DIE WAND - Choices

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DIE WAND - Choices
24. Jhg. | Oktober 2012
MARTINA GEDECK
DIE WAND
EIN FILM VON JULIAN ROMAN PÖLSLER
Nach dem Weltbestseller von Marlen Haushofer
www.diewand.studiocanal.de
www.choices.de
SPORT
GRATIS
BIS NOVEMBER
*
*Bei Abschluss einer Mitgliedschaft
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Mehr Meinung. Service. Hintergrund. - In NRW.
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Alle Texte. Ihre Stimme. Filmkritik im FORUM.
choices-Thema.
Kino.
5 BESCHNEIDUNG
Wie weit dürfen Staat und Religion gehen?
6 Themeninterviews
„Es war wie ein Horrorfilm“
Grenzen der Tradition
„Nicht nur Frauen werden gemacht“
„Frauen werden gebraucht“
Bühne.
8 Premiere
Jörg Fürst über seine neue Produktion „Exit
Mundi“
9 Oper Köln
Freies Werkstatt Theater
10 Theater am Rhein
„Wut“ im theaterblackbox/„Amerika“ im Theater
der Keller/„hamlet ist tot. keine schwerkraft“ an
der Studiobühne
11 Schauspiel Köln
Junges Theater Bonn
12 Theaterleben
Premieren XXL zum Spielzeitstart
Theater am Rhein
„Zucker“ im Bonner Theater im Ballsaal
13 Freihandelszone
14 Komikzentrum Köln-Bonn
Das 22. Köln Comedy Festival lässt es krachen
Atelier Theater
16 Auftritt
„Wegschließen – und zwar für immer“ im FWT
Senftöpfchen
18 Opernzeit
„Le Nozze di Figaro“ an der Oper Köln
Theater Bonn
21 culture clubs
Nanoschlaf im Stadtgarten
„Männerabend“ im Gloria
22 Theater-Kalender Köln-Bonn
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BÜHNE
© Meyer Originals
Theater am Rhein
10
KINO
KULTUR.KINO.KÖLN.
Literatur.
24. Jhg. I Oktober 2012
27 Film-ABC /Vorspann
28 choice of choices „Die Wand“
Julian Roman Pölslers Ein-Personen-Endzeitstück
29 Kölner Kritikerspiegel/Kino-Kalender
30 Hintergrund: „Savages“
31 WOKI
32 OFF Broadway
33 Weisshaus
34 weitere Film-Kritiken
Roter Teppich
Birgit Minichmayr im Interview
36 Festival
Das 2. Homochrom Filmfest
37 Odeon
40 Festival
Das Kurzfilmfest shnit
Foyer
u.a. „Heiter bis wolkig“ im Cinedom
43 Cinenova
45 Festival
Das Film- und Fernsehfest Cologne Conference
46 Gespräch zum Film
Dietrich Brüggemann über „3 Zimmer/Küche/Bad“
43 Filmforum Ludwig
49 Rex
50 Metropolis
66 culture clubs
Kino-Café: „Die Eiserne Lady“
„Helvetica“ im Filmforum
Kunst.
60 Kunst in Köln
Lotte Jacobi im Käthe Kollwitz Museum
62 Sammlung
Dr. Christian Esch über „Transfer Korea“
63 Museum für Angewandte Kunst
Rautenstrauch-Joest-Museum
64 Wallraf-Richartz-Museum
Kunstwandel
„Narren. Künstler. Heilige“ in Bonn
65 Kunst-Kalender Köln
67 culture club
„Pixar – 25 Years of Animation“ in Bonn
choice of choices
28
LITERATUR
© Art Spiegelman
52 Wortwahl
Buch-Neuerscheinungen im Oktober
ComicKultur
Comic-Empfehlungen im Oktober
53 Comic-Spezial
Mehrere NRW-Ausstellungen widmen sich Comics
54 Literatur-Kalender
Textwelten
Manfred Spitzer kritisiert unsere Mediennutzung
Musik.
55 Stadtgarten
Unterhaltungsmusik
Konzert-Tipps des Monats
58 Musik-Kalender
59 Kölner Philharmonie
77 culture club
New Fall Festival
Kompakt Disk
CD-Neuerscheinungen im Oktober
Kultur in NRW.
überregional
18 Theater in NRW
Das Schauspiel Köln zieht gleich zweimal um
20 Musical in NRW
„Cats“ – Eine Musical-Legende kehrt zurück
Tanz in NRW
Köln und die Förderung des Tanznachwuchses
56 Klassik in NRW
Zwei Recitals mit Matthias Goerne
Service.
4 Intro
21 culture club
grenzgang-Tour: Kulturklüngel – Lateinamerika
66 Auswahl
Veranstaltungstipps im Oktober
68 Impressum
69 Verlagssonderseiten
Frei-Zeit
Comic-Spezial MUSIK
53
Unterhaltungsmusik
© Kazuyuki Funaki
55
Intro
choices.de
Oktober 2012
choices + choices.de
Halleluja
Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund
Thema
6
Modifikation des Körpers
Der Kölner Ex-Muslim Ali Utlu von der AG
Queeraten ist gegen ein Beschneidungsverbot,
spricht sich aber dafür aus, dass Jungen ab
14 Jahren selbst darüber entscheiden dürfen
sollten und dabei von Ärzten beraten werden.
Ali Utlu
Foto: privat
Theater
8
Schwarze Löcher und Meteoriteneinschlag
Jörg Fürst, Gründer und Regisseur des A.TONAL.
THEATERS, bringt im Oktober „Exit Mundi“ auf
die Bühne, er beschäftigt sich darin mit verschiedensten Weltuntergangsszenarien. Was 2012
und 2013 anbetrifft, ist er noch guter Dinge.
Jörg Fürst
Foto: Garlef Keßler
Kino
34
Drehen im hohen Norden
Zurzeit ist Birgit Minichmayr mit Jürgen Vogel
in Matthias Glasners neuem Film „Gnade“ zu
sehen, der in Norwegen spielt. An die Dunkelheit dort musste sie sich erst gewöhnen: „Natürlich schlug sich das auf mein Gemüt nieder.“
Birgit Minichmayr
Kino
46
Eine verspielte Arbeitsatmosphäre
„Das ist ja die Kunst, dass es eben nicht wirkt
wie geschriebener Dialog.“ Regisseur Dietrich
Brüggemann spricht über seinen aktuellen Kinofilm „3 Zimmer/Küche/Bad“. Was wie Improvisation aussieht, ist durchs Drehbuch vorgegeben.
Dietrich Brüggemann
Kunst
62
Landauf und landab leeren sich die Gotteshäuser. Der Pfarrer gerät zum „Alleinunterhalter“. Wo aber sind all die Menschen anzutreffen, die vor Jahrzehnten noch die Kirchenbänke füllten? Der demografische Wandel mag
sein Schärfchen dazu beigetragen haben, dass bei Messen und Gottesdiensten gähnende Leere herrscht. Aber nicht alle Menschen können gestorben
oder in die Tempel der Aufklärung, also in die Shopping-Mall und den ChatRoom, geflohen sein. Anfang letzten Monats versammelten sich Tausende
im Hockeypark zu Mönchengladbach. Der 78jährige Sänger Leonard Cohen
gab dort eines seiner legendären dreieinhalbstündigen Konzerte. Zu seinen
letzten Liedern gehörte dabei der aus dem Animationsfilm „Shrek“ bekannte
Song „Hallelujah“. Beim Refrain sang das gesamte Publikum mit. Plötzlich
fielen mehrere Sternschnuppen aus dem spätsommerlichen Nachthimmel,
als hätte der Veranstalter eine geheime Abmachung mit übergeordneten
Kräften vereinbart. Vielleicht hat der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch doch
recht, und Gott ist schon vor vielen Jahren aus der Kirche ausgetreten.
Ein anderer Glaubensstreit beherrscht die aktuelle Diskussion. Darf zu Zwecken der Religionsausübung am Genital von männlichen Babys und Kindern
herumgeschnitten werden? Oder darf der Staat diese Form des Glaubensbekenntnisses verbieten? Das choices-Thema BESCHNEIDUNG stellt die sich
widersprechenden Sichtweisen dar und versucht zu befrieden. Etwas unfriedlich oder zumindest unstet geht es in den kommenden Jahren auch am
SCHAUSPIEL KÖLN zu. Weil der Stammsitz renoviert wird, muss das Theater
in einem Jahr gleich zweimal umziehen, einmal sogar auf die rechtsrheinische „scheele“ Seite von Köln. choices erklärt, warum. Ansonsten ist der
Oktober natürlich Premierenmonat. Das DEUTSCH-GRIECHISCHE THEATER
widmet sich der Finanzkrise. Gleich an zwei Orten, am SCHAUSPIEL KÖLN
und auf der STUDIOBÜHNE, findet Weltuntergang statt, einmal sogar als
Puppenspiel. Noch tragischer für Kölner kann nur noch die Auseinandersetzung mit dem Thema Fußball sein. Aber auch hier gibt es einen Tipp: FRANZ
WITTENBRINK präsentiert seinen Fußballliederabend MÄNNER. Nicht regional, sondern international denkt das NRWKultursekretariat. choices sprach
mit dessen Direktor CHRISTIAN ESCH über das Kunstaustauschprogramm
TRANSFER KOREA. Werke der legendären Fotografin LOTTE JACOBI sind im
KÄTHE KOLLWITZ MUSEUM zu sehen. Die Aufnahmen, 70, 80 Jahre alt, zeigen, wie hochentwickelt damals schon die Fotokunst war. Zu sehen sind
unter anderem Portraits von Albert Einstein, Thomas Mann und Egon Erwin
Kisch.
Auch in diesem Monat gibt es wieder einige Filmfestivals in der Stadt. Die
22. COLOGNE CONFERENCE verleiht Köln internationales Flair. Freunde des
Kurzfilms kommen bei SHNIT auf ihre Kosten. Und schließlich ist da noch
das schwul-lesbische Festival HOMOCHROM. choice of choices im Oktober
ist der Film DIE WAND. Plötzlich ist sie da, die unsichtbare Wand, und umgibt eine österreichische Bergidylle. MARTINA GEDECK spielt vortrefflich die
Gestrandete in dem psychologisch und philosophisch hintergründigen Film.
Neugierige Blicke auf den Westen
Christian Esch bringt als Direktor des NRWKultursekretariats KünstlerInnen zusammen, die
sonst nicht zusammenfänden: so unter anderem
im 3jährigen Kunstaustauschprojekt „Transfer
Korea“.
Dr. Christian Esch
Foto: Francis Lauenau
LUTZ DEBUS
Neu unter allen Texten im Internet: Empfehlen,
Weitersagen, Kommentieren, unter www.choices.de
Foto: NRW KULTUR
4
Thema
Umstrittener Initiationsritus, Foto: Mira Moroz
Cut, Cut, Cut
Beschneiden oder Nicht-Beschneiden ist nicht die einzige Frage
Dieses Jubiläum hätten wir fast verpasst: Im April rend sich im Koran keinerlei Hinweise dazu fin2002 hatte die „Internationale Föderation der sä- den, beschreibt die Thora eine Beschneidung der
kularen und humanistischen Juden“ in Würdigung männlichen Nachkommen als unverzichtbar für den
der jüdischen Geschichte und Kultur wie der Gleich- „Bund mit Gott“, weshalb der Schnitt als unantastberechtigung der Geschlechter erklärt: „Eine Be- bar gilt. Nach dieser Interpretation wird man erst
schneidung ist für die jüdische Identität nicht erfor- durch Beschneidung zum Juden. Freilich macht der
derlich.“ An ihre Stelle solle mit der „Brit Schalom“ mit modernen Gesellschaften verbundene Trend zur
Säkularisierung auch vor
eine unblutige und für
choices-Thema im Oktober:
jüdischen
Gemeinden
beide
Geschlechter
nicht Halt. Längst nicht
gleiche „Begrüßungsmehr alle Juden sind bezeremonie“
treten.
Das Beschneidungs-Urteil des Kölner Landgerichts
schnitten – in den USA,
Auch wenn die Föderaentfachte eine Kontroverse in nicht da gewesenem
Ausmaß und erregt nach wie vor viele Gemüter –
Deutschland oder Engtion vielleicht eine der
Gläubige, Ärzte, Religionswissenschaftler und Politiland ebenso wenig wie in
„zugestanden kleineren
ker melden sich zu Wort, um nur einige zu nennen.
Schweden. Selbst in IsraOrganisationen“ geDer Grad zwischen der Verteidigung von Kinderel verweigert sich eine
genüber dem religiösen
rechten und der Verfechtung freier Religionsauswachsende Minderheit
Mainstream ist, wie
übung ist denkbar schmal. Wie weit darf hier der
Staat gehen, wie weit die Religion?
dem Ritus. Der Anteil der
derzeit gerne politisch
Unbeschnittenen dürfte
korrekt formuliert wird,
verweist ihr Vorstoß doch auf gleich zwei promi- ohne den immer wieder beklagten sozialen Druck,
nente Streitfragen nicht nur in der jüdischen Ge- es doch zu tun, noch größer sein. Denn allen Abwiegelungen zum Trotz ist die Operation schmerzhaft
meinde. Und die hängen irgendwie zusammen.
und irreversibel, das damit verbundene Risiko durch
Schnipp-Schnapp
Infektionen u.a. wird gerne kleingeredet.
Die Beschneidung wird gerne als „Jahrtausende Dabei verstehen sich auch die Nicht-Beschnittenen
alte“ Praxis verteidigt. Medizinisch gesehen soll der als Juden. Letzteres ist wiederum Mann schon dann,
Eingriff heute das Krebsrisiko mindern, ebenso das wenn er von einer jüdischen Mutter geboren wird.
Risiko von Krankheiten, die durch sexuelle Kontakte Der oben erwähnte „Bund mit Gott“ wäre dann soübertragen werden – hier geht es vor allem um zusagen eine Draufgabe. In grauen Vorzeiten war
AIDS. Seit viktorianischen Zeiten hält sich zudem die Beschneidung durchaus fortschrittlich, ersetzte
hartnäckig das Gerücht, eine Beschneidung bremse sie doch das tatsächliche Sohnesopfer an Gott
die Masturbation. Letzteres erklärt, weshalb in den durch einen symbolischen Akt – die Abtrennung
prüden USA lange Zeit die Mehrheit der männlichen der Vorhaut an Stelle der Tötung. Die Zeit der MenSäuglinge routinemäßig beschnitten wurde. Aller- schenopfer ist allerdings schon länger vorbei. Aufdings hat die Vereinigung amerikanischer Kinder- fällig bleibt, dass damals alles von Mann zu Mann
ärzte das bereits vor längerer Zeit für überflüssig und Mann zu Gott geregelt wurde. Für Mädchen
erklärt. Keine der dem Schnitt zugeschriebenen gab und gibt es bis heute keine vergleichbare IniWirkungen hielt einer empirischen Nachprüfung tiation – die Jüdin soll stattdessen einmal im Moausreichend stand. Seitdem sinkt die Zahl der Ein- nat die Mikwe, das rituelle Bad, aufsuchen. (Daraus
griffe stetig. In England etwa sank diese Zahl eben- hat sich die Taufe entwickelt.) „Bis heute prägt ein
falls dramatisch, als der Staatliche Gesundheits- männergemachtes Frauenideal die Realität der Gedienst diese Leistung aus seinem Angebotskatalog schlechter“, notiert die Judaistin Rachel Herweg.
strich. In Sachen AIDS-Prävention verweisen neuere
Analysen die positiven Statistiken der Weltgesund- Vorhaut des Herzens
heitsorganisation (60 % weniger AIDS-Kranke un- Die Irritation über das Frauenideal setzt schon mit
ter Beschnittenen in Afrika) ins Reich der Phantasie. der Bibel ein, denn im Buch Moses wird erzählt, dass
Bleiben Einzelfälle mit der notwendigen medizi- Eva nicht etwa die erste und einzige Frau von Adam
nischen Indikation.
war. Ihre Vorgängerin Lilith mochte allerdings nicht
Ganz anders der religiös motivierte Eingriff. Wäh- mit einem Mann zusammenleben, der sie nicht als
BESCHNEIDUNG
5
Gleiche behandelte. So „baute“ Gott ein zweites Exemplar aus Adams Rippe – keine Gefährtin auf Augenhöhe, sondern eine „Hilfe“ für den ersten Mann
und eine pikante Korrektur des ersten göttlichen
Schöpfungsplans. Der Unterschied zwischen Lilith
und Eva wird mit dem zwischen Sonne (Lilith) und
Mond verglichen.
Diese Geschichte spiegelt das Frauenbild in allen
drei großen monotheistischen Religionen. Im Judentum, Christentum wie im Islam soll die Frau dem
Mann auf besondere Weise dienen, er überhäuft
sie im Gegenzug mit Lobpreisungen aller Art. Zugleich sorgt er dafür, dass er die Kontrolle behält.
Glaubensfragen sind schließlich auch Machtfragen.
Priester und damit Verwalter des Glaubens waren
über die Jahrtausende nur Männer. Erst in moderneren Zeiten ist etwas Bewegung aufgekommen.
Im evangelischen Christentum und in der jüdischen
Gemeinde dürfen mittlerweile auch Frauen den
geistlichen Beruf ausüben – orthodoxe Juden lehnen das allerdings ab. Der Islam und die Katholische
Kirche verteidigen dieses „Fundament des Glaubens“ vehement.
Trotzdem stellt sich die Frage, ob die Gleichung
Gottes Wort = Mannes Wort – als Jahrtausende alte
Tradition verteidigt – Bestand haben wird. Gerade in
der aktuellen Beschneidungsdebatte wird deutlich,
dass die Überlieferung nicht so monolithisch ist, wie
Verteidiger des Schnitts gerne behaupten. Michael
Wolffsohn etwa hat detailliert belegt, dass die Beschneidung auch zu biblischen Zeiten höchst umstritten war. Gleichnisse wie „Beschneidet euch für
den Herrn und entfernt die Vorhaut eures Herzens“
(Jeremias 4, 4) verweisen – so Wolffsohn – auf eine
eher symbolische Bedeutung. Also bitte keine Fundamentalismen bei dem Thema – vielleicht hilft da
kölsches Brauchtum weiter. Schließlich pflegt der
Kölner zu sagen: „Et bliev nix wie et wor“.
WOLFGANG HIPPE
Lesen Sie auch die Interviews mit
Dr. Marie Theres Wacker, Professorin an der
Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster, und Dr. Susannah Heschel,
Professor of Jewish Studies beim Dartmouth
College, Hanover (USA), unter:
www.choices.de/thema
Thema
Grenzen der Tradition
Die Frau soll dem Mann auf besondere Weise dienen – im Judentum, Christentum wie im Islam, Foto: Mira Moroz
Irmingard Schewe-Gerigk über Menschenrechte, Rituale und Religion
choices: Frau Schewe-Gerigk, Terre des Femmes
hat das Kölner LG-Urteil zur Beschneidung von
Jungen begrüßt. Warum?
Irmingard Schewe-Gerigk: Das LG Köln hat klargestellt, dass die körperliche Unversehrtheit von
Kindern auch nicht mit religiösen Argumenten verletzt werden darf. Es hat bei seiner Güterabwägung
deutlich gemacht: Das Recht auf ungestörte Religionsausübung und das Erziehungsrecht von Eltern
haben keinen Vorrang gegenüber dem Recht des
Kindes auf Unversehrtheit und Selbstbestimmung.
Im Übrigen hat sich Deutschland mit der Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention verpflichtet,
Bräuche, die für Kinder schädlich sind, abzuschaffen. Dass dieser irreversible Eingriff nicht dem Wohl
des Kindes entsprechen kann, zeigen nicht nur die
Narkoserisiken, sondern auch Nachblutung, Fistelbildung und z.T. lebenslange seelische Schäden
deutlich.
Sie haben sich bisher vor allem mit der weiblichen Genitalverstümmelung befasst.
Es gibt durchaus Parallelen zur Beschneidung von
Jungen. In manchen Regionen werden lediglich die
Klitorishaut oder die inneren Schamlippen entfernt.
Das ist durchaus vergleichbar. Ich habe mir kürzlich
eine Beschneidung angesehen, weil auch ich mir
das harmloser vorgestellt habe. Danach kann ich
nur sagen: Wer das bagatellisiert, weiß nicht, was
da geschieht oder will es nicht wissen.
In einigen Bundesländern soll die Beschneidung
von Jungen jetzt unter bestimmten Bedingungen
zulässig sein.
Ich glaube, die Reaktionen darauf zeigen die ganze Hilflosigkeit der Debatte. Mir ist auch klar, dass
man ein Ritual, das 4000 Jahre alt ist, nicht von
einem Tag auf den anderen ändern kann. Daher
habe ich statt eines mit der heißen Nadel gestrickten Gesetzes für einen Runden Tisch der Regierung
mit den Religionsgemeinschaften und Menschenrechtsorganisationen plädiert.
Der Koran erwähnt die Beschneidung nicht, für
die Thora ist sie zwingend für den „Bund mit
Gott“. Ist das überhaupt diskutierbar?
Wenn Prominente jüdischen Glaubens sagen, ohne
Beschneidung sei jüdisches Leben in Deutschland
nicht mehr möglich, ist die Diskussion eigentlich
beendet. Aber der Anteil der in Deutschland leben-
den beschnittenen Männer jüdischen Glaubens ist
sehr gering, weil die meisten aus der ehemaligen
Sowjetunion gekommen sind. Dort waren Beschneidungen verboten. Diese Menschen müsste
man fragen, ob sie sich nicht dennoch als Juden
fühlen.
Könnte ein erster Schritt sein, die Pluralität der
Meinungen innerhalb der Religionen aufzuzeigen?
Ja, das wäre ein wichtiger erster Schritt. Inzwischen
gehen ja auch liberale Muslime an die Öffentlichkeit und prangern die Beschneidung an. Sie gilt es
zu unterstützen. Nach einer Umfrage von 2006
würde ein Drittel jüdischer Eltern auf die Beschneidung verzichten, in die Tat setzen es dann doch viel
weniger um, weil der familiäre Druck immens ist.
ZUR PERSON
Irmingard Schewe-Gerigk ist
die Vorstandsvorsitzende von
Terre des Femmes e.V. – Menschenrechte für die Frau.
Foto: privat
„Es war wie ein Horrorfilm“
Ali Utlu über Morddrohungen, sozialen Druck und Initiationsriten
choices: Herr Utlu, Ende August haben Sie ein
Schweineohr mit einer Morddrohung in Ihrem
Briefkasten gefunden. Was steckte dahinter?
Ali Utlu: Seit etwa drei, vier Wochen bekomme
ich Morddrohungen, weil ich mich gegen religiöse
Beschneidung ausspreche. Diese Drohungen sind
anonym, manchmal wird mir gesagt, dass ich als
Ex-Muslim gesteinigt und geköpft gehöre, dann
wieder bekomme ich Koran-Zitate geschickt, die
begründen sollen, warum man Homosexuelle töten
muss. Mich macht das paranoid, ich habe Angst,
alleine im Treppenhaus zu sein oder einkaufen zu
gehen. Und andere werden dadurch eingeschüchtert, von ihren Erfahrungen zu berichten.
Was war denn so besonders an Ihrer Beschneidung?
Ich würde sie eigentlich als exemplarisch für die
Schicht meiner Eltern einschätzen. Im Alter von
sieben wurden mein Bruder und ich für eine Familienfeier in die Türkei gebracht. Wir wussten nicht
warum, nur meine Verwandten machten ständig
Witze. Schließlich wurden wir in einen Raum ge-
führt, auf einen Stuhl gesetzt und festgehalten.
Ich habe geheult und mich gewehrt. Ein Onkel zog
mir dann die Hose herunter und schnitt. Ohne Betäubung, ohne Jod – gar nichts. Danach wurden
wir in zwei Betten in der Mitte des Saals gelegt,
die Verwandten um uns herum haben gelacht und
getanzt, aber wir hatten Schmerzen. Das war wie
ein Horrorfilm. Immer, wenn ich diesen einen Onkel gesehen habe, bin ich in Panik geraten.
einer Taufe läuft man nicht ein Leben lang mit
nassen Haaren herum.
Trotzdem sind Sie gegen ein Beschneidungsverbot.
Ich denke, Jungen sollten mit 14 selbst entscheiden, ob sie beschnitten werden. Vorher sollte ein
Eingriff nicht erlaubt sein. Mit 14 sind Kinder
laut Gesetz religionsfähig und sie haben bereits
erste sexuelle Erfahrungen gesammelt. Außerdem
sollte eine Beratung durch einen Arzt zur Pflicht
werden.
INTERVIEWS: CHRISTIAN WERTHSCHULTE
Wie hätten Sie sich denn mit 14 entschieden?
Dagegen. Ich hätte ja gewusst, was ich verliere.
Ich bin übrigens sehr für Beschneidungen, wenn
diese medizinisch notwendig sind oder die Lebensqualität z.B. für Männer mit Orgasmusschwierigkeiten steigern.
ZUR PERSON
Ali Utlu (40) ist Bundeskoordinator der AG Queeraten und
wohnt und arbeitet in Köln.
Foto: privat
Soll das für alle religiösen Initiationsriten gelten
– auch für die Taufe?
Es geht um die Modifikation deines Körpers. Nach
6
Lesen Sie die Langfassungen unter:
www.choices.de/thema
Mehr Meinung. Service. Hintergrund.
News.
choices-Thema.
choices spezial.
Tagebuch.
Grüne Seiten.
Bühne.
Premiere.
Komikzentrum.
Theater am Rhein.
Kino.
Kölner Kritikerspiegel.
Heute im Kino.
Morgen im Kino.
Neu im Kino.
Forum.
Coming soon.
Alle Kinos.
Kino.Köln.
Foyer.
Filmwirtschaft.
Gespräch zum Film.
Roter Teppich.
Festival.
Portrait.
Literatur.
Musik.
Kunst.
Kultur in NRW.
überregional
Theater.
Oper.
Klassik.
Tanz.
Musical.
Literatur.
Musik.
Kunst.
Sport.
Auswahl.
Verlosungen.
Jobs.
Anzeigenverkäufer/in.
Noch besser werden.
Kulturlinks.
Filmclubs in NRW.
Filmfestivals.
Filmverleih.
Kinos.
Kunst.
Literatur.
Konzerte und Clubs.
Theater.
choices-Geschichte.
E-Paper.
Schon gelesen? Nur auf choices.de
Die Kino-Welt
In Langfassung und vor Ort:
Religion ist Männersache?
Über Gender und Monotheismus
choices-Interview mit Gender-Forscherin
Dr. Theres-Wacker über die neue Rolle der
Frauen in Weltreligionen.
REVISION
in der Filmpalette
choices.de/foyer
HEITER BIS WOLKIG
Frauenbild im Judentum
im Cinedom
choices.de/foyer
Neue Perspektiven
Rabbinerin Dr. Susannah Heschel sagt, man
müsse im Judentum „noch viel tun“ für eine
Gleichstellung von Mann und Frau.
ENTRE LES BRAS
Streit über Beschneidung
Ein deutsches Thema?
Warum dominieren nur Schuldzuweisungen die Debatte um das Beschneidungsverbot?
im Filmforum
choices.de/foyer
JANOSCH
im cinenova
choices.de/foyer
„Unser schönes Kalk“
Ein Viertel bekommt Theater
MEDIANERAS
Bühnenkunst in freier Wildbahn: choices
unterwegs beim Projekt „Utopia Kalk“
im Weisshaus
choices.de/foyer
Kritisches China
SCHILF im Rex am Ring
Beijing-Dance im Palladium
choices.de/foyer
choices schaute auf Chinas subversive
Tanzkompanie „Beijing-Dance“ bei ihrem
Gastspiel.
TÜPÜSCH TÜRKISCH
im Filmhaus
choices.de/foyer
Hirn in Gefahr
Folgen digitaler Medien
ROMY SCHNEIDER
Ein Psychiater aus Ulm spricht über Verblödung durch neue Abhängigkeiten
choices.de/portrait
Sturzgefahr
Sebastian23 wird 25
Poetry-Slammer Sebastian23 über die Tücken des Sich-aufs-Maul-Legens
ZENSIERTE FILMPLAKATE
choices.de/portrait
HELMUT W.BANZ
choices.de/portrait
Seltene Einblicke
Fotos aus NS-Zeit
choices besuchte die Schau zu Walter Ballhaus’ heimlichen Fotos aus der NS-Zeit
Mehr lesen, täglich neu. Nur auf
ADRIANO CELENTANO
choices.de/portrait
Premiere
„Exit Mundi“, Foto: A.TONAL.THEATER
Anleitung zum Weltuntergang
Das A.TONAL.THEATER setzt sich in seiner neuen Produktion „Exit Mundi“ mit apokalyptischen Szenarien auseinander
choices: Herr Fürst, wann steht uns der nächste
Weltuntergang bevor?
Jörg Fürst: Das weißt natürlich keiner. Es gibt im
Internet eine Liste mit angekündigten Weltuntergangsszenarien und wenn man der glauben will,
geht die Welt mindestens dreimal im Jahr unter.
2012 steht deshalb im Fokus, weil sowohl der alte
Mayakalender als auch Nostradamus den 21.12.
als Untergangstermin vorausgesagt haben. Wir
haben allerdings schon für April 2013 weitere Aufführungen für unser Stück terminiert. Ich bin also
guter Dinge.
Und welche Untergänge stehen im Stück des
A.TONAL.THEATERS im Zentrum?
Wir konzentrieren uns auf religiöse Prophezeiungen, Schwarze Löcher oder auch das Verschwinden des Y-Chromosoms und damit des Mannes.
Wir beschäftigen uns an dem Abend aber auch mit
terroristischen Szenarien und zitieren dazu aus dem
„Handbuch für die ultimative terroristische Tat“.
Der Untertitel des Theaterabends „Exit Mundi“
lautet „ein Hysterienspiel“. Warum?
Hysterie war der erste Begriff, der sich mit dem
Projekt verbunden hat. Versteht man Hysterie im
Sind es bestimmte Personen oder bestimmte Sinne eines nicht erfüllten Bedürfnisses, begreift
Gruppen, die immer wieder den Weltuntergang man, warum die Beschwörung von Apokalypsen für
beschwören?
Medien, politische und religiöse Führer, auch für
In unserem Kulturkreis liegt der Ursprung für viele Privatpersonen eine Attraktivität hat. Kaum jemand
Prophezeiungen in der Bibel. Die
findet heute noch einen AdresOffenbarung des Johannes mit
saten für seinen Zorn. Man merkt,
„Glaubt man den
den vier apokalyptischen Reitern angekündigten Szenarien, geht es läuft falsch und wird auch so
bildet die Keimzelle der meisten die Welt mindestens dreimal nicht mehr lange weitergehen,
Weltuntergangsszenarien. Apoaber niemand weiß, wo er mit
im Jahr unter“
kalyptische Theorien erfüllen imseinem Protest ansetzen soll. Inmer auch eine Funktion, sie dienen zum Beispiel sofern verheißen Untergangsszenarien immer auch
der Systemstabilisierung und Zementierung der einen radikalen Umsturz der Verhältnisse. In religiMacht. Erst kürzlich wurde in Russland eine Sekte ösen Vorstellungen führt die Apokalypse dann oft
entdeckt, die über 20 Jahre in einem Kellerloch saß zu einem Moment der Reinheit, wenn der Gott wieund auf den Weltuntergang wartete. Mit der Apo- der das Szepter übernimmt. Wir zitieren die Hinkalypse kann man natürlich auch Geld verdienen. du-Gottheit Kalki, die als eine Art apokalyptischer
Der einzige Ort, der den im Mayakalender voraus- Reiter in einer hedonistisch-verkommenen Welt ergesagten Weltuntergang 2012 überleben wird, soll scheint und nur die Gläubigen davon kommen lässt.
das kleine Dorf Bugarach in Südfrankreich sein. Es Danach gibt es einen kristallinen, reinen Moment
ist inzwischen zu einem Wallfahrtsort für Sekten und das ist nicht nur im Hinduismus, sondern in
und Gläubige geworden, die sich dort ansiedeln. allen Religionen so. Der Apokalypse wird also auch
Das Dorf macht damit eine Menge Geld.
ein kathartischer, reinigender Effekt zugeschrieben.
Das ist insofern spannend, weil seit Aristoteles die
Worum geht es in dem Buch „Exit Mundi“ von Katharsis auch im Theater eine große Rolle spielt.
Maarten Keulemans, das dem Theaterprojekt Allerdings trauen wir heute dem Theater einen solzugrunde liegt?
chen Effekt nicht mehr zu.
Maarten Keuleman ist ein niederländischer Wissenschaftsjournalist und dekliniert in seinem Buch Wenn wir die Finanzkrisen seit 2008 nehmen:
dreißig bis vierzig Untergangsszenarien durch, Wer dreht an der Schraube der Hysterie? Die Poreligiöse genauso wie technische, astronomische litik, die Bürger, die Medien?
oder naturwissenschaftliche. Im Zentrum stehen Das hysterische Element in unserer Gesellschaft sind
allerdings naturwissenschaftliche Theorien wie die Medien, die als Mittler zwischen dem Einzelnen,
Schwarze Löcher, der Klimawandel oder Mete- Familien, gesellschaftlichen Gruppen und der Polioriteneinschläge. Das spannendste Szenario be- tik angesiedelt sind. In den Medien findet man heuschreibt die Lösung des Menschen vom eigenen te mit einem Autounfall, bei dem drei Menschen
Körper und die Verlagerung von Wissen und Be- ums Leben kamen, kaum noch Gehör. Themen wie
wusstsein in eine Datenwolke. Das meiste beruht der Zusammenbruch des Finanzsystems, der Klimaauf wissenschaftlichen Fakten, die sind aber ziem- wandel oder das Schmelzen der Polkappen garanlich witzig beschrieben.
tieren viel größere Aufmerksamkeit. Man kann auch
8
fragen, ob die Pole wirklich schmelzen oder ob die
Forscher nur Forschungsgelder locker machen wollen mit ihren Theorien. Da nehmen wir uns auch
selbst auf die Schippe. Auch wir als Theatergruppe
haben mit diesem Thema Projektmittel akquiriert
und sicher mehr, als es uns mit einem Abend zum
Frauenbild bei Goethe gelungen wäre.
In Literatur und Film gehören Untergangsszenarien ins Genre der Science Fiction. Wie geht
das A.TONAL.THEATER mit dem Material von
Maarten Keulemans um?
Wir versuchen, verschiedene Ebene zu verschneiden. Es wird große Opernelemente geben, die das
Thema auf einer poetischen Ebene anreißen. Danach wechseln wir auf eine eher kabarettistische
Ebene mit drei Wissenschaftlern, die auf einer Tagung zum Thema „Apokalypse“ Vorträge halten. Es
ist eine augenzwinkernde Auseinandersetzung mit
dem Expertentum. Aber wir werden die Perspektive
auch immer wieder erden durch einen Wechsel auf
die individuelle, persönliche Ebene.
Worin liegt dieses persönliche Moment?
Die Besonderheit der Apokalypse liegt darin, dass
der Einzelne in einer kollektiven Angst aufgeht,
also sich in ein gemeinschaftliches Erleben einreiht,
zugleich sich aber auch mit der eigenen Sterblichkeit auseinandersetzen muss. Im Moment des drohenden Weltuntergangs wird die Einsamkeit und
Verlorenheit des Individuums besonders spürbar.
Man wird sich im Angesicht der Katastrophe der eigenen Existenz bewusst und sieht sich auf die Frage
zurück geworfen, was denn da eigentlich zu Ende
geht - was also letztlich den Kern unserer Existenz
ausmacht.
INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Exit Mundi“ nach dem Sachbuch von Maarten
Keulemans I Studiobühne I 8./10.-13.10./23./24.11.
19 Uhr, 25.-27.11. 20 Uhr I www.atonaltheater.de
ZUR PERSON
Jörg Fürst ist Gründer und Regisseur
des A.TONAL.THEATER, das Projekte im
Grenzbereich von Sprech- & Musiktheater realisiert. Für die Produktion „wualitzaaa“ wurde das Ensemble mit dem
Preis des Theaterzwang-Festivals gekürt,
der Kölner Theaterpreis wurde der Gruppe
2005 für „Wir im Finale – ein deutsches
Requiem“ und 2010 für „Faust“ zugesprochen.
Foto: Garlef Keßler
OKTOBER
FREIES
WERKSTATT
THEATER
OKTOBER
2012
MY FAIR LADY / FREDERICK LOEWE
PREMIERE › 27. OKT. 2012 OPER AM DOM
WEITERE VORSTELLUNGEN › 02. NOV. BIS 31. DEZ. 2012
ML Andreas Schüller › I Dietrich W. Hilsdorf › B Dieter Richter
› K Renate Schmitzer
BESETZUNG Richter / Rehm › Schreiber / Wiggers › Stier
› Quaresma / Turk › Röhrig › Schneider › Schneggenburger
› Rachbauer › Wöhrmann
› Chor der Oper Köln › Tanzensemble › Gürzenich-Orchester Köln
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20.00
Kölner Theaternacht
Das war ich nicht
Das war ich nicht
Das war ich nicht
Die Nibelungen
Ein Freund zum Frühstück
Wegschließen – und zwar für immer
Kurzvortrag: Freiheit und Sicherheit
Wegschließen – und zwar für immer
Wegschließen – und zwar für immer
Wegschließen – und zwar für immer
Ein Freund zum Frühstück
Orlando
Orlando
Das war ich nicht
Ein Freund zum Frühstück
PREMIERE : Faustrecht der Freiheit
Wegschließen – und zwar für immer
Faustrecht der Freiheit
Nulli und Priesemut
Nulli und Priesemut
Zum letzten Mal: Das war ich nicht
Faustrecht der Freiheit
Kartentelefon: 0221-32 78 17
[email protected]
Zugweg 10, 50677 Köln, www.fwt-koeln.de
Elsenbach Design, Foto: Meyer Originals. Rudolf Schlager in „Wegschließen – und zwar für immer“
MY FAIR LADY › REGINA RICHTER › FOTO Paul Leclaire
KARTENSERVICE
THEATERKASSE IN DEN OPERN PASSAGEN
OFFENBACHPLATZ › 50667 KÖLN
VORVERKAUF 0221.221 28400
WWW.OPERKOELN.COM
Theater am Rhein
„Wut“, Foto: Gerhart Richter
„Amerika“, Foto: VKKBA
„hamlet ist tot. keine schwerkraft“, Foto: Studiobühne
Drinnen und draußen
Cowboy, Nixe, Showgirl Heimatlosigkeit
„Amerika“ im Theater der Keller
„hamlet ist tot“ auf der Bühne
„Was würden Sie denn machen? Wenn das Ihr
Sohn wäre!“ bricht es einmal aus Simon hervor
– in einem überraschenden Moment, in dem die
vierte Wand eingerissen und das Publikum direkt
adressiert wird. Abstand ist schon vorher schwer
möglich, weder von der szenischen Situation noch
vom Thema Gewalt. So dicht stehen die Stuhlreihen um die als Designer-Wohnzimmer ausgestattete, kleine Spielfläche herum, dass man mitunter
die Füße einziehen muss, wenn die Affekte hochkochen. So stark macht die clevere Bühnenlösung
mit der dominanten Glaswand vor den unbehaglichen Schluchten des Mediaparks die Zuschauer
zu Leidensgenossen, dass die Gefahr spürbar wird,
die von „denen da draußen“ ausgeht, die sich mit
geballten Fäusten aus dem Halbdunkel nähern.
Eine Gang um Skinhead Sven drangsaliert Jojo,
den schwarzen, liberal erzogenen Adoptivsohn
des designierten Literaturprofessors Simon und
seiner ebenso kultivierten Gattin Christa. Der Jugendliche behauptet, der Anführer sei sein Freund,
scheint aber eher gute Miene zum bösen Spiel zu
machen. Er will nicht, dass sich die Eltern einmischen, auch als sich die Lage zuspitzt. Das Ehepaar
ist ratlos, zumal mehr oder weniger latenter Zorn
auch in diesem (pseudo-)toleranten Haushalt das
Zusammenleben erschwert.
Für seine Bühnenfassung des gleichnamigen, 2006
heiß diskutierten WDR-Films von Züli Aladag hat
Regisseur Heinz Simon Keller neben der aussagekräftigen Location auch ein tolles Ensemble
gefunden. Drei der jungen Darsteller sind Laien,
die selbst schon wegen Gewaltvorfällen mit dem
Gesetz in Konflikt standen; sie verkörpern eindringlich die titelgebende Wut. Das furiose Spiel
der Profis – von Stefan Gebelhoff und Susanne
Seuffert als Eltern bis Arne Obermeyer als Aggressor – lässt den Atem anhalten. Die Ästhetik der
Inszenierung vermittelt indes den Eindruck, den
Dreharbeiten eines Fernsehfilms beizuwohnen, so
dass einen die Künstlichkeit des intendierten Realismus wie auch die dramaturgische Überhöhung
letztlich doch immer wieder auf Distanz bringen.
Dass die Täter-Opfer-Rollen im Gegensatz zur
Vorlage kulturell vertauscht wurden, bringt keinen
Mehrwert für die Integrationsdebatte.
Die große Katastrophe ist schon eingetreten.
Eisenträger ragen quer in die Bühne, von der
Decke hängen Tapetenfetzen herab, eine Jahrmarktsgondel lehnt zerborsten an der Wand. Auf
der Bühne und im Zuschauerraum dämmern vier
Gestalten vor sich hin: Ein weißer Cowboy, eine
Nixe, ein Showgirl und ein Prekariatsartist mit
Trainingshose und zerschlissenem Bolero. Opfer
des Showbiz’ – oder dessen Restbestände?
Langsam wacht das Quartett auf und buchstabiert
sich in die ersten Sätze des Romans „Der Verschollene“, besser bekannt unter dem Titel „Amerika“ hinein. Franz Kafkas nachgelassenes Fragment, das die Reise des 16jährigen Karl Rossmann
ins gelobte Land beschreibt und ihn nicht nur an
seinem eigenen Gerechtigkeitsbedürfnis, sondern
auch an den durchrationalisierten kapitalistischen
Arbeitsverhältnissen und ihren undurchschaubaren Abhängigkeiten scheitern lässt. Ob er auf
dem Schiff den Heizer gegen Vorwürfe verteidigt,
sich seinem reichen Onkel Jakob andient oder als
Liftboy in einem Hotel arbeitet – Karl verliert nie
seinen Optimismus, kann aber im Land des individuellen „pursuit of happiness“ nicht landen. In
Pia Maria Gehles Inszenierung gibt es kein Individuum mehr, alle vier Darsteller sprechen mal
die Sätze Karl Rossmanns, mal die seines Onkels,
manche Passagen werden im Duo oder im Chor
intoniert – hier ist jeder austauschbar.
Oder ist der Abend als Erinnerung gemeint, die in
einem Karl Rossmann-Kollektiv manifest wird wie
das Programmheft suggeriert? Wofür dann die
einzelnen Imagines wie das Mythenbild des Cowboys oder die Nixe und das Showgirl stehen, löst
sich nicht auf. Oder ist der Abend vom fragmentarisch gebliebenen Ende, vom Naturtheater von
Oklahoma, her gedacht, wo Karl hoffnungsvoll
endlich eine Heimat findet – die sich allerdings
aus heutiger Sicht nur noch als zersprengte Reste
einer Kulturindustrie darstellen lässt? Zu vieles an
diesem Abend bleibt vage. Die zahlreichen ranschmeißerischen Publikumsanimationen machen
es auch nicht besser. Selbst die kurze Szene von
Karls Kündigung im Hotel, die die Rollen der Therese, der Oberköchin, des Oberkellner und Karls
klar aufteilt, bleibt nur Spielmaterial. Schade.
Die großen Helden wie Hamlet sind ebenso tot
wie das klassische Erzähltheater oder wie Hannes,
Protagonist in „hamlet ist tot. keine schwerkraft“.
