ALTI DANTE Baseldeutsch für: Alte Tante - Rhyhafe

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ALTI DANTE Baseldeutsch für: Alte Tante - Rhyhafe
Fasnachtslexikon
AINZELMASSGE
Einzelmaske; kostümierte, allein machende Person an der Fasnacht.
AKTIVE
Personen, die an der Fasnacht aktiv teilnehmen.
ALTI DANTE
Baseldeutsch für: Alte Tante; typisches Basler Fasnachtskostüm aus der Biedermeier-Zeit, oft
bestehend aus Original-Kleidungsstücken mit Capotte-Hütchen oder breitrandigem Hut, IndienneSchal, Ridicule (Stofftäschchen).
AMEEDYYSLI
Pulswärmer, ist ein stück Stoff, meistens gestrickt, welches man um die Handgelenke anzieht.
Dadurch werden die Gelenke warm gehalten.
BARFI
Barfüsserplatz (im Zentrum von Basel). Der Barfüsserplatz wird von Baslern auch Seibi genannt.
BASELDYTSCH
Baseldeutsch für: eben Baseldeutsch. Die an der Fasnacht früher immer, heute aber nur noch
teilweise verwendete überspitzte Form des Baseldeutsch als Ausdruck des Spottes hat ihren
Ursprung im Dialekt der wohlhabenden elsässischen Hugenotten, die ab Mitte des 16. Jahrhunderts
Zuflucht im protestantischen Basel suchten und sich da meist in der St.-Alban-Vorstadt («Dalbe»)
ansiedelten. Deren Sprache mischte sich zwar mit dem einheimischen Dialekt, hob sich jedoch vom
Rest der Stadt erheblich ab.
BEGGLI
Trommelübungsbock aus Holz
BEIZ
Restaurant oder Kneipe
BLAGEDDE
Baseldeutsch für: Plakette; offizielles Fasnachtsabzeichen. Nach einem Wettbewerb von Künstlern
jedes Jahr neu entworfen. Der Erlös geht in die Subventionskasse. 1911 wurde erstmals ein
Abzeichen zur finanziellen Unterstützung der Fasnacht verkauft.
BLÄTZLIBAJASS
Typisches Basler Fasnachtskostüm, zusammengesetzt aus vielen verschiedenfarbigen Stofffetzen
oder eben «Blätzli».
BUMMEL
Ausflug der Cliquen an den drei Sonntagen nach Fasnacht. Ab ca. 17 Uhr: Rückkehr der Cliquen in
die Basler Innerstadt mit Trommeln und Pfeifen (bevorzugte Route: Freie Strasse abwärts).
BYGGOLO
Piccolo, kleine Querpfeife
BYGGOLODÄSCHLI
Spezielle Tasche für Piccolo am Kostümoberteil oder am Kostümhosenbein
CHÄSWAIHE
Wähe mit Käse gemacht, wird warm gegessen und ist eine Spezialität an der Fasnacht.
CHAISE
Aus dem Französischen; Kostümierte, eingedeckt mit Wurfgeschossen wie Mimosen, Orangen,
«Dääfeli» (Lutschbonbons) und «Räppli», fahren in einer offenen Kutsche.
CHARIVARI
1. Einzelkostüm für den «Morgestraich» und den Dienstag, zusammengestellt aus dem Fundus
bereits vorhandener Kostüme; oft die typischen Basler Fasnachtsfiguren.
2. Vorfasnachtsveranstaltung.
CLIQUE
In Basel Bezeichnung für Fasnachtsverein bzw. Club; aus dem Französischen:
Sippschaft, Bande, Rotte.
COMITÉ
Siehe Fasnachts-Comité
CORTÈGE
Vom Fasnachts-Comité vorgeschriebene Umzugsroute, auf der sich die Cliquen und Wagen bewegen
sollten. Sie führt durch die ganze Innerstadt und umfasst ungefähr 10 000 Maskierte; aus dem
Französischen: Umzug.
