Gesamte Arbeit

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Gesamte Arbeit
1
„Differenzierte Herangehensweise an Literatur für junge
Erwachsene im Rahmen des Modul 2 der DAP- und DTAusbildungen“
1
URL: http://geoges.ph-karlsruhe.de/mhwiki/index.php5/Individualisierung_und_Differenzierung_im_GU
[31.1.15]
1
Hiermit versichere Ich, Anne-Marie Colbett, diese Arbeit selbstständig verfasst und keine
anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt zu haben.
2
Colbett Anne-Marie
candidate au Lycée Technique de Lallange
„Differenzierte Herangehensweise an Literatur für junge
Erwachsene im Rahmen des Modul 2 der DAP- und DTAusbildungen“
Esch-sur-Alzette 2015
3
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6
2. Erarbeitung der Ganzschrift „Es war einmal Indianerland“ von Nils Mohl im
Rahmen des Modul 2 der DT-Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9
2.1 Buchvorstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9
2.2 Begründung der Buchauswahl. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
2.3 Vorüberlegungen zum Einsatz der Ganzschrift. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
2.4 Aufbau des Moduls und methodisch-didaktische Hinweise zum Gebrauch der
Arbeitsmaterialien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13
2.4.1
Teil 1: Krieger: Die Geschichte von Mauser- und Jackie. . . . . . . . . . . . . .14
2.4.2
Teil 2: Grenzen: Die Geschichte von Grünhorn- und Edda. . . . . . . . . . . . 19
3. Erarbeitung der Ganzschrift „Isola“ von Isabel Abedi im Rahmen des Modul 2
der DAP-Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
3.1 Buchvorstellung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
3.2 Begründung der Buchauswahl. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
3.3 Vorüberlegungen zum Einsatz der Ganzschrift. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
3.4 Aufbau des Moduls und methodisch-didaktische Hinweise zum Gebrauch des
Arbeitsmaterials. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
3.4.1
Kurzsequenz „Scripted Reality“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29
3.4.2
Wiederholung der Verben und Zeitenfolge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32
3.4.3
Erarbeitung der Inhalte der 1. Lektürephase. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33
3.4.4
Erarbeitung der Inhalte der 2. Lektürephase. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37
3.4.5
Erarbeitung der Inhalte der 3. Lektürephase. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38
4. Hervorhebung der differenzierten Herangehensweise anhand ausgewählter
Beispiele. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41
5. Schluss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50
6. Bibliographie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
7. Anhang. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
7.1 Arbeitsmaterialien: Nils Mohl: „Es war einmal Indianerland“. . . . . . . . . . . . . . .55
7.1.1
Arbeitsblätter für die Schüler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56
4
7.1.2
Lehrerhandreichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .130
7.2
Arbeitsmaterialien: Isabel Abedi: „Isola“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .176
7.2.1
Arbeitsblätter für die Schüler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .176
7.2.2
Lehrerhandreichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .216
7.3
2 CDs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248
7.3.1
Digitale Version des travail de candidature
7.3.2
Bildimpulse und Video / Audiodateien
5
1. Einleitung
In der vorliegenden Arbeit „Differenzierte Herangehensweise an Literatur für junge
Erwachsene im Rahmen des Modul 2 der DAP- und DT- Ausbildungen“ steht das Erstellen
unterschiedlicher Arbeitsmaterialien für das Modul 2 der DAP- und DT- Ausbildungen im
Vordergrund. Obwohl das Modul 2 „Zeitgenössische Problematiken entdecken und
diskutieren“ einen ähnlichen Aufbau für die DAP- und DT-Klassen aufweist und ähnliche
Zielsetzungen beinhaltet2, gilt es dennoch den Unterricht auf beiden Klassen differenziert zu
gestalten.
Einer der wesentlichen Unterschiede zwischen der DT- und DAP-Ausbildung liegt darin, dass
die Schüler der DT-Ausbildung die Möglichkeit haben, nach Abschluss ihrer schulischen
Laufbahn, ihre Studien an einer Fachhochschule fortzusetzen. Deshalb wird für die DT-Klassen
ein sprachlich anspruchsvolleres Niveau angestrebt, als für die Absolventen der DAPAusbildung. Während bei den DAP-Schülern vor allem ein globales Textverständnis angestrebt
wird, sollen die DT-Schüler eine intensivere Arbeit am Text erfahren. Dazu gehört auch das
Anreißen literarischer Aspekte.
Darüber hinaus muss berücksichtigt werden, dass die Schüler einer DT- beziehungsweise DAPKlasse bereits auf einen differenzierten Werdegang zurückblicken. Der Großteil der Schüler
einer 10. Klasse der DAP-Ausbildung hat vorher eine 9PO absolviert. Es kann sich aber auch
um Schüler handeln, die ausgehend von einem Modularunterricht über das „régime
préparatoire“ zur DAP-Ausbildung gelangt sind. Diese Schüler haben sich bis dahin in erster
Linie mit dem Einüben und der Erweiterung von Grammatik- und Rechtschreibkenntnissen
beschäftigt und lediglich kurze sprachliche Texte verfasst. Demzufolge stellt der Wechsel ins
„enseignement général“ bereits einen großen Schritt für diese Schüler dar, da sie nun ihre
erlernten Sprachkenntnisse produktiv nutzen sollen. Diesbezüglich soll an dieser Stelle darauf
hingewiesen werden, dass die Zielsetzungen für eine 10. Klasse der DAP-Ausbildung nicht
darin liegen, perfekte sprachliche Leistungen in den Bereichen Grammatik und
2
Dazu zählen zum einen die Behandlung einer Ganzschrift, welche im Zentrum der Unterrichtsplanung steht und
zum anderen die anvisierten obligatorischen Kompetenzen „Hörverstehen“, „Schreiben“, mit Schwerpunktsetzung
auf der argumentativen Stellungnahme, sowie die Kompetenz „Leseverstehen“, welche anhand eines „contrôle
continu“ abgeprüft werden soll.
Vgl. URL : http://horpro.men.lu/pgmfor/PGMFOR_2014_2015_DT_CM_ENGE2_ALLEM2_15_D.pdf
[31.1.15]
Vgl. URL : http://horpro.men.lu/pgmfor/PGMFOR_2014_2015_DAP_AG_ENGE2_ALLEM2_1_D.pdf
[31.1.15]
6
Rechtschreibung abzulegen. Der Unterricht zielt vielmehr darauf ab, das bis dahin erworbene
Wissen (der Schüler) anzuwenden.3
Die DT-Schüler dagegen haben die Möglichkeit – mit Ausnahme der Schüler, die in Richtung
„commerce“ weitergehen möchten – ihre schwächste Sprache abzuwählen und somit ihre
stärkste Sprache als Unterrichtsfach beizubehalten. Für diese DT-Schüler bietet sich die
Behandlung einer anspruchsvolleren Ganzschrift an, wie es die vorliegende Arbeit am Beispiel
von Nils Mohls „Es war einmal Indianerland“4 vorsieht.
Darüber hinaus wurde bei der Buchauswahl ebenfalls die Heterogenität dieser Klassen
berücksichtigt. Die Altersspanne von DT- und DAP-Schülern einer 10. Klasse kann sich von
ca. 15 bis 20 Jahren erstrecken. Hier kommen sowohl Schüler zusammen, welche die 10. Klasse
zum ersten Mal besuchen als auch Schüler, die vielleicht eine bereits begonnene Ausbildung
abgebrochen haben und nun einen neuen Ausbildungsweg einschlagen. Demnach wurde bei der
Auswahl der Ganzschriften darauf geachtet, sowohl die Interessen von Jugendlichen als auch
die Interessen von jungen Erwachsenen anzusprechen.
Eine erste Differenzierung liegt bereits bei der Auswahl der Ganzschrift vor, die es im Rahmen
des Modul 2 zu lesen gilt. Im Rahmen meines „travail de candidature“ werde ich
Unterrichtsmaterialien zu Isabel Abedis Werk „Isola“5 für eine 10. Klasse der DAP-Ausbildung
sowie Materialien zur Ganzschrift „Es war einmal Indianerland“ von Nils Mohl für eine 10.
Klasse der DT-Ausbildung erarbeiten. Obwohl beide Werke über 300 Seiten umfassen, liegt
eine klare Differenzierung beim Schwierigkeitsgrad beider Ganzschriften vor. Für das Modul
2 der DT-Ausbildung liegt bereits Material zu den Ganzschriften „Joker“ von Markus Zusak
und „Unsichtbare Blicke“ von Frank M. Reifenberg vor. Nils Mohls Werk stellt eine
anspruchsvollere Variante für leistungsstärkere Klassen dar.6 Die Ganzschrift „Isola“ von
Isabel Abedi soll im Rahmen der DAP- Ausbildung eine Ergänzung zu bereits erarbeiteten
Materialien zu Wolfgang Herrndorfs “Tschick“ darstellen, um eine weitere Alternative
anzubieten, falls vereinzelte Schüler besagte Ganzschrift bereits auf einer 9. Klasse des „régime
technique“ behandelt haben.7
3
Bei der ausgewählten Ganzschrift „Isola“ für die DAP-Klassen liegt also bereits eine große Herausforderung
darin, eine derart umfangreiche Lektüre von über 300 Seiten zu bewältigen.
4
Mohl, Nils: Es war einmal Indianerland. Rowohlt. Reinbeck bei Hamburg 20134.
5
Abedi, Isabel: Isola. Arena. Würzburg 20103.
6
Die Behandlung von „Es war einmal Indianerland“ auf einer „Commerce“-Klasse ist wahrscheinlich zu hoch
gegriffen. Die Ganzschrift und die Materialien eignen sich in erster Linie für DT-Klassen, die die Möglichkeit
haben, eine Sprache wegzulassen, beziehungsweise ihre stärkste Sprache als Unterrichtsfach zu wählen.
7
Eine ausführliche Begründung der Buchauswahl findet sich unter Punkt 3 auf den Seiten 9-10 (Es war einmal
Indianerland) und unter Punkt 6 auf den Seiten 26-27 (Isola).
7
Darüber hinaus liegen klare Unterschiede bei den jeweiligen Aufgabenstellungen, der
Zeitplanung, beim Schwierigkeitsgrad der Textauswahl sowie beim Abprüfen der anvisierten
Kompetenzen „Leseverstehen“, „Hörverstehen“ und „Schreiben“ vor. Des Weiteren ist die
Materialsammlung zu Nils Mohls „Es war einmal Indianerland“ umfangreicher als die zu Isabel
Abedis „Isola“, da von einem schnelleren Voranschreiten auf den DT-Klassen ausgegangen
werden kann.
Beim Erstellen der Semesterplanungen liegt der Fokus auf der Erarbeitung der jeweiligen
Ganzschrift. Dabei werden die obligatorischen und selektiven Kompetenzen, welche die
Schüler in diesem Modul erreichen müssen, miteingebunden. Des Weiteren wurde auf die
Berücksichtigung und Behandlung zentraler Punkte der Lehrpläne beider Module sowie auf
eine klare Differenzierung bei den Arbeitsmaterialien geachtet. Nicht zuletzt standen bei der
Unterrichtsplanung und dem Erstellen der Arbeitsdossiers immer die Lesemotivation und die
Interessensgebiete der Schüler im Vordergrund. In diesem Zusammenhang wurde darauf
geachtet, dass die ausgewählten Ganzschriften ausreichend Identifikationspotential beinhalten
und Themen aufgreifen, die dem Interesse der Schüler entsprechen. Zu guter Letzt wurde
besonderer Wert darauf gelegt, einen Unterricht zu konzipieren, der neben dem
bildungssprachlichen Auftrag auch die Motivation und die Lesefreude der Schüler in den
Vordergrund rückt.
Die vorliegende Arbeit besteht aus einem theoretischen Teil und Arbeitsmaterialien für das
Modul 2 der DAP- und DT- Ausbildungen. In einem ersten Schritt finden eine konzise
Darstellung der ausgewählten Ganzschriften sowie eine Begründung der Lektüreauswahl statt.
Daran
anschließend
werden
didaktisch-methodische Hinweise zum
Gebrauch
der
Arbeitsmaterialien erläutert. Abschließend wird die differenzierte Herangehensweise an beide
Ganzschriften noch einmal anhand ausgewählter Beispiele besonders hervorgehoben.
Diesbezüglich werden ausgewählte Arbeitsschritte und Aufgabenstellungen in einen direkten
Vergleich zueinander gestellt, Unterschiede erläutert und die differenzierte Herangehensweise
begründet. Die Materialien zu den beiden Ganzschriften bestehen aus jeweils einem
Arbeitsdossier für die Schüler sowie dazugehörigen Lehrerhandreichungen8 mit Tafelbildern
oder Korrekturvorschlägen zu Lektüretests und Hörverstehen. Des Weiteren enthält die
8
Die Lehrerhandreichungen enthalten lediglich Ergänzungen zu vereinzelten Aufgaben im Arbeitsdossier wie
mögliche Tafelbilder zu vereinzelten Stunden oder Tests zum Lese- und Hörverstehen mit entsprechenden
Lösungen.
8
vorliegende Arbeit eine CD mit allen Audiotexten und Bildimpulsen, welche im Unterricht
eingesetzt werden können.
2. Erarbeitung der Ganzschrift „Es war einmal Indianerland“ von Nils
Mohl im Rahmen des Modul 2 der DT-Ausbildung
2.1 Buchvorstellung
Der Roman „Es war einmal Indianerland“ von Nils Mohl handelt vom Erwachsenwerden des
17-jährigen Ich-Erzählers, der in sozial schwächeren Verhältnissen aufwächst. Er verliebt sich
in zwei junge Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zudem muss er sich regelmäßig
Machtkämpfen in seiner Wohnsiedlung stellen und mit der plötzlichen Nachricht
zurechtkommen, dass sein Vater seine Frau umgebracht hat. Im Fokus steht der Versuch des
Protagonisten, in einer Welt voll Hindernisse und jugendlicher Unsicherheit seinen eigenen
Weg zu finden.
Der 17-jährige Ich-Erzähler wohnt – obwohl noch minderjährig – alleine in einer kleinen
Wohnung. Diese befindet sich im gleichen Wohnhaus wie die seines Vaters Zöllner und dessen
neuer Frau Laura, doch leben beide Parteien getrennt voneinander.9 In der Wohnsiedlung
herrscht ein rauer Umgangston; in regelmäßigen Abständen muss sich der Ich-Erzähler
gegenüber Kondor und den zwei kleinen Cowboys beweisen. Anfangs begleitet ihn sein
Kumpel Mauser, der ihm in schwierigen Situationen zur Seite steht, bis der Leser erfährt, dass
Mauser keine eigenständige Figur der Handlung, sondern Teil der Persönlichkeit des IchErzählers ist. Bei Konfrontationen schlüpft der Ich-Erzähler in die Rolle von Mauser, der
selbstbewusst über den Dingen steht.
Die Unsicherheit des Ich-Erzählers verstärkt sich, als er zwei junge Frauen kennenlernt und
sich in beide verliebt. Die wunderschöne, reiche und verwöhnte Jackie verdreht dem IchErzähler schlagartig den Kopf. Während er sie regelrecht vergöttert, scheint sie jedoch nur mit
ihm zu spielen. Die 21-jährige Edda stellt das genaue Gegenteil von Jackie dar. Sie ist
bodenständig, hilfsbereit – zwar äußerlich weniger attraktiv als Jackie -, dafür jedoch ernsthaft
am Ich-Erzähler interessiert.
9
Der Leser erfährt nichts über die Hintergründe und erhält auch keine Informationen über die Mutter des
Protagonisten.
9
Das Durcheinander im Leben des Ich-Erzählers gipfelt in der Nachricht, dass Zöllner seine Frau
umgebracht hat und sich auf der Flucht befindet. Inmitten dieses Gefühlschaos’ verliert der IchErzähler jeglichen Halt und bricht zusammen. Edda steht ihm – anders als Jackie – zur Seite.
Beide fahren gemeinsam zum Powwow-Festival, um Zöllner zu suchen. Der Ich-Erzähler hofft,
dort ebenfalls auf Jackie zu treffen, die er trotz allem nicht vergessen kann. Auf dem PowwowFestival kommt der Ich-Erzähler zum ersten Mal in Kontakt mit Drogen und liefert sich eine
Schlägerei mit der „Sombrero-Bande“, welche in der Entführung des Ich-Erzählers gipfelt.
Darüber hinaus erfährt Edda von dem Verhältnis zwischen Jackie und dem Ich-Erzähler und
lässt Letzteren wütend zurück...
Das Durcheinander im Leben des Ich-Erzählers wird in der Struktur des Romans aufgegriffen.
Die Handlung verläuft nicht chronologisch, sondern besteht aus Vor-und Rückblenden, welche
die Verwirrtheit des Protagonisten auf den Leser übertragen sollen. Erst als es gegen Ende zu
einer Aussprache mit Zöllner kommt und sich der Ich-Erzähler für Edda entscheidet, schließt
das Buch auch mit dem letzten Kapitel der Handlung. Die Tatsache, dass es dem Ich-Erzähler
gelungen ist, sein Leben zu ordnen, spiegelt sich am Ende wiederum in der Struktur wider.
Auf seinem Weg des Erwachsenwerdens wird der Ich-Erzähler des Weiteren (in bedeutsamen
Momenten) von einem Indianer begleitet. Letzterer fungiert als eine Art spiritueller Führer auf
dem Weg des Erwachsenwerdens. Als der Ich-Erzähler am Ende der Ganzschrift zu sich selbst
findet, verschwindet auch der Indianer. Letzterer verkörpert in Mohls Augen die Kindheit,
welche der Ich-Erzähler im Verlauf des Romans hinter sich lässt: „Es war einmal
Indianerland“.10
2.2 Begründung der Buchauswahl
Nils Mohls Werk, das im Jahr 2012 den Jugendliteraturpreis erhielt11, spricht den jugendlichen
Leser nicht nur durch seine Sprache, sondern auch durch sein hohes Maß an
Identifikationspotential an.
Der 17-jährige Ich-Erzähler befindet sich in einem ähnlichen Alter wie die Schüler einer 10.
Klasse der DT-Ausbildung, was ihnen den Zugang zu dieser Figur erleichtert. Ähnlich wie der
Ich-Erzähler befinden sich viele Schüler in diesem Alter in einer Phase der Selbstfindung, in
welcher sie neue Erfahrungen machen und sich ihre Persönlichkeit herausbildet. Darüber hinaus
kann es für die Schüler interessant sein, zu sehen, dass diese Problematik, mit welcher sie selbst
10
11
Vgl. URL: https://www.youtube.com/watch?v=NMqMbcgVct8 [31.1.15]
Vgl. URL : http://de.wikipedia.org/wiki/Nils_Mohl [31.1.15]
10
zu kämpfen haben, Gegenstand eines literarischen Textes ist. Des Weiteren greift Mohl in
seiner Ganzschrift Themen auf, welche der Lebenswelt der Schüler entsprechen. Dazu zählt
beispielsweise Mausers Problem, sich zwischen den unterschiedlichen Frauen Jackie und Edda
zu entscheiden. In diesem Alter fällt es schwer, weniger auf Äußerlichkeiten zu achten und den
inneren Werten eine größere Bedeutung zukommen zu lassen. Darüber hinaus sieht sich der
Ich-Erzähler in regelmäßigen Abständen Konflikten mit Kondor gegenüber gestellt, bei denen
er sich jedes Mal aufs Neue beweisen und eine gewisse Stärke an den Tag legen muss. Auch
viele Schüler stehen unter dem Druck, sich täglich beweisen zu müssen, beziehungsweise in
eine Rolle schlüpfen zu müssen, die Andere von ihnen erwarten.
Ferner behandelt Nils Mohls Roman weitere Themen, die das Interesse der Jugendlichen
ansprechen. Dazu zählen unter anderem das Aufwachsen in einer sozial schwierigen Gegend
oder Ferienjobs annehmen zu müssen, um die eigene finanzielle Lage aufzubessern. Auch die
Drogenproblematik, welche im Buch aufgegriffen wird, weckt das Interesse der Schüler. Eine
weiterführende Kurzsequenz zu diesem Thema gibt den Schülern die Möglichkeit, mehr über
diese Problematik und die Konsequenzen eines langjährigen Drogenkonsums zu erfahren.
Daneben verfügt die Ganzschrift über einen hohen Spannungsanteil und Unterhaltungswert,
welche die Lesemotivation der Schüler fördern.12 Auch die außergewöhnliche Struktur der
Ganzschrift verstärkt die Spannung und drängt den Leser dazu, dem Verlauf der Handlung mit
anhaltendem Interesse zu folgen.
Nicht zuletzt eignet sich Mohls Werk für eine Behandlung im Rahmen des Modul 2, da es zum
einen eine anspruchsvolle Variante für leistungsstarke Schüler darstellt. Zum anderen liefern
die abwechslungsreichen Themen zahlreiche Möglichkeiten, weiterführende Sequenzen aus der
Ganzschrift abzuleiten. Auch die anvisierten Kompetenzen und zentralen Punkte des Lehrplans
können während der Erarbeitung der Ganzschrift problemlos abgedeckt werden.
2.3 Vorüberlegungen zum Einsatz der Ganzschrift
Wie bereits in der Einleitung kurz angerissen, stellt die Erarbeitung von Nils Mohls Roman „Es
war einmal Indianerland“ eine anspruchsvolle Variante des Modul 2 für leistungsstärkere
Schüler dar. Die schwierigste Hürde, die es neben dem Umfang der Ganzschrift zu bewältigen
gilt, stellt die Struktur des Werkes dar. Das Buch besteht aus zwei aufeinanderfolgenden Teilen
„Die Geschichte von Mauser – und Jackie“ und „Die Geschichte von Grünhorn – und Edda“.
12
So handelt es sich beispielsweise beim Ich-Erzähler um den Sohn eines Mörders. Beim Besuch eines
Musikfestivals gerät er dann in eine Schlägerei, konsumiert Drogen und „betrügt“ Edda mit Jackie.
11
Die Handlung der einzelnen Teile verläuft jedoch nicht chronologisch. Teil eins der Ganzschrift
umfasst beispielsweise den Zeitraum einer Woche und erstreckt sich von Mittwoch bis
Mittwoch. Das erste Kapitel des Buchs beginnt in der Mitte der Handlung, am Sonntag,
wodurch den Schülern das Leseverständnis erschwert wird, da sie nicht über die nötigen
Vorkenntnisse der vorangegangenen Ereignisse verfügen. Kapitel zwei befasst sich mit dem
Samstag, also mit Ereignissen, die sich noch vor dem ersten Kapitel ereignet haben. Im dritten
Kapitel erhält der Leser dann Einblicke in den ersten Mittwoch, der noch weiter in der Handlung
zurückliegt. Dieser außergewöhnliche Aufbau obliegt dem Zusammenspiel von Inhalt und
Sprache. Wie bereits oben erwähnt, handelt das Buch vom Erwachsenwerden des Protagonisten
Mauser, welcher sich zahlreichen Problemen stellen muss, bis er schließlich zu sich selbst
findet. Davor erlebt der Leser Mauser jedoch als unausgeglichene Figur, welche im Verlauf der
Handlung immer wieder ins Straucheln gerät. Als sich dann herausstellt, dass sein Vater ein
Mörder ist, verliert er vollständig den Boden unter den Füßen. Mausers innerliche Unruhe sowie
das enorme Durcheinander in seinem Leben spiegeln sich in der Struktur des Romans wider.
Die Handlung verläuft nicht chronologisch und geordnet, sondern stellt genau wie Mausers
Leben ein großes Chaos dar. Erst am Ende der Geschichte, als Mauser zu sich selbst findet und
sein Leben ordnet, verändert sich auch die Struktur: Das Buch endet mit dem letzten Kapitel
der Handlung.
Damit der Leser den Überblick nicht verliert, ist es unerlässlich, mit einem Kalender zu
arbeiten. Mohl hat bereits einen konzisen Kalender seinen einzelnen Teilen vorangestellt,
jedoch bietet dieser nicht genug Raum, um sich weitere Notizen zu machen. Als Hilfestellung
bietet die Materialsammlung Arbeitsblätter zu den einzelnen Kalendern. Die Wochentage sind
chronologisch aufgelistet und in wichtige Ereignisse dieser Tage untergliedert.13 Nach jedem
Kapitel sollen die Schüler hier die wichtigsten Informationen stichwortartig festhalten. Unter
jedes Ereignis sollen sie ebenfalls die Kapitel- und Seitenzahl notieren. Es ist sinnvoll, parallel
dazu die Kapitelzahl und den Titel ebenfalls ins Buch zu notieren, damit sich ausgewählte
Stellen zu späteren Arbeitszwecken leicht wiederfinden lassen. Der Kalender dient als
Gedächtnisstütze und soll den Schülern in erster Linie dabei helfen, am Ende den
chronologischen Verlauf der Ereignisse visualisieren zu können.14 In Anbetracht des
13
An dieser Stelle soll angemerkt werden, dass geringfügige Veränderungen an der Vorlage des Kalenders
vorgenommen wurden, die dem besseren Verständnis der Schüler zugrunde liegen.
14
Die Lektüre ausgewählter Kapitel zu Hause und das anschließende Ausfüllen des Kalenders im Unterricht bieten
ebenfalls eine Möglichkeit, die Lesekompetenz der Schüler abzuprüfen, welche im Modul 2 im Rahmen eines
„contrôle continu“ bewertet werden soll.
12
Buchumfangs sowie des Schwierigkeitsgrads ist es sinnvoll, das Buch im Unterricht anzulesen
und die ersten Kapitel gemeinsam zu erarbeiten. Die restliche Lektüre des ersten Teils – welcher
ungefähr die Hälfte der Ganzschrift ausmacht – kann als Hausaufgabenlektüre schrittweise
aufgegeben werden. Den zweiten Teil können die Schüler über die Osterferien zu Hause lesen.
Zum einen hat sich der Umfang der Ganzschrift auf die Hälfte reduziert, zum anderen sind die
Schüler mittlerweile ausreichend mit der Struktur und Handhabung des Kalenders vertraut.15
Neben Umfang und Struktur weist Mohls Werk zwei weitere Schwierigkeiten auf, welche den
anspruchsvollen Charakter der Ganzschrift unterstreichen. Eine davon verkörpert Mausers
Figur, da diese keinen eigenständigen Charakter im Buch einnimmt, sondern Teil der
Persönlichkeit des Ich-Erzählers ist. Die Komplexität resultiert daraus, dass der Leser darüber
im Unklaren gelassen und erst nach dem ersten Drittel mit diesem frappanten Umstand
konfrontiert wird. Davor findet sich Mauser oft kumpelhaft an der Seite des Ich-Erzählers oder
taucht plötzlich aus dem Nichts auf. Erst während des Boxkampfes mit Kondor wird klar, dass
es sich beim Ich-Erzähler und Mauser nicht um zwei unterschiedliche Figuren handelt.
Demnach empfiehlt es sich, diese Stelle gemeinsam mit den Schülern zu erarbeiten, da in ihren
Augen Mauser bisher eine eigenständige Rolle im Buch eingenommen hat.
Eine weitere Schwierigkeit liegt in der Indianermotivik, welche das gesamte Buch durchzieht.
Es ist sinnvoll, diese erst nach abgeschlossener Lektüre gegen Ende des Moduls zu erarbeiten.
2.4 Aufbau des Moduls und methodisch-didaktische Hinweise zum Gebrauch der
Arbeitsmaterialien
Im Folgenden findet ein konziser Umriss der Verlaufsplanung statt. Dabei sollen ausgewählte
didaktische und methodische Vorüberlegungen zur Arbeit mit der Materialsammlung näher
erläutert werden.16 Die Planung fasst ebenfalls die Bewertungskriterien des Moduls sowie die
zu erreichenden Kompetenzen und bereits bekannte Methoden ins Auge.
15
Der ausgefüllte Kalender zum zweiten Teil der Ganzschrift kann ggf. in die Bewertung im Rahmen des „contrôle
continu“ zum Erreichen der Kompetenz „Leseverstehen“ mit einfließen.
Neben der Tatsache, dass die Handlung nicht chronologisch verläuft, weist die Struktur des Buchs weitere
Besonderheiten auf. So lassen sich zwischen einzelnen Kapiteln immer wieder „Einschübe“ finden, die
beispielsweise weitere Informationen zu den Figuren liefern. Dazu zählen ebenfalls Eddas Karten, die sie Mauser
geschrieben hat sowie der Zeitungsartikel über den Fall Zöllner. Auch Letzterer wird – passend zur restlichen
Struktur des Werkes – dem Leser nicht vollständig, sondern nur teilweise vorgelegt.
16
Es handelt sich hier lediglich um konzise Ausführungen, welche die Arbeit mit den Materialien erleichtern und
die Zielsetzungen der einzelnen Kurzsequenzen und Aufgabenstellungen näher erläutern sollen.
13
2.4.1 Teil 1 : Krieger: Die Geschichte von Mauser – und Jackie
Es bietet sich an, der Lektüre der Ganzschrift eine kurze Unterrichtssequenz zur Thematik
„Plattenbausiedlungen“ voranzustellen. Die unterschiedliche soziale Herkunft von Jackie und
dem Ich-Erzähler17 durchzieht den gesamten Roman, sodass in einem ersten Schritt Sorge
getragen werden muss, dass die Schüler in der Lage sind, das soziale Milieu, in dem Mauser
aufwächst, verstehen und visualisieren zu können.18 Die erste Unterrichtseinheit obliegt dem
Einstieg ins Thema. Die Schüler können ihr Vorwissen aktivieren und sich zu ausgewählten
Bildimpulsen äußern, die vor allem die Atmosphäre der Plattenbausiedlungen widerspiegeln
sollen. Anschließend kann ein Sachtext zur näheren Bestimmung der Begriffe
„Großwohnsiedlung“ und „Plattenbau“ herangezogen werden. Wichtige Merkmale können in
Form einer einfachen Mindmap festgehalten werden.
In einem weiteren Schritt bietet sich ein kurzer Audiotext „Leben im Plattenbau“ an, in dem
sich Bewohner aus Berlin Marzahn differenziert zu ihrer Wohnsituation äußern.19 In diesem
Audiotext erhalten die Schüler nähere Informationen zum Leben in Plattenbausiedlungen und
werden mit einem ersten Klischeedenken konfrontiert.
Nachdem die Schüler einen Einblick in das Thema „Plattenbau“ erhalten haben, kann in der
nächsten Unterrichtsstunde ein informierender Sachtext analysiert werden. Da die Schüler
bereits mit einigen Texterschließungsmethoden aus dem Modul 1 vertraut sind, kann der
Sachtext „Zwischen Sozialutopie und Gangster-Rap“ von den Schülern selbstständig erarbeitet
werden. Dazu wurden Arbeitsblätter „Einen Sachtext mit der Fünf-Schritte-Lesemethode
bearbeiten“ erstellt, welche Anleitungen und Hilfestellungen zur selbstständigen Erarbeitung
des Textes liefern. Die Lehrperson nimmt während dieser Erarbeitungsphase eine begleitende
Funktion ein.
Nachdem die Schüler einen Eindruck vom Leben in Plattenbausiedlungen erhalten haben, kann
mit der Lektüre der Ganzschrift begonnen werden. Als Einstieg sollen sich die Schüler mit dem
Klappentext des Romans beschäftigen. Indem sie erarbeiten, welche zentralen Themen in dem
Buch angeschnitten werden, soll ihr Interesse geweckt werden. Die Schüleräußerungen können
gemeinsam an der Tafel festgehalten und stichwortartig auf dem Arbeitsblatt notiert werden.
17
Da es sich beim Ich-Erzähler und Mauser um ein und dieselbe Person handelt, wird der Protagonist im Folgenden
sowohl als „Ich-Erzähler“ als auch unter dem Namen „Mauser“ erwähnt. In den Arbeitsblättern ist zu Beginn
ausschließlich die Rede vom „Ich-Erzähler“ bis zu dem Moment, als deutlich wird, dass der Protagonist „beide
Figuren“ in sich vereint.
18
Es kann davon ausgegangen werden, dass es den Schülern weniger Probleme bereitet, sich in Jackies Lebenswelt
hinein zu fühlen.
19
Da die Kompetenz „Hörverstehen“ in diesem Modul abgeprüft wird und mit 60 Prozent bestanden werden muss,
ist es sinnvoll, die Schüler bereits im Modul 1 an Audiotexte heranzuführen.
14
Wie bereits unter Punkt 2.3 dargelegt, stellt die Struktur des Buches die wohl größte
Herausforderung während der Lektüre dar. Deshalb sollte man das Buch gemeinsam mit den
Schülern im Unterricht anlesen, um anfängliche Skepsis und Zweifel zu reduzieren. In diesem
Zusammenhang ist es ebenfalls anzuraten, die drei ersten Kapitel gemeinsam im Unterricht zu
erarbeiten.
Im zweiten Kapitel findet eine Beschreibung von Mausers Wohngegend statt, die den
Informationen aus den Sach- und Audiotexten entspricht. An dieser Stelle lässt sich ein
Arbeitsauftrag einbinden, welcher in der Erstellung eines Tafelbildes gipfelt. Da es sich hier
um eine 10. Klasse der DT-Ausbildung handelt, sollte die konkrete Arbeit am Text immer
wieder in den Unterricht mit eingebunden werden. Ein zentraler Unterschied zwischen den DTund DAP-Ausbildungen besteht – wie bereits oben erwähnt – darin, dass die Schüler der DTAusbildung nach Abschluss ihrer schulischen Laufbahn ihre Studien an einer Fachhochschule
fortsetzen
können.
Demnach
sollen
sie
nicht
nur
mit
unterschiedlichen
Texterschließungsmethoden vertraut werden, sondern unter anderem auch in der Lage sein,
Texte selbstständig zu erarbeiten, Detailinformationen zu entnehmen und sich kritisch mit den
Inhalten auseinanderzusetzen. Nachdem die Resultate gemeinsam an der Tafel festgehalten
wurden, können mögliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den bereits erarbeiteten
Materialien besprochen werden. Um das Thema „Plattenbausiedlungen“ abzuschließen, bietet
sich das Video „Mein Block“ des deutschen Skandalrappers Sido an.20 In diesem rappt Sido
über seine Heimat „Märkisches Viertel“, eine weitere Plattenbausiedlung Berlins. Hier können
mögliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede mündlich zusammen mit den Schülern erarbeitet
werden. Der Künstler Sido sowie seine Musik sprechen erfahrungsgemäß Schüler einer 10.
Klasse stark an, wodurch die Behandlung des Songtextes das Interesse der Schüler erneut
wecken kann, da diese – wie bereits oben erwähnt – oftmals schnell gelangweilt sind
beziehungsweise mit Konzentrationsschwächen zu kämpfen haben. Darüber hinaus erfassen die
Schüler, dass diese Thematik allgegenwärtig ist und neben Nils Mohls Roman ebenfalls in
Sachtexten und Songtexten bekannter Künstler behandelt wird.
In der folgenden Unterrichtsstunde kann mit der Lektüre des 3. Kapitels fortgefahren werden.
Nach diesem Kapitel bietet sich ein idealer Schnitt an, da die dargelegte Szene im Freibad auf
dem Gipfel der Spannung abrupt abbricht. An dieser Stelle kann eine produktive
Schreibaufgabe angesetzt werden, indem die Schüler den Arbeitsauftrag erhalten, die
20
Das Audiomaterial und der Songtext befinden sich in den Arbeitsmaterialien. Der Songtext wurde auf die ersten
beiden Strophen und den Refrain gekürzt. Der Inhalt der restlichen Strophen eignet sich nicht für den Unterricht.
Zudem enthalten die ersten beiden Strophen alle für das Thema relevanten Informationen.
15
Geschichte weiterzuschreiben. Dadurch werden sie dazu angeregt, sich in die Handlung und in
die Figuren hineinzuversetzen, was ihnen zusätzlich den Einstieg ins Buch erleichtern soll.
Bevor die Schüler diese Aufgabe jedoch in Angriff nehmen, ist es sinnvoll, noch einmal die
wichtigsten Regeln, die es beim Verfassen einer Fortsetzung zu berücksichtigen gilt, zu
wiederholen. Somit fördern die Schüler nicht nur ihre schriftliche Kompetenz, sondern regen
auch ihre Fantasie an und werden aufgefordert, sich fremde Sichtweisen anzueignen und sich
in fremde Figuren hinein zu fühlen. Falls der vorgegebene Zeitrahmen es zulässt, können
ausgewählte Schülerproduktionen vorgetragen werden. Somit wird den Schülern nicht nur eine
Wertschätzung ihrer Arbeit zuteil, sondern es ermöglicht der Lehrperson auch, dem Schüler
und der Klasse ein erstes formatives Feedback zukommen zu lassen.
In der Erarbeitungsphase der drei ersten Kapitel wird parallel mit dem Kalender gearbeitet.
Nach der Lektüre des ersten Kapitels erhalten die Schüler Anweisungen zur Arbeit mit dem
Kalender. Dieser soll sie zum einen zum Weiterlesen ermutigen, zum anderen dazu anregen,
sich näher mit dem Inhalt der einzelnen Kapitel auseinanderzusetzen. Darüber hinaus
entwickeln die Schüler ein Gespür dafür, welche Informationen von Bedeutung und welche
zweitrangiger Natur sind. Es bietet sich an, den Kalender für die beiden ersten Kapitel
gemeinsam auszufüllen, damit die Schüler erkennen, wie man mit dem Kalender arbeitet und
welche Erwartungen es zu erfüllen gilt. Für das dritte Kapitel kann man die Schüler den
Kalender bereits selbstständig ausfüllen lassen, entweder im Unterricht oder als Hausaufgabe.
Der Kalender eignet sich des Weiteren ausgezeichnet zum Abprüfen des Leseverstehens,
welche man im Modul 2 im Rahmen eines „contrôle continu“ bewerten soll.
Bei der Zeitplanung ist es ebenfalls von Bedeutung regelmäßig Unterrichtseinheiten
einzuplanen, die Raum für Schülerfragen nach der selbstständigen Lektüre zu Hause lassen,
beziehungsweise um noch einmal auf zentrale Stellen im Buch einzugehen oder schwierige
Aspekte gemeinsam aufzuarbeiten und Lücken im Kalender gemeinsam zu vervollständigen.
