Seminararbeit

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Seminararbeit
Institut für Finanzmanagement
Abteilung für Betriebliche Finanzierung, Geld- und Kreditwesen
BASISSEMINAR FINANCIAL MANAGEMENT
LV-Nr.: 602.720 / SS 2009
o.Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Nadvornik / Univ.-Ass. Dr. Tanja Schuschnig
Betreuerin: Dr. Tanja Schuschnig
Seminararbeit
Thema Nr.: 7
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen durch die Hausbank
Christina Staudacher
8. Semester
0560070
St. Peter 1
9800 Spittal/Drau
O680-123 98 13
[email protected]
Abgabetermin:
06. April 2009
Präsentationstermin: 18. Mai 2009
Ehrenwörtliche Erklärung
Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende wissenschaftliche Arbeit selbständig angefertigt und die mit ihr unmittelbar verbundenen Tätigkeiten selbst erbracht
habe. Ich erkläre weiters, dass ich keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel
benutzt habe. Alle aus gedruckten, ungedruckten oder dem Internet im Wortlauf oder
im wesentlichen Inhalt übernommenen Formulierungen und Konzepte sind gemäß
den Regeln für wissenschaftliche Arbeiten zitiert und durch Fußnoten bzw. durch andere genaue Quellenangaben gekennzeichnet.
Die während des Arbeitsvorganges gewährte Unterstützung einschließlich signifikanter Betreuungshinweise ist vollständig angegeben.
Die wissenschaftliche Arbeit ist noch keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegt
worden. Diese Arbeit wurde in gedruckter und elektronischer Form abgegeben. Ich
bestätige, dass der Inhalt der digitalen Version vollständig mit dem der gedruckten
Version übereinstimmt.
Ich bin mir bewusst, dass eine falsche Erklärung rechtliche Folgen haben wird.
Unterschrift
Klagenfurt am, 06. April 09
INHALTSVERZEICHNIS
1.
ABBILDUNGSVERZEICHNIS ............................................................................. II
2.
VORWORT .......................................................................................................... 1
3.
UNTERNEHEMENSNACHFOLGE ...................................................................... 2
3.1 Ausgangslage ....................................................................................................... 2
3.2 Möglichkeiten der Übertragung ............................................................................. 4
3.2.1
Übernahme innerhalb der Familie ................................................................. 4
3.2.2
Übergabe an Dritte........................................................................................ 5
3.2.3
Ungeregelte Nachfolge ................................................................................. 6
3.3 Arten und Modelle der Übertragung ..................................................................... 8
3.3.1
Übertragung unter Lebenden ........................................................................ 8
3.3.2 Sonstige Transaktionen.................................................................................... 11
3.3.3
4.
Betriebsaufspaltung .................................................................................... 11
FINANZIERUNG VON UNTERNEHMENSNACHFOLGEN ............................... 13
4.1 Innenfinanzierung ................................................................................................ 14
4.2 Außenfinanzierung .............................................................................................. 14
4.2.1 Eigenfinanzierung ............................................................................................ 15
4.2.2 Fremdfinanzierung ........................................................................................... 15
5. FINANZIERUNG VON UNTERNEHMENSACHFOLGEN DURCH DIE
HAUSBANK .............................................................................................................. 17
5.1 Begriffserklärung ................................................................................................. 17
5.2 Wesensmerkmale der Hausbankverbindung....................................................... 19
5.3 Finanzierungsarten ............................................................................................. 21
5.4 Basel II ............................................................................................................... 25
6.
RESÜMEE ......................................................................................................... 27
7.
LITERATURVERZEICHNIS ............................................................................... 29
II
1. ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1
Seite 2
Abbildung 2
Seite 3
Abbildung 3
Seite 3
Abbildung 4
Seite 5
Abbildung 5
Seite 13
Abbildung 6
Seite 17
Abbildung 7
Seite 18
Abbildung 8
Seite 18
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
1
2. VORWORT
Wir befinden uns in Zeiten in denen Unternehmensnachfolgen eine wesentliche Rolle
spielen. Jene Generation, die unserer Großeltern, die nach Ende des 2. Weltkrieges
unser Land so erfolgreich wieder aufgebaut haben ziehen sich nun in den wohlverdienten Ruhestand zurück.
Die logische Folge daraus ist, dass in den kommenden Jahren eine nicht gerade geringe Zahl an Unternehmen den Eigentümer wechseln wird. Das Potenzial das sich
aufgrund dieser Entwicklung ergibt ist enorm. Ein gelungener Eigentümerwechsel ist
im Interesse aller Beteiligten und entscheidet über die zukünftige Struktur unserer
Wirtschaft. 1
Gerade die Finanzierung spielt bei diesem heiklen Thema eine große Rolle. Unsere
Zeit ist gekennzeichnet durch komplexe Rahmendingungen und sich ständig verschärfenden Wettbewerb am Markt für Finanzdienstleistungen. Dies betrifft nicht nur
die großen international tätigen Konzerne sondern auch kleine und mittlere Unternehmen. Trotz des dynamischen Umfeldes erfreuen sich traditionelle Bankverbindungen, wie diese zur Hausbank, von großer Beliebtheit. 2
Ich habe meine Seminararbeit in zwei große Themenblöcke gegliedert. Als ersten
Schritt möchte ich auf die Unternehmensnachfolge eingehen um aufzuzeigen welche
Chancen sich hinter dieser Thematik befinden. Dann möchte ich mir die Unternehmensnachfolge aus dem Blickpunkt der Finanzierung ansehen. Dabei stelle ich mir
die Frage, welche Möglichkeiten der Finanzierungen bestehen und insbesondere
welche Rolle spielt die Hausbank bei finanzierungstechnischen Überlegungen.
1
2
Vgl. Hasch et al. [Praxishandbuch der Unternehmensnachfolge, 2000], S.28.
Vgl. Doberanzke [Exklusive Finanzierung mittelständischer Unternehmen, 1993], S.1.
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durch die Hausbank
2
3. UNTERNEHEMENSNACHFOLGE
3.1 Ausgangslage
Um an die Thematik der Unternehmensnachfolge praxisbezogen heranzutreten,
möchte ich mir nun Zahlen und Fakten hierzu genauer ansehen. Wie sieht die Situation in Österreich aus? Welche Potenziale ergeben sich durch Unternehmensnachfolgen? Welche Branchen sind in den nächsten Jahren vermehrt von Unternehmensnachfolgen betroffen und das Schicksal wie vieler Arbeitsplätze ist von gelungenen
Unternehmensnachfolgen abhängig?
Die unten angeführte Grafik zeigt das Potenzial, welches sich durch Unternehmensnachfolgen ergibt. Wie sich aus der Darstellung ablesen lässt, wird in den nächsten
Jahren eine nicht gerade unwesentliche Zahl an Unternehmen den Besitzer wechseln. Gelungene Unternehmensnachfolgen gewährleisten das Funktionieren der
Wirtschaft und sichern Arbeitsplätze. Aufgrund dieser schlagenden Argumente zeigt
sich die Wichtigkeit dieser Thematik.