Ein außerordentliches Familiendrama zwischen
Inzest-, Religions-, und Gesellschaftsgeschichte,
das schon nach seiner Wiener Uraufführung vor
fünf Jahren eine beachtliche Karriere hinlegte,
Einladung zum Mülheimer „Stücke“-Festival inbegriffen. Autor ist der österreichische Dramatiker
Ewald Palmetshofer, der in seinen Texten das Elliptische zum Stilprinzip erhebt. Die Sätze winden
sich in endlosen Wortstrudeln bis plötzlich daraus
ein Stichwort herausschießt, das den Plot wieder
vorantreibt. In diese artifizielle Sprachumlaufbahn
begibt sich der Regisseur Daniel Schüßler nun zum
zweiten Mal. Mit seiner Theatergruppe „Analog“
inszenierte er vor zwei Jahren „Wohnen.Unter.
Glas“. Nun geht es in der Studiobühne wieder um
Träume, die längst begraben sind. Wieder knüpft
Palmetshofer den Schicksalsknoten um seine Figuren und zieht ihn fest zu. Alle sechs treten auf
der Stelle, was auf der Bühne in Monologen betrieben wird, bis sich die Sätze selbst auskotzen.
Dafür wird der ohnehin vage Plot immer wieder
aufgebrochen. Eigentlich sind alle wegen Hannes’
Beerdigung gekommen. Aber was soll’s? Der Himmel ist leer. Das Naturgesetz ein lyrischer Witz. Das
Nichtsein der Alltag. Daniel Schüßler hat hier eine
Utopie des Scheiterns inszeniert. Seine dynamische
Körper- und Bildsprache fängt die Geometrien der
metaphysischen Heimatlosigkeit der Figuren und
ihren Wahnwitz der Verzweiflung gekonnt ein. Er
kultiviert eine Art Prototyp des zeitgenössischen
Menschen. Niemand findet Sinn – weder in Beziehungen, noch in der eigenen Geschichte. Es gibt
ihn einfach auch nicht, weil es keine Erdung mehr
gibt. Gott ist tot, und „der Himmel eine Maschine. Wenn Dir die Maschine eine Zahl gibt – dann
rechnet man mit dir.“ Und trotzdem versuchen alle
sie loszuwerden, die darüber entstandene „gottverdammte Befindlichkeitsscheiße“. Wie Dani, die ihre
Geschichte des tragischen Verlassenwerdens in
die Theorie der Unendlichkeit verpackt. Zwecklos.
Es gibt hier keinen Punkt, an dem die Schwerkraft
noch funktionieren würde. Es ist irgendwie nachvollziehbar, dass der Regisseur so eine Welt nicht
retten möchte.
ULRIKE WESTHOFF
„Wut“ nach dem Film von Züli Aladag
R: Heinz Simon Keller
theaterblackbox im Mediapark 7 I 5./6./12./13.10
20.30 Uhr I www.theaterblackbox.de
„Amerika“ nach dem Roman von Frank Kafka
R: Pia-Maria Gehle I Theater der Keller
5./6.10. 20 Uhr, 7.10. 18 Uhr
www.theater-der-keller.de
„hamlet ist tot. keine schwerkraft“
von Ewald Palmetshofer I R: Daniel Schüßler
Studiobühne I 8.-12.1.2013, 20 Uhr
www.studiobühne.uni-koeln.de
Bühnenadaption nach Züli Aladag
JESSICA DÜSTER
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
10
Foto: Sandra Then
MÄNNER
AB 25.10.12
EIN FUSSBALLLIEDERABEND
VON FRANZ WITTENBRINK
MUSIKALISCHE LEITUNG: KLAUS LOTHAR PETERS
WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE
SCHAUSPIEL KÖLN IN DER EXPO XXI / GLADBACHER WALL 5 / 50670 KÖLN
S- / U-BAHN: HANSARING / EBERTPLATZ | BUS: KREFELDER WALL
Theaterleben
Theater am Rhein
„Zucker“, Foto: Sandra Then
Katie Mitchell: „Reise durch die Nacht“, Foto: Schauspiel Köln
Premieren XXL
Nur nicht naschen
Zum Spielzeitstart
„Zucker“ im Bonner Theater im Ballsaal
Der Abend aller Tage rückt näher. Zu Beginn der letzten Spielzeit unter
Intendantin Karin Beier gibt sich am 13.10. noch einmal eine Starregisseurin die Ehre, die wir nach dem Ende der Ära Beier schmerzlich vermissen
werden: Katie Mitchell bringt mit ihrem Team „Reise durch die Nacht“ von
Friederike Mayröcker in der Halle Kalk zur Uraufführung. Eine nächtliche
Zugfahrt, auf der die Erzählerin ihr bisheriges Leben resümiert, bildet hier
den äußeren Rahmen – „nicht chronologisch und stringent wie in einer herkömmlichen Biographie, sondern fragmentarisch, traumartig, verfliegend“.
Ein Stoff also wie geschaffen für das Film-Ton-Theater der Mitchell. Gleich
am nächsten Abend folgt „Der Abend aller Tage“ als erste große Premiere
in der Interimsspielstätte EXPO XXI. Hier lässt die Berliner Puppenspielerin Suse Wächter die Welt untergehen: „Erst bekommt Gott den Schieber
von seinem iPhone nicht auf, dann stürzt ständig der Sinn ab. Ohne Sinn
kann aber die Erde nicht betrieben werden. Es hilft nichts: Gott muss die
Erde resetten“, so die Ankündigung der Apokalypse-Puppen-Show. Als dritte
Oktober-Premiere schickt das Schauspiel am 20.10. „Die Ratten“ von Gerhart Hauptmann in der Regie von Karin Henkel ins Rennen. Nach der ausgepfiffenen Uraufführung 1911 avancierte die Tragikomödie zu einem der
erfolgreichsten Stücke auf deutschen Bühnen, das von seiner Radikalität
und Modernität bis heute nichts eingebüßt hat. Die vierte und letzte Schauspielpremiere im Oktober bestreitet am 25.10. schließlich Franz Wittenbrink
mit dem Fußballliederabend „Männer“. Credo: Beim Fußball ist Mann noch
Mann und zeigt janz vill Jeföhl.
Die Freie Szene startete die Spielzeit bereits im September, und so steht
im Theater im Bauturm – Freies Schauspiel Köln vorrangig die Eröffnungsproduktion „Nathan der Weise“ auf dem Spielplan. Regie führte hier mit
Catharina Fillers die ehemalige künstlerische Leiterin des Kinder- und Jugendtheaters Ömmes und Oimel in der Comedia. Bemerkenswert in Sachen
„Bauturm“ ist noch, dass Hausregisseur Rüdiger Pape mit seiner Inszenierung „Wolke 9“ für den deutschen Theaterpreis Faust nominiert war – neben
Martin Kusej und Sebastian Nübling. Mehr als ein Achtungserfolg!
In der studiobühneköln finden primär Premieren Kölner Freier Ensembles
statt: Am 9.10. bringt das A. TONAL. THEATER „Exit Mundi – Ein Hysterienspiel zum Weltuntergang“ nach einer Vorlage des niederländischen Wissenschaftsjournalisten Maarten Keulemans zur Uraufführung. Gefolgt vom
Deutsch-Griechischen Theater am 19.10. mit der Produktion „Geldgott//
Chor der Empörten“. Unter der Regie von Kostas Papakostopoulos geht es
um die Empörung südeuropäischer Völker – die internationale Protestbewegung als sichtbares Zeichen nicht gekannter Unsicherheit in einem von
„Banken-“ und „Schuldenkrise“ geschüttelten Europa. Antikes Drama trifft
hier auf aktuelles Dokumentartheater.
Im theater der keller sind es im Oktober die Nachwuchsschauspieler der
Keller-Schule, die in Feydeaus temporeicher Komödie „Floh im Ohr“ ihr Können unter Beweis stellen. Premiere ist ebenfalls am 19.10. Es gibt also viel
zu entdecken im Premierenmonat XXL ...
Die Zeiten für süßes Naschwerk am Arbeitsplatz sind vorbei. Der Schokoriegel darf nur noch in der Zuckerecke hinter dem Gebäude verzehrt werden.
Lustig? Ganz und gar nicht. 35 Millionen Todesfälle sollen jährlich weltweit
indirekt dem Bösewicht zum Opfer fallen. Amerikanische Experten von der
University of California in San Francisco halten Zucker für einen echten Killer
und wollen das Teufelszeug wie Alkohol und Tabak kontrollieren lassen.
Jetzt gibt es im Bonner Theater im Ballsaal zum ersten Mal ein dazu passendendes Theaterstück, das sich keck dem Stoff, aus dem die süßen Träume
sind, widmet. Das „fringe ensemble“ eröffnet die neue Spielzeit mit einer
musikalischen Produktion. Also wird viel gesungen, aber auch so manches
gelehrt. Der durchaus amüsante Abend, der nur schwer einzuordnen sein
will, der keine Oper ist, keine musikalische Revue, kein Liedprogramm – und
schon gar kein Musical. Und dennoch. 14 Gesangseinlagen in rund 90 Minuten sind nicht wenig. Strukturen bilden nussbraune Heimorgeln, die nicht
nur zum Musizieren da sind, sondern irgendwie manchmal auch zu Fluchtburgen für die Schauspieler werden.
Das „Wikipedia“-Theaterstück „Zucker“ beginnt erst einmal nur mit acht
Tönen, die monoton über einen endlos scheinenden Zeitraum das Publikum
quälen. Erst als dort fast Unruhe entsteht, beginnen die Spieler weitere
Instrumente zu bedienen, insgesamt fünf Heimorgeln, eine Gitarre und ein
Schlagwerk. Dann geht es flugs ans Thema. Alle vier Schauspieler (Justine
Hauer, Bettina Marugg, Manuel Klein und Andreas Meidinger) sind dabei
erstaunlicherweise zugleich Darsteller, Musiker und Sänger. Der Komponist
Gregor Schwellenbach ist für die Musikstücke verantwortlich, die durch
Textpassagen über den Stoff der Begierde unterbrochen werden, eine Handlung gibt es nicht und die ist für die Sammlung spannendender Geschichten
über das einzigartige Molekül auch nicht notwendig.
Erster Aufhänger ist die Geschichte des Zuckers im 18. und 19. Jahrhundert.
Gerade die Abhängigkeit von teurer importierter Ware ließ die Wissenschaftler in Deutschland damals nicht ruhen und so fanden sie ein Lösung auf den
Feldern der armen Bauern. Die Story von der Erfindung der Gewinnung des
Suchtstoffes aus Runkelrüben ist nicht nur amüsant, sondern auch informativ. Viel Choreografie auf der Bühne lässt dabei auch das Visuelle nicht verkümmern, hinter den Orgeln sind Spiegel angebracht (Bühne und Kostüme:
Annika Ley), so dass es kaum Raum zum Verstecken für die musizierenden
Schauspieler gibt. Weiter geht es mit den Runkelrüben, die nun erst einmal
gefroren, geschäkt und gekopft werden, um die größtmögliche Ausbeute bei
günstigen Preisen zu finden. Es folgt Anekdote auf Anekdote und die freundlichen Gefahrenhinweise. So richtig zeitgenössisch wird es dann im Song
„Überall ist heute Zucker drin“, der nicht nur die Lebensmittelindustrie an
den Pranger stellt, sondern auch zu einer aktuellen Spiegel-Titelgeschichte
passt. Irgendwie scheint das „fringe ensemble“ da einen guten Riecher bei
der Stoffsuche gehabt zu haben, deren Umsetzung (Endregie: Frank Heuel)
wirklich unterhaltsam ist.
JÖRG FÜRST
www.schauspielkoeln.de | www.theater-im-bauturm.de
www.studiobuehnekoeln.de | www.theater-der-keller.de
PETER ORTMANN
„Zucker“ I Mi 17.10. 20 Uhr I Theater im Ballsaal Bonn I 0228 79 79 01
12
FREI
HANDELS
ZONE
„REALITIES - JEN BROWN
CD RELEASE TOUR“
Alternativer akustischer Pop angehaucht
von Jazz-, Welt- und klassischer Musik
ENSEMBLENETZWERK KÖLN
EINE NACHT
IN AFGHANISTAN
EIN THEATRALES
LAGER
VON FUTUR3
„FUSSPFLEGE DELUXE“
Kabarett mit Carolin Seeger
und Christoph Schlewinski
„TRIO MUSAI“
Brasilianische und argentinische
Kammermusik
05.10.2012, 20.30H
06./07.10. 2012, 17.00 UND
20.30 H
„HEINRICH HEINE –
ROMANTIKABEND“
Sibylle Kuhne liest und erzählt Lyrik
und Prosa mit Akkordeonbegleitung
ORT: BARNES CROSSING
IN DER WACHSFABRIK,
INDUSTRIESTRASSE 170,
KÖLN-SÜRTH
(U 16, H-MICHAELSHOVEN)
„TANZENDE FARBEN“
Ausstellungseröffnung der Künstlerin
Narda Leon
A.TONAL.THEATER
EXIT MUNDI (UA)
„MOZART AUF DER
REISE NACH PRAG“
Zauberhafte Künstlernovelle von
Eduard Mörike wird von Sibylle
Kuhne im Kostüm vorgetragen,
musikalisch begleitet
von Andreas Orwat am Flügel
EIN HYSTERIENSPIEL ZUM
WELTUNTERGANG
URAUFFÜHRUNG:
09.10.2012, 20.00H
WEITERE TERMINE:
10./11./12./13.10.2012, 20.00H
„NAMIBIA – ROTER SAND
- WEITES LAND“
Bilderreise von und mit dem Biologen
und Naturfotografen Paul Kornacker
STUDIOBÜHNE KÖLN,
UNIVERSITÄTSTRASSE 16A
„MELITTA BUBALO DIE MIT DEM FLÜGEL“
Musikalisch poetisches Szenario mit
Klavier, Sing Sang und Spielereien
KARTEN:
(0221) 9854530
„THE BEATLES
FOREVER BAND“
Die rheinische Formation spielt
Beatles-Covermusik
GEFÖRDERT DURCH:
KUNSTSTIFTUNG NRW,
LAND NRW,
KULTURAMT DER STADT KÖLN,
FONDS DARSTELLENDE KÜNSTE,
RHEINENERGIE STIFTUNG
KULTUR, PARETO GMBH
WWW.
FREI
HANDELS
ZONE.
ORG
KARTEN
TELEFON:
0221
985 45 30
„HALBMONDZEITEN“
Poetisch-lyrisches Konzert der Kontraste zur Einstimmung auf Halloween
13
Komikzentrum Köln-Bonn
+
KINDERTHEATER
Di. 2.10. KÖLNER THEATERNACHT
Mi. 3.10. EMIL UND DIE
Do. 4.10. DETEKTIVE
(6+)
6./ 7.10. ELLIS BIEST
(4+)
9.– 11.10. RAUS AUS DEM HAUS (2+)
Sa. 28. – DIE GESCHICHTE VOM FUCHS,
Mi. 31.10. DER DEN VERSTAND … (6+)
JUNGES THEATER
3./ 4.10. DUNKLES LAND (UA) (14+)
KABARETT & CO.
28./29.9. JOSEF HADER
Sa. 29.9. JESS JOCHIMSEN
So. 30.9. DIE MONDAYS
So. 30.9. MICHAEL EHNERT
Mo. 1.10. KOHLHAAS
Do. 4.10. ROLF MILLER
Sa. 6.10. MATTHIAS EGERSDÖRFER
Mi. 10.10. AXEL HACKE
Do. 11.10. DAGMAR SCHÖNLEBER
12./13.10. NESSI TAUSENDSCHÖN
Sa. 13. – KRISTOF SZABÓ F.A.C.E.
Do. 18.10. ENSEMBLE: L’AMOUR FOU
Di. 16.10. DIE 4-BEINIGE KRÄHE
Mi. 17.10. GERD DUDENHÖFFER
KÖLN COMEDY FESTIVAL 19.10.-3.11.:
Fr. 19.10. PHILIPP WEBER
Fr. 19.10. FIL
Sa. 20.10. TOBIAS MANN
Sa. 20.10. GESSLER-ZWILLINGE
So. 21.10. LADIES NIGHT
Di. 23.10. WDR-VORLESER
Di. 23.10. ALFONS
Mi. 24.10. JOCHEN MALMSHEIMER
Mi. 24.10. LISA FELLER
Do. 25.10. LISA FITZ
Do. 25.10. DOPPELTE SPAßBÜRGERSCHAFT
Fr. 26.10. ANNAMATEUR & AUßENSAITER
Sa. 27.10. KERNÖLAMAZONEN
So. 28.10. MICHAEL HATZIUS
Mo.29.10. PIET KLOCKE
Di. 30.10. MARC-UWE KLING
Mi. 31.10. NICKELODEON
Mi. 31.10. ZÄRTLICHKEITEN MIT FREUNDEN
Do. 1.11. GAYLE TUFTS
Do. 1.11. SIMON & JAN/FRIEDEMANN WEISE
Fr. 2.11. OHNE ROLF
Fr. 2.11. NICO SEMSROTT
Sa. 3.11. CHRISTINE PRAYON
3. + 4.11. DJANGO ASÜL
Vondelstr. 4–8, 50677 Köln
0221 888 77 222
www.comedia-koeln.de
www.off-ticket.de
Kabarett
Kabar
Come
Comedy
Musik
A Cap
Cappella
Lesun
Lesungen
Theat
Theater
Tanzn
Tanznächte
Pause & Alich
Rund und bunt
Rainald Grebe, Foto: Jim Rakete
Beim Köln Comedy Fest lassen es 240 Künstler krachen
Fritz & Hermann: »OBERWASSER« l Kabarett
29.9. – 3.10.20 Uhr
Geschwister WELL
aus dem Biermoos
4.+5.10.20 Uhr
Dieter Hildebrandt
Ich kann doch auch nichts dafür l Kabarett
6.10. OPER www.quatschkeineoper.de
MISTSTÜCK für 3 Damen
Bohr/Haller/Kling
5./6./16.10.
Duo Luna-tic
Füenf
7.10.2020UhrUhr
4.11.
Bloop
Phase l6Musik-Comedy
l A Cappella
Viva Voce
commando a cappella
9.10.
Timo Wopp
PASSION
10.10.20 Uhr
Wigald Boning
Phänomenologie der Einkaufszettel
11.10.
Pause/Alich/Faure
&BAND Alle unsere Lieder
Einer, der es mit einer Portion Wahnsinn – gepaart mit Genialität und Musikalität – geschafft hat, berühmt zu werden, ist der aus Frechen kommende
Rainald Grebe. „Alles wurde immer fetter, ich auch“, resümiert er nun – und
besinnt sich auf seine Wurzeln als Solist. „Das RainaldGrebeKonzert“ heißt
sein neues Programm, das zehn sehr persönliche Lieder enthält. Sogar Frechen, seiner „Hometown“, hat er eines gewidmet: ein Freibad, ein Marktkauf,
ein Drive-in, eine Fußgängerzone mit Ramschläden – so beschreibt er die
nicht allzu aufregende Stadt, aus der er kommt (am 24. in der Philharmonie).
12.-14.10.
Rock4
sings Queen - A Night at the Opera
15.10. 20 Uhr
Wilfried Schmickler
Ich weiß es doch auch nicht
17.10.
Gessler Zwillinge
2 Ex-Acapickels mit OneManBand
19.10.
Tango Puro Argentino
N.Nau, L.Pereyra & Companie
Tangobühnenshow 2012
20.10.
Horst Evers
Großer Bahnhof
24.10.
Gerd Köster
Christoph Gottwald´s Blütenträume
25.10.
Alfred Dorfer
»bisjetzt« SOLO l Kabarett
26.10.
Venske & Sting
Gegensätze l Kabarett
27.10.
Helmut Schleich
Nicht mit mir! l Kabarett
Der Oktober ist für rund 240 Humorarbeiter ein ganz wichtiger Monat: Wer
zum 22. Köln Comedy Festival (18.10. bis 3.11.) auf einer der 17 Spielstätten
eingeladen ist, gehört entweder zu den bereits etablierten Künstlern – oder
aber zu den vielversprechenden Newcomern, die hier die Chance bekommen,
vor einem größeren Publikum zu spielen. Winni Rau, der künstlerische Leiter
des Lach-Marathons, hält mit seiner Auswahl geschickt die Balance zwischen
Mainstream und Anspruch. Kein einfaches Geschäft, geht es doch auch darum, möglichst viele Menschen zu mobilisieren.
28.10.
Django Asül
Paradigma l Kabarett
29.10.
PauseVon&Allerlei
Stankowski
Helden und Heiligen
31.10.+1.11.20 Uhr
tellungen:
WEITERE Vo(1.rs10. - Eintritt frei) + Thomas
Late Night Blues ) + Dave Davis (6.10., Premiere)
Kreimeyer (3.10. .10.) + Cloozy (13.10.) + Norbert rtina
Stulle & Bulle (12 Comedy Apartment (17.10.) + Ma
.) +
+
Frieling (16.10.) Highspeed Karmageddon (20.10.10.) +
Brandl (19.10.) + zial (21.10.) + Science Slam (22 .10.)
(26
Spe
on
yon
ne Pra
Prix Panthe
e (25.10.) + Christi
Henning Schmidtk.) + Fool Moon (28.10.) +
Carolin No (27.10 wünschdirwas e.V. (30.10.)
Kabarett-Benefiz
Info-Tel.: 0228-21 25 21
„Mein Psychiater ist ein guter Mann, er sagt, auf ein Ich mehr oder weniger
kommt’s heute nicht mehr an“, singt Grebe, der herausgefunden hat, dass
eine Zwiebel keinen Kern besitzt und man sie deswegen lange schälen kann.
Außerdem stellt er fest, dass Identität ein Auslaufmodell ist. Das können die
Gessler-Zwillinge bestätigen. Jahrelang rissen Lotti Stäubli und Barbara
Hutzenlaub als Mitglieder der urkomischen Schweizer Frauenriege „Acapickels“ die Zuschauer von den Hockern. Jetzt haben die beiden ihre verblüffende Ähnlichkeit entdeckt und holen „Friede, Freude, Eierkuchen“ auf die Bühne
(am 20. in der Comedia, grüner Saal).
Eine gepflegte Persönlichkeitsspaltung legt auch Bademeister Schaluppke an
den Tag: Hinter dem Mann mit dem Kugelbäuchlein verbirgt sich einer, der
Robbi Pawlik heißt. Dieser wiederum hat seinem Alter Ego aufgetragen, ein
Tagebuch über sein Leben am Beckenrand zu führen. „Chlorreiche Tage“ heißt
das Ergebnis der ungewohnten Schreibarbeit, die Pawlik/Schaluppke gemeinsam mit Frau Budnikowski vom Kiosk und der Esoterik-Pädagogin Frau DinseHoltmann präsentieren (am 25. im Ersten Kölner Wohnzimmertheater).
Ein bisschen einfacher und eindeutiger hat es dagegen Marius Jung in „Die
Köln Late Show“ (am 27. im Gloria), indem er sich Gäste einlädt, die ganz
bei sich bleiben dürfen: Der wunderbare Bastian Pastewka, die umwerfend
schnodderige Carolin Kebekus, die Band Pimps im Park und Michael Hatzius inklusive seiner 2000 Jahre alten Echse besuchen den Kölner Sänger und
Comedian zu später Stunde, um ordentlich auf den Putz zu hauen.
Was ich noch empfehlen kann? Schwer zu sagen, weil derart viele gute
Künstler das Festival bestücken und die Humorzentren bekanntlich nicht bei
jedem an der gleichen Stelle angesiedelt sind. Deswegen: Schauen Sie ins
Programmheft – es ist mindestens so rund und bunt wie die Welt des Humors.
Versichert wie immer mit den besten Wünschen für einen lustigen Monat die
Ihnen stets ergebene
ANNE NÜME
Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010
www.koelnticket.de 0221-2801
Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn
www.pantheon.de
14
BÜRGERHAUS
STOLLWERCK
OKTOBER
2
Dienstag
20:00 Uhr
„Expedition zu den Polen –
Eine Reise mit dem BerlinWarschau-Express“
Kabarett
SCHAU P L AT Z
Freitag
DI, 02.10. 20.00 Uhr
Theaternacht 2012
MI, 03.10. 20.00 Uhr
20:00 Uhr
Nessi Tausendschön
„Das Beste“
Kabarettistischer
Chansonabend
Samstag
“Richard Gere tanzt Shakespeare“Improshow
Frederic Hormuth
„Charaktersau sucht Trüffelschwein“
Kabarett
FR, 05.10. 20.00 Uhr
Stand Up Tragedy - Comedy Musik Kabarett
Ole Lehmann
„So what? – Just solo“
Comedy
€ 14,– VVK/16,– AK
SCHAU S TA L L
SA, 06.10. 20.00 Uhr, SO, 07.10. 20.00 Uhr
mo.
01.
20.30: Britta Weyers: Marilyn – Liebe macht blond (Musikkabarett)
di.
02.
20.30: Theaternacht mit Britta Weyers und Andrea Volk
mi.
03.
20.30: Silvia Doberenz: Erleuchtung für Anfänger (Karma-Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten
do.
04.
20.30: Markus Barth: Mettwurst ist kein Smoothie (Buch-Premiere)
22.00: The CrazyTorstenShow – Eintritt frei
fr.
05.
20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Fußpflege Deluxe
sa.
06.
20.30: Sylvia Brécko: Best of Liebling (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff
mo.
08.
20.30: Özgür Cebe: Shöw mit Ö (Integrationskabarett)
di.
09.
20.30: Nicolas Evertsbusch: Die Quadratur des Kreislers (Musikkabarett)
mi.
10.
20.30: Alexandra Gauger: Atmen, Leute, atmen! (Musikkabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Petra Pansen
do.
11.
20.30: Cassy Carrington & ihr Herr Cosler: Im Zweifel mehr Glitter (Chanson-Abend)
22.00: The CrazyTorstenShow – Eintritt frei
fr.
12.
20.30: Schwarz & Blankenberg: 2 Frauen – 4 Ellbogen (Gesellschaftskabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Chris Tall
sa.
13.
20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Chris Tall
mo.
15.
20.30: Monika Blankenberg: Altern ist nichts für Feiglinge (Gesellschaftskabarett)
MI, 24.10. 20.00 Uhr
di.
16.
20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Moment-Kabarett)
Chin Meyer
mi.
17.
20.30: Maria Vollmer: Sex & Drugs im Reihenhaus (Music- & Dance-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Cassy Carrington
do.
18.
20.30: Sebastian Schnoy: Hauptsache Europa (Kabarett)
22.00: The CrazyTorstenShow – Eintritt frei
fr.
19.
20.30: Götz Frittrang: Wahnvorstellung (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Alain Frei
sa.
20.
20.30: Marcus Jeroch und Schröder: Schlagworte (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Alain Frei
mo.
22.
20.30: Andrea Volk: Volksbelustigung (Stand-up und Lies-ab)
di.
23.
20.30: Earl Oakin: Musical Genius and Sex Symbol (Musikkabarett)
mi.
24.
20.30: Sebastian Nitsch: Unsterblichkeitsbatzen (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten
do.
25.
20.30: Kristian Kokol: Kokolores (Stand-up)
22.00: The CrazyTorstenShow – Eintritt frei
PREMIERE
fr.
26.
20.30: Luke Mockridge: I‘m lucky, I‘m Luke (Stand-up)
22.00: Gratis-Comedy mit Helene Mierscheid
PREMIERE
sa.
27.
20.30: C. Heiland: Scheiße, ist das schön (Musikkabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Helene Mierscheid
PREMIERE
mo.
29.
20.30: Patrick Salmen: Euphorie, Euphorie (Lese-Kabarett)
PREMIERE
di.
30.
20.30: Käthe Lachmann: Ich werd nicht mehr – ich bin ja schon (Stand-up)
PREMIERE
mi.
31.
20.30: Meltem Kaptan: DesORIENTiert (Integrationskabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Cassy Carrington
Der Puppenflüsterer
Benjamin A. Tomkins „Früher war ich
schizophren, aber jetzt sind wir wieder ok!“
Comedy, Puppenspiel und Gesang
MI, 10.10. 20.00 Uhr
Diva La Kruttke
20:00 Uhr
Frederic Hormuth
„Charaktersau sucht
Trüffelschwein“
Kabarett
“Die Show! The Making of a Diva”
Musik & Glamody
DO, 11.10. 20.00 Uhr
Jens Heinrich Claassen
„Mama findet’s lustig!“ Betreute Comedy
€ 14,– VVK/16,– AK
SCHAU S TA L L
21
Maryland Jazz Band
of Cologne
feat. Topsy Chapman
€ 8,– VVK/10,– AK
SCHAU P L AT Z
26
SA, 13.10. 20.00 Uhr, SO, 14.10. 20.00 Uhr
Suse und Fritzi
„Stutenbissig Richtung Wechseljahre!“
Kabarett/ Comedy
MI, 17.10. 20.00 Uhr
Lüder Wohlenberg„Spontanheilung“
Kabarett
Frank Fischer„Angst und andere Hasen“
20:00 Uhr
Richard Rogler
„Stimmung“
Kabarett
Köln-Comedy Festival 2012
SA, 20.10. 20.00 Uhr
Christian Hirdes & Ludger K
“BEST OF & NEUES VON”
€ 16,– VVK/18,– AK
Samstag
20:00 Uhr
Men in Blues
Richard Bargel +
Klaus „Major“ Heuser
Konzert € 16,– VVK/18,– AK
SCHAU S TA L L
31
Mia Pittroff
FR, 19.10. 20.00 Uhr
SCHAU S TA L L
27
FR, 12.10.20.00 Uhr
„Mein Laminat, die Sabine und ich“ Kabarett
Sonntag
12:00 Uhr
Jazz im Foyer SPEZIAL
Freitag
Mittwoch
KÄTHE LACHMANN
Mit unschuldig durchtriebenem Humor begeistert sie uns
seit Jahren. Diese Frau wird nie erwachsen. Gut so! Die
verschmitzte Lachmann ist die lustigste LachFrau weit und
breit. „Ich werd nicht mehr – ich bin ja schon.“
Di. 30.10.
Michael Steinke „Funky! Sexy! 40!“
20:00 Uhr
Samstag
Die ImproVisaToren
DO, 04.10. 20.00 Uhr
SCHAU S TA L L
20
Oktober 2012
Verschiedene Künstler
€ 14,– VVK/16,– AK
13
EARL OAKIN
Eine Legende der Musik-Comedy ist zu Gast im Atelier
Theater. Earl Okin ist einfach brilliant, man muss ihn
gesehen haben! Erleben Sie das einmalige Gastspiel im
Rahmen des Köln Comedy Festivals.
Di. 23.10.
Steffen Möller
€ 20,– VVK/23,– AK
5
OKTOBER 2012
HÖHEPUNKTE
Köln-Comedy Festival 2012
„Der Jubel rollt“ Köln-Comedy Festival 2012
DO, 25.10. 20.00 Uhr
Daphne de Luxe
„Das pralle Leben“ Köln-Comedy Festival 2012
FR, 26.10. 20.00 Uhr
Arthur Senkrecht & Bastian Pusch
„Erfolg für Alle!“ Köln-Comedy Festival 2012
SA, 27.10. 20.00 Uhr
Onkel Fisch
21:00 Uhr
Halloween-Party
€ 5,– VVK/7,– AK
SCHAU P L AT Z
„Auswandern gilt nicht!“ Köln-Comedy Festival 2012
SO, 28.10. 20.00 Uhr
Rene Steinberg
„Wer lacht zeigt Zähne“ Köln-Comedy Festival 2012
MO, 29.10. 20.00 Uhr
Torsten Sträter
und
Team & Struppi
„Torsten Sträter trifft Team & Struppi“
Köln-Comedy Festival 2012
DI, 30.10. 20.00 Uhr
alea „Wohnzimmer-Konzerte“
MI, 31.10. 20.00 Uhr
Martin Sierp „ZUM ANBEISSEN“
Köln-Comedy Festival 2012
PL A T Z
SCHAU LANGENFELD
GMBH
Schaustall
Winkelsweg 38
40764 Langenfeld
Schauplatz
Hauptstraße 129
40764 Langenfeld
€ 3,– Ermäßigung für Schüler, Studenten,
Auszubildende, Bufdis bis 30 Jahre sowie
Sozialpassinhaber. Vorverkaufspreise zzgl.
Gebühren. www.schauplatz.de
BÜRGERHAUS STOLLWERCK
Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln
Tel. 0221 - 99 11 08-0
Fax 0221 - 99 11 08-70
www.buergerhausstollwerck.de
Ticket-Service: 0221 – 24 24 85
Roonstr. 78 – 50674 Köln
www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING!
Theater-Beginn jeweils 20.30 Uhr, Eintrittspreise: EUR 18/13
15
Mo.–Sa. ab 18.00
PREMIERE
PREMIERE
DERNIERE
PREMIERE
PREMIERE
Auftritt
Foto: Christian Klingebiel
studiobühneköln
„Wegschließen – und zwar für immer“, Foto: Meyer Originals
Rückkehr nicht erwünscht
„Wegschließen – und zwar für immer“ im Freien Werkstatt Theater
Zwölfte Kölner Theaternacht
2. Oktober, ab 20h
EXIT MUNDI – EIN HYSTERIENSPIEL
ZUM WELTUNTERGANG (UA)
9. (Premiere), 10., 11.,
12. und 13. Oktober, 20h
INFOABEND
Das Kursprogramm WS 12/13
15. Oktober, 18h
GELDGOTT//CHOR DER EMPÖRTEN (UA)
19. (Premiere), 20., 21. und
23. Oktober, 20h
KRIEGSKIND Über den Krieg
und das Erinnern (UA)
31. Oktober, 18h (Premiere)
1. November, 15h
2. November, 10h und 12h
3. und 4. November, 15h und 17h
www.studiobuehnekoeln.de
Tel.: 02 21 | 470 45 13
31. August 2012 bis 18. November 2012
JOACHIM HERMANN LUGER, NAVID AKHAVAN, CLARA CÜPPERS
MATTHIAS KOFLER, NICO VENJACOB, FRANK BÜSSING, MIKE TURNER
achtung deutsch
Multi-Kulti-Komödie von Stefan Vögel · Regie: Jochen Busse
Patient Drei balanciert einen kleinen Tierkäfig mit Tennisbällen auf den
Knien und erzählt den Zuschauern am Tisch aus seinem Leben. Einem Leben
zwischen Dro-gen, Beschaffungskriminalität und schweren Schlägereien
mit Polizisten. Nach einer langen Gefängnisodyssee ist er wegen seiner
„drogenindizierten Psychose“ in der Sicherheitsverwahrung gelandet, wo er
therapiert wird – ohne allerdings zu wissen, ob er jemals das Gefängnis
wieder verlassen wird: „Sie kennen den Tag X nicht.“
Immer mehr Gefangene in Deutschland landen in Maßregelvollzug und Sicherungsverwahrung. Rund 10.000 sind es inzwischen, so haben Dramaturgin Inken Kautter und Regisseur Nico Dietrich für die Produktion „Wegschließen – und zwar für immer“ im Freien Werkstatt Theater recherchiert.
Tendenz: steigend. Gefangene, die prophylaktisch in Haft bleiben, um das
Sicherheitsbedürfnis der Gesellschaft zu stillen.
Kautter und Dietrich verarbeiten Material aus Interviews mit Gefangenen,
Richtern, Politikern, Pflegepersonal, Anwälten, Ärzten oder Psychologen und
nutzen für die Inszenierung die gesamte Topographie des Hauses. Schließerinnen geleiten die Zuschauer vom Foyer in den Keller und erläutern den
Tagesablauf der Gefangenen; im unteren Theater gibt es eine Einführung
in die deutsche Gesetzgebung, die Klagen dagegen vor dem Europäischen
Menschengerichtshof und dem Bundesverfassungsgericht. Tennisbälle,
Kleintierkäfige und gelbes Klebeband dienen als Anschauungsmaterial; an
einem Tisch im Kellerfoyer pocht ein Richter auf die nach EU-Recht notwendige „Rückkehrmöglichkeit“ für Gefangene in die Gesellschaft. Das
Darstellerquartett (Katharina Waldau, Petra Kalkutschke, Oleg Zhukov und
Rudolf Schlager) packt viel Wissens- und Erfahrungsstoff aus, der manchmal etwas nach Trockenfutter schmeckt. Die unterschiedlichen Schauplätze
sollen weniger Orte wie Gefängnis oder Gericht illustrieren, der Akzent liegt
auf dem Wechsel, der den Erzählsituationen die nötige Farbe verleiht, so
dass es nie langweilig wird. Die Grundhaltung der Schauspieler bleibt die
des frontalen Kommentars und Berichts. Um so mehr sticht dann Rudolf
Schlager als Knacki zwischen Kartons und Zimmerpalme oder zuvor als
wunderbar dubioser Anwalt in Shorts und mit Cocktail heraus, der die Klage
beim EU-Menschengerichtshof in Straßburg mit Erfolg durchgefochten hat.
„Wegschließen“ ist zwar ein Dokumentarstück, das sich immer wieder mit
Angaben wie „JVA Aachen“ oder „Forensische Klinik Köln-Porz“ selbst verortet.
Die Macher halten aber mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg, wenn sie
den Grund für die steigenden Gefangenenzahlen im politisch und medial
geschürten Sicherheitsbedürfnis einer globalisierten Gesellschaft verorten
und die NIMBY-Haltung (Not In My Back Yard) der Bürger im Zusammenhang mit dem Ausbau von Forensiken kritisieren. Ansonsten kommen deren
Ansichten an diesem Abend leider viel zu kurz – nichtsdestotrotz ein sehenswerter Abend.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
55 JAHRE
www.theater-am-dom.de
theater
am
dom guter abend.
Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54
„Wegschließen – und zwar für immer“
von Inken Kautter und Nico Dietrich I R: Nico Dietrich
Freies Werkstatt Theater I 10.-13., 26.10. 20 Uhr
www.fwt-koeln.de
16
Kammerspiel von Nis-Momme Stockmann
FFT Duesseldorf
So 07. ...! Amerika_Der Verschollene
18 Uhr
Theatrales Roadmovie von Franz Kafka
Di 09. ... Kampf des Negers und der Hunde
Intermediale Empörung von Bernard-Maria Koltès
Mi 10. ... Kampf des Negers und der Hunde
Intermediale Empörung von Bernard-Maria Koltès
Do 11. ... Kampf des Negers und der Hunde
Intermediale Empörung von Bernard-Maria Koltès
Fr 12. ... Othello
Schauspiel von Feridun Zaimoglu u. Günter Senkel
Sa 13. ... Othello
Schauspiel von Feridun Zaimoglu u. Günter Senkel
So 14. ... Othello
Schauspiel von Feridun Zaimoglu u. Günter Senkel
Premiere
Kammerspiel von Nis-Momme Stockmann
Fr 19. ... Floh im Ohr
e
Premier
Türen fliegendes Verwirrspiel von Georges Feydeau
Abschlussproduktion der Schule des Theaters
Sa 20. ... Floh im Ohr
Türen fliegendes Verwirrspiel von Georges Feydeau
Abschlussproduktion der Schule des Theaters
So 21. ...! Floh im Ohr
18 Uhr
Türen fliegendes Verwirrspiel von Georges Feydeau
Abschlussproduktion der Schule des Theaters
Di 23. ... Floh im Ohr
Türen fliegendes Verwirrspiel von Georges Feydeau
Abschlussproduktion der Schule des Theaters
Mi 24. ... Floh im Ohr
Türen fliegendes Verwirrspiel von Georges Feydeau
Abschlussproduktion der Schule des Theaters
Do 25. ... Floh im Ohr
Türen fliegendes Verwirrspiel von Georges Feydeau
Abschlussproduktion der Schule des Theaters
Fr 26. ... Kampf des Negers und der Hunde
Intermediale Empörung von Bernard-Maria Koltès
Die Ängstlichen und die Brutalen
d
West Off Festival
roaKammerspiel
von Nis-Momme Stockmann
On the
Theater im Ballsaal Bonn
Sa 27. ... Kampf des Negers und der Hunde
Intermediale Empörung von Bernard-Maria Koltès
Die Ängstlichen und die Brutalen
West Off Festival
road
Stockmann
On the Kammerspiel von Nis-Momme
Theater im
l Bonn
So 28. ... Kampf des Negers und Ballsaa
der Hunde
18 Uhr ! Intermediale Empörung von Bernard-Maria Koltès
Di 30. ... Der Verbrecher
(UA)
im Anschluss Publikumsgespraech
Monolog nach Friedrich Schiller
„Der Verbrecher aus verlorener Ehre“
Mi 31. ... Der Verbrecher (UA)
Monolog nach Friedrich Schiller
„Der Verbrecher aus verlorener Ehre“
Beginn 20:00 Uhr, außer sonntags.
Theater der Keller
Kleingedankstr. 6 ... 50677 KOEln
Karten: 0221-318059
www.offticket. de
www.theater-der-keller.de
22.10 + 23.10. Evi & das Tier: Let‘s Burlesque
KÖLNPREMIERE
DO 11.10.
Astrid Gloria
Die verhexte Kürbis-Kochshow Comedy-Kochshow
Magisch-kulinarisches Küchenkabarett mit der beliebten Zauber-Köchin.
Kabarett-Bundesliga
Ecco Meineke vs. Till Reiners Wettbewerb
SO 14.10.
Singender Polit-Kabarettist trifft auf wut-gewandten Sprachkünstler.
19. +20. Fridolino in Köln
+21.
MO 15.10.
Chris Kolonko & Joy Peters
Best of Herta & Berta Travestie / Entertainment / Comedy
Konzert
Leidenschaft zum
Überleben
agKammerspiel von Nis-Momme Stockmann
Die Shooting-Stars der letzten Session sorgen nicht nur im Karneval für ‚Kasalla’!
Kindertheater
Mi 17. ... Die Ängstlichen und die Brutalen
Theatert
MO 8.10. + DI 9.10.
Kasalla
Alles kann – Kölsch muss! Kölsche Tön
27. Der Gewandmeister
31. 19. Iranisches
Theaterfestival
05. Romano Trajo
SO 7.10.
Eine umwerfende Live-Show – ein Flirt mit allen musikalischen Genres.
10. Unter Druck
11. Abflug
20. Das Guppichen
Di 16. ... Die Ängstlichen und die Brutalen
Pe Werner
Turteltaub Salon-Jazz
Die zwei Omis sind zurück – schrullig, saukomisch und herrlich mitreißend!
Marius Jung & Till Kersting
Leidenschaft to go Soul-Comedy
FR 19.10.
Leidenschaft zum Mitnehmen – entfacht durch Witz und Poesie, mit Stimme und Gitarre.
07. Tabadoul Orchestra
World Wide Wahab
09. Montreal Live in Köln
Marinda & Solari
in Concert
SA 20.10. + SO 21.10.
GlasBlasSing Quintett
Best of Flaschenmusik 2003-2012 Flaschenmusik
Das ultimative Konzentrat aus 9 Jahren bester Unterhaltung.
MO 22.10. + DI 23.10.
Evi & das Tier
Let’s Burlesque Burlesque Musik-Comedy
Famose Truppe - glanzvoll-groteskes Amüsement - große Kunst!
16. Vossibility
Peter Spielbauer
Yübiläüm Gedankenakrobatik-Comedy
Blind Date
22. Cheers Darlin´
MI 24.10.
Körper, Wörter und Objekte verschmelzen zu einmaligen Bildern – unbedingt erleben!
You Walk Me Dance
DO 25.10.
Hans Gerzlich
$QFGPJCNVWPI-¼ſIJCNVWPI$WEJJCNVWPI Wirtschaftskabarett
Tanz
Wirtschaftsthemen sind witzig? Haben einen großen Spaßfaktor? Ja! Schauen sie selbst!
