen darf (auch nicht eingeschweißt). Gummibären, Schokolade oder sogar ein
Brot sind nach meiner Erfahrung kein Problem.
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Welchen Flughafen fliegt man am besten an?
Chicago (ORD) und Minneapolis/St.Paul (MSP) sind die größten Flughäfen in der Region mit
Direktverbindungen. Nahezu jede mittlere Stadt in Wisconsin hat einen eigenen Flughafen, der mit
einem Verbindungsflug erreicht werden kann.
Wie gelangt man vom Flughafen in die Stadt?
Wenn man bis in seine Zielstadt fliegt, bietet ggf. die UW-Uni einen Shuttleservice an. Hierzu beim
International Office der jeweiligen Uni anfragen. An der UW-Green Bay gab es einen Shuttleservice
am Wochenende vor der Einführungswoche (gratis, das International Office bietet dazu eine
Registrierung an).
Flugbuchung
Insbesondere zu Flughäfen wie Chicago O’Hare ist das Angebot sehr groß. Skandinavische Airlines
scheinen manchmal sehr günstig zu sein (zumindest habe ich das von einigen Leuten gehört). Bei
günstigen Flugtickets gilt etwas Vorsicht: Wieviel Freigepäck ist erlaubt? Was kostet ein zweiter
Koffer (selbst in nur einem Semester sammelt man eine ganze Menge Zeug an)? Wie streng sind die
Regeln fürs Handgepäck? Wie lange sind die Umsteigezeiten (Immigration)? Ist eine Umbuchung
möglich? Was kostet eine Umbuchung?
Von einer Buchung bei Studenten-Reisebüros wie STA würde ich aus Erfahrung eher abraten. Man
bekommt hier zwar manchmal einen minimal besseren Preis, aber wenn man dann doch nochmal
umbuchen möchte, fühlt man sich schnell abgezockt. Beispiel: Umbuchung eines LH-Tickets bei
Lufthansa direkt kostet 120 Euro, STA nimmt für die gleiche Leistung 170 Euro und ist dann noch
weniger flexibel (zumindest war das meine Erfahrung in zwei Fällen). Ich würde daher empfehlen, das
Ticket immer direkt bei der Airline zu buchen, mit der man fliegt. Wenn man dennoch über ein
Reisebüro oder einen Anbieter wie Expedia/Opodo buchen will, sollte man sicherstellen, dass es sich
nicht um ein „confined ticket“ handelt, also ein Ticket, dass nur von dem Reisebüro, aber nicht von
der Airline umgebucht werden kann (siehe oben).
Eine gute Suchmaschine ist „Matrix“ von Google: http://matrix.itasoftware.com/ Man kann hier zwar
keine Flüge buchen, sondern nur suchen, aber ich habe stets die gefundene Verbindung danach auf
der jeweiligen Airline-Seite wiederfinden und buchen können.
Bei der Zahlung sollte man beachten, dass die meisten deutschen Airlines inzwischen eine Gebühr für
die Zahlung mit Kreditkarte verlangen (5-7 Euro). Also besser per Lastschrift bezahlen.
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Unterkunft
Wird eine Unterkunft von der Partnerhochschule angeboten?
Für alle internationalen Studenten bietet die UW-Green Bay eine Unterkunft auf dem Campus an, in
der Regel in einem Zweibettzimmer in den sogenannten „Trads“ (Shared Room Apartments). Der
Preis ist leider recht happig: http://www.uwgb.edu/housing/on-campus/rates.asp und man ist in der
Auswahl etwas eingeschränkt. Wenn ihr jedoch bereits jemanden kennt, der an die gleiche Uni geht,
könnt ihr das im Online-Formular des Housing Office bei der Anmeldung angeben. Dann besteht
zumindest die Chance mit jemandem bekannten das Zimmer zu teilen. Das andere Zweibettzimmer
in der Wohnung wird meist von amerikanischen Studenten bewohnt.
Wie sieht die von der Partnerhochschule angebotene Unterkunft aus (Appartement / WG /
Wohnheim / Doppelzimmer)?
http://www.uwgb.edu/housing/housing-options/ Wie erwähnt werden die meisten Internationals in
den Shared Room Apartments einquartiert (2000 USD per Semester). Mit etwas Glück (wohl auch
wenn man länger als nur ein Semester bleibt) kommt man in den private room apartments unter
(2300 USD per Semester) – hier hat man ein Zimmer für sich. Außerdem sind die Küche, das
Badezimmer und der Wohnraum größer.
Ist die von der Partnerhochschule angebotene Unterkunft zu empfehlen?
Unterm Strich ja. Die UW-Green Bay liegt außerhalb der Stadt, die Busverbindungen sind spärlich und
das Streckennetz nicht sehr dicht. Autofahren ist zwar benzin-technisch günstig, aber der Winter in
Green Bay ist nicht die beste Zeit um jeden Morgen mit dem Auto zu pendeln. Im Hinblick auf die
Integration in die Campus Community und kurze Wege zur Vorlesung ist man hier besser aufgehoben
als off campus. Man zahlt zwar etwas mehr, aber man hat viel, viel weniger Stress mit der Suche und
der Anreise.
