12/2001 - elektro.net
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●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● www.online-de.de 12,- DM 12/2001 Der Elektro- und Gebäudetechniker BLITZ- UND ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ ●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● Näherungen mit Blitzschutzanlagen vermeiden ●●●●●●●●●●●●●● Blitz- und Überspannungsschutz in Photovoltaikanlagen ●●●●●●●●●●●●●● Überspannungsschutz richtig auswählen ORGAN DES ZVEH Marktübersicht Nutzfahrzeug-Ausrüster M it »I G nt f ut er ür sc s d h Se ola ie ein ite r 2 7 001 « Einsatz von Logikbausteinen BETRIEB ●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● GEBÄUDETECHNIK ●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● ●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● EDITORIAL Lösungen verkaufen! K ürzlich hörte ich vom Inhaber und Ge- überwachen und zu steuern, Szenarien schäftsführer eines Elektrounterneh- für Licht und Heizung auf Knopfdruck mens davon, dass er es nicht nötig habe, parat zu haben und, und, und. »Bussysden alltäglichen Preiskampf mitzuma- teme interessieren die Kunden nicht«, meinte der Unternehmer zum chen. Gerade eben habe er eiSchluss. nen Auftrag in Höhe von Ich meine, er hat Recht. 100 000 DM – die ElektroinstalDenken wir an das geliebte lation eines Einfamilienhauses Auto, das heute auch Bussys– ausgeführt. Dies war, so teme enthält. Diese Tatsache räumte er ein, natürlich kein interessiert uns, die Nutzer, sozial gefördertes Objekt. Denim Grunde nicht die Bohne. noch ist ja bekannt, dass auch Trotzdem geben wir immer Leute mit Vermögen ihr Geld mehr Geld fürs Auto aus. Die nicht aus dem Fenster werfen. Autoindustrie verkauft uns Der Grund, warum der Bauimmer mehr Komfort durch herr bereit war, so viel zu zahMichael Muschong, neue Lösungen – wir zahlen len war: Der Unternehmer Redakteur immer mehr dafür. Lernen Sie konnte ihn davon überzeugen, ein Haus mit komfortablen Lösungen davon, verkaufen Sie den Kunden keine auszustatten. Dazu gehörte, Funktionen Bussysteme, sondern immer bessere Lödes Hauses z. B. mit dem Handy bzw. sungen für immer mehr Komfort. mit Web-Kameras übers Internet zu »de« vor 15 Jahren Aus dem Inhalt – Praxisprobleme: Nachträgliche Fehlerstromschutzeinrichtungen für Zuleitungen – Schutzmaßnahmen: Erdungen in Regionen mit hohem spezifischen Erdwiderstand – Elektroinstallation: Feuchtraum-Elektroinstallation – Steuern und Regeln: SPS für Einsteiger – Licht-Technik-Design: Neuzeitliche Beleuchtungssysteme aus Traunreut – Ausstellungen: Elektrowerkzeuge und Befestigungstechnik, gezeigt in Köln und Hannover – abgebildet ist die Ausgabe 12/1986 von »Der Elektromeister« + »Deutsches Elektrohandwerk« de 12/2001 – 3 Organ des Zentralverbandes der Deutschen Elektrohandwerke ZVEH und der Landesinnungsverbände Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen. Der Elektround Gebäudetechniker 76 . J A H R G A N G 39 EDITORIAL Lösungen verkaufen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 NOTIZEN .................................6 de-AKTUELL Messevorschau: Eltec 2001 sendet neue Impulse . . . 8 Der Beitrag gibt einen Überblick über die Thematik der unzulässigen Näherungen mit Blitzschutzanlagen. 46 PRAXISPROBLEME Prüfen von 24-V-Lötkolben mit Bananensteckern zum Anschluss an die Stromquelle . . . . . . 11 Verlegung von Schlauchleitung H05VV-F . . . . . . . . 11 Schankwagen – Schutz bei indirektem Berühren oder Fehlerschutz . . . . . . . . . 12 Kunststoffverteiler auf Spanplatten in Anlagen vor 1975 . . . . . . . . . . . . . . . 16 Was passiert, wenn der Blitz in eine PV-Anlage einschlägt? Können durch unsachgemäße Installation der Anlage zusätzliche Gefahrenpotentiale für die Gebäude geschaffen werden? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt dieser Beitrag. B L I T Z - U N D Anzeige Titelbild: GMC-Instruments, Nürnberg U B E R S P A N N U N G S S C H U T Z BLITZ- UND UBERSPANNUNGSSCHUTZ 12/2001 4 – de 12/2001 Überspannungsschutz richtig auswählen und fachgerecht installieren . 18 Wie Blitzeinschlag eine Windkraftanlage zerstörte . . . . . . . . . 24 Näherungen mit Blitzschutzanlagen vermeiden . . . . . . . . . . . . . . . 39 EMV-Tipps für Praktiker . . . . . . . . . . . 44 Blitz- und Überspannungsschutz für Photovoltaik-Anlagen . . . . . . . . . . 46 GEBÄUDETECHNIK 52 BELEUCHTUNG • BELEUCHTUNG Es leuchtet – flach und spektakulär . . . . . . . . . . . . . 52 STEUERN MIT LOGIKMODULEN Einsatz von Logikbausteinen in der Gebäudetechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 FACHBETRIEB FUR GEBAUDETECHNIK CAD im Verbund mit Firmensoftware . . . . . . . . . . . 60 Nicht immer müssen es konventionelle Leuchtmittel sein, um eindrucksvolle Lichteffekte zu erzeugen. Dieser Beitrag berichtet über Elektrolumineszenz-Lampen, die sich durch einen äußerst geringen Stromverbrauch auszeichnen. ENERGIETECHNIK ELEKTRISCHE MASCHINEN Schonender Betrieb durch Sanftanlauf . . . . . . . . . . 56 MESSEN • STEUERN • AUTOMATISIEREN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Hannover Messe 2001: Automatisierungstechnik im Zeitalter der Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . 64 DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION CEBIT Nachlese zur CeBIT (3) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 HAUSGERÄTE • HANDEL HANDEL EK-Großeinkauf: Internationalisierung als Zukunftsstrategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 WERKSTATT • BETRIEB • 86 Im Magazin finden Sie diesmal einen Bericht über das Institut »Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik« Berlin sowie über eine neue BGFE-Bildungsstätte in Dresden. MARKETING BETRIEB/MARKETING Fluktuation: Kündigung vermeiden – Geld sparen . . . . . . . . . . . . 74 RECHT Alles rechtens: – Vorsicht bei beschränkten Ausschreibungen BETRIEB/WERKSTATT Marktübersicht Nutzfahrzeug-Ausrüster . . . . . 76 . . . . . . . . 78 de-MAGAZIN IPH Berlin prüft für VDE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 BWnet: Marktplatz im Internet . . . . . . . . . . . . . . . . 87 Neue BGFE-Bildungsstätte in Dresden . . . . . . . . . . . 87 50 Jahre VAF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 Buchführung hat immer Konjunktur . . . . . . . . . . . . 88 Kabelnetz – Neigt sich das d-Box-Monopol dem Ende zu? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 SERVICE REGELN DER TECHNIK Erläuterungen zu neuen Normen und Vorschriften . . . . . . . . . . . . . . . 94 Neue Produkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 INTERNETPRAXIS Ausschreibungen online – wer beim Einstieg weiterhilft und was TED bietet . . . . . . . . . . . . . . . 104 Vorschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 FASZINATION ZUKUNFT Optische Knoten in Datennetzen 1 TECHNISCHES ENGLISCH Digital Camera 2 VDE-Youngnet-CD 2 GRUNDLAGEN Magnetische Kreise mit Permanentmagneten (7) 3 INFORMATIONSTECHNIK Vom Bit zum Leitungscode 5 SOLL & HABEN Fremdfinanzierung (3) 7 PRAXIS IM VISIER HochspannungsLeuchtröhrenanlagen 9 SPASS AN MATHE Gleichungen mit drei Unbekannten (2) 11 de 12/2001 – 5 NOTIZEN Fachmessen 2001 • Handwerks-Messe NRW, Köln, 13. 6. - 17. 6. 2001 • ELTEC, Nürnberg 20. 6. - 22. 6. 2001 • Intersolar, Freiburg 6. 7. - 8. 7. 2001 • Elektrotechnik, Dortmund, 5. 9. 2001 - 8. 9. 2001 • Interkama 2001, Düsseldorf, 24. 9. - 28. 9. 2001 • Eltefa, Stuttgart, 26. 9. - 28. 9. 2001 Neue Ausbildungsinitiative zur EMV Das Europäische Kupfer-Institut, Brüssel, startet ein neues Ausbildungsprogramm zur Spannungsqualität. Im Rahmen dieses Projektes soll eine Reihe von Lehrmitteln und praktischen Lösungen für all jene EMVProbleme entwickelt werden, die die europäische Wirtschaft gegenwärtig noch etwa 10 Mrd. Euro jährlich kosten. EMVAnalyse, Diagnosen und Lösungen sind erst Mitte der neunziger Jahre in den Lehrplan Elektrotechnik aufgenommen worden. Das Programm bietet daher eine berufsbegleitende Fortbildung an. Anfragen an: [email protected]. Metallnotierungen Datum Kupfer VDE-Tätigkeitsbericht erschienen Als Plattform für Experten und Anwender konnte der VDE seine Aktivitäten im Jahr 2000 in verschiedensten TechnikDisziplinen wie Mobilkommunikation, Mikround Nanotechnik und Brennstoffzellen intensivieren. 1 600 Veranstaltungen mit über 60 000 Teilnehmern unterstreichen das Engagement des Verbandes als internationaler Anbieter von Technik-Wissenstransfer. Der VDE-Tätigkeitsbericht kann per Fax angefordert werden unter (0 69) 6 31 29 25. Küchenmöbel kaufen – Geräte leasen Küchengeräte wie Herd, Backofen, Kühlschrank leasen und für ihre Nutzung monatlich zahlen wie für eine Küchenhilfe? Das ist jetzt möglich. Leasen statt kaufen ist eine neuartige Variante des Küchenerwerbs, die dem Käufer finanziellen Freiraum schafft. Entwickelt wurde »LeasyLiving – das clevere Küchenleasing« durch den VKG Vereinigter Küchenfachhandel, einem Zusammenschluss von mehr als 1 300 Küchenspezialisten in Europa. Weitere Informationen unter der Service-Nr. (0 72 31) 4 44-36-2 55. DEL-Notierungen 17.05.2001 377.28 – 392.83 18.05.2001 386.90 – 402.55 21.05.2001 395.68 – 411.39 22.05.2001 397.95 – 413.74 23.05.2001 399.52 – 415.52 24.05.2001 geschl. 25.05.2001 keine Angaben 28.05.2001 403.10 – 419.11 29.05.2001 399.32 – 415.38 30.05.2001 394.65 – 410.72 Blei in Kabeln 124.17 – 132.86 6 – de 12/2001 CIS-Solarmodule mit hohem Wirkungsgrad Die Pilotfertigung zur Herstellung hochmoderner Dünnschicht-Solarmodule des Unternehmens Würth Solar GmbH in Marbach verläuft sehr erfolgversprechend. Die in der industriellen Fertigungslinie hergestellten CIS-Module sind mit Spitzenwirkungsgraden von über 10 %, bezogen auf die aktiven Modulflächen, auf dem besten Wege, der Siliziumtechnik Konkurrenz zu machen. Die Module der CIS-Technologie bestehen aus einer Verbindung von Kupfer, Indium, Gallium und Selen und erfordern nur einen vergleichsweise geringen Materialund Energieaufwand bei der Herstellung. sem Jahr wieder ein umfangreiches Seminarangebot an. Der Schwerpunkt liegt auf der Instabus-Technik. Insgesamt 28 Termine sind für diesen Themenkomplex vorgesehen, davon 13 im eigenen, modernen Schulungszentrum am Firmensitz und 15 in externen Schulungsorten in Zitiert: NiederspannungsFachtagung Am 6. November 2001 findet in Dresden die 21. Niederspannungs-Fachtagung statt. Als Veranstalter fungiert der VDEBezirksverein Dresden. Zu den Themen gehören u. a. TAB 2000, Neutralleiterbelastung durch Oberschwingungen sowie Neue Errichtungsbestimmungen für Bade- und Duschräume. Der Veranstalter betont, dass die Fachtagung wieder mit moderaten Tagungsgebühren durchgeführt wird. Infos erhältlich bei Hr. Dr.-Ing. Freytag unter Tel. (03 51) 4 63 34 13. Neue Schulungsangebote bei Gira »Vorsprung durch Schulung« – unter diesem Motto bietet Gira, Radevormwald, auch in die- »Grundsätze sind ein Korsett, das mit der Zeit immer enger wird.« Victor de Kowa ganz Deutschland. Unter www.gira.de gibt es genauere Informationen. EU verschärft Auflagen für Kraftwerke Die deutschen Stromversorger unterstützen die von der EU geplante Harmonisierung der Umweltschutz-Auflagen für Kraftwerke. Das erklärte der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) zur neuen Großfeuerungsanlagen-Richtlinie der EU, die im Mai abschließend beraten wurde. Es sind nicht nur verschärfte Auflagen für neue, sondern auch für bestehende Anlagen vorgesehen. Lösung: »de-Preisfrage des Monats« Mai Lösung: cos ϕ = 0,537 Gewinner: Reinhard Schlagheck, Ostbevern Herzlichen Glückwunsch! Preis: Fachbuch »Projektierung von Niederspannungsanlagen« aus dem Hüthig & Pflaum Verlag, München/ Heidelberg Übrigens: Die »de-Preisfrage des Monats« Juni finden Sie in »de« 11/2001 im »Magazin« auf S. 77 und im Internet unter: www.online-de.de NOTIZEN Intersolar 2001 – Freier Eintritt für de-Leser Vom 6. bis 8. Juli 2001 findet in Freiburg die »Intersolar 2001«, Deutschlands größte Fachmesse für Solartechnik statt. Ausführlichere Informationen erschienen bereits in Ausgabe 11/01 unserer Zeitschrift. Weiteres unter www.intersolar.de. Exklusiv für de-Leser spendierte die Messe den unten abgedruckten Eintrittsgutschein, den Sie gegen eine Eintrittskarte einlösen können. PERSONALIEN Neuer Experte beim ZDH Verstärkung für das Expertenteam beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH): Dr. Alexander Barthel (44) hat zum 2. Mai die Leitung der Abteilung Wirtschafts- und Umweltpolitik übernommen. Barthel war zuvor Politischer Koordinator der Vereinigung hessischer Unternehmerverbände in Frankfurt/M. Runder Geburtstag Am 21. Mai feierte Winfried Witte, Vorstandsvorsitzender der Bosch Rexroth AG in Lohr, seinen 60. Geburtstag. Nachgefragt In letzter Minute Ausrüstungen für Arbeiten unter Spannung Zur Hannover-Messe stellte Dehn+Söhne ein neues Produktprogramm zum »Arbeiten unter Spannung« (AuS) vor. Wir sprachen darüber mit Gerhard Rotter, Produktmanager Arbeitsschutz. Werkzeuge, isolierendes Abdeckmaterial und Reinigungssets bis hin zu Messgeräten reicht. Der eben erschienene Produktkatalog »Deltec Arbeitsschutz« umfasst über 50 Seiten (Abruf unter: in»de«: Herr Rotter, wieso [email protected]). gerade jetzt ein neues Programm zum »AuS« ? »de«: Welche ErfahrunDie Liberalisierung der gen haben Sie mit dem Stromversorgung hat bei Thema »AuS« und mit den Versorgungsunter- wem arbeiten Sie zusamnehmen zu erhöhtem Kos- men? tendruck geführt. Eine imWir arbeiten seit über mer geringere Redundanz 30 Jahren auf diesem Gebei der Versorgung erfor- biet. Auch die Fa. Elsic, dert einerseits eine erhöh- Mönchengladbach, mit te Betriebssicherheit der der wir zusammenarbeiAnlagen. Zum anderen ten, hat langjährige Erfahkönnen bei nötigen War- rungen mit dem »AuS«. tungs- und Instandhal- Die Erfahrungen beider tungsarbeiten nicht im- Unternehmen aus Entmer ganze Anlagenteile wicklung und Anwendung freigeschaltet werden. Die setzen Sicherheitsmaßstäelektrische Energie muss be und spiegeln sich heute permanent verfügbar in VDE-Bestimmungen, sein. Die Lösung ist »Ar- Europanormen und IECbeiten unter Spannung«, Standards wider. Unabkurz AuS. hängig voneinander haben wir Erfahrungen ge»de«: Was bieten Sie sammelt und Produkte Ihren Kunden dafür im entwickelt. Da sich beide Einzelnen an? Produktprogramme ideal Wir bieten jetzt ein voll- ergänzen, lag es nahe, die ständiges Produktpro- Kompetenzen beider zu gramm, das von Schutzan- vereinen. (RS) zügen über isolierende Mehr unter www.dehn.de • Die Firma Beckhoff Industrie Elektronik, Verl, hat eine eigene Vertretung in Peking eröffnet. Von dort aus werden die Aktivitäten rund um Vertrieb, technischen Support und Applikationsprogrammierung für China koordiniert. • Die E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH, Altdorf, konnte das Geschäftsjahr 2000 mit einem sehr guten Ergebnis abschließen. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Umsatz um 16 % auf 125 Mio. DM. Wesentlich dazu beigetragen hat das mit einem Plus von 21 % stark gewachsene Inlandsgeschäft. • Die Kernenergie lieferte im 1. Quartal 2001 gut ein Drittel der Erzeugung der deutschen Stromwirtschaft: Die Produktion stieg um rund 5 % auf 45 Mrd. kWh. Das berichtete der VDEW auf seinem Jahreskongress in Hamburg. w w w . i n t e r s o l a r. d e · i n f o @ i n t e r s o l a r. d e ✂ D e u t s c h l a n d s g r ö ß t e S p e z i a l m e s s e f ü r S o l a r t e c h n i k · G e r m a n y ’s l a r g e s t t r a d e f a i r f o r s o l a r t e c h n o l o g y Wir laden Sie zu einem Besuch der Intersolar ein. Gegen Abgabe des ausgefüllten Gutscheins erhalten Sie an den Tageskassen eine kostenlose Eintrittskarte, die zum einmaligen Messebesuch berechtigt. We would like to invite you to visit Intersolar. Fill in this voucher and hand it in at the ticket desk to receive a free ticket entitling you to one admission to the trade fair. KO N TA K T / C O N TA C T Fax: ++49 (0)7231 / 35 13 81 G U T S C H E I N · VO U C H E R Firma · Company: O RT / P L A C E Vorname, Name · First Name, Name: Messe Freiburg Hermann-Mitsch-Str. 3 D-79108 Freiburg im Breisgau Deutschland / Germany Straße · Street: Internationale Fachmesse und Kongress für Solartechnik International Tr a d e F a i r a n d C o n f e r e n c e f o r S o l a r Te c h n o l o g y 6. - 8. Juli / July 6 - 8 / 2001 Überreicht durch · Received from: Fachzeitschrift PLZ, Ort, Land · Postcode, Town, Country: ÖFFNUNGSZEITEN / OPENING HOURS Freitag 6. Juli / Friday July 6th: 9.00 - 18.00 h (Nur für Fachbesucher / Trade visitors only) Samstag 7. Juli / Saturday July 7th: 9.00 - 18.00 h Sonntag 8. Juli / Sunday July 8th: 9.00 - 16.00 h Elektro- und Gebäudetechnik für Handwerk und Industrie Unvollständig ausgefüllte Gutscheine können leider nicht eingelöst werden. It is impossible to redeem a voucher not completely filled in. de 12/2001 – 7 Messevorschau ® Eltec 2001sendet neue Impulse Turnusgemäß geht die süddeutsche Fachmesse für Elektrotechnik vom 20. bis 22. Juni 2001 in Nürnberg ans Netz. Seit gut zwei Jahrzehnten ist die Eltec, die jährlich zwischen den bayerischen Messeplätzen Nürnberg und München wechselt, ein erprobtes Forum für den Messedialog der süddeutschen Elektrowirtschaft. Nachfolgend ein Überblick. ben, Lösungsansätze aufzuzeigen, ist Anliegen der Eltec 2001 – darin sind sich der Landesinnungsverband für das Bayerische Elektrohandwerk (LIV) als ideeller Träger und die Nürnberg Messe als Veranstalter einig. »Es gehört heute zum Leistungsstandard einer qualifizier- Erstmals Sonderschau Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) Ein »Erfolgsgeheimnis« der Eltec ist ein Fachangebot, das präzise zugeschnitten ist auf die Nachfrage aus Elektrohandwerk, Industrie, Energiewirtschaft und Planungsbüros. Es umfasst deshalb: • innovative Installations- und Gebäudesystemtechnik, • Industriesteuerungen und Schaltgeräte, • technisches Licht, • Informations- und Kommunikationstechnik (IuK), • Angebote zur regenerativen dezentralen Energieversorgung, Solarthermie und Photovoltaik für Gewerbe- und Wohngebäude. Durch die enge Kopplung an den technischen Fortschritt werden seit jeher in den elektrohandwerklichen Berufen besonders Die Messe im Überblick Termin: Mi. 20. bis Fr. 22. Juni 2001 Täglich 9 bis 17 Uhr Ort: Messezentrum Nürnberg Veranstalter: Nürnberg Messe GmbH mit dem LIV der Elektrohandwerke Bayern und weiteren ideellen Trägern Kontakt: Nürnberg Messe GmbH D-90471 Nürnberg Tel. +49 (0)911/8606-0 Fax +49 (0)911/8606-228 [email protected] www.eltec.info-web.de 8 – de 12/2001 hohe Anforderungen gestellt. Spätestens seit der rasanten Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechniken aber ist ein gewaltiger Umbruch im Gange. Das neue Berufsbild Informationselektroniker erfreut sich seit gut zwei Jahren wachsender Beliebtheit bei den Auszubildenden im Elektrohandwerk. Informationselektroniker/-innen erbringen Service aus einer Hand für die beratungsintensiven informationstechnischen Systeme bei privaten und gewerblichen Kunden. Zu ihrem Aufgabengebiet gehört es, IuK-Systeme entsprechend den Kundenwünschen zu planen. Sie installieren Komponenten (Audio, Video, EDV), Software, Zubehör und Netzwerke und realisieren kundenspezifische Lösungen, indem sie Hardund Software anpassen. Diese aktuellen Trends und Tendenzen nicht nur widerzuspiegeln, sondern Impulse zu ge- ten Elektrofirma, dass sie IuKTechnik nach Kundenwunsch plant, anpasst und installiert. Die Fachbesucher werden daher in Zukunft verstärkt Produkte und Dienstleistungen aus diesem Bereich auf der Eltec erwarten«, prognostiziert LIV-Geschäftsführer Hans W. Baumgärtler. »Deshalb organisiert der Landesinnungsverband gemeinsam mit dem Elektrogroßhandel auf der ELTEC eine Sonderschau zum aktuellen Thema IuK.« IT-Pavillon – Chancen auf einem neuen Markt »Für den Besucher wird die ELTEC 2001 neue Marktentwicklungen auf vielfältige Weise erlebbar werden lassen«, informiert Volker Bachmann, Projektleiter ELTEC bei der Nürnberg Messe. »Erstmals bietet die ELTEC 2001 der Informations- und Kommunikationstechnologie ein spezielles Forum. Wir planen einen IT-Pavillon, in dem Hersteller u. a. Rechner, Netzwerktechnik, Software oder Telekommunikationsanlagen präsentieren. Dieser Pavillon ist die erste Adresse für engagierte, junge Elektrotechniker und Informationselektroniker, die dieses Areal wirklich mit allen Sinnen nutzen sollten: schauen, zuhören, nachfragen, anfassen, ausprobieren, unterschiedliche IT-Systeme testen – oder sich bei einer Tasse Kaffee ausführlich beraten lassen.« Resonanz stieß während der vergangenen Fachmessen das »TechnoCamp«, in dem der zukünftige Elektroprofi auf einem anspruchsvollen Parcours diverse praktische Aufgaben erfüllen muss. An dieser Sonderschau für Auszubildende im Elektrohandwerk beteiligen sich renommierte Firmen und Zulieferer der Elektrobranche. Das »Trainingslager für Jungprofis« wird daher auch während der 23. ELTEC in Nürnberg dicht umlagerter Treffpunkt der Elektrojugend sein. TechnoCamp – Trainingslager für Jungprofis Frischer Wind belebt EltecFachbeirat Ganz gezielt angesprochen wird in diesem Jahr wiederum der Berufsnachwuchs. Auf beste Von der Berufung weiterer höchst kompetenter Partner in den ELTEC-Fachbeirat verspre- Eltec soll attraktiver werden Anlässlich der bevorstehenden »Eltec« in Nürnberg sprachen wir mit Landesinnungsmeister Gerd Köhler und Geschäftsführer Hans W. Baumgärtler vom LIV für das Bayerische Elektrohandwerk, dem ideellen Träger der Messe. »de«: Im Mitteilungsblatt Bayern LIVe war zu lesen, dass die Eltec attraktiver werden soll. War sie das bisher nicht? Hans W. Baumgärtler: In den letzten Messejahren sind wir den Erwartungen unserer Betriebe nicht immer ausreichend nachgekommen. Die Betriebe erwarten, dass sie dort nicht nur die klassische Elektroinstallationstechnik vorfinden, sondern dass wir auch in Richtung Informations- und Kommunikationstechnik etwas tun. Die Firma, die z. B. unser Büro ausstattete, hat nicht nur den Installationsbus eingebaut, sondern auch das Datennetz aufgebaut und die Heizungssteuerung gemacht. Diese Firma hat all die Dinge, die bei der Leistung aus ei- 10 – de 12/2001 ner Hand erwartet werden, hier geleistet. Auf der Eltec zeigen wir zukünftig das, was der Handwerker dazu braucht, z. B. Serverschrank, Datenkabel, unterbrechungsfreie Stromversorgung. Diese Dinge sind eigentlich bisher auf der Eltec ein wenig kurz gekommen. Man hat immer nur die herkömmli- Landesinnungsmeister Gerd Köhler che Elektrotechnik gezeigt. Wir möchten die moderne Informationsund Kommunikationstechnik einfach mehr herausstellen. Der Kunde, beispielsweise ein Rechtsanwalt, der sein Büro einrichten lassen will, erwartet vom Elektrotechniker wie selbstverständlich, dass er ihm auch die Datenverarbeitungsanlage liefert und installiert und konfiguriert. chen sich der LIV und die Nürnberg Messe frische Impulse für die süddeutsche Elektrofachmesse. Das Gremium von Experten aus Unternehmen und Verbänden vertritt die Interessen der an der Eltec beteiligten Branchen: des Elektrohandwerks, der Industrie, des Großhandels und der Energieversorger. Als prominenter Berater konnte u. a. Prof. Anton Kathrein, Kathrein Werke KG, Rosenheim, gewonnen werden. Er ist Vorsitzender der Landesstelle Bayern im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V. (RS) »de«: Wenn es sich um größere Anlagen handelt, dann kann der Handwerksbetrieb Kooperationen eingehen? Hans W. Baumgärtler: Ja, aber dazu muss der Handwerker das, was er für die Realisation benötigt, zumindest auf der Eltec finden. In den vergangenen Jahren sind wir auf diese Wünsche LIV-Geschäftsführer Hans W. Baumgärtler vielleicht ein bißchen zu wenig eingegangen. Das werden wir nun verändern. »de«: Wie sieht das neue Konzept konkret aus? Gerd Köhler: Wir werden auf der Eltec die ganze Palette an Installationsmaterial und -geräten zeigen, sodass der Elektrohandwerker für einen normalen, durch- schnittlichen Fall Lösungen anbieten kann. Bisher war es so, dass der eine Aussteller in der einen Halle und ein anderer Aussteller in einer anderen Halle etwas angeboten hat. Das wollen wir jetzt zusammenfassen, so dass sich der Besucher an einer Stelle über ein ganzes Thema informieren kann. »de«: Wäre es nicht prima, z. B. ein verkabeltes Musterbüro zum Anfassen und Begreifen aufzubauen? Gerd Köhler: Das müssen Lösungen sein, die der Besucher sehen kann. Und der Lieferant sollte auch auf der Messe sein, damit der Handwerker weiß, bei wem er was bestellen kann. Bei technischen Fragen oder Problemen muss natürlich auch fachkundiges Personal zur Verfügung stehen, das fundierte Antworten geben kann. Daran arbeiten wir, und wir hoffen, dass das klappen wird. (Es fragte C. Decker) Prüfen von 24-V-Lötkolben mit Bananensteckern zum Anschluss an die Stromquelle DIN VDE 0702, DIN VDE 0100 Teil 410 FRAGESTELLUNG Als Fachkraft für Arbeitssicherheit habe ich folgendes Problem: In unseren Werkstätten werden 24-V-Lötkolben mit 4mm-Büschelsteckern (Bananenstecker) an die Stromversorgung angeschlossen. Nach DIN VDE 0100 Teil 410 – »Schutzmaßnahmen« – dürfen SELV-, FELV-, und PELV-Geräte nicht in Steckvorrichtungen anderer Systeme passen. Die Büschelstecker können jedoch problemlos in die Buchsen einer 230-V-Steckdose eingeführt werden. Darf so ein Lötkolben eine Prüfplakette nach BGV A2 (früher: VBG4) erhalten oder müssen diese Steckvorrichtungen durch andere ersetzt werden? K.-H.H., Brandenburg ANTWORT Mit einer Wiederholungsprüfung nach DIN VDE 0702 ist nachzuweisen, »... dass der Schutz ge- gen direktes und bei indirektem Berühren wirksam ist«. Diese Wirksamkeit ist nur gegeben, wenn sich die dem Schutz dienenden Teile in einem ordnungsgemäßen und normgerechten Zustand befinden, so dass sich bei ihrer bestimmungsgemäßen Anwendung keine Gefährdungen ergeben können. Was in Ihrem Fall als normgerecht bezeichnet werden kann, wird in DIN VDE 0100 Teil 410 Abschnitt 411.1.3.3. festgelegt. Es heißt dort sinngemäß: Stecker von SELV- und PELV-Stromkreisen dürfen nicht in Steckdosen anderer Spannungssysteme eingeführt werden können. Damit ergibt sich für die diesen Lötkolben prüfende Elektrofachkraft bereits beim ersten Besichtigen, dass – dieser Lötkolben nicht den Normen entspricht – und bei seiner Anwendung Gefährdungen bestehen, da mit dem falschen Verhalten der Anwender, die noch dazu ja zumeist Elektrolaien sind, gerechnet werden muss. Beides sind Gründe, die jeder für Verlegung von Schlauchleitung H05VV-F sich allein schon genügen, dem Prüfling die Bestätigung des sicheren Zustands zu verweigern. Diese Punkte gelten auch dann als Grund für das Nichtbestehen der Prüfung, wenn die sonstigen Prüfgänge an diesem Gerät mit der Schutzklasse III positiv verlaufen sind. Der Betreiber/Besitzer des Lötkolbens ist entsprechend – möglichst schriftlich – darüber zu informieren. Für Sie als Fachkraft für Arbeitssicherheit gilt dies ebenso, wenn die Prüfungen zu Ihrem Verantwortungsbereich gehören. Hinzu kommt dann natürlich, dass Sie eine Anwendung dieser nicht normgerechten Lötkolben innerhalb Ihres Verantwortungsbereichs nicht zulassen dürfen. Keinesfalls darf diesem unsicheren Arbeitsmittel mit dem Aufkleben der Prüfplakette das Bestehen einer Prüfung bestätigt werden. Im Gegenteil, der Lötkolben mit den Bananensteckern muss deutlich als fehlerhaft und gefährlich zu erkennen sein. Er muss also eine entsprechende Kennzeichnung erhalten, um eine nicht bestimmungsgemäße Anwendung möglichst zu verhindern. Am besten wäre natürlich, wenn Sie eine falsche Anwendung durch sofortiges Entfernen der Bananenstecker verhindern oder eine Veränderung anweisen. Ob Sie dazu berechtigt sind, sollten Sie klären. K. Bödeker tigung wäre diese Leitung jedoch zulässig, da sie hier »nicht fest verlegt« ist. Ab wann gilt eine Leitung als »fest verlegt«? Fa. O., Hessen DIN VDE 0298-300:1999-04 (VDE 0298 Teil 300) DIN VDE 0100520:1996-01 (VDE 0100 Teil 520) ANTWORT FRAGESTELLUNG Bei einem unserer Kunden wurden die Büroräume modernisiert. In diesem Zuge wurden auch neue Leuchten montiert. Da die Decke nicht beschädigt werden sollte, wurden von uns Wandauslassdosen gesetzt, von denen später die Lichtbänder eingespeist werden sollten. Diese Einspeisung erfolgte freihängend mit flexibler Leitung H05VV-F 3x1 mm2 über eine so genannte »Affenschaukel«. In manchen Büros wurde aus optischen Gesichtspunkten ein Klebefuß an der Decke geklebt und daran die Leitung mit einem Kabelbinder befestigt. Nun hat der TÜV bei einer Prüfung diese Befestigungsart bemängelt. Der TÜV-Prüfer ist der Meinung, dass durch das punktweise Befestigen der Leitung die Leitung als »fest verlegt« gilt, und somit der Leitungstyp H05VV-F unzulässig sei. In Büros ohne Zwischenbefes- Die von Ihnen verwendete PVC-Schlauchleitung H05VV-F ist nach DIN VDE 0298-300 für mittlere Beanspruchungen geeignet. Nach Abschnitt 4.4.2 dieser Norm sollten die Leitungslängen fest verlegter flexibler Leitungen so kurz sein, wie in der Praxis möglich. Der Anschluss an die feste Installation sollte direkt und in geeigneter Weise erfolgen. Des Weiteren sollten Zugentlastungen oder Anschlussmittel die Leitung nicht beschädigen. Für de 12/2001 – 11 die Befestigung sind geeignete Mittel zu verwenden. Die von Ihnen beschriebene Befestigungsart mit einem Klebefuß und Kunststoff-Kabelbinder kann sicher als geeignetes Mittel angesehen werden. Zu berücksichtigen ist allerdings die mechanische Beanspruchung, insbesondere die Zugbeanspruchung. Hierfür gibt DIN VDE 0298-300 in Abschnitt 5.4.1 für flexible Lei- tungen, die fest verlegt sind, eine maximale statische Zugbeanspruchung von 15 N/mm2 an. Unter der Voraussetzung, dass diese Vorgabe eingehalten werden kann, ist die Verlegung von einer Deckendose zur Leuchte bzw. von einer Deckendose mit einem weiteren Befestigungspunkt und dann zur Leuchte als gleiche Installationsart zu betrachten. Die DIN VDE 0100-520 beschreibt in Schankwagen – Schutz bei indirektem Berühren oder Fehlerschutz DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410), DIN VDE 0100-470 (VDE 0100 Teil 470), DIN VDE 0100-722 (VDE 0100 Teil 722) und Entwurf DIN VDE 100-717 (VDE 0100 Teil 717) FRAGESTELLUNG Bei örtlich veränderlichen Wagen, z.B. Schankwagen-Imbisswagen, die mit Spannungsversorgung von außen betrieben werden, möchten wir einen Schutz bei Betrieb gegen indirektes Berühren erreichen, bzw. bei Überprüfung feststellen, ob der Schutz ausreicht. Es treten zwei Varianten auf: 1. In einigen Schankwagen sind bereits RCDs für 30 mA Nennfehlerstrom eingebaut, jedoch ist kein Erdspieß vorhanden. Dieser müsste vorschriftsmäßig außerhalb des Wagens in den Boden getrieben werden. 2. In anderen Wagen sind Trenntransformatoren mit nachgeschaltetem Isolationswächter eingebaut. Eine Wageninbetriebnahme erfolgt über eine Zuleitung – meistens eine Kabeltrommel – die unterhalb des Wagens platziert wird. In der Regel ist dieser (Haupt-)Zuleitung kein RCD vorgeschaltet. Eine flexible Leitung (H07RN-F 3X1,5 mm2) mit Schutzkontaktstecker, die vom Schaltschrank aus dem Wageninneren kommt, wird in die Kabeltrommel eingesteckt. Hat diese Leitung einen Isolationsfehler bzw. einen Bruch und der Außenleiter kommt an das Gehäuse, steht der Wagen unter Spannung, d.h. • bei Wagen der Variante 1, ohne dass der RCD im Schaltschrank auslöst, 12 – de 12/2001 • und bei Variante 2, ohne dass der Isolationswächter auslöst. Wir schaffen uns Abhilfe durch das Einschlagen eines Erdspießes. Häufig ist das jedoch unmöglich, weil der Wagen auf festem Untergrund steht. Reicht die Anschlussmöglichkeit bzw. die Spannungszuführung für den Schaltschrank des Wagens mit einer CEESteckerbuchse nur von außen zu gewährleisten? Ist der Hauptzuleitung trotzdem ein RCD vorzuschalten? F.M., Nordrhein-Westfalen ANTWORT Allgemeine Betrachtungen Grundsätzlich muss hier unterschieden werden, ob es sich um »Fliegende Bauten, Wagen und Wohnwagen nach Schaustellerart« handelt, für die zur Zeit noch Festlegungen in DIN VDE 0100-722 (VDE 0100 Teil 722) enthalten sind *), oder ob es sich um eine Einrichtung handelt, die vorübergehend an unterschiedlichen Orten und Plätzen zur Aufstellung kommen. Sofern es sich um einen Wagen nach Schaustellerart handelt, gibt *) In Zukunft werden diesbezügliche Anforderungen im Teil 740 von DIN VDE 0100 (VDE 0100) enthalten sein Tabelle 52H (Referenzverlegeart 19) die von Ihnen ausgeführte Verlegeart. Hierin ist das elektrische Verbrauchsmittel z. B. eine mit flexibler Leitung angeschlossene Leuchte. Die flexible Leitung ist mit Befestigungsmitteln an der Decke verlegt. Die Befestigungsmittel sind – da in der Norm nicht spezifiziert – nur schematisch dargestellt. G. Schimmelfennig es im Teil 722 klare Vorgaben. Ein Erdspieß ist nur in Ausnahmefällen erforderlich. Eine RCD im Schankwagen ist nicht zwingend erforderlich, z. B. wenn nur ein Stromkreis im Schankwagen vorhanden ist. In diesem Falle darf die Versorgung auch über eine normale Steckdose einer Hausinstallation erfolgen. In sämtlichen Fällen müssen alle berührbar leitfähigen Konstruktionsteile des Schankwagens untereinander und mit dem Schutzleiter der Zuleitung verbunden werden. Handelt es sich nicht um einen Wagen nach Schaustellerart, ist formal vom Verwenden steckerfertiger Betriebsmittel/Verbrauchsmittel in einer fest installierten elektrischen Anlage auszugehen, jedoch mit der Einschränkung, dass es für dieses steckerfertige Betriebsmittel keine Betriebsmittel-Norm gibt. Da es sich hierbei jedoch nicht um ein normales Betriebsmittel/Verbrauchsmittel handelt, wird seit vielen Jahren versucht im Rahmen der Errichtungsbestimmungen entsprechende Festlegungen zu erarbeiten. Bei der IEC ist eine entsprechende Norm kurz vor Veröffentlichung. In Deutschland wird diese Norm – 1998 wurde sie im CDV-Stadium als Entwurf DIN VDE 0100-717 (VDE 0100 Teil 717) »Bewegliche oder transportable elektrische Anlagen« veröffentlicht – frühestens im Jahre 2001 erscheinen. Diese Norm wird gelten für elektrische Anlagen in beweglichen Einrichtungen, z. B. in Fahrzeugen (selbstangetrieben oder gezogen) und in transportablen Einrichtungen, z. B. auf einem Rahmen befestigte Container oder Kabinen. Solche Anlagen dürfen nach dieser zukünftigen Norm mit folgenden Varianten eingespeist werden: A) Verbindung mit einem Niederspannungs-Generator- t Bild 1: Versorgung nach B) Erläuterungen: 1b Verbindung zu einer Versorgung, bei der die Schutzmaßnahme wirksam ist 2 Schutzklasse II oder gleichwertige Isolierung bis zur ersten Schutzeinrichtung für die automatische Abschaltung der Stromversorgung 4 leitfähige Treppe, falls vorhanden 6 Steckdose im Fahrzeug 7 Hauptpotentialausgleich 7a zu einer Antenne, falls zutreffend 7b zu einer leitfähigen Treppe in Verbindung mit Erde 7c Funktionserdung, falls erforderlich 7d zum leitfähigen Gehäuse des Fahrzeugs 7e zu einem Erder, falls vorhanden 10 äußere Steckdosen 13 Verbrauchsmittel im Fahrzeug 14 Überstromschutzeinrichtungen, falls erforderlich 15 Überstromschutzeinrichtungen 16a RCD, Bemessungs-Differenzstrom I∆N ≤ 30 mA, für die äußeren Steckdosen 16b RCD, ohne Festlegung des Bemessungs-Differenzstroms, für die Stromkreise im Inneren 18 Hauptpotentialausgleichsschiene Satz gemäß IEC 60364-5-551 B) Verbindung mit einer festen elektrischen Anlage in der die Schutzmaßnahmen wirksam sind C) Verbindung mit einer festen elektrischen Anlage über Maßnahmen mit einfacher Trennung (galvanische Trennung) D) Verbindung mit einer festen elektrischen Anlage über Maßnahmen mit sicherer Trennung (Schutztrennung). Da eine Versorgung nach A) mit »Niederspannungs-Generator« aufgrund der Beschreibung in der Anfrage ausscheidet, bleibt die Möglichkeit der Versorgung nach B), C) und D). Bei Versorgung nach B) ist die unter Variante 1 in der Anfrage beschriebene RCD mit einem Bemessungs-Differenzstrom I∆N ≤ 30 mA ohne zusätzlichen Erder ausreichend. In Bild 1 werden zwei RCDs gezeigt, die jedoch zusammengefasst werden dürfen. Allerdings wird hierbei vorausgesetzt, dass die vorhandene elektrische Anlage, insbesondere die Schutzmaßnahme, in Ordnung ist, d. h. vor dem Anschluss des Schankwagens müsste der Schutz durch automatische Abschaltung in der vorhandenen festen elektrischen Anlage überprüft werden. Insbesondere müsste dabei überprüft werden, ob die Leiter (PE, L1 … L3 und N) durch eine unsachgemäße »Laienarbeit« nicht vertauscht sind. Daraus folgt, dass der Anschluss immer durch eine Elektrofachkraft erfolgen muss, was Schankwagenbetreiber sicher häufig umgehen. Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser schriftlich Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt; jedoch wird bei Zusendung eines »Praxisproblems« zugleich das Einverständnis des Absenders zu einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« vorausgesetzt. Die Stellungnahmen geben die Meinung des jeweiligen Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B. des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen. Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme, Voltastraße 5, 13355 Berlin, Telefax (0 30) 467829-22, E-Mail: [email protected] de 12/2001 – 13 bzw. nicht einsetzbar (Bild 3). Für den Anschluss ist eine Elektrofachkraft nicht gefordert. Anstelle der Drehstromversorgung/Transformator kann auch ein 1-Phasen-Wechselstromkreis vorgesehen werden. Die Innenauskleidung des Schankwagens darf leitfähig sein oder aus Isolierstoff bestehen. Nähere Betrachtung der Wagen-Varianten t Bild 2: Versorgung nach C) Erläuterungen: 1b Versorgung über einen Transformator mit einfacher (galvanischer) Trennung 2 Schutzklasse II oder gleichwertige Isolierung bis zur ersten Schutzeinrichtung für die automatische Abschaltung der Stromversorgung 4 leitfähige Treppe, falls vorhanden 5 Verbindung des Sternpunkts oder eines Außenleiters mit dem leitfähigen Gehäuse 7 Hauptpotentialausgleich 7a zu einer Antenne, falls zutreffend 7b zu einer leitfähigen Treppe in Verbindung mit Erde 7c Funktionserdung, falls erforderlich 7d zum leitfähigen Gehäuse des Fahrzeugs 7e zu einem Erder, falls vorhanden 8 Überstromschutzeinrichtungen, falls erforderlich 16b RCD 18 Hauptpotentialausgleichsschiene (Darüber hinaus gelten die Anforderungen nach Bild 1) Bei einer Versorgung nach C) reicht ein normaler Transformator (Transformator mit galvanischer Trennung) an der Einspeisung des Schankwagens aus. Auch hier ist sowohl kein Erder gefordert als auch eine oder mehrere RCDs mit einem Bemessungs-Differenzstrom I∆N ≤ 30 mA erforderlich (Bild 2). Für den Anschluss jedoch ist eine Elektrofachkraft nicht gefordert. Anstelle der Drehstromversorgung/Transformator kann auch ein 1-Phasen-Wechselstromkreis vorgesehen werden. Hierbei muss dann ein Außenleiter mit der leitfähigen Innenauskleidung des Schankwagens verbunden werden. Sofern keine leitfähige 14 – de 12/2001 Innenauskleidung vorhanden ist, müssen die Körper über den Schutzleiter mit dem Sternpunkt oder – falls nicht vorhanden – mit einem Außenleiter verbunden werden. Ein Erdspieß ist hierbei nicht gefordert, jedoch müssen Stromkreise für Steckdosen, die außerhalb angeordnet sind, über einen Trafo mit sicherer Trennung gespeist werden. Eine Versorgung nach D) wäre in diesen Fällen sinnvoller. Für die Versorgung nach D) ist ein Transformator mit sicherer Trennung (Schutztrennung) an der Einspeisung des Schankwagens erforderlich. Hierbei darf kein Erder vorgesehen werden. Auch eine RCD ist nicht gefordert Variante 1 Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich um ein steckerfertiges Betriebsmittel/Verbrauchsmittel für dessen Anschluss kein zusätzlicher Erdspieß gefordert wird. Auch nach Entwurf Teil 717 darf auf den Erdspieß verzichtet werden, nur bei einer Ausführung ist ein Erdspieß gefordert. Da der Erdspieß kaum realisiert werden kann, wurde dieses Beispiel nicht mit aufgezeigt. Das Verwenden eines Erdspießes ist nur bei speziellen Speisepunkten für Baustromversorgungen gefordert. Variante 2 Die Ausführung mit Transformator mit sicherer Trennung (Schutzmaßnahme Schutztrennung) und zusätzlicher Isolationsüberwachung ist im derzeitigen Teil 410 der DIN VDE 0100 (VDE 0100) nicht enthalten. Seitens der Berufsgenossenschaften wird diese Schutzmaßnahme für bestimmte Anwendungsfälle jedoch in Erwägung gezogen, wenn durch die Isolationsüberwachung beim ersten Fehler abgeschaltet wird. Wegen möglicher Fehler in diesem Bereich wird im Teil 717 gefordert, dass der Bereich bis zur RCD der Schutzklasse II oder einer gleichwertigen Isolierung entsprechen muss, da durch die RCD nur Fehler hinter der RCD erfasst und abgeschaltet werden können. Allerdings würde auch bei Schutzklasse II die »durchgescheuerte« Leitung u. U. trotzdem nicht erkannt werden, so dass eine Gefährdung auftreten kann. Nur wenn die Versorgung, nach B) gewählt wird, könnten solche Fehler durch die sowieso notwendige Elektrofachkraft erkannt werden. Aber solche Fehler sind heute leider auch in der t Bild 3: Versorgung nach D) Erläuterungen: 1a Verbindung zu einer beliebigen Versorgung über einen Transformator mit sicherer Trennung (Schutztrennung) 2 Schutzklasse II oder gleichwertige Isolierung bis zur ersten Schutzeinrichtung für die automatische Abschaltung der Stromversorgung 4 leitfähige Treppe, falls vorhanden 6 Steckdose im Fahrzeug 8 Schutzeinrichtung, Schutz durch automatische Abschaltung bei einem zweiten Fehler 11 isolierter, ungeerdeter Potentialausgleich 10 äußere Steckdosen 13 Verbrauchsmittel im Fahrzeug 21 Transformator für z. B. 230-V-Betriebsmittel normalen elektrischen Anlage möglich und können zu Gefährdungen führen, solange nicht für alle Stromkreise mit Steckdosen RCDs mit einem Bemessungs-Differenzstrom I∆N ≤ 30 mA gefordert werden. Abhilfe durch Erdspieß Nach derzeit gültigen Normen ist, wie bereits erwähnt, kein Erdspieß gefordert. Ein Erdspieß würde auch nicht verhindern können, dass bei einem Fehler in der Zuleitung zum Gehäuse eine gefährliche Berührungsspannung auftritt, wenn das Kabel oder die Leitung mit dem Gehäuse in Kontakt kommt und die Schutzmaßnahme in der vorhandenen elektrischen Anlage nicht wirksam wird. Formal genügt die Versorgung über einen am Schankwagen angebrachten CEE-Stecker, ohne dass eine RCD vorgesehen wird. Eine RCD wäre jedoch angebracht, da der Abschnitt 471.2.3 von DIN VDE 0100-470 (VDE 0100 Teil 470) bedingt hier Anwendung finden könnte. Dort werden für Stromkreise mit Steckdosen RCDs gefordert, die Verbrauchsmittel versorgen, die im Freien betrieben werden. Fazit Nach den derzeit gültigen Normen gilt, dass für den Schankwagen – mit Ausnahme der Verbindung der leitfähigen Konstruktionsteile untereinander und mit dem Schutzleiter – keine besonderen Maßnahmen erforderlich sind, wenn er nur über eine normale Steckdose der Hausinstallation gespeist wird. Ein Erdspieß ist nicht gefordert. Die Forderung nach einer RCD im Schankwagen kann allenfalls aus Teil 470 von DIN VDE 0100 (VDE 0100) abge- leitet werden, ist jedoch zu empfehlen. Außerdem wäre zu überlegen, ob evtl. eine zusätzliche »Ortsveränderliche Schutzeinrichtung zur Schutzpegelerhöhung für Nennwechselspannung Un = 230 V, Nennstrom In = 16 A und Nenndifferenzstrom I∆N ≤ 30 mA nach DIN VDE 0661 (VDE 0661)« vorgesehen werden sollte, um eine Reduzierung möglicher Gefahren durch beschädigte Zuleitungen zu erreichen. Auch eine Versorgung des Schankwagens unter Beachtung Zur Beachtung! Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-Normen mit VDE-Klassifikation erfolgt, werden diese wiedergegeben mit Erlaubnis des DIN und des VDE. Maßgebend für das Anwenden der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Berlin, erhältlich sind. Die Redaktion de 12/2001 – 15 des Entwurfs Teil 717 ist zu empfehlen – vorzugsweise die Versorgung nach B). Wegen der »Überlistbarkeit« (Elektrofachkraft wird nicht hinzugezogen) sollten Versorgungen nach C) oder D) gewählt werden. Die Anwendung von Entwürfen zu VDE-Bestimmungen zwischen den Beteiligten vereinbart Kunststoffverteiler auf Spanplatten in Anlagen vor 1975 DIN VDE 0100-510, DIN VDE 0100 Teil 420 und 732, DIN VDE 0211, VdS 2046, VdS 2057 FRAGESTELLUNG Ich unterrichte u. a. Energieanlagenmonteure und Elektroinstallateure. Als ständiger Leser des »de« las ich mit Interesse eine Stellungnahme von Herrn Hochbaum in Ihrer Rubrik Praxisprobleme in »de«, 17/2000, S. 16. Es ging dort um das Problem der Kunststoffverteiler auf Spanplatten. In diesem Zusammenhang tauchte bei mir folgende Fragestellung auf: Bei der Neumontage von Kunststoffverteilern auf Spanplatten ist die Sachlage eindeutig. Wie verhält es sich jedoch bei rückseitig offenen Kunststoffverteilern, die beispielsweise vor 1975 montiert wurden? E.F., H. ANTWORT Nach DIN VDE 0100-510: 1997-01 müssen elektrische Betriebsmittel – also auch elektrische Verteiler –, die zur Befestigungsfläche hin Öffnungen aufweisen und auf brennbarer Unterlage errichtet werden, bei der Errichtung feuersicher von der brennbaren Befestigungsfläche getrennt werden. Mit der Herausgabe der Norm im Jahre 1997 wurde diese Errichtungsart zur anerkannten Regel der Technik. Sie wird nur für neu zu errichtende elektrische Anlagen gefordert. Aber bereits zu Beginn der 70er Jahre hatten die deutschen Feuerversicherer die Brandgefahr durch offene elektrische Betriebsmittel erkannt und die heutigen normmäßigen Vorsichtsmaßnahmen inhaltlich in ihr technisches Regelwerk (VdSRichtlinien) aufgenommen. 16 – de 12/2001 Tatsache ist auch, dass die Hersteller offener elektrischer Betriebsmittel damals unverzüglich geeignete Unterlege-Platten als Zubehör vorhielten und in ihren technischen Unterlagen auf die Festlegung in den VdS-Richtlinien hinwiesen. Weiterhin wurde in Fachzeitschriften zu dieser Problematik des öfteren Stellung genommen und die Zusatzmaßnahmen erläutert. Es kann deshalb davon ausgegangen werden, dass diese Errichtungsart in der breiten Fachöffentlichkeit bekannt war und die Zusatzmaßnahmen allgemein auch realisiert worden sind. Die zusätzliche Unterlegung von zur Befestigungsfläche hin offenen elektrischen Betriebsmitteln kann somit schon vor der Herausgabe der DIN VDE 0100-510 als Stand der Technik angesehen werden, so dass eine Anpassung bestehender elektrischer Anlagen an die spätere Norm keine große Bedeutung hat. Sollte diese Einschätzung für Einzelfälle nicht zutreffen, kann daraus jedoch grundsätzlich keine Pflicht zur Anpassung an DIN VDE 0100-510:1997-01 abgeleitet werden. Es sei denn, dass Versicherungsnehmer aufgrund bestehender Vereinbarungen in Versicherungsverträgen dazu verpflichtet sind. In diesem Zusammenhang wird insbesondere auf die • Sicherheitsvorschriften für Starkstromanlagen bis 1000 V (VdS 2046, früher 1012) und • Sicherheitsvorschriften für Starkstromanlagen in landwirtschaftlichen Betrieben, IntensivTierhaltungen (VdS 2057, früher 1300 und 1312) im Sinne der »Allgemeinen Bedingungen für die Feuerversicherung (AFB)« § 7 hingewiesen. sein muss. Der Schankwagenbauer/Betreiber muss diesen Entwurf also nicht zwingend anwenden. W. Hörmann Nachfolgend sind die Festlegungen in VdS 2046 sinngemäß wiedergegeben, die zudem auch Anwendungsfälle berücksichtigen, bei denen der Schutz bei Kurzschluss nicht realisiert werden kann: Unter dem Abschnitt »Elektrische Verbrauchs- und Betriebsmittel« wird festgelegt, dass alle zur Befestigungsfläche hin offenen Betriebsmittel beim Anbringen auf brennbaren Bau- oder Werkstoffen von der Befestigungsfläche getrennt werden müssen. Als ausreichende Trennung gilt für Betriebsmittel mit Nennströmen ≤ 63 A das Einfügen einer Isolierstoffunterlage von mindestens 1,5 mm Dicke. Geeignete Werkstoffe in der angegebenen Dicke sind: – Hartpapier auf Phenolharz-Basis Hp 2063, DIN 7735 – Hartpapier auf Epoxidharz-Basis Hp 2361.1, DIN 7735 – Hartglasgewebe auf Epoxidharz-Basis Hgw 2372.1, DIN 7735 – Glashartmatte auf PolyesterBasis Hm 2471, DIN 7735. Weiterhin heißt es: Betriebsmittel – auch solche die zur Befestigungsfläche hin geschlossen sind – sowie Kabel und Leitungen müssen, wenn ein Schutz gegen die Auswirkungen von Kurzschlüssen nicht erreicht werden kann, so angebracht bzw. verlegt werden, dass diese bei zu hoher Erwärmung ausbrennen können, ohne dass die Gefahr einer Brandausweitung entsteht. Das ist erfüllt, wenn die Betriebsmittel sowie Kabel und Leitungen auf nichtbrennbaren Gebäudeteilen verlegt werden. Bestehen die Gebäudeteile aus brennbaren Baustoffen, z. B. Holzwände oder blechverkleideten Holzwände, müssen sowohl die Betriebsmittel als auch die Kabel und Leitungen auf einer mindestens lichtbogenfesten Unterlage angebracht bzw. verlegt werden (DIN VDE 0100 Teil 420 und 732 bzw. DIN VDE 0211). Als ausreichend lichtbogenfest gilt z. B. eine 20 mm dicke Fibersilikatplatte. A. Hochbaum ELEKTROINSTALLATION BLITZ- UND ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ Überspannungsschutz richtig auswählen und fachgerecht installieren In diesem Fachbeitrag werden Grundlagen der Normung für Überspannungs-Schutzeinrichtungen vermittelt. Ebenso werden modernste Technologieentwicklungen aus dem Bereich der Blitz- und Überspannungs-Schutztechnik vorgestellt. Praxisnahe Erläuterungen zeigen, wie diese Hightech-Produkte mithelfen, dem hohen Verfügbarkeitsanspruch der elektrotechnischen Infrastruktur moderner Gebäude gerecht zu werden. Für die richtige Auswahl und fachgerechte Installation von Überspannungs-Schutzeinrichtungen ist ein umfangreiches Wissen von Vorschriften und Normen sowie die Kenntnis der unterschiedlichen Typen von Überspannungs-Schutzeinrichtungen und deren Anwendung unerlässlich. Neben den nationalen Produktstandards für ÜberspannungsSchutzeinrichtungen der Normenreihe VDE 0675 Teil 6 sind die Anwendungsrichtlinien der DIN VDE 0100 und DIN VDE 0185 zu beachten. Erschwert wird die Geräteauswahl durch die unterschiedlichen Definitionen der Anforderungsklassen von ÜberspannungsSchutzeinrichtungen in den nationalen, europäischen und internationalen Produktnormen. Blitzstrom-Ableiter Blitzstrom-Ableiter sind Überspannungs-Schutzeinrichtungen, die den entsprechend DIN V ENV 61024-1 [1] geforderten Blitzschutz-Potentialausgleich zwischen der elektrischen Anlage eines Gebäudes und dem Gebäudeerder sicherstellen. Sie können direkte Blitzströme führen und begrenzen die Blitzspannung auf ein für die Installation verträgliches Niveau. Typischer Installationsort ist die Eintrittsstelle der NiederspannungsVersorgungsleitung in das Gebäude. Die spezifischen Parameter für Blitzstrom-Ableiter sind die Blitz- Bild 1: Einsatz von Überspannungs-Schutzeinrichtungen im TN-C-S-System Anforderungsklassen von ÜberspannungsSchutzeinrichtungen und deren Anwendung Die Überspannungs-Schutzeinrichtungen werden grundsätzlich nach ihren Leistungsparametern und ihrem Verwendungszweck in drei Kategorien eingeteilt: • Blitzstrom-Ableiter, • Überspannungs-Ableiter für die feste Installation/Verteilung, • Überspannungs-Ableiter für Steckdose und Endgerät. Tabelle 1 zeigt eine ausführliche Übersicht zur Klassifizierung * Dipl.-Ing. Jens Ehrler, Produktmanager und Dipl.-Ing. (FH) Edmund Zäuner, Entwicklungsingenieur; Dehn + Söhne GmbH + Co.KG., Neumarkt 18 – de 12/2001 Bild 2: Typenschilder eines Blitzstrom-Ableiters und eines Überspannungs-Ableiters entsprechend [2] von Überspannungs-Schutzeinrichtungen: • in der deutschen Produktnorm E DIN VDE 0675-6 mit den Anhängen A1 und A2, • in der 1998 verabschiedeten internationalen Produktnorm IEC 61643-1 • und dem europäischen Entwurf prEN 61643-1, der aktuell zur Abstimmung vorliegt. stromtragfähigkeit IImp und das Folgestromlöschverhalten. Letzteres bezeichnet die Fähigkeit des Blitzstrom-Ableiters, nach dem Zünden der Funkenstrecke den auftretenden Netzfolgestrom zu begrenzen und selbständig zu unterbrechen. Diese Parameter werden in der Arbeitsprüfung der Normen [2], [3], [4] überprüft. ELEKTROINSTALLATION BLITZ- UND ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ werden, auf Schutzpegel entsprechend der Überspannungskategorie I. Einsatz der unterschiedlichen Überspannungs-Schutzeinrichtungen entsprechend der Anwendungsrichtlinie Tabelle 1: Übersicht zur Klassifizierung von Überspannungs-Schutzeinrichtungen in den verschiedenen Produktnormen [2], [3], [4] *1) für Blitzschutzklasse I Tabelle 2: Mindestparameter von Überspannungs-Schutzeinrichtungen entsprechend DIN V VDE V 0100-534:1999-04 am Beispiel eines 3-phasigen TT-Systems 230/400 V Überspannungs-Ableiter für die feste Installation/ Verteilung Überspannungs-Ableiter der festen Installation werden eingesetzt, um als zweite Stufe des gestaffelten Netzschutzes die Restpegel von vorgeordneten Blitzstrom-Ableitern entsprechend den Anforderungen der Überspannungskategorie II nach DIN VDE 0110 zu reduzieren. Weiterhin übernehmen sie als »echte Allrounder« den Überspannungsschutz der festen Installation vor Störungen, hervorgerufen durch eingekoppelte Blitzferneinschläge und in der Anlage selbst erzeugten Überspannungen. Die spezifischen Parameter für die Überspannungs-Ableiter sind der Nennableitstoßstrom isn und der Schutzpegel. nungsschutz von Endgeräten. Sie begrenzen die Störgrößen, die auf die Zuleitungen der Endgeräte eingekoppelt werden oder durch Ein- und Ausschaltvorgänge von Verbrauchern selbst verursacht Die Neufassung der Anwendungsrichtlinie DIN V VDE V 0100 Teil 534 [5] beschreibt die Anforderungen für die Auswahl und Errichtung der ÜberspannungsSchutzeinrichtungen in der Gebäudeinstallation. Tabelle 2 zeigt exemplarisch an einem 3-phasigen TT-System 230/400 V die Mindestparameter für die unterschiedlichen Typen von Überspannungs-Schutzeinrichtungen. Darüber hinaus sind vom Planer/Installateur die Installationsbedingungen am Einsatzort der Überspannungs-Schutzeinrichtungen (z. B. die Kurzschlussfestigkeit) bei der Ableiterauswahl zu berücksichtigen. Bild 1 zeigt den prinzipiellen Einsatz der ÜberspannungsSchutzeinrichtungen verschiedener Anforderungsklassen im TNC-S-System entsprechend der Anwendungsrichtlinie. Der Hersteller der Überspannungs-Schutzeinrichtungen hat bei der Entwicklung von neuen Überspannungs-Schutzeinrichtungen vorgenannte Anforderungen entsprechend der Produktnormen und Anwendungsrichtlinien zu berücksichtigen. Er muss die Überspannungs-Ableiter für Steckdose und Endgerät Die Aufgabe dieser Überspannungs-Ableiter ist der Überspan- Tabelle 3: Gerätemerkmale/Anwendungsvorteile der Dehnventil-Gerätefamilie in Abhängigkeit der jeweiligen Nutzergruppe de 12/2001 – 19 ELEKTROINSTALLATION BLITZ- UND ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ Zusammenwirken von Überspannungs-Schutzeinrichtungen der verschiedenen Anforderungsklassen Bild 3: Auswahl von Problemfeldern beim Einsatz von Blitzstrom- und Überspannungs-Ableiter relevanten Parameter in den technischen Unterlagen und auch auf den Produkten spezifizieren. Bild 2 zeigt am Beispiel der Typenschilder eines Blitzstrom-Ableiters und eines ÜberspannungsAbleiters, wie der Anwender die einzelnen Anforderungen der zitierten Normen auf den Typenschildern der ÜberspannungsSchutzeinrichtungen wiederfindet. kungsvollen Blitz- und Überspannungsschutzkonzeptes zu beachten sind. In Veröffentlichungen und Produktschriften wird der Planer/ Anwender zudem noch mit Fachbegriffen wie Schaltungsvarianten »3+0«, »4+0« und »3+1«, speziellen »N-PE-Ableitern« und temporären Überspannungen UTOV konfrontiert. Im Bild 3 ist eine Auswahl von Problemfeldern aufgelistet, die beim Einsatz von Blitzstrom- und Überspannungs-Ableiter auftreten können. Überspannungsschutz-Einrichtung als anschlussfertiges Komplettgerät Bild 4: Überspannungs-Ableiter DEHNguard TT 230/400 FM im Verteiler Problemfelder beim Einsatz von Blitzstromund ÜberspannungsAbleitern Bei der Auswahl und Errichtung der Überspannungs-Schutzeinrichtungen trifft der Planer/ Anwender auf zusätzliche Probleme (z. B. Platzbedarf der Überspannungs-Schutzeinrichtungen, Koordination der Überspannungsschutz-Einrichtungen verschiedener Anforderungsklassen (Entkopplung), blitzstromgerechte Installation etc.), die von ihm bei der Umsetzung eines wir- 20 – de 12/2001 Um den Planer/Anwender von den komplexen Fragestellungen zu entlasten, stellen Ableiterhersteller den Kunden anschlussfertige Komplettgeräte zur Verfügung, die die Anforderungen aus den diversen Normen und Anwendungsproblemen berücksichtigen. Die Komplettgeräte sind als mehrpolige Einheiten ausgeführt, die entsprechend dem Netzsystem (TN-C-, TN-S- und TT-System) und der Nennspannung des Systems ausgewählt werden können. Bild 4 zeigt eine Überspannungs-Ableiter-Einheit für das TT-System 230/400 V in der »3+1«-Schaltung mit integrierter N/PE-Brücke, Beschriftung der Anschlussklemmen und speziellem N/PE-Ableiter. Zur Gewährleistung eines selektiven Wirkens der Überspannungs-Schutzeinrichtungen der unterschiedlichen Anforderungsklassen ist die energetische Koordination der einzelnen Ableiter untereinander notwendig. Das Grundprinzip der energetischen Koordination ist dadurch gekennzeichnet, dass jede Ableiterstufe nur so viel Störenergie ableitet, für die der Ableiter auch ausgelegt ist. Beim Auftreten höherer Störenergien muss die dem Ableiter vorgeschaltete Schutzstufe, z. B. der Blitzstrom-Ableiter, die Ableitung des Stoßstroms übernehmen und die nachgeschalteten Ableiter entlasten. Eine derartige Koordination muss alle möglichen Störereignisse, wie Schaltüberspannungen, Blitzteilströme usw., berücksichtigen. Jedoch reicht es nicht aus, allein die Koordination der Ableiter untereinander zu betrachten. Besitzt das zu schützende Endgerät selbst überspannungsbegrenzende Bauelemente (z. B. Varistoren), so ist auch deren Ableitvermögen bei der Schutzauslegung zu berücksichtigen. Dies alles zu beurteilen ist für den Anwender nahezu unmöglich (!) und sollte deshalb vom Ableiter-Hersteller bei der Aus- Bild 5: KombiAbleiter in ICE-Technology: DEHNventil TT legung der Schutzgeräte durchgeführt werden. Nur die energetische Koordination der Überspannungs-Schutzeinrichtungen untereinander und mit den zu schützenden Geräten verhindert Schäden der internen Schutzbeschaltung der Endgeräte. ELEKTROINSTALLATION BLITZ- UND ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ Handels und des Endanwenders berücksichtigt. Tabelle 3 zeigt die wichtigsten Gerätemerkmale in Abhängigkeit der jeweiligen Nutzergruppe. Zusammenfassung Bild 6: Details der anwendungsoptimierten Produktfamilie: Betriebsspannungsanzeige, Doppelklemmen, Anschlussklemmen für Fernsignalisierungsmodul, zusätzlicher Erdanschluss Während in räumlich ausgedehnten elektrischen Anlagen zur sicheren energetischen Koordination die zwischen den Überspannungs-Schutzeinrichtungen installierten Kabel und Leitungen verwendet werden, hat sich bei Anlagen geringer räumlicher Ausdehnung der Einsatz spezieller Entkopplungsspulen bewährt. Mit derartigen Entkopplungsspulen ist es möglich, Ableiterkombinationen, bestehend aus Blitzstromund Überspannungs-Ableitern, auf relativ engem Raum zu installieren. Die energetische Koordination von Überspannungs-Schutzeinrichtungen mittels spezieller Entkopplungsspulen hat jedoch auch technische und ökonomische Grenzen. Bei räumlich kompakten Anlagen ergibt sich ein erhöhter Platz- und Kostenaufwand. Auch die technisch aufwendige Dimensionierung von Entkopplungsspulen für hohe Anlagennennströme gestaltet deren Einsatz in einigen Anlagen schwierig und deshalb oft zu kostenaufwendig. Um derartige Probleme zu lösen, wurde die Entwicklung eines Schutzgeräts notwendig, dass die Anforderungen eines hohen Blitzstrom-Ableitvermögens, eines tiefen Schutzpegels und der energetischen Koordination in sich vereint. Eine neue Ableitergeneration in ICE-Technology Aufbauend auf der patentierten Technologie gekapselter Funkenstrecken-Ableiter und der 22 – de 12/2001 Radax-Flow-Technologie zur Folgestromunterdrückung [6] gelang es, einen Blitzstrom-Ableiter auf Funkenstreckenbasis zu schaffen, der die Anforderungen an Überspannungs-Schutzeinrichtungen der Anforderungsklassen B und C in nur einem Gerät erfüllt (Bild 5). [7] Die Umsetzung der Geräteanforderungen kennzeichnen diese drei Hauptmerkmale: • Integrated: Blitzstrom- und Überspannungs-Ableiter vereint in einem Gerät • Coordinated: energetisch koordiniert mit nachgeordneten Überspannnungs-Ableitern sowie direkt mit dem Endgerät, ohne die Notwendigkeit zusätzlicher Entkopplungsspulen • Encapsulated: gekapselte, nicht ausblasende Funkenstrecke Mit der Kurzbezeichnung »ICETechnology« lassen sich diese anwendungsorientierten Eigenschaften der neuen Ableiter-Generation zusammenfassen. Eine ausführliche Beschreibung der Technologie wurde in [8] veröffentlicht. Gerätekonzept – aus der Praxis für die Zukunft Nicht nur der Auslegung der elektrischen Parameter wurde bei der Entwicklung der neuen DEHNventil-Gerätegeneration großes Augenmerk geschenkt. Das komplette Gerätekonzept wurde auf die Bedürfnisse der Anwender abgestimmt. Dabei wurden neben den Anforderungen des Installateurs auch die Bedürfnisse des Elektroplaners, des Die in den einschlägigen Normen für Überspannungs-Schutzeinrichtungen festgelegten Produktparameter und Installationsrichtlinien bilden die Basis für die Auswahl und Installation der verschiedenen Ableitertypen in einer elektrischen Anlage. Ohne umfangreiche Kenntnis der relevanten Normen sowie der spezifischen Wirkungsweise der verschiedenen Schutzgerätetechnologien fällt es dem Installateur oft schwer, die für die zu schützende Anlage optimale Schutzgerätekombination auszuwählen. Dies ist besonders bei bestehenden elektrischen Anlagen, in denen der Überspannungsschutz nicht bereits schon während der Planungsphase berücksichtigt wurde, der Fall. Die nachträgliche Installation der Geräte stellt oft eine zusätzliche Herausforderung an den Installateur dar. Bild 7: DEHNventil“ TNC – kombinierter Blitzstrom- und Überspannungs-Ableiter in einer Netzverteilung Sowohl der zusätzliche Platzbedarf für Entkopplungsspulen als auch die besonderen Installationsanforderungen der Ableiter können in der Praxis den Überspannungsschutz einer Anlage komplizieren und kostenaufwendig gestalten. Mit der Entwicklung der neuen Dehnventil-Gerätegeneration in ICE-Technology wurde, aufbau- ELEKTROINSTALLATION BLITZ- UND ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ end auf bewährten Funkenstreckentechnologien, eine neue Qualität von ÜberspannungsSchutzgeräten geschaffen. Durch ein anwendungsorientiertes Produktmarketing ist es gelungen, die elektrischen und mechanischen Geräteparameter in Übereinstimmung mit dem Installationsumfeld zu gestalten (Bild 6). Neben den Anforderungen des Installateurs wurden dabei auch die Anforderungen des Planers, des Handels und des Endanwenders berücksichtigt. So entspricht beispielsweise nicht nur die nennstromunabhängige Koordinierbarkeit der neuen Kombi-Ableiter direkt mit dem zu schützenden Endgerät dem Praxiswunsch nach Platz sparender Bauweise im Verteiler. Auch die Ausführung als anschlussfertiges Kompaktgerät mit nur 6 oder 8 TE, in gekapselter, nicht ausblasender Funkenstreckentechnologie, ist eine Forderung aus der Praxis (Bild 7). In Abhängigkeit des Netzsystems am Installationsort der Überspannungs-Schutzeinrichtungen stehen dem Anwender drei Gerätetypen zur Auswahl: Dehnventil TNC / ...TNS / ...TT. Die Auslegung der einzelnen Gerätetypen erfolgte dabei in Übereinstimmung mit DIN V VDE V 0100534. [5] Dies ist ein wichtiger Meilenstein für eine einfache Produktauswahl und eine schnelle und fehlerfreie Installation! Analog dem Gerätekonzept wurden auch die Kernparameter Blitzstrom-Ableitvermögen und Folgestromlöschung/Folgestrombegrenzung praxisgerecht ausgelegt. Alle Geräte erfüllen die höchsten Anforderungen, die entsprechend der Blitz-Schutzklasse I nach [1] an ÜberspannungsSchutzeinrichtungen gestellt werden. Durch die signifikante Begrenzung des Netzfolgestroms nach dem RADAX-Flow-Prinzip besteht auch bei prospektiven Kurzschluss-Strömen bis 25 kAeff eine Selektivität zu kleinen Anlagensicherungen (IN ≥ 35A gL/gG). Die vorab beschriebenen Geräte- und Anwendungsmerkmale tragen dazu bei, einen technisch und ökonomisch sinnvollen Schutz einer elektrischen Anlage vor transienten Überspannungen einfacher als bisher zu realisieren. Nach wie vor stellt der Überspannungsschutz eine wichtige Maßnahme zur Erhöhung der Verfügbarkeit moderner Infrastrukturen dar. Literatur [1] DIN V ENV 61024-1 (VDE V 0185 Teil 100):1996-08. Blitzschutz baulicher Anlagen. Teil 1: Allgemeine Grundsätze. Berlin/ Offenbach: VDE-Verlag, GmbH. [2] E DIN VDE 0675-6, VDE 0675 Teil 6/A1:1996-03, VDE 0675 Teil 6/A2:1996-10. Überspannungsableiter zur Verwendung in Wechselspannungsnetzen mit Nennspannungen zwischen 100 V und 1000 V. Änderung A1 und A2 zum Entwurf DIN VDE 0675-6 (VDE 0675 Teil 6). Berlin/Offenbach: VDE-Verlag, GmbH. [3] CEI IEC 61643-1:1998. Surge protective devices connected to low-voltage powerdistribution systems - Part 1: Performance requirements and testing methods. International Electrotechnical Commission, Geneva, Switzerland. [4] prEN 61643-1:2000. Überspannungsableiter für den Einsatz in Niederspannungsnetzen Teil 1: Anforderungen und Prüfungen. Europäisches Komitee für Elektrotechnische Normung, Brüssel, Belgien. [5] DIN V VDE V 0100-534: 1999-04. Elektrische Anlagen von Gebäuden. Teil 534: Auswahl und Errichtung von Betriebsmitteln Überspannungs-Schutzeinrichtungen Berlin, VDE-Verlag GmbH, Beuth Verlag GmbH. [6] Raab, V., Zahlmann, P.: Kurzschlussschutz von Blitzstrom-Ableitern. Dehn + Söhne, Sonderdruck 45 nach einem Fachbeitrag aus Elektropraktiker Heft 5/98 und 6/98. [7] DEHNventil“ – Die Zukunft hat begonnen. Druckschrift Nr. 699, 04.2001, Dehn + Söhne, Neumarkt/Nürnberg. [8] Hasse, P., Zahlmann, P.: Eine neue Blitzstrom-Ableiter-Generation. »de« 7/2001. Hüthig & Pflaum Verlag, München/Heidelberg. 왏 de 12/2001 – 23 ELEKTROINSTALLATION BLITZ- UND ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ Wie Blitzeinschlag eine Windkraftanlage zerstörte Rekonstruktion des Schadensverlaufs mit Peak-Current-Sensor-Magnetkartensystem JÜRGEN TRINKWALD Im Dezember 1999 führte ein heftiges Wintergewitter über dem Windpark Lichtenau-Asseln zur vollkommenen Zerstörung einer Windenergieanlage. Bei der sachgerechten Aufklärung dieses katastrophalen Crashs half das Magnetkartensystem Peak-Current-Sensor (PCS) von OBO Bettermann. In der Nacht zum 12. Dezember 1999 tobte ein heftiges Wintergewitter über dem Windpark Lichtenau-Asseln in der Nähe von Paderborn. Gegen 10 Uhr morgens entdeckte ein Mitarbeiter der Betreibergesellschaft eine umgestürzte und vollkommen zerstörte Windenergieanlage (Bilder 1 bis 3). Vom Fundament aufsteigend waren ca. 10 m Turm stehen geblieben. Der Rest der einstmals 60 m hohen Anlage war mit Gondel und Rotor zu Boden geschlagen. Um diesen katastrophalen Crash sachgerecht aufklären zu können, wurden sogleich die Herstellerfirma und das Bauordnungsamt sowie die Kriminalpolizei Paderborn und der TÜV Nord in die Ermittlungen eingeschaltet. Bei den ersten Nachforschungen wurde man ziemlich schnell auf die unterschiedlich ausgeprägten Blitzstrommarken an den drei Blattenden der Rotoren aufmerksam, was auf einen bzw. mehrere direkte Blitzeinschläge in die Flügel schließen ließ. ter Rotorblätter. Führend auf diesem Gebiet ist die dänische Firma LM, die etwa 60 % des Weltmarktes beliefert. Schon 1994 startete dieser Hersteller ein Projekt, Rotorblätter zu konstruieren, die möglichst unempfindlich auf Blitzströme reagieren, da diese zu den teuersten sowie den am meisten gefährdeten Einzelkomponenten einer Großwindanlage gehören. Dieser Hersteller rüstet die Flügelenden seiner Blätter mit metallenen Fangrezeptoren aus, wobei diese dann über eine dicke Kupfer-Flecht-Litze mit dem Rotor verbunden werden (Bilder 4 und 5). Bilder 1 bis 3: In völlig zerstörtem Zustand fanden die Mitarbeiter des Windparks die Windkraftanlage nach dem Gewitter vor Wie konnte der Schadensverlauf rekonstruiert werden? Relativ häufig kommt es zu Blitzeinschlägen in die Rotorblätter von Windkraftanlagen, da diese immer an exponierten Stellen errichtet werden und die Flügelspitzen bis zu 150 m in den Himmel ragen. Deshalb arbeiten einige Hersteller schon seit Jahren intensiv an der Entwicklung blitzstromfesDipl.-Ing. Jürgen Trinkwald ist Mitarbeiter F+E bei OBO Bettermann GmbH & Co. 24 – de 12/2001 Bild 4: Entscheidend für die Rekonstruktion des Schadens waren die in den Rotorblättern eingebauten PCS-Magnetkarten ELEKTROINSTALLATION BLITZ- UND ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ Bild 5: Die von dem dänischen Hersteller LM gebauten Flügelblätter sind zum Ableiten der Blitzströme mit metallenen Fangrezeptoren ausgerüstet; die Stärke möglicher Blitzströme registriert das PCS-Magnetkartensystem von Bettermann Um weltweit verlässliche Messdaten über die Stärke evtl. Blitzeinschläge in die Rotoren zu erlangen, bediente sich die Fa. LM des Peak-Current-Sensor-Magnetkartensystems aus dem Blitz- und Überspannungsschutzprogramm von OBOBettermann. Dieses Erfassungssystem nutzt das magnetische Feld des Blitzstromes aus, um die vormagnetisierte Oberfläche einer speziell von OBO entwickelten Karte (Bild 6) zu entmagnetisieren. Wenn ein Stoßstrom durch den Leiter fließt, neben dem die Karte angeordnet ist, wird ein Teil der Vormagnetisierung auf der Karte geBild 6: Ansicht löscht. Aus der Höhe der Enteiner Peak-Curmagnetisierung lässt sich mit rent-Sensor-Magnetkarte Hilfe eines speziellen Auswertegeräts die Höhe des geflossenen Stromes (Scheitelwert) exakt bestimmen (Bilder 7 bis 9). Auch die Blätter der umgestürzten Anlage waren mit diesen Magnetkarten ausgerüstet. Was war passiert? Zunächst wurden die Daten der drei Magnetkarten im Überspannungsschutz-Entwicklungslabor von OBO ausgewertet. Dann wurde ein solcher Blitz- de 12/2001 – 25 ELEKTROINSTALLATION BLITZ- UND ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ Bild 7: Voll magnetisierte Karte, die noch nicht gelöscht worden ist strom nachgebildet, um eine Referenzkarte zu erstellen. Dabei fanden die Experten heraus, dass die Rotorblätter von Blitzen mit Stromstärken bis zu 41 000 A getroffen worden sind. Aus dieser entscheidenden Feststellung ließ sich der gesamte Schadensverlauf dann relativ leicht ableiten. Ergebnisse Bild 8: Aus der Höhe der Entmagnetisierung lässt sich der Scheitelwert des geflossenen Stromes ermitteln: Hier ein Stoßstrom von etwa 20 kA Der vom TÜV Nord rekonstruierte Schadensverlauf stellte sich schließlich wie folgt dar: »Die vom PCS-System der Firma OBO Bettermann aufgezeichneten leistungsstarken Blitzschläge müssen zu Strukturschäden an den Blättern geführt haben, so dass lose Teile von der Anlage weggeschleudert wurden. Folge war eine Unwucht im Rotor, die den Turm zu Eigenschwingungen anregte und die diesen schließlich zum Bersten brachten. Leider verfügte diese Anlage noch nicht über eine heute übliche Unwuchterkennung mit dazugehörigem Notstop, die einen solchen Totalausfall verhindert hätte.« Fazit Ohne das eingebaute PCS-System hätte der Hergang des Schadens an der Windenergieanlage niemals so exakt aufgeklärt werden können. Es wäre bei Vermutungen geblieben. 쏔 Bild 9: Hier wurde ein Stoßstrom von etwa 40 kA ermittelt 26 – de 12/2001 ELEKTROINSTALLATION BLITZ- UND ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ Näherungen mit Blitzschutzanlagen vermeiden VOJTECH KOPECKY In der Praxis treten bei Blitz- und Überspannungsschutzanlagen immer wieder Mängel auf, die sowohl auf die handwerkliche Ausführung als auch auf Unkenntnis des Planers bzw. Errichters zurückzuführen sind. Der Beitrag gibt einen Überblick über die Thematik der unzulässigen Näherungen mit Blitzschutzanlagen und liefert Hilfestellungen für die Vermeidung. fallrohre und ähnliches. Die Installationen unterhalb der Dachrinnen oder Regenfallrohre sind demnach auch gefährdet (Bilder 1 bis 5). Bei Installationen an Innenwänden und Dachseiten aus durchverbundenem Stahlbeton oder aus Metallfassaden und Metalldächern muss kein Sicherheitsabstand eingehalten werden, da keine Gefährdung durch Näherungen besteht. Der Blitzstrom verteilt sich flächenförmig. Innerhalb der Anlage entstehen an den Leitern nur geringe Spannungseinkopplungen. Von einer Näherung gemäß [1][2] spricht man, wenn der Abstand zwischen der Blitzschutzanlage und metallenen Gebäudeteilen bzw. elektrischen Anlagen kleiner ist als der notwendige Sicherheitsabstand s. Durch das Unterschreiten des Sicherheitsabstands s besteht beim Blitzschlag die Gefahr eines Über- oder Durchschlags. Näherungen können beseitigt werden durch: • Vergrößerung des Trennungsabstands, • Verwendung von Isoliermaterial zur Verhinderung der negativen Auswirkung der Näherung, • Verbindung der Blitzschutzanlage mit den gefährdeten metallenen Gebäudeteilen. Nach [3] muss das Isolationsmaterial eine Stehstoßspannung Ui mit Stoßspannungswelle 1/50 µs nicht kleiner als Ui [in kV] ≥ 500 . s [in m] vertragen. Wenn keine der beiden erstgenannten Alternativen anwendbar ist, so muss an dieser Stelle eine Potentialausgleichsverbindung – direkt oder indirekt über Blitzstromableiter – realisiert werden. Ungünstige Näherungen Sichtbare Näherungen können z. B. mit Thermostaten, Überwachungseinrichtungen, Außenbeleuchtungen, BewegungsmelElektromeister Vojtech Kopecky ist Sachverständiger für Blitzschutzbau in Aachen und führt ein eigenes Unternehmen, das sich auf EMV, Blitz- und Überspannungsschutz spezialisiert hat. Fotos: Kopecky Was versteht man unter »Näherungen«? Bild 1: Elektro- und Steuerungskabel in der Nähe von Ankerschrauben einer Mobilfunkantenne Bild 2: Unterdachanlage einer Kirche in unmittelbarer Nähe der Elektroinstallation dern, Telefonanschlüssen, Elektroinstallationen, Rohrleitungssystemen, Blechen, Zargen, Metallfenstern, Sonnenblenden und anderen leitfähigen Materialien in der Nähe der Blitzschutzanlage auftreten. Zur Blitzschutzanlage gehören auch solche leitfähigen Teile wie Dachrinnen, Blechkanten, Regen- Bild 3: Gefährdete Überwachungskamera mit Näherung zum Metalldach Neue Näherungsberechnung Anders ist es bei Gebäuden mit gemauerten, aus Holz oder anderen Materialien errichteten Wänden. Im diesem Fall muss der Sicherheitsabstand s berechnet werden, um an einzelnen Stellen de 12/2001 – 39 ELEKTROINSTALLATION BLITZ- UND ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ stallationen bzw. elektrischen und informationstechnischen Einrichtungen innerhalb und auch außerhalb der zu schützenden baulichen Anlage anderseits darf nicht kleiner als der Sicherheitsabstand s sein: d≥s Im obigen Absatz ist der Text aus [2] wiedergegeben und um die kursiv geschriebenen Wörter ergänzt worden. Bild 4: Zur Beseitigung der Näherung zur Elektroinstallation der Leuchtreklame wurde hierzusätzlich ein Blitzstromableiter installiert die Näherungen beurteilen zu können. Die Berechnung kann nicht mehr nach der alten Näherungsformel aus DIN VDE 0185 Teil 1 erfolgen. Damals ist man davon ausgegangen, dass sich der Blitzstrom auf alle Ableitungen gleichmäßig verteilt. Heute weiß man jedoch, dass der hochfrequente Blitz sich hauptsächlich an der Einschlagstelle konzentriert. Aus diesem Grund und wegen der falschen Bewertung der Isolationsfestigkeit der festen Baustoffe und der Luft ist die Anwendung der alten Näherungsformel nicht mehr erlaubt. Für die Berechnung des Sicherheitsabstands s ist jetzt die neue Näherungsformel nach [2] anzuwenden. Näherungen an anderen Einrichtungen Näherungen können nicht nur an der Blitzschutzanlage und deren Teilen, sondern auch an anderen Einrichtungen auftreten. Auf dem Dach installierte Dachaufbauten mit leitfähigen Verbindungen ins Gebäudeinnere verursachen ebenfalls Näherungen. Das können z. B. Lüftungsanlagen, Rückkühlgeräte der Klimaanlagen, Antennen usw. sein. Antennenkabel von Mobilfunkantennen können in einem gemeinsamen Kabelschacht ebenfalls Näherungen verursachen. So können z. B. Antennenkabel mit bis zu 50 % des Blitzstroms und – bei einer falsch ausgeführten Blitzschutzanlage – sogar darüber hinaus belastet werden. 