- Scene Ungarn

Transcription

- Scene Ungarn
scene ungarn in nrw
Dü
SSELDORF NEUSS
Musik / Theater / Tanz / Literatur / Film / Kunst
04–07/2010
4 Monate ungarische
Kultur in ganz nrw
109 Künstler oder
Kompanien von Donau und
TheiSS an Rhein und Ruhr
14 gastgebende Städte
1 Festival für neugierige
Nachbarn, Kunstkomplizen
und Musiksüchtige,
Fernwehgeplagte und
Heimatverbundene,
Nachtschwärmer und
Festivalhopper
Und 10 Gründe, warum sich
Hingehen unbedingt lohnt:
01 Nie wieder Ungarn nur mit Salamibroten, Paprikaschoten
und Gulasch verbinden
—
02 An spielfreien wm-Abenden trotzdem etwas zu tun haben
und danach beim «Wunder von Bern» weniger an Sönke
Wortmann als an Péter Esterházy denken
—
03 Nicht fünf Tage auf einer Donauinsel in Zelten hausen, warmes Heineken trinken und Dixi Klos benutzen müssen, um
Bands wie Besh o droM, Pop Ivan oder Little Cow zu hören
—
04 Ohne carbon footprint gleichzeitig durch zwei rot-weißgrüne Kulturlandschaften reisen
—
05 Sich davon überzeugen, dass es die Kulturhauptstadt Pécs
nicht nur in der Zeitung und die deutsche Einheit am Balaton
nicht nur in Geschichtsbüchern gibt
—
06 Bei Premierenfeiern in Mülheim, auf Kellerpartys in
Dortmund, am Plattenteller in Düsseldorf junge ungarische
Künstler kennenlernen und damit später bei Facebook
angeben —
07 Alte europäische Tanzbekannte wie Eszter Salamon, Pál
Frenák, Josef Nadj und den sagenumwobenen ungarischen
Wunderhirsch wiedertreffen
—
08 Bücher von Péter Nádas und Platten von Gábor Gadó aus dem
Regal nehmen und damit auf Autogrammjagd gehen
—
09 Einmal Tony Lakatos’ Saxofon in Wuppertal hören
—
10 Fernweh bekommen
—
10aDixi Klos vergessen, co 2 vergessen, Facebook vergessen
—
10bZelt fürs Sziget-Festival kaufen, Pécs im Diercke Weltatlas
suchen, Flüge buchen
hans-georg
lohe
GRUSSWORT
Im Rahmen des Kooperationsprojektes scene ungarn in
nrw des Landes Nordrhein-Westfalen ist Ungarn in diesem Jahr
zu Gast in 14 Städten in nrw. Auch die Landeshauptstadt Düsseldorf ist mit einem umfangreichen Programm vertreten: Tanzund Theateraufführungen, Konzerte, Ausstellungen, Lesungen
und Filme von ungarischen zeitgenössischen Künstlerinnen und
Künstlern werden in Düsseldorf präsentiert.
Verlässliche Partner für die Durchführung des vielfältigen
Angebots in Düsseldorf sind das tanzhaus nrw, das Forum Freies
Theater, globalklang e.V., Jazz in Düsseldorf e.V., die Tonhalle,
der Künstlerverein Malkasten, Ateliers Höherweg e.V., das Heinrich-Heine-Institut, die Stadtbüchereien und das Filmmuseum.
Ihnen ist es zu verdanken, dass wir jenseits von folkloristischen
Klischees aktuelle und ausgefallene Positionen aus Ungarn zu
sehen und zu hören bekommen.
Ein Dank auch an das nrw kultursekretariat Wuppertal, das
dieses großartige Projekt koordiniert.
Wer aufgeschlossen gegenüber anderen Kulturen ist, kann viel
von und über andere Menschen lernen. Gleichzeitig stellen wir
fest, dass die zeitgenössische Kunst und Kultur in Ungarn gar
nicht so weit weg ist von unserem Kulturverständnis. Europa
wächst zusammen, nehmen Sie teil an diesem Prozess und lassen
Sie sich von der Kreativität und Vielfalt der ungarischen Kulturszene beeindrucken.
«Kulturförderung ist keine Subvention, sondern eine unverzichtbare Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft»,
betonte Kulturstaatsminister Bernd Neumann erst kürzlich
wieder. Gerade auch durch solche internationalen Projekte wie
scene ungarn in nrw versuchen wir diesen Gedanken in die
Tat umzusetzen.
Ich wünsche allen Besucherinnen und Besuchern spannende
Erlebnisse, anregende Diskussionen und heiße die ungarischen
Künstlerinnen und Künstler herzlich in der Landeshauptstadt
Düsseldorf willkommen.
hans-georg lohe
Kulturdezernent der Landeshauptstadt Düsseldorf
Bálint Rádóczy
FOTOGRAFIEN
Fotografie aus Ungarn? Klar: Capa, Brassaï, Moholy-Nagy. Wir
wollten wissen, was die jungen Fotografen heute in ihrem Land
sehen und haben neun von ihnen gebeten, uns eine Auswahl ihrer
Arbeiten zu schicken. Für dieses Programmbuch hat Bálint Rádóczy einige seiner Bilder zur Verfügung gestellt. Sehen kann man
sie auf Titel- und Kapitelseiten. Über seine Fotografie schreibt er:
«Ich sehe Einsamkeit, Trennung und Entfremdung als wichtige
ästhetische Begriffe an. Ich sehe meine Bilder gerne als Zeugnisse­ des Obskuren. Sie sind eher natürlicher als kultureller oder
sozialer Herkunft. Im Arbeitsprozess versuche ich weniger exakt
oder definiert zu sein, so dass mehr Platz für die ungeborenen
Möglichkeiten bleibt.»
bálint rádóczy, geb. 1977, studierte u. a. an der «ank Martyn
Ferenc Free School of Arts» beim Maler Ferenc Lantos. Er arbeitet
als freischaffender Fotograf und Grafikdesigner unter dem
Künstler­namen «Playdog Kreatív» und hat an diversen Gruppenausstellungen, medienübergreifenden Projekten und der Contemporary Hungarian Photographic Biennale teilgenommen.
www.balintradoczy.hu
Informationen zu einer geplanten Ausstellung mit den neun
­scene-Fotografen stehen hier: www.scene-ungarn.de
röFFnung e
huNgaRiaN StatE FOLK ENSEMbLE
«LabyRiNth»
Grußworte
BirgitJörder
Bürgermeisterin Stadt Dortmund
Hans-HeinrichGrosse-Brockhoff
Staatssekretär für Kultur des Landes
Nordrhein-Westfalen
JánosCanTogay
Botschaftsrat der ungarischen Botschaft
und Direktor des Collegium Hungaricum
Berlin
Labyrinth
HungarianStateFolkEnsemble
Trachten, Bauerntänze, Volksmusik? Dasklingtnichtnach
zeitgenössischerungarischerKunst.Istesaber.DieTanzperformance«Labyrinth»desHungarianStateFolkEnsemble
übersetztmiterstaunlicherLeichtigkeitTraditioninModerne.
SowiedieheimischenVolksmusikenBélaBartókinspirierten,so
interpretiertdasHungarianStateFolkEnsembleseitmehrals50
JahrendieTanztraditionendesKarpatenbeckens.«Labyrinth»
istderzweiteTeileinerTrilogie,diesichmitdenTänzenundder
MusikausBartóksRecherchenauseinandersetzt.CsabaHorváth,
GerzsonPéterKovácsundGáborMihály,dreiderwichtigsten
zeitgenössischenChoreografen,habendietraditionellen
Versatzstückeneugemischt.DieMusikstammtvonLászlóSáry,
einembedeutendenungarischenKomponistenderGegenwart.
HerausgekommenisteineunterhaltsameTanzoperfüralle,die
wissenmöchten,wieinUngarnfrühermusiziertwurdeund
heutegetanztwirdundumgekehrt.Lifeisaremix.
o 12/04/10 19:30 uhr
M
opernhaus platz der alten synagoge dortMund
15,– € / 10,– € (erM. 5,–€)
TiCkeTs: 0231/50 27222 und www.TheaTerdo.de/TiCkeTs
MinisTerpräsidenT des Landes nordrhein-wesTFaLen,
nrw kuLTursekreTariaT, sTadT dorTMund – aMT Für angeLegenheiTen
des raTes und des oberbürgerMeisTers, TheaTer dorTMund,
kuLTurbüro sTadT dorTMund
Musik / Theater / Tanz / Literatur / Film / Kunst
Musik
D
13
Variations of a Double
Supernova-Sonderkonzert
mit L. Rozmán und M. Tchiba
Ein Konzert als Dialog zwischen zwei Ländern, aber auch
zwischen Vergangenheit und Gegenwart: Werke von jeweils
vier zeitgenössischen Komponisten aus Ungarn und nrw,
deren Wirken aktuell und auch in historischer Tiefe die NeueMusik-Szene des jeweiligen Landes prägt, im Wechselspiel mit
den Fantasiestücken op. 73 des großen Jubilars 2010: Robert
Schumann. Gespielt und moderiert wird das Programm von zwei
jungen ungarischen Künstlern: dem Klarinettisten Lajos Rozmán
(*1970) und dem Pianisten Martin Tchiba (*1982), der seit 1985
in nrw lebt. Das künstlerische Schaffen beider Musiker, deren
Schwerpunkt in der Aufführung von Neuer Musik liegt, ist von
zahlreichen nationalen und internationalen Konzertätigkeiten,
CD-Aufnahmen sowie Auszeichnungen gekennzeichnet.