Studium an der UWGB
Wie läuft die Immatrikulation an der Partnerhochschule ab?
Die Registrierung für Kurse erfolgt online, im Programm „SIS“. Für jegliche Fragen zur Kurswahl sollte
man das Büro „Academic Advising“ im Untergeschoß der Union aufsuchen. Ggf. kann man auch
schon im Vorfeld mit einem Academic Advisor Kontakt aufnehmen. http://www.uwgb.edu/advising/
Die erste und zweite Vorlesungswoche sind die sogenannten „Add-Drop-Weeks“. Es empfiehlt sich
erst einmal ALLE Kurse zu belegen, die einen interessieren, zu allen Terminen in der ersten Woche zu
gehen, und dann die Kurse abzuwählen (wiederum in SIS), die man nicht fortsetzen möchte.
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Gibt es Sprachkurse für Austauschstudenten?
Ob es Sprachkurse gibt, sollte man beim International Office oder bei Academic Advising erfragen.
Wer Hilfe mit einer schriftlichen Aufgabe benötigt, kann stets umsonst das Writing Center
(http://www.uwgb.edu/writingcenter/) besuchen.
Stellt die Partnerhochschule einen Studentenausweis für Austauschstudenten aus?
Während der Einführungswoche für internationale Studenten wird ein Ausweis vor Ort ausgestellt.
Dieser Ausweis erlaubt den Zutritt zum eigenen Zimmer, dient als Bibliotheksausweis und kann mit
Geld aufgeladen werden (Dining Points oder Pass Points). Mit Dining Points kann nur Essen gekauft
werden, mit Pass Points können alle anderen Universitätsdienste bezahlt werden (einschließlich des
Essens und der Waschmaschinen in den Wohnhäusern). Beachten sollte man, dass die am
Semesterende übrige Summe von Points NICHT zurückerstattet wird. Man sollte also vor Ende des
Semesters nicht mehr so viel aufladen (ich hatte meistens zwischen 20 und 30 Dollar auf der Karte,
hauptsächlich um die Waschmaschinen zu benutzen oder einen Snack zu kaufen).
Wo kann man auf dem Campus essen?
Die zentrale Mensa in der Union (den sog. Marketplace) fand ich überteuert und habe deswegen
nach Möglichkeit selbst gekocht, oder im Garden Café (im Untergeschoss der Bibliothek) gegessen.
Dort gibt es eine Sandwhich- und Suppenbar, die vergleichsweise preiswert ist. Leckere Sandwhiches
(und Bier vom Fass) gibt es im Clubhaus des Shorewood Golf Club, das leider mit Ende der Golfsaison
schließt. Neben der Cornerstore (wo man eine kleine Auswahl Lebensmittel kaufen kann), ist das
Common Grounds Coffeehouse. Dort gibt es Kaffee, Tee und süße Backwaren. In allen food outlets
auf dem Campus empfiehlt sich das Bezahlen mit Pass Points, denn so fällt keine Steuer an.
Kurswahl und –ablauf
Wie läuft die Kurswahl vor Ort ab?
Wie oben beschrieben, registriert man die Kurse online in SIS. Über einzelne Kurse kann man sich
vorab am besten im Schedule of Classes informieren: http://sis.uwgb.edu/schedule/ Hier kann man
entweder alle Klassen aller Fächer auf einmal in einer Liste sehen, oder im Menü nach einzelnen
Fächern oder Professoren filtern.
Was ist bei der Kurswahl zu beachten?
Kurse im Einstiegslevel (100er und 200er) sind für deutsche Studenten nicht zu empfehlen. Diese
Kurse sind in der Regel größer (an der UWGB 50-100 Studenten) und in ihrer Struktur sehr an den
Bedürfnissen und Fähigkeiten junger Studenten (Freshmen) orientiert. Wer schon vier Semester in
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Deutschland hinter sich hat, wird sich hier unterfordert, wenn nicht fehl am Platz fühlen. Tatsächlich
würde ich empfehlen, und natürlich gibt es Ausnahmen von der Regel, höhere 300er, sowie 400er
Kurse zu wählen. Die Nummer richtet sich nach dem „Schuljahr“ der amerikanischen Studenten
(Freshmen, Sophomore, Junior, Senior).
Ein Blick auf Ratemyprofessor.com (http://www.ratemyprofessors.com/SelectTeacher.jsp?sid=1336)
kann interessant sein, man sollte aber nicht allein danach entscheiden, denn nicht jede Bewertung ist
objektiv und faktisch richtig. Eine Tendenz lässt sich jedoch manchmal erkennen.
Gibt es verschiedene Campusse?
Es gibt einen Campus.