Quelle: Austrian Institute for SME Research [Unternehmensübergaben- und nachfolgen in KMU der
gewerblichen Wirtschaft Österreich, 2008]
Abb.: 1 Potenzialschätzung von Unternehmensnachfolgen
Diese grafische Übersicht zeigt das Potenzial von Unternehmensnachfolgen aufgesplittert nach Sparten. Auffallend ist, dass Transport und Verkehrsbetriebe dicht gefolgt von Gewerbe und Handwerk und Handel Spitzenreiter in puncto Nachfolge sind.
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
3
Quelle: Austrian Institute for SME Research [Unternehmensübergaben- und nachfolgen in KMU der
gewerblichen Wirtschaft Österreich, 2008]
Abb. 2: Übergabepotenzial nach Sparten, 2004-2013, nach Sparten.
Diese Grafik veranschaulicht, die geschätzte Anzahl von Arbeitsplätzen, die von gelungen Unternehmensnachfolgen abhängig sind. Mangelndes Problembewusstsein,
fehlendes Vorhandensein von geeigneten Nachfolgern sowie rechtliche und steuerliche Aspekte führen zur Stilllegung von Unternehmen, wodurch es zur Freisetzung
von Arbeitnehmern kommt.
Quelle: Austrian Institute for SME Research [Unternehmensübergaben- und nachfolgen in KMU der
gewerblichen Wirtschaft Österreich, 2008]
Abb.3: Betroffene Arbeitsplätze nach Sparten, 2004-2013
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
4
3.2 Möglichkeiten der Übertragung
Nachdem ich aufgezeigt habe welche Potenziale in Unternehmensnachfolgen
schlummern, möchte ich mir ansehen welche möglichen Szenarien der Unternehmensnachfolge bestehen.
Grundsätzlich kann man zwischen drei Alternativen unterscheiden, welche ich im
folgenden Teil meiner Seminararbeit näher durchleuchten werde.
•
Übernahme innerhalb der Familie
•
Übergabe an Dritte
•
Ungeregelte Nachfolge 3
3.2.1 Übernahme innerhalb der Familie
„Der Vater erstellt´s der Sohn erhält´s und beim Enkel zerfällt´s.“4
Dieses Zitat deutet auf die Problematik von Unternehmensübernahmen innerhalb der
Familie hin. In etwa 90 % der Unternehmer haben Kinder. Jedoch ist die Übergabe
eines Unternehmens innerhalb der Familie nicht immer die nahe liegenste Variante.
Umfragen zufolge strebt nur etwa jedes zweite Unternehmen eine familieninterne
Lösung an. Die Ursachen sind sehr verschiedenartig. Ein Faktor ist höchstwahrscheinlich der geänderte Wertewandel der Gesellschaft. Ein harter Arbeitstag mit bis
zu 15 Stunden Arbeitszeit, jederzeitige Verfügbarkeit und geringerer Urlaub als vergleichsweise in der Privatwirtschaft ist für viele Unternehmerkinder nicht erstrebenswert. Diese Entwicklung bestätigt auch die Albach-Studien, welche sich mit dem Generationenwechsel in Unternehmen beschäftigt. Diese Studie besagt, dass die Bereitschaft der nachfolgenden Generationen, Verantwortung im elterlichen Unternehmen zu übernehmen deutlich gesunken ist. 5
3
Vgl. Hasch et al. [Praxishandbuch der Unternehmensnachfolge, 2000], S. 28.
LeMar [Generations- und Führungswechsel im Familienunternehmen, 2001], S.13.
5
Vgl. Riedel [Unternehmensnachfolge regeln, 2000], S. 31 ff.
4
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
5
Neben der schwierigen Feststellung der Eignung des Nachfolgers stellt die Vermögsaufteilung zwischen den restlichen Familienmitgliedern ein zusätzliches Erschwernis
der familieninternen Nachfolge dar. 6
Die Gründe für die Unternehmensnachfolgen in Familien sind grundsätzlich verschieden. Die Grafik zeigt, dass in mehr als zwei Drittel der Fälle, sich der Übergeber
geplant zur Ruhe setzt. Dies kann beispielsweise altersbedingt oder aber es wird ein
neues Betätigungsfeld angestrebt.
Gründe für
Unternehmensnachfolgen
Altersgründe
45 %
Unfall, Tod oder
Krankheit
30 %
Tätigkeitswechsel
25 %
Quelle: Stephan [Nachfolge in mittelständischen Familienunternehmen, 2002] S.13.,
leicht modifiziert.
Abb. 4: Gründe für familieninterne Unternehmensnachfolgen
3.2.2 Übergabe an Dritte
Bei jenen Unternehmen bei denen sich familienintern kein geeigneter Nachfolger finden lässt, stellt sich die Problematik auf eine andere Art und Weise dar. In solchen
Fällen geht es darum, dass Unternehmen unter optimalen Bedingungen zu veräußern. Als potenzielle Käufer kann entweder eine firmeninterne oder eine firmenexterne Person in Frage kommen.7
•
Übertragung an firmeninterne Personen
Wenn eine firmeninterne Person in die Fußstapfen des Unternehmers tritt, spricht
man von Management buy out. (MBO)
6
7
Vgl. Stephan [Nachfolge in mittelständischen Familienunternehmen, 2002], S.18.
Vgl. Hasch et al. [Praxishandbuch der Unternehmensnachfolge, 2000], S.31.
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
6
„Unter MBO gilt der Unternehmensverkauf oder die Übernahme eines Betriebes, wobei das Management, das dieses Unternehmen bisher geführt hat, einen wesentlichen Anteil an diesem Unternehmen erwirbt.“8
Die Idee des MBO kommt, wie könnte es anders sein, aus Amerika. Der Grundgedanke das Manager oder Mitarbeiter eines Unternehmens dieses Kaufen erfreut sich
immer mehr größter Beliebtheit. 9
Die Motive für MBO sind sehr verschiedenartig. Der Wunsch nach unternehmerischer Selbstständigkeit, eigenen Ideen, die unter der vorherigen Unternehmensleitung, nicht umsetzbar waren zu realisieren, können mögliche Beweggründe sein. Die
Manager kennen das Unternehmen, kennen die Abläufe und sind in Geschehnisse
bestens involviert. 10
•
Übertragung an firmenexterne Person
Von einer Übergabe an Dritte Personen spricht man, wenn ein familien- und unternehmensexterner Übernehmer die Nachfolge am Unternehmen antritt. In diesem Fall
kann es sich um eine juristische oder aber um eine natürliche Person handeln. Vor
allem Kandidaten aus derselben Brache kommen für diese Art der Übernahme in
Betracht. 11
3.2.3 Ungeregelte Nachfolge
Viele Unternehmer sind sich der Probleme einer ungeregelten Nachfolge nicht bewusst. Aufgrund dieser Tatsache bleiben jährlich tausende Chefsessel unbesetzt.
Die negative Konsequenz daraus ist ein Verlust an Arbeitsplätzen. 12
Genau genommen handelt es sich bei der Regelung hinsichtlich der Unternehmensnachfolge um unternehmerische Planung, welche bei der Gründung, durch erstellen
eines Business Plans beginnt und bei der Regelung der Unternehmensnachfolge
8
Lechner et al. [Einführung in die allgemeine Betriebswirtschafslehre, 2005], S. 251.
