TCB-Zytig - Tramclub Basel
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TCB-Zytig - Tramclub Basel
Auslandexkursion Slowakische Republik Nachdem letztes Jahr mit Frankreich ein westliches Land besucht wurde, ging es dieses Jahr wieder nach Osten, in die Slowakei. Dieses recht „neue“ Land entstand erst 1993 durch die Aufteilung der früheren Tschechoslowakei in Tschechei und die Slowakei. Kosice Am Montag, dem 29. Mai 2000, ging es frühmorgens um 5:47 Uhr ab Basel mit dem Flugzug zum Zürcher Flughafen. Nachdem wir dort die übrigen Reiseteilnehmer getroffen hatten, ging die ganze Von Stefan Wehrli Gruppe von 23 Teilnehmern an Bord des Flugzeuges der Czech Airlines. Nach 1 ½ Stunden landeten wir in Prag. Dort stiegen wir in eine kleinere Propellermaschine, ebenfalls der Czech Airlines, um. Nach einem Zwischenstopp in Bratislava, landeten wir um 12:40 Uhr auf dem kleinen Flughafen von Kosice. Dort wurden wir von der örtlichen Reiseleiterin Eva Brendlova empfangen. Während wir unsere Zimmer im schönen Hotel Slovan Kosice bezogen, begann es zu regnen. Nichtsdestotrotz stand anschliessend ein kleiner Stadtbummel durch die schöne Altstadt mit dem Münster und dem Stadttheater auf dem Programm, der in einem Café zum „z’Vieri“ endete. Das Abendessen wurde im Hotel eingenommen. Am nächsten Tag, Dienstag dem 30. Mai 2000, wurden wir am Morgen beim Hotel von einem Oldtimertram aus den 30 Jahren abgeholt. Mit diesem fuhren wir dann ins Depot. Dort stiegen wir in einen modernisierten Tatra T6 um. Dieses modernisierte Fahrzeug verfügt über Aussenschwingtüren, Matrixanzeige für Linie und Endziel sowie innen über eine Haltestellenanzeige. Über diese Haltestellenanzeige verfügen aus Geldmangel erst 14 6 Fahrzeuge. Mit diesem Fahrzeug ging es auf die Überlandstrecke zum ca. sieben Kilometer entfernten Stahlkombinat. In diesem Hüttenbetrieb arbeiteten bei Vollbeschäftigung 40‘000 Leute in drei Schichten, welche fast alle mit dem Tram kamen. Zurzeit arbeitet das Stahlwerk nicht mehr voll und mehr Leute als früher kommen mit dem Auto. Trotzdem sind die Beförderungsleistungen beachtlich. Zum Schichtende fahren aus allen Endstationen der Stadt Gelenkwagen zum Werk, was auf der Hauptstrecke einen Zwei-Minuten Takt ergibt. Die Endhaltestelle ist dementsprechend grosszügig dimensioniert. Während der übrigen Zeit fährt jede halbe Stunde ein Tram zum Bahnhof. Auf der Rückfahrt ins Depot gab es noch die Gelegenheit für einen ganz besonderen Fotohalt bei einer Baustelle auf der Kletterweiche. Zurück im Depot war eine ausführliche Besichtigung der Anlagen angesagt. Anschliessend gab es das Mittagessen im Versammlungssaal der Verkehrsbetriebe. Nach dem Essen kam noch der Direktor, welcher ein kurzes Referat über die Geschichte des Betriebes und die heutige Situation hielt. Anschliessend konnten weitere Fragen gestellt werden. Nach der Besichtigung des kleinen Museums mit Fotos, Plänen und Exponaten, welches zum 100-jährigen Jubiläum 1997 eingerichtet wurde, ging es in einen abgetrennten Teil der Depothallen. Dort ist der Nachbau eines Pferdebahnwagens, welcher bei besonderen Festen im Einsatz steht, sowie einige ältere Tatrawagen und Arbeitswagen untergebracht. TCB-ZYTIG Auslandexkursion Man hat anscheinend die Absicht, die Fahrzeuge, sofern das Geld vorhanden ist, wieder instand zu setzen. Zum Abschluss fuhren wir noch eine Runde mit dem Oldtimertram mit Fotohalten durch die Stadt. Anschliessend endete der Tag an der Haltestelle vor dem Hotel. Vor dem Nachtessen blieb noch genügend Zeit, um Fahrpläne zu kaufen, die Buchläden zu durchstöbern, Postkarten zu kaufen und zu schreiben, mit der Tageskarte auf eigene Faust Tram zu fahren und zu fotografieren oder um sich eine Sachertorte zu