Diese Veranstaltung findet auch in Bielefeld statt.
SA 17/04/10 20:00 UHR
Tonhalle Düsseldorf Helmut-Hentrich-Saal Ehrenhof 1 40479 Düsseldorf
11,– € (erm. 5,– €)
Konzertkasse der Tonhalle Düsseldorf, 0211/8996123
Tonhalle Düsseldorf, www.tonhalle.de
Musik
D
15
Little Cow
kultureller Hochzeitssound
L i ttl e C o w M e l a n c h o l i c s - T i m e Ta k e s Pat i e n c e
Eine sonore Baritonstimme singt, mal sanft, mal laut, mal
englisch, mal französisch, mal ungarisch. Ein Tamburin gibt
den Rhythmus vor, Ska. Dazu erklingt ein folkloristisches
Akkordeon, eine sentimentale Klarinette, eine rockige E-Gitarre.
So ungefähr hört sich die Musik von «Little Cow» an, die sie
selbst als «kulturellen Hochzeitssound» oder «crazy listening»
bezeichnen. Emotional, ein bisschen melancholisch, verträumt,
romantisch, aber auch rau – vor allem jedoch sehr spaßig.
In Ungarn ist die Serie «Kistehén» (Kleine Kuh) im Bereich der
Trickfilmhelden der König. Produziert hat die Serie László Kollár,
der vor lauter Spaß an der Sache auch gleich noch einige Songs
für seine Filme schrieb und mit einer Schar durchgedrehter Landbewohner einspielte. So entstand im Jahre 2005 die Band «Little
Cow». Die Single «Cyber Boy» hat in Ungarn einen Schnellstart
hingelegt und die Band in ihrer Heimat berühmt gemacht.
Im Anschluss an das Konzert präsentiert das «Eastblokmusic»
DJ Team wilde Tanzmusik aus dem Balkan. Zu den bisherigen
Veröffentlichungen von «Eastblokmusic» zählen die schon
legendären Compilations BalkanBeats Vol. 1 bis 3 und die Alben
«Cafe Sputnik – Electronic Exotica from Russia», «Polska Rootz»
und «Balkan Grooves». Eine wilde Osteuropa-Party ist garantiert! SA 24/04/10 21:30 UHR
ZAKK Fichtenstr. 40 40233 Düsseldorf
13,– € / ERM. 10,– €
Zakk, 0211/9730010
globalklang e.V., www.globalklang.de, «KulturÇok»
Musik
D
17
Ensemble Zengö
TRADITION VIRTUOS
Das Ensemble «Zengö» aus der ungarischen Kulturhauptstadt
2010 Pécs besteht nun seit über 25 Jahren. Es ist in vierzehn Ländern auf Festivals und Bühnen aufgetreten. Neben zahlreichen
TV- und Hörfunkauftritten haben die MusikerInnen bisher drei
Alben aufgenommen. In ihren Konzerten, Musik der archaischen
ungarischen Bauernmusik, vermischen sich die eigenartigen
Melodien der asiatischen Urkultur mit europäischen Harmonien.
Durch die speziell gebauten Saiteninstrumente erschließen
sich der dynamische, dichte Klang, der strenge, energievolle
Rhythmus und die Lyrik dieser Musikwelt erschlossen. Die
Spezialität des Konzertes ist die aufregende Synthese der
traditionellen Musik mit der heutigen, modernen Musik, die in
den Kompositionen und Improvisationen auf den akustischen
Instrumenten erklingen. Eine Besonderheit des Programms von
«Zengö» ist das sogenannte «Tanzhaus», ein gemeinsamer Tanz
am Ende des Konzertes. Während dem konzertanten Teil des
Programms, ist der Einfluss der Rhythmen und Tanzeinlagen auf
die Zuschauer so stark, dass diese sich bewusst oder unbewusst
nach dem Mittanzen sehnen. Dieser Bewegungsdrang kann unter
der Anleitung des Tänzers mit einfachen und lustigen Schritten
in selbstvergessener, ausgelassener Stimmung münden.
MI 05/05/10 20:30 UHR
Jazzschmiede Himmelgeisterstr. 107 g 40225 Düsseldorf
13,– € / erm. 10,– €
Jazzschmiede, 0211/3110564, www.jazz-schmiede.de
globalklang e.V., www.globalklang.de, «KulturÇok»
Musik
D
19
Timeart Ensemble
und die Gebrüder Buharov
Improvisationsmusik
und Videokunst
J a n e t To r o B e n av i d e s
Einen Rausch der Sinne, das verspricht das «Timeart Ensemble»
den Liebhabern experimenteller Videokunst und avancierter
elektroakustischer Improvisationsmusik. Albert Márkos
(Cello) und Peter Szabó (Elektronik), zwei der interessantesten
Aktivisten der Budapester Avantgarde-Szene, treffen auf Sven
Hahne (Elektronik, Video) und Matthias Muche (Posaune), die
Gründer des nordrhein-westfälischen Festivals für Intermediale Improvisation «Frischzelle.» Auf der Suche nach einer
synästhetischen Verbindung von Bild und Ton kombinieren
sie klassische Instrumente, elektronische Klangerzeuger und
Bilder zu einem neuen künstlerischen Ausdruck. «Timeart
Ensemble» beschließt mit diesem Konzert seine Tour 2009/10,
die durch einige der ambitioniertesten Orte für experimentelle
intermediale Arbeiten führte. Vor dem Konzert des Ensembles
werden zwei Experimental-Kurzfilme der umtriebigen Buda­
pester Regisseure und (Timeart assoziierten) Videokünstler Igor
und Ivan Buharov gezeigt. Auf dem Gebiet des experimentellen
Kurzfilms zählen die Gebrüder Buharov mit Sicherheit zu den
aussergewöhnlichsten­ u nd originellsten Erscheinungen auf dem
internationalen Parkett. Sollte man ihre Filme nicht kennen,
sollte man alles unternehmen, um sie zu sehen.
SO 09/05/10 20:30 UHR
Salon des Amateurs Grabbeplatz 4 40213 Düsseldorf
8,– € / 10,– €
Zeitkunst e.V., www.zeitkunst.eu
Musik
D
21
Gábor Gadó Trio
und Matthias Haus
Ungarischer Jazz am Rhein
Gábor Gadó ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der
improvisierten Musik (des Jazz). Seine Projekte sind poetisch,
politisch oder musikalisch grenzüberschreitend. Er verkörpert
alle Tugenden, die man sich von einem ungarischen Gitarristen
verspricht: Tiefgründigkeit, Virtuosität, hinreißende Emotionalität. József Horváth Barcza war nach dem Studium am Béla Bartók
Konservatorium und der Ferenc Liszt Musikakademie in den 90er
Jahren Mitglied im Gustav Mahler Youth Orchestra unter der
Leitung von C. Abbado. Nachdem er 1995 die Auszeichnung «Best
double-bass player» bei der «Jazz Juniors» Kompetition in Krakow
erhielt, widmete er sich vor allem dem Jazz. Heute ist er Mitglied
verschiedener Formationen und ein überaus gefragter Bassist
der aktuellen ungarischen Szene. Joe Quitzke ist ein wichtiger
Schlagzeuger der aktuellen französischen Szene. So gehört er beispielsweise zum Trio des Saxophonisten Matthieu Donarier. Mit
ihm gehörte er auch einige Jahre lang zum französischen Quartett von Gábor Gadó, als dieser in Paris lebte. Matthias Haus ist
ein Virtuose seines Instruments und ein kraftvoller Komponist,
der den Düsseldorfern auch als klassischer Schlagwerker und Pädagoge («Düsseldorf Percussion») bekannt ist. Er ist Dozent an der
Musikhochschule Köln, Abt. Wuppertal sowie Schlagwerklehrer
an den Musikschulen Düsseldorf und Bergisch Gladbach.
I s tvà n H u s z t i
Eine Veranstaltung mit dem «Gábor Gadó Trio» findet auch in Bonn
und Köln statt.