In einem nächsten Schritt soll die Figurencharakterisierung eingeführt werden, welche als
mögliche Schreibform im Modul 2 eingeübt werden kann. Ausgangspunkt bietet eine
bedeutungsvolle Szene im Buch, in der Mauser Jackie von Zöllners Tat berichtet. Zum einen
ist es ein bedeutsamer Moment für Mauser, da er versucht, mit der Lage zurechtzukommen und
seine Verlorenheit klar zum Vorschein kommt. Zum anderen spiegelt diese Szene beispielhaft
Jackies Persönlichkeit wider. Die Schüler sollen anhand eines Arbeitsblattes das Gespräch der
beiden analysieren. Im Fokus der Erarbeitung stehen Mausers „Hilfeschreie“ und Jackies
gleichgültige Reaktion darauf. Das Arbeitsblatt schließt mit einer Meinungsfrage, in der die
Schüler Jackies Verhalten beurteilen und ihre Aussage mittels Textbelegen untermauern sollen.
16
Eine der Zielsetzungen des Modul 2 besteht in der argumentativen Stellungnahme, das heißt,
dass die Schüler in der Lage sein sollen, ihre Meinung nicht nur auszudrücken, sondern vor
allem überzeugend darzulegen und zu begründen - eine Kompetenz, die im späteren
Berufsleben unerlässlich sein wird. Auch hier lässt sich erneut eine produktive Schreibaufgabe
einbauen. Mauser kann einen Brief an Jackie schreiben, in dem er ihr seine Gefühle und seine
Enttäuschung über ihr Verhalten mitteilt. Dabei sollen die Schüler mit dem Inhalt der
Ganzschrift arbeiten.21
Nachdem sich in einer ersten Phase mit Jackies Person näher auseinandergesetzt wurde, kann
man nun die beiden Mädchen Jackie und Edda näher analysieren. Ein Vergleich zwischen
beiden bietet sich aus mehreren Gründen an. Zum einen nehmen beide Figuren eine wichtige
Rolle in Mausers Leben ein, zum anderen könnten beide Mädchen nicht unterschiedlicher sein.
Zur näheren Beschreibung der beiden Charaktere wurde ein Arbeitsblatt erstellt, das sich zuerst
mit den äußeren Merkmalen der zwei Frauen beschäftigt und dann auf charakterliche
Eigenschaften übergeht. Nach dieser spielerischen Herangehensweise kann auf ein Merkblatt
zum Verfassen von Charakterisierungen zurückgegriffen werden, welches bereits in der
Materialsammlung zum Buch „Joker“ von Markus Zusak zur Verfügung gestellt wurde. Dazu
gehört eine Liste zahlreicher beschreibender Adjektive, welche beim Verfassen einer
Charakterisierung von Nutzen sein können. Abschließend sollen die Schüler einen ersten
Versuch unternehmen, eine der beiden weiblichen Figuren zu charakterisieren. Um eine
differenzierte Herangehensweise an den Tag zu legen, sollen die Ergebnisse der Schüler
diesmal nicht vorgetragen werden, sondern gegenseitig von Mitschülern korrigiert werden
(„peer-review“). Wichtig dabei ist, dass die Schüler nicht nur gegenseitige Fehler hervorheben,
sondern auch darauf hinweisen, welche wichtigen Punkte besonders gut umgesetzt wurden.
Erfahrungsgemäß erledigen die Schüler diese Aufgabenstellung sehr gewissenhaft, da sie es
einerseits „genießen“ einmal die Rolle der Lehrperson einzunehmen, andererseits wollen sie
ihre Mitschüler mit ihrem Können beeindrucken. In der Verbesserungsphase ist es sinnvoll,
zwei unterschiedliche Farbstifte zu benutzen. Bereits aus dem Modul 1 sind die Schüler daran
gewöhnt, dass ihre schriftlichen Produktionen mehrfach auf unterschiedliche Aspekte hin
untersucht werden. Somit sollen nun auch die Schüler selbst, die Produktionen ihrer
21
Diese Aufgabe kann auch fakultativer Natur sein, das heißt, dass die Schüler die Möglichkeit haben, diese als
zusätzliche Hausaufgabe zu erledigen und möglicherweise freiwillig abzugeben. Sie kann dann in die Bewertung
mit einfließen und/oder ihnen ein zusätzliches Feedback zu ihrer Arbeit liefern. Ob und wie man an dieser Stelle
eine produktive Schreibaufgabe einbaut, wird der Lehrperson überlassen.
17
Klassenkameraden zumindest einmal auf die Regeln beim Verfassen einer Charakterisierung
und einmal auf die sprachlichen Aspekte hin korrigieren.
Weitere Charakterisierungen bieten sich für die Figuren Zöllner und Kondor an. Hier kann man
überlegen, ob man diese als weitere Übungen in den Unterricht mit einbaut oder ob man die
Schüler eine dieser Figuren als Test charakterisieren lässt und dessen Bewertung einen Teil der
Schreibkompetenz ausmacht.
In einer nächsten Phase sollen sich die Schüler mit der Figur des Ich-Erzählers beziehungsweise
mit der Figur Mausers näher auseinandersetzen. Hier sollte man die Szene um den Boxkampf
zwischen dem Ich-Erzähler und Kondor gemeinsam mit den Schülern erarbeiten. In dem
Moment, als der Ich-Erzähler nicht mehr von Mausers Kampf, sondern von seinem Kampf
berichtet und nicht mehr Mauser auf Kondor einschlägt, sondern der Ich-Erzähler selbst,
eröffnet der Autor dem Leser, dass es sich bei dem Ich-Erzähler und Mauser um ein und
dieselbe Person handelt. Dieser Umstand wird bei den Schülern zunächst auf Unverständnis
stoßen, da sie bisher Mauser als eigenständige Figur im Buch kannten. Indem sie noch einmal
reflektieren, wann und wie Mauser bisher im Buch auftauchte und gegebenenfalls zentrale
Stellen noch einmal lesen, erkennen sie, dass es Mauser als eigenständige Figur eigentlich nie
gegeben hat. In dem Zusammenhang soll auch die Frage erörtert werden, warum Mauser an
bestimmten Stellen auftaucht. Den Schülern wird es wahrscheinlich nicht schwerfallen, zu
erkennen, dass Mauser die selbstbewusste und mutige Seite des Ich-Erzählers verkörpert,
immer in schwierigen Situationen auftritt, den Überblick behält, die Situation im Griff hat und
über den Dingen steht.
In einem nächsten Schritt sollen die Schüler versuchen, sich in die Figur des Ich-Erzählers
hineinzuversetzen, um zu verstehen, warum er diesen fiktiven Charakter erschaffen hat. Sie
sollen zum einen erfassen, dass die Persönlichkeit eines Menschen facettenreich ist und es
natürlich
ist,
dass
ein
Mensch
mehrere
–
oftmals
ganz
unterschiedliche
–
Charaktereigenschaften in sich vereint. Zum anderen sollen sie erkennen, dass Mauser auf
seinem Weg des Erwachsenwerdens sich selbst erst noch finden muss. Die Frage „Wer bin ich
eigentlich?“ bestimmt den Alltag vieler Jugendlicher und bietet somit ein hohes
Identifikationspotenzial für die Schüler. Die meisten Schüler werden mit dem Gefühl vertraut
sein, von Unsicherheit geplagt zu werden und sich regelmäßig mit Situationen konfrontiert zu
sehen, die sie zum ersten Mal bewältigen müssen.
Um sich noch stärker in die Figur des Ich-Erzählers hineinversetzen zu können, sollen sich die
Schüler selbst analysieren und sich dabei folgende Fragen stellen: „Ist es möglich, dass man
gleichzeitig schüchtern und aufbrausend sein kann?“ „Was genau macht einen Menschen
18
einzigartig?“ „Wodurch unterscheide ich mich von meinem Banknachbarn?“ Hier können die
Schüler Charaktereigenschaften nennen, aber auch ihre Liebe zu Menschen oder Tieren
darlegen, ihre Leidenschaft für bestimmte Dinge beschreiben oder einfach ihre Vorliebe für
Erdbeereis beziehungsweise ihre Abneigung gegenüber Milchprodukten erläutern. Die Schüler
sollen sich Gedanken machen, welche Dinge, Menschen oder Handlungen sie selbst ausmachen
und diese in Form eines schriftlichen Textes festhalten.
2.4.2 Teil 2 : Grenzen: Die Geschichte von Grünhorn – und Edda
Da die Schüler mittlerweile mit der Struktur von Mohls Roman und der Arbeit mit dem
Kalender vertraut sind und sich der Umfang des Buchs auf die Hälfte reduziert hat, sind sie in
der Lage, den 2. Teil „Die Geschichte von Grünhorn – und Edda“ selbstständig zu Hause zu
lesen.22 Dabei ist es jedoch wichtig, dass sie parallel (dazu) kontinuierlich mit dem Kalender
arbeiten. Um die Schüler zu einer gewissenhaften Arbeitsweise zu motivieren, kann das
Ausfüllen des 2. Kalenders in die Bewertung der Lesekompetenz mit einfließen und Teil des
vom Lehrplan geforderten „contrôle continu“ sein. Somit kann auch vermieden werden, dass
ein Großteil der Klasse unvorbereitet an die gemeinsame Erarbeitung des zweiten Teils
herangeht.
Die Erschließung des zweiten Teils soll nun weniger textgebunden ablaufen und die
selbstständige Arbeit der Schüler fördern. Allerdings erfordern auch bei der Analyse des
zweiten Teils des Buches ausgewählte Aspekte eine stärker lehrerzentrierte Herangehensweise,
beispielsweise die Erarbeitung der Indianersymbolik im Buch. Des Weiteren wird die
Schreibkompetenz der Schüler weiter ausgebaut und die zweite schriftliche Produktion
abgeprüft. Auch die Bewertung des Hörverstehens wird in eine Kurzsequenz zum Thema
„Drogenkonsum“ mit eingebunden.
Um sicherzustellen, dass alle Schüler den Inhalt des zweiten Teils kennen, beziehungsweise,
um das Wissen der Schüler noch einmal aufzufrischen, sollen wichtige Handlungsstränge23
noch einmal besonders hervorgehoben werden. Letztere sollen die Schüler in Gruppen
22
Hier ist es sinnvoll, wenn man den Schülern diese Aufgabe eine Woche vor den Osterferien aufgibt, damit sie
genügend Zeit haben, das Buch detailliert zu lesen. Außerdem bieten die Ferien eine ideale Unterbrechung, um in
der zweiten Hälfte des Semesters mit der Erarbeitung des zweiten Teils von Mohls Werk zu beginnen.
23
Dazu gehören die gemeinsamen Erfahrungen von Ponyhof und Mauser mit einer Schwerpunktsetzung auf den
gemeinsamen Drogenkonsum. Außerdem erarbeiten zwei Gruppen die Erlebnisse von Mauser und Edda, welche
sowohl Mausers Gründe für die Teilnahme am Powwow als auch sein Geständnis über Jackie abdecken. Auch die
Sombrero-Bande und deren Handlungen werden näher besprochen, ebenso wie Mausers Aussprache mit Zöllner.
Eine weitere Gruppe beschäftigt sich mit Mausers Verhältnis zu Jackie, wobei ein besonderes Augenmerk auf
Mausers Wandlung gerichtet werden soll. Abschließend wird noch einmal das Ende des Buches hervorgehoben,
indem die Beziehung zwischen Edda und Mauser behandelt wird. Dabei kann bereits Mausers Entwicklung und
die Struktur des Buches angesprochen werden.
19
erarbeiten und ihren Klassenkameraden vorstellen. Sie erhalten den Arbeitsauftrag, die
wichtigsten Punkte ausgewählter Szenen noch einmal durchzugehen und zu besprechen und
ihre Resultate auf einem Plakat festzuhalten. Anschließend werden die Ergebnisse der Klasse
in Form eines kurzen Vortrags dargelegt. Dabei sollte auf eine chronologische Schilderung der
Handlung geachtet werden. Indem die Schüler ihre Ergebnisse grafisch festhalten und mündlich
vortragen müssen, wird an zentrale Kompetenzen angeknüpft, welche die Schüler bereits im
Modul 1 unter Beweis stellen mussten, beziehungsweise welche im Modul 2 eingeübt wurden.
Für diese Gruppenarbeit sollten mehrere Stunden eingeplant werden, da die Vorträge der
Schüler Anlass bieten werden, auf ausgewählte Szenen noch einmal genauer einzugehen. Die
Referate sollen den Schülern Raum bieten, Fragen zu stellen oder bestimmte Ereignisse und
Verhaltensweisen zu diskutieren. Insbesondere die Darstellung des Schlusses soll anschließend
gemeinsam analysiert werden, um unter anderem auf Mausers Wandlung einzugehen und die
Bedeutung der Struktur anzuschneiden.
Anknüpfend an die Szene, in der Mauser auf dem Powwow-Festival unfreiwillig Drogen
konsumiert, kann eine Kurzsequenz zum Thema „Drogenkonsum“ eingeleitet werden. In
diesem Zusammenhang wurden ebenfalls zwei Hörverstehen erarbeitet, die zum Abprüfen
dieser Kompetenz genutzt werden können. Da dieses Thema das Interesse der Jugendlichen
anspricht und viele bereits erste Erfahrungen in diesem Bereich gemacht haben,
beziehungsweise in ihrem Alltag mit Drogen konfrontiert wurden, bietet es sich an, einen
längeren Zeitraum für die Behandlung dieser Problematik einzuplanen. Die Sequenz zielt
vorwiegend darauf ab, zu informieren und über die Folgen von Drogen aufzuklären, da viele
Schüler diesbezüglich über ein gefährliches Halbwissen verfügen.
Nachdem die Handlung im Buch kurz mit den Schülern erarbeitet wurde, sollen sie sich nun
selbstständig mit der Problematik auseinandersetzen. Dazu erhalten sie eine Arbeitsmappe mit
Sachtexten, zu denen sie Fragen beantworten sollen. Neben Antworten auf zentrale Fragen,
warum Menschen überhaupt zu Drogen greifen, enthalten die ausgewählten Sachtexte ebenfalls
Informationen darüber, wie Drogen funktionieren, welche Schäden sie anrichten und wo
Betroffene Hilfe finden können. Neben dem Beantworten von Fragen sollen die Schüler die
Texte in Abschnitte gliedern oder die Resultate grafisch festhalten. Außerdem werden immer
wieder Bezüge zum Buch hergestellt. So sollen die Schüler beispielsweise die Gründe für das
Konsumieren von Drogen im Text mit den Gründen, die Ponyhof im Buch nennt, vergleichen.
Des Weiteren beinhaltet die Arbeitsmappe unter anderem eine Internetrecherche zu den
20
unterschiedlichen Arten von Drogen. Die Schüler sollen sich selbst über Aussehen,
Zusammensetzung und Wirkung der verschiedenen Drogen informieren.
Wie bereits oben erwähnt, stellt diese selbstständige Erarbeitung nicht nur einen methodischen
Wechsel dar, sondern geht konkret auf das Interesse und die Bedürfnisse der Schüler ein. Die
beiliegende Materialsammlung beinhaltet ebenfalls eine PowerPoint-Präsentation mit Bildern
von Drogensüchtigen. Sie zeigt Menschen, die sich durch den Konsum von Crystal Meth
innerhalb von nur zehn Jahren selbst zerstört haben. Diese Bilder sollen eine schockierende
Wirkung auf die Schüler ausüben und die Gefahr, welche von Drogen ausgeht, realer erscheinen
lassen.
In diesem Rahmen kann zudem das Hörverstehen abgeprüft werden. Den Schülern sollte der
Umgang mit audiovisuellen Medien bekannt sein, dennoch ist es sinnvoll, vor der definitiven
Bewertung dieser Kompetenz Letztere noch einmal anhand eines konkreten Beispiels
einzuüben. Viele Schüler setzt der Gedanke nur eine Möglichkeit zum Bestehen dieser
Kompetenz zu haben unnötig unter Druck. Indem man eine ähnliche Übung voranstellt, kann
dieser Prüfungsangst entgegengewirkt werden. Im Anhang befinden sich somit zwei Varianten
möglicher Tests zum Hörverstehen zu den Themen „Das Phänomen Sucht“24 und
„Körperschäden
durch
Drogen“25.
Die
Aufgabenstellungen
weisen
differenzierte
Schwierigkeitsgrade auf. Demnach enthalten die Tests neben Multiple-Choice-Fragen auch
Fragen, bei denen die Schüler neu gewonnene Informationen paraphrasieren, erklären oder zu
bestimmten Aussagen Stellung beziehen müssen. Dabei zielen die Fragen sowohl auf das
Detailwissen als auch auf das Globalverständnis des Hörtextes ab. Ausgewählte
Fragestellungen fördern die Methodenkompetenz der Schüler, indem sie dazu anregen,
Antworten in Form einer Mindmap oder einer Tabelle zu illustrieren.
Obwohl auf den einzelnen Fragen keine Punkte stehen, ist es für die Lehrperson
empfehlenswert, bei der Bewertung der Tests mit Punkten zu arbeiten.26 Da die Schüler zum
Erlangen der Kompetenz 60 Prozent der Fragen richtig beantworten müssen, erleichtert die
Arbeit mit Punkten eine gerechte und fundierte Bewertung.
Nachdem im Modul 1 vor allem die Wiederholung der Regeln zur Groß- und Kleinschreibung
im Vordergrund stand, sollen die Schüler nun im Rahmen des Modul 2 ihren Schreibstil
24
URL: https://www.youtube.com/watch?v=FNJZ6pxBj68 [31.1.15]
URL: https://www.youtube.com/watch?v=UoTFKoC_0Cs [31.1.15]
Der Audiotext wurde auf ca. 8 Minuten gekürzt. Der Anfang des Hörtextes wurde ausgeklammert (Einsetzen bei
Ecstasy). Im Anhang befinden sich alle Audiotexte in digitaler Form. Alle Audiotexte sind entsprechend
zurechtgeschnitten worden, sodass sie sofort im Unterricht eingesetzt werden können.
26
Die Korrekturhinweise zu den Hörverstehen enthalten somit Vorschläge einer möglichen Punkteverteilung.
25
21
verbessern. Diesbezüglich bietet die Materialsammlung eine Wiederholung zu den Satzgefügen
an.27 In der Modulbeschreibung heißt es:
„[...] Zusätzlich entsprechen die Schülerproduktionen im Modul 2 den folgenden
neuen Anforderungen:
-
verwendet Satzgefüge (keine einfache Aneinanderreihung von Hauptsätzen,
sei es als einzelne Sätze oder Satzreihen) [...]
-
verbraucht Nebensätze ersten Grades inklusive korrekter Zeichensetzung bei
vor- und nachgestellten Nebensätzen (Relativ- und Konjunktionalsätzen,
eventuell auch bei erweiterten Infinitiven) [...]“28
In diesem Zusammenhang finden sich in der Materialsammlung neben den wichtigsten Regeln
zum Gebrauch von Haupt- und Nebensätzen ausgewählte Übungen, welche alle einen Bezug
zum Buch aufweisen.29 Diese Wiederholung sollte vor dem Abprüfen der Schreibkompetenz
eingeplant werden, damit die Schüler ihr neu erworbenes Wissen bei den produktiven
Schreibaufgaben bereits anwenden können.
In einem ersten Schritt kann die Verbposition in Haupt- und Nebensätzen kurz wiederholt
werden. Dabei kann ebenfalls auf die Stellung des Verbs eingegangen werden, wenn dieses aus
mehreren Prädikatsteilen besteht. In einem zweiten Schritt werden die Konjunktionen, welche
Haupt- und Nebensätze miteinander verbinden näher untersucht. Diesbezüglich findet sich ein
Lückentext zu „Es war einmal Indianerland“ in der Materialsammlung, in den die Schüler die
passenden Konjunktionen eintragen sollen. Nachdem das Wissen der Schüler zu den
Konjunktionen aufgefrischt wurde, können sie die zweite Aufgabe erledigen, bei der sie Sätze
ergänzen sollen. Somit stellen sie zum einen ihr Wissen zum Buch unter Beweis und zeigen
zum anderen, dass sie Konjunktionen richtig gebrauchen können und den Satzbau der
Nebensätze beherrschen. In einer dritten Phase sollen sie zwei Hauptsätze in ein Satzgefüge aus
Haupt- und Nebensatz umwandeln. Diese Übung soll ihnen helfen, ihren Stil zu verbessern und
angeeignetes Wissen zu den Satzgefügen anzuwenden. Diese Aufgabe weist zudem einen
zusätzlichen Schwierigkeitsgrad auf, da die Schüler auch auf die Kommasetzung achten
27
Eine Wiederholung der s-Laute wurde in der Materialsammlung nicht berücksichtigt, da bereits Übungen
diesbezüglich in anderen Materialsammlungen der „réforme de la formation professionnelle“ vorliegen.
28
Lehrplan des Modul 2 für die DT-Ausbildung „Zeitgenössische Problematiken entdecken und diskutieren“, S.
4.
URL : http://horpro.men.lu/pgmfor/PGMFOR_2014_2015_DT_CM_ENGE2_ALLEM2_15_D.pdf [31.1.15]
29
Durch die Verknüpfung der Grammatiksequenz mit der Ganzschrift soll eine Art Bruch in der
Unterrichtsplanung vermieden werden.
22
müssen. Darüber hinaus enthält die Übung Beispiele von vor- und nachgestellten Nebensätzen.
Anschließend können die Regeln zu den Relativsätzen wiederholt und angewandt werden.30
Die Materialsammlung liefert zu allen Aufgaben Korrekturhinweise.31
Zum Abprüfen der Schreibkompetenz im Modul 2 sollen zwei schriftliche Produktionen in die
Bewertung einfließen. Neben der Figurencharakterisierung sollen die Schüler ebenfalls in der
Lage sein, Stellungnahmen formulieren, überzeugend darstellen und belegen zu können. Die
Materialsammlung sieht folgende mögliche Variante vor: Die Schüler sollen im Verlauf des
Semesters mehrfach produktive Schreibaufgaben in Zusammenhang mit dem Buch erledigen.
Diese können sich von Fortsetzungen, über Briefe, Dialoge bis hin zum Umschreiben
ausgewählter Passagen erstrecken. Dabei sind zwei zentrale Aspekte von Bedeutung. Die
Schüler sollen zum einen in der Lage sein, sich in die verschiedenen Figuren hinzuversetzen
und sich fremde Sichtweisen aneignen zu können. Zum anderen sollen sie ihre Stellungnahmen
überzeugend darlegen können, indem sie ihre Aussagen anhand von Textbeispielen
argumentativ unterstreichen und belegen. Somit ist neben der Förderung der imaginativen,
emotiven und argumentativen Kompetenz kontinuierlich ein Bezug zwischen Ganzschrift und
dem Einüben der schriftlichen Kompetenz gewährleistet.
In der Materialsammlung liegen vier Vorschläge möglicher produktiver Schreibaufgaben vor.32
Es ist sinnvoll diese Schreibformen im Vorfeld mehrfach einzuüben, bevor es zum eigentlichen
Abprüfen und Bewerten der Kompetenz kommt. Vor der abschließenden Bewertung erhalten
die Schüler – wie bereits aus dem Modul 1 bekannt – ein zweifaches Feedback der Lehrperson.
Dieses Feedback betrifft in einem ersten Schritt den Inhalt des Textes und in einem zweiten
Schritt den sprachlichen Aspekt. Die Schüler sollen die Möglichkeit erhalten, ihre Produktionen
im Unterricht zu verfassen und mittels Wörterbuch selbstständig zu überarbeiten.
Zu guter Letzt soll die Indianermotivik in Nils Mohls Werk gemeinsam mit den Schülern
erarbeitet werden. Neben dem regelmäßigen Auftauchen eines Indianers und dem Titel „Es war
einmal Indianerland“ durchzieht eine ständig wiederkehrende Indianersymbolik Mohls Werk.
Zum besseren Verständnis ist es sinnvoll, die Erarbeitung der Indianersymbolik anfangs
30
Es bleibt der Lehrperson überlassen, wie sie das Material zu den Grammatikübungen nutzen möchte. So können
beispielsweise vereinzelte Punkte ausgespart und eine Schwerpunktsetzung auf bestimmte Aspekte gelegt werden.
31
Allerdings gibt es für vereinzelte Aufgabenstellungen keine definitive Musterlösung. Dies ist beispielsweise der
Fall, wenn die Schüler Satzgefüge ergänzen sollen, indem sie auf ihr Wissen zum Buch zurückgreifen. So könnte
die Lösung zu Aufgabe 4.1 lauten: „Ich möchte einen Vater haben, der für mich da ist“ oder aber „Ich möchte
einen Vater haben, der kein Mörder ist“ und so weiter.
32
Des Weiteren enthält die Sammlung ein Merkblatt zum „Gestaltenden Interpretieren“, welches den Schülern
als Stütze beim Verfassen ihrer Produktionen dienen soll.
23
lehrerzentrierter zu gestalten und schrittweise in einen schülerzentrierten Unterricht
überzugehen. Auf diese Weise soll einer Entmutigung der Schüler durch die Komplexität des
Unterrichtsgegenstandes entgegengewirkt werden.
Da die Handlung des zweiten Teils auf dem Powwow-Festival spielt, erhalten die Schüler einen
Sachtext zu den traditionellen indianischen Powwow-Treffen. Als audiovisuelle Ergänzung
lassen sich im Internet zahlreiche Fotos und Videos solcher Veranstaltungen finden.33
Anschließend gilt es, Verbindungen zwischen den traditionellen indianischen Festen und dem
Powwow-Festival im Buch herzustellen. In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, die Seiten
94 bis 104 im Buch noch einmal aufzugreifen, um die Zielsetzungen des Powwow während der
Kundgebung zu erarbeiten. Diese können in einem gemeinsamen Tafelbild festgehalten
werden. Nun dürfte es den Schülern leichter fallen, Parallelen zum indianischen Powwow zu
ziehen.
Der Sachtext zu den traditionellen indianischen Powwow-Treffen enthält zudem die zentrale
Information, dass der indianische Begriff „Powwow“ übersetzt „spiritueller Führer des
Krieges“ bedeutet. Der Indianer im Buch kann durchaus als Mausers spiritueller Führer
verstanden werden. Zudem gipfelt Mausers Suche, „sein Krieg“ in dem Festival mit
indianischer Namensgebung. Will man diese Kriegsmetapher auf die Spitze treiben, kann man
sagen, dass der spirituelle Führer des Krieges den Krieger zum Kriegsschauplatz leitet, wo der
Krieg schlussendlich gewonnen wird.34 Diese Ausführungen können zu diesem Zeitpunkt
jedoch noch außen vorbleiben. Wichtig jedoch ist, dass sich die Bedeutung des indianischen
Begriffs „Powwow“ im Gedächtnis der Schüler verankert.
In einem nächsten Schritt kann der Buchtitel analysiert werden. Neben der Buchbeschreibung
findet sich auf youtube35 ein kurzes Video des Autors, in welchem Mohl den Titel seines Buches
erklärt. Nach zweifachem Hören können die Schüler die Erklärung des Titels in eigenen Worten
wiedergeben. Die Resultate werden an der Tafel festgehalten und sollen anhand von
Textbeispielen belegt werden. Das Tafelbild kann um folgende Informationen erweitert
werden: Mit welchen Problemen hat Mauser auf dem Weg des Erwachsenwerdens zu kämpfen?
Wie reagiert Mauser und wie endet seine Reise? Auch die Struktur des Romans spiegelt
33
Eine Auswahl findet sich ebenfalls in der Materialsammlung.
Es findet eine Aussprache zwischen Mauser und Zöllner statt, ebenso die von Mauser herbeigewünschte
Verabschiedung. Außerdem trifft Mauser endlich eine Entscheidung, indem er mit Jackie abschließt und Edda
wählt. Am Ende des Buchs ist Mauser erwachsen geworden, hat zahlreiche schwierige Situationen gemeistert und
wichtige Entscheidungen getroffen. Dies spiegelt sich – wie bereits erwähnt – auch am Ende in der Struktur des
Buchs wider.
35
URL: https://www.youtube.com/watch?v=NMqMbcgVct8 [31.1.15]
34
24
Mausers Reise wider. Diese Verbindung sollte auf jeden Fall mit in das Tafelbild einfließen.
Eine mögliche Variante dazu findet sich im Anhang.
Nachdem die Frage nach dem Titel geklärt wurde, rückt nun die Analyse des Indianers in den
Vordergrund. Da die vorangegangenen Unterrichtsstunden lehrerzentrierter ausgerichtet waren,
sollen nun wieder die Schüler stärker ins Unterrichtsgeschehen eingebunden werden.
Sie erhalten Arbeitsblätter zum Auftauchen des Indianers, welche die Klärung folgender Fragen
zum Ziel haben: „Warum taucht der Indianer an bestimmten Stellen in Mausers Leben auf?“
Die Schüler erhalten zunächst Informationen zu den entsprechenden Stellen im Buch, in denen
der Indianer auftaucht, beziehungsweise die Indianersymbolik eine Rolle spielt. Anschließend
sollen sie sich näher mit diesen Stellen auseinandersetzen und folgende Fragen beantworten:
„Wo taucht der Indianer auf?“ „In welcher Form taucht er auf und was tut er?“ „In welcher
Lage befindet sich Mauser zu diesem Zeitpunkt?“ Die Resultate sollen die Schüler anhand einer
Mindmap festhalten. In Anbetracht des Buchumfangs wurden zwei Arbeitsblätter erstellt, eines
für den ersten Teil und ein weiteres für den zweiten Teil des Buches. Aus zeittechnischen
Gründen kann man die Klasse in zwei Teile einteilen, sodass sich ein Teil der Klasse mit der
ersten Hälfte des Buches befasst und der zweite Teil der Klasse mit der Fortsetzung. Die
Resultate werden dann gemeinsam besprochen und festgehalten, beziehungsweise komplettiert.
Zu guter Letzt ermöglichen beide Mindmaps den Schülern, auf einen Blick auszumachen, dass
der Indianer an wichtigen Schnittstellen in Mausers Leben auftaucht. Sein Erscheinen erstreckt
sich von den beiden Kennenlern-Momenten von Jackie und Edda bis hin zu dem Moment seiner
tiefsten Verzweiflung. Auch in herausfordernden Situationen mit Kondor oder während seines
ersten Drogenrauschs ist der Indianer an Mausers Seite, bis er abschließend Mauser den Weg
zu Edda zeigt. An dieser Stelle kann die Idee vom Indianer als spiritueller Führer erneut
aufgegriffen werden. Auch können die Erkenntnisse zu Mausers Wandlung und zur Struktur
des Buches noch einmal rekapituliert werden.
25
3 Erarbeitung der Ganzschrift „Isola“ von Isabel Abedi im Rahmen des
Modul 2 der DAP-Ausbildung
3.1 Buchvorstellung
Isabel Abedis Werk „Isola“ handelt von zwölf Jugendlichen, die an einem Projekt des
berühmten Regisseurs Quint Tempelhoff teilnehmen. Sie fahren für zwei Wochen auf eine
einsame Insel und sollen dort in völliger Abgeschiedenheit von der Außenwelt zusammenleben.
Dabei werden sie auf Schritt und Tritt von Kameras begleitet.
Die Teilnehmer stellen unterschiedliche Stereotypen dar. So sind Draufgänger gezwungen, mit
schüchternen Menschen zusammenzuleben und andere wiederum mit Leuten, denen sie im
wahren Leben aus dem Weg gehen würden. Dies allein bietet jedoch nicht genügend Zündstoff
für Tempelhoffs Filmprojekt. Auf der Insel werden die Jugendlichen mit einem
unangekündigten „Inselspiel“ konfrontiert. Jeder der 12 Jugendlichen erhält eine Karte, auf
welcher elfmal die Begriffe „Opfer“ und einmal das Wort „Mörder“ stehen. Niemand weiß, wer
welche Karte gezogen hat. Der „Mörder“ erhält die Aufgabe, die Opfer eines nach dem anderen
zu „töten“, indem er sie – wenn sie alleine mit ihm sind – am Handgelenk fasst. Jedes Opfer,
das vom Mörder gefasst wird, ist gezwungen die Insel heimlich zu verlassen. Wie erwartet,
stößt dieses Spiel bei den Inselbewohnern auf Unbehagen.
Um dem Druck der ständigen Kameraüberwachung zu entfliehen, verstoßen die Inselbewohner
gegen Tempelhoffs Regeln und feiern ohne Kameras eine Party in einer Höhle. Dieses
Unternehmen endet jedoch tragisch, da es am Morgen danach tatsächlich einen Toten unter den
Jugendlichen gibt. Seitdem herrscht Misstrauen unter den Teilnehmern und die Angst und das
Unbehagen steigen weiter an.
Vera – die Protagonistin im Buch – schildert zudem ihre Lebensgeschichte. Sie wurde adoptiert
und ist nun auf der Suche nach ihrer Schwester „Esperança“, die in den Favelas von Rio de
Janeiro lebt. Ihr Gefühlschaos verdichtet sich, da sie sich in den Inselbewohner Solo – der
gleichzeitig Tempelhoffs Sohn ist – verliebt, aus dessen rätselhaftem Verhalten sie jedoch nicht
schlau wird.
Am Ende des Buchs stellt sich heraus, dass Solo einen Zwillingsbruder namens Tobias hat, von
dessen Existenz er jedoch nichts wusste. Dieser wurde nach seiner Geburt von Tempelhoff in
ein Heim abgegeben, da seine Frau bei Tobias‘ Geburt ums Leben kam und Tempelhoff ihm
die Schuld dafür gab.
26
Um sich an seinem Vater zu rächen, plant Tobias eine Intrige. Er sucht sich einen Komplizen
unter den Inselbewohnern und möchte einen Mord fingieren und seinen verhassten Bruder Solo
dafür verantwortlich machen. Somit wäre Tempelhoffs Projekt ruiniert und er hätte seinen
geliebten Sohn verloren.
Allerdings scheint sein Plan nicht aufzugehen. Nicht nur, dass seine skrupellose Komplizin
Darling wirklich einen Inselbewohner umgebracht hat, auch Vera und Solo finden die Wahrheit
heraus. Er ist gezwungen, Solo, Vera und Tempelhoff gefangen zu halten und wird von Darling
aufgefordert, auch Vera umzubringen. Dieser gelingt es, in Gefangenschaft einen Anruf mit
Tobias‘ Handy zu tätigen und Esperança zu kontaktieren. Als Tobias und Darling dahinter
kommen, bringt sich Tobias um und Darling versucht zu fliehen.
Kurze Zeit später erscheint die Polizei auf der Insel und befreit die Tempelhoff und die
restlichen Inselbewohner.
3.2 Begründung der Buchauswahl
Isabel
Abedis
Buch
sollte
den
Schülern
auf
sprachlicher
Ebene
geringe
Verständnisschwierigkeiten bereiten. Abschreckend könnte jedoch der Umfang des Buches auf
die Schüler wirken, da dieses 321 Seiten umfasst. Deshalb ist es notwendig, die Lektüre in drei
Lektürephasen aufzuteilen und den Schülern ausreichend Zeit zur Verfügung zu stellen, um das
Pensum zu bewältigen.
Ähnlich wie bei der Buchauswahl für die DT-Ausbildung wurde auch hier versucht, eine
Ganzschrift mit ausreichend Identifikationspotential auszuwählen. Dadurch wird den Schülern
der Zugang zur Lektüre erleichtert und ihr Interesse und ihre Lesemotivation gefördert. Zum
einen befinden sich die Figuren im Buch in einem ähnlichen Alter wie die Schüler einer 10.
Klasse der DAP-Ausbildung. Zum anderen spricht das Thema die Leser an: Eine heterogene
Gruppe
unterschiedlicher
Jugendlicher
soll
mehrere
Wochen
unter
ständiger
Kameraüberwachung auf einer einsamen Insel verbringen. Die Ganzschrift verfügt somit über
einen hohen Unterhaltungsfaktor, da die Verschiedenheit der einzelnen Stereotypen im Buch
zahlreiche konfliktgeladene Situationen hervorruft. Außerdem lassen sich leicht Verbindungen
zur Lebenswelt der Schüler herstellen. Hier kann sowohl die jugendliche Schwärmerei
zwischen Vera und Solo als auch die Höhlenparty, begleitet von einem ansehnlichen
Alkoholkonsum, angeführt werden.
Das Inselspiel sorgt für den nötigen Spannungsfaktor im Buch, insbesondere als dieses plötzlich
ausartet und ein Mord passiert. Hier erhält die Ganzschrift leicht kriminalistische Züge, da sich
die Inselbewohner nun auf die Suche nach dem Mörder begeben und in einer Atmosphäre der
27
Angst gefangen sind, da sie niemandem mehr vertrauen können. Die Schüler können miträtseln
und mitfiebern, wie die Handlung weiter verlaufen wird und wer hinter der ganzen Intrige
steckt. Die wiederkehrenden Einschübe von Tobias‘ Gedanken, die der Leser bis zum Ende des
Buchs nicht einordnen kann, erhöhen die Spannung zusätzlich.36
Daneben spricht die Ganzschrift ebenfalls Themen mit größerem Tiefgang an. So erfahren die
Schüler durch die Figur Veras, dass eine Adoption bei Betroffenen ein Gefühl der Entwurzelung
mit sich bringen kann. Auch die Unsicherheit der nach außen selbstbewusst wirkenden
Jugendlichen wird aufgegriffen. Letztere wird durch die ständige Kameraüberwachung noch
verstärkt. In dem Zusammenhang wird ebenfalls der manipulative Charakter der „Reality-TVShows“ angesprochen und dass die Teilnehmer in bestimmten Momenten das Gefühl haben,
wie Marionetten zu funktionieren.
Darüber hinaus lassen sich ähnlich wie bei Mohl weiterführende Sequenzen aus der Ganzschrift
ableiten. Insbesondere die kritische Beleuchtung von „Reality-TV“-Konzepten dürfte die
Schüler interessieren, da solche Formate fest in ihrer Lebenswelt verankert sind. Dadurch
erhalten die Schüler einen „Blick hinter die Kulissen“ und lernen, diese Formate kritischer zu
betrachten. Auch die beiden Audiotexte zu den Favelas und den Kindersoldaten in Rio de
Janeiro offenbaren den Schülern eine neue Seite des attraktiven Touristenziels.
3.3 Vorüberlegungen zum Einsatz der Ganzschrift
Der Aufbau der Sequenz zu Isabel Abedis Werk „Isola“ orientiert sich an dem Lehrplan des
Modul 2 der DAP-Ausbildung. Demnach wurde darauf geachtet, dass das Jugendbuch im Fokus
des Moduls steht und in Verbindung zum Buch immer wieder zentrale Problematiken näher
ausgeführt werden. Da in Abedis Buch 12 Jugendliche für eine bestimmte Zeit isoliert auf einer
Insel, unter ständiger Kamerabeobachtung, zusammenleben müssen, bietet es sich an, eine
Kurzsequenz zum Thema „Reality-TV“ der Buchbesprechung voranzuschicken. Zum einen
entspricht diese Thematik dem Interesse der Jugendlichen, zum anderen erleichtert es ihnen den
Zugang zum Buch, insbesondere in den Momenten, in denen die Gefühle der Inselbewohner im
Vordergrund stehen und die Schüler sich in Letztere hineinversetzen sollen.