genehmigen. Am Abend trafen wir uns beim Hotel und es ging in ein lokales Restaurant, „Zlata Hus“ (Goldene Gans) zum Essen. Danach konnte man die schön restaurierte Altstadt im Scheinwerferlicht bewundern oder sich am beleuchteten Springbrunnen vor dem Theater erfreuen, welcher zur Musik tanzte. Ein Anziehungspunkt für jung und alt. Tatrabahn und Zahnradbahn Strba – Strbské Pleso Am Mittwoch, dem 31. Mai 2000, lernten wir am Morgen die sehr eigenwillige Liftsteuerung unseres Hotels kennen, System: „Zufallsgenerator“. Danach ging es per Bus mit den gepackten Koffern zum Bahnhof. Die slowakischen Eisenbahnen bieten als neuen Service die Organisation von individuellen Gruppenreisen mit einem Extrawagen an. Unsere Gruppe war nun die erste, welche diesen Service nutzte. Unser Extrawagen war dem regulären Schnellzug am Ende beigestellt. Der Wagen umfasste 30 Sitzplätze in Sechserabteilen sowie einen 24plätzigen Speisewagenteil. Während den ganzen Fahrten wurden wir von unserem eigenen Kellner und unserem eigenen Koch umsorgt. Jeder erhielt noch ein Säckchen mit Souvenirs von der slowakischen Eisenbahn. Dann ging es auf die 1 ½-stündige Reise nach Poprad. Dort wurden wir vom Regionalleiter der slowakischen Eisenbahn empfangen. Nachdem wir unsere Koffer im Bahnhof eingestellt hatten, fuhren wir mit dem Oldtimerzug der Tatrabahn ins Depot Poprad. Das Depot ist zweigeteilt. In einen Schmalspurteil die TatrabahnFahrzeuge und in einen Normalspurteil die Staatsbahnen. Im Sommer und Herbst dieses Jahres bekommt die Bahn ihre neuen Stadler Gelenktriebwagen mit ADtranz-Antrieb, bei welchen die Teile aus der Schweiz kommen, und im Lande fertig montiert werden. Nach einem ausführlichen Depotrundgang, bei welchem auch eine Normalspurdampflok zu bewundern war, ging es mit dem Tatrabahnoldtimerzug von 1910 bergauf. Leider liess das Wetter sehr zu wünschen übrig, so dass man die Gipfel der Tatragebirgskette nur erahnen konnte. Die Strecke verläuft in weiten Kurven bergan durch regennasse Tannenwälder. Während der Fahrt begann der Bremser im Anhängewagen mit dem Verkauf von Kalendern, Postern, Postkarten und Ersttagsumschlägen — mit durchschlagendem Erfolg. http://www.tramclub-basel.ch TCB-ZYTIG 7 Auslandexkursion Nachdem die Strecke von Poprad auf die Stichstrecke von Tatranská Lomnika trifft, verläuft die Strecke nun mit zwei Einspurgeleisen entlang des Tatragebirge bis zu Station Starý Smokovec. Dort war für uns erst einmal Pause angesagt. Zum Mittagessen ging es in ein nahegelegenes Hotel. Nur Hansruedi Hartmann hatte noch nicht genug und befuhr noch die Strecke nach Tatranská Lomnika und zurück. Aber auch für ihn reichte es noch für das mehrgängige Mittagessen. Nach dieser Stärkung ging es weiter Richtung Strbské Pleso. Unterwegs ergab sich bei Kreuzungen die Gelegenheit für Fotohalte. Leider wurde der Nebel immer dichter. Am Endbahnhof Strbské Pleso hatten wir die Gelegenheit, die alte Trassee und die höhergelegene ehemalige Endstation der Schmalspurbahn und der Zahnradbahn am See zu besichtigen. Leider war auch der Ausblick über den See in dichte Watte gepackt. Nachdem wir den Zahnradbahnwagen im Nebel gefunden hatten, ging es talwärts. Die Zahnradbahn wurde 1870 gebaut und wegen Konkurs in den 30er Jahren eingestellt. In den 1970er Jahren zu einer sportlichen Meisterschaft wurde die Zahnradbahn wieder neu aufgebaut mit leicht abweichendem Trassee in den beiden Endbahnhöfen. Die neuen Wagen wurden komplett aus der Schweiz bezogen, was man den Wagen bis auf die letzte Schraube ansah. Bei der Talstation Strba ergab sich die Gelegenheit, das Zahnradbahndepot neben der Hauptbahnstation zu besuchen und sich die Geschichte der Bahn erläutern zu lassen. Nachdem auch der nächste, aus dem Nebel auftauchende Zahnradbahnwagen auf Film gebannt war, fuhren wir mit der Staatsbahn zurück nach Poprad. Dort holten wir unser Gepäck, und verschoben ins nahe am Bahnhof gelegene Hotel Satel Poprad. 