Vgl. Lütjen [Management-Buy-Out, 1992], S. 7.
10
Lechner et al. [Einführung in die allgemeine Betriebswirtschafslehre, 2005], S. 251.
11
Vgl. Unternehmensnachfolge [Arten von Nachfolgern, o.J.]
12
Vgl. Handelsblatt [Viele Unternehmer unterschätzen Nachfolge-Problematik, 2001]
9
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
7
endet. Die Frage der Unternehmensnachfolge spielt auch im Zusammenhang mit
Basel II eine wesentliche Rolle. Das Nichtvorhandensein einer Nachfolgeregelung
kann sich sogar negativ im Rating und somit auf den Kreditzins auswirken. 13
Eine Vernachlässigung der Nachfolgeregelung kann erhebliche volkswirtschaftliche
Konsequenzen mit sich bringen. Nicht nur der Verlust an Arbeitsplätzen sondern
auch an Wissen, Kompetenzen und Erfahrungen sind die logische Konsequenz einer
Unternehmensstilllegung. Auch die europäische Kommission hat bereits erkannt,
dass einer gelungenen Unternehmensnachfolge zu geringe Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Ihrer Meinung nach wurden die Unternehmensgründungen gegenüber den Unternehmensnachfolgen bevorzugt. Volkswirtschaftlich betrachtet erweist
sich jedoch die Unterstützung von Unternehmensnachfolgen als effizienter. 14
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Nachfolgeprozess, der sich in vielen
Fällen, über Jahre ziehen kann von vertrauensbildenden Maßnahmen und sorgfältiger Planung gekennzeichnet sein muss. Ohne diese Rahmenbedingungen ist eine
Unternehmensübergabe, unabhängig von der Art der Übertragung, nur schwer umsetzbar. 15
13
Vgl. Open PR [Unternehmensnachfolge – eine Frage des Alters?, 2006]
Vgl. Amt für Wirtschaft und Arbeit [Unternehmensnachfolge eine betriebswirtschaftliche Herausforderung mit volkswirtschaftlicher Bedeutung, 2003], S.24.
15
Vgl. Hasch et al. [Praxishandbuch der Unternehmensnachfolge, 2000], S.31.
14
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
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3.3 Arten und Modelle der Übertragung
Im nächsten Abschnitt möchte ich die Modelle der Übertragung kurz vorstellen. Wie
sich im Folgenden zeigen wird, kann unabhängig vom Modell der Übertragung ein
Finanzierungsbedarf entstehen. Zunächst möchte ich mich jedoch auf die Erklärung
der einzelnen Modelle beschränken um im nächsten Abschnitt näher auf die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen einzugehen.
3.3.1 Übertragung unter Lebenden
Schenkung
Bei einer Schenkung handelt es sich um einen zweiseitigen Vertrag. Dem Beschenkten wird eine Sache, in unserem Fall ein Unternehmen, unentgeltlich überlassen. 16
Die Schenkung unter Lebenden ist nicht nur die unternehmens- sondern auch die
familienfreundlichste Regelung. Sind im Falle einer familieninternen Schenkung an
ein Kind mehrere Geschwister vorhanden, müssen im Normalfall Ausgleichzahlungen geleistet werden, welche sich negativ auf die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens auswirken können. Somit zeigt sich, dass auch im Falle einer Schenkung ein
Finanzierungsbedarf entstehen kann. 17
Die Ausformung der Schenkung, welche immerhin in jedem fünften Familienunternehmen, als Übertragungsmodell ausgewählt wird liegt generell im Ermessen des
Unternehmensübergebers. 18
16
Vgl. Hasch et al [Praxishandbuch der Unternehmensnachfolge, 2000], S.62.
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie [Schenkung, o.J.]
18
Vgl. Hering, Olbrich [Unternehmensnachfolgen, 2003], S.52.
17
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
9
Übertragung gegen Rente
Ein Unternehmen wird gegen die Zusage einer Rente, welche auf Lebensdauer ausbezahlt wird, übergeben. Der Leibrentenvertrag wird auch oft „Glücksvertrag“ genannt, da beide Vertragspartner das Risiko tragen, keine Gegenleistung zu erhalten.
Finanzierungstechnisch gesehen ist der Kauf gegen Bezahlung einer wiederkehrenden Leistung liquiditätsschonender, da die Möglichkeit besteht kein Fremdkapital
aufzunehmen. 19
Verkauf
„Beim Kaufvertrag verpflichtet sich der Verkäufer zur Übergabe und Übereignung
einer Sache und der Käufer zur Zahlung des Kaufpreises.“20
Die Gründe für einen Unternehmensverkauf können verschiedenartig sein. Fehlendes Vorhandensein eines Nachfolgers, Notsituation des Unternehmens oder Zukunftssicherung um einige von den möglichen Gründen zu nennen. Grundsätzlich
muss die Bereitschaft des Unternehmensgründers gegeben sein von seinem „Lebenswerk“ loszulassen. 21
Beim Kauf eines Unternehmens sollte man sich über die Zahlungsmodalitäten ausführliche Gedanken machen. Ob ein Unternehmen gegen Einmalzahlung, Ratenoder Rentenzahlung gekauft oder verkauft wird, sollte nach reichlichen Überlegungen
entschieden werden.
Beim Unternehmenskauf gegen Einmalzahlung werden die vollen Kosten auf einmal
beglichen. Die Finanzierung kann jedoch mit zinsgünstigen und tilgungsfreien Existenzgründungsdarlehen erfolgen. 22
19
Vgl. Nexxt Initiative Unternehmensnachfolge [Zahlungsmodalitäten, o.J.]
Hasch et al. [Praxishandbuch der Unternehmensnachfolge, 2000], S.65.
21
Vgl. Fueglistaller et al. [Entrepreneurship, 2008], S.172.
22
Vgl. Nexxt Initiative Unternehmensnachfolge [Zahlungsmodalitäten, o.J.]
20
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
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Gemischte Schenkung
Bei der gemischten Schenkung handelt es sich um ein zweiseitiges, teilweise entgeltliches, teilweise unentgeltliches Rechtsgeschäft. 23
Vorbehaltsübertragung
Bei der Vorbehaltsübertragung werden verschiedene Instrumente eingesetzt, die es
dem Übergeber erlauben, einen gewissen Einfluss weiterhin am Unternehmen sicherzustellen. Bei dieser Form der Unternehmensübertragung wird das Bedürfnis
des Übergebers befriedigt noch nicht zur Gänze von seinem Unternehmen loszulassen. Instrumente sind beispielsweise der Fruchtgenuss, Gebrauchsrecht, Wohnrecht
etc. 24
Verpachtung
Bei der Verpachtung handelt es sich um keine endgültige Übergabe eines Unternehmens.25 Bei diesem Modell der Unternehmensübertragung kann es häufig zu
Konflikten zwischen Pächter und Verpächter kommen. Ein Beispiel für ein mögliches
Spannungsfeld könnten Investitionsentscheidungen sein. Mögliche Investitionen liegen im Interesse des Pächters sind jedoch vom Verpächter zu bezahlen, welcher
meistens auf möglichst geringe Ausgaben bedacht ist. Ein weiteres Problemfeld kann
mit Ende des Pachtvertrages auftreten. Der Pächter kann keine langfristigen Planungen vornehmen, wenn der Pachtvertrag nur auf wenige Jahre begrenzt ist. 26
Betriebsüberlassung
„Die Betriebsüberlassung ist der Überbegriff zur entgeltlichen teilweisen oder gänzlichen Gebrauchsüberlassung von Unternehmen.“27
23
Vgl. Hasch et al. [Praxishandbuch der Unternehmensnachfolge, 2000], S.67.