03. Sommerfest
Apsara Habiba
12. +13. MichaelDouglas
Kollektiv Premiere
One Week Stand 2012
17.+18. MIRA.zWEI Premiere
+23.
21. HighStreet
25.+26. The Beast
A Book in an Orange Tent
FR 26.10.
Nepo Fitz
Brunftzeit – Wildwechsel & Liebestaumel Kabarett
Eine Show für ‚Brünftige’ jeden Alters und Geschlechts. Entdecken Sie den Hirsch in sich!
Timo Wopp
Passion Kabarett
Wopp gibt Lebenshilfe – frech und selbstironisch coacht er sich um Kopf und Kragen!
MO 29.10 .
Johannes Flöck
Der Geschmack der mittleren Reife Midlife-Comedy
Die Tabu-Fragen der Ü40-Männer werden hier gnadenlos komisch beantwortet.
Duo luna-tic
Obladiblada Musik-Kabarett
28. Der Kunstmaler
Premiere
Information & Karten:
Bühne der Kulturen
Platenstr. 32 I 50825 Köln
Tel.: 0221.95595 10
[email protected]
www.buehnederkulturen.de
17
SA 27.10.
MI 31.10.
4 Hände, 2 Stimmen, 1 Klavier – und los geht’s auf eine komödiantische Chanson-Reise.
KÖLNCOMEDY+
PREMIERE
Theatrales Roadmovie von Franz Kafka
der Hunde
dKampf des Negers und
und
Depot DortmKoltès
roa Intermediale Empörung von Bernard-Maria
the
Die Ängstlichen und die Brutalen
n
O
West Off Festival
6 Frauen 4 Jahrhunderte
KÖLNCOMEDY+
PREMIERE
oad
der Hunde
he r Kampf des Negers undDepot
Dortmund
Intermediale Empörung von Bernard-Maria Koltès
On t
Sa 06. ... Amerika_Der Verschollene
02. 12. Kölner
Theaternacht
04.+06. Süßes Gift
KÖLNCOMEDY+
PREMIERE
Theatrales Roadmovie von Franz Kafka
KÖLNCOMEDY+
PREMIERE
West Off Festival
Kammerspiel von Nis-Momme Stockmann
FFT Duesseldorf
Fr 05. ... Amerika_Der Verschollene
KÖLNCOMEDY+
PREMIERE
Depot
d
roa Intermediale Empörung von Bernard-Maria Koltès
Die Ängstlichen und die Brutalen
KÖLNCOMEDY+
PREMIERE
On
the
KÖLNCOMEDY+
PREMIERE
Do 04. ...Kampf des Negers und der Hunde
Dortmund
KÖLNCOMEDY+
PREMIERE
Mi 03. ...SchulKeller
Oktober
Spielplan
Theater
KÖLNCOMEDY+
PREMIERE
Oktober
Di 02. ...12. Kölner Theaternacht
Außerdem im Programm:
MI 3.10. Tina Teubner; DO 4.10. Ozan & Tunc; FR 5.10.+SA 6.10. Sissi Perlinger; MI
10.10. Fatih Cevikkollu; FR 12.10.+SA 13.10. Ham & Egg; DI 16.10 - DO 18.10. Räuber;
SO 28.10. Jugendchor St. Stephan; DI 30.10. Bill Mockridge
TICKETS: 02 21 - 258 10 58 (tgl. 16:00 – 20:00 h)
Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt · Vorstellungsbeginn 20:15 h
www.senftoepfchen-theater.de
Theater in NRW
Opernzeit
Richtet im Oktober die „Hochzeit des Figaro“ aus: das Palladium Köln, Foto: Matthias Baus
EXPO XXI, Foto: Schauspiel Köln
Liebe in Zeiten des Zerfalls
Wer rastet, der rostet
Mozart und sein Librettist Da Ponte greifen bei der Vorlage für ihre Oper
auf einen politisch hochbrisanten Stoff zurück: auf die am Vorabend der
Französischen Revolution entstandene Komödie „Die Hochzeit des Figaro
oder Der tolle Tag“ von Beaumarchais, ein Zerrspiegel der Korruption und
Dekadenz des Ancien Régime.
Von Hans-Christoph Zimmermann
Wer sein Heim von Grund auf renoviert, muss schon mal komplett ausziehen. Das Kölner Schauspiel hat zum Ende der vergangenen Spielzeit sein
Stammhaus am Offenbachplatz verlassen. Für das letzte Jahr der Intendanz
von Karin Beier wird nun in der EXPO-Halle XXI gespielt. Das frühere Paketzentrum der Post mit rund 7000 Quadratmetern wurde bisher vor allem
für Messeevents, Kongresse und Seminare genutzt, jetzt beherbergt es zwei
Spielstätten für jeweils 430 und 200 Zuschauer. 1,5 Millionen Euro hat die
Einrichtung mit Tribünen und einer tragfähigen Decke für die Scheinwerfer gekostet. Gleichzeitig bespielt werden können die beiden Bühnen allerdings nicht, die Trennwände sind nicht
„Die Platzkapazität ist mutig
schalldicht. Wenn Puppenspielerin Suse
kalkuliert für ein Interim“
Wächter am 14. Oktober mit „Aller Tage
Abend“ die EXPO XXI einweiht, kann Regisseurin Karin Henkel nicht gleichzeitig eine Abendprobe zu Hauptmanns „Die Ratten“ abhalten, die am 20.
Oktober herauskommen.
„Le Nozze di Figaro“ an der Oper Köln
Die Hierarchie auf dem Schloss des Grafen Almaviva spiegelt die gesellschaftlichen Zustände zu Zeiten Mozarts wider: Der absolutistische
Machtanspruch des Grafen droht das Privatleben seines Dieners Figaro zu
zerstören, auf dessen Braut Susanna er ein Auge geworfen hat. Obwohl er
sich als aufgeklärter Herrscher gibt und auf das Recht der ersten Nacht offiziell verzichtet hat, versucht er durch ein Intrigenspiel, Susanna für sich zu
gewinnen und droht damit nicht nur die Zukunft des Dienerpaars, sondern
auch seine eigene Ehe zu zerstören. Sein Verhalten polarisiert alle auf dem
Schloss Ansässigen: Die einen hängen sich an den Grafen, weil sie einen
persönlichen Vorteil für sich erhoffen, die anderen solidarisieren sich mit
der enttäuschten Gräfin und dem Dienerpaar: „Jeder drängt, man schubst
sich, man benutzt seine Ellbogen, man rempelt den anderen um. Ans Ziel
kommt, wer kann – der Rest wird zerquetscht“, heißt es im Streitgespräch
zwischen Figaro und dem Grafen bei Beaumarchais.
Komponist und Librettist müssen viele Änderungen vornehmen, um diesen
politischen Zündstoff durch die österreichische Zensur zu bekommen. So
verzichten sie gänzlich auf die tagespolitischen Bezüge in Frankreich, zumal
Marie Antoinette, die Schwester des österreichischen Kaisers, mit Ludwig
XVI verheiratet war und wenige Jahre später Opfer der Französischen Revolution wurde. Kritik am Adel und Amtsmissbrauch durfte in der Oper nur
im Sinne der aufgeklärten Politik Joseph II geübt werden, mit der er seine
Herrschaft sicherte und Aufstände in Österreich verhinderte.
„Was in unseren Zeiten nicht erlaubt ist, gesagt zu werden, wird gesungen“,
sagte Da Ponte. In der Tat legt die Musik Mozarts die Gewalt der Begierden,
die Emotionen und die erotischen Spannungen bloß, die das menschliche
Handeln und politische Denken der Figuren in dem undurchschaubaren Intrigenspiel bestimmen. Mozart schafft für jede Figur in Tonfall und Arienform ein komplexes musikalisches Charakterbild, das auch den sozialen
Stand und das Alter mitberücksichtigt. Die ungeheure Mehrschichtigkeit
des Singstimmen- und Orchestersatzes in den Ensembles leuchtet die szenischen Situationen und die Beziehungen der Figuren untereinander bis ins
Detail aus, und das Finale des zweiten Aktes in seiner groß angelegten Steigerung ist im Werk Mozarts unübertroffen.
Mozarts Musik macht mit der Komödie Ernst und führt die menschlichen
Beziehungen an den Abgrund des Scheiterns. Doch am Ende scheint die
Utopie der Versöhnung auf: Der Graf bittet um Verzeihung, die emotionale
Gleichberechtigung gesellschaftlich Ungleicher scheint möglich geworden
zu sein, und insofern ist diese Oper ein Aufklärungsexperiment einer geschlossenen, zunehmend öffentlichem Druck ausgesetzten Gesellschaft –
Oper als Politikum.
KERSTIN MARIA PÖHLER
„Le Nozze di Figaro“ I Palladium
12.(P)/14./16./18./20./24./26./28./31.10, 4.11.
Das Schauspiel Köln zieht in einem Jahr gleich zweimal um
Den Raum hatte Karin Beier vor zwei Jahren selbst aufgespürt. Ins Rechtsrheinische wie die Oper wollte sie nicht, Innenstadtlage sollte es sein und
eine gute technische Ausstattung bieten. Beides erfüllt die EXPO XXI. Über
den Mietpreis schweigen sich alle Beteiligten aus, der geschäftsführende
Direktor der Bühnen Patrick Wasserbauer sagt nur: „Die EXPO XXI ist sehr
teuer.“ Macht nichts, denn nach einem Jahr ist sowieso wieder Schluss. Der
Mietvertrag läuft nur bis zum Ende der Spielzeit 2012/13, dann heißt es
wieder: umziehen. Mit Beginn der Intendanz von Stefan Bachmann schlägt
das Schauspiel Köln dann seine Zelte im Rechtsrheinischen auf, auf der
Schäl Sick, wie der Kölner sagt. Inwieweit diese Rochaden sinnvoll und
dem Besucher zu vermitteln sind, bleibt dahingestellt. Der Preis spielt die
Hauptrolle, bestätigt Patrick Wasserbauer: „Die Anmietung des Depots im
Carlswerk ist preiswerter“.
Das Depot beherbergte seit 1874 das Kabelwerk des Kölner Unternehmens
Felten & Guilleaume, das 1904 das erste transatlantische Telefonkabel oder
1966 Seile für die damals längste Schwebebahn der Welt in Bozen produziert hat. 2007 hat ein Investor das gesamte Areal übernommen und es in
Gewerbeflächen aufgeteilt. Das Schauspiel wird das Depot beziehen, einen
mehrstöckigen Gebäudetrakt mit ca. 6600 Quadratmetern Grundfläche, in
dem zwei parallel zu bespielende Bühnen für ca. 600 und 200 Zuschauer
eingerichtet werden. Die Platzkapazität ist mutig kalkuliert für ein Interim.
„Wir sehen darin den Reiz, Theater in einem anderen Rahmen zu erleben“,
sagt Bachmanns Sprecher Daniel Veldhoen. Man wolle an die guten Besucherzahlen von Karin Beier anknüpfen – an die im Schauspielhaus, wohlgemerkt. Veldhoen verhehlt allerdings
nicht, dass sich das auch im Spielplan niederschlagen
werde. Zum Beginn der Spielzeit 2015/16 soll dann das
sanierte Schauspielhaus wiedereröffnet werden. Dann
läuft auch der Mietvertrag für das Depot aus. Allerdings
habe man sich „mehrere kleine Optionen für eine VerlänHans-Christoph
gerung“ ausbedungen, so Patrick Wasserbauer von den
Zimmermann
Bühnen. Städtische Bauten werden bekanntlich selten zu
Journalist und
Theaterkritiker
den vereinbarten Terminen fertig.
18
Oktober 2012
Di 02.10.2012
Fr 05.10.2012
Sa 06.10.2012
So 07.10.2012
Mi 10.10.2012
Fr 12.10.2012
Sa 13.10.2012
Kölner Theaternacht
„Brennend, aber nicht verzehrt“
„Brennend, aber nicht verzehrt“
„Brennend, aber nicht verzehrt“
Männerhort
Männerhort
Männerhort
20:30
20:30
19:30
20:30
20:30
20:30
17.10.2012
Mi 17.10.
2012
Premiere: Das Interview
20:30
Fr 19.10.2012
Sa 20.10. 2012
Mi 24.10. 2012
25.10.2012
Do 25.10.
2012
Fr 26.10.2012
Sa 27.10.2012
Das Interview
Das Interview
Missgeburt
Missgeburt
Einfach Marlene!
Einfach Marlene!
20:30
20:30
20:30
20:30
20:30
20:30
Mi 31.10.2012
Premiere: Prinz Friedrich von Homburg 20:30
Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln,
0221 - 46 00 911 | [email protected] | www.theater-tiefrot.de
PAUL HINDEMITH: DAS EINAKTER-TRIPTYCHON
MÖRDER, HOFFNUNG DER FRAUEN SANCTA SUSANNA
DAS NUSCH-NUSCHI
29.9./4., 14., 19.10./3., 25.11./14.12
OPERNHAUS BONN
In Kooperation mit dem
Beethovenfest Bonn.
WWW.THEATER-BONN.DE | KARTEN UND INFOS:
0228 77 80 22 | [email protected]
19
Musical in NRW
Tanz in NRW
„Cats“, Foto: Patric Fouad
Ursula Nill in ihrem Solo „Recherche#1“ (2011), Foto: Meyer Originals
Erinnerungen werden wahr
Salto rückwärts
Von Rolf-Ruediger Hamacher
„Memory“ („Erinnerung“) heißt bezeichnenderweise der bekannteste Song
aus „Cats“, der bisher von über 150 Künstlern von José Carreras über André Rieu bis hin zu Barbra Streisand interpretiert wurde. „Erinnerungen“
an ihren vielleicht ersten Musical-Besuch dürfte bei vielen Fans auch die
jetzt nach Köln kommende Produktion wecken, kehrt sie doch künstlerisch
zu ihren Wurzeln, der Uraufführung auf
„Die schönste Müllhalde
der Rundbühne des New London Theatre
der Welt“
am 11.Mai 1981, zurück. Denn auch im
eigens für die Tournee entworfenen „Cats“-Zelt ist die schönste Müllhalde
der Welt im Radius von 270 Grad von einer Zuschauertribüne umgeben,
auf der die 1800 Plätze nie weiter als 20 Meter vom Geschehen weg sind.
Nun kann man seine Kinder und Enkel mit den berühmtesten Katzen des
Musiktheaters bekanntmachen, die Andrew Lloyd Webber nach den 1939
erschienenen Gedichten des Nobelpreisträgers T.S. Eliot vertont hat und die
seitdem die Welt erobern.In über 30 Ländern und über 300 Städten sahen
mittlerweile über 65 Millionen Besucher die Show und machten „Cats“ zum
beliebtesten Musical mit den längsten Spielzeiten: 21 Jahre im Londoner
Westend, 18 Jahre am Broadway, 15 Jahre in Hamburg.
Von Klaus Keil
Köln kann sich glücklich schätzen. 36 Prozent aller freien Choreografinnen
und Choreografen in NRW leben und arbeiten in Köln. 40 Prozent aller freien Tanzvorstellungen sieht man in Köln. Was für eine vitale, künstlerisch
vielfältige und auf Kontinuität angelegte Tanzszene das ist, lässt sich auch
am Tanzkalender Köln ablesen. Während der Spielzeit kann der Tanzinteressierte jeden Monat aus bis zu 20 Vor„Die Baustellen für die Kölner
stellungen auswählen. Die Stadt Köln
Tanzszene sind zahlreich“
weiß das zu schätzen. Sie fördert den
Tanz. Deshalb hält sie sich auch für eine Tanzstadt. Und sie rief nach Auflösung (!) der städtischen Tanzkompanie ein sehr erfolgreiches Gastspielprogramm ins Leben, das einen teilweisen Ersatz darstellt.
„Cats“ – Eine Musical-Legende kehrt zurück
Die Enstehungsgeschichte des ersten durchkomponierten Musicals, in dem
auf jeden gesprochenen Dialog verzichtet wird, verlief allerdings nicht ohne
Turbulenzen: Sowohl Regisseur Trevor Nunn, damals künstlerischer Leiter
der Royal Shakespeare Company, wie auch Andrew Lloyd Webber behaupteten „Vater“ der „Cats“-Idee gewesen zu sein. Und die für die „Grizabella“Rolle vorgesehene Judi Dench brach sich kurz vor der Premiere den Knöchel,
so dass nun die für sie einspringende Elaine Page zur Patin eines der größten Pop-Hits des letzten Jahrhunderts wurde: „Memory“. Großen Anteil
am Erfolg des Katzen-Musicals hatte und hat aber auch die Choreographin
Gillian Lynn, die einst als Ballettänzerin am Londoner Covent Garden ihre
Karriere begann. Noch heute, mit 86 Jahren, überwacht sie die Proben und
tanzt sogar den jungen Tänzerinnen und Tänzern ab und an ein paar Schritte vor. Und während viele bei „Cats“ in Erinnerungen schwelgen, erfüllt
sich für einige Mitwirkende hier ein Kindheitstraum. Wie für die aus der
Eifel stammenden Eva Maria Bender, die mit 13 Jahren die „Cats“-CD geschenkt bekam: „Da öffnete sich für mich eine neue Welt, ich begann auf
der Straße Katzen zu beobachten, wie sie sich bewegen und schauen.“ Das
nun auf der Bühne umzusetzen, ist eine große Herausforderung für sie, die
gleich in das Fell von drei Katzen schlüpft. Aber natürlich auch für die 33
Darsteller aus neun Nationen, die aus über 1000 Bewerbern für die Rollen
ausgewählt wurden. „Und das Training ist hart“, erzählt
Company-Manager Juan Escandell, „jeden Tag, wenn sie
aufwachen, tut etwas weh. In den ersten Wochen verlieren sie 5-8 Kilo, obwohl alle durchtrainierte Tänzer sind.“
Die Belohnung folgt dann auf der von 80 beweglichen
und 120 atmosphärischen Scheinwerfern beleuchteten
Bühne: besonders wenn die „Jellicle Cats“ am Ende des
Rolf-Ruediger Hamaersten Akts ununterbrochen 14 Minuten lang tanzen,
cher Hochschuldozent
sind die Fans ausser Rand und Band – sicherlich auch
und Vorstand des
Filmkritikerverbandes
in Köln.
Köln tut sich schwer bei der Förderung des Tanznachwuchses
Umso unverständlicher ist, dass ausgerechnet von der Kulturverwaltung
selbst nun Sand ins Getriebe geworfen wird und der Motor für die Entwicklung zu einer zukünftigen umfangreichen Kölner Tanzlandschaft ins Stottern
gerät. Über den Stadtrat hinweg, so scheint es, hat der Kulturdezernent eine
Kürzung der Mittel für diese Gastspielreihe verfügt. Doch das ist nicht der
einzige Salto rückwärts – oder sollte man sagen: Salto mortale –, der die
Tanzentwicklung bremst. Die Baustellen sind zahlreich: Der von der freien
Tanzszene vorgelegte Tanzentwicklungsplan, den externe Tanzexperten als
zukunftweisend für eine Millionenstadt wie Köln bezeichnen, kommt in
der Debatte nur schleppend voran. Und ausgerechnet die wichtige Nachwuchsförderung erfolgt nach dem Gießkannenprinzip und nicht strukturell.
Zwar sieht das Tanzförderkonzept mittelfristig „ein Nachwuchszentrum für
Tanz und Choreografie“ vor, doch die Verwaltung denkt längst nicht in diese Richtung. Sie verkennt schlicht, dass derartige Entwicklungen auch ohne
finanzielle Mittel möglich sind, und vor allem frühzeitig eingeleitet werden
müssen. Aber perspektivisch zu denken war im Tanzbereich nie eine Stärke
der verantwortlichen Beamten. So greift auch hier die freie Tanzszene wieder zur Selbsthilfe. 2011 initiierte das ChoreografenInnen-Netzwerk Barnes
Crossing ein eigenes kleines Nachwuchsfestival: MAD, Movement and Art
Development. Bereits bei der zweiten Auflage in diesem Jahr wurden die
Veranstalter von Bewerbungen überrannt. Eindeutig: der Nachwuchs des
zeitgenössischen Tanzes sucht dringend nach Möglichkeiten sich zu präsentieren. Und jede Serie bringt choreografische Talente wie Sylvana Seddig und
Ursula Nill hervor, die bereits zum zweiten Mal für das Festival ausgewählt
wurde (CHOICES berichtete). Damit nicht genug, findet im Tanzzentrum
Wachsfabrik seit Jahren die Auswahl zum SoloDuoFestival in Budapest statt.
Beide Festivals sind offen für eine nationale und internationale Beteiligung.
Die Veranstalter liegen damit genau auf der Linie des
Tanzförderkonzepts: eine qualifizierte freie Tanzszene in
Köln zu schaffen, Tanzkünstler an Köln zu binden, das Niveau zu heben und so die Szene künstlerisch lebendig zu
halten. Solche Veränderungen erfordern eine Anpassung
der Fördermaßnahmen, meint auch das NRW Landesbüro
Tanz in seinem Dance NRW Report. Für das Barnes CrosKlaus Keil
sing kann das nur heißen: Das Tanzzentrum Wachsfabrik
Journalist,
erhalten oder eine andere Wirkungsstätte finden, um die
Tanzkritiker u.
Hochschuldozent
erfolgreiche Nachwuchsarbeit fortsetzen zu können.
„Cats“ I R: Trevor Nunn I Zelt auf dem Festplatz
Köln-Deutz 22.9.-28.10. I www.cats.de
20
culture club
culture club
Foto: Paweł Wyszomirski
Foto: Hannes Stromberg
präsentiert: Tanz
präsentiert: Theater
NANOSCHLAF
MÄNNERABEND
Die Kölner Experimental-Band Nanoschlaf
trifft auf die polnischen Tänzer Dawid
Lorenc, Filip Szatarski und Radek Hewelt.
Neue Strukturen und Korrelationen entstehen, etablieren sich, werden transformiert
und zerfallen wieder – nur, um doch noch
im nächsten Moment als Ausdruck einer latenten Spannung entlarvt zu werden.
Tom (Roland Baisch) kommt von einer
Geschäftsreise zurück. Die Wohnung ist
leer, Heike weg. Ein Verbrechen? Nein,
ein Snowboardlehrer. Bei zahlreichen
Freunden und Bekannten, alle verkörpert von Martin Luding, analysiert er die
Lage. Die eigene und die von Männern
und Frauen im Besonderen. Ein bissiger
wie urkomischer Theaterabend, im Rahmen des Köln Comedy Festivals.
Stadtgarten
Venloer Str. 40, Köln
Karten über Köln-Ticket
choices verlost 3x2 Karten
E-Mail bis 13.10. an [email protected],
Kennwort: Nanoschlaf
Do 18.10. 20.30 Uhr
Gloria, Apostelnstr. 11
Karten im Vorverkauf und
direkt im Gloria
choices verlost 3x2 Tickets
E-Mail bis 18.10. an [email protected],
Kennwort: Männerabend
Do 25.10. 20 Uhr
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Szenen, Live-Musik und Artistik
Fotoausstellung »Meine kleine Stadt«
von Eveline Dächer
Saamstaag
Historiische
Stadth
halle
Wupperrtal
Wu
Abschluss des
Literaturherbst
Rhein-Erft
mit kulinarischer
Umrahmung
und Ausstellung
ab 19.00 Uhr
LiteraturHerbst Rhein-Erft – StadtgeschichteN
Universitäts
Samstag,
6. Oktober 2012
20.00 Uhr
Eintritt 12,00 € – inkl. kölscher Tapas
Friedrich-Ebert-Str. 40 | 50354 Hürth
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21
Theater-Termine Köln-Bonn
Theater-Kalender Köln-Bonn
ATELIER THEATER
Diva La Kruttke
Mi. 10.10.
Die Nibelungen
0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr
Jens Heinrich Claassen
Britta Weyers
Do. 11.10.
Ein Freund zum Frühstück
Mia Pittroff
Wegschließen – und zwar für immer
Mo. 1.10.
Theaternacht
Di. 2.10.
Fr. 12.10.
Suse und Fritzi
Silvia Doberenz
Sa. 13.10., So. 14.10.
Mi. 3.10.
Fr. 19.01.
Gratis-Comedy
Mi. 3.10. bis Sa. 6.10., Mi. 10.10. bis Sa. 13.10., Mi.
17.10. bis Sa. 20.10., Mi. 24.10. bis Sa. 27.10, Mi.
31.10. je 22.00
Markus Barth
Do. 4.10.
Frizzles
Fr. 5.10., Sa. 13.10.
Sylvia Brécko
Sa. 6.10.
Özgür Cebe
Mo. 8.10.
Nicolas Evertsbusch
Di. 9.10.
Alexandra Gauger
Mi. 10.10.
Cassy Carrington & ihr Herr Cosler
Do. 11.10.
Frank Fischer
Christian Hirdes & Ludger K.
Sa. 20.10.
Chin Meyer
Mi. 24.10.
Daphne de Luxe
Sa. 6.10.
So. 7.10., So. 14.10., So. 21.10. je 16.00
Mi. 10.10. bis Sa. 13.10., Do. 11.10. mit Kurzvortrag
um 19.30, Fr. 26.10.
Orlando
Do. 18.10., Fr. 19.10.
Faustrecht der Freiheit TIPP
Fr. 26.10.
ONKeL fISCH
Sa. 27.10.
René Steinberg
So. 28.10.
Torsten Sträter trifft Team & Struppi
Mo. 29.10.
Martin Sierp
Mi. 31.10.
Nulli & Priesemut: Wer baut denn hier 'nen
falschen Schneemann?
So. 28.10. 14.00 u. 16.00
WDR Ladies Night
Mi. 17.10.
Köln lacht!
Do. 18.10., Jess Jochimsen u. Gäste
Dave Davis
0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr
Theatersport
Di. 16.10.
Maria Vollmer
Mi. 17.10.
Sebastian Schnoy
Do. 18.10.
Götz Frittrang
Fr. 19.10.
Marcus Jeroch und Schröder
Sa. 20.10.
Andrea Volk
Mo. 22.10.
Earl Okin
Di. 23.10.
Sebastian Nitsch
Mi. 24.10.
Kristian Kokol
Do. 25.10.
Luke Mockridge
Fr. 26.10.
C. Heiland
Sa. 27.10.
Patrick Salmen
Mo. 29.10.
Käthe Lachmann
Di. 30.10.
Meltem Kaptan
Mi. 31.10
BÜHNE DER KULTUREN/ARKADAS
0221 9 55 95 10, Beginn 20.00 Uhr
Theaternacht
Di. 2.10.
Sommerfest
Mi. 3.10. 17.00
Süßes Gift
Do. 4.10., Sa. 6.10.
Romano Trajo
Fr. 5.10.
Tabadoul Orchestra
So. 7.10. 18.00
Marinda & Solari in concert
Di. 9.10.
Unter Druck
Mi. 10.10.
Abflug
Mi. 11.10.
One Night Stand 2010
Fr. 12.10., Sa. 13.10.
Vossibility – Blind Date
Di. 16.10.
MIRA.zWEI TIPP
Mi. 17.10., Do. 18.10., Di. 23.10.
Das Guppichen
Sa. 20.10.
Cheers Darlin‘
Mo. 22.10.
The Beast – A Book in the Orange Tent
Theaternacht
Di. 2.10.
Emil und die Detektive
Mi. 3.10. 11.00, Do. 4.10. 10.30
Dunkles Land
Mi. 3.10. 19.00, Do. 4.10. 19.00
Rolf Miller
Do. 4.10.
Sex
Fr. 5.10.
Ellis Biest
So. 21.10. 19.30
Mo. 22.10., Springmaus vs. Hoecker & Friends
Johann König & Konsorten
Mi. 24.10.
Männerabend
Do. 25.10.
Rick Kavenian
Sa. 27.10. 19.00
Die Köln Late Show
Sa. 27.10. 22.30, Marius Jung u. Gäste
Eure Mütter
So. 28.10.
1Live – Die Tony Mono Worldtour
Di. 30.10.
Sa. 6.10. 15.00, So. 7.10. 15.00
Mathias Egersdörfer
Sa. 6.10.
Raus aus dem Haus
METROPOL
0221 32 17 92, Beginn 20.00 Uhr
Theaternacht
Axel Hacke
Di. 2.10.
Mi. 10.10.
Die kleine Meerjungfrau
Dagmar Schönleber
Sa. 6.10. 15.30, So. 7.10. 15.30, So. 21.10. 11.00
Do. 11.10. 20.30
Das kunstseidene Mädchen
Nessi Tausendschön
Sa. 6.10., So. 7.10.
Kristóf Szabó F.A.C.E. Ensemble
Sa. 13.10. bis Do. 18.10. je 19.30
Biggi-Wanninger-Trio
So. 14.10. 11.00
Die 4-beinige Krähe
Di. 16.10. 20.30
Gerd Dudenhöffer
Mi. 17.10. 20.30
Philipp Weber
Fr. 19.10.
FiL
Däumelinchen und die Ratte Rabauke
Tobias Mann
Gessler-Zwillinge
Sa. 20.10. 20.30
Die Köln Comedy Ladies Night
Di. 23.10., Horst Evers u. Gäste
Alfons
Di. 23.10. 20.30
Jochen Malmsheimer
Mi. 24.10.
Lisa Feller
Mi. 24.10. 20.30
Lisa Fitz
Do. 25.10.
Doppelte Spaßbürgerschaft
Mi. 10.10. 15.30, Do. 11.10. 15.30, Sa. 27.10. 11.00
Lupin, der Meisterdieb TIPP
Do. 18.10. bis So. 21.10.
Rapunzel
Fr. 19.10. 15.30, So. 21.10. 15.30, So. 28.10. 11.00
OPER KÖLN: AM DOM
0221 22 12 84 00
La forza del destino
Mi. 3.10. 18.00
Vor der Premiere
So. 7.10. 11.00
My Fair Lady
Sa. 27.10. 19.30
Le nozze di Figaro
Fr. 12.10., So. 14.10. 18.00, Di. 16.10., Do. 18.10.,
Sa. 20.10., Mi. 24.10., Fr. 26.10., So. 28.10. 16.00,
Mi. 31.10.
Di. 30.10. 19.00 u. 22.00
0221 9 91 10 80, Beginn 20.00
Mi. 31.10.
Di. 2.10l.
Mi. 3.10.
Frederic Hormuth
Michael Steinke
Theaternacht
Fr. 5.10.
Der Puppenflüsterer
Sa. 6.10., So. 7.10.
Di. 2.10.
Das war ich nicht
Mi. 3.10. bis Fr. 5.10., Sa. 20.10., Di. 30.10.
Di. 16.10. bis Do. 18.10.
Marius Jung & Till Kersting
Fr. 19.10.
GlasBlasSingQuintett
Evi & das Tier
Mo. 22.10., Di. 23.10.
Peter Spielbauer TIPP
Mi. 24.10.
Hans Gerzlich
Do. 25.10.
Nepo Fitz
Fr. 26.10.
Timo Wopp
Jugendchor St. Stephan
Johannes Flöck
Bill Mockridge
Di. 30.10.
Duo luna-tic
Mi. 31.10.
STUDIOBÜHNE KÖLN
Exit Mundi – Ein Hysterienspiel zum
Weltuntergang
Di. 9.10. bis Sa. 13.10.
Geldgott // Chor der Empörten TIPP
Fr. 19.10. bis Di. 23.10.
Kriegskind
Mi. 31.10. 18.00
TAS - THEATER AM SACHSENRING
0221 31 50 15, Beginn 20.00 Uhr
Theaternacht
Di. 2.10.
Gibt’s ein Leben über 40?
Do. 13.9. bis Sa. 15.9., Mi. 19.9. bis Fr. 21.9., Mi.
26.9. bis So. 30.9.
Szenen einer Ehe
Do. 11.10. bis Sa. 13.10., Do. 18.10. bis Sa. 20.10.,
Do. 25.10. bis Sa. 27.10.
Seine Braut war das Meer und sie
umschlang ihn
So. 21.10.
0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Do. 4.10.
Räuber
THEATER AM DOM
SCHAUSPIEL KÖLN: EXPO XXI
0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr
Chris Kolonko & Joy Peters
Mo. 15.10.
Fr. 5.10. bis So. 7.10., Fr. 12.10. bis So. 14.10.,
Do. 18.10. bis So. 21.10., Do. 25.10. bis So. 28.10.
Mi. 31.10. 20.30
FREIES WERKSTATT THEATER
So. 14.10.
Puddelrüh durch die Prärie
Zärtlichkeiten mit Freunden
Die ImproVisaToren
Kabarett-Bundesliga: Ecco Meineke
vs. Till Reiners
Di. 2.10.
Mi. 3.10. bis Mi. 31.10.
B. STOLLWERCK: THEATER 501
Theaternacht
Fr. 12.10., Sa. 13.10.
Theaternacht
0221 4 20 75 93, Beginn 19.30 Uhr, So. 17.30 Uhr
Nickelodeon
Ham & Egg
Tanzmariechen XXL
Piet Klocke
Marc-Uwe Kling
Do. 11.10.
0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr
Sa. 27.10
Mo. 29.10.
Astrid Gloria
0221 25 17 47, Beginn Mi.-Sa. 20.00 Uhr, Sa./So. 17.00
SCALA
Der Gewandmeister
Mi. 10.10.
MILLOWITSCH
Mo. 29.10. 10.30, Di. 30.10. 10.30 u. 16.00, Mi.
31.10. 10.30
Do. 25.10., Fr. 26.10.
Fatih Cevikkollu
Mo. 29.10.
Peterchens Mondfahrt
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Die Geschichte vom Fuchs, der den
Verstand verlor
Mo. 8.10., Di. 9.10.
So. 28.10.
Annamateur & Außensaiter
Sa. 27.10. 20.30
Kasalla
Mi. 10.10. 11.00, Do. 11.10. 11.00, Sa. 13.10. 15.30,
So. 14.10. 15.30, So. 28.10. 15.30
OPER KÖLN: PALLADIUM
Kernölamazonen
Pe Werner
So. 7.10.
Der gestiefelte Kater
Do. 25.10. 20.30
Fr. 26.10.
Fr. 5.10., Sa. 6.10.
Sa. 27.10.
So. 21.10., Nessi Tausendschön u. Gäste
Die WDR-Vorleser
Ozan & Tunc
Sissi Perlinger
Mo. 8.10. 11.00, Di. 9.10. 11.00, Sa. 13.10. 11.00, So.
14.10. 11.00, So. 27.10. 15.30
Fr. 19.10. 20.30
Sa. 20.10.
Tina Teubner
Sa. 20.10., So. 21.10.
Di. 9.10. bis Do. 11.10. je 10.30
Fr. 12.10. 20.30, Sa. 13.10. 20.30
Di. 2.10.
Do. 4.10.
So. 7.10.
COMEDIA
Mo. 1.10. 20.30
0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr
Mi. 3.10.
Fr. 12.10.
Hildegart Scholten
SENFTÖPFCHEN
Caveman
Fr. 19.10. 19.30
Kohlhaas
Reise durch die Nacht
Sa. 13.10., So. 14.10., Di. 16.10., Mi. 17.10., Fr. 19.10.
, Sa. 20.10., So. 21.10. 16.00, Di. 23.10., Fr. 26.10.,
Di. 30.10., Mi. 31.10.
0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr
Schwarz & Blankenberg
Mo. 15.10.
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Theaternacht
GLORIA
Fang den Mörder
Monika Blankenberg
SCHAUSPIEL KÖLN: HALLE KALK
Do. 25.10., Sa. 27.10., Mi. 31.10.
Do. 25.10.
Arthur Senkrecht & Bastian Pusch
Männer
Do. 25.10., Sa. 27.10., So. 28.10. 16.00
Theaternacht
achtung deutsch
Di. 2.10. bis Fr. 5.10., Sa. 6.10. 17.00 u. 20.00,
So. 7.10., Di. 9.10. bis Fr. 12.10., So. 14.10. 17.00
u. 20.00, Di. 16.10. bis Fr. 19.10., Sa. 20.10. 17.00 u.
20.00, So. 21.10. 17.00, Fr. 26.10., Sa. 27.10.,
So. 28.10. 17.00 u. 20.00, Di. 30.10., Mi. 31.10.
Di. 2.10.
Der Abend aller Tage
So. 14.10., Mi. 17.10., Di. 23.10., Fr. 26.10., Mo.
29.10.
Die Ratten
Sa. 20.10., So. 21.10., Di. 30.10., Mi. 31.10.
22
THEATER DER KELLER
0221 31 80 59, Beginn 20.00 Uhr, So. 18.00 Uhr
Theaternacht
Di. 2.10.
= Premiere
TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten
Amerika_Der Verschollene
Alfred Dorfer
Fr. 5.10. bis So. 7.10.
Fr. 26.10.
Kampf des Negers und der Hunde
Di. 9.10. bis Do. 11.10., Fr. 26.10. bis So. 28.10.
Othello
Fr. 12.10. bis So. 14.10.
Die Ängstlichen und die Brutalen
Di. 16.10., Mi. 17.10.
Floh im Ohr
Fr. 19.10. bis So. 21.10., Di. 23.10. bis Do. 25.10.
Der Verbrecher
Di. 30.10., Mi. 31.10.
Christine Prayon
Fr. 26.10.
Sting & Venske
Sa. 27.10.
Carolin No.
Sa. 27.10.
Helmut Schleich
So. 28.10.
Fool Moon
So. 28.10.
THEATER IM BAUTURM
Django Asül
0221 52 42 42, Beginn 20.00 Uhr
Pause & Stankowski
Nathan der Weise
Mo. 29.10.
Mi. 31.10.
Mi. 3.10. bis Sa. 6.10., Mi. 17.10. bis Sa. 20.10.,
fr. 26.10., Sa. 27.10. 19.00, So. 28.10., Mo. 29.10.
SPRINGMAUS / BONN
Frau Müller muss weg
0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr
So. 7.10. bis Di. 9.10.
Konrad Beikircher & Band
Der Goldene Drache
Mi. 10.10. bis Sa. 13.10.
Der Kontrabass
So. 14.10.
Wolke 9
Mo. 15.10., Di. 16.10.
Faust – Der Tragödie erster Teil
Di. 23.10. bis Do. 25.10.
Mendy – Das Wusical
Di. 30.10., Mi. 31.10.
THEATER TIEFROT
Di. 2.10., Mi. 3.10.
Michael Sens
Do. 4.10.
Kom(m)ödchen Düsseldorf
Fr. 5.10.
Proseccopack
Sa. 6.10.
Ham & Egg
So. 7.10.
Klaus Wunderlich
Mi. 10.10.
Nico Semsrott
0221 46 00 911, Beginn 20.30 Uhr
Do. 11.10.
Theaternacht
Fr. 12.10.
Do. 2.10.
Brennend, aber nicht verzehrt
Fr. 5.10. bis So. 7.10.
Männerhort
Mi. 10.10., Fr. 12.10., Sa. 13.10.
Das Interview
Mi. 17.10., Fr. 19.10., Sa. 20.10.
Missgeburt
Mi. 24.10., Do. 25.10.
Einfach Marlene!
Fr. 26.10., Sa. 27.10.
Prinz Friedrich von Homburg
Mi. 31.10.
Luke Mockridge
Weiber reloaded
Sa. 13.10., So. 14.10.
Stefan Frädrich
Di. 16.10.
Springmaus-Ensemble
Mi. 17.10., Do. 18.10.
Tobias Mann
Fr. 19.10.
Six Pack
Sa. 20.10.
Margie Kinsky
So. 21.10.
Loss mer singe!
Mo. 22.10.
PANTHEON / BONN
@rheinkabarett
0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr
Ass-Dur
Pause & Alich
Mo. 1.10. bis Mi. 3.10.
Thomas Kreimeyer
Mi. 3.10.
Geschwister Well
Do. 4.10., Fr. 5.10.
Beate Bohr, Tanja Haller, Sonja Kling
Fr. 5.10., Sa. 6.10., Di. 16.10.
Dave Davis
Sa. 6.10.
Duo luna-tic
So. 7.10.
Viva Voce
Di. 9.10.
Timo Wopp
Mi. 10.10.
Wigald Boning
Di. 23.10. bis Do. 25.10.
Fr. 26.10.
Thomas Müller
Sa. 27.10.
Andreas Etienne
So. 28.10.
Guido Cantz
Mo. 29.10.
Thomas Reis
Di. 30.10.
Malediva
Mi. 31.10.
JUNGES THEATER BONN
0228 46 36 72
Der Grüffelo
Mo. 1.10. 10.00
Do. 11.10.
Vorstadtkrokodile
Stulle und Bulle
Der kleine Drache Kokosnuss
Fr. 12.10.
Pause & Alich und Faure & Band
Fr. 12.10. bis So. 14.10.
Cloozy Haber
Sa. 13.10.
Rock 4
Mo. 15.10.
Mi. 3.10. 15.00, Do. 4.10. 10.00, Fr. 5.10. 10.00
Sa. 6.10. 15.00, So. 7.10. 15.00
Das fliegende Klassenzimmer
Sa. 13.10. 15.00 u. 18.30, So. 14.10. 15.00, Mi.
31.10. 10.00
Sams im Glück
Do. 25.10. 11.00, Sa. 27.10. 15.00, So. 28.10.
15.00, Di. 30.10. 10.00
Norbert Friehling
Di. 16.10.
Wilfried Schmickler
Mi. 17.10.
THEATER BONN: OPERNHAUS
0228 77 80 08, Beginn 19.30 Uhr
Comedy Apartment
Mi. 17.10., Lars Hohlfeld u. Gäste
Gessler Zwillinge
Hänsel und Gretel
Fr. 19.10.
Das Einakter-Triptychon
Martina Brandl
Fr. 19.10.
Nicole Nau & Luis Pereyra
Sa. 20.10.
Highspeed Karmageddon
Mi. 3.10. 15.00, Sa. 13.10. 16.00, Sa. 27.10. 18.00
Blick hinter die Kulissen
Mi. 3.10. 11.00
Do. 4.10., So. 14.10. 18.00, Fr. 19.10.
Im Orchester graben
Fr. 5.10. 20.00
Dieter Hildebrandt
Sa. 6.10. 20.00
Sa. 20.10.
Gelabert Azzopardi Companyia de Dansa
Prix Pantheon Spezial
So. 21.10. 18.00
So. 21.10., Ludger K., Jens Neutag, Barbara Ruscher
Science Slam
Norma
So 28.10. 18.00, Mi. 31.10.
Mo. 22.10.
Horst Evers
Mi. 24.10.
Henning Schmidtke
Do. 25.10.
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Do. 25.10.
23
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24. Jhg. | Oktober 2012
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KULTUR.KINO.KÖLN.
24 Jhg. I Oktober 2012
FILMKRITIK-ÜBERSICHT
FILMSTART-TERMINE
27.9. 4.10. 11.10. 18.10.
46
3 Zimmer/Küche/Bad
47
96 Hours – Taken 2
38
X
X
Abraham Lincoln Vampirjäger
X
Agent Ranjid rettet die Welt
X
48
Angels’ Share – Ein Schluck für die Engel
X
42
Asterix & Obelix – Im Auftrag Ihrer Majestät
X
48
Bombay Beach
X
44
Call Me Kuchu
X
Das Kind
X
42
Der Chaos-Dad
X
38
Der Fluss war einst ein Mensch
X
47
Die Abenteuer der kleinen Giraffe Zarafa
42
Die Qual der Wahl
47
Die Stooges – Drei Vollpfosten drehen ab
X
28
Die Wand
X
47
Die Wahrheit über Männer – Eine anti-romantische Komödie
44
Ein griechischer Sommer
34
Gnade
45
Goldrausch – Die Geschichte der Treuhand
X
X
X
X
X
X
44
Looper
3.10.
38
Madagascar 3: Flucht durch Europa
2.10.
