und das Publikum so richtig heiss war
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und das Publikum so richtig heiss war
RS-KULT BERGISCHE MORGENPOST DIENSTAG, 19. MÄRZ 2013 C4 Bergische Kultur Pianistin Yu Mi Lee entfacht einen Rausch der Klänge Der Blues des „Majors“ wird rockiger Die fünfte Remscheider Bluesnacht in der Klosterkirche entwickelte viele Facetten dieser Stilrichtung. VON HEIKE KARSTEN VON BERND GEISLER REMSCHEID „Der Blues hat viele Facetten“ – dieser Satz aus dem Munde des Gitarristen Klaus „Major“ Heuser zeigte, wo bei der fünften Remscheider Bluesnacht der stilistische Hammer hing: (fast) bei allen Darbietungen gaben Skiffle, Country, Rock und natürlich Blues den Ton an. Zum kleinen Jubiläum stellten sich die Veranstalter Uli Spormann und Klaus Stachuletz selbst mit ihrer Midnighttrain SkiffleBand als „Vorgruppe“ auf die Bühne. Natürlich wussten alle Leute in der nahezu ausverkauften Klosterkirche, dass die beiden kompetent in Sachen Blues unterwegs sind: Als Dr. Mojo heben sie jeden, der es wissen will und eine ihrer Veranstaltungen im Bergischen besucht, aufs traditionelle Blues-Pferd. Die Haupt-Attraktion des Abends bildete gleichwohl die Klaus-„Major“-Heuser-Band. Der „Major“ dürfte allen Rockfreunden bekannt sein als der ehemalige Gitarrist der kölschen Combo „BAP“. Er komponierte viele der großen Hits der frühen Band, unter anderem „Verdamp lang her“. Und jetzt trägt er auch den Blues auf seiner Fahne. Er war zunächst mit dem BluesUrgestein Richard Bargel in der Band „Men in Blues“ aufgetreten. Doch leider musste Bargel wegen Krankheit aufgeben. Am Gesangsmikrofon steht nunmehr der Kölner Sänger, Gitarrist und Songschreiber Thomas Heinen, bekannt durch die Bands „Bosstime“ und „Pirate Radio“. Damit bekam in der Klaus„Major“-Heuser-Band der Blues ein anderes Gesicht: Er wurde eine mächtige Portion rockiger. Heuser und seine Mannen spielten auf, nachdem in der Bluesnacht die Midnighttrain Skiffle-Band traditionellen Skiffle aus dem Chicago der 20er-Jahre, charmanten Caféhaus-Blues und Alltime-Klassiker mit Waschbrett, Cajon, SnareSchlagzeug, Gitarre, Bluesharp, REMSCHEID Die Konzertreihe „Welt- Die Klaus-„Major“-Heuser-Band war der Stargast des Abends bei der fünften Bluesnacht in der Klosterkirche. Kontrabass und mehrstimmigem Gesang zum Besten gegeben hatte, und das Publikum so richtig „heiß“ war. Bereits mit den ersten Songs wurde klar, was Heuser unter „Facetten des Blues“ verstand: „Purer Rock“, sagte Axel, Leadgitarrist der Remscheider Band „Roadmax“. Dazu passt natürlich immer die Fünftonleiter des Blues. Auch in den wun- derschönen Balladen, die vor allen Dingen durch Heinens Stimme geprägt waren, durchsetzte sie Heusers Soli. Da brandete Beifall auf. Gleichwohl zogen einige HardcoreBlues-Fans die Mundwinkel nach unten. Für sie waren Heusers Kompositionen durchweg zu rockig. Auch wenn der Gitarrist zunehmend häufiger seine attraktive Gibson Les Paul Gitarre mit dem Glas- stab (Slide) bearbeitete: Der Blues verflog wie der Schaum auf abgestandenem Bierglas. In der abschließenden Session aller Musiker bäumte er sich dann noch einmal auf. Und damit wurde diese Bluesnacht doch noch zu einer bewegenden, alle Gemüter befriedigenden Nacht. Das