8 Nach Zimmerbezug und Nachtessen wurde die Gelegenheit geboten, die hübsche Altstadt von Poprad mit grosser Fussgängerzone unter „fachfrauischer“ Führung durch Eva zu besichtigen. Anschliessend konnte man entweder seinen Schlummerbecher in einem der vielen Cafés einnehmen oder in die hoteleigene Disco gehen, was nicht allen so gut bekam, wie man anderntags sah. Schmalspurbahn Trencianska Teplá – Trencianske Teplice Am Donnerstag, dem 1. Juni 2000 ging es weiter mit unserem Extrawagen. Da an diesem Tag der Tag der Kinder in der Slowakei gefeiert wurde, konnte man vielerorts Lunaparks und ähnliche Vergnügungsattraktionen sehen. Eva meinte, sie sei ja auch mit 23 Kindern unterwegs. Während der 3,5-stündigen Bahnfahrt hatten wir Gelegenheit die Infrastruktur der Küche bei einem guten Mittagessen zu geniessen. Auch Tranksame kam nicht zu kurz. Petrus meinte es gut mit uns und schickte heisses, wolkenloses Wetter. Um 12:35 Uhr erreichten wir Trencianska Teplá. Die reizvolle SchmalspurNebenbahn (760mm) war leider nach einer Entgleisung eingestellt. Uns wurde aber versichert, man sei dabei, die Strecke zu renovieren, um den Betrieb wieder aufnehmen zu können. Nach der obligaten Depotbesichtigung (dort durften die Fahrzeuge fahren) und dem Familienfoto ging es mit dem Bahnersatzbus nach Trencianske Teplice. Der Bus verkehrte, wie die Bahn, mit einem Kondukteur. Im Endbahnhof wurde der Billettschalter belagert, da fast jeder Reiseteilnehmer ein oder mehrere Billette haben wollte. Auch gab es einen schönen Stempel. Mit diesem wurden Pässe, Programme und sonstige Papiere eifrig bestempelt. TCB-ZYTIG Auslandexkursion Nachdem das Bahnhofs-WC dem Drang Abhilfe brachte, wurde das Städtchen besichtigt. Eine kulinarische Spezialität des Ortes wurde auch gewürdigt: süsse, oblatenähnliche Fladen. Da es mittlerweile sehr warm geworden war, zog es die Mehrheit der Reiseteilnehmer in eines der zahlreichen Promenadencafés zu einem kühlen Trunk und einem Eis. Später trafen sich alle wieder am Bahnhof, um im Bahnersatzbus talwärts zu gondeln, diesmal sogar im Besitz eines zu lochenden Billettes. Nach einer kurzen Wartezeit, die unter anderem dazu genutzt wurde, das alte Depot der Bahn zu fotografieren oder Geldnachschub aus dem Bancomaten zu organisieren, kam der Schnellzug nach Bratislava, an den unser Extrawagen angehängt wurde. Nach dem Einsteigen gab es dann eine kleine Überraschung: Unser Koch und unser Kellner hatten sich schlafen gelegt und die Gangtüren sicherheitshalber von innen mit Vorhängeschlössern gesichert. Leider hatten sie einen sehr guten Schlaf, so dass sie das Rangieren nicht geweckt hatte. Erst unser Klopfen weckte sie und befreite uns aus unserer engen Lage auf den Plattformen. In der heissen Nachmittagssonne ging es nun weiter und mancher verspürte Durst oder gar Hunger, was unser Küchenteam gar trefflich zu bekämpfen wusste. Bei der Einfahrt in Bratislava wurden nicht nur die Rebberge bewundert, sondern schon das erste Depot erspäht. Ernest Amort versicherte uns, dass wir dieses noch aus der Nähe sehen würden. Nach der Ankunft in Bratislava wurden wir von einem Bus mit dem Gepäck in unser Hotel Kyjev zum Zimmerbezug und zum Nachtessen gebracht. Danach ging es zu einem kleinen Verdauungsbummel in die Altstadt. TCB-ZYTIG Bratislava Am Freitag, dem 2. Juni 2000, wurden wir von einem hervorragend restaurierten Oldtimer vor dem Hotel abgeholt. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt, bei der auch der bekannte Tramtunnel unter der Burg befahren wurde, ging es stadtauswärts zum Depot und Werkstätte Jurajov Dvor. Selbstverständlich wurden auch jeweils Fotohalte organisiert. Nachdem wir vom Direktor begrüsst wurden, ging es zu einem ausführlichen Rundgang durch die Werkstätten. Dort sahen wir unter anderem Oldtimerwagen aus Österreich, welche in Bratislava aufgearbeitet werden. Leider haben sie für die nächsten Jahre genug zu tun, so dass sich vorläufig keine Gelegenheit für unseren Wagen 47 ergibt. Auch die Schreinerei wurde besucht, welche von einem alten erfahrenen Arbeiter geleitet wurde. Die dort aufliegenden Baupläne von alten Wagen erfreuten das Herz des Zürcher Archivars Ernst Wetzel. Da Eva mittlerweile wusste, dass Rico Ugazio Uniformen sammelt, überzeugte sie den Direktor, mit uns einen Ausflug in die Kleiderkammer zu machen. Dort gab es alte Uniformen, und Kurt Ott und Rico Ugazio kamen so gratis zu einem besonderen Reiseandenken. Nach Nachfrage durch Rico und intensiver Suche wurde sogar noch eine alte Uniformmütze gefunden. Weiter ging es mit unserem Oldtimer zurück in die Stadt. Unterwegs wurde ein Fotohalt eingelegt und uns der ehemalige Pferdebahnbahnhof gezeigt. Wieder stadtauswärts ging es zum Depot Gaštanovy Hájik, welches wir schon am Vortag vom Zug aus gesehen hatten. Dort gab es das letzte Familienfoto. Auch konnten dort die sehr gefällig modernisierten Tatra KT4 abgelichtet werden. 9 Auslandexkursion Oben: Das Oldtimerfahrzeug 301 im Gelände des Depots von Kosice. (Foto: R. Ugazio/30.05.2000) 10 TCB-ZYTIG Auslandexkursion Oben: Ein Personenzug des ZSR bei der Einfahrt in den Bahnhof Ruzomerok. (Foto: R. Ugazio/31.05.2000) Unten: Die Schmalspurbahn Trencianska Teplá—Trencianske Teplice. Diese konnten unsere Reisenden leider nicht befahren, da diese nach einer Entgleisung vorübergehend unterbrochen war. (Foto: R. Ugazio/01.06.2000) TCB-ZYTIG 11 Auslandexkursion Auf dem Depotrundgang sahen wir ausser den obligaten Beschleunigern auch eine Spezialität. Bei den Wagen im Depot sind die Rücksiegel entfernt. Diese bekommt der Fahrer erst bei Dienstantritt ausgehändigt, damit er nicht in Versuchung kommt, den Rückspiegel auszutauschen, falls er ihn mal beschädigt. Am Schluss stand eine ausgezeichnete Parade mit Altund Neufahrzeugen vor dem Depot. Nachdem auch diese abgelichtet war, konnten wir wählen, mit welchem Fahrzeug wir zurück in die Stadt zum späten Mittagessen fahren wollten. Die Mägen knurrten mittlerweile doch etwas. Einstimmig wurde der T2 gewählt. Nach der Ausfahrt aus dem Depot auf der langen Ausfallstrasse mit Mitteltrasse wünschten wir einen Fotohalt. Kurz darauf hielt unser Fahrzeug. Wir stiegen aus, um unsere Filme zu belichten. Allerdings wunderten wir uns, dass der Bügel halb eingezogen war. Nach und nach begriffen wir, dass dies nicht unser gewünschter Fotohalt, sondern ein technischer Halt war. Unser schön uniformierter Fahrer versuchte, unser Fahrzeug wieder in Gang zu kriegen – vergebens. Hinter unserem Tram hatte sich bereits ein beträchtlicher Tramstau gebildet. Schliesslich wurde entschieden, die Fahrgäste im Tram hinter uns aussteigen zu lassen und das Tram an unseres zu kuppeln, um uns abzustossen. Wir allerdings durften im Wagen bleiben. Mit dieser sehr ungewöhnlichen Komposition à la „Aernscht“ ging es durch die ganze Stadt. Gesteuert wurde mit Blickkontakt und Mobiltelefon, da der Fahrer des hinteren Fahrzeuges die Situation vor uns nicht überblicken konnte, was nicht einfach war, aber einmalig für uns. Auch für die wartenden Fahrgäste an den Haltestellen war der Anblick einer „Doppeltraktion“ vorne halbvoll, hinten leer, in die sie nicht einsteigen durften, gewöhnungsbedürftig. 