FR 14/05/10 20:30 UHR
Jazzschmiede Düsseldorf Himmelgeisterstr. 107 G 40225 Düsseldorf
12,– € (erm. 10,– €)
Jazzschmiede, 0211/3110564, HEINERSDORFF, 0211/329191
Jazz in Düsseldorf e.V., Jazz am Rhein e.V., EURO Jazz 21’
Musik
D
23
Besh o droM und Fókatelep
Psychedelischer Pop
und Gypsy Grooves
Das Projekt scene ungarn in nrw bietet mehreren Städten
das Vergnügen eine der absolut heißesten Balkan-CrossoverBands als Gast zu haben, «Besh o droM» aus Budapest. Frontaler
Brassjazz, ungestüm auf rumänischer und südbalkanischer
Gypsy-Tradition dahin improvisierend, mit wilden Ausreißern in
bulgarische bis orientalische Melodik, organisch verschmolzen
mit Hip-Hop, Rap und Elektro-Dancefloor sowie das groovende
Zusammenspiel von diversen Blechblasinstrumenten mit einem
psychopatisch schnellen und präzisen Cimbalom sowie Darbuka,
Tupan (mazedonisch-bulgarische Rahmentrommel) und Kanna
(in der Romamusik übliche Wasserkanne) – so was hat es noch
nicht gegeben. Das ergibt eine dionysische Fusion, die jung,
modern, urban und unvergleichlich groovy ist, jeden Jazzklub
und Dancefloor zum Kochen bringt und trotzdem tief in den
musikalischen Traditionen von Budapest bis Baku verankert
ist. Vorab präsentieren wir die ungarische Gruppe «Fókatelep».
Eine fesselnde Stimme, schwebende Keyboards und rhythmische
Perkussionen sind die musikalischen Hauptmerkmale der Gruppe
und stimmen Sie auf den Abend ein.
Zum Abschluss: «Gypsy World Sound Party» mit dem DJ-Team
«Schwarze Katze, Weißer Kater».
B a r n a b a s K i r á ly
Diese Veranstaltung findet auch in Bielefeld, Hagen und Bochum statt.
SA 22/05/10 21:00 UHR
ZAKK Fichtenstr. 40 40233 Düsseldorf
14,– € / ERM. 11,– €
Zakk, 0211/9730010, www.zakk.de
globalklang e.V., www.globalklang.de, «KulturÇok»
Musik
D
25
Mitsoura
ROMA STIMMGEWALT
Bereits als Leadsängerin der ungarischen Romaband »Ando
Drom» wurde Mónika «Mitsou» Juhász Miczura als eine der
gewaltigsten Stimmen der europäischen World-Music gefeiert.
Mit ihrem eigenen Projekt gelingt ihr ein alle Sinne betörender
experimenteller Romafolk. Mónika Juhász stammt aus dem
armen Dorf Békécsaba an der rumänischen Grenze. Schon ihre
Mutter war eine der besten Sängerinnen der Region. Nachdem
die Familie nach Budapest gezogen war, wurde Jenö Zsigó
auf Mitsous herausragendes Talent aufmerksam und machte
sie kurzerhand zur Sängerin seiner Band «Ando Drom». 2003
gründete sie dann ihre eigene Gruppe, «Mitsoura» und lässt nun
ihrer Kreativität freien Lauf. Sie verwendet eine Gesangstechnik,
die aus der indischen Provinz Rajasthan stammt, arbeitet mit
elaborierten Studiotechniken und reichert ihre Auftritte mit
visuellen, hypnotischen Effekten an. «Die Lieder, die wir nachspielen, stammen aus verschiedenen Roma-Traditionen, es sind
Reise- oder Begräbnislieder, die von meiner Mutter oder alten
Zigeunern gesungen wurden». In ihrer Musik finden sich hier und
da Elektroakkorde und andere Rock-, Jazz- und Klassikklänge.
Alles wird vermischt, seien es indische Klangfarben oder Schlaginstrumente aus dem Balkan.
Diese Veranstaltung findet auch in Bielefeld statt.
DO 10/06/10 20:00 UHR
ZAKK Fichtenstr. 40 40233 Düsseldorf
17,– €/ ERM. 13,- €
ZAKK, 0211/9730010, www.zakk.de
GLOBALKLANG E.V., www.globalklang.de, «KulturÇok»
Musik
D
27
Snétberger / Friedman Duo
Jazz und Weltmusik im hofgarten
Der aus Ungarn stammende Gitarrist Ferenc Snétberger und der
New Yorker Vibraphonist David Friedman, beide in Berlin lebend,
bringen auf höchstem künstlerischen Niveau ihre musikalische
Herkunft zusammen. Mit Virtuosität und großer Lust an der
Improvisation entsteht ein filigranes und dabei erdiges Geflecht
von Tönen und Klängen. Zwischen dem von Roma-Musik und
Jazz geprägten Snétberger sowie dem urbanen Jazz- und Improvisationsmusiker Friedman entwickelt sich so unverwechselbare,
gleichzeitig in Klängen schwelgende wie mitreißend rhythmische
Musik. Der gebürtige New Yorker Friedman, seit vielen Jahren
Professor für Percussion an der Hochschule für Musik Hanns
Eisler, und der von der Roma-Tradition und auch von brasilianischer Musik beeinflusste Ungar Snétberger, bilden zusammen
eines der beeindruckendsten kammermusikalischen Duette der
Gegenwart. Es ist eine faszinierende Klangwelt, die zwischen
Klassik, Jazz und Folklore steht, ohne damit «wurzellos» oder
«eklektisch» zu wirken. Hier trifft ungarisches Temperament auf
New Yorker Urbanität.
Diese Veranstaltung findet auch in Bielefeld statt.
SA 14/08/10 15:00 UHR
MUSIKPAVILLON im düsseldorfer hofgarten AN DER REITALLEE düsseldorf
Eintritt frei
Jazz in Düsseldorf e. V., www.jazz-schmiede.de
Musik / Theater / Tanz / Literatur / Film / Kunst
Theater
D
31
the cloud
space – Eine Führung durch das
Museum der Zukunft
Wir schreiben das Jahr 2060. Fünfzig Jahre nach dem großen
Umbruch, der die Geschichte der Menschheit ein für allemal
zum Besseren gewendet hat. In diesem Jubiläumsjahr blicken
Museen weltweit noch einmal auf das Jahr der Entscheidung, auf
das Leben im Jahr 2010. Die Besucher erleben eine perfekt nachgebildete Welt in einer Open Air-Installation. Objekte, Szenen,
Menschen und Begebenheiten dieses wichtigen Zeitenwechsels
sind lebensecht wiedergegeben, die Museumsführer geleiten
durch einen Parcours der Beinahe-Katastrophe. In einer «memorial soap» sind Szenen und Momente eines Lebens zu sehen, das
heute, 2060, kaum noch vorstellbar ist. Gleichzeitig verfolgt man
die ersten vorsichtigen Schritte zu dem, was kurze Zeit später
zum großen Umbruch geführt hat. Space spielen gekonnt mit
den Mitteln des semi-dokumentarischen Theaters: Mit geführter
Audio-Tour, interventionistischen Interviews und Live-Musik
wird die Realität von heute zu einem Museum von morgen, um
den Blick freizugeben auf die Zusammenhänge von Erinnerung
und Geschichtsschreibung. Und beim Verlassen des fiktiven
Museums taucht die gesellschaftliche Frage auf: In welche Gegenwart will man entlassen werden? 2010 oder 2060?
Dáv i d Lu k ác s
Diese Veranstaltung findet auch in Bonn statt.
DO 22/04/10 20:00 UHR
FR 23/04/10 20:00 UHR
SA 24/04/10 20:00 UHR
FFT Juta KasernenstraSSe 6 40213 Düsseldorf
AK 18,– € (erm. 10,– €) / V VK 15,– € (erm. 8,– €)
Forum Freies Theater Düsseldorf, www.forum-freies-theater.de
Musik / Theater / Tanz / Literatur / Film / Kunst
Tanz
D
35
Die Länge von 100 Nadeln
Magischer Bilderkosmos
von Josef Nadj
E d va r d M o l n a r
Die Inszenierung von surrealen Traumwelten zählt zu den
Markenzeichen des renommierten Choreografen Josef
Nadj. In «Die Länge von 100 Nadeln» erschafft er mit einem
hervorragenden Ensemble aus acht Tänzern und Schauspielern
und sieben Musikern einen magischen Bilderkosmos, in dem
er heidnisch anmutende Rituale, Tanztheater-Elemente und
mitreißende Livemusik mit avanciertem Jazz und Folk verwebt.