Vgl. Hasch et al. [Praxishandbuch der Unternehmensnachfolge, 2000], S.68.
25
Vgl. Hasch et al. [Praxishandbuch der Unternehmensnachfolge, 2000], S.81.
26
Vgl. Kossmann [Unternehmensnachfolge ein aktuelles Problem, 2005], S.35.
27
Hasch et al. [Praxishandbuch der Unternehmensnachfolge, 2000], S.84.
24
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
11
Wie die oben angeführte Definition zeigt sind verschiedene Varianten der Betriebsüberlassung in der Praxis umsetzbar. Sei es nun eine einzige Anlage oder Teile des
Unternehmens aber nicht der Unternehmenskern überlassen wird.
Bei Betriebsüberlassungen spielen vertragliche Regelungen eine wesentliche Rolle.
Dauer der Betriebsüberlassung, Rückgabeverpflichtung sollten in vertraglichen Vereinbarungen enthalten sein. Die Betriebsüberlassung eignet sich perfekte als so genannte „Bewährungsprobe“ von Unternehmensnachfolgern. 28
3.3.2 Sonstige Transaktionen
Unter diesem Punkt werden in der Praxis verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten
behandelt. Dabei wird zwischen dem Anwachsungsmodell und dem Modell der beweglichen Kapitalkonten unterschieden.
Anwachsungsmodell: In Gesellschaftsverträgen bei Personengesellschaften können vertragliche Regelungen vorsehen, dass im Falle des Todes eines Gesellschafters, die Gesellschaft unter den noch verbleibenden Gesellschaftern weitergeführt
wird. In diesem Fall würde das bedeuten, dass nicht nur der verstorbene Gesellschafter, sondern auch seine Erben, aus der Gesellschaft ausscheiden.
Modell der beweglichen Kapitalkonten: Dieses Model gilt ausschließlich für die
OG und die OEG Üblicherweise werden fixe Kapitalkonten verwendete um somit eine Starrheit der Kapitalkonten zu ermöglichen. 29
3.3.3
Betriebsaufspaltung
Unter einer Betriebsaufspaltung versteht man, dass ein Unternehmen in zwei Unternehmen aufgesplittet wird. Es bestehen zwar unterschiedliche Möglichkeiten der Betriebsaufspaltung, im Grunde genommen, entstehen aber immer ein Besitzerunternehmen und eine Betreibergesellschaft. Das Besitzerunternehmen ist dadurch ge-
28
29
Hasch et al. [Praxishandbuch der Unternehmensnachfolge, 2000], S. 84.
Hasch et al. [Praxishandbuch der Unternehmensnachfolge, 2000], S.85 f.
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
12
kennzeichnet, dass es Betriebsgebäude- und Anlagen an die Betreibergesellschaft
verpachtet. 30
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Unternehmensnachfolgen in vielen Fällen im
„stillen Kämmerlein“ abgeschlossen werden deshalb dringt über die Art der Unternehmensübertragung oftmals nur wenig nach außen. 31
30
31
Vgl. Nexxt Initiative Unternehmensnachfolge [Betriebsaufspaltung, o.J.]
Vgl. Nachfolgepool [Unternehmensnachfolge, o.J.]
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
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4. FINANZIERUNG VON UNTERNEHMENSNACHFOLGEN
Nachdem ich mich mit dem Thema der Unternehmensnachfolge beschäftigt habe
möchte ich mich an das Kapitel der Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank etwas näher herantasten.
Unabhängig von der Form der Übertragung ergibt sich ein Finanzierungsbedarf. Bei
der Übergabe innerhalb der Familie könnte beispielsweise ein Geldbedarf zur Vorsorge des Übergebers handeln oder aber auch um Erbansprüche von Familienmitgliedern. Hier zeigt sich, dass somit auch bei einer unentgeltlichen Übergabe innerhalb der Familie ein Finanzierungsbedarf entstehen kann. Wird das Unternehmen an
eine Dritte Peson übergeben, wird im Normalfall ein Kaufpreis vereinbart, und dieser
wird in den meisten Fällen mit Hilfe einer Bank, also durch Fremdfinanzierung, finanziert.32 Der Bedarf an Kapital wird bei der Übernahme eines Unternehmens vielfach
unterschätzt. In vielen Fällen müssen Investitionen getätigt werden um das Unternehmen auf aktuellen Stand der Technik zu bringen. Überhöhte Preisvorstellungen
von Seiten des Übergebers führen dazu, dass Unternehmensnachfolgen oftmals teurer sind als Neugründungen von Unternehmen. 33
Die unten angeführte Übersicht zeigt den geschätzten Geldbedarf von Unternehmensnachfolgen.
Quelle: Kfw Bankengruppe [Finanzierung der Unternehmensnachfolge, öffentliche Förderungsmöglichkeiten, 2006], S.2.
Abb. 5: Investitionsbedarf bei Unternehmensnachfolgen
32
33
Vgl. Juritisch et al. [Unternehmensnachfolge in Familienbetrieben, 2007], S.222 f.
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie [Unternehmensnachfolge, o.J.]
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
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In diesem Abschnitt ist es mein Ziel auf die Finanzierung im Kontext mit der Unternehmensnachfolge einzugehen. Die Finanzierung durch die Hausbank, welche der
Gruppe der Fremdfinanzierung angehört, möchte ich im nächsten Kapitel meiner Arbeit detaillierter charakterisieren. Zunächst möchte ich mir die Innen- und Außenfinanzierung etwas genauer ansehen.
4.1 Innenfinanzierung
Die Innenfinanzierung ist dadurch gekennzeichnet, dass dem Unternehmen keine
Geldmittel von außen zugeführt werden. Die Finanzierung erfolgt durch die erwirtschaften Erträge aus dem Umsatzprozess. Dies kann durch Abschreibungen, dem
bilden von Rückstellungen oder durch das einbehalten von Gewinnen umgesetzt
werden. Eine Finanzierung der Unternehmensnachfolge durch einbehaltene Gewinne kann nur dann gelingen, wenn der Kaufpreis des Unternehmens durch den erwirtschafteten Cashflow abbezahlt wird. Diese Finanzierungsform könnte in der Praxis
mit einer Teilanzahlung verbunden werden. 34
Weiters spielt die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen durch Dotierung von
Rückstellungen eine Rolle. Rückstellungen werden für drohende Aufwende, deren
Ursache bekannt ist, jedoch die Fristigkeit und die Höhe des Betrages zum Zeitpunkt
der Bildung noch nicht ersichtlich sind.35 In der Praxis würde das so aussehen, dass
beispielsweise eine gebildete Pensionsrückstellung bis zur Ausbezahlung einer Betriebsrente im Unternehmen verbleibt. Die Innenfinanzierung bringt den Vorteil mit
sich, dass keine Fremdfinanzierungskosten anfallen. 36
4.2 Außenfinanzierung
Ist es dem Unternehmensnachfolger nicht möglich die Übernahme aus eigenen Mitteln zu finanzieren ist die Suche nach (weiteren) Eigen- und Fremdkapitalquellen von
34
Vgl. IMC Unternehmensberatung [Die Unternehmensnachfolge, 2007]
Vgl. Falb [Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen, 2008], S.348.