12 Zu guter Letzt landeten wir doch sicher in der Innerstadt, um uns nach kurzem Fussmarsch in einem Restaurant zu stärken. Dort wurde uns noch viel Material wie Krawattennadel, Pin, Linienkleber, 24Stunden-Karte und Poster verteilt. So bepackt gingen die meisten zuerst in Hotel um abzuladen, bevor jeder für sich sein Nachmittagsprogramm begann. Favorit bei vielen war der Besuch bei einem nah des Hotels gelegenen Modellbahnhändler, welcher auch Videos und Postkarten verkaufte. Manche Krone wurde umgesetzt. Viele nutzen die Gelegenheit, noch weitere Linien abzufahren, bevor wir uns in der Rezeption zum Essen trafen. Gemeinsam ging es in die Altstadt in ein Kellerlokal namens Klastorna Vinaren. Dort war eine Reisegruppe aus Schweden schon bester Stimmung und feuerte die Musiker eifrig an, was nicht jedermanns Sache in unsere Gruppe war. Danach zog es viele noch in die schöne Altstadt welche, auf das prächtigste illuminiert und mit einer Lasershow ausgestattet war. Dort lockten unzählige Strassencafés an diesem warmen Abend. Am letzen Tag in Bratislava, Samstag dem 3. Juni 2000, stand zuerst noch eine Stadtrundfahrt auf dem Programm. Zuerst ging es durch die neuere Stadt und auf den Burghügel mit dem Bus. Neben der alten Burg, welche nach Bränden und Kriegsereignissen in dieser Form gar nicht so alt ist, steht die neue Burg, ein Betonpalast, welchen die Kommunistische Partei noch vor der Wende für sich zu errichten begann und der heute Sitz des Parlamentes ist. Vom Burghügel hat man auch eine schöne Sicht auf die PlattenbautenVororte, welche von sehr vielen Studenten bewohnt seien; Bratislava ist der Sitz mehrerer Universitäten. TCB-ZYTIG Auslandexkursion Nicht zuletzt sieht man auch die Donau und die nahe österreichische Grenze. Die Burg hat im Innenhof einen sehr tiefen Sodbrunnen. Der Bus fuhr uns noch bis an die Altstadt, von dort aus ging es zu Fuss weiter. Auf dieser Reise konnte keiner sagen, wir hätten keine Kultur gesehen. Eva hatte auch eine sehr lockere Art, uns die Geschichte näher zu bringen. Der Nachmittag bis vier Uhr stand dann zur freien Verfügung. Manche jagten den Trams nach, einige zogen ein kühles Bier vor und wieder andere besuchten das kleine Transportmuseum beim Bahnhof. Das Museum ist erst im Aufbau, hat aber sehr Schönes zu bieten, von Zügen über Autos und Motorräder, Siemens Schuckart Loks bis hin zu Signalen und Feuerwehrwagen und anderen alten Lastwagen. Um vier Uhr hiess es endgültig Abschied nehmen von der Slowakei. Mit dem Bus ging es nach Österreich, genauer nach Wien. Der Grenzübertritt ging trotz gegenteiliger Befürchtungen sehr rasch und glatt. Leider kannte sich Eva trotz ihrer Überzeugung in Wien nicht sehr gut aus, so dass wir dank Baustellen eine kleine Stadtrundfahrt machen konnten, bis wir am Schwedenplatz angelangten. Nach einer kurzen Fotopause ging es zum Griechenbeisl, unserem Abschiedsessen. Nach einer weiteren Tour über Ring und Gürtel gelangten wir noch rechtzeitig zum Westbahnhof. Dort mussten wir uns endgültig von Eva verabschieden. Von dort brachte uns der EuroNight über Nacht mit kleiner Verspätung nach Zürich, von wo aus sich die Reiseteilnehmer wieder in alle Winde zerstreuten. Wir hoffen auf eine ebenso schöne, ruhige und interessante Reise im 2001, hoffentlich mit nicht so einem frühen Beginn am ersten Tag. Unten: Wegen eines technischen Defektes auf Hilfe wartender Trolleybus in Bratislava. (Foto: R. Ugazio/02.06.2000) TCB-ZYTIG 13 Auslandexkursion Oben: Eine typische Doppeltraktion Tatrawagen in Bratislava. (Foto: R. Ugazio/02.06.2000) Unten: Gut in Erinnerung blieb sicher auch dieser Wagen mit der Nummer 215. Jener hatte auch einen technischen Defekt und musste abgeschleppt bzw. abgestossen werden. So entstand eine ungewöhnliche Doppeltraktion! (Foto: R. Ugazio/02.06.2000) 14 TCB-ZYTIG