Publikum zollte den Musiker viel Applaus. BM-FOTO: NICO HERTGEN KLAUS „MAJOR“ HEUSER Eric Clapton und Rory Gallagher als Vorbild Vorbilder Klaus „Major“ Heuser wurde am 27. Januar 1957 in Leverkusen geboren . Seine Vorbilder sind Keith Richards, Eric Clapton und Rory Gallagher. Für Sascha Gutzeit sind Leichen auch nur Menschen REMSCHEID (bg) „Tote Leichen ster- ben länger“– wer eine Lesung mit diesem Titel besucht, ist selber schuld. Er kommt aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus. Sascha Gutzeit, Musiker, Autor und Schauspieler, gab eine „Schnupperlesung“ aus seinem im Herbst erscheinenden Buch mit gleichem Titel im Rotationscafé. Im Buch wwerden „Kriminalkommissar Heinz Engelmanns beste Mordfälle“ in fünf Kriminalgeschichten erzählen. Eine davon durften neugierige Leser bereits jetzt schon genießen. Die rund zwanzig Zuhörer wussten, was sie erwartete: Ihnen stand bereits vor Beginn der Lesung das „GutzeitGrinsen“ im Gesicht. Und Gutzeit ließ sich nicht lumpen: Authentisch bis in den angedeuteten Spitzbart las er Engelmanns Abenteuer. Und jeder im Rotationscafé wusste, dass er eigentlich Kommissar Engelmann vor sich hatte. Gutzeit kann sich so gut in seine Figuren hineinversetzen, dass es schwerfällt, nicht anzunehmen, der Kommissar sei sein Alter Ego. Wollen wir hoffen, dass es das nicht ist. Denn Engelmann ist ein Ketten-Säufer und -Raucher. Das „Krimi-Gedeck“ – ein doppelter Co- KINO DIENSTAG 3096 Tage, CinemaxX Wuppertal: 16.30, 18.45 Uhr. Canakkale - Der unbesiegbare Widerstand (OV), CinemaxX Wuppertal: 20, 22.45 Uhr. Der Geschmack von Rost und Knochen, Cinema: 20.30 Uhr. Der Hypnotiseur, Cinema: 15 Uhr. Der Mondmann, Cinema: 15.15 Uhr. CinemaxX Wuppertal: 14.30 Uhr. Die Bestimmer - Kinder haften für ihre Eltern, CinemaxX Wuppertal: 14.30 Uhr. Corso: 17 Uhr. Die fantastische Welt von Oz 3D, CinemaxX Wuppertal: 14.40, 17.30, 19.40, 23 Uhr. Die Vampirschwestern, CinemaxX Wuppertal: 14.30 Uhr. Django Unchained, CinemaxX Wuppertal: 22.20 Uhr. Fünf Freunde 2, CinemaxX Wuppertal: 14.45 Uhr. Ghost Movie, CinemaxX Wuppertal: 22.50 Uhr. Hänsel & Gretel: Hexenjäger 3D, CinemaxX Wuppertal: 17.45, 20.30, 23 Uhr. Corso: 20 Uhr. Hitchcock, Cinema: 17 Uhr. Hyde Park am Hudson, Cinema: 14.45 Uhr. Immer Ärger mit 40, CinemaxX Wuppertal: 16.35, 19.20, 22.45 Uhr. Corso: 17, 20 Uhr. Invasion, Cinema: 16.30 Uhr. Jack and The Giants 3D, CinemaxX Wuppertal: 15, 17.35, 20.15, 23 Uhr. Kokowääh 2, Corso: 17 Uhr. Les Misérables, CinemaxX Wuppertal: 16.40, 20.15 Uhr. Corso: 20 Uhr. Nachtzug nach Lissabon, Cinema: 17.30, 20 Uhr. CinemaxX Wuppertal: 16.50 Uhr. Psycho (1960), Cinema: 20.45 Uhr. Rubinrot, CinemaxX Wuppertal: 14.30, 17.25, 20.10 Uhr. Corso: 17, 20 Uhr. Safe Haven - Wie ein Licht in der Nacht, CinemaxX Wuppertal: 15, 20 Uhr. Shootout - Keine Gnade, CinemaxX Wuppertal: 23.15 Uhr. Song for Marion, Cinema: 18.55 Uhr. Stirb langsam - Ein guter Tag zum Sterben, CinemaxX Wuppertal: 21 Uhr. Take this Waltz, Cinema: 18.15 Uhr. Warm Bodies, CinemaxX Wuppertal: 14.30 Uhr. DIE ADRESSEN: Cinema, Wuppertal, Berliner Str. 88, ☎ 0202 2604310. CinemaxX Wuppertal, Wuppertal, Bundesallee 250, ☎ 01805 24636299. Corso, Radevormwald, Hohenfuhrstr. 