Grundschritte und Gardetanzelemente

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Grundschritte und Gardetanzelemente
Grundschritte und Gardetanzelemente
1. Grundregeln im Gardetanz
Unter Standpassagen in der Polka versteht man Grüße und Laufschritte, die nicht
gesprungen werden. Elemente aus dem Schwierigkeitsgrad werden nicht als
Standpassagen bewertet.
Ein Sitzen auf dem Po ist vor, während und am Ende des Tanzes nicht erlaubt.
1.1
Führung Kopf, Körper, Arme, Hände und Beine
1.1.1 Kopf
Es ist grundsätzlich darauf zu achten, dass die Blickrichtung eine Beziehung zum
Tanzablauf hat. Dabei ist es wichtig, dass eine Synchronität von Kopf, Arm, Körper
und Bein zu sehen ist und der Kopf in der senkrechten Linie zum Schwerpunkt
geführt wird.
Es gelten folgende Grundregeln:
 Die Kopfhöhe ist etwa über normaler Sichthöhe
 Bei Formationen geht der Kopf immer Richtung Spielbein
 Bei Figuren geht der Kopf in die Richtung der Arme
 Bei Battements geht der Kopf zum Spielbein
 Wird das Spielbein hinter die Formation gelegt, geht der Kopf zum Spielbein
mit Blick hinter die Schulter
 Bei einem senkrecht geführten Arm darf der Kopf nicht zur Hand
mitgenommen werden
 Bei einem zur senkrechten geführten Arm muss der Kopf über die Hand
mitgenommen werden (z.B. Peitsche)
 Bei Drehungen geht der Kopf schnellstmöglich wieder zum Publikum oder in
Laufrichtung
1.1.2 Körper
Die Körperführung richtet sich nach der Disziplin Marsch oder Polka:
 Im Marsch ist die Körperführung grundsätzlich parallel bzw. 90° zur
Tanzebene. In der Polka ist die Körperführung variabel, wobei darauf zu
achten ist, dass die senkrechte Führung zum Körperschwerpunkt eingehalten
werden muss:
 Bei Formationen parallel oder 90° ( d.h. Füße und Oberkörper in eine
Richtung)
 Figuren seitlich oder parallel verschoben (30°, 45°) (d.h. der Oberkörper
verschiebt sich zu den Füßen um 30° oder 45°)
 Körper-, Kopf-,Arm- und Beinführung müssen bei Figuren synchron verlaufen
1.1.3 Arme und Hände
Die Arm- und Handbewegung dürfen entsprechend der Grundregeln frei gestaltet
werden. Zu beachten sind die Unterschiede im Marsch und in der Polka.
Nachfolgende Regeln sind jedoch zu beachten:
 Eine Spannung muss immer erkennbar sein
 Bei eingestützten Händen müssen die Finger immer geschlossen und bei 45 °
in die Taille eingestützt werden. Hand und Unterarm bilden dabei eine Gerade
(kein Abknicken der Handgelenke)
 Werden Arme und Hände waagerecht als Verlängerung der Schultern geführt,
darf der Arm nicht über bzw. unter Schulterhöhe gehen
 Die Hände dürfen nicht absichtlich unter den Rock genommen werden
 Kein Überreißen der Arme nach hinten
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Im Marsch sind die Daumen angelegt, die Finger geschlossen und gestreckt
und die Armführung immer gerade
In der Polka sind die Finger geschlossen und gestreckt und die Arme werden
gerade geführt. Die Fingerhaltung kann auch der des klassischen Balletts
entsprechen
Ein absichtliches Abknicken der Handgelenke (Stilreinheit) ist nicht erlaubt
1.1.4 Beine
Alle Tanzbewegungen beginnen und enden nach einem von der Musik
vorgegebene Themenbogen mit geschlossenen Füßen (parallel). Ein Abknicken
bei gerade geführten Beinen ist ein Zeichen von fehlender Spannung und
Führung. Der gestreckte Fuß ist leicht ausgedreht. Bei allen Figuren und
Tanzschritten kann die Beinführung unter Beachtung der Richtlinien von Marsch
und Polka offen zu oder gerade nach vorn sein. Auf eine exakte Führung der
Beine ist zu achten.