Wie oft pro Woche und zu welcher Tageszeit finden Kurse gewöhnlich statt?
Kurse mit niedrigen Kursnummern (zB 100er/200er) finden tendenziell dreimal pro Woche statt,
dafür jeweils kürzer. Je höher die Kursnummer (zB Master-Kurse 500-700) desto weniger Sitzungen
pro Woche (z.B. Masterkurse i.d.R. einmal pro Woche, drei Stunden). Es gibt auch Kurse die
gleichzeitig für Bachelor- und Masterstudenten (in Amerika sagt man „Undergraduate“ und
„Graduate“ Students) angeboten werden. Diese Kurse fanden häufig zweimal pro Woche statt und
die Grad-Students in so einem Kurs mussten etwas mehr leisten (eine extra Hausarbeit z.B.).
Wie lang dauert eine Unterrichtsstunde?
Zwischen 50 Minuten und 3 Stunden, je nach dem wie der Kurs strukturiert ist.
Wie läuft der Unterricht ab?
Das hängt vom Professor ab. In meinen Kursen war der Unterricht hauptsächlich im Dialog gehalten,
teilweise mussten auch wir Studenten eine komplette Vorlesung selber moderieren. Das war eine
gute Erfahrung.
In der ersten Woche, bzw. in der allerersten Sitzung am Beginn des Semesters gibt der Prof den
Kursplan („Syllabus“) aus, informiert über den Ablauf und seine Erwartungen, und entlässt die
Studenten dann. Der Unterricht beginnt in der Regel erst in der zweiten Sitzung.
Wie gestalten sich die Prüfungen an der Partnerhochschule?
Es gibt mehr Prüfungen pro Kurs als in Deutschland (unter Umständen bis zu drei oder vier Exams
und/oder bewertete Hausaufgaben oder Gruppenprojekte). Häufig fließt auch die Beteiligung mit in
die Endnote ein. Man muss sich also kontinuierlich mit dem Kurs beschäftigen. Vorteil ist, dass man
in vielen kleinen Schritten Punkte oder Teilnoten sammeln kann und nicht alles am Ende des
Semesters gestaut ist. Wie die Prüfungen tatsächlich gestaltet sind hängt sehr vom Kurs ab. Meine
Kurse waren alle 400er aufwärts, so dass eher Essay- oder Definitionsfragen gestellt wurden. In
unteren Kursen, so habe ich gehört, aber nicht selbst erlebt, gab es wohl tendenziell mehr Multiple
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Choice Aufgaben. Wenn man kontinuierlich am Stoff arbeitet, sollte man keine Probleme haben, eine
gute Note zu bekommen. Ständiges Engagement ist hier an der Uni wichtig und wird belohnt.
Finanzen, Handys, Bücher, Online-Shopping, Post
Ist es empfehlenswert ein Bankkonto im Ausland zu eröffnen?
Wer nur ein Semester bleibt, braucht nicht zwingend ein Bankkonto. Es empfiehlt sich in Deutschland
ein Konto mit kostenloser Visa-Karte zu eröffnen (z.B. bei der DKB). Die Visa-Karte erlaubt das
kostenlose Abheben an allen Bankautomaten. Fällt doch einmal eine Gebühr an, hat die DKB diese
auf Anfrage immer erstattet. Auf dem Campus der UW-Green Bay gibt es zwei Geldautomaten. An
diesen habe ich mit der Visa-Karte kostenlos Geld abheben können. Beim Bezahlen mit der Visa-Karte
fällt eine Auslandsgebühr an (ca. 1,5%), weswegen ich nach Möglichkeit in bar oder mit meiner
amerikanischen debit card bezahlt habe.
Wo kann man ein Bankkonto eröffnen?
Auf dem Campus aller UW-System Schools, also auch in Green Bay, gibt es Filialen der UW-Credit
Union. Das ist eine der Sparkasse vergleichbare Genossenschaftsbank für Studenten. Ein Konto kann
kostenlos eröffnet werden (5 Dollar Mindesteinlage) und man erhält eine EC-Karte (debit card), die
ebenfalls kostenlos ist, solange man sie mindestens einmal im Monat benutzt. Wer eine
amerikanische Kreditkarte haben möchte, kann auch diese von der UW-Credit Union bekommen,
braucht dafür aber eine US-Social Security Number, die man wiederum bei der Social Security
Administration in Downtown Green Bay beantragen muss. Das ist etwas aufwendig für drei Monate.
Wie werden die Gebühren an der Uni bezahlt?
Obwohl das Hessen-Wisconsin-Programm die Studiengebühren bezahlt (bzw. erlässt), muss man
noch eine gewisse Summe von Gebühren selber zahlen. Die Rechnung, bzw. die Liste der
Forderungen findet man in seinem persönlichen SIS-Account. Bezahlt wird im Bursar’s Office der Uni.