DAMBUUR
Trommler
DAMBUURMAIOOR
Tambourmajor
DAMMBUURMAIOOR-STÄGGE
Tambourmajor-Stab, mit dem der Tambourmajor den Takt angibt
DRUMMELSCHUEL
Trommelschule. Hier wird das trommeln erlernt
DRUMMELI
Vorfasnachtsveranstaltung des Fasnachtscomitée mit über 1000 Mitwirkenden in der Messe Basel,
Cliquen, Schnitzelbänke, Guggen, "Stiggli"
DRUMMLE
Baseldeutsch für: Trommel, trommeln
DUMMPEETER
Eigentlich ein Trompeter aus der Rokokozeit; typische Basler Fasnachtsfigur mit Rokokojacke und kniehose mit Rüschen an Manschetten und Knien sowie Spitzenjabot (Halstuch), weisser Perücke mit
Zopf, Käppli, ungleichfarbigen Strümpfen, Schnallenschuhen und als Requisite eine Trompete
(natürlich nur, wenn er nicht trommelt, pfeift oder die Tuba bläst).
FASCHTEWAIJE
Fastenwähe; brezelartiges Gebäck, das zur Fastenzeit bis nach der Fasnacht gegessen wird.
FASNACHT
Nicht Fastnacht, nicht Karneval noch Fasching, sondern eben die Basler Fasnacht. Erstmals erwähnt
1376, nach der Reformation unterdrückt, entwickelte sich die Fasnacht vom 19. Jahrhundert an aus
einem den rheinischen Karnevalsveranstaltungen mit Prinzen und Trachtengruppen nicht unähnlichen
Treiben zu dem, was wir heute als Basler Fasnacht kennen.
FASNACHTS-COMITÉ
Wurde im Jahre 1910 als unabhängige und behördlich abgesegnete Instanz zur Organisation der
Fasnacht gegründet. Gibt allgemeine Richtlinien heraus und ist für den gesamten Ablauf
verantwortlich. Ausserdem Organisiert es noch das«Monschter-Trommelkonzert» bzw. das
«Drummeli», das vor dem Fasnachtsbeginn stattfindet.
FASNACHTSKIECHLI
Süsse Basler Fasnachtsspezialität.
FASCHTEWAIJE Fastenwähe; brezelartiges Gebäck, das zur Fastenzeit bis nach der Fasnacht
gegessen wird.
GÄSSLE
Stammt von Gässli, also kleine Gasse. Bevorzugtes Aufsuchen der engsten Strassen Basels.
GOSDYYM
Baseldeutsch für: Kostüm, Fasnachtsverkleidung; aus dem Französischen von: Costume.
GUGGEMUUSIG
Das Gegenteil von Symphonie-Orchester. Ein wundervolles Durcheinander an Instrumenten, aus dem
trotzdem die Melodie herausgehört werden soll. Die ersten Blechmusiken haben bereits Mitte des 19.
Jahrhunderts die Umzüge bereichert. Und noch in den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts
waren an der Fasnacht Handharmonika- und Mandolinengruppen zu sehen. Aus den Blechmusiken
haben sich die «Guggemuusige» entwickelt. Der Höhepunkt für die «Guggencliquen» ist der
Dienstagabend mit den Guggenkonzerten auf dem Marktplatz, dem Seibi (Barfüsserplatz) und dem
Claraplatz.
HARLEKIN
Typisches Basler Fasnachtskostüm; als Anlehnung an den Arlequino aus der italienischen Commedia
del Arte mit Zweispitz, Halskrause, manchmal mit Cape, Pluderhosen und weissen Strümpfen.
HELGE
Baseldeutschfür: Gemälde; Schnitzelbankillustration
KÄLLER
Baseldeutsch für: Keller. Der Rhyhafe-Waggis-Keller ist an der Markgräflerstrasse 54 in Basel.
Infos unter: http://www.rhyhafe-waggis.ch
KÄÄSWAIJE
Baseldeutsch für: Käsekuchen; wird am «Morgestraich» zusammen mit «Määlsuppe» und
«Ziibelewaaie» gegessen.
JUNGE GARDE
Eine Junge Garde ist ein teil einer Clique welche aus jungen Mitgliedern besteht, meistens zwischen
7-17 Jahren.