11, ☎ 02195 2928. gnac und ein Klarer – hat er erfunden. Und solange es morgens für den Kaffee noch zu früh ist, trinkt er schon mal Cognac. Frei nach der Devise: Irgendetwas muss der Mensch ja zu sich nehmen. Dazu ist die „Overstolz“ stets griffbereit. Wem diese Zigarette noch aus den Zeiten ein Begriff ist, in denen sie große Mode war, der gehört genau zur Zielgruppe von Gutzeits Krimigeschichten. Er kann vermutlich auch ohne Cognac und Klaren tiefsinnig über den Kommissar und seine Fälle lachen, zumindest aber Schmunzeln. Am Rande: Engelmann fährt ganz hintersinnig als Dienstwagen einen rosaroten Panda und geht zum Nachdenken ins Hotel Inkontinental. So ist dann die Geschichte „Leichen sind auch nur Menschen“, die Gutzeit präsentierte, auch nicht knochentrocken ernst zu nehmen. Worum geht’s? Edeltraut Leckermann (76) ist die um 30 Jahre ältere Gattin des Schwerenöters und Konzernchefs der Interleckt GmbH Klaus Leckermann – Slogan: „Lutscher von Leckermann machen jeden Lecker an“. Sie glaubt, dass ihr Mann sie umbringen will. Weil die früher gefeierte Nachtklubtänzerin mittlerweile in die Jahre gekommen ist. Sie präsentiert dem Kommissar eine ganze Reihe merkwürdiger „Mordversuche“. Darunter ein zufälliger Schuss aus einer Jagdpistole, der ihre künstliche Hüfte durchlöcherte. Der Kommissar kann nicht auf Verdacht ermitteln. Muss sich aber schleunigst zusammen mit seiner Kollegin Liesel Wippen sputen, als die greise Dame im Krankenhaus landet. Mehr wird hier nicht verraten. Angesichts solcher Metaphern wie „Das Feuerzeug zischte wie eine pampige Python“ wird trotzdem klar, dass es um eine „todernste“ Sache geht. klassik am Klavier“ hat neuen Zuwachs: Am Sonntag stellte sich die Koreanische Pianistin Yu Mi Lee mit ihrem emotionalen Tastenspiel in der Lenneper Klosterkirche vor. Ihr Repertoire für diesen Nachmittag umfasste Kleinodien der Klaviermusik von Bach bis Brahms, vom Barock bis zur Moderne. „Es ist ein ungewöhnliches Programm und etwas ganz besonderes“, kündigte Veranstalterin Andrea Lugg an und versprach damit nicht zu viel. Scheinbar mühelos gelangen der ausgebildete Konzertpianistin die Sprünge zwischen den Kompositionen von Bach, Ravel, Chopin, Haydn und Brahms. Dabei ließ sie sich immer wieder auf das Wechselspiel neuer Tempi und Ausdrucksstärken ein. Während die Kerzen auf der Bühne langsam erloschen, zündete Lee ein Feuerwerk an Gefühlen durch ihr nuancenreiches und impulsives Spiel. Eröffnet wurde das Konzert mit der technisch anspruchsvollen und enorm vielseitigen Partita Nr. 6 von Johann Sebastian Bach. Der Übergang zum Impressionismus und den Walzerminaturen „Valses nobles et sentimentales“ von Maurice Ravel gelang fließend und zeugte von einer guten Ausbildung. Der musikalische Werdegang der 30-jährigen Pianistin begann in Seoul, seit 2005 studiert sie an der Musikhochschule in Hannover. Yu Mi Lee gewann bereits internationale Preise und konzertiert weltweit. In zwei Wochen beginnt ihre AsienTournee. Die rund 70 Zuschauer verfolgten gebannt die differenzierten Interpretationen der Nocture von Chopin und einer Haydn- Sonate. Seinen krönenden Abschluss aber nahm das Konzert mit Brahms Klavierstücken Op. 119, die in einem wilden Finale gipfelten. „Bravo-Rufe“ und langanhaltender Applaus waren der Lohn für die