Da der argumentativen Stellungnahme im Rahmen des Modul 2 ebenfalls eine besondere
Bedeutung zugemessen wird, werden die Schüler gleich zu Beginn, schrittweise an diese
herangeführt. Die Behandlung der argumentativen Stellungnahme wird in das gesamte Modul
36
Das hohe Maß an Identifikationspotential und der hohe Spannungs- und Unterhaltungsfaktor sind hier von
besonderer Bedeutung, da davon ausgegangen werden muss, dass die DAP-Schüler einer 10. Klasse bis dahin noch
nie eine derart umfangreiche Ganzschrift gelesen haben.
28
eingebettet und erfährt dabei fortlaufend eine leichte Steigerung des Schwierigkeitsgrades.
Diese resultiert im Abprüfen der Schreibkompetenz in Form eines Leserbriefs, in dem die
Schüler ihr erworbenes Wissen zu den „Reality-TV“-Formaten und zu Abedis Buch „Isola“
anwenden müssen.
Daneben wurde beim Konzipieren der einzelnen Kurzsequenzen darauf geachtet, alle
obligatorischen Kompetenzen, die im Rahmen des Modul 2 abgeprüft werden müssen,
einzuüben und zu bewerten. Die einzelnen Kurzsequenzen stellen dabei keine isolierten
Teilbereiche dar, sondern sind eng miteinander verknüpft.
Die Modulbeschreibung sieht ebenfalls vor, bestimmte Aspekte der Grammatik und der
Rechtschreibung zu wiederholen, beziehungsweise zu vertiefen. Das vorliegende Dossier
beinhaltet eine Wiederholung der Zeitenfolge, damit den Schülern der richtige Gebrauch der
einzelnen Tempora noch einmal vor Augen geführt wird.
Bei der Analyse von Abedis Buch „Isola“ wurde versucht, alle zentralen Aspekte abzudecken.
Dabei wurde besonderes Augenmerk auf die Beobachtung der Inselbewohner durch die
Kameras gerichtet.
Bei der Konzipierung der Unterrichtseinheiten wurde des Weiteren darauf geachtet immer
wieder handlungsorientierte Momente einfließen zu lassen, um somit die Motivation der
Schüler zu fördern. So enthält das Dossier unter anderem Gruppenarbeiten, Plakatgestaltungen
und aktive „Streitgespräche“.
3.4 Aufbau des Moduls und methodisch-didaktische Hinweise zum Gebrauch des
Arbeitsmaterials
3.4.1
Kurzsequenz „Scripted Reality“
Die Kurzsequenz zum Thema „Scripted Reality“ beginnt mit einem Bildimpuls, zu dem sich
die Schüler spontan äußern sollen. Das Bild zeigt mehrere „Reality-TV“-Formate aus dem
deutschen Fernsehen. Nachdem die Schüler ihr Wissen diesbezüglich preisgeben konnten, soll
nach Gemeinsamkeiten der einzelnen Formate gefragt werden, damit so eine erste Definition
von „Reality-TV“ entstehen kann. Anschließend soll ein zweiter Bildimpuls die
Aufmerksamkeit der Schüler auf negative Aspekte dieser Formate lenken.
Der Sachtext „Der Untergang der Talkshows bereitete den Weg für die „Reality-TV“Konzepte“ liefert eine oberflächliche Darstellung der Vor- und Nachteile von „Scripted
Reality“-Formaten. Die Schüler sollen diese herausarbeiten und stichwortartig auf dem
Arbeitsblatt festhalten. In einem nächsten Schritt lernen sie den Begriff der „Scripted Reality“
29
kennen. Darüber hinaus sollen sie einen Zusammenhang zwischen dem Begriff und dem Bild
einer Marionette herstellen und erklären. Dieser Vergleich wird zu einem späteren Zeitpunkt in
Abedis Werk noch einmal aufgegriffen, als Vera die Inselbewohner als die Marionetten
Tempelhoffs beschreibt.
Da die Schüler zur Erlangung der Schreibkompetenz in der Lage sein müssen, eine
argumentative Stellungnahme zu verfassen, sollen sie bereits in der zweiten Unterrichtseinheit
den Aufbau eines Arguments kennenlernen. Klar, strukturiert und überzeugend argumentieren
zu können, ist eine Fähigkeit die von zentraler Bedeutung ist und die Schüler ein Leben lang
begleiten wird. Oftmals können sie ihre Meinung nicht ausreichend begründen und gehen daher
in Streitgesprächen als Verlierer hervor, obwohl sie vielleicht die besseren Ideen hatten.
Sie lernen die Struktur eines Arguments „Behauptung-Begründung-Beispiel“ kennen und sehen
am Beispiel eines Pro-Arguments, das sich für die „Reality“-Formate ausspricht, wie man
ausführlich argumentiert.
Anschließend sollen sie selbst versuchen, ein Kontra-Argument auszuformulieren, das beweist,
dass man seine Zeit nicht mit „Reality-TV“ vergeuden soll. Der Zugang zu der Aufgabe wird
den Schülern dadurch erleichtert, dass sie sich bereits mit dem Thema und in den
vorangegangen Stunden mit den Vor- und Nachteilen solcher Konzepte auseinandergesetzt
haben.
Nach der Einführung zum argumentativen Schreiben, soll nun eine stärker handlungsorientierte
Aufgabenstellung erfolgen. Da die Schüler sowohl die Problematik „Reality-TV“-Konzepte
kennengelernt als auch erste Erfahrungen mit der Strukturierung eines Argumentes gemacht
haben, sollen sie in einem nächsten Schritt in Form von Gruppenarbeit ausgewählte „RealityTV“-Konzepte vorstellen und sich über deren Vor- und Nachteile in Form eines
„Streitgesprächs“ argumentativ austauschen. Somit tauchen die Schüler tiefer in die
Problematik ein und können angeeignetes Wissen in ihre Arbeit einfließen lassen. Indem sie
ihre Resultate mündlich vorstellen, greifen sie ebenfalls auf die im Modul 1 eingeübte
Kompetenz des freien Sprechens zurück. Die Gruppenarbeit fördert nicht nur die soziale
Kompetenz der Schüler, sondern ermöglicht auch einen Austausch zwischen leistungsstärkeren
und –schwächeren Schülern.
Die Schüler sollen 6er-Gruppen bilden, wobei jeder Gruppe ein TV-Format zugeteilt wird. Auf
dem Arbeitsblatt sind fünf Formate vorgegeben, die m. E. durch ihre Unterschiedlichkeit recht
ansprechend sind und inhaltlich dem Interesse der Schüler entsprechen. Natürlich besteht auch
30
die Möglichkeit, dass die Gruppen nach Absprache mit der Lehrperson ein Format ihrer Wahl
vorstellen. Zuerst sollen sich die Schüler im Internet über das von ihnen gewählte Format
informieren. Anschließend sollen sie ihre Resultate zusammentragen und einen kleinen Vortrag
ausarbeiten, in dem sie das Format kurz vorstellen. Die Richtlinien auf dem Arbeitsblatt sollen
den Schülern helfen, alle notwendigen Punkte abzudecken. Wichtig ist, noch einmal daran zu
erinnern, dass die Schüler ihr Format so vorstellen sollen, dass ein Laie, also jemand, der das
Format nicht kennt, am Ende trotzdem genug Input erhalten hat, um dem zweiten Teil des
Vortrags folgen zu können. Der zweite Teil des Vortrags besteht aus einem argumentativen
Streitgespräch. Die Gruppenmitglieder werden in zwei Lager geteilt, wobei ein Lager die
positiven Aspekte des Formats erläutern und das andere Lager die negativen Aspekte vorstellen
soll. Dabei ist es wichtig, dass die Schüler das im Vorfeld erlangte Wissen zur Strukturierung
eines Arguments und der begründeten Stellungnahme anwenden. Die Motivation der Schüler
wird zum einen dadurch gefördert, dass sie gegeneinander „antreten“ müssen und zum anderen,
dass sie auch vor den Mitschülern eine überzeugende Leistung abliefern möchten. Die anderen
Mitschüler sollen im Anschluss an den Vortrag konstruktiv Kritik üben und sowohl positive als
auch negative Aspekte des Vortrags hervorheben. Darüber hinaus können sie die
Argumentation der Anderen um weitere Punkte ergänzen.
Für diese Aufgabenstellung sollten zwischen drei und vier Unterrichtsstunden eingeplant
werden. Allerdings darf nicht außer Acht gelassen werden, dass es sich um eine recht
umfangreiche Gruppenarbeit handelt. Die Rolle des Lehrers als formativer Begleiter ist dabei
von zentraler Bedeutung. Es bietet sich an, nach der Internetrecherche und dem ersten
Zusammentragen der Resultate, die ersten Entwürfe und das Material einzusammeln, um zu
überprüfen, welche Punkte die Schüler noch einmal überarbeiten sollten. Dabei kann davon
ausgegangen werden, dass die Schüler mit dem Vorstellen der Formate weniger
Schwierigkeiten haben werden37 als mit der Vorbereitung des Streitgesprächs. Durch das
formative Feedback während den Unterrichtsstunden und dem Einsammeln der ersten
Entwürfe, dürfte es den Schülern gelingen, eine überzeugende Leistung abzuliefern.
Nichtsdestotrotz sollte man nicht zu hohe Ansprüche an die Schüler stellen, da es durchaus
möglich ist, dass manche von ihnen zum ersten Mal eine Gruppenarbeit dieses Umfangs
ausführen.
37
Die Schüler haben sich im Modul 1 bereits eingehend mit dem Vortragen eines Referates und dazugehöriger
Internetrecherche beschäftigt.
31
Am Ende des Modul 2 sollen die Schüler in der Lage sein, selbstständig eine argumentative
Stellungnahme zu verfassen. Diesbezüglich haben sie in den ersten Unterrichtsstunden den
Aufbau eines Arguments kennengelernt und sind anschließend in Gruppen in einem
Streitgespräch „gegeneinander angetreten“. Die Schüler erhalten nun den Arbeitsauftrag, eine
schriftliche argumentative Stellungnahme zu einem, der in den Streitgesprächen vorgestellten
TV-Formaten, zu verfassen. Dabei bleibt es den Schülern überlassen, für welches Format sie
sich entscheiden. Darüber hinaus können sie wählen, ob sie linear oder dialektisch
argumentieren. Besonders wichtig ist, dass sie lernen, vor dem eigentlichen Beginn der
Verschriftlichung, eine Vorbereitung anzufertigen, um ihre Gedanken zu ordnen und zu
strukturieren.
Eine Schwierigkeit bei der Aufgabenstellung besteht darin, dass die Schüler zum ersten Mal
eine umfassende und zusammenhängende Stellungnahme schreiben sollen. Zuvor wurde das
Augenmerk vor allem auf den Aufbau einzelner Argumente gerichtet. Die Aufgabe soll ihnen
dadurch erleichtert werden, dass ihnen die Themen und die Argumente durch die
vorangegangenen Streitgespräche nicht unbekannt sind. Nun soll sich allerdings jeder einzeln
konkret mit einem Thema auseinandersetzen und seine Gedanken in schriftlicher Form zu
Papier bringen. Für dieses Unterfangen sollte man zwei Schulstunden einplanen. Eine, in der
die Schüler ihren ersten Versuch anfertigen und eine weitere, in der sie die Korrekturen der
Lehrperson übernehmen und ihre Texte selbstständig mithilfe eines Wörterbuchs überarbeiten.
Es ist wichtig, dass die Schüler schrittweise an die argumentative Stellungnahme herangeführt
werden und immer wieder Zeit haben, ihre eigenen Texte selbstständig zu überarbeiten.
3.4.2
Wiederholung der Verben und Zeitenfolge
Die Modulbeschreibung der DAP-Ausbildung sieht für den Grammatikbereich eine
Wiederholung der starken und schwachen Verben vor. Demnach soll vor der eigentlichen
„Arbeit“ mit den Verben eine kurze Wiederholung der Verbzeiten vorangeschickt werden. Da
sich die Schüler während ihrer schulischen Laufbahn wiederholt und intensiv mit den
unterschiedlichen
Verben
und
Verbzeiten
auseinandergesetzt
haben,
dürfte
eine
Unterrichtsstunde zur Wiederholung ausreichen. Generell bietet sich für das Lernen der starken
Verben die Arbeit mit Karteikärtchen an. Da dies jedoch lediglich eine Wiederholung darstellen
soll, wäre es meines Erachtens sinnvoll, an dieser Stelle mit der Seite „Lingofox“ zu arbeiten.
Die Schüler können somit bei Unsicherheiten die Konjugation eines Verbs online nachschlagen
32
beziehungsweise überprüfen. Diese Methode lässt sich zudem überall und auch später im
Arbeitsalltag problemlos anwenden.
Anschließend an die Wiederholungsstunde kann eine weitere Unterrichtseinheit folgen, welche
sich nochmal konkret mit der Zeitenfolge und dem richtigen Gebrauch der Zeiten beschäftigt.
Da der Gebrauch des Präsens und Futurs generell weniger Schwierigkeiten aufweist, sollten in
dieser Stunde vor allem der Gebrauch des Plusquamperfekts und des Präteritums sowie der
Gebrauch des Perfekts und des Präsens im Vordergrund stehen.38 Die im Dossier enthaltenen
Übungen können und sollen je nach Bedarf erweitert werden. Die detaillierte Ausführung der
theoretischen Punkte bleibt jeder Lehrperson selbst überlassen.
Nachdem der richtige Gebrauch der Zeiten wiederholt wurde, können zu einem späteren
Zeitpunkt - in Zusammenhang mit „Isola“ – Aufgaben gestellt werden, die der weiteren
Einübung und Festigung der Zeitfolge dienen.
3.4.3
Erarbeitung der Inhalte der ersten Lektürephase39
Auf die möglichen Schwierigkeiten bei der Lektüre von „Isola“ soll an dieser Stelle nicht näher
eingegangen werden, da diese bereits ausführlich dargelegt wurden. Das Modul 2 der DAPAusbildung sieht vor, das Leseverstehen der Schüler anhand eines „contrôle continu“ zu
überprüfen. Dazu können unter anderem sowohl die Mitarbeit im Unterricht als auch die
Beantwortung von Fragen zu Sachtexten oder „Isola“ sowie kleine Lektüretests gezählt werden.
Im Dossier befinden sich drei Lektüretests, die nicht nur das Leseverstehen der Schüler
überprüfen, sondern ebenfalls sicherstellen sollen, dass diese das Buch auch gelesen haben. In
Anbetracht des Buchumfangs sollen die Schüler das Buch zu Hause in drei Phasen lesen. Sie
bekommen immer wieder mehrere Wochen Zeit, um ca. 100 Seiten des Buches selbstständig
zu lesen. Dazwischen sollte jedoch immer wieder mindestens eine Unterrichtsstunde pro
Lektürephase eingeplant werden, in der die Schüler während des Unterrichts lesen können und
vor allem Zeit erhalten, um Fragen an die Lehrperson zu stellen. Die „Schnittstellen“ im Buch
wurden so gewählt, dass sich die Schüler einerseits nicht vom Leseumfang des Arbeitsauftrags
erschlagen fühlen, andererseits immer an einer besonders spannenden Stelle zu lesen aufhören,
so dass ihre Motivation weiterzulesen geschürt wird.
38
Bei dieser Kurzsequenz geht es demnach nicht um eine allumfassende, detaillierte Erarbeitung der Zeitenfolge,
sondern lediglich um eine Wiederholung mit der Schwerpunktsetzung „Gebrauch des Plusquamperfekt und des
Präteritum“ und „Gebrauch des Perfekts und des Präsens“.
39
1. Lektürephase: S. 9-108
33
In der ersten Phase sollen die Schüler bis zur Seite 108 des Buches lesen. Hier bietet sich eine
passende „Schnittstelle“ an, da die Schüler alle Personen und das „Inselspiel“ kennengelernt
haben. Letzteres sorgt noch einmal für zusätzliche Spannung. Zudem schließt die erste Phase
mit dem Verschwinden des ersten Opfers.
Die zweite Lektürephase erstreckt sich von den Seiten 109 bis 217. Der zweite Lektüreteil
befasst sich mit dem Verschwinden weiterer Inselbewohner im Rahmen des Spiels. Des
Weiteren findet in diesem Teil des Buchs die Höhlenparty statt, in der Joker tatsächlich ums
Leben kommt. Die Inselbewohner erfahren, dass Solo Tempelhoffs Sohn ist und ihre Angst
steigert sich ins Unermessliche, als Letzterer nach dem Mord an Joker trotzdem nicht ins
Geschehen eingreift. „Solos Vater hatte es getan. Er hatte uns allein gelassen.“40
Die letzte Lektürephase schließt das Ende des Buches mit ein. Der Lektüretest beschäftigt sich
mit den Fragen, wer hinter der ganzen Inszenierung steckt, welche Beweggründe es gab und
wie es den Inselbewohnern schließlich gelingt, die Insel zu verlassen.
Die Lektüretests enthalten keine komplexen Fragestellungen, da sie lediglich das Wissen
beziehungsweise das Leseverstehen der Schüler abprüfen sollen. Zwischen den einzelnen Tests
finden kleine Steigerungen des Schwierigkeitsgrades statt. Während es im ersten Lektüretest
immer nur eine mögliche richtige Antwort auf die „Multiple-Choice“-Fragen gibt, können beim
zweiten Lektüretest mehrere Antworten richtig sein. Im dritten Test wird dann gänzlich auf
„Multiple-Choice“-Fragen verzichtet.
Bei der Aufstellung der Lektüretests wurde zum einen darauf geachtet, dass die Fragen den
chronologischen Handlungsverlauf abdecken. Zum anderen wurden alle drei Lektüretests auf
20 Punkte ausgerichtet. Auch wenn auf den Angaben der Schüler keine Punkteverteilung
vorhanden ist, wurden diese auf dem Korrekturschlüssel notiert, um der Lehrperson die
Bewertung der Tests zu erleichtern.
Als Einstieg in die Sequenz zu Isabel Abedis Buch „Isola“ dient das Layout, das die Autorin
dem Beginn der eigentlichen Lektüre vorausschickt. Dieses erinnert stark an die Auflistung der
Darsteller eines Theaterstücks, da die Teilnehmer mitsamt ihren Rollen, die sie auf der Insel
einnehmen, vorgestellt werden. Die Schüler erhalten somit erste Hinweise darauf, dass die
Jugendlichen nicht sich selbst darstellen (müssen), obwohl Tempelhoff mit seinem Projekt das
natürliche Verhalten sich fremder Jugendlicher auf einer isolierten Insel darstellen möchte. Hier
40
Isabel Abedi: Isola, S. 217.
34
zeigen sich erste Parallelen zur vorangegangenen Unterrichtsequenz der „Reality-TV“Formate. Weitere Hinweise liefern die Begriffe „Film“ und „Starring“.
Da die Schüler bereits den ersten Teil des Buches gelesen haben, kann ebenfalls näher auf die
Teilnehmer und ihr Verhalten auf der Insel eingegangen werden. Durch die vorangegangene
Unterrichtssequenz kann zusammen mit den Schülern ermittelt werden, dass Tempelhoff für
sein Projekt bestimmte „Stereotypen“ ausgewählt hat. In dem Zusammenhang kann ebenfalls
die Wahl der Inselnamen analysiert werden.
Abschließend sollen sich die Schüler noch einmal Gedanken darüber machen, welche Ziele
Tempelhoff mit seinem Projekt verfolgt und welche Bedeutung das Inselspiel für sein Projekt
hat.
In der kommenden Stunde sollen sich die Schüler mit dem Projekt „Isola“ näher
auseinandersetzen. Wie bereits mehrfach erwähnt, bedürfen viele DAP-Schüler oftmals
verstärkte Motivation, um im Unterricht aktiv mitzuarbeiten. Diese soll durch einen handlungsund produktionsorientierten Unterricht gefördert werden.
Die Schüler erhalten den Arbeitsauftrag bestimmte Seiten im Buch zu Tempelhoffs Projekt
erneut zu lesen. Daraufhin sollen sie einen Flyer erstellen, der für das Projekt wirbt. Dabei
setzen die Schüler sich nicht nur mit dem Text auseinander, sondern sollen darüber hinaus auch
die zentralen Aspekte des Projekts erfassen. Daneben wird ihre kreative Kompetenz gefördert.
Daran anknüpfend sollen sie in einem nächsten Schritt ein Anmeldeformular ausfüllen. Somit
schlüpfen sie in die Rolle der Teilnehmer, indem sie sich Gedanken machen, warum man an
einem solchen Projekt überhaupt teilnehmen will, beziehungsweise was man dafür mitbringen
muss. Indem sie selbst drei Dinge nennen müssen, die sie auf eine einsame Insel mitnehmen
würden, wird der Aufgabenstellung eine persönliche Note verliehen.
Da der Unterricht bislang sehr handlungsorientiert verlief, soll in dieser Unterrichtsstunde die
konkrete Arbeit am Text im Vordergrund stehen. Die Schüler sollen sich mit der Ankunft der
Inselbewohner im Wohnhaus auseinandersetzen und darauf achten, was den einzelnen Figuren
durch den Kopf geht, bei allem was sie tun, beobachtet zu werden. Nachdem die Schüler
zentrale Informationen im Text unterstrichen haben, werden die Resultate gemeinsam an der
Tafel festgehalten. Diese stärker textorientierte Aufgabe stellt eine Abwechslung im
Unterrichtsverlauf dar und fordert die Schüler auf, sich vorzustellen, selbst unter ständiger
Kamerabeobachtung zu stehen. Sie sollen Einblick in die Gefühle des Unbehagens von Vera
35
und Elfe erhalten, aber auch sehen – anknüpfend an die „Reality-TV“-Konzepte – dass Darling
ganz bewusst mit den Kameras spielt.
Auch diese Unterrichtsstunde befasst sich mit dem Verhalten der Jugendlichen unter ständiger
Kamerabeobachtung. Wie unangenehm diese Situation für manche ist, kommt insbesondere in
dem Moment zur Geltung, als die Teilnehmer von dem „Inselspiel“ erfahren. Es lohnt sich zwei
Unterrichtsstunden auf diese Thematik zu verwenden, da das Thema „Reality-TV“ auch bei der
Arbeit mit dem Buch immer wieder aufgegriffen werden soll. Bei der Konzeption der
Unterrichtsplanung ist es wichtig, dass einzelne Teilbereiche nicht isoliert voneinander
behandelt werden, sondern eine Verknüpfung zwischen den einzelnen Phasen sichtbar wird.
Zudem entspricht diese Thematik dem Interesse der Schüler und es scheint interessant zu sehen,
dass ein Teil ihrer Erlebniswelt nicht nur in Sachtexten besprochen, sondern auch in
Jugendbüchern verarbeitet wird.
In dieser Unterrichtsstunde steht neben Textarbeit auch die emotive Kompetenz der Schüler im
Vordergrund. Sie sollen verstehen, wie überrumpelt sich die Inselbewohner fühlen und welche
Angst sie vor dem Ungewissen verspüren. Dabei soll ebenfalls die Frage nach der Intention
Tempelhoffs gestellt werden, ein solches Spiel Teil des Projektes werden zu lassen. Auch stellt
sich die Frage, warum die Jugendlichen nicht vorher eingeweiht wurden. Die Vorwürfe die
Vera an Tempelhoff richtet, bieten für die Erörterung dieser Frage eine ideale Überleitung.
Abgeschlossen wird die Unterrichtseinheit, indem die Schüler sich in die Lage der
Inselbewohner hineinversetzen sollen. Dabei findet eine Transferleistung statt, da sie die
Situation auf ihren Alltag übertragen sollen. Sie sollen überlegen, wie sie sich dabei fühlen und
mit welchen Einschränkungen sie beispielsweise zu kämpfen hätten.
Da man in Abedis Buch insbesondere im „ersten Teil“ zahlreiche Informationen zu den
Inselbewohnern erhält, bietet es sich an, diese nun näher zu analysieren. Anders als in der
vorangegangenen Gruppenarbeit sollen die Schüler nun in kleineren Gruppen (Zweier- oder
Dreier-Gruppen) zusammenarbeiten. Dabei sollen sie die Charaktereigenschaften der
Inselbewohner herausarbeiten, auf ihre äußere Erscheinung eingehen, die Verbindungen zu
anderen Personen erläutern und die drei Dinge nennen, die die Bewohner mit auf die Insel
nehmen. Diese Informationen sollen sie in einem ersten Schritt in Form von Einzelarbeit im
Buch nachschlagen. Anschließend sollen sie ihre Resultate zusammentragen und auf einem
Plakat festhalten. Darauf sollen sie ebenfalls ein Symbol oder einen Gegenstand aufzeichnen,
36
der ihrer Meinung nach den Inselbewohner ausmacht. Zu guter Letzt sollen sie ihren
Inselbewohner samt Plakat vorstellen. Dabei sollen sie nicht nur die gesammelten
Informationen auf dem Plakat wieder geben, sondern diese erläutern. So sollen beispielsweise
die Verbindungen zwischen den Inselbewohnern erklärt und mit Textbeispielen ausgeschmückt
und Charaktereigenschaften begründet werden.
3.4.4
Erarbeitung der Inhalte der zweiten Lektürephase41
Die Geschichte um die Inselbewohner wird uns (größtenteils) aus Veras Perspektive erzählt. In
der geplanten Unterrichtsstunde steht Veras Adoption im Fokus. Ihr mangelndes
Zugehörigkeitsgefühl gegenüber Deutschland und ihr Drang, nach ihren brasilianischen
Wurzeln zu suchen, sollen näher untersucht werden.
Die Schüler erhalten den Arbeitsauftrag, bestimmte Stellen im Buch erneut durchzulesen und
eine Mindmap zu Veras Geschichte zu erstellen. Diesbezüglich erhalten sie eine Vorlage, die
sie durch die Informationen im Buch ergänzen sollen. Die Schüler sollen demnach nicht völlig
auf sich allein gestellt sein, sondern erhalten Hilfestellung, indem zentrale Informationen
bereits in der Mindmap enthalten sind. Diese Aufgabenstellung sollen sie selbstständig in Form
von Stillarbeit erledigen.
Darüber hinaus soll das Thema Adoption im Allgemeinen angesprochen werden. Die Schüler
sollen sich näher mit dieser Thematik auseinandersetzen, um leichter nachvollziehen zu
können, was in Vera vorgeht. Dabei können sie zentralen Fragen nachgehen, warum man zum
Beispiel den Wunsch hat, ein Kind zu adoptieren oder was Menschen dazu bewegen kann, ein
Kind zur Adoption freizugeben. In dem Zusammenhang können immer wieder Verbindungen
zur Handlung im Buch hergestellt werden.
Des Weiteren sollen die Schüler erkennen, dass dieses Thema in der Gesellschaft in der sie
leben hoch im Kurs steht. Deshalb erhalten sie Schlagzeilen aus ausgewählten
Wochenzeitungen, welche zum einen auf den ersten Blick die Vielschichtigkeit dieser
Problematik aufzeigen und zum anderen Anlass zur Reflektion und Diskussion liefern. Sie
sollen sich kritisch mit der Thematik auseinandersetzen und erkennen, dass allein 2014
zahlreiche Artikel zu diesem Thema erschienen sind. Es bietet sich an, die Artikel mit den
Schülern gemeinsam im Internet nachzuschlagen (falls sich ein Computer im Klassenraum
befindet), um nähere Informationen zu den einzelnen Schlagzeilen zu erhalten. Somit können
41
2. Lektürephase: S.109-217
37
sie selbst der Quelle auf den Grund gehen und gegebenenfalls – bei näherem Interesse – zu
Hause vereinzelte Artikel nachlesen.
In dem Kontext sollen die Übungen zum Hörverstehen und auch das Abprüfen dieser
Kompetenz die Sequenz nicht unterbrechen, sondern in diese eingebettet werden. Demnach
handelt ein Hörverstehen von den Favelas in Rio de Janeiro, welche mehrmals in
Zusammenhang mit Vera im Buch auftauchen werden. Ein zweiter Audiotext befasst sich mit
dem Problem der Kindersoldaten in Rio. Wie im Lehrplan zum Modul 2 der DAP-Ausbildung
vorgesehen, soll ein Hörverstehen als Übung und Vorbereitung auf die tatsächliche Bewertung
der Kompetenz genutzt werden.
Die Schüler erhalten die Fragen im Voraus, damit sie wissen, worauf sie beim Zuhören
besonders achten sollen. Anschließend wird ihnen der Audiotext einmal vorgespielt. Die
Fragestellungen bestehen sowohl aus kleinen Lückentexten wie auch aus „Multiple-Choice“Fragen. Auf andere Fragen sollen sie stichwortartig antworten, damit sie dem weiteren Verlauf
des Hörtextes folgen können. Einige Fragen erfordern eine persönliche Stellungnahme zu
Problemen, die im Audiotext angesprochen wurden, damit auch beim Abprüfen der
Hörkompetenz die persönliche Stellungnahme wieder aufgegriffen wird. Nach dem Hören
erhalten die Schüler 15-20 Minuten Zeit, um die Fragen in Ruhe zu beantworten. Auf die
Unterschiede zwischen den Hörverstehen der DT- und der DAP- Ausbildungen wird an anderer
Stelle ausführlich eingegangen.
3.4.5
Erarbeitung der Inhalte der dritten Lektürephase42
In der dritten Lektürephase sollen sich die Schüler mit dem Schluss des Buches
auseinandersetzen und den letzten Test zum Erlangen der Schreibkompetenz bewältigen.
Für die Behandlung des Schlusses ist es unerlässlich, sich näher mit der „Familie Tempelhoff“
zu beschäftigen, das heißt mit dem „Vater-Sohn-Verhältnis“ zwischen Quint Tempelhoff und
seinen Zwillingssöhnen Tobias und Solo (Raphael). Bevor mit den Arbeitsblättern gearbeitet
wird, bietet es sich an, den Schluss zuerst gemeinsam mit den Schülern mündlich zu
besprechen. Anschließend kann man sich die Tempelhoff-Zwillinge näher ansehen. Obwohl
sich Tobias und Solo optisch kaum voneinander unterscheiden, könnten sie charakterlich nicht
unterschiedlicher sein. Da der Leser erst am Ende, zusammen mit den Inselbewohnern, von
42
3. Lektürephase: S. 218-321
38
Tobias‘ „Doppelspiel“ erfährt, ist es interessant, bestimmte Stellen nochmal zusammen zu
lesen. Dabei lassen sich im Nachhinein klare Unterschiede zwischen den Brüdern ziehen. Indem
noch einmal gezielt auf ausgewählte Beschreibungen der beiden durch Vera eingegangen wird,
erfassen die Schüler, dass die Unterschiedlichkeit der beiden eigentlich omnipräsent war.
Darüber hinaus sollen die Schüler noch einmal nachlesen, wie es Vera gelingt, vor allen anderen
Solos Unschuld zu erkennen.
Abschließend sollen sie sich mit Tobias‘ Beweggründen für seine Tat auseinandersetzen und
somit auf Tempelhoffs Verhalten gegenüber Tobis näher eingehen. An dieser Stelle bietet es
sich an, beide Adoptionsschicksale – das von Vera und das von Tobias – miteinander zu
vergleichen.
Zu guter Letzt soll Darlings Rolle bei der Intrige analysiert werden. Dabei sollen die Schüler
ihre Resultate in Form einer Mindmap festhalten. Das Arbeitsblatt bietet eine Skizze mit
wichtigen Anhaltspunkten, welche den Schülern den Zugang zu der Aufgabe erleichtern sollen.
Um wieder Schritt für Schritt zur argumentativen Stellungnahme überzugehen, sollen die
Schüler die beiden Täterprofile von Darling und Tobias miteinander vergleichen. Hier ist es
wichtig, dass die Schüler erkennen, dass Tobias‘ Beweggründe im Gegensatz zu Darlings
nachvollziehbar sind, auch wenn diese sein Handeln nicht rechtfertigen. Zudem ist Darling sehr
viel skrupelloser als Tobias. Sie hat Joker in Eigenregie getötet und hatte keine Skrupel
ebenfalls Vera zu opfern. Insbesondere Tobias‘ Abschiedsworte vor seinem Selbstmord
verdeutlichen, dass er jedoch kein skrupelloser Mörder ist. Auch sein Verhalten gegenüber Vera
und das Zusammenstellen der schönsten Momente der Inselbewohner heben seine
Menschlichkeit hervor.
Die obligatorische Schreibkompetenz wird anhand der argumentativen Stellungnahme
abgeprüft. Die Schüler wurden seit Beginn des Semesters schrittweise an die argumentative
Stellungnahme herangeführt, welche auch immer wieder in die einzelnen Aufgaben integriert
wurde. Nachdem die Schüler den Aufbau eines Arguments kennengelernt und immer wieder
geübt haben, argumentativ Stellung zu nehmen, lernen sie nun eine neue Form der
Stellungnahme kennen: den Leserbrief.
Nachdem sie sich mit Funktion, Aufbau und weiteren zentralen Aspektes des Leserbriefes
auseinandergesetzt haben, sollen sie nun selbst versuchen, einen solchen zu verfassen. Um auch
hier wieder eine Verbindung zum Buch und zu den „Reality-TV“-Formaten herzustellen, sollen
sie einen Leserbrief zu einem fiktiven Zeitungsartikel zu Tempelhoffs Projekt schreiben. In
39
diesem sollen die Schüler die Meinung vertreten, dass Tempelhoffs Film zu den „Reality-TV“Formaten gezählt wird und ihre These anhand von Argumenten belegen. Dabei sollen sie ihr
Wissen zum Thema „Reality-TV“ und ihr Wissen zum Buch „Isola“ miteinander verbinden.
Wie in der Modulbeschreibung vorgesehen, handelt es sich dabei lediglich um einen Entwurf,
welcher von der Lehrperson einmal auf den Inhalt und einmal auf die Form hin verbessert wird,
und welchen die Schüler dann selbstständig, mit Hilfe eines Wörterbuches“, im Unterricht
überarbeiten können. Dabei steht ihnen die Lehrperson als formativer Begleiter zur Seite.
Idealerweise – wenn der zeitliche Rahmen es zulässt – kann die letzte Unterrichtseinheit dazu
genutzt werden, ausgewählte Leserbriefe vortragen zu lassen, damit die Arbeiten der Schüler
eine weitere Form der Wertschätzung erfahren.
40
4 Hervorhebung der differenzierten Herangehensweise anhand
ausgewählter Beispiele
Obwohl die Module 2 der DT- und DAP-Ausbildung den gleichen Titel „Zeitgenössische
Problematiken entdecken“ tragen und die zu erreichenden obligatorischen Kompetenzen
übereinstimmen, erfordern beide Ausbildungszweige eine differenzierte Herangehensweise an
die Modulgestaltung und Unterrichtsplanung. Im folgenden Kapitel sollen ausgewählte
Unterschiede bei der Unterrichtsplanung und Erarbeitung der Arbeitsmaterialien noch einmal
besonders hervorgehoben werden.
Zunächst soll die Diskrepanz zwischen den ausgewählten Werken „Isola“ und „Es war einmal
Indianerland“ dargelegt werden. Obwohl beide Ganzschriften mehr als 300 Seiten umfassen,
liegt eine klare Differenzierung beim/im Schwierigkeitsgrad beider Werke vor. Sowohl
thematisch als auch formal lassen sich deutliche Unterschiede ausmachen.
Die Struktur in Nils Mohls Werk erschwert das Textverständnis und eignet sich somit nicht für
die Behandlung auf einer DAP-Klasse. Die Handlung verläuft nicht chronologisch, sondern
wird immer wieder durch Vor- und Rückblenden unterbrochen. Auf diese Weise versucht der
Autor, die Verwirrtheit des Protagonisten formal zu unterstreichen, sodass ein Zusammenspiel
von Inhalt und Sprache stattfindet. Bei der Unterrichtsplanung für die DT-Klasse findet zudem
neben der Texterschließung auch die Analyse literarischer Feinheiten statt, auf die bei den
DAP-Klassen verzichtet wird. Dazu zählt die Erarbeitung der Indianermotivik in Mohls Werk.
Auf dem Weg des Erwachsenwerdens wird der Protagonist von einem Indianer begleitet.
Letzterer fungiert als eine Art spiritueller Führer auf dem Weg des Erwachsenwerdens. Der
Indianer verkörpert in Mohls Augen die Kindheit, welche der Ich-Erzähler im Verlauf des
Romans hinter sich lässt: „Es war einmal Indianerland“.
Die Figur „Mauser“ weist ebenfalls einen hohen Grad an Komplexität auf, da Letzterer keinen
eigenständigen Charakter darstellt, sondern Teil der Persönlichkeit des Ich-Erzählers ist.
Des Weiteren lassen sich thematische Unterschiede zwischen beiden Ganzschriften ausmachen.
In Mohls Werk werden anspruchsvollere Themenkomplexe aufgegriffen als in „Isola“.43 So
enthalten die Selbstfindungsversuche des Ich-Erzählers zwar ein hohes Identifikationspotential,
doch werden die Schüler gleichzeitig dazu aufgefordert, sich fortwährend mit einer schwer
fassbaren Thematik auseinanderzusetzen.
43
An dieser Stelle soll angemerkt werden, dass nur einzelne, ausgewählte thematische Schwerpunkte
hervorgehoben werden.
41
Auch im direkten Vergleich der Liebesgeschichten zwischen dem Ich-Erzähler und Edda/Jackie
und Vera und Tobias wird die vorherrschende Diskrepanz zwischen beiden Werken deutlich.
In „Es war einmal Indianerland“ fühlt sich der Protagonist auf der einen Seite zu der
kumpelhaften Edda hingezogen, die für ihn da ist und ihn versteht. Auf der anderen Seite hat
ihm die hübsche und verwöhnte Jackie den Kopf verdreht. Im Gegensatz zu Edda verkörpert
Jackie eine oberflächliche Figur, die in erster Linie an sich selbst denkt. Nichtsdestotrotz
entscheidet sich der Ich-Erzähler anfangs für Jackie und erkennt erst am Ende, dass Edda die
Richtige für ihn ist. Der Autor verleiht seiner Liebesgeschichte somit eine erzieherische
Komponente, indem er darauf aufmerksam macht, sich nicht von Äußerlichkeiten leiten zu
lassen. Die Liebesgeschichte zwischen Vera und Solo in Abedis Werk „Isola“ ähnelt
dahingegen vielmehr mit einer oberflächlichen Schwärmerei ohne besonderen Tiefgang.