KESSI ODER KIIBEL
Baseldeutsch für: Kessel, Kübel; an der Fasnacht: die Trommel. Die Basler Trommel besteht aus
einem Messingenen oder neusilbernen, auch leichtmetallenen, zylinderförmigen und bodenlosen
Kessel, über dessen beiden Öffnungen zwei Felle durch die schwarz-weiss bemalten Holzreifen sowie
durch ein Trommelseil und Lederschlaufen unter Spannung gehalten werden. Der Ton wird mit
Holzstücken, den Trommelschlegeln, erzeugt, wobei die dem unteren Fell entlangführende vierfach
aufgespannte Trommelsaite den rasselnden Klang verursacht. Die Grösse beträgt in der Regel 40 cm
Kesselhöhe und 40 bis 42 cm Kesseldurchmesser.
KINDERFASNACHT
Der Dienstagnachmittag gehört den Kindern
KOPFLADÄÄRNLI
Kleine Laterne, die auf der Larve montiert ist (Morgenstreich)
LADÄÄRNE
Baseldeutsch für: Laterne; an der Fasnacht sind zu unterscheiden: Zugslaterne (grosses, der Clique
vorangetragenes Kunstwerk, oft von bekannten Künstlern passend zum Sujet der Clique gestaltet),
Steckenlaterne (wird am Stecken im Vortrab getragen), Kopflaternen (wird auf der Larve bzw. dem
Hut befestigt), Rückenlaterne (wird auf dem Rücken getragen). Die Fasnachtslaterne entwickelte sich
aus den Fackelträgern.
LADÄÄRNEVÄÄRS
Spruch auf der Fasnachtslaterne (muss nicht zum Sujet passen)
LAARVE
Baseldeutsch für: Larve, Gesichtsmaske.
MÄÄLSUPPE Baseldeutsch für: Mehlsuppe; wird am «Morgestraich» zusammen mit «Ziibelewaije»
gegessen.
MÄÄLSUPPE
Baseldeutsch für: Mehlsuppe; wird am «Morgestraich» zusammen mit «Ziibelewaije» gegessen.
MONSCHTER
Monster-Konzert in der Mustermesse (früher im Küchlin); siehe auch Drummeli
MORGESTRAICH
Morgenstreich; Bezeichnung für den Auftakt der Fasnacht. Der Begriff tauchte 1808 zum ersten Mal in
einer amtlichen Bekanntmachung auf. Im 18. Jahrhundert war das Trommeln erst ab 7 Uhr morgens
erlaubt. Im Jahre 1835 wurde der «Morgestraich» erstmals um 4 Uhr morgens abgehalten.
PFYFFER
Baseldeutsch für: Pfeifer; Piccolospieler an der Fasnacht. Die ersten gedruckten Märsche für Piccolo
wurden 1913 herausgegeben, es waren dies
der «Morgenstreich» und die «Aeschlemer». Nach und nach kamen weitere dazu, die Besetzung
wurde mehrstimmig, und seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts erlebt die Literatur der
Piccolomärsche einen riesigen Aufschwung, wobei sich die Melodien immer mehr vom Militärischen
entfernen.
PICCOLO
Die Trommel des Pfeifers. Kleine Querflöte, erfunden Ende des 18. Jahrhunderts; steht eine Oktave
höher als ihre grosse Schwester, die Querflöte.
RÄPPLI
Baseldeutsch für: Konfetti. Früher kleine, rund gestanzte Kartonstückchen, die schauderhaft wehtun
konnten, heute aus Papier. Die «Räppli» werden den lieben Mitmenschen angeworfen.
REGGWISYT
Zusammengebasteltes Etwas auf Rädern, welches beim fasnächtlichen Cortège im Zug
mitgenommen wird. Meistens wird dabei das Sujet abgehandelt.
RHYHAFE-WAGGIS
Waagen-Clique von Basel, gegründet 1974. /
http://www.rhyhafe-waggis.ch
RUESSE
Baseldeutsch für: trommeln
SCHÄÄSE
Landauer von Pferden gezogen (am Cortège)
SCHNITZELBANGG
Baseldeutsch für: Schnitzelbank. Lässt sich bis in die dreissiger Jahre des 19. Jahrhunderts
zurückverfolgen und hat seinen Ursprung in den Schmäh- und Spottliedern des 17. Jahrhunderts.