Die gängigsten Varianten sind Barzahlung oder Kreditkarte. Da bei Kreditkartenzahlung eine Gebühr
von der Uni erhoben wird (in Finanzdingen kriegt man hier generell nichts geschenkt), habe ich stets
in bar bezahlt. Dazu habe ich am o.g. Geldautomaten in Schritten von 700 Dollar das Geld abgehoben
und in mein Credit-Union Konto eingezahlt. Die DKB Visa-Karte erlaubt maximal 700 Dollar pro
Abhebung, hat aber kein Tageslimit (solange man vorher im Onlinebanking vom Online-Konto einen
entsprechend hohen Betrag auf die Karte „überwiesen“ hat). Vom Credit-Union Konto konnte ich
dann am Schalter einen Scheck ausstellen und habe diesen zum Bursar’s Office gebracht.
Pro Semester werden ca. folgende Kosten fällig:
- Housing $ 2300
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- Segregated Fees (Verwaltunggebühren, bemessen an der Zahl von Credits, die man belegt): $ 750
- Bücher $ 250
- UW-Green Bay Health Insurance $ 600
Wem es zu aufwendig ist, rund 3500 bis 4000 Dollar in 20-Dollar Noten aus dem Geldautomaten zu
ziehen, kann zur Bezahlung der Gebühren auch Peertransfer benutzen. Dieser Dienst wird von Uni
beworben. Man registriert sich auf der Website von Peertransfer und gestattet dem Dienstleister,
das Geld von seinem Konto in Deutschland abzubuchen und der Uni in den USA zu überweisen.
Angeblich geschieht das im Wesentlichen ohne Gebühren und mit einem akzeptablen Wechselkurs;
hierzu kann ich keine persönliche Erfahrung berichten. In jedem Fall sollte man vor seiner Abreise
nach Green Bay umgerechnet ca. 4000-5000 Dollar in seinem deutschen Konto zur Verfügung haben,
denn die Zahlungsfrist an der Uni ist kurz. Generell ist die Uni in Finanzfragen, so meine Erfahrung,
unflexibel. Oder anders gesagt – alles kostet, selbst der Sammelschein am Ende (internationaler
Versand=50 Dollar, alternativ kann man ihn vor Ort abholen, oder an eine amerikanische Adresse
schicken lassen; das kostet dann jeweils „nur“ 10 Dollar).
Gibt es empfehlenswerte Handyverträge oder -karten?
Generell ist Handytelefonieren teurer und der Markt in den USA noch wesentlich stärker auf
Vertragskunden ausgerichtet. AT&T hat eine Prepaidkarte (GoPhone), T-Mobile auch (Tarife: ca. 10
US-Cent pro Minute/SMS). Ich habe mich für Tracfone entschieden. Hier kauft man für ca. 20 Dollar
ein Handy des Anbieters (am besten eines mit „Double Minutes“-Bonus) und lädt dann online
minutes auf, die man abtelefonieren kann. Je mehr minutes man auf einmal kauft, desto günstiger
wird es. Eine SMS kostet 0,3 minutes. Theoretisch kann man auch die SIM aus dem Tracfone in ein
normales Telefon einlegen. Das hat bei meinem Samsung Galaxy nicht funktioniert, im Internet gibt
es geteilte Meinungen darüber. Wer nicht auf 3G verzichten möchte, kann auch auf „Verträge“
ausweichen, die von Monat zu Monat gehen, z.B. von H20-Mobile (je nach Paket 30-50 Dollar pro
Monat). Da man in der Regel jedoch überall „free Wi-Fi“ finden kann, habe ich mich für ein billiges
Tracfone entschieden (Startkosten ca. 20 Dollar) und ansonsten mit meinem Smartphone aus
Deutschland freie WiFis benutzt. Whatsapp ist hier übrigens nicht so bekannt wie in Europa.
Mehr Tips zum Telefonieren
Skype bietet eine Worldwide Flat an (ca. 12 Euro pro Monat), mit der man in nahezu alle Länder der
Welt kostenlos ins Festnetz telefonieren kann, sowie in ca. 10 Ländern (einschließlich USA) auch ins
Mobilnetz. Da ich häufig nach Deutschland telefoniert habe, sowie viel in die USA, war das SkypePaket eine gute Investition. Mit der Skype-App auf dem Smartphone klappte es auch von unterwegs.
Nur kann man nicht auf dem Skype-Account angerufen werden.
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Nicht nur Anrufen kostet
In den USA ist es üblich, dass auch der Angerufene zahlt. Wenn man also einen Anruf (oder eine SMS)
auf dem US-Handy bekommt, zahlt man das gleiche pro Minute/pro SMS, was man zahlen würde,
wenn man selbst der Anrufer wäre.