Des
Weiteren
weisen
ebenfalls
die
ausgewählten
Sachtexte
unterschiedliche
Schwierigkeitsgrade auf. Auch die Erschließung der Texte erfolgt differenziert. Der Sachtext
„Zwischen Sozialutopie und Gangster-Rap“ aus der Materialsammlung für die DT-Ausbildung
soll beispielsweise von den Schülern autonom, anhand der „5-Schritte-Methode“ erschlossen
werden. Dabei wird neben der inhaltlichen Erschließung ebenfalls Wert auf das methodische
Vorgehen gelegt, indem die Schüler unter anderem dazu angeregt werden, den Text mit
Randnotizen zu versehen und vorab die „W-Fragen“ zu klären. Die DAP-Schüler behandeln
die ausgewählten Sachtexte dahingegen oberflächlicher und es wird weniger Gewichtung auf
die autonome und methodische Erarbeitung der Texte gelegt.
Im Allgemeinen steht bei der Behandlung der Ganzschrift auf den DAP-Klassen das globale
Textverständnis im Vordergrund. Die Herausforderung für die Schüler liegt vor allem darin,
den Umfang des Buches zu bewältigen. Die Unterrichtsmaterialien für die DT-Klassen sind
anspruchsvoller und der konkreten Arbeit mit dem Text wird eine größere Bedeutung zuteil. In
diesem Zusammenhang müssen sich die Schüler vermehrt in Form von Einzelarbeit autonom
mit dem Text auseinandersetzen. Auch dem literarischen Aspekt wird eine größere Bedeutung
zugemessen. Diesbezüglich kann noch einmal auf die Erschließung des Indianermotivs in
Mohls Werk verwiesen werden.44
Bei den DT-Klassen wird des Weiteren die Schreibkompetenz stärker gefördert. Dies macht
sich bereits beim näheren Betrachten der Arbeitsblätter bemerkbar. Der Großteil der Fragen
muss in ganzen Sätzen und in Form zusammenhängender Texte beantwortet werden,
44
Um Redundanzen zu vermeiden, wird an dieser Stelle die Indianermotivik nicht näher erläutert.
42
wohingegen die DAP-Schüler Fragen vorwiegend stichwortartig beantworten können. Die
Arbeitsmaterialien für die DT-Ausbildung enthalten darüber hinaus eine größere Vielfalt an
Schreibaufgaben. Diese zeichnen sich nicht nur durch das Einüben der argumentativen
Stellungnahme aus, sondern fördern zusätzlich die emotive Kompetenz der Schüler. Zudem
regen sie die Schüler dazu an, kreativ zu sein und ihre Fantasie zu nutzen. Dabei weisen sie
immer wieder Bezüge zum Buch auf, sodass die Schüler ebenfalls ihr fachliches Können unter
Beweis stellen müssen, indem sie ausgewählte Textstellen erschließen und in Form
gestaltenden Interpretierens weiterführen. Hier kann beispielsweise der Brief, den der IchErzähler an Jackie nach ihrem Gespräch über Zöllners Tat schreibt, angeführt werden. Die
Schüler sollen zum einen Jackies Verhalten kritisch reflektieren, indem sie sich auf das Buch
beziehen und ihr Handeln beurteilen. Zum anderen werden sie dazu aufgefordert, sich in die
Figur des Ich-Erzählers hineinzuversetzen und seine Gedanken und Gefühle wiederzugeben.
Die Schreibaufgaben im Dossier zu Isabel Abedis „Isola“ beziehen sich in erster Linie auf eine
schrittweise Hinführung zur argumentativen Stellungnahme in Form eines Leserbriefes. So
lernen die Schüler zuerst den Aufbau eines Arguments kennen und lernen, wie man stichhaltig
und überzeugend argumentiert. Anschließend sollen sie kurze argumentative Texte verfassen,
indem sie beispielsweise differenziert auf bestimmte Fragestellungen antworten. Abschließend
lernen sie den Leserbrief kennen und beschäftigen sich mit dessen Funktion und Struktur. Zu
guter Letzt sollen die Schüler selbst eine schriftliche Stellungnahme in Form eines Leserbriefes
verfassen.
Laut Lehrplan kann die Schreibkompetenz anhand einer Charakterisierung oder/und anhand
einer argumentativen Stellungnahme abgeprüft werden. Die vorliegenden Modulplanungen
sehen beide das Abprüfen der Schreibkompetenz anhand einer argumentativen Stellungnahme
vor. Allerdings enthalten die Arbeitsmaterialien beider Ausbildungszweige auch differenzierte
Aufgabenstellungen zur Charakterisierung.45
Die Schüler der DT-Klassen befassen sich eingehender mit der Thematik, eine schriftliche
Charakterisierung zu verfassen. Die Annäherung erfolgt schrittweise, indem sie sich zunächst
mit der äußeren Erscheinung sowie mit den Charaktereigenschaften einzelner Figuren
auseinandersetzen sollen. Dementsprechend sollen sie zentrale Textstellen analysieren und
Rückschlüsse auf das Verhalten, beziehungsweise auf den Charakter der Figuren ziehen. Dabei
sollen die Figuren mit passenden und abwechslungsreichen Adjektiven beschrieben werden. Zu
45
Diese können je nach Bedarf von den Lehrpersonen ausgebaut, beziehungsweise ergänzt werden.
43
guter Letzt sollen sie eine zusammenhänge Charakterisierung verfassen, welche mehrfach
überarbeitet wird.
Bei der Behandlung von „Isola“ erfolgt die Charakterisierung der Inselbewohner
oberflächlicher. Die Schüler sollen in Gruppenarbeit gezielt Informationen zu den einzelnen
Figuren herausarbeiten und diese stichwortartig auf einem Plakat festhalten. Diese
handlungsorientierte Aufgabenstellung soll die Schüler motivieren und ihnen den Zugang zur
Charakterisierung erleichtern. Sie erhalten den Arbeitsauftrag, die einzelnen Stereotypen zu
erfassen und darzustellen, indem sie auf das äußere Erscheinungsbild und das Verhalten der
jeweiligen Inselbewohner eingehen. Die Aussagen sollen dabei anhand zentraler Stellen im
Buch belegt werden. Somit findet auf den DAP-Klassen eine vereinfachte Form der
Charakterisierung statt, während die Aufgabenstellungen im DT-Dossier stärker auf eine
literarische Charakterisierung abzielen.
Bei beiden Ausbildungszweigen wird – wie bereits oben erwähnt – der argumentativen
Stellungnahme eine besondere Rolle zuteil. Für die Jugendlichen ist es von Bedeutung – nicht
nur im Alltag, sondern auch später im Berufsleben – ihre Meinung klar ausdrücken und vor
allem sinnvoll begründen zu können. Sie sollen lernen, sich im Leben beweisen zu können und
ernst genommen zu werden. Dies sollen die Schüler in Form einer schriftlichen Produktion
beweisen. Bei der DT- Ausbildung erfolgt dies stärker literarisiert, das heißt, die Schüler üben
im Verlauf des Semesters immer wieder produktive Schreibaufgaben in Bezug zum Buch ein.
Dabei sollen sie argumentativ vorgehen.46
Beim Erstellen der Übungen und Tests zum Hörverstehen liegt ebenfalls eine Differenzierung
beim Schwierigkeitsgrad, bei der Herangehensweise und der Fragestellung vor. Die Audiotexte
zur Drogenproblematik enthalten teilweise medizinische Fachausdrücke – die zwar nicht
abgefragt werden – jedoch das Verständnis erschweren können. Zum anderen werden die
Beiträge schneller gesprochen und enthalten Informationen, welche zum Teil Schlag auf Schlag
erfolgen. Die Beiträge zu den Favelas und dem Problem der Kindersoldaten in Rio werden
langsamer gesprochen, sind leichter verständlich und etwas kürzer als die Beiträge für die DTAusbildung.
Auch die Herangehensweise erfolgt unterschiedlich. Die Schüler der DT-Klassen hören den
Text zweimal. Beim ersten Zuhören wird ein allgemeines Verständnis angestrebt. Daraufhin
46
Um Redundanzen zu vermeiden, wird an dieser Stelle nicht weiter auf die unterschiedlichen Schreibformen
eingegangen.
44
erhalten die Schüler die Fragen, damit sie wissen, worauf sie beim zweiten Zuhören besonders
achten müssen. Beim zweiten Zuhören können sie sich dann ebenfalls Notizen machen.
Anschließend erhalten sie 15 bis 20 Minuten Zeit, um die Fragen in Ruhe beantworten zu
können. Die Schüler der DAP-Ausbildung hören den Beitrag dahingegen nur einmal. Sie
erhalten bereits im Voraus die Fragen, damit sie wissen, worauf sie beim Zuhören besonders
achten sollen. Sie können dann während des Zuhörens bereits die Fragen auf das Prüfungsblatt
beantworten. Auch sie erhalten anschließend Zeit, um die restlichen Fragen in Ruhe
beantworten zu können. Da die Beiträge der DAP-Arbeitsmaterialien weniger anspruchsvoller
und somit leichter verständlich sind, reicht zur Beantwortung der Fragen ein einmaliges Hören
des Beitrags. Zudem handelt es sich bei dem Großteil der Fragen um Multiple-Choice-Fragen,
die sofort auf das Prüfungsblatt ausgefüllt werden können. Die übrigen Fragen können
stichwortartig beantwortet werden und fordern weniger umfangreiche Antworten und weniger
Detailwissen als die Fragestellungen der DT-Klassen.
Das Leseverstehen wird bei beiden Ausbildungszweigen anhand eines „contrôle continu“
abgeprüft. Neben der Möglichkeit, das Leseverstehen anhand mündlicher Mitarbeit im
Unterricht oder durch das Beantworten von Fragen zu Sachtexten oder zur Ganzschrift
abzuprüfen, können auch mehrere Lektüretests durchgeführt werden. Das Dossier zu „Isola“
liefert diesbezüglich drei Lektüretests, die hauptsächlich aus „Multiple-Choice-Fragen“ oder
aus Fragen bestehen, auf die die Schüler kurze stichwortartige Antworten geben müssen. Wenn
man zu Mohls Werk „Es war einmal Indianerland“ ebenfalls regelmäßig Lektüretests
durchführen möchte, bietet es sich an, die Schüler Teile des Kalenders im Unterricht –
anschließend an die vorausgegangene Lektüre zu Hause – ausfüllen zu lassen. Bei dieser
Vorgehensweise ist der Lektüretest stärker mit einer Schreibaufgabe verbunden als bei
Multiple-Choice-Fragen. Dadurch werden die Schreibkompetenz und der Ausdruck zusätzlich
gefördert. Darüber hinaus ist die Fragestellung offener gehalten, was eine weitere Schwierigkeit
darstellt.
Das Modul 2 sieht sowohl für die DT- als auch für die DAP-Ausbildung eine Wiederholung
beziehungsweise Vertiefung vereinzelter Aspekte aus den Bereichen Grammatik und
Rechtschreibung vor. Die Materialien zu Nils Mohls „Es war einmal Indianerland“ enthalten
Übungen zur Bildung von Nebensätzen, dem Gebrauch von Konjunktionen und der
dazugehörigen korrekten Kommasetzung. In Hinblick auf mögliche weiterführende Studien
nach Abschluss der schulischen Laufbahn ist es wichtig, mit den Schülern der DT-Ausbildung
45
nicht nur an ihrer Grammatik und Rechtschreibung zu arbeiten, sondern auch Satzbau und
Schreibstil zu verfeinern. Viele Schüler neigen dazu, Sätze von beträchtlicher Länge zu bilden
und Informationen isoliert aneinanderzureihen. Auch die Kommasetzung erfolgt teilweise
willkürlich. Indem sie sich eingehender mit diesen Aspekten befassen, sollen die Schüler ein
Gefühl dafür erhalten, zusammenhängende und stilistisch anspruchsvolle Texte zu schreiben.
Die dazugehörigen Übungen in den Arbeitsmaterialien weisen dabei einen Bezug zum Buch
auf, damit sie in die Erarbeitung der Ganzschrift eingebettet werden können.
Die Arbeitsmaterialien für die DAP-Klassen zielen darauf ab, grammatisch fehlerfreie Texte zu
verfassen. Diesbezüglich wurde eine Schwerpunktsetzung auf den richtigen Gebrauch der
unterschiedlichen Tempora gelegt. In einem ersten Schritt werden die Schüler an die Arbeit mit
dem Online-Programm „Lingofox“ herangeführt und lernen dieses zu nutzen, um schnell und
effizient die korrekte Verbform nachschlagen, beziehungsweise überprüfen zu können. In
einem zweiten Schritt sollen die Schüler lernen, die entsprechenden Tempora in Texten auch
richtig zu gebrauchen. Da viele Schülertexte immer noch „Zeitsprünge“ und „Zeitwechsel“
aufweisen, sollen sie durch entsprechende Übungen ein Gespür dafür erhalten, wann welche
Zeit benutzt wird. Dabei wurden insbesondere die Verbindungen der Tempora Perfekt und
Präsens und Plusquamperfekt und Präteritum hervorgehoben.
Wie bereits oben angeführt, lassen sich auf den ersten Blick Ähnlichkeiten bei den
Verlaufsplanungen beider Module ausmachen. Allerdings wurden beim Erstellen der
Verlaufsplanung für die DAP-Ausbildung längere Zeiträume für die Behandlung einzelner
Kurzsequenzen und Aufgabenstellungen eingeplant. Somit werden Themen bewusst
schrittweise erschlossen, damit die Schüler ausreichend Zeit haben, sich mit der neuen Materie
auseinanderzusetzen und nicht durch ein zu schnelles Voranschreiten entmutigt werden. Des
Weiteren wurde darauf geachtet, ausreichend Raum für Fragen, Wiederholungen und
Überarbeitungsphasen einzuplanen.47 Die Materialsammlung der DAP-Ausbildung fällt
dementsprechend weniger umfangreich aus, als die der DT-Ausbildung. Letztere enthält
beispielsweise eine Arbeitsmappe zur Drogenproblematik, welche die Schüler selbstständig
erschließen sollen. Neben Aufgaben zu Sachtexten und Fragen zur Ganzschrift, sollen die
47
An dieser Stelle soll ebenfalls darauf hingewiesen werden, dass bei der Nutzung des Materials immer die
Leistungsstärke der jeweiligen Klassen beachtet werden muss. Falls sich herausstellt, dass eine Klasse schneller
vorankommt als erwartet oder im Gegenteil mit größeren Schwierigkeiten zu kämpfen hat, kann die
Materialsammlung problemlos ergänzt, beziehungsweise gekürzt werden.
46
Schüler eine Internetrecherche ausführen und dabei ihre methodischen Vorkenntnisse aus dem
Modul 1 anwenden.
Abschließend soll festgehalten werden, dass beim Erstellen der Materialien neben den
bildungssprachlichen Absichten und dem Erreichen der anvisierten Kompetenzen immer auch
die Lesefreude und der Spaß an der Arbeit mit Jugendliteratur im Vordergrund stand. Obwohl
bei der Modulgestaltung der DT-Ausbildung eine stärkere Textarbeit im Vordergrund steht,
findet ein steter Wechsel zwischen einem lehrer- und schülerzentrierten Unterricht statt. Die
Materialien für die DAP-Klassen enthalten gezielt handlungsorientierte Aufgabenstellungen,
bei denen die Schüler in Gruppen zusammenarbeiten und beispielsweise Plakate erstellen
müssen. Auch kreative Arbeiten, wie die Gestaltung eines Flyers zu Tempelhoffs „Isola“Projekt, sollen die Schüler motivieren und ihnen den Zugang zu den Ganzschriften erleichtern.
47
5 Schluss
Die ausgearbeiteten Materialien der vorliegenden Arbeit dienen der Differenzierung zwischen
den beiden Modulen „Zeitgenössische Problematiken entdecken und diskutieren“ der DT- und
DAP- Ausbildungen. Im Folgenden sollen noch einmal zentrale Punkte kurz zusammengefasst
werden.
Eine eindeutige Differenzierung liegt bei der Auswahl der beiden Ganzschriften vor. Wie
bereits erwähnt eignet sich das Werk von Nils Mohl „Es war einmal Indianerland“ in erster
Linie für die Behandlung auf leistungsstärkeren DT-Klassen, die Deutsch als ihre stärkste
Sprache gewählt haben. Natürlich ist nicht von vornherein auszuschließen, diese Ganzschrift
ebenfalls auf einer leistungsstarken „Commerce“-Klasse zu behandeln. Nicht nur sprachlich,
sondern auch thematisch unterscheiden sich die beiden Ganzschriften voneinander. Beide
verfügen über ein hohes Maß an Identifikationspotential, sodass sich leicht Verbindungen zur
Lebenswelt der Schüler herstellen lassen. Nichtsdestotrotz greift Mohl in seinem Werk
komplexere Themen auf und bietet somit zahlreiche Möglichkeiten, sich sowohl literarisch als
auch emotiv mit der Ganzschrift auseinanderzusetzen. Insbesondere die Struktur und die
Analyse der Indianermotivik in Mohls Werk erfordern ein gewisses Maß an literarischem
Feingefühl und die Bereitschaft, sich auf ein solches Werk einzulassen. In diesem
Zusammenhang findet auch eine stärkere Arbeit mit dem Text statt, bei der sich die Schüler
autonom mit zentralen Inhalten auseinandersetzen müssen. Im Vergleich dazu wird für die
Schüler der DAP-Klassen in erster Linie ein globales Textverständnis angestrebt. Hier galt es
einen Weg zu finden, den Schülern den Zugang zu einer derart umfangreichen Ganzschrift zu
erleichtern. Diesbezüglich wurden zum einen eine Sequenz zum Thema „Scripted Reality“
vorangeschickt, damit sie vor Beginn der Lektüre ein gewisses Maß an Vorwissen mitbringen,
um die im Buch aufgegriffene Problematik besser verstehen und auch kritisch beleuchten zu
können. Darüber hinaus wurde die Lektüre der Ganzschrift in drei Phasen aufgeteilt, um die
Schüler nicht mit einem zu großen Pensum zu überfordern. Auch wurde darauf geachtet, immer
wieder handlungsorientierte Aufgaben in den Unterrichtsverlauf einzubauen, um auf diese
Weise einen abwechslungsreichen Unterricht zu erreichen und die Motivation der Schüler
immer wieder aufs Neue zu fördern. Es darf nicht vergessen werden, dass die wenigsten Schüler
einer 10. Klasse der DAP-Ausbildung über beachtliche sprachliche Kompetenzen im Deutschen
verfügen. Zudem haben diese Schüler nicht selten mit Lern- oder Konzentrationsschwächen zu
kämpfen. Kreative Arbeiten, wie die Gestaltung eines Flyers oder die Anfertigung eines
48
Plakates in Form von Gruppenarbeit, sollen den Schülern die Erarbeitung der Ganzschrift
erleichtern. Natürlich schließen sich handlungsorientierte Aufgabenstellungen für die DTAusbildung nicht automatisch aus. Auch hier wurde auf einen steten Wechsel zwischen lehrerund schülerzentriertem Unterricht geachtet.
Beim Erstellen der Materialien wurde zudem von einem schnelleren Voranschreiten auf den
DT-Klassen ausgegangen. Somit ist die Materialsammlung zu „Es war einmal Indianerland“
umfangreicher ausgefallen als die zu Abedis „Isola“. Auch wurden in der Verlaufsplanung für
die DAP-Klasse regelmäßige Momente eingebaut, die Raum bieten, Unklarheiten zu
besprechen, beziehungsweise bestimmte Aspekte zu vertiefen oder näher zu erklären.
Des Weiteren wurde auch beim Abprüfen der Kompetenzen auf eine Differenzierung in den
Materialien geachtet. Für das Leseverstehen bieten beide Materialien unterstützende Aufgaben,
die im Rahmen des „contrôle continu“ eingesetzt werden können. Für die DAP-Schüler wurden
diesbezüglich drei Multiple-Choice-Fragebögen ausgearbeitet, die alle Fragen zu den
jeweiligen Lektürephasen beinhalten. Hier können die Lehrpersonen frei entscheiden, ob alle
Lektüretests eingesetzt werden oder nicht. Für die DT-Schüler wurde die Möglichkeit
vorgesehen, Kalenderauszüge selbstständig während des Unterrichts – nach vorangegangener
Lektüre zu Hause – auszufüllen.
Die Hörverstehen unterscheiden sich im Schwierigkeitsgrad der Beiträge und – wenn auch
geringfügig – in der Dauer. Die Fragestellungen der Hörverstehen für die DAP-Schüler
bestehen vorwiegend aus Multiple-Choice-Fragen. Andere Fragen können zum Großteil
stichwortartig beantwortet werden. Die DT-Schüler hingegen sollen die Fragen in ganzen
Sätzen beantworten. Sie können den Audiotext deshalb auch – im Gegensatz zu den DAPSchülern – zweimal hören, da die Themen teilweise komplex und der Wortschatz an manchen
Stellen recht anspruchsvoll ist.
Beide Module sehen als Schwerpunktsetzung für das Einüben der Schreibkompetenz die
argumentative Stellungnahme vor. Die DAP-Schüler werden schrittweise an dieses Thema
herangeführt, indem sie zuerst den Aufbau eines Arguments kennenlernen und begreifen, wie
wichtig es ist, dass man seine Ansichten und Meinungen gut begründen kann. In dem
Zusammenhang wurde ebenfalls eine Aufgabenstellung konzipiert, bei der die Schüler sich
mündlich in Form eines Streitgesprächs argumentativ mit Thema auseinandersetzen müssen.
Gegen Ende des Semesters gipfelt die argumentative Stellungnahme in dem Verfassen eines
Leserbriefes. Bei den Aufgabenstellungen der DT-Schüler liegt ein stärkerer Bezug zum Buch
vor. Neben dem argumentativen Begründen ihrer Aussagen wird auch ihre fachliche
49
Kompetenz gefordert, indem sie unter anderem Zusammenhänge aus der Ganzschrift
erschließen, analysieren und bewerten müssen.
Auch bei der Behandlung der Charakterisierung wurde eine deutliche Differenzierung
vorgenommen.
Während
die
DT-Schüler
eine
schriftliche
Charakterisierung
mit
abwechslungsreichen Adjektiven verfassen müssen, lernen die DAP-Schüler anhand einer
handlungsorientierten Gruppenarbeit zentrale Merkmale und Eigenschaften von Figuren zu
erschließen, die eine anschließende Charakterisierung der Figur möglich machen.
Abschließend soll noch einmal darauf hingewiesen werden, dass die vorliegenden Materialien
nicht eins zu eins übernommen werden müssen. Vielmehr kommt es darauf an, diese auf die
jeweiligen Ansprüche und die Leistungsfähigkeit der Schüler abzustimmen.
50
6 Bibliographie
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(Link: https://www.youtube.com/watch?v=NMqMbcgVct8)
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Ebd.:
Das
Phänomen
Sucht.
https://www.youtube.com/watch?v=FNJZ6pxBj68 )
-
Ebd.:
Körperschäden
durch
Drogen.
https://www.youtube.com/watch?v=UoTFKoC_0Cs )
-
Ebd.:
Leben
im
Plattenbau.
https://www.youtube.com/watch?v=k2jnFiIMosg)
-
Ebd.:
Kampf
um
die
Favelas.
https://www.youtube.com/watch?v=gFfMTXmPpvo)
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Sido:
Mein
Block.
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https://www.youtube.com/watch?v=H4odG4d_88g)
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53
6. Bildverzeichnis
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- http://geoges.phkarlsruhe.de/mhwiki/index.php5/Individualisierung_und_Differenzierung_im_GU
Zur Plattenbausequenz
-
http://www.das-neue-dresden.de/impressionen.html
http://www.dailytalk.ch/linker-klassenkampf/plattenbau/
http://www.histocard-shop.de/product_info.php?products_id=9446
http://www.baulinks.de/webplugin/2005/1333.php4
Zum Thema Drogen
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http://www.gosee.de/news/photography/kai-tietz-anti-drogen-kampagne-1320
http://www.werbeblogger.de/2004/09/20/anti_drogen_kampagne/
http://www.theorcas.net/portfolio/antidrogenkampagne/
http://www.theorcas.net/portfolio/antidrogenkampagne/
http://www.welt.de/vermischtes/article134844671/Wie-sich-der-Drogenkonsumins-Gesicht-schreibt.html
http://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/crystal-meth/zahl-der-crystal-methkonsumenten-steigt-dramatisch-gefaehrlichste-drogen-30122128.bild.html
http://www.20min.ch/wissen/gesundheit/story/Crystal-Meth-ist-den-Schweizernzu-gefaehrlich-11314903
http://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/crystal-meth/zahl-der-crystal-methkonsumenten-steigt-dramatisch-gefaehrlichste-drogen-30122128.bild.html
Zu „Scripted Reality“
-
http://www.idealisten.net/beitrag/article/der-zoff-aus-dem-die-traeume-sind.html
http://newsroom.mediadesign.de/imfokus/scripted-reality/
http://www.unicum.de/abizeit/leben/aktuelles/scripted-reality-eine-junge-tvdarstellerin-erzaehlt/
54
7 Anhang
-
Arbeitsmaterialien: Nils Mohl: „Es war einmal Indianerland“
o Arbeitsblätter für die Schüler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56
o Lehrerhandreichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .130
-
Arbeitsmaterialien: Isabel Abedi: „Isola“
o Arbeitsblätter für die Schüler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .176
o Lehrerhandreichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .216
-
2 CDs
55
Arbeitsmaterialien: Nils Mohl: „Es war einmal Indianerland“
Arbeitsblätter für die Schüler
56
Großwohnsiedlung / Plattenbausiedlung
Großwohnsiedlung
Als Großwohnsiedlung
oder auch Großsiedlung
werden Stadtteile oder
große Wohnquartiere in
Städten bezeichnet, die
zumeist Geschosswohnungsbauten aufweisen und in ihrer Größe kurzfristig entstanden sind.
Dadurch unterscheiden sich Großsiedlungen von Stadtteilen, die durch kontinuierliche
Erweiterung gewachsen sind. Eine allgemein verbindliche Definition über Größe und Art
einer Großwohnsiedlung gibt es nicht.
Vom Bundesbauminister wurde der Begriff in den 1980er Jahren wie folgt definiert:
•
nach 1945 erbaut
•
funktional eigenständige Siedlungseinheit
•
dichte, hochgeschossige, relativ homogene Bebauung
•
mindestens 1000 Wohneinheiten
•
überwiegend sozialer Wohnungsbau
Die Einzelbegriffe „nach 1945“ und „überwiegend sozialer Wohnungsbau“ treffen jedoch nicht
für alle bestehenden Großwohnsiedlungen zu und kennzeichnen auch nicht die derzeitige
Entwicklung, bei welcher der soziale Wohnungsbau eine geringere Bedeutung hat.
Das Bundesbauministerium ging 1993 bei seiner Förderpraxis davon aus, dass
Großwohnsiedlungen mindestens 2.500 Wohneinheiten (WE) aufweisen müssten. Diese
Anzahl ist im Einvernehmen mit allen Bundesländern 1995 auf 2.000 WE reduziert worden.
Manchmal wird, vornehmlich in den östlichen Ländern, auch der Begriff Plattenbausiedlung
verwendet.
Quelle: www.wikipedia.de (gekürzt)
Plattenbau
Plattenbauten sind vorwiegend aus Betonfertigteilen hergestellte Gebäude, das heißt sowohl
Deckenplatten als auch Wandscheiben werden als fertige Elemente auf der Baustelle montiert.
Die Plattenbauweise – auch Großtafelbauweise genannt – beschreibt ein weit verbreitetes
Bauverfahren. In der Umgangssprache wird der Begriff „Plattenbau“ häufig auf einheitlich
gestaltete Wohnplattenbauten in Großwohnsiedlungen verengt.
Quelle: www.wikipedia.de (gekürzt)
57
Arbeitsauftrag:
Unterstreiche die wichtigsten Merkmale von Großwohnsiedlungen im Text und halte deine
Resultate anschließend in Form einer Mindmap fest.
große Wohnquartiere in Städten
Großwohnsiedlungen
58
Leben im Plattenbau48
Hörverstehen
Beantworte die folgenden Fragen in ganzen Sätzen.
Bei den Multiple-Choice-Fragen gibt es immer nur eine richtige Antwort.
1. In welchem Ortsteil Berlins wohnen die Menschen, die in dem Video auftauchen?
Kreuze an!
Neuköln
Marzahn
Märkisches Viertel
2. Die Ortsbewohner beschreiben ihre Wohngegend ganz unterschiedlich. Nenne jeweils
4 Schlagwörter für die gegensätzlichen Beschreibungen der Bewohner.
Beschreibungen der Wohngegend
Negative Beschreibungen
Positive Beschreibungen
-
_____________________________
-
________________________________
-
_____________________________
-
________________________________
-
_____________________________
-
________________________________
-
_____________________________
-
________________________________
3. Erkläre die Aussage des Mannes, dass mit dem Begriff „Plattenbau“ oftmals ein
gewisses Klischeedenken einhergeht.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
48
URL: https://www.youtube.com/watch?v=k2jnFiIMosg [31.1.15]
59
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
4. Die Dokumentation ist in Grautönen gehalten. Die Aussagen der Ortsbewohner werden
immer wieder unterbrochen und Bilder von Plattenbauten werden eingeblendet. Wie
erklärst du dir diese Gestaltung der Reportage? Begründe deine Meinung.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
Quelle: www.youtube.de
60
Einen Sachtext mithilfe der Fünf-SchritteLesemethode49 bearbeiten
Zwischen Sozialutopie50 und Gangster-Rap
Plattenbausiedlungen sind in Deutschland ein Symbol für soziale Probleme. In Ost und West
wurden sie als Lösung für die Wohnungsnot der Nachkriegszeit konzipiert. Nach der Wende
schwappte das Negativ-Image auch in die ehemalige DDR über. Es folgten der soziale Abstieg
und die Diskussion um Abriss oder Revitalisierung.
„Hohe Häuser – dicke Luft – ein paar Bäume – Menschen auf Drogen – hier platzen Träume.“
Die Rede ist vom Märkischen Viertel, einer der größten Plattenbausiedlungen Berlins. Mit
silberner Totenkopfmaske rappt der kontroverse Gangster-Rapper Sido im Video zu Mein Block
vor grauen Plattenbauschluchten von Aggression und Kriminalität. Nicht nur im deutschen HipHop sind Plattenbausiedlungen Symbole für sozialen Abstieg und klägliche
Lebensbedingungen. Vor allem mit den ostdeutschen Plattenbausiedlungen sind heute Unworte
wie Stadtschrumpfung, Prekariat oder Rückbaugebiet verbunden. Schnell kann man da
ostalgisch werden, hält man sich die Euphorie vor Augen, mit der in den 1960ern junge
Kleinfamilien die aus dem Boden gestampften Großsiedlungen der DDR bezogen.
„Jeder wohnt unter den gleichen Bedingungen in gleichen Wohnungen: Es wohnen der
Generaldirektor im gleichen Haus wie der Anlagenfahrer aus dem Chemiekombinat, die
Oberbürgermeisterin
im
gleichen
Block
mit
dem
Schaltwart
aus
der
Wärmeversorgungszentrale.“ In DDR-Großsiedlungen, das macht das Zitat aus dem Bericht
Plan und Bau der Chemiearbeiterstadt Halle-Neustadt von 1972 deutlich, sollte sich die
sozialistische Egalitätsideologie materialisieren.
Zusammen mit marxistisch-leninistischer Technikgläubigkeit und der gesellschaftspolitischen
Fixierung auf die sozialistische Kleinfamilie, führte diese zum industrialisierten Wohnungsbau
in standardisierter Plattenbauweise. Das Heilmittel für ein an Wohnungsknappheit und
bröckelnden Altbauten erkranktes Ostdeutschland der Nachkriegszeit. Gute Infrastruktur und
eine funktionale Gesamtkonzeption lockten besonders seit den 1970ern die Massen in neue
Stadtviertel wie die Hoyerswerdaer Neustadt oder Berlin-Johannestal. 1990 wohnte fast ein
Drittel der ostdeutschen Bevölkerung im Plattenbau.
Mit dem Fall der Mauer zerbrach auch im Osten das soziale Integrationsmodell der
Großwohnsiedlungen. In Westdeutschland waren diese vor allem in den 1960ern und 70ern
entstanden: München-Neuperlach zum Beispiel oder das von Sido als Paradies drogenaffiner
Kleinkrimineller beschriebene Märkische Viertel. Das Negativ-Image haftete den Siedlungen
in den alten Bundesländern schon zu Beginn an. Zwar kamen durch sie erstmals auch sozial
schwächere Familien in den Genuss einer modernen Wohnung, in einer individualistisch
orientierten Gesellschaft mit privatwirtschaftlichem Wohnungsmarkt führte das jedoch zur
Konzentration armer Bevölkerungsschichten in den neuen, staatlich geförderten
Großwohnsiedlungen.
49
Vgl. Kohrs, Peter (Hg.): Deutsch in der Oberstufe 11. Ein Arbeits- und Methodenbuch. Schönigh.
Braunschweig/Paderborn/Darmstadt 2010, S. 11-16.
50
Eine Utopie ist der Entwurf einer fiktiven Gesellschaftsordnung. Utopie wird auch als Synonym für eine
unausführbare Vision benutzt.
61
Laut Carsten Keller, Soziologe und Autor des Buches „Leben im Plattenbau – Zur Dynamik
sozialer Ausgrenzung“ konnten spätere Nachbesserungen von Bausubstanz und Infrastruktur
das öffentliche Bild von den Problemsiedlungen lediglich fixieren. Vor diesem Hintergrund
verwundert es kaum, dass man in Westdeutschland schockiert war ob der Vorstellung, dass 30
Prozent der neuen Bundesbürger in Problemsiedlungen leben. Recht schnell dominierte das
Wörtchen Abriss den Diskurs.
Glücklicherweise einigte man sich aber bald auf eine andere Lösung. Wohnumfeldverbesserung
und Modernisierung sollten den Bestand für die Zukunft sichern. „Nach zehn Jahren
Stadtentwicklung in den neuen Bundesländern zeigte sich aber, dass auch der eingeschlagene
Weg der Vitalisierung die Erosionsprozesse nicht verhindern konnte“, konstatiert Carsten
Keller. Der Abstieg der einstigen Orte sozialer Integration verlief dabei von Stadt zu Stadt, von
Siedlung zu Siedlung, ja von Block zu Block unterschiedlich. Ostdeutsche Mittelstädte,
aufgrund der staatlich geförderten Industrie Wachstumszentren der DDR, wurden schnell zu
Vorreitern des sozialen Abstiegs.
Ein Trend, der sich bald auch auf randstädtische Plattenbausiedlungen in Groß- und
Kleinstädten ausweitete. Stadtsoziologen gehen heute davon aus, dass man sich der
sozialistischen Utopie einer Durchmischung aller gesellschaftlichen Gruppen lediglich in
Großstädten annähern konnte. Gerade die mittelstädtischen Großsiedlungen waren als
betriebsbezogener Wohnungsbau konzipiert und boten vor allem Arbeitern und einfachen
Angestellten einen funktional an die Arbeitsstätte gekoppelten Wohnraum. Die Privilegierten
konzentrierten sich in der DDR im innerstädtischen Neubau.
Schieflagen, die die Entwicklung nach der Wende vorzeichneten. Konnten beispielsweise
Apartments in Plattenhochhäusern in Berlin-Mitte inzwischen zu trendigen Locations des
zeitgenössischen Lifestyles avancieren, ist das Bild in den Randbezirken und Mittel- und
Kleinstädten ein tristes. Deindustrialisierung führte zu struktureller Arbeitslosigkeit,
nachholende Suburbanisierung und unglückliche Belegungspolitik setzten den sozialen Abstieg
in Gang. Die jungen, besser qualifizierten zog es in den Westen und in die Großstadt. Ältere
und ressourcenschwache Bewohner blieben. Innerhalb der Siedlungen kommt es – so Carsten
Keller – zur „Verinselung sozialräumlicher Milieus“.
„Bemerkenswert ist die Verknüpfung zwischen Status und sichtbarer Wohnqualität“, erläutert
der Experte für Großwohnsiedlungen eines der Ergebnisse seiner Forschungen. An
Bebauungsalter und Grad der Sanierung lässt sich das soziale Milieu der Bewohner ablesen.
Sind vor allem Migranten und sozial Schwächere dem Verfall der schlecht bis gar nicht
sanierten Platten relativ hilflos ausgesetzt, leben die etablierten älteren Bewohner meist
zufrieden ein paar Blocks weiter in renovierten Wohnungen. Dem schlechten Image der Platte
sind jedoch auch sie ausgesetzt. Ein Teufelskreis von Schrumpfung und sozialer Exklusion?
Nicht zwangsläufig. Großprojekte des Stadtumbaus wie im thüringischen Leinefelde zeigen das
beispielhaft. Ende der 80er bestand die Stadt zu 90 Prozent aus Plattenbauten, 1994 standen 30
Prozent aller Wohnungen in Leinefelde leer. Durch das Bund-Länderprogramm Stadtumbau
Ost gefördert, wurden hier seit 2002 (Teil-)Abrisse mit Investitionen in Infrastruktur und
Grünflächen verbunden. Umbauprojekte wie die des vielfach prämierten Architekten Stefan
Forster zeigen, wie Plattenbauten auf architektonisch interessante Weise neues Leben
eingehaucht werden kann. Und auch Carsten Keller weist darauf hin, dass Deutschlands
Großsiedlungen nicht zwangsläufig der Abriss oder eine Zukunft als Kulisse für düstere HipHop-Videos droht. „Entgegen dem Augenschein stehen die Großsiedlungen in Ost und West
nicht für ein Zuviel, sondern für ein Zuwenig an sozialpolitischer Intervention“.
62
Um die Großwohnanlagen vor ihrem scheinbar sichern Schicksal als Ghetto von Morgen zu
bewahren, müsse sozialer Wohnungsbau kleinteilig über die Stadt gestreut und vor allem eine
materielle und soziokulturelle Aufwertung der Siedlungen mit Blick auf die Bedürfnisse ihrer
Bewohner erfolgen.