Szenen von raffiniert inszeniertem Chaos wechseln sich mit
streng komponierten und stillen Szenen zwischen schwarzem
Humor und poetischen Momenten ab. Wie ein Bildermagier
scheint der ungarische Choreograf die Bedeutung von Objekten,
Räumen, Geräuschen und Rollen von Menschen auf kunstvolle
und zugleich unterhaltsame Art zu verschieben und schafft ein
ironisch gebrochenes Sinnbild für die Wandelbarkeit und Zeit­
losigkeit von Ritualen. Josef Nadj zählt zu den renommiertesten
Choreografen Europas und wird mit seinen Tanztheaterstücken
weltweit zu Festivals eingeladen. 1957 in der Woywodina
geboren, studierte er in Frankreich bei berühmten Mimen wie
Marcel Marceau und Jaques Lecoq und ließ sich u.a. durch den
japanischen Butoh in seiner choreografischen Entwicklung
inspirieren. Seit 1995 leitet er das Choreografische Zentrum in
Orleans und war 2006 «artist associé» beim Theaterfestival in
Avignon. Gemeinsam mit dem Pina Bausch-Tänzer Dominique
Mercy entwickelte er das Duett «Petit psaume du matin.»
Tanz
D
E d va r d M o l n a r
Der serbische Komponist und Musiker Mezei Szilárd zählt zu
den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten der osteuropäischen Musikszene und arbeitete mit Josef Nadj bereits seit 2001
für das hochgelobte Tanzstück «Les Philosophes» zusammen. «Die Länge von 100 Nadeln» feierte im November 2009 in
Budapest Uraufführung und ist in Düsseldorf in deutscher
Erstaufführung zu sehen. Der Titel bezieht sich auf ein altes
ungarisches Sprichwort und ist ein Synonym für Arbeit, die
sinnlos und vergebens getan wird.
DO 17/06/10 20:00 UHR
FR 18/06/10 20:00 UHR
tanzhaus nrw ERKRATHERSTR. 30 40233 Düsseldorf
21,– € (Kategorie A) / 16,– € (Kategorie B)
0211/172700
tanzhaus nrw, www.tanzhaus-nrw.de
37
Tanz
D
39
Magyar Táncok
Eszter Salamon
In «Magyar Táncok», was soviel bedeutet wie «Ungarische Tänze»,
begibt sich die Choreografin und Tänzerin Eszter Salamon auf
Spurensuche nach ihren tänzerischen Wurzeln und ebendiesem
Familienerbe: dem ungarischen Volkstanz, in dem sie selbst als
Heranwachsende in Budapest ebenso wie im klassischen Ballett
ausgebildet wurde. Für ihr 2005 entstandenes Stück setzte sie
sich nicht nur intensiv mit ihrer Mutter, einer langjährigen
Volkstanzlehrerin, auseinander, sondern auch mit zahlreichen
anderen ungarischen MusikerInnen und TänzerInnen. Salamon
erläutert die althergebrachten Bewegungstechniken, befragt und
übersetzt sie in einen zeitgenössischen Kontext und kreiert eine
fesselnde Performance zwischen der tänzerischen Gegenwart
und der Tanztradition eines ganzen Landes.
Uraufführung: 18. Mai 2005 Festival Les Intranquilles (Lyon),
Konzept: Eszter Salamon, Musikalisches Konzept: Ferenc Salamon,
Assistenz: Zoltàn Gémesi. Mit Endre Liber, Róbert Liber, Róbert
Csögör, Zoltàn Gémesi, Ferenc Salamon, Erszébet Salamon, Eszter
Salamon, Musik: Stimme Bela Bartók Words to Cantata profana,
Olyat vágok, háromfele (Gesang für Stocktanz), Richie Hawtin,
Technische Leitung: Götz Dihlmann, Produktion/Organisation:
Alexandra Wellensiek, Produktion: Festival Les Intranquilles, Villa
Gillet (Lyon).
Im Vorfeld der Performance, um 19:00 Uhr, findet ein Einführungsvortrag zu Eszter Salamon von der Tanzwissenschaftlerin
Yvonne Hardt statt. Zum Vortrag ist der Eintritt frei.
B ot s c h a ft / Sa l a m o n
Diese Veranstaltung findet auch in Essen statt.
SO 20/06/10 20:00 UHR
tanzhaus nrw Erkratherstr. 30 40233 Düsseldorf
14,– €
0211/172700
tanzhaus nrw, www.tanzhaus-nrw.de
Musik / Theater / Tanz / Literatur / Film / Kunst
Literatur
D
43
László Földényi
Schicksallosigkeit:
Ein Imre Kertész-Wörterbuch
Spätestens seit dem Erfolg seines Buches «Roman eines Schicksallosen» (dt. 1996) gilt Kertész als einer der großen europäischen
Schriftsteller. 2002 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. In seinen Romanen, Essays und Tagebüchern beschäftigt
er sich auf ungewöhnliche und bisweilen provozierende Weise
mit der «conditio humana» nach Auschwitz. 1999 war er zu Gast
im Heine-Institut in Düsseldorf und hat seinen Roman «Fiasko»
vorgestellt. Nun liegt mit dem neuen Buch des ungarischen
Essayisten und Literaturwissenschaftlers László Földényi eine
einzigartige Annäherung an das Werk von Imre Kertész vor. In
110 Einträgen erläutert sein «Wörterbuch» charakteristische,
interessante oder merkwürdige Begriffe, die bei Kertész immer
wieder auftauchen: von A wie «Absurd» und F wie «Fußballplatz»
über G wie «Glück» und J wie «Jude» bis hin zu W wie «Wolkengrab» und Z wie «Zoll». Jeder einzelne dieser Artikel von László
Földényi ist ein brillanter Essay, der dazu anregt, sich wieder in
Kertész’ Bücher zu vertiefen. László Földényi, geboren 1952, zählt
zu den bedeutendsten ungarischen Intellektuellen. Er lebt und
arbeitet in Budapest. 2005 wurde er mit dem Friedrich-GundolfPreis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
ausgezeichnet.
Diese Veranstaltung findet auch in Münster statt.
DI 20/04/10 19:30 UHR
Heinrich-Heine-Institut Bilker str. 12–14 40213 Düsseldorf
6,– € (erm. 4,– €)
0211/8995571, [email protected]
Heinrich-Heine-Institut, www.duesseldorf.de/heineinstitut
Literatur
D
44
Literatur
D
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György Dalos und Lea Polgár
Ungarn – gestern und heute
Péter Nádas
Die Bibel
Das Jahr 1989 bedeutete für die osteuropäischen Staaten nach
jahrzehntelanger Abhängigkeit von der UdSSR und Herrschaft
der kommunistischen Diktatur einen tiefen Einschnitt: Endlich
konnten diese Länder ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen,
demokratische Strukturen aufbauen und den Anschluss an das
westliche Europa suchen. Der Schriftsteller György Dalos erzählt,
wie der Prozess der Loslösung in Gang kam, welche Zufälle und
Details eine Rolle spielten und welche Widerstände überwunden
werden mussten, bevor aus dem Ostblock hinter dem Eisernen
Vorhang ein östliches Europa werden konnte. György Dalos, 1943
in Budapest geboren, lebt heute als freier Autor in Berlin und ist
einer der bedeutendsten ungarischen Schriftsteller.
In ihrem ersten Roman «Die zwei Welten der Rahel Bratmann»
erzählt Lea Polgár eine Familien- und Liebesgeschichte aus dem
Budapest zwischen 1906 und 1911 und zugleich die Geschichte einer
scheiternden jüdischen Assimilation. Sie erzählt anhand von zwei
Töchtern einer wohlhabenden, liberalen jüdischen Familie, zwei
Versionen eines Lebens. Es beginnt in einer Zeit des Umbruchs
Ungarns und Europas. Kurz vor Beginn des ersten Weltkrieges und
mit Ende der k.u.k.-Zeit begibt sich die eine mit ihrem Mann nach
Amerika und sieht sich einer scheiternden Ehe entgegen gehen und
die andere heiratet einen orthodoxen Juden und wird glücklich.
Polgár schreibt über eine halbwegs friedliche Welt der Koexistenz
in einer der großen europäischen Metropolen, wie es sie bald darauf
nicht mehr geben durfte. Moderation: Dr. Hannes Krauss
Als 1965 dieser Erstling des damals 23-jährigen Péter Nádas in
Ungarn erschien, erregte schon der Titel Aufmerksamkeit. Und
das Thema, mit dem er sein späteres Opus magnum, «Buch der
Erinnerung» vorwegnahm, war nicht weniger skandalös: die
Bewältigung einer Kindheit in der stalinistischen Rákosi-Ära.
Ein Junge lebt mit seinen Eltern und Großeltern in einer Villa
auf dem «Hügel», einem privilegierten Stadtbezirk von Budapest.
Für die Hausarbeit «nimmt» man sich ein Mädchen vom Land.
Die Eltern, hohe Funktionäre, haben wenig Zeit für ihren Sohn,
unbeaufsichtigt kann er seine Umgebung erforschen und seine
sadistischen Neigungen am neuen Dienstmädchen ausprobieren.