Bücher kaufen
Am Beginn des Semesters geben die Profs eine Liste von Büchern aus. In manchen Kursen kommt
man nicht umhin, das Buch auch zu kaufen (wer schnell ist, kann in der Bibliothek oder per Fernleihe
Glück haben). Leider sind die meisten Bücher sehr, sehr teuer (100 bis 300 Dollar pro Stück). Manche
Profs verwenden auch Online-Tests, die vom Verlag kommen, und die man nur benutzen kann, wenn
man ein Buch mit dem entsprechenden Code darin kauft. Solange man nicht den Online-Teil braucht,
kann man Bücher aber auch gebraucht kaufen, oder sogar mieten. Vor allem die Buch-Miete (es gibt
zahlreiche Anbieter, wie z.B. Chegg), ist eine gute Alternative für internationale Studenten, denn so
spart man Geld und hat keinen Stress schwere und teuer gekaufte Bücher im Koffer unterzubringen.
Der UW-Green Bay Bookstore ist aufgrund seiner studenten-unfreundlichen Preise leider nur
eingeschränkt zu empfehlen. Schnäppchen darf man hier bei Büchern nicht erwarten und auch der
buyback am Ende des Semesters ist eine Enttäuschung (der Bookstore kauft Bücher zurück, die man
dort gekauft hat, allerdings zu einem Bruchteil des Preises und auch nur, wenn absehbar ist, dass das
Buch im nächsten Semester wieder verkauft werden kann – und natürlich nur mit Quittung).
Deswegen sollte man sehr zügig online nach günstigen Büchern oder einem Mietbuch suchen. Etwas
Schnelligkeit ist geboten, da der Versand von Onlinekäufen in den USA länger dauert als in
Deutschland und in der Regel extra kostet. Gleichzeitig geht es spätestens in der zweiten
Vorlesungswoche richtig los und man sollte das Buch haben, wenn es in dem jeweiligen Kurs viel
benutzt wird.
Online-Shopping, „Amazon Student“
Wie oben erwähnt, kostet der Versand in den USA, auch bei Amazon, mehr als in Deutschland und
dauert länger. Deswegen sollte man sich zu Beginn des Semesters mit seiner „@uwgb.EDU“Emailadresse bei Amazon Student registrieren. Dadurch erhält man für drei Monate kostenlos einige
Vorteile eines AmazonPrime-Kunden (vor allem free 2-day shipping – ein riesen Vorteil). Kurz vor
Ende der drei Monate kann man in seinem Amazon-Kundenmenü die Prime-Mitgliedschaft kostenlos
kündigen. Hat bei mir prima funktioniert und viel Geld für Versand (und Wartezeit für die Lieferung)
gespart. Außerdem erhält man bei Anmeldung für Amazon-Student 10 Dollar als Gutschein, und für
jedes weitere Mitglied, das man wirbt, einen weiteren 10-Dollar Gutschein. Nach der Registrierung
kann man im Kundenmenü einen Link kopieren und diesen an Freunde schicken. Bedingung: Man
benötigt eine .EDU Emailadresse.
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Campus-Anschrift, Post
Um Pakete oder Briefe zu erhalten, braucht ihr eure Campus-Anschrift. Diese setzt sich wie folgt
zusammen (hier ein ausgedachtes Beispiel):
Paul Meier
- Dein Name
Campus Box #2070
- Die Nummer deines Briefkastens im Mailroom (findest du in SIS)
Downham Court 3372 - Die Straßenadresse deines Hauses auf dem Campus
Green Bay, WI 54311
- Stadt und PLZ der Uni
Briefe und kleine Umschläge erhält man in seinem Briefkasten (Campus Box) im Mailroom des
Housing and Community Centers. Pakete und Päckchen werden am Tresen des Mailrooms
ausgegeben und man erhält hier sogar eine Email, sobald eine Sendung eingeht.
Um einen Brief zu senden kann man am Front Desk in der Union Briefmarken kaufen und den Brief
auch dort abgeben. Pakete für den United States Postal Service werden hier leider nur bis zu einem
Gewicht von 13 Unzen angenommen (das ist sehr wenig). UPS Pakete können hier ebenfalls
versendet werden (scheinbar ohne Gewichtsbeschränkung). Wer ein Paket über 13 Unzen mit United
States Postal Service senden will, kann dies im Post Office auf der Westseite der Stadt tun, oder bei
Festival Foods, einem Supermarkt „nahe“ der Uni, mit einem eigenen Post-Tresen. „Nahe“ bedeutet
10 Minuten mit dem Auto. Pakete werden bei United States Postal Service vorrangig nach Gewicht
berechnet und sind im Versand nach Deutschland leider recht teuer. Wer im Lauf des Semesters viel
eingekauft hat und auf der Rückreise nicht alles in einen Koffer kriegt, sollte vergleichen ob statt
einem Paket, nicht ein zweiter Koffer günstiger ist (bei LH/United kostet ein zweiter Koffer mit 23kg
75 Euro/100 Dollar). Nach meiner Einschätzung ist ein zweiter Koffer das bessere Angebot (Tip: Es
muss kein „Koffer“ sein, ein stabiler Pappkarton müsste als Gepäckstück auch akzeptabel sein, man
muss also nicht unbedingt auch noch einen Koffer kaufen).