40 – de 12/2001 Begründung: Die Fangeinrichtung auf dem Dach, z. B. auf dem First, kann Näherungen mit der Elektroinstallation unter dem First verursachen. Das Gleiche gilt auch für die Unterdachanlagen unter dem First. Das Wort »außerhalb« in o. g. Absatz bezieht sich auf Beispiele wie die Anbringung von Außenlampen, Thermostaten, Be- Bild 5: Ungünstige Stelle für die Alarmleuchte, da hier Näherungen sowohl mit der Ableitung als auch mit der leitfähigen Blechkante vorhanden sind Schutzklasse I II III und IV ki 0,1 0,075 0,05 Tabelle 1: Werte des Koeffizienten ki (Quelle: [5]) Material in der Näherungsstelle km Luft 1 festes Material 0,5 Tabelle 2: Werte des Koeffizienten km (Quelle: [5]) Näherungsformel Wie schon unter dem Stichwort Näherungen angesprochen wurde, muss der Sicherheitsabstand entsprechend [2] berechnet werden. Definition: Der Trennungsabstand d zwischen den Teilen der Fangeinrichtungen und Ableitungen einerseits und allen metallenen In- wegungsmeldern, die – in der Nähe von Ableitungen befestigt – auch Näherungen verursachen können. Der Sicherheitsabstand s berechnet sich wie folgt: kc s = ki [in m], mit km ki – Koeffizient der gewählten Schutzklasse des Blitzschutzsystems kc – Koeffizient der geometrischen Anordnung GEBÄUDETECHNIK • BELEUCHTUNG ELEKTROHANDWERKE Klasse T100 T1 u. 2 ohne BPA I II III IV 0,05 0,04 0.03 0,05 0,07 0,05 0,04 0,04 0,20 0,15 0,10 0,10 Tabelle 3: Sicherheitsabstände s in m pro Meter Länge der Ableiteinrichtung für festes Material in Abhängigkeit der Ausführung der Blitzschutzanlage und dem Abstand der Näherung zum Blitzschutz-Potentialausgleich. Die Sicherheitsabstände s für Luft betragen 50%. (Quelle: [5]) km – Koeffizient vom Material in der Trennungsstrecke l [in m] – Länge der Ableitungseinrichtung, gemessen von der Stelle der Näherung bis zur nächstliegenden Stelle des Blitzschutz-Potentialausgleichs (BPA). Die Definition von »l« wurde aus der Norm übernommen. Im Deutschen Nationalen Anhang der Norm ist aber empfohlen: »l« ist die Länge der Ableitungseinrichtung, gemessen von der Stelle der Näherung bis zur nächsten Ebene – nicht bis zur nächstliegenden Stelle – des BPAs. Ausführung des Blitzschutz-Potentialausgleichs Der BPA wird im Allgemeinen im Kellergeschoss oder etwa auf Erdniveau durchgeführt. Wird er jedoch in mehreren Etagen ausgeführt, dann zählt die Länge »l« nur bis zur nächsten Stelle der Blitzschutz-Potentialausgleichsebene (BPAE) und nicht bis zur untersten BPAE. Am Ort der BPAE beträgt der Sicherheitsabstand Null und erst mit zunehmendem Abstand nimmt auch der notwendige Sicherheitsabstand zu. Die Tabellen 1 und 2 geben die Werte der Koeffizienten an. • Zur Information und Ergänzung: Die neuen Werte kc sind zur Stellungnahme unterbreitet. Die vorgeschlagene Werte kc werden voraussichtlich vereinfachend für zwei Ableitungen 0,66 und für 4 Ableitungen und mehr 0,44 betragen (Bild 6). • Als Ergänzung zu Tabelle 2: In [3] und [4] sind zusätzlich folgende Koeffizientenwerte angegeben: – PVC Material km = 20 – PE Material km = 60. Bei größeren Gebäuden ist die Berechnung nicht einfach und sollte per Computer oder zumindest mit einem Taschenrechner durchgeführt werden. 42 – de 12/2001 Vereinfachte Beurteilung von Näherungen Was aber ist, wenn der Monteur oder Prüfer vor Ort keinen Computer zur Verfügung hat? Wie beurteilt er, ob die Anlage Näherungen hat oder nicht? Wie weit entfernt muss der Monteur eine Beleuchtung von der Ableitung installieren, damit sie nicht gefährdet ist? Er muss, wie in den oben beschriebenen Fällen, die Blitzschutzklasse kennen und wissen, ob und wo in der baulichen Anlage der BPA ausgeführt ist. Tabelle 3 enthält eine kleine Orientierungshilfe mit aufgerundeten Maßen. In den Zeilen sind die Abstände der Ableitungen größer sind als nach den neuen Normen, sind die Werte für den Sicherheitsabstand s auch größer. In der vierten Spalte stehen Angaben zu baulichen Anlagen, die entweder ohne BPA ausgeführt sind oder bei denen die beurteilte Einrichtung nicht in den BPA einbezogen ist oder bei denen die Ableitungen unten auf Erdniveau nicht miteinander verbunden sind. Das trifft z. B. für die Lautsprecheranlage auf einem Schulhof zu, wenn sie nicht in den BPA einbezogen ist. Somit gilt für die Lautsprecher der Sicherheitsabstand der Spalte »ohne BPA«. Die Tabelle 3 enthält nur informativ Zahlen, die für die Fälle Bild 6: Werte des Koeffizienten kc für den Fall eines vermaschten Fangleitungnetzes und einer Typ-B-Erdung, (Quelle [5]) Blitzschutzklassen und in den Spalten der Sicherheitsabstand s für festes Material in m pro Meter Länge der Ableitungseinrichtung, gemessen von der Stelle der Näherung bis zur nächstliegenden Stelle des BPAs, aufgeführt. Die zweite Spalte »T100« gibt an, ob die Blitzschutzanlage schon nach Teil 100 installiert ist. In der dritten Spalte »T1« sind die Angaben der Näherungsbeurteilung für Anlagen, die noch nach der alten Norm Teil 1 und 2 gebaut sind, aufgeführt. Weil die gelten in denen Ableitungen und Ringleiter gleichmäßig verteilt sind. Ansonsten muss zur Beurteilung von Näherungen genau gerechnet werden. Die grobe Ermittlung der Näherungen nach Tabelle 3 ersetzt nicht die Berechnung der Näherungen in Abhängigkeit aller notwendigen Daten. Werden jedoch schon mit der Grobberechnung negative Ergebnisse erreicht, wird das mit einem PCProgramm immer bestätigt. Im umgekehrten Fall können durch GEBÄUDETECHNIK • BELEUCHTUNG ELEKTROHANDWERKE das PC-Programm negative Ergebnisse (größerer Sicherheitsabstand) ausgewiesen werden, obwohl der Überschlag positive Ergebnisse brachte, da das Programm mit mehr Daten arbeitet. Beispiel: Mobilfunkstation am Silogebäude Ein Blitzschutzanlagen-Prüfer muss für eine Mobilfunkstation, die an einem Silogebäude montiert ist, die Näherungen beurteilen. Das Silogebäude ist 30 Meter hoch, hat 60 cm dicke Wände und die Blitzschutzanlage ist noch nach »Teil 1« gebaut. Nach heutigem Stand wäre hier vermutlich die Blitzschutzklasse II zuzuordnen. Die Berechnung des Sicherheitsabstands der baulichen Anlage ergibt schon in 12 Metern Höhe (0,6 m : 0,05 m/m = 12 m) für die Installationen und Einrichtungen auf der inneren Wandseite – wo die Ableitungen installiert sind – eine Gefährdung. Bei nicht ausgeführtem BPA ist das schon in einer Höhe von 4 Metern (0,6 m : 0,15 m/m = 4 m) der Fall. Das bedeutet, dass in der Anlage ein BPA installiert werden muss. Wäre die Anlage z. B. kein Silogebäude, sondern ein Aussichtsturm, den auch Besucher betreten, könnte dort Panik bei Gefahr entstehen. Damit wäre die berechnete Blitzschutzklasse dann vermutlich nach heutigem Stand die Klasse I. Bei durchgeführtem BPA entsteht die Näherungsgefahr schon bei 8,5 Metern (0,6 m : 0,07 m/m = 8,57 m) und bei nicht durchgeführtem BPA bei 3 Metern (0,6 m : 0,20 m/m = 3 m). Rechnerisch problematisch ist die Berechnung des Sicherheitsabstands s im Falle eines vermaschten Fangleitungsnetzes, bei dem die Ableitungen mit den Ringleitern verbunden sind. Die geometrische Anordnung der Ableitungen und der Ringleiter beeinflusst die Sicherheitsabstände. Für die Berechnung ist es eine Erleichterung, ein PC-Programm (statt eines Taschenrechners) zu benutzen. Ungefähre Werte erreicht man auch hier mit der Tabelle 3, wobei in diesem Fall die Werte der einzelnen Abschnitte zwischen den Ringleitern zu addieren sind. Fazit Neue Installationen müssen so ausgeführt werden, dass sie keine unzulässigen Näherungen verursachen. Eine häufig ausreichende Methode zur Berechnung von Näherungen ist die ungefähre Wertermittlung nach Tabelle 3. Bei komplexeren Problemstellungen ist eine Berechnung mit dem Computer oder Taschenrechner unumgänglich. Eine Verkleinerung der Sicherheitsabstände s erreicht man mit einer größerer Anzahl von Ableitungen, durch den Einsatz von Ringleitern oder durch zusätzlichen Einsatz von Isolationsmaterial. Literatur [1] DIN VDE 0185 Teil 1 (VDE 0185 Teil 1), Absatz 6.2 [2] DIN V ENV 61024-1 (VDE V 0185 Teil 100): 1996-08, Abschnitt 3.2 [3] E DIN IEC 817122/CD (VDE 0185 Teil 10): 1999-2, Tabelle 12 [4] E DIN IEC 61024-1-2 (VDE 0185 Teil 102 Entwurf): 199902, Abschnitt 8.2.2 [5] Kopecky, V.: EMV, Blitz- und Überspannungsschutz von 왏 A-Z; Hüthig & Pflaum Verlag, 2001 de 12/2001 – 43 ELEKTROINSTALLATION BLITZ- UND ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ EMV-Tipps für Praktiker DIETRICH HOMBURG, ELLEN-CHRISTINE REIFF Gemäß DIN VDE 0870 darf sich eine elektrische Einrichtung weder von elektromagnetischen Störfeldern beeinflussen lassen, noch darf sie selbst solche Bilder: Lütze Störfelder für andere Geräte oder Einrichtungen erzeugen. Der Beitrag nennt einige Ursachen für elektromagnetische Störungen und zeigt Lösungen, um diese zu verhindern. Die Folgen der durch elektromagnetische Wechselwirkungen verursachten Störungen sind wegen des hohen Anteils an Elektronik-Komponenten und Mikroprozessoren in modernen Systemen nicht nur ärgerlich, sondern auch kostspielig, wenn Maschinen plötzlich stillstehen, Computer abstürzen oder wichtige Daten fehlerhaft übertragen werden. Potenzielle Störquellen gibt es viele, denn jeder stromdurchflossene Leiter erzeugt ein elektromagnetisches Feld, das andere Komponenten negativ Jeder stromdurch- beeinflussen kann. Typiflossene Leiter er- sche Störquellen sind Frequenzumzeugt ein elektro- moderne richter, getaktete Strommagnetisches Feld, versorgungen oder andas stören kann dere elektronische Geräte, bei denen hohe Frequenzen und steile Flanken erzeugt werden, die zu erheblichen Störemissionen führen können. Außerdem entsteht bei jedem Abschaltvorgang von Motoren, Magnetventilen, Schützen oder anderen Induktivitäten durch die plötzliche Stromänderung eine sehr hohe Spannungsspitze, die leicht über 1000 V betragen kann. Diese hohe und vor allem hochfrequente Spannung kann zu Störungen im Schaltelement führen, sich aber auch durch induktive Kopplung auf andere Stromkreise auswirken und hier empfindliche elektronische Bauteile zerstören oder übertragene Signale verfälschen. Mit etwas Grundlagenwissen und dem richtigen Zubehör (Bild 1) ist es jedoch relativ einfach möglich, die EMV-Sicherheit bereits in der Dipl.-Ing. (FH) Dietrich Homburg und Ellen-Christine Reiff, M.A., beide Redaktionsbüro Stutensee 44 – de 12/2001 Bild 1: Schütze und Magnetventile beschaltet man zur Vermeidung der Störspitzen mit RC-Gliedern, Dioden oder Varistoren Planungsphase einer Anlage zu berücksichtigen, z. B. durch richtige Leitungsführung. Wichtige Grundregeln der Leitungsführung Steuer- und Sensorleitungen sollten grundsätzlich von Lastleitungen getrennt verlegt werden gen auf Masse gelegt werden. Besonders bei Kommunikationsleitungen mit beidseitig aufgelegten Schirmverbindungen können Potentialausgleichsströme zu erheblichen Störbeeinflussungen durch Masseschleifen führen. In größeren Anlagen sollte man deshalb zur Verhinderung von Erdausgleichsströmen zwischen den einzelnen Schaltschränken Erdpotentialausgleichsleitungen verlegen, sofern nicht bei jedem Schrank eine direkte niederimpedante Erdanbindung möglich ist. Der Querschnitt einer solchen Leitung richtet sich nach der Entfernung der Schränke und sollte so groß wie möglich gewählt werden, mindestens 25 mm2. EMV-Lecks verhindern Bild 2: Messwertwandler setzen Messsignale in störsichere Stromsignale oder gar Digitalsignale um und niemals in einem gemeinsamen Kabelkanal. Nicht nur bei stark störenden Lastleitungen oder empfindlichen Kommunikationsleitungen empfiehlt es sich, auf gute Schirmung zu achten. Schirme von analogen Signalleitungen sind nur einseitig aufzulegen, Schirme digitaler Signalleitungen dagegen werden beidseitig flächig aufgelegt. Ungeschirmte Leitungen des gleichen Stromkreises sollten möglichst verdrillt und alle Reserveleitun- Besonders wichtig bei allen geschirmten Leitungen ist die durchgehende Schirmung zwischen allen Gehäusen ohne Unterbrechung. Ungeschirmte Zwischenstücke sind EMV-Lecks und können die Schirmwirkung gänzlich zunichte machen. EMVgerechte, geschirmte Leitungen gibt es heute nahezu für jeden Anwendungsfall. Passende Verschraubungen garantieren unter allen Betriebsbedingungen eine gute Schirmkontaktierung, da z. B. das Abschirmgeflecht mit dem Kunststoffeinsatz auf den Verschraubungsboden gedrückt wird. Schützen lassen sich die Leitungen außerdem durch Kabelschutzschläuche: Z. B. können PVC-Schläuche mit feuerverzinktem Stahlgeflecht hohe EMV-Sicherheit bieten und widerstehen gleichzeitig glühenden Metallteilen, z. B. beim Einsatz an Schweißrobotern. Besonders störanfällig sind analoge Messsignale. Sie sollten ELEKTROINSTALLATION BLITZ- UND ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ deshalb nicht als Spannungssignale über längere Strecken übertragen werden, denn die hochohmigen Signaleingänge bieten kaum Schutz gegen EMV-Störungen. Eine sichere Signalübertragung erreicht man, wenn man die Signale mit Messwertwandlern (Bild 2) in störsichere Stromsignale oder gar Digitalsignale umsetzt, den Wandler möglichst nahe am Sensor platziert und die Messsignale natürlich grundsätzlich nur über geschirmte Leitungen führt. schleifen Störungen entstehen. In Bussystemen ersetzen immer häufiger Lichtwellenleiter die gewohnten Kupferleitungen und bieten so bestmöglichen Schutz gegenüber den Störsignalen im Umfeld der Leitungsführung. Die Lichtwellenleiterstrecke ist völlig störunempfindlich. Die Wandlung der Lichtsignale in elektrische erfordert jedoch in der Regel eine hohe Verstärkung der Empfangs- signale. Bei der Platzierung der Wandlerbausteine sollte man das beachten. 왏 W W W EB EG EISER Weitere Infos zum Thema: • www.luetze.de Ein Service von »de« (www.online-de.de) Feldbustechnik als EMV-Konzept Vieles spricht in diesem Zusammenhang auch für die moderne Feldbustechnik, denn durch die starke Dezentralisierung werden die Leitungslängen zu Sensoren und Aktoren und damit die EMVKoppelstrecken deutlich verkürzt. Beim Einsatz EMV-gerechter Kommunikationsleitungen und sauberer Trennung der Leistungsversorgung von der Kommunikation erreicht man mit Feldbussystemen daher meist bessere EMV-Eigenschaften als bei herkömmlicher Parallelverdrahtung. Über die Hardware für die konkrete Realisierung brauchen sich Anwender heute kaum noch den Kopf zerbrechen. Entsprechende EMV-gerechte Buskomponenten einschließlich der für dezentrale Steuerungsstrukturen notwendigen »Vor-OrtIntelligenz« werden als Komplettlösung angeboten. Die für die meisten Feldbussysteme vorgeschriebenen RC-Entkopplungen sind in den Anschaltbaugruppen bereits integriert. Sie verhindern, dass über die Schirmung der Busleitung durch Masse- de 12/2001 – 45 ELEKTROINSTALLATION BLITZ- UND ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ Blitz- und Überspannungsschutz für Photovoltaikanlagen ANDREAS KÖNIG Was passiert, wenn der Blitz in eine PV-Anlage einschlägt? Können durch unsachgemäße Installation der Anlage zusätzliche Gefahrenpotentiale für die Gebäude sowie für die Elektroanlagen geschaffen werden? Kann eine Blitzschutzanlage die Funktion der Photovoltaikanlage beeinträchtigen? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt der nachfolgende Beitrag. de-Se rie Mar : k Pho tcha tovo nce ltaik n mi t Funktion der Photovoltaikanlage möglicherweise beeinträchtigen? Im Sinne einer auch langfristigen Verfügbarkeit der Anlage sollten daher einige VDE- und IEC-Richtlinien bezüglich Blitzund Überspannungsschutz unbedingt beachtet werden. An Hand einiger bedarfsgerechter Lösungsbeispiele sowie einer speziell für Photovoltaikanlagen entwickelten Produktserie soll nachfolgend verständlich dargestellt werden, welche Maßnahmen zu treffen sind. Fragen zum Blitzschutz: Was gilt es zu beachten? Die Funktionsweise von Photovoltaikanlagen sowie der VDE-gerechte Aufbau wurden in den zurückliegenden »de«-Ausgaben im Rahmen der Serie »Marktchancen mit Photovoltaik« umfassend erläutert (siehe Kasten unten rechts). Sind die Systeme nun installiert und in Betrieb genommen, stellen sich weitere Fragen: • Haben wir hinsichtlich der Sicherheit der Anlage nun alles getan bzw. beachtet? • Was passiert, wenn in der Nähe oder vielleicht direkt in das Gebäude der Blitz einschlägt? • Besteht Gefahr, dass dadurch Teile der Photovoltaikanlagen zerstört werden können oder werden sogar durch unsachgemäße Installation der Anlage zusätzliche Gefahrenpotentiale für die Gebäude Dipl.-Ing. Andreas König, OBO Bettermann GmbH & Co., Menden Bild 2: Einkopplungen von Überspannungen über die Photovoltaikanlage sowie für die Elektroanlagen geschaffen? Aber vielleicht auch interessant: • Kann eine Blitzschutzanlage die Die de-Serie »Marktchancen mit Photovoltaik« beschäftigte sich bereits mit den Themen: • »Neue Chancen für die solare Stromerzeugung«, »de« 14/2000, S. 33 ff. • »Nachfrageschub durch Solarstromförderung«, »de« 18/2000, S. 80 ff. • »Modul- und Wechselrichtertechnik für PV-Anlagen«, »de« 20/2000, S. 38 ff. • »Systemtechnik für netzgekoppelte PV-Anlagen«, »de« 24/2000, S. 37 ff. • »PV-Ausbildungsanlage mit 120 kWp eingeweiht«, »de« 4/2001, S. 47 ff. • »Solarstrom immer beliebter«, »de« 10/2001, S. 18 ff. Weitere Beiträge werden in loser Folge in den kommenden Heften veröffentlicht. Bild 1: Überblick über die Entstehung von Blitzentladungen 46 – de 12/2001 ELEKTROINSTALLATION BLITZ- UND ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ de-Se rie Mar : Pho ktcha tovo nce ltaik n mi t Bild 3: Überspannungsschutz für 230 V AC Die Gefahr: Wie entstehen diese Blitzbedrohungen? In erster Linie entstehen sie durch nahe oder entfernte Blitzentladungen (Bild 1). Gewitteraufladungen entstehen, so die Theorie, im Wesentlichen durch Reibung von Graupelkörnern und Eiskristallen, die durch thermische Aufwinde entstehen. Nachdem die statische Aufladung in den Gewitterwolken (teilweise bis zu 6 km hoch) einen Wert von einigen Millionen Volt erreicht hat, geht der so genannte »Blitzeinschlag« in äußerst kurzer Zeit vonstatten: Negative Ladungen bewegen sich stufenweise voran. Durch diese Vorentladung entsteht durch fortschreitende Ionisierung Bild 5: Komplettes Überspannungsschutzkonzept Wechselrichter Bild 4: Überspannungsschutz für Wechselrichter DC-Seite ein leitfähiger Kanal. Nähert sich dieser ca. 5 cm dicke Leitkanal dem Erdboden, schlägt ihm von dort aus eine Fangentladung entgegen und leitet den Hauptblitz ein. Bis zu 200 000 A werden so in de 12/2001 – 47 ELEKTROINSTALLATION BLITZ- UND ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ Bild 6: Schutzwinkel gemäß E DIN VDE 0185 Teil 100 nur einigen Millisekunden, z. B. in ein Gebäude, umgeleitet. Zwei Fallbeispiele Bei PV-Anlagen sind im Allgemeinen zwei wesentliche Fälle zu beachten : 1. Das Gebäude, an dem die Photovoltaikelemente installiert sind, ist nicht mit einer äußeren Blitzschutzanlage ausgestattet. 2. Das Gebäude ist mit einer Blitzschutzanlage ausgestattet. Fallbeispiel 1: Gebäude ohne äußere Blitzschutzanlage Aufgrund der baulichen Gegebenheiten bzw. der Art der Nutzung des Gebäudes hat sich der Gebäudebetreiber dafür entschieden, keine äußere Blitzschutzanlage zu installieren. Wurde diese Festlegung aufgrund der Blitzschutzklassenberechnung nach DIN V ENV 61024-1 [1] durchgeführt, so sollte diese Risikoanalyse unter der Prämisse »Gebäudeabmessungen« sowie »elektrische Dachaufbauten« wiederholt werden. Es ist durchaus möglich, dass sich nach dieser Analyse die zusätzli- de-Se rie Mar : k Pho tcha tovo nce ltaik n mi t Feld Spannungsspitzen in die Solarmodule sowie in deren Zuleitungen eingekoppelt (Bild 2). Diese Spannungsspitzen können kurzzeitig mehrere tausend Volt erreichen. Um hier keine Zerstörungen des Wechselrichters bzw.Ladereglers zu riskieren, gehört direkt vor (Bild 2: A) sowie auch hinter (Bild 2: B) den Laderegler eine geeignete Überspannungsschutzlösung. Aber auch auf der 230-V-ACSeite bedarf es einer Beschaltung mit Ableitern der Klasse C (Class II) nach E DIN VDE 0675 Teil 6/A1 [4]. Das in Bild 2: B und Bild 3 gezeigte Schutzgerät OBO V20C/3+NPE schützt vor Überspannungen seitens des Stromversorgungsnetzes und ist universell einsetzbar für 3-Phasen TN- und TT-Systeme. Speziell für die DC-Seite stellt die Fa. OBO Bettermann eine Ableitervariante V20-C/PH (Bild 4) zur Verfügung, die auf einfache Weise direkt an die Plus, Minus und PE angeschlossen wird. Jetzt bedarf es nur noch der Auswahl der geeigneten Ableitermodule Gebäude ohne äußere Blitzschutzanlage / Fallbeispiel 1 Max. Leerlaufspannung der Solarmodule 100 V 170 V 350 V 500 V 745 V Ableitertyp Einzelmodul Anzahl V20-C/0-75 V20-C/0-130 V20-C/0 V20-C/0-385 V20-C/0-500 3 3 3 3 3 Tabelle 1: Notwendiger Überspannungsableiter auf der DC-Seite des Wechselrichters für Gebäude ohne äußere Blitzschutzanlage nach Fallbeispiel 1 Gebäude mit äußerer Blitzschutzanlage / Fallbeispiel 2 Hinweis: Die Notwendigkeit einer Blitzschutzanlage wird festgelegt durch die regionale Bauverordnung (für Schulen, Krankenhäuser etc.) oder aufgrund einer Risiko-Klassenberechnung gemäß DIN V ENV 610241 [1]. Bei dieser Klassenberechnung gehen sämtliche relevanten Details eines Gebäudes ein, woraus sich eine sichere Aussage über die Bedürftigkeit einer Blitzschutzanlage geben lässt. Weitere Informationen über diese Thematik finden Sie unter http://www.aixthor.com/software.htm 48 – de 12/2001 Max. Leerlaufspannung der Solarmodule 170 V 350 V 500 V Ableitertyp Einzelmodul Anzahl V2B-B/0-130 V25-B/0 V25-B/0-385 3 3 3 Tabelle 2: Notwendige Blitzstromableiter auf der DC-Seite des Wechselrichters für Gebäude mit äußerer Blitzschutzanlage nach Fallbeispiel 2 che Installation einer äußeren Blitzschutzanlage als notwendig erweist. Ist das der Fall, so ist zusätzlich Fallbeispiel 2 zu beachten! Ansonsten gilt hier: Durch Naheinschläge, aber auch durch Wolke-Wolke-Blitze werden nach dem Induktionsgesetz durch das Magnetfeld bzw. das kapazitive nach Tabelle 1 und der beidseitige Schutz des Wechselrichters ist perfekt (Bild 5). Dabei darf nicht vergessen werden, dass weitere Überspannungsschutzmaßnahmen in der HV, ISDN-Zuleitung etc. vorzunehmen sind (Bild 2: C). ELEKTROINSTALLATION BLITZ- UND ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ Fallbeispiel 2: Das Gebäude ist bereits mit einer äußeren Blitzschutzanlage ausgestattet. Was ist jetzt zu beachten? • Solarmodule in den Schutzbereich der Blitzschutzanlage einbeziehen: Es muss verhindert werden, dass der Blitz direkt in die Solarmodule einschlagen kann. Dies kann geschehen durch Fangstangen, die dafür sorgen, dass der Schutzwinkel gemäß E DIN VDE 0185 Teil 100 [1] (Bild 6) eingehalten wird. Wenn die Photovoltaikanlage nicht höher ersetzt werden, um so die Schattenbildung zu vermeiden. • Näherungsabstand zwischen den Solarmodulen (und deren Zuleitung) und der äußeren Blitzschutzanlage ist gemäß DIN VDE 0185 Teil 103 [2] einzuhalten. In der Regel ist bei kleineren Wohngebäuden ein Näherungsabstand = Sicherungsabstand von 0,5 m ausreichend. Bei Sonderfällen empfiehlt es sich, durch eine autorisierte Person (z.B. Blitzschutzfachkraft) eine Berechnung durchführen zu lassen. (Hinweis: Mehr darüber finden Sie in dem Beitrag »Näherungen mit Blitzschutzanlagen vermeiden« auf S. 39 ff. in diesem Heft.) Ist es möglich, den notwendigen Näherungsabstand einzuhalten, so sollte aus Sicherheitsgründen (statische Aufladungen etc.) ein eventuell vorhandener metallischer Rahmen am inneren Potentialausgleich angeschlossen werden. Auch wieder notwendig: Überspannungsschutzmaßnahmen für den Wechselrichter / Laderegler gemäß Fallbeispiel 1. Und wenn der Näherungsabstand nicht eingehalten werden kann? Bild 7: Näherungsabstände beachten als 30 cm auf der Dachebene aufliegt, so ist auch der Einsatz der Maschenmethode möglich. • Eventuelle Schattenbildungen durch die Fangstangen sind zu vermeiden! Speziell Solarmodule, die in Reihe verschaltet sind, reagieren stark auf partielle Schatten. Das heißt konkret: Die Leistungsabgabe der Module kann durch Schatten enorm sinken. Deshalb kann es vielleicht notwendig werden, Fangstangen (unter Einhaltung der Blitzschutznormen VDE 0185 Teil 100 [1]) zu versetzen. Vielleicht kann auch eine lange Fangstange gegen mehrere kleine Fangstangen Bei einem Blitzeinschlag in die äußere Blitzschutzanlage fällt über die Induktivität der Anlage eine hohe Differenzspannung zwischen der Blitzschutzanlage und dem internen Potentialausgleich an. Diese Differenzspannung kann einige 100 kV erreichen. Damit ist ein undefinierter Blitzüberschlag de-Se rie Mar : k Pho tcha tovo nce ltaik n mi t zwischen der Blitzschutzanlage und der Photovoltaikanlage möglich, der • Zerstörungen an den Modulen hervorrufen kann sowie • Teilblitzenergien über die Modulzuleitung/Wechselrichter in das Gebäude einführt, so dass sekundär Zerstörungen von anderen elektronischen Geräten sowie Brandschäden eintreten können. Lösungsschritte, um diese Auswirkungen zu vermeiden: 1. Verbindung der äußeren Blitzschutzanlage mit dem Metallrahmen der Module (blitzstromtragfähiges Material / Querschnitt gemäß E DIN VDE 0185 Teil 100 [1] verwenden), um den Blitzteilstrom definiert umzuleiten. 2. Teil-blitzstromtragfähige Ableiter (Klasse B, Class I) gemäß E DIN VDE 0675 Teil 6 [3] und Anhänge [4] verwenden (siehe Tabelle 2). Auf der 230-V-AC-Niederspannungsseite müssen analog dazu ebenfalls blitzstromtragfähige Ableiter, bevorzugt im Vorzählerbereich, eingesetzt werden (Bild 7: B, D). Der Grund dafür: Ein Teil der Blitzenergie wird von der äußeren Blitzschutzanlage über die Photovoltaikanlage zu dem Wechselrichter fließen. Diese Energie ist um ein Vielfaches höher als die Energie, die sich normal gemäß Fallbeispiel 1 induktiv/kapazitiv einkoppeln könnte. Hier ist ein stärkerer Ableiter (B-Ableiter) notwendig. Fazit Wie zu erkennen ist, kann in Photovoltaikanlagen aufgrund de-Buchtipp: Vojtech Kopecky EMV, Blitz- und Überspannungsschutz von A bis Z Sicher planen, prüfen und errichten Auf die Bedürfnisse der Praktiker ausgerichtet, fasst dieses Buch die Themen Blitzschutz, Überspannungsschutz und EMV in baulichen Anlagen in einem einzigen geschlossenen Werk zusammen. Die lexikalische Aufbereitung des Stoffes ermöglicht einen raschen Zugriff auf Vorgaben durch Normen und Vorschriften und bietet schnelle Hilfe bei der Lösung täglich auftretender Praxisprobleme. Eine CD-ROM mit Anwendungsbildern, Software und Checklisten ergänzt das Fachbuch. Bestellungen und weitere Infos unter Tel. (0 62 21) 4 893 84, Fax (06221)489-443, Internet: www.online-de.de. de 12/2001 – 49 ENERGIETECHNIK PHOTOVOLTAIK nicht fachgerechter Installation bei einem Blitzeinschlag mehr Schaden entstehen, als zunächt vermutet wird. Bei Gebäuden ohne äußere Blitzschutzanlage sind die vorzunehmenden Maßnahmen relativ 50 – de 12/2001 de-Se rie Mar : Pho ktcha tovo nce ltaik n mi t einfach und lassen sich von jeder Elektrofachkraft vornehmen. Bei Gebäuden mit äußerer Blitzschutzanlage sollte bereits in der Planungsphase der Photovoltaikanlage eine Blitzschutzfachkraft mit einbezogen werden, um Gefahrenpotentiale frühzeitig zu erkennen und kostengünstig bannen zu können. Literatur [1] DIN VDE 0185, Teil 100, 08.96. ENERGIETECHNIK PHOTOVOLTAIK Deutsche Fassung prENV 61024-1:1991, modifiziert Gebäudeblitzschutz, Allgemeine Grundsätze [2] VDE 0185, Teil103. Deutsche Fassung IEC 1312-1:1995, modifiziert Schutz gegen elektromagnetischen Blitzimpuls; Teil 1: Allgemeine Grundsätze de-Se rie Mar : Pho ktcha tovo nce ltaik n mi t [3] Entwurf DIN VDE 0675, Teil 6, 11.1989 Überspannungsableiter zur Verwendung in Wechselstromnetzen mit Nennspannungen zwischen 100V und 1000V [4] Entwurf DIN VDE 0675, Teil 6/A1, 3.1996 Überspannungsableiter zur Verwendung in Wechselstromnetzen mit Nennspan- nungen zwischen 100V und 1000V. Änderung A1 zum Entwurf DIN VDE 0675, Teil 6 왏 de 12/2001 – 51 GEBÄUDETECHNIK • BELEUCHTUNG BELEUCHTUNG Es leuchtet – flach und spektakulär Elektrolumineszenz-Folien eignen sich oft als Alternative zu Glühlampen und LED Bild 1: Die geringe Einbautiefe prädestiniert »slimlight« für die Schriftenbeleuchtung der Weltkugel im EXPO-Themenpark Energie URSULA SANDNER Künstliche Beleuchtung wird nicht nur eingesetzt, um die notwendige Helligkeit für die unterschiedlichen Sehaufgaben zu generieren, sondern auch für die Betonung architektonischer Elemente oder als wirkungsvoller Informati- onsträger. Nicht immer müssen es konventionelle Leuchtmittel sein, um eindrucksvolle Lichteffekte zu erzeugen. Faseroptik und Leuchtdioden haben schon neue Impulse gebracht, aber die Physik hat noch mehr Ideen auf La- Foto: Lightec ger: Elektrolumineszenz-Lampen. Diese dünnen Folien lassen sich in nahezu jeder Form herstellen und zeichnen sich durch einen extrem niedrigen Stromverbrauch aus. Lampen – einmal anders Spektakuläre Inszenierungen waren auf der EXPO 2000 in Hannover angesagt und regten zum Staunen an. Dies galt beispielsweise für die Weltkugel (Bild 1), die mit auffälliger Leuchtschrift ihre Informationen dem Publikum offerierte. Dahinter stecken sogenannte Elektrolumineszenz-Lampen. Diese dünnen Folien zeichnen sich aus durch einen extrem niedrigen Stromverbrauch, gute Handhabung und Flexibilität. Früher meist – auch aufgrund der Kosten – nur im militärischen Bereich eingesetzt, stellen die Elektrolumineszenz-Folien eine interessante Alternative zu Glühlampen und Leuchtdioden in vielen industriellen Bereichen dar. Dabei reicht das Spektrum der Anwendungen von der Hinterleuchtung von Instrumententafeln oder Tastaturen über die Betonung von markanten Linien z.B. an Gebäuden bis hin zur Inszenierung von Werbebotschaften. Die Erscheinung der Elektrolumineszenz ist schon 1936 von George Destriau entdeckt worden. Diese Folien sind so genannte Lambertstrahler, d.h. die Leuchtdichte der von der Oberfläche Ursula Sandner, Heusenstamm 52 – de 12/2001 ausgehenden Strahlung ist von jeder Seite betrachtet gleich. Das Licht ist schmalbandig, fast monochromatisch, absolut gleichmäßig und weit sichtbar. Dickschichtpasten für Licht und Farbe Fast alle Folien basieren auf dem EL-System der Du Pont de Das Funktionsprinzip Schutzschicht Deckelektrode Licht Dielektrikum Leuchtstoff z.B. ITO-Polyester als Frontelektrode Elektrolumineszenz-Lampen funktionieren wie Kondensatoren. Zwischen zwei Elektroden befindet sich eine dünne Leuchtstoffschicht beispielsweise aus mit Kupfer aktivierten Zinksulfidteilchen, die in ein Dielektrikum eingebettet sind. Damit das abgestrahlte Licht mit einer Lichtausbeute von etwa 10 Im/W (Glühlampen erzielen 10 lm/W bis 15 lm/W und Leuchtstofflampen ungefähr 100 lm/W) auch sichtbar wird, muss eine der beiden Elektroden durchsichtig sein. Diese besteht in der Regel aus einer leitfähigen transparenten Indium-Zinn-Oxid-(ITO-)Schicht, aufgedampft auf einen Polyesterträger. Bei angelegter Wechselspannung werden die Elektronen des Leuchtstoffs aufgrund des elektrischen Felds im ersten Viertel der Sinuskurve auf ein höheres Energieniveau gehoben. Im nächsten Viertel fallen die Elektronen auf ihr ursprüngliches Energieniveau zurück und geben die überschüssige Energie in Form von Licht ab. Der gleiche Prozess wiederholt sich im nächsten Halbzyklus. Abhängig von der Ansteuerfrequenz ergeben sich die Lichtpulse, d.h. bei typisch 400 Hz (115 V) werden 800 Lichtpulse pro Sekunde erzeugt und damit flimmerfreies Licht – ein gleichmäßiges »Leuchtergebnis« ist garantiert. Dabei liegt der Stromverbrauch bei nur 20 mW/cm. Das genutzte Frequenzspektrum reicht von 50 Hz bis 2 kHz bei einem Spannungsbereich zwischen 40 V und 220 V. GEBÄUDETECHNIK • BELEUCHTUNG BELEUCHTUNG Standard und Inversaufbau Für die EL-Folie stehen zwei alternative Aufbausequenzen zur Verfügung, und zwar Standardund Inversaufbau. Beim Standardaufbau wird als Frontelektrode eine (ITO-bedampfte oder eine mit leitfähigem Polymer beschichtete Polyesterfolie verwendet, auf die man die Leuchtstoffpaste aufbringt. Darauf folgen zwei oder drei Schichten Dielektrikum, je nachdem ob höhere Leuchtdichten erzeugt werden sollen oder ob der Schwerpunkt auf optimaler Zuverlässigkeit und Produktionsausbeuten liegt. Daran schließt sich die Deckelektrode – eine Silber- oder Karbonschicht – an, wobei sich Karbon aufgrund seines höheren Flächenwiderstands nur für kleinere Flächen eignet. Silberschicht. Anschließend werden die beiden dielektrischen Lagen, die Leuchtstoffschicht und die transparente Frontelektrode aufgebracht. Aufgrund ihrer Flexibilität lassen sich die nur 0,2 mm dicken EL-Lampen auch im gekrümmten Zustand betreiben und so auch dreidimensionale Lichteffekte erzeugen. Ebenso können nicht planare Objekte beleuchtet werden, indem man sie mit der EL-Folie »umwickelt«. Die äußerst geringe Wärmeerzeugung der so genannten ‚kalten’ Lichtquelle zeigt ihre Stärken bei temperatursensitiven Anwendungen. Foto: Intersign Kreativität ist bei der Herstellung gefragt Bild 2: In diesem Tunnel erleichtern Leuchtstreifen die Orientierung Foto: Intersign Nemours (Deutschland) GmbH, Bad Homburg – auf diesem Gebiet ein Fast-Monopolist. Auch bei dem Grundstoff, dem fluoreszierenden Zinksulfid, ist der Wettbewerb mit weltweit drei Anbietern – z.B. Osram Sylvania in Towanda/Pennsylvania – nicht besonders ausgeprägt. DuPont bietet die gesamte Palette an Dickschichtpasten an, die für die Herstellung von EL-Lampen im Siebdruckverfahren notwendig sind. Ergänzt werden müssen nur die Komplementärmaterialien wie ITO-Polyester, Glassubstrate oder Stromversorgung. Ähnlich wie die konventionellen Polymer-Dickschichtpasten bestehen auch die Pasten des ELMaterialsystems aus funktionaler Phase, Binde- und organischen Lösungsmitteln. Die funktionale Phase der EL-Pasten sind auf Zinksulfid basierende Leuchtstoffe, die durch entsprechende Dotierungen, wie Gold, Silber, Kupfer, Gallium oder Mangan, unterschiedliche Farben erzeugen – weiß, blau-grün und gelb-grün stehen hier zur Auswahl. Die Leuchtstoffe, die oftmals – chemisch unrichtig – als Phosphore bezeichnet werden, kann man untereinander zu anderen Farben mischen. Durch Zugabe von Farbstoffen und Pigmenten oder durch Vorschalten von Farbfiltern lassen sich weitere Farbtöne erzielen. Die gewählte Partikelgröße des Leuchtstoffs führt zu maximaler Lichtausbeute. Die mikrogekapselte Variante, die DuPont einsetzt, zeichnet sich durch optimale Resistenz gegen Luftfeuchte aus, woraus eine längere Lebensdauer der EL-Lampe resultiert. Der funktionelle Bestandteil des Bindemittels ist Bariumtitanat, das der Elektroden Silber bzw. Karbon. Bindemittel als Träger für die aktiven Substanzen fungieren gleichzeitig als Haftvermittler zwischen Dickschichtpaste und ITO-Polyester – dem mit Indium-Zinn-Oxid bedampftem Substrat – und beeinflussen die dielektrischen Eigenschaften der aufgebrachten Schicht. Bild 3: Elektrolumineszenz betont die Konturen Eine gedruckte Silber-Sammelschiene entlang des gesamten umlaufenden Randbereiches der EL-Lampenfläche sorgt für eine gleichmäßige Ausleuchtung. Schutz vor Luftfeuchtigkeit und mechanischer Beanspruchung sowie zur elektrischen Isolierung aus Sicherheitsgründen bietet eine laminierte Schutzfolie. Beim Inversaufbau, der im Vergleich zum Standardaufbau leicht höhere Leuchtdichten bringt, ist der Folienhersteller freier bei der Auswahl des Trägermaterials. Dabei wird von konventionellen Polyesterfolien oder opaquen Trägermaterialien ausgegangen. Hierbei druckt man zuerst die Deckelektrode als Karbon oder Auch wenn die Ausgangsmaterialien sich ähneln, so unterscheiden sich dennoch die Ergebnisse der angebotenen Elektrolumineszenz-Folien. Kreativität kommt ins Spiel, wenn es um den Herstellungsprozess an sich geht, die Gestaltung der Elektroden oder natürlich die Anwendungen. Intersign Lichttechnik AG, Ennetbaden/Schweiz, hat ein neues Verfahren zur Herstellung der beiden Elektroden entwickelt, das ebenso wie die Dimensionierung der Schichten zum Patent angemeldet ist. Dazu wird die als Deckelektrode verwendete Karbonschicht mit einem Low-Power-Laser (2 W bis 10 W) bearbeitet. Durch die eingebrannte, 0,6 mm bis 1,2 mm dünne Linie entstehen zwei parallele Pole. Dabei nutzt man den Effekt, dass der Laserstrahl von der Leuchtschicht reflektiert wird und nur die Karbonschicht angreift. Die Parallelität führt – so der Chairman Janosch Brellos – aufgrund der physikalischen Bedingungen zu einer höheren Leuchtdichte. Standardmäßig wird »Ellicht« mit 230 V, 400 Hz betrieben. Aus dem halbfertigen Produkt lassen sich mit herkömmlichen Laseranlagen Elektrolumineszenzfolien in beliebigen Formen zuschneiden. Ohne Lichtverlust kann »Ellicht« in bis zu 200 m Länge hergestellt werden. Abschließend wird das Halbfabrikat mit einer Polyethylenfolie laminiert und isoliert. Die 0,8 mm dünnen und 12 mm bis 500 mm breiten Leuchtstreifen oder Leuchtbänder lassen alle Ideen Wirklichkeit werden, um eindrucksvoll leuchtende Effekte de 12/2001 – 53 GEBÄUDETECHNIK • BELEUCHTUNG BELEUCHTUNG ten Polymeren besteht, eindeutig bessere Leuchtdichten. Diese Dioden werden in der Regel in Sandwich-Bauweise gefertigt – mindestens aus positiver (Anode) und negativer Elektrode (Kathode) sowie der bzw. den dazwischen liegenden Leucht- oder Emitterschicht(en). Als Anode in Lichtwerbung, Innenarchitektur, Messebau, Möbel, Sicherheitstechnik zu erzeugen (Bild 2 und 3) – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Inszenierung mit Elektrolumineszenzfolien zeigte auf der EXPO 2000 ihre phänomenale Wirkung. Hier wurde von Lightec GmbH, Bamberg, nicht nur die schon erwähnte Weltkugel ins rechte Licht gesetzt, sondern u. a. auch der mexikanische Pavillon, die Themenparks Energie und Mobilität (Bild 4), der 21th Century Planet of Vision oder auch die Illumination der Flambée Lightshow Outdoor Area See. Je nach gewünschter Wirkung wurden Leuchtstreifen oder -flächen eingesetzt. Diese lassen sich für unterschiedliche Lichtszenen über ein digitales DMX-Steuersystem ansteuern. Foto: Lightec Auf das Prinzip der Elektrolumineszenz setzen ebenso die organischen Leuchtdioden (OLED) bzw. die Polymer-Leuchtdioden (PLED). Allerdings basieren sie – wie der Name schon andeutet – auf organischen Ausgangsstoffen und sind wie Halbleiterdioden aufgebaut. Die EL-Folien bestehen dagegen aus anorganischen Substanzen und arbeiten wie Kondensatoren. Auch die Herstellungsweisen unterscheiden sich deutlich: Aufdampfen oder Spincoating und das Siebdruckverfahren stehen sich gegenüber. Dabei zeigen die mit Gleichstrom betriebenen wesentlich dünneren OLED und PLED, deren Ausgangsmaterial für die Elektrolumineszenzschicht entweder aus organischen Molekülen (niedermolekularen Chromophoren) oder π-konjugier- 54 – de 12/2001 Palette mit Ideenpotenzial Auch wenn sich das Gebiet der organischen und polymeren Leuchtdioden sehr schnell von der Bild 5: Schon eine relativ einfach aufgebaute organische Leuchtdiode besteht aus sechs Schichten, Baytron P gleicht Unebenheiten in der ITO-Schicht aus und verlängert so die Lebensdauer der Dioden (Quelle: Bayer-Forschungsmagazin »Research«, Ausgabe 11) Altes Prinzip neu aufgegriffen Bild 4: Die Ländertafeln im Themenpark Energie hinterleuchten 172 DIN-A4-Leuchtfolien ductors GmbH in Frankfurt oder beim IBM Zurich Research Laboratory in Rüschlikon/Schweiz. wirkt eine etwa 100 nm dicke Indium-Zinn-Oxid-(ITO-)Schicht, die auf ein transparentes Substrat wie Glas oder flexibler Kunststoff aufgesputtert wird. Die Kathode wird von einem reaktiven Metall wie Kalzium oder Magnesium gebildet (Bild 5). An den Elektroden werden Ladungsträger – Löcher und Elektronen – in den organischen Halbleiter injiziert. Treffen die Ladungsträger aufeinander, wird ein Rekombinationsprozess ausgelöst. Dabei entsteht ein Elektron-Loch-Paar (sog. Frenkel-Exiton), das unter Aussendung von Licht zerfallen kann. Dessen Wellenlänge (Farbe) hängt vom Abstand zwischen Valenz- und Leitungsband der halbleitenden Substanz ab. Die vielen relevanten organischen Verbindungen, die sich in ihren »lochleitenden« Eigenschaften und ihrer Effizienz der Lichtausbeute unterscheiden, werden von einer ganzen Reihe von Unternehmen und Universitäten auf ihre Praxistauglichkeit und ihre Einsatzmöglichkeiten hin untersucht. Oft präsentieren sich Joint Ventures, in denen Halbleiter-Know-how und Wissen über die Ansteuertechnik zusammenfließen, als Ideenschmiede. Aktivitäten in diesem Bereich sind angesiedelt unter anderem bei Philips Components in Eindhoven/Niederlande, Osram Opto Semiconductors GmbH in Regensburg, Covion Organics Semicon- Grundlagenforschung hin zu Anwendungen (Bild 6) entwickelt hat, so sind erst Bruchteile der vorstellbaren Palette an Produkten erschlossen worden. Das Ideenspektrum reicht von Kleinmonitoren für Handys, Notebooks oder AutoNavigationssysteme bis hin zu Displays mit 200 Zoll Bilddiagonale. Dabei laufen – zumindest zukünftig Bild 6: Kleine Displays auf der Basis von OLED lassen sich schon vorzeigen – die Flächenleuchtdioden den herkömmlichen Flüssigkristall-Displays (LCD) den Rang ab: sie sind kostengünstiger, äußerst flexibel, leichter, bieten mit 4 bis 5 lm/W eine höhere Lichtausbeute (LCD 1,5 lm/W) und verbrauchen weniger Energie. 