36
Vgl. IMC Unternehmensberatung [Die Unternehmensnachfolge, 2007]
35
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
15
Nöten. Mögliche Ausgestaltungen der Außenfinanzierung sind Kapitaleinlagen, Kapitalbeteiligungen oder aber Kreditgewährungen. 37
4.2.1 Eigenfinanzierung
In der Literatur wird Eigenkapital oft als Risikokapital bezeichnet. Das ist darauf zurückzuführen, dass risikoreiche Investitionen einen höheren Eigenkapitalanteil benötigen, da die Erwartung auf einen eventuellen Misserfolg und die damit verbundenen
Zahlungsschwierigkeiten höher eingestuft werden. Eigenkapital dient auch zur Absicherung in Krisenzeiten und kann auch als Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenzunternehmen bezeichnet werden. Auch bei der Aufnahme von Fremdkapital ist
das Vorhandensein von Eigenkapital ein erheblicher Vorteil. 38
„Daraus lässt sich die Faustregel ableiten, dass hohe Unternehmensrisiken auch nur
mit Kapital, das hohe Risiken tragen kann, finanziert werden soll.“39
Mögliche Eigenkapitalgeber können Mitarbeiter oder Beteiligungsgesellschaften sein.
Entscheidet sich der Nachfolger für eine Beteiligungsgesellschaft sollten im Vorhinein
entsprechende Verhandlungen bezüglich Mitsprache- und Kontrollrechten geführt
werden um eine reibungslose Zusammenarbeit sicherzustellen.40 Werden fehlende
Geldmittel durch eine Beteiligung von Mitarbeitern zur Verfügung gestellt, erhalten
diese eine Verzinsung oder auch Beteiligungen am Unternehmensergebnis. Bei dieser Form der Finanzierung schlüpfen die Mitarbeiter in die Rolle des Kapitalgebers. 41
4.2.2 Fremdfinanzierung
Da bei der Finanzierung von Unternehmensnachfolgen ein hoher Kapitalbedarf benötigt wird, ist in vielen Fällen eine rein eigenkapitalfinanzierte Übernahme schwer umsetzbar. Die Fremdfinanzierung erscheint somit als attraktive Alternative.
37
Vgl. IMC Unternehmensberatung [Die Unternehmensnachfolge, 2007]
Vgl. Lechner et al. [Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 2005], S.297.
39
Lechner et al. [Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 2005], S.298.
40
Vgl. IMC Unternehmensberatung [Die Unternehmensnachfolge, 2007]
41
Vgl. Initiativ in nrw [Mitarbeiterkapitalbeteiligung und Unternehmensnachfolge, 2004]
38
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
16
Unter Fremdfinanzierung versteht man grundsätzlich die Bereitstellung von Kreditkapital, welches in verschiedenen Formen gewährt wird und verschiedenartig zu besichern ist. Als logische Konsequenz einer Fremdfinanzierung entstehen Gläubigerrechte. Die Geldmittel werden für einen befristeten Zeitpunkt bereitgestellt sowie dem
Kapitalgeber stehen Tilgung und ein vereinbarter Zinssatz zu. Von Seiten des Kapitalnehmers betracht, sind Zins- und Tilgungszahlungen eine Liquiditätsbelastung. In
der Praxis dient die Fremdkapitalfinanzierung vor allem der Überbrückung von finanziellen Engpässen.
Es gibt eine Vielzahl von Kreditformen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Kreditgeber und Kreditnehmer abgestimmt werden. Grundsätzlich sind die Formen der
Kreditfinanzierung sehr vielfältig. 42
Beabsichtigerweise möchte ich mich mit den verschiedenen Arten der Fremdkapitalfinanzierung nicht an dieser Stelle beschäftigen sondern erst im nächsten Kapitel
meiner Arbeit.
42
Vgl. Lechner et al. [Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 2005], S. 260 ff.
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
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5. FINANZIERUNG VON UNTERNEHMENSACHFOLGEN
DURCH DIE HAUSBANK
5.1 Begriffserklärung
Nun bin ich auch beim eigentlichen Thema meiner Seminararbeit angelangt – bei der
Finanzierung von Unternehmensnachfolgen durch die Haubank. Beginnen möchte
ich damit, dass ich anhand der unten abgebildeten Grafiken die Hausbankverbindung
von der Exklusiv- und Multibankverbindung abgrenzen werde.
Von einer Exklusivbankverbindung wird dann gesprochen, wenn Bankgeschäfte von
einem Institut durchgeführt werden. Die Besonderheit der Exklusivbankverbindung
liegt darin, dass ein Unternehmen auf Verbindungen zu anderen Banken verzichtet.43
Quelle: Doberabzke [Exklusive Finanzierung mittelständischer Unternehmen, 1993], S. 32.
Abb.6: Exklusivbankverbindung
Die Multibankverbindung ist dadurch gekennzeichnet, dass von Seiten des Unternehmens Kontakte zu mehreren Kreditinstituten bestehen, ohne jedoch eine Präferenz für eine bestimmte Bank zu hegen. 44
43
44
Vgl. Doberabzke [Exklusive Finanzierung mittelständischer Unternehmen, 1993], S. 32.
Vgl. Doberabzke [Exklusive Finanzierung mittelständischer Unternehmen, 1993], S. 33.
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
18
Quelle: Doberabzke [Exklusive Finanzierung mittelständischer Unternehmen, 1993], S. 33.
Abb.7: Multibankverbindung
Die folgende Grafik zeigt die Hausbankverbindung, welche ich im Folgenden näher
beschreiben werde. Im Gegensatz zur Exklusivbankverbindung bestehen hier auch
Beziehungen zu anderen Kreditinstituten. Die Hausbank nimmt aber eine dominierende Position ein. 45
Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen sind mit geringem Eigenkapital ausgestattet und sind aus diesem Grund stark von Fremdfinanzierung abhängig. Der
Hausbank kommt hierbei eine besondere Rolle zu. Die Hausbank ist die zentrale Anlaufstelle und bietet üblicherweise ein großes Spektrum an Finanzierungsmöglichkeiten an, das sich aus dem individuellen Bedarf des Kunden ableitet. In diesem Zusammenhang wird vielfach vom „Hausbankprinzip“ gesprochen. 46
Abb.: Hausbankverbindu
Quelle: Doberabzke [Exklusive Finanzierung mittelständischer Unternehmen, 1993], S. 33.
Abb.8: Hausbankverbindung
45
46
Doberabzke [Exklusive Finanzierung mittelständischer Unternehmen, 1993], S. 33.