Alltag und Freizeit
Auf dem Campus
Es gibt ein sehr großes und gut ausgestattetes Fitnesscenter auf dem Campus, das „Kress“. Die
Benutzung ist für alle Studenten kostenlos. Neben einem Kardio- und Weightlifting-Bereich gibt es
ein Schwimmbad, ein Indoor-Soccer-Field, Squash-Courts und einen Kletterturm. Für einen geringen
Betrag pro Semester kann man einen „towel plan“ erwerben und bekommt so pro Tag (oder pro
Besuch?) ein frisches Leih-Handtuch. Ein Spind („locker“) kann ebenfalls gemietet werden.
Da die Uni für ca. 2000 Studenten Wohnort ist, ist das Freizeitangebot recht vielfältig. Das Office of
Student Life, das International Office und Good Times Programming veranstalten viele Events auf
dem Campus, oder bieten Ausflüge an (teilweise sogar kostenlos). Eine Besonderheit des Campus ist
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das „Weidner Center“, in dem häufig auch große Acts wie Philipp Phillips oder die Blue Man Group
auftreten. Außerdem gibt es einen 9-Loch Golfplatz („Shorewood“). Außerdem gibt es ein Kino, das
jede Woche einen aktuellen Film für 2 Dollar zeigt („Christie Theater“).
„Off Campus“ & Nightlife
Green Bay ist keine „Studentenstadt“ und hat kein wirklich nennenswertes Nachtleben. Es gibt ein
paar große Kinos („Marcus Cinemas“), einen etwas heruntergekommenen Club („XS“) und ansonsten
viele Sportsbars und Bars. Die meisten Studenten von der UWGB trifft man am „Thirsty Thursday“
entweder auf der Main Street (im „Cock&Bull“, „Standard&Co Martinibar“, oder eben bei „XS“), oder
auf der South Washington Street (Konzerte im „Meyer Theatre“, Country-Music bei „Stir-Ups“ oder
nebenan etwas schickeres Publikum bei „Kittners“). Dienstag abends, aber auch an anderen Tagen,
ist dem Hörensagen nach die Gegend rund um das private St. Norbert College im Süden Green Bays
ein guter Ort zum Ausgehen, wenn auch möglicherweise etwas teurer.
Mehr zu bieten…
Für Nightlife und Ausgehen deutlich mehr zu bieten haben Milwaukee und das als „Madtown“
bekannte Madison. Vor allem zum „Freakfest“ im Herbst geht es in Madison rund. Ein Highlight für
alle deutschen Besucher dürfte der tatsächlich „Ratskeller“ genannte Teil der UW-Madison
„Memorial Union“ sein. Hier gibt es „verdächtig“ deutsches Essen und auf der Terasse am See (hinter
dem Gebäude) gibt es Bratwurst und Bier – eine Besonderheit, denn normalerweise darf in einem
nicht umzäunten Bereich in Wisconsin kein Bier im Freien ausgeschenkt werden.
Den Spätsommer nutzen!!!
Wisconsin hat einen super Sommer, mit viel Sonnenschein und sehr hohen Temperaturen bis in den
September. Das gute Wetter sollte man nutzen und vor dem Herbst mit dem Lamer’s Bus
(http://www.golamers.com/services/lamers-connect/campus-connect/) oder einem Mietwagen
(Alamo ist recht günstig, wenn man als „US-Resident“ mietet) mal für ein Wochenende nach
Milwaukee oder Madison fahren. Beide Städte haben viele Restaurants, Bars, Clubs, Museen, usw. In
Green Bay ist auf dem Campus an Wochenenden oft „tote Hose“ und man sollte jede Chance nutzen,
die Wochenenden entweder in einer der großen Städte oder in einer der landschaftlich sehr schönen
Gegenden von Wisconsin zu verbringen, z.B. am Devil’s Lake oder in „Door County“ (das International
Office hatte in der Einführungswoche einen tollen Trip für uns dorthin organisiert).
Was sollte man auf keinen Fall verpassen?
Wer American Football erleben möchte, sollte sich zwei Teams ansehen: Die Green Bay Packers und
die Wisconsin Badgers (das Uni-Team in Madison). Die Packers sind in Green Bay fast so etwas wie
eine Religion und ist man kein Packers-Fan, ist man in den Augen der Locals nicht ganz normal. Leider
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sind die Tickets sehr teuer (zwischen 70 und 200 Dollar), aber man kann Glück haben (Kontakte!!! –
oder ein „Pre-Season Game“). Wer ein Spiel im November oder sogar Dezember sieht, sollte sich wie
für die Arktis anziehen und ein paar Taschenwärmer von der Tankstelle in die Schuhe und
Handschuhe stecken. Die Tickets der Badgers sind günstiger und die Leute drehen genauso auf im
Stadion. Es ist ein besonderes Erlebnis eine Uni-Mannschaft in einem Stadion mit über 80.000
Sitzplätzen zu sehen!