왏 ENERGIETECHNIK ELEKTRISCHE MASCHINEN Schonender Betrieb durch Sanftanlauf ANDREAS SEITZ Beim direkten Start von Drehstrommotoren am Netz können Probleme auftreten, wie hoher Anlaufstrom mit häufig unzulässiger Belastung des Netzes, Stoßbelastung am Getriebe sowie schnelles Beschleunigen und Bremsen. Durch den Einsatz von digitalisierten Softstartern, die mit Thyristorendstufen ausgestattet sind, lassen sich diese Probleme umgehen. Die Stromüberwachung über den gesamten Betriebsbereich sorgt für einen Schutz der Antriebe. Softstarter können mehrere Probleme lösen, die sonst mit dem direkten Start eines Drehstrommotors am Netz auftreten können. Dazu zählen: • hoher Anlaufstrom mit häufig unzulässiger Belastung des Netzes, • Stoßbelastung am Getriebe und an anderen Übertragungselementen, die unnötigen Verschleiß an den mechanischen Teilen verursacht, sowie • schnelles Beschleunigen und Bremsen, das beispielsweise an Pumpen hydraulische Schläge und an Förderbändern unstabile Prozessbedingungen hervorruft. Als Lösung dieser Probleme sah man bisher den Start über SternDreieck- und Spartransformatorschaltungen an. Beide Optionen haben jedoch Nachteile und lösen noch nicht die Probleme, die zu Verschleiß der Übertragungselemente und unstabilen Prozessbedingungen führen. Sanftanlauf-Steuerung Im Gegensatz zu herkömmlichen Lösungen (Kasten »Konventioneller Motorstart«) bietet der Softstarter MCD 3000 von Danfoss Antriebs- & Regeltechnik, Offenbach, für Leistungsbereiche von 4 kW bis 1,3 MW (200 bis 690 V) (Bild 1) eine Vielzahl von Vorteilen für den Betrieb von Motor und Anlage als eine Einheit. Dazu zählen: • sanfte Steuerung von Strom und Andreas Seitz ist technischer Anwendungsberater im Geschäftsbereich Elektrische Antriebe der Danfoss Antriebsund Regeltechnik, Offenbach/Main. 56 – de 12/2001 Spannung ohne Stufen oder Einschwingvorgänge sowie • flexibles Steuern von Anlaufstrom und -drehmoment, • häufiges Starten und Stoppen ohne mechanische Schäden. Außerdem bietet er mehr Flexibilität bei Änderungen der Anlaufbedingungen und höhere Anpassungsfähigkeit in der Anwendung und ermöglicht eine SoftstoppSteuerung zum Verlängern der Motorbremszeit oder eine Bremssteuerung zur Verkürzung der Motorbremszeit. Bild 1: Die Softstarter MCD 3000 von Danfoss für Leistungen von 4 kW bis 1,3 MW lung beim Motoranlauf sowie für zahlreiche Motor- und Anwendungsschutz-Funktionen. Zum wirksamen Schutz der Thyristoren müssen dem Starter Halbleitersicherungen vorgeschaltet werden. Die Steuereingänge sind für 2Draht- und Impuls- (4-Draht) Start/ Stopp-Befehle konfigurierbar und ermöglichen die Rückstellung und die Parameter-Einstellung mit Wahl zwischen zwei Motor-Parametersätzen. Der Softstarter MCD 3000 verfügt über drei (program- Konventioneller Motorstart Die Stern-Dreieck-Schaltung senkt den Anlaufstrom, verursacht jedoch beim Umschalten von Stern- auf Dreieckschaltung ein unerwünschtes Einschwing-Drehmoment. Sie ermöglicht es nicht, den optimalen Anlaufstrom zu wählen, was mitunter dazu führt, dass die Last bei Sternschaltung nicht auf die volle Drehzahl beschleunigt werden kann und die Stern-Dreieck-Schaltung völlig wirkungslos bleibt. Außerdem hat sie keinen Einfluss auf den Verlauf des Motorstopps und lässt somit den Antrieb unkontrolliert herunterfahren. Der Spartransformator verringert den Anlaufstrom und ermöglicht dadurch eine gewisse Beeinflussung desselben. Spartransformatoren schalten jedoch das Risiko eines Drehmomentsprungs beim Verstellen der Spannung nicht aus. Funktionsprinzip Die Motorspannung wird nach dem Phasenanschnitt-Prinzip gesteuert. Zwei Thyristoren in jeder Phase arbeiten als Leistungsschalter und ermöglichen dem Starter hohe Anlaufdrehmomente und häufige Starts und Stopps. Stromwandler messen den Motorstrom und liefern ein Rückführsignal zur Konstantstromrege- mierbare) Relaisausgänge zur Steuerung von Netz-, Überbrückungs- und DC-Brems-Schützen sowie von Betrieb, Abschaltung, Ausgang, Ein und Hoch-/Niederstrom-Marke. Bei Einbau des Softstarters in einen Schrank ohne Lüfter sollte man ein Überbrückungsschütz (Bypass) einsetzen, um Wärmeentwicklung während des Betriebs zu verhindern. ENERGIETECHNIK ELEKTRISCHE MASCHINEN Schutzfunktion Der Starter hat eingebaute Stromschienen für den Anschluss eines Überbrückungsschützes. Dadurch kann der Softstarter den Motorstrom messen und alle Motorschutzfunktionen beibehalten – selbst wenn das Überbrückungsschütz geschlossen ist. Zur Berechnung der Motortemperatur überwacht er ständig die Motorlast. Dieser Wert erscheint auf der Anzeige als Prozentsatz der maximalen Temperatur, und die Funktion ist sogar aktiv, wenn das Netzteil überbrückt ist. In der Anwendung verhindert der Unterstrom-Schutz z. B. das Trockenlaufen von Pumpen, und der Überlast-Schutz gewährleistet die Erkennung von Fremdkörpern, die den Betrieb blockieren. Der Phasenfolge-Schutz verhindert, dass Maschinen in falscher Drehrichtung laufen, und der Phasenunsymmetrie-Schutz beugt Unsymmetrien vor. Montage und Bedienung Der Softstarter lässt sich an der Wand montieren und bietet reichlich Platz für das Verschrauben und Anschließen der Kabel. Außerdem ist eine Montage Seite an Seite ohne Freiraum (Großgeräte mit 100 mm Freiraum) möglich, und es sind zur Durchführung beliebiger Aufgaben keinerlei optionale Geräte erforderlich. Für den Basis-Betrieb ist ein Parameter einzustellen; für hochwertiges Steuern und Schützen sind es lediglich wenige Parameter. Für den einwandfreien Betrieb ist keine Feldkalibrierung erforderlich. Der MCD 3000 hat für die Strommessung eine Werksgenauigkeit von ±5 %. Eine schnelle Inbetriebnahme ist durch die eingebaute Bedienungseinheit mit Anzeige möglich. Die Bedieneinheit Die rote Ziffernanzeige an der Bedieneinheit (Bild 2) dient der Programmierung oder Anzeige von Strom, Motortemperatur oder Fehlercode, während die grünen Starterzustands-LEDs anzeigen, ob Spannung am Motor angeschlossen ist, die volle Spannung großer Motoren am leistungsschwachen Versorgungsnetz. Bei leicht oder schwer beladenem Lift erfolgt die Beschleunigung fortschreitend. Der Phasendrehschutz verhindert den Betrieb in umgekehrter Drehrichtung. Bei Pumpen minimieren Softstarter die hydraulischen Schläge in den Rohrleitungen beim Starten und Stoppen und reduzieAnwendungen ren die mechanische Beanspruchung der Die Softstarter MCD Motorwelle auf ein 3000 bieten für fast Minimum. Sie sorgen alle Motoranlauf-Anfür einen verringerwendungen deutliche ten Anlaufstrom, und Vorteile. Bei Komder Unterstromschutz pressoren erhöhen verhindert Schäden die verringerten medurch verstopftes Rohr chanischen Stöße die oder geringen WasLebensdauer von serstand. Die autoKompressor, Kuppmatische Rückstelllungen und Motor. funktion gewährleisDer begrenzte Antet fortwährenden laufstrom ermöglicht Betrieb unbemannter das Starten großer Pumpwerke. Der PhaKompressoren, auch sendrehschutz verwenn die maximale hindert Schäden durch Versorgungsleistung Drehrichtungsumkehr begrenzt ist. Der Beder Pumpe, während trieb in umgekehrter der unverzögerte Drehrichtung wird Überlastschutz Schädurch den Phasenden durch Steinschuttdrehschutz unterbunEintritt in die Pumpe den. Der verzögeunterbindet. rungsfreie ÜberlastBei Bandsägen verschutz verhindert kürzt sich die SägeSchäden durch das band-Austauschzeit, Eindringen flüssigen da die SanftbremsAmmoniaks in die funktion den Motor Kompressorschrauschnell stoppt. Durch be. den Wegfall von DrehDurch den geremomentschlägen beim gelten Anlauf ohne mechanische Stöße Bild 2: Die Bedieneinheit des Anlauf erhöht sich die fallen an Förderbän- MCD 3000 für Anzeige und Lebensdauer des Sägebands. Außerdem dern Gegenstände, Programmierung wird das Ausrichten wie Flaschen, Gläser des Sägebands leichter. Der langoder Dosen, auf dem Band nicht same Hochlauf ermöglicht die um. Das Band wird weniger ge»Spureinstellung« der Sägebänstreckt und die Gegengewichtsder ohne Tastbetrieb. Zum Durchspannung wird verringert. Auch fahren betriebsbedingter Überlasdas geregelte Anhalten verläuft tungen ist eine maximale Überohne mechanische Stöße. Selbst lastbarkeit verfügbar. Das motorbei schwankenden Anlauflasten, thermische Modell des Softstarz. B. beladen oder unbeladen anters MCD 3000 berücksichtigt das laufenden Kohle-Förderbändern, tatsächliche Überlastvermögen ist das Sanftanlauf-Verhalten opder angeschlossenen Motoren und timal. Höhere mechanische Leschaltet nur ab, wenn dies unbebensdauer und Wartungsfreiheit dingt erforderlich ist. sind weitere Vorteile. 왏 Die ruckfreie Beschleunigung erhöht bei Liften den Passagierkomfort und verhindert das Pendeln der Aufhängvorrichtung. Gleichzeitig ermöglicht der verringerte Anlaufstrom das Starten am Motor liegt, der Starter abgeschaltet hat, und ob der Motor über externe Steuersignale gesteuert wird. Die Bedieneinheit verfügt auch über vier Programmiertasten, vier Betriebstasten zur Steuerung des Motors im lokalen Betrieb sowie einen Steuereingang mit Zustands-LEDs. de 12/2001 – 57 GEBÄUDETECHNIK • BELEUCHTUNG STEUERN MIT LOGIKMODULEN Einsatz von Logikbausteinen in der Gebäudetechnik PETER P. ELSEN Logikbausteine sind in der Lage, Steuerungsfunktionen in der Gebäudetechnik – z. B. in Beleuchtungs-, Türschließ- oder Urinalanlagen – zu übernehmen. Wegen Ihrer einfachen SPS-ähnlichen Programmierstruktur werden mit diesen Bausteinen besonders schnell und kostengünstig Steuerungslösungen erstellt und in Betrieb genommen. Der Beitrag zeigt einige Praxisbeispiele. Preiswerter Lösungsansatz Die Entwicklung leistungsfähiger Logikbausteine ermöglicht Lösungen in der Gebäudetechnik, die mit konventionellen Schaltungskomponenten nur mit großem Aufwand zu realisieren wären, und öffnet dadurch den Weg zu attraktiven, aber kostengünstigen Schaltungen. Typische Vertreter dieser Logikbausteine sind »Logo« von Siemens, »easy« von Moeller oder »Pharao« von Theben. Viele sinnvolle Schaltungs- und Steuerungsaufgaben blieben in der Vergangenheit ungelöst, weil der Aufwand an Schaltgeräten wie Hilfsschützen, Zeitrelais, Taktgebern, Zählern usw. sowie die Montagekosten zu hoch waren. Der Zeitaufwand für die korrekte Verdrahtung, den Anschluss der Schaltgeräte und den Test der Schaltung war zu hoch und dadurch war die Realisierung nicht lukrativ. Mit Hilfe eines Logikbausteins wird auch eine anspruchsvolle und umfangreiche Schaltung schnell und kostengünstig hergestellt, programmiert und simuliert. Vielfältige logische Verknüpfungsmöglichkeiten Ein multifunktionaler Logikbaustein ersetzt mit seinen praxisnahen Funktionen eine Vielzahl konventioneller Schaltgeräte. Er ähnelt in Aufbau und Arbeitsweise einer SPS, besitzt jedoch keine mathematischen Funktionen. Mit der vorhandenen Kapazität des Bausteins lassen Dipl.-Ing. (FH) Peter P. Elsen, Trier 58 – de 12/2001 sich alle gängigen Schaltungen realisieren. Sollten die sechs Eingänge und vier Ausgänge (Spezifikation Siemens und Moeller) zur Realisierung einer Problemlösung nicht genügen, stehen Varianten mit höherer Kapazität zur Verfügung. Für die Programmierung einer vorliegenden Steuerung stehen die sechs integrierten Bedientasten zur Verfügung. Auf der integrierten LCD-Anzeige der Hutschiene der Elektroverteilung den Platz von vier Teileinheiten. Programmieren und Simulieren am PC Mit der von den Herstellern vertriebenen, meist unter Windows laufenden Applikations-Software lässt sich das gesamte Steuerprogramm erstellen, testen, simulieren, archivieren und ausdrucken. Über Schaltflächen werden in der Funktionsleiste die benötigten Verknüpfungselemente – im Logikmodul die Funktionen – und Verbindungen angeklickt und per »drag and drop« in einen Schaltplan eingefügt und positioniert. Nach der Eingabe der Parameter für spezielle Funktionen, z.B. Zeiten oder Zählervoreinstellungen, wird mit der Funktion »Textfeld« die Beschriftung vorgenommen. Durch die anschließende Simulation der Schaltung lassen sich eventuelle Fehler erkennen und rechtzeitig eliminieren, wobei das Programm Bild 1: Logikplan einer Türsignalanlage werden die ausgeführten Schritte visualisiert. Optional kann eine Programmierung mit der vom Hersteller zu beziehenden Software durchgeführt werden. Logikbausteine sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. In der Praxis wird häufig die 230-V-Version mit vier Relaisausgängen eingesetzt, da kein weiteres Zubehör wie Netzteil oder Schnittstelle erforderlich ist. Sensoren, z. B. Lichttaster oder Schützkontakte, und Aktoren, z. B. Schütze oder Magnetventile, werden direkt mit dem Gerät verbunden. Der Baustein belegt auf den geeigneten Logikbaustein vorschlägt oder in Ausnahmefällen die vorliegende Anwendung negiert. Die korrigierte Schaltung wird mit entsprechendem Zubehör vom PC an den Baustein übertragen. Als sehr nützliche Projektierungshilfe hat sich das Handbuch der Applikations-Software bewährt. Praxisbezogene Lösungen mit dem Logikbaustein Wie bereits erwähnt, eröffnet die freie Programmierbarkeit von Logikbausteinen viele Anwendungsmöglichkeiten, z.B.: GEBÄUDETECHNIK • BELEUCHTUNG STEUERN MIT LOGIKMODULEN keit von der Kundenfrequenz und optimiert die Türbewegungen. Als Option kann – wie im vorangegangenen Beispiel – die Lüftungsanlage (Frischluftanteil) in Abhängigkeit vom Besucherstrom betrieben werden. Der Zugriff auf die bereits vorhandene Steuerung (Strompfad »Tür Zu« und »Tür Auf«) ist obligatorisch. Zusätzlich zum Logikbaustein ist ein Hilfsschütz oder -relais mit einem Öffner notwendig (Bild 3). Fazit Bild 2: Logikplan einer Kundenmanagement-Anlage • Beleuchtungsanlagen mit unterschiedlichsten Anforderungen • Türschließanlagen • Kundenfrequenzbestimmung durch Türsignalanlagen • Gruppenschaltungen in Urinalanlagen Nachfolgend sollen einige Schaltungen vorgestellt werden. Sie mögen den Eindruck erwecken, dass ein hoher Aufwand an Komponenten nötig ist. Trotzdem ist die Kapazität eines Standardbausteins nicht voll ausgeschöpft. Anwendung 1: TürsignalAnlage Personen, die einen gering frequentierten Geschäftsraum betreten, sollen akustisch registriert werden. Kunden, die den Raum verlassen, sollen das Signal nicht auslösen. Oberhalb einer festgelegten Kundenfrequenz soll das Signal – weil bereits Verkaufspersonal anwesend ist – nicht ausgelöst werden. Zusätzlich zum Logikbaustein sind noch zwei Lichttaster oder Lichtschranken und ein akustischer Signalgeber erforderlich (Bild 1). Amwendung 2: Kundenmanagement-Anlage Eine Kundenmanagement-Anlage soll die Marktleitung rechtzeitig über die aktuelle Kundenfrequenz informieren. Eines von drei optischen Signalen für die Kundenzahl »Niedrig«, »Mittel« oder »Hoch« (Gelb, Grün oder Rot) wird alle 10 Minuten vom zu- geordneten Zähler im Logikbaustein betätigt. Als Option kann die Lüftungsanlage (Frischluftanteil) des Gebäudes in Abhängigkeit vom Besucherstrom betrieben werden. Zur Vereinfachung der Simulation wurden die drei Zähler auf 2, 4 und 6 gesetzt. Neben der »Ampel« und dem Logikbaustein ist ein Lichttaster oder eine Lichtschranke notwendig (Bild 2). Die in Logikbausteinen integrierten praxisüblichen Funktionen besitzen das Potenzial, alle gängigen Schaltungen und Steuerungen zu realisieren. Erstellte Schaltpläne sind umgehend programmiert und simuliert. Individuelle komplexe Problemlösungen lassen sich sofort auf ihre Richtigkeit überprüfen. Durch den Wegfall aller konventionellen Schaltgeräte wie Hilfsschütze, Zeitrelais usw. sowie deren Verdrahtung werden die Schaltanlagen kompakt und übersichtlich. Kleinere Schaltschränke sowie weniger Zubehör und Montageaufwand lassen die Gesamtkosten Bild 3: Logikplan einer modifizierten Türautomatik Anwendung 3: Modifizierung einer Türautomatik Konventionelle Steuerungen für automatische Türen berücksichtigen beim Schließvorgang nicht die aktuelle Kundenfrequenz. Deshalb wird bei erhöhtem Besucherstrom oft der Schließvorgang zu früh eingeleitet und die Tür »pulsiert«. Abhilfe schafft hier eine Applikation mit einem Logikbaustein. Sie bewirkt die Türschließung in Abhängig- bis zu 50 % sinken. Weiter Vorteile, z. B. geringerer Verschleiß und weniger Serviceaufwand, kommen den Kunden zugute. Im Maschinenbau führt der kompakte, in Funktionsgruppen integrierte Baustein zu diversen Konstruktionsvorteilen. Durch den Einsatz immer leistungsfähigerer Prozessoren nähern sich die Logikbausteine immer mehr an die SPS an. 왏 de 12/2001 – 59 GEBÄUDETECHNIK • BELEUCHTUNG FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK CAD im Verbund mit Firmensoftware MICHAEL WIDMANN CAD-Software (Computer Aided Design) wurde ursprünglich ent- wickelt, um Installationspläne schnell, präzise und in gleich bleibender Qualität zu erzeugen. Der nächste konsequente Schritt der Automatisierung auf diesem Gebiet ist die Erstellung von Kalkulationsunterlagen aus den Planungsdaten des CAD-Programms. Projektanforderungen nehmen zu Einerseits werden vom Projektanten immer kürzere Planungsund Erstellungszeiten für ein Objekt gefordert, während andererseits spezielle Wünsche des Kunden und steigender Kostendruck zunehmend berücksichtigt werden müssen. Daher wird es immer wichtiger, das richtige Werkzeug und das richtige Zubehör und detailgetreuen Erstellung von Installationsplänen war, ist heutzutage die Verwendung einer CAD-Software vielschichtiger. Bei der bisher üblichen Planung wurde in einen Gebäudegrundriss vom Architekten die Elektroinstallation von Hand eingezeichnet und ausgewertet. Letzteres geschah durch Abzählen der einzelnen Schalter, Steckdosen und Sicherungsautomaten sowie der manuellen Ermittlung der Längen von Leitungen, Kabeln, Installationskanälen und -rohren, usw. Diese Kleinarbeit ist fehlerträchtig und ungenau und als Lösung bei täglicher Bearbeitung nicht mehr zu empfehlen. Bild 2: Konzept der Kooperation von WSCAD und KWP verfügbar zu haben, um die Planung und Auftragsabwicklung zuverlässiger und genauer zu machen und zugleich einen möglichst kontinuierlichen Workflow vom Beginn der Planung bis zur Abrechnung von Aufträgen zu erhalten (Bild 1). Herkömmliche Arbeitsweise Während die CAD-Software in den Anfängen ein nützliches Werkzeug zur übersichtlichen Elektromeister Michael Widmann, Leiter Vertrieb, WSCAD electronic GmbH, Bergkirchen 60 – de 12/2001 Bild 1: Erstellen aller Planungs- und Kalkulationsunterlagen mit einem Werkzeugsatz Automatische Ermittlung der Mengen und Massen Ausgehend von der Anforderung, bei der Herstellung von Installationsplänen die entstehenden Informationen automatisch in ein Kalkulationssystem zu übertragen, entwickelten WSCAD, Bergkirchen, und KWP, Landshut, ein gemeinsames Konzept (Bild 2). Die Planung der Elektroinstallation erfolgt bei »WSCAD it« projektbezogen. Über die Definition von Geschossebenen bietet es eine Stockwerk übergreifende Verkabelung. Jede dieser Ebenen lässt sich individuell anpassen. Installationszonen erleichtern das Positionieren der Symbole und das Verlegen der Kabel und Leitungen. Die dar- aus resultierende Längenberechnung berücksichtigt die Längen auch in der 3. Dimension (3D), wobei die Projektierung in gewohnter 2D-Ansicht erfolgt, welche der bisherigen Konstruktionsweise entspricht. Architektenpläne können importiert werden und Grundrisse, die mit einem Scanner eingelesen werden und als Pixeldatei vorliegen, können bei Bedarf weiter bearbeitet werden. Umfangreiche Programmfunktionen ermöglichen zusätzlich das maßstabsgerechte Anfertigen eigener Pläne. Die Konstruktion der Elektroinstallation erfolgt durch das Setzen der Symbole in den Grundriss und der anschließenden Zuweisung eines Stromkreises und Verteilers. Angaben für die spätere Erstellung des Übersichtsschaltplans, z.B. Artikeldaten und interne Verdrahtung des Stromkreises, werden bereits anfänglich eingegeben, wenn die Stromkreise angelegt werden (Bilder 3 und 4). Datenaustausch mit der Kalkulations-Software Der Übersichtschaltplan wird dann automatisch ein- oder mehrpolig erstellt und enthält alle erforderlichen Informationen, z.B. Sicherungswert, Schaltteilbezeichnung, Abgangsleistung, Stromkreisnummer usw. Da hierfür bereits im CAD-Programm auf vorhandene Artikeldaten der Kalkulations-Software zurückgegriffen wurde, sind alle Informationen für eine genaue Kalkulation vorhanden. Mit einer durch WSCAD it erstellten Massenermittlung kann nun mit dem Programm »KWP GEBÄUDETECHNIK • BELEUCHTUNG FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK Bild 3: Möglichkeiten der Komponentenauswahl bei der Zeichnungserstellung ... Bauhandwerk 2000« das Projekt kalkuliert und weiterbearbeitet werden. Die Auftragsabwicklung besteht aus den Bereichen Kalkulation, Angebot, Durchführung, Abrechnung und Nachkalkulation. Nach der Übernahme des Massenauszuges aus dem CAD-Programm werden die geplanten Materialien und Leistungen automa- Bild 4: ... durch Verknüpfung des CAD-Programms mit der Datenbank tisch oder manuell in entsprechende Titel zusammengefasst und in ein Arbeitsprojekt übernommen. Dieses Projekt bildet die Grundlage für die weiteren Arbeitsschritte in der kaufmännischen Auftragsabwicklung. Dabei kann von der Kalkulation der geplanten Materialien und Leistungen bis hin zum Aufmaß, der Nachkalkulation und der Abrechnung der Baustelle alles bewerkstelligt werden. Komplette Projektabwicklung durch modulare Programmstruktur Eine speziell auf Kostenarten basierende Kalkulation ermöglicht dem Anwender, diese Kos- de 12/2001 – 61 GEBÄUDETECHNIK • BELEUCHTUNG FACHBETRIEB FÜR GEBÄUDETECHNIK tenarten in Form von Gruppen über eine einfache Zuordnung beliebigen Artikeln oder Positionen zuzuweisen. Diese Gruppen können dann in der Vor-, Begleitund Nachkalkulation beliebig verändert bzw. selektiert werden. Speziell für größere Handwerksbetriebe bietet KWP alternativ zu Access-Datenbanken einen Microsoft SQL Server 2000 an. Durch einen modularen Programmaufbau hat der Kunde die Möglichkeit, einzelne Programmbausteine zu kombinieren. So können durch Einstiegsversionen bei Kleinstbetrieben und Komplettlösungen bei größeren Unternehmen alle betriebsspezifischen Bedürfnisse abgedeckt werden. Die Basisplattform kann mit Zusatzmodulen wie erweiterte Kal- kulation, Aufmaß, Materialwesen, Bestellwesen, Wartung und Monteursteuerung sowie mehreren Schnittstellen und Add-ons erweitert werden. Fazit Durch die Weiterentwicklung des Programmpakets von WSCAD in Verbindung mit der sinnvollen Verknüpfung mit dem umfangreichen Kalkulationssystem von KWP ist es für den Planer und Projektbearbeiter vom Klein- bis zum Großunternehmen möglich geworden, dass er mit vergleichsweise geringem Aufwand und ohne spezielles Wissen eine zügigere und präzisere Projektabwicklung erzielen kann. Neben dem reduzierten Zeitaufwand vermindert sich auch die Fehlerhäufig- keit bei der Ermittlung von Bauteilen, z. B. Schaltern und Unterputzdosen, oder Längen von Kabeln, Leitungen und Verlegesystemen, da alle in die Pläne eingetragenen Elemente automatisch in den Kalkulationsbereich übernommen werden. 왏 W W W EB EG EISER Weitere Infos zum Thema: • www.bss.at • www.wscad.com Ein Service von »de« (www.online-de.de) WSCAD 4.2 Neues von WSCAD zur Hannover Messe 2001 WSCAD für Windows Version 4.2 ist die Weiterentwicklung der CAD-Software WSCAD für Windows Version 4.1. Die Vielzahl von Informationen der Nutzer früherer WSCAD-Versionen umsetzend, entstand für eine durchgängige, Zeit sparende Planung von elektrotechnischen Anlagen jeder Größenordnung eine praxisorientierte Lösung für die Projektverwaltung. Neu ist hierbei die Organisation von Schaltplänen und Dokumentationen. Dem Nutzer stehen ab der Version 4.2 der Import und Export von Projekten für den Datenaustausch zwischen Planer und Kunden zur Verfügung. Die Dateien werden als Zip-Datei komprimiert. Ebenfalls neu ist die Eingabe von allgemeinen Projektinformationen wie Bezeichnung, Nummer, Kundendaten usw., sowie sonstige Angaben. Diese Informationen werden anschließend auf alle Pläne und Listen direkt übertragen. Die Vorlagen können dabei für jeden Kunden individuell erstellt und verwaltet werden. Mittels Passwortschutz kann die aktive Bearbeitung eines Projekts bei freiem Lesezugriff gesperrt werden. Durch die übersichtliche Strukturierung von Listen und Schaltplänen in der Projektverwaltung ist zu jeder Zeit ein transparentes und zielsicheres Navigieren innerhalb der Dokumentationen bzw. beim Zusammenführen mehrerer Projekte möglich. Die Mindestsystemvoraussetzungen sind ein Pentium ab 200 MHz, 32 MB RAM und 50 MB freier Festplattenspeicher sowie Win 9x/Me oder NT4/2000. Die Auslieferung erfolgt ab 2. Quartal 2001. Eine Demoversion ist im Internet verfügbar. 62 – de 12/2001 MESSEN • PRÜFEN • AUTOMATISIEREN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Hannover Messe 2001 Automatisierungstechnik im Zeitalter der Kommunikation Bild 1: WinCC ist eine geeignete Basis für branchenspezifische ITLösungen für die Automatisierung MICHAEL MUSCHONG In einer Beitragsfolge berichten wir unter verschiedenen Aspekten über die am 28. April beendete Hannover Messe 2001. In diesem Teil Bild: Siemens werden einige Neuentwicklungen der Automation gezeigt, die unter dem Einfluss der IT-Welt stehen. Die Hannover Messe präsentierte den Besuchern auch in diesem Jahr Technologien und Themen, Lösungen und Trends vor allem für die industriellen Märkte. Sie war unterteilt in die sechs Fachmessen • Factory-Automation, • Industrial IT & Software, • Micro-Technology, • Motion, Drive & Automation, • Energy, • Subcon Technology und • Research & Technology, die jede für sich in ihrem Bereich führend sind. Dies belegten eindrucksvoll die Besucherzahlen. Automatisierung und WinCC Mit dem Prozessvisualisierungssystem »Simatic WinCC« von Siemens (Bild 1) wird durchweg auf Microsoft-Techniken gesetzt. Viele Integratoren verwenden Simatic WinCC als Plattform für branchenspezifische IT-Lösungen für die Automatisierung. gestellt wurden Lösungen, z. B.: • Thin-Client-Szenarien, in denen das Management einfach über den Internet Explorer vom Schreibtisch aus oder mobil per Personal Digital Assistant (PDA) auf aktuelle Prozessinformationen zugreifen kann • Zyklische oder ereignisgesteuerte Übermittlung von aktuellen Unter dem Stich wort »Modern Economy« wird eine global agierende, technisch und wirtschaftlich effiziente Unternehmensführung verstanden, die die weltweit eingeführten produzierenden Wertschöpfungs-Strukturen kombiniert mit den unkonventionellen flexiblen Informationsund Kommunikations-Technologien. Dabei zeigt sich eine zunehmende Verzahnung von Informations- und Kommunikationstechnik mit Maschinenbau, Elektround Energietechnik. Immer wichtiger wird dabei die so genannte vertikale Integration der Automatisierungsebene in die unternehmensweite IT-Landschaft. Die Unternehmenslenkung erfordert heute weltweit den Zugriff auf relevante Produktionsdaten. Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong, Redaktion »de« 64 – de 12/2001 Bild: Web2CAD AG Automatisierung fordert global verfügbare Daten Bild 2: Bauteileauswahl und -berechnung online im Internet mit Web2CAD Mit den offenen Schnittstellen – z.B. der integrierten SQL-Datenbank und den Microsoft-Produkten (Windows 2000, Internet Explorer) und -Technologien (COM/COM plus, OPC, ActiveX, Terminal Services) – eignet es sich besonders gut als Informationsdrehscheibe und Plattform für die vertikale Integration. Vor- oder historischen Prozessdaten per E-Mail an Excel (mit PMOPEN TCP/IP), um daraus automatisch Managementinformationen zu generieren u. v. m. Zeichnungsdaten im Internet Mehr als 35 Millionen CADZeichnungen in 2D- und 3D-Dar- MESSEN • PRÜFEN • AUTOMATISIEREN Bild 3: Rapid link bringt Schalt- und Schutzgerätetechnik direkt an den Motor stellung findet man in der CADBibliothek Power-Parts der Web2CAD AG (Bild 2). Dabei richtet sich die Sammlung von CADZeichnungen mechanischer Kaufteile zunehmend international aus. Insgesamt sind 78 Kataloge verfügbar, z.B für Federntechnik, Bohr und Fräseinheiten, Näherungsschalter plus Zubehör, Stoßdämpfer, Motoren und Getriebe, Kupplungen, Spannverbindungen usw. Die Zeichnungen der CAD-Bibliothek stehen aber auch im B2B-Portal unter www.web2cad.com katalogweise oder auch individuell zum kostenlosen Download bereit. Im Internet wird die CAD-Bibliothek bei Änderungen an den Herstellerkatalogen sofort auf den neuesten Stand gebracht. Team-Aufgaben, • Manuell oder automatisch anzeigbare Fehler- und AlarmRückverfolgung (Tracking), • Neue Bedienoberfläche und graphische Editoren zur Darstellung komplexer Zusammenhänge, • symbolische Bezeichnungen, • lineare Datenstruktur, • dialogorientierte Systemkonfigurationstools u. v. m. • Motor-Control-Unit als Direktoder Wendestarter mit elektronischem Motorschutz von 0,18 bis 2,2 kW • Speed-Control-Unit als Frequenzumrichter zur Ansteuerung von Antrieben mit variabler Drehzahl • Operate-Control-Unit als Bedieneinheit mit Befehls- und Meldegeräten, sie steuert alle Einheiten, die keine eigene Handbedienung besitzen • Function-Control-Unit, sorgt als applikationsorientierte Kleinsteuerung vor Ort für eine autarke Vorverarbeitung der I/O-Signale. Automatisierungsplattform hilft Kosten senken Mit dem »GX IEC Developer« wird die Steuerung Q von Mitsubishi zum »System Q« für hohe Automatisierungsansprüche aufgewertet (Bild 4). Diese komplette Automatisierungsplattform besteht aus den vier Säulen SPS, Motion-Control, IT-Technik und integrierbarem Slot-PC in industrietauglicher Qualität mit bis zu 128 MB Speicherkapazität und 500-MHz-Prozessor. Der Slot-PC verfügt weiterhin über Ethernet TCP/ IP mit einem Monitor- und Tastaturanschluss und läuft unter Foto: Metrix Foto: Moeller AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Bild 5: Multimeter mit optischer Schnittstelle für den Labor- und Baustelleneinsatz Multimeter mit Infarotschnittstelle Das modulare System »Rapid Link« (Bild 3) bringt die Schaltund Schutzgerätetechnik direkt an den Motor – insbesondere in der horizontalen Fördertechnik. Es zeichnet sich aus durch schnelle und einfache Installation, Schutzart IP 65, Systemdurchgängigkeit in der Hard- und Software und dem unterbrechungsfreien Austausch von »Rapid Link«-Geräten bei laufendem Betrieb. Das System besteht aus folgenden Modulen: • Interface-Control-Unit als Schnittstelle zum übergeordneten Feldbus und AS-Interface • Disconnect-Control-Unit als Kombination von Haupt- und Reparaturschutzschalter sowie Leitungsschutzschalter Bild: Mitsubishi Schnell installierbare Antriebsautomatisierung Bild 4: .System Q als Automatisierungsplattform für niedrigere Entwicklungskosten Windows NT. Er ist mit jeder Software direkt mit dem Steuerungsprozess verbunden. Mit der leistungsfähigen Software GX IEC Developer sollen vor allem die Entwicklungskosten (Total Cost of Ownership) gesenkt werden. Sie dient dem Programmieren von hochstrukturierten Anwendungen und bietet als neue Merkmale: • Wiederverwertbare Funktionsbausteine (FBs, FCTs), • Hilfe-Unterstützung auch für Das MX 26 von Metrix ist ein 5000-Digit-Multimeter für Effektivwerte (RMS). Es misst Spannungen und Ströme im AC- und DC-Bereich sowie Widerstand, Kapazität, Frequenz, Durchgang und Diodentest. Durch die hohe Bandbreite von 100 kHz werden auch Oberschwingungen höheren Rangs gemessen. Die Messfunktion »V low Z« dient zur Spannungsmessung mit geringerer Impedanz und die Peak-Funktion erfasst transiente positive oder negative Spitzenwerte bis zu 1 ms. Über die digitale InfrarotSchnittstelle kann das Messgerät direkt mit einem PC in Verbindung treten – bei optimaler galvanischer Trennung. Über die Software SX-DMMC kann der Benutzer Messdaten an den PC übermitteln, dort erfassen, abspeichern, auswerten und grafisch darstellen. Außerdem kann das Gerät über den PC mit einer speziellen Software nachkalibriert und dazu ein Kalibrierbericht gedruckt werden. (wird fortgesetzt) de 12/2001 – 65 DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION CeBIT Nachlese zur CeBIT (3) JOSEF VON STACKELBERG In diesem Beitrag stellen wir Ihnen einige Neuheiten für die moderne Kommunikation vor. q Modulare ISDN-TK-Anlage Bei der ISDN-TK-Anlage Euracom E 2440 der Fa. Euracom Communikation, Berlin, handelt es sich um eine modulare Telefonanlage, die im Grundausbau 4 SO-Anschlüsse und 8 analoge Schnittstellen aufweist und auf bis zu 24 SO-An- schlüsse oder alternativ 4 SO- und 40 a/b-Schnittstellen aufrüstbar ist. Selbstverständlich werden Systemtelefone wie z.B. das Euracom P4 oder alle gängigen analogen Telefone unterstützt. Die Anlage bietet neben den herkömmlichen Schnittstellen die Möglichkeit, sie mit einer EthernetSchnittstelle aufzurüsten, so dass sie von jedem Standard-PC-Netzwerk aus bedient und konfiguriert werden kann. Auch CTI im Netzwerk ist damit möglich. Die Konfiguration erfolgt über HTML mit jedem beliebigen Computer, der mit einem HTMLBrowser ausgestattet ist. Weitere Module, wie z.B. eine integrierte Multizellen-DECT-Lösung, sind in Vorbereitung. Die neue ISDN-TK-Anlage gibt es in einem 19”-Einschub. Ein abgestuftes Passwortsystem sorgt für den notwendigen Schutz der Gesamt- und Einzelkonfigurationen. Die Anlage stellt als Option eine Gebührenanzeige und CLIP sowie die Nutzung der Komfortmerkmale des ISDN-Netzes zur Verfügung. Außerdem gibt es das Notspeise-/TFE-Modul, womit über einen internen SO-Bus bei Stromausfall mit einem entsprechenden ISDN-Telefon telefoniert werden kann und das zusätzlich eine Türschnittstelle gemäß FTZ123D12 zur Verfügung stellt. q Verkabelungslösungen für Private Networks Corning Cable Systems, München, präsentiert mit seiner Produktfamilie LANscape LWL- ( Lichtwellenleiter) und Hochleistungs-Kupferverkabelungslösungen für die strukturierte Standortund Gebäudeverkabelung. Die Komponenten des LWL-Verkabelungsystems FutureLink unterstützen dabei Netztopologien wie die zentralisierte LWLVerkabelung und erfüllen die Anforderungen nach universeller Verwendbarkeit und Dienstneutralität zum Betrieb mit Netzwerkprotokollen wie Ethernet, Fast Ethernet, Gigabit Ethernet oder Token Ring in allen Netzebenen. Das Kupfer-Verkabelungssystem FutureCom E ist für Anwendungen bis 250 MHz bei allen standardisierten Sprachund Datenübertragungsverfahren, wie Token Mit dem Erdwärmetauscher Terravent von Rittal, Herborn, kann eine konstante Betriebstemperatur im Gehäuse ohne Einsatz von aktiven Klimageräten hergestellt werden. Wenn bei der In- Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Firma Anschrift Tel. + Fax + Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen 66 – de 12/2001 und erlaubt multimediale Anwendungen wie z. B. TV-Übertragung. Das Verkabelungssystem ist in Anbetracht möglicher künftiger Erweiterungen der Normen für Anwendungen bis 1 200 MHz konzipiert. Fax (0 95 68) 93 20 82 q Wärmetauscher im Erdreich Fax (0 30) 39 80 17 77 Name Ring, Fast oder Gigabit Ethernet geeignet. Das Verkabelungssystem FutureCom F bietet übertragungstechnische Möglichkeiten, die denen optischer Verkabelungssysteme sehr nahe kommen stallation der Gehäuse Erdarbeiten und unterirdische Anschlüsse notwendig sind, empfiehlt sich die Nutzung des geothermischen Effekts zur Klimatisierung der Gehäuse. Ab einer Tiefe von rund 3 m ist die Temperatur der Erdkruste an fast jedem Ort gleich und konstant. Rittal hat sich diesen Effekt für die Klimatisierung des CS-Outdoor-Programms zunutze gemacht. Die neuen Erdwärmetauscher Terravent erfüllen die Aufgaben von Kühl- und / oder Heizgeräten, indem sie unterirdisch die warme Luft abkühlen und die kalte Luft erwärmen. Mittels Axial- oder Radiallüftern wird die Luft aus dem Inneren des Gehäuses in ein im Erdreich verlegtes Rohrsystem geblasen, wo der Wärmeaustausch erfolgt. Am anderen Ende des Rohrsystems wird dem Gehäuse die gekühlte bzw. erwärmte Luft wieder zugeführt. Der Energiebedarf ist bei dieser Klimatisierungslösung sehr gering, da nur die DATENTECHNIK TELEKOMMUNIKATION • CeBIT Lüfter elektrisch betrieben werden. Ein weiterer Vorteil ist der geschlossene Luftkreislauf des Systems. Es können weder Umgebungsluft noch Feuchtigkeit oder Schadstoffe in den Innenraum des Gehäuses gelangen. Lüfter und Rohrzuleitungen werden in der Regel im Sockelbereich eingebaut, so dass der Innenraum vollständig zum Einbau der Geräte frei bleibt. Fax (0 27 72) 15 05 25 37 q Drahtlose Netzwerke Digi International, Dortmund, hat einen Wireless Adapter in seiner Produktpalette. Er erweitert das Angebotsspektrum von asynchronen seriellen