42
Mann tut was Mann kann
44
Messner
Hat viel Spaß im Kaninchenbau: Hartmut Ernst
Hinein ins Wunderland
Zeiterleben im Kino
„O weh, o weh! Ich werde zu spät kommen!“ 1869 ist es nur ein Kaninchen
mit Uhr in der Westentasche, das in Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“
gehetzt der Zeit hinterherläuft. 140 Jahre später sind es ganze Zivilisationen. Die Uhr tickt: Zeit ist ein Wirtschaftsgut, ein Leben ohne Wecker nicht
mehr vorstellbar, und wer nicht rund um die Uhr erreichbar ist, fliegt raus.
Wohin das führt, davon erzählt in diesem Monat die Doku „Speed – Auf der
Suche nach der verlorenen Zeit“, in der Regisseur Florian Opitz versucht,
sich im Irrsinn unserer gehetzten Gegenwart zurechtzufinden. Einer Gegenwart, in welcher Zeit nicht nur Geld ist, sondern immer teurer und kostbarer
wird. Schuld daran ist die Wirtschaft, die nach Blut und Schweiß jetzt auch
noch die Lebenszeit aus den wohlstandsgenährten Dienern des Fortschritts
herauspresst.
Es gibt heute nur noch wenige Orte, an denen Zeit keine Rolle spielt. Einer
davon ist das Kino. Dort steht die Zeit still. Wie Alice dem Hasen mag man
vorher noch hektisch dem Sekundenzeiger hinterhergelaufen sein, der einen
gemahnte, pünktlich ins Lichtspielhaus zu gelangen. Doch dann fällt man
hinein ins Wunderland und befindet sich jenseits von Zeit und Raum: Der
Saal wird Projektionsfläche einer Illusion, die Leinwand wird Realität, Zeit
vergeht nur noch gefühlt. Und die gefühlte Zeit misst, ob ein Film langweilig
ist oder nicht. Das Zeitempfinden wird unterm Strich zum wesentlichen Kriterium des Kinobesuchs: Der ist besonders lohnenswert, wenn man die Zeit
nicht empfindet. Drei Stunden können Kurzweil bedeuten und 90 Minuten
langweilig sein. Ein zwanghafter Blick auf die Uhr und der Film hat verloren. Bei jedem Zuschauer tickt der Sekundenzeiger anders. Zeit wird erlebt,
nicht gestoppt, man gibt sich ihr hin. Draußen an der Kasse zahlt man noch
einen Zuschlag für Filme mit Überlänge. Zugleich hofft man, dass man die
Überlänge, für die man draufzahlt, nicht spürt. Paradox.
X
X
Miss Bala
X
36
On the Road – Unterwegs
42
Paranormal Activity 4
X
48
Paris – Manhattan
38
Premium Rush
30
Savages
45
Schönheit
Schutzengel
X
46
Sound of Heimat – Deutschland singt!
X
42
Sparkle
48
Speed – Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
X
38
The Deep Blue Sea
X
36
Wie beim ersten Mal
X
38
Zeit zu leben
X
X
X
X
X
X
Und auf der Leinwand? Da wird die Zeit munter gedehnt oder beschleunigt,
ausgebremst und angehalten. Der Film spielt in Realzeit oder er umfasst
ganze Epochen, ein andermal nur wenige Sekunden. Die Montage gibt den
Rhythmus vor, den zerfließenden Sekundenschlag, hält den Film zusammen
mit hunderten von Schnitten. Oder auch keinem einzigen: 90 Minuten in
nur einer Einstellung können aufreibender sein als ein Montage-Stakkato.
Hauptsache die Uhr tickt, unsichtbar oder in Detailaufnahme. Die Protagonisten sind unserer Zeit voraus, rennen der Zeit hinterher oder reisen durch
sie hindurch. So wie in „Looper“, einem Science-Fiction-Thriller, in dem ein
Mann in der Zeit zurückgeschickt wird, um von sich selbst gejagt zu werden. Bis der Film, wie (fast) jeder andere, im Abspann endet, in dem weiß
auf schwarz der Rolltext fließt und einen behutsam abholt in die Welt da
draußen. Viel Spaß im Kaninchenbau.
HARTMUT ERNST
X
Wertung unter den Filmkritiken:
1(
) bis 6 (
) 6 Punkte = Höchstwertung
www.choices.de/heute-im-kino
27
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
choice of choices
Zurück zur Natur: Die Frau (Martina Gedeck) mit ihrem besten Freund Luchs
Auslöschung. Ein Zerfall
„Die Wand“ von Julian Roman Pölsler
Eine Frau auf einer Berghütte. Als sie zum tiefer gelegenen Dorf aufbricht, stößt sie
gegen eine unsichtbare Wand.
C Psychodrama vor Naturkulisse
Noch ein Endzeitfilm im Apokalypsenjahr 2012. Doch „Die Wand“ ist kein
Katastrophenspektakel, es ist ein ruhiges Ein-Personen-Stück: Ein MercedesCabriolet rast über die Kurvenstraßen der Alpen. Ein älteres Ehepaar sitzt
vorne, hinten teilen sich eine Frau und der Hund des Paares die Sitzbank. Aus
den Boxen schallt laut Musik. Der Wagen biegt in ein kleines Tal ein, ein
Schotterweg bringt die vier zu einer kleinen Hütte. Nach dem Einzug in die
Hütte macht sich das Paar auf den Weg ins Wirtshaus im Dorf, die Frau und
der Hund bleiben zurück. Als sie am nächsten Morgen alleine in der Hütte
aufwachen, machen sie sich auf den Weg ins Dorf. Doch eine glatte, kalte,
unsichtbare Wand versperrt ihnen den Weg. Die Frau ist geschockt – zu verstehen ist die Situation nicht. In den nächsten Tagen umkreist sie das Terrain,
aber überall stößt sie irgendwann auf diese Wand. Nach einiger Zeit fügt sie
sich ihrem Schicksal und beginnt zu tun, was getan werden muss: Sie sät, sie
erntet, sie jagt – und auch einige Haustiere laufen ihr zu. All das dokumentiert sie in ihrem Bericht, den vielleicht außer ihr niemals jemand lesen wird.
Die Ursache. Eine Andeutung
Julian Roman Pölsler hat sich schon lange Zeit mit der Verfilmung von
Marlen Haushofers (1920 – 1970) Roman „Die Wand“ von 1963 beschäftigt.
Den Roman zeichnet eine Schlichtheit und Klarheit aus, die man im Zusammenspiel mit einer gedanklichen Kälte und Härte durchaus von österreichischen Künstlern kennt, seien es SchriftstellerInnen wie Elfriede Jelinek oder
Thomas Bernhard oder Regisseure wie Michael Haneke oder Ulrich Seidl. Im
Gegensatz zu diesen erlebte Haushofer, die unter stetem Verzicht ein kleinbürgerliches Leben lebte, nur kleinere Erfolge. Die breite Würdigung ihres
Werkes, ausgehend von dem gesteigerten Interesse durch die Frauenbewegung an ihren Texten, erlebte die, 1970 an Krebs gestorbene, Literatin nicht
mehr. Um so erfreulicher ist die späte Würdigung ihres wohl bekanntesten
Buchs „Die Wand“ mit einer Verfilmung, die wohl ganz im Sinne der Autorin
sein dürfte. Julian Roman Pölsler ist vornehmlich Fernsehregisseur. So hat er
bislang vier Polt- und zwei Daniel Käfer-Romane von Alfred Komarek verfilmt.
Mit Literaturverfilmungen kennt er sich also aus. Doch „Die Wand“ ist ein
ganz anderes Kaliber: Eine Darstellerin, fast nur innerer Monolog, kaum
Ereignisse. Das kann leicht schief gehen.
Pölsler geht behutsam mit dem Stoff um. Das fantastische Moment der Geschichte umreißt er ganz schlicht mit einer pantomimischen Darstellung. Nur
eine kleine Nuance auf der Tonspur – ein Brummton hier, das Ausbleiben der
www.choices.de/heute-im-kino
Umgebungsgeräusche dort – deutet die unsichtbare Abgeschlossenheit der
Protagonistin an. Die in den Film eingeflossenen Textpassagen des Buchs
kommen gänzlich aus dem Off. Gerade dieses Stilmittel kann auf Dauer bemüht, gekünstelt klingen, und den Zuschauer von der Empathie zur Person
wegtragen. Hier ist das Gegenteil der Fall. Martina Gedeck schafft es nicht
nur, die Nüchternheit der Vorlage mit ihrem Spiel zu wahren – Pathos fühlt
man in Angesicht ihres Robinson-Schicksals nicht. Gleiches gelingt ihr auch
auf der Tonebene mit dem eingesprochenen Text, der wie im Buch als von der
Figur verfasster Bericht von den Ereignissen erzählt. Es gibt noch weitere Tonebenen, die Pölsler ebenfalls als Off-Kommentar verstanden wissen möchte.
Da wäre zum einen die sparsam, aber effektiv eingesetzte Filmmusik. Nicht nur
der melancholische Tonfall von Bachs Partiten für Violine solo, auch die
Verwendung eines Solostücks fügt sich in das Thema des Films, das auf einer
dritten Tonebene mit der absoluten Stille reflektiert wird: Einsamkeit. Auf die
Leinwand legt sich – frei nach Thomas Bernhard – Frost.
Die Kälte. Eine Isolation
Der Einsamkeit, der Unsicherheit, der Angst steht die Reichhaltigkeit der
Natur gegenüber. Pölsler, der selber in der abgeschiedenen Bergwelt aufgewachsen ist, fängt im Wandel der Jahreszeiten die Schönheit und Zugewandtheit der Natur ebenso ein wie ihre Kargheit und ihr abweisendes Antlitz. Anders als die zweite beeindruckende Kino-Apokalypse der letzten Zeit
– Bela Tarrs „Das Turiner Pferd“ – setzt Pölsler der inneren Verzweiflung mit
berauschenden Bildern der Natur etwas sinnstiftendes entgegen. Wo sich in
„Das Turiner Pferd“ mit monolitischen Schwarzweißbildern langsam aber
sicher das Bild, und mit ihm die Welt, verdunkelt, gibt es in „Die Wand“ – im
Buch wie im Film – Hoffnung. Die Natur ist ein Grund zu leben, die Tiere werden zu Freunden, und die eigenen Gedanken sind ja auch noch da. „Schließlich gab ich meine sinnlose Flucht auf und stellte mich meinen Gedanken“,
rezitiert Gedeck einmal, und grenzt die freie Interpretation des Stoffs zwischen Psychologie und Philosophie, Naturromantik und Zivilisationskritik
damit nicht ein.
CHRISTIAN MEYER
DIE WAND
Berlinale 2012: Preis der ökumenischen Jury
A/D 2011 - Drama - Regie: Julian Roman Pölsler - Kamera: Helmut Pirnat mit: Martina Gedeck, Karlheinz Hackl, Ulrike Beimpold - Verleih: StudioCanal
Start: 11.10. Cinenova, Odeon, OFF Broadway
choices verlost 1x2 Karten für die Sondervorstellung am Fr 12.10. 20.30 Uhr
im OFF Broadway. E-Mail bis 10.10. an [email protected], Kennwort: Wand
28
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Kölner Kritikerspiegel
Oktober 2012
Die häufigsten Nennungen
Frank
Olbert
Kölner
Stadtanzeiger
Thomas
Linden
Kölnische
Rundschau
Sebastian
Ko
WDR
1 LIVE
Ingrid
Bartsch
ARD Morgenmagazin
Herausragend Savages
von
O. Stone
R.-Ruediger
Hamacher
film-Dienst
Marieke
Steinhoff
Schnitt
Die Wand
von
J. Pölsler
Bombay
Beach
von
A. Har‘el
Best of
Comedy
Paris Manhattan
von
S. Lellouche
3 Zimmer/
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D. Brüggemann
Madagascar
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von
E. Darnell
3 Zimmer/
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D. Brüggemann
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D. Brüggemann
Best of
Drama
Die Wand
von
J. Pölsler
Die Wand
von
J. Pölsler
Das Kind
von
Z. Bács
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M. Glasner
Die Wand
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von
Heimat (...)
J. Pölsler
von
A. Birkenstock
Sound of
Heimat (...)
von
A. Birkenstock
Die Abenteuer der (...)
von
R. Bezançon
Call me Kuchu
von
M. ZouhaliWorrall
Goldrausch
(...)
von N.N.
Cristina Nord Katja
Nicodemus
taz
Die Zeit
Die Qual der
Wahl
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J. Roach
Goldrausch
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von
M. Muster
Der Fluss war
einst (...)
von
J. Zabeil
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Kultur.Kino.Köln
Die Wand
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J. Pölsler
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Rundschau
Wie beim
ersten Mal
von
D. Frankel
Bombay
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A. Har‘el
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M. Glasner
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von
K. Loach
On the Road
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W. Salles
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Angels‘ Share
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K. Loach
Angels‘ Share
(...)
von
K. Loach
Die Wand
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J. Pölsler
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M. Glasner
Bombay
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A. Har‘el
Goldrausch
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Die Wand
von
J. Pölsler
Bombay
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A. Har‘el
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von
K. Loach
3 Zimmer/
Küche/Bad
von
D. Brüggemann
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von
M. Glasner
Der Fluss war
einst (...)
von
J. Zabeil
Kino-Kalender
PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN
12.10., 20.30 Uhr DIE WAND, OFF Broadway
In Anwesenheit von Regisseur Julian Roman Pölsler und Martina Gedeck, s. S. 28
30.9.-5.10. COLOGNE CONFERENCE, Cinenova, Filmforum, Filmhaus,
Filmpalette
Die 22. Ausgabe des Film- und Fernsehfestivals
13./14.10., 15 Uhr POMMES ESSEN, Weisshaus
Das Kinder-/Jugendfilm-Debüt der Kölner Regisseurin Tina von Traben
30.9., 18 Uhr ON THE ROAD – UNTERWEGS, Cinenova
Preview der Jack Kerouac-Verfilmung von Walter Salles, s. S. 36
14.10., 11.30 Uhr HEINRICH PACHL ZUM GEDENKEN, Odeon
Zwei Filme des im April verstorbenen Kabarettisten, Schauspielers und Autors
1.10., 17.30 Uhr BERG FIDEL, Odeon
Doku über eine Inklusions-Schule, anschließend Diskussion
14.10., 15.30 Uhr ÖDIPUSSI, OFF Broadway
Loriots Komödie filmpsychologisch betrachtet
2.10., 20 Uhr DIE WAND, OFF Broadway
Preview unseres Films des Monats im Oktober von Julian Roman Pölsler, s. S. 28
15.10., 20 Uhr DIE MÜHLE UND DAS KREUZ, Filmpalette
Lech Majewskis Filmexperiment in der Reihe Painting Movies
2.10., 20 Uhr EL CHICO QUE MIENTE, Filmpalette
Peruanischer Film als Preview zum Kino Latino Festival
3.10., 20 Uhr ANGELS’ SHARE – EIN SCHLUCK FÜR DIE ENGEL, Weisshaus
Ken Loachs neue Tragikomödie, um 19 Uhr Whiskey-Empfang, s. S. 48
Cologne Conference:
„The fourth dimension“
3.10., 20 Uhr THE EXCHANGE, Filmpalette
Der neue Film von Eran Kolirin („Die Band von nebenan“)
19.-21.10. 2. HOMOCHROM FILMFEST, Filmforum
Schwul-lesbisches Filmfest mit vielen Filmen und Gästen, s. S. 36
4.10., 20 Uhr SCHÖNHEIT, OFF Broadway
Premiere der Doku über Schönheitschirurgie, in Anwesenheit der Regisseurin, s.
S. 45
19.-21.10. DOKUMENTARISCHE VERFAHREN IN DER KUNST, KHM-Aula
Symposium mit Vorträgen, Gesprächen und Filmvorführungen
6.10., 15 Uhr IST DAS LEBEN NICHT SCHÖN, Filmforum
Der Dirigent Sir John Eliot Gardiner präsentiert seinen Lieblingsfilm
20./21.10., 15 Uhr PIPPI AUSSER RAND UND BAND, Weisshaus
Astrid Lindgren-Verfilmung von 1970
6./7.10., 15 Uhr JANOSCH – KOMM WIR FINDEN EINEN SCHATZ, Weisshaus
Die neueste Janosch-Verfilmung aus diesem Jahr
21.10., 16.30 Uhr SIMON UND LOUISE, Cinenova
Preview des zweiten Spielfilms von Ursula Meier („Home“)
„Die Wand“
7.10., 17 Uhr DIE WAND, Cinenova
Preview unseres Films des Monats im Oktober von Julian Roman Pölsler, s. S. 28
Homochrom: „Madame X“
24.10., 19 Uhr VIEL PASSIERT, Odeon
Die Bap-Doku von Wim Wenders, Wolfgang Niedecken ist anwesend
7.10. 19.30/21 Uhr 3 ZIMMER/KÜCHE/BAD, Filmpalette, Odeon
Regisseur D. Brüggemann ist um 19.30 Uhr in der Filmpalette, um 21 Uhr im
Odeon, s. S. 46
24.10, 20 Uhr DIE VERMESSUNG DER WELT, Cinenova
Preview des neuen Films von Detlev Buck
9.10., 20 Uhr ALLAH IN EHRENFELD ..., OFF Broadway
Allerweltskino zeigt eine Doku über den Bau der Kölner Moschee
25.10., 19.30 Uhr SCARDANELLI, Filmforum
Harald Bergmann zeigt seinen Hölderlin-Film, anschl. Gespräch
11.10.-17.10. KIDSFILM, Weisshaus
Ausgezeichnete Filme für Kinder von 5 bis 12 Jahren
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
21.10., 19.30 Uhr REVISION, Filmpalette
Philip Scheffners Doku über einen Mordfall, in Anwesenheit von Regisseur u.
Autorin
23.10., 20 Uhr DHARAVI – SLUM FOR SALE, OFF Broadway
Doku über den dicht besiedeltsten Fleck der Welt vor den Toren Bombays
7.10., 18 Uhr DER SCHNEE AM KILIMANDSCHARO, Filmforum
Bewegendes Sozialdrama von Robert Guédiguian, anschl. Gespräch
11.10., 20 Uhr SHORT VISIONS, Filmforum
Kurzfilmhighlights und ein Ausblick auf das Kurzfilmfestival Unlimited
„Das Ding am Deich“
17.10., 20 Uhr DAS DING AM DEICH, Odeon
Doku über den Widerstand gegen das Brokdorf-AKW, anschl. Diskussion
19.10., 21 Uhr GNADE, Odeon
Regisseur Matthias Glasner zeigt seinen neuen Film, s. S. 34
3.-7.10. SHNIT – KURZFILMFESTIVAL, Filmhaus
Die vierte Ausgabe der Kölner Dependance des Schweizer Festivals, s. S. 40
7.10., 15 Uhr DAS WANDELNDE SCHLOSS, Filmpalette
Toller Animationsfilm von Hayao Miyazaki in der Reihe Junge Palette
17.10., 19 Uhr NAIROBI HALF LIFE, Filmforum
Der neue Film aus Tom Tykwers Kenia-Projekt
26./27.10. MÄRCHENHAFTE TRICKFILMKLÄNGE, Filmforum
Am 26. um 20 Uhr für Erwachsene, am 27. um 15 Uhr für Kinder, mit Live-Musik
shnit: „Cusutu n’ coddu“
29
27.10., 15 Uhr DIE JUNGE SÜNDERIN, OFF Broadway
Filmclub Akasava präsentiert einen Film mit Karin Baal von 1960
„Die Vermessung der Welt“
www.choices.de/heute-im-kino
Hintergrund
Sonne, Sex, Drogen … und schließlich auch Blut
Karikatur
Pulp Fiction 2.0
„Savages“ von Oliver Stone
Zwei kalifornische Drogendealer geraten mit einem mexikanischen Drogenkartell aneinander.
C Pulp-Thriller
Ein epischer Historien-Flop („Alexander“), ein mit christlicher Symbolik durchtränktes Katastrophenszenario („World Trade Center“), eine harmlose Politikerbiografie („W.“) und ein „Wallstreet“-Aufguss mit versöhnlichem Ende – Oliver
Stone ist seicht geworden in den letzten Jahren. Biss und Zynismus gingen
ebenso verloren wie der Mut zu filmästhetischem Experiment oder nachhaltiger Gesellschaftskritik. Man erinnere sich bloß an seinen ambitionierten, spannenden Verschwörungsthriller „JFK“ (1991), an die leinwandsprengende Medienschelte seines „Natural Born Killers“ (1994) oder auch an gelungenes Mainstreamkino à la „U-Turn“ (1997). Ja, Stone war mal ein unbequemer Visionär in
Hollywood.
Doch er bleibt am Ball: Jetzt kommt er mit einem Thriller daher, einem PulpStreifen, dem der gleichnamige Roman von Don Winslow aus dem Jahr 2010
zugrunde liegt: „Savages“ spielt im bleihaltigen Drogensumpf der kalifornischmexikanischen Grenze. Dort, im Süden Kaliforniens, leben zwei Freunde, die
durch ihre einzigartige Zucht von Marihuana reich geworden sind. Chon
(Taylor Kitsch) ist der Mann fürs Grobe, ein Ex-Soldat, der seine Seele im Krieg
gelassen hat. Ben (Aaron Taylor-Johnson) indes ist der Samariter, der Drogen
auch an Kranke zur Schmerzlinderung verkauft. Darwin trifft auf Buddha – und
zugleich teilen sich die beide Freunde dieselbe Frau: Ophelia (Blake Lively):
„Das Einzige, das die beiden gemeinsam haben, bin ich.“ Eigentlich läuft alles
prima, bis Elena (Salma Hayek), Chefin eines mexikanischen Drogenkartells,
dazwischen funkt und den Sunnyboys eine Kooperation aufzwingt. Ben und
Chon wollen sich schon nach Indonesien absetzen, da steht Elenas Handlanger
Lado (Benicio Del Torro) in der Tür – und Ophelia wird entführt.
Sonne, Sex, Drogen & Blut: Das mag im Hinblick auf Oliver Stone am ehesten
an „U-Turn“ erinnern, in dem ein Pechvogel in der Wüstenstadt durchs zartbittere Martyrium schlittert und dabei allerlei skurrilen Typen begegnet. Die gibt
es auch in „Savages“ zu hauf, allen voran Benicio Del Torro als kompromissloser Killer, eine derbe Karikatur eines geschmacklosen Ekels. Eigentlich ist der
ganze Film eine Karikatur. Da mag Autor Don Winslow jahrelang im Milieu
recherchiert haben, um seinen Roman so authentisch wie möglich zu gestalten
– Oliver Stone verfilmt die Vorlage als ein blutiges Stück Pulp Fiction mit der
profanen Erkenntnis, dass Krieg und Verbrechen den Charakter verderben und
Liebe erpressbar macht. Insgesamt inszeniert er dabei schnittig und stilsicher.
Abgesehen von den gelegentlichen Video-Einspielern, mit denen die Schurken
die Hinrichtungen ihrer Opfer dokumentieren, kleidet der Regisseur die Geschichte in sonnigen Hochglanz, mit viel Pose und nackter Haut. Dabei erfindet
er das Genre nicht neu, erreicht auch nicht alle Vorbilder, inszeniert aber cool.
Die Story überfordert einen nicht und zieht gegen Ende angenehm an. „Savages“
ist sicherlich keine Offenbarung, und er mag hier und da in Sachen Story und
Dialog seicht sein. Aber mehr will er vielleicht auch gar nicht – und ist damit
der stärkste Film von Oliver Stone seit 15 Jahren.
HARTMUT ERNST
SAVAGES
USA 2012 - Kriminalfilm / Drama - Regie: Oliver Stone - Kamera: Daniel Mindel mit: Aaron Johnson, Taylor Kitsch, Blake Lively - Verleih: Universal
Start: 11.10. Cinenova, Metropolis, Woki
SAVAGES – Am Rande
Don Winslows Pulp-Roman liegt eine bitterböse Realität zugrunde, die neben
Drogen- auch Waffen- und Menschenschmuggel mit sich bringt. Am 2.11.2010
hofften die Marihuanafreunde Kaliforniens wie die Behörden Mexikos auf ein
Gesetz: Proposition 19. Mit diesem wären der Konsum und ein auf 28 Gramm
beschränkter Besitz von Marihuana in Kalifornien legalisiert worden. Das Volksvotum scheiterte aber knapp – und so pumpt Arni Schwarzeneggers Lieblingsstaat weiter fast eine Milliarde Dollar jährlich in die Bekämpfung des
Marihuanahandels. Die fortwährende Prohibition sichert den Drogenkartellen
weiterhin ihr Schwarzmarktmonopol, das entsprechend brutal umkämpft ist,
aber jährlich schätzungsweise 14 Milliarden Dollar einbringen soll. Zusätzliche
www.choices.de/heute-im-kino
Sprengkraft erhält die Situation durch die strikten Grenzabsperrungen zwischen Mexiko und Kalifornien, die sich heute in einem 20km langen Zaun zwischen San Diego und Tijuana manifestieren. Die mexikanischen Kartelle schleusen seit Jahren Bauern in die Täler der Küstengebirge am Pazifik. Den als illegale Einwanderer Geltenden wird befohlen, im Schutz der Berge hektarweise
Marihuana zu pflanzen. Werden sie festgenommen, haben sie nach dem amerikanischen „Immigration Act“ nur noch das Recht auf medizinische Notfallversorgung, bevor sie in die Heimat abgeschoben werden. Dort müssen sie
glaubhaft bezeugen, geschwiegen zu haben, sonst kann das Leben ihrer Familie
in Gefahr sein.
DAWID KASPROWICZ
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Animation, Komödie
von Eric Darnell
mit Ben Stiller, Sacha Baron Cohen, David Schwimmer
Ganz nach King Juliens Motto „I like to move it move it“
starten das vorlaute Zebra Marty, der eitle Löwe Alex, die
hypochondrische Giraffe Melman und die divenhafte Nilpferddame Gloria erneut einen Versuch, endlich in ihren heiß
geliebten New Yorker Zoo zurückzukehren.
SAVAGES
Krimi
von Oliver Stone
mit Aaron Johnson, Salma Hayek, Benicio Del Toro
Laguna Beach ist ein idyllisches Nest im kalifornischen Süden – eindeutig die richtige Umgebung für den Buddhisten
Ben, der sich die Nächstenliebe als Lebensmotto gewählt
hat. Und die wirft sogar sehr lukrative Umsätze ab, denn
Ben versorgt seine Mitmenschen mit dem besten Marihuana aller Zeiten.
ROBOT AND FRANK ZWEI DIEBISCHE KOMPLIZEN
Komödie, Drama, Science Fiction
von Jake Schreier
mit Frank Langella, James Marsden, Liv Tyler
In nicht allzu ferner Zukunft haben echte Büchereien, Autos
ohne Elektroantrieb und menschliches Pflegepersonal nur
noch nostalgischen Wert. Das gleiche gilt auch für Franks
„gute alte Zeiten“ als einer der berühmtesten Juwelendiebe
Amerikas.
SCHUTZENGEL
Action, Drama
von Til Schweiger
mit Til Schweiger, Moritz Bleibtreu, Luna Schweiger u.v.m.
Die junge Nina wird Zeugin eines furchtbaren Verbrechens. Als Vollwaisin ist sie schutzlos und der mächtige
Geschäftsmann Thomas Backer plant bereits ihre Ermordung und hat eine Reihe von Killern auf sie angesetzt. Zum
Glück bekommt jedoch der ehemalige KSK-Soldat Max den
Auftrag sie zu beschützen. Das Verhältnis der Beiden ist allerdings problematisch, Max ist ein Einzelgänger, während
Nina sich noch nie einem Erwachsenen anvertraut hat.
JEDE MENGE PROGRAMM
von 14:00 bis 01:00 Uhr
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D 2012 – R: Jan Ole Gerster – D: Tom Schilling, Michael Gwisdek
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2.10. 20.00 UHR, ANTIRASSISTISCHE FILMREIHE TEIL 3
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OMAR M’A TUER (OMU)
DZ/MA/F 2011 – R: Roschdy Zem
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D 2012 – R: Birgit Schulz, Gerhard Schick
IN ANWESENHEIT DER REGISSEURIN, MIT ANSCHL.
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D 2012- R: Elke von Linde
IN ANWESENHEIT DER REGISSEURIN
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CH/D 2010 – R: Lutz Konermann
EXISTENZIALISTISCHEM3CHWARZWEI”
WEITER IM PROGRAMM
WAS BLEIBT
D 2012 – R: Hans-Christian Schmid – D: Lars Eidinger
(ANS#HRISTIAN3CHMIDERZÊHLTVOMGEMàTLICHEN&AMILIENTREFFEN
INEINERVORNEHMEN6ILLADASBEDROHLICHAUSDEM2UDERLÊUFT
30.10. 20.00 UHR
OCTUBRE – IM OKTOBER
WERDEN WUNDER WAHR (OMU)
Peru 2010 – R: Daniel und Diego Vega
32
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WEITER IM PROGRAMM
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TO ROME WITH LOVE
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USA/Italien 2012 – R: Woody Allen – D: Roberto Benigni, Ellen Page
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D 2012 – R: Irina Probost
FSK 0, empfohlen ab 5 Jahren
13.10. & 14.10.
POMMES ESSEN
D 2012 – R: Tina von Traben
FSK 0, empfohlen ab 7 Jahren
20.10. & 21.10.
PIPPI AUSSER RAND UND BAND
BRD/S 1970 – R: Olle Hellbom
FSK 6, empfohlen ab 8 Jahren
27.10. & 28.10.
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S 2002 – R: Ulf Malmros
FSK 0, empfohlen ab 6 Jahren
Ab 18.10.
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5(25(2
KURZFILMPROGRAMM
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PAULAS GEHEIMNIS
5(25(2
PREVIEW AM MITTWOCH, 3. OKTOBER UM 20.00 UHR IN CARLITOS GROSSER TRAUM
ZUSAMMENARBEIT MIT CADENHEAD’S WHISKY MARKET 5(25(25(2
)N DEM WARMHERZIGEN 3OZIALMÊRCHEN LANDEN ARBEITSLOSE *U EMIL UND DIE DETEKTIVE
GENDLICHEAUSDEMSCHOTTISCHEN'LASGOWDURCHEINENVERWE 5(25(2
GENEN #OUP IN DER 7ELT DES 7HISKYS AUF DER BESSEREN 3EITE JANOSCH – KOMM, WIR FINDEN EINEN SCHATZ
DES,EBENS-EISTERREGISSEUR+EN,OACHZEIGTSICHERNEUTVON 5(25(2
LEON UND DIE MAGISCHEN WORTE
SEINERBESCHWINGTEN3EITE
5(2
PART TIME KINGS - MIT REGISSEURIN
SKYFALL
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GB 2012 – R: Sam Mendes – D: Daniel Craig, Judi Dench
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*AMES "OND IN SEINEM !BENTEUER MIT EINEM 4ERRORISTEN
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AUSSCHALTENKONNTE
GB, F, B, I 2012 – R: Ken Loach – D: Paul Brannigan
33
Film-Kritik
Roter Teppich
Ein Lichtstrahl in der Dunkelheit: Birgit Minichmayr in „Gnade“, Foto: Jakub Bejnarowicz
Jürgen Vogel inmitten von symbolträchtigem Eis
Getan ist getan
„Ich bleib’ bei meinen Leisten“
„Gnade“ von Matthias Glasner
Birgit Minichmayr über „Gnade“ und einen Tote Hosen-Hit
Vater, Mutter, Kind ziehen in eine Gemeinde nach Norwegen. Ein Schicksalsschlag
zwingt die zerrüttete Familie zum Zusammenhalt.
C Fahrerfluchtdrama
Geboren wurde Birgit Minichmayr 1977 im österreichischen Linz. Gleich
nach einer Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar begann ihre erfolgreiche Theater- und Filmkarriere. Nach Rollen in „Das weiße Band“ und
„Alle anderen“ ist sie nun an der Seite von Jürgen Vogel in Matthias
Glasners neuem Film „Gnade“ zu sehen.
Niels (Jürgen Vogel) aus Kiel ist Familienvater und Schwerenöter: Hinter dem
Rücken seiner Frau Maria (Birgit Minichmayr, „Alle Anderen“) und Sohn
Markus (Henry Stange) hat er eine Affäre. Das soll sich auch nicht ändern,
als die Kleinfamilie aufgrund seines Jobs nach Norwegen zieht. Dort trifft
sich Niels schon bald regelmäßig mit seiner Kollegin Linda (Ane Dahl Torp).
Zu Hause, in einem Holzhaus am Rande der verschneiten Gemeinde, mimt er
den launisch strengen Vater und abweisenden Ehegatten. Maria indes hat
ein gutes Herz, ein zu gutes Herz: Sie opfert sich über die Maße auf im Job
als Krankenschwester, legt Überstunden und Doppelschichten ein. Ihren
Kolleginnen ist die unerschütterliche Optimistin Freundin und Trost. Dann
trifft die Aussteigerfamilie ein Schicksalsschlag: Maria fährt nachts eine
Jugendliche an und begeht Fahrerflucht. Sie weiht Niels ein, doch es ist zu
spät: Das Mädchen stirbt.
„Ich bin das nicht“, bereut Maria verzweifelt, aber getan ist getan. Das
Drama begleitet das entfremdete Paar dabei, wie es versucht, mit der
Schande umzugehen, mit der Schuld und mit dem Schweigen. Die drückende Last wird beide Partner verändern. Jürgen Vogel und Birgit Minichmayr
spielen ihre Rollen mit Bravour. Zurückgenommen rücken sie das Drama ins
Alltägliche, die zerrüttete Ehe, die stille Schuld ist greifbar nah, es menschelt, und das verführt unbequem zur Selbstreflexion. Bisweilen verzettelt
sich der Film, wenn er versucht, mit dem Sohn einen parallelen Handlungsstrang zu entwickeln, der das Schicksal der Eltern abzugleichen versucht:
Markus muss sich als Neuling an der Schule zurechtfinden und gerät an
einen falschen Freund, der mit Vaters Pistole schießt und Mitschüler demütigt. So muss sich bald auch Markus einer Schuld stellen und hofft, wie
seine Eltern, auf die Gnade der Betroffenen. Das wirkt konstruiert. Dann beobachtet die Kamera Markus dabei, wie er aus gefilmten Alltagsszenen Videoclips montiert. Doch führt dies am Ende zu nichts. Mitunter scheint
dann der Fokus nicht ganz klar, den dieses Drama sucht. Der Junge bleibt zu
blass für die Präsenz, die ihm das Drehbuch scheinbar auferlegen will. Da
neigt der Film dazu, sich zu verlaufen.
Wenn er jedoch bei dem Ehepaar ist, bei der gemeinsamen Schuld, der
Hilflosigkeit und der Suche nach Erlösung, dann ist er stark. Mit ruhigem
Tempo und bedächtiger Kamera folgt Regisseur Matthias Glasner („Der freie
Wille“) einer Frau, die an das Gute glaubt und Böses tut, und einem Mann,
der seine Illusionen verloren hat. Eingefangen zwischen den Schneeschichten monatelanger Polarnacht, die dem Geschehen nicht nur eine
prächtige Kulisse, sondern auch symbolträchtiges Abbild einer erkalteten
Beziehung sind, die schon lethargisch vor sich hin dämmert. So lang, bis die
kleine Gemeinde von einem großen Unglück erschüttert wird, das alles verändert und viele Fragen aufwirft.
HARTMUT ERNST
choices: Frau Minichmayr, der Film spielt in der Dunkelheit des hohen
Nordens. Inwiefern hat sich das beim Dreh auf Sie ausgewirkt?
Birgit Minichmayr: Ich war zum ersten Mal so hoch im Norden und überhaupt nicht an zwei Stunden Tageslicht gewöhnt. Natürlich schlug sich das
auf mein Gemüt nieder; es wurde leichter, je mehr Licht ich bekam.
Sie sprechen im Film große Teile Ihres Dialogs auf Norwegisch. Ist Ihnen
das Erlernen der neuen Sprache schwer gefallen?
Nein, gar nicht. Ich hatte zwei wunderbare norwegische Lehrer, die mir abwechselnd die Sprache beibrachten. Ich hatte große Freude daran, allerdings wurde – wie so oft bei mir – alles ins Kurzzeitgedächtnis geschoben.
Viel kann ich nicht mehr. Leider!
Sehen Sie Parallelen in der Herangehensweise bei deutschen und skandinavischen Arthouse-Produktionen?
Es war, glaube ich, das allererste Mal für Matthias Glasner, dass er ein Buch
eines anderen (Kim Fupz Aakeson; die Red.) verfilmte. Und diese Entscheidung hat, denke ich, nur mit dem Gefallen an dem Stoff zu tun, den er
verfilmen wollte. Über die Herangehensweise kann ich nichts sagen, aber
auffallend waren für mich diese tollen norwegischen Kollegen.
Matthias Glasner hat Sie in einem Interview als Rampensau bezeichnet.
Finden Sie selbst diese Charakterisierung zutreffend?
Er bezieht sich auf eine Aufführung, die er von mir auf der Bühne gesehen hat und natürlich betreibe ich meinen Beruf nicht, um unauffällig zu
bleiben. Insofern ist es für mich nicht schlimm, wenn er meint, ich sei eine
Rampensau.
Sie scheinen Ihre Filmrollen mit großer Sorgfalt auszuwählen. Lehnen
Sie viele Angebote ab oder sind Sie ohnehin eher auf dem Besetzungsradar anspruchsvoller Autorenfilmer?
Ja, ich wähle aus, was ich arbeiten möchte. Aber ich empfinde nicht, dass
die Bücher, die mir zugeschickt werden, einem Genre angehören. Meine
Auswahl ist sicher intuitiv motiviert. Anders ausgedrückt: Es interessieren
mich die Fragen „Was ist das für eine Geschichte, wer erzählt sie und was
hat das mit mir zu tun?“
Der Tote Hosen-Hit „Tage wie diese“ wurde von Ihnen mitgetextet. Der
Beginn einer lukrativen Zweitkarriere als Songschreiberin?
Nein, das war eher Zufall. Auch, dass dieses Lied so angenommen wurde. Ich
bleib’ bei meinen Leisten.
INTERVIEW: FRANK BRENNER
GNADE
D/N 2012 - Drama / Thriller - Regie: Matthias Glasner - Kamera: Jakub Bejnarowicz mit: Jürgen Vogel, Birgit Minichmayr, Henry Stange - Verleih: Alamode
Start: 18.10. Odeon
www.choices.de/heute-im-kino
Lesen Sie die Langfassung unter: www.choices.de/roter-teppich
34
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Festival
Sinnlich: Béatrice Dalle und Emmanuel Béart
Gefährliche Liebschaften
Das Filmfest Homochrom zeigt zahlreiche Premieren
Das schwul-lesbische Filmfest „Homochrom“ findet kurz hintereinander in
Köln (19.-21.10.) und Dortmund (26.-28.10.) statt. Ein gutes Dutzend Filme
zeigt das Festival, das im letzten Jahr gegründet wurde und nun in die zweite
Runde geht. Neben Independent-Filmen und Szenehits wie der Fortsetzung
zu „Bear City“ sind hier auch Filmemacher aus dem Mainstream anzutreffen:
In der Komödie „The perfect Family“ mit Emily Deschanel und Richard Chamberberlain spielt Kathleen Turner die streng katholische Mutter einer lesbischen Tochter. In „Bye Bye Blondie“ von „Baise-moi“-Regisseurin Virginie
Despentes haben Béatrice Dalle und Emmanuel Béart eine gefährliche Liebschaft. Viele der Filme laufen als Europa-, Deutschland- oder NRW-Premiere.
CHRISTIAN MEYER
Homochrom-Filmfest I 19.-21.10., Filmforum Köln
26.-28.10., Schauburg Dortmund
www.homochrom.de
PRÄSENTIERT IM OKTOBER
21.10. 2012, ab 12.00 Uhr
Kinospuren – ein Stadtspaziergang zur
Kölner Kinogeschichte mit Filmprogramm
Die Stadtführung bietet einen Blick zurück in die Anfänge des Kinos und gibt Einblicke in
neueste Entwicklungen der Kölner Kinolandschaft. Der Stadtspaziergang führt über den Ring,
die ehemalige Kinomeile, und endet im Kino 813 in der BRÜCKE.
Begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung unbedingt erforderlich unter
OCKN"ſNOKPKVKCVKXFG6GN
26.10. 2012, 19.00 Uhr
Köln nach 1945
'KP(KNORTQITCOOCPN¼UUNKEJFGT2T¼UGPVCVKQPFGU(QVQUœ#NVGT/CTMVőXQP-CTN*WIQ
5EJOÑN\KO%KV[2CXKNNQPCPFGT#PVQPKVGTMKTEJGOKV0CEJMTKGIUCWHPCJOGPXQPWPF
UQYKGGKPGT&QMWOGPVCVKQPXQP
8GTCPUVCNVWPIUQTV5CCNCPFGT#PVQPKVGTMKTEJG#PVQPKVGTUVT
'KPICPI×DGT%CHÃ5VCPVQP-ÑNP6GN
Vorankündigung
03.11.2012, von 19.00 - 24.00 Uhr
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Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
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Film-Kritik
Arnold (Tommy Lee Jones) und Kay (Meryl Streep) bei der Paartherapie
Dean (Garrett Hedlund), Marylou (Kristen Stewart) und Sal (Sam Riley) unterwegs
Let’s Stay Together
Straße ohne Staub
„Wie beim ersten Mal“ von David Frankel
„On the Road – Unterwegs“ von Walter Salles
Nach 31 Jahren liegt in der Ehe von Kay und Arnold so manches im Argen. Gemeinsam
suchen sie eine Intensiv-Paarberatung auf.
C Einfühlsame Dramödie
Der Schwerenöter Dean zieht mit den Literaten Sal und Carlo Ende der 40er Jahre durch
die USA. Liebe, Drogen, Musik und Worte: Alles ausprobieren ist ihre Devise.
C Kongeniale Literaturverfilmung
Das Drehbuch stammt aus der Feder von Vanessa Taylor („Game of Thrones“),
und die weibliche Sicht auf die Dinge bleibt über längere Strecken des Films
auch die dominierende. Kay (Meryl Streep) ist mit ihrer Ehe unzufrieden, Arnold
(Tommy Lee Jones) mit dem Status Quo eigentlich ganz glücklich und sieht
keine Notwendigkeit für Veränderungen. Entgegen den Erwartungen, die das
neuerliche Teamwork von Streep mit Regisseur David Frankel beim Zuschauer
vielleicht weckt, schlägt der Film schnell ernste Töne an und dringt bis auf den
Kern zwischenmenschlicher Probleme vor. Humorvolle Momente nutzt er nur
zur Auflockerung einer, an sich sehr dramatischen, Geschichte, die zudem von
zwei formidablen Mimen in Bestform getragen wird.
FRANK BRENNER
Jack Kerouac hat seine Erlebnisse mit Allen Ginsberg, William Burroughs, Neal
Cassady und den anderen Beatniks Anfang der 50er Jahre niedergeschrieben.
Das Buch ist zwar autobiografisch, aber dennoch ein Roman. So sind Namen
geändert, und Ereignisse wirkungsvoll ausgeschmückt. Mit hübschen Darstellern besetzt, ist Walter Salles eine schwungvolle Verfilmung des Klassikers
gelungen, der die Story nacherzählt und mitunter auch versucht, den vom Jazz
inspirierten Lebens- und Schreibstil der Beatniks in eine Filmsprache zu übersetzten. Eine Übersetzung in die Gegenwart oder eine anders geartete Interpretation des Stoffes nimmt Salles jedoch nicht vor. Und so steht seine Verfilmung brav im Schatten der Vorlage, ist aber kurzweilig. CHRISTIAN MEYER
WIE BEIM ERSTEN MAL
ON THE ROAD – UNTERWEGS
USA 2012 - Komödie / Drama - Regie: David Frankel - Kamera: Florian Ballhaus mit: Meryl Streep, Tommy Lee Jones, Steve Carell - Verleih: Wild Bunch
Start: 27.9. Cinenova, Metropolis, Rex, Weisshaus
F/GB/USA 2011 - Drama - Regie: Walter Salles - Kamera: Eric Gautier mit: Garrett Hedlund, Sam Riley, Kristen Stewart - Verleih: Concorde
Start: 4.10. Cinenova, Metropolis, Rex
Mit entwaffnender
Warmherzigkeit inszeniert.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
Eine britische Komödie,
wie sie vergnüglicher
nicht sein könnte.