An der Bibel, die er eines Tages im elterlichen Bücherschrank entdeckt und vor den Augen des gläubigen Mädchens zerreißt, um
es zu provozieren, entzündet sich der Konflikt: Für das Bauern­
mädchen ist das Buch der Bücher ein Quell des Trostes und der
moralischen Haltung und für die Mutter ein teures Andenken
an die heroischen Zeiten des Widerstands, als sie Flugblätter in
ihrem Korb mit dieser Bibel tarnte. Mit dieser fein gesponnenen
Variante des uralten Themas von Herr und Knecht hat sich Péter
Nádas mit einem Schlag in die erste Reihe der ungarischen
Gegenwartsliteratur eingeschrieben.
Veranstaltungen mit György Dalos und Lea Polgár finden auch in
Aachen, Bochum, Bonn, Münster und Neuss statt.
MI 21/04/10 20:00 UHR
Zentralbibliothek Bertha-von-Suttner-Platz 1 40227 Düsseldorf
Eintritt frei
Stadtbüchereien Düsseldorf, www.duesseldorf.de/stadtbuechereien
Diese Veranstaltung findet auch in Bielfeld, Bonn, Münster, Neuss und
Wuppertal statt.
DO 29/04/10 19:30 UHR
Heinrich-Heine-Institut Bilker str. 12–14 40213 Düsseldorf
6,– € (erm. 4,– €)
0211/8995571, [email protected]
Heinrich-Heine-Institut, www.duesseldorf.de/heineinstitut
Musik / Theater / Tanz / Literatur / Film / Kunst
Film
D
49
Feuerwehrgasse 25 –
Tüzoltó utca 25
István Szabó
P r o g r e s s F i lmv e r l e i h
In der Nacht vor dem Abbruch eines großen Mietshauses in
Budapest überkommt die Bewohner noch einmal die Erinnerung
an Menschen und Ereignisse, die sie in diesem Haus erlebt und
überlebt haben. Ein Bild der Bewährung und Gefährdung von
Kommunikation, Solidarität und Liebe in Extremsituationen,
zugleich ein Spiegel ungarischer Zeitgeschichte. Szabós preisge­
krönter Film «Tüzoltó utca 25» (Feuerwehrgasse 25) wirkt im Spiel
mit verschiedenen Handlungs- und Realitätsebenen etwas verwirrend, ist aber auch stilistisch äußerst eindrucksvoll. (Film-Dienst)
Der Regisseur István Szabó zählt zu den herausragenden
Persönlichkeiten des europäischen Films. Szabó wurde am
18. Februar 1938 in Budapest geboren. Bereits in jungen Jahren
kam er zum Film. Von 1956 bis 1961 studierte er Regie an der
ungarischen Hochschule der Künste für Theater und Film. Schon
mit seiner Abschlussarbeit, dem Kurzfilm «Konzert» (1961),
erregte er Aufsehen bei einigen Festivals. «Mephisto» (1981),
«Oberst Redl» (1985) und «Hanussen» (1988) jeweils mit Klaus
Maria Brandauer in der Hauptrolle, machten Regisseur und
Hauptdarsteller international bekannt. «Mephisto» bekam 1981
den Oscar als bester fremdsprachiger Film.
Ungarn 1973, 92 Min., DF, Regie: István Szabó, mit Lucyna
Winnicka, Margit Makay, Károly Kovács u.a.
DO 05/08/10 18:15 UHR
SO 08/08/10 20:00 UHR
Black Box – Kino im Filmmuseum Düsseldorf Schulstr. 4 40213 Düsseldorf
6,50 € (erm. 4,50 €)
0211/8992232
Black Box, www.duesseldorf.de/filmmuseum
Film
D
51
Budapester Legenden Budapesti mesék
István Szabó
Verzweiflung und Ziellosigkeit prägen die Menschen in
Budapest unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Da
wird ein umgekippter Straßenbahnwagen am Stadtrand zum
Hoffnungsschimmer. Der Waggon, zunächst nur aufgerichtet,
um ein Dach über dem Kopf zu haben, wird für die Menschen
zum Ausgangspunkt zielgerichteter Aktivitäten: Sie wollen die
Straßenbahn auf Schienen setzen, um wieder fahren zu können.
«Budapesti mesék» (Budapester Legende) ist ein allegorischer,
sehr pathetischer Film über Menschen in einer extremen Lage
und ihre Fähigkeit, gegen alle Schwierigkeiten ein in die Zukunft
weisendes Ziel zu verfolgen. (Film-Dienst)
Dieser Film ist eine historische Erstaufführung von 1976, denn
der Film war im «Westen» noch nicht zu sehen.
Ungarn 1976, 92 Min., DF, Regie: István Szabó, mit Ági
Mészáros­, Maja Komorowska, Franciszek Pieczka u.a.
P r o g r e s s F i lmv e r l e i h
Diese Veranstaltung findet auch in Bonn statt.
DO 12/08/10 18:15 UHR
SO 15/08/10 20:00 UHR
Black Box – Kino im Filmmuseum Düsseldorf Schulstr. 4 40213 Düsseldorf
6,50 € (erm. 4,50 €)
0211/8992232
Black Box, www.duesseldorf.de/filmmuseum
Film
D
53
Mephisto
István Szabó
Der Aufstieg des Theaterschauspielers Hendrik Höfgen, gespielt
von Klaus Maria Brandauer, vom Provinzmimen zum Intendanten der Berliner Staatsschauspiele während der Nazi-Zeit. Nach
Motiven des Romans von Klaus Mann gestaltetes Psychogramm
eines Karrierebesessenen, der seine Überzeugungen dem Erfolg
opfert. Höfgens Aufstieg ist zugleich ein Modellfall für einen vielschichtigen filmischen Diskurs über Politik, Macht, Moral, Kunst
und Kultur unter den Bedingungen totalitärer Systeme. Herausragend ist die Leistung des Hauptdarstellers. (Film-Dienst)
Ungarn 1979, 144 Min., DF, Regie: István Szabó, mit Klaus
Maria Brandauer, Krystyna Janda, Rolf Hoppe
DO 19/08/10 17:15 UHR
SO 22/08/10 19:00 UHR
Black Box – Kino im Filmmuseum Düsseldorf Schulstr. 4 40213 Düsseldorf
6,50 € (erm. 4,50 €)
0211/8992232
Black Box, www.duesseldorf.de/filmmuseum
Film
D
55
Hanussen
Ein Film von István Szabó
P r o g r e s s F i lmv e r l e i h
Lebensweg und Schicksal des unbekannten Varieté-Illusionisten
Klaus Schneider, der abenteuerlich-triumphal zum gefeierten
und gefürchteten Hellseher Eric Jan Hanussen aufstieg. Indem
er Hitlers Wahl zum Reichskanzler voraussagt, wird er von den
Nazis gehätschelt. Als er jedoch den Reichstagsbrand prophezeit,
wird er den Machthabern lästig. In einem Rausch seiner Vorausdeutungen unterschätzt er völlig die politische Gefahr und sein
Unmut wird ihm zum Verhängnis. Ein diskutabler Beitrag zur
wichtigen Thematik der Machtsituationen unseres Jahrhunderts.
(Film-Dienst)
Ungarn 1988, 120 Min., DF (ab 12), Regie: István Szabó, mit
Klaus Maria Brandauer, Erland Josephson, Ildikó Bánsági u.a.
DO 26/08/10 17:45 UHR
so 29/08/10 20:00 UHR
Black Box – Kino im Filmmuseum Düsseldorf Schulstr. 4 40213 Düsseldorf
6,50 € (erm. 4,50 €)
0211/8992232
Black Box, www.duesseldorf.de/filmmuseum
Musik / Theater / Tanz / Literatur / Film / Kunst
Kunst
D
59
Privacy
Viola Fátyol
Im Rahmen der Ausstellungsreihe «Junge ungarische Künstler
im Schaufenster Kunstverein» werden im Jahr 2010 vier junge
Künstler aus unterschiedlichen Bereichen der bildenden Kunst
nach Düsseldorf eingeladen. Im Schaufenster des Kunstvereins
für die Rheinlande und Westfalen, das seit 2008 als ein progressives und offenes Format für junge, internationale Künstler gilt,
haben sie die Möglichkeit eine ortsbezogene Rauminstallation
zu zeigen. Den Auftakt der Ausstellungsreihe bildete im Januar
die Installation von Hajnalka Tarr, der nun die Fotografin
Viola Fátyol nachfolgt. Die Künstlerin beschäftigt sich in ihren
Arbeiten mit der Intimität menschlicher Beziehungen, schildert
vertraute Situationen, welche in unterschiedliche Kontexte
eingefügt werden. Die in Düsseldorf präsentierte Fotoserie
«Privacy» zeigt intime Momente zweier Frauen – der Künstlerin
und ihrer Mutter –, welche die Passanten durch Gucklöcher
betrachten können. Auf diese Weise untersucht die Künstlerin
die Problematik von Privatem und Öffentlichem und sinnt über
die Orte der Intimität nach. Zugleich vermittelt sie eine Kritik an
der Gesellschaft unserer medialen Zeit, indem sie den Betrachter
unbemerkt die Rolle des Voyeurs übernehmen lässt. Das Projekt
wurde von Eszter Tóth konzipiert und von der Robert Bosch
Stiftung gefördert.