Martin Nejezchleba
Quelle: www.goethe.de
Arbeitsschritt 1:
Text überfliegen, erste Eindrücke festhalten, Informationen entnehmen,
Vorwissen abrufen
1. Fasse dein Vorwissen zum Thema „Plattenbausiedlung“ in knapper Form zusammen.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
2. Welchen Eindruck hast du von dem Text? Was ruft in besonderer Weise dein
Interesse, deine Neugier hervor?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
3. Notiere stichwortartig, worum es in diesem Sachtext geht.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
4. Welche Funktion hat der Sachtext. Kreuze an!
appellierend
argumentierend
informierend
stellt persönliche Gefühle und Eindrücke dar
63
Arbeitsschritt 2: W-Fragen beantworten
1. Wer ist der Verfasser?
___________________________________________________________________________
2. Wann ist der Text erschienen?
___________________________________________________________________________
3. Wo, in welchem Medium wurde der Text veröffentlicht?
___________________________________________________________________________
4. Welche Absicht verfolgt der Verfasser mit seinem Text?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
Arbeitsschritt 3: Text durch markierendes Lesen erschließen
Antithetik:
Gegensätzliche
Begriffe
Zwischen Sozialutopie und Gangster-Rap
Plattenbausiedlungen sind in Deutschland ein Symbol für
soziale Probleme. In Ost und West wurden sie als Lösung für
die Wohnungsnot der Nachkriegszeit konzipiert. Nach der
Wende schwappte das Negativ-Image auch in die ehemalige
DDR über. Es folgten der soziale Abstieg und die Diskussion
um Abriss oder Revitalisierung.
„Hohe Häuser – dicke Luft – ein paar Bäume – Menschen auf
Drogen – hier platzen Träume.“ Die Rede ist vom
Märkischen Viertel, einer der größten Plattenbausiedlungen
Berlins. Mit silberner Totenkopfmaske rappt der kontroverse
Gangster-Rapper Sido im Video zu Mein Block vor grauen
Plattenbauschluchten von Aggression und Kriminalität.
Nicht nur im deutschen Hip-Hop sind Plattenbausiedlungen
Symbole
für
sozialen
Abstieg
und
klägliche
Lebensbedingungen.
Überschrift:
zentrale These
Image der
Plattenbausiedlungen
64
Neologismus
(Wortneuschöpfung)
Verbindung aus ___
den Begriffen
„nostalgisch“ und
„Osten“
s. Überschrift:
Bestätigung der
These
xxx
Positive Aspekte:
Soziale schwächere
Familien bekommen
eine moderne
Wohnung
Negative Aspekte:
xxx
Drohende
Konsequenz:
xxx
Verbesserungsvorschläge:
xxx
Vor allem mit den ostdeutschen Plattenbausiedlungen sind
heute Unworte wie Stadtschrumpfung, Prekariat oder
Rückbaugebiet verbunden. Schnell kann man da ostalgisch
werden, hält man sich die Euphorie vor Augen, mit der in den
1960ern junge Kleinfamilien die aus dem Boden gestampften
Großsiedlungen der DDR bezogen.
„Jeder wohnt unter den gleichen Bedingungen in gleichen
Wohnungen: Es wohnen der Generaldirektor im gleichen
Haus wie der Anlagenfahrer aus dem Chemiekombinat, die
Oberbürgermeisterin im gleichen Block mit dem Schaltwart
aus
der
Wärmeversorgungszentrale.“
In
DDRGroßsiedlungen, das macht das Zitat aus dem Bericht Plan
und Bau der Chemiearbeiterstadt Halle-Neustadt von 1972
deutlich, sollte sich die sozialistische Egalitätsideologie
materialisieren.
Zusammen
mit
marxistisch-leninistischer
Technikgläubigkeit und der gesellschaftspolitischen
Fixierung auf die sozialistische Kleinfamilie, führte diese
zum industrialisierten Wohnungsbau in standardisierter
Plattenbauweise.
Das
Heilmittel
für
ein
an
Wohnungsknappheit und bröckelnden Altbauten erkranktes
Ostdeutschland der Nachkriegszeit. Gute Infrastruktur und
eine funktionale Gesamtkonzeption lockten besonders seit
den 1970ern die Massen in neue Stadtviertel wie die
Hoyerswerdaer Neustadt oder Berlin-Johannestal. 1990
wohnte fast ein Drittel der ostdeutschen Bevölkerung im
Plattenbau.
Mit dem Fall der Mauer zerbrach auch im Osten das soziale
Integrationsmodell
der
Großwohnsiedlungen.
In
Westdeutschland waren diese vor allem in den 1960ern und
70ern entstanden: München-Neuperlach zum Beispiel oder
das von Sido als Paradies drogenaffiner Kleinkrimineller
beschriebene Märkische Viertel. Das Negativ-Image haftete
den Siedlungen in den alten Bundesländern schon zu Beginn
an. Zwar kamen durch sie erstmals auch sozial schwächere
Familien in den Genuss einer modernen Wohnung, in einer
individualistisch
orientierten
Gesellschaft
mit
privatwirtschaftlichem Wohnungsmarkt führte das jedoch
zur Konzentration armer Bevölkerungsschichten in den
neuen, staatlich geförderten Großwohnsiedlungen.
Laut Carsten Keller, Soziologe und Autor des Buches „Leben
im Plattenbau – Zur Dynamik sozialer Ausgrenzung“
konnten spätere Nachbesserungen von Bausubstanz und
Infrastruktur
das
öffentliche
Bild
von
den
Problemsiedlungen lediglich fixieren. Vor diesem
Hintergrund verwundert es kaum, dass man in
Westdeutschland schockiert war ob der Vorstellung, dass 30
Prozent der neuen Bundesbürger in Problemsiedlungen
leben. Recht schnell dominierte das Wörtchen Abriss den
Diskurs.
Glücklicherweise einigte man sich aber bald auf eine andere
Lösung. Wohnumfeldverbesserung und Modernisierung
sollten den Bestand für die Zukunft sichern. „Nach zehn
Jahren Stadtentwicklung in den neuen Bundesländern zeigte
sich aber, dass auch der eingeschlagene Weg der
xxx
s.
Überschrift:
Bestätigung
der These
xxx
65
Verknüpfung
zwischen Status und
Wohnqualität:
xxx
xxx
Vitalisierung die Erosionsprozesse nicht verhindern konnte“,
konstatiert Carsten Keller. Der Abstieg der einstigen Orte
sozialer Integration verlief dabei von Stadt zu Stadt, von
Siedlung zu Siedlung, ja von Block zu Block unterschiedlich.
Ostdeutsche Mittelstädte, aufgrund der staatlich geförderten
Industrie Wachstumszentren der DDR, wurden schnell zu
Vorreitern des sozialen Abstiegs.
Ein Trend, der sich bald auch auf randstädtische
Plattenbausiedlungen in Groß- und Kleinstädten ausweitete.
Stadtsoziologen gehen heute davon aus, dass man sich der
sozialistischen Utopie einer Durchmischung aller
gesellschaftlichen Gruppen lediglich in Großstädten
annähern
konnte.
Gerade
die
mittelstädtischen Durchmischung
Großsiedlungen waren als betriebsbezogener Wohnungsbau gesellschaftlicher
Gruppen nur in
konzipiert und boten vor allem Arbeitern und einfachen
Großstädten
Angestellten einen funktional an die Arbeitsstätte möglich
gekoppelten Wohnraum. Die Privilegierten konzentrierten
sich in der DDR im innerstädtischen Neubau.
Schieflagen, die die Entwicklung nach der Wende
vorzeichneten. Konnten beispielsweise Apartments in
Plattenhochhäusern in Berlin-Mitte inzwischen zu trendigen
Locations des zeitgenössischen Lifestyles avancieren, ist das
Bild in den Randbezirken und Mittel- und Kleinstädten ein
tristes. Deindustrialisierung führte zu struktureller
Arbeitslosigkeit, nachholende Suburbanisierung und
unglückliche Belegungspolitik setzten den sozialen Abstieg
in Gang. Die jungen, besser qualifizierten zog es in den
Westen und in die Großstadt. Ältere und ressourcenschwache
Bewohner blieben. Innerhalb der Siedlungen kommt es – so
Carsten Keller – zur „Verinselung sozialräumlicher Milieus“.
„Bemerkenswert ist die Verknüpfung zwischen Status und
sichtbarer Wohnqualität“, erläutert der Experte für
Unterschied
Großwohnsiedlungen eines der Ergebnisse seiner
Berlin-Mitte
Forschungen. An Bebauungsalter und Grad der Sanierung
u. Randlässt sich das soziale Milieu der Bewohner ablesen. Sind vor
bezirke
allem Migranten und sozial Schwächere dem Verfall der
schlecht bis gar nicht sanierten Platten relativ hilflos
ausgesetzt, leben die etablierten älteren Bewohner meist
zufrieden ein paar Blocks weiter in renovierten Wohnungen.
Dem schlechten Image der Platte sind jedoch auch sie
ausgesetzt. Ein Teufelskreis von Schrumpfung und sozialer
Exklusion?
Nicht zwangsläufig. Großprojekte des Stadtumbaus wie im
thüringischen Leinefelde zeigen das beispielhaft. Ende der
80er bestand die Stadt zu 90 Prozent aus Plattenbauten, 1994
standen 30 Prozent aller Wohnungen in Leinefelde leer.
Durch das Bund-Länderprogramm Stadtumbau Ost
gefördert, wurden hier seit 2002 (Teil-)Abrisse mit
Investitionen in Infrastruktur und Grünflächen verbunden.
Umbauprojekte wie die des vielfach prämierten Architekten
Stefan Forster zeigen, wie Plattenbauten auf architektonisch
xxx
interessante Weise neues Leben eingehaucht werden kann.
Und auch Carsten Keller weist darauf hin, dass Deutschlands
Großsiedlungen nicht zwangsläufig der Abriss oder eine
Zukunft als Kulisse für düstere Hip-Hop-Videos droht.
66
xxx
„Entgegen dem Augenschein stehen die Großsiedlungen in
Ost und West nicht für ein Zuviel, sondern für ein Zuwenig
an sozialpolitischer Intervention“. Um die Großwohnanlagen
vor ihrem scheinbar sichern Schicksal als Ghetto von Morgen
zu bewahren, müsse sozialer Wohnungsbau kleinteilig über
die Stadt gestreut und vor allem eine materielle und
soziokulturelle Aufwertung der Siedlungen mit Blick auf die
Bedürfnisse ihrer Bewohner erfolgen.
1. Notiere stichwortartig, welche Kennzeichnungen des Textes in den Randnotizen und
Markierungen bereits vorgenommen wurden.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
2. Markiere die Stellen im Text, in denen Plattenbausiedlungen beschrieben werden.
3. Ergänze weitere Eintragungen. Finde Überschriften für die einzelnen Abschnitte,
ergänze Randnotizen durch weitere Erklärungen (xxx), unterstreiche wichtige
Textstellen und halte wichtige Informationen stichwortartig fest
4. Notiere stichwortartig, wie es zur Entstehung der Plattenbausiedlungen kam.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
67
Arbeitsschritt 4: Textinhalt veranschaulichen (durch Skizze,
Mindmap, Diagramm)
1. Plattenbausiedlungen werden im Text unterschiedlich dargestellt. Dabei werden sowohl
negative Aspekte genannt, als auch eine andere, positive Seite dieser Wohngebiete
aufgezeigt. Halte beide unterschiedlichen Sichtweisen in Form einer Tabelle fest.
Plattenbausiedlungen
Negative Aspekte
Positive Aspekte
-
_____________________________
-
_____________________________
-
_____________________________
-
_____________________________
-
_____________________________
-
_____________________________
-
_____________________________
-
_____________________________
-
_____________________________
-
_____________________________
-
______________________________
-
_____________________________
-
______________________________
-
_____________________________
68
2. Sowohl kurze Zeit nach dem Mauerfall als auch in der heutigen Zeit suchen Menschen
nach Lösungen für die „Problematik Plattenbau“. Illustriere die Probleme von früher
und heute sowie die im Text genannten Lösungsvorschläge anhand einer Mindmap.
Vervollständige die folgende Übersicht.
Plattenbausiedlungen
Probleme nach dem Mauerfall:
Probleme der Gegenwart:
- _____________________________
- ___________________________
- _____________________________
- ___________________________
- _____________________________
- ___________________________
Lösungsvorschläge:
Lösungsvorschläge:
- _____________________________
- ___________________________
- _____________________________
- ___________________________
- _____________________________
- ___________________________
Arbeitsschritt 5: Zusammenfasen und beurteilen
1. Fasse die zentrale These des Verfassers (Überschrift) mithilfe der wichtigsten
Argumente aus dem Text in eigenen Worten knapp zusammen.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
69
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
2. Was hältst du von den Lösungsvorschlägen für das Problem der „Ghettoisierung“?
Begründe deine Meinung.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
70
Nils Mohl: „Es war einmal
Indianerland“
Vorüberlegungen zum Buch
Hier findest du den Klappentext von Nils Mohls „Es war einmal Indianerland“51. Welche
Themen werden deiner Meinung im Buch aufgegriffen? Notiere deine Vermutung
stichwortartig an den Rand.
„Stell dir vor, du bist 17 und
lebst in den Hochhäusern am
Stadtrand. Der Sommer ist heiß.
Es ist Mitternacht, als dir
Jackie den Kopf verdreht.
Im Freibad. Fuchsrotes Haar.
Sandbraune Haut. Stell dir vor,
wie dir die Funken aus den
Fingern sprühen vor Glück. Und
plötzlich fliegt die Welt aus den
Angeln: Zöllner erwürgt seine
Frau. Edda, die 21-Jährige aus
der Videothek, stellt dir nach.
Mauser steigt mit Kondor in den
Ring. Immer wieder meinst du,
diesen Indianer mit der
Adlerfederkrone zu sehen. Und
dann zieht zum Showdown ein
geradezu biblisches Gewitter
auf – fühlt es sich so an,
erwachsen zu werden?
51
Mohl, Nils: Es war einmal Indianerland.
71
KALENDER
Teil 1: Krieger
Die Geschichte von Mauser – und Jackie
Mittwoch (noch 12 Tage Ferien)
Die Videothek
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
Zwei Überfälle
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
72
Das Freibad
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
Die Razzia
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
73
Donnerstag
Taxifahrt (Das Viertel am Fluss)
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
Eine Lektion für die zwei kleinen Cowboys (Der Eiertanz)
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
Baustelle (Ferienjob)
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
Der Zigeuner. Kampfansage
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
74
Freitag
Post (Eine Karte.)
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
Die Kundgebung
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
Im Fesselballon
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
75
Samstag
Schnürhalbschuhe
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
Die Kolonie am See
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
Vier Runden im Ring
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
76
Sonntag
Strand
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
Regen Regen Regen (Der Mord)
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
77
Montag
Abschied vom Chef
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
Observation
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
(Noch eine Karte)
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
78
Dienstag
Der Tatort
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
Fahndung
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
Das Baumhaus (Nacht)
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
79
Mittwoch (noch 5 Tage Ferien)
Die Villa (Noch nicht zum Powwow)
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
Die Bohrmaschine
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
Die Autobahnbrücke (Manitu)
__________________________________________
(Kapitel und Seitenzahl)
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
- __________________________________________________________________________
80
Die Wohngegend des Ich-Erzählers
Verbindung zur Plattenbausequenz
Arbeitsauftrag:
Unterstreiche die Stellen im Text, die die Wohngegend des Ich-Erzählers illustrieren. (Kapitel
2, S. 21-23) Achte dabei insbesondere auf die
•
•
•
Beschreibung,
die Lage, die Bewohner und
die Atmosphäre.
Anschließend werden die Resultate gemeinsam an der Tafel zusammengetragen.
+
Diskussion: Aktivierung von Vorwissen
Erinnere dich an die Sachtexte zu den Großwohnsiedlungen (Plattenbauten). Welche
Unterschiede und Gemeinsamkeiten lassen sich zwischen der Wohngegend des Ich-Erzählers
und den allgemeinen Merkmalen von Plattenbausiedlungen feststellen?
81
Sido: Mein Block (Auszüge)52
Steig ein!
Steig ein!
Ich will dir was zeigen
Der Platz an dem sich meine Leute rumtreiben:
Hohe Häuser - dicke Luft - ein paar Bäume - Menschen auf Drogen
Hier platzen Träume
Wir hier im Viertel kommen klar mit diesem Leben
Ich hab alle meine Freunde aus dieser Gegend
Hab doch keine Angst vor dem Typen mit dem Schlagring
Er ist zwar 'n bisschen verrückt doch ich mag ihn
Ich kann verstehn', dass du dich hier nicht so wohl fühlst
Dass du viel lieber zu Hause im Kohl wühlst
Du sitzt lieber am gutgedeckten Tisch
Dann merkst du schnell, Berlin ist nix für dich
Steig ein!
Steig ein!
Du in deinem Einfamilienhaus lachst mich aus
Weil du denkst Du hast alles was Du brauchst
Doch im MV scheint Dir die Sonne aus‘m Arsch
In meinem Block weiß es jeder: Wir sind Stars!
Hier kriege ich alles
Ich muss hier nicht mal weg
Hier hab ich Drogen, Freunde und Sex
Die Bullen kommen, doch jeder weiß hier Bescheid
Aber keiner hat was geseh'n also könnt ihr wieder geh‘n
OK, ich muss gesteh'n: Hier ist es dreckig wie ne Nutte
Doch ich weiß; das wird schon wieder mit'n bisschen Spucke
Mein schöner weißer Plattenbau wird langsam grau
Draufgeschissen! Ich werd‘ auch alt und grau im MV
Refrain
Meine Stadt, mein Bezirk, mein Viertel, meine Gegend
Meine Straße, mein Zuhause, mein Block
Meine Gedanken, mein Herz, mein Leben
Meine Welt reicht vom ersten bis zum 16. Stock
[…]
Arbeitsauftrag:
Vergleiche den vorliegenden Auszug mit deinem angesammelten Wissen zum Thema
„Plattenbausiedlung“. Welche Gemeinsamkeiten lassen sich feststellen? (Unterstreiche im
Text!)
52
URL: http://www.songtextemania.com/mein_block_songtext_sido.html [31.1.15]
82
Schreibe die Geschichte weiter!
Merkblatt
1. Man muss in der Fortsetzung die gleiche Zeit benutzen, wie in der Vorlage.
Man schreibt schlieβlich die Geschichte weiter.
2. Auβerdem muss man aufpassen, dass man beim Schreiben der Geschichte nicht
in eine andere Zeit verfällt!
Alle gingen gemeinsam zum Strand. Dort setzen sie sich hin und essen ein Eis.
Plötzlich sah der Ich-Erzähler einen Indianer in einem Kanu auf dem Meer.
3. Beim Gebrauch von direkter Rede muss man darauf achten, die Satzzeichen
richtig zu setzen!
„Ach, das ist aber schade!“, sagte Edda.
Edda sagte: „Ach, das ist aber schade!“
„Ach, das ist aber schade“, sagte Edda, „hoffentlich geht es dir morgen wieder
besser.“
4. Die Fortsetzung muss inhaltlich zu der Vorlage passen! (Textbezug)
Wenn du eine Fortsetzung zu einem bestimmten Auszug aus dem Roman „Es war
einmal Indianerland“ schreibst, kannst du nicht plötzlich auch in der Handlung
(beispielsweise im Freibad) auftauchen oder etwa das Geschehen nach Luxemburg
verlagern.
5. Der Inhalt der Geschichte muss realistisch sein!
6. Zu guter Letzt soll man seinen Text noch einmal gut auf Grammatik- und
Rechtschreibfehler hin Korrektur lesen.
83
Es war einmal Indianerland
Schreibaufgabe
In Kapitel 3 der Ganzschrift wird der nächtliche Ausflug ins Freibad durch eine Polizeirazzia
jäh unterbrochen. Mauser und Jackie fliehen in das Innere des Hallenbads.
„Und wie aus dem Nichts dann: das Licht einer Taschenlampe, das auf den Plastiklappen
verharrt. Das Licht einer sehr hellen Taschenlampe.“ [...]53
Schreibaufgabe:
Schreibe die Geschichte weiter.
o Überlege dir, ob Jackie und der Ich-Erzähler erwischt werden oder ob es ihnen gelingt,
zu fliehen.
o Gehe dabei auf die Gefühle beider Figuren ein.
o Baue direkte Rede in deinen Text ein.
o Dein Text soll 120-150 Wörter umfassen.
Wichtig ist, dass deine Fortsetzung zur Vorlage passt, so als würde die Geschichte auf Seite 38
noch weitergehen. Berücksichtige die Regeln des Merkblattes „Schreibe die Geschichte weiter“
in deinem Heft.
53
Mohl, Nils: Es war einmal Indianerland, S. 38.
84
Der Ich-Erzähler spricht mit Jackie über Zöllners Tat
Analyse des Gesprächs
1. Hier siehst du den Gesprächsverlauf zwischen Jackie und dem Ich-Erzähler. Ergänze
die Reaktionen und Gedanken beider Figuren, indem du mit dem Buch auf den Seiten
58-67 arbeitest.
Jackie führt „Selbstgespräche“
über das Powwow-Festival.
Der Ich-Erzähler kämpft mit
seinen Gedanken an Zöllner.
Der I.-E. erzählt Jackie von
Zöllners Tat und zeigt ihr den
Zeitungsartikel.
Jackie zeigt kein Mitgefühl.
-...........................
-...........................
-...........................
-...........................
-...........................
-...........................
Der I.-E. hat das Gefühl, Jackie
sehe ihn an, wie einen Mörder.
Jackie bezeichnet die Tat als
gruselig.
-...........................
-...........................
-...........................
-...........................
-...........................
-...........................
85
Der I.-E. möchte das Bild von
Zöllner korrigieren.
Jackie fragt nach den gestrigen
Ereignissen.
-...........................
-...........................
-...........................
-...........................
-...........................
-...........................
Der I.-E. verlässt den Raum, um sich im Bad wieder zu fangen.
-.................................................
-.................................................
-.................................................
Wieder zurück verurteilt er Zöllners
Frau wegen ihrer Schönheitsoperation.
Jackie selbst befürwortet
Schönheitsoperationen.
-............................
-...........................
-............................
-...........................
-............................
-...........................
86
Der I.-E. fühlt sich betrogen
Jackie fragt nach dem weiteren
Vorgehen der Polizei.
-..........................
-...........................
-..........................
-...........................
-...........................
-...........................
Der I.-E. ist ratlos.
Jackie wechselt das Thema.
-..........................
-...........................
-..........................
-...........................
-..........................
-...........................
87
2. Analysiere das Verhalten und die Reaktionen beider Figuren. Halte deine Ergebnisse
stichwortartig fest.
Fasse anschließend kurz in einem Satz zusammen, was dir auffällt.
Ich-Erzähler
Jackie
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3. Beurteile Jackies Verhalten und begründe deine Meinung anhand von Textbeispielen.
Gehe dabei ebenfalls auf die Gefühle des Ich-Erzählers ein.
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88
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4. Wie hätte Jackie deiner Meinung nach reagieren sollen?
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89
Gestaltendes Interpretieren54
Durch Umschreiben, Weiterschreiben oder Neuschreiben eines Textes kann – außer durch die
übliche Interpretation – ein Textverstehen erreicht werden.
Beim Um- oder Neuschreiben erhält man die Möglichkeit,
vom Autor nicht näher ausgeführte „Leerstellen“ beziehungsweise Andeutungen
im Text auszufüllen,
die psychische Lage einer Figur des Textes zu erkunden,
mit der Erzählsituation / der Erzählhaltung / der Erzählperspektive zu
experimentieren und so den Zusammenhang von sprachlicher Form und Rolle des
Erzählers zu verdeutlichen.
!!! Allerdings ist ein solches Schreiben nie Selbstzweck, sondern dient der Deutung des
authentischen Textes!!!
Dazu kann man zum Beispiel auch
eine Fortsetzung des Textes verfassen,
einen Gegentext verfassen, um eine darstellerische Entscheidung des Verfassers zu
ändern und diese Änderung und deren Wirkung mit dem Ausgangstext zu
vergleichen,
einen im Ausgangstext nicht ausgeführten oder nur kurz angedeuteten Monolog
oder Dialog verfassen, um die Motive von Figuren zu ergründen,
einen Brief oder einen Tagebucheintrag verfassen, um die Betroffenheit einer
Figur zu verdeutlichen,
…
54
In Anlehnung an Kohrs, Peter (Hg.): Deutsch in der Oberstufe 11, S.106.
90
Es war einmal Indianerland
Schreibaufgabe
Nachdem du dich ausgiebig mit dem Gespräch zwischen Jackie und dem Ich-Erzähler
auseinandergesetzt hast, verfasse nun einen Brief, indem du dich in die Figur des IchErzählers hineinversetzt und Jackie einen aufklärenden Brief schreibst.
Schreibaufgabe:
Nach dem Gespräch über Zöllners Tat schreibt der Ich-Erzähler einen Brief an Edda.
o Gehe dabei auf den Inhalt des Gesprächs ein sowie auf die Gefühle des Ich-Erzählers.
Versetze dich in die Figur des Ich-Erzählers hinein und übe Kritik an Jackies
Verhalten. Erkläre, was dich an ihrer Reaktion gestört hat und was genau du von ihr
erwartet hast.
o Schreibe in der Ich-Form!
o Gebrauche das Präteritum.
o Dein Text soll 120-150 Wörter umfassen.
Wichtig ist, dass du deine Vorwürfe anhand des Textes belegen kannst. Versuche die Gedanken
und Gefühle des Ich-Erzählers zu schildern, indem du sein Verhalten analysierst.
91
Charakterisierung von Jackie und Edda
Hinführung
1. Ordne folgende Beschreibungen den richtigen Figuren zu.
fuchsrotes Haar
groß
zickig
kantige Brille
schwarz-braune Augen
Narbe unterhalb des linken Nasenflügels
goldene Turnschuhe
glatte runde Fingernägel
Bikini
polterndes Lachen
eitel
unkeusch
blass
gut im Augenverdrehen
Kurzhaarschnitt
verwaschener Rollkragenpulli
Wildschweinbrosche
Jackie
Edda
92
3. Der Ich-Erzähler macht sich Gedanken über Jackie und Edda und zieht einen Vergleich.
Lies die Seiten 132-134 in deinem Buch und notiere stichwortartig, wie der Protagonist
die beiden Mädchen beschreibt.
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4. Welche Art von Mädchen wünscht sich der Ich-Erzähler an seiner Seite? Antworte in
ganzen Sätzen.
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93
5. Im Buch nennt der Ich-Erzähler jeweils drei Dinge, die er sicher über Jackie und Edda
weiß. Welche Beschreibungen passen zu welchem Mädchen? Kreuze an.
-
Sie hat sandbraune Haut, Sommersprossen, rotes Haar. Fuchsrotes, langes Haar.
(Muss man mögen, ich mag’s.)
-
Sie lebt in einem Haus mit Swimmingpool im Keller und Tennisplatz im Garten
(Haus trifft als Wort nicht sehr präzise in diesem Zusammenhang).
-
Ich habe sie ca. ein halbes dutzend Mal gesehen, seit ich sie kenne. Nie hat sie
dieselben Schuhe angehabt (und nie welche zum Schnüren).
Jackie
Edda
-
21 Jahre. Die Sorte Mensch, die laut sagt, was sie denkt. (Ihr Blick dann, als wäre
sie entschlossen, auf der Autobahn eine Geisterfahrt zu unternehmen.)
-
Linkshänderin – und kann knallharte Ohrfeigen schlagen, mit denen man nicht
rechnet, die man deshalb nicht kommen sieht. (Umwerfend auf ihre Art.)
-
Meine Adresse hat sie von der Bonuskarte abgeschrieben, die ich bei ihr abgegeben
habe. (Schreiben kann sie, ehrlich, sie kann’s)
Jackie
Edda
6. Welches Bild vermitteln diese beiden Beschreibungen von den Mädchen? Begründe
deine Meinung.
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94
Eine Charakterisierung verfassen55
Merkblatt
Wie’s geht! – Eine Charakterisierung verfassen
Charakter: Das Wort bedeutet im Altgriechischen „Stempel“, etwas fest Eingeprägtes. Damit
meint man auch heute noch die Eigenschaften eines Menschen, seine fest geprägten
Wesenszüge in ihrer Gesamtheit, also etwas, das sich ihm in der Regel dauerhaft eingeprägt
hat.
Charakterisierung: Das ist die mündliche oder schriftliche Beschreibung und Erklärung von
Charaktereigenschaften eines lebenden Menschen oder einer literarischen Figur. Es ist eine
Form der Texterschließung und Textbeschreibung, als Aufsatzform wird sie auch
Charakteristik genannt.
In der literarischen Charakteristik werden eine Figur und ihre Rolle im Text umfassend
untersucht und gedeutet. Dabei kommt es auf das Wesen und die Eigenschaften an, die diese
Figur vermutlich dauerhaft kennzeichnen. Zu bedenken ist, dass manche Figuren eine
Wandlung durchmachen. Das Geschehen im Text findet bei der Charakterisierung nur eine
geringere Berücksichtigung.
Das Tempus der literarischen Charakteristik ist das PRÄSENS.
Die literarische Charakteristik besteht aus drei Teilen:
•
In der Einleitung wird mit verschiedenen Kurzinformationen (Name, Alter, Wohnort
usw.) zum Hauptteil hingeführt.
•
Im Hauptteil wird das Charakterbild einer Figur umfassend und in geordneter Form
dargestellt. Dabei werden Aussagen über die charakterlichen Merkmale einer Figur zu
einem Gesamtbild gefügt und am Text belegt.
•
Im Schlussteil erfolgt eine eigene Stellungnahme, die sich auf der Grundlage
eindeutigen Textbezugs abschließend mit der Figur und ihrer Funktion im Text
auseinandersetzt (Sach- und Werturteil). Ein Vergleich mit anderen literarischen
Figuren ist möglich.
55
Dieses Merkblatt zum Verfassen einer Charakterisierung befindet sich in der Materialsammlung zum „Joker“,
S. 37f. URL:
http://www.myschool.lu/portal/server.pt/gateway/PTARGS_0_462289_19776_279_613202_43/http%3B/scs.my
school.myschool.lu/SmartContentServer/WebSpaceTemplates/Menu.aspx?Visibility=1&WebSpaceID=1661
[31.1.15]
95
Die häufigsten Fehler sind:
•
•
Die zu charakterisierende Figur wird nicht unter allen wichtigen Gesichtspunkten
beschrieben.
Es wird nur eine Nacherzählung wichtiger Stationen auf dem Lebensweg der Figur –
also eine Biografie – erstellt.
•
Die Aussagen zur Figur werden nur genannt, ohne sie am Text zu belegen.
•
Innerhalb der Charakterisierung wird Partei für oder gegen die Figur und ihre
Verhaltensweisen ergriffen.
Aussagekräftige Adjektive
Persönliche Dynamik
aktiv/tatkräftig
ausdauernd/hartnäckig/
anspruchsvoll
engagiert
zielstrebig/zielbewusst
gierig
ehrgeizig
erfolgreich
interessiert
langweilig
wild
leichtsinnig
draufgängerisch
konsequent
unkonzentriert
passiv/antriebslos/träge
willensschwach
anspruchslos/bescheiden
uninteressiert
planlos/ziellos
zufrieden
resigniert
erfolglos
teilnahmslos
interessant
sanft
kontrolliert
vorsichtig
inkonsequent
konzentrier
Gemütslage
leidenschaftlich/lebhaft/temperamentvoll
besonnen
heiter/ fröhlich
leidenschaftslos
launenhaft
missmutig
Selbstbewusstsein
selbstständig
selbstsicher
mutig/tapfer
unterwürfig
unselbstständig
unsicher
feige
rebellisch
Moralische Ausrichtung
charakterstark
gewissenhaft
ehrlich
verantwortungsbewusst
dankbar
treu
charakterlos
skrupellos/gewissenlos
verlogen
unverantwortlich
undankbar
untreu
96
Geistige Fähigkeiten
lebensfremd
kenntnisreich
phantasievoll
klug
kultiviert
reif
naiv
vernünftig
einsichtig
lebensnah
unwissend
ideenlos
dumm
unkultiviert
unreif
überlegt
töricht
uneinsichtig/dickköpfig
Emotionale Aspekte
sensibel
empfindlich
kühl/cool
munter
fröhlich/heiter
liebevoll/zärtlich
hartgesotten
dickfellig
hitzig/leidenschaftlich
müde
niedergeschlagen/mürrisch
grob
Soziale Aspekte
sympathisch
gesellig
gesprächig
zuverlässig
tolerant
aufgeschlossen
angeberisch/hochnäsig/arrogant
neidisch
uneigennützig
hilfsbereit
nachgiebig
friedlich
freundlich/liebenswürdig
unsympathisch
einzelgängerisch
zurückhaltend
unzuverlässig
intolerant
borniert
bescheiden
großzügig
berechnend
egoistisch
streng
aggressiv
unfreundlich
97
Es war einmal Indianerland
Charakterisierung
Schreibe nun eine Charakterisierung in Form eines zusammenhängenden Textes zu Edda oder
Jackie. Beziehe dich dabei auf Informationen aus dem Buch. Beschreibe die ausgewählte Figur
anhand aussagekräftiger Adjektive. Arbeite hier mit dem Merkblatt „Eine Charakterisierung
verfassen“. Dein Text sollte zwischen 120 und 150 Wörtern enthalten.
Stichwortartige Vorbereitung:
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98
Die Figur Mauser
1. Lies den Ausschnitt zu Mausers Boxkampf mit Kondor auf den Seiten 134 – 138. Was
fällt dir an folgendem Auszug von Seite 137 auf?
„[…] Dann geht der Kampf weiter: Meine Schläge kommen präzise aus der Schulter
geschossen. Ich tänzle im Ring von einem Bein aufs andere: Schaue Kondor über die
Handschuhe hinweg direkt ins lädierte Gesicht. […]“56
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2. Überprüfe deine neugewonnenen Erkenntnisse, indem du ausgewählte Ausschnitte, die
den Ich-Erzähler gemeinsam mit Mauser zeigen, noch einmal durchliest.
•
•
•
•
Am Strand, als der Ich-Erzähler von Jackie versetzt wird (S.13-19)
In der Wohngegend, als der Ich-Erzähler abends auf Kondor und die zwei kleinen
Cowboys trifft (S.40-47)
In der Wohnung des Ich-Erzählers, während des Trainings (S.21-28)
Das Gespräch mit Jackie in der Villa, die Rechtfertigungsversuche des Ich-Erzählers
bezüglich Zöllners Tat (S.58-67)
3. Erkläre, welche Bedeutung/welche Funktion Mauser für den Ich-Erzähler hat? Überlege
in diesem Zusammenhang, wann genau Mauser immer wieder an der Seite des IchErzählers auftaucht.
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56
Mohl, Nils: Es war einmal Indianerland, S. 137.
99
Wer bin ich?
Der Charakter eines Menschen ist äußerst facettenreich. So kann eine Person beispielsweise
nach außen hin schüchtern wirken und gleichzeitig einen aufbrausenden Charakter besitzen.
Der Charakter des Ich-Erzählers beinhaltet ebenfalls zahlreiche, unterschiedliche Facetten.
Wie siehst du dich selbst? Welche Eigenschaften und Eigenheiten besitzt du, die dich deiner
Meinung nach definieren und ausmachen?
Anregungen: Bist du eher schüchtern oder offen? Regst du dich schnell auf oder ist das Glas
in deinen Augen immer halb voll, anstatt halb leer. Welches ist dein Lieblingseis und was ist
typisch für dich?
1. Verfasse einen kurzen Text (100-150 Wörter) in dem du dich selbst beschreibst und
persönliche Eigenschaften und Eigenheiten nennst, die dich als Person ausmachen und
von anderen unterscheiden.
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100
KALENDER
Teil 2: Grenzen
Die Geschichte von Grünhorn – und Edda
Donnerstag (noch 4 Tage Ferien)
Der falsche Käfer (Die Nachtfahrt)
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(Kapitel und Seitenzahl)
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Autokino
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(Kapitel und Seitenzahl)
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Planänderung (Das Meer)
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(Kapitel und Seitenzahl)
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101
Der Fuchs
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(Kapitel und Seitenzahl)
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102
Donnerstagnacht
Das erste Unwetter (Gewitterregen)
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(Kapitel und Seitenzahl)
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Motel (Die Beichte)
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(Kapitel und Seitenzahl)
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Die Badewanne
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(Kapitel und Seitenzahl)
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103
Freitag
Der Stau
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(Kapitel und Seitenzahl)
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Das Festival (Noch nicht der Powwow)
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(Kapitel und Seitenzahl)
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Das Camp (Im Wald beim Festival-Gelände)
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(Kapitel und Seitenzahl)
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104
Freitagnacht
Das Chief. Der Rausch
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(Kapitel und Seitenzahl)
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Der Powwow (Abbruch)
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(Kapitel und Seitenzahl)
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Rückkehr ins Camp
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(Kapitel und Seitenzahl)
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105
Die Sombreros (Tänzchen zu dritt)
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(Kapitel und Seitenzahl)
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Ein Parkplatzversteck
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(Kapitel und Seitenzahl)
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Intermezzo (Das Zelt)
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(Kapitel und Seitenzahl)
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106
Samstag (Noch zwei Tage Ferien)
Der Marterpfahl
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(Kapitel und Seitenzahl)
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Das zweite Unwetter (Hagelsturm)
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(Kapitel und Seitenzahl)
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Die Lichtung (Sonnenaufgang)
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(Kapitel und Seitenzahl)
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107
Das Wildschwein
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(Kapitel und Seitenzahl)
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Ein Kanu (Der See)
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(Kapitel und Seitenzahl)
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Die Auflösung
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(Kapitel und Seitenzahl)
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108
Die Geschichte von Grünhorn – und Edda
Gruppenarbeit
Arbeitsaufträge
Setzt euch in den euch zugeteilten Gruppen zusammen und nehmt eine Arbeitsteilung vor,
welche Gruppenmitglieder sich mit welchen Textauszügen näher befassen.
Unterstreicht wichtige Stellen im Buch. Tragt anschließend eure Resultate in der Gruppe
zusammen.
Haltet die wichtigsten inhaltlichen Punkte in einer Darstellungsform eurer Wahl fest (Tabelle,
Mindmap, usw...). Benutzt dazu ein Plakat.
Besprecht anschließend die Aufteilung der Redeanteile während des Vortrags und macht euch
gegebenenfalls Notizen.