Musikerin. „Die Pianistin ist besser als das Instrument“, sagte ein begeisterter Zuschauer, was keinesfalls die Qualität des Flügels schmälern sollte, sondern als großes Kompliment zu verstehen war. Symphoniker spielen in Lüttringhausen REMSCHEID (cip) Beim Kirchenkon- zert der Bergischen Symphoniker in der Heilig-Kreuz-Kirche in Lüttringhausen stehen Werke von Gabriel Fauré (1845-1924) und Lilli Boulanger (1893-1918) auf dem Programm. Es singt der Chor der Bergischen Symphoniker. Als Solisten wurden verpflichtet Christine Hoffmann (Sopran) und Achim Hoffmann (Bass). Ulrich Eick-Kerssenbrock leitet das Konzert. Morgen 20 Uhr, Heilig-Kreuz-Kirche, Lüttringhausen, Richard-Pick-Straße. Eine spanische Nacht mit Bläserquintett VON MICHAEL MÖLLER REMSCHEID Minutenlang zeigte das Publikum am Sonntagabend mit seinem Applaus, dass ihm die „Spanische Nacht“ überaus gut gefallen hatte. Der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde Lüttringhausen hatte zu seinem Frühjahrskonzert in den großen CVJMSaal eingeladen. Der Saal war ausverkauft. Ein Programmpunkt bei diesem Traditionskonzert ließ die Besucher besonders aufhorchen. Nach fast 30 Jahren hatte sich der Posaunenchor zu seinem Konzert Gäste eingeladen. Das Blechbläserquintett des Musikkorps der Bundeswehr aus Siegburg war als Gast auf der Bühne. Die Verbindung war durch Oberfeldwebel Uwe Berning entstanden. Berning hatte vor zwei Jahren die Trompetenausbildung des musikalischen Nachwuchses in der Lüttringhauser Adolf-ClarenbachGrundschule übernommen. Diese Verbindung wurde für den Gastauftritt und zum Vergnügen des Publi- Das Blechbläser-Quintett des Musikkorps der Bundeswehr gastierte im CVJMSaal in Lüttringhausen. BM-FOTO: NICO HERTGEN kums genutzt. So war der erste Teil des Abends den Gästen vorbehalten. Eine Stunde unterhielten die fünf Musiker das Publikum mit einer bunten Mischung flotter wie auch ruhigerer Lieder. Da der Abend unter dem Rot-Gelb der spanischen Flagge stand, durften hier natürlich auch nicht die Ouvertüre und der Habanera, das Lied des Torrero, aus Carmen fehlen. Auch schon Tradition: Das Nachwuchsensemble des Posaunenchores unter der Leitung von Wolfram von Borzeszkowski führte in den zweiten Teil des Abends ein. Hier zeigten zehn Nachwuchsmusiker, dass sie genug Luft und den richti- gen Takt für „die große Bühne“ hatten. Geprägt von spanischen Liedern nahmen die über 30 Musiker des Posaunenchores ihre Zuhörer mit in die Sonne und an die Strände Spaniens. Wer das mochte, kam bei „En Aranjuez con tu Amor“ und „Barcelona“ auf seine Kosten. Beim ersten der beiden Lieder war Uwe Berning als Solist zu hören. Das, was sonst als Gitarrensolo gedacht war, spielte er auf dem Flügelhorn. Nachdem der erste wohlige Schauer den Rücken passiert hatte, folgte bei „Barcelona“ der zweite. Die Instrumente übernahmen die gesungenen Parts von Freddy Mercury und Montserrat Caballé. Die Posaunenchor-Interpretation brauchte das Original nicht zu fürchten. Moderatorin Sandra Schmitz führte informativ und auch ein wenig ironisch durch das Programm. Bei „Viva la vida“ von Coldplay rezitierte sie Teile des Textes. Ihr Kommentar, „Sie haben Glück. Wir spielen das Lied ohne Text.“ Das Publikum belohnte die Musiker mit viel Applaus.