Karten und Terminalservern, indem er kabellose Anschlussmög- lichkeiten für serielle Geräte bietet. Die Produktreihen AccelePort und Port-Server von Digi können so mit bis zu acht Geräten kabellos mit dem Server verbunden werden. Der Wireless Adapter ist das erste von Digi eingeführte Wireless Connectware-Produkt. Connectware ist eine neue Industriesparte, die Hardware- und Software-Lösungen für Anschlussmöglichkeiten mit und ohne Kabel umfasst. Der kabellose Adapter kann für vielfältige Anwendungen der Wirtschaft und Industrie verwendet werden, um Geräte mit Netzwerken bei niedrigen Kosten zu verbinden, ohne zusätzliche Kabel verlegen zu müssen. So sind Hersteller in der Lage, unter Verwendung des kabellosen Adapters schnell Produktlinien zu erweitern, um der Kundennachfrage zu entsprechen, Einzelhändler haben die Flexibilität, zusätzliche Verkaufsstellen strategisch einzusetzen, um auf ferienbedingte Einkaufswellen zu reagieren, und medizinische Monitore können ohne Aufwand dorthin bewegt werden, wo sie gebraucht werden. Fax (02 31) 9 74 71 11 q Modulare vandalsichere Edelstahl-Türstation Rocom, Rodgau, stellt mit Inox Modular eine modulare Edelstahl-Türstation für den Aufbau von vandalsicheren Anlagen vor. Die 100 x 92 mm grossen Module werden aus 2,5 mm dickem Edelstahl gefertigt. Als Modulvarianten stehen Sprech-, Leer-, Info-, Codeschloß- und Schloßmodul, Klingeltastermodule von 1 bis 3 Tasten und Kameramodule mit CCDKameras zur Verfügung. Das digitale Namensver- zeichnis sowie die digitale Türstation mit Tastatur und Display für Bussysteme sind als weitere Einheiten für dieses Jahr geplant. Die einzelnen Module können in beliebigen Kombinationen in die Modulträgerrahmen eingesetzt werden. Die robusten, aus Spritzgusseisen gefertigten Rahmen gibt es in Größen für eins bis vier Module. Weiterhin können die einzelnen Rahmen untereinander zusammengefasst wer- den. Für die Aufputzmontage stehen Edelstahlgehäuse mit Wasserschutzrahmen für den Einbau von eins bis zwölf Modulen zur Verfügung. Auch Edelstahl-Briefkasten und Standsäulen sind im Systemumfang enthalten. Zusammen mit anderen Komponenten der Fa. Rocom können mit diesem System vandalsichere Türstationen mit folgenden Techniken realisiert werden: Türstationen mit FTZ123D12Schnittstelle oder mit a/bSchnittstelle für bis zu 255 Klingeltasten, Türsprechanlagen für bis zu 250 Teilnehmer und Vi- deosprechanlagen für bis zu 125 Teilnehmer. Fax (0 61 06) 66 00 66 q ISDN-TK-Anlage mit DSL-Nutzung Eine neue kompakte ISDN-TK-Anlage mit voller DSL-Unterstützung stellt DeTeWe, Berlin, unter der Bezeichnung OpenCom 40 vor. Dabei sorgt ein USB-Netz mit echtem Plug & Play für unproblematischen Datenaustausch im Haus. Drucker und Scanner werden gemeinsam benutzt und beim Surfen teilen sich die PCs über den integrierten Netzwerkhub mit Routingfunktion für drei USBPorts die verfügbare volle DSL-Bandbreite, ohne die ISDN-Leitungen zu blockieren. Ohne zusätzliche Software-Installation an den PCs ist die volle Unterstützung des DSL-Anschlusses zur schnellen Datenübertragung nutzbar. Die Anlage wird einfach über den PC konfiguriert. Auch Femkonfiguration und Fern- wartung sind möglich. Die Open Com 40 ist vorbereitet für die Signalisierung von Nachrichten, die in der Anrufbeantworter- und FaxBox des Netzbetreibers eingetroffen sind. Das Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax + Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen de 12/2001 – 67 DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION CeBIT Gerät ermöglicht zwei externe Verbindungen gleichzeitig. Für jede der vier analogen Schnittstellen sind bis zu 10 MSN einstellbar. Zwischen den analogen Telefonen können Gespräche weitervermittelt und kostenlose Interngespräche geführt werden. Sämtliche ISDN- Leistungsmerkmale werden unterstützt. Die Windows-Konfigurations-Software, CAPI 2.0 und TAPI 2.1 sowie Kommunikationssoftware für Fax, Datentransfer und Anrufbeantworter werden auf CD mitgeliefert. Fax (0 18 05) 33 83 94 q Videoüberwachung mit Speicherung Bosch, Stuttgart, bietet nun das Bildspeicherund -übertragungssystem Bovis NT in drei Varianten an. Die Auswahl umfasst das System Bovis NT mini für bis zu 4 Kameras, die Bovis NT compact mit Anschlüssen für 16 Kameras und die Bovis NT modular mit Bild- speicherung auf extemen Festplatten und Anschlussmöglichkeiten von bis zu 32 Kameras. Bovis NT eignet sich für jede mögliche Überwachungsanwendung in der Wirtschaft und Industrie. Das System erfüllt die Anforderungen für optische Raumüberwachungsanlagen und ist nach den UVV (Unfallverhütungsvorschriften) der Kassen zertifiziert. Hilfeleistenden Organisationen wie Polizei oder Sicherheitsleitstellen ermöglicht Bovis NT in Kombination mit Bosch Gefahrenmeldeanlagen (GMA) eine gezielte Vorgehensweise in Alarmfällen. Bei Bedarf baut Bovis NT eine Sprechverbindung auf oder steuert Kameras am Alarmort. Damit erleichtert Bovis NT den Einsatz des Personals. Alle Einzelstationen können über lokale oder unternehmensweite Daten-Netzwerke via Ethernet und Token-Ring oder über ISDN miteinander verbunden werden. Die Datenübertragung erfolgt über das TCP/IPProtokoll in Windows-, OS/2- oder Unix-Netzen. Auf Befehl durchsucht Bovis NT von zentralen Auswerteplätzen alle Bildarchive. Bovis NT ist fernbedien- und fernparametrierbar. Fax (08 00) 7 00 08 88 Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax + Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen 68 – de 12/2001 DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION CeBIT q Das Roxikon Vor gut einem Jahrzehnt brachte Roxtec, Hamburg, Dichtmodule für Kabeltransits, sogenannte »Roxes«, auf den Markt. Damals wurde diese Neuentwicklung von der Fachwelt mit großem Interesse aufgenommen. Die variablen Abdichtungsmodule lassen sich nämlich durch die »Pellentechnik« an die schwankenden Durchmesser der abzudichtenden Kabel anpas- sen. In Tausenden von Einsätzen werden damit Kabel- und Rohrtransits im Bauwesen, Schiffbau, Containerbau, im Maschinen- und Anlagenbau abgedichtet als Schutz gegen Wasser- und Gasdruck, Brand, Explosion, Schall, Vibration und viele andere mögliche angreifende zerstörerische Einflüsse und Kräfte. Alles Wissenswerte rund um modulare Schottung von Kabeln und Rohren hat das Hamburger Unternehmen in ihrem "Roxikon” erläutert, einem praktischen Handbuch im Taschenbuch-Format, das viele Anwendungsbeispiele und Fotos sowie einen umfassenden Lexikonteil mit dem Wortschatz der modularen Abdichtungstechnik enthält. Fax (0 40) 65 73 98 50 q Redundante Rack-USV American Power Conversion (APC), München, kündigt die Erweiterung der Symmetra Power-Array-Produktlinie an. Diese USV-Lösung wird durch die RackmountVersion erweitert, die durch ihre Baugröße von 15 HE (Höheneinheiten) im Rack enorm Platz sparend ist. Die SymmetraRM-Architektur ist vergleichbar mit der RAIDTechnologie (Redundant Array of Independent Drives), die eine vollständige Redundanz zu allen kritischen Komponenten gewährleistet. Dadurch kann jedes Modul nahtlos die Aufgaben eines fehlerhaften Moduls übernehmen und die Ausgangsspannung wird nicht unterbrochen. Ein für den Anwender wichtiges Merkmal der neuen Symmetra RM ist weiterhin die Möglichkeit, alle Module bei laufendem Betrieb auswechseln zu können. Steht die Erweiterung des Systems an, können zusätzliche Module jederzeit hinzugefügt werden. Die Symmetra RM beinhaltet bereits serienmäßig die SNMPManagement-Karte zur Konfiguration über ITManagement-Systeme und die Power-ChuteSoftware. Die SNMP-Management-Karte ermöglicht dem Anwender außerdem die Fernüberwachung des Systems über den Web-Browser. Fax (0 89) 51 41 71 00 de 12/2001 – 69 DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION CeBIT q Telefonanlage für Rack-System Als Variante der bekannten Telefonanlage Commander Basic bringt Auerswald, Cremlingen, jetzt eine Version im 19”Rackgehäuse für bis zu 32 Teilnehmer für den Einsatz in strukturierten Verdrahtungssystemen. In der Grundausstattung verfügt der Commander Basic 19” bereits über ein SO-Modul mit 4 schaltba- ren SO-Ports und einem a/b-Modul mit 8 analogen Ports. Ein integriertes LC-Display zeigt das Belegtfeld, Anlagenfunktionen, Schaltzustände sowie weitere Informationen. Zum Ausbau können weitere Module in allen erdenklichen Mischbestückungen für den Betrieb von bis zu 32 ISDNund Analog-Teilnehmern eingesetzt werden. Schon in der Standard-Ausbaustufe enthält der Com- mander Basic 19” sämtliche benötigten RJ-45Steckbuchsen an der Frontplatte sowie alle internen Steckverbinder für den späteren Ausbau. Zusätzliche Buchsen und Steckklemmen an der Frontplatte stehen für den Anschluss von Türsprechstellen, AudioGeräten für externe Wartemusik und PC zur Programmierung der Anlage zur Verfügung. Eine automatische Notstromschaltung gewährleistet die Erreichbarkeit von ausgewählten ISDN-Nebenstellen bei einem Stromausfall. Die Anlage bietet volle TAPI-Unterstützung. Ein integrierter Least Cost Router mit automatisch aktualisierbarer Tarifdatenbank minimiert die Kommunikationskosten. Konfigurations- und Gesprächsdaten werden zwischen Anlage und Computer über die serielle Schnittstelle oder über einen internen SOPort ausgetauscht. Fax (0 53 06) 92 00 q Internet-Zugang ohne Kabel Bluetooth ist eine Zukunftstechnologie, welche innerhalb der nächsten Jahre den Umgang mit technischen Geräten in vielen Bereichen des täglichen Lebens revolutionieren wird. Telebau, Waldeck, hat sich dieses Themas bereits im vergangenen Jahr angenommen und ein externes ISDN-Bluetooth-Modul für die Kommunikation mit einem PC entwickelt, mit dem sich jeder Computer mit entsprechender Schnittstelle drahtlos mit dem ISDN-Netz verbinden kann. Telnet blue2 heißt das neue Bluetooth- 70 – de 12/2001 Device von Telebau. Das Modul kann irgendwo im Büro oder zu Hause mit einem ISDN-Anschluss verbunden sein und stellt jedem Computer, der sich innerhalb des Sende-/ Empfangsbereichs befindet, einen Internet-Zugang zur Verfügung. Dabei kommen dem Anwender alle Vorzüge der Bluetooth-Technologie zugute, denn der neue Übertragungsstandard ist auf keine Sichtverbindung zwischen den Einheiten angewiesen und überträgt Daten sicher über weite Strecken. Telnet blue2 stellt drahtlos DATENTECHNIK • TELEKOMMUNIKATION CeBIT alle Funktionen zur Verfügung, die bisher eine ISDN-Karte oder ein USB-Adapter mit Kabel erfüllte. Entsprechend konfigurierte Computer mit Bluetooth-Schnittstelle, die sich in der Nähe von Telnet blue2 befinden, können nun kabellos eine Verbindung zum Internet aufbauen. Selbstverständlich sind auch andere Dienste wie beispielsweise Fax und E-Mail oder die Datenübertragung über das ISDN-Netz mit blue2 möglich. Fax (0 56 34) 97 91 18 q Modulare Multiformat-Signalmonitore Tektronix, Köln, hat eine neue Familie an flexiblen Multiformat-Signalmonitoren eingeführt. Signalmonitore geben über die Qualität und Güte eines Videosignals Auskunft. Die Monitore der WFM700-Familie sind für die Anforderun- gen des wachsenden Marktes der Überwachung und Messung digitaler Signale einschließlich High-Definition-Ausstrahlung und Programmerstellung vorgesehen. Das Modell WFM700 nutzt vollständige digitale Verarbeitung und ist mit einem integrierten berüh- rungssensitiven Farbbildschirm ausgerüstet. Dieser ist um 50 % größer als konventionelle Bildröhrenmonitore und weist gleichzeitig die hohe Darstellungsqualität von Bildröhren auf. Die WFM700Familie ist eine bedienerfreundliche, modulare Überwachungs- und Messplattform für mehrere Standards und Formate in konventionellen Abmessungen für Steckplätze mit halber Breite. Zu den Anzeigeoptionen gehören Vektor-, Diamond- und Arrowhead Displays. Diese gewährleisten typische Signalund Datenanzeigen, die zulässige und gültige Signale sicherstellen. Zu anderen Funktionsmerkmalen gehören HD- und SDAugendiagramm-Messungen sowie Jitter-Messanzeigen. Fax (02 21) 9 47 73 33 Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax + Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen de 12/2001 – 71 HAUSGERÄTE • HANDEL Handel EK Großeinkauf: Internationalisierung als Zukunftsstrategie GÜNTER MEYER Mit einem Plus von 8,9 Prozent konnte die EK Großeinkauf eG den Zentralumsatz von 2,567 Milliarden DM des Jahres 1999 auf 2,795 Milliarden DM im Jahr 2000 steigern. Der positive Wachstumskurs der vergangenen Jahre konnte damit erneut fortgesetzt werden. Für das laufende Jahr prognostizieren die Vorstände Jürgen Eversberg und Franz-Josef Hasebrink eine Wachstumsrate von 3 bis 4 Prozent. Angesichts der angespannten Lage im Handel ein doch recht zuversichtliches Ergebnis. Als Grund für die gute Entwicklung im Jahr 2000 nennt Herr Eversberg den Zugang umsatzstarker neuer Mitglieder. So konnten insgesamt per 1. Januar 2001 2 612 Mitglieder innerhalb der Verbundgruppe gezählt werden, was einem Zuwachs von 287 Zukunft gehe es mehr und mehr darum, durch Erfolg versprechende Strategien die Herausforderungen gemeinsam auf der Basis einer leistungsfähigen Verbundgruppe zu lösen. Ansätze dafür gibt es genug. So wurde beispielsweise im Rahmen der Börse über Risiken und Chancen informiert, die sich für den mittelständischen Fachhandel aus der Abschaffung des Rabattgesetzes ergeben. Auch beim Thema Euro unterstützt EK seine Mitglieder in der Einführungsphase. Das Angebot reicht Tab 1: Die Umsatzentwicklung der EK-Warenbereiche Tab 2: Fachgruppen mit schlagkräftigen Aktionen Mitgliedern auf insgesamt 2 612 entspricht. Diesen Zugängen stand allerdings ein Abgang (hauptsächlich aufgrund von Firmenaufgaben) von 139 Mitgliedern gegenüber. Hier wirkt sich der zunehmende Konzentrationsprozess im Fachhandel aus und in Günter Meyer ist freier Autor und schreibt für »de« zu den Themen Internt und Hausgeräte/Handel 72 – de 12/2001 derzeit von Euro-Info-Veranstaltungen über ständig aktualisierte Fax-Abrufe bis hin zu Branchenlösungen. Bereits seit Jahren setzt EK auf Internationalisierung und hat dazu über 180 Mitgliedsbetriebe in Frankreich, Benelux, der Schweiz und Österreich aufgebaut. Erste Schritte in Richtung USA sind durch die Kooperation mit dem Einkaufsverband Truserv (Chica- go) vor einem Jahr erfolgt. Auch beim Thema »virtuelle Präsenz« ist EK grenzübergreifend aktiv. Durch Beteiligung am europäischen Internet-Marktplatz www. nmedia.de der Düsseldorfer n: media Datapoolsystems GmbH wollen beide Unternehmen den bereits existierenden B2B-Marktplatz für Lifestyle, Wohnen und Schenken betreiben. So präsentierte die Fachgruppe Licht & Concept unter dem Namen »gardenworld« ein Modulsystem, das folgende Bereiche bedarfsgerecht zusammenfasst: • Dekoratives Licht für Terrasse und Garten • Sicherheit rund um Haus und Garten • Systemeinheiten für technische Problemlösungen Aus der Fachgruppe Haushalt & Technik, die derzeit aus 158 Mitgliedern besteht, kommt ein ganzes Maßnahmenbündel. So soll das Event »1. Deutsche Meisterschaft im Geschirrspüler einräumen« für mehr Frequenz in den Anschlusshäusern sorgen. Außerdem gibt es die neue Seminarreihe »Management 2001« mit bedarfsgerechten Schulungen für Führungskräfte und Mitarbeiter sowie eine neue Warenwirtschaftslösung speziell für WeißeWare-Händler. Die Januarbörse 2001 wieder ein Publikumsmagnet Mehr als 200 Vertragslieferanten präsentierten vom 18. - 21. Januar in Bielefeld einigen tausend Besuchern aus dem In- und Ausland Trends und Neuheiten HAUSGERÄTE • HANDEL Handel Bild 2: 1. Deutsche Meisterschaft im Geschirrspüler einräumen für die kommende Saison. Zusätzlich gab es von EK eine Ausstellung des umfangreichen Lagerprogramms. Dabei geht es, wie Herr FranzJosef Hasebrink formulierte, schon lange nicht mehr nur um das Thema Ware. Die Vermittlung von Know-how rund um alle Handelsthemen wird für den mittelständischen Fachhändler überlebenswichtig. Aus diesem Grund sind Fachleute zur Beantwortung relevanter Fragen auf der Börse präsent. Die Mitgliedsfirmen finden hier ein Dienstleistungsangebot, das von Fragen über Betriebswirtschaft, Steuer- und Finanzrecht bis Weiterbildung und Ladenbau reicht. Zudem wird auf jeder Börse im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Experten ein brandheißes Thema beleuchtet. Im Januar stand das Thema »Mit Sonderverkäufen mehr Liquidität schaffen« auf dem Programm, das über 200 begeisterte Zuhörer fand. 왏 Börsentermine der EK Großeinkauf eG 2001 August Börse 16. - 19. August 2001 Bielefeld Oktober Börse 18. - 21. Oktober 2001 Bielefeld de 12/2001 – 73 BETRIEB/MARKETING MITARBEITERFÜHRUNG Fluktuation: Kündigung vermeiden – Geld sparen ROLF LEICHER Wie können Sie es schaffen, gute Mitarbeiter an Ihr Unternehmen zu binden? Was sind die Gründe, die Mitarbeiter bewegen, ihren Arbeitgeber zu wechseln? Dieser Beitrag gibt Antworten. Ein Elektrohändler aus Regensburg war sehr erstaunt, als ihm seine Mitarbeiterin aus dem Büro kündigte. Der Grund: in einer anderen Firma sei alles groß und modern und ein Parkplatz für ihr Auto vorhanden. Dem Chef waren die monatelangen Warnsignale der Mitarbeiterin über ihre Unzufriedenheit völlig entgangen. Er hatte gelegentliche Klagen gar nicht ernst genommen. Nun hatte er die Kündigung in der Hand – ausgerechnet von der besten seiner drei Bürokräfte. Neu angeworbene Mitarbeiter sind meist teuer. Damit bringen sie das Gehaltsgefüge durcheinander. Auch die Belastung der Formalitäten, die mit der Kündigung und der Neu-Einstellung verbunden sind, wirkt sich kostentreibend aus. Wer ausscheidet, veranlasst gelegentlich auch Kolleginnen zur Kündigung. Wer konfliktbedingt ausscheidet, vermittelt eine ungünstige Meinung über die Firma, unterminiert somit das Image, Das kann in kleineren Städten durch die Mundpropaganda die Personalbeschaffung sogar erschweren. Fluktuationskosten entstehen: durch Insertion, Vorstellungszeiten, Anlernzeiten, Minderleistung in der Einarbeitungszeit der neuen Mitarbeiterin. 74 – de 12/2001 Wenn jemand plötzlich kündigt, sind nicht nur die Kollegen überrascht – auch andere Abteilungen stellen den Personalwechsel fest und reagieren nachdenklich. Die durch die Fluktuation verursachten Kosten werden in Kauf genommen, wenn sie im »normalen« Rahmen bleibt. Übersteigt die Fluktuationsrate jedoch das »Übliche«, dann wird das für ein Unternehmen gefährlich. Hinzu kommt, dass qualifizierte Mitarbeiter auch heute nur schwer zu ersetzen sind. Für den Vorgesetzten können sich folgende Schwierigkeiten ergeben: Í Risiko: Um den neuen Mitarbeiter muss sich der Vorgesetzte intensiver kümmern als um seine eingearbeiteten Leute. An den neuen Mitarbeiter kann er auch nur wenig von seiner eigenen Routinearbeit abgeben. Aufgaben und Verantwortung zu delegieren ist nicht möglich, solange ein Mitarbeiter nicht voll eingearbeitet ist und der Vorgesetzte ihn nicht genau kennt. Neue Leute sind immer ein Risiko. Í Unfallgefahr: Bei neuen Mitarbeitern sind nach Statistiken der Betriebe und der Berufsgenossenschaften die Unfallziffern höher. Auch Brancheninsider verursachen in den ersten Monaten einer neuen Tätigkeit mehr Unfälle. Qualitätseinbußen treten bei anspruchsvollen Produkten ein: Qualitätsarbeit ist in der Regel das Ergebnis langjähriger Einarbeitung und Erfahrung, die bei dem neuen Mitarbeiter meist noch fehlen. Í Lohnschwierigkeiten: Bei einem neuen Mitarbeiter können sich Einstufungsprobleme, Einordnungsprobleme bei Arbeiten im Gruppenakkord usw. ergeben. Die Kollegen beobachten genau, ob der Neue nicht besser gestellt wird bei der Bezahlung. Í Störungen: Menschliche Beziehungen und eingespielte Arbeitsgruppen können durch Ausscheiden eines eingearbeiteten und Neueintritt eines anderen Mitarbeiters gestört werden. Der Neuling wird mit Skepsis betrachtet. Spontane Freundlichkeit der Kollegen ist oft vorgespielt. Die Anwärmphase dauert Wochen. Í Fluktuation fördert Fluktuation: Fluktuation stört meist die sachliche Arbeit, das Betriebsklima, menschliche Beziehungen usw. und schafft dadurch wiederum Voraussetzungen für weitere Fluktuation. Fluktuationsmotive: Persönliche Ursachen q Berufswechsel q Übernahme einer selbstständigen Tätigkeit q Fortbildung, Aufstieg, Karriere BETRIEB/MARKETING MITARBEITERFÜHRUNG q Chronische Krankheit q Ungünstige Verkehrsverbindung (Pendler) q Wohnungswechsel q Veränderung der Familienverhältnisse (Heirat, Geburt eines Kindes) Betriebliche Ursachen q Ständige Überstunden q Unbefriedigende Zusammen- arbeit q Mangelnde Entwicklungschancen q Ungerechte Aufgabenverteilung q Veraltete Technik, veralteter Betrieb q Betriebsgröße (zu klein, zu groß) q Unzufriedenheit mit dem Gehalt q »Abwerbung« durch andere Betriebe Die Ermittlung der wahren Fluktuationsmotive eines Mitarbeiters wird häufig dadurch erschwert, dass dem Chef gegenüber Scheingründe genannt werden, vor allem dann, wenn das Fluktuationsmotiv er selbst ist. Um einer Kündigung vorzubeugen, müssen Sie fluktuationsgefährdete Mitarbeiter ansprechen. So werden Sie die Arbeitsunzufriedenheit präzise feststellen können. Schwachstellen, wie zum Beispiel ungerechte Aufgabenverteilung, können durch gezielte Maßnahmen beseitigt werden und damit die Personalfluktuation vermindern. Wer ist gefährdet? Fluktuationsgefährdet sind Mitarbeiter in der Probezeit. Bei der Einführung neuer Mitarbeiter muss auf Feedback Wert gelegt werden. Dadurch kann der kostenträchtigen Fluktuation vor- gebeugt werden. Geringer qualifizierte Arbeitskräfte wechseln häufiger wegen der Bezahlung, qualifizierte Arbeitskräfte wegen geringerer Aufstiegschancen, zu wenig Fortbildungsmöglichkeiten oder weil das Betriebsklima nicht stimmt. Jüngere Mitarbeiter fluktuieren wegen ihrer größeren Mobilität und wegen ihres höheren Orientierungsstrebens häufiger als ältere. Fluktuationsziel jüngerer Mitarbeiter sind vielfach große Betriebe oder ein Unternehmen in einer attraktiven Großstadt. Motivation, Lob und Anerkennung und gerechte Behandlung sind die Bausteine der guten Führung. Sie spielen die größte Rolle und kosten kein Geld. Und nur in guter Führungskultur kann ein optimales Betriebsklima entstehen. Wenn die Gehälter nicht oder nicht wesentlich über dem Tarif liegen, ist das gute Betriebsklima oft der einzige Grund, nicht zu kündigen. zum Ausscheiden. Es hat auch bei großem Arbeitskräftemangel wenig Sinn, jeden x-beliebigen einzustellen: Wenn er sich nicht eignet, geht er doch wieder oder muss von der Firma gekündigt werden; Í Neu eingestellte und langjährige Mitarbeiter so führen, dass sie sich entfalten können. Das Führungsverhalten ist grundsätzlich entscheidend. Führungsfehler steigern die Bereitschaft auch langjähriger Mitarbeiter zum Arbeitsplatzwechsel. Í Gegenüber neu eingestellten Mitarbeitern keine Versprechungen machen, vor allem keine Versprechungen über Lohn und Arbeitsplatz, die dann nicht eingehalten werden können. Regelmäßige Gespräche über die Arbeitszufriedenheit sind trotz Zeitmangel eine wichtige Aufgabe. Oft unterbleiben Gespräche auch deshalb, weil man nicht weiß, wie sie zu führen sind. Trennungsgespräch führen Fluktuationsursachen: q Schlechtes Betriebsklima (47,9 Prozent) q Geringe Bezahlung (34,9 Prozent) q Wenig Selbstständigkeit, Entscheidungsfreiheit (33,9 Prozent) q Art der Tätigkeit (31,2 Prozent) q Schlechte Arbeitszeit (27,1 Prozent) und q Unzufriedenheit mit der Führung (17,5 Prozent) Gute Betriebsführung ist das beste Mittel gegen Fluktuation. Vor allem die neu eingestellten Mitarbeiter dürfen nicht schon kurz nach der Probezeit kündigen. Dann sind bei der Einstellung Fehler passiert. Um dem vorzubeugen kann der Chef: Í Neu eingestellte Mitarbeiter rechtzeitig und ausreichend über ihre Arbeit und deren Anforderungen informieren, damit keine falschen Erwartungen entstehen, die später enttäuscht werden müssen. Í Bei neu eingestellten Mitarbeitern Eignung und Neigung berücksichtigen: Zu geringe wie zu hohe Qualifikation führen oft Führen Sie mit jedem Mitarbeiter, der Sie verlässt, ein Gespräch. Zwar werden Sie nicht immer die wahren Ursachen erfahren, weil sie dem Mitarbeiter oft selbst nicht klar sind, aber auch die vermeintlichen Gründe sollte man kennen. Sie können noch mal Einfluss auf den Mitarbeiter nehmen. Sie erfahren auch, welcher Kollege sich in ähnlicher Situation befindet, um rechtzeitig etwas dagegen unternehmen zu können. In der Regel sollte der Mitarbeiter zum Zeitpunkt des Trennungsgesprächs bereits sein Zeugnis erhalten haben, damit er nicht befürchten muss, durch allzu freimütige Äußerungen seine Beurteilung im Zeugnis zu gefährden. 왏 de 12/2001 – 75 BETRIEB RECHT Vorsicht bei beschränkten Ausschreibungen Alles rechtens? – Folge 8: Der Fall Ein Bezirksamt schreibt in einer beschränkten Ausschreibung die Sanierung einer bestehenden MSR-Anlage in einer Schule aus. Das Auftragsvolumen für das Los Gebäudeautomation liegt bei 80 000 Mark. An der Submission beteiligen sich sechs aufgeforderte Unternehmen. Nach Prüfung der Angebote staunen fünf Bieter nicht schlecht: Während sie etwa gleich liegen, ist der sechste Mitbieter um 15 Prozent günstiger. Der Bieter auf Platz zwei kann die Differenz nicht nachvollziehen und ruft beim Hersteller der ausgeschriebenen Leitzentrale an. Der versichert, allen Bietern den gleichen Rabatt eingeräumt zu haben. Auch haben alle Unternehmen ein Formblatt zur Einhaltung der lokalen Tarife unterschrieben. Unser Bieter überlegt: Wie kann der Mitbieter bei gleichem Lohnniveau und Materialeinkauf so viel günstiger sein? Der Bieter stolpert über eine Auffälligkeit: Der besagte Mitbieter hat innerhalb der letzten zwei Jahre auffällig viele beschränkte Ausschreibungen gewonnen – mit auffällig niedrigen Preisen. Was tun? Der Bieter will der Kalkulation des Mitbieters auf den Grund gehen und ruft mehrmals beim Auftraggeber an. Dort erfährt er, dass der besagte Unternehmer die Installations-Positionen häufig sehr viel günstiger anbietet, während er bei anderen Positionen teilweise erheblich teurer ist. Anmerkung der Redaktion: Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir die Beteiligten nicht namentlich nennen. Nur durch einen absoluten Zeugenschutz können wir diese Serie gewährleisten. 76 – de 12/2001 Der Behördenvertreter verrät zwar keine Einzelpreise; aber er erzählt, dass sich der Mitbieter immer das Objekt vorher ansehe. Unser Bieter versteht diese Andeutung nicht – bis er eine weitere beschränkte Ausschreibung gewinnt, an der sich der bekannte Mitbieter nicht beteiligt. Während der Ausführung stellt er fest, dass er die ausgeschriebenen Massen der Installation bei weitem nicht erreicht. Beispiel: Von den vorgegebenen 30 m Rinne installiert der Bieter nur 3 m – also um den Faktor 10 weniger. Einige Positionen sind überhaupt nicht nötig. Insgesamt liegt die erbrachte Leistung einschließlich des Materials um 60 Prozent unterhalb der Ausschreibung. Unser Bieter will nach VOB abrechnen mit Umlage von Nebenkosten und Gewinn. Er schickt die Abrechnung an den zuständigen Sachbearbeiter, der ihn ganz aufgeregt anruft: Er würde intern Probleme bekommen. Der Bieter solle die Mehrkosten ausgleichen – und zwar über willkürliche Massenerhöhungen. Erfolgsaussichten Unser Bieter lässt sich darauf nicht ein und besteht auf seiner korrekten Abrechnung. Die bekommt er zwar; allerdings wird er von dem Bezirksamt seitdem nicht mehr zur Abgabe von Angeboten aufgefordert. Auf seine Anfrage beim Amt, ob eine Prüfung der Preiswürdigkeit oder ein Preisvergleich stattfinden würde, erhält er die Antwort: Die Sachbearbeiter seien Fachmänner für Heizungstechnik und könnten die Korrektheit von Elektro-Arbeiten eigentlich nicht bewerten. Tipps für ähnliche Fälle Der gravierende Unterschied der beschränkten Ausschreibung gegenüber der öffentlichen besteht in der Lieferantenliste. Nur ein Unternehmen, das darin verzeichnet ist, wird zum Angebot Alles rechtens ? Fehlerhafte Ausschreibungen, unergründliche Vergaben oder eigenmächtige Kürzungen von Rechnungen – wohl jeder Unternehmer schlägt sich mit solchen Ungerechtigkeiten herum. Was tun? Das lesen Sie hier. Jeden Monat stellen wir Ihnen einen Fall aus der Praxis vor und zeigen, was sich dagegen tun lässt. aufgefordert. Wie schnell ein Bieter von dieser Liste fliegt, zeigt unser Beispiel. Als aktiver BieTipp 1 ter sollten Sie Folgendes beachten: Sehen Sie sich das Objekt an und überprüfen Sie, ob die ausgeschriebenen Positionen in Art und Masse realistisch Tipp 2 sind. Wenn Sie auf Differenzen stoßen, suchen Sie nicht die Auseinandersetzung mit dem Sachbearbeiter. Tipp 3 Erstellen Sie stattdessen eine eigennützige Mischkalkulation: Was nicht nötig ist, bewerten Sie niedrig. Was sicher kommt oder mit zu geringen Massen ausgeschrieben ist, setzten Sie preislich rauf. Kalkulieren Sie keine Leistung ein, die nicht klipp und klar aufgeführt ist. Corinna Linke LESERSERVICE Haben Sie einen ähnlichen Fall erlebt? Berichten Sie uns davon. Schreiben Sie an unsere Mitarbeiterin Corinna Linke, die diese Serie betreut. Anschrift: Dipl.-Ing. Corinna Linke Wischhöfen 15 22415 Hamburg Tel. (0 40) 53 16 92 37 Fax (0 40) 53 16 92 27 E-Mail [email protected]. Juristische Betreuung: RA Dr. Christian Westerhausen aus Chemnitz Wir behandeln Ihre Informationen selbstverständlich vertraulich und anonym. BETRIEB RECHT Leserbrief Zur 4. Folge »Vorsicht bei vorgegebenen Fabrikaten«, Ausgabe de 4/01 Mit großem Interesse habe ich (selbstständiger Elektromeister) Ihre Ausführungen bezüglich der Fabrikatsvorgaben gelesen und möchte dazu meine Meinung äußern: 1. In den meisten Fällen werden Ausschreibungen für MSR- und DDC-Anlagen in beschränkten Vergabeverfahren behandelt. Die Sachbearbeiter sind in der Regel nicht in der Lage, diese Ausschreibung selbst fachgerecht zu erstellen und beauftragen daher entweder ein Ingenieur-Büro oder lassen sich von einem Regelgeräte-Hersteller bei der Erstellung der Ausschreibung »helfen«. Die Hersteller haben auf geradezu geniale Weise vorgefertigte Leistungstexte für Ausschreibungen entworfen, die einen Nachweis der Gleichwertigkeit auch ohne Fabrikatsvorgabe so gut wie nie zulassen. Des Weiteren sind insbesondere bei der Aufschaltung auf vorhandene Leitzentralen keine Alternativen möglich, da hier jeder sein »eigenes Süppchen« kocht. Dies alles hat folgende Konsequenz: Der Sachbearbeiter kann und will, da seine Fachkompetenz in Frage steht, ein Neben- oder Alternativangebot nicht ohne weiteres akzeptieren. Zumal er die tatsächliche Gleichwertigkeit nicht prüfen kann. Hierbei stellt sich die Frage der genauen Wertung bzw. Definition der Gleichwertigkeit eines Produktes. Kommt es im Zuge einer beschränkten Ausschreibung zu einer vom Bieter »erzwungenen« Auftragsvergabe, kann der Auftragnehmer mit allen dem Sachbearbeiter möglichen Mitteln rechnen, die Ausführung und Abnahme sowie Bezahlung des Auftrages zu verzögern oder zu behindern. Außerdem kann und muss damit gerechnet werden, bei keiner weiteren Ausschreibung berücksichtigt zu werden. Und wer kann sich es sich heute leisten, auf öffentliche Aufträge zu verzichten? Da es leider keine wirklich anonyme Möglichkeit gibt, bei der Vergabe öffentlicher Aufträge als Mitbieter ohne »Folgeschäden« auf die korrekte Auswertung des Angebotes Einfluss zu nehmen, sind wir wohl auch weiterhin gezwungen, uns den »üblichen« Verfahren bei der Vergabe zu unterwerfen, wenn nicht »von oben« eine entsprechende Änderung angeordnet und kontrolliert wird. Dies zu erreichen liegt aber nicht in der Macht des Einzelnen, sondern kann – wenn überhaupt – nur über unsere Verbände durchgesetzt werden. 2. Fast alle Hersteller von DDCRegelsystemen verkaufen mit ihren Geräten auch die zu erbringenden Dienstleistungen wie Programmierung und Inbetriebnahme. Da die Lizenzierung oder Nutzungsüberlassung der nötigen Software des jeweiligen Herstellers für den Bieter mit hohen Kosten verbunden ist, kann bei etwa sechs bis acht führenden Herstellern nicht jeder eigene Regelungen programmieren und ist somit auf den Einkauf der Leistungen beim Hersteller angewiesen. Da der Anteil der zu erbringenden Programmierleistungen mittlerweile bis zu 20 Prozent eines Auftrages ausmachen kann, ist der Hersteller in der Lage, mit seinen Preisangeboten – wenn er nicht sogar selbst anbietet – die Auftragsvergabe durch Abgabe unterschiedlicher Preise an die Bieter zu steuern. Es hat speziell in Berlin nachweislich Fälle gegeben, in denen der mitbietende Hersteller des ausgeschriebenen Produktes seine Leistungen dem Endkunden zu geringeren Preisen angeboten hat als den Mitbietern. 3. Die MSR-Technik wird in den meisten Fällen von Heizungs- und Lüftungsplanern oder Sachbearbeitern aus dem Bereich erstellt. Da diese in der Regel nicht über die nötigen elektrotechnischen Kenntnisse verfügen, werden häufig völlig unzulängliche und fachlich falsche Ausschreibungstexte für Positionen der Elektrotechnik verwendet. Dadurch sind korrekte Kalkulationen nahezu unmöglich. Gewinnen tut der, der am geringsten schätzt oder durch »Vorarbeiten« über Insider-Wissen verfügt und in seiner Kalkulation durch bewusste Fehlkalkulationen nicht benötigte Leistungspositionen einfließen lässt. Gelingen tut das meist! Da eine VOB-gemäße Prüfung der Preiswürdigkeit aus Inkompetenz oder »Zuneigung« seltsamerweise nie stattfindet. de 12/2001 – 77 WERKSTATT FAHRZEUGAUSSTATTER Marktübersicht Nutzfahrzeug-Ausrüster Werkstatt auf Achse THOMAS DIETRICH Das Elektro-Handwerk genießt bei den Nutzfahrzeug-Ausrüstern große Aufmerksamkeit. Kundenwünschen steht ein umfangreiches Angebot gegenüber. Durch den meist modularen Aufbau der rollenden Einrichtungen mit allgemein nutzbaren Stauräumen, Regalen oder Schubladen Foto: Bott ist es möglich, ein Fahrzeug außerdem noch mit branchentypischen Zusatzteilen zu komplettieren. Hier jeweils eine Ausbau-Lösung der insgesamt 13 Anbieter am Markt. 