PASS - Klinik für Herz
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Herz- und Thoraxchirurgie ena BY.PASS Bypass Surgery with Psychological and Spiritual Support Differentielle Behandlungseffekte psychologischer Betreuung und seelsorgerlicher Begleitung auf die postoperative Erholung herzchirurgischer Patienten Projektvorstellung 04.10.2006 K. Tigges-Limmer Herz- und Thoraxchirurgie ena Einleitung Entstehung der Projektidee... Einleitung Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion Kooperationspartner: à Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Jena (vertreten durch Dipl.-Psych. K. Tigges-Limmer, Prof. Dr. J. Gummert) à Institut für Medizinische Psychologie, Jena (vertreten durch Prof. Dr. B. Strauss, Dr. J. Rosendahl) à Evangelisch-Freikirchliches Krankenhaus und Herzzentrum, Bernau (vertreten durch Prof. Dr. J. Albes, Dr. R. Dziewas) BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Einleitung Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion Hintergrund in Deutschland jährlich etwa 70 000 BypassOperationen in den letzten Jahren zunehmender Anteil älterer Patienten und höhere Komorbiditätsraten Ö höheres OP-Risiko, schlechtere Prognose neben dem somatischen Befinden der Patienten psychosoziale Faktoren mit entscheidendem Einfluss auf den Genesungsverlauf (PignayDemaria, 2003) Patienten psychisch stabilisierende, positiv verstärkende Begleitung hat nachweislich einen positiven Einfluss auf Morbidität und Mortalität und führt zu einer langfristigen Erhöhung der postoperativen Lebensqualität BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Einleitung Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion Hintergrund Effektivität psychologischer Maßnahmen zur OPVorbereitungen seit langem nachgewiesen; u.a. auch bei herzchirurgischen Eingriffen (Johnston & Vögele, 1992). auch positive Effekte religiös orientierter perioperativen Betreuung belegt (Ai, 1998, 2002) in der Praxis gegenwärtig nur unzureichende Umsetzung; wenn überhaupt: Beschränkung auf präoperative Maßnahmen Datenlage zur Evaluation psychologischer und seelsorgerischer perioperativer Behandlungsund Begleitungsangebote bislang unbefriedigend BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Einleitung Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion Theoretische Grundlagen Patienten, denen eine (herz)chirurgische Operation bevorsteht, sind einer Vielzahl von Stressoren ausgesetzt primärer Stressor: möglichen physischen Gefährdung durch die Anästhesie oder die OP sekundärer Stressor: deutlich reduzierte Sekundärer Kontrolle über die gesamte Situation Belastungserleben der Patienten hat einen deutlichen Einfluss auf deren perioperative Belastungsreaktionen und damit auch auf die postoperative Genesung (Vögele, 1999) BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Einleitung Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion Theoretische Grundlagen häufige Probleme im Rahmen der postoperativen Erholung nach kardiochirurgischen Eingriffen: neuropsychologische und psychische Beeinträchtigungen Huse-Kleinstoll & Speidel (1996): Häufigkeit psychischer Komplikationen bei koronarchirurgischen Eingriffen à früh-postoperative psychische Störungen: 40-55%, 33% davon leichte psychoorganische Störungen, 51% leichte neurologische Veränderungen à spät-postoperative psychische Störungen: 20-35%, bei 35% der neuropsychologischen Symptome überdauern ein Jahr Vingerhoets et al. (1997) à etwa 45% der Patienten nach CABS weisen neuropsychologische Beeinträchtigungen auf (u.a. geringere visuelle Aufmerksamkeit und verbale Gedächtnisleistungen) à Patienten mit persistierenden Beeinträchtigungen sind älter und haben eine problematische medizinische Vorgeschichte BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Einleitung Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion Theoretische Grundlagen Genesungsverlauf und postoperative Erholung der Patienten nach OP abhängig von einer Vielzahl von psychologischen Faktoren (vgl. Krohne et al., 2003) à Ausmaß und die Qualität der sozialen Unterstützung, die der Patient in der perioperativen Situation erfährt (z.B. Uchino et al., 1995; Krohne et al., 2003) à individuelles Coping-Verhalten der Patienten (z.B. Boudrez & De Backer, 2001: „Sensitizer“ mit günstigstem Genesungsverlauf) à Angst und Depression erhöhen die postoperative Komplikations- und Mortalitätsquote (Pignay-Demaria et al., 2003) BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Einleitung Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion Theoretische Grundlagen psychologische Vorbereitung des Patienten auf die Operation kann den postoperativen Verlauf positiv beeinflussen Metaanalyse von Johnston & Vögele (1992) à Untersuchung von Effekten verschiedener psychologischer Maßnahmen zur OP-Vorbereitung à Berücksichtigung von 38 Einzelstudien (davon 3 Studien mit herzchirurgischen Patienten) à Maßnahmen psychologischer Operationsvorbereitung bzgl. verschiedener Wirkindikatoren (Befindlichkeit, Schmerzen, Schmerzmedikation, Hospitalisierungsdauer und physiologische Parameter postoperativer Erholung) mit substantiellen positiven Effekten BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Einleitung Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion Fragestellungen Wie wirkt sich (perioperative) psychologische Betreuung und seelsorgerliche Begleitung auf die postoperative Erholung herzchirurgischer Patienten aus? Welche Patienten profitieren am meisten von den psychologischen bzw. seelsorgerlichen Interventionen? Können Entscheidungsempfehlungen für perioperative psychologische und seelsorgerische Interventionen aufgrund der erhobenen präoperativen Parameter gegeben werden? BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Einleitung Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion Hypothesen 1. Patienten der Interventionsgruppen (W-S, W-P, R-S, R-P) unterscheiden sich positiv von unbehandelten Patienten (KG, KI) in Hinblick auf die subjektiven und objektiven Parameter des Behandlungserfolges. 2. Risikopatienten (geringe soziale Unterstützung, hohe Angst- und Depressionswerte, kritisches Lebensereignis in den vorausgegangenen 6 Monaten) profitieren von den Interventionen mehr als Patienten, die kein entsprechendes Risiko aufweisen. 3. Patienten, die eine Intervention entsprechend ihrer individuellen Präferenz erhalten (W-S, W-P), profitieren mehr von den Interventionen als Patienten, denen eine Form der Intervention zugewiesen wird (R-S, R-P) und mehr als Patienten, die keine Intervention wünschen (KI). BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Studienablauf Aufnahme Einleitung Diagnostik Intervention a) Psychotherapie b) Seelsorge OP Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion Stichprobe: Patienten, die sich einer konventionellen, isolierten Koronarrevaskularisation unterziehen müssen Ausschlusskriterium: Notfälle BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Studienablauf Aufnahme Diagnostik Intervention a) Psychotherapie b) Seelsorge OP Einleitung Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion Medizinische Diagnostik à EURO-Score (Komorbiditätsindex) à 2-Minuten Gehtest à objektiver Stress (Cortisolmessung) Seelsorgerliche Diagnostik à Religiosität (RST) à Glaubensfrage à Konfessionszugehörigkeit BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Studienablauf Aufnahme Einleitung Diagnostik Intervention a) Psychotherapie b) Seelsorge OP Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion Psychologische Diagnostik à à à à à à à à à Psychische Störungen (Mini-DIPS) Angst/Depression (HADS-D) Operationsbezogene Ängste (ABI) Kritisches Lebensereignis im Vorfeld (1 Item) Soziale Unterstützung (F-SozU K14) Gesundheitsbezogene Lebensqualität (SF-12) Psychische Befindlichkeit (BFS) Subjektives Stresserleben (1 Item analog BFS) demographische Daten BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Studienablauf Aufnahme Diagnostik Einleitung Intervention a) Psychotherapie b) Seelsorge OP Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion a) Psychotherapie à à à à à à à Rapport Entspannung mit Phantasiebild (Ort der inneren Ruhe) Ressourcenorientierung Orientierung auf soziale Unterstützung Informationsbedürfnis ausloten Zukunftsorientierung Diagnostikabhängige Intervention: ⋅ Klärung weiterer psychosozialer Belastungen (Dissoziationstechniken) ⋅ Kognitive Umstrukturierung der Angst BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Studienablauf Aufnahme Diagnostik Einleitung Intervention a) Psychotherapie b) Seelsorge OP Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion b) Seelsorge à Patientenorientiertes Gespräch ⋅ über emotionale, gesundheitliche, berufliche und familiäre Situation ⋅ über lebensgeschichtliche Erfahrungen mit angstbesetzten Situationen à Rekurs auf religiöse Erfahrungen in bedrohlichen Situationen à Angebot (und Durchführung) von Gebet, Abendmahl und Krankensalbung/Segnung zur persönlichen OPVorbereitung à Gemeinsam gesprochenes Vaterunser (Salbung) à Segenszuspruch BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Studienablauf Aufnahme Diagnostik Intervention a) Psychotherapie b) Seelsorge OP Einleitung Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion Bestimmung des objektiven Stresses mittels Cortisol-Messung à à à à à 1 Tag präoperativ 1. Tag postoperativ 3. Tag postoperativ 5. Tag postoperativ Vortag der Entlassung BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Studienablauf Intervention a) Psychotherapie b) Seelsorge Einleitung Intervention a) Psychotherapie b) Seelsorge Entlassung Katamnese (3 und 6 Monate) Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion a) Psychotherapie à à à à à Schmerzbewältigungstechniken Emotionale Begleitung bei prolongiertem Genesungsverlauf Bewältigung eines Durchgangssyndroms Bewältigung der Todesbedrohung/ Nah-Toderfahrung Entspannungsverfahren (Autogenes Training, Atementspannung, Hypnose) à Motivation zur Mobilität à (Emotionale Entlassungsvorbereitung) à (Abschiedsritual) BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Einleitung Studienablauf Intervention a) Psychotherapie b) Seelsorge Intervention a) Psychotherapie b) Seelsorge Entlassung Katamnese (3 und 6 Monate) Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion b) Seelsorge à Patientenorientiertes Gespräch über die Wahrnehmung des OP-Geschehens und der intensivmedizinischen Behandlung und Pflege. à Rekurs auf religiöse Deutung göttlichen Beistandes in dieser Situation à Angebot (und Durchführung) eines Dankgebetes (Fürbitte für die weitere Genesung und das Behandlungsteam) à Sinnfindung und Zukunftsorientierung à Zusage der weiteren Begleitung und des Gebets durch den Seelsorgenden BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Studienablauf Intervention a) Psychotherapie b) Seelsorge Einleitung Intervention a) Psychotherapie b) Seelsorge Entlassung Katamnese (3 und 6 Monate) Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion a) Psychotherapie à à à à à à à à à à Schmerzbewältigungstechniken Emotionale Begleitung bei prolongiertem Genesungsverlauf Sinnfindung Entspannungsverfahren (Autogenes Training, Atementspannung, Hypnose) Motivation zur Mobilität Rückgriff auf andere psychosoziale Belastungen (Assoziationstechniken) Angehörigengespräch Planung der Veränderung von Lebensstilfaktoren (Psychoedukation) Emotionale Entlassungsvorbereitung Abschiedsritual BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Studienablauf Intervention a) Psychotherapie b) Seelsorge Einleitung Intervention a) Psychotherapie b) Seelsorge Entlassung Katamnese (3 und 6 Monate) Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion b) Seelsorge à Patientenorientiertes Gespräch über Wahrnehmung des Genesungsverlaufs, der Behandlung und Pflege, sowie über die emotionale, berufliche und familiäre Situation à Vertiefung Sinnfindung und Zukunftsorientierung à Angebot (und Durchführung) der Fürbitte à Gemeinsam gesprochenes Vaterunser à Zuspruch göttlichen Beistands durch Segenswort à Verabschiedung und Frage nach dem Wunsch weiterer seelsorgerlicher Begleitung in Reha-Einrichtung oder durch die Heimatgemeinde (wenn gewünscht Information des/der zuständigen Seelsorger/innen oder Pfarrer/innen) BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Einleitung Studienablauf Intervention a) Psychotherapie b) Seelsorge Intervention a) Psychotherapie b) Seelsorge Entlassung Katamnese (3 und 6 Monate) Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion Medizinische Diagnostik à Somatische Genesung ⋅ Fremdbeurteilung (Komplikationsbogen) ⋅ 2-Minuten-Gehtest à Objektiver Stress (Cortisol) Seelsorgerliche Diagnostik à Religiosität (RST ) BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Studienablauf Intervention a) Psychotherapie b) Seelsorge Einleitung Intervention a) Psychotherapie b) Seelsorge Entlassung Katamnese (3 und 6 Monate) Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion Psychologische Diagnostik à à à à Angst/Depression (HADS-D) Psychische Befindlichkeit (BFS) Subjektives Stresserleben (1 Item analog BFS) Religiosität (RST) BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Einleitung Studienablauf Intervention a) Psychotherapie b) Seelsorge Intervention a) Psychotherapie b) Seelsorge Entlassung Katamnese (3 und 6 Monate) Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion Medizinische Diagnostik à Somatische Genesung Psychologische Diagnostik à Angst/Depression (HADS-D) à Psychische Befindlichkeit (BFS) à Gesundheitsbezogene Lebensqualität BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Design Einleitung Hintergrund Seelsorgerliche Begleitung Psychologische Betreuung W-S (n>60) W-P (n>60) Keine Intervention gewünscht Kontrolle KI (n>60) KG-S (n>60) KG-P (n>60) KG-egal (n>120) KG-KI (n>60) Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion Wahlfreiheit Randomisierte Zuweisung R-S (n>60) R-P (n>60) BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Einleitung Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion Design Kontrollgruppe: Patienten im Zeitraum von 3 Monaten vor Projektbeginn (Diagnostik analog Versuchsgruppe, aber keine Intervention) Start Mitte Oktober 2006 Interventionsgruppe: Patienten 2/2007 bis 2/2009 plus Katamnese DFG-Förderung ab 1/2007 Umfang: 0,5 Stelle Psychologe und 0,5 Stelle Seelsorger, Sachkosten BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena Einleitung Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion Outcome-Variablen primäre Outcome-Variablen à objektive Erfolgsparameter: somatischer Genesungsverlauf (Fremdrating), Frühletalität à subjektive Erfolgsparameter: psychische Befindlichkeit (kurzfristig), gesundheitsbezogene Lebensqualität (langfristig) sekundäre Outcome-Variablen à Zufriedenheit der Patienten mit den Interventionen à subjektive Bedeutung/Wichtigkeit der Interventionen für die Genesung BY.PASS Herz- und Thoraxchirurgie ena offene Fragen … Einleitung Hintergrund Theorie Fragestellung Hypothesen Methodik Diskussion BY.PASS