MO 19/03/10–So 09/05/10 Schaufenster Kunstverein Neustr. 10 40213 Düsseldorf
Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen,
www.kunstverein-duesseldorf.de
Kunst
D
61
János Fodor
Le tetszik ülni
Im Rahmen von scene ungarn in nrw ist der ungarische
Künstler János Fodor eingeladen die künstlerischen Ergebnisse
seines Gastaufenthaltes im Malkasten auszustellen.
Zusammen mit der Gastkünstlerin des Ateliers Höherweg e. V.
Júlia Vécsei wird der für zwei Monate in Düsseldorf arbeitende
Künstler János Fodor als Gast des «Malkasten» eine Ausstellung
seiner neusten Arbeiten mit dem Titel «Le tetszik ülni» arrangieren. Mit diesem Projekt soll an die Schlacht auf dem Lechfeld im
Jahre 955 erinnert werden.
Interessant ist János Fodor insofern, als er mit kleinen
Ursachen große Wirkung erzielen kann. Ob Bilder, Objekte oder
Fotos: Fodors Arbeiten sind zurückhaltend in der Geste, aber
nicht im Ausdruck.
Das «Jacobihaus» des traditionsreichen Künstlerverein
«Malkasten» wird regelmäßig als ein Ort genutzt, an dem
Ausstellungsprojekte jenseits weißer Galeriewände und
klassischer Museumsräume realisiert werden können. Für das
scene-Programm werden die historischen Räume zur Verfügung
gestellt.
DI 08/06/10 19:00 UHR eröffnung
Ausstellungslaufzeit und Öffnungszeiten
MI 09/06/10–SO 29/08/10 DI 18:00–22:00 UHR (und nach Vereinbarung)
Künstlerverein Malkasten Jacobistr. 6a 40211 Düsseldorf
Eintritt frei
Künstlerverein Malkasten, www.malkasten.org
Kunst
D
63
Júlia Vécsei
cube mute
Im Ramen der scene ungarn in nrw präsentiert der Künstlerverein «Malkasten» Arbeiten der Künstlerin Júlia Vécsei.
Ausgestellt werden schwarz-weiß Zeichnungen, die sie als Gastkünstlerin des Ateliers Höherweg e.V. in Form einer Installation
mit dem Titel «cube mute» präsentiert.
«Ihre Serien, die sich an der Grenze zwischen Sinnlichkeit
und Begrifflichkeit bewegen, funktionieren oft durch intime
und persönliche Geschichten. Sie besitzt ein ausgezeichnetes
Gefühl für aphorismenartige Texteinfügungen, die sie in ihren
schwarz-weiß-Bildern einsetzt. Im Gegensatz zu vielen anderen
Künstlern, die Aquarelle zeichnen, gründen sich ihre Arbeiten
nicht auf visuelle Ironie, sondern vielmehr auf eine Art spannungsbasierten Minimalismus.» Áron Fenyvesi
DI 08/06/10 19:00 UHR eröffnung
Ausstellungslaufzeit und Öffnungszeiten
MI 09/06/10–SO 29/08/10 DI 18:00–22:00 UHR (und nach Vereinbarung)
Künstlerverein Malkasten Jacobistr. 6a 40211 Düsseldorf
Eintritt frei
Ateliers Höherweg e.V., www.a271.de
Künstlerverein Malkasten, www.malkasten.org
Kunst
D
65
Marcell Esterházy
Aktuelle Arbeiten
M a r c e ll E s t e r h á z y
Marcell Esterházy (geb. 1977) gehört zu den bedeutendsten
Medienkünstlern aus der jungen ungarischen Kunstszene. Mit
seiner Foto- und Videokunst hat er bereits international auf sich
aufmerksam gemacht. Er lebt und arbeitet in Budapest und Paris.
Als Gastkünstler des Landes nrw in Kooperation mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf wird Marcell Esterházy
zwei Monate lang in einem Gastatelier in Düsseldorf leben und
arbeiten. Mit einer Ausstellung aktueller Arbeiten des Künstlers
werden Kunstinteressierte mit Positionen der in Deutschland
weniger bekannten ungarischen Kunstszene bekannt gemacht.
DO 10/06/10 19:00 UHR eröffnung
Ausstellungslaufzeit und Öffnungszeiten
FR 11/06/10–SO 11/07/10
DO u. FR 17:00–22:00 uhr
SA u. SO 14:00–18:00 uhr (und nach Vereinbarung)
Atelier am Eck Himmelgeisterstr. 107 E 40225 Düsseldorf (Bilk)
Eintritt frei
Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, www.duesseldorf.de
Kunst
D
67
Zsolnay –
Ungarische Seele,
orientalischer Glanz
H o r s t Ko l b e r g
Im Jahr 1865 übernahm Vilmos Zsolnay (1818–1900) die zwölf
Jahre zuvor von seinem Vater Miklós (1800–1880) gegründete
Keramikmanufaktur in Pécs. Sein wirtschaftliches und kreatives
Engagement wurde auf der Pariser Weltausstellung 1878 nicht
nur mit dem «Grand Prix» gewürdigt, sondern Vilmos wurde
zudem auch mit den Orden der französischen Ehrenlegion
ausgezeichnet. Die Ausstellung im Hetjens-Museum wird vor
allem diese Blütezeit der berühmten «Keramikfabrik Zsolnay»
beleuchten. Neben Werken des Historismus und des Jugendstils
liegt das besondere Augenmerk auf dem historischen wie künstlerischen Einfluss des Orients auf die ungarische Keramik, die den
Nationalstil des Landes prägte. Den thematischen Abschluss der
Ausstellung bildet die baugebundene Keramik der Manufaktur
Zsolnay mit kunstvollen Varianten an Formen und Glasuren.
Ausstellungslaufzeit und Öffnungszeiten
SO 27/06/10–SO 12/09/10
DI, DO–SO 11:00–17:00 uhr / Mi 11:00–21:00 uhr
Hetjens-Museum Düsseldorf Schulstr. 4 40213 Düsseldorf
5,– € (erm. 2,50 €) / Bis 18 Jahre – Eintritt frei
Hetjens-Museum Düsseldorf, Deutsches Keramikmuseum,
www.duesseldorf.de/hetjens
NEUSS
Musik / Theater / Literatur
Musik
NE
73
GrauSchumacher Piano Duo
Klavierkonzert
D i e tm a r Sc h o l z
Das 13. Inselfestival, das der Verein zur Förderung des Kunst-und
Kulturraumes Hombroich biennal ausrichet, wird eröffnet vom
GrauSchumacher Piano Duo. In der Veranstaltungshalle auf der
in einen Kulturraum umgewandelten Raketenstation Hombroich
wird das berühmte Klavierduo vierhändig ein Programm mit
Werken von Schubert, Debussy, Strawinsky und Ligeti präsentieren. György Ligeti, dessen Sonatina von 1950 erklingt, war
Komponist ungarisch-jüdischer Abstammung, 1923 geboren. Sein
Vater wurde in Bergen-Belsen ermordet, seine Mutter überlebte
das Lager in Auschwitz. Nach dem Ende des Ungarn-Aufstands
1956 floh Ligeti nach Wien und blieb bis zum Lebensende 2006
im Westen, u.a. auch in Köln, wo er 1957/58 im Studio für elek­
tronische Musik des wdr arbeitete. Er zählt zu den wichtigsten
Vertretern der musikalischen Avantgarde nach 1945.
Programm: Franz Schubert: Fantaisie f-moll D 940, Claude
Debussy: Six epigraphes antiques, György Ligeti: Sonatina, Igor
Strawinsky: Le Sacre du Printemps.
DO 13/05/10 11:00 UHR
Raketenstation Hombroich Veranstaltungshalle Minkel 2 41472 Neuss
Eintritt frei, Spende gewünscht
Voranmeldung ERFORDERLICH: 02182/2094
Verein zur Förderung des Kunst-und Kulturraumes Hombroich,
www.inselhombroich.de
Musik
NE
75
Ensemble Intercontemporain
konzert
Györgyi Kurtág , der Insel Hombroich und ihren musikalischen
Aktivitäten vor allem auch durch Kompostionsaufträge eng
verbunden, steht im Mittelpunkt des Konzertes mit dem Pariser
«Ensemble Intercontemporain», dessen Solisten in einem
Programm neuer und neuester Musik vier Werke des ungarischen
Komponisten vorstellen. Das Faszinosum von Kurtágs Oeuvre
besteht in einer unerreichten hermetischen Verdichtung des
musikalischen Materials, das gelegentliche Eruptionen umso
sensationeller hervortreten lässt. Das «Ensemble Intercontemporain», von seinem ehemaligen Leiter Pierre Boulez gegründet, ist
eines der führenden Ensembles für Neue Musik in Europa.