DAILY TELEGRAPH
www.choices.de/heute-im-kino
36
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
SPECIALS
Mittwoch, 10.10. um 14:30 Uhr
„LIEBE“
von Michael Haneke im Rahmen des Seniorenkinos.
Eintritt 4 EUR
Mittwoch 10.10. 20:00 Uhr
„DAS DING AM DEICH“
D 2012 R: Antje Hubert
Anfang der 1970er Jahre versetzten die Pläne zum
Bau eines Atomkraftwerks die Bewohner der kleinen Elbgemeinde Brokdorf in Aufruhr. Es folgten
große Proteste, die den Ort spalteten und die Republik 13 Jahre lang in Atem hielten. 1986, ging das
AKW ans Netz. Es wurde ruhig in der Marsch, und
nur noch wenige Dorfbewohner hielten an ihrem
Widerspruch fest. Doch dann wird die Geschichte
von der Gegenwart auf eine Weise eingeholt, die
niemand erwartet hätte: Zuerst beschließt die
Bundesregierung längere Laufzeiten für alle AKW,
und nur wenig später bebt in Japan die Erde …
mit anschließender Diskussion
NEUSTARTS
SPEED – AUF DER SUCHE
NACH DER VERLORENEN ZEIT
AB 27.09.
D 2012 R: Florian Opitz
Zeit. Man kann nie genug von ihr haben. Doch trotz immer niedriger Arbeitszeiten, immer neuer Techniken, die eigentlich Zeit sparen helfen sollen, haben
immer mehr Menschen das Gefühl, zu wenig Zeit zu haben. Den Ursachen
dieses paradox anmutenden Zustands geht Florian Opitz in seiner informativen Dokumentation nach.
3 ZIMMER, KÜCHE, BAD
AB 04.10.
D 2012 R: Dietrich Brüggemann D: Jacob Matschenz, Robert Gwisdek
am 7.10. 21:00 Uhr ist Regisseur Dietrich Brüggemann ist bei uns zu Gast.
Dietrich Brüggemanns „3 Zimmer/ Küche/ Bad“ ist ein überaus gelungener Film über
die Dinge des Lebens: Liebe, Arbeit, Freunde, Sex, Eltern – und Umzüge, viele Umzüge.
Pointiert geschrieben, bisweilen bewusst voller Klischees, dann wieder hellsichtig, voll
von tollen Schauspielern und kleiner und größerer Wahrheiten über das Leben.
Sonntag den 14.10. um 11:30 Uhr
„KÖLSCHE FILMMATINÉE“
HEINRICH PACHL
– ZUM GEDENKEN.
Mitte letzen Jahres schlug Heinrich Pachl noch
selbst dem Team der Kölschen-Filmmatinee die
Aufführung seiner TV-Dokumentation „Homo
Blech-Verfahrene Erfahrungen“ von 1987 zur Aufführung vor. Seine Satire über Verkehrspolitik und
Stresse bei der Parkplatzsuche, für die Pachl den
Adolf-Grimme-Preis erhielt zeigen wir in Verneigung vor dem selbsternannten „Spezialist für vertrauensstörende Maßnahmen“. Ebenfalls gezeigt
wird „Südstadt in Aspik- Eine Ver-Führung mit
Heinrich Pachl“ von Christl Fomm, Heinrich Pachl
und Hanno Brühl. Wir erleben Heinrich Pachl als
scharfzüngigen Reiseführer durch die Kölner Südstadt Mitte der 80er Jahre.
„Homo Blech“
D 1987 Regie: Knut Fischer, Heinrich Pachl,
WDR 44 Min.
„Südstadt in Aspik
Eine Ver-Führung mit Heinrich Pachl“
D 1985 Regie: Christel Fomm 64min
Ein komödiantisches Dokumentarspiel
DIE WAND
AB 11.10.
D 2012 R: Julian Roman Pölsler mit Martina Gedeck
„Die Wand“ erzählt nach dem Roman von Marlen Haushofer von einer Frau, die durch
eine unsichtbare Wand von der Außenwelt isoliert ist und sich als Bergbäuerin am Leben
halten muss. Als Robinsonade wurde die Geschichte aufgefasst, als Endzeitroman, der
mit der unsichtbaren Wand ein Konstrukt benutzt, wie man es aus der philosophischen
Science-Fiction etwa eines Stanislaw Lems kennt. Ein außergewöhnlicher Film, der nicht
zuletzt dank seiner filmischen Qualitäten zu den eindrucksvollsten Kinoerlebnissen des
Jahres zu zählen ist.
GNADE
AB 18.10.
D 2012 von Matthias Glasner mit Jürgen Vogel, Birgit Minichmayr
am 19.10. 21:00 Uhr ist Regisseur Matthias Glasner bei uns zu Gast.
Ein deutsches Ehepaar (Jürgen Vogel, Birgit Minichmayr) zieht nach Norwegen an den
Polarkreis in der Hoffnung, dass die Klarheit des Nordens ihre Ehe rettet. Als Maria bei
einem nächtlichen Unglück ein Mädchen anfährt, stellt die Frage, ob sich das Paar als unschuldig Schuldige bei den Eltern melden soll, ihre Beziehung auf eine Bewährungsprobe.
Ein beindruckendes Drama mit grandiosen Landschaftsaufnahmen.
DIE KINDER VOM NAPF
Ab 25.10.
CH 2011 R: Alice Schmid D: Die Kindern von Romoos
Mittwoch den 24.10. um 19:00 Uhr
„VIEL PASSIERT“
von Wim Wenders
zu Gast: Wolfgang Niedecken.
Eintritt zu Gunsten des Humboldt Gymnasiums
50 Bergbauernkinder, 10 km Schulweg, eine Kindheit mitten im Herzen der
Schweiz. Mit den Kindern marschiert der Film frühmorgens los, durch hohen
Schnee in die Dorfschule, nachmittags zum Bauernhof, wo jedes Kind seine
Aufgabe hat. Schon früh tritt die jüngste Generation in die Stapfen des Bergbauernberufes. 365 Tage begleitete Alice Schmid die Bergbauernkinder aus der
Gemeinde Romoos mit der Kamera in der zerklüfteten, wilden Hügellandschaft
im Westen Luzerns.
KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE
Film-Kritik
Zeit zu leben
The Deep Blue Sea
USA 2012 - Drama - Regie: Alex Kurtzman - Verleih: Disney
USA/GB 2011 - Drama - Regie: Terence Davies - Verleih: Kinostar
Chris Pine („Star Trek“, „Das gibt Ärger“) begibt sich mal in ruhige Gefilde und
verkörpert in diesem Familiendrama den jungen Geschäftsmann Sam, der zum
Tod seines Vaters nach langer Zeit seine Familie besucht. Über die erfährt Sam
mehr, als er wissen wollte: Zum Beispiel über eine Schwester, von der er nichts
wusste. Schicksalsschläge, Familientreffen und Läuterung aus Hollywood. HE
Nein, dies ist keine weitere BBC-Unterwasser-Doku, sondern ein Spielfilm, der
sich mit den Tiefen auseinandersetzt, in die der Mensch geraten kann, wenn
er sich abhängig macht von anderen Menschen. So geht es Hester (Rachel Weisz),
die hin- und hergerissen ist zwischen zwei Männern (Tom Hiddleston, Simon
Russell Beale). Beziehungsdrama, mal tragisch, mal hoffnungsvoll.
HE
Start: 18.10. Cinenova
Start: 27.9.
Madagascar 3: Flucht durch Europa
Abraham Lincoln Vampirjäger
USA 2012 - Animationsfilm - Regie: E. Darnell, T. McGrath, C. Vernon - Verleih: Paramount
USA 2012 - Action / Fantasy - Regie: Timur Bekmambetow - Verleih: Fox
Das Zebra, der Löwe, das Nilpferd und die Giraffe wissen mit ihrer Freiheit auch
in diesem Abenteuer nichts anderes anzufangen, als mit allen Mitteln den Weg
zurück in den Zoo nach New York zu finden. Diesmal stranden sie in Europa, wo
sie in einem Wanderzirkus unterkommen. Animationsspaß mit prominenten
Sprechern (Fanta 4, Rick Kavanian, Bastian Pastewka) in 3D.
HE
Abraham Lincoln war nicht nur US-Präsident, er war auch ein Macher, der sein
Land von Sklaventreibern befreite - und von Vampiren. Dazu holte der Kerl gern
auch mal die Axt heraus. So sieht es zumindest aus, wenn Hollywood „Geschichte“
schreibt. Vermutlich demnächst: „George W. Bush vs. Islamisten-Zombies“ und
„Barack Obama in: Die Rückkehr der Republikaner-Mumie“. 3D-Hokuspokus. HE
Start: 2.10. Metropolis, Rex, Woki
Start: 4.10.
„Ein bezaubernder Film für die ganze Familie“
Telemagazin
Die Abenteuer der
kleinen Giraffe
Der Fluss war einst ein Mensch
D 2011 - Drama - Regie: Jan Zabeil - Verleih: Filmgalerie 451
Ein deutscher Schauspieler (herausragend: Alexander Fehling) strandet an einem
Fluss in Afrika, ein alter Fischer nimmt ihn mit ins Boot – und stirbt. Auf sich
allein gestellt begegnet der Deutsche der Wildnis. Ein Marsch durch die Fremde
auf der Suche nach sich selbst. Eine atmosphärische, mitreißende Seelen-Wanderung. Intensives Spielfilmdebüt von Jan Zabeil.
HE
Start: 27.9. Filmpalette
„Absolut
empfehlenswert“
Der Tagesspiegel
Premium Rush
USA 2012 - Thriller - Regie: David Koepp - Verleih: Sony
Ab 11. Oktober im Kino
www.zarafa-derfilm.de
Man hat es als Radfahrer in der Großstadt ja ohnehin nicht leicht, wo einen
hinter jeder Ecke Polizisten wegen Lappalien verwarnen. Wilee (Joseph GordonLevitt) ist Fahrradkurier in New York, sein Bike ist ein Fixie und hat keine Bremse und nur einen Gang. Trotzdem kommt die Sache gehörig in die Gänge, als
Wilee in kriminelle Machenschaften verstrickt wird. Fahrrad-Actioner.
HE
Start: 18.10.
www.choices.de/heute-im-kino
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
International
Filmfestival
3–7
COLOGNE
Premium Partner
Official Partner
Cooperation Partner
Media Partner
Festival
Foyer
„Anata o Korosu“ von Philippe David Gagné und Jean-Marc E. Roy
Produzent Oliver Berben und Regisseur Marco Petry bei der Premiere von „Heiter bis wolkig“
Getarnte Gattung
Unschöne Wahrheiten
Der Kurzfilm ist überall anzutreffen, und doch ist er fast unsichtbar. Einerseits ist er die Keimzelle der gesamten Filmgeschichte – mit dem Kurzfilm
fing alles an. Doch nach der Ablösung durch das Langformat ist der Kurzfilm
zunächst ins Vorprogramm gerutscht und dann schon bald ganz aus dem
Kinoalltag gewichen. Andererseits ist der Kurzfilm auch die Keimzelle eines
jeden Filmemachers: Als Fingerübung von Filmstudenten hat er immer noch
seinen festen Auftrag, verbunden mit der Hoffnung auf eine Eintrittskarte
in das Filmgeschäft. Zur regelrechten Blüte hat er es hingegen in Regionen
gebracht, in denen sein Name nur selten fällt: Getarnt als Musikclip, als
anspruchsvoller Werbefilm oder als Künstlervideo findet man ihn überall
– nur nicht im Kino. Aber ganz selten kulminieren dann doch der explizite
Kurzfilm und auch der verkleidete Kurzfilm im Kino. Seine Zeit ist allerdings
nicht das tägliche Kinoprogramm, sondern das Filmfestival. Dort weiß man
seine Vielfältigkeit, seine Wandlungsfähigkeit, seine Spontaneität, seine
Komplexität ebenso wie seine Einfachheit zu schätzen und würdigt sie mit
einem bunten Programm von und für Kurzfilm-Aficionados. Auf Festivals
wächst und gedeiht er und erfreut sich größter Beliebtheit. Dass man die
Einschränkung und Knappheit des Formats auch als künstlerische Herausforderung begreifen kann, muss man hier niemandem erklären. Nicht umsonst kehrt so mancher gestandene Spielfilmregisseur immer mal wieder
zum kurzen Format zurück – und sei es nur für die Beteiligung an einem
Episodenfilm.
„Heiter bis wolkig“ im Cinedom
Das shnit Kurzfilmfestival zeigt die vielen Seiten des Kurzfilms
Das Kölner Kurzfilmfestival „shnit“ gibt es seit 2009. Mit der vierten Kölner
Ausgabe feiert man zugleich die zehnte Ausgabe des Festivals. Denn „shnit“
wurde bereits 2003 in Bern gegründet. 2009 fand erstmals parallel die Kölner Ausgabe statt. In 2010 folgte Kapstadt, 2011 schlossen sich San José,
Singapur und Wien an. In diesem Jahr sind mit Buenos Aires, Kairo, Lagos
und San Francisco weitere Städte hinzugekommen, in denen das Festival
zeitgleich läuft. Eine Variante, die logistisch nur durch die Digitalisierung
möglich geworden ist. Zehn Jahre – zehn Städte: Das wird mit Sonderprogrammen, Highlights der bisherigen Filmauswahl und einem Rückblick auf
die Entwicklung des Festivals gefeiert. Zugleich erhöht man in diesem Jahr
die maximale Spiellänge der Filme von 15 Minuten auf 40 Minuten. In Köln
führt das dazu, dass „shnit“ nun dieselben Auswahlkriterien hat wie das
zweite und ältere Kölner Kurzfilmfestival „Unlimited“.
„shnit“ zeigt vom 3. bis zum 7. Oktober ca. 200 Filme, die in unterschiedlichsten Reihen zusammengefasst wurden. Die Reihen und Blöcke sorgen
nicht nur dafür, dass dem durch den Langfilm definierten Zeitmaß Rechnung getragen wird, sie sorgen bei all den vielen Genres und Unterkategorien des Kurzfilms auch dafür, dass man nicht den Überblick verliert. Im
Zentrum des Festivals steht wieder der internationale Wettbewerb „shnit
open“ mit 64 Filmen in zehn Programmblöcken. Der Wettbewerb ist zusätzlich in drei Spiellängen und den German Award eingeteilt. Daneben wird
es Reihen mit Animationsfilmen, Dokumentationen, experimentellen Ansätzen, Queer- und Erotik-Themen geben und eine Feel Good-Reihe, für alle,
die einfach Spaß haben wollen und gewagte Ausfallschritte scheuen. Das
kölsche Gedeck zollt bei all der globalen Logistik des Festivals dem lokalen
Filmschaffen seinen Tribut.
Dienstag, 21. August: Auf den Tag genau eine
Woche nach der Weltpremiere des größtenteils
in Köln gedrehten „Frisch gepresst“ rollte man
im Cinedom abermals den roten Teppich aus,
um mit „Heiter bis wolkig“ eine weitere Weltpremiere eines Köln-Films zu feiern. Die anweElyas M’Barek, Jessica Schwarz, Anna senden Produzenten Oliver Berben und Marcus
Fischer, Max Riemelt zu Gast in Köln Welke waren voll des Lobes über den Produktionsstandort Köln und gleichermaßen begeistert von den emotionalen Reaktionen des Kölner Premierenpublikums. Das hatte man schon vor der Projektion
stilgerecht auf das Wechselbad der Gefühle im Film eingestimmt, indem man
die „Söhne Mannheims“ vor der Leinwand in Saal 4 drei ihrer Songs unplugged
zum Besten geben ließ.
„Revision“ in der Filmpalette
Dienstag, 11. September: Eigentlich wollte Philip Scheffner einen Film über Erinnerung drehen.
Doch als er die Hinterbliebenen zweier 1992 in
Deutschland getöteten Roma aufsuchte, musste
er feststellen, dass diese nahezu nichts über die
Hintergründe des Verbrechens wussten. ScheffPhilip Scheffner stellte ner tauchte immer tiefer ein in die nebulöse Tat,
seinen Film in der Filmpalette vor
übernahm beim Drehen investigative Aufgaben,
die sogar mehr zutage förderten, als die ermittelnden Behörden seinerzeit herausgefunden hatten. Durch die Dreharbeiten kam es zwangsweise auch bei den
Familien der Opfer Grigore Velcu und Eudache Calderar zu Tabubrüchen, weil
die Ereignisse bei ihnen 20 Jahre lang nahezu totgeschwiegen worden waren.
Obgleich sich Scheffner nicht sicher ist, ob diese Konfrontation mit der schrecklichen Tat durchweg positive Auswirkungen hat, weiß er, dass auch den Familien
daran gelegen ist, dass dem Fall nun eine breitere Aufmerksamkeit zuteil wird.
NRW-Premiere „Speed“ im Odeon
Dienstag, 18. September: In seinem zweiten Kinodokumentarfilm „Speed – Auf der Suche nach
der verlorenen Zeit“ beschäftigt sich Regisseur
Florian Opitz im Selbstversuch mit der immer
knapper bemessenen Zeit im modernen Kommunikationszeitalter. Gemeinsam mit einem
Editorin A.Muff, Regisseur F. Opitz seiner Protagonisten, dem Soziologen Prof. Dr.
und Producer W. Gaba Hartmut Rosa, stellte er sich nach der Preview
des Films im Odeon-Kino den Fragen der Zuschauer. Das Struktur- und Gesellschaftsproblem, das die aktuelle Zeitknappheit bedingt, sei unter Bewahrung der aktuellen Gesellschaftsordnung nicht zu lösen. Dafür bedürfe es einer
komplett neuen Gesellschaft, die man jedoch nicht unbedingt aus eigener Kraft
heraus schaffen könne, erläuterte Rosa. Eine mögliche Option, um aus den einengenden Verhältnissen des Hamsterrades auszubrechen, könnte die Abschaffung sämtlicher monetärer Zahlungsmittel sein – Utopie oder letzte Chance der
Menschheit?
TEXT/FOTOS: FRANK BRENNER
CHRISTIAN MEYER
Lesen Sie die Langfassungen unter: www.choices.de/foyer
shnit Kurzfilmfestival I 3.-7.10. I Filmhaus I www.shnit.org
www.choices.de/heute-im-kino
40
AlleFoyer
Filme, alleNachrichten
Kinos, alle Filmkritiken,
alle Termine
in Köln
aus der
Kino-Welt
FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de
NEU IM KINO
SONDERPROGRAMM
KINO LATINO KÖLN 2012 – Preview
AB 27. SEPTEMBER
DER FLUSS WAR EINST EIN MENSCH
Alexander Fehling findet sich als junger Aussteiger im Afrika allein in einem schier
endlosen Flussdelta wieder. Es beginnt ein Kampf mit Ängsten und der eigenen
Wahrnehmung, an dem Regisseur Jan Zabeil den Zuschauer intensiv teilhaben
lässt – Vorführung mit dem Regisseur als Gast am 29.9., 20h (D 2011 • 89 Min.).
SPEED – AUF DER SUCHE NACH DER
VERLORENEN ZEIT
Wir sparen ständig Zeit. Trotzdem haben wir immer weniger davon. Warum
eigentlich? Filmemacher Florian Opitz schaut, wo die Zeit geblieben ist. Und
begegnet Menschen, die die Beschleunigung vorantreiben und solchen, die
Alternativen zur allgegenwärtigen Rastlosigkeit leben (D 2012 • 95 Min.).
A B 4 . O K TO B E R
Vom 27.10. bis 1.11. findet zum 5. Mal KINO LATINO KÖLN statt, das Festival
für den Lateinamerikanischen Film! Als Preview dazu zeigen wir am 2.10.,
20h EL CHICO QUE MIENTE (OmU) (Venezuela 2011 • 97 Min.) von Marité
Ugás, die zusammen mit ihrer Co-Autorin Mariana Rondón zu Gast sein wird.
Sie erzählen von einem 13jährigen Jungen, der entlang der Meeresküste
Venezuelas nach seiner Mutter sucht. Dabei erzählt er gerne die Geschichte
seiner Familie – aber gerne in verschiedenen Versionen...
Kino aus Israel: THE EXCHANGE (OmU)
am 3.10., 20h: Der neue Film von Eran Kolirin („Die Band von nebenan“)
erzählt von einem Mann, der zu einer für ihn ungewöhnlichen Zeit nach
Hause kommt. Vieles erscheint ihm plötzlich fremd. Er sieht nicht nur seine
Wohnung in einem anderen Licht, sondern auch sein Leben – und beginnt
sich zu fragen, ob dies überhaupt noch sein Leben ist (IL/D 2011 • 98 Min.).
painting movies: DIE MÜHLE UND DAS KREUZ
3 ZIMMER/KÜCHE/BAD
Acht Freunde Mitte zwanzig und alle auf der Suche: Nach einer neuen Stadt,
einem neuen Job, einer eigenen Wohnung, einer neuen Liebe. Und alle eint sie –
das Umziehen! Vorführung mit Regisseur Dietrich Brüggemann („Renn, wenn Du
kannst“) am 7.10., 19.30 Uhr (D 2012 • 118 Min.).
GOLDRAUSCH
am 15.10., 20h starten wir zusammen mit „jungekunstfreunde“ und der
„Kunsthochschule für Medien Köln“ in die zweite Runde unserer gemeinsamen
Reihe rund um Kino und Malerei: DIE MÜHLE UND DAS KREUZ (GB 2011 •
90 Min.) von Lech Majewski erzählt von der Entstehung des Gemäldes „Die
Kreuztragung Christi“ von Pieter Bruegel dem Älteren. Der Zuschauer betritt dabei gleichzeitig die Welt des belgischen Malers und das von ihm gemalte Bild.
Die Geschichte der Treuhandanstalt, geprägt durch Bestechung, Betrug,
Bereicherung, der Gier einiger auf die schnell gemachte Mark und die tiefe Angst
vieler um ihre nackte Existenz. Eine Geschichte, die alles hat, was ein guter
Wirtschaftskrimi braucht – nur, dass sie Realität ist (D 2012 • 94 Min.).
A B 1 1 . O K TO B E R
B O M B AY B E A C H ( O m U )
Eine kleine Gemeinschaft in Bombay Beach, einer untergehenden Stadt am Ufer
des Saltonsees mitten in der kalifornischen Colorado-Wüste. Alma Har‘el erzählt
von drei Bewohnern und verwebt ihre Geschichten mit traumhaften Sequenzen
mit Musik von Beirut und Liedern von Bob Dylan (USA 2011 • 80 Min.).
El Chico que Miente
Call me Kuchu
homochrom – schwule Filme in NRW Kinos
am 16.10., 21h diesmal mit einem besonderen Filmabend: CALL ME KUCHU
(USA 2012 • 90 Min.) von Katherine Fairfax Wright & Malika Zouhali-Worrall zeigt
das Leben von David Kato, dem ersten öffentlich schwulen Aktivisten Ugandas,
der mit seinen Mitstreitern gegen ein Gesetz kämpft, das Freiheitsentzug und
sogar die Todesstrafe für Homosexuelle vorsieht. Anschl. moderiert Martin Wolkner
ein Gespräch mit Klaus Jetz (Lesben- und Schwulenverband LSVD).
Kino zeigt Seele: HELEN
3 Zimmer/Küche/Bad
Gnade
A B 1 8 . O K TO B E R
GNADE
In der Filmreihe zum Thema psychische Erkrankungen in Kooperation mit der
Eckhard Busch Stiftung zeigen wir am 22.9., 20h HELEN (USA 2009 • 120
Min.) von Sandra Nettelbeck mit Ashley Judd als eine schwer depressive Frau.
Anschl. Gesprächsgast ist Dr. med. Wolfgang Huff, Oberarzt der Abteilung Psychiatrie und Depressionsbehandlung am Marienhospital Euskirchen.
Matthias Glasner hat mit Birgit Minichmayr und Jürgen Vogel eine
Seelenlandschaft aus Eis und Schnee abgefilmt: Als Ehepaar müssen sie in
Norwegen Wege finden, um aus einem Geflecht aus Utopie, Beziehungskrise und
Fahrerfluchtdrama herauszufinden – „selten war ein Film klarer in seiner frohen
Botschaft.“ Die Zeit (D/NOR 2012 • 132 Min.).
A B 2 5 . O K TO B E R
DIE KINDER VOM NAPF
50 Bergbauernkinder, 10 km Schulweg, eine Kindheit mitten im Herzen der
Schweiz. 365 Tage begleitet Alice Schmid die Kinder in der zerklüfteten, wilden
Hügellandschaft am Napf mit der Kamera. Entstanden ist ein bildgewaltiger
Jahreszyklus über den „Wilden Westen“ Luzerns (CH 2011 • 91 Min.).
KEEP THE LIGHTS ON (OmU)
Erik sucht nach schnellem Sex. Die erste Begegnung mit Paul bringt Leidenschaft
und scheint zunächst ohne Zukunft. Zwei Jahre später jedoch sind sie ein Paar.
Mit der wachsenden Instabilität ihrer Freundschaft und Liebe zeichnet Ira Sachs
ein reelles Bild der über zehn Jahre dauernden Liebesbeziehung der beiden –
TEDDY AWARD 2012 (USA 2012 • 101 Min.).
41
Filmpalette
und
Film-Dienst
präsentieren
ausgezeichnetes
Kinder- und
Jugendkino
Ein Anime von Hayao Miyazaki nach dem
Jugendroman von Diana Wynne Jones
Das wandelnde Schloss
Japan 2004 • 119 Min. • frei ab 6
Auftakt mit Gästen am 7. Oktober, 15 Uhr
Film-Kritik
Mann tut was Mann kann
D 2012 - Komödie / Lovestory - Regie: Marc Rothemund - Verleih: Warner
Paul verknallt sich in eine Frau, die kurz vor der Hochzeit steht, sein Kumpel
Schamski wird bitter für seine Untreue abgestraft; Günther ist verknallt, aber
schüchtern und Bronko schmachtet im ewigen Liebeskummer. Die Männer formieren sich und geloben mehr Engagement in Sachen Liebe. Romantische
Komödie mit Wotan Wilke Möhring, Jan Josef Liefers und Oliver Korittke. HE
Start: 11.10. Rex
Sparkle
USA 2012 - Drama / Musical - Regie: Salim Akil - Verleih: Sony
Drei junge Schwestern (Tika Sumpter, Carmen Ejogo, Jordin Sparks) sehen 1968
in Detroit ihre Chance, als Sängerinnen in Sachen Motown durchzustarten. Sie
formieren sich als Girl Group und geraten ins knallharte Musikbusiness, das ihre
Träume zu erfüllen verspricht, sie aber zugleich emotional ausbeutet. Dabei
hatte Mami (Whitney Houston) sie doch gewarnt! Musikerdrama.
HE
Start: 11.10.
Die Qual der Wahl
Paranormal Activity 4
USA 2012 - Komödie - Regie: Jay Roach - Verleih: Warner
USA - Horror - Regie: Henry Joost, Ariel Schulman - Verleih: Paramount
In den USA stehen Präsidentschaftswahlen an – da kommt diese Komödie gerade recht: Cam Brady (Will Ferrell) ist Abgeordneter, der gerade zur Wahl antritt,
als die Opposition einen völlig unerfahrenen Typen aus der Tourismusbranche
(Zach Galifianakis) gegen ihn aufstellt. Schon bald liegen beide gleich auf, die
Gegner verlieren sämtliche Skrupel. Klamaukige Wahlkampfsatire.
HE
Das Unangenehme an dieser Filmreihe ist, dass sie Spuk und atmosphärische
Schreckmomente nicht, wie gewohnt, in vernebelten Grafschaften und fernen
Zeitaltern ansiedelt, sondern im Wohnzimmer nebenan. So nimmt man den Grusel
mit nach Hause, und das ist schrecklich schön. Dazu der authentische Rahmen, der
auf Found Footage-Material basiert – bewährtes Konzept, bewährte Wirkung. HE
Start: 4.10.
Start: 18.10.
Asterix & Obelix – Im Auftrag Ihrer Majestät
Der Chaos-Dad
F 2012 - Komödie / Abenteuer - Regie: Laurent Tirard - Verleih: Concorde
USA 2012 - Komödie - Regie: Sean Anders - Verleih: Sony
Es ist beachtlich, wie erfolgreich sich die Abenteuer um Asterix und Obelix auch
auf der Leinwand halten. Diesmal werden „Asterix bei den Briten“ und „Asterix
und die Normannen“ zu einem neuen Filmabenteuer rund um die beiden Helden
(Edouard Baer, Gérard Depardieu) gepaart. Mit einem Feigling und einem Fass
Zaubertrank unterm Arm ziehen sie gen England, um ein Dorf zu retten.
HE
Adam Sandler ist fleißig und in Hollywood eine Konstante. Vor zwei Jahren noch
als Kindskopf unterwegs, mimt er nun den Chaos-Dad: Der heißt Donny und verführt mit Vorliebe Frauen, was ihm schon in jungen Jahren einen Sohn beschert
hat. Der will jetzt heiraten. Dabei kommt ihm der Papa in die Quere, der aus
Eigennutz Verfehlungen zu kitten sucht. Sandler-Komödie.
HE
Start: 18.10.
Start: 27.9.
choices verlost 4x2 Karten.
E-Mail mit Adresse bis 15.10. an [email protected], Kennwort: Asterix
www.choices.de/heute-im-kino
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
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Film-Kritik
Der Joe, der aus der Zukunft kam (Bruce Willis)
Schwulenaktivist David „Kuchu“ Kato
Tödliche Zeitreisen
In the name of God
„Looper“ von Rian Johnson
„Call me Kuchu” von Malika Zouhali-Worrall und Katherine F. Wright
Ein junger Auftragskiller gerät in Schwierigkeiten, als er sich mit seinem zukünftigen Ich
konfrontiert sieht.
C Gelungener Sci-Fi-Thriller
Hassprediger, Journalisten und Politiker setzen in Uganda die Todesstrafe für Homosexualität durch. Die Betroffenen wehren sich.
C Brisante Doku
Bereits mit seinem hochgelobten Debütfilm „Brick“ überzeugte Regisseur Rian
Johnson durch seine originelle Inszenierung eines Film noir an einer Highschool. In „Looper“ bringt er nun frischen Wind in das rar gewordene Science
Fiction-Genre. Der Killer Joe (Joseph Gordon-Levitt) lebt in einer dystopischen
Zukunft, in welcher kriminelle Kartelle ihre Opfer per Zeitmaschine in die Vergangenheit schicken, wo dann die so genannten „Looper“ auf sie warten, um
jede Spur ihrer Existenz zu beseitigen. Doch eines Tages gibt sich ein Opfer
(Bruce Willis) als sein zukünftiges Ich zu erkennen und ergreift die Flucht –
fest entschlossen dessen grausames Los zu ändern. Stellenweise ein bisschen
lang, ist Johnson dennoch ein ungewöhnlicher und intelligenter Thriller –
abseits des Mainstreams – gelungen.
SILVIA BAHL
Um zu sehen, wohin Homophobie und Intoleranz, Beeinflussung bildungsarmer Schichten durch bildungsnahe Hetzer, mediengesteuerte Meinungsmache und irregeführter Gottesglaube führen, muss man nicht zwingend
nach Uganda reisen. Man kann mögliche Ausmaße jedoch an diesem Land
beispielhaft darlegen. So wie dieser Dokumentarfilm, der eindrucksvoll den
erbarmungslosen Kampf gegen Homosexualität bebildert, der sich von Hasspredigern über Zeitungsredakteure bis hin in die Regierung zieht, die schließlich homosexuelle Beziehungen unter Todesstrafe stellt und ausbleibende
Denunzierung bestraft. David „Kuchu“ Kato ist Vorkämpfer der gleichgeschlechtlichen Liebe – und tragisches Opfer.
HARTMUT ERNST
CALL ME KUCHU
LOOPER
USA 2012 - Thriller - Regie: Rian Johnson - Kamera: Steve Yedlin - mit: Bruce Willis,
Joseph Gordon-Levitt, Emily Blunt - Verleih: Concorde
Start: 3.10.
Berlinale 2012: Teddy: Bester Dokumentarfilm
USA 2012 - Dokumentarfilm - Regie: Katherine Fairfax Wright, Malika Zouhali-Worrall
- Kamera: Katherine Fairfax Wright - Verleih: Arsenal
Start: 11.10. Filmpalette
Oft im Alleingang: Reinhold Messner
Yannis (Thibault Le Guellec) mit seinem neuen Freund
Hoch hinaus
Trügerische Idylle
„Messner“ von Andreas Nickel
„Ein griechischer Sommer“ von Olivier Horlait
Reinhold Messner gilt als einer der bedeutendsten Bergsteiger der Welt. Die Liste seiner
Besteigungen und Rekorde ist lang, die Doku erzählt vom Menschen dahinter.
C Bergsteiger-Biografie
Die Beziehung zwischen dem einem Fischer und seinem Sohn wird durch einen Pelikan
auf die Probe gestellt.
C Humorvoll-berührende Initiationsgeschichte
Regisseur Nickel möchte weniger einen Kletterfilm machen, als den schen hinter den Abenteuern zeigen. Das gelingt ihm mitunter gut, wenn er Messner oder
Familie und Bekannte sprechen lässt. Die kritischen Töne halten sich dabei in
Grenzen und werden eher kolportiert als von den entsprechenden Parteien vorgetragen. Imposante Kletterbilder aus der Bergwelt lässt sich Nickel aber doch
nicht nehmen, und so sehen wir fantastische Aufnahmen aus den Alpen und
dem Himalaya, zum Teil mit Darstellern – die Riegler-Brüder als Reinhold und
Günther Messner – gedreht. Die Spielszenen mit den beiden und die unnötigen
Splitscreen-Spielereien zu Beginn hätte sich der Regisseur sparen können, im
Laufe des Films konzentriert er sich aber zunehmend auf die Interviews, historisches Material und die Bilder aus der Bergwelt.
CHRISTIAN MEYER
Der Name Emir Kusturica, der hier einmal nicht hinter der Kamera steht, sondern
den verbitterten Vater spielt, schürt die Erwartungen an ein Gesellschafts-Porträt voller skurriler Typen. Der Plot mit dem großgezogenen Pelikan lässt einen
dagegen an all die rührenden Kinderfilme über tierische Freundschaften denken.
Und da Yannis auch noch im Pubertätsalter ist und die frühreife Nichte des
Dorfwirtes ihn als Objekt ihrer aufkeimenden Begierde auserkoren hat, schleicht
sich auch noch eine jugendliche Initiationsgeschichte in die Handlung ein. Das
will nicht immer ganz zusammenpassen. Aber die Regie inszeniert geschickt,
und unter der gleißenden Sonne des griechischen Inselparadieses gelingen doch
ein paar berührende und humorvolle Momente. ROLF-RUEDIGER HAMACHER
EIN GRIECHISCHER SOMMER
MESSNER
D 2010 - Doku-Drama / Biographie - Regie: Andreas Nickel - Kamera: Denis Ducroz mit: Florian Riegler, Martin Riegler, Hubert Niederwolfsgruber - Verleih: Movienet
Start: 27.9.
www.choices.de/heute-im-kino
F/GR 2011 - Komödie / Drama - Regie: Olivier Horlait - Kamera: Michel Amathieu mit: Emir Kusturica, Thibault Le Guellec - Verleih: Neue Visionen
Start: 11.10.
choices verlost 5x2 Karten für den 10.11. im Rex.
E-Mail bis 31.10. an [email protected], Kennwort: Griechischer Sommer
44
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Festival
Blühende Landschaft? Der ehemalige Sitz der Treuhandanstalt in Berlin
„Beyond the Hills“ von Cristian Mungiu
Internationale Filmwelt
Wild West im Osten
„Goldrausch – Die Geschichte der Treuhand“ von N.N.
François Ozon und Michael Winterbottom bei der Cologne Conference
Die vier Jahre, in denen die Treuhandanstalt versuchte, DDR-Betriebe gewinnbringend zu
privatisieren, endete mit über 200 Milliarden Mark Schulden und 2,5 Mio. Arbeitslosen.
C Spannender Wirtschaftskrimi
SCHÖNHEIT
Ende September wird die Cologne Conference dafür sorgen, dass in Köln internationales Flair einkehrt und sich der Ruf als Film- und Medienstadt bestätigt.
Das Film- und Fernsehfestival hat in den letzten Jahren Regisseure wie David
Lynch, Jean-Pierre und Luc Dardenne, Paul Haggis oder Tarsem Singh nach
Köln gebracht. Sie alle waren geladen, um den Filmpreis der Stadt Köln für
Verdienste um die Weiterentwicklung der Film- und Mediensprache entgegenzunehmen. Ozon wird in diesem Jahr nicht nur den Preis entgegennehmen, er
wird dem Publikum auch eine Auswahl seiner Filme zeigen, darunter „Sitcom“,
„Swimming Pool“ und „8 Frauen“. Als Highlight wird die Premiere seines neuen
Films „In ihrem Haus“ mit Kristin Scott Thomas, Fabrice Luchini und Emmanuelle Seigner zu sehen sein. Traditionell wird der Preisträger des Filmpreises Köln
in einem Werkstattgespräch Einblicke in seine Arbeit geben.
Die Cologne Conference zeigt in diesem Jahr ausnahmsweise eine zweite Retrospektive, die sich dem polnischen Regisseur Jerzy Skolimowski widmet. Möglich
ist dies im Rahmen des „Klopsztanga“-Festivals des Polen-NRW-Jahres. Auch
Skolimowski wird ein Werkstattgespräch führen und sechs seiner Spielfilme
zeigen, darunter das surreale Debüt „Besondere Kennzeichen: keine“ von 1964
und seinen jüngsten Film „Essential Killing“ von 2010 mit Vincent Gallo und
wiederum Emmanuelle Seigner. Als weiterer Gast wird Michael Winterbottom
erwartet. Er wird für seinen aktuellen Film „Trishna“ ausgezeichnet, der natürlich auf dem Festival zu sehen ist und auch von einem Werkstattgespräch mit
dem Regisseur begleitet wird. Auch der neu eingeführte „Hollywood Reporter
Roundtable“ mit einem lockeren Gespräch zwischen internationalen Medienschaffenden gibt den Zuschauern Einblicke hinter die Kulissen des Filmemachens.
Vor den Kulissen, also auf der Leinwand, geht es nicht weniger kurzweilig zu.
Der wieder einmal temporeiche Festivaltrailer verspricht viele visuelle, intellektuelle und emotionale Erlebnisse. Zahlreiche Premieren sind hier zu sehen
– einige der hier gezeigten Kino- und Fernsehfilme werden danach wohl kaum
noch auf der großen Leinwand gezeigt. Und das, obwohl viele der Filme bedeutende Preise gewonnen oder eine prominente Besetzung haben. „Just the
Wind“, der erschütternde Film von Benedek Fliegauf über den Mord an einer
Roma-Familie, hat zum Beispiel den großen Preis der Jury auf der diesjährigen
Berlinale gewonnen. „Beyond the Hills“ ist der neue Film vom Cannes-Gewinner
Cristian Mungiu („4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage“). „Take this Waltz“ von Sarah Polley vereint als ungleiche Hauptdarsteller Michelle Williams und Seth Rogen – und das auch noch als Ehepaar. Comedian Sarah Silverman ist ebenfalls
mit von der Partie in dieser melancholischen Liebeskomödie. Im Länderschwerpunkt des Festivals wird der Blick auf China gerichtet, was im Kölner Chinajahr
kaum verwundert. Elf wegweisende Produktionen verspricht die Reihe.
Der Doku-Boom – so die Veranstalter – ist hingegen vorbei. Ein paar non-fiktionale Filme haben es dennoch in das Programm geschafft: so „Shut up and play
the Hits“ über DFA-Labelchef James Murphy und seine Band LCD-Soundsystem.
Und Spike Jonzes extended Musikclip zu dem gesamten neuen Album von Arcade Fire wird zu sehen sein. Der Fernsehbereich wird in den Reihen „Top Ten“
und „Look“ mit zahlreichen Serien und Dokus abgedeckt. Ein Trend bei den
Serien zeigt sich nach Einschätzung der Veranstalter im starken Einfluss der
neuen Medien auf das lineare Erzählen. Wie das genau aussehen kann, erfährt
man in den abwechslungsreich kuratierten Reihen.
D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Carolin Schmitz - Kamera: Hajo Schomerus mit: Christin Röllich, Fatima Valentic, Arnold Dircks - Verleih: Farbfilm
Start: 4.10. OFF Broadway
22. Cologne Conference – Internationales Film- & Fernsehfestival Köln I
30.9.-5.10. I div. Orte I www.cologne-conference.de
45
www.choices.de/heute-im-kino
Im Jahr 1990 wurde die Treuhandanstalt gegründet, um das Staatsvermögen
der DDR auf die Bürger zu verteilen. Zu diesem Zweck sollten die vielen Staatsbetriebe privatisiert oder saniert werden. Stattdessen wurden in nur vier
Jahren unter chaotischen Bedingungen unzählige Betriebe viel zu billig verscherbelt, Verpflichtungen der Käufer nicht erfüllt. Im Gegenteil: Das Firmenvermögen wurde oft privat abgezogen, Arbeitsplätze gingen verloren. So wurden ganze Betriebe von den meist westdeutschen Käufern fahrlässig oder vorsätzlich in den Ruin getrieben. Der Film zeichnet die Wild-West-Stimmung der
Zeit nach. Mit der vorliegenden, von der Filmproduktion autorisierten Schnittfassung des Films konnte sich der Regisseur nicht identifizieren, so dass sein
Name nun nicht mehr genannt werden darf.
CHRISTIAN MEYER
GOLDRAUSCH – DIE GESCHICHTE DER TREUHAND
D 2011 - Dokumentarfilm - Kamera: Thomas Plenert - mit: Klaus Klamroth, Detlef
Scheunert, Matthias Artzt - Verleih: RealFiction
Start: 4.10. Filmpalette
Individuell oder nicht: Hauptsache Spaß dabei!
Gruselig
„Schönheit“ von Carolin Schmitz
Hier ein bisschen Botox, da ein wenig Implantat: Deutsche Mittelstandsbürger äußern
sich zu Leben und Ästhetik.
C Lehrfilm über die Abgründe des Wohlstands
Die Menschen, die Carolin Schmitz vor die Kamera holt, sind reich und – das
glauben sie zumindest – schön. Aber wenn sie mal wieder glauben, sie seien
es doch nicht, legen sie sich unter’s Messer. Von Augenlidern bis Vagina,
alles ist möglich. Der Film führt sie nicht vor, die Patienten und Ärzte kommen selbst zu Wort, denn das ist aussagekräftig genug. Sie identifizieren
sich mit ihrem Auto, aber das Online-Forum zur Brust-OP wird ihnen Lebensinhalt. Herren und Damen mit klaren Lebensentwürfen und scheinbar
großem Selbstbewusstsein. Was diese Konsummonster allesamt gemeinsam
haben: Sie sind keine Individualisten. Das bescheinigt ihnen diese Doku,
eine erschreckende Studie über Menschen am vergoldeten Abgrund des
Wohlstands. Ein Lehrfilm.
HARTMUT ERNST
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
CHRISTIAN MEYER
Film-Kritik
Gespräch zum Film
Neue Wohnung, neue Liebe? Philip (Jacob Matschenz) und Maria (Aylin Tetzel)
Regisseur Dietrich Brüggemann
Munterer Liebesreigen
Herzensangelegenheiten
Ein knappes Dutzend Twens wechselt im Jahreslauf munter die Wohnungen und Partner.