Mögliche Zeiteinteilung:
Textlektüre und Unterstreichen wichtiger Informationen:
Zusammentragen der Resultate und Anfertigen einer Skizze
Festhalten der Resultate auf dem Plakat
Vorbereiten des Vortrages
5-10 Minuten
15-20 Minuten
10 Minuten
10 Minuten
Anschließend stellt jede Gruppe ihren Text samt Ergebnissen kurz vor. (+- 5 Minuten)
109
Gruppen:
Gruppe 1:
Die gemeinsamen Erfahrungen von Ponyhof und Mauser:
- S. 189 (Ponyhofs Wunde),
- S. 224, S. 243f. (Konsumieren des Chiefs)
Gruppe 2:
Mausers und Eddas Erlebnisse auf dem Weg zum Powwow:
- S. 200 (Hinfahrt zum Powwow),
- S. 216 (Mausers Teilnahme am Powwow),
- S.252, S. 275 (im Motel, Mausers
Geständnis über Jackie)
Gruppe 3:
Die Sombrero-Bande:
- S. 290, S. 307, S. 322 (Verhalten und
Kampf mit Mauser),
- S. 260, S. 283 (Mausers Entführung),
Exkurs
- S. 234 (Aussprache mit Zöllner)
Gruppe 4:
Das Verhältnis von Mauser und Jackie:
- S. 228f. (Gespräch über Jackie),
- S. 266 (Jackies Drogenkonsum),
- S. 322 (erneute Annäherung im Zelt)
Gruppe 5:
Die Beziehung von Mauser und Edda
- S. 298 (die Aussprache),
- S. 315 (das Wildschwein)
- S. 333 (Eddas Narbe)
- S. 340 (Mausers Entscheidung für Edda)
110
Logo der Schule
Arbeitsmappe zum Thema „Drogenkonsum“
Selbstständige Erarbeitung durch die Schüler der Klasse ...
(Zeitraum...)
111
1. Warum nehmen Menschen Drogen?
Menschen nehmen Drogen, weil sie in ihrem Leben etwas verändern möchten. Hier sind einige
der Gründe, die junge Menschen dafür angeben, warum sie Drogen konsumieren:
•
•
•
•
•
•
um „wie die anderen zu sein“
um Probleme zu vergessen oder sich zu entspannen
um der Langeweile zu entkommen
um sich erwachsener zu fühlen
um zu experimentieren, auch aus Neugierde
aus Protest
Sie denken, Drogen seien die Lösung für ein Problem, doch schließlich werden die Drogen
selbst zum Problem.
In der heutigen Welt aufzuwachsen und zu leben, ist nicht immer leicht. Sportliche Betätigung,
die richtige Ernährung, oder auch einfach nur ein langer Spaziergang, um sich Dinge in der
Umgebung bewusst anzuschauen, bis man wieder extrovertiert ist und sich besser fühlt, kann
manchmal Wunder wirken. Ein Gespräch mit einem Freund, einem Geistlichen oder einem
Familienmitglied, dem man vertraut, kann ebenfalls helfen, wenn man Probleme hat.
Auch für Menschen mit Drogenproblemen gibt es Lösungen und Wege aus der Abhängigkeit.
So etwa Narconon, ein Selbsthilfeprogramm für wirksame Drogenrehabilitation, das auf L. Ron
Hubbards Erkenntnissen basiert und eine Erfolgsrate von über 70% vorweisen kann - weit mehr
als vergleichbare Einrichtungen. Wie viele tausend Menschen bestätigen können, ist es sehr
wohl möglich, sich von Drogenabhängigkeit und den zerstörerischen Langzeitwirkungen von
Drogen zu befreien und mit neuer Lebenskraft und Hoffnung durchs Leben zu gehen.
Die beste Lösung ist natürlich, gar nicht erst mit Drogen anzufangen.
Quelle: www.sag-nein-zu-drogen.de
Arbeitsaufträge
1. Welche Gründe nennt Ponyhof in Nils Mohrs Roman „Es war einmal Indianerland“, warum
Menschen Drogen konsumieren? Notiere stichwortartig in dein Heft. (Vgl. Buch, S. 243-245)
2. Erkläre in welchem Kontext Ponyhof über den Konsum von Drogen redet! (ca. 40 Wörter)
Antworte in ganzen Sätzen.
3. Vergleiche die Gründe für das Konsumieren von Drogen im Text mit den Gründen, die
Ponyhof nennt. Welche Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede stellst du fest?
Stelle deine Resultate in Form einer Tabelle stichwortartig gegenüber.
112
2. Drogensucht: Wie „funktionieren“ Drogen?
Drogen sind im Grunde genommen Gifte. Ihre Wirkung wird von der eingenommenen Menge
bestimmt. Eine kleine Menge wirkt stimulierend. Eine größere Menge wirkt beruhigend oder
einschläfernd. Eine noch größere Menge kann tödlich sein. Dies gilt für jede Droge, sei es
Kaffee, Arsen oder Alkohol, nur die nötige Menge, um die Wirkung hervorzurufen, ist
unterschiedlich. Drogen blockieren alle Empfindungen - die wünschenswerten und die
unerwünschten.
Wenn eine Person denkt, schaut sie auf „Bilder“ in ihrem Verstand. Wie diese geistigen
Vorstellungsbilder funktionieren, ist leicht zu demonstrieren. Schließen Sie Ihre Augen und
stellen Sie sich eine Katze vor. Sie werden schnell auf das Bild einer Katze schauen. Ihr
Verstand zeichnet jede Sekunde Ihres Lebens viele Bilder auf und speichert sie. Wir nennen
das Erinnerung. Diese Aufzeichnungen sollen Ihnen dabei helfen, die Probleme des Lebens zu
lösen. Normalerweise, wenn sich eine Person an etwas erinnert, reagiert der Verstand sehr
schnell und sie erhält die Information unmittelbar mit Hilfe des Verstands. Drogen
beeinträchtigen diese Funktion, sie lassen die Bilder im Verstand verschwimmen und
verursachen Erinnerungslücken. Informationen in diesem Durcheinander zu erhalten, ist kaum
möglich.
Drogen verursachen, dass eine Person langsam reagiert und sich dumm fühlt. Fehlschläge im
Leben sind die Folge davon. Und wenn sich die Fehlschläge häufen und das Leben härter wird,
steigt das Verlangen nach Drogen, um sich mit ihrer Hilfe über die Probleme hinwegzutrösten.
Der wiederholte Drogenkonsum oder Drogensucht kann die Wahrnehmung der Person weiter
verzerren und ihre Aktionen wirken auf Außenstehende bestenfalls merkwürdig oder irrational.
Im Extremfall kann sie auf eigentlich harmlose Situationen sogar mit Gewalt reagieren.
Eine der Lügen, die gern über Drogen verbreitet wird, ist, dass sie die Kreativität einer Person
fördern oder ihr „Bewusstsein“ erhöhen. Die Wahrheit sieht vollkommen anders aus. Man kann
die Emotionen eines Menschen in Form einer Skala darstellen, die von Enthusiasmus ganz oben
bis hinunter in tiefste Apathie reicht. Menschen bewegen sich im Laufe ihres Lebens oder auch
nur innerhalb eines Tages auf dieser Skala hinauf und hinunter. Ein trauriger Mensch kann
Drogen benutzen, um sich selbst ein künstliches Glücksgefühl zu vermitteln. Es wird nur für
einen kurzen Moment funktionieren. Kokain lässt die Person in eine falsche Art von
Fröhlichkeit hinübergleiten. Wenn die Wirkung der Droge nachlässt, fällt sie tiefer als je zuvor.
Und nach jedem Drogenkonsum ist der emotionale Sturz tiefer und noch tiefer. Schlussendlich
wird die Droge jegliche Kreativität in der Person vollständig zerstören.
Quelle: www.sag-nein-zu-drogen.de
Arbeitsaufträge
1. Gliedere den Text in drei Abschnitte und teile jedem Abschnitt die richtige Überschrift
zu: „Auswirkungen auf den Verstand“, „Definition von Drogen“, „Zerstörung von
Bewusstsein und Kreativität“.
2. Welche Folgen des Drogenkonsums werden im Text genannt? Notiere stichwortartig in
dein Heft.
3. Erläutere die Folgen des „Chiefs“ unter denen Mauser in Nils Mohls Roman „Es war
einmal Indianerland“ zu leiden hat. Antworte in ganzen Sätzen. (Vgl. Buch S. 224, S.
243-249) (ca. 60 Wörter)
113
3. Internetrecherche
3. 1 Unterschiedliche Arten von Drogen
Es gibt verschiedene Arten von Drogen. Suche folgende Begriffe im Internet und notiere die
Beschreibungen und Erklärungen stichwortartig in dein Heft:
o Alkohol (Ethanol)
o Amphetamin
o Biogene Drogen
o Cannabis
o Crack
o Crystal Meth (Methamphetamin)
o Ecstasy
o Heroin
o Kinder-Koks (Ritalin)
o Kokain
o LSD
114
3.2 Crystal
Es sorgt für den harten Kick und hat furchtbare Folgen: Laut Zollfahndungsamt
konsumieren immer mehr Bayern Crystal – Experten warnen: Das Rauschgift kommt
München immer näher.
München - Die Droge zählt zu den gefährlichsten der Welt, Experten stellen sie auf eine Stufe
mit Heroin und Crack. Crystal aber ist keine x-beliebige Gossen-Droge. Es ist die meist
konsumierte Droge der Welt. Wenn es so weitergeht, wird das auch in Bayern so sein. Und
zwar sehr bald.
In diesem Jahr hat das Zollfahndungsamt in Zusammenarbeit mit tschechischen Kollegen so
viele Crystal-Konsumenten festgenommen wie noch nie – das Hauptgebiet liegt in NordostBayern: 2009 flogen zwischen Hof im Norden und Furth im Wald im Süden 21 Menschen auf,
sagt Jürgen Thiel, Leiter des Sachgebiets Rauschgift im Zollfahndungsamt München. Die
hatten insgesamt 138 Gramm Crystal dabei. 2010 waren es 109 Fälle mit 1200 Gramm, im
ersten Halbjahr 2011 bereits 210 mit 2600 Gramm.
Crystal macht extrem abhängig und Menschen zu Zombies: Nach einigen Jahren faulen ihnen
die Zähne ab, sie bekommen Pusteln im Gesicht, Halluzinationen und Panikattacken.
Viele sterben an Hirnblutungen, Herzinfarkten oder Hitzschlag, weil die Körpertemperatur im
Rausch auf bis zu 43 Grad steigen kann. „Manche Langzeitkonsumenten haben sogar richtige
Löcher in der Gehirnmasse“, sagt Thiel, „wie ein Schweizer Käse.“ Die Nervenbahnen sind
zerstört, bei vielen führt das zu Langzeitpsychosen und Schizophrenie.
Jürgen Thiel und seine Kollegen nennen Crystal deshalb auch „die Droge, die blöd macht“. Wer
so zerstört endet, ist meist nicht älter als 29, sagt der Oberamtsrat. „Und für den Rest seines
Lebens ein Sozialfall.“
Arbeitsaufträge
1. Gib die Quelle dieses (gekürzten) Textauszugs an.
o In welcher Zeitung ist der Artikel erschienen?
o Wann ist der Artikel erschienen?
o Wer hat den Artikel verfasst?
Antworte in ganzen Sätzen!
2. Notiere stichwortartig die Folgen von Crystal in dein Heft.
3.3 Drogensucht. Wo Betroffene Hilfe finden
Viele Organisationen und Vereine unterstützen Drogenabhängige mit Beratungen und
Informationen.
Suche 5 ernst zu nehmende Internetadressen für Betroffene und Angehörige und notiere
Namen und Internetadresse in dein Heft.
115
116
117
118
Übungen zu den Satzgefügen
1. Setze die passenden Konjunktionen ein.
_________ Mauser Edda alleine im Motel zurückgelassen hat, ist sie ihm auf das PowwowFestival gefolgt. Aufgeregt durchquert sie die Menschenmenge, ______________ von allen
Seiten laute Musik aus den Boxen dröhnt.
Edda steigt auf eine kleine Erhöhung, ___________________ sie das Gelände besser
überblicken kann, doch nichts. „Ich frage mich, ____________ Mauser wohl auch gerade an
mich denkt?“ Sie möchte ihn auf jeden Fall finden, _________________ sie sich Sorgen um
ihn macht. Sie kann sich nicht vorstellen, wie es sein muss, ______________ man plötzlich
erfährt, _____________________ der eigene Vater ein Mörder ist.
_____________ sie das Gelände mehrfach mit Blicken abgesucht hat, beschließt sie, zurück
zum Auto zu gehen. Sie hat nicht mehr geschlafen, ____________ sie von dem Motel
weggefahren ist. „Ich hoffe nur, ________________ es ihm gut geht“, denkt sie,
______________ sie plötzlich jemanden ihren Namen rufen hört.
2. Ergänze folgende Sätze:
1. Mauser fährt zum Powwow, weil ______________________________________________
___________________________________________________________________________
2. Zöllner verschwindet plötzlich, nachdem ________________________________________
___________________________________________________________________________
3. Mauser wartet am Strand auf Jackie, obwohl _____________________________________
___________________________________________________________________________
4. Kondor geht im Ring taumelnd zu Boden, als ____________________________________
___________________________________________________________________________
119
5. „Diese Bilder kenne ich sonst nur aus dem Fernsehen“, denkt Mauser, während _________
___________________________________________________________________________
3. Verbinde beide Hauptsätze zu einem Satzgefüge aus Hauptsatz und Nebensatz. Achte
dabei auf die Verbstellung und die Kommasetzung.
1. Ich habe keine Angst vor dir Kondor. Ich werde dich im Ring besiegen. (weil)
Ich habe keine Angst vor dir Kondor, weil ich dich im Ring besiegen werde.
2. Ich mag Edda. Ich bin in Jackie verliebt. (obwohl)
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
3. Ponyhof und Jackie fahren zum Powwow. Sie vertreten dort die Interessen der
Kundgebung. (weil)
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
4. Edda glaubt Mauser nicht. Er meint es ernst mit ihr. (dass)
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
5. Mauser sah Jackies blonde Freundin. Er wusste, wo er Jackie findet. (Nachdem)
Nachdem___________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
6. Mauser hat einen Ferienjob. Er kann sich einen Punchingball kaufen. (damit)
Damit______________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
120
121
Übung zu den Relativsätzen
1. Bilde Relativsätze
Mauser: „Ich möchte einen Vater haben, _________________________________________
__________________________________________________________________________“
Mauser: „Ich möchte einen Vater haben, der für mich da ist.
2. Jackie trägt den roten Regenmantel, ____________________________________________
___________________________________________________________________________
3. Das ist die Mütze, __________________________________________________________
___________________________________________________________________________
4. Mauser hat sich einen Film ausgeliehen, ________________________________________
___________________________________________________________________________
5. Im Kanu liegt das Wildschwein, _______________________________________________
___________________________________________________________________________
6. In Ponyhofs Rucksack befinden sich die Drogen, _________________________________
___________________________________________________________________________
122
Es war einmal Indianerland
Schreibaufgabe
Lies noch einmal den Textauszug auf den Seiten 243-250, als Mauser und Ponyhof das Chief
einnehmen und unterstreiche wichtige Stellen im Buch.
Schreibaufgabe:
Mauser ist wieder zu Hause in seiner Wohnsiedlung und trifft dort auf Kondor. Er berichtet
ihm von seinen ersten Erfahrungen mit Drogen.
o Beschreibe die Wirkung des Chiefs und wie sich Mauser dabei gefühlt hat.
o Gehe auf Mausers Gefühle ein, dass er sich von Ponyhof betrogen fühlt, da dieser ihm
das Chief heimlich untergeschoben hat. Erläutere außerdem, warum es für Mauser als
Sportler besonders schlimm war, Drogen zu konsumieren.
o Beschreibe ebenfalls die Reaktion Kondors. Beachte dabei dessen Charakter aber auch
den Umstand, dass sein Bruder durch einen Überdosis gestorben ist.
o Schreibe in der Ich-Form!
o Gebrauche die Zeitformen Präsens (momentane Gefühlslage...) und Präteritum
(Rückblenden...).
o Dein Text soll 120-150 Wörter umfassen.
123
Die Indianermotivik im Buch
1. Die Kundgebung
Lies die Seiten 97-99 zur Kundgebung im Buch und unterstreiche wichtige Stellen. Versuche,
Antworten auf folgende Fragen zu finden:
-
Wogegen protestieren die Teilnehmer der Kundgebung?
-
Wie / Auf welche Weise protestieren sie?
-
Wie lauten ihre Parolen ?
Anschließend werden die Resultate gemeinsam an der Tafel zusammengetragen.
+
+
124
Powwow
Ein Powwow (auch Pow-Wow oder Pow Wow) ist ein Treffen nordamerikanischer Indianer
(oder auch von Indianern mit Nicht-Indianern), um gemeinsam zu tanzen, zu singen, Kontakte
zu knüpfen und die indianischen Kulturen zu ehren.
Etymologie
Der Begriff „Powwow“ stammt aus der Narragansett-Sprache und bedeutet „Schamane“ oder
spiritueller Führer des Krieges. Es wird aber in der Algonkin-Sprache als Ratsversammlung
übersetzt. Spätestens im 18. Jahrhundert wurde der Begriff von englisch- und
deutschsprachigen Kolonisten übernommen.
Geschichte
Die Vorläufer der Powwows entstanden um 1850 bei den Ponca und Omaha als öffentliche
Veranstaltungen von Kriegergesellschaften. Der Zweck dieser Veranstaltungen lag u.a. in der
Stärkung der Gemeinschaft in psychischer und sozialer Hinsicht. Dies geschah durch die
Entwicklung einer eigenen Identität der Gesellschaft in allen Bereichen des traditionellen
Lebens und dem bewussten Umgang damit. Nach innen schuf man sich eigene Grundsätze, die
man bei bestimmten Anlässen in der Öffentlichkeit demonstrierte. Deshalb wiesen diese
Veranstaltungen militärische, religiöse, soziale, wirtschaftliche, rechtliche, didaktische,
kulinarische, künstlerische, unterhaltende und andere traditionelle Aspekte auf, die genau auf
die betreffende Kriegergesellschaft zugeschnitten waren. Es waren also typische Volksfeste.
Verschiedene Kriegergesellschaften anderer Völker übernahmen im Laufe der Zeit diese
Bräuche und verbanden sie mit ihren eigenen Bräuchen. Auf diese Weise verbreiteten sich die
Powwow-Vorläufer im 19. Jahrhundert über die mittleren, nördlichen und südlichen Plains und
Prärien u.a. zu den (Lakota, Cheyenne, Absarokee (Crow) und Blackfoot). Als diese Völker
gezwungen wurden, in Reservaten zu leben, verloren die Kriegergesellschaften ihre Bedeutung.
Die alten Bestandteile des Volksfestes wurden jedoch beibehalten und weiterentwickelt. Dabei
wurden sie in einigen Teilen vereinfacht und in anderen komplexer. Seit der Reservatszeit ist
es irrelevant, ob die Powwowleute Mitglieder einer Kriegergesellschaft sind, von welchem
Volk sie stammen, aus welchem Naturraum oder aus welchem Erdteil sie kommen.
Entscheidend ist nur noch die Zugehörigkeit oder Anerkennung irgendeiner Stammeskultur.
Die Nachfolger der Mitglieder der Kriegergesellschaften sind seit dem Ersten Weltkrieg die
Kriegsveteranen. Dadurch lebten viele alte Traditionen in den 20er Jahren wieder auf. Die
Aspekte Sport und Spiel kamen hinzu. Im 20. Jahrhundert verbreitete sich die Powwowkultur
über ganz Nordamerika und fand auch in Europa ihre Anhänger. In den 1970er Jahren wurden
die Powwows von der US-Regierung nur als heidnische Tänze angesehen und nur noch an
Feiertagen erlaubt. Heutzutage finden Powwows nur noch als Tanzwettbewerbe statt, wobei die
Kultur aber immer noch beachtet wird. In Deutschland finden regelmäßig Powwows der hier
stationierten amerikanisch-indianischen Soldaten statt. Die Teilnahme von nicht-indianischen
125
Living-History-Darstellern, die in ihrer Freizeit das Leben der früheren Indianer nachspielen
(„Hobbyisten“ genannt), wird nicht gern gesehen.
Zweck und Bedeutung
Powwows sind heute der in der Öffentlichkeit deutlichste Ausdruck der nordamerikanischen
Indianerkulturen. Die Teilnehmer präsentieren hier stolz ihre Stammeszugehörigkeit und
erneuern bei jeder dieser Veranstaltungen ihr Selbstverständnis als „Native Americans“.
Demnach sind Powwows soziologisch betrachtet weit mehr als nur indianische Volksfeste. Der
Zweck eines Powwows besteht darin, den gemeinschaftlichen Geist zu stärken und die
Zugehörigkeit zu einer indianischen Kultur aktiv zu leben. Das geschieht durch Stärkung von
Körper, Seele und Geist. Für ein gutes Leben ist es den Powwowleuten wichtig, bewusst die
Traditionen zu pflegen. Auf den Powwows geschieht das beispielsweise durch Trachten,
Abzeichen, Regalia, Symbole, Tänze, Rituale, Rechtsakte, Zeremonien, Ehrungen, Speisen,
Sprache(n), Lieder, Gebete, Geschichten, Anekdoten, Witze, Kunst, Spiele, Sport usw.
Außerdem wurde geraucht um den Mächten ein Opfer zu bringen oder diese einzuladen.
Powwows sind heute in erster Linie ein komprimiertes Abbild der traditionellen Lebensweise
der Ureinwohner der nordamerikanischen Plains und Prärien. Die gemeinsame Teilnahme von
Angehörigen sehr unterschiedlicher Stammeskulturen führt trotz der Pflege der jeweiligen
Eigenheiten zu einer Vermischung der unterschiedlichen kulturellen Elemente und fördert so
das Entstehen einer gemeinsamen indianischen Kultur mit einem Schwerpunkt auf den
Plainskulturen. Auch die Tatsache, dass sich bei Powwows häufig „multikulturelle“
Liebespaare finden, bestätigt diesen Trend. Ein anderer Grund für Powwows war das Finden
eines Kompromisses für ein Problem, auch für ein Friedensangebot zwischen verschiedenen
Parteien.
Bestandteile
Ein Powwow kann wenige Stunden bis mehrere Tage dauern. Ein Powwowtag beginnt mit dem
offiziellen Weckruf eines Ausrufers bei Sonnenaufgang und endet häufig mit den inoffiziellen
nächtlichen Privatparties am Morgen nach dem letzten Veranstaltungstag. Dazwischen kann
eine Vielzahl von Einzelevents stattfinden. Dabei unterscheidet man zwischen Veranstaltung
in der Tanzarena, Veranstaltungen außerhalb der Tanzarena und Veranstaltungen die inner- und
außerhalb der Tanzarena stattfinden. Jede Veranstaltung folgt dabei einem bestimmten Ablauf.
Ein Bestandteil eines Powwows ist in der Regel eine Musik- und Tanzveranstaltung. Da sich
bei Powwows oftmals mehrere tausend Teilnehmer treffen, muss es rechtzeitig geplant werden.
Dies organisiert das Powwow Komitee, indem es u.a. Sponsoren sucht, Werbung macht,
Künstler bucht und zahlreiche Helfer wirbt. Beim Termin spielen der Arena Direktor und der
Master of Cermonies wichtige Rollen. Die Zeremonie des Einzuges, mit der jedes authentische
Powwow beginnt, gilt vielen Indianern als heilig, so dass es oft nicht gestattet ist, dabei zu
filmen. Bei diesem Einzug laufen ein Geistlicher, die Flaggenträger (meist Kriegsveteranen)
und die Tänzer bei der Musik der Trommelgruppe in die Arena ein. Anschließend erfolgt die
Ehrung der Veteranen, gefolgt von den verschiedenen Tänzen.
Quelle: www.wikipedia.de
Arbeitsauftrag :
Unterstreiche die Merkmale des traditionellen Powwows im Text. Vergleiche diese mit den
gesammelten Fakten zur Kundgebung im Buch. Welche Gemeinsamkeiten stellst du fest ?
Notiere in dein Heft.
126
Das Auftauchen des Indianers
Arbeitsauftrag :
Im Folgenden findest du eine Auflistung der Stellen im Buch, in denen der Indianer auftaucht,
beziehungsweise die Indianersymbolik eine Rolle spielt :
Teil 1: Die Geschichte von Mauser – und Jackie
Seite: 169 – 55 – 27 – 86 – 110 – 152 – 183
Teil 2: Die Geschichte von Grünhorn – und Edda
Seite: 218 – 202 – 222 – 252/253 – 189 – 246 – 296 – 211 – 298
Schlag die entsprechenden Stellen nach und beantworte folgende Fragen :
-
Wo taucht der Indianer auf ?
-
In welcher Form taucht er auf, beziehungsweise was tut er ?
-
In welcher Lage befindet sich Mauser jeweils, wenn der Indianer auftaucht. (Warum
taucht er gerade in diesen bestimmten Situationen auf?)
Trage deine Ergebnisse nach vorgegebenem Muster in die Mindmap ein.
127
In der Videothek
Zwischen den Regalen
Im Freibad
Reitautomat in Form eines
Indianerpferdes
Mauser lernt Jackie kennen
Vor Mausers Wohnung
Auftauchen des Indianers
(Teil 1)
128
Auf dem Weg zum Powwow
Auf der Rückbank des Autos
Auf der Autobahnbrücke
Indianermusik im Radio
Edda liest Mauser während
seines Tiefpunktes auf und
fährt mit ihm zum Powwow
Auf dem Parkplatz des Autokinos
Auftauchen des Indianers
(Teil 2)
129
Lehrerhandreichungen zu den Arbeitsmaterialien
Nils Mohl: „Es war einmal Indianerland“
130
Verlaufsplanung
1
2
3
4
5
6
7
8
Titel
Kurzsequenz
„Plattenbau“
(Hinführung)
(Vertiefung)
„Leben im Plattenbau“
„Zwischen Sozialutopie
und Gangster-Rap“
Sachtext: „Zwischen
Sozialutopie und
Gangster-Rap“
„Es war einmal
Indianerland“
„Teil 1: Krieger:
Die Geschichte von
Mauser – und Jackie
Einführungsstunde
Die Wohngegend des
Ich-Erzählers
Im Freibad /
Eine Fortsetzung
schreiben
Im Freibad / Eine
Fortsetzung schreiben
Überarbeitung
Möglicher Lektüretest /
Besprechung Kalenderauszüge
910
11
Analyse des Gesprächs
zwischen Jackie und dem
Ich-Erzähler über
Zöllners Tat
Mögliche
Schreibaufgabe
-
-
Inhalt
Bildimpuls: Atmosphäre von Plattenbauten
Sachtexte „Großwohnsiedlungen“ und „Plattenbau“
Arbeitsblatt: Erstellen einer Mindmap
Audiotext „Leben im Plattenbau“
Arbeitsblatt
„Einen Sachtext mithilfe der Fünf-SchritteLesemethode bearbeiten“ (Arbeitsblatt) (1. Teil)
„Einen Sachtext mithilfe der Fünf-SchritteLesemethode bearbeiten“ (2 Teil)
Verbesserung
Arbeitsblatt: Klappentext zur Erschließung zentraler
Themen
Kalender zu Teil 1 „Krieger“
(Gemeinsame Lektüre des ersten Kapitels und
Ausfüllen des Kalenders)
Texterschließung
Erstellen des Tafelbildes
Diskussion / Anknüpfen an die Plattenbausequenz
Sido „Mein Block“ (Alternativ)
Lektüre Kapitel 3
Merkblatt „Schreibe die Geschichte weiter“
Schreibaufgabe „Freibad“
Überarbeitung der Schreibaufgabe nach Korrektur der
Lehrperson (Inhalt und Form)
(Arbeit mit einem Wörterbuch)
Ausfüllen bestimmter Kalenderauszüge, die es zu
Hause zu lesen galt
Verbesserung aller bis dahin ausgefüllten
Kalenderauszüge und Besprechung zentraler Stellen
(Möglichkeit der Schüler, Unklarheiten zu klären)
-
Analyse des Gesprächs
Analyse und Beurteilung von Jackies Verhalten
Verbesserung / Vorträge
-
Schreibe einen Brief an Jackie, indem du dich in die
Lage des Ich-Erzählers hineinversetzt und ihr
Verhalten kritisch analysierst
(fakultativ)
131
11- Charakterisierung 12 Hinführung
13
14
15
Eine Charakterisierung
verfassen
Eine Charakterisierung
verfassen/
Überarbeitung
Möglicher 2. Lektüretest
-
16
17
18
19
Die Figur Mauser
Wer bin ich?
Es war einmal
Indianerland
Teil 2: Grenzen:
Die Geschichte von
Grünhorn – und Edda
Gruppenarbeit zum
zweiten Teil der
Ganzschrift
20
21
Sequenz zur
Drogenproblematik
(Hinführung)
-
-
Charakterisierung von Edda und Jackie (Arbeitsblatt)
Zuordnung von Merkmalen und Eigenschaften
Reflektion des Ich-Erzählers über die ideale Frau
Beschreibung der beiden Frauen durch den IchErzähler
…
Merkblatt
Arbeitsblatt
Überarbeitung auf Inhalt und Form hin (peer-review)
Vorträge ausgewählter Schülerproduktionen
Ausfüllen bestimmter Kalenderauszüge, die es zu
Hause zu lesen galt
Verbesserung aller bis dahin ausgefüllten
Kalenderauszüge und Besprechung zentraler Stellen
(Hier können ausgewählte Stellen noch einmal im
Detail mit den Schülern gelesen und besprochen
werden.)
Erschließung der Figur Mauser (Arbeitsblatt)
Mauser ist kein isolierter Charakter, sondern Teil der
Persönlichkeit des Ich-Erzählers
Erklärung der Struktur
Die Schüler sollen selbst reflektieren, welche
Eigenschaften sie ausmachen und diese schriftlich
festhalten
Anschließende (freiwillige) Vorträge
(Die Schüler haben den Kalender zum 2. Teil des
Buchs bereits erhalten und hatten die Aufgabe, den 2.
Teil über die Ferien zu lesen und den Kalender
auszufüllen. Diesen kann man als weiteren Lektüretest
in den „contrôle continu“ einfließen lassen oder aber
die erste Stunde dafür nutzen, Probleme und
Schwierigkeiten in dem Zusammenhang zu klären.)
-
Arbeitsaufträge Gruppenarbeit
-
Arbeit an der Gruppenarbeit
Vorträge (1/2)
-
Puffer: Es ist wichtig, ausreichend Zeit für diese
Aufgabe einzuplanen, damit sie gewissenhaft erledigt
wird. Zudem können bei den Vorträgen interessante
Diskussionen zu bedeutsamen Entwicklungen im Buch
entstehen. Diese sollte man unbedingt aufgreifen und
weiterführen.
Lektüre und Besprechung von Mausers
Drogenkonsum auf dem Powwow-Festival
Bildmaterial: Folgen von jahrelangem Konsum von
Cristal Meth
Möglichkeit einer spontanen Diskussion
-
132
22
28
29
Selbstständige
Erarbeitung der
Arbeitsmappe
Internetrecherche
Selbstständige
Erarbeitung der
Arbeitsmappe
Erarbeitung der
Sachtexte und Aufgaben
zur Ganzschrift
Selbstständige
Erarbeitung der
Arbeitsmappe
Verbesserung
Hörverstehen: Übung
Das Phänomen Sucht
Hörverstehen
Test Hörverstehen
Körperschäden durch
Drogen
Hörverstehen
Satzgefüge
30
Satzgefüge
31
Abprüfen der
Schreibkompetenz
Indianermotivik
(Hinführung)
Indianermotivik
Powwow
23
24
25
26
27
32
33
-
Selbstständige Internetrecherche (Lehrperson nimmt
die Rolle des formativen Begleiters ein.)
-
Die Schüler sollen autonom die Fragen zu den
Sachtexten in der Arbeitsmappe sowie die Fragen zur
Ganzschrift beantworten. (Falls die eingeplante Zeit
nicht ausreicht, können die Schüler, die Arbeit zu
Hause zu enden machen.)
-
Gemeinsame Verbesserung der einzelnen Aufgaben
-
Das Phänomen Sucht
-
Verbesserung
Körperschäden durch Drogen
(Dieser Test kann zur Erlangung der Hörkompetenz
genutzt werden.)
Verbesserung
Theorie und Übungen
Verbesserung
Theorie und Übungen
Verbesserung
Mauser berichtet Edda von seiner Aussprache mit
Zöllner
Ziele der Kundgebung
Arbeit mit dem Text und Erstellen eines Tafelbildes
Vergleich zwischen dem traditionellen Powwow und
dem Powwow-Festival
Erschließung des Sachtextes und Vergleich mit dem
Buch
Erstellung eines Tafelbildes
Erklärung des Titels (Audiotext und Tafelbild)
Audiotext
Gemeinsame Erarbeitung eines Tafelbildes
-
34
Indianermotivik
Erklärung des Titels
35
Indianermotivik
Auftauchen des Indianers
Indianermotivik
36
-
Arbeitsblätter (mögliche Aufteilung der Klasse in zwei
Gruppen)
Verbesserung der Arbeitsblätter
Abschluss der Ganzschrift (Mauser hat zu sich selbst
gefunden)
Evtl. noch einmal auf die Struktur des Buches
eingehen
Evtl. Vorträge der Schreibaufgabe
133
Lehrerhandreichungen zu den Arbeitsmaterialien
Nils Mohl: „Es war einmal Indianerland“
(Teil 1: Krieger: Die Geschichte von Mauser – und Jackie)
134
Plattenbausequenz: Bildimpulse57
58
60
59
61
57
Die Bildimpulse sind in digitaler Form auf der beiliegenden CD enthalten.
URL: http://www.das-neue-dresden.de/impressionen.html [31.1.15]
59
URL: http://www.dailytalk.ch/linker-klassenkampf/plattenbau/ [31.1.15]
60
URL: http://www.histocard-shop.de/product_info.php?products_id=9446 [31.1.15]
61
URL: http://www.baulinks.de/webplugin/2005/1333.php4 [31.1.15]
58
135
Nils Mohl: „Es war einmal
Indianerland“
Vorüberlegungen zum Buch
Hier findest du den Klappentext von Nils Mohls „Es war einmal Indianerland“. Welche Themen
werden deiner Meinung im Buch aufgegriffen? Notiere deine Vermutung stichwortartig an den
Rand.
Stell dir vor, du bist 17 und
lebst in den Hochhäusern am
Stadtrand. Der Sommer ist heiß.
Es ist Mitternacht, als dir
Jackie den Kopf verdreht.
Im Freibad. Fuchsrotes Haar.
Sandbraune Haut. Stell dir vor,
wie dir die Funken aus den
Fingern sprühen vor Glück. Und
plötzlich fliegt die Welt aus den
Angeln: Zöllner erwürgt seine
Frau. Edda, die 21-Jährige aus
der Videothek, stellt dir nach.
Mauser steigt mit Kondor in den
Ring. Immer wieder meinst du,
diesen Indianer mit der
Adlerfederkrone zu sehen. Und
dann zieht zum Showdown ein
geradezu biblisches Gewitter
auf – fühlt es sich so an,
erwachsen zu werden?
136
Anhand des Klappentextes sollen die Schüler antizipieren, welche Themen im Buch
möglicherweise angeschnitten werden. Die Vorschläge / Äußerungen der Schüler können
gemeinsam an der Tafel festgehalten und stichwortartig auf dem Arbeitsblatt notiert werden.
Mögliche Schülerantworten:
-
Jugendlicher im Mittelpunkt der Handlung
-
Plattenbausiedlung
-
Verliebtsein
-
Zwei Frauen
-
Boxen
-
Indianer
-
Erwachsenwerden
- ...
137
KALENDER62
Teil 1: Krieger
Die Geschichte von Mauser – und Jackie
Lösungen63
Mittwoch (noch 12 Tage Ferien)
Die Videothek.
(Kapitel 5, S. 48)
- Der Ich-Erzähler lernt Edda in der Videothek kennen
- Auf dem Weg dorthin kommt er an einer Gedenkstätte für einen verunglückten
Motorradfahrer vorbei
- Er erinnert sich an den Tod eines kleinen Kindes aus der Siedlung
- (Auftauchen des Indianers)
Zwei Überfälle.
(Kapitel 7, S. 69)
- Der Ich-Erzähler verlässt die Videothek
- Er denkt über Edda nach, die er gerade kennengelernt hat
- Er denkt darüber nach, ob er abends illegal ins Freibad gehen soll (Austausch IchErzähler und Mauser)
- Kondor überrascht ihn und nimmt ihm die DVD ab, damit er keine Ausrede mehr hat,
am Abend nicht mit ins Freibad zu gehen
- (Weitere Informationen über Kondors sozialen Abstieg und den Tod seines Bruders
Emmemm)
Das Freibad.
(Kapitel 18, S. 168)
- Der Ich-Erzähler kommt im Freibad an
- Er lernt Jackie und ihre Freundin kennen
- Es kommt zu einem ersten Gespräch zwischen beiden
- Er verspricht ihr, sich ihre Telefonnummer mit einer Scherbe in den Handrücken zu
ritzen
- (Der Ich-Erzähler ist sofort von Jackie fasziniert)
62
An dieser Stelle soll angemerkt werden, dass geringfügige Veränderungen an der Vorlage des Kalenders
vorgenommen wurden, die dem besseren Verständnis der Schüler zugrunde liegen.
63
Die vorliegenden Lösungsvorschläge geben ausgewählte bedeutsame Ereignisse stichwortartig wieder. Die
Notizen stellen keine umfangreiche Zusammenfassung der einzelnen „Kapitel“ dar. Sie dienen in erster Linie als
Orientierungshilfe und Gedächtnisstütze.
Zudem stellen sie keine Musterlösung für die von den Schülern zu erwartenden Antworten dar.
138
Die Razzia im Freibad.
(Kapitel 3, S. 30)
- Ponyhof und Jackie berichten vom Powwow
- Die Polizei führt eine Razzia im Freibad durch
- Jackie und der Ich-Erzähler verstecken sich im Hallenbad, es kommt zu ersten
Annäherungsversuchen zwischen beiden
- Sie werden plötzlich durch das Auftauchen greller Taschenlampen jäh unterbrochen
139
Donnerstag
Taxifahrt. (Das Viertel am Fluss)
(Kapitel 8, S. 77)
- Der Ich-Erzähler und Jackie machen sich nach dem Schwimmbad um 2.00 Uhr
morgens auf den Weg zu Jackie nach Hause
- Die sozialen Unterschiede zwischen den beiden werden deutlich64
- Beschreibung von Jackies Wohngegend
- Der Ich-Erzähler „vergöttert“ Jackie
- Beide küssen sich
Eine Lektion für die zwei kleinen Cowboys.