Programm 13/05/10: York Höller – Klangzeichen; Elliot Carter
– Etudes, Fantaisie, Huit Etudes et une Fantaisie; Pierre Boulez –
Sonatine pour flute et piano; Elliot Carter – Quintette für Klavier
und Bläser; Bruno Mantovani – L’ere de rien pour flute, clarinette et
piano; György Ligeti – Sechs Bagatellen für Bläserquintett
Programm 14/05/10: Werke von Heinz Hollinger, Gérard Grisey, Pascal Dusapin, Yann Robin, Georges Aperghis, Yoshihisa
Taira und György Kurtág, Ilona Rozsnayai im memoriam für
Englischhorn und Bassklarinette, Versetto für Englischhorn und
Bassklarinette, Hommage à Tristan, Summa a B.P. Mondasainac
für Oboe und Bassklarinette.
13/05/10 20:00 UHR RAKESTENSTATION HOMBROICH VERANSTALTUNGSHALLE EINTRITT FREI, SPENDE gewünscht
FR 14/05/10 20:00 UHR
Langen-Foundation Raketenstation Hombroich 1 41472 Neuss
7,50 €, Voranmeldung erforderlich: 02182/2094,
Verein zur Förderung des Kunst-und Kulturraumes Hombroich,
Langen-Foundation, www.inselhombroich.de
Musik
NE
76
Quatuor Ebène
Streichquartett
Das «Quatuor Ebène» ist der Star unter den französischen
Streichquartetten. In seinem Konzert in der Scheune des
Museum Insel Hombroich widmen sich die Musiker zuerst dem
1. Streichquartett von Béla Bartók. Seine Streichquartette haben
die auslaufende Spätromantik nicht nur formal und technisch,
sondern auch klanglich revolutioniert. In Hombroich erklingt
aus diesem Kosmos das erste, 1909 entstandene Streichquartett,
in dem Bartók wegweisend bereits die Grundlagen seines späteren Schaffens legt. Darauf folgt Beethovens spätes cis-mollQuartett.
Programm: Béla Bartók: Streichquartett Nr.1 a-moll op.7SZ40,
Ludwig van Beethoven: Streichquartett cis-moll op.131.
SO 16/05/10 20:00 UHR
Museum Insel Hombroich Minkel 2 41472 Neuss
15,– €
voranmeldung erforderlich, 02182/2094
Verein zur Förderung des Kunst-und Kulturraumes Hombroich,
www.inselhombroich.de
Musik
NE
77
Marino Formenti
Klavierkonzert
Marino Formenti ist ein international renommierter Fachmann
für Neue Musik. Er hat sich tief in den Kosmos des Kurtág’schen
Klavieroeuvres hineingearbeitet. Formenti war auf der Suche
nach Geschwistern und Vorbildern, um diese in einem Programm
mit Kurtág zu kombinieren und zu konfrontieren. So entstand
«Kurtág’s Ghosts», ein musikalisches Kaleidoskop, dessen
Faszination sich niemand entziehen kann, und mit dem Marino
Formenti bereits weltweit erfolgreich gastierte.
Programm: Werke von Kurtág, Bach, Purcell, Scarlatti, Haydn,
Schubert, Schumann u.a.
SO 23/05/10 11:00 UHR
Raketenstation Hombroich Minkel 2 41472 Neuss
Eintritt frei, Spende gewünscht
Voranmeldung: 02182/2094
Verein zur Förderung des Kunst-und Kulturraumes Hombroich,
www.inselhombroich.de
Musik / Theater / Literatur
Theater
NE
81
As you like it
Theatre of Beregszász
Z o ltá n K i s s
«Ahogy tetszik» ist der ungarische Titel der ebenso turbulenten
wie melancholisch-poetischen Komödie «Wie es euch gefällt»
von William Shakespeare. Atilla Vidnyánszky hat das berühmte
Shakespearestück in eine zauberhafte Version gebracht, die
in ihren Bezügen zur russischen Theatertradition und in ihrer
musikalischen und bühnentechnischen Umsetzung bemerkenswert ist. In großer Besetzung reist die Kompanie aus Beregszász,
einer ungarischsprachigen Enklave in der Ukraine an, um am
20. Shakespeare-Festival im «Globe» Neuss teilzunehmen. Bei der
Produktion handelt es sich um eine Koproduktion zwischen dem
Gyula Castle Theatre, dem Csokonai Theatre of Debrecen und dem
Illyés Gyula Magyar National Theatre aus Beregszász.
DI 10/08/10 20:00 UHR
MI 11/08/10 20:00 UHR
Globe Neuss Hammer-Land-Str. 2 41460 Neuss
35,– € (erm. 29,50 €)/25,– € (erm. 20,50 € )/15,– €
TOURIST-INFO, 02131/4037795
Kulturamt der Stadt Neuss, www.shakespeare-festival.de,
www.neuss-kultur.de
Musik / Theater / Literatur
Literatur
NE
85
György Dalos
Der Vorhang geht auf. Das Ende
der Diktaturen in Osteuropa
Das Jahr 1989 bedeutete für die osteuropäischen Staaten Polen,
Ungarn, ddr, cssr, Bulgarien und Rumänien nach jahrzehntenlanger Abhängigkeit von der UdSSR und Herrschaft der
kommunistischen Diktatur einen tiefen Einschnitt: Endlich
konnten diese Länder ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen,
demokratische Strukturen aufbauen und den Anschluss an das
westliche Europa suchen. Der Schriftsteller György Dalos erzählt,
wie der Prozess der Loslösung in Gang kam, welche Zufälle und
Details eine Rolle spielten und welche Widerstände überwunden
werden mussten, bevor aus dem Ostblock hinter dem Eisernen
Vorhang ein östliches Europa werden konnte. György Dalos,
1943 in Budapest geboren, lebt heute als freier Schriftsteller in
Berlin. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1995 den
«Adelbert-von-Chamisso-Preis» und 2000 die «Goldene Plakette
der Republik Ungarn». Bei C.H.Beck liegen von ihm vor: Ungarn
in der Nussschale. Geschichte meines Landes (bsr 1638) und 1956.
Der Aufstand in Ungarn (2006).
D o r i s P o k l e ko w s k i
Eine Veranstaltung mit György Dalos findet auch in Bochum,
­Dortmund, Düsseldorf und Münster statt.
DI 20/04/10 19:30 UHR
Stadtbibliothek Neuss Neumarkt 10 41460 Neuss
6,– € (erm. 4,– €)
Stadtbibliothek Neuss, www.stadtbibliothek-neuss.de
Literatur
NE
86
György Konrád
Das Buch Kalligaro
Wer ist «Kalligaro»? Ein Flaneur, ein Betrachter, ein Liebhaber
seiner Stadt (Budapest), ein Freund ganz bestimmter Cafés und des
Kognaks, ein Mann der Frauen. Ein höchst sonderbares, zwiespältiges Individuum; in der Provinz, der er entstammt, ebenso beheimatet wie in der Großstadt; ein Eremit; ein Erleidender historischer
Verläufe. Krieg, Judenverfolgung, Diktatur und Reformdiktatur
bringt er ebenso hinter sich, wie die Wende zur Demokratie. Darin
zugleich aber ein Handelnder: Dissident, Stadtplaner, Politiker,
Dichter, Wortführer, Präsident verschiedener Akademien; ein
Reisender zwischen New York, Berlin und Kyōto. Kurzum: In der
Gestalt des Herrn Kalligaro begegnen wir einer neuen Spiegelung
des György Konrád und seines Lebensweges. Aber anders als die
linear erzählten Lebensläufe, die uns aus anderen Werken Konráds
vertraut sind, splittert sich die neue Lebensgeschichte in einen
Kosmos von mehr als 200 kurzen Erzählungen, Beobachtungen,
Reflexionen, und so ist dieses Buch vieles zugleich: eine mosaikartig sich zusammensetzende Autobiographie, ein artistischer
Selbstversuch, ein Aphorismenschatz, ein Vademecum der stoischen Lebenskunst; eine Zeitreise zwischen Gestern und Morgen,
ein Geschichts- und Geschichtenbuch des 20. Jahrhunderts; ein
Buch der Epiphanien, eine musikalische Komposition. Ein Reflexionsepos in der europäischen Traditions­l inie von Rousseau, Rilke,
Valéry, Pessoa und Benn. Vor allem aber: ein Buch des Lebens. «Wer
nur einen einzigen Tag lebt, auch für den lohnt es; diese vierundzwanzig Stunden rechtfertigen das Abenteuer.»