Verwicklungen sind vorprogrammiert.
C Lebensnahe Tragikomödie
Dietrich Brüggemann, Jahrgang 1976, studierte Regie an der Hochschule für
Film und Fernsehen in Potsdam. „3 Zimmer/Küche/Bad“ ist nach „Renn, wenn
du kannst“ sein zweiter Kinofilm.
Eine WG löst sich auf: Das ist der Startschuss für ein munteres BäumchenWechsel-Dich in Sachen Wohnung und Lebenspartner. Der sympathische Berliner Haufen in den Zwanzigern eiert ziellos auf der Suche nach dem Lebensweg
durch den Alltag. Regisseur Dietrich Brüggemann inszeniert den Reigen ähnlich
leicht und vergnüglich wie seinen Erstlingserfolg „Renn, wenn Du kannst“ um
einen misantropischen Rollstuhlfahrer. Auch auf die Darsteller greift er wieder
zurück: Jacob Matschenz, Robert Gwisdek und Anna Brüggemann, Schwester
und Co-Autorin des Regisseurs, spielen erfreulich lustvoll und locker neben
ihren ebenfalls beeindruckenden KollegInnen Alice Dwyer, Aylin Tezel und all
den anderen.
CHRISTIAN MEYER
choices: Herr Brüggemann, Ihr zweiter Kinofilm wirkt wieder sehr locker,
leicht und spontan. Wurde streng nach Drehbuch gearbeitet, oder gab es
viel Improvisation?
Dietrich Brüggemann: Wir haben uns ziemlich eng ans Drehbuch gehalten.
Das ist ja die Kunst, dass es eben nicht wirkt wie geschriebener Dialog. Damit
das klappt, muss das Buch stimmen, es muss aber auch am Set eine lockere,
entspannte, verspielte Arbeitsatmosphäre herrschen, in der man dann wiederum auch gern mal improvisiert ...
„3
von Dietrich
Brüggemann
„3 Zimmer/Küche/Bad“
Zimmer + Küche + Bad“
von Dietrich
Brüggemann
+ KÜCHE + BAD
33 ZIMMER
ZIMMER/KÜCHE/BAD
D 2011 - Drama / Tragikomödie - Regie: Dietrich Brüggemann - Kamera: Alexander Sass mit: Jacob Matschenz, Anna Brüggemann - Verleih: Zorro Start: 4.10. Filmpalette, Odeon
choices verlost 3x2 Karten.
E-Mail mit Adresse bis 3.10. an [email protected], Kennwort: 3 Zimmer
Hayden Chisholm sucht auch im Stall nach Liedgut
Deutsche Melodien
„Sound of Heimat …“ von Arne Birkenstock und Jan Tengeler
Warum singt der Deutsche nicht daheim? Warum kennt er keine Volkslied-Strophen? Ein
Neuseeländer wundert sich.
C Beseelte Suche nach deutschem Liedgut
Deutsche Volksmusik – ein Begriff, der heutzutage gerne mal abschreckt, den
man assoziiert mit Silbereisen und Co. Nun aber kommt ein Neuseeländer
daher und durchwandert unser Land auf der Suche nach unserer musikalischen Seele. Und der Saxoponist Hayden Chisholm (Root 70) findet sie: Im
„Weißen Holunder“ in Köln, beim Jodeln im Allgäu, auf den Spuren Deutscher
Romantik in Ostdeutschland oder im Norden an der Küste. Fern von Fernsehen
und Kommerz entdeckt der Weltenbummler ein kostbares Erbe und die Orte,
wo es liebevoll gepflegt bzw. von „Antistadl“ oder Sängerin Bobo modern antizipiert wird. Chisholm ist hingerissen von der Melancholie und wundert sich
darüber, dass die Deutschen nicht singen. Spätestens nach diesem Film weiß
man: Er wundert sich zu recht.
HARTMUT ERNST
Regisseur Dietrich Brüggemann über „3 Zimmer/Küche/Bad“
Die saloppe Inszenierung macht den Film angenehm verspielt, Anschlussfehler inklusive. War das grobe Strickmuster, das ja gut zu den orientierungslosen Charakteren passt und mehr auf den einzelnen Moment setzt,
von Anfang an einkalkuliert?
Von Anfang an war klar, dass es kein majestätischer Film mit Kranfahrten und
Brimborium wird. Anschlussfehler haben wir aber eigentlich nicht so viele.
Einige Dinge, die man dafür halten könnte, lösen sich auf, wenn man genauer
hinschaut. Ich finde, man sollte dem Zuschauer nicht jedes Detail vorkauen,
sondern darauf vertrauen, dass er die inneren Zusammenhänge versteht. Und
wenn die innere Wahrheit der Geschichte stimmt, dann ist es auch völlig
egal, ob mal ein Glas von voll auf halbvoll wechselt. Krasse Kostüm- oder
Wetteranschlussfehler, die einen wirklich rauswerfen, sollte man natürlich
vermeiden. Aber wenn die einzelnen Momente stimmen, dann stimmt am
Ende auch der Film.
Zu den zahlreichen Protagonisten kommen auch noch viele Gastauftritte
von Freunden und Kollegen wie Maryam Zaree, Nikolai Nikitin oder Andreas Dresen. Wie kam es dazu?
Das sind Herzensangelegenheiten! Der Film handelt von einem großen
Freundeskreis, also sollte er auch einen abbilden. Ich finde es schade, dass
Filmemacher oft so vereinzelt vor sich hinwerkeln. In unserem Kreis formiert sich gerade eine Gruppe von Leuten, die kein todernstes Kunstkino
machen will, aber auch keine formatierte Unterhaltung. Leute mit individueller Stimme, die ich allesamt sehr schätze. Und Nicht-Schauspieler vor der
Kamera bringen außerdem immer eine besondere Farbe in den Film.
Der Film will fast nicht enden – und könnte ja auch ewig so weitergehen.
Das wäre doch ein tolles Konzept für eine lebensechte deutsche Fernsehserie. Wäre das was für Sie?
Das wäre ganz großartig. Der Wunsch kam tatsächlich schon während der
Dreharbeiten aus den Reihen der Schauspieler. Der Dreh passierte ja in vier
Jahreszeiten, hatte also auch etwas Serielles, und es war ganz wundervoll, sich alle paar Monate wiederzutreffen. Wir denken tatsächlich darüber
nach, in vier oder fünf Jahren eine Fortsetzung zu drehen, und die Redakteure haben bereits ihr Okay signalisiert. Aber wenn jemand ankommt und
eine Serie daraus machen will: gern!
SOUND OF HEIMAT – DEUTSCHLAND SINGT
INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER
D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Arne Birkenstock, Jan Tengeler Kamera: Marcus Winterbauer - Verleih: 3 Rosen
Start: 27.9. Weisshaus
www.choices.de/heute-im-kino
46
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Film-Kritik
012
Oktober 2
96 Hours – Taken 2
F 2012 - Action / Drama - Regie: Olivier Megaton - Verleih: Universum
„96 Hours“ kam etwas langsam in die Gänge, war insgesamt aber solides
Actionkino: Ein Töchterchen wird in Paris entführt, der Papi (Liam Neeson), ein
Ex-CIA-Beamter, holt Töchterchen raus. Simple Story, raue Gefechte, wenig
Spektakel, Happy End. Diesmal werden Papi und Mami in Istanbul gekidnapped. Also muss diesmal das Töchterchen ran. Flotter Familienausflug.
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Start: 11.10. Metropolis, Rex
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Die Abenteuer der kleinen Giraffe Zarafa
F/B 2011 - Zeichentrick - Regie: Rémi Bezançon, Jean-Christophe Lie - Verleih: Alamode
Afrika, Anfang des 19. Jahrhunderts: Der kleine Junge Maki begegnet auf der
Flucht vor Sklavenhändlern der jungen Giraffe Zarafa. Die beiden schließen
Freundschaft, doch Zarafa gerät in Gefangenschaft und wird gen Paris verschifft, wo sie in den Zoo gesteckt werden soll. Hübsch gestaltete Kindergeschichte, in der wahre Ereignisse disneygerecht verarbeitet werden.
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Start: 11.10. Cinenova
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Die Stooges – Drei Vollpfosten drehen ab
USA 2012 - Komödie - Regie: Bobby Farrelly, Peter Farrelly - Verleih: Fox
The Three Stooges beehrten das vornehmlich amerikanische Publikum seit den
ausgehenden 1920er Jahren mit vergleichsweise grobschlächtigen SlapstickKurzfilmen. Ein Genre, das Hollywood bis hin zu den Brüdern Bobby und Peter
Farrelly („Dumm und dümmer“, „Unzertrennlich“) beeinflusste. Da ist es nur konsequent, dass sich die beiden der drei auf Spielfilmlänge annehmen.
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Start: 11.10.
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Die Wahrheit über Männer
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DK 2010 - Komödie - Regie: Nikolaj Arcel - Verleih: Camino
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
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NRW-Prem
Seit zehn Jahren ist Drehbuchautor Mads (klasse: Thure Lindhardt) liiert – jetzt
will er ausbrechen aus Kreativloch und festgefahrener Beziehungstristesse. Seine
Suche nach wahrer Liebe und nach einem wahrhaftigen Drehbuch gestaltet sich
turbulent. Beseelte, originell und schnittig inszenierte Komödie, die die Regeln
des Lebens und des Films gewitzt gegenüberstellt.
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Start: 18.10.
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Film-Kritik
Rentner Red mit seinem Quad
Entschleunigungsmöglichkeiten in der Natur
Am Rand der Gesellschaft
Weile ohne Eile
„Bombay Beach“ von Alma Har’el
„Speed – Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ von Florian Opitz
In einem halb verfallenen Seeort in Kalifornien haben sich die Menschen ihr Leben eingerichtet.
C Intime Außenseiter-Doku
Rastlosigkeit, Zeitwettbewerb, Teufelsmaschine Blackberry: Ein Mann sucht den Weg
zurück ins gute Leben.
C Doku über die Beschleunigung der Zeit
Die israelische Fotografin und Videoclip-Regisseurin findet in den heruntergekommenen Resten eines ehemaligen Touristenortes ungewöhnliche Schicksale:
Ein Junge, ein Teenager, ein alter Mann – sie alle stehen am Rande der Gesellschaft. Mit ihrem intimen, mitunter traumhaft inszenierten Dokumentarfilm
gibt sie diesem trostlosen Ort ein menschliches Antlitz. Sie zeigt schockierende
Zustände, findet aber auch Menschlichkeit, wo man keine vermutet und feiert
sie mit ihrem mitunter surreal anmutenden Porträt. Wie der Film, so osziliert
auch die Filmmusik von Bob Dylan und Beirut zwischen Realismus im Schatten
des amerikanischen Traums und melancholischer Traumlandschaft.
„Ich habe keine Zeit!“ Regisseur Florian Opitz ist nicht glücklich über sein Leben
in permanenter Rastlosigkeit. Neue Kommunikationsmedien, Globalisierung,
technischer Fortschritt: Die Gegenwart drückt immer mehr aufs Gaspedal, der
Erfolgsmensch zieht mit – und er zieht alles und jeden mit. Opitz befragt Zeitmanager, Soziologen und Unternehmensberater zur Beschleunigung. Und er
besucht Aussteiger, die sich entschleunigt haben: Ehemalige Investmentbanker
und Unternehmer, die ein Leben in der Balance gefunden haben. Flott montiert
und sympathisch kommentiert liefert die Doku Denkanstöße wider Alternativund Phantasielosigkeit und findet Entschleunigungsmöglichkeiten – zumindest fern des zivilisierten Alltags.
HARTMUT ERNST
CHRISTIAN MEYER
BOMBAY BEACH
Tribeca Filmfestival 2011: Bester Dokumentarfilm
USA 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Alma Har'el - Kamera: Alma Har'el Verleih: Rapid Eye Movies
Start: 11.10. Filmpalette
SPEED – AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN ZEIT
D 2012 - Dokumentarfilm - Regie: Florian Opitz - Kamera: Andy Lehmann Verleih: Camino
Start: 27.9. Filmpalette, Odeon
Alice (Alice Taglioni) mit ihrem Idol Woody Allen
Whisky als Chance: In Schottland ist’s möglich
Neurosen im Ohr
Whisky-Coup
„Paris – Manhattan“ von Sophie Lellouche
„Angels’ Share – Ein Schluck für die Engel“ von Ken Loach
Eine attraktive Apothekerin lebt im Zwiegespräch mit Woody Allen. Bis ein anderer an
ihre Tür klopft.
C Romantische Komödie
Ein Haufen sympathischer Kleinkrimineller wird vom Sozialarbeiter in die Kunst des
Whisky-Brennens eingeweiht – und schmiedet einen waghalsigen Plan.
C Sozialkritisches Feel-Good-Movie
Das ist doch wirklich eine hübsche Idee: Eine Frau namens Alice (Alice
Taglioni) führt mit Mitte dreißig ein unbekümmertes Singledasein. Unbekümmert vor allem deshalb, weil in ihrer Wohnung ein großformatiges Bild
von Woody Allen hängt. Und hinter dem Bild steckt zugleich die Stimme
ihres Lieblingsregisseurs, die ihr weise, ironisch und bissig in allen Lebenslagen zur Seite steht. Woody Allen als tröstender Mann im Ohr – da träumen gewiss noch manch andere von. Auch ihren Job als Apothekerin ergänzt Alice um ihr Filmwissen, indem sie Kunden auch mal heilsame DVDs ausleiht. Doch irgendwann begegnet sie der Liebe und muss sich ganz allein
dem Leben und dem Glück stellen. Ein nettes, insgesamt etwas seichtes,
modernes Märchen.
HARTMUT ERNST
Warmherzig und humorvoll ist Ken Loach erneut eine große Geschichte kleiner
Leute gelungen, die gegen Ende zwar märchenhafte Züge annimmt, allerdings
ebenso realistische Momente prekären Lebens zeichnet. Der Kriminelle Robbie
muss nicht nur die Verantwortung der Vaterschaft lernen, sondern sich auch
gegen Gangmitglieder behaupten, die ihn wieder in den Sumpf von Gewalt und
Verbrechen ziehen wollen. Doch durch den bodenständigen Sozialarbeiter Harry
eröffnet sich ihm die Chance auf ein besseres Leben: Durch Whisky! Das britische Kino schafft es immer wieder, ernste Themen mit schwarzem Humor und
Leichtigkeit zu inszenieren. So gelingt es auch Loach aus einem Unterschichtsdrama eine unterhaltsame Komödie zu schaffen, besetzt mit beeindruckenden
Laiendarstellern, die selbst eine kriminelle Vergangenheit haben. SILVIA BAHL
PARIS – MANHATTAN
ANGELS' SHARE – EIN SCHLUCK FÜR DIE ENGEL
F 2012 - Komödie - Regie: Sophie Lellouche - Kamera: Laurent Machuel - mit: Alice
Taglioni, Patrick Bruel, Marine Delterme - Verleih: Senator
Start: 4.10. Cinenova
Cannes 2012: Jury-Preis
GB/F 2012 - Komödie / Drama - Regie: Ken Loach - Kamera: Robbie Ryan - mit: Paul
Brannigan, Siobhan Reilly - Verleih: Prokino
Start: 18.10. Cinenova, Weisshaus
www.choices.de/heute-im-kino
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Eintrittspreise Lichtspiele
Mo. - Mi. 5,00 € // Do. Kinotag 4,00 € // Fr. - So. & Feiertag 7,50 €
(ggf. zzgl. 3,00 € 3D-Zuschlag und/oder Überlängenzuschlag)
$ Eintrittspreise OneDollarHouse
Jeder Film immer 2,99 €
Telefonische Kartenreservierung
Am Ring
Hohenzollernring 60 // 50672 Köln // www.rex-koeln.de
On the Road - Unterwegs
ab 04.10.
0221 - 722436 (Mo. - Fr. ab 14:00 Uhr, Sa. + So. ab 12:45 Uhr)
Öffnungszeiten
Mo. - Fr. 15 Min., Sa. + So., feiertags 30 Min. vor Beginn der 1. Vorstellung
Alle Vorstellungen starten ohne Werbung (nur ca. 5 Min. Vorprogramm)
Die Wahrheit über Männer
ab 18.10.
UF/GB/USA/BR 2012 - RoadMovie - 140 Min. - D.: Walter Salles - C.: Garrett
Hedlund, Sam Riley, Kristen Stewart - 12 J.
DK 2010 - Komödie - 95 Min. - R.: Nikolaj Arcel - D.: Thure Lindhardt, Tuva
Novotny, Rosalinde Mynster - 12 J.
Der junge Schriftsteller Sal lernt in New York den lebenshungrigen,
gleichaltrigen Dean kennen und lässt sich von ihm aus der Trauer um
seinen gerade verstorbenen Vater und der nicht recht vorankommenden Arbeit an seinem ersten Roman reißen. Sie brechen auf zu einem
Road Trip gen Westen. Berauscht von der grandiosen Landschaft, Jugend und Freiheit, den eigenen Gedanken, Drogen, Alkohol, Jazz und
Frauen, darunter Deans große Lieben Marylou und Camille.
Mads ist leidlich erfolgreicher Drehbuchautor und seit zehn Jahren mit
der schönen Marie zusammen. Aber Mads ist nicht zufrieden mit seinem Leben, denkt, dass da noch mehr kommen muss, noch irgendetwas auf ihn wartet. Also verlässt er seine Frau, wirft seinen Job hin,
sucht stattdessen nach kreativer Selbstverwirklichung und stürzt sich
in sexuelle Abenteuer...
Ein griechischer Sommer
ab 11.10.
F/GR 2011 - Komödie - Länge 95 Min - R.: Olivier Horlait - D.: Emir Kusturica, Thibault Le Guellec, François-Xavier Demaison - FSK n.n.b
Asterix & Obelix: Im Auftrag Ihrer Majestät
ab 18.10.
F 2012 - Komödie - Länge 90 Min - R.: Laurent Tirard - D.: Edouard Baer,
Gérard Depardieu - 6 J.
3D
Auf einer sonnigen Ägäisinsel geht das Leben seinen gemächlichen
Gang. Das ändert sich, als der 14jährige Yannis einen winzigen ausgehungerten Pelikan von der Fähre mit nach Hause bringt und ihn
vor seinem miesepetrigen Vater versteckt. Aus dem entkräfteten Federbündel wird der wunderschöne große Vogel Nicostratos, der zur
Attraktion wird. Die Touristen kommen plötzlich in Scharen, lassen
ihr Geld bei den zufriedenen Inselbewohnern. Bis ein Bus Nicostratos
rammt und der Traum vom Reichtum ausgeträumt ist.
Die ruhmreichen Legionen Roms haben mittlerweile Britannien erobert. Nur ein Dorf leistet dort noch Widerstand, kann aber nicht mehr
lange standhalten. Die Königin der Briten schickt deshalb ihren Berater
Teefax nach Gallien um Hilfe zu holen. Denn da gibt es ein anderes kleines Dorf, das für seinen mutigen Widerstand gegen die Römer
bekannt ist. Die Gallier lassen sich nicht lange bitten und schenken
Teefax ein Fass ihres magischen Zaubertranks. Als Begleitschutz mit
dabei: der schlaue Asterix und der bärenstarke Obelix.
Savages
Robot & Frank
ab 11.10.
ab 25.10.
USA 2012 - Action - 131 Min. - D.: Oliver Stone - C.: Selma Hayek, Benicio
del Torro, John Travolta, Aaron Johnson, Taylor Kitsch, Blake Lively - 16 J.
USA 2012 - Komödie - 89 Min. - D.: Jake Schreier - C.: Frank Langella,
James Marsden, Susan Sarandon - FSK o.A..
Der hartgesottene Ex-Navy-Seal Chon und der friedensliebende Noveau-Hippie Ben führen nicht nur ein lukratives Marihuana-Business
zusammen, sondern teilen sich auch die Liebe der verwöhnten PartyPrinzessin Ophelia. Da ihre spezielle Sorte von Marihuana dermaßen
potent ist, will eines der mexikanischen Drogenkartelle eine Partnerschaft mit ihnen eingehen will. Als sie freundlich ablehnen, kidnappen
die Mexikaner Ophelia. Als ihr Freikauf fehlschlägt, beginnen die beiden Freunde einen blutigen Krieg mit dem Kartell.
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schon mal bei sich selbst einbricht. Deshalb drängt sein besorgter Sohn Hunter dem seit 30 Jahren geschiedenen Rentner einen
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künstliche Intelligenz als Komplize für seine Raubzüge einspannen
zu können...
Interesse an einer Sonderorstellung? Rufen Sie uns Mo.-Fr. zwischen 09:00 und 17:00 Uhr an: 0221 - 9726297
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Wortwahl
ComicKultur
Appetithappen
Narrative Augenweide
Alle Jahre wieder im Bücherherbst: Die Blätter fallen von den Ästen und auf
der Frankfurter Buchmesse sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht
mehr. Darum an dieser Stelle ein paar Appetizer querbeet aus den aktuellen Verlagsprogrammen, die richtig Lust aufs Lesen und Schmökern machen. Aber bitte ebenfalls nur häppchenweise goutieren, sonst hat man nach
diesen mit einer Prise „Gastland Neuseeland“ gewürzten 3.151 Seiten das
gleiche Völlegefühl wie nach einem Gang durch die bis oben hin mit Büchern
vollgestopften Regalreihen auf Deutschlands größter Literaturveranstaltung:
1) Katherine Mansfield „Sämtliche Erzählungen“ (Diogenes): Die Short
Stories der mit 34 Jahren viel zu früh verstorbenen Neuseeländerin sind ein
echter Meilenstein der Weltliteratur. Präzise und einfühlsam taucht sie in ihre
Figuren ein, um nicht selten schmerzhafte, aber immer erhellende Einsichten
in das Innenleben ihrer Protagonisten zu gewähren. Die melancholischen,
bisweilen liebevoll-tragikomischen Miniaturen im Schuber sind das perfekte
Betthupferl, um Geschichte für Geschichte Tag für Tag zu rekapitulieren.
2) Kiran Nagarkar „Die Statisten“ (A1): Man muss Bollywood-Filme nicht mögen. Die unzähligen Tanz- und Singeinlagen können tatsächlich ganz schön
nerven, genauso wie die schrille Komik. Bringt man das grelle Gebräu jedoch ins
Buchformat, wird daraus ein locker-leichtes Lesevergnügen, das eine exotische
Das ist mal ein opulentes Werk: „Portugal“ von Cyril Pedrosa erzählt von
einem Comiczeichner in der Schaffenskrise. Er muss erst seinen Alltag hinter sich lassen und eine Reise zu seinen Wurzeln wagen, bevor er voranschreiten kann. Die Selbstfindungsstory klingt nicht sonderlich aufregend,
aber wie Pedrosa den Erzählrhythmus wechselt, von turbulenten Feiern zu
ruhigen Beobachtungen, wie er von klaren Bildern zu sich überlagernden Liniengeflechten der Verwirrung wechselt, das ist sehr besonders. Überhaupt
sind die leuchtenden Aquarellzeichnungen dieses 250-seitigen, großformatigen und toll aufgemachten Bandes eine wahre Augenweide. Auch Manu
Larcenet hat sich mit „Blast“ einiges vorgenommen. Böse Story, großer
Umfang: Der klobige Polza wird verhört. Er muss etwas Schlimmes getan
haben und erzählt nun, wie er zu dem wurde, der er ist. Larcenet hält seinen
Psychothriller in Schwarzweiß, aber die psychischen Extremzustände von
Polza haben seine Kinder in wildem Bunt gemalt. Der 200 Seiten umfassende erste Band „Masse“ ist gerade auf Deutsch erschienen, das Ganze ist
auf fünf bis sechs Alben angelegt. Craig Thompson ist mittlerweile durch
seine Werke „Blankets“ und „Habibi“ weithin bekannt. Sein nun erstmals auf
Deutsch erschienenes Debüt „Mach’s gut, Chunky Rice“ ist wie „Blankets“
autobiografisch inspiriert, auch wenn die Hauptfigur eine Schildkröte ist.
und zugleich doch vertraute Welt aus Träumen und Schäumen offenlegt; in
diesem rasanten, amüsanten und doch immer wieder nachdenklich stimmenden
Fall die Film- und Musikszene Bombays aus den 60er und 70er Jahren.
3) Alex Adams „White Horse“ (Piper): Schon der Auftakt der Fantasy-SeuchenTrilogie entfaltet geradezu apokalyptischen Thrill, als aus einem merkwürdigen
Glasgefäß die moderne Pest „White Horse“ entweicht, in kürzester Zeit unzählige
Menschen dahinrafft und sich die schwangere Zoe aufmacht, um das Geheimnis
zu lüften beziehungsweise ihren Freund wiederzufinden, der plötzlich wie vom
Erdboden verschluckt ist. Ein düsterer, neoromantischer Fiebertraum, für den der
neuseeländische Autor bereits mit den ganz Großen der Szene verglichen wurde.
4) Kevin Wilson „Die gesammelten Peinlichkeiten unserer Eltern in der
Reihenfolge ihrer Erstaufführung“ (Luchterhand): Manchmal braucht man
den brachialen Klamauk einfach, um die in der alltäglichen Tretmühle beinahe
verkümmerten Lachmuskeln wieder zu stärken. Was Annie und Buster in ihrer
Kindheit und Jugend als ungewollte Protagonisten der familiären PerformanceHappenings ihrer Eltern in aller Öffentlichkeit ertragen mussten, kann einem
schon einen Lattenschuss versetzen. Wenn man sich aber mehr oder minder
erfolgreich endlich davon befreit hat und plötzlich als Erwachsener doch wieder
mittendrin in diesem Wahnsinn befindet, droht der endgültige Wahnsinn.
5) Manotti & DOA „Die ehrenwerte Gesellschaft“ (Assoziation A): Gerade
bei den subversiven Politthrillern finden sich immer wieder kongeniale Autorenduos, die vierhändig die ganze Klaviatur des Genres beherrschen. So auch
das gemischte französische Doppel, das einem mit diesem hintergründigen
Noir über die üblen Machenschaften der herrschenden Kaste(n) immer wieder
die Zornesröte ins Gesicht treibt. Unweigerlich will man die Faust recken und
sich dem autonomen Widerstand anschließen, um diese Ego-Fuscher endlich
in die Schranken zu weisen.
6) Chad Harbach „Die Kunst des Feldspiels“ (Dumont): Das Debüt des Amerikaners war nicht von ungefähr der Überraschungserfolg in den USA. Dabei
ist der Aufhänger Baseball nur ein kleiner Kunstgriff. Der eigentliche Sog dieses Romans entsteht vielmehr durch die lässige Verknüpfung von fünf ganz
menschlichen Schicksalen, die in dem fatalen Fehlwurf eines vermeintlich fehlerfreien Megatalents kulminieren. Plötzlich sind sie da: die Selbstzweifel und
stets verdrängten Ängste, kann sich keiner mehr in seine einst so komfortablen
Scheinwelten flüchten.
LARS ALBAT
Es geht um Enttäuschung, Trennung, Abschied und den Schritt in die große
weite Welt. Thompson erzählt in wilden Linien und befremdlichen surrealen
Szenarien von elementaren Gefühlen – traurig und schön zugleich. Aisha
Franz versucht sich mit „Brigitte und der Perlenhort“ an einem Krimi: eine
Hündin als Agentin, die irgendwie cool wie James Bond ist, aber ebenso
schwer an den Problemen ihres Gefühlslebens leidet. Ständig verpatzt sie
ihre Aufträge, weil sie sich in die Falschen verliebt. Ein tolles Genre-Stück
mit viel Humor (alle Reprodukt).
Marzena Sowa wurde als Kind „Marzi“ genannt. Jetzt hat sie ihrem
Freund Sylvain Savoia ihre Kindheitserlebnisse aus dem Polen der Jahre
1984 bis 1987 erzählt, der daraus eine so süße wie bittere Anekdotensammlung machte. Die Hauptfigur ist ästhetisch am Manga orientiert, der
Rest der Zeichnungen sortiert sich zwischen Realismus und Funny ein. Allein die Episodenstruktur und der viele Erzähltext verhindern, dass man
noch mehr in die Geschichte eintaucht (Panini). Bindi und MP5 erzählen
in „Der Frevel am Altar der heiligen Klara“ von zwei kleinen Mafiosi, die
im Mafia-Business ihren Mann stehen, aber heimlich eine Affäre haben.
Abrupte Gewaltausbrüche treffen auf Leidenschaft – eine Anspannung,
die die gesamte Story durchzieht. Die außergewöhnlichen, kontrastreichen
Bilder sind kühl und verstärken das permanente Unbehagen (Schreiber &
Leser). „Goliath“ von Tom Gauld ist andersherum erzählt. Nicht zeitlich
andersherum, sondern moralisch umgedreht. In der kurzen, schlicht gezeichneten Geschichte ist Goliath ein naiver, gutmütiger Tropf, den seine eigenen Leute ausnutzen und der zum Opfer von Davids Ehrgeiz wird.
Gaulds Perspektivwechsel ist so einfach wie effektiv (Reprodukt). Nach
„Grenzfall“ widmen sich Susanne Buddenberg und Thomas Henseler mit
„Berlin – Geteilte Stadt“ nochmals dramatischen Ereignissen in der DDR.
War in „Grenzfall“ das nahende Ende der Mauer Thema, ist es nun die gesamte Zeit vom Mauerbau bis zur Öffnung der Grenzen. Der Band erzählt
detailliert verschiedene wahre Episoden. Dass sich das Buch an Lehrer und
Schüler richtet, verbergen die Autoren nicht. Sachlich und didaktisch wird
erzählt und ein Begleittext ergänzt jede Episode (avant-verlag).
CHRISTIAN MEYER
52
Comic-Spezial
24-Stunden-Comic-Tag
bei diesem Wettbewerb kreieren mehr als
2.000 Künstler in aller Welt jeweils einen
kompletten Comic: 24 Seiten in 24 Stunden!
20. Oktober 2012
„Spiegelman-Towers“: lllustration für das Zentrum der Bildtafel Nr. 6, Tuschezeichnung. 2002
Zeichenkunst
von 14:00 bis 17:00 Uhr
kann die Arbeit von Kölner Künstlern
im CCH „live“ miterlebt werden!
Mehrere Ausstellungen in NRW widmen sich den Comics
Eine stetig steigende Zahl an guten Veröffentlichungen auf dem deutschen
Comicmarkt, das Eindringen in die Lehrpläne der Hochschulen, die Präsenz im
Buchhandel und im Feuilleton sind Zeichen einer klaren Tendenz: Der Comic
ist auch hierzulande im klassischen Kulturbetrieb angekommen. Davon künden
auch sporadische Comicausstellungen. In NRW gibt es davon zurzeit gleich vier.
Art Spiegelman ist einer der bedeutendsten Comic-Künstler der Gegenwart. Das
Museum Ludwig in Köln widmet sich vom 22. September bis zum 6. Januar 2013
ihm und seinem Werk mit der Ausstellung „Co-Mix: Art Spiegelman. Eine Retrospektive von Comics, Zeichnungen und übrigem Gekritzel“. Im Mittelpunkt steht
neben seinem Klassiker „Maus“, der die Shoah behandelt, auch seine komplexe,
selbstreflexive Arbeit „Im Schatten keiner Türme“ über den 11. September 2001.
Zur Ausstellung wird nicht nur der Katalog „Co-Mix“ erscheinen, sondern auch
der Sekundärband „Metamaus“ mit Reflexionen des Künstlers über „Maus“ (S.
Fischer Verlag).
Ein Heimspiel gibt es für die beiden elder statesmen der deutschen Comicszene Hendrik Dorgathen und Ralf König. Dorgathen („Space Dog“) zählt seit den
80er Jahren zur deutschen Comic-Avantgarde und lotet wie Spiegelman bei
vergleichbar wenigen klassischen Comicveröffentlichungen immer wieder die
Grenzen des Mediums aus. Der in Kassel lehrende Künstler speist seine Arbeiten zwischen Comic, bildender Kunst und Illustration immer aus der Popkultur.
„Serious Pop: Comics, Zeichnungen, Animationen“ ist noch bis zum 21. Oktober
im Kunstmuseum in Dorgathens Heimatort Mülheim an der Ruhr zu sehen. Zur
Ausstellung ist die schöne und umfangreiche Sammlung „Holodeck – Skizzen
1968-2012“ im Verlag Edition Moderne erschienen.
Ganz anders muss man Ralf König, das internationale Aushängeschild der
deutschen Comicszene, einordnen. König hat nicht nur unzählige Comics gemacht, die zum Teil publikumswirksam verfilmt wurden („Der bewegte Mann“,
„Das Kondom des Grauens“), sondern schon früh romanhafte Erzählungen gezeichnet. Dabei hat er sich um die Hochkultur nie geschert, sondern immer demonstrativ an seinen humorigen Knollennasen festgehalten. Allerdings war sein
sozialer und politischer Anspruch ebenso unbeirrbar. Seit einigen Jahren steht
neben sexueller Toleranz auch die Kirchenkritik auf der Agenda. Seine neueste
Geschichte „Elftausend Jungfrauen“ ist eine tabufreie Bearbeitung der Legende
der berühmten Stadtpatronin Kölns. Die begleitende Ausstellung „Ralf König:
Das Ursula-Projekt“ ist vom 13. Oktober bis zum 9. Februar 2013 im Kölnischen
Stadtmuseum zu sehen. Am 26. Oktober findet um 20 Uhr in der Kulturkirche in
Nippes eine Comiclesung mit König statt, am 3. November liest er im Kölnischen
Stadtmuseum. Der zugrunde liegende Comic ist im Rowohlt Verlag erschienen.
Noch bis zum 6. Januar 2013 ist in der Bundeskunsthalle in Bonn die Ausstellung „Pixar – 25 Years of Animation“ zu sehen. Hier geht es nicht um klassische
Comics und auch nicht ums klassische Zeichnen, sondern um digitale Animationsfilme. Doch auch deren Ursprung liegt in Skizzen und Zeichnungen. Die
Ausstellung liefert seltene Einblicke in die Erfolgsschmiede aus San Francisco
und zeigt die Produktionsprozesse in den Pixar Studios.
CHRISTIAN MEYER
Art Spiegelman: „Co-Mix: Eine Retrospektive von Comics, Zeichnungen und
übrigem Gekritzel“ I 22.9.-6.1.2013 I Museum Ludwig, Köln
Hendrik Dorgathen: „Serious Pop – Comics, Zeichnungen, Animationen“
bis 21.10. I Kunstmuseum Mülheim a. d. Ruhr
Ralf König: „Das Ursula-Projekt“ I 13.10.-9. 2. 2013 I Kölnisches Stadtmuseum
Pixar: „25 Years of Animation“ I bis 6.1.2013 I Bundeskunsthalle Bonn
53
Cöln Comic Haus
Galerie und Laden
www.coeln-comic.de
Bonner Straße 9 · 50677 Köln
Südstadt · Nähe Chlodwigplatz
15 · 16
106 · 132 · 133 · 142
© Art Spiegelman
ART
SPIEGELMAN
CO-MIX
EI N E RETROSPEKTI V E
VO N CO M I CS, ZEI CH N U N GEN
U N D Ü BRI GE M GEKRIT ZEL
2 2 . 9 . 2 0 1 2 - 6.1.2013
Literatur-Kalender
literatur
unft des Buches
Ein Gespräch über die Zuk
Benötigen wir künftig vielleicht kein Papier mehr, um Bücher zu
lesen? Müssen wir nie wieder Billy-Regale zusammenschrauben?
Die neuen technischen Möglichkeiten greifen auf vielfache Weise in
die Schaffens- und Publikationsprozesse auf dem Buchmarkt ein.
Wie sieht die Zukunft aus? Klaus Kluge (Bastei Lübbe), Jo Lendle
(DuMont Buchverlag) und Helge Malchow (Kiepenheuer & Witsch)
diskutieren. Moderation: Thorsten Krämer
Erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels: Liao Yiwu, Foto: Ali Ghandtschi
Literatur-Termine im Oktober
ALTE FEUERWACHE
0221 995 55 80
am 25. Oktober 2012, um 20.00 Uhr
im Literaturhaus Köln
Anke Richter liest aus „Was scheren mich die
Schafe“
Fr 5.10. 20 Uhr
Ein Schnellkurs in den Gepflogenheiten
Neuseelands, wohin die Autorin 2003
ausgewandert ist.
Eine Veranstaltung des Literaturhaus Köln
im Rahmen der Reihe »Zukunftsliteratur«
BLUE SHELL
0221 995 55 80
Mit freundlicher Unterstützung:
Vea Kaiser liest aus „Blasmusikpop“
Di 23.10. 21.30 Uhr
Mit Verve und viel Humor erzählt die 23jährige
Autorin in ihrem Debütroman die Geschichte
eines kleinen Dorfes. Musik: „Kapelle
Almrausch“.
BRUNOSAAL
0221 20 30 70
Informationen über diese und weitere Veranstaltungen der
Reihe »Zukunftsliteratur«: www.literaturhaus-koeln.de
Ken Follett liest aus „Winter der Welt“
Di 30.10. 20 Uhr
Der 1949 geborene Bestsellerautor hat eine
Geschichte über Anpassung und Widerstand,
Liebe und Hass geschrieben. Deutscher Text/
Moderation: Angela Spizig.
BUCHHANDLUNG BITTNER
0221 257 48 70
Arnold Thünker liest aus „Verlangen nach
Freundschaft“
Mo 22.10. 20 Uhr
In seinem dritten Roman erzählt der 1959
geborene Schriftsteller vom Beginn einer
außergewöhnlichen Freundschaft.
COMEDIA
0221 88 87 72 22
Bernd Schuh mit einer Mitmach-Lesung
Mi 24.10. 15.30 Uhr
Eine Stunde Wissen, Spaß und Unterhaltung für
Forscher ab acht Jahren.
FREIRAUM
0221 823 12 40
Köln 30.10.2012
Im Gürzenich
Jürgen Kisters liest „Notizen aus Liverpool“
Do 4.10. 20 Uhr
Unter dem Motto „The Beat Goes On“
liest der Autor und Journalist aus seinen
Aufzeichnungen.
12 – 18 Uhr
Walter L. Mik liest „Dada“
So 14.10. 17 Uhr
Texte von Hans Arp („Wolkenpumpe“), Hugo
Ball („Tenderenda der Phantast“) und Kurt
Schwitters.
Eintritt frei!
GOLDMUND LITERATURCAFÉ
0221 534 15 84
Noch auf der Suche nach dem
passenden Master-Studiengang?
Dann komm zur Messe!
www.mastermap.de/messe
Partner:
Christian Wirmer liest Georg Büchners „Lenz“
Mo 1.10. 19 Uhr
Der Schauspieler interpretiert Büchners Novelle
im zeitgemäßen Duktus. Der Eintritt ist frei.
Stephan Schäfer liest Charles Dickens
Mo 29.10. 19 Uhr
Der Konzertpianist und Moderator Schäfer
liest aus Dickens Reisebildern aus Italien, die
1844 entstanden – aus Anlass seines 200.
Geburtstages.
HERR VON EDEN
0221 589 21 49
Lemm und Lewald lesen Fassbinder
Fr 26.10. 20 Uhr
Aus Anlass des 30. Todestages von Rainer
Werner Fassbinder präsentieren Christiane
TIPP
54
Lemm, Antje Lewald, Madeleine Niesche und
Karin Punitzer eine szenische Lesung plus
Modenschau.
KING GEORG
0178 251 48 96
John Jeremiah Sullivan liest aus „Pulphead“
Mi 31.10. 21 Uhr
Sullivans Essaysammlung löste bei ihrem
Erscheinen im Herbst 2011 in den USA Stürme
der Begeisterung aus. Christian Werthschulte
befragt den Autor.
LITERATURHAUS
0221 995 55 80
Bodo Kirchhoff liest aus „Die Liebe in groben
Zügen“
Mo 1.10. 20 Uhr
Der Schriftsteller hat das Panorama einer Ehe
als Lebensprojekt entworfen.
Alan Duff liest aus „Warriors“
Di 16.10. 20 Uhr TIPP
Annegret Held liest aus „Apollonia“
Do 18.10. 20 Uhr
Die Schriftstellerin erzählt mit leichter Hand von
der 16jährigen Marie und deren streitlustiger
Großmutter Apollonia, die im 20. Jahrhundert
im Westerwald lebte.
Zukunftsliteratur – Ein Gespräch
Do 25.10. 20 Uhr
Benötigen wir in Zukunft vielleicht gar kein
Papier mehr, um Bücher zu lesen? Müssen
wir nie wieder bei Ikea Billy-Regale kaufen?
Klaus Kluge (Bastei Lübbe), Jo Lendle (Dumont
Buchverlag) und Helge Malchow (Kiepenheuer
& Witsch) geben im Gespräch mit Thorsten
Krämer Auskunft. Rolf Persch stellt sein AboGedicht vor.
MAYERSCHE NEUMARKT
0221 20 30 70
Buchhändler präsentieren ihre Lieblingsbücher
Do 25.10. 20.30 Uhr
Die Fachleute empfehlen lohnenswerte und
außergewöhnlich gute Lektüre – Belletristik,
Sachbücher, Kinder- und Jugendbücher. Eintritt
ist frei.
PANTHEON BONN
0228 21 25 21
Gerd Köster liest Christoph Gottwald
Do 25.10. 20 Uhr
Der Kölner Autor hat die haarsträubende
Geschichte des Geldfälschers Jürgen Kuhl
rekonstruiert. Der Musiker liest sie mit sonorer
Stimme.
PHILHARMONIE
0221 28 01 oder 0221 995 55 80
Liao Yiwu im Gespräch mit Wolf Biermann
So 14.10. 20 Uhr
Ein Abend mit dem Friedenspreisträger
des Deutschen Buchhandels
ZUM SCHEUEN REH
0177 887 58 40
Raul Zelik liest aus „Das Ende des
Kapitalismus“
Do 25.10. 21.30 Uhr
WDR 3 open: WortLaut präsentiert den 1968
in München geborenen Schriftsteller, dessen
Roman „Der Eindringling“ in diesem Herbst
erscheint. Moderation: Manuel Gogos. Musik:
Coma. Um 23.05 wird die Veranstaltung auf
WDR 3 ausgestrahlt.
= choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten
Empfehlungen von Marianne Kolarik
Unterhaltungsmusik
Immer leichtfüßig: Mice Parade
Kaum tanzbar, aber schön
Mary Halvorson
0610 Sa Steve Lehman Trio
Steve Lehman hat längst den Ruf, einer der innovativsten und eigenständigsten Jazz-Komponisten der
Gegenwart zu sein. Gemeinsam mit Schlagzeuger
Damion Reid und Bassist Matt Brewer gelingt dem in
Brooklyn lebenden Saxofonisten eine Musik, die so intensiv und symbiotisch ist, dass sie wie eine gemeinsame Sprache anmutet. // Steve Lehman (sax), Matt
Brewer (b), Damion Reid (dr)
Köln-Konzerte – von der Baustelle bis in die Philharmonie
1981 gründeten die Australier Brendan Perry und Lisa Gerrard Dead Can
Dance. Erst 1984 erschien ihr erstes Album, fügte sich aber bestens in den
Übergang von New Wave zu Dark Wave. Ihr Weltmusik-Eklektizismus und der
ätherische Sound machten sie bald zu Ikonen der 80er. 1998 trennte man sich,
in diesem Jahr ist ihr erstes Album seit 16 Jahren erschienen. Vielen Kritikern
missfiel der glatte, perfekte Sound, es fehle an Überraschungen und Wagnis.