(Kapitel 12, S. 112)
- Der Ich-Erzähler geht nach der Nacht im Freibad joggen
- Er trifft auf die zwei kleinen Cowboys, die ihn provozieren, bis er einem von ihnen
gewaltsam zwischen die Beine greift, um ihm eine Lektion zu erteilen (Dies führt zum
späteren Streit mit Kondor)
- Der Ich-Erzähler denkt über Jackie nach
Der Zigeuner. Kampfansage.
(Kapitel 4, S. 40)
- Der Ich-Erzähler trifft abends erneut auf die zwei kleinen Cowboys (Er erkennt nicht,
ob sie ein nasses Handtuch oder eine tote Katze in den Händen halten)
- Kondor taucht plötzlich auf und fordert den Ich-Erzähler zu einem Boxkampf heraus,
um sich für sein Vergreifen an den zwei kleinen Cowboys zu rächen
- „Mauser“ taucht plötzlich auf (Er und Kondor verabreden sich für Samstag zum
Boxkampf)
64
Die kursivgedruckten Anmerkungen werden nicht unbedingt von den Schülern erwartet, sind jedoch hilfreich
als Gedächtnisstütze für die Lehrperson.
140
Freitag
Post. (Eine Karte)
- Der Ich-Erzähler erhält eine Karte von einer Unbekannten (Edda)
- (Die erste Karte befindet sich auf Seite 39)
Die Kundgebung.
(Kapitel 10, S. 94)
- Der Ich-Erzähler sucht Jackie auf der Kundgebung
- Ponyhof erklärt Mauser den Sinn der Kundgebung und berichtet vom Powwow
- Der Ich-Erzähler und Jackie nähern sich erneut an
- Der Ich-Erzähler erinnert sich an Emmemm
Im Fesselballon.
(Kapitel 13, S. 119)
- Jackie und der Ich-Erzähler verschwinden von der Kundgebung und machen eine
Ballonfahrt
- Jackies oberflächlicher Charakter kommt klar zum Vorschein
- (Der Ich-Erzähler erinnert sich am Montag an dieses Ereignis und kündigt dann auch
seinen Ferienjob, um mehr Zeit mit Jackie verbringen zu können)
141
Samstag
Schnürhalbschuhe.
(Kapitel 2, S. 21)
- Die Wohngegend des Ich-Erzählers wird beschrieben
- Er sieht Edda vor seiner Wohnung und folgt ihr
- (Sie schreibt ihm die mysteriösen Karten)
- (Auftauchen des Indianers)
Die Kolonie am See.
(Kapitel 11, S.103)
- Der Ich-Erzähler folgt Edda zu ihr nach Hause
- Er fühlt sich zu ihr hingezogen, kann damit aber nicht umgehen
- Er weist sie schroff zurück und kassiert eine Ohrfeige
- Der Ich-Erzähler stürmt davon
- Als Edda ihn aufhalten möchte, fallen beide hin
Vier Runden im Ring.
(Kapitel 14, S. 130)
- Der Ich-Erzähler zieht einen Vergleich zwischen Jackie und Edda
- Der Ich-Erzähler kämpft gegen Kondor und gewinnt
- In diesem Kapitel wird klar, dass der Ich-Erzähler und Mauser ein und dieselbe Person
sind
142
Sonntag
Strand.
(1. Kapitel, S. 13)
- Der Ich-Erzähler wird von Jackie versetzt
- Er wartet im Regen am Strand auf sie
- Während der „Unterhaltung“ zwischen Mauser und ihm werden bereits die
vorherrschenden sozialen Unterschiede zwischen Jackie und dem Ich-Erzähler
angeschnitten
Regen Regen Regen. (Der Mord)
(Kapitel 9, S.85)
- Der Ich-Erzähler ist auf dem Nachhauseweg vom Strand
- Er ist sehr verletzt
- Er glaubt, einen Indianer in einem Kanu auf dem Meer zu sehen
- Er trifft auf Zöllner im Hausflur
- Man erfährt viel über dessen Vergangenheit
- An diesem Tag geschieht auch der Mord an Laura
143
Montag
Abschied vom Chef.
(Kapitel 13, S. 119)
- Mauser kündigt seinen Job auf der Baustelle
- Er erinnert sich an die gemeinsame Ballonfahrt mit Jackie am Freitag nach der
Kundgebung
Observation.
(Kapitel 14, S. 140)
- Mauser beobachtet Jackie in der Strandbar
- zu Hause versucht er Jackie und Edda zu vergessen
- Er liest schlussendlich doch noch Eddas zweite Karte
(Noch eine Karte.)
144
Dienstag
Fahndung.
(Kapitel 17, S. 158)
- Mauser trifft sich mit Edda auf dem Parkdeck
- Er erzählt ihr von Zöllners Tat und dessen Flucht
- Er redet offen über seine Gefühle
- Edda ist für ihn da, anders als Jackie am kommenden Tag (Mittwoch)
Das Baumhaus. (Nacht.)
(Kapitel 16, S. 148)
- Mauser ist auf dem Weg zum Baumhaus
- Er trifft auf Kondor, dieser hat Zöllner getroffen, ihm Geld gegeben und zum Festival
geschickt
- Mauser denkt über Zöllners Tat und dessen Flucht nach
- Er ist durcheinander, weiß nicht wohin, weiß nicht, was er tun soll
- (Er betrachtet das Haupt eines Indianers auf einer leeren Zigarettenpackung)
145
Mittwoch (noch 5 Tage Ferien) (wieder ein Mittwoch)
Die Villa. (Noch nicht zum Powwow.)
(Kapitel 6, S. 58)
- Mauser ist bei Jackie zu Hause
- Erneut werden die sozialen Unterschiede zwischen beiden deutlich
- Er spricht mit ihr über Zöllners Tat und ist völlig verzweifelt
- Jackie geht nicht auf ihn ein, interessiert sich nicht für seine Gefühle (anders als Edda)
Die Bohrmaschine.
(Kapitel 19, S. 176)
- Mauser ist bei Edda zu Hause, um sich ihre Bohrmaschine auszuleihen
- Er fühlt sich wohl bei ihr, sie versucht ihm zu helfen und auf ihn einzugehen
- Beide küssen sich
- Edda macht einen Rückzieher
- Mauser fragt sie, ob sie ihn zum Festival begleitet
- Anschließend läuft er mit Eddas Bohrmaschine weg
Die Autobahnbrücke.
(Kapitel 19, S. 176))
- Mauser trifft erneut auf die zwei Cowboys
- Er hat den absoluten Tiefpunkt erreicht
- Er bricht völlig zusammen, erkennt, dass er völlig alleine auf der Welt isst,
- Er schreit in die Nacht hinaus, schreit laut nach „Manitu“
146
Die Wohngegend des Ich-Erzählers
Verbindung zur Plattenbausequenz
Arbeitsauftrag:
Unterstreiche die Stellen im Text, die die Wohngegend des Ich-Erzählers illustrieren. Achte
dabei insbesondere auf die Beschreibung, die Lage, die Bewohner und die Atmosphäre.
(Kapitel 2, S. 21-23)
Mögliches Tafelbild:
Wohngegend des Ich-Erzählers
Beschreibung: - Plattenbauten
-
3-16 Stockwerke
-
graue Klötze
-
Aufwertung durch farbenfrohe Balkone
-
Aneinanderreihen von Satellitenschüsseln
-
Vergleich der Siedlung mit einem Ameisenhaufen
Lage:
-
am Stadtrand
Bewohner:
-
Mischung aus fremden Kulturen
-
alle Altersklassen
Atmosphäre: -
laute Geräuschkulisse
Mischung aus verschiedenen Gerüchen
Anschließend können ebenfalls Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu den vorangegangenen
Texten über die Plattenbau-Thematik erörtert werden.
147
Lehrerhandreichungen zu den Arbeitsmaterialien
Nils Mohl: „Es war einmal Indianerland“
(Teil 2: Grenzen: Die Geschichte von Grünhorn – und Edda)
148
KALENDER65
Teil 2: Grenzen
Die Geschichte von Grünhorn – und Edda
Lösungen66
Donnerstag (Noch 4 Tage Ferien)
Der falsche Käfer.
(Kapitel 4, S. 216)
- Rückblick: Edda liest Mauser auf der Autobahnbrücke auf
Autokino.
(Kapitel 4, S. 216)
- Beide wachen in Eddas Käfer auf dem Parkplatz eines Autokinos auf
- Mauser erklärt, warum er zum Powwow möchte
- Im Hintergrund läuft Indianermusik
- Sie brechen zum Meer auf
Planänderung. (Das Meer)
(Kapitel 18, S. 331)
- Edda und Mauser fahren ans Meer
- Edda erklärt, woher sie ihre Narbe hat
- Der Ich-Erzähler spricht mit Edda über „Mauser“ (S. 335)
- Sie macht ihm deutlich, dass dieses Gefühl, manchmal eine Rolle zu spielen, normal
ist
- Er fühlt sich wohl bei ihr, sie gibt ihm ein Gefühl der Geborgenheit
Der Fuchs.
(Kapitel 2, S. 200)
- Mauser und Edda sind im Auto unterwegs zum Festival
- Sie sehen einen Fuchs auf der Straße
- Es stürmt und sie müssen auf einer Raststätte übernachten
- Beide denken an Zöllner, ob er wohl einen Unterschlupf für die Nacht hat
65
An dieser Stelle soll angemerkt werden, dass geringfügige Veränderungen an der Vorlage des Kalenders
vorgenommen wurden, die dem besseren Verständnis der Schüler zugrunde liegen.
66
Die vorliegenden Lösungsvorschläge geben ausgewählte bedeutsame Ereignisse stichwortartig wider. Die
Notizen stellen keine umfangreiche Zusammenfassung der einzelnen „Kapitel“ dar. Sie dienen in erster Linie als
Orientierungshilfe und Gedächtnisstütze.
Zudem stellen sie keine Musterlösung für die von den Schülern zu erwartenden Antworten dar.
149
Donnerstagnacht
Motel. (Die Beichte)
(Kapitel 8, Seite 252)
- Mauser und Edda checken in einem Motel ein
- Er erzählt ihr von dem Indianer
- Beide ziehen sich aus
- Mauser gesteht Edda alles über Jackie, bevor mehr passiert
Die Badewanne.
(Kapitel 8, Seite258f)
- Mauser fühlt sich schlecht nach seinem Geständnis
- Er schläft nicht bei Edda im Zimmer, sondern in der Badewanne
150
Freitag
Der Stau.
(Kapitel 11, Seite 275)
- Mauser verlässt das Motel (ohne seine Mütze)
- Er trägt ein T-Shirt von Edda
- Er nimmt die Bohrmaschine mit, sieht Edda aus der Ferne, schämt sich
- Er macht sich zu Fuß auf den Weg zum Powwow, orientiert sich am Stau
- Jemand möchte ihm eine Eintrittskarte zum Festival verkaufen
- Mauser gesteht ihm, dass er der Sohn eines Mörders ist
- Der Andere schenkt ihm die Eintrittskarte (Armband)
Das Festival. (Noch nicht der Powwow)
(Kapitel 6, S. 233)
- Mauser ist auf dem Festival
- Er trifft auf Jackies blonde Freundin
- Er erinnert sich an den Tag, als Zöllner ihm den Mord gestand
- Er erinnert sich an den Morgen im Motel mit Edda
- Er glaubt, Zöllner zu sehen
Das Camp. (im Wald beim Festival-Gelände)
(Kapitel 1, Seite 189)
- Mauser trifft auf den verletzten Ponyhof
- Die Sombrero-Bande wird zum ersten Mal erwähnt
- Mauser geht zurück zu Ponyhofs Wagen, um Verbandszeug zu holen
- Er sieht Eddas Auto mit einer neuen Karte für ihn
151
Freitagnacht
Das Chief. Der Rausch.
(Kapitel 5, Seite 224)
- Mauser und Ponyhof essen gemeinsam am Lagerfeuer
- Ponyhof mischt Drogen ins Essen
- Beide erleben einen Rauschzustand
- Sie sprechen auch kurz über Jackie
- Mauser nennt die wahren Gründe, für seinen Trip zum Powwow (Flucht vor der
Realität und Zöllner)
- Er flüchtet auch vor dem Indianer
Der Powwow. (Abbruch)
(Kapitel 7, S. 243)
- Der Rauschzustand hält an
- Beide sprechen darüber ,warum man Drogen nimmt (S. 244-245)
- Mauser fantasiert über den Häuptling
- Mauser bricht zum Findling auf, um seine Mütze zu holen (Edda hat ihm eine Karte
geschrieben, dass sie seine Mütze, die er im Motel vergessen hat, dorthin bringt)
Rückkehr ins Camp.
(Kapitel 10, Seite 266)
- Mauser trifft zufällig auf Jackie
- Er erkennt ihr wahres, oberflächliches Ich
- Er ist nicht länger tief gehender an ihr interessiert (S. 270)
- Jackie nimmt zu viele Drogen und bricht zusammen
- Die Sombrero-Gang stürzt ein Klo – mit Insasse – um
Die Sombreros. (Tänzchen zu dritt)
(Kapitel 13, S. 290)
- Die Sombreros wollen unbedingt eine Schlägerei mit Mauser und Ponyhof anzetteln
- Zwei von ihnen einigen sich mit Mauser auf einen „fairen“ Kampf
- Nachdem Mauser nach den „Regeln“ gewonnen hat, greifen die Sombreros ihn
gemeinsam an und schlagen ihn mit dem Bohrmaschinenkoffer zu Boden
Ein Parkplatzversteck.
(Kapitel 15, S. 307)
- Mauser flüchtet vor den Sombreros unter ein Auto
- Dort trifft er auf Edda
- Mauser erinnert sich an den Kampf
- Edda und Mauser unterhalten sich über Zöllner
- Edda und Mauser möchten das Festival verlassen, aber Mauser hat noch Ponyhofs
Autoschlüssel
Intermezzo. (Das Zelt)
(Kapitel 17, S. 322)
- Mauser kehrt zurück ins Camp, um Ponyhof seine Autoschlüssel zurückzugeben
- Dort trifft er auf Jackie, sie verführt ihn
- Er kann ihr nicht widerstehen, hat aber ein schlechtes Gewissen wegen Edda
- Beide werden von den Sombreros überrascht
152
-
Mauser lässt sich bereitwillig von ihnen gefangen nehmen, damit sie Jackie in Ruhe
lassen und um sich selbst zu bestrafen, da er Edda hintergangen hat
153
Samstag (Noch zwei Tage Ferien)
Der Marterpfahl.
(Kapitel 3, S. 208)
- Mauser wird von der Sombrero-Bande entführt
- (Mauser glaubt, Zöllner zu sehen)
- Sie bringen ihn in den Wald, verprügeln ihn und binden ihn an einem Baum fest
- Sie verbrennen seine Mütze (diese ist ihm besonders wichtig, sie war ein Geschenk
von Zöllner)
- Sie lassen ihn dort zurück, als der Sturm ausbricht
Das zweite Unwetter. (Hagelsturm)
(Kapitel 9, S. 260)
- Mauser ist während des Sturms am Baum gefesselt
- Er erinnert sich an Zöllners Geständnis
- (Laura hat Zöllner ausgelacht, nachdem dieser ihr seine Liebe gestanden hat)
- Mauser wird von Ponyhof, zusammen mit Zöllner, gefunden
Die Lichtung. (Sonnenaufgang)
(Kapitel 12, S. 283)
- Es kommt zu einer „Aussprache“ mit Zöllner
- Anschließend verabschiedet Zöllner sich von Mauser
- Man erfährt, warum Mauser die Mütze so viel bedeutet (S. 285)
- Edda erfährt, dass Jackie und Mauser sich im Zelt nähergekommen sind.
- Edda ist schockiert, als sie Jackie in ihrem T-Shirt sieht
- Mauser lässt Jackie stehen und entscheidet sich für Edda
Das Wildschwein.
(Kapitel 14, S. 298)
- Mauser folgt dem Indianer
- Er führt ihn zu Edda, die wütend mit dem Auto davongerast ist
- Edda hat einen Autounfall, rammt ein Wildschwein
- Mauser und Edda streiten sich, sie macht ihm Vorwürfe wegen Jackie
- Beide beschließen, das Wildschwein zu bestatten
Ein Kanu. (Der See)
(Kapitel 16, S. 315)
- Das Wildschwein wird in einem Kanu in einem See beerdigt
- Mauser bohrt mit der Bohrmaschine Löcher in das Kanu
- Edda legt ihre Brosche hinzu, Mauser seine Mütze (Symbolik)
Die Auflösung.
(Kapitel 19, S. 340)
- Mauser hat sich für Edda entschieden
- Beide schlafen miteinander
- Zöllner hat sich gestellt
- Mauser ist zum ersten Mal (wieder) glücklich
154
Sequenz zur Drogenproblematik: Bildimpulse
1. Kampagnen gegen Drogen
67
68
69
70
67
URL: http://www.gosee.de/news/photography/kai-tietz-anti-drogen-kampagne-1320 [31.1.15]
URL: http://www.werbeblogger.de/2004/09/20/anti_drogen_kampagne/ [31.1.15]
69
URL: http://www.theorcas.net/portfolio/antidrogenkampagne/ [31.1.15]
70
URL: http://www.theorcas.net/portfolio/antidrogenkampagne/ [31.1.15]
68
155
2. Folgen von Drogen
71
72
73
74
71
URL: http://www.welt.de/vermischtes/article134844671/Wie-sich-der-Drogenkonsum-ins-Gesichtschreibt.html [31.1.15]
72
URL: http://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/crystal-meth/zahl-der-crystal-meth-konsumenten-steigtdramatisch-gefaehrlichste-drogen-30122128.bild.html [31.1.15]
73
URL: http://www.20min.ch/wissen/gesundheit/story/Crystal-Meth-ist-den-Schweizern-zu-gefaehrlich11314903 [31.1.15]
74
URL: http://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/crystal-meth/zahl-der-crystal-meth-konsumenten-steigtdramatisch-gefaehrlichste-drogen-30122128.bild.html [31.1.15]
156
Hörverstehen
„Das Phänomen Sucht“
Beantworte die folgenden Fragen in ganzen Sätzen.
Bei den Multiple-Choice-Fragen gibt es immer nur eine richtige Antwort!
1. Erstelle eine Mindmap zum Thema Sucht, indem du 5 Suchtarten nennst, die im
Audiotext genannt werden.
2. In dem Audiotext heißt es, dass nicht nur Drogen, sondern auch Verhaltensarten
süchtig machen können. Nenne für jedes Phänomen zwei Beispiele.
Drogensucht
___________________________________
Verhaltenssucht
___________________________________
___________________________________
___________________________________
3. Welche Drogen zählen zu den Alltagsdrogen?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
157
4. Warum haben Raucher ein so „positives Image“? Nenne 4 Gründe.
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
5. Erkläre, wodurch dieses „positive Image“ jedoch immer stärker angekratzt wird.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
6. Bei welcher Droge handelt es sich um die „Volksdroge Nr.1“? Kreuze an!
Zigaretten
Alkohol
7. Erkläre den Begriff „Komasaufen“ in deinen eigenen Worten.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
8. Viele Jugendliche werden Opfer von „Komasaufen“.
Diese Jugendliche sind meist zwischen
12-17 Jahren alt.
13-18 Jahren alt.
14-16 Jahren alt.
9. Wo können alkoholsüchtige Menschen Hilfe erhalten?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
158
10. Wie lautet der Fachbegriff für den „Zwang“, Drogen zu konsumieren?
___________________________________________________________________________
11. Nenne drei Anzeichen, die darauf hingewiesen haben, dass Maria ein Alkoholproblem
hat.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
12. Nenne vier weitere Anzeichen für Abhängigkeit.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
Quelle: www.youtube.de
159
Hörverstehen
„Das Phänomen Sucht“75
Korrekturhinweise
1. Erstelle eine Mindmap zum Thema Sucht, indem du 5 Suchtarten nennst, die im
Audiotext genannt werden. (5 P.)
-
Kaufsucht
Alkoholsucht
Medikamentensucht
Spielsucht
Internetsucht
Sexsucht
Nikotin
Arbeitssucht
2. In dem Audiotext heißt es, dass nicht nur Drogen, sondern auch Verhaltensarten
süchtig machen können. Nenne für jedes Phänomen zwei Beispiele. (4 P.)
Drogensucht
Verhaltenssucht
- Alkohol, Nikotin...
- Arbeit, Sex,...
- Heroin, Kokain..
- Einkaufen, Spielen, Internet,...
3. Welche Drogen zählen zu den Alltagsdrogen? (2 P.)
-
Alkohol
Zigaretten
4. Warum haben Raucher ein so „positives Image“? Nenne 4 Gründe. (4 P.)
-
stammt aus der Tabakwerbung
werden als gesellig, sportlich und souverän dargestellt
5. Erkläre, wodurch dieses „positive Image“ jedoch immer stärker angekratzt wird. (2 P.)
75
durch den Nichtraucherschutz
Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden
URL: https://www.youtube.com/watch?v=FNJZ6pxBj68 [31.1.15]
160
6. Bei welcher Droge handelt es sich um die „Volksdroge Nr.1“? Kreuze an! (1 P.)
Zigaretten
X Alkohol
7. Erkläre den Begriff „Komasaufen“ in deinen eigenen Worten.(2 P.)
Trinken, bis man das Bewusstsein verliert
8. Viele Jugendliche werden Opfer von „Komasaufen“. (1 P.)
Diese Jugendliche sind meist zwischen
12-17 Jahren alt.
13-18 Jahren alt.
14-16 Jahren alt.
9. Wo können alkoholsüchtige Menschen Hilfe erhalten? (1 P.)
-
Die Anonymen Alkoholiker
10. Wie lautet der Fachbegriff für den „Zwang“, Drogen zu konsumieren? (1 P.)
-
„craving“
11. Nenne drei Anzeichen, die darauf hingewiesen haben, dass Maria ein Alkoholproblem
hat. (3 P.)
-
sie trank im Verborgenen
sie trank alleine
sie trank bereits morgens
12. Nenne vier weitere Anzeichen für Abhängigkeit. (4 P.)
-
Verspüren eines immer wiederkehrenden Verlangens
Zunehmender Kontrollverlust über die Dosis
Körperliche Entzugserscheinungen
Erhöhung der Dosis
anhaltender Konsum
andere Interessen treten in den Hintergrund
Dauer: ca. 8 Minuten
161
Hörverstehen
„Körperschäden durch Drogen“
Beantworte die folgenden Fragen in ganzen Sätzen.
Bei den Multiple-Choice-Fragen können mehrere Antworten zutreffen!
1. Nenne die Langzeitfolgen von Ecstasy im Gehirn.
_________________________________________________________
_________________________________________________________
_________________________________________________________
2. Um welche Art von Drogen handelt es sich bei der Droge „Kokain“?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
3. Ein typisches Symptom bei Kokainsüchtigen ist die sogenannte „Koksnase“. Erkläre
genau, was Koks in der Nase anrichtet.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
4. Der Konsum von Kokain hat Auswirkungen auf das Herz. Kreuze die richtige Antwort
an:
Menschen die Kokain konsumieren erleiden ca. 4 Herzinfarkte vor ihrem 45.
Lebensjahr.
Menschen die Kokain konsumieren erleiden ca. 4 Herzinfarkte nach ihrem 45.
Lebensjahr.
Jeder 4. Herzinfarkt bei Menschen unter 45 wird durch den Konsum von Kokain
verursacht.
Jeder 4. Herzinfarkt bei Menschen über 45 wird durch den Konsum von Kokain
verursacht.
162
5. Erkläre Andreas Niedrigs Aussage, dass Koks bei dem menschlichen Körper ein
„extrem gieriges Gefühl“ hervorruft.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
6. Welche Folge hat der Konsum von Kokain auf das Gehirn?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
7. Erkläre, warum die Droge Crystal Meth so schnell wirkt!
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
8. Crystal Meth wirkt stärker als andere Drogen. Kreuze die richtige Antwort an.
Es wirkt 10 mal stärker als Ecstasy.
Es wirkt 30 mal stärker als Kokain.
Es wirkt 10 mal stärker als Kokain.
Es wirkt 30 mal stärker als Ecstasy.
9. Erkläre den Begriff „Methmouth“.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
163
10. Beschreibe die „positive“ Wirkung von Heroin auf seine Konsumenten? Welche
Gründe werden genannt, die erklären, warum Menschen überhaupt zu dieser Droge
greifen?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
11. Heroin wird gespritzt. Nenne die gesundheitlichen Folgen des Spritzens von Heroin.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
12. Heroin ist extrem gefährlich. Nur eine geringe Überdosis kann tödlich sein. Erkläre!
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
Quelle www.youtube.de
164
Hörverstehen
„Körperschäden durch Drogen“76
Korrekturhinweise
1. Nenne die Langzeitfolgen von Ecstasy im Gehirn. (3 P.)
-
Gedächtnisstörungen
Intelligenzverlust
Zerstörung zentraler Bereiche im Gehirn
2. Um welche Art von Drogen handelt es sich bei der Droge „Kokain“? (1 P.)
-
es handelt sich um eine Leistungsdroge
3. Ein typisches Symptom bei Kokainsüchtigen ist die sogenannte „Koksnase“. Erkläre
genau, was Koks in der Nase anrichtet. (2 P.)
-
die Schleimhäute entzünden sich
es frisst Löcher in die Nasescheidewand
4. Der Konsum von Kokain hat Auswirkungen auf das Herz. Kreuze die richtige Antwort
an. (1 P.)
Menschen die Kokain konsumieren erleiden ca. 4 Herzinfarkte vor ihrem 45.
Lebensjahr.
Menschen die Kokain konsumieren erleiden ca. 4 Herzinfarkte nach ihrem 45.
Lebensjahr.
X Jeder 4. Herzinfarkt bei Menschen unter 45 wird durch den Konsum von Kokain
verursacht.
Jeder 4. Herzinfarkt bei Menschen über 45 wird durch den Konsum von Kokain
verursacht.
5. Erkläre Andreas Niedrigs Aussage, dass Koks bei dem menschlichen Körper ein
„extrem gieriges Gefühl“ hervorruft. (2 P.)
- man jagt immer dem ersten Kick hinterher
- die Dauer der Wirkung verkürzt sich
6. Welche Folge hat der Konsum von Kokain auf das Gehirn? (1 P.)
76
extreme psychische Abhängigkeit
URL: https://www.youtube.com/watch?v=UoTFKoC_0Cs [31.1.15]
165
7. Erkläre, warum die Droge Crystal Meth so schnell wirkt! (3 P.)
-
Crystal wird geraucht und wird somit durch die Lunge schnell ins Gehirn geleitet und
dort verteilt
8. Crystal Meth wirkt stärker als andere Drogen. Kreuze die richtige Antwort an. (2 P.)
Es wirkt 10 mal stärker als Ecstasy.
Es wirkt 30 mal stärker als Kokain.
X Es wirkt 10 mal stärker als Kokain.
X Es wirkt 30 mal stärker als Ecstasy.
9. Erkläre den Begriff „Methmouth“. (3 P.)
-
Verringerung des Speichelflusses
Zerfressen des Zahnfleisches
Aushöhlung der Zähne
10. Beschreibe die „positive“ Wirkung von Heroin auf seine Konsumenten? Welche
Gründe werden genannt, die erklären, warum Menschen überhaupt zu dieser Droge
greifen? (5 P.)
-
man erhält einen Flash und ein Glücksgefühl
man empfindet perfekte Geborgenheit
Sorgen und Probleme verschwinden
11. Heroin wird gespritzt. Nenne die gesundheitlichen Folgen des Spritzens von Heroin.
(4 P.)
-
man zerstört die Venen
es bilden sich Abszesse
die Gefäße werden zerstört
es kann zu Beinamputationen kommen
12. Heroin ist extrem gefährlich. Nur eine geringe Überdosis kann tödlich sein. Erkläre!
(2 P.)
-
eine Überdosis von nur 10 Mg. kann zum Atemstillstand führen
Dauer: ca. 8 Minuten
166
Übungen zu den Satzgefügen
„Es war einmal Indianerland“
Korrekturhinweise
1. Setze die passenden Konjunktionen ein.
Obwohl Mauser Edda alleine im Motel zurückgelassen hat, ist sie ihm auf das PowwowFestival gefolgt. Aufgeregt durchquert sie die Menschenmengen, während von allen Seiten
laute Musik aus den Boxen dröhnt.
Edda steigt auf eine kleine Erhöhung, damit sie das Gelände besser überblicken kann, doch
nichts. „Ich frage mich, ob Mauser wohl auch gerade an mich denkt?“ Sie möchte ihn auf jeden
Fall finden, weil sie sich Sorgen um ihn macht. Sie kann sich nicht vorstellen, wie es sein muss,
wenn man plötzlich erfährt, dass der eigene Vater ein Mörder ist.
Nachdem sie das Gelände mehrfach mit Blicken abgesucht hat, beschließt sie, zurück zum
Auto zu gehen. Sie hat nicht mehr geschlafen, seit sie von dem Motel weggefahren ist. „Ich
hoffe nur, dass es ihm gut geht“, denkt sie, als sie plötzlich jemanden ihren Namen rufen hört.
2. Ergänze folgende Sätze:
1. Mauser fährt zum Powwow, weil er auf der Suche nach Zöllner und Jackie ist.
2. Zöllner verschwindet plötzlich, nachdem er sich mit seinem Sohn ausgesprochen hat.
3. Mauser wartet am Strand auf Jackie, obwohl es in Strömen regnet.
4. Kondor geht im Ring taumelnd zu Boden, als Mauser ihm den finalen Schlag verpasst.
5. „Diese Bilder kenne ich sonst nur aus dem Fernsehen“, denkt Mauser, während er die Straßen
zu Jackies Villa entlang läuft.
3. Verbinde beide Hauptsätze zu einem Satzgefüge aus Hauptsatz und Nebensatz. Achte
dabei auf die Verbstellung und die Kommasetzung.
1. Ich habe keine Angst vor dir Kondor, weil ich dich im Ring besiegen werde.
2. Ich mag Edda, obwohl ich in Jackie verliebt bin.
167
3. Ponyhof und Jackie fahren zum Powwow, weil sie dort die Interessen der Kundgebung
vertreten.
4. Edda glaubt Mauser nicht, dass er es ernst mit ihr meint.
5. Nachdem Mauser Jackies blonde Freundin sah, wusste er, wo er Jackie findet.
6. Damit Mauser sich einen Punchingball kaufen kann, hat er einen Ferienjob.
4. Bilde Relativsätze
1. Mauser: „Ich möchte einen Vater haben, der für mich da ist.“
2. Jackie trägt den roten Regenmantel, den sie bereits auf der Kundgebung anhatte.
3. Das ist die Mütze, die Zöllner Mauser geschenkt hat.
4. Mauser hat sich einen Film ausgeliehen, den sich Kondor später unter den Nagel reißt.
5. Im Kanu liegt das tote Wildschwein, das Edda angefahren hat.
6. In Ponyhofs Rucksack befinden sich die Drogen, die er Mauser später ins Essen mischt.
168
Schreibaufgabe – Es war einmal Indianerland (Nils Mohl)
Lies Zuhause das Kapitel 12 im zweiten Teil des Buchs, in dem es um die Aussprache zwischen
dem Ich-Erzähler und Zöllner geht (S. 283-287). Lies bis zu den Sätzen: „Bis Ponyhof
zurückkommt. Mit Jackie.“ Unterstreiche alle wichtigen Stellen im Buch.
Schreibaufgabe:
Der Ich-Erzähler berichtet Edda von seiner Aussprache mit Zöllner!
o Gehe dabei auf den Inhalt des Gesprächs ein sowie auf die Gefühle des Ich-Erzählers.
(Wie reagiert er auf Zöllners Erklärung, wie steht er zu seinem Vater und dessen
Handlungen, wie fühlt sich der Ich-Erzähler nach der Aussprache...)
o Schreibe einen Einleitungssatz, in dem du schilderst, wo und wann der Ich-Erzähler
mit Edda spricht.
o Schreibe in der Ich-Form!
o Gebrauche die Zeitformen Präsens (momentane Gefühlslage...) und Präteritum
(Rückblenden...).
o Dein Text soll 120-150 Wörter umfassen.
Wichtig ist, dass du sowohl die Seite des Ich-Erzählers als auch Zöllners Seite überzeugend
darlegst. Untermauere deine Aussagen anhand von Textbelegen.
169
Die Kundgebung
Arbeitsauftrag :
Lies die Seiten 97-99 zur Kundgebung im Buch und unterstreiche wichtige Stellen. Versuche,
Antworten auf folgende Fragen zu finden :
-
Wogegen protestieren die Teilnehmer der Kundgebung ?
-
Wie / Auf welche Weise protestieren sie ?
-
Wie lauten ihre Parolen ?
Mögliches Tafelbild :
Die Kundgebung
Kampf gegen Leistungsdruck („Karrieresklaverei“)
- Wer unter Druck steht, muss handeln
- Die Jugend ist ein Heer von Individualisten
- Als Einzelkämpfer hat man wenig Aussicht auf Erfolg
Kritiküben durch feiern („eskalieren“)
- Man soll nicht abwarten und jammern
- Man soll selbst für die gute Sache kämpfen „trommeln“
- Man soll gemeinsam etwas unternehmen
Parolen
- „Niemand ändert, dass wir was ändern!“
- „Was repariert werden kann, ist nicht kaputt!“
- „Wir feiern nicht, wir eskalieren“
Der Powwow soll das Festival in den Schatten stellen
Die Protestler erreichen dadurch Aufmerksamkeit
170
Gemeinsamkeiten des traditionellen Powwows und dem PowwowFestival
Arbeitsauftrag :
Unterstreiche die Merkmale des traditionellen Powwows im Text. Vergleiche diese mit den
gesammelten Fakten zur Kundgebung im Buch. Welche Gemeinsamkeiten stellst du fest ?
Mögliches Tafelbild :
Gemeinsamkeiten des traditionellen Powwows und dem Powwow-Festival
-
Stärkung der Gemeinschaft
-
Entwicklung einer eigenen Identität
-
Grundsätze, die man „demonstriert“
-
Gemeinsames, friedliches Feiern
-
Bedeutung des Namens: Powwow = spiritueller Führer des Krieges
Indianer als Mausers spiritueller Führer
Mausers Suche gipfelt im
Powwow-Festival
Der letzte Punkt kann gemeinsam mit den Schülern anhand des fragend-entwickelnden
Verfahrens erarbeitet werden.
171
Erklärung des Titels
Mögliches Tafelbild :
„Es war einmal Indianerland“ – Erklärung des Titels
-
Nils Mohl:
o „eine Mischung aus Märchen und Western“
o Verknüpfung von Indianern mit Kindheit und Spiel
-
Das Buch handelt vom Erwachsenwerden
o Liebesprobleme
o Aufwachsen in schwierigen sozialen Verhältnissen
o Wandlung der Vaterfigur zum Mörder
Mauser verliert den Boden unter den Füßen
Mausers Verwirrtheit wird in der Struktur des Buches widergespiegelt
-
Am Ende findet Mauser seine Mitte
o Abschluss des Buches durch das tatsächlich letzte Kapitel
Es war einmal Indianerland
Dieses Tafelbild kann nach dem Hören des Audiotextes von Nils Mohl77 gemeinsam mit den
Schülern anhand des fragend-entwickelnden Verfahrens erarbeitet werden.
77
URL: https://www.youtube.com/watch?v=NMqMbcgVct8 [31.1.15]
172
Das Auftauchen des Indianers78
Arbeitsauftrag :
Im Folgenden findest du eine Auflistung der Stellen im Buch, in denen der Indianer auftaucht,
beziehungsweise die Indianersymbolik eine Rolle spielt :
Teil 1: Die Geschichte von Mauser – und Jackie
Seite: 169 – 55 – 27 – 86 – 110 – 152 – 183
Teil 2: Die Geschichte von Grünhorn – und Edda
Seite: 218 – 202 – 222 – 252/253 – 189 – 246 – 296 – 211 – 298
Schlag die entsprechenden Stellen nach und beantworte folgende Fragen :
-
Wo taucht der Indianer auf ?
-
In welcher Form taucht er auf, beziehungsweise was tut er ?
-
In welcher Lage befindet sich Mauser jeweils, wenn der Indianer auftaucht. (Warum
taucht er gerade in diesen bestimmten Situationen auf?)
Trage deine Ergebnisse nach vorgegebenem Muster in die Mindmap ein.
78
Hier ist eine Aufteilung in zwei Gruppen aus zeittechnischen Gründen möglich.
Wichtig: Die Arbeitsblätter verfolgen die Klärung der Frage: „Warum taucht der Indianer auf? / Welche Rolle
spielt der Indianer für Mauser?