1.2 Grundschritte
Folgende Tanzschritte sind in Marsch und Polka modifiziert identisch:
1.2.1 Tippschritt
Aus der Ausgangsposition wird mit der Fußspitze vorn oder seitlich auf den Boden
aufgetippt und dann wieder in die geschlossenen Füße zurück getanzt. Das
Spielbein bleibt dabei gestreckt.
1.2.2 Kleine Füße
Parallel nach vorn geführter Umsprungschritt mit gestrecktem Bein
Marsch:
Am Boden aufgetippt oder maximal in Knöchelhöhe
Polka:
Mindestens auf Wadenhöhe vertanzt, maximal innerhalb einer
Schrittkombination erlaubt
1.2.3 Hacke ( hochgezogen)
Aus den geschlossenen Füßen wird das Spielbein mit der Ferse seitlich aufgesetzt
und mit nach außen gezeigtem Knie zum offenen Winkel vor dem Körper
hochgezogen und zwar:
- Marsch unterhalb des Knies als Beistellschritt getanzt ( Hacke hoch, Hacke
zu)
- In der Polka : als Beistell- oder Umsprungschritt getanzt ( Hacke hochUmsprung - Hacke zu oder Hacke hoch- Hacke zu)
1.2.4 Hacke Spitze
Ein kleiner Sprungschritt mit gleicher Technik der Hacke, der aber am Standbein
vorbei am Fuß des Standbeines aufgetippt und wahlweise als Beistell- oder
Umsprungschritt getanzt wird.
1.2.5 Christine ( kleines seitliches Battement)
Die Christin wird in Formation seitliche nach vorn oder hinten (30°) und im Solo
variabel getanzt. Das Bein wird aus der Hüfte gestreckt und leicht ausgedreht
(keine Verschiebung der parallelen Hüfte). Die Fußspitze ist maximal in
Wadenhöhe.
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1.2.6 Winkel
Im Marsch wird der Winkel gerade, offen oder geschlossen variabel zum
Standbein geführt, wobei der Oberschenkel gerade und der Winkel zwischen
Oberschenkel und Wade 90° getanzt werden muss.
In der Polka
wird der Winkel offen getanzt, wobei die Fußspitze an das Knie des Standbeines
geführt werden muss. In der Polka dürfen gerade und geschlossene Winkel nur
innerhalb einer Schrittkombination getanzt werden. Mehr als zwei hintereinander
getanzte gerade und geschlossene Winkel gelten als Marschelement und werden
in der Polka mit Punktabzug geahndet (Ausnahme: Pferdchen).
1.2.7 Übersetzer
Im Bewegungsablauf beginnt er wie ein gerader Winkel. Er wird aber am
Standbein vorbei nach einer Abwärtsbewegung mit der Fußspitze am Boden
aufgetippt und wieder zurück in die Nullstellung gebracht. Im Marsch wird der
Übersetzer parallel geführt, wobei der Winkel zwischen Oberschenkel und Wade
90° betragen muss. In der Polka wird die Fußspitze an das Knie des Standbeines
geführt.
1.2.8 Battement
Das Battement wird aus der Hüfte geführt, dabei ist das Bein bis zur Fußspitze
gestreckt und leicht ausgedreht. Das Battement muss gesprungen getanzt
werden, sonst gilt es als Paradeschritt. Es wird direkt oder eingesprungen getanzt.
a) Erforderliche Battementhöhen sind laut Regelwerk:
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Schülerklasse:
Jugendklasse:
Hauptklasse:
90°
Brusthöhe
Schulterhöhe
Die gleichen Höhen gelten für die Streckübungen
b) Battement im Marsch:
Im Marsch kann das Battement gerade, offen oder geschlossen getanzt
werden.
c) Battement in der Polka:
Es sind maximal 2 Battements hintereinander jeglicher Art erlaubt. Es ist
darauf zu achten, dass die Battements Polka typisch vertanzt werden.