Vgl. Finanzierungsratgeber [Hausbankprinzip und Hausbankverfahren, 2003]
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
19
5.2 Wesensmerkmale der Hausbankverbindung
Durch welche Eigenschaften zeichnet sich eine Hausbankverbindung aus und warum
ist sie im Zusammenhang mit der Unternehmensnachfolge als Kapitalgeber so beliebt? Diese Fragen möchte ich anhand der folgenden Charakteristiken beantworten.
•
Langfristigkeit
Die Beziehung zwischen einer Hausbank und einem Unternehmen ist durch Langfristigkeit geprägt. Lediglich bei negativen, einschneidenden Erlebnissen kann es zu
einem Wechsel der Hausbank kommen. Die Hausbank befindet sich in der Rolle eines Ansprechpartners, der das Unternehmen über einen längeren Zeitraum begleitet.
47
•
Stabilisierungsfaktor
Vor allem in Krisenzeiten ist für den mittelständischen Schuldner die Finanzierung
durch die Hausbank von enormer Bedeutung.48 Die Hausbank kennt die Dynamik
des Marktes und somit auch die Chancen und Gefahren, die dieser mit sich bringt.
Sie identifiziert Stärken und Schwächen des Unternehmens und fungiert somit als
wichtiger Stabilisierungsfaktor des Unternehmens. 49
•
Problemlöser
In letzter Zeit ist vielfach zu beobachten, dass Banken nicht nur mehr ausschließlich
als Kreditverkäufer sondern auch vermehrt als Unternehmensberater auftreten. Es
wird das Ziel verfolgt Schwachstellen von Kunden zu erkennen um Lösungskonzepte
zu erarbeiten. Diese intensive Beziehung ist jedoch nur unter der Vorraussetzung
möglich, dass der Kunde seine Hausbank in die Entscheidungsprozesse des Unternehmens mit einbezieht. Weiters müssen von Seiten des Kunden alle relevanten Informationen bereitgestellt werden um so eine gemeinsame Problemlösung zu ge-
47
Vgl. Doberabzke [Exklusive Finanzierung mittelständischer Unternehmen, 1993], S. 20.
Vgl. Doberabzke [Exklusive Finanzierung mittelständischer Unternehmen, 1993], S. 1.
49
Vgl. Chefsache [Die Hausbank als strategischer Sparringpartner für KMU, 2003]
48
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
20
währleisten. Dies führt dazu, dass sich das Verhältnis zwischen der Hausbank zum
Kunden intensiviert. 50
•
Günstige Finanzierungsmöglichkeit
Betrachtet man die Kostenseite von Finanzierungen ist die Hausbankfinanzierung
wesentlich günstiger als die Finanzierung durch mehrere Finanzierungsquellen. Bei
der Finanzierung durch die Hausbank lassen die die Akquisitionskosten reduzieren.
51
•
Komplettbetreuung
Die Hausbank ist dadurch gekennzeichnet, dass sie einer Privatperson oder einem
Unternehmen hinsichtlich Finanzdienstleistungen eine umfassende Betreuung anbietet. 52
Nun möchte ich versuchen einen Zusammenhang zwischen der Finanzierung von
Unternehmensnachfolgen durch die Hausbank und den beschriebenen Merkmale
herzustellen.
Anhand der Merkmale zeigt sich, dass auch für Unternehmensnachfolgen die Finanzierung durch die Hausbank eine interessante Alternative darstellt. Bei der Unternehmensnachfolge handelt es sich um einen komplexen Prozess, der nicht nur
Fremdkapital sondern auch umfassende Beratung benötigt. Die Hausbank kann somit in die Rolle des Finanziers und Unternehmensberater schlüpfen um eine langfristige Zusammenarbeit zu sichern.
Die Hausbank kennt im Normalfall das Unternehmen und hegt ein vertrauensvolles
Verhältnis zum Kunden. Die Berater der Hausbank sind genau darüber informiert
welche Unterlagen und sonstige Informationen für Förderstelen oder Behörden benö-
50
Vgl. Doberabzke [Exklusive Finanzierung mittelständischer Unternehmen, 1993], S.37.
Vgl. Doberabzke [Exklusive Finanzierung mittelständischer Unternehmen, 1993], S.156.
52
Vgl. Finanzinform [Was besagt das so genannte Hausbankprinzip, 2008]
51
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
21
tigt werden und beschleunigt somit den Abwicklungsprozess der Unternehmensnachfolge. 53
Bei meinen Recherchen im Internet bin ich auf Banken gestoßen die angefangen von
der Suche nach dem geeigneten Nachfolger bis zur konkreten Umsetzungen ihre
Kunden begleiten. 54
Unternehmensnachfolger sind in der Regel mit geringem Eigenkapital ausgestattet
und erhoffen sich in der Hausbank einen Kapitalgeber und Wegbegleiter zu finden.
5.3 Finanzierungsarten
Nachdem ich die Kapitel Unternehmensnachfolge, mögliche Finanzierungsarten und
die Rolle der Hausbank „abgearbeitet“ habe möchte ich mich nun darauf konzentrieren, welche Arten von Fremdfinanzierung von Seiten der Hausbank im Rahmen der
Unternehmensnachfolge angeboten werden können.
Bei Finanzierungsfragen sieht sich jede Bank die Kreditwürdigkeit des Unternehmers
und die Kreditfähigkeit des Unternehmens genauer an. Sobald die Bedingungen für
eine Betriebsübergabe zwischen Übergeber und Übernehmer abgeklärt wurden, ist
nun der Zeitpunkt gekommen eine Bewertung des Status-Quo durchzuführen.
Eine der zentralen Fragestellungen ist jene der Weiterfinanzierung des Unternehmens. Wie bereits erwähnt wird die Hausbank in diesem Zusammenhang als Geldgeber aber auch als Berater gesehen.
Gerade wenn es um die Beurteilung der Kreditwürdigkeit geht, muss der Kundenberater nach subjektiven Einschätzungen eine Entscheidung treffen. Man sollte sich
immer vor Augen halten, dass durch einen Wechsel an der Unternehmensspitze
auch ein verändertes Verhalten von Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden und auch der
Bank zu rechnen ist.
53
54
Vgl Juritisch et al. [Unternehmensnachfolge in Familienbetrieben, 2007], S.215.
Vgl. Berliner Bank [Unternehmensnachfolge, 2009]
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
22
Es gibt viele Beispiele aus der Praxis, in denen die Bank zum Entschluss kommt das
Unternehmen mit dem neuen Übernehmer nicht weiter mit flüssigen Mitteln zu unterstützen. Ein Grund hierfür könnte beispielsweise eine fehlende kaufmännische Ausbildung sein. 55
Auch die Prüfung der Kreditfähigkeit ist ein wichtiger Aspekt im Kreditvergabeprozess. Die zentrale Fragestellung könnte lauten: „Ist der Kreditnehmer in der Lage
seinen Kredit auch ordnungsgemäß zurückzubezahlen? 56
Fremdkapital wird je nach Laufzeit in lang-, mittel- bzw. kurzfristiges Fremdkapital
eingeteilt. Mittel- und langfristige Kredite bieten sich vor allem bei größeren Investitionen, wie Unternehmensnachfolgen, an. 57
Im Folgenden möchte ich mich darauf fokussieren, welche Fremdfinanzierungsarten
im Rahmen der Unternehmensnachfolgefinanzierung eine interessante Rolle spielen
können. Ich werde so vorgehen, dass ich mir zuerst die Kreditarten theoretisch ansehen werde und dann ihre „Eignung“ bezüglich der Unternehmensnachfolgefinanzierung prüfen werde.