Bestehend aus einer Anzahl Versen, in welchen Personen und/oder Ereignisse glossiert werden, und
den dazugehörenden Helgen werden die «Bängg», wie sie auch genannt werden, von Einzelpersonen
oder Gruppen, oft auch von Instrumenten begleitet, in gesungener Form vorwiegend am Montag- und
Mittwochabend in Restaurants und Cliquenlokalen vorgetragen, selbstverständlich auf Baseldeutsch.
SCHYSSDRÄGGZYGLI
Kleiner, bunt zusammengewürfelter Zug aus Pfyffer und/oder Drummler.
SPIIL
Baseldeutsch für: Spiel; Fachausdruck für Pfeifer, Tambourmajor und Tambouren. Spielchef ist
normalerweise der Zugchef, also der Tambourmajor.
STÄNZLE
Typisches Basler Fasnachtskostüm, das sich von der Standesuniform des Basler Regiments im 19.
Jahrhundert mit Militärkäppi, Epauletten, Uniformgilet und -mantel, Marschschuhen und Gamaschen
herleitet.
SUBVENTION
Die an die Cliquen aller Art ausbezahlten Subventionsgelder setzen sich vor allem aus den
Erträgnissen des Drummeli (Vorfasnachtsveranstaltung) und des Plakettenverkaufs zusammen. Die
Verteilung erfolgt durch das Fasnachts-Comité.
SUJET
Auf Baseldeutsch auch «Süüschee» genannt; bildet
die Grundlage der Persiflage jeder Clique. Ein Ereignis oder eine Begebenheit aus dem politischen
oder alltäglichen Le-ben. Das Sujet wird auf der Laterne, am und im Wagen und vor allem in
Kostümen des Spiels und des Vortrabs ausgespielt und auf dem «Zeedel» behandelt.
TAMBOUR
Aus dem Französischen: Trommler.
TAMBOURMAJOR
Das Bindeglied zwischen Trommler- und Pfeifergruppe mit dem typi-schen Requisit: dem
Tambourmajorstock. Angeblich musste der Tambourmajor bis zum Ersten Weltkrieg seinen Stock bis
in Mansardenhöhe werfen und einhändig wieder auffangen können. Dem hat dann allerdings die
Neuzeit mit Tramleitungen und Beleuchtungskabeln ein Ende bereitet.
UELI
Typische Basler Fasnachtsfigur, eine Ableitung
vom mittelalterlichen Hofnar-ren mit Narrenkappe und
zweifarbigem Kostüm mit Schellen.
VORTRAB
Die Abteilung zu Fuss, die (hinter den Vorreitern) marschiert und die «Zeedel» ans Publikum verteilt.
WAAGE
Baseldeutsch für: Wagen. Die Wagencliquen sind Vereinigungen, die zur Darstellung ihres Sujets
einen Wagen fasnächtlich dekorieren.
WAGGIS
Markantes Kostüm an der Basler Strassenfasnacht. Ursprünglich helle oder schwarze Zipfelmütze,
eine über der Hose getragene Leinenbluse und schwarze Leinenhosen. Unter der Bluse schaut ein
Vatermörder (Kragen) hervor, der mit einem Halstuch zugebunden ist. An den Füssen Holzschuhe,
die in Socken mit Ringelmuster stecken. Der Ursprung des Wortes geht auf unsere Nachbarn
im Elsass zurück und ist dort heute noch ein nicht gerade schmeichelhaftes Personenattribut.
ZEEDEL
Baseldeutsch für:
Zettel. 1. Die obligatorische Fasnachtsliteratur. Auf den «Zeedel» wird das jeweilige Sujet jeder Clique
in gereimter Form und selbstverständlich auf Baseldeutsch behandelt. Der älteste bekannte «Zeedel»
wurde 1820 verteilt.
2. Auch die Schnitzelbänke geben ihre Verse auf Zetteln heraus.
ZIIBELEWAIJE
Zwiebelkuchen, wird traditionell am Morgenstraich gegessen
ZUG
Umher ziehende Clique. Dazu gehören meistens in dieser Reihenfolge: Vordrab, Ladärne, Pfyffer,
Dambuurmajor, Drummler, Reggwisyt, Waage
(Quelle: BaZ, 10. März 2003)