Die Fans blieben ihnen treu, in Deutschland kam das Album sogar in die Top
Ten. So wird sich die Philharmonie vielleicht trotz der recht teuren Karten füllen (8.10., 20 Uhr. Philharmonie). Fushitsusha ist eine 1978 von Keiji Haino
gegründete Noise-Rock Band, die immer mal wieder und in jeweils unterschiedlicher Besetzung aktiv war. Der Japaner feierte gerade seinen 60. Geburtstag und wird demonstrieren, dass man sich auch mit 60 noch dem improvisierten Lärm verschreiben kann (13.10., 19 Uhr, Stadtgarten). Noch ein alter
Hase: Im März ist John Cale siebzig Jahre alt geworden. Verbracht hat er sein
musikalisches Leben als klassischer Komponist, als Teil der legendären Formation „The Velvet Underground“ und seitdem mit einer über vierzigjährigen
Solokarriere mit Popalben, Soundtracks und Neuer Musik. Sein aktuelles Werk
„Shifty adventures in Nookie Wood“ ist wieder ein experimentierfreudiges
Popalbum geworden, das Elektronik neben klassische Bandsounds stellt. Das ist
nicht unbedingt bahnbrechend, nach Alterswerk klingt das aber auch nicht.
Und auf der Bühne dürfte er sich auch noch recht sicher bewegen (14.10.,
20 Uhr, Gloria).
Das lockere Kollektiv Mice Parade um Adam Pierce ist deutlich jünger. Die
verspielten Songs werden vom zarten Gesang Caroline Lepkins und dem luftigen Schlagzeug vom Chicagoer Post-Rocker Doug Sharin akzentuiert. Seit
15 Jahren und diversen Alben gibt es die Band, deren Musik immer leichtfüßig klingt (16.10., 21 Uhr, King Georg). Die italienischen Doom-Spezialisten
Ufomammut gibt es seit zehn Jahren. Sie haben in diesem Jahr bereits zwei
Alben veröffentlicht, auf denen sie ihre psychedelischen Gitarrenwände
episch ausbeiten. Live werden die Stücke sicher auch nicht kürzer. Als Support
gibt es Incoming Cerebral Overdrive (16.10., 20 Uhr, Underground). Simian
Mobile Disco sind 2005 hervorgegangen aus der Indie-Band Simian. Nachdem man mit Vocal-House Erfolge feierte, profilierte man sich zuletzt mit
härteren, instrumentalen Technotracks. Ihr aktuelles Album „Unpattern“ scheint
die Mitte zu suchen: Wieder weniger scharfkantig als der Vorgänger, bleiben
die Vocals aber im Hintergrund und tauchen nur als Loops auf. Solide, euphorisierende Clubmusik, und man muss sich wundern, dass dies als Konzert und
nicht als Party angekündigt ist, und dann auch noch zu früher Abendstunde
(19.10., 19.30 Uhr, Club Bahnhof Ehrenfeld).
Den Lärmtest hat die sympathische Baustelle Kalk im letzten Monat mit Black
Dice bestanden, nun können die New Yorker Free-Noise Rocker Talibam! anrücken. Als Support gibt es in dem Hinterhof-Garagen-Club mit freundlichem
Empfangskomitee den Kölner Dada-Techno-Performance Künstler Jean Dado
(24.10., 19 Uhr, Baustelle Kalk). Hot Chip haben ganz schnell einen steilen
Aufstieg erfahren. 2006 stieg ihre zweites Album in England in die Charts ein
und die dazugehörige Single gelang sogar in die Top Ten. Ihr Electro-Pop hatte
aber immer schon mehr, als man für einen kurzen Clubhit braucht. So ist das
auch auf ihrem fünften Album „In our Heads“, dessen Single „Look at where
we are“ schon sehr Engtanz kompatibel und kaum tanzbar ist. Aber auch sehr
schön … (20.10., 20 Uhr, Live Music Hall)
CHRISTIAN MEYER
55
0110 Mo Mary Halvorson Trio
Mary Halvorson gilt als eine der innovativsten Gitarristinnen der Gegenwart. In ihrem Spiel wendet sie sich
bewusst von der bekannten Jazzgitarren-Ästhetik ab.
Hochkonzentriert schachtelt und stapelt die in Brooklyn lebende Gitarristin Motive und Töne, montiert beeindruckende Kollagen, die sie im nächsten Moment in
krachendem Getöse wieder zerfallen lässt. // Mary
Halvorson (g), John Hébert (b), Ches Smith (dr)
Steve Lehman
1310 Sa Fushitsusha Keiji Hainos Noise-Rock-Band
Keiji Haino verbindet expressiv-explosive Stimmartistik mit experimentellem Gitarrenspiel. Jetzt kommt der
japanische Noise-Künstler zum ersten Mal mit seiner
Noise-Rock-Ur-Blues-Gruppe FUSHITSUSHA nach
Deutschland. Seit 1978 gibt es diese Gruppe, die für
ihre schamanischen Live-Performances berühmt-berüchtigt ist und expressive Improvisationen mit NoiseRock und Psychedelic verbindet.
Stian Westerhus
1710 Mi Stian Westerhus solo //Ingrid Lukas
Doppelkonzert Unermüdlich ist seine Suche nach Geräuschen, nach den verschiedenen Sounds, die Musik
sein kann. Dabei bewegt sich der norwegische Gitarrist
Stian Westerhus immer an der Grenze seines Instruments, eine Symbiose von Musiker und seinem Klangkörper als unerschöpfliche Quelle von Melodien und
Soundscapes. Außerdem zu Gast im Stadtgarten an
diesem Abend: Die estonische Sängerin Ingrid Lukas,
deren elfenhafter Gesang sich mit dem nordischen
Folk ihrer estonischen Heimat zu einem schillerndsphärischen Klangwerk verbindet.
Ray Anderson & Marty Ehrlich
2110 So Ray Anderson – Marty Ehrlich Quartet
Ihre Wurzeln hat diese Musk in der Jazztradition von
New Orleans: Ray Anderson und Marty Ehrlich wandeln
mit ihrem Quartett zwischen Bebop-Phrasen, Blues
und Funk. Beide spielten bereits vor über 30 Jahren
zusammen, damals noch in der Band von Anthony
Braxton. Gemein ist beiden eine atemberaubende
technische Brillianz und eine virtuose Form der Musikalität. // Ray Anderson (tb), Marty Ehrlich (cl, sax),
Brad Jones (b), Matt Wilson (dr)
Matthias Bossi & Karla Kihlstedt
2410 Mi Karla Kihlstedt & Matthias Bossi
»Rabbit Rabbit« Wenn Karla Kihlstedt und Matthias
Bossi zusammen Musik machen, dann sprühen vor
Energie, Kraft und Präzision schier die Funken. Da
überrascht es kaum, dass die beiden nicht nur auf der
Bühne ein Paar sind, sondern auch wenn das Konzert
vorbei ist. Violine und Schlagzeug , als Duett, als Gegenpol, als Liebende. Aufreibend und harmonisch zugleich ist diese Musik , feingesponnen und rasant. //
Karla Kihlstedt (vio), Matthias Bossi (dr, perc)
MAIN
2910 Mo MAIN //PRSZR //The Sleep Of Reason
Broken Sound Mit Robert Hampsons MAIN kehrt nach
langer Abstinenz eines der spannendsten Projekte aus
der Hochzeit des Isolationism der 1990er Jahre auf die
Bühne zurück – dieses Mal wird er von Stephan Mathieu
unterstützt. PRSZR ist die Kollaboration des polnischen
Ritual-Percussion-Projekts HATI mit dem österreichischen Computermusiker PURE. The Sleep Of Reason:
reduzierter Gitarren-Post-Doom. »broken sound« wird
kuratiert von Till Kniola/aufabwegen
Fushitsusha
Schneeweiss & Rosenrot
3010 Di Schneeweiss & Rosenrot
Irgendwo zwischen allem liegt diese kunstfertig inszenierte Popmusik: Schneeweiss & Rosenrot gelingt ein
zauberhaft-schillerndes musikalisches Wunderland
aus feinen Rhythmen und eigensinnigen Melodien.
Musik, die sich Einflüssen aus Klassik, Jazz, Avantgarde und sogar HipHop bedient und all das in einen neuartigen Klangkosmos integriert. //Lucia Cadotsch (voc),
Johanna Borchert (p), Petter Eldh (b), Marc Lohr (dr)
choices verlost je 3x2 Freikarten
E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert an
[email protected],
Kennwort: Stadtgarten
Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 10
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Klassik in NRW
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• Akquisition und Recherche von Neukunden
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stadtklangkünstler bonn 2011
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bis 31.12.2012 [täglich 10 — 20 uhr]
grundklang bonn
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stadtklangkünstler bonn 2010
klanginstallation
vorplatz hauptbahnhof bonn
bis 31.12.2012 [permanent]
ein projekt der beethovenstiftung für kunst und kultur der
bundesstadt bonn.
Instanz des Liedgesangs: Matthias Goerne, Foto: Marco Borggreve
Im Seelentieftauchgang
Matthias Goerne mit Recitals in Essen und Köln
Von Olaf Weiden
Mit dem Tode von Dietrich Fischer-Dieskau im Mai dieses Jahres ist der „Anführer“ im steten Kampf für die Kultur des Kunstgesanges und insbesondere des
deutschen Liedes abgetreten. In seinen legendären Liedinterpretationen spuckte
er wie einst die großen Heroen des Sprechtheaters die Konsonanten über das
schaudernde Volk und erzeugte auf diese Weise ganz eigene Feuchtgebiete in
den ersten Reihen des andächtigen Auditoriums. Erben als Verfechter höchster Klangkultur hat Fischer-Dieskau wie
„Hier wird aus dem
zuvor auch seine Kollegin Dame Elisabeth
Nähkästchen der
Schwarzkopf über Jahrzehnte nachgeGestaltungskunst geplaudert“
züchtet, wobei einige aber den freiheitlichen Geist bewahrten, Nutzen aus der Lehre mit eigenen Vorstellungen zu
kombinieren. Extrem erfolgreich gelang dies dem Bariton Matthias Goerne, der
jetzt in Köln und in Essen Recitals abhält – so heißt ein intimer Soloabend, in
unserem Falle ein Liederabend, für einen Sänger mit Pianist. In Essens Philharmonie betreut er sogar eine Masterclass.
Matthias Goerne traut sich was. Er unterstreicht seine Interpretationen mit einer sehr exaltierten Gestik, einem intimen Körpertanz, der nicht nur Freunde
findet. Das Wort „Manieriertheit“ taucht in diesem Zusammenhang gern auf,
und mancher Künstler hat es bereits geschafft, nur durch unnatürliche und unangemessene körperliche Ausdrucksfreude Aufmerksamkeit bis Ekel zu erregen.
Es gibt aber auch eine befruchtende Koexistenz von mimischem Spiel und Musik, und diese Gratwanderung gelingt Goerne sehr überzeugend. Dann liefert ein
solcher Seelentieftauchgang außergewöhnliche Konzerterlebnisse.
Mit den Wiener Philharmonikern besuchte er unlängst Australien, Hong Kong
und Japan, er gastierte an der Wiener Staatsoper, beste Konzertsäle der Welt
wechseln mit den bedeutenden Opernbühnen, vom „Papapapapa“-geno bis zur
Titelpartie in Alban Bergs „Wozzeck“ hat Goerne einiges im Repertoire. Aber die
Liederabende sind sein Steckenpferd, selbst mit dem Musikweisen Alfred Brendel hat sich der gebürtige Weimarer nochmals nach seinen Studien bei FischerDieskau und Elisabeth Schwarzkopf in die Klangwelten Schuberts versenkt. In
Köln umstellt er Schubert mit Beethoven und Brahms. In Essen rückt er für die
Masterclass ein Masterpiece Schuberts in den Fokus: „Die schöne Müllerin“ serviert er am Vorabend seines Unterrichts.
Wer schon einmal einer Meisterklasse lauschen durfte, der weiß, dass hier einiges aus dem Nähkästchen der großen Gestaltungskunst geplaudert wird. Der
Dirigent und Pianist Christoph Eschenbach, Essener „Artist
in Residence“ der aktuellen Spielzeit, und Matthias Goerne
beraten Sänger und ihre Begleiter, auch das ist ein seltener
Fall und lockt dadurch bereits entsprechend neugierige Kulturfreunde an. Wer einmal wirklich etwas über das Singen
im Kunstbereich, also meilenweit abseits aller CastingShows mit idiotischen Laien-„Fachkräften“ mit großen NaOlaf Weiden
sen oder großen Mäulern, wissen will, der kann hier schlauer
Musiker und
Musikkritiker
werden – und das kann nie schaden.
Recital mit Christoph Eschenbach: Sa 20.10. 20 Uhr I Masterclass mit ausgewählten Studenten: So 21.10. ab 12 Uhr, Konzert mit den Studenten: 20 Uhr
Philharmonie Essen I www.philharmonie-essen.de
Recital mit Pierre-Laurent Aimard I Do 25.10. 20 Uhr I Philharmonie Köln
www.koelner-philharmonie.de
56
culture club
culture club
KONZERTAUSWAHL
SEPTEMBER – DEZEMBER 2012
präsentiert: Stadttour
präsentiert: Festival
KULTURKLÜNGEL
– LATEINAMERIKA
NEW FALL FESTIVAL
grenzgang präsentiert eine Reise durch
das lateinamerikanische Köln: Wir treffen auf mexikanischen Lucha Libre, bauen
bei Orlando Tanzschritte ein und lernen
die lateinamerikanische Seite der Stadt
mit Kim Morales kennen. Die Hotspots der
Großstadt und Hintergründe zum lateinamerikanischen Kontinent schaffen einen
wunderbaren Einstieg nach Colonia Latina.
Nach der erfolgreichen Premiere im
letzten Jahr geht es nun weiter. Auch
2012 hält das Düsseldorfer Festival eine
Mischung aus internationalen Stars –
wie Caligola – und Geheimtipps bereit.
Während der fünf Festivaltage stehen
unter anderem The Notwist und die
Tindersticks auf dem Programm.
choices verlost 2x2 Karten
E-Mail bis 22.10. an [email protected],
Kennwort: grenzgang
Sa 27.10. 11-14 Uhr
Vive le Jazz
0710 So 20:00 Duo Hans Lüdemann– Sebastien Boisseau //
Terrence Ngassa – French Connection (Saal / 12/15 €)
0810 Mo 20:00 orTie //Christophe Monniot Trio Ozone (Saal / 12/15 €)
0910 Di 20:00 Louis Sclavis Atlas Trio //Theo Ceccaldi Trio (Saal / 12/15 €)
1010 Mi
1310 Sa
1710 Mi
1810 Do
2010 Sa
New Fall 2012
div. Orte in Düsseldorf
Karten unter 01805-570070
Kulturklüngel – Lateinamerika
Treffpunkt: U-Bahnstation Piusstraße,
vor dem „Weltempfänger“
Venloerstr.196
2409 Mo 20:30 Contagious Orgasm / Aidan Baker / Chikashi Miyama
Broken Sound (Saal / 8/10 €)
2509 Di 20:30 Arve Henriksen Quartet (Saal / 12/15 €)
3009 So 20:30 Kris Davis »solo« / Thoneline Orchestra Doppelkonzert (Saal /12/15 €)
0110 Mo 20:30 Mary Halvorson Trio (Saal / 12/15 €)
0310 Mi 20:30 Martin Sasse Trio feat. John Ruocco (Saal / 10/12 €)
0610 Sa 20:30 Steve Lehman Trio (Studio 672 / 12/15 €)
choices verlost 3x2 Tickets für die
Tindersticks
E-Mail mit Adresse bis 4.10. an
[email protected], Kennwort: New Fall
20:30
19:00
20:30
20:30
20:00
Sebastian Sternal »Sternal Symphonic Society « (Saal / 10/12 €)
Fushitsusha Keiji Heinos Noise-Rock-Band (Saal / AK 15 €)
Stian Westerhus solo // Ingrid Lukas Doppelkonzert (Saal / 12/15 €)
Nanoschlaf meets Lorenc/Szatarski/Hewelt (Saal /10/12 €)
Afro Lounge Brothers feat. John Schröder //
Luzern Jazz Orchestra feat. Hayden Chisholm
Doppelkonzert (Saal / 12/15 €)
2110 So 20:30 Ray Anderson – Marty Ehrlich Quartet (Saal / 12/15 €)
2410 Mi 20:30 Karla Kihlstedt & Matthias Bossi »Rabbit Rabbit« (Saal / 12/15 €)
Film erzählt Musik-Festival
2610 Fr 20:00 Patrice & Moska (Saal / 22/26 €)
2710 Sa 21:00 Elba Ramalho & Band (Saal / 22/26 €)
So 7.10. 19.30 Uhr
2910 Mo 20:30 MAIN (Robert Hampson + Stephan Mathieu) //
PRSZR a collaboration of PURE and HATI //
The Sleep Of Reason Broken Sound (Saal / 10/12 €)
3010 Di 20:30 Schneeweiss & Rosenrot (Saal / 12/15 €)
3110 Mi 20:30 The Souljazz Orchestra (Saal / 15/tba €)
0111 Do 20:30 Steve Smith Vital Information (Saal / 12/15 €)
0711 Mi 20:30 Nils Wülker (Saal / 20/24 €)
Pures Holz
Pures Vergnügen
Guitars
1211 Mo 20:30 The New John Abercrombie Quartet – »Within A Song«
Abercrombie / Drewes / Gress / Baron
Jazzmeeting WDR (Saal / 12/15 €)
1311 Di 20:30 Marc Ribot »Ceramic Dog« Jazzmeeting WDR (Saal / 12/15 €)
1411 Mi 20:30 Eivind Aarset »Dream Logic« (Saal / 12/15 €)
1811 So 19:00 Frank Köllges 60ster Geburtstag (Saal / Eintritt frei)
1911 Mo 20:30 Hayden Chisholm & Afro-Kiwi-Trance Celebration (Saal / AK 8 €)
2111 Mi 20:30 Thymolphtalein // Adachi Tomomi / Frank Gratkowski Doppelkonzert
Reconstructing Song (Saal / 9/12 €)
2511 So 20:30 Angelika Niescier Kundry – 199 Jahre Wagner: Part II (Saal / 17/21 €)
2611 Mo 20:30 Angelika Niescier Kundry – 199 Jahre Wagner: Part II (Saal / 17/21 €)
0112 Sa 20:30 Erik Friedlander’s Bonebridge Band (Saal /12/15 €)
0312 Mo 20:30 Efrat Alony »A Kit for Mending Thoughts« (Saal /12/15 €)
1812 Di 20:30 PloTS »Songs from the Edge« (Saal /12/15 €)
H×T*QN\IGPKG²GT
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Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50 672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 0
www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten
der N atur z
In
u Hause.
www.wolfes-wolfes.de
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Musik-Kalender
TIPP
BÜRGERHAUS STOLLWERK
0221 99 11 08 0
LA DISPUTE
Do 4.10. 21.00 TIPP
alea – Wohnzimmer-Konzerte
Di 30.10.20.00
GLORIA
0221 28 01
Marla Glen
Mi. 03.10. 20.00
Athena
Sa. 6.10. 22.00
Scissor Sisters
Di. 9.10. 20.00
Roman Lob
Mi. 10.10. 20.00
Fun
Fr. 12.10. 20.00
John Cale
So. 14.10. 20.00
Alex Max Band
Mo. 15.10. 20.00
Ray Collins‘ HOT-CLUB
Sa. 20.10. 22.30
Caravan Palace
Mi. 31.10. 19.30
DIE KANTINE
0221 167 91 60
The Fixx
So 7.10. 20.00
Krissy Matthews
Di. 09.10. 20.00
Levellers
Di. 16.10. 20.00
The Brew UK
Do 25.10. 20.00
Magnum
So. 28.10. 20.00
Randy Hansen & Band
Di. 30.10. 20.00
KÖLNER PHILHARMONIE
0221 280 280
Duo Tal & Groethuysen
Mo 1.10. 20.00, Di. 2.10. 20.00
Wise Guys
Mi 3.10. 16.00 und 20.00
WDR-Sinfonieorchester
Do 4.10. 12.30
S. Massi, J. Kellner, S. Castry, D. Fall, R.
Khalfa
Do 4.10. 20.00
Philharmonischer Kammerchor
Sa 6.10. 20.00
Irish Chamber Orchestra
So 7.10. 16.00
Dead can Dance
Mo 8.10. 20.00
Francesco Tristano
Di 9.10. 20.00
Barbara Dennerlein
Mi 10.10. 20.00
The Big Chris Barber Band
Do 11.10. 20.00
Tina Dico
Fr 12.10. 20.00
Ensemble modern
Sa 13.10. 20.00
Der magische Klang und die Schurken
So 14.10. 15.00
Liao Yiwu, Wolf Biermann
So 14.10. 20.00
Anne-Sophie Mutter
Mo. 15.10. 20.00
Isabelle Faust
Di. 16.10. 20.00
Gürzenich Orchester Köln
Do. 18.10. 12.30, Sa. 27.10. 15.00
Russische Staatskapelle Moskau
Do. 18.10. 20.00
Freiburger Barockorchester
Fr. 19.10. 20.00
Madredeus
Sa. 20.10. 20.00 TIPP
Xavier de Maistre
So. 21.10. 11.00, Mo. 22.10. 20.00, Di. 23.10.
20.00
Die Deutsche Kammerphilharmonie
Bremen
So. 21.10. 20.00
WDR-Sinfonieorchester
Do. 25.10. 12.30
Matthias Goerne, Pierre-Laurent Aimard
Do. 25.10. 20.00
Rudolf Buchbinder
Fr. 26.10. 20.00, Sa. 27.10. 20.00
Susannna Yoko Henkel
So. 28.10. 11.00
58
= choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten
Dahlkvist Quartet
So. 28.10. 16.00
Benjamin Schmid
So. 28.10. 20.00
Pieree-Laurant Aimard
Mi. 31.10. 20.00
STADTGARTEN
0221 28 01
Mary Halvorson Trio
Mo. 1.10. 20.30
Martin Sasse Trio feat. John Ruocco
Mi. 3.10. 20.30
Inga Lühning und Band
Do. 4.10. 20.30
Joe Brooks
Do. 4.10. 21.00
Oceana
Fr. 5.10. 19.30
Heartbeat/Schlagsaite/Jan Röttger
(Lagerfeuer Deluxe)
Fr. 5.10. 20.30
Chupa Stylee feat. Shoe & The Maxons
Fr. 5.10. 23.00
Steve Lehmann Trio
Sa. 6.10. 20.30
ZOOM presents 'Traum Lable Night'
Sa. 6.10. 23.00
Rachel Scharnberg & Band
Sa. 6.10. 23.00
Hans Lüdemann-Sebastien Boisseau /
Terrence Ngassa French Connection
So. 7.10. 20.00
Chris Pureka
So. 7.10. 20.30
orTie / Christophe Monniot Trio Ozone
Mo. 08.10. 20.00
Lucy Rose
Mo. 8.10. 21.00
Louis Sclavis Atlas Trio / The Ceccaldi Trio
Di. 9.10. 20.00
Sternal Symphonic Society
Mi. 10.10. 20.30
Mia Diekow
Mi. 10.10. 20.30
Six Alps and Jazz feat. Thomas Alkier
Do. 11.10. 20.30
Absynthe Minded
Fr. 12.10. 20.00
Fushitsusha
Sa. 13.10. 19.00
Anna Aaron
So. 14.10. 20.00
Sit Down And Sing 6
Mo. 15.10. 20.00
Jon Gomm
Mo. 15.10. 20.30
Stian Westerhus solo / Ingrid Lukas
Mi. 17.10. 20.30
Terra Naomi
Mi. 17.10. 20.30
AVANT ART & TIMEART presents:
Nanoschlaf meets Lorenc/Szatarski/
Hewelt
Do. 18.10. 20.30 TIPP
We Invented Paris (Special Guest:
Neufundland)
Fr. 19.10. 19.30
Venus Delights
Fr. 19.10. 21.00
The Crookes
Sa. 20.10. 19.30
Alexander Sobocinski Quartett
Sa. 20.10. 23.00
Miles Bonny feat. The Ruffcats
"Supa Soul Sh*t" Album Release Konzert
So. 21.10. 20.30
Ray Anderson – Marty Ehrlich Quartet
So. 21.10. 20.30
Alice Francis
Mo. 22.10. 20.00
Pickers
Mo. 22.10. 20.30
Rachel Sermanni
Di. 23.10. 20.30
Teitur - A Solo Piano Performance
Di. 23.10. 20.30
Rabbit Rabbit – Karla Kihlstedt &
Matthias Bossi
Mi. 24.10. 20:30
Patrice & Moska
(Special Guest: Peter Fesperanto)
Fr. 26.10. 20.00
Mick Flannery
Sa. 27.10. 20.00
Elba Ramalho & Band
Sa. 27.10. 21.00
Three Fall
Sa. 27.10. 23.00
Schneeweiß & Rosenrot
Di. 30.10. 20.30
The Souljazz Orchestra
Mi. 31.10. 20.30
Foto: Aymeric Giraudel
Foto: Robert Recker
Edvard Grieg
Peer Gynt
Sunnyi Melles Sprecherin
Marc Minkowski Dirigent
Mahler Chamber Orchestra
u. a.
Francesco
Tristano
Klavier
Foto: Pedro Cláudio
Samstag
06.10.2012
20:00
spielt Buxtehude, Bach
und eigene Werke
Dienstag
09.10.2012
20:00
»Jazz der femininen Art. Noch zu
loben, bedeutet Eulen nach Athen zu
tragen.« Frankfurter Allgemeine Zeitung
MADREDEUS
Essência
Roncalliplatz, 50667 Köln
direkt neben dem Kölner Dom
(im Gebäude des RömischGermanischen Museums)
Neumarkt-Galerie
50667 Köln
(in der Mayerschen
Buchhandlung)
Philharmonie-Hotline 0221 280 280
koelner-philharmonie.de
Barbara
Dennerlein
Orgel
Samstag
20.10.2012
20:00
Mittwoch
10.10.2012
20:00
Foto: Newtone Management
Förderer der MCO Residenz NRW:
Kunststiftung NRW und das Ministerium
für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport
des Landes Nordrhein-Westfalen
Kunst in Köln
Lotte Jacobi, Emil Jannings in der Garderobe der UFA, Berlin 1931 / Egon Erwin Kisch, New York 1940, © The Lotte Jacobi Collection, University of New Hampshire, USA
Innehalten in unruhigen Zeiten
Fotografien von Lotte Jacobi im Käthe Kollwitz Museum
Eines überrascht zunächst. Die Porträts, die Lotte Jacobi bis 1934 in
Deutschland und Europa und ab 1935 in den Vereinigten Staaten aufgenommen hat, sind stilistisch nicht zu unterscheiden. Lotte Jacobi setzt in New
York da an, wo sie in Berlin aufgehört hat. Sie war sich frühzeitig ihrer Sache
sicher und zur rechten Zeit am rechten Ort. Die Sujets ihrer fotografischen Darstellungen stammen aus dem (überwiegend deutschen) Kulturleben. Ihre fotografischen Bildnisse sind hochkonzentriert, ohne Umschweife und tatsächlich
ausgesprochen offenherzig. Aber Lotte Jacobi macht keine Schnappschüsse,
ihre Aufnahmen sind genau beobachtet und sorgsam arrangiert, im Einverständnis mit den Porträtierten, die sich selbstbewusst darstellen. Lotte Jacobi
setzt in ihrer Fotografie beim Selbstverständnis an: Sie bringt Auftreten, Status und Denken der Porträtierten zur Deckung.
Die Beschäftigung mit der Fotografie wurde ihr wortwörtlich in die Wiege
gelegt. Lotte Jacobi wurde 1896 in Westpreußen geboren, ihr Vater übte den
Beruf des Fotografen in der dritten Generation aus. Selbst hat Lotte Jacobi
schon als 12Jährige mit der Kamera experimentiert und später in München
Fototechnik studiert. Ab 1920 lebte sie in Berlin, wo sie im Atelier ihres Vaters
mitarbeitete. 1929 erwarb sie ihre erste Leica-Kamera, 1932 wurde das Atelier
an den Kurfürstendamm verlegt. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten erschwerten sich die Arbeitsbedingungen für Lotte Jacobi, die aus
einer jüdischen Familie stammte. Über Umwege emigrierte sie im September
1935 nach New York, dort eröffnete sie schon im Monat darauf mit ihrer
Schwester ein eigenes Fotostudio. Und kaum zwei Monate später veröffentlichte der New York Harald Tribune bereits ihre Aufnahmen. 1944 erwarb Lotte
Jacobi die amerikanische Staatsbürgerschaft – nach Deutschland kehrte sie
nur noch zu Besuch zurück. 1955 zog sie nach New Hampshire, wo sie bis zu
ihrem Tod 1990 lebte. Sie engagierte sich kulturpolitisch, richtete wieder ein
Fotostudio ein und fertigte weiterhin Porträts an. In Amerika schon längst
anerkannt, fand ihre erste Einzelausstellung in Deutschland 1972 in der
Landesbildstelle Hamburg statt, organisiert von Fritz Kempe, weitere folgten,
1983 wurde sie in Berlin mit dem Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie ausgezeichnet.
Auf der anderen Seite der Kamera
Berühmt wurde Lotte Jacobi vor allem mit ihren Porträts, die auch Dokumente
des kulturellen Lebens in den Metropolen Berlin und New York sind. Lotte
Jacobi ist mittendrin und es herrscht ein großes Vertrauen zwischen der
Fotografin und den Fotografierten. Zu den Porträtierten im Berlin der 1920er,
1930er Jahre gehört Peter Lorre alleine und gemeinsam mit Lotte Lenya in
Wedekinds „Frühlings Erwachen“ an der Volksbühne 1929 – da hatte sich
Lotte Jacobi bereits als Theaterfotografin etabliert. Hier konzentriert sie sich
auf die beiden Akteure und arbeitet deren Intensität im Spiel heraus: Ein
Bühnenbild oder Accessoires brauchen weder die Schauspieler noch die Fotografin. In diesem Sinne vertrackt ist die Aufnahme mit Emil Jannings, der
sich in der Garderobe vor einem Spiegel schminkt, so dass sein Gesicht nur
indirekt zu sehen ist. Rechts von Jannings steht der Maskenbildner, den Kopf
in ähnlich schräger Haltung und ebenfalls einen Pinsel in der Hand … Identität und Rolle, Schauspielerei als reflektierte Wirklichkeit sind in dieser komplexen Komposition, in der die Fotografin noch ihre eigene Aufgabe hinterfragt, als Themen aufgeworfen.
Lotte Jacobi hat aber auch Käthe Kollwitz porträtiert, 1929 in Berlin in weicher Zeichnung. Die Kollwitz ist im frontalen Gegenüber zu sehen, als Büste
den Kopf aufrecht, dadurch im Ebenmäßigen erfasst, wodurch das Feine der
Gesichtszüge betont ist. Deutlich werden der wache Blick, mit dem Kollwitz
ihrerseits die Umgebung und die gesellschaftlichen Zustände registriert hat,
sowie die Überzeugung vom eigenen Tun, aber auch dessen Ausgeliefertsein.
Lotte Jacobi schildert die sozialkritische Bildhauerin und Zeichnerin im Zusammenwirken von Schönheit und innerer Haltung. Die Fotografie befindet
sich in der Sammlung des Käthe Kollwitz Museums. Mit der Retrospektive zu
Lotte Jacobi wird zugleich die Geschichte dieses einen Fotos erzählt und ein
weiterer Mosaikstein zum Verständnis der Namensgeberin, deren Werke im
Kölner Museum vorbildlich gesammelt werden, gesetzt.
In Amerika fotografiert Lotte Jacobi dann zunächst die Landsleute, die emigriert sind, Albert Einstein und Thomas Mann. Und den Reporter Egon Erwin
Kisch mit ausdrucksstarkem Gesicht, forciert noch durch die ausgreifende
Gestik der rechten Hand, während die Linke mit der rauchenden Zigarette auf
einem Tischchen aufliegt. Dass bei den Porträts die weitgehende Beschränkung
auf das Gesicht ein gezieltes Verfahren ist, bestätigen noch die Reisefotografien, die ab 1931/32 unter anderem in Moskau und den Teilrepubliken der
Sowjetunion entstanden sind, und die Theater- und Tanzaufnahmen, die auch
die Umgebung festhalten und damit die Atmosphäre einfangen. Doch auch da
ist alles konzentriert, auf den Punkt gebracht als wahrhafte Erlebnisse. Auch
diese Aufnahmen sind in der Kölner Retrospektive zu sehen, ebenso wie die
Experimente mit dem – kameralosen – Fotogramm. Vielleicht liegt es ja auch
an dieser Vielschichtigkeit, der Offenheit und Neugier von Lotte Jacobi, dass
sich die Porträtierten auf das fotografische Miteinander eingelassen haben und
dass daraus so wichtige, maßstäbliche Bildnisse entstanden sind.
THOMAS HIRSCH
„Lotte Jacobi“ I bis 25. November im Käthe Kollwitz Museum
in der Neumarkt-Passage I www.kollwitz.de
60
KULTOUR IST …
STEDELIJK MUSEUM AMSTERDAM
ERÖFFNUNG 23. SEPTEMBER 2012
Amsterdam im Herbst !
Jetzt das neue Stedelijk Museum besuchen.
Mit dem Europa-Spezial bereits ab 19 € nach Amsterdam reisen ! J bahn.de/holland
in Kooperation mit:
Sammlung
Yeondoo Jung-Documentary Nostalgia, 2007, Still (HDCam, color, sound, 85 min), Foto: by the artist
„Wir fördern das, was andere nicht unbedingt fördern“
Dr. Christian Esch, Direktor des NRWKultursekretariats, über das 3jährige Kunstaustauschprogramm „Transfer Korea“
Südkorea ist drei Jahre lang Partnerland des Es fällt auf, dass fast alle Koreaner in Europa
9. Kunst- und Künstleraustauschs „Transfer studiert haben.
Korea“ unter der Leitung des NRWKultur- Das ist gar kein Zufall. Wenn Sie nach Korea fasekretariats in Wuppertal. Für Direktor Dr. hren und dort mit Künstlerinnen und Künstlern
Christian Esch ist das eine wirklich neue Stufe sprechen, stellen Sie fest, dass fast alle diese
der Verbindungen zwischen beiden Ländern. Beziehung zum Westen und häufig zu Europa
Neben der Förderung ambihaben, dann wieder sehr häufig
tionierter bildender Künstler „Die Künstler sollen ihren ei- zu Deutschland und dort wiedurch Gastaufenthalte und genen Weg gehen können, wir der zu Nordrhein-Westfalen. Die
Ausstellungen zielt das Trans- wollen nichts vorzeichnen“ Orientierung in Korea ist stark
fer-Projekt vor allem auf die
westlich, aber sie steht auch in
Annäherung und wechselseitige Bekanntma- einem besonderen Verhältnis zum Westen. Das
chung unterschiedlicher Kunstszenen. Wäh- zu zeigen und darauf im Dialog auch einzugehen
rend Südkorea schon lange mit der westlichen ist ein ganz wichtiges Thema: East meets West,
Kunst vertraut ist, gilt es die dynamische Kunstmarkt traditionell trifft Kunstorientierung
koreanische Kunstszene mit ihren eigen- mit einem leicht anderen Verständnis.
ständigen Positionen hierzulande erst noch
zu entdecken. Bis Mitte Oktober residieren Also der Blick eines Koreaners, der in Eurodie sieben koreanischen KünstlerInnen noch pa künstlerisch groß geworden ist, zurück auf
in Bonn, Düsseldorf und Hagen. Ab Oktober Europa?
2013 wird es dann eigenständige, aber auf- Ein Beispiel: Die Künstlerin Seoung Won Won hat
einander abgestimmte Ausstellungen in Korea in Düsseldorf studiert, spricht flüssig Deutsch und
und NRW geben, mit Werken der insgesamt lebt jetzt schon lange in Korea. Als sie damals zu14 „Transfer“-Künstler.
rückkam nach Korea, stellte sie fest, dass es dort
sehr schwer ist, als Künstler zu leben – weswechoices: Herr Esch, das Kultursekretariat gen sie auch immer wieder einen neuen und auch
stand einmal dafür, das zu fördern, was es neugierigen Blick auf den Westen wirft und den
schwer hat. Haben es diese 14 Künstler aus Versuch unternimmt, quasi über den Westen in
Deutschland und Südkorea besonders schwer? Korea Fuß zu fassen. Der Blick nach Westen von
Christian Esch: Das Kultursekretariat hat mit Korea aus ist also auch der Blick ins eigene Land.
diesem Slogan gearbeitet, arbeitet aber nicht
mehr damit. Nicht, weil wir in dieser Hinsicht Drei Jahre sind eine lange Zeit. Verläuft sich
die Arbeit geändert hätten, sondern weil er so da so ein Projekt nicht?
schlecht gelaunt klingt. Wir arbeiten weiterhin Sie ist notwendig, weil sich der Transfer als ein
mehr an den Stellen, an denen andere weniger Prozess versteht, dessen Verlauf nicht zum „Verarbeiten. Und fördern so etwas, was an einer an- laufen“ tendiert, sondern der die Kunstszenen
deren Stelle nicht gefördert würde. Das gilt auch über einen längeren Zeitraum intensiver miteihier. Mit Korea hat bisher auf der Kunstebene nander und untereinander in den Dialog bringt –
– in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus und damit eine Grundlage schafft, dass sich diese
– so noch keiner einen Austausch gemacht. Wir Entwicklungen eigenständig fortsetzen, wenn
bringen Künstlerinnen und Künstler zusammen, der Transfer mit den Ausstellungen endet. Desdie sonst nicht zusammenfänden, und wir brin- wegen brauchen wir einen so langen Zeitraum
gen Kunstszenen miteinander in Berührung, die mit den vielen Elementen, die dazugehören. Das
traditionell eigentlich schon miteinander in Be- entspricht auch ganz meiner Philosophie, mit den
rührung sein müssten – denken wir an die Düs- kompetenten und interessierten Menschen – also
seldorfer Kunstakademie und Nam June Paik.
mit den Menschen, um die es eigentlich geht –
62
so zu arbeiten, dass sie ihre eigenen Wege gehen
können und nicht diese Wege vorzuzeichnen.
Der internationale Aspekt steht bei den Bildende Kunst-Förderungen des Kultursekretariats im Vordergrund – warum ist das so?
Das ist insgesamt nicht so. Natürlich in Bezug auf
Transfer, aber nicht, wenn ich zum Beispiel an die
Museumsplattform denke, wo es um die Museen
in Nordrhein-Westfalen geht. Wir zielen darauf,
dass nordrhein-westfälische Menschen die Museen auch besuchen und sich mit Kunst dort auseinandersetzen. Wir sind da auf verschiedenen
Ebenen unterwegs.
Unterhalb der Museumsebene gibt es im Moment aber nichts?
Nein. Wie schon gesagt fördern wir das, was
andere nicht unbedingt fördern. Künstler-Residenzen werden von anderen gefördert, Künstleraustauschprogramme werden, jenseits dieses
Prozessualen wie beim Transfer, gefördert, es gibt
Ausstellungsaustausch und Kuratorenaustausch.
Wir versuchen, nicht noch mal das zu machen,
was andere machen, sondern wir arbeiten bewusst für die Lücken.
Welcher Transfer wird nach dem mit Korea
stattfinden?
Das ist noch nicht klar. Es gibt ein paar Überlegungen, die wir mit den Museen vor Ort gerade
ventilieren.
INTERVIEW: PETER ORTMANN
ZUR PERSON
Dr. Christian Esch wurde 1961 in Bonn
geboren. Nach dem Studium der Musikwissenschaft in Frankfurt a.M. und
Göttingen (Dissertation zur Oper im
18. Jahrhundert) ein sechsmonatiger
Studienaufenthalt am Deutschen
Studienzentrum in Venedig. Musiktheater- und Schauspieldramaturg in
Frankfurt, Innsbruck und München. Dr. Christian Esch war
langjähriger Musikbeirat des Goethe-Instituts. Seit 2004
ist er Direktor des NRWKultursekretariats in Wuppertal.
Foto: NRW KULTUR
DAS GÖTTLICHE
HERZ DER DINGE
ALTAMERIKANISCHE KUNST
aus der Sammlung Ludwig
MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST KÖLN
und 21. INTERNATIONALE PHOTOSZENE KÖLN
ARCHITEKTURFOTOGRAFIE
Made in China
Foto: Peter Bialobrzeski, Neontigers, 2001
1. September — 25. November 2012
Museum für Angewandte Kunst Köln
An der Rechtschule, 50667 Köln
T +49 (0)221 221 238 60
www.makk.de
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 11-17 Uhr
Montag geschlossen
1. Sonntag im Monat 10-17 Uhr
1. Donnerstag im Monat (außer Feiertag) 11-22 Uhr
Kooperationspartner
Förderer Architekturjahr
Medienpartner
RAUTENSTRAUCH-JOEST-MUSEUM
KULTUREN DER WELT
Cäcilienstr. 29 – 33, 50667 Köln, www.museenkoeln.de/rjm
Di – So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 20 Uhr, jeden 1. Do im Monat 10 – 22 Uhr
Kunstwandel
C ÉZAN N E
GAUGUIN
VAN GOGH
MACKE
MUNC H
NOLDE
P ICAS S O
SCHIELE
D I E J A H R H U N D E RTS C H A U D E S S O N D E R B U N D E S
Rivane Neuenschwander Aschermittwoch/Epilog 2006, © Courtesy the artist
Höllentanz der Narren
„Narren. Künstler. Heilige“ in der Bundeskunsthalle in Bonn
Rostige Nägel stecken in zwei Baumstümpfen, die dadurch verbunden werden. Farbige Baumwoll- und Pflanzenfasern sind darin verwoben. Die Opfermaterialien sind ein magisches Objekt vom Kongolesen Nkondi Konzo
aus dem 19. Jahrhundert. Das Einschlagen von Nägeln oder das Nageln
sind beileibe keine Erfindung des deutschen ZERO-Künstlers Günther Uecker in den 1950ern. Diese aggressive Praxis war bei allen Magiern durch
die Jahrhunderte bekannt und bewährt. Jeder Nagel zielte auf Krankheiten,
böse Geister oder Menschen. Unter dem Titel „Narren. Künstler. Heilige“
zeigt die Bundeskunsthalle in Bonn gleich 250 Exponate, darunter auch
zeremonielle Masken, altertümliche Gewänder und magische Werkzeuge.
Die in der hochinteressanten Ausstellung dargestellte Zeitspanne reicht von
altägyptischen Zeugnissen von vor 3.000 Jahren bis zur Gegenwartskunst.
Die Ausstellung ist in Themenblöcke wie „Chaos“, „Exzesse“, „Mystisches“
oder „Übermenschliches“ strukturiert, der Besucher sollte also etwas mehr
Zeit mitbringen. In mehreren Filmen wird gezeigt, wie Zauberer in fernen
Ländern Rituale vollziehen. Aber auch zeitgenössische Videos finden sich
darunter, wie Anna Halprins Krebs-Performance „Dancing my cancer“ von
1975 oder das farbige Ameisen-Opus „Aschermittwoch“ der Brasilianerin
Rivane Neuenschwander von 2006.
Mitten in der willkürlichen Ordnung dieser Welt verlangt der Mensch schon
immer nach Haltepunkten, die ihm in der möglichen Unordnung Schutz und
Halt geben können. Waren es früher die Schamanen, die mit Hilfe von Zaubertränken und Ritualen die Kontakte zu übersinnlichen Wesen und Orten
herstellten und so die Angst der Machtlosen besänftigten, so sind es heute
eher die Künstler, die Rituale bewahren, deren Notwendigkeit im aufgeklärten Zeitalter mehr als bestritten werden.
Und so korrespondiert die kleine staubige Schale mit Totenschädel (cakatu,
Fetisch 20. Jahrhundert) aus Benin immer noch bestens mit beispielsweise
dem mit Diamanten besetzten menschlichen Schädel (For the Love of God,
2007) von Damien Hirst. Dessen Arbeit ist zwar nicht in der Bundeskunsthalle zu sehen, aber dennoch für den Interessierten als „Lob der Torheit“
(Untertitel der Ausstellung) anzusehen angesichts seiner pseudorituellen
Herstellung und des absurden Preises (75 Millionen Euro), den die Arbeit
damals erzielt hat.