Diese Veranstaltung findet auch in Aachen, Bielefeld und Münster
statt.
MO 26/04/10 19:30 UHR
Stadtbibliothek Neuss Neumarkt 10 41460 Neuss
6,– € (erm. 4,– €)
Stadtbibliothek Neuss, www.stadtbibliothek-neuss.de
Literatur
NE
87
Péter Nádas
Bibel und
Buch der Erinnerung
Als 1965 dieser Erstling des damals 23-jährigen Péter Nádas in
Ungarn erschien, erregte schon der Titel Aufmerksamkeit. Und
das Thema, mit dem er sein späteres Opus magnum, «Buch der
Erinnerung» vorwegnahm, war nicht weniger skandalös: die
Bewältigung einer Kindheit in der stalinistischen Rákosi-Ära.
Ein Junge lebt mit seinen Eltern und Großeltern in einer Villa
auf dem «Hügel», einem privilegierten Stadtbezirk von Budapest.
Für die Hausarbeit «nimmt» man sich ein Mädchen vom Land.
Die Eltern, hohe Funktionäre, haben wenig Zeit für ihren Sohn,
unbeaufsichtigt kann er seine Umgebung erforschen und seine
sadistischen Neigungen am neuen Dienstmädchen ausprobieren.
An der Bibel, die er eines Tages im elterlichen Bücherschrank
entdeckt und vor den Augen des gläubigen Mädchens zerreißt,
um es zu provozieren, entzündet sich der Konflikt: Für das Bauernmädchen ist das Buch der Bücher ein Quell des Trostes und
der moralischen Haltung und für die Mutter ein teures Andenken
an die heroischen Zeiten des Widerstands, als sie Flugblätter in
ihrem Korb mit dieser Bibel tarnte. Mit dieser fein gesponnenen
Variante des uralten Themas von Herr und Knecht hat sich Péter
Nádas mit einem Schlag in die erste Reihe der ungarischen
Gegenwartsliteratur eingeschrieben.
Diese Veranstaltung findet auch in Bielefeld, Bonn, Münster,
­Wuppertal und Düsseldorf statt.
DI 27/04/10 19:30 UHR
Stadtbibliothek Neuss Neumarkt 10 41460 Neuss
6,– € (erm. 4,– €)
Stadtbibliothek Neuss, www.stadtbibliothek-neuss.de
scene ungarn in nrw
04–07/2010
A achen / Bielefeld / Bochum / Bonn / Dortmund / Düsseldorf / Essen / Hagen /
köln / Mülheim an der Ruhr / Müns ter / Neuss / Oberhausen / Wuppertal
Veranstalter / Förderer
Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen
nrw kultursekretariat (Wuppertal) Die Kulturämter der Städte Aachen, Biele­feld, Bochum, Bonn,
Dortmund, Düsseldorf, Essen, Hagen, Köln, Mülheim / Ruhr,
Münster, Neuss, Oberhausen, Wuppertal und ihre Veranstalter
Programmkoordination und Redaktion
Internationale Kulturarbeit im nrw kultursekretariat
Für Düsseldorf
Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Marianne Schirge, Karin Rauers, Petra Weiß
Redaktionelle Mitarbeit
clownfisch statementmagazin
Fotos
Titel- und Kapitelfotos: Bálint Rádóczy
Veranstaltungsfotos: siehe Bildquellen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Barbarella Entertainment GmbH Gestaltung
nodesign.com
Druck
Kösel GmbH und Co. KG, Altusried-Krugzell
Medienpartner
K.West
Einen besonderen Dank an
Orsolya Erdődy und Erika Szabó, klassz Music Office Budapest
und die für die scene zuständigen Mitarbeiter in den beteiligten­ Kulturämtern
Schirmherrschaft Jürgen Rüttgers, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen
János Can Togay, Botschaftsrat der ungarischen Botschaft und
Direktor des Collegium Hungaricum Berlin
Herausgeber nrw kultursekretariat
Internationale Kulturarbeit
Leitung: Sabine Köhncke
Friedrich-Engels-Allee 85 42285 Wuppertal
t +49 202/698 27 220 f +49 202/698 27 203
[email protected]
www.nrw-kultur-international.de
Programmänderungen vorbehalten.
Aktuelle Veröffentlichungen auf www.scene-ungarn.de
scene ungarn in nrw
TERMINE düsseldorf, NEUSS
19/03/10 – 09/05/10 Viola Fátyol
Kunst / Schaufenster Kunstverein Düsseldorf
13/05/10 11:00GrauSchumacher Piano Duo
Musik / Raketenstation Hombroich Neuss
17/04/10 20:00LAJOS ROZMÁN UND MARTIN TCHIBA
Musik / Helmut-Hentrich-Saal Tonhalle Düsseldorf
13/05/10 20:00Ensemble Intercontemporain
Musik / Langen-Foundation Raketenstation Neuss
20/04/10 19:30László Földényi
Literatur / Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf
14/05/10 20:00Ensemble Intercontemporain
Musik / Langen-Foundation Raketenstation Neuss
20/04/10 19:30György Dalos
Literatur / Stadtbibliothek Neuss
14/05/10 20:30Gábor Gadó und Matthias Haus
Musik / Jazzschmiede Düsseldorf
21/04/10 20:00György Dalos und Lea Polgár Literatur / Zentralbibliothek Düsseldorf
16/05/10 20:00 Quatuor Ebène
Musik / Museum Insel Neuss
22/04/10 20:00 the cloud Theater / FFT Kammerspiele Düsseldorf
22/05/10 21:00 Besh o droM und Fókatelep
Musik / ZAKK Düsseldorf
23/04/10 20:00 the cloud Theater / FFT Kammerspiele Düsseldorf
23/05/10 11:00 Marino Formenti
Musik / Raketenstation Neuss
24/04/10 20:00 the cloud Theater / FFT Kammerspiele Düsseldorf
08/06/10 - 29/08/10 19:00 János Fodor
Kunst / Künstlerverein Malkasten Düsseldorf
24/04/10 21:30Little Cow
Musik / ZAKK Düsseldorf
08/06/10 - 29/08/10 19:00 Júlia Vécsei
Kunst / Künstlerverein Malkasten Düsseldorf
26/04/10 19:30György Konrád
Literatur / Stadtbibliothek Neuss
10/06/10 20:00 Mitsoura
Musik / ZAKK Düsseldorf
27/04/10 19:30Péter Nádas
Literatur / Stadtbibliothek Neuss
10/06/10 – 11/07/10 Marcell Esterházy
Kunst / Atelier am Eck Düsseldorf
29/04/10 19:30Péter Nádas
Literatur / Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf
17/06/10 20:00 Josef Nadj
Tanz / tanzhaus nrw Düsseldorf
05/05/10 20:30Ensemble Zengö
Musik / Jazzschmiede Düsseldorf
18/06/10 20:00 Josef Nadj Tanz / tanzhaus nrw Düsseldorf
09/05/10 20:30Timeart Ensemble und die Gebrüder Buharov
Musik / Salon des Amateurs Düsseldorf
20/06/10 20:00Eszter Salamon
Tanz / tanzhaus nrw Düsseldorf
scene ungarn in nrw
TERMINE düsseldorf, NEUSS
27/06/10 – 12/09/10 Vilmos Zsolnay
Kunst / Hetjens-Museum Düsseldorf
05/08/10 18:15 FEUERWEHRGASSE 25 – Tüzoltó utca 25
Film / Black Box – Kino im Filmmuseum Düsseldorf
08/08/10 20:00 FEUERWEHRGASSE 25 – Tüzoltó utca 25
Film / Black Box – Kino im Filmmuseum Düsseldorf
10/08/10 20:00 as you like it
Theater / Globe Neuss
11/08/10 20:00 as you like it
Theater / Globe Neuss 12/08/10 18:15 Budapester Legenden – Budapesti mesék
Film / Black Box – Kino im Filmmuseum Düsseldorf
14/08/10 15:00Snetberger / Friedman Duo
Musik / Musikpavillon Düsseldorfer Hofgarten 15/08/10 20:00 Budapester Legenden – Budapesti mesék
Film / Black Box – Kino im Filmmuseum Düsseldorf
19/08/10 17:15 Mephisto
Film / Black Box – Kino im Filmmuseum Düsseldorf 22/08/10 19:00 Mephisto
Film / Black Box – Kino im Filmmuseum Düsseldorf
26/08/10 17:45Hanussen
Film / Black Box – Kino im Filmmuseum Düsseldorf
29/08/10 20:00Hanussen
Film / Black Box – Kino im Filmmuseum Düsseldorf
UPDATES UND DAS gesamte Programm ALLER beteiligten
Städte GIBT ES ONLINE AUF www.scene-ungarn.de
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