Ausnahme ist das Drehbattement.
d) Drehbattement:
Marsch: Es müssen zwei Battements mit dem gleichen Bein bei jeder
Drehung in die geschlossenen Füße getanzt werden.
Polka: Das Drehbattement muss durchgezogen werden. Es sind maximal
drei Battements erlaubt.
e) Rundbattement ( Round):
Das Rundbattement kann offen oder geschlossen getanzt werden.
Offen: Vom geschlossenen zum offenen Battement in die geschlossenen
Füße.
Geschlossen : Vom offenen zum geschlossenen Battement in die gekreuzte
Füße und von da aus in eine Kombination.
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f) Verzögertes Rundbattement:
Das verzögerte Rundbattement wird nur im Marsch und zwar über zwei
Zählzeitengleichmäßig verteilt im Stand getanzt.
g) Develope:
Es beginnt mit einem Battement, wobei am höchsten Punkt der Unterschenkel
abgewinkelt wird. Hierbei bleibt der Oberschenkel stehen. Anschließend wird
das Bein wieder ins Battement geführt.
h) Abgewinkeltes Battement:
Ist die Verbindung von einem offenen Battement in einen offenen Winkel.
1.3 Typische Marschschritte und Elemente
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Marschieren mit abgewinkeltem oder gestreckten Bein
Battements aller Variationen
Rundbattement
Verzögertes Rundbattement
Battementdrehung
Beistellschritte (Winkel, Übersetzer, usw. )
Kleine Sprungschritte
Stopps
Grußkombinationen
Einsprung Passagen
Einzeldrehungen
Schrittdrehungen
Schrittvariationen auf 4, 8 oder 16 Zählzeiten
Kleine Umsprungschritte
1.3.1 Stopp
Hier wird die Ferse Richtung Po gezogen und direkt wieder in die geschlossenen
Füße getanzt.
1.3.2 Marschdrehung
Mit beiden Beinen schulterbreit aufspringen, halbe Drehung nach hinten, dabei
Füße schließen. Während der zweiten halben Drehung nach vorn Füße
schulterbreit öffnen, vorn schulterbreit aufkommen und Füße schließen.
1.3.3 Battementkombinationen
Eine Marschkombination ist die Verbindung verschiedener Battements
miteinander, nicht die Verbindung von Battements mit anderen Grundschritten. Es
müssen mindestens zwei verschiedene Battements mit einem Bein getanzt
werden, z.B. Jahreszeiten, geschlossenes Battement und offenes Battement.
1.3.4 Rundbattementkombinationen
Eine Rundbattement-Kombination ist die Verbindung von mindestens zwei
Rundbattements hintereinander, nicht die Verbindung von Rundbattements mit
Battements, kleinen Rundbattements oder anderen Grundschritten. Es werden
geschlossene und offene Rundbattements mit einem Bein hintereinander getanzt
(z.B. rein und raus, zwei Rundbattements mit demselben Bein direkt
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hintereinander, z.B. geschlossenes verzögertes Rundbattement und offenes
normales Rundbattement).
1.3.5 Develope-Kombinationen
Eine Develope-Kombination stellt die Verbindung einzelner Developes oder die
Richtungsänderung innerhalb eines Developes dar, weiterhin ist sie die
Verbindung aller Developes mit anderen Elementen und Battements. Eine
Develope-Kombination muss mit einem Bein ohne Absetzen getanzt werden.
1.4
Typische Polka Elemente
1.4.1 Beistellschritt
Grundschritte und Variationen aus geschlossenen in geschlossene Füße, bei dem
das Spielbein nicht gewechselt wird.