•
Kontokurrentkredit
Beginnen möchte ich mit dem Kontokorrentkredit. Der Kontokurrentkredit spielt in der
Praxis eine entscheidende Rolle. Diese Kreditart ermöglicht eine gewisse Beweglichkeit innerhalb eines festgelegten Kontorahmens. Das heißt, dass das Konto bis zu
einem bestimmten Betrag überzogen werden kann um die kurzfristige Zahlungsfähigkeit sicherzustellen. 58
Für die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen kommt der Kontokorrentkredit
nur teilweise in Frage. Beim Kontokorrentkredit handelt es sich um einen kurzfristigen Kredit, der vor allem die Liquidität erhalten soll und spielt somit im Tagesge-
55
Vgl. Juritisch et al. [Unternehmensnachfolge in Familienbetrieben, 2007], S.214 f.
Vgl. AWS Informationsservice [Kreditfähigkeit, o.J.]
57
Vgl. IMC Unternehmensberatung [Die Unternehmensnachfolge, 2007]
58
Vgl. Lechner et al. [Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 2005], S.264 ff.
56
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
23
schäft eine entscheidende Rolle um beispielsweise das Ausnützen von Skontos zu
ermöglichen.
•
Avalkredit
Beim Avalkredit handelt es sich um einen Eventualkredit. Kennzeichen des Avalkredites ist, dass von einem Bürgen, in den meisten Fällen, von einer Bank, die Haftung
für einen Schuldner übernommen wird. Als Gegenleistung für die Haftübernahme
erwartet sich der Bürge eine Provision. Die Fremdfinanzierung basiert aber nicht auf
der Haftungsübernahme sondern auf das eingegangene Schuldverhältnis. Beim
Avalkredit fließt also kein Geld, sondern die Bank verbürgt sich für ihren Kunden.
Der Avalkredit eignet sich für die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen. Die
Bank verbürgt sich, dass der Unternehmensnachfolger seinen offenen Forderungen
nachkommt. Ein kleines Beispiel im Zusammenhang mit der Finanzierung von Unternehmensnachfolgen möchte ich an dieser Stelle nennen um die Sinnhaftigkeit eines
Avalkredites darzulegen. Ein Kreditinstitut bietet günstige Kredite unter den am Markt
üblichen Zinsen an. Der Unternehmensnachfolger ist der Hausbank als guter Kunde
bekannt und diese verbürgt sich dann für den Kunden. 59
•
Darlehen
„Nach § 983 ABGB liegt ein Darlehen vor, wenn jemandem verbrauchbare Sachen
unter der Bedingung übergeben werden, dass er zwar willkürlich darüber verfügen
kann, aber nach einer gewissen Zeit ebensoviel von derselben Gattung und Güte
zurückzugeben hat.“60
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen durch ein Darlehen ist eine beliebte
Option der Finanzierung. Die Rückzahlung erfolgt in Raten und kann von langfristiger, mittelfristiger oder kurzfristiger Natur sein. Im Normalfall ist ein Darlehen die kostengünstigere Alternative als ein Kontokurrentkredit. Bei der Laufzeit eines Darlehens
sollte beachtet werden, dass dieser mit der Nutzungsdauer der Investition in etwa
59
60
Vgl. Wissen.de [Finanzierung: Eigenkapital und Fremdkapital, 2008]
Lechner et al. [Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 2005], S.268
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
24
übereinstimmt. Gerade in der Anfangsphase kann es interessant sein, die Tilgung
des Darlehns so lange wie möglich zu strecken, um die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens somit zu verbessern, jedoch sollte beachtet werden, dass sich durch eine
längere Tilgung der Bankkredit verteuert. 61
•
Förderungen
Da gelungene Unternehmensnachfolgen volkswirtschaftlich gesehen eine entscheidende Rolle spielen werden diese durch Förderungen unterstützt um die Finanzierung der Nachfolge zu begünstigen. So genannte Förderungskredite werden jedoch
nicht direkt von staatlichen Institutionen vergeben sondern über das entsprechende
Kreditinstitut, welches auch das Risiko des Ausfalls der Forderung übernimmt. 62
Wie sich gezeigt hat können Unternehmensnachfolger unter verschiedenen Varianten der Fremdfinanzierung auswählen. Es wäre aber falsch anzunehmen, dass es für
eine gelungene Unternehmensnachfolgefinanzierung eine Patentlösung gibt. Jeder
Fall ist anders und benötigt somit eine individuelle Betrachtungsweise. Die Hausbank, erscheint deshalb es attraktive Alternative, weil sie in vielen Fällen das Unternehmen und den Nachfolger kennt und somit als Ratgeber in Finanzierungsfragen
zur Seite steht. 63
61
Vgl. Wissen.de [Finanzierung: Eigenkapital und Fremdkapital, 2008]
Vgl. Kfw Bankengruppe [Finanzierung der Unternehmensnachfolge, öffentliche Förderungsmöglichkeiten, 2006], S.3.
63
Vgl. Wirtschaftskammer Österreich [Finanzierung und Förderung von Unternehmensnachfolgen,
2009]
62
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
25
5.4 Basel II
Im Folgenden möchte ich näher erarbeiten was unter dem Begriff Basel II zusammengefasst ist und warum es für die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen von
zunehmender Bedeutung ist. Bei meinen Recherchen bin ich auf folgende Schlagzeile gestoßen, die ich nun auch gleich zu Beginn einwerfen möchte.
„Die Basel II-Welle kann für viele heimische Betriebe eine Verteuerung der Kredite
mit sich bringen. Ein neues Ratingverfahren der Banken führt zu einer Verkomplizierung des Kreditvergabe-Procederes“ 64
Was hinter dieser Aussage steckt und warum sie auch mit der Finanzierung von Unternehmensnachfolgen zusammenhängt möchte ich etwas später näher erörtern. An
dieser Stelle möchte ich einen kurzen Blick in die Vergangenheit machen. Unzureichende Bonitätsprüfungen und mangelnde Überwachung der Kredite haben zur Einführung von Basel II geführt. Basel II – ein Begriff der den Bankensektor grundlegend
verändert hat. 65
Die Frage nach der Finanzierung von kleinen oder mittleren Unternehmen durch die
Hausbank war in der Regel relativ schnell beantwortet: Die Bank gewährt einen Kredit. Doch seit der Einführung von Basel II ist diese Vorgehensweise nicht mehr Gang
und Gebe. Summa summarum sind Unternehmer mit einer geringeren Bereitschaft
seitens der Bank bei hohem Risiko und immateriellen Vermögensgegenständen, die
relativ schwer zu bewerten sind, konfrontiert. Finanzierungsformen wie Venture Capital gewinnen somit an stetiger Beliebtheit. 66
Im Zusammenhang mit dem Rating nimmt die Unternehmensnachfolge eine entscheidende Rolle ein. Eine ungeklärte Nachfolgefrage wird im Rahmen von Basel II
äußerst negativ beurteilt, da sich das Risiko für die Bank erhöht. Qualitative, also
nicht messbare Faktoren, nehmen bei der Beurteilung der Geschäftsentwicklung eine
immer wichtigere Bedeutung ein. Aufgrund von Basel II wird sich die Zusammenar-
64
Akkreditierte Berater für Bonitätsmanagement und Controlling [Basel II, 2009]
Vgl. Witte [Basel II: Herausforderung für Unternehmen und Kreditinstitute, 2007], S.1.