Geld bekamen die Hersteller der kultischen Objekte, die in Bonn zu sehen
sind, wohl nicht, sie produzierten eben nur alltägliche Gerätschaften, die
rituelle Handlungen möglich machten oder sie unterstützten. Innerhalb
dieser vorsätzlichen Unordnung waren Dinge erlaubt, die ansonsten strikt
untersagt waren. Dieser Ritus hat sich bis heute – wenn auch in merkwürdigen Zusammenhängen – erhalten, denkt man an die bierseligen Karnevalsumzüge im Rheinland oder an das pseudoesoterische WalpurgisnachtSpektakel am Brocken. Wie anders wirkten da doch die Außenseiterfiguren,
die damals eher verachtet als verehrt und dennoch gefürchtet wurden. Ihre
Kostüme (Kuker aus Bulgarien oder die Schweizer Tschäggätä) haben immer
noch eine Ehrfurcht gebietende Aura.
PETER ORTMANN
„Narren. Künstler. Heilige“ I bis 2.12. I Bundeskunsthalle Bonn
0228 9 17 12 00
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© Roland Halbe
Kunst-Termine Köln
Walker Evans, Man Posing for Picture in Front of Wooden House, 1936,
© Walker Evans Archive, The Metropolitan Museum of Art, courtesy SK Stiftung
Der Kunst-Kalender Köln
artothek
Galerie Karsten Greve
www.museenkoeln.de
Andreas Kaiser, bis 18.10.
Di-Fr 13-19, Sa 13-16 Uhr
www.galerie-karsten-greve.com
Norbert Prangenberg, bis 3.11.
Di-Fr 10-18.30, Sa 10-18 Uhr
Museum für Angewandte Kunst
KunstRaum H&H
www.makk.de
Junge deutsche Fotografie, bis 14.10.
Di-So 11-17 Uhr
www.KunstRaumHH.com
Mu Pan/Jörg K. Dähne, bis 25.10.
Mo-Fr 13-18, Sa 12-16 Uhr
Käthe Kollwitz Museum
Jablonka Galerie
www.kollwitz.de
Lotte Jacobi, bis 25.11.
Di-Fr 10-18, Sa, So 11-18 Uhr
www.jablonkagalerie.com
Ross Bleckner, bis 16.11.
Di-Fr 10-13, 14-18 Uhr
Kolumba
www.kolumba.de
Paul Thek und die Anderen, bis 2013
Mi-Mo 12-17 Uhr
Richard Meier
Building as Art
30. September 2012 bis 3. März 2013
Krings-Ernst Galerie
Hans-Arp-Allee 1 · 53424 Remagen · Tel. +49 (0)2228 9425-0
www.arpmuseum.org · Di bis So und an Feiertagen 11 bis 18 Uhr
www.kegallery.de
Bertram Jesdinsky, bis 3.11.
Di-Fr 15-18, Sa 12-16 Uhr
Galerie Lehr
Museum Ludwig
www.museum-ludwig.de
Ein Wunsch bleibt immer übrig, bis 4.11.
Art Spiegelman, bis 6.1.
Di-So 10-18 Uhr
Photographische Sammlung/SK Stiftung
www.sk-kultur.de
Walker Evans, bis 20.1.13
Do-Di 14-19 Uhr
Rautenstrauch-Joest-Museum
www.museenkoeln.de
Rama und Sita, bis 21.10.
Di-So 10-18, Do 10-20 Uhr
Wallraf-Richartz-Museum
www.wallraf.museum
1912 – Mission Moderne, bis 30.12.
Di-So 10-18, Do 10-21 Uhr
Salon Schmitz
www.kunstgruppe.de
Özlem Sakalsiz & Anna Virnich, bis 8.11.
tägl. 10-24 Uhr
Galerie Klaus Benden
www.galerie-klaus-benden.de
Alex Katz, bis 3.11.
Di-Fr 11-18, Sa 11-16 Uhr
Galerie Buchholz
www.galeriebuchholz.de
Tony Conrad, bis 20.10.
Di-Fr 11-18, Sa 11-16 Uhr
Galerie Gisela Capitain
www.galeriecapitain.de
Jorge Pardo, bis 20.10.
Di-Fr 10-18, Sa 11-18 Uhr
Drei
wwww.raum-drei.de
Anna Virnich, bis 20.10.
Mi-Fr 14-18, Sa 12-16 Uhr
www.lehr-galerie.de
Birgit Jensen, bis 20.10.
Di-Fr 10-12.30, 14-17, Sa 12-15 Uhr
Galerie Christian Lethert
www.christianlethert.com
Max Sudhues, bis 13.10.
Di-Fr 14-18, Sa 10-16 Uhr
Galerie Pamme-Vogelsang
www.pamme-vogelsang.de
Nele Ströbel, bis 10.11.
Di-Fr 12-18, Sa 11-15 Uhr
Galerie Stefan Röpke
www.galerie-roepke.de
Julie Oppermann, bis 12.10.
Di-Fr 10-13, 14-18, Sa 11-16 Uhr
Galerie Marion Scharmann
www.marion-scharmann.com
Stef Heidhues, bis 19.10.
Di-Fr 13-18, Sa 12-16 Uhr
Galerie Brigitte Schenk
www.galerieschenk.de
Hassan Sharif, bis 31.10.
Di-Fr 11-14, 15-18, Sa 11-15 Uhr
Temporary Gallery
www.temporarygallery.org
Autumn of modernism II, bis 28.10.
Do, Fr 14-18, Sa, So 13-17 Uhr
Michael Werner Kunsthandel
www.michaelwernerkunsthandel.de
Markus Lüpertz, bis 20.10.
Di-Fr 10-18, Sa 11-16 Uhr
Galerie Thomas Zander
www.galeriezander.com
Dieter Meier, bis November
Di-Fr 11-18, Sa 12-18 Uhr
Empfehlungen von Thomas Hirsch
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Auswahl
Konzert
BÜRGERHAUS STOLLWERCK
Do 4.10. 21 Uhr
La Dispute
La Dispute sind die Einlösung eines Versprechens an alle treuen Hardcore-Fans.
Nämlich des Versprechens, dass der Stil
trotz vieler Jahre des Stillstands nicht tot
ist. Ihr Album „Wildlife“ lag dem Fachmagazin Visions bei und schlug bei den Fans
harter Gitarren mit einem solchen Nachdruck ein wie zuletzt höchstens At The
Drive-In vor vielen Jahren. Mittlerweile
ist es auch kein Geheimnis mehr, was für
eine formidable Liveband das Quintett aus
Michigan ist.
cs
Infos: 0221 991 10 80
sen aus Rock und Klassik: Zum Einsatz
kommen neben Gitarren und Klavier eine
Posaune, ein Waldhorn, Schlagzeug –
und eine Gewittertrommel. Nun gehen
sie mit We fixed the Catapult auf Tour.
Die drei Jungs aus Bremen stehen für direkten, ergreifenden Indie-Rock und sind
live besonders überzeugend. Mit Lingby
verbindet sie eine langjährige und enge
Freundschaft. Nach dem Kölner Termin
sind sie am 14.10. in Düsseldorf im Pretty
Vacant, dann am 16.10. in Bonn im BLA
zu hören.
sm
Sustain Release“ kam 2006 auf den
Markt, drei Jahre später folgte „Temporary Pleasure“. Als Gastsängerin wirkte unter anderem Beth Ditto von Gossip mit.
Nun sind die beiden Jungs auf Club-Tour
unterwegs.
sm
Infos: 53 09 88 80
LIVE MUSIC HALL
Di 11.10. 20 Uhr
Goran Bregovic And His Wedding &
Funeral Band
CLUB BAHNHOF EHRENFELD
Fr 19.10. 19.30 Uhr
Simian Mobile Disco
GEBÄUDE 9
Do 18.10. 20 Uhr
Trail Of Dead
Es gibt gute Gründe, Trail Of Dead, diese
verschworene Gang aus Texas, als eine
der größten Rockbands der letzten 15
Jahre zu bezeichnen. Zumindest ist die
Band in vielerlei Hinsicht einzigartig:
Kaum jemand ist ähnlich klug und hinterlistig bei gleichzeitiger wüster Kraft,
kaum ein anderer Act schafft eine so
überbordende Dynamik und ist gleichzeitig eine derart großartige Liveband.
Trail Of Dead sind in diesen Breiten mittlerweile gute Bekannte, müde Routine
will sich aber nicht einstellen. Ein echter
Konzerthöhepunkt! cs
Infos: 0221 58 91 94 14
STADTGARTEN
Do 18.10. 20.30 Uhr
CLUB SUBWAY
Mi 10.10. 20 Uhr
Lingby/We fixed the Catapult
Nach ihrem ersten erfolgreichen Album
„Count the stars“ und Touren durch ganz
Europa gehen die fünf Kölner in die zweite Runde: Anlässlich des Release ihrer EP
„I worked for the Light“ touren sie durch
insgesamt 16 Städte deutschlandweit
und sind am 10. Oktober im Club Subway
an der Aachener Straße zu sehen und zu
hören. Lingby: Das sind die Schwestern
Judith und Carmen Hess, Willi Dück,
Maik Vleurinck und Dennis Jüngel. Bekannt und beliebt sind sie für ihren
melancholischen Indie-Pop mit Einflüs-
culture club
präsentiert: Kino
Das muss man neidlos anerkennen: Gute
Musik kommt oft aus England. Am 19.10.
zum Beispiel in Form der beiden ElektroPopper von Simian Mobile Disco (Tipp:
das Video zu „Hustler“). Zusammen bilden Jas Shaw und James Ford einen der
angesagtesten Acts der Elektro-Szene.
Charakteristisch für das Duo ist die minimale Instrumentierung ihrer stilisierten
Tracks. Ihr Debütalbum „Attack Decay
culture club
präsentiert: Kino-Café
LIEBLINGSFILM:
HELVETICA
DIE EISERNE LADY
Gemeinsam mit KölnMusik und der Kino
Gesellschaft Köln präsentiert choices die
neue monatliche Reihe „Der Lieblingsfilm
von ...“. Starpianist Francesco Tristano zeigt
Gary Hustwits preisgekrönte Dokumentation „Helvetica“. Hustwit geht darin der
Frage nach, wo und wie uns die Schriftart
„Helvetica“ auf der ganzen Welt begegnet.
Interviews mit verschiedenen Designern
runden den hochinteressanten Film ab.
Der Film schildert die faszinierende Geschichte von Margaret Thatcher, der
ehemaligen britischen Premierministerin, die sich in einer männerdominierten
Welt durchzusetzen wusste. Es ist eine
Geschichte über Macht und den Preis, den
man dafür bezahlen muss. Gleichzeitig ist
der Film das überraschende und intime
Porträt einer außergewöhnlichen Frau.
Filmforum im Museum Ludwig
Bischofsgartenstr. 1.
Karten an der Kinokasse
choices verlost 3x2 Tickets
E-Mail bis 8.10. an [email protected],
Kennwort: Helvetica
Eingefleischten Balkan-Fans ist der
Name Goran Bregovic ein Begriff. Aber
auch der gemeine Filmliebhaber dürfte
schon das eine oder andere von ihm gehört haben. Denn Weltberühmtheit hat
seine Musik durch die Filme von Emir
Kusturica („Die Zeit der Zigeuner“, „Arizona Dream“) erlangt. Seit 1998 geht er
mit seinem Wedding & Funeral-Orchester weltweit auf Tour. Dabei scheint der
Godfather des Balkan-Gypsy auch mit 62
Jahren noch kein bisschen müde zu sein
und spielt im Schnitt an die 100 Konzerte
im Jahr. Brennende Füße garantiert! sm
Infos: 954 29 90
Foto: Pawel Wiszomirski
Was passiert, wenn eine Experimentalband auf drei polnische Tänzer trifft?
Richtig, es entsteht etwas komplett
Neues. So passiert bei der Zusammenkunft der Kölner Band Nanoschlaf und
der drei Tänzer Dawid Lorenc, Filip Szatarski, Radek Hewelt. Intermediale und
interdisziplinäre Grenzüberschreitungen
bilden die Grundlage der Band, die zwischen Avantgarde-Elektronik und improvisierter Musik anzusiedeln ist. Sie
arbeitet konsequent an der Verschmelzung von akustischer und elektronischer
Musik. Aber auch die drei Tänzer sind
immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, aus den Vorgaben ihres Metiers auszubrechen, um offen für neuartige
Einflüsse zu werden. Die Musikalität des
Körpers steht dabei im Zentrum. Der Körper wird dabei als Sensor begriffen, um
organische kompositorische Strukturen
entstehen zu lassen.
sm
Infos: 952 99 40
PHILHARMONIE
Sa 20.10. 20 Uhr
Madredeus
UCI Kinowelt Hürth
Theresienhöhe 1, Hürth-Park
Karten: 02233 79 91 23
Mit Madredeus beehrt eine der erfolgreichsten Musikgruppen Portugals die
Kölner Philharmonie. Gegründet wurde die Band Mitte der 80er in Lissabon.
Anfang der 90er Jahre spielten sie eine
Woche lang in der nordkoreanischen
choices verlost 3x2 Karten E-Mail
bis 25.10. an [email protected],
Kennwort: Eiserne Lady
66
So 14.10. 15 Uhr
Nanoschlaf
Mi 7.11. 14.30 Uhr
culture club
Hauptstadt Pjöngjang. Auch Wim Wenders hat ihre Musik bereits für sich entdeckt und untermalte damit seinen Film
„Lisbon Story“. Madredeus’ Stil hat seine
Ursprünge in der traditionellen portugiesischen Folklore, mischt sich aber meisterhaft mit eingängigen Pop-Melodien,
umhaucht von einer Brise des portugiesischen Fado. Die stets poetischen Songtexte runden den traumhaften Hörgenuss ab.
sm
Infos: 20 40 80
rem Singer/Songwriter-Mix aus Blues
und Folk und ihrer sanften, lieblichen
Stimme begeistert sie das Publikum auch
ohne Bruder im Handumdrehen. 2012
veröffentlichte sie ihr zweites Soloalbum
„By the Horns“. Wer schon einmal Julia
Stones fantastische Version von „You’re
the one that I Want“ gehört hat, wird
diese Frau lieben.
sm
Infos: 973 10 30
rend Anarchokomiker Kristian Kokol mit
Propeller auf dem Kopf einen Tag später
„Kokolores live“ bietet. Luke Mockridge
und C. Heiland, die am 26. und 27.10. im
Atelierkeller spielen, trumpfen mit einer
frechen Mischung aus Musikkabarett und
Generationenanalyse auf. Den krönenden
Abschluss bildet am 29.10. Poetry Slammer Patrick Salmen. Mit staubtrockenem
Humor macht sich der Kabarett-Literat
über das digitale Kaminfeuer lustig.
jl
Infos: 24 24 85
Theater
KULTURKIRCHE KÖLN
Mi 24.10. 20 Uhr
BÜHNE DER KULTUREN
ATELIER THEATER
17./18./23.10.
22.-29.10.
Julia Stone
Zusammen mit ihrem Bruder Angus feierte die 28jährige Australierin schon
weltweit Erfolge. Jetzt ist sie auf Solopfaden in Deutschland unterwegs. Mit ih-
Absolute Beginnern
Es ist kein Geheimnis, dass die lustigsten
Abende des Köln Comedy Festivals oftmals abseits der großen Hallen stattfinden. Dieses Jahr hat man sich fürs legendäre Atelier Theater sechs KünstlerInnen
gesucht, die thematisch und künstlerisch
Neuland betreten. Andrea Volk, jahrelang
als Duo in der Volk und Knecht GbR unterwegs, beginnt den Reigen am 22.10.
mit ihrem Abend „VolksBelustigung“, an
dem eine erfolglose Buchautorin das Leben seziert. Hellwachträumer Sebastian
Nitsch zieht in „Unsterblichkeitsbatzen“
am 24.10. durchs Weltgerümpel, wäh-
MIRA.zWEI
Julia Franken, Julia Riera, Emily Welther
und Claudia Konold bilden die Künstlergruppe MIRA. In seiner neuen Tanzperformance setzt sich das Quartett mit der
Bedeutung der Abwesenheit auseinander, die die stärkste Form der Anwesenheit sein kann. So wie man Liebesbriefe
eben schreibt, wenn der Geliebte gerade
nicht zugegen ist.
jl
Infos: 955 95 10
BÜRGERHAUS STOLLWERCK
6./7.10.
Ricky Nierva - Mike, Farbstudie Die Monster AG,
2001 Filzstift und Bleistift auf Fotokopie, © Disney/Pixar FIGUREN
präsentiert: Kunst
PIXAR – 25 YEARS
OF ANIMATION
Die Ausstellung bietet die Gelegenheit,
einen Blick hinter die Kulissen der Filmemacher zu werfen. In den Pixar-Studios
entsteht ein Film zunächst in den als traditionell angesehenen Methoden durch
Zeichnung, Malerei und Bildhauerei. Im
weiteren Prozess werden die Charaktere
am Computer digital umgesetzt. Der Besucher hat die Möglichkeit, die einzelnen
Prozesse zu erleben.
Kunst- und
Ausstellungshalle Bonn
Friedrich-Ebert-Allee 4
Karten über BonnTicket
Der Puppenflüsterer
choices verlost 2x2 Karten E-Mail
bis 20.10. an [email protected],
Kennwort: Pixar
bis 6.1. 10-21 Uhr
„Früher war ich schizophren, aber jetzt
sind wir wieder okay!“ Ein Mann, viele
Charaktere: Benjamin Tomkins und seine
verrückte Puppenfamilie machen da weiter, wo der herkömmliche Comedian
nicht mehr weiter weiß und alte Herrenwitzchen hervorkramt. Ein rasanter
Abend mit singenden Schildkröten, ambitionierten Müttern und Häschen mit
25,- € Parkett / 27,- € Loge
Reservierungen unter 02237/9234322
CLASART Classic präsentiert die Met-Saison
2012/2013 Live in High-Definition
13. Okt. *DHWDQR'RQL]HWWL/q(/,6,5'q$025(
0LW$QQD1HWUHENR0DWWKHZ3ROHQ]DQL0DULXV].ZLHFLHQ
'LULJHQW0DXUL]LR%HQLQL
27. Okt. *LXVHSSH9HUGL27(//2
0LW5HQÈH)OHPLQJ-RKDQ%RWKD)DON6WUXFNPDQQ
'LULJHQW6HP\RQ%\FKNRY
08. Dez. *LXVHSSH9HUGL81%$//2,10$6&+(5$
0LW6RQGUD5DGYDQRYVN\0DUFHOR¡OYDUH]
'PLWUL+YRURVWRYVN\'LULJHQW)DELR/XLVL
15. Dez. *LXVHSSH9HUGL$,'$
0LW/LXGP\OD0RQDVW\UVND2OJD%RURGLQD
5REHUWR$ODJQD
'LULJHQW)DELR/XLVL
Sindorfer Str. 7-21 · 50171 Kerpen
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67
$QQD1HWUHENRXQG$PEURJLR0DHVWUL
LQ/qHOLVLUGqDPRUH
FOTO: NICK HEAVICAN/METROPOLITAN OPERA
Auswahl
Maske, der dem Mainstream-Humor ordentlich in den Hintern tritt.
jl
Infos: 9 91 10 80
EXPO XXI
14./17./23./26./29.10.
Der Abend aller Tage
Suse Wächter lässt die Welt untergehen.
Und schaut noch mal, wo es klemmt. Der
liebe Gott kann sein Smartphone nicht
bedienen, der Sinn stürzt ständig ab, den
letzten Sex haben wir mit Menschen, mit
denen wir ihn gar nicht haben wollen.
Wer Suse Wächters Puppenspiele kennt,
weiß, dass hier keine Gefangenen gemacht werden und Spaß und Ernst ab der
ersten Minute eine wunderbare Allianz
eingehen.
jl
Infos: 22 12 84 00
FREIES WERKSTATT THEATER
25./27./31.10.
Faustrecht der Freiheit
Ein Lottogewinn katapultiert den bis
dato mittellosen Stricher Franz in die
besseren Kreise. Bald torkelt er und wird
von den Herzlosen betrogen und belogen.
Das FWT holt Rainer Werner Fassbinders
bitteres Gesellschaftsporträt, in dem
die Träume von Liebe und Glück an der
U-Bahn-Station des Münchner Marienplatzes ein jähes Ende finden, auf die
Bühne. Ulrich Hub inszeniert, es spielen
Marius Bechen, Till Brinkmann, Tomasso
Tessitori und Klaus Wildermuth.
jl
Infos: 32 78 17
STUDIOBÜHNE
19.-23.10.
Geldgott//Chor der Empörten
Kostas Papakostopoulos und sein Ensemble lauschen den Aufgebrachten Europas,
die nach der Zockerei der Banken ums
Ersparte und die Zukunft bangen – und
zu Opfern einer nur noch an Geld und
Finanzierungsplänen orientierten Medienberichterstattung geworden sind. Dabei kombiniert der Abend Teile des klassischen Dramas „Ploutos“ mit aktuellem
Dokumentartheater.
jl
Infos: 4 70 45 13
PALLADIUM
ab 12.10.
bringt sie alle auf die Bühne: Strauß,
Papst Benedikt und, vielleicht eine der
genialsten Erfindungen der letzten Jahre,
den Schauspiellehrer des „leider viel zu
früh verstorbenen“ Jopi Heesters. Ein
höchst vergnüglicher Abend um Geltungssucht, Anstand und die Plagen des
Verwandlungskünstlers.
jl
Infos: 0228 21 25 21
Wenn einer als echter Gedankenakrobat
bezeichnet werden kann, dann Peter
Spielbauer. Spielbauers Programme sind
anders. Sie kämpfen mit der Sprache, mit
Requisiten und Aufbauten, graben sich
ins Zwerchfell und in die Gehirnwindungen, sind Theater, Kabarett und Weltvermessung in einem. Für sein „Yübiläüm“ hat Spielbauer sich noch einmal
ausgesuchte Szenarien der Vergangenheit vorgeknöpft, in denen Geist und Körper zusammen am Sein und Werden arbeiten, während das Publikum Bauklötze,
Eimer und Besenköpfe lacht beziehungsweise staunt.
jl
Infos: 2 58 10 58.
ORANGERIE
12.-14.10./23.-25.10.
Le nozze di Figaro
Mozarts Fortsetzung des „Barbiers von
Sevilla“ führt aufs Schloss des Grafen Almaviva, der das Kammermädchen seiner
Frau Rosina begehrt und nur von deren
Verlobten in die Schranken gewiesen
werden kann. Benjamin Schad inszeniert,
Konrad Junghänel hat die musikalische
Leitung.
jl
Infos: 22 12 84 00
PANTHEON BONN
28.10.
Helmut Schleich
„Nicht mit mir!“ Furios startet Schleich
sein bayerisches Typenkabarett, das sich
binnen weniger Minuten zum Kampf mit
Prominenten auswächst. Denn Schleich
choices verlost 3x2 Karten.
E-Mail bis 19.10. an
[email protected],
Kennwort: Schleich
Liebst du mich nicht lieb ich dich doch
METROPOL
18.-21.10.
Lupin, der Meisterdieb
Aus reinem Nervenkitzel nimmt der charmante Arsène Lupin das Pariser Bürgertum aus. Bis der Verwandlungskünstler
am eigenen Hochmut scheitert. Maurice
Leblancs Romanfigur, die sich humorvoll
an der Belle Époque abarbeitet, beeinflusste ab 1905 unzählige Künstler, Regisseure und Kinomacher. Unter der Regie von Metropol-Chefin Mareike Marx
nehmen sich nun Manuel Rittich, Eva
Marianne Kraiss und Thomas Ficker des
Gentleman-Gauners an.
jl
Infos: 32 17 92
Claudia Braubach, Christiane Bruhn,
Claudia und Stella Holzapfel und Anna
Lindblom verbeugen sich in ihrem „Konfrontationsstück“ vor der Bildhauerin
Louise Bourgeois (1911-2010). Die Französin suchte in ihren Körperlandschaften
und Texten nach den Ursprüngen der
menschlichen Lebenskraft. Was treibt
uns an, was bremst uns, wie können wir
weiterleben und kommunizieren?
jl
Infos: 9 52 27 08
SENFTÖPFCHEN
24.10.
Film
Peter Spielbauer
FILMCLUB 813
IMPRESSUM
So 21.10. 20 Uhr
Ärger im Paradies
Das Betrügerpärchen Lily und Gaston
macht sich in Paris an die reiche Witwe
Colet heran. Das führt nicht nur bei Gaston zu amourösen Verwicklungen. Eine
von Ernst Lubitschs besten Komödien,
über die Henry Miller im September
Herausgeber: choices Verlag
Joachim Berndt, Büro Köln
Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln
E-Mail: [email protected]
Tel. 0221-27252-60, Fax: -88
Redaktion: Maren Lupberger (v.i.S.d.P.),
Christian Meyer
Mitarbeit an dieser Ausgabe:
Lars Albat, Silvia Bahl, Frank Brenner, Lutz
Debus, Jessica Düster, Hartmut Ernst, Melvin
Gabel, Jörg Fürst, Rolf-Ruediger Hamacher,
Wolfgang Hippe, Thomas Hirsch, Klaus Keil,
Marianne Kolarik, Jules Lux, Sergej Maier,
Christian Meyer, Anne Nüme, Peter Ortmann,
Kerstin Maria Pöhler, Olaf Weiden, Christian
Steinbrink, Christian Werthschulte, Ulrike
Westhoff, Hans-Christoph Zimmermann
emmaus
second-hand
Projektleitung:
Rüdiger Schmidt-Sodingen
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Alle nicht gesondert gekennzeichneten
Bilder sind Pressefotos.
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LEHR ZEITGENÖSSISCHE KUNST
Kunst
bis 20.10., Di-Fr 10-12.30, 14-17, Sa 1215 Uhr
MUSEUM LUDWIG
bis 6.1.2013, Di-So 10-18 Uhr
Art Spiegelman
1933 begeistert schrieb: „Ein Vergnügen.
Miriam Hopkins ist vielleicht die einzig
wahrhaft charmante Frau, die je in einem
amerikanischen Film zu sehen war.“
jl
OFF BROADWAY
Sa 27.10. 15 Uhr
Die junge Sünderin
Nach dem Tod ihres Vaters wächst Eva
(Karin Baal) in einer wohlhabenden Familie auf. Als junge Frau bandelt sie mit
den verschiedensten Männern an, um
Reichtum und Glück zu finden. Rudolf
Jugerts 1960 entstandenes Nachkriegsdrama zeichnet das Bild einer hedonistischen Jugend, die die Kriegsgrauen
schleunigst hinter sich lassen will. Der
Hamburger Europa-Verleih brachte den
zwiespältig aufgenommenen Film im
Oktober 1960 in die deutschen Kinos.
Die Werbekampagne orientierte sich an
Godards „Außer Atem“, der drei Monate
zuvor bei Europa gestartet war.
jl
Infos: 23 24 18
Art Spiegelman, Selbstporträt, 1999,
aus: behind the mirror, Mappenwerk der
Galerie Martel, Paris 2009 (Ausschnitt),
© Art Spiegelman
Der 1948 in Stockholm geborene und
in New York aufgewachsene Art Spiegelman gehört zu den Pionieren der
Comic-Erzählung, die mit den Mitteln
der Verfremdung zeitgeschichtliche und
gesellschaftliche Phänomene thematisieren. Berühmt wurde er mit seiner Figur
der Maus, durch die er den Holocaust an
den Juden schildert. Dass seine Comics
ebenso der Unterhaltungskultur zuzurechnen sind wie der Kunst, das verdeutlicht nun die Retrospektive im Museum
Ludwig.
th
Infos: 221 261 65
Literatur
LITERATURHAUS
PHOTOGRAPHISCHE SAMMLUNG
DER SK STIFTUNG KULTUR
Di 16.10. 20 Uhr
bis 20.1.2013, Do-Di 14-19 Uhr
Alan Duff
Walker Evans
Birgit Jensen
Die in Düsseldorf lebende Malerin Birgit
Jensen vertritt eine bemerkenswerte Position der Malerei: Ihre Bilder entstehen
mittels Siebdruck-Verfahren. Sie thematisiert Sehen als Form der visuellen Erfassung im Wechsel von Nähe und Ferne.
Nachdem etliche Jahre panoramatische
Ansichten bei Nacht entstanden sind,
widmet sie sich in jüngster Zeit auratischen Orten, die medial vorbelastet
sind. Indem Jensen diese Orte wie riesige gerasterte Zeitungsreproduktionen
vermittelt, abstrahiert sie sie und schafft
einen neuen skeptischen Zugang. Sehenswert!
th
Infos: 94 99 46 47
KRINGS-ERNST GALERIE
bis 3.11., Di-Fr 15-18, Sa 12-16 Uhr
Bertram Jesdinsky
Bertram Jesdinsky, der 1992 im Alter
von 32 Jahren verstorben ist, gehört zu
den originellsten Malern, Zeichnern und
Bildhauern seiner Generation, weit über
seinen Wirkungskreis im Rheinland hinaus. Sein Thema ist die Großstadt, in
vibrierender starkfarbiger Bildfüllung
treten die Menschen teils als Tierwesen
auf, Größenverhältnisse kippen und im
Bild selbst wechselt die Perspektive. Auf
spielerische Weise löst sich Jesdinsky damit von der Malerei der Jungen Wilden
und spricht ernste Probleme des urbanen
Lebens an.
th
Infos: 38 20 48
Sonstiges
KÖLN TRIANGLE
Foto: privat
Neuseeland ist Ehrengast der diesjährigen Frankfurter Buchmesse, die vom
10. bis 14. Oktober stattfindet – unter
dem Motto „Bevor es bei euch hell wird“.
Mit Alan Duff macht einer der interessantesten zeitgenössischen Schriftsteller
auch in Köln Station. Duff, selbst Maori,
erzählt in seinem Roman „Warriors“ die
Geschichte von Beth und dem arbeitslosen Jake Heke, die mit ihren sechs
Kindern in einem Maori-Ghetto leben.
Hoffnungslosigkeit und Gewalt bestimmen den Alltag. Der Autor spricht mit
David Eisermann über seinen Roman, der
eine intensive gesellschaftliche Debatte
in Neuseeland auslöste, monatelang die
Bestsellerlisten anführte und durch die
Verfilmung „Once Were Warriors“ international bekannt wurde. Den deutschen
Text liest Jörg Hustiak.
mk
Infos: 0221 995 55 80
Walker Evans, Facade of House with
Large Numbers, Denver, April 1967, ©
Walker Evans Archive, The Metropolitan
Museum of Art, New York
Die hierzulande lang erwartete Retrospektive dieses wichtigen amerikanischen
Vertreters des „dokumentarischen Stils“.
Zu sehen sind Fotografien aus der Zeit
von 1928 bis 1974, die Evans’ subtile und
respektvolle Annäherung an den Alltag
seiner Nation wiedergeben. Zwischen
zufälligem Ereignis, intuitiver Notation
und genauem kompositorischem Erfassen wendet sich Evans den gängigen
Oberflächen seiner Zeit zu – und blickt
hinter sie.
th
Infos: 88 89 50
KIK
rarbeit und
t für Kultu
Kölner Institu
ung
Weiterbild
Start der nächsten
Weiterbildungen
19. Oktober 2012
Kulturjournalismus /
Kulturmanagement
Diese berufsbegleitenden Weiterbildungen dienen der Qualifizierung in
allen Bereichen des journalistischen
und kulturellen Wirkens. Neben
den Grundregeln des journalistischen Arbeitens und des Kulturmanagements werden alle Bereiche der
Veranstaltungskonzeption, Einsatz
und Erstellung von Werbemitteln,
Sponsoring und notwendige Rechtsund Versicherungsfragen behandelt. Darüber vermittelt die Weiterbildung fotografische Kenntnisse
und Grundlagen der Präsentation.
09. November 2012
Kunstpädagogik
Die Weiterbildung dient der Qualifizierung im kunstpädagogischen
Bereich und hat als fachspezifische
Zielsetzung sowohl die Vermittlung
von Fach- und Sachkompetenz,
als auch die praktische Umsetzung
zum Inhalt. Allgemeine und fachliche Lernziele sind: Entwicklung
und Schulung des Urteilsvermögens,
Förderung sozialer Kreativität, Kritikfähigkeit, Bereitschaft zur Kommunikation und Interaktion, Teamfähigkeit, Handlungskompetenz etc.
Frühjahr 2013
Heilpädagogisch fundierte
Kunsttherapie mit Kindern
und Jugendlichen
Die Grundlagen der heilpädagogisch
fundierten Kunsttherapie werden
vermittelt, die jedem einzelnen
neue Erlebnis- und Handlungsräume im eigenen Arbeitsfeld eröffnen.
Relevante künstlerische und kunsttherapeutische Theorien werden
im Hinblick auf deren Bedeutung
für ressourcenorientiertes Handeln
vermittelt und reflektiert.
Das über 100 Meter hohe Gebäude liegt
vis-à-vis zum Kölner Dom. 2005 vollendet, gilt es schon jetzt als markantes
Wahrzeichen der rechtsrheinischen
Stadtkulisse. Die öffentliche Besucherplattform auf dem Dach eröffnet den
Blick auf Domstadt, Rhein, Brücken und
Umland. Aber nicht nur architektonisch,
sondern auch künstlerisch bietet das Triangle Sehenswertes: Auf dem vorgelagerten Ottoplatz befindet sich eine Wasserskulptur des freischaffenden Künstlers
Rainer Gross aus New York. Auch im Eingangsbereich erwartet die Besucher
Kunst in Form typographischer Wandmalerei von Gross, daneben eine Holzskulptur des Bildhauers Eberhard Foest. mg
Infos: 01805 74 34 65
KIK - Kölner Institut für
Kulturarbeit und Weiterbildung
Hamburger Straße 17 • 50668 Köln
Telefon: 0221 - 13 90 55 1
e-mail: [email protected]
Internet: www.kik-wb.de
Neue Kurse!
Ab sofort laufen neue Kurse in
unserer Bildungseinrichtung KUM
& LUK und der Jugendkunstschule
Köln e.V. an. Infos unter:
www.kum-und-luk.de
www.jugendkunstschule-koeln.de
69
Frei-Zeit
Mit dem Kopf unterwegs
Lust auf Abenteuer
a r t!
Sa isonst
10 Ja hre
g
g ren z ga n
Die besten Live-Vorträge
Abenteurer berichten hautnah von ihren Reisen.
Live. Authentisch. Mitreißend.
Thementag Indien,
21. Oktober, Rautenstrauch-Joest-Museum
Alle Infos,Termine und Tickets unter www.grenzgang.de.
www.koeln-erlebnistouren.de
Lust auf Kriminaltour,
Unterwelt- oder Brauhaustour?
Oder eine andere Entdeckertour?
Wenn man die Deutschen nach ihren Hobbys befragt, rangieren Antworten
wie „Kochen“ oder „ins Kino gehen“ ganz weit oben. Aber auch das Reisen
spielt eine immer größere Rolle in der Freizeitgestaltung der Bundesbürger.
Dabei geht es weniger um den sogenannten Pauschal- oder Massentourismus,
als vielmehr um das Entdecken und Erkunden neuer Kulturen. Diese Neugier
auf das Unbekannte und Fremde nahmen 2003 Ramin Houchmand und Hartmut Fiebig zum Anlass, um die Veranstaltungsreihe „grenzgang“ ins Leben zu
rufen. „Wir möchten die Faszination für andere Länder und Kulturen entfachen, Missverständnisse und Vorurteile auflösen und Brücken schlagen“, so
Mitinitiator Ramin Houchmand. Angefangen hat alles mit Live-Reportagen, in
denen Weltumsegler, Globetrotter, Forscher, aber auch Reisejournalisten oder
Fotografen von ihren Erlebnissen erzählen und die Zuschauer mit eindrucksvollen Fotoaufnahmen für ihre Geschichten begeistern. Längst hat grenzgang
sein Programm ausgeweitet, so dass Besucher nicht mehr nur passiv an den
Vorträgen teilnehmen können, sondern durch Workshops, Seminare oder Exkursionen ihre Lust auf Abenteuer ausleben können. So sind die Erlebnisberichte in ein kulturelles Rahmenprogramm eingebettet.
Jetzt, zum 10jährigen Jubiläum, sind es knapp 250.000 „Reisende“, die ihrer
Faszination für fremde Kulturen freien Lauf lassen wollen. Höhepunkt jeder
Reise-Reportage sind die Fotografien, und auch als persönliche Reiseerinnerung sind sie heute unerlässlich. Denn nur Fotos halten einen Moment in seiner
wahrhaftigen Schönheit fest, machen ihn auf gewisse Weise reproduzier- und
zu Hause präsentierbar, sodass man die Daheimgebliebenen im Nachhinein
noch einmal mit auf die Reise nehmen kann. Laut der Forsa-Umfrage „Fotografieren in den Ferien“ von 2012 Kameras für die Deutschen im Urlaub ein
Muss: 92 Prozent der Befragten halten ihre Urlaubseindrücke in Bildern fest.
Übung macht auch hier den Meister. Wie man das perfekte Foto schießt und
was es dabei zu beachten gilt, bringt z.B. der mehrfach preisgekrönte Fotograf und Dozent der Fotoschule Köln Oliver Rausch den Teilnehmern näher
(28.10.). In seinem Seminar zum Thema Licht zeigt er, wie man durch außergewöhnliche Lichtsituationen eine besondere Stimmung erzeugen kann. Der
Workshop bietet für alle Hobby-Fotografen und -Abenteurer Einstieg in die
Materie.
Dinnershows geben die Möglichkeit, sich fremden Kulturen kulinarisch zu
nähern, und bedienen außerdem die Lust aufs Kochen als einer der Top Ten
Freizeitbeschäftigungen. So machen die beiden Buchautoren Florian Harms
und Lutz Jäkel die Teilnehmer mit einer Jahrtausende alten Esskultur und der
schillernden Vielfalt der arabischen Küche vertraut (11.1.2013).
Dass man auch in unmittelbarer Umgebung zahlreiche interessante und faszinierende Entdeckungen machen kann, beweist eine Vulkantour durch die
Vulkaneifel. Die vulkanologisch-geologische Wanderung zwischen Laacher
See und Mendig beinhaltet u.a. auch den Besuch eines unterirdischen Lavastromes. Die Exkursion führt ihre Teilnehmer bis zu 30 Meter unter die Erdoberfläche (27.10.). Auf diese Weise könne Grenzen auch ganz bequem in der
Freizeit von zu Hause aus überschritten und die Abenteuerlust gestillt werden.
Infos: www.grenzgang.de
Tour-Agentur vermittelt
Gruppenführungen, arrangiert
Betriebsausflüge und
Familienfeiern.
Erlebnistouren in Köln und Region –
Tour-Agentur
Hohe Pforte 22 · 50676 Köln
Fon: 02 21 - 93 272 63
Fax: 02 21 - 93 272 64
[email protected]
bei Buchung einer Gruppentour
Code: Ch201207
www.koeln-erlebnistouren.de
70
Verlagssonderveröffentlichung
Foto: grenzgang
Freizeit in Köln & Umgebung
Tipps und Adressen
Bronx Rock
Vorgebirgsstr. 5, Wesseling I 02236 89 05 70 I www.bronxrock.de
In der Bronx Rock-Kletterhalle kann man je nach Vorliebe klettern, bouldern und
noch einiges mehr. Die vielfältigen Angebote und Kletterkurse sind für Anfänger und fortgeschrittene Sportkletterer geeignet. Alle Klettertrainer sind geprüfte
„Instruktoren für künstliche Kletteranlagen (IKKA)“ des Sportkletterverbandes e.V.
Das NähBüro
Melchiorstraße 32, Köln I 0221 29 97 33 49 I www.naehbuero.de
Nähen erfreut sich wieder größerer Beliebtheit. Das NähBüro im Kölner Agnesviertel berät Nähliebhaber, wenn sie fachliche Anleitung benötigen, hilft bei der
Auswahl und Beschaffung von Stoffen, Schnitten und Zubehör und bietet in entspannter Atmosphäre die Möglichkeit zum gemeinsamen Nähen.
Fotoschule Köln
Im Mediapark 8a I 50670 Köln I 0221 710 56 56 I www.fotoschule-koeln.de
Das Kursprogramm der Fotoschule wechselt jährlich und wird laufend an die
Wünsche der Teilnehmer angepasst. Den Kern bilden die drei Basiskurse, die sich
mit der Handhabung der Kamera und des Materials, mit Bildgestaltung und mit
den Inhalten der Fotografie beschäftigen.
Freie Kunstschule Köln
Helmholtzstr. 6-8, Köln I 0221 259 34 01 I www.kunst-schule.de
Neben einer qualifizierten künstlerischen Ausbildung bietet die Freie Kunstschule Köln eine Plattform des kreativen Austauschs. Die Unterrichtsinhalte basieren
auf einer klassischen Schule und erfassen darüber hinaus verschiedene Gattungen
und Gestaltungsmöglichkeiten der zeitgenössischen Kunst.
ITCCA-Schule Rheinland Andreas Heyden: Tai Chi Chuan
Neusser Straße 27-29, Köln I 0221 739 32 90 I www.taichi-koeln.de
Tai Chi Chuan ist die Kunst, sich im Einklang mit der Natur zu bewegen. In einem
fließenden Ablauf von Schritten und Gesten wird die sogenannte „Form“, die
Grundübung des Tai Chi Chuan, ausgeführt, um den Körper anmutig und geschmeidig durch den Raum zu bewegen. Andreas Heyden unterrichtet seit 1980.
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KIK – Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung
Hamburger Straße 17, Köln I 0221 139 05 51 I www.kik-wb.org
Das Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung bietet zahlreiche Seminare,
um der Kreativität freien Lauf zu lassen. Das Angebotsspektrum reicht hier von
Kunst- und Filmseminaren bis hin zur Schreibwerkstatt.
Kochschule am Rheinauhafen
Holzmarkt 67, Köln I 0221 471 913 27 I www.kochschule-rheinauhafen.de
Eine vielfältige Auswahl an verschiedenen Kochkursen wird im Kölner Rheinauhafen angeboten. Egal, ob es um Kräuter und Gewürze oder die Zubereitung des
perfekten Steaks geht – für jeden Geschmack ist etwas dabei.
natürlichRAD
Annaberger Str. 237, Bonn I 0228 931 95 75 I www.natuerlichrad.de
Radfahren zählt auch weiterhin zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Alles
rund ums Rad gibt es bei natürlichRAD in Bonn. Von einer umfassenden Beratung
bis zur Einzelanfertigung findet man hier alles.
Stimm-Werkstat Anno Lauten
Industriestr. 131c, Köln I 0221 68 86 37 I www.stimm-werkstatt.de
Das Angebot der Stimm-Werkstatt reicht von Basisunterricht in Stimmbildung,
Singen und Sprechen bis hin zu Stimmdesign und berufsbegleitendem Coaching.
Der Auf-/Ausbau von effizienter Atemtechnik, Stilistiken und Repertoire gehören
ebenfalls zum Angebot.
Tour-Agentur
Hohe Pforte 22, Köln I 0221 93 272 63 I www.tour-agentur.de
Außer kultureller Vielfalt hat Köln noch einiges zu bieten. Thematische Führungen
durch Köln, wie z. B. Rad-Touren oder Nachtwächter-Touren, lassen die Domstadt
in neuem Licht erscheinen. Ein nach EU-Richtlinien ausgebildeter Stadtführer
zeigt den Teilnehmern die interessantesten Seiten der Rheinmetropole.
TEXT & ZUSAMMENSTELLUNG: MELVIN GABEL
www.choices.de
24. Jhg. | Oktober 2012
SAVAGES
EIN FILM VON OLIVER STONE
www.savages-film.de
ab 11.10. im Kino