78 – de 12/2001 Aluca noch ein paar branchenspezifische Zusatzteile ordern, und das Ganze kann als Rundum-Paket unkompliziert geleast oder finanziert werden. Funktionale Systemeinrichtungen mit möglichst geringem Gewicht – um diesem Anspruch ge- Speziallösungen Foto: Thomas Dietrich Wer allerdings für sein Nutzfahrzeug das Beste herausholen will – sprich eine maßgeschneiderte Lösung –, der sollte auch den Kontakt zu einem der Ausrüster suchen. Entweder im Werk oder bei den Stützpunkthändlern lässt sich dafür auf eine CAD-gestützte Planungssoftware zugreifen, die alle verfügbaren Möglichkeiten parat hat. Wir zeigen nachfolgend in alphabetischer Aluca: Das Programm setzt ganz auf Aluminium und demonstriert beispielsweise im VW LT 28, welche pfiffigen Ideen sich mit dem Leichtmetall realisieren lassen Foto: Bott Wer einen Transporter oder Lieferwagen zur rollenden Werkstatt ausgebaut haben will, findet heute oftmals auch beim Autohändler sowie im Nutzfahrzeugzentrum einen Ansprechpartner. Dieser Trend zeichnete sich schon vor Jahren ab, denn eine ganze Reihe von Automobilherstellern zeigte auf den letzten Nutzfahrzeugmessen kleine und große Fahrzeuge komplett mit diversen Werkstatteinrichtungen, um den Erwartungen der Kunden möglichst weit entgegenzukommen. So kann z. B. ein Handwerker im Autohaus einen Peugeot Partner ordern, der dann mit Sortimo-Systemschränken fertig montiert auf rutschfester Bodenplatte geliefert wird. Citroèn und Fiat zeigten auf der Messe IAA Nutzfahrzeuge ihrer Transporter-Familien mit Einrichtungen von Servicemobil und plakatierten die Fahrzeuge entsprechend als Fertigware. Auch auf den Messeständen von Mercedes, Opel, Renault oder VW standen fertige Systemlösungen, beispielsweise mit Vario-Einrichtungen von Bott oder mit dem System Expert 2000 von Scheu, das jetzt von BTI Systra vertrieben wird. Kurzum, ob Automobilmarke oder Ausrüster: Jeder an diesem Markt Beteiligte denkt offensichtlich fieberhaft darüber nach, wie man den Kunden direkt oder indirekt für seine Branchenlösungen gewinnen kann. Daimler Chrysler hat seine Logistik dahingehend perfektioniert, dass Sortimo-Einrichtungen für Mercedes Vito bzw. Sprinter kostengünstig direkt am Fertigungsband mit eingebaut werden können. Neben einer Basisausstattung lassen sich hier jeweils Branchenlösung nicht vom Autohaus, sondern ab Stützpunkthändler: Eine solche Fülle von Möglichkeiten bieten die Spezialeinrichter mit ihren modular aufgebauten Systemen. Für jeden Handwerks- und Servicebetrieb gibt's dabei das Passende Reihenfolge jeweils ein Ausbaubeispiel der in Frage kommenden Nutzfahrzeug-Ausrüster. recht zu werden, setzt man bei den Fahrzeugeinrichtungen von Aluca, Schwäbisch Hall, ganz auf Aluminium. Dadurch ist es möglich, bis zu 50 % leichtere Produkte als vergleichbare Stahlelemente anzubieten. Eine nicht zu unterschätzende Komponente, wenn ein Servicefahrzeug in der kleinen und mittleren Tonnen-Klasse mit zwei Personen und jeder Menge Material besetzt werden soll. Je nach Modell kann die Grenze des zulässigen Gesamtgewichts dann recht schnell erreicht sein. Durch die Kombination von Einrichtungselementen in elf Höhen, zwölf Breiten und drei Tiefen ist der zentimetergenaue Einbau in jedes Fahrzeug möglich. Per Auto-CAD kann man sich ein Angebot nach eigenen Vorstellungen erarbeiten lassen. Auf dem Foto sieht man beispielsweise, wie ein schienengeführtes Regal mit zahlreichen WERKSTATT FAHRZEUGAUSSTATTER Sortimentskästen für ein optimales Handling seitlich aus einem VW LT herausgezogen werden kann. Metall-Einrichtungen konzentrieren, verfügt das Bösenberg CarSystem aus Hannover über Elemente aus kunststoffbeschichteten Holzwerkstoffen – nicht zuletzt deshalb, um Gewichtsersparnisse zu erzielen. Abhängig vom Nutzungsprofil bedarf es einer entsprechenden Beratung, wie z. B. schwergewichtige Werkzeuge verstaut oder wie Messinstrumente sicher untergebracht werden kön- Bott Modulare Systeme und Detaillösungen, die früher unter den Marken Betra oder Gut-System auf dem Markt waren, hat Ausrüster Wilhelm Bott nun einheitlich unter dem Begriff Vario-System zusammengeführt. Vom Renault Kangoo bis zum Mercedes Vario sind die vielfältigsten Ausbaumöglichkeiten realisierbar. Darüber hinaus war man bei Opel von Anfang an mit einer fertigen Ausbaulösung für den Movano gelistet, so dass dieser Transporter direkt ab Autohaus mit einer BottAusrüstung geliefert werden kann. Eine weitere Branchenlösung ist jetzt hinzugekommen: Kurz nach dem Marktstart des neuen Transit stellte Ford bereits diverse Branchenlösungen vor. So auch den Transit Service Line, der eine solide Grundausstattung an Werkstattmodulen einschließlich Entlüftung für technische Gase bietet. Den Wettbewerb um die Kompletteinrichtung mit Bodenplatte, Schrank- bzw. Werktischmodul (dreiteilig) sowie Foto: Ford Bösenberg: Für die flexible Nutzung eines Fahrzeugs bietet das Car-System jetzt Module mit Schnellwechselfunktion. Dabei wird es möglich, dass durch Umklappen der Sitzbank eine komplette Einheit aus Rahmen und diversen Staufächern eingeschoben werden kann Foto: Bösenberg Bott: Lösungen, die früher unter Gut und Betra auf dem Markt waren, werden jetzt als Vario-System angeboten. Hier der neue Transit Service Line mit Hochdach (Stehhöhe 188 cm), dessen fertiger Bott-Ausbau direkt beim Ford-Händler bestellt werden kann Wandverkleidungen konnte Ausrüster Bott für sich entscheiden. Den Transit Service Line gibt es ausschließlich mit mittlerem Radstand. Bösenberg Während sich die meisten Anbieter bei der Werkstoffwahl auf nen. Für alle gängigen Nutzfahrzeuge können individuelle Lösungen mit Regal- sowie Schubladen-Komponenten oder Werktischen gefunden werden, so dass das Car-System maßgeschneiderte Einrichtungen für den City-Flitzer wie für den Hochdach-Transporter bietet. Es wird auch eine interessante Ausstattungsvariante für kleinere Fahrzeuge geboten: Für die Mercedes A-Klasse sowie für den Renault Kangoo (Foto) bietet das Car-System Module mit Schnellwechselfunktion. Dabei wird es möglich, dass durch Umklappen der Sitzbank eine komplette Einheit aus Rahmen und diversen Staufächern eingeschoben werden kann. Neben den Modulen im Heck lassen sich auch noch weitere durch die Seitentür erreichen. Riesen-Vorteil für den Nutzer: Für Freizeit, Familie und Beruf kann das Fahrzeug gleichermaßen genutzt werden. Dinzl Für Werkstatt und Nutzfahrzeug bieten die Dinzl-Ordnungssysteme die Grundlage für professionelles Arbeiten in geordneten Verhältnissen. Für die rollende Werkstatt wurde das Ausbausystem Alysis konzipiert, das komplett aus Aluminium besteht und de 12/2001 – 79 WERKSTATT somit die noch verbleibende Nutzlast nicht empfindlich schmälert. Die Gewichtsersparnis liegt hier bei 40 % gegenüber Stahl-Elementen. Komplett einrichten lassen sich nicht nur kleine Servicefahrzeuge wie Fiat Doblò, Opel Combo, Renault Kangoo Rapid oder VW Caddy, sondern auch kompakte Transporter (Klasse bis 2,8 t) wie die bauähnlichen Citroèn Jumpy/Peugeot Expert/Fiat Scudo bis hin zum Ford Transit mit zahlreichen Varianten sowie dem Mercedes Vito (Foto). Beispielsweise mit Fiat Ducato, Iveco Daily, Renault Master sowie den Zwillingen Mercedes Sprinter / VW LT, die vor allem mit langen Radständen in der 3,5 t-Klasse dominieren, können dann jede Menge Nutzlasten auf Tour gehen. Hafa (vormals Duisberg) vermarktet das aus Schweden stammende System Edström unter dem Begriff Comfort-Line: Bei diesem VW T4 gibt es z. B. besondere Teleskopauszüge für hohe Zuladungen bei geringem Eigengewicht Für die fachkundige Unterstützung sorgt - wie übrigens bei den anderen Herstellern auch - ein bundesweites Händlernetz. Hafa (Duisberg) Kögl Mit vielen Einzelkomponenten stellt die Remscheider Firma Hafa (vormals Adolf Duisberg) individuelle Einrichtungen für Nutzfahrzeuge zusammen. Waren es bisher die robuste Serie Standard-Line sowie die Serie ProfiLine, die hochwertiger verarbeitet und auf besondere Langlebigkeit ausgelegt ist, so hat man das Sortiment nochmals um eine Produkt-Linie erweitert. Hinzugekommen ist jetzt das aus Schweden stammende System Edström, das im Alleinvertrieb als Serie Comfort-Line das Gesamtangebot abrundet. Ganz nach dem Motto »Kombinieren Sie, wie Sie wollen« lässt sich jetzt noch umfangreicher eine Einrichtung nach Belie- Die individuell zugeschnittenen Werkstatteinrichtungen von Kögl können EDV-unterstützt für jedes gängige Fahrzeug den Bedürfnissen der Branche entsprechend zugeschnitten werden. Als Beispiel mag diese Lösung für den Hochdach-Sprinter dienen, wobei die Module im U-förmigen Ausbau die gesamte Stehhöhe ausnutzen. Die Einrichtungen richten sich in ihrem WerkstoffMix aus Stahl, Aluminium, Kunststoff und Holz ganz nach den Anforderungen, auf die es jeweils ankommt. Von der einsteckbaren Schubladenunterteilung bis zur Langgutwanne sind alle üblichen Teile verfügbar. Teleskopauszüge und 80 – de 12/2001 Foto: Kögl Kögl: Nachkaufgarantie und Modularität sind hier selbstverständlich. Die Einrichtungen im Werkstoff-Mix reichen bis ins Detail und können z. B. einen Sprinter mit Hochdach bis in Winkel hinein umfassend bestücken entsprechende Verriegelungen der Module werden den Erwartungen einer zeitgemäßen Ausstattung für einen Service- bzw. Werkstattwagen gerecht. Für die einzelnen Komponenten im Baukastensystem bestehen Nachkaufgarantien, und bei einem Fahrzeugwechsel kann die Einrichtung entweder komplett übernommen oder durch Neukombination meist weiterverwendet werden. Raaco Funktionale Systemeinrichtungen mit möglichst geringem Gewicht – um diesem Anspruch gerecht zu werden, setzt der dänische Sortierspezialist Raaco Foto: Raaco Dinzl: Das Aluminium-Ausbausystem Alysis spart 40 % Gewicht gegenüber Stahl. Bei kompletter Einrichtung kann dadurch ein Transporter der 2,8-Tonnen-Klasse zusätzlich noch Material laden ben für einen Caravan oder einen Großraum-Transporter wählen. Dafür gibt es Spind, Schrank, Werkbank, diverse Schubladengrößen, Ablage- und Sortimentsfächer bis hin zum SchwerlastDachträger, kurzum: ein Sortiment von Stahlelementen, die sich auf vielfältige Weise miteinander zusammenstellen lassen. Die Serie Comfort-Line zeichnet sich im Detail beispielsweise dadurch aus, dass in den Schubladen mit Einhandbedienung durch besondere Teleskopauszüge hohe Zuladungen bei geringem Eigengewicht realisiert werden können. Foto: Hafa Foto: Dinzl FAHRZEUGAUSSTATTER Raaco kommt als Sortierspezialist ebenfalls ins Rollen: Mit zwei Grundmodulen und einem weiteren Anbauschrank ist man sehr variabel, um diverse Transporter – wie hier den VW T4 – je nach Radstand mit Regal, Schublade, Staufach oder Langgutwanne auszustatten WERKSTATT FAHRZEUGAUSSTATTER für alle möglichen Branchen können die Module entweder fest mit dem Fahrzeug verbunden sein oder aber sich in einem Wechselrahmen befinden, um z. B. einen Transporter oder einen Lieferwagen flexibel einsetzen zu können. Die Besonderheit bei Roka: Die Erstmontage kann, wie bei allen Roka-Einrichtungen, beim Stützpunkthändler oder vor Ort vorgenommen werden – und das sogar nachts, um einen Nutzungsausfall des Fahrzeugs möglichst gering zu halten. Die Zeichnung zeigt die Ausbaulösung für einen Opel Combo, der als Servicefahrzeug ausgestattet ist: So lässt sich z. B. rechts in Schubläden und Fächern Werkzeug verstauen und an einer herausziehbaren Werkbank samt Schraubstock arbeiten. Auf der linken Fahrzeugseite kann ein Darstellung: Roka (Deutschlandsitz: Bremen) ganz auf Aluminium. Das spart deutlich an Gewicht gegenüber vergleichbaren Stahlelementen. Eine nicht zu unterschätzende Komponente, wenn ein Servicefahrzeug in der kleinen und mittleren Tonnen-Klasse mit zwei Personen und jeder Menge Material besetzt werden soll. Je nach Modell kann die Grenze des zulässigen Gesamtgewichts dann recht schnell erreicht sein. Mit zwei Grundmodulen und einem weiteren Anbauschrank ist man sehr variabel, um diverse Transporter je nach Radstand mit Regal, Schublade, Staufach oder Langgutwanne auszustatten. Obendrein bietet Raaco natürlich noch Sortierfächer und Kästen aus Kunststoff, um Sortimente sehr übersichtlich unterzubringen. Roka: Der drei Kubikmeter große Frachtraum eines Opel Combos lässt sich z. B. für einen Servicetechniker ausstatten. Werkbank samt Schraubstock sowie ein Sortimentsregal kann man aus dem Heck herausziehen und bequem erreichen Roka Sowohl fertige Vorschläge für bestimmte Fahrzeugtypen als auch individuelle Ausstattungen bietet das Roka-Werk mit dem Vario-Raster-System: vom Befestigungsclip an der gelochten Werkzeugwand bis hin zur Halterung für größere Bauteile kann alles in einem komplett bestückten Transporter enthalten sein. Ein variables System bietet zudem die hohe Wahrscheinlichkeit, auch bei einem Fahrzeugwechsel alle Teile weiterverwenden zu können. Zu den jüngsten Neuheiten gehören herunterklappbare Fachböden, die es möglich machen, einen Transporter für die Liefertour übersichtlich zu bestücken. Bei den Werkstattausrüstungen Sortimentsregal mit geringer Tiefe montiert sein, das sich aus dem Heck herausziehen und so bequem erreichen lässt. Vormals Scheu, jetzt BTI Systra Im Herbst 2000 ging der Vertrieb der Scheu-Einrichtungen bundesweit auf die BTI Befestigungstechnik GmbH & Co. KG aus Ingelfingen über. Mit dem System Expert 2000 hat Scheu bisher für einen Werkstattwagen einen beachtlichen Grad an diversen Nutzungsmöglichkeiten geboten. Das beginnt mit dem über dem Radkasten positionierten Untergestell, auf dem sich die verschiedensten Schrankelemente aufstocken lassen und führt bis hin zur Detailpflege. So gibt es z.B. offene Schubladen mit Vollauszü- de 12/2001 – 81 WERKSTATT FAHRZEUGAUSSTATTER BTI Systra: Das Expert 2000-System von Scheu einmal nicht im Lieferwagen oder Transporter, sondern in einem abschließbaren Hänger. So kann eine mobile Werkstatt oder ein Teilemagazin flexibel auf Baustellen eingesetzt werden nenraum des hier gezeigten Heinemann-Hängers mit einer Stehhöhe von zwei Metern können sich rechts und links diverse Module mit Werkbank, Schubladen, geschlossenen oder halb offenen Stauräumen und Sortimentskästen befinden. Für das ElektroHandwerk lassen sich entsprechende Komponenten maßschneidern. Sortimo Servicemobil Foto: Servicemobil Um Handwerkern und ihren besonderen Anforderungen an Werkstattausrüstungen nachzukommen, kooperiert Servicemobil Servicemobil mit dem Fiat Scudo im Serviceeinsatz: Für den Elektroinstallateur gibt's unter anderem die Branchenlösung Kabelboy – ein Regalmodul, in dem sich Kabelgebinde sicher transportieren lassen mit zahlreichen Fahrzeugmarken wie z. B. Citroèn Fiat – im Foto der Scudo – oder Renault. Neben 82 – de 12/2001 Wer in Sachen Nutzfahrzeug und Einrichtung individuell bedient werden will, der findet bei den Spezialisten aus Zusmarshausen ein Spitzenangebot. So lassen sich neben Basisausstattungen für alle gängigen Nutzfahrzeuge die verschiedensten spezifischen Zusatzteile aller möglichen Branchen ordern. Jüngste Entwicklung ist neben der werkseitigen Ausrüstung für Mercedes Vito bzw. Sprinter die Ausstattung für den neuen Iveco Daily Service, der auf das ElektroHandwerk zugeschnitten und über die Iveco-Händler geordert werden kann. Dafür hat man sich unter den vielfältigen Ausführungen des Daily (Stehhöhe 190 cm oder 210 cm) für den Ausbau der S-Reihe mit den Radständen 3 000 mm und 3 300 mm entschieden. Zum Basiskit mit zwei Blöcken für die rechte und linke Seite kommt ein Kabelregal samt Unterbau mit Spannvorrichtung für Werkzeugkoffer hinzu. Eine klappbare Werkbank mit 120mm-Schraubstock soll natürlich nicht fehlen. Wer den längeren Radstand wählt, für den steht ein verlängerter Basisblock zur Verfügung. Aufgeschraubt wird die Einrichtung auf den schwimmend eingelegten Sicherheitsmontageboden. Die Seitenwände schützen Foto: Sortimo den üblichen Ausbauvariationen in Modulbauweise lässt man sich immer mal wieder etwas Neues einfallen. Da können beispielsweise die Einbauten im Laderaum eines Citroèn Berlingo bzw. Peugeot Partner so gefertigt werden, dass der Zugriff auf Werkzeug und Sortierkästen sowohl von innen als auch von außen durch aufstellbare Klappen (als Fenster-Ersatz) möglich wird. Für die Übersichtlichkeit und das Handling kann dies sicher den einen oder anderen Vorteil haben, denn Werkzeuge und Ersatzteile lassen sich entnehmen, ohne in den Wagen steigen zu müssen. Ob sich Ihr Nutzungsprofil für eine solche Lösung als günstig erweist, kann ein Beratungsgespräch klären. Darüber hinaus gibt es den Kabelboy, ein Modul, das speziell für die Aufnahme von Gebinden in typischer Größe entwickelt wurde. Dachträger mit Vielfachnutzen und Rampen, die am Heck aus einem Tunnel unter der Bodenplatte herausgezogen werden können, um einen Kompressor oder ein Notstromaggregat auf Rädern hineinschieben zu können, runden das vielseitige Programm ab. Sortimo mit der Spezialeinrichtung für Elektro-Fachhandwerker: Unter anderem hat man auch von Iveco den Auftrag erhalten, den Daily Service mit einer branchentauglichen Grundausstattung nebst Erweiterungsmodulen auszurüsten Verkleidungen, die ebenfalls von Sortimo kommen. Unabhängig davon verfeinert Sortimo als Trendsetter immer weiter seine Programme für Werkstatteinrichtungen in Fahrzeugen und Gebäuden. So lassen sich Sortimente oder Zubehörteile sowohl im Nutzfahrzeug (Sortimo mobil) als auch in der Werkstatt (Sortimo Depot) optimal aufeinander abstimmen, weil die Module in beiden Produktlinien gleiche Dimensionen aufweisen können. Wenzel Service System nennt sich das Fahrzeugeinrichtungsprogramm von Wenzel, Einbeck, und es ermöglicht die branchenspezifische Innen- Foto: Wenzel Foto: Scheu / BTI Systra gen, in denen man mobile Systemkoffer sehr praktisch und übersichtlich integrieren kann, oder geschlossene Schubladen, deren Griffe zum Entriegeln sicher und gut in der Hand liegen. Diverse Sortimentsschränke und Halterungen runden das Komplettangebot ab. Man entwickelte auch eine Werkstatt für einen Anhänger mit Koffer-Aufbau (Foto). Im 255 cm x 155 cm großen In- Wenzel: Analyse und Planung mit CAD für alle in Europa gängigen Transporter ausstattung aller in Europa angebotener Nutzfahrzeuge und Kombiwagen. Auf dem Foto sieht man das Ausbaubeispiel im Toyota HiAce, den es mittlerweile nicht WERKSTATT nur mit Heckschwingtür gibt, sondern auch mit Flügeltüren, die sich im 180-Grad-Winkel öffnen lassen. Das modulare Programm gewährleistet Ordnung und Funktionalität in den Fahrzeugen, die als Service- und Werkstattwagen vornehmlich im Bauhaupt- und Baunebengewerbe eingesetzt werden. Durch die durchdachte Systembauweise mit einem einheitlichen Rastermaß werden die Bauelemente zu einem Ordnungssystem für Serviceteile und Werkzeuge zusammengestellt. Ein spezielles CAD-System unterstützt Analyse und Planung, denn erst die durchdachte individuelle Gestaltung macht die Fahrzeugeinrichtung für die Betriebe während der langjährigen Einsatzzeit wertvoll. Die Module des Service Systems sind aus Stahl und tragen eine schlag- und kratzfeste Epoxyd-Pulverlackierung. Für den Einbau der Einrichtungen ist ein Händlernetz zuständig. Würth Auf Nutzfahrzeuge aller Größen hat sich Ausrüster Würth mit der Komponenten-Familie ORSYmobil eingestellt. Module mit Schubladen oder Sortimentskästen, mit Schränken sowie Werktisch lassen die vielfältigsten Einrichtungsmöglichkeiten zu. Konnte man beispielsweise früher den Hyundai H 100 Elektro Foto: Würth FAHRZEUGAUSSTATTER Würth bietet in seinem ausbaufähigen ORSYmobil-Programm jetzt einen Werkstoff-Mix aus Aluminium und Stahl, um die verbleibende Nutzlast des Transporters – hier der Opel Movano – möglichst groß zu halten als kompletten Werkstattwagen für die Branche ordern, so vermittelt der Hyundai-Händler heute beim Nachfolger H-1 keine festgelegte Würth-Einrichtung mehr, sondern kann die Kundenwünsche individuell mit den vielfältigen Möglichkeiten bei Würth abstimmen. Auch zu einem Mazda, Nissan und Toyota bietet man Ausbauten fürs Handwerk: Man kann ein Nutzfahrzeug mit Hilfe von Würth wahlweise spartanisch einfach oder komplett für diverse Branchen tauglich machen. Als neueste Komponenten bietet Würth in seinem ORSYmobilProgramm jetzt einen Werkstoff- Mix aus Aluminium und Stahl, um die verbleibende Nutzlast des Transporters möglichst groß zu halten. Dabei muss ein Fahrzeug nicht von Anfang an komplett ausgestattet sein, sondern kann auch nach und nach mit sogenannten Aktionsmodulen ergänzt werden. Im Foto ist die Zusammenstellung für den Renault Master/Opel Movano zu sehen: Mit Lochwand, Sortimentskästen, Klappfächern, Stauräumen, Langgutwannen und vielem mehr kann eine komplette Bestückung eines Werkstattwagens erzielt werden. de 12/2001 – 83 WERKSTATT FAHRZEUGAUSSTATTER Die 13 Ausrüster auf einen Blick ALUCA Fahrzeugeinrichtungen Ringstr. 72 74523 Schwäbisch Hall Fon: 07 91/5 55 95 Fax: 07 91/ 5 59 14 Walter Bösenberg Sure Wisch 14 30625 Hannover Fon: 05 11/57 10-55 Fax: 05 11/57 11 54 Wilhelm Bott Betriebs- und Fahrzeugausrüstung Bahnstr. 17 74405 Gaildorf Fon: 0 79 71/2 51-0 Fax: 0 79 71/251-166 BTI SYSTRA FahrzeugOrdnungssystem (vormals: Scheu Fahrzeugeinrichtungen) PF 40 74665 Ingelfingen Fon: 08 00/2 84 08 09 Fax: 08 00/ 2 84 08 08 Dinzl Ordnungstechnik Industriestr. 1 91583 Schillingsfürst Fon: 0 98 68/76-0 Fax: 0 98 68/79 72 ROKA-Werk Steinstr. 4 35794 Mengerskirchen Fon: 0 64 76/91 33-0 Fax: 0 64 76/91 33-60 Servicemobil Erlenwiese 17 35794 Mengerskirchen Fon: 0 64 76/80 44 Fax: 0 64 76/13 42 Sortimo International Dreilindenstr. 5 86441 Zusmarshausen Fon: 0 82 91/8 50-0 Fax: 0 82 91/8 50 25 0 Wenzel GmbH Altendorfer Tor 23 37574 Einbeck Fon: 0 55 61/93 42-0 Fax: 0 55 61/93 42-40 Adolf Würth Fahrzeugeinrichtungen Dimbacher Str. 42 74182 Obersulm-Willsbach Fon: 0 71 34/98 34 0 Fax: 0 71 34/98 34 22 Sicherheit Einige Ausrüster haben ihre Systemschränke einer Gewaltprobe unterzogen. Dabei machen viele CrashVersuche deutlich, welch tonnenschwere Belastungen auftreten, so dass selbst massive Stahlschränke bei einem Auffahrunfall »dicke Bäuche« bekommen können. Übrigens: Wie sich Aluminiumteile oder Verbundwerkstoffe unter ähnlichen Belastungen verhalten, ist bisher noch nicht veröffentlicht worden. Diese Materialien sind jedoch wegen der Nutzlastoptimierung stark im Kommen und man darf gespannt sein, wie in Zukunft die Sicherheitsprüfungen ausfallen werden. An einen Ernstfall scheinen ohnehin nur wenige Fahrzeuglenker zu denken, denn oftmals sind die Insassen mangels Trennwand oder feinmaschigem Sperrgitter nicht einmal wirksam gegen umherfliegende Kleinteile geschützt, die sich bei HAFA Fahrzeugeinrichtungen (vormals Adolf Duisberg) Barmer Str. 60a 42899 Remscheid Fon: 0 21 91/56 41-59 Fax: 0 21 91/56 41-60 raaco germany Handelsgesellschaft Paul-Fellner-Str. 25 28199 Bremen Fon: 04 21/5 95 95-0 Fax: 04 21/5 95 95-95 84 – de 12/2001 Foto: Sortimo KÖGL Betriebsund Fahrzeugeinrichtungen Industriestr. 2 89347 Bubesheim-Günzburg Fon: 0 82 21/36 90-0 Fax: 0 82 21/36 90-22 einem simplen Auffahrunfall als Geschosse entpuppen können – ganz zu schweigen von den Gefahren, die in Form eines selbstgezimmerten Regals lauern können… Normenkonforme Prüfungen Bild 1: Prüffeldleiter Jürgen Vogler – seit 44 Jahren im IPH – an der Schalttafel für die Einspeisung des NS-Prüffelds IPH Berlin prüft für VDE Das Institut »Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik« wird künftig die Prüfungen für Niederspannungs-Schalt- und -Schutzgeräte im Auftrag des VDE durchführen. Im Beisein der Geschäftsführung des VDE Prüf- und Zertifizierungsinstituts, Offenbach, und Mitarbeitern des VDE wurden am 4. Mai 2001 vier Prüfstände im IPH eingeweiht (Bilder 1 bis 5). In diesem Prüfinstitut stehen enorme Prüfleistungen von 1200 MVA aus dem Netz und sogar 2300 MVA über eigene Generatoren zu Verfügung. Europaweit gibt es nur wenige firmenunabhängige Prüffelder mit vergleichbaren Prüfleistungen. die Zusammenarbeit zwischen VDE und IPH vertraglich festgelegt. Diese Prüfungen betreffen NiederspannungsSchalt- und -Schutzgeräte, womit das IPH seinen bisherigen Prüfumfang erweitert. Zur Produktpalette der zu prüfenden Geräte gehören: • Leitungsschutzschalter • Fehlerstromschutzschalter • Geräteschutzschalter • Geräteschutzsicherungen • Schütze und Motorstarter • Lasttrennschalter, Schalter-Sicherungseinheit • Hilfsstromschalter • Überspannungsableiter • Hauptleitungsschutzschalter Die ersten Produktgruppen konnten bereits ab 1. Januar 2001 geprüft werden. Im laufenden Prüfbetrieb wurden seitdem weitere Prüfkapazitäten »gleitend« ausgebaut. Zum 30. Juni 2001 soll dann die gesamte Pro- Bild 2: Trafostation für VDE-Prüfbereich Bild 4: Prüfung von NH-Sockeln Bild 3: Klima- und Temperaturprüfplatz Prüfungen für Niederspannungsgeräte Bereits im Juni 2000 wurde die Grundlage für 86 – de 12/2001 Bild 5: Prüfung von Neozed-Elementen • NH-Sicherungseinsätze und Unterteile • D-Sicherungseinsätze und Unterteile • Leistungsschalter duktpalette prüfbar sein. Mit Investitionen von ca. 2 Millionen DM wurden die baulichen sowie technischen Vorausset- zungen geschaffen, um ein normgerechtes und effektives Prüfen zu ermöglichen. Dazu gehören Prüfstände für die mechanischen und elektrischen Lebensdauerprüfungen, Auslöserprüfungen, Klima- und Temperaturprüfungen sowie Schaltvermögensprüfungen. Zusätzlich zu den Investitionen wurden drei neue Arbeitsplätze geschaffen. VDE-Prüfstände Für die Prüfungen von Niederspannungs-Schaltgeräten und Niederspannungs-Schutzgeräten stehen folgende Prüfstände und Prüfplätze zur Verfügung: • 15 Prüfplätze für 28Tage-Prüfungen 4 x 50 A, 2 x 100 A, 4 x 200 A, 1 x 250 A, 1 x 400 A, 1 x 630 A, 1 x 800 A und 1 x 3 000 A • 12 Prüfplätze für die Prüfung des mechanischen und elektrischen Betriebsverhaltens (6 x 125 A, 6 x 63 A) • 2 Prüfplätze für Stoßspannungs- und Stoßstromprüfungen • 2 Überstromauslöserprüfplätze • 1 Fehlerstromauslöserprüfplatz • 4 Klima- und Temperaturprüfplätze • 1 Prüfplatz für das Kurzschluss-/Bemessungsschaltverhalten bis 25 000 A Prüfungen mit höheren Prüfströmen sind im Niederspannungsprüffeld bis 50 kA und im Leistungsprüffeld bis 200 kA möglich. (MM) Aus- und Weiterbildung BWnet: Marktplatz im Internet Hintergrund Für die Handwerksbetriebe in den Bau-Ausbaugewerken brechen ziemlich harte Zeiten an: die Kunden verlangen verstärkt nach Dienstleistungen aus einer Hand. Neue Energiekonzepte und aktuelle Entwicklungen in der Gebäudeautomatisierung müssen sowohl bei der Planung als auch bei der Ausführung berücksichtigt werden. Hinzu kommt, dass sich nach der Neuregelung der Handwerksordnung der Konkurrenzdruck aus den benachbarten Branchen verschärft. In der Spezialisierung auf bestimmte Leistungen und innovative Technologien, aber auch im Auftreten als »Allrounder« liegen für die Handwerksbetriebe viel versprechende Zukunftschancen. Aber welcheTechnologien setzen sich am Markt durch, wo liegen die Stärken und Schwächen des eigenen Unternehmens, woran soll man sich orientieren? Die Handwerksbetriebe stehen vor dem Problem, angesichts komplexer werdender Märkte Zukunftsstrategien zu entwickeln und ihre Mitarbeiter dementsprechend konsequent weiterzubilden. Die Anbieter dieser Leistungen sehen sich ihrerseits vor Schwierigkeiten gestellt: Die Entwicklung und Vermarktung von Schulungsmaßnahmen ist teuer und zeitraubend. Als Internet-Forum für Partner1) und Nachfrager von Bildungsangeboten bietet BWnet jetzt die Lösung mit Zukunft. Das ist BWnet BWnet ist ein Gemeinschaftsprojekt von Herstellern, Handel, Innungen und öffentlicher Hand für die Bau-Ausbaugewerke. Die beteiligten Firmen haben sich zusammengeschlossen, um einen Internet-Marktplatz für berufliche Weiterbildung zu schaffen. Handwerksbetriebe aus diesen Gewerken haben hier künftig die Möglichkeit, sich auf einer einzigen Website aus erster 1) Partner von BWnet kann jede Firma oder Einrichtung werden, die Informationen über innovative Produkte und/ oder Dienstleistungen anbietet bzw. Schulungsmaßnahmen zu entsprechenden Themen durchführt (z. B. Hersteller, Verbände, Händler und Bildungseinrichtungen). Hand über aktuelle Trends und neuesteTechnologien zu informieren. BWnet liefert die Grundlage für unternehmerische Entscheidungen und hilft so dabei, die Zukunft der Handwerksbetriebe zu sichern. Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg fördert das insgesamt 2,1 Mio. DM teure Vorhaben mit einem Zuschuss aus Landesmitteln von 400 000 DM. Die EU schießt für das Projekt eine halbe Million DM hinzu. Handwerker nutzen BWnet BWnet wird Produktinformationen, Fachbeiträge, Kurse und Veranstaltungen übersichtlich und mit detaillierten Beschreibungen im Internet auflisten. Dabei werden die Informationen laufend direkt von den Anbietern ins Netz gestellt und aktualisiert. Aus dem Gesamtangebot können Interessenten über eine Suchmaschine schnell und treffsicher Informationen abrufen oder Bildungsangebote ausfindig machen und sich direkt mit dem Anbieter in Verbindung setzen. Ergänzt wird die- Aus- und Weiterbildung Neue BGFE-Bildungsstätte in Dresden »Die Aus- und Fortbildung der Beschäftigten trägt wesentlich dazu bei, Arbeitsunfälle zu vermeiden und dadurch die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen.« Dr. Harald Maurer, Vorstandsvorsitzender der Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektro- technik (BGFE), setzt hohe Erwartungen in die Sicherheitsausbildung im Allgemeinen und in die neue BGFE-Bildungsstätte in der Akademie für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in Dresden im Speziellen. Seit Ende Februar laufen dort die ersten Seminare. Am 3. Mai übergab die Selbstverwaltung der BGFE nun auch offiziell die Schlüssel zur neuen Bildungsstätte an den dortigen Schulungsleiter Rainer Dschietzig. Im laufenden Jahr werden rund 140 Seminare angeboten, darunter auch viele neue Kurse, die auf ses Angebot u.a. durch professionelle Checklisten zur Ermittlung von Entwicklungspotenzialen. Wichtig für Anbieter BWnet bietet ein ausgezeichnetes Umfeld für die Informationen und Kursangebote der Partner. Die Beiträge namhafter BWnet-Partner (so auch der Redaktion »de«) und der BWnet-Redaktion werden ständig aktualisiert und bieten so den Interessierten immer neue Informationen. Das garantiert hohe Click-Raten und eine treue User-Gemeinde. Als Partner von BWnet hat man die Möglichkeit, jederzeit und überzeugend einfach direkt Kursinformationen auf die Website von BWnet zu stellen. Dieser Service ist nicht kostenlos, aber sehr kostengünstig. Übrigens, BWnet wird am 19. Juni 2001 offiziell starten. Es bleibt also nicht mehr viel Zeit, wenn Ihr Unternehmen zu den ersten Anbietern gehören möchte. Wenn Sie das Konzept von BWnet genauso interessant finden wie wir von der Redaktion »de« und von einer Partnerschaft profitieren wollen, dann genügt ein Anruf bei Armin Zachert, etz, Tel.: (07 11) 95 59 16-14 bzw. eine E-Mail an: [email protected] 왏 Anregung der Mitgliedsbetriebe der BGFE entwickelt wurden. Angeboten werden auch Workshops zu Themen wie Stressbewältigung, Überzeugen in der Arbeitssicherheit und Gesundheitsmanagement. Es finden Gesprächskreise für Elektrofachkräfte statt und zahlreiche Sonderkurse. Das komplette Kursangebot finden Sie im Internet: www.bgfe.de ⇒ Ausund Fortbildung ⇒ Bildungsstätte Dresden. 왏 de 12/2001 – 87 Telekommunikation 50 Jahre VAF Der VAF Bundesverband Telekommunikation mit Sitz in Köln, der bei einem jährlichen Umsatz von 2 Mrd. DM die Interessen von rund 250 mittelständischen TK-Systemhäusern vertritt, bestätigte seine Führungsspitze im Amt. Sowohl erster Vorsitzender Helmut Schmidt als auch zweiter Vorsitzender Horst Keitel1) wurden auf der Mitgliederversammlung der VAF einstimmig wiedergewählt. 1) Horst Keitel ist Geschäftsführer der MTG Kommunikations-Technik GmbH mit Sitz in München und schon seit 1989 im bundesweiten Verband tätig. Der VAF Bundesverband Telekommunikation beschäftigt insgesamt 7000 Mitarbeiter, wobei sich die im VAF zusammengeschlossenen Unternehmen stets um die Schaffung von Ausbildungsund Arbeitsplätzen bemühen. Anlässlich der Feier zum 50-jährigen Bestehen der VAF in Köln am 3. Mai 2001 betonte auch Wolfgang Clement, Ministerpräsident von NRW, dass der VAF Bundesverband Telekommunikation seit seiner Gründung im Jahre 1951 stets das Ziel verfolgt hat, Wege zu mehr Beschäftigung, neuen Geschäftsfeldern und kundenorientierten Lösungen aufzuzeigen. Auch künftig werde der VAF unter bewährter Führung ganz wesentliche Beiträge zur Stärkung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Telekommunikationsmittelstandes in Deutschland leisten, schloss Ministerpräsident Clement. 왏 Frauen im Handwerk Buchführung hat immer Konjunktur 88 – de 12/2001 Jede Teilnehmerin war gut beraten, sich den einen oder anderen Tipp zu notieren, damit er nicht in Vergessenheit gerät. wald bemerkte. Wenn das Seminar auch keinen kompletten Kurs der Buchführung abdecke, so sei es doch wichtig, dass die Teilnehmerinnen den Steuerberater wenigstens ein wenig kontrollieren können. »Die Handwerker müssen lernen, vom Steuerberater mehr Beratungsleistung einzufordern«, unterstrich die Referentin. Und sie ermutigte die Teilnehmerinnen: »Der Elektromeister ist einfach überfordert, wenn er das ganze Kaufmännische noch perfekt beherrschen sollte, er hat genug mit den technischen Neuerungen zu tun. Hier sollte also die Partnerin aktiv werden.« Neben Tipps zum Thema Software gab Monika Oswald wertvolle Hinweise zur Betriebsprüfung. Hätten Sie z. B. Monika Oswald wies darauf hin, dass die Buchführung grundsätzlich im Betrieb erfolgen sollte. gewusst, dass ... • ... in Zukunft die Betriebsprüfungen im Betrieb und nicht mehr beim beauftragten Steuerberater erfolgen? • ... der Betriebsprüfer jeden Mitarbeiter befragen kann? Sie sehen, die Seminare »Lust auf Erfolg« halten, was sie versprechen. C. Decker Fotos: C. Decker Am 11. Mai kamen in Augsburg zehn Unternehmerfrauen (alle aus dem Elektrohandwerk) zusammen, um sich beim Seminar »Finanzwesen« weiterzubilden. Monika Oswald, Vorsitzende der Unternehmerfrauen im Handwerk NRW, konnte den Teilnehmerinnen in dem Kurs der Reihe »Lust auf Erfolg«, der übrigens von Busch-Jaeger gefördert wird (siehe zu weiteren Terminen auch »de« 7/2001, S. 54), viele Tipps aus der Praxis geben. Die Erwartungen an das Seminar waren recht unterschiedlich, von »ich glaube, die Zeit ist gut investiert« über »ein paar nützliche Tipps sind immer dabei« bis hin zu »man muss sich ja laufend weiterbilden, denn es gibt so viel Neues« reichte die Bandbreite. Interessant ist, dass die meisten Teilnehmerinnen die Buchführung vom Steuerberater machen lassen. Eine Teilnehmerin bemängelte: »Ich habe alles dem Steuerberater gegeben und war sehr enttäuscht, nun möchte ich die Buchführung selbst machen.« Auch das ist ein Trend, der sich mehr und mehr abzeichne, wie Monika Os- Kirsten Gensinger resümiert: »Das war ein Seminar, das auch Angestellten Lust auf Erfolg gemacht hat und so wirklich für mehr Durchblick sorgte.« Kabelnetz Neigt sich das d-Box-Monopol dem Ende zu? 90 – de 12/2001 digt, dass Hersteller von Settop-Boxen zukünftig das hauseigene Verschlüsselungssystem Betacrypt auch mit anderen Betriebssystemen (Open TV, Linux, Media Highway etc.) kombinie- ten: Zu dem ProgrammMonopol gesellte der KirchKonzern auch das Technik-Monopol. Mit von der Partie war auch die Deutsche Telekom. Sie war auf unerklärliche Weise der Kirch- ren können. Also genau das, was alle Welt schon seit Jahren gefordert hat. Doch bevor auf die Konsequenzen dieser Neuigkeit eingegangen werden soll, an dieser Stelle und zur Erinnerung ein kurzer Rückblick auf die Entwicklung des digitalen Fernsehens. Gruppe verbunden und ließ als maßgebender Kabelnetzbetreiber nur die d-Box zu, indem sie alle digitalen Programme nach der Kirchschen Methode verschlüsselte – auch die der ARD und des ZDF. Einzig und allein die Besitzer von Satelliten-Empfangsanlagen waren fein raus. Sie richteten ihre Foto: Galaxis In der Geschichte der Unterhaltungselektronik spielt die d-Box eine maßgebliche Rolle. Nicht nur, weil sie ein Meisterwerk der Elektronik darstellt, sondern weil mit ihr das digitale Fernsehen seinen Anfang fand. Dennoch hat dieses unscheinbare Kästchen nach Ansicht vieler Marketingspezialisten nicht für eine Markterschließung im großen Stil gesorgt. Im Gegenteil. Die rigide Lizenzpolitik der Kirch-Gruppe und die Verkopplung von Betriebssystem und Verschlüsselungsverfahren führte zu Verwerfungen, die für die Branche per saldo nicht vorteilhaft waren. Anders ausgedrückt: Der Markt für digitale TVReceiver kam durch die monopolartige Marketingstrategie der Kirch-Gruppe nicht so recht in Schwung. Potenzielle Kunden waren verunsichert und machten um SettopBoxen, egal ob für den Free- oder Pay-Empfang, einen großen Bogen. Die Folge davon ist: Deutschland blieb, was den digitalen TV-Empfang angeht, im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, um Jahre zurück. Deshalb bezweifeln Fachleute auch, ob der Termin in neun Jahren, das analoge TV-Netz abzuschalten, noch realistisch ist. Offiziell hält der Programmanbieter »Premiere World«, also die KirchGruppe, noch an der d-Box als exklusivem PayTV-Receiver fest. Dennoch zeigt das Auftreten auf der Fachmesse »Anga Cable« in Köln, dass der Medienkonzern offenbar seine monopolistische Geschäftspolitik aufgeben will. Was war geschehen? Ganz einfach: Die KirchEntwicklungsfirma BetaResearch hat angekün- Die Entwicklung des digitalen Fernsehens Beta-Research hat die d-Box entwickelt. Mit ihr lassen sich die Pay-Programme von Premiere World exklusiv empfangen. Bisher erhielten nur ausgewählte Partner aus der Geräteindustrie eine Produktionslizenz, z. B. Nokia, Sagem und Philips. Sie mussten die von BetaResearch entwickelte Software verwenden, also Betacrypt für die Verschlüsselung und das ebenfalls hauseigene Betanova als Betriebsverfahren. Die so konfigurierten Boxen wurden dann den Kunden zur Miete oder zum Kauf überlassen. Wer also das Premiere-Angebot sehen wollte, war einzig und allein auf eine d-Box angewiesen. Mit anderen Wor- Schüsseln auf Astra- oder Eutelsat-Satelliten aus und konnten so, frei von jeglicher Bevormundung, digitale Free- oder Pay-Programme genießen, und zwar in Hülle und Fülle. Kein Wunder also, dass sich in diesem Segment auch ein reichhaltiges Angebot an unterschiedlichen Settop-Boxen entwickeln konnte. Das heißt: Im Sat-Bereich war und ist die Welt in Ordnung. Nur im Kabel haperte es gewaltig. Und da an den koaxialen Kupferleitungen die Masse der Fernsehkonsumenten hängt, ist die Zahl der Haushalte, die die Segnungen des digitalen Zeitalters nutzen, weit hinter den Erwartungen der Marktforscher zurückgeblieben. Das muss ganz einfach gesagt werden, auch wenn die Kirchschen Vertriebsleute der Fachwelt Gegenteiliges weismachen. Neue Strategie und neue Produkte Wie dem auch sei: Die Blockadehaltung der beiden Monopolisten scheint sich in Luft aufzulösen. Nordrhein-Westfalen rüstet auf Das Unternehmen Kabel-NRW versorgt in Nordrhein-Westfalen rund 4,2 Millionen Haushalte mit Fernsehprogrammen. Jetzt wird das Kabelnetz aufgerüstet, also multimediafähig gemacht. Bereits im Spätsommer können die ersten 500 000 Haushalte erweiterte Dienstleistungen nutzen. Ende 2003 soll der Ausbau abgeschlossen sein. Investiert werden rund eine Milliarde Euro. Durch die Modernisierung sollen die Kunden nicht nur zahlreiche TV-Programme empfangen, sondern den Kabelanschluss auch zum Telefonieren und Internet-Surfen nutzen können. Um dieses zu erreichen, wird eine Hybrid-Technik eingesetzt, also sowohl mit Glasfasern als auch mit koaxialen Kabeln gearbeitet. Außerdem wird die obere Frequenzgrenze von 450 auf 860 MHz angehoben. Durch diese Kapazitätsausweitung können bis zu 49 zusätzliche 8-MHz-Kanäle für digitale Programmpakete angeboten werden. Außerdem wird ein so genannter Rückkanal, der im Frequenzbereich etwa zwischen 5 und 30 MHz liegt, installiert. Über ihn können die Kunden zukünftig Daten versenden. Beispielsweise Internet-Seiten anfordern oder E-Mails verschicken. Um jedoch all diese Angebote zu nutzen, ist nicht nur eine KabelSettop-Box erforderlich, sondern das Gerät muss auch mit einem so genannten Kabel-Modem versehen sein. Die Kabel-NRW ist seit letztem Jahr mehrheitlich im Besitz von Callahan Associates. Der US-amerikanische Medienkonzern hat 55 % der Anteile von der Deutschen Telekom übernommen. Callahan ist schon seit geraumer Zeit in Spanien und Frankreich aktiv. Ständig Streit um Kanalbelegung Da die Übertragungskapazitäten im Kabel begrenzt sind (dieses dürfte sich erst ändern, wenn auf die analoge Übertragung gänzlich verzichtet wird), gibt es meist Streit, sobald einzelne Programme aus dem Kabelnetz herausgenommen werden. Meist folgen die Gerichte dem Urteil der Landesmedienanstalten, denn sie sind für die betroffenen Haushalte zuständig, die nicht so einfach vom Kabel zum Satelliten wechseln können oder im terrestrischen Bereich nur ein dürftiges Angebot finden. »Sobald die Chancengleichheit gefährdet ist, werden wir im Interesse der Zuschauer aktiv«, sagte Norbert Schneider, Direktor der Düsseldorfer Medienanstalt und Vorsitzender der LMA-Direktorenkonferenz in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau. Aktuell sieht Schneider ein weiteres Problem dadurch aufkommen, dass sich möglicherweise die neuen Kabelnetzbetreiber auch als Programmmacher betätigen. Dann könnte es nämlich zu einer Interessenkollision kommen. Vor allem dann, wenn die eigenen Programme im eigenen Kabelnetz bevorzugt platziert werden. Deshalb fordert der Medienwächter eine klare Trennung der Geschäftstätigkeiten. Unterstützt werden diese Bedenken auch von der Interessengemeinschaft FUN. Sie fordert ebenfalls eine prinzipielle Trennung von Netz und Diensten. Wie in Deutschland die Fernseh- und Hörfunklandschaft auszusehen hat, regelt der Rundfunkstaatsvertrag der Länder. Danach gibt es im Kabelnetz die so genannten Mast-Carry-Programme. Das heißt, etwa ein Drittel der Programme ist vorgeschrieben und hat immer erste Priorität. Das sind die öffentlich-rechtlichen und die regionalen Sender. Ein weiteres Drittel muss den Vielfaltsaspekten (Sprachen-, Meinungsvielfalt) entsprechen. Allein das letzte Drittel darf der Netzbetreiber nach eigenem Gusto belegen und für diese Zusatzleistung auch Extragebühren verlangen. Für die Überwachung und Belegung der beiden letzten Drittel sind die Landesmedienanstalten zuständig. Sie sprechen jedoch nicht mit einheitlicher Stimme, sondern nur für das zuständige Bundesland. Daher können in Bayern andere Kabelverhältnisse herrschen als zum Beispiel in Brandenburg, Hamburg oder Hessen. Denn zur allgemeinen Überraschung präsentierte der Settop-BoxenHersteller Galaxis, Lübeck, auf der Anga Cable den Prototypen eines neuen Decoders, in dem zwar als Verschlüsselungsverfahren nach wie vor das Kirchsche Betacrypt verwendet wird, jedoch erstmals auf eine Kopplung mit dem Betriebssystem Betanova verzichtet wurde. Dafür wird in dem Labormuster, das voraussichtlich