Wie sieht das kulinarische Angebot aus?
In West Green Bay habe ich drei Restaurants gefunden, die ich besonders gut fand: Titletown
Brewery, Hinterland Brewery (Essen ist teuer, auf Specials achten, super Bier), und Kavarna (ein
Café/Deli, das lokale Zutaten verarbeitet). Glass Nickel Pizza Company wurde mir außerdem
empfohlen. Typisch amerikanische Cupcakes gibt es bei „Bake my Day“, und fettige Donuts kann man
bei der „Willow Street Bakery“ finden.
Farmers Market
Nicht verpassen sollte man die Farmer’s Markets im Sommer und Herbst (Mittwochs der große
Markt auf dem Broadway, bis in den Abend; Samstags früh der kleine Markt in East Downtown). Die
Tomaten und anderes lokal angebautes Gemüse hier sind wirklich köstlich. Eine Besonderheit ist der
Farmer’s Market in Madison (jeden Samstag), der rund um das State Capitol stattfindet und als der
größte „producer-only“ Farmer’s Market der USA gilt. Im Winter findet der Markt in Green Bay nur
unregelmäßig und indoor statt (2013-14 im KI-Center in Downtown). Der Madison Farmers-Market
wird im Winter ebenfalls kleiner. Trotzdem kann man auch dann noch leckere Sachen finden.
Supermärkte
Gute Nachricht vorweg: Es gibt einen Aldi! Hier gibt es sogar original deutsche Produkte (die
tatsächlich importiert werden). Am anderen Ende der Skala steht Copp’s Supermarket, der deutlich
teurer ist. Dazwischen gibt es Walmart, Woodman’s und Festival Foods. Festival ist am schnellsten zu
erreichen, hat allerdings noch etwas gehobene Preise. Woodmans ist der ideale Mittelweg, mit dem
größten Lebensmittelsortiment und einer großen Liquor Store im gleichen Gebäude. Im Mittel fand
ich die Preise bei Woodmans am besten und man findet wirklich alles (sogar ein paar deutsche
Importprodukte in der internationalen Abteilung). Die Qualität von frischem Obst und Gemüse fand
ich in allen Supermärkten mittelmäßig, hier ist der Farmer’s Market die weitaus bessere Alternative.
Tip für Fleisch
Büffel und Elch sind neben Rindfleisch sehr populär und es gibt viele Farmen, die an Konsumenten
verkaufen (entweder auf dem Farmer’s Market, oder direkt vom Hof). Einfach mal die Amis fragen.
Bei Titletown Brewery gibt es übrigens einen leckeren Elchburger, wer das mal probieren möchte.
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„Typical“ Wisconsin Food
Die „Wisconsinites“ lieben Käse, Bratwurst, und Bier...
- Cheese Curds (frisch oder „fried“)
- String Cheese
- Brats and Sauerkraut
- Friday Fish Fry (gibt es in den meisten Restaurants)
- Bloody Mary (serviert u.a. mit einer Gurke und einem Stück String Cheese), z.B. in St. Brendran’s
Irish Pub in Green Bay
Reisen im Land
Welche Reisemöglichkeit ist zu bevorzugen?
Busse (Lamers Bus in Wisconsin, oder Greyhound) sind einigermaßen günstig und der beste Weg
ohne Auto zwischen den Städten in Wisconsin zu reisen (insbesondere nach Madison und
Milwaukee).
Mietwagen sind im Vergleich zu Deutschland günstiger, allerdings kommt meistens die Versicherung
noch dazu (es kann manchmal billiger sein auf der deutschen Webseite von z.B. Hertz zu buchen, da
dort manchmal die Versicherungen schon eingeschlossen sind). Bei Mietwagen zu beachten ist, dass
one-way Mieten, also z.B. von Green Bay nach Madison, aber nicht zurück, um ein vielfaches teurer
sind als als eine round-trip Miete. Für Fahrer unter 21 wird eine extra Gebühr fällig.
Flüge innerhalb der USA variieren im Preis stark je nach Fluggesellschaft und Destination. Green Bay
wird hauptsächlich von Fluggesellschaften wie United, Delta, etc. bedient. Bekannte Billigflieger wie
Frontier oder Southwest fliegen aus Madison, bzw. Milwaukee. Außer Southwest (2 Koffer frei)
kenne ich keine US-Airline, die bei nationalen Flügen Freigepäck hat. Ein Koffer kostet zwischen 20
und 40 Dollar pro Strecke. Handgepäck ist meistens frei (z.B. bei United), aber nicht generell (z.B. bei
Frontier – Handgepäck kostet hier extra, es sei denn man bucht auf der Website der Airline).