1.4.2 Wickler
Der Fuß des Spielbeins wird vor und hinter der Kniehöhe des Standbeines geführt,
wobei das Spielbein 90° ausgedreht ist. Es bewegt sich nur der Unterschenkel des
Spielbeines.
1.4.3 Abschlagschritt
Der Unterschied zu den Beistellschritten liegt hier in der Verlagerung des
senkrechten Druckes auf ein Bein (Standbein), d.h. das ankommende Spielbein
schlägt das Standbein ab und setzt sich exakt auf dessen Stelle. Dabei ist durch
den Abschlag ein momentaner Schluss beider Füße gegeben. Durch den
Abschlag kommt es zu einer Schrittbeschleunigung innerhalb des Taktes, der
durch Verzögerung bzw. Einschieben eines 1/8- Schrittes ausgeglichen werden
muss.
1.4.4 Polka Umsprungschritte
Umsprünge in der Polka müssen in Kniehöhe getanzt werden, Ausnahme bilden
hier die Hacke, Spitze und seitliche Tippschritte.
Man unterscheidet:
 Parallel geführte Umsprungschritte, z.B. Rundschritt
 Seitlich geführte Umsprungschritte z.B. abgewickeltes Battement
1.4.5 Polka Drehungen
Die Polka Drehung kann ein- oder auswärts getanzt werden. Das gestreckte
Spielbein wird seitlich parallel geführt auf den Boden getippt und während der
Drehbewegung vor oder hinter das Knie gelegt. Nach der Drehung (60°) werden
beide Beine schulterbreit aufgesprungen und anschließend geschlossen.
1.4.6 Tief- und Unterschritte
Es gibt viele Variationen, die nach den bestehenden Regeln frei gestaltet werden
können:
a) Tiefschritte:

Krakowiaks
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Umsprungschritt in der Hocke mit paralleler Beinführung. Der Krakowiak
kann in verschiedenen Armführungen getanzt werden.
Körperführung:
waagerecht, nahezu parallel zum Boden
Armführung: wahlweise mit einem Arm oder beiden Armen im Wechsel
Handhaltung:
flach zum Boden

Kassoks
Körperführung:
Armführung:
Senkrecht gerade
keine Bodenberührung
b) Unterschritte:
Beistellschritte in der Hocke- Beinführung parallel oder offen. Das Bein ist im
gestreckten Zustand ca. Hüfthöhe. Die Fußspitzen sind gestreckt.
c) Ausfallschritte:
Der Ausfallschritt ist ein Unterschritt, dessen Charakteristik das Wahlweise rechts
oder links seitwärts ausgelegte Bein ist.
Ablauf:
Je nach Variation kann der Ausfall als Beistell-, Umsprung- sowie
Abschlagschritt sowie aus dem Rad, Überschlag oder Bogen auf
zwei Zählzeiten getanzt werden.
Haltung:
Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf dem senkrechten Druck
auf den Fußballen des Standbeines. Das Ausfallbein (Spielbein)
darf nicht belastet werden.
Beinführung: Standbein ausgedreht auf dem Fußballen, Spielbein ausgedreht,
gerader Rücken. Die Auflagefläche ist die Innenkante des Fußes.
Das Spielbein und der Oberschenkel des Standbeines bilden eine
Linie.
d) Liegestütz:
Ein Element, das sich für Variationen mit anderen Figuren eignet. Zu beachten ist
nur ein fließender Ablauf.
Beinführung: Aus der Hocke zu parallel geführten, geschlossenen Beinen, die
bis zu den Fußspitzen gestreckt sind. Kopf-, Körper- und
Handhaltung wie bei russischer Mühle.
e) russische Mühle:
Sie muss am Platz gedreht werden, wobei die Fußspitzen des Spielbeines den
Boden nicht berühren darf. Die Figur kann mit anderen Tanzelementen kombiniert
werden (Spagat, Liegestütz, usw.), muss jedoch eine Komplette Drehung getanzt
werden. Das Spielbein muss während der gesamten Übung gestreckt bleiben.