im Herbst in Serie gehen soll, eine andere, nagelneue Software eingesetzt. Sie heißt Java VM und stammt ebenfalls aus dem Hause Kirch. Der Unterschied zu Betanova: Java VM ist migrationsfähig; das heißt, sie funktioniert also auch mit dem ganz neuen europäischen Allround-TV-Standard MHP. Wundersame Wandlungen Jedenfalls hat die Kirch-Gruppe ihre alte Strategie des Blockens aufgegeben. Das ist sicherlich nicht freiwillig erfolgt. Hintergrund für diese neue Politik dürften die Veränderungen an den Eigentumsverhältnissen in den deutschen Kabelnetzen sein. So scheinen die britischen und USamerikanischen Medienunternehmen, die künftig das Sagen haben, nicht gewillt zu sein, dem Beispiel der Telekom zu folgen. Vor allem wollen sie sich nicht von einzelnen Programmanbietern vorschreiben lassen, wie die Settop-Boxen bei ihren Kunden auszusehen haben oder welche Verschlüsselungsverfahren einzusetzen sind. Dessen ungeachtet werden na- türlich die Landesmedienanstalten weiterhin die »Oberaufsicht« im Kabelnetz ausüben und bei der Programmbelegung ein Wörtchen mitreden. Das ist auch gut so, denn sie verhindern schließlich, dass die alten Monopole durch neue ersetzt werden. Diese Gefahr besteht durchaus. Denn die Settop-Box befördert nicht nur Hunderte von Programmen in die Wohnzimmer, sondern mit diesem Gerät lässt sich auch gut Geld verdienen. Zum Beispiel dann, wenn bisher kostenfreie Programme verschlüsselt werden und für deren Decodierung eine zusätzliche Gebühr bezahlt werden muss. Versuche, diese nicht gerade kundenfreundliche Art der Geldbeschaffung einzuführen, hat es bereits gegeben und auch gerichtliche Auseinandersetzungen. Vermarktung Bleibt zu guter Letzt noch die Frage: Wer wird das künftige Geschäft mit den Kabel-Settop-Boxen machen? Der Fachhandel oder die Netzbetreiber zusammen mit den Boxenherstellern im Direktgeschäft? FUN, Interessengemeinschaft für diskriminierungsfreies Fernsehen, sieht das Ganze jedenfalls wie bei der Festnetz-Telefonie. Welches Telefon, sprich hier Box, an die Buchse angeschlossen wird, sollte einzig und allein der Kunde entscheiden können. Egal, ob sie von Grundig, Kathrein, Loewe oder Wisi stammt. Auch sollte der Kunde selbst bestimmen können, ob die Box einen InternetAnschluss (Kabelmodem) aufweist oder nicht. Der Kabelnetzbetreiber ist für die Dienstleistung zuständig. Jürgen Schlomski de 12/2001 – 91 D I N DDVVEE E N REGELN DER TECHNIK Erläuterungen zu neuen Normen und Vorschriften DIN EN 12601: 2001-05 Stromerzeugungsaggregate mit HubkolbenVerbrennungsmotoren Sicherheit Die neu erschienene Norm legt Sicherheitsanforderungen für Stromerzeugungsaggregate mit Hubkolben-Verbrennungsmotoren und Wechselstromgeneratoren bis 1000 V fest. Betroffen sind davon sowohl Konstrukteure, Lieferanten und Importeure als auch Installateure von Stromerzeugungsaggregaten. Notwendige Installationsarbeiten sind grundsätzlich in Übereinstimmung mit dem Hersteller und dem Installateur auszuführen, wobei der Installateur für die Auswahl der Verfahren zur Beurteilung der möglicherweise auftretenden Gefahren verantwortlich ist. Stromerzeugungsaggregate müssen mit einer manuell oder automatisch (Quelle: Normen- und Vorschriftendienst der bfe-TIB GmbH, Oldenburg) 94 – de 12/2001 betätigten Einrichtung zur »normalen« Abschaltung versehen sein. Für ferngesteuerte Aggregate, mit Ausnahme solcher für kleine Leistungen nach DIN EN ISO 8528-8, kann eine zusätzlich Notabschaltung erforderlich werden. Weitere wesentliche Sicherheitsanforderungen betreffen die Schutzeinrichtungen, die Beleuchtung, den Transport, den Brandschutz und die elektrische Ausrüstung der Aggregate. Die Anforderungen an die elektrische Ausrüstung sind im Anhang B der Norm konkretisiert. Der Teil der elektrischen Ausrüstung, der vom Generator des Stromerzeugungsaggregats direkt versorgt wird, ist nach DIN ISO 8528 zu bauen. Ausrüstungen, für die dieses nicht zutrifft, sondern die extern versorgt werden, sind nach DIN EN 60204-1(VDE 0113 Teil 1) »Elektrische Ausrüstung von Maschinen« auszuführen. Folgende der im Anhang B der Norm genannten Anforderungen werden bei der Installation von wesentlicher Bedeutung sein: • An Stromerzeugungsaggregaten kann in Abhängigkeit von der geforderten Schutzmaßnahme eine Verbindung zwischen dem Neutral- und dem Schutzleiter erforderlich sein. • Bei Aggregaten, die für den Betrieb als Netzersatzanlage bei Ausfall der allgemeinen Stromversorgung vorgesehen sind, ist eine Sicherheitseinrichtung zur Verhinderung des Parallelbetriebs mit dem Netz erforderlich. • Zum Anschluss eines externen Schutzleiters oder einer Funktionserde muss an geeigneter Stelle eine Klemme vorgesehen sein. • Bei Stromerzeugungsaggregaten zur Versorgung einzelner Verbrauchsmittel über Steckvorrichtungen im Inselbetrieb ist eine elektrische Trennung bei Strömen bis einschließlich 32 A über Steckvorrichtungen oder bei Strömen über 32 A durch am Aggregat vorhandene Schutzschalter mit manueller Betätigung zulässig. • Die Bedienerschnittstelle, Steuereinrichtungen, Kontroll- und Schaltgeräte müssen den zu erwartenden Belastungen bei bestimmungsgemäßer Nutzung standhalten. In der Norm sind dafür Mindestschutzgrade genannt. DIN EN 60825-2(VDE 0837 Teil 2):2001-05 Sicherheit von LaserEinrichtungen Teil 2: Sicherheit von Lichtwellenleiter-Kommunikationssystemen Diese Norm aus der Normenreihe DIN EN 60825 (VDE 0837) legt Anforderungen für den sicheren Einsatz von Lichtwellenleitern-Kommunikationssystemen und Steuerungssystemen fest und gibt spezifische Richtlinien und Handlungsanweisungen vor. Sie ist als Ersatz für DIN EN 60825-2 (VDE 0837 Teil 2):199407 und DIN EN 608252/A1 (VDE 0837 Teil 2/A1):1998-09 neu erschienen. Das Dokument gilt für solche Systeme, bei denen D I N DVE E N REGELN DER TECHNIK die optische Leistung in großer Entfernung zur optischen Quelle zugänglich sein kann. Es gilt nicht für Systeme, bei denen die Übertragung der optischen Leistung im Vordergrund steht, wie es z. B. für Anwendungen in der Materialbearbeitung und der Medizintechnik der Fall ist. Der Zweck der Norm liegt darin, • Personen vor optischer Strahlung aus Lichtwellenleiter-Kommunikationssystemen zu schützen, • Anforderungen an die Hersteller und Betreiber solcher Systeme festzulegen, • Zeichen, Aufschriften und Anweisungen zur angemessenen Warnung von Personen festzulegen und • das Verletzungsrisiko durch Herabsetzung unnötiger Strahlung auf ein Minimum zu reduzieren und eine verbesserte Kontrolle der optischen Strahlung durch Anwenden entsprechender Schutzmaßnahmen zu erreichen. 1. Gefährdungsgrade Eine mögliche Gefährdung von Personen durch optische Strahlung, z. B. bei einem Lichtwellenleiterbruch, wird mit dem Gefährdungsgrad angegeben und in insgesamt sechs verschiedene Stufen eingeteilt. Der Gefährdungsgrad wird durch Messung der Strahlung bestimmt, die unter vernünftigerweise vorhersehbaren Umständen zugänglich werden kann. Während beim Gefährdungsgrad 1 keine besonderen Anforderungen bezüglich der Sicherheit zu beachten sind, ist ein Betrieb mit dem Gefährdungsgrad 4 grundsätzlich nicht zulässig. Bei den dazwischen liegenden Ge- fährdungsgraden 2, 3A, k x 3A und 3B sind je nach Zugangsmöglichkeit zum Verwendungsort unterschiedliche Maßnahmen zum Schutz der Personen notwendig. An Verwendungsorten mit uneingeschränktem Zugang, wie in Wohnräumen oder öffentlich zugänglichen Bereichen, sind nur Systeme mit den Gefährdungsgraden 1, 2 oder 3A zulässig. Je nach möglichem Gefährdungsgrad sind unterschiedliche Anforderungen an die verwendeten Kabel, Kabelverbinder und Kennzeichnung der Anlagen festgelegt. 2. Bereitstellung von Informationen Hersteller von gebrauchsfertigen Lichtwellenleiter-Kommunikationssystemen und von gebrauchsfertigen Baugruppen müssen dem Betreiber umfassende Infor- mationen zur Verfügung stellen, damit der Schutz vor gefährlicher optischer Strahlung gewährleistet ist und bleibt. Dazu gehören unter anderem: • Anweisungen für eine korrekte Montage, Wartung und Einsatz der Kommunikationssysteme und/oder Baugruppen. • Angabe der Leistung und der Wellenlängen der Systeme. • Hinweise auf sichere Betriebsverfahren und Warnungen bezüglich bekannter Fehlfunktionen. • Reaktionszeiten zur automatischen Leistungsverringerung bei auftretenden Fehlern usw. 3. Sicherheitsmaßnahmen Alle Personen, die sich mit der Errichtung oder dem Service von Lichtwellenleiter-Kommunikationssystemen befassen, sollten de 12/2001 – 95 D I N DVE E N REGELN DER TECHNIK heitskurs besucht haben. Der Arbeitgeber sollte dazu ein angemessene Gefahrenkontrolle für seine Mitarbeiter einrichten und unterhalten. Grundsätzlich sind die im informativen Anhang D der Norm abgedruckten, umfangreichen Anwendungshinweise zum sicheren Gebrauch von Lichtwellenleiter-Kommunikationssystemen zu beachten. DIN VDE 0100704(VDE 0100 Teil 704):2001-05 Errichten von Niederspannungsanlagen • alle Regeln, Verfahren und Arbeitsweisen kennen und beachten, die für Lichtwellenleitersysteme festgelegt sind, • bei Bedingungen und Arbeitsweisen, die zu Verletzungen von Personen oder zur Schädigung von Sachwerten führen könnten, ihre Vorgesetzten oder übergeordneten Stellen informieren und • ihre übergeordneten Stellen über bekannte und vermutete optische Bestrahlungen unterrichten. An LichtwellenleiterKommunikationssystemen mit den Gefährdungsgraden k x 3A oder 3B sollten nur solche Mitarbeiter tätig werden, die einen entsprechenden Sicher- 96 – de 12/2001 Teil 7: Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art Hauptabschnitt 704: Baustellen Die als Ersatz für DIN VDE 0100-704(VDE 0100 Teil 704):1987-11 neu herausgegebene Norm gilt für zeitlich begrenzt bestehende elektrische Anlagen zur Verwendung auf Baustellen. Als Baustelle werden Bauwerke angesehen, an denen bauliche Maßnahmen wie Herstellung, Erweiterungen, Reparaturen oder Abbrucharbeiten durchgeführt werden. Dazu gehören z. B. • Arbeiten bei der Herstellung von Bauwerken, • Bauvorhaben der öffentlichen Hand, • Tiefbauarbeiten • und ähnliche Arbeiten. Die Norm gilt nicht für elektrische Anlagen im Tagebau, in Steinbrüchen, Entwässerungsanlagen und vergleichbaren Betrieben sowie für Verwaltungsräume von Baustellen wie Büros, Kantinen, Umkleide- und Schlafräume, Toiletten und ähnlichem. Hier sind die üblichen Installationsbestimmungen aus der Reihe DIN VDE 0100 anzuwenden. 1. Schutz gegen elektrischen Schlag Zum Schutz gegen elektrischen Schlag sind auf Baustellen für Steckdosen mit einem Bemessungsstrom IN ≤ 32 A und für festangeschlossene elektrische Betriebsmittel, die während des Betriebs in der Hand gehalten werden, folgende Maßnahmen zulässig: • Schutzkleinspannung (SELV). • Schutztrennung mit separatem Trenntransformator oder getrennte Wicklungen für jede Steckdose bzw. für jedes fest angeschlossene Betriebsmittel. • Schutz durch RCD (Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen) mit einem Bemessungs-Differenzstrom I∆N ≤ 30 mA. 2. Auswahl der Betriebsmittel Auf Baustellen verwendete Schaltgerätekombinationen für die Vertei- lung der elektrischen Energie müssen den Anforderungen der DIN EN 60439-4(VDE 0660 Teil 501) »NiederspannungsSchaltgerätekombinationen – Teil 4: Besondere Anforderungen an Baustromverteiler (BV)« entsprechen. Für Stecker und Steckdosen sind vorzugsweise solche zu verwenden, die für industrielle Anwendungen nach DIN EN 60309-2(VDE 0623 Teil 20) geeignet sind (Industriesteckvorrichtungen). Flexible Leitungen müssen mindestens der Bauart H07RN-F entsprechen. Kabel- und Leitungen sind so zu verlegen, dass mechanische Einwirkungen durch Baumaschinen oder Fahrzeuge vermieden werden. Eventuell ist dafür ein zusätzlicher Schutz vorzusehen. Die Stromkreise für die Versorgung der Verbrauchsmittel müssen von Verteilerschränken gespeist werden, in denen die Überstrom-Schutzeinrichtungen, die Einrichtungen zum Schutz bei indirektem Berühren und, wenn erforderlich, Steckdosen eingebaut sind. Sie müssen Einrichtungen zum Trennen und Schalten der Einspeisung enthalten, die in der AusStellung gesichert werden können. 3. Wesentliche Änderungen gegenüber der Vorausgabe • Die Festlegungen für die D I N DVE E N REGELN DER TECHNIK Schutzarten der Betriebsmittel sind entfallen. Die Auswahl der Schutzarten muss nach DIN VDE 0100-510(VDE 0100 Teil 510) erfolgen. • Für Steckdosen bis einschließlich 32 A Bemessungsstrom ist in allen Systemen, die nach Art der Erdverbindung eingeteilt sind, jetzt ein Schutz durch RCDs mit einem I∆N ≤ 30 mA erforderlich. • Bestimmungen zur Anwendung von Betriebsmitteln auf Baustellen, wie z. B. für handgeführte Elektrowerkzeuge oder Leuchten, sind entfallen (siehe auch nächsten Abschnitt). • Die Anforderungen an die Nutzung von Speisepunkten und das Verbot zur Nutzung von Steckdosen der Hausinstallation sind nicht mehr Gegenstand der Norm. Diese sind wie viele andere An- forderungen der berufsgenossenschaftlichen Informationsschrift BGI 608 (früher ZH 1/271) »Auswahl und Betrieb elektrischer Anlagen und Betriebsmittel auf Baustellen« zu entnehmen. Die genannte Regel kann beim Carl Heymanns Verlag, Köln, oder über die zuständige Berufsgenossenschaft bezogen werden. VDE-Schriftenreihe Nr.: 45 2001 Elektro-Installation in Wohngebäuden Handbuch für die Installationspraxis Der jetzt in der 5. Auflage erschienene Band der VDE-Schriftenreihe wurde überarbeitet und dem neuesten Stand der Normung angepasst. Zusätzlich hat der Autor Wünsche und Anregungen aus dem Kreis der Leser aufgegriffen und eingearbeitet, so das sich der Umfang des Buchs nochmals um ca. 140 Seiten auf insgesamt fast 700 Seiten erhöht hat. Das Buch richtet sich an Planer und Errichter elektrischer Anlagen in Wohngebäuden sowie an Fachkräfte, die für die Instandhaltung und Prüfung solcher Anlagen zuständig sind. Auf Grund der praxisnahen, leicht verständlichen Beschreibungen ist es sowohl für Meister, Techniker und Ingenieure als auch für Auszubildende an berufsbildenden Schulen und in Fortbildungslehrgängen in gleicher Weise geeignet. Die Erläuterungen sind keinesfalls als Ersatz für die Normen und anderen Regelwerke zu verstehen, sondern sollen diese in- terpretieren und dem Leser Hilfestellung bei der praktischen Umsetzung und Anwendung geben und ihm gegebenenfalls das Heraussuchen der zutreffenden Bestimmungen erleichtern. In vielen Bereichen werden Problemfälle aus der Praxis direkt angesprochen und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, z.B. aus den Themenbereichen • Brandschutz, • Hausanschlusseinrichtungen, Hauptstromversorgungssysteme, Zählerplätze und Stromkreisverteiler, • Kabel und Leitungen und Leitungsführung, • Fundamenterder, Potentialausgleich, Blitzschutzanlagen und Überspannungsschutz, • Ausstattung elektrischer Anlagen nach DIN 18015. 왏 de 12/2001 – 97 NEUE PRODUKTE GEBÄUDETECHNIK q Funkgesteuerter Sonnenschutzantrieb Foto: Becker-Antriebe Die neuen Sonnenschutz-Rohrantriebe der »SF«-Serie der BeckerAntriebe GmbH, Sinn, verfügen über einen integrierten Funkempfänger, eine elektronische Endabschaltung und optional über ein Windmodul. Als Wandsender findet das in der Rollladenanwendung bewährte Gerät »TouchControl« Verwendung. Alternativ kann auch der kleinere Handsender »MiniTouch« eingesetzt werden. Aufgrund des Funkbetriebs fällt bei der Montage außer der 230V-Zuleitung kein zusätzlicher Verkabelungsaufwand an. Selbst auf das Verlegen eines Kabels zwischen Motor und externer Antenne kann verzichtet werden, da sie anders als bei vielen anderen Systemen in den Rohrantrieb integriert ist. Die »SF«-Serie eignet sich durch ihre einfache, kabellose Montage besonders zur Nachrüstung. Fax (0 27 72) 5 07-2 39 BELEUCHTUNG q Halogen-Metalldampflampe Mit der 125-W-Metalldampflampe (HI) »MF 125 LS/U« hat die Firma Eye Iwasaki ihr Programm an Austauschlampen für Quecksilberdampf-Hochdrucklampen (HM) erweitert. Die Metalldampflampen verfügen über eine eingebaute Zündelektronik, die an das jeweilige HMVorschaltgerät angepasst ist. Ohne zusätzlichen Aufwand lassen sich damit die »MF 125 LS/U« im Verhältnis 1:1 gegenüber HM-Lampen austauschen. Im Vergleich haben Halogen-Metalldampflampen eine bis zu 60 % höhere Lichtausbeute und eine erheblich bessere Farbwidergabe. Erhältlich sind die Modelle in den Leistungen 125 W, 250 W, 400 W, 700 W und 1 000 W. Den Vertrieb übernahm die Firma Hauber & Graf, Steinheim. Fax (0 71 44) 28 15 05 Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax + Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen 98 – de 12/2001 NEUE PRODUKTE ELEKTROINSTALLATION q Gitterkabelbahnen Foto: Alpma Als Alternative zu konventionellen geschlossenen Kabel- und Versorgungsschächten konzipierte die Firma Alpma, Rott am Inn, ein System zur offenen Kabelverlegung. Die Gitterkabelbahnen aus elektropoliertem Edelstahl finden überall dort Verwendung, wo es auf Korrosionsbeständigkeit, leichte Reinigung und überschaubare Kabelführung ankommt. Sie zeichnen sich durch eine hohe Belastbarkeit und eine werkzeuglose Montage aus. Die Kabelbahnen gibt es in sieben Standardbreiten und drei verschiedenen Höhen. Als Zubehör stehen Bögen, Kreuzungen, Abzweigungen und Lampenträger zur Verfügung. Fax (0 80 39) 40 11 96 q Halogenfreie Hohlwanddosen Foto: Kaiser Die Firma Kaiser, Schalksmühle, stellt ein spezielles Hohlwanddosen-Programm vor, das aus halogenfreiem Kunststoff besteht. Dazu gehören Schalterdosen, Ab- zweigschalterdosen, Abzweigkästen und Wandleuchtenanschlussdosen. Im Brandfall werden bei diesem Material keine korrosiv wirkenden Stoffe freigesetzt. Es ist feuerbeständig bis 850 °C. Das Material ist elektrisch gut isolierend sowie schlag- und druckfest auch bei tieferen Temperaturen. Die Montage dieser speziellen halogenfreien Produkte erfolgt in gleicher Weise wie beim Kaiser-Standardprogramm. Fax (0 23 55) 8 09 21 q Wartungsfreier Blitzstromableiter Der folgestromreduzierende Blitzstromableiter »PowerPor-BCDTr« von Leutron, Leinfelden-Echterdingen, leitet Blitzteilströme von 25 kA sicher ab. Durch zahlreiche, in Serie geschaltete Gasentladungsstrecken werden die Folge- Foto: Leutron ströme stark reduziert und die Sicherungen geschont. Das Gerät zeichnet sich durch ein zuverlässiges Löschverhalten nach spätestens einer Halbwelle aus. Das Ansprechverhalten der Trennfunkenstrecke wird weder vom Klima de 12/2001 – 99 NEUE PRODUKTE noch von Verschmutzungen beeinflusst, da die Trennfunkenstrecke hermetisch abgeschlossen ist. Es gibt keine Ausblasöffnungen. Sicherheitsabstände zur Aus- schließung potenzieller Brandgefahr oder von Kurzschlüssen müssen also nicht eingehalten werden. Der Schutzpegel beträgt ≤ 1 kV. Fax (07 11) 9 47 71-70 MESSTECHNIK q Farbcodierte Steckschnur schwarz gekennzeichnet ist, so dass der Benutzer auf den ersten Blick zwischen Masse und stromführender Leitung unterscheiden und dadurch Foto: Pomona Electronics Pomona Electronics, Eindhoven, hat sein Programm an Doppelbananensteckern um die Steckschnur »6283-C« erweitert. Als Steckschnur oder Rangierleitung zwischen Prüffeldern, Digitalmultimetern und anderen Labormessgeräten konzipiert, bietet die neue Version dem Anwender die Möglichkeit, Doppelbananenstecker schnell, einfach und präzise mit sicherheitsspezifischen Bananenbuchsen zu verbinden. Die Steckschnur »6283-C« besteht aus einer farbcodierten, abgesetzten Masseleitung, bei der die stromführende Seite rot und die abgeschirmte Seite die Verbindung schneller und sicherer herstellen kann. Da sich die Steckschnur an Stelle von zwei einzelnen Kabeln verwenden lässt, vereinfacht sich der Messaufbau. Fax (00 31-40) 2 67 52 10 q Leistungsmesser mit Grafikdisplay Mehr als 80 Größen misst und visualisiert der Leistungsmesser »Simeas P«, den der Siemens-Bereich Power Transmission and Distribution (PTD) vorstellt. Zu den Messgrößen gehören Phasenspannungen und -ströme, Wirk-, Blind- und Scheinleistung sowie Spannungs- und Stromoberschwingungen. Für seine jeweilige Messaufgabe lässt sich der Leistungsmesser vom Einphasennetz bis zum Vierleiternetz beliebiger Belastung an alle Netzarten direkt oder über Wandler Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax + Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen 100 – de 12/2001 NEUE PRODUKTE Foto: Siemens anschließen. Die gemessenen Daten kann das Gerät auch an zentrale Rechnersysteme zur Weiterverarbeitung übertragen, z. B. via Profibus DP. Die Darstellung der Messgrößen auf dem Display erfolgt je nach eigenen Anforderungen des Anwenders. »Simeas P« eignet sich als Anzeigeninstrument zum Schalttafeleinbau in Mittel- und Nie- derspannungsschaltanlagen. Fax (09 11) 9 78-33 21 ENERGIETECHNIK q Netzwerkfähige USV Die Best-Power-USV von Invensys Power Systems, Erlangen, gibt es jetzt mit einer neuen netzwerkfähigen Überwachungssoftware. Damit ist es möglich, mehrere vernetzte Rechner herunter zu fahren, ohne dass hierfür noch weitere zusätzliche Soft- oder Hardware benötigt wird. Die CheckUPS II Powermanagement- und Shutdown-Software steht in den Ausführungen Basic und Advanced zur Verfügung. Mit der einfachsten Ausführung werden die angeschlossenen Systeme bei einem Stromausfall heruntergefahren und die USV abgeschaltet. Die Advanced-Version bietet darüber hinaus die Möglichkeit, über eine RS232-Schnittstelle die Statusinformationen und auch wichtige Daten der USV zu übertragen und anzuzeigen. Fax (0 91 31) 7 77 02 22 AUTOMATISIERUNGSTECHNIK q Miniatur-SPS Foto: Mitsubishi Electric Mitsubishi Electric, Ratingen, präsentiert mit der Version »FX1S/ FX1N« eine neue SPS-Generation. Die Nachfolgerin der »FX0S/FX0N« ist bei weiter reduzierter Baugröße deutlich leis- q Varistor Die Citel Electronics GmbH, Düsseldorf, erweitert ihre Überspan- tungsfähiger und durch Optionskarten noch flexibler geworden. Sie verfügt als »Stand-alone«Gerät über 10 bis 30 Einund Ausgänge und 2 k Schritte Programmspeicher. Eine Speicherkassette ermöglicht nun auch bei dieser KleinstSPS einen unkomplizierten und schnellen Programmaustausch. Als Einsatzbereiche bieten sich an der Maschinenund Fahrzeugbau, die Holzverarbeitung und Verpackungsindustrie sowie die Umwelttechnik. Fax (02102) 486-4069 nungsschutz-Produktlinie um den Varistor »VTC 275«. Das Modell stellt eine Kombination aus Überspannungs- de 12/2001 – 101 Foto: Citel NEUE PRODUKTE schutzbauteil und Temperatursicherung dar. Die direkte Verbindung von Thermoschutz und Varistor gewährleistet bei gefährlichen Überspannungen einen präzisen Abschaltpunkt. An Stelle von zwei Bauteilen wird mit der Thermovaristor-Kombination nur eines auf die Platine gelötet. Dies spart Platz und senkt die Produktionskosten gegenüber herkömmlichen Schutzkomponenten um bis zu 40 %. Fax (02 11) 96 13 70 KOMMUNIKATIONSTECHNIK q Hochleistungszelle Foto: Varta Die Batterie »PhonePower«, Mignon-Größe (AA) von Varta, Hannover, fand bisher vor allem bei schnurlosen Telefonen nach DECT-Standard Verwendung. Varta bietet dieses Modell nun mit 1 400 mAh an, was eine bis zu 30 % längere Sprechzeit ermöglicht. Neu im Angebot hat Varta jetzt eine »PhonePower«-Version im Micro-Format (AAA). Sie verfügt über 700 mAh Kapazität. Fax (0511)7903-717 q Selbstrückstellende Sicherung Foto: Raychem Unter der Bezeichnung »TSL250-080« präsen- tiert Raychem, Brüssel, eine selbstrückstellende, oberflächenmontierbare PolySwitch-Sicherung für den Überstromschutz in Netzwerk- und Telekommunikationsausrüstung. Sie eignet sich besonders für Netzwerkkarten mit erhöhter Port-Dichte. Das Produkt erfüllt die Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax + Kopieren, Ankreuzen, Ausfüllen, Faxen 102 – de 12/2001 NEUE PRODUKTE GR-1089-Spezifikation für gebäudeinterne Blitzschlag-Phänomene und kann Störungen auf dem 120-V- und 250 V-Wechselstromnetz, wie sie durch Verdrahtungs- und Installationsfehler auftreten können, abschal- ten. Mit einem Nennstrom von 80 mA und einem Ansprechstrom von 160 mA bietet die Sicherung Schutz gegen potenziell schädliche Störungen der Stromversorgung. Fax (0 89) 6 11 08-1 10 DATENTECHNIK Zur Hannover Messe stellte Rittal, Herborn, die dritte Generation seines PC-Schrankprogramms vor. Es basiert auf dem Topschranksystem »TS8«. PC-Schranksysteme können die Schutzart eines PC bis auf IP55 erhöhen und übernehmen eine mechanische Schutzfunktion gegen Nässe, Staub und andere Einflüsse. Für den mobilen Einsatz sind Rollen montierbar. Der neue PCSchrank nutzt die Vorteile des Topschranksystems: dessen verbessertes Schließsystem, das 16-fach profilierte, symmetrische TS8-Profil, das bei geringerem Gewicht höhere Stabilität auf- weist und durch seine zweite Montageebene mehr Platz für die Kabelführung und andere Einbauten bietet. Im unteren Foto: Rittal q PC-Schrank Bereich des 160 cm hohen PC-Schranks lassen sich Drucker und bis zu zwei Tower-PC auf einem ausziehbaren Wagen unterbringen. Fax (02772)505-2537 q Glasfasertestadapter Foto: Fluke Fluke Networks, Eindhoven, erweitert sein Angebot an Glasfasertestadaptern für die »DSP 4000 Digital CableAnaly- zer« um Test- und Zertifizierungsfunktionen für Singelmode und Gigabit Ethernet Multimode. Der Glasfasertestadapter »DSP-FTA430S« wurde speziell für die Zertifi- zierung und Dokumentierung von SinglemodeGlasfaserinstallationen entwickelt. Er bietet eine automatische Doppelfaser-Dämpfungsprüfung und eine Zertifizierung mit den Wellenlängen 1 310 nm und 1 550 nm. Darüber hinaus misst er auch die Länge von Singelmode-Glasfaserverbindungen. Der Gigabit-Multimode-Glasfasertester »DSPFTA440S« ist der erste Doppelglasfasertestadapter auf VCSEL-Basis, der sowohl mit VCSEL als auch mit FP arbeitet. Fax (00 31-40) 2 67 82 22 de 12/2001 – 103 INTERNET-PRAXIS Ausschreibungen online – wer beim Einstieg weiterhilft und was TED bietet »de«-Serie: Rund um das Internet In unserer Serie über das Internet informieren wir Sie über alles, was beim Um- Im Oktober 1998 beschrieb »de« in der gang mit diesem zukunftsträchtigen Medi- Ausgabe 19 im Rahmen der Serie über das um notwendig ist. Internet Online-Angebote zum Thema Aus- In dieser Ausgabe dreht schreibungen. Wie sich entsprechende Auf- sich alles um das Thema tritte im Laufe der letzten zweieinhalb Jahre Ausschreibungen und weiterentwickelt haben bzw. welche neu ins wie man sich Online- Netz gestellt wurden, stellt der »de« in mehreren Beiträgen an ausgewählten Beispielen Informationen dazu beschaffen kann. vor. Auftragsberatungsstellen der Länder – was sie anbieten Die ABSt Auftragsberatungsstellen der Länder sind zumeist bei den Industrie- und Handelskammern angesiedelt. Zu ihren Aufgaben gehört u.a. die Registrierung von Unternehmen des jeweiligen Bundeslandes, die für eine mögliche Beteiligung an Ausschreibungen der öffentlichen Hand in Frage kommen, bzw. die Benennung geeigneter Bewerber an Öffentliche Auftraggeber vor nichtöffentlichen Ausschreibungen. Vor zweieinhalb Jahren war nur die Auftragsberatungsstelle Hessen online. Heute hat die ständige Konferenz der Auftragsberatungsstellen der Länder (www.abst.de) 104 – de 12/2001 ein Eingangsportal zu den Einrichtungen ihrer Mitglieder ins Netz gestellt. Mittlerweile (Stand: April 2001) sind 14 von • Brandenburg (www. abst-brandenburg.de) – Ansässig in Cottbus unterrichtet die ABSt ausführlich über ihre Arbeit, ihnen, teilweise über die zentrale IHK des Bundeslandes, online zu erreichen. Was sie dem Elektromeister nützen, zeigen drei Beispiele: die sich auf die Leistungen Beratung (u.a. wird die »Handhabung der elektronischen Medien beim Akquirieren von Aufträgen« demonstriert), Information und Benen- nung konzentriert. Immer wieder wichtig für den Elektrohandwerksbetrieb ist Letzteres, hat die ABSt doch in gewissen Fällen ein Vorschlagsrecht. Per Klick beschafft sich der Besucher umgehend den Fragebogen zum Nachweis seiner Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit. Unter Aktuelles wird über Neuigkeiten aufmerksam gemacht, etwa die seit Anfang Februar gültige Vergabeverordnung. Nützlich: »Unter diesem Link ... finden Sie den Text der verabschiedeten Vergabeverordnung«. Und natürlich hat die ABSt auch ein Linkverzeichnis zusammengestellt, in dem die Internetadressen ausschreibender Stellen bzw. von Dienstleistern, die bei der Beschaffung INTERNET-PRAXIS von Ausschreibungen helfen, gesammelt sind. • Hessen (www.absthessen.de) – Entsprechende Unterlagen und Materialien findet der Interessierte auch bei der Wiesbadener Stelle, die als eine der ersten ABSt online präsent war. Nützlich: Unter Service wurden einige Gesetze und Verordnungen, die im Zusammenhang mit Ausschreibungen von Interesse sind, zusammengestellt. Auf HAD, die hessische Ausschreibungsdatenbank, wird in einem weiteren Beitrag dieser Serie eingegangen. • Sachen-Anhalt (www. sachsen-anhalt.abst.de) – Sitz der ABSt ist Magdeburg. Zusammengestellt sind Informationen rund um das Ausschreibungsund Vergabewesen ebenso wie Hinweise auf aktuelle Veranstaltungen. Nützlich: Oft sind Links zu den Internetpräsentationen der entsprechen- den Anbieter eingebunden. Gleichfalls gibt es Checklisten und Hinweise darauf, was bei Abgabe von Ausschreibungen zu vermeiden bzw. zu beachten ist (»Vorzeitig aus dem Rennen«). Unter Registrierung heißt es: »Unternehmen aus Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistung, die sich um öffentliche Aufträge bewerben, können sich als Bewerber für zukünftige Benennungen in die Firmendatei der ABSt aufnehmen lassen«. loser Informationsdienst« der Rechtsanwaltskanzlei A. Boesen, vorgestellt. Dieser Auftritt stellt weiterhin eine der nützlichen Quellen rund um das Ausschreibungswesen dar. In mehr als zehn Rubriken informiert die Kanzlei • Ansprechpartner – Informationsdienste, Auftragsdatenbanken (etwa zu TED, vgl. unten) und natürlich auch Auftragsberatungsstellen liefern wichtige Details. Besonders hilfreich ist, dass in die meisten Be- beispielsweise über: • Aktuelles – Ob aus der Rechtsprechung, der Gesetzgebung oder zu Veranstaltungen, in entsprechenden Rubriken findet der Elektromeister weiterführende Hinweise. schreibungen Links zu weiterführenden Internetauftritten eingebunden und natürlich auch zu deutschsprachigen Ausschreibungsdatenbanken vorhanden sind. Um den Service »vor Missbrauch Eine nützliche Initiative von privater Seite Neben den Auftragsberatungsstellen der Länder sind auch von privater Seite Internetangebote ins Netz gestellt worden, die gebündelt über Ausschreibungen unterrichten. Im Oktober 1998 wurde VOB Vergabe-Info Online aus Bonn (www. vergabe.de), ein »kosten- de 12/2001 – 105 INTERNET-PRAXIS zu schützen«, ist eine Registrierung notwendig, wenn der Elektromeister alle Informationen des Dienstes in Anspruch nehmen will. Mehr als »32 000 Aufrufe im Monat« sprechen für die Attraktivität von VergabeInfo Online. TED Tenders Electronic Daily - die Europäische Union beginnt ihre Versprechen einzulösen Der im März 1998 mit der Mitteilung der EUKommission »Das öffentliche Auftragswesen in der Europäischen Union« erschienene Maßnahmenplan sah u. a. vor, 106 – de 12/2001 »das derzeit bestehende Veröffentlichungssystem durch eine Internet-gestützte Lösung« zu ersetzen. Mit TED Tenders Electronic Daily (ted.europ.eu.int, Wahl: Landessprache/Deutsch, dann gezielte Suche nach Ausschreibungen) wurde dieses Versprechen eingelöst. TED ist die InternetVersion des Supplements (S, d. Verf.) zum Amtsblatt und der schnellste Weg, um Informationen über täglich ca. 500 Ausschreibungen zu erhalten, wie EUR-OP das verantwortlich zeichnende Amt für amtliche Veröffentlichungen (»das offizielle Verlagshaus der Institutionen und Organe der EU«) formuliert. Alle Unterlagen sind für jedermann kostenlos einzusehen. Und obwohl die Europäische Union recht fern ist, bietet TED dem Elektromeister einen unmittelbaren Nutzen – sind doch auch Bund und Länder in bestimmten Fällen verpflichtet, europaweit auszuschreiben. Eine Ausschreibung zu ermitteln ist recht einfach. Drei Schritte sind durchzuführen. Erstens: In der Suchmaske legt der Elektromeister seine Spezifikationen fest. Siebzehn Auswahlfelder sind vorhanden. Dies kann z. B. ein Land (wie Österreich oder Belgien), ein Auftragstyp (etwa Bauauftrag) oder ein Datum sein. Immer nützlich ist die Suche im Volltext der Unterlagen. Hier gibt der Besucher einen Suchbegriff (im Beispiel: Elektro, sowie unter Land: Deutschland, Österreich, Dänemark und Belgien) ein und klickt auf GO. Zweitens. Die Ergebnisse werden in einer Übersicht angezeigt. Über den Einzeltitel (wie D-München: Elektro- und Blitzschutzarbeiten oder DKKopenhagen: Installation von elektrischen Einrichtungen) wird zu den De- tails verzweigt. Unser Tipp: Zum Öffnen eines Einzeltitels die bei den meisten Browsern vorhandene Menü-Funktion »Neu – Navigator-Seite« (bei Netscape) nützen. So bleibt die Ergebnisliste erhalten. Drittens: Der Elektromeister schaut sich die Details an und druckt die Unterlage bei Bedarf aus. »D-Gera: Elektroinstallationsarbeiten 2001/S 77052602« (Europäisches Amtsblatt, Serie S, S 77 onsgeräte, eine Beleuchtungsanlage mit rund 700 Leuchten sowie Installation einer Brandmeldeanlage mit ca. 210 Meldern für den Neubau eines zentralen Forschungsgebäudes am Klinikum der Friedrich-Schiller-Universität (Jena) • Dauer des Bauauftrags – Beginn: 03.09.2001, Ende: 03.05.2002 • Anforderung der Unterlagen/Zahlung – Staatsbauamt Gera/DM 115 • Schlusstermin für Ange- vom 20.04.2001) dient als Beispiel für die in der Datenbank vorhanden Informationen. Zu ihnen gehören u. a. Angaben wie: • Auftraggeber – Staatsbauamt Gera • Verfahrensart und form – Offenes Verfahren, Ausführung von Bauleistungen • Art und Umfang der Arbeiten – u.a.: Errichtung der kompletten Elektroinstallation (ohne Lieferung der NSHV) mit 16 Unterverteilungen, ca. 32 000 m Kabel, ca. 1 500 Installati- botseingang – 31.05. 2001 • Kautionen und sonstige Sicherheiten – wie Vertragserfüllungsbürgschaft in Höhe von 5 Prozent der Auftragssumme einschließlich der Nachträge • Mindestbedingungen (Schlagworte: Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit) – etwa Umsatz in den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren (soweit mit der zu vergebenden Leistung vergleichbar), die dem Anbieter für die Ausführung der zu vergeben- INTERNET-PRAXIS den Leistung zur Verfügung stehende technische Ausrüstung sowie das für die technische Leitung vorgesehene Personal, Eintrag in die Handwerksrolle u. dgl. • Zuschlagskriterien – Annehmbarstes Angebot nach folgenden Kriterien: Preis, Fristen, Qualität, Wirtschaftlichkeit, Funktionalität, Wartung. Mittlerweile werden für einzelne ausländische Ausschreibungen wesentliche Details übersetzt, so dass der interessierte Elektromeister sich auch über Maßnahmen in anderen Mitgliedsstaaten der EU bei TED umgehend informieren kann. Abschließend eine Bemerkung: Natürlich sind mittlerweile spezialisierte Dienstleistungsunternehmen auf dem Markt, die die Recherche nach Ausschreibungen in TED für den Elektromeister übernehmen. Ihre Leistungsangebote wird ein weiterer Beitrag zum Ausschreibungswesen im Internet vorstellen. Resümee In den letzten zweieinhalb Jahren haben sich sowohl Informationsvielfalt als auch Informationstiefe (Beispiel TED) zum Thema Ausschreibungen erheblich weiterentwickelt. Allerdings gilt – noch –, dass sich der Elektromeister über die TED-Ausschreibungen vorerst nur erste Informationen besorgen kann. Auf ihrem Hintergrund entscheidet er, ob eine Ausschreibung für sein Geschäft von Interesse ist und beschafft sich dann bei der ausschreibenden Stelle die kompletten Unterlagen. Die nächsten Schritte werden sein: Bereitstellung der vollständigen Ausschreibungsunterlagen als PDF-Dateien im Internet, Abgabe der Angebote per Internet und Zuschlag online. Allerdings wird dies sicherlich erneut zweieinhalb Jahre in Anspruch nehmen. Dr. Dieter Maass W W W EB EG EISER Weitere Infos zum Thema: • www.abst.de • www.vergabe.de Ein Service von »de« (www.online-de.de) Berichtigung zur Internet-Praxis in »de« 10/01 Auf Seite 86 schrieben wir, dass das Internetangebot des Bundesausschreibungblatts nur in Verbindung mit einem gedruckten Abonnement einsehbar sei. Dies ist nicht korrekt. Angeboten werden entweder ein reines Print-Abo, ein reines Online-Abo oder ein kombiniertes Print-Online-Abo. de 12/2001 – 107 ––––– 12 웇 2001 ––––– Optische Knoten in Datennetzen Ü Die Dame vom Amt ist schon lange tot. Seither wurden Telefongespräche von elektrischen Relais und dann elektronisch geschaltet und vermittelt. Mit neuen Technologien wie der Glasfaserübertragung rasen immer dickere Datenpakete immer schneller um den Globus. Doch die langsamen Schaltstellen sind geblieben: Optische Signale »de« zum Ausbildungspreis! »de« bietet auch dieses Jahr wieder einen günstigen »Ausbildungspreis«. Auszubildende, Meisterschüler und Umschüler können »de« 2001 für 88,00 DM statt 167,20 DM (inkl. MwSt., zzgl. Versandspesen) bestellen. Der Vorzugspreis gilt während der gesamten Ausbildung und wird bei Vorlage einer Ausbildungsbestätigung gewährt. Bestellungen und weitere Informationen bei: Hüthig & Pflaum Verlag Im Weiher 10 69121 Heidelberg Tel.: (0 62 21) 48 93 85 Fax: (0 62 21) 48 94 43 werden in elektrische umgewandelt, geschaltet, wieder in optische umgewandelt und gehen in der nächsten Glasfaser als Lichtwellen wieder auf die Reise. Der Datentransfer lässt sich allerdings erheblich beschleunigen, wenn in diesen Vermittlungsstellen direkt optisch geschaltet wird. Ein Weg sind kleinste bewegliche Spiegel, und vorwiegend in den USA arbeiten viele Unternehmen fieberhaft an den so genannten optischen Cross-Connects. Mit seinen Mikrosystemlösungen steigt nun auch das Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie ISIT, Itzehoe, in diesen Markt ein. »Präzision und Art der Fertigung entscheiden maßgeblich darüber, wie verlässlich optische Schalter arbeiten«, betont Ulrich Hofmann vom ISIT. FASZINATION ZUKUNFT »Sie müssen sich vorstellen, Optische Knoten in eine solche optische SchalterDatennetzen 1 matrix besteht aus hunderten bis tausenden von Spiegeln TECHNISCHES ENGLISCH mit Kantenlängen von etwa Digital Camera 2 einem Millimeter. Und jeder einzelne soll seinen LaserVDE-Youngnet-CD 2 strahl variabel, aber sehr präGRUNDLAGEN zise in eine bestimmte GlasfaMagnetische Kreise mit ser reflektieren.