66
Vgl Juritisch et al. [Unternehmensnachfolge in Familienbetrieben, 2007], S.222 f.
65
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
26
beit von Kreditnehmern und Kreditinstituten intensivieren. Banken fordern mehr Informationen um eine ganzheitliche Sicht der Dinge zu bekommen. 67
Um das Risiko der Banken zu minimieren, werden Kredite nur unter genauer Prüfung
vergeben. In der Vergangenheit war es noch üblich, dass Unternehmen mit guter
Bonität zu gleichen Konditionen Kredite bekommen haben wie Unternehmen mit
schlechten Bonitäten. In Zukunft will man sich aber von dieser Vorgehensweise verabschieden und „gute“ Kunden mit guten Konditionen belohnen. Durch das Rating
nimmt die Bank eine Risikobewertung vor. 68
Um auf die am Anfang erwähnte Aussage zurückzukommen: Kredite verteuern sich
nur für Kunden mit schlechten Bonitäten. Kunden, die sich mit ihrem Unternehmen
beschäftigen und mit der Bank entsprechend zusammenarbeiten habe keine Verschlechterung ihrer Situation zu befürchten. Außerdem liegt eine genaue Prüfung
des Risikos auch im Interesse des Schuldners. Der Schuldner ist somit gezwungen
sich mit seiner momentanen Situation auseinanderzusetzen. Auch bei Unternehmensnachfolgen ist eine rechtzeitige Beschäftigung mit der Thematik erforderlich um
somit einen erfolgreichen Nachfolgeprozess zu gewährleisten und bei der Fremdfinanzierung keine Einbussen zu erwarten.
67
68
Vgl. Dittrich Consulting [Unternehmensnachfolge für das Kriterium für das Ration nach Basel II, o.J.]
Vgl. Vonhoegen [Unternehmensnachfolge – Chancen und Risiken für die Bank, 2008], S.14.
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
27
6. RESÜMEE
Um auf die Signifikanz vom Thema Unternehmensnachfolge hinzuweisen, möchte
ich eine Aussage, welche von Reinhard Mohn, von der Bertelsmann AG getätigt
wurde, einwerfen. Bertelsmann wurde über fünf Generationen hinweg von Familienangehörigen der Familien Bertelsmann und Mohn mit Erfolg geführt
69
Diese Aussa-
ge bringt das Problem von Unternehmensnachfolgen, meiner Meinung nach auf den
Punkt.
„Die Sicherung der Unternehmensnachfolge ist die größte unternehmerische Herausforderung“. 70
Da es sich bei Unternehmensnachfolgen um komplexe Prozesse handelt gibt es kein
Patentrezept, welches eine gelungene Übergabe garantiert. Entscheidende Erfolgsfaktoren sind jedoch eine zeitgerechte Nachfolgeplanung, kompetente und fachkundige Unterstützung und die Bereitschaft des Loslassens. 71
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen ist ein zentrales Thema. Unabhängig
von der Übertragungsart ergibt sich ein Finanzierungsbedarf. Unternehmensnachfolger sind vielfach dadurch gekennzeichnet, dass sie mit geringem Eigenkapital ausgestattet sind. Eine Finanzierung durch Fremdkapital erscheint nun die einzige Möglichkeit. Die Hausbank als Fremdkapitalgeber ist deshalb eine attraktive Variante,
weil diese nicht nur Geldmittel zur Verfügung stellt sondern auch Beratung anbietet.
Die Hausbank kennt das Unternehmen und den Markt und versucht mit diesem Wissen eine optimale Form der Finanzierung für den Nachfolger zu kreieren.
Die Einführung von Basel II hat die Fremdfinanzierung von Unternehmensnachfolgen
beeinflusst. Banken fordern mehr Informationen um dadurch ihr Risiko zu minimieren. Eine zeitgerechte Nachfolgeplanung wird im Rahmen des Rating verlangt. Weiters ist zur Aufnahme von Fremdkapital eine höhere Eigenkapitalbasis erforderlich.
Diese Entwicklungen führen dazu, dass Finanzierungsalternativen wie Venture Capital oder Private Equity zunehmend an Bedeutung gewinnen.
69
Vgl. LeMar [Generations- und Führungswechsel im Familienunternehmen, 2001], S.1.
Förderland – Wissen für Gründer und Unternehmer [Unternehmensnachfolge, 2009]
71
Vgl. Unternehmerweb [Unternehmensnachfolge und Übergabe, o.J.]
70
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
28
Abschließend lässt sich sagen, dass jede nicht erfolgreich umgesetzte Unternehmensnachfolge eine zu viel ist. Das Ziel sollte Kontinuität durch Neuanfang lauten. 72
Vgl. Austrian Institute for SME Research [Unternehmensübergaben- und nachfolgen in KMU der
gewerblichen Wirtschaft Österreich, 2008]
72
Die Finanzierung von Unternehmensnachfolgen
durch die Hausbank
29
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Hirth, H.: Grundzüge der Finanzierung und Investition, Oldenburg, 2005.
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Falb, R.: Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen, Troisdorf, 2008.
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Fueglistaller, U./ Müller, C./ Volery, T.: Entrepreneurship, Modelle, Umsetzung, Perspektiven, mit Fallbeispielen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, Wiesbaden, 2008.
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Hering, T./ Olbrich, M.: Unternehmensnachfolgen, München, 2003.
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Kossmann, S.: Unternehmensnachfolge – ein aktuelles Problem. Am Beispiel der
Umstrukturierung einer Personengesellschaft unter Berücksichtigung gesellschaftsund steuerrechtlicher Aspekte. Norderstedt, 2005.
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Lechner et al. [Einführung in die allgemeine Betriebswirtschafslehre, 2005]
Lechner, K./ Egger, A./ Schauer, R.: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Wien, 2005.
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LeMar, B.: Generations- und Führungswechsel im Familienunternehmen – mit Gefühl
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Lütjen, G.: Management-Buy-Out, Firmenübernahme durch Management und Belegschaft, Wiesbaden, 1992.
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Riedel, H.: Unternehmsnachfolge regeln, Strategien und Checklisten für den erfolgreichen Generationenwechsel, Wiesbaden, 2000.
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Stephan, P.: Nachfolge in mittelständischen Familienunternehmen - Handlungsempfehlungen aus Sicht der Unternehmensführung, Wiesbaden, 2002.
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Vonhoegen, H.: Unternehmensnachfolge, Chancen und Risiken für die Bank, Norderstedt.
Witte [Basel II: Herausforderung für Unternehmen und Kreditinstitute, 2007]
Witte, S.: Basel II: Herausforderungen für Unternehmen und Kreditinstitute, Norderstedt, 2007.