Kopfhaltung:
Kopf gerade als Verlängerung des Rückens
Körperhaltung:
gestreckt (kein Rundrücken)
Handhaltung: flach auf den Boden
f) Wilkin-Drehung:
Von der Grundstellung des Ausfallschrittes wird eine Drehung um 360° ausgeführt.
Das Spielbein bleibt während der gesamten Drehung gestreckt und parallel zum
Boden. Die Drehung wird auf dem gesamten Fußballen des Standbeines
ausgeführt. Das Standbein wird gebeugt und das Spielbein seitlich gestreckt
aufgesetzt. Die Drehung wird durch das Abstoßen mit dem Spielbein eingeleitet
und erfolgt auf dem Fußballen des Standbeines. Die Drehung stoppt in der
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Ausgangsposition. Beim Aufstehen ist das Spielbein nicht belastet. Die Figur
endet in geschlossenen Füßen. Die Drehung wird über vier Zählzeiten ausgeführt.
1.4.7 Bielmann
Aus der Ausgangsposition wird das Spielbein seitlich oder hinten hochgezogen.
Hierbei wird das Knie des Spielbeines so weit wie möglich nach innen gedreht. Die
Fußspitze ist gestreckt. Die Hand umfasst die Fußspitze und zieht das Bein zum
höchsten Punkt. Das Standbein muss möglichst gestreckt sein, jedoch leicht
gebogen. Der Winkel zwischen Spielbein und Standbein muss mehr als 90°
betragen. Der Oberkörper muss mitgeführt werden. Der andere Arm und der Kopf
dürfen frei nach den Grundregeln des Gardetanzes gestaltet werden. Die
Bielmann muss mindestens über zwei Zählzeiten ausgeführt werden. Sie gilt nicht
als Standpassage.
1.4.8 Klappschritt
Aus den geschlossenen Füßen wird der gestreckte Fuß des Spielbeines über die
Seite oder über den Rücken möglichst nahe zum Kopf geführt.
Dabei wird das Knie des Spielbeines nach unten ausgedreht, während das
Standbein möglichst gerade bleibt. Der Kopf neigt sich zum Fuß des Spielbeines.
1.4.9 Sprünge
Sprünge sind in allen Variationen möglich. Sie müssen so im Tanz gestaltet
werden, dass sie immer zum Publikum erfolgen und dem Takt der Musik
angepasst sind.
Übergänge: Die Übergänge von den Tanzpassagen in die Sprünge müssen
fließend und aus getanzten Schritten (kein Laufen) erfolgen. Abund Aufsprung erfolgen auf den gleichen Punkt.
Ablauf:
Alle Sprünge im Sinne des Schwierigkeitsgrades beginnen in der
Hocke mit geschlossenen Füßen und enden mit geschlossenen
Füßen oder im Ausfall in der Hocke( Grand Plie) und auf dem
Fußballen (kein Absatz).
Haltung:
Um Verletzungen vorzubeugen, ist auf eine gute Spannung und
gerade Haltung des Körpers zu achten. Überdrehungen sind zu
meiden. Der Ab- und Aufsprung erfolgt mit geradem Rücken. Arm
und Kopfhaltung siehe § 1.1.1 und 1.1.2 2.
Beinführung: Auf eine exakte Führung der Beine ist zu achten, d.h. auf dem
Höhepunkt des Sprunges muss der dargestellte Sprung als solcher
klar erkennbar sein.
 Sprünge im Sinne des Schwierigkeitsgrades sind:
Rehsprünge, Spreizsprünge( Grätschwinkelsprung), Spagat Sprung,
Kugelsprung, Klappsprung, Bücksprung, Luft Tour (Pirouttensprung),
Hocksprung, Ausfall Sprung sowie Variationen dieser Sprünge.