Sind bei Reiseplanungen besondere Sicherheitsaspekte zu bedenken?
Wenn man in größere Städte reist sollte man sich im Vorfeld informieren, ob es Stadtteile gibt, die
man meiden sollte. In Milwaukee z.B. ist das Viertel westlich der Uni auf der anderen Seite des
Flusses keine so empfehlenswerte Gegend.
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Fazit
Ist ein Auslandssemester an der Partnerhochschule zu empfehlen?
Akademisch war ich sehr zufrieden an der UW-Green Bay (Environmental Science) und würde in
dieser Hinsicht auf jeden Fall wieder dorthin gehen. Vom typisch amerikanischen Studentenleben,
oder vom „College“-Feeling hat man jedoch leider nicht viel gemerkt. Die abgeschiedene Lage der
Uni (faktisch in Wald und Feld) und die hohe Zahl an pendelnden Studenten (nur 2000 von rund 7000
Studenten leben auf dem Campus), sowie die Wochenendheimfahrer, lassen den Campus häufig
leblos wirken. Wer jedoch die Nähe zur Natur sucht und gerne Sport treibt wird in Green Bay sicher
viele tolle Möglichkeiten finden. Als Partycampusse bekannt sind Madison, Oshkosh und LaCrosse.
Welche Tipps kann man zukünftigen Austauschstudenten geben?
Die Internationalen Studenten (ca. 50 Neuzugänge allein im Fall 2013) waren gemeinsam sehr aktiv.
Wer länger als ein Semester bleibt, oder gerne mehr mit den Locals machen möchte, sollte sich
frühzeitig auch mit amerikanischen Studenten vernetzen. Die Studenten in Green Bay sind durchweg
sehr nett und zugänglich, der gesamte Campus hat eine freundliche Atmosphäre. Hier würde ich nur
dazu sagen, dass eine Einladung oder Verabredung unter Amerikanern nicht immer gleich so fest ist,
wie man es vielleicht von seinen Freunden zuhause gewöhnt ist. Außerhalb der internationalen
Studenten herrscht nicht so viel diversity. Die Verteilung Männer/Frauen an der UW-Green Bay ist ca.
40/60 Prozent.
Ambassador-Funktion
Das International Office an der UW-Green Bay führt jedes Semester mehrere Veranstaltungen durch,
um die amerikanischen Studenten über ein Auslandssemester zu informieren. Hilfe von
internationalen Studenten ist hier immer sehr willkommen. Wie vom Hessen-Wisconsin-Programm
erwünscht, kann man sich z.B. bei der Study Abroad Fair, oder beim Study Abroad Panel, als
Ressource einbringen und damit die Arbeit des örtlichen International Office unterstützen. Generell
fand ich, war das Interesse internationale Studenten einzubinden auch außerhalb dieser Events sehr
groß, insbesondere in den Vorlesungen, die ich besucht habe.
Krankenversicherung
Die Uni zwingt alle internationalen Studenten eine spezielle Krankenversicherung abzuschließen und
an der UWGB gibt es dafür leider auch keinen Waiver. Das bedeutet, dass man pro Semester 500-600
Dollar für die Krankenversicherung ausgeben muss. Im Fall der Fälle ist man hier abgesichert, aber ich
fand die Leistungen der Versicherung, erst recht gemessen am Preis, in keiner Weise
zufriedenstellend. Dazu kommt, dass weder Zahnschäden (und das schließt Zahnschmerzen ein),
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noch Augenkrankheiten versichert sind. Ein Besuch beim Arzt kostet außerdem 25 Dollar Zuzahlung,
genauso wie alle Verschreibungen. Da unserer Gruppe vor Anreise keine dieser Details mitgeteilt
worden waren, hatte ich selber noch eine Versicherung bei der HanseMerkur abgeschlossen (Young
Travel, Premiumtarif). Den Bedingungen nach zahlt die HanseMerkur zunächst einmal generell 100%,
schließt Zähne und Augen ein, sowie alle Medikamente und ist in den gesamten USA gültig. Die
Green Bay Versicherung leistet ihre volle Zuzahlung nur bei „preferred Partners“ (im Wesentlichen in
der Region), außerhalb derer nur 80%. Da Arztrechnungen in den USA horrend teuer sind, können
20% eine hohe Summe sein.
Wer sich genauer informieren will, sollte das International Office frühzeitig kontaktieren und um
schriftliche Informationen zum Versicherungsschutz bitten, sowie bei Abschluss einer zusätzlichen
Auslandskrankenversicherung in Deutschland bei der UWGB um einen Waiver von der CampusVersicherung bitten.
Eventuell ist es auch möglich, eine zusätzliche Krankenversicherung in Deutschland nur für den
Zeitraum vor und nach dem Semester abzuschließen (wenn man in dieser Zeit reisen möchte – die
Unterlagen, wie Versicherungskarte etc. der Campus-Versicherung erhält man erst bei Ankunft in
Green Bay).
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