« Neben FraPermanentmagneten (7) 3 gen der elektronischen Ansteuerung der Spiegelchen INFORMATIONSTECHNIK bearbeiten die FraunhoferVom Bit zum Leitungscode 5 Forscher deren Design und Herstellungsprozesse. So erSOLL & HABEN zeugen sie polierte SiliziumFremdfinanzierung (3) 7 spiegel, die 50 µm »dick« und dadurch sehr stabil und eben PRAXIS IM VISIER sind. Federaufhängung und HochspannungsAnsteuerung sind so ausgeLeuchtröhrenanlagen 9 legt, dass die Spiegel um zwei Achsen gekippt werden könSPASS AN MATHE nen. Auch das Material der Gleichungen mit drei Aufhängung ist wichtig, wie Unbekannten (2) 11 Hofmann erklärt: »Andere Hersteller arbeiten die dünnen Fäden aus dem Silizium heraus. Wir bringen sie hingegen nachträglich aus Metall auf. Nickel ist weniger spröde und daher de 12/2001 deutlich belastbarer als Silizium.« (CD) 1 gelernt ist gelernt TECHNISCHES ENGLISCH Digital Camera On this year´s CeBIT fair Sanyo presented a new type of digital disk camera. The IDC1000Z »iDshot« is the world´s first to employ the 730 MB recording capacity iD Photo magneto-optical disk. The iD Photo enables up to two hours of moving image or about 12 000 still images. The iDshot is a newly developed digital disk camera based on the concept of »Still & Motion«. It achieves high definition still images at 1,5 megapixels and moving image clips at 30 frames per second with high quality VGA images all in one di- gital camera. The camera is equipped with 3x optical zoom with focal length of 38 to 114 mm. The optical zoom is enhanced by a 4x (max.) digital zoom. Several settings for focus, exposure and white balance give the feel of a high-end reflex camera. Video filmers will appreciate functions like the animation mode to make their own stop-motion animations even with remote control. Or the time-lapse mode to take still pictures at fixed intervals between 1 sec. to 10 hours which can be viewed as separate stills or as video clip. Video editing is made easy as the video clips are stored in Quicktime format. iDshot is the first camera with USB and firewire interface. You can open data files on the iD Photo disk directly from your application software. The camera went on sale in Europe in April 2001 at a recommended retail price of 3500 DM. Strategic distribution partner for Sanyo Fisher Vertriebs GmbH for Germany and Austria is Jobo Labortechnik, Gummersbach. C. Decker to employ (mplɔ) verwenden recording capacity (rkɔ dŋ kəpsti) Aufzeichnungsvermögen to enable (nebəl) ermöglichen moving image (mu vŋ md) Video still images (stl mdz) Fotos »Still & Motion« (stl ənd məυʃən) Foto & Video to achieve (ətʃi v) erreichen, zu Stande bringen frames (fremz) Bilder to be equipped (kwpd) ausgestattet sein focal length (fəυkəl leŋθ) Brennweite to be enhanced (nhɑ nsd) unterstützt werden settings (setŋz) Einstellungen focus (fəυkəs) Schärfe exposure (kspəυər) Belichtung white balance (wat bləns) Weißabgleich to appreciate (əpri ʃiet) zu schätzen wissen animation mode (,nmeʃən məυd) Animationsmodus stop-motion animations (stɒpməυʃən ,nmeʃənz) Trickfilme remote control (rməυt kəntrəυl) Fernbedienung time-lapse mode (tamlps məυd) ZeitrafferModus video editing (vdiəυ edtŋ) Videobearbeitung to store (stɔ r) speichern interface (ntəfes) Schnittstelle data files (detə falz) Dateien went on sale (wl #əυ ɒn sel) kam in den Verkauf recommended retail price (,rekəmendd ri tel pras) empfohlener Verkaufspreis distribution partner (,dstrbju ʃən pɑ tnər) Vertriebspartner VDE-Youngnet-CD de 12/2001 2 Über 600 Seiten, Powerpoint-Folien und Videos – die neue VDE-CD liefert Studenten und Schülern eine Menge Infos, Fakten und Adressen über das Studium der Elektro- und Informationstechnik direkt auf den PC. Auslandsstudium und -praktika, Hochschulinfos oder Aktuelles über die Berufsaussichten von Elektroingenieuren sind nur einige der Schwerpunkte. Die CD enthält überdies eine VDE-Untersuchung zu elektrotechnischen Studiengängen im In- und Ausland. Unter »VDE-Hochschulführer Uni« gibt es auf 208 Seiten Zugriff auf umfassende Infos zu allen relevanten Hochschulen inklusive Insider-Tipps und Stadtinformationen. Wer sein Studium ganz oder teilweise im Ausland absolvieren möchte, findet auf der VDE-CD zudem wertvolle Informationen über ausländische Universitäten, Zugangsvoraussetzungen, Sprachtests, Länderinformationen und Fördermöglichkeiten. Ein zusätzlicher Button »VDE-Führer Auslandsstudium/-praktikum« ist als HTML-Version vorhanden. Hier stößt man auf Links, die direkt zu Botschaften oder relevanten Institutionen vermitteln. Einen besonderen Service stellen die vielen Adressen dar, die die CD-ROM zu allen Themengebieten parat hält. Die VDE-Youngnet-CD gibt es kostenlos beim: VDE, Studentenservice Stresemannallee 15 60596 Frankfurt am Main Fax (069) 6 31 29 25 E-Mail: [email protected] Fortsetzung aus »de« 11/2001 Magnetische Kreise mit Permanentmagneten (7) Dieser Teil des Beitrags »Magnetische Kreise mit Permanentmagneten« befasst sich mit den charakteristischen Eigenschaften und Daten von Dauermagnet-Werkstoffen. Zunächst werden Begriffe erläutert und allgemeine Eigenschaften besprochen. Von den Hartferrit-Magneten, AlNiCo-Magneten, kunststoffgebundenen Magneten und Hochenergie-Magneten werden in diesem Teil die Hartferrit-Magnete ausführlich beschrieben. Ein paar historische Informationen Die Existenz des Magnetismus war schon den Griechen im 5. Jh. v. Chr. bekannt. Der Name stammt vermutlich von der thessalinischen Stadt Magnesia ab, wo magnetisches Eisenerz gefunden wurde. In China wurde nachweislich im 2. Jh. n. Chr. die Existenz magnetischer Nadeln beschrieben. Die erste praktische Anwendung fand der Magnetismus wohl in Form eines Kompasses. Anfang des letzten Jahrhunderts wurde durch intensive Forschungsarbeiten der Grundstein für die Entwicklung neuer industriell nutzbarer Magnetwerkstoffe gelegt. Der AlNiCo-Magnet (Ni-Co-AlFe) gilt als Durchbruch dieser Bemühungen. Dieser permanentmagnetische Werkstoff wurde 1932 entwickelt und zeichnete sich gegenüber den bis dahin bekannten Materialien durch eine deutlich gesteigerte Energiedichte sowie höhere magnetische Stabilität aus. Hartferrite waren in der Folge ein weiterer Entwicklungsschritt im Hinblick auf gesteigerte Koerzitivfeldstärke und günstige Materialpreise. In den 60er Jahren stellten sie auf Grund des sehr guten Preis-/Leistungsverhältnisses den Hauptanteil der eingesetzten Magnetwerkstoffe dar. Neue Werkstoffe auf SamariumKobalt- und Neodymium-Eisen-Bor-Basis waren ein weiterer bedeutender Entwicklungsschritt. Die Beschreibung der magnetischen Eigenschaften Die Beschreibung der magnetischen Eigenschaften eines Magnetwerkstoffes erfolgt über bestimmte materialspezifische Werte, wodurch ein Vergleich verschiedener Werkstoffe möglich wird. 1. Remanenzflussdichte BR Wenn in einem Werkstoff nach Einwirkung eines starken Magnetfeldes ein hoher Anteil Magnetismus verbleibt, ist das die Remanenz, die durch die Remanenzflussdichte BR zum Ausdruck kommt. Dabei wird der Werkstoff in einem geschlossenen magnetischen Kreis bis zur Sättigung aufmagnetisiert, woraus die verbleibende Flussdichte BR resultiert. 2. Koerzitivfeldstärke HC Das zur vollständigen Beseitigung dieser verbliebenen Magnetisierung notwendige Gegenfeld ist die Koerzitivfeldstärke HC. Der Magnetismus ist nur dann stark genug im Werkstoff eingeprägt, wenn die Koerzitivfeldstärke hoch ist. Es müssen also zwei Bedingungen erfüllt sein, damit ein Werkstoff ein Dauermagnetwerkstoff ist: Er muss in der Lage sein, genügend Magnetismus aufzunehmen (hohes BR), und er darf sich auch nicht zu sehr schwächen lassen (hohes HC). Bild 1 verdeutlicht diese beiden Größen. gelernt ist gelernt GRUNDLAGEN 3. Energieprodukt (B·H)max Das Energieprodukt (B·H)max ist ein bestimmter Punkt auf der Entmagnetisierungskennlinie, bei dem das Produkt aus H und B ein Maximum annimmt. Es gibt die maximal gespeicherte Energie im Magnet an und ist somit ein Gütewert. Je höher das Energieprodukt ist, desto höherwertiger ist der Magnetwerkstoff. Über diese Größe lassen sich Magnete hinsichtlich ihrer Güte gut vergleichen. 4. Relative Permeabilität µr B BR X (B · H)max H HC 1 Typische Entmagnetisierungskurve eines Hartferrit-Magneten Die relative Permeabilität bei hochwertigen Magnetwerkstoffen ist nur geringfügig größer als bei Luft. 5. Temperaturbeiwert Der Temperaturbeiwert gibt die reversible Abnahme der Remanenzflussdichte an. Man geht üblicherweise von 20 °C aus und gibt sie in Prozent pro 1 °C zunehmender Temperatur an. Die verschiedenen Magnetwerkstoffe unterscheiden sich auch hier erheblich. 6. Maximale Einsatztemperatur ϑmax Die maximale Einsatztemperatur ϑmax gibt an, wie stark der Magnet maximal erwärmt werden darf, so dass keine bleibende Änderung der magnetischen Eigenschaften erfolgt. Bild 2 zeigt das Temperaturverhalten von Hartferrit-Magneten. 7. Curietemperatur TC Bei der Curietemperatur TC verliert der Magnet seinen Magnetismus. Zu beachten beim Umgang mit Dauermagneten Hochenergie-Magnete aus den Seltenen Erden (bestimmte Elemente) müssen trocken gelagert de 12/2001 3 Ü gelernt ist gelernt GRUNDLAGEN werden, da sonst die Oberflächen oxidieren und somit starke Korrosion auftritt. In der Praxis verwendet man deshalb Beschichtungen, z. B. aus Nickel. Alle Dauermagnetwerkstoffe sollten einer radioaktiven Strahlung nicht über längere Zeit ausgesetzt werden, da dadurch eine Entmagnetisierung erfolgt. Alle gesinterten Dauermagnete sind hart und spröde. Beim Aufeinanderprallen durch die magnetische Anziehungskraft zersplittern sie in viele scharfkantige Bruchstücke. Das ist besonders bei den Hochenergie-Magneten der Fall, bei denen auch Hautquetschungen durch die hohen Anzugskräfte entstehen können. Bei Magnetkernen mit einer bei der Fertigung eingeprägten Vorzugsrichtung (= Anisotropie) ist eine ausgeprägte Magnetisierung nur in dieser Vorzugsrichtung möglich. Das einen Dauermagnet allseitig umgebende Magnetfeld kann empfindliche elektronische Messgeräte und mechanische Uhren (antimagnetisch?) beeinflussen oder sogar zerstören. Meist genügt ein Abstand von 0,5 m, um Schäden zu vermeiden. Träger von Herzschrittmachern müssen Magnetfelder unbedingt meiden. 20°C 200 100 0 200 100 0 radial diametral sektorenf rmig mehrpolig (z. B. 6-polig) auf einer Fl che (X 2) mehrpolig (z. B. 4-polig) am Umfang delt sich dabei um Sinterwerkstoffe der Metalloxide BaO2 bzw. SrO2 in Verbindung mit Fe2O3. Diese Rohstoffe stehen in großen Mengen zur Verfügung und sind preiswert. Hartferrite sind die weltweit am häufigsten verwendeten Dauermagnete. Sie werden isotrop und anisotrop hergestellt. Isotrope Magnetwerkstoffe aus Hartferrit haben in allen Richtungen etwa gleiche magneti- 300 kA/m 300 streifenf rmig mehrpolig auf einer Fl che (X1) Magnetisierungsarten von Magnetwerkstoffen 400 –20°C In der H he durchmagnetisiert 3 mT 500 60°C axial 2 Temperaturverhalten von Hartferrit-Magneten Moderne Magnetwerkstoffe unterliegen keiner nennenswerten Alterung hinsichtlich der Magnetisierung. Die Magnetisierung von Magnetwerkstoffen erfolgt bis zur Sättigung. Dazu werden hohe magnetische Feldstärken benötigt. Zur Erzeugung dieser hohen Feldstärken werden aufgeladene Kondensator-Batterien in einer Luftspule impulsentladen. Der im Inneren der Luftspule liegende Magnetkörper wird bei der Impulsentladung durch das hohe Magnetfeld bis zur Sättigung aufmagnetisiert. In speziellen Anwendungsfällen erfolgt die Magnetisierung erst nachdem die Magnete in ein technisches System eingebaut wurden. Bild 3 zeigt verschiedene Magnetisierungsarten, wie sie in der Praxis vorkommen. In der Praxis eingesetzte Magnetwerkstoffe Die wichtigsten Magnetwerkstoffe sind Hartferrit-Magnete, AlNiCo-Magnete, kunststoffgebundene Magnete und Seltenerd-Magnete. de 12/2001 4 1. Hartferrit-Magnete Unter Hartferrit-Magneten versteht man Bariumferrit (Bild 4) und Strontiumferrit. Es han- 4 Typische Werte von Bariumferritmagneten sche Werte und können dadurch in allen Achsrichtungen magnetisiert werden. Sie haben zwar eine geringe Energiedichte, sind aber sehr preiswert. Anisotrope Magnetwerkstoffe aus Hartferrit werden in einem Magnetfeld hergestellt und erhalten dadurch eine Vorzugsrichtung der Magnetisierung. Gegenüber isotropen Hartferrit-Magnetwerkstoffen ist die maximale Energiedichte (B·H)max um ca. 300 % höher. Hartferrite haben einen relativ hohen Temperaturkoeffizienten der Remanenzflussdichte und lassen sich von –40 °C bis +200 °C einsetzen. Sie sind hart, spröde und empfindlich gegen Schlagund Biegebelastung, aber unempfindlich gegen Oxidation und Witterungseinflüsse. Sie sind gegen viele Chemikalien, außer gegen einige konzentrierte Säuren (z.B. Salz-, Schwefel- oder Flusssäure), beständig. Eine Bearbeitung ist nur mit Diamantwerkzeugen möglich. Hartferrit-Magnete sind in DIN 17410 genormt. (wird fortgesetzt) H. Biechl Ü Vom Bit zum Leitungscode In der IT-Technik werden Daten bekanntlich durch Bits mit dem Wert 1 oder 0 dargestellt und als Bits verarbeitet, z. B. gespeichert. Man spricht deshalb von binären (= zweiwertigen) Daten. Diese Bits werden aber in verschiedenen Formen übertragen. Das wird durch die Leitungscodierung und die Modulation einer hochfrequenten Trägerspannung bewirkt. Darstellung der Bits von Signalen Binäre Daten kann man immer als eine Folge von Impulsen darstellen (Bild 1). Dabei sind die 1-Bits (Bits mit dem Wert 1) vorhanden, wenn der Wert, z. B. eine Spannung, vorhanden ist. Die 1 gangsbereichen unsicher ist. Deshalb werden vor allem in der Computertechnik anstelle der Datensignale oft vereinfachte Übertragungssignale mit flachen Flanken dargestellt. gelernt ist gelernt INFORMATIONSTECHNIK Im flachen Flankenbereich der Übertragungssignale ist der Wert der Bits unsicher. Leitungscodierung Die Datensignale können als Binärsignale in Form von Gleichspannungsimpulsen auftreten und auch so übertragen werden (Bild 3). Man spricht von Basisbandsignalen. Dabei unterscheidet man das NRZ-Format (von Non Return to Zero = Nicht Rückkehr nach Null) und das RZ-Format (von Return to Zero). Beim NRZ-Format erfolgt während der 1-Bits keine Rückkehr nach Null, während beim RZ-Format in der Bitmitte die Rückkehr erfolgt (Bild 3). 3 Datenübertragung von Datenworten 0-Bits sind die Lücken, in denen der Wert 0 ist, also z. B. keine Spannung vorhanden ist. Soll z. B. das Datenwort 0111100 übertragen werden, dann wird zuerst ein 0-Bit als Kennzeichen des Startes gesendet, dann folgen die sieben Datenbits 0111100, an welche zur Prüfung ein Prüfbit, ein so genanntes Paritätsbit, angehängt wird, dem zwei 1-Bits als Kennzeichen des Endes vom Datenwort folgen (Bild 1). Binäre Daten werden als eine Folge von Bits dargestellt. Grundsätzlich können die binären Daten in Form von Gleichspannungsimpulsen übertragen werden. Man bezeichnet diese als Datensignale. Allerdings enthält jede Leitung Induktivitäten und Kapazitäten. Durch deren Einfluss erfolgt eine Verformung der Datensignale. Die Induktivitäten der Leitung machen die Flanken der Bits flacher, die Kapazitäten sorgen für ein kurzzeitiges Überschwingen der Übertragungssignale (Bild 2). Das führt dazu, dass der Wert der Bits in den Über- Einige Codes für die Leitungscodierung (DC von Direct Current = Gleichstrom) 2 Datenübertragung im Basisband Signale im Format NRZ oder RZ lassen sich über Glasfaserleitungen übertragen, wobei dann ein 1-Bit viel Strahlung bedeutet und ein 0-Bit wenig oder keine Strahlung. Derartige Gleichspannungsimpulse sind aber für die Übertragung über Kupferleitungen wenig geeignet, da dann Übertrager und Koppelkondensatoren nicht verwendbar sind. Deshalb werden Binärsignale meist de 12/2001 5 Ü gelernt ist gelernt INFORMATIONSTECHNIK so umcodiert, dass eine Wechselspannung vorliegt. Beim AMI-Code (von Alternative Mark Inversion Code = Wechselmarken-Umkehrcode) im NRZ-Format werden bei aufeinander folgenden 1-Bits diese abwechselnd in positive und negative Spannungsimpulse umgesetzt. Dadurch sind die Übertragungssignale gleichspannungsfrei. Entsprechendes gilt für den AMI-Code im RZ-Format. Beim MAN-Code (Manchestercode) wird jedes Bit durch einen Pegelsprung in der Bitmitte dargestellt. Ein Sprung von L (von Low = niedrig) nach H (von High = hoch) bedeutet 0-Bit, von H nach L dagegen 1-Bit. Folgen mehrere gleiche Bits aufeinander, dann wechselt der MAN-Code mit halber Schrittlänge der Datenbits von einem zum anderen Signal (Bild 3). Binäsignale werden meist so codiert, dass die Übertragung mit Wechselspannung erfolgt. Der Übergang zur Leitungscodierung hat den weiteren Vorteil, dass aus dem Übertragungssignal der Takt gewonnen werden kann. Dieser ist nämlich erforderlich, weil am Ende der Übertragungsstrecke aus dem Übertragungssignal das Datensignal zurückgewonnen werden muss. bezieht sich der Phasenwechsel auf die nicht modulierte Trägerspannung. Beim Differenz-PSK bezieht sich der Phasenwechsel auf den vorhergehenden Zustand. 5 Spannungsverlauf bei Frequenzumtastung FSK (Frequenz nicht maßstäblich) Bei der Zweiphasenumtastung 2-PSK entspricht dem Datensignal 1 eine nicht phasenverschobene Spannung und dem Datensignal 0 eine um 180° phasenverschobene Spannung (Bild 6). Die Zweiphasenumtastung wird durch einen Multiplizierer bewirkt, der das Datensignal mit dem Trägersignal multipliziert. Bei jedem Übergang Modulation binärer Signale Meist erfolgt die Übertragung der Binärsignale mit Hilfe von Modems (Kunstwort, gebildet aus Modulator und Demodulator). Das sind Geräte zur Umwandlung von Datensignalen in eine für die Übertragung geeignete Form und zu deren Rückumwandlung. Der Modulator im Sender setzt die Datensignale in Übertragungssignale um. Der Demodulator im Empfänger gewinnt aus den Übertragungssignalen wieder die Datensignale. Anstelle von Modulation durch Modems wird meist von Umtastung gesprochen. Bei der Amplitudenumtastung ASK (von Amplitude Shift Keying = Verschlüsselung durch Amplitudenänderung) wird vom Modulator eine hochfrequente Trägerspannung getastet, sodass eine niedrige Amplitude den einen Wert bedeutet, z. B. 0, und eine hohe Amplitude den anderen Wert (Bild 4). Ü 6 Zweiphasenumtastung mit Bezugsphase mittels Ringmodulator von 1 auf 0 oder von 0 auf 1 tritt dann ein Phasensprung von 180° auf. Dieselbe Wirkung hat eine Diodenschaltung nach Bild 6, genannt Ringmodulator. Bei der Vierphasenumtastung 4-PSK treten vier Phasenverschiebungen auf, z. B. mit den Winkeln 45°, 135°, 225° und 315° (Bild 7). Jeder Win- 4 Amplitudenumtastung ASK de 12/2001 6 Bei der Frequenzumtastung FSK (von Frequency Shift Keying = Verschlüsselung durch Frequenzveränderung) wird beim Datensignal 1 eine Wechselspannung höherer Frequenz und beim Datensignal 0 eine Wechselspannung mit niedrigerer Frequenz gesendet (Bild 5). Bei der Phasenumtastung PSK (von Phase Shift Keying = Verschlüsselung durch Phasenänderung) wird die zu übertragende Information in den Phasenwechsel einer hochfrequenten Trägerspannung gelegt. Bei der PSK mit Bezugsphase 7 Vierphasenumtastung 4-PSK mit Bezugsphase kel entspricht dann einem bestimmten Wort der Länge von 2 Bits, welches man Dibit nennt. Bei der 4-PSK wird mit jedem Phasenwinkel ein Dibit übertragen. H. Häberle Fremdfinanzierung (3) Wechselkredit Der Wechselkredit ist eine Form der kurzfristigen Fremdfinanzierung, an der zunächst drei Partner unmittelbar beteiligt sind: • Der Lieferant einer Ware, der einen Wechsel in Höhe des Rechnungsbetrages auf den Abnehmer zieht. • Der Abnehmer der Ware, der den Wechsel akzeptiert und an den Lieferanten zurückgibt. • Das Kreditinstitut, das den Wechsel vor dem Zeitpunkt seiner Fälligkeit vom Lieferanten ankauft und ihm die abgezinste Wechselsumme bereitstellt. Der Wechsel ist ein schuldrechtliches Wertpapier, durch das ein Vermögensrecht verbrieft ist, welches vom Inhaber des Wechsels geltend gemacht werden kann. Die Höhe des Wechselkredites, der von einem Kreditinstitut gewährt wird, ist für den einzelnen Kunden begrenzt und kommt in der Diskontlinie (Wechselobligo) zum Ausdruck, die ihm das Kreditinstitut einräumt. Ob überhaupt Wechsel diskontiert werden und wie hoch die Diskontlinie ist, hängt wesentlich von der Kreditwürdigkeit des Kunden ab. Der Wechselkredit erfährt seine Sicherung einmal durch das strenge Wechselrecht. Dadurch ist der Kreditgeber gut abgesichert. Außerdem wird zwischen dem Lieferanten und dem Abnehmer meist ein Eigentumsvorbehalt vereinbart. Der Wechselkredit spielt zurzeit keine große Rolle bei den Finanzierungsmöglichkeiten der Betriebe. Avalkredit Bei einen Avalkredit übernimmt ein Kreditinstitut die Haftung für die Verbindlichkeiten eines Kunden gegenüber einem Dritten in der Form einer Bürgschaft oder einer Garantie. Für das Kreditinstitut entsteht mit der Bereitstellung eines Avalkredits eine Eventualverbindlichkeit, die nur dann zu einer Verbindlichkeit wird, wenn der Kreditnehmer seine Leistungen gegenüber dem Dritten nicht erbringt. Im Handwerk werden u.a. genutzt: • Bietungsgarantie Bei Ausschreibungen, insbesondere öffentlicher Auftraggeber, wird mitunter eine Bietungsgarantie in Höhe von 1 % bis 5 % des Angebotswertes gefordert, wodurch der Auftraggeber das Unternehmen an sein Angebot binden will, das den Zuschlag erhält. • Gewährleistungsgarantie Die Übernahme einer Gewährleistungsgarantie für die von einem Lieferanten erbrachte Leistung kann durch die Gewährleistungsgarantie eines Kreditinstituts abgesichert werden. Der & HABEN Fortsetzung aus »de« 11/2001 Garantiebetrag erstreckt sich üblicherweise auf 5 % bis 10 % des Objektwertes. Die Kapitalkosten, die durch die Inanspruchnahme des Avalkredits entstehen, fallen in Form der Avalprovision (1 % bis 3 % p.a. je nach Bonität des Kunden) an. Sie ist an das Kreditinstitut meist quartalsweise im Voraus zu entrichten. Lombardkredit gelernt ist gelernt SOLL Der Lombardkredit ist ein Kredit, den ein Kreditinstitut einem Kreditnehmer gegen die Verpfändung von Wertpapieren, Wechseln, Forderungen u. Ä. gewährt, wobei die verpfändeten Güter nicht in der vollen Höhe ihres Wertes beliehen werden. Wertpapiere werden zwischen 50 % und 80 % beliehen. Das Kreditinstitut knüpft bei der Gewährung des Lombardkredits an die zu verpfändenden Güter besondere Erwartungen, wie Wertbeständigkeit, schnelle Liquidierbarkeit, einfache Bewertbarkeit. Aus diesem Grund steht die Verpfändung von Wertpapieren im Vordergrund, zumal diese vielfach bereits vom Kreditinstitut verwahrt werden, so dass sich eine Übergabe erübrigt (es reicht die Abtretung z. B. des Depots). Da die Wertpapiere überwiegend börsenmäßig gehandelt werden, ist ihr Wert leicht feststellbar. Langfristige Fremdfinanzierung Als langfristige Fremdfinanzierung soll die Zuführung von Fremdkapital mit einer Laufzeit von mehr als 1 Jahr verstanden werden. Wir sprechen dann gezielt auch von Darlehen. Als Kapitalgeber kommen in Betracht: • Kreditinstitute • Realkreditinstitute, die als private Hypothekenbanken oder öffentlich-rechtliche Grundkreditanstalten Darlehen gewähren. • Bausparkassen, die das Startkapital ihrer Kunden ansammeln und daraus Darlehen für den Wohnungsbau gewähren. • Kreditinstitute mit Sonderaufgaben, wie z. B. – Kreditanstalt für Wiederaufbau – Deutsche Ausgleichsbank u.a. • Versicherungen, die aus ihrem Deckungsstock – das sind Sparanteile der Prämien – Darlehen bereitstellen, die zinsgünstiger sind als bei den Banken. Dafür sollte allerdings gleichzeitig eine Kapitallebensversicherung zur Tilgung des Darlehens abgeschlossen werden, die entsprechende Prämienzahlungen erfordert. • Private, die Darlehen zur Verfügung stellen, z. B. als Gesellschafter einer GmbH eben dieser Gesellschaft. Die Tilgung des Darlehens kann auf verschiedene Weise erfolgen. Entsprechend den Tilgungsvereinbarungen lassen sich drei Grundmodelle von Darlehen unterscheiden, und zwar das Annuitätendarlehen, das Darlehen mit fester Tilgung und das Zwischenfinanzierungsdarlehen. de 12/2001 7 Ü gelernt ist gelernt SOLL & HABEN Lösung: In dieser Aufgabe ist q = 1,08 und n = 5. Daraus ergibt sich folgender Annuitätsfaktor: 1. Annuitätendarlehen Eine Annuität ist eine fest vereinbarte Zahlung (monatlich, vierteljährlich oder jährlich), die sich aus Zins und Tilgung des Darlehens zusammensetzt. Die jährliche Annuität errechnet sich damit zu: Bild 1 zeigt, DM dass die TilgungsTilgung anteile im Zeitablauf zunehmen, die Zinsanteile der Annuität im ZeitZins ablauf geringer werden; das heißt, die Tilgung steigt Jahre um die ersparten 1 Zinsanteile. Die Annuitäten Bei der Annuität bleibt der Betrag konstant, werden ermittelt, allerdings werden die Zinsen im Laufe der Zeit indem der Bar- immer geringer, dafür steigt der Betrag, der wert des Darle- für die Tilgung aufgebracht werden muss. hens mit dem Annuitätenfaktor multipliziert wird: Annuität = Darlehenssumme · Annuitätenfaktor Der Annuitätenfaktor wird berechnet nach folgender Formel: 80 000 DM · 0,250456 = 20 036,48 DM Das ergibt einen Tilgungsverlauf bzw. eine Gesamtbelastung nach Tabelle 1. Diese Form des Darlehens ist im Bereich der Baufinanzierungen im Privatkundenbereich typisch, da eine feste Belastung während der Zinsbindungsdauer, z. B. 10 Jahre, gewünscht wird. 2. Darlehen mit fester Tilgung Beim Darlehen mit fester Tilgung werden die jährlichen Gesamtbelastungen im Zeitablauf geringer, weil die regelmäßig gezahlten Tilgungsbeiträge gleich bleiben, während die Zinsanteile sinken. Schauen wir uns dazu auch ein Beispiel an. Das selbe Darlehen (80 000 DM, Laufzeit = 5 Jahre, Zinssatz = 8 %) soll in gleichen Beträgen getilgt werden. Ein entsprechender Tilgungsplan ist zu erstellen. Lösung: Es ergibt sich ein jährlicher Tilgungsbetrag von: 80 000 DM : 5 Jahre = 16 000 DM/Jahr Darin bedeuten: q = (1 + Zinssatz) n = Laufzeit in Jahren Schauen wir uns dazu ein Beispiel an. Es wird ein Darlehen in Höhe von 80 000 DM mit 5 Jahren Laufzeit und einem Zinssatz von 8 % gewährt. Die Rückzahlung soll annuitätisch erfolgen. Das ergibt einen Tilgungsverlauf bzw. eine Gesamtbelastung nach Tabelle 2. Die Gesamtbelastung beträgt bei diesem Darlehensmodell lediglich 99 200 DM gegenüber 100 182,40 DM beim Annuitätendarlehen – eine Ersparnis von 982,40 DM. Allerdings ist die jährliche Belastung in den ersten beiden Jahren bei dem Annuitätendarlehen niedriger. (wird fortgesetzt) H. Münster Jahr Restschuld Annuität 1 80 000,00 20 036,48 6400,00 13 636,48 2 66 363,52 20 036,48 5309,08 14 727,40 3 51 636,12 20 036,48 4130,89 15 905,59 4 35 730,53 20 036,48 2858,44 17 178,04 5 18 552,49 20 036,48 1484,20 18 552,28 100 182,40 20 182,61 79 999,79 Gesamt: Zins Tilgung Tabelle 1: Tilgungsverlauf bei einem Annuitätendarlehen von 80 000 DM mit einer Laufzeit von 5 Jahren und einem Zinssatz von 8 %. Jahr Restschuld 1 80 000,00 2 64 000,00 3 Tilgung Gesamtbelastung 6400,00 16 000,00 22 400,00 5120,00 16 000,00 21 120,00 48 000,00 3840,00 16 000,00 19 840,00 4 32 000,00 2560,00 16 000,00 18 560,00 5 16 000,00 1280,00 16 000,00 17 280,00 19 200,00 80 000,00 99 200,00 Gesamt: de 12/2001 8 Zins Tabelle 2: Tilgungsverlauf bei einem Darlehen (feste Tilgung) von 80 000 DM mit einer Laufzeit von 5 Jahren und einem Zinssatz von 8 %. Ü IM VISIER Hochspannungs-Leuchtröhrenanlagen Hochspannungs-Leuchtröhren und Hochspannungs-Leuchtstoffröhren sind Entladungslampen, die von spezialisierten Fachkräften (Glasbläsern) aus industriell hergestellten Halbfertigteilen (Glasrohre, Elektroden usw.) individuell zusammengefügt werden. Die Glasrohre werden erhitzt zu Buchstaben oder Symbolen gebogen und nach ihrer Abkühlung gegebenenfalls auf der Innenseite mit einer Leuchtschicht (Leuchtstoffröhren) versehen. Endkappen, die die Elektroden enthalten, dienen der Abdichtung der Rohre. Über eine Endkappe, aus der ein halmförmiges Glasröhrchen (Pumpstängel) herausragt, werden die Rohre evakuiert (luftleer gepumpt) und anschließend mit dem Edelgas Neon oder einer Mischung aus Neon/Argon unter Hinzugabe von Quecksilber gefüllt, bevor sie vollständig verschlossen werden. • Röhren mit reinem Neon erzeugen bei Stromdurchgang eine rot leuchtende Entladung. • Röhren, die Quecksilber enthalten, erzeugen eine blau leuchtende Entladung. derlich. Dafür sind Streufeld-Transformatoren und elektronische Konstantstrom-Geräte (Elektronische Vorschaltgeräte – EVG) erhältlich. EVG versorgen die Röhren mit einem Betriebsstrom bei einer Frequenz um 20 kHz. Die Ausgangsleerlaufspannung der genannten Geräte ist U02 > 1 kV. Errichter dieser Anlagen müssen DIN EN 50107 (VDE 0128):1998-09 (Leuchtröhrengeräte und Leuchtröhrenanlagen mit einer Leerlaufspannung über 1 kV, aber nicht über 10 kV) beachten. gelernt ist gelernt PRAXIS EVG haben bei gleicher Leistung ein geringeres Gewicht als Streufeld-Transformatoren und brauchen nicht kompensiert zu werden (Leistungsfaktor cos ϕ > 0,9). Für Klein-Leuchtröhrenanlagen werden auch EVG mit einer Ausgangsspannung U02 < 1 kV, zum Beispiel 990 V, angeboten. Das Errichten solcher Anlagen erfolgt auf der Grundlage der Normreihe DIN VDE 0100 (Elektrische Anlagen von Gebäuden). Schaltung und Funktion einer Hochspannungs-Leuchtröhrenanlage Ü 1 Leuchtwerbung mit Hochspannungs-Leuchtröhren Bild 2 zeigt den Schaltungsaufbau einer Hochspannungs-Leuchtröhrenanlage mit StreufeldTransformator, der über eine Mittelanzapfung auf der Ausgangsseite verfügt und dem ein Erdschlussschutz und ein Leerlaufschutz nachgeschaltet sind. Mit Hilfe farbiger Glasrohre lassen sich die Lichtfarben variieren. Beispielsweise erhält Licht bei blauer Entladung dann eine grünliche Färbung, wenn das Glasrohr gelb gefärbt ist. Im Quecksilberdampf wird neben blauem Licht aber auch unsichtbare UV-Strahlung erzeugt. Sie lässt sich mit Hilfe entsprechender Leuchtschichten in praktisch jede Lichtfarbe des sichtbaren Spektrums umwandeln (Fluoreszenz). Das Hauptanwendungsgebiet dieser Röhren ist die Leuchtwerbung (Bild 1). Auch anspruchsvolle Beleuchtungsanlagen können mit diesem Röhrentyp errichtet werden. Die Nutzbrenndauer von Hochspannungs-Leuchtröhren und -Leuchtstoffröhren wird heute mit 20 000 Stunden angegeben. Sofern keine mechanischen Beschädigungen vorliegen, brauchen »ausgebrannte« Röhren nicht vollständig erneuert zu werden. Sie können, bestückt mit neuen Elektroden, versehen mit einer neuen Gasfüllung und einer (gegebenenfalls) neuen Leuchtschicht, regeneriert werden. Vorschaltgeräte Zur Strombegrenzung ist – wie bei allen Entladungslampen – auch für den Betrieb von Hochspannungsröhren ein Vorschaltgerät (VG) erfor- 2 Schaltung einer Hochspannungs-Leuchtröhrenanlage mit Streufeld-Transformator sowie Erdschluss- und Leerlaufschutz de 12/2001 9 Leiter auf der Ausgangsseite der Vorschaltgeräte dürfen nicht mit Leitern der Eingangsseite verbunden werden. Davon ausgenommen sind Verbindungen zur Erde. Bei einer Ausgangsleerlaufspannung U02 ≤ 5 kV wird ein Leiter mit dem geerdeten Schutzleiter (PE) des speisenden Niederspannungsnetzes verbunden. Wenn die Spannung U02 > 5 kV ist, muss der Transformator eine Mittelanzapfung haben, die dann mit dem PE verbunden wird. Anstatt eines einzelnen Transformators mit Mittelanzapfung können auch zwei Transformatoren mit U02 ≤ 5 kV zum Einsatz kommen, deren Ausgangswicklungen in Reihe geschaltet werden. Dabei wird dann der gemeinsame Verbindungspunkt mit dem geerdeten PE verbunden. Auf Grund der Zweiteilung lassen sich solche Transformatoren oftmals räumlich leichter unterbringen als ein einzelner größerer Transformator mit Mittelanzapfung. Der Erdschlussschutz wird heute für alle Stromkreise mit U02 ≥ 1 kV gefordert. Ein entsprechender Signalgeber ist meist schon im Gehäuse des Vorschaltgeräts integriert. Der Ansprechstrom dieser Einrichtung muss kleiner als der Erdschlussstrom des jeweiligen Vorschaltgeräts sein und darf 25 mA nicht überschreiten. Im Falle eines Erdschlusses wird eine Abschaltzeit von ta ≤ 0,2 s gefordert. Die Anschlüsse der Hochspannungs-Leuchtröhren müssen durch Isoliermuffen aus Glas oder Silikongummi mit mindestens 1 mm Wanddicke oder ähnlichem Werkstoff geschützt sein. Diese Anforderung ist auch dann zu erfüllen, wenn sich die Anschlüsse in gekapselten Gehäusen befinden. Bei Röhrenanschlüssen, die sich im Handbereich befinden, wird außerdem ein Berührungsschutz gefordert, der die Schutzart IP2X (Schutz gegen den Zugang mit einem Finger zu gefährlichen Teilen) auch dann gewährleistet, wenn ein Teil der Weshalb können mehrere Röhren im Ausgangsstromkreis eines VG nicht in Parallelschaltung miteinander betrieben werden? Die Röhren werden im Einschaltmoment mit Hilfe einer erhöhten Spannung gezündet. Danach sinkt die Spannung (beim Streufeld-Transformator beispielsweise auf 70 % ... 40 % der Leerlaufspannung). Da einer der Parallelzweige schneller schaltet als der (die) andere(n), reicht die sich einstellende Betriebsspannung nicht mehr aus, den (die) nicht gezündeten Zweig(e) zu zünden. Zusatzhinweis: Es ist technisch leider auch nicht möglich, zwei Röhrenzweige zu erstellen, die bei exakt derselben Spannung zünden. gelernt ist gelernt VISIER Werden mehrere Röhren aus einem Transformator oder EVG gespeist, sind diese in Reihe zu schalten. Eine Parallelschaltung ist nicht funktionsfähig! 1 de 12/2001 10 IM 2 Der größte Ausgangsstrom (Transformator-Sekundärstrom) beträgt für Hochspannungs-Leuchtröhrenanlagen etwa 160 mA. Welcher Mindestquerschnitt kommt bei fester Verlegung dafür in Betracht, falls die Anforderungen nach DIN VDE 0100 gelten? Die Angabe »160 mA« ist hier ohne Bedeutung. Für die feste Verlegung kommt aus mechanischen Gründen aber ein Mindestquerschnitt von 1,5 mm2 Cu in Betracht. Zusatzhinweis: Für HochspannungsLeuchtröhren müssen Leitungen mit besonders dicker Isolation verwendet werden. Dafür werden Spezialleitungen (einheitlicher Querschnitt A = 1,5 mm2 Cu) mit den Bezeichnungen NYL, NYLY, NYLRZY oder ähnliche Typen angeboten . PRAXIS Röhre zerbrochen ist. Stattdessen kann die Anlage aber auch mit einem Leerlaufschutz ausgestattet werden, der bei einer Stromunterbrechung im Leuchtröhrenkreis die Anlage abschaltet. Auch Signalgeber für den Leerlaufschutz sind vielfach bereits im Vorschaltgerät integriert. In der Schaltung in Bild 2 erhält die Relaisspule K über den Ausgangsanschluss »e« beim Auftreten eines Erdschlussstroms oder bei einer Unterbrechung im Sekundärkreis ein entsprechendes Signal und unterbricht den Netzleiter L in der Zuleitung zur Trafo-Primärwicklung. Die Leerlaufspannung (1 kV ≤ U02 ≤ 10 kV) des Transformators gilt als Nennspannung beziehungsweise Bemessungsspannung. Die Betriebsverhältnisse im ungestörten Hochspannungskreis sind etwa folgende: Nach dem Zünden (mit der hohen Leerlaufspannung) fällt die Ausgangsspannung infolge des Lampenstromes auf etwa 70 % bis 40 % der Leerlaufspannung ab. Die Absenkung ist umso kleiner, je größer der Röhrenstrom ist. Die Spannungsabsenkung bewirkt zwangsläufig die Strombegrenzung. Sie hat ihre Ursache in einem Luftspalt des Trafo-Eisenkerns, über den ein Teil des Kern-Magnetfeldes – das Streufeld – ausbricht und dann nicht mehr die Sekundärwicklung erreicht. Durch Verändern der Größe des Luftspalts lässt sich der Betriebsstrom bei einigen Transformatoren innerhalb enger Grenzen – und damit auch die Helligkeit der Röhren – variieren. E. Folkerts Heute schon gelacht, Chef? Eine neue Kundin erscheint in der Reparaturannahme eines Radio- und Fernsehgeschäfts und beauftragt den Meister mit der Reparatur eines Billig-CD-Players. »Ich kenne Sie ja noch gar nicht, sind Sie hier neu zugezogen?« »Nein«, sagt die Frau, »ich war sonst immer bei Ihrem Kollegen« »Und, was hat der Schwachkopf Ihnen bei diesem Gerät geraten?«, fragt der Meister. »Ich soll damit zu Ihnen gehen.« gefunden unter www.feh-nrw.de Ü AN MATHE Fortsetzung aus »de« 10/2001 Gleichungen mit drei Unbekannten (2) Im ersten Teil des Beitrags »Gleichungen mit drei Unbekannten« (»de« 10/2001, S. 11) haben wir eine von mehreren Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Dieser Lösungsweg ist dadurch charakterisiert, dass man bei einer der drei Gleichungen nach einer beliebigen Unbekannten auflöst und dieses Ergebnis dann in die beiden anderen Gleichungen einsetzt. Dadurch entstehen zwei Gleichungen mit jeweils zwei Unbekannten, die sich, wie in früheren Beiträgen gezeigt, einfach lösen lassen. Wir haben bei dieser Methode sozusagen eine Variable eliminiert, d.h. durch andere ausgedrückt, so dass sie nicht mehr auftritt. Wir wollen nun ein Beispiel aus der Elektrotechnik betrachten, bei dem drei Gleichungen mit drei Unbekannten auftreten. Gegeben sei eine Schaltung nach Bild 1. Gesucht sind die drei Ströme I1, I2 und I3. Als Erstes setzen wir die Kirchhoffsche Maschengleichung für die linke Masche M1 an: 1 Die Gleichungen (1), (2) und (3) stellen jetzt drei linear unabhängige Gleichungen mit drei Unbekannten dar. Wir lösen diese Gleichungen, indem wir (3) nach I3 auflösen und in (1) und (2) einsetzen. (3) eingesetzt in (1) ergibt: gelernt ist gelernt SPASS Durch Zusammenfassen erhält man: 4 (3) eingesetzt in (2) ergibt: Durch Zusammenfassen erhält man: 5 Die Gleichungen (4) und (5) stellen zwei Gleichungen mit den zwei Unbekannten I1 und I2 dar. Nun können wir (4) nach I2 auflösen: Für Masche M2 erhalten wir analog: 6 2 Ü R1 I1 I2 Den Ausdruck für I2 können wir nun in (5) einsetzen (Wir haben somit I2 eliminiert): R2 I3 Uq1 M1 R3 M2 Uq2 Diese Gleichung sortieren wir nun so, dass auf der einen Seite nur noch der gesuchte, unbekannte Strom I1 übrig bleibt: 1 Bei den Gleichungen (1) und (2) handelt es sich um zwei Gleichungen mit insgesamt drei Unbekannten (I1, I2, I3). Nachdem zur Lösung drei Gleichungen erforderlich sind, fehlt also noch eine Gleichung. Eine Kirchhoffsche Maschengleichung über den äußeren Kreis liefert übrigens keine neue Information. Es entsteht lediglich eine von den Gleichungen (1) und (2) linear abhängige Gleichung. Dieser Sachverhalt lässt sich leicht zeigen. Wir stellen zunächst die äußere Maschengleichung auf: Wen wir (1) – (2) bilden, erhalten wir dasselbe Ergebnis: Eine dritte linear unabhängige Gleichung erhält man durch die Kirchhoffsche Knotenregel für die Ströme: Wenn jetzt konkrete Zahlenwerte für Uq1, Uq2, R1, R2 und R3 gegeben wären, könnten wir jetzt I1 berechnen. I2 lässt sich dann mit (6) bestimmen. Für die Berechnung von I3 gilt schließlich (3). Im nächsten Teil des Beitrags »Gleichungen mit drei Unbekannten« werden wir die Schaltung mit konkreten Zahlenwerten berechnen. 3 (wird fortgesetzt) Bezug zur Elektrotechnik H. Biechl de 12/2001 11