 Nicht als Sprung gewertet werden:
Kleiner Ballettsprung, kleiner Kreuzsprung
 Es sind maximal zwei Variationssprünge erlaubt.
Hierzu zählen Sprünge aus dem Stand in den Stand, aus dem Stand in den
Ausfall und aus dem Stand in die Hocke oder umgekehrt.
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1.5 Akrobatik
Die Akrobatik ist ein Bestanteil der Polka Disziplin.
1.5.1 Rad (kein Turnerrad)
Das Rad wird mit gestreckten Armen und Beinen einschließlich Fußspitzen
ausgeführt. Es wird aus den geschlossenen Füßen in die geschlossene Füße
getanzt (Ausnahmen: Rad zur Streckübung, Rad zum Ausfall, u.ä.). Es ist umso
besser, je weiter die Beine in der Luft gespreizt sind (mind. 90°). Es muss in zwei
Zählzeiten erfolgen. Wird ein Rad in Kombination mit einer Streckübung getanzt
(durchgezogene Streckübung, Durchschlag), ist darauf zu achten, dass das
Spielbein parallel am Standbein vorbei geführt und der Schwung des Rades voll
zur Streckübung ausgenutzt wird. Das Rad ist für alle Kombinationen geeignet.
Diese Radkombinationen sollten aber immer mit einem fließenden Übergang und
auf den Takt erfolgen.
1.5.2 Spagat
Im Spagat dürfen die Hände den Boden nicht berühren. Ein vollständiges Sitzen
muss gewährleistet sein. Die Fußspitzen müssen gestreckt sein. Für Arm- und
Handbewegungen gelten die Regeln wie unter § 1.1.2 beschrieben. Das
Aufstehen aus dem Spagat hat in einer ästhetischen Pose und in die
geschlossenen Füße zu erfolgen (Variationen aus dem Liegestütz). Die
Übergänge müssen fließend im Takt erfolgen. Ein Spagat im Tanz muss ohne
Abstützen der Hände und durch erkennbares Sitzen mindestens eine Zählzeit
gezeigt werden. Als Schluss Spagat muss es drei Sekunden in der Pose gehalten
werden.
Wenn ein Spagat aus geschlossenen Füßen erfolgt und beide Beine klar vom
Boden abheben, so ist dies als Sprungspagat zu werten. Es erfolgt
Disqualifikation. Erfolgt ein Spagat aus der Streckübung oder der Bielmann, ist
dies ebenfalls als Sprungspagat zu werten. Ein Männerspagat wird für den
Schwierigkeitsgrad ebenfalls akzeptiert.
1.5.3 Streckübung ( Kerze, Spafoer)
Die Streckübung kann vor- oder seitwärts erfolgen. Am Anfang und am Ende der
Übung müssen die Füße außer bei Kombinationen geschlossen sein. Dabei ist
auch auf eine gestreckte Fußspitze des Spielbeines zu achten. Die Streckübung
darf gesprungen werden. Bei gerader Körperhaltung wird das Spielbein wie beim
Battement über Kopfhöhe geführt und dort mit der gleichseitigen Hand am
Mittelfuß gefangen. Das Standbein muss möglichst durchgestreckt sein (leicht
gebeugt, Demi Plie). Die Streckübung muss, um im Schwierigkeitsgrad akzeptiert
zu werden, auf einen Themenbogen mit mindestens vier Zählzeiten(mindestens
drei Zählzeiten gehalten ) ausgeführt sein.
Variationen/ Kombinationen:
 Drehung in zwei oder vier Zählzeiten
 Streckübung aus gedrehtem Winkel
 Streckübung zum Ausfall, Rad o.ä.
1.5.4 Überschläge und Bodengänge
Deren Durchführung wird im Schwierigkeitsgrad nicht gewertet. Sie sind in der
Schülerklasse grundsätzlich verboten und hat in der Schülerklasse eine
Disqualifikation zur Folge.
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