173
Auflösung Arbeitsblatt:Auftauchen des Indianers (Teil 1)
In der Videothek
Zwischen den Regalen
Mauser lernt Edda kennen
Im Freibad
Reitautomat in Form eines
Indianerpferdes
Mauser lernt Jackie kennen
Vor Mausers Wohnung
Schrauben an einem Motorrad
Indianer ermutigt Mauser, Edda zu
folgen
Auftauchen des Indianers
(Teil 1)
Am Strand
In einem Kanu auf dem Meer
Jackie versetzt Mauser
Auf der Autobahnbrücke
Wird von Mauser als „Manitu“ angefleht
Mauser ist allein und verzweifelt
Im Baumhaus
In Form eines Indianerkopfes auf
einer Zigarettenpackung
Mauser ist durcheinander wegen Zöllners
Tat und dessen Flucht
Vor Eddas Wohnung
In einem Garten
Mauser kommt mit seinen Gefühlen
für Edda nicht zurecht, bekommt eine
Ohrfeige
174
Auflösung Arbeitsblatt: Auftauchen des Indianers (Teil 2)
Auf der Autobahnbrücke
Indianermusik im Radio
Edda liest Mauser während
seines Tiefpunktes auf und
fährt mit ihm zum Powwow
Auf dem Weg zum Powwow
Auf der Rückbank des Autos
Mauser hat ein schlechtes Gewissen
wegen Jackie
Auf dem Parkplatz des Autokinos
Auf der Leinwand „Sei wachsam“
Mauser denkt darüber nach, warum
er zum Powwow will
Eddas Flucht von der Lichtung
Indianer als Wegweiser
Mauser hat sich für Edda entschieden
Entführung durch die Sombreros
Bezeichnung Mausers als „Häuptling“
Mauser ist der Gang ausgeliefert
Während des 1. Kampfes mit den Sombreros
Vergleich des Schlages mit dem eines Tomahawks
Mauser ist gezwungen, wieder die starke
Seite seiner Persönlichkeit auszugraben
Auftauchen des Indianers
(Teil 2)
Während des Drogenkonsums
In Form von Halluzinationen
Mauser macht eine weitere einschneidende Erfahrung
Im Motel
Offenlegung der „Existenz“ des
Indianers
Mauser vertraut sich Edda an
Auf dem Powwow
In einem Kurzfilm, bewusstlos in
einem Kanu
Mauser ist voller Unsicherheit, auf der Suche
nach Jackie, fühlt sich von Zöllner verfolgt
(erste Anzeichen, für das Ende der Kindheit)
175
Arbeitsmaterialien: Isabel Abedi: „Isola“
Arbeitsblätter für die Schüler
176
Der Untergang der Talkshows bereitete den Weg für
„Reality-TV“-Konzepte
5
10
15
20
25
30
35
40
Mit Sicherheit erinnern Sie sich noch an die zahlreichen Talkshows, die vorwiegend auf
den privaten Sendern ausgestrahlt wurden. Mit der Zeit übertrafen sich diese mit
Obskuritäten und kontroversen wie unappetitlichen Themen. Bereits damals wurden
Stimmen laut, die das Format kritisierten, zumal es immer wieder mehr oder minder
bestätigte Gerüchte gab, die Gäste mancher Talkshow seien in ihre zu spielende Rolle
eingewiesen worden. Sie werden wahrscheinlich ihre eigene Meinung zu diesem Thema
haben.
Der Abstieg der Talkshows und das noch erfolgreiche Format der Gerichtsshows ließen
bereits einen Trend erkennen: Den Trend zum „Reality TV“. Hier sollte und
soll dem Zuschauer mit möglichst geringen Kosten ein vermeintlicher Ausschnitt aus
der Realität dargeboten werden. Ziel ist es dennoch, den Zuschauer zu unterhalten.
Spätestens seit dem Aufkommen der „Reality-Shows“ dürfte der Begriff
„Fremdschämen“ Hochkonjunktur haben. Ein Ende des Diskurses pro und contra
„Reality-Shows“ ist noch nicht abzusehen.
Dem Format mancher „Reality-Show“ kann durchaus der eine oder andere überaus
lustige Moment zugesprochen werden, was neben anderen Faktoren erklären dürfte,
warum diese Form der Unterhaltung weiterhin erfolgreich ist. Dennoch sollten Sie
eventuell einmal kritischer hinsehen, wodurch diese Form der Unterhaltung ihre Lacher
gewinnt. Dementsprechend dürfte Ihre Argumentation pro oder contra
„Reality-Shows“ stichhaltiger werden.
Viele „Reality-Shows“ versetzen die Teilnehmer in ungewohnte und strapazierende
Lebenslagen; stets begleitet von Kameras, um auch jedwede Peinlichkeit und jeden
aufkeimenden Konflikt in der Gruppe einfangen zu können. Es liegt durchaus nahe, dass
hier auf einen potenziellen Voyeurismus auf Seiten der Zuschauer gesetzt wird.
Sicherlich ist eine gewisse Portion Schadenfreude durchaus natürlich, aber dies könnte
als ein ganz klares Contra verstanden werden, wenn Sie es in einer Diskussion
entsprechend argumentieren und belegen können.
Auch wenn viele Zuschauer Tränen lachen - durchaus ein Pro-Argument - wenn sich
eine Person in einer „Reality-Show“ fragwürdig und bizarr verhält, so sollten Sie
dennoch beachten, dass die sogenannte „scripted reality“ mittlerweile ein sehr
erfolgreicher Zweig der Unterhaltung geworden ist und diese Show womöglich
dazugehören könnte.
Diese Sendungen bilden wiederholt Stereotypen und weniger die Realität ab und
engagieren Laiendarsteller, die bezahlt werden, um sich auf bestimmte Weise zu
verhalten. Dies soll nicht bedeuten, dass diese Schauspieler ungerecht behandelt
würden, nur ist es möglich, dass nur wenige darüber reflektieren, welches Bild sie mit
ihrem Schauspiel vermitteln.
Letztendlich sind Geschmäcker verschieden und es wird garantiert nicht wenige
Zuschauer dieser Sendungen geben, die sich der Strategien der „Reality-Shows“
durchaus bewusst sind und über diese reflektieren und objektiv urteilen können. Und
gegen ein wenig Schadenfreude sollte hin und wieder ja auch nichts einzuwenden sein.
Pro oder contra? Dies ist allein Ihre Entscheidung.
www. helpster.de (2012)
177
1. Arbeitsauftrag:
Unterstreiche die Vor-und Nachteile von „Reality-TV“-Formaten.
Benutze zwei unterschiedliche Farben.
Trage anschließend deine Resultate in folgende Tabelle ein:
Vorteile
Nachteile
-
-
-
-
-
-
2. „Reality-TV“-Konzepte werden auch noch als „Scripted Reality“ beschrieben.
Im Wörterbuch findet sich unter der Bezeichnung „scripted“ folgende Übersetzung:
-
scripted: als Drehbuch beschrieben79
Erkläre den Begriff „Scripted Reality“ in deinen eigenen Worten:
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
79
URL: http://de.bab.la/woerterbuch/englisch-deutsch/scripted [31.1.15]
178
3. Erkläre den Zusammenhang zwischen folgendem Bild und dem Begriff „Scripted
Reality“.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
179
Der Aufbau eines Arguments
Eine persönliche Stellungnahme ist nur dann überzeugend, wenn man gute Argumente liefert.
Jedes dieser Argumente besteht aus:
•
einer Behauptung
•
einer Begründung
•
einem Beispiel
Angenommen man befürwortet „Reality-TV“-Konzepte und man wolle seinen Gegenüber
davon überzeugen, indem man argumentiert, dass diese Formate sehr unterhaltsam sind.
Demnach könnte ein ausformuliertes Argument folgendermaßen aussehen:
Die „Reality-Shows“ bieten dem Zuschauer abwechslungsreiche Unterhaltung und Ablenkung
vom Alltag.
Nach einem stressigen Arbeitstag möchten die meisten Menschen sich zu Hause zurücklehnen
und entspannen. Viele finden genau diese Ruhephase auf dem Sofa vor dem Fernseher.
Allerdings verspüren die Wenigsten den Bedarf, sich anspruchsvolle Dokumentationen
anzusehen, sondern bevorzugen „Reality-TV“-Konzepte. Dabei handelt es sich um eine seichte
Art von Unterhaltung, bei der man sich nicht weiter anstrengen muss. Ein weiterer Grund für
die Beliebtheit des „Reality-TVs“ ist der Umstand, dass sich die Zuschauer mit den Menschen
im Fernsehen identifizieren können. Sie sehen keinen gekünstelten Schauspieler und
Moderatoren, sondern reale Menschen. Außerdem lieben die Zuschauer den vermeintlichen
Blick in das Privatleben Anderer. Dadurch, dass das, was sie sehen der Realität entspricht
wird das Ganze bedeutend interessanter, als wenn man sich beispielsweise eine Soap ansieht,
bei der man weiß, dass Schauspieler nur festgelegte Skripte vorspielen. Die Menschen mögen
es, an dem Leben und vor allem an den Problemen Anderer teilzuhaben. Sie sehen dabei zu,
wie sich Andere ärgern, freuen, lästern, verletzt werden oder sich blamieren.
In der Sendung „Mieten, kaufen, wohnen, können die Zuschauer einen Blick in die Wohnungen
Fremder werfen und bei „Shopping Queen“ zusehen, wie Andere einkaufen und dabei von
einem prominenten Modeschöpfer mit teils lobenden, teils vernichtenden Kommentaren
begleitet werden.
180
Versuche nun selbst ein Kontra-Argument auszuformulieren, das beweist, dass man seine Zeit
nicht mit „Reality-TV“ vergeuden sollte. Orientiere dich dafür an den gemeinsam erarbeiteten
Vor-und Nachteilen des Textes „Der Untergang der Talkshows bereitete den Weg für
„Reality-TV“-Konzepte“.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
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___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
181
„Reality-TV“-Formate
Gruppenarbeit
Arbeitsauftrag:
1. Bildet 4 Gruppen zu je 6 Schüler.
2. Jede Gruppe erhält den Auftrag, ein „Reality-TV“-Format in der Klasse vorzustellen.
Folgende Formate stehen zur Auswahl:
-
Germany‘s Next Topmodel
Teenager außer Kontrolle
Richterin Barbara Salesch
Mieten, kaufen, wohnen
Die Geissens, eine schrecklich
glamouröse Familie
Die Geissens- Eine schrecklich glamouröse
Familie
3. Nach Aufteilung der Gruppen und Auswahl der Themen sollt ihr nun folgende Punkte
erfüllen:
-
Informiert euch im Internet über euer TV-Format und sammelt alle notwendigen
Informationen. Folgende Punkte solltet ihr dabei beachten:
Worum geht es bei dem Format? (Kurze Vorstellung)
Wer sind die Hauptdarsteller?
Wie sieht die Handlung aus?
Welche Zielgruppe wird angesprochen? (Begründung nicht vergessen!)
Auf welchem Sender läuft das Format?
Zu welcher Uhrzeit läuft das Format? Welcher Zusammenhang kann
zwischen Format und Uhrzeit bestehen?
o Evtl. ausgewählte Bilder oder einen ausgewählten Ausschnitt zeigen.
o
o
o
o
o
o
4. Setzt euch anschließend zusammen und überlegt, welche Aspekte ihr euern Mitschülern
erläutern wollt. Wichtig ist, dass eure Mitschüler das Konzept verstehen, auch wenn sie
es selbst noch nie im Fernsehen gesehen haben.
5. In einem nächsten Schritt sollt ihr gemeinsam sowohl nach Pro-Argumenten als auch
nach Kontra-Argumenten des ausgewählten TV-Formats suchen. Baut die Argumente
nach dem Prinzip „Behauptung-Begründung-Beispiel“ aus. Dabei könnt ihr auf das
vorhandene Material in eurem Heft zurückgreifen. Denkt daran, dass ihr eure Mitschüler
überzeugen müsst. Argumentiert also vernünftig und stichhaltig.
182
Überlegt euch drei Pro-Argumente und drei Kontra-Argumente. Teilt eure Gruppe in
zwei Lager auf, die während des Vortrags „gegeneinander antreten“. Ein Lager stellt die
positiven Aspekte des Formats vor, das andere Lager die negativen Aspekte.
Die Mitschüler sollen nachher entscheiden, welches Lager am überzeugendsten
argumentiert hat. Demnach sollen die Zuhörer ein formatives Feedback an die Gruppe
weitergeben und gegebenenfalls Argumente ergänzen.
6. Der Vortrag (inklusive „Streitgespräch“) sollte 10 Minuten nicht überschreiten. Dabei
kann man anschließend 5 Minuten für das Feedback der Mitschüler einrechnen.
Insgesamt können für die Vorbereitung und die Vorträge 3 bis 4 Unterrichtsstunden
eingeplant werden.
183
Argumentative Stellungnahme
„Reality-TV“-Formate
Nachdem ihr euch mit den positiven und negativen Punkten unterschiedlicher „Reality-TV“Formate auseinandergesetzt habt, sollt ihr nun eure eigene Meinung zu dem Thema
verschriftlichen.
-
-
Ihr könnt euch eines der vorgestellten TV-Formate aussuchen und dazu eure
Meinung schreiben.
Ihr könnt selbst entscheiden, ob ihr euch für oder gegen das Format aussprecht. Es
ist ebenfalls möglich, sowohl positive als auch negative Punkte zu erläutern und erst
im Schluss die eigene Meinung anzugeben.
Insgesamt soll eure Stellungnahme drei Argumente enthalten, die die Struktur
„Behauptung-Begründung-Beispiel“ aufweisen. Greift dafür auf das Material in
eurem Heft zurück.
Entscheidet euch für eine der folgenden Varianten:
Variante 1:
- Kurze Einleitung (ein bis zwei Sätze) in der ihr das Format vorstellt und eure
Meinung diesbezüglich äußert
- 3 ausgebaute Argumente, die eure Meinung belegen
- Kurzer Schluss, in dem ihr eure Meinung mit den wichtigsten Argumenten noch
einmal klar auf den Punkt bringt
Variante 2:
- Kurze Einleitung (ein bis zwei Sätze) in der ihr das Format kurz vorstellt.
- 3 ausgebaute Argumente, die sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte
des Formats aufweisen (Ihr könnt entscheiden, wie ihr die Anzahl der Argumente
verteilt. Wichtig ist, dass ihr mit den Argumenten schließt, die eurer eigenen
Meinung entsprechen.)
- Kurzer Schluss, in dem ihr Stellung bezieht und eure persönliche Meinung zu dem
Thema äußert. Diese kann auch eine Art Kompromiss darstellen, indem ihr euch
beispielsweise für das Format aussprecht, allerdings auf gewisse Gefahren oder
Einschränkungen hinweist.
184
Fertigt zuerst eine stichwortartige Vorbereitung an:
Einleitung:
_________________________________________________________
_________________________________________________________
_________________________________________________________
_________________________________________________________
1. Argument:
Behauptung: ______________________________________________
_________________________________________________________
Begründung: ______________________________________________
_________________________________________________________
Beispiel: _________________________________________________
_________________________________________________________
2. Argument:
Behauptung: ______________________________________________
_________________________________________________________
Begründung: ______________________________________________
_________________________________________________________
Beispiel: _________________________________________________
_________________________________________________________
185
3. Argument:
Behauptung: ______________________________________________
_________________________________________________________
Begründung: ______________________________________________
_________________________________________________________
Beispiel: _________________________________________________
_________________________________________________________
Schluss:
_________________________________________________________
_________________________________________________________
_________________________________________________________
_________________________________________________________
Schreibt nun die argumentative Stellungnahme in Form eines zusammenhängenden Textes in
euer Heft. Der Text sollte eine DinA4-Seite nicht überschreiten. Denkt auch daran, Abschnitte
zu machen.
186
Wiederholung der Verben
A. Konjugiere folgende Verben, indem du mit der Online-Seite
„konjugator.lingofox.de“ arbeitest.80
1. befehlen (Präsens, 2. P. Sg.):
________________________________________
2. schwören (Perfekt, 1. P. Pl.):
________________________________________
3. reißen (Präteritum, 2. P. Sg.):
________________________________________
4. schelten (Perfekt, 1. P. Sg.):
________________________________________
5. raten (Präsens, 3. P. Sg.):
________________________________________
6. sein (Plqpf., 1 P. Sg.):
________________________________________
7. ringen (Präteritum, 2. P. Sg.):
________________________________________
8. schlafen (Präsens, 3. P. Sg.):
________________________________________
9. fliegen (Präteritum, 3. P. Sg.):
________________________________________
10. gelingen (Plqpf., 3. P. Pl.):
______________________________________________
11. lieben (Präteritum, 1. P. Sg.): ______________________________________________
12. kriechen (Perfekt, 3. P. Pl.):
13. meiden (Plqpf., 1. P. Pl.):
________________________________________
______________________________________________
14. lügen (Präteritum, 2. P. Sg.): ______________________________________________
15. kommen (Präteritum, 2. P. Pl.):
80
________________________________________
URL: http://konjugator.lingofox.de/de/index.php?id=conjugate_german [31.1.15]
187
B. Konjugiere folgende Verben in den Klammern.
„Ich ___________________ (sein, Präsens) so aufgeregt“, ______________________
(schreien, Präteritum) Jessica als sie beim Casting zu „Deutschland sucht den Superstar“
________________ (ankommen, Präteritum). Nachdem sie die lange Zugfahrt von Hamburg
nach
Köln
__________________________________________
(hinter
sich
bringen,
Plusquamperfekt), ______________________ (freuen, Präteritum) sie sich nun auf die große
Herausforderung.
„_____________ ihr Dieter Bohlen schon ________________“ (sehen, Perfekt), fragte sie ihre
Schwestern, die sie ____________________________ (begleiten, Präteritum). Plötzlich
________________________ (sich nähern, Präteritum) ihnen ein Mitarbeiter von RTL. Er
_____________________ (tragen, Präteritum) Kopfhörer und ___________________ (sehen,
Präteritum) ungeheuer wichtig aus. „Jessica, richtig? Du ________________ (sein, Präsens)
gleich dran. ____________________ (geben, Präsens) es vielleicht eine spannende oder
traurige Geschichte aus deinem Leben, die du unseren Zuschauern (erzählen können, Präsens)?
Das ________________ (machen, Präsens) dich und die Sendung interessanter.“ Nachdem
Jessica angestrengt _____________________________(nachdenken, Plusquamperfekt) und
sowohl den Tod der Katze als auch den Unfall der Großeltern (ausschließen, Plusquamperfekt),
______________________________ (sich entscheiden, Präteritum), einfach auf ihr
Gesangstalent zu vertrauen. Leider __________________ (erweisen, Präteritum) sich diese
Idee als wenig erfolgsversprechend, denn Jessica _________________________ (schaffen,
Präteritum) es nicht einmal bis in den Recall. „Da _______________ ich so weit
_____________________ (fahren, Perfekt), nur um eine Absage zu erhalten. Naja, wenigsten
_______________________ ich Dieter Bohlen _____________________“ (treffen, Perfekt).
188
Wiederholung der Zeitenfolge
Der Gebrauch des Plusquamperfekts und des Präteritums81
Das Plusquamperfekt wird fast nur in Verbindung mit dem Präteritum gebraucht.
Plusquamperfekt und Präteritum sind Zeiten der Vergangenheit.
Das Plusquamperfekt bezeichnet alle Handlungen, Vorgänge und Zustände, die vor
dem Präteritum liegen.
Vergangenheit
Plusquamperfekt
Präteritum
Beispiel:
Nachdem der Koch das Essen gekocht hatte (Plusquamperfekt), konnte (Präteritum) er seinen
Feierabend genießen.
Zuerst musste der Koch seine Arbeit erledigen und erst dann konnte er seinen Feierabend
genießen.
81
Vgl. Bornemann, Michael, Bornemann Monika: Duden. Schulgrammatik extra. Deutsch. Grammatik und
Rechtschreibung – Aufsatz und Textanalyse – Umgang mit Medien (5. Bis 10. Klasse). Bibliographisches Institut.
Mannheim 20093, S. 35.
189
1. Setze das Verb in der richtigen Zeitform ein! (Präteritum oder Plusquamperfekt)
Beispiel:
Joker legte (legen) sich noch einmal hin, nachdem er ausgiebig gefrühstückt
hatte (frühstücken).
1.
Als
die
Inselbewohner
___________________(ankommen),
_________________
(umschauen) sie sich erst einmal ______________.
2. Nachdem sie das Wohnhaus____________________ (betreten), _________________
(losgehen) auch schon der Streit um die Betten _____.
3. Elfe und Vera ____________________ (machen) sich auf den Weg zum Strand, nachdem es
endlich zu regnen ______________________ (aufhören).
4. Darling ________________________________ (bleiben) lieber faul auf dem Sofa liegen
und ____________________ (genießen) es, von den Kameras beobachtet zu werden.
5. Währenddessen _____________________ (beraten) sich Milky, Joker und Co. wie man am
besten eine Party organisieren ___________________ (können).
6.
Obwohl
Moon
morgens
nicht
viel
_________________________
(essen),
__________________ (bringen) sie auch jetzt noch nichts runter.
7. Solo ____________________________(beschäftigen) sich derweil mit seiner Berimbau.
8. Nachdem Elfe und Vera ____________________ (zurückkehren), _________________
(suchen) sie nach etwas Essbarem.
9. Sie ______________________________ (beschließen) für die ganze Gruppe zu kochen.
10. Nachdem alle noch ein bisschen zusammen _______________________ (quatschen),
_________________ (gehen) alle müde ins Bett.
190
Der Gebrauch des Perfekt und des Präsens82
Zum Präsens gehört das Perfekt.
Das Perfekt bezeichnet
•
ein Geschehen, das zwar in der Vergangenheit abgeschlossen ist,
dessen Folgen oder Ergebnis aber noch bis in die Gegenwart reichen.
Es wird deshalb auch vollendete Gegenwart genannt.
Beispiel: Es hat die ganze Nacht geregnet. (Ergebnis: Der Rasen ist
nun völlig aufgeweicht.)
•
die Vorzeitigkeit, wenn es zusammen mit dem Präsens vorkommt. Das
Perfekt drückt aus, was vor der aktuellen Handlung passiert ist.
Beispiel: Nachdem der Esel entlaufen ist, müssen wir ihn nun
suchen.
1. Entscheide ob Plusquamperfekt, Präteritum, Perfekt oder Präsens.
1. –„Ich _________________ (lieben) es, zu tanzen. Als ich jünger _____________(sein),
__________________________
ich
wöchentlich
eine
Tanzschule
_____________ (besuchen)“, berichtet Pearl.
2. „Ich _____________________ mir gerade die Zähne ________________ (putzen),
trotzdem ______________________ (stinken) mein Atem immer noch nach Zwiebeln“,
beschwert sich Joker.
3. Nachdem Vera ausgiebig __________________(duschen), _____________________
(fühlen) sie sich schon wohler.
4. Bevor Darling ______________________ (sich umziehen), ____________________
sie noch ausgiebig mit Joker geflirtet.
82
Vgl. Bornemann, Michael, Bornemann Monika: Duden. Schulgrammatik extra. Deutsch, S. 37.
191
5. Elfe
_____________________(sein)
___________________(merken),
dass
untröstlich,
sie
ihren
als
sie
Glücksbringer
____________________ (verlieren).
Die Zeitenfolge
Plusquamperfekt Präteritum
Perfekt
Präsens
Futur I
Heute –
Standpunkt des
Sprechenden
192
1. Unterstreiche die Verben im Text und bestimme die Zeit, in der das jeweilige Verb
steht. Überlege anschließend, warum gerade diese Zeit benutzt wurde.
(Aufgepasst, in dem folgenden Beispiel sind alle Zeiten enthalten:
Plusquamperfekt, Präteritum, Perfekt, Präsens, Futur I und Futur II!)
Frau Meyers hat soeben einen Überfall beobachtet und steht immer noch unter Schock. Sie soll
der Polizei nun schildern, was genau passiert ist. Zuerst war sie einfach nur durch die Stadt
geschlendert, dann ging sie zum Bäcker und kaufte sich dort eine Brezel. Bevor sie in den Park
spazierte, hatte sie sich noch mehrere Schaufenster angesehen und war einer Freundin begegnet.
Dann hörte sie plötzlich Schreie: „Hilfe, warum hilft mir denn niemand.“ Als sich Frau Meyers
umdrehte, sah sie eine junge Frau, der man gerade die Handtasche stahl. Nachdem der Dieb
über alle Berge verschwunden war, eilte Frau Meyers der jungen Dame zu Hilfe und rief:
„Keine Angst Liebes, die Polizei wird den Täter schnappen und bis dahin werden wir beide
diesen Schock schon überwunden haben.“
193
Isabel Abedi: „Isola“
Lektüretest (Teil 1)
(S. 9 - S. 108)
Beantworte die folgenden Fragen stichwortartig!
Bei den „Multiple-Choice“-Fragen gibt es nur eine richtige Antwort.
1. Warum hat Tempelhoff sein Projekt „Isola“ genannt? Nenne zwei Gründe!
__________________________________________________
__________________________________________________
2. Wo wird Vera für Tempelhoffs Projekt entdeckt?
__________________________________________________
3. Welche drei Gegenstände nimmt Lung mit auf die Insel?
__________________________________________________
__________________________________________________
__________________________________________________
4. Was bedeutet der Name „Vera“? Kreuze an!
□ die Kühle
□ die Ehrliche
□ die Tapfere
□ die Wahrhaftige
5. Was versteht man unter einer „Berimbau“?
__________________________________________________
194
6. Welches Geheimnis hat Pearl zu Hause in Heidelberg?
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
7. Welcher Teilnehmer trägt mit Vorliebe „Motto-T-Shirts“? Kreuze an.
□ Alpha
□ Lung
□ Joker
□ Milky
8. Nenne eine männliche und eine weibliche Person, die sich auf der Insel besonders
provokativ verhalten.
__________________________________________________
__________________________________________________
9. Um wen handelt es sich bei „Tante Käthe“?
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
10. Welcher Teilnehmer interessiert sich für die Vögel der Insel? Kreuze an!
□ Moon
□ Neander
□ Krys
□ Milky
11. Zu welchem Teilnehmer und zu welcher Teilnehmerin fühlt sich Vera besonders
hingezogen?
___________________________________________________
___________________________________________________
195
12. Wozu diente die Insel, bevor Tempelhoff sie für sein Projekt nutzte?
___________________________________________________
13. Wie „tötet“ der „Mörder“ im Inselspiel seine Opfer?
___________________________________________________
14. Wie wird den Inselbewohnern mitgeteilt, dass der „Mörder“ wieder ein neues
Opfer gefunden hat?
___________________________________________________
15. Wie lautet der Name des ersten Opfers? Kreuze an!
□ Pearl
□ Milky
□ Moon
□ Neander
196
Isabel Abedi:
„Isola“
ISOLA83
Ein Film von Quint Tempelhoff
STARRING
Joy Reichert
Ulla Sjöberg
Belinda Edgeworth
Nana Makhetha
Kristina Peters
Beatá Krall
Sven Werner
Richard Bussmann
Naoki Shangyn
Tristan Leander
Italo Mackenzie
Raphael T. Liebermann
als VERA
als ELFE
als MOON
als PEARL
als KRYS
als DARLING
als ALPHA
als MILKY
als LUNG
als NEANDER
als JOKER
als SOLO
1. Dieses Layout stammt aus Isabel Abedis Buch „Isola“ und wird dem Beginn der
eigentlichen Lektüre vorangeschickt. Beschreibe, was du siehst und woran dich diese
Aufmachung erinnert. Notiere stichwortartig.
_______________________________________________________________________
_______________________________________________________________________
_______________________________________________________________________
_______________________________________________________________________
_______________________________________________________________________
83
Isabel Abedi: „Isola“, S. 7.
197
2. An welchen Hinweisen erkennst du, dass auch das von Tempelhoff angestrebte
„Reality-TV“-Format nicht gänzlich der Realität entsprechen wird?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
3. Welche Ziele verfolgt Tempelhoff deiner Meinung nach mit seinem Projekt? Was
möchte er anhand seines Projektes „erforschen“?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
198
Tempelhoffs Projekt
Arbeitsauftrag:
In Kapitel 1 erhältst du erste Informationen über Tempelhoffs Projekt, an dem die Jugendlichen
teilnehmen. Weitere Informationen findest du in Kapitel 3, auf Seite 46.
Schreibe alle wichtigen Informationen stichwortartig in dein Heft.
Versetze dich anschließend in die Figur Tempelhoffs und verfasse deinen eigenen Flyer, um
für dein Projekt zu werben.
Greife dabei auf die Informationen aus dem Buch zurück:
•
Überlege dir eine passende Überschrift und
•
formuliere eine Anrede oder einen Aufmacher für deinen Aufruf.
•
Beschreibe das Projekt
•
Gehe auf die Bedingungen ein, die man als Teilnehmer erfüllen muss
•
Erkläre, was den Reiz des Projektes ausmacht
•
Füge ebenfalls eine Internetadresse oder Telefonnummer hinzu, unter der sich die
Teilnehmer melden sollen
! Denke daran, den Flyer ansprechend zu gestalten!
199
200
Stell dir vor, du hast den Flyer gelesen und möchtest an dem Projekt „Isola“ teilnehmen. Fülle
nun folgendes Formular aus:
Isola
Anmeldeformular
Name:
_____________________________________________________
(Name und Vorname)
Geburtsdatum: _____________________________________________________
(dd.mm.yyyy)
E-Mail-Adresse: ____________________________________________________
Inselname:
_____________________________________________________
Nenne drei Dinge, die du auf die Insel mitnehmen würdest. (Keine elektronischen Geräte!)
_____________________________________________
_____________________________________________
_____________________________________________
Warum möchtest du am Projekt teilnehmen?
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
Warum wärst gerade du eine Bereicherung für das Projekt?
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
201
Tempelhoff „is watching you“
Arbeitsauftrag:
Lies die Seiten 63 („Vera, da bist du ja! ...“) bis 70 (Als Mephisto Tante Käthe ankläffte, …)
und unterstreiche Elfes, Veras und Darlings Einstellung und Gedanken gegenüber der
ständigen Beobachtung durch die Kameras.
202
Reaktionen auf das Spiel
1. Als die Inselbewohner von dem Inselspiel erfahren, scheinen alle angespannt. Im
Folgenden findest du verschiedene Begriffe, die alle eine Gefühlsregung beschreiben.
Lies die Seiten 96-103 noch einmal durch und entscheide, welche Empfindung zu
welchem Inselbewohner passt (Es können auch mehrere in Frage kommen.) Belege
deine Wahl, indem du ein passendes Textbeispiel nennst oder ein Zitat anführst.
Wut
Belege/Textbeispiele: ____________________________________
Inselbewohner:
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
Entrüstung
Belege/Textbeispiele: ____________________________________
Inselbewohner:
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
Angst
Belege/Textbeispiele: ____________________________________
Inselbewohner:
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
203
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
betretenes
Schweigen
Belege/Textbeispiele: ____________________________________
______________________________________________________
Inselbewohner:
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
Nervosität
Belege/Textbeispiele: ____________________________________
Inselbewohner:
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
Beklommenheit
Belege/Textbeispiele: ____________________________________
Inselbewohner:
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
204
Traurigkeit
Belege/Textbeispiele: ____________________________________
Inselbewohner:
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
Verzweiflung
Belege/Textbeispiele: ____________________________________
Inselbewohner:
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
2. Welche Vorwürfe macht Vera Tempelhoff?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
205
3. Überlege dir, wie du dich unter ständiger Beobachtung fühlen würdest. Stelle dir eine
bestimmte Situation vor. Was würde dich stören? Wie würdest du dich fühlen? Mit
welchen Einschränkungen hättest du zu kämpfen? (…)
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
206
Die Inselbewohner
Gruppenarbeit
Arbeitsauftrag:
Jede Gruppe soll eine Figur aus Isabel Abedis „Isola“ vorstellen. Sammelt eure Informationen
und haltet sie stichwortartig auf einem Plakat fest.
Auf folgende Punkte sollt ihr eingehen:
•
•
•
•
•
Äußere Erscheinung
Charaktereigenschaften
Auflistung der drei Dinge, die die Person mit auf die Insel nimmt
Verbindungen zu anderen Personen (mit wem versteht Vera sich besonders gut, wer
gerät immer mit anderen aneinander…)
Malt ein „Symbol“/einen Gegenstand auf das Plakat, von dem ihr glaubt, dass es/er für
die Person steht, die ihr vorstellen müsst
Es steht euch frei, gegebenenfalls weitere Informationen zu ergänzen.
Gruppen:
Gruppe 1: Vera
Gruppe 2: Elfe
Gruppe 3: Moon
Gruppe 4: Pearl
Gruppe 5: Krys
Gruppe 11: Joker
Gruppe 6: Darling
Gruppe 7: Alpha
Gruppe 8: Milky
Gruppe 9: Lung
Gruppe 10: Neander
Gruppe 12: Solo
Mögliche Zeiteinteilung:
Einzellektüre und Sammeln von Informationen
Zusammentragen der Informationen und
Anfertigen einer Skizze
Plakatgestaltung
Vorbereitung des Vortrags
20 Min.
20 Min.
20 Min.
5 Min.
Vortrag:
Der Vortrag kann zwischen 5 und 10 Minuten dauern. Ihr sollt nicht nur die Resultate auf eurem
Plakat wiedergeben, sondern diese erläutern und ausbauen. Wenn ihr beispielsweise auf eine
Verbindung zwischen zwei Inselbewohnern eingeht, sollt ihr diesbezüglich bestimmte
Handlungen und Ereignisse anführen können. Ihr sollt ebenfalls in der Lage sein, die
Charaktereigenschaften der Figuren anhand von Beispielen begründen zu können usw. Eure
Mitschüler sollen anhand eures Vortrages so viel wie möglich über die Figur erfahren.
207
Veras Geschichte
Arbeitsauftrag:
Vera hat brasilianische Wurzeln und wurde als Kind von einem deutschen Ehepaar adoptiert.
Versuche Veras Geschichte nachzuzeichnen, indem du folgende Mindmap ausfüllst. Die
notwendigen Informationen findest du auf folgenden Seiten im Buch: S. 11, S. 19, S. 24, S. 28,
S. 79, S. 86, S. 129, S. 133, S. 209-S. 214.
Bevor du mit der Lektüre beginnst, färbe Veras Verbindungen zu Deutschland und ihre
Verbindungen zu Brasilien mit zwei unterschiedlichen Farben (nur den Rahmen). Das Kästchen
für Vera kannst du mit beiden Farben ausfüllen (beispielsweise eine Hälfte orange und eine
Hälfte grün).
Deutschland
Rio de Janeiro
208
Veras Geschichte
Veras
Gespräch
mit Solo
________
Brüder
Esperança
________
________
________
Eltern
________
_______
Vera /
brasilianische
Wurzeln
________
_
deutsche
Adoptiveltern
________
_______
Favelas
erste
Rückblende
zweite
Rückblende
209
Das Thema Adoption in den Schlagzeilen
Gibt man im Internet die Schlagwörter „Schlagzeilen Adoption“ in eine Suchmaschine ein,
findet man ohne Umschweife zahlreiche Artikel aus bekannten Wochenzeitungen. Unten
findest du eine Auswahl:
•
„Falsches Geschlecht: Ehepaar verschmäht Baby von Leihmutter“
(Spiegel-Online)
•
„Urteil in Straßburg: Deutsche Mutter fordert vergeblich Kontakt zu adoptierten
Töchtern“
(Spiegel-Online)
•
„Homosexuelle Paare: Bundestag stimmt für erweitertes Adoptionsrecht“
(Spiegel-Online)
•
„Amazon:
Adoption
(Süddeutsche)
•
„Moskau verbietet Adoption durch US-Bürger“
(Süddeutsche)
statt
Abtreibung“
www.google.de
Suchbegriff „Schlagzeilen Adoption“
www.spiegel-online.de
www.süddeutsche.de
Erörtere:
1.
2.
3.
4.
5.
Welche Gründe gibt es deiner Meinung nach, ein Kind zur Adoption freizugeben?
Welche Gründe gibt es deiner Meinung nach, ein Kind zu adoptieren?
Versetze dich in Veras Lage. Kannst du ihre Suche nach ihren Wurzeln nachvollziehen?
Was passiert mit Kindern, die kein neues Zuhause finden?
Nutze die obengenannten Schlagzeilen als weitere Diskussionsanstöße!
210
„Die Familie Tempelhoff“
1. Solo und Tobias im Vergleich
Vera glaubt anfangs, Solo in der Kapelle und abends beim Schwimmen
getroffen zu haben. Vergleicht man allerdings ihre Beschreibungen von
„Solo“ lassen sich im Nachhinein deutliche Unterschiede erkennen.
Lies folgende Seiten im Buch und notiere stichwortartig, wie
unterschiedlich Vera die beiden Zwillinge beschreibt. (S. 20, S. 35, S. 7173, S. 135f, S.150-153)
Solo
Tobias
Im Flugzeug
Das Treffen in der Kapelle
___________________________________
___________________________________
___________________________________
___________________________________
___________________________________
___________________________________
___________________________________
___________________________________
Am Flughafen
___________________________________
___________________________________
___________________________________
___________________________________
___________________________________
___________________________________
___________________________________
___________________________________
___________________________________
Nachts am Strand
___________________________________
Der Kuss im Meer
___________________________________
___________________________________
___________________________________
___________________________________
___________________________________
211
___________________________________
___________________________________
___________________________________
___________________________________
___________________________________
___________________________________
____________________________________
___________________________________
2. Erkläre, wie Vera vor allen anderen erkennt, dass Solo Darling nicht umgebracht
hat.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
3. Lies noch einmal Kapitel 24 auf den Seiten 278 bis 294 und
notiere stichwortartig Tobias‘ Beweggründe für die Intrige.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
212
Darlings Rolle bei der Intrige
1. Lies die Seiten 307-312 und vervollständige die folgende Mindmap in deinem
Heft!
Beweggründe
Verbindung
zu Tobias
Die Tat
Darling
Rolle bei
der
Intrige
2. Tobias begeht am Ende Selbstmord (S. 305-307). Zusammen mit Darling hat er
versucht, seiner ganzen Familie zu schaden. Vergleiche das Verhalten beider
„Täter“ miteinander und nimm anschließend dazu Stellung. Sind beide
gleichermaßen zu „verurteilen“?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
213
Der Leserbrief als argumentative Stellungnahme84
Wahrscheinlich kennst du aus dem Internet die Kommentarfunktion, die es etwa bei Facebook
gibt: Ein Leser kann hier auf eine Nachricht direkt antworten. Auch Online-Zeitungen bieten
zu ihren Artikeln häufig eine solche Kommentarfunktion an. Bei der gedruckten Zeitung hat der
Leser ebenfalls die Möglichkeit, mit der Redaktion oder anderen Lesern in Kontakt zu treten,
indem er einen Leserbrief schreibt.
Der Leserbrief:
Der Leserbrief ist eine persönliche
Stellungnahme eines Lesers zu einem
aktuellen Thema oder einem Artikel in
einer Zeitung. Er gibt die Meinung des
Lesers wieder, aber er sollte weder
beleidigend noch polemisch sein;
außerdem
dürfen
keine
falschen
Behauptungen aufgestellt werden. Mit
einem Leserbrief will der Verfasser
erreichen, dass sich andere Leser seiner
Meinung anschließen, der Text hat also
eine Appell-Funktion.
85
Quelle: Neue Westfälische, 21. Oktober 2009
Das musst du beachten:
-
84
85
Eine Leserbrief ist deutlich als solcher gekennzeichnet. Er richtet sich an die
Redaktion und die Leserschaft einer Zeitung oder Zeitschrift.
Gib deinem Leserbrief eine passende Überschrift (als Vorschlag für die Redaktion,
die ihn abdrucken soll.)
Benenne deutlich und klar den Bezug zu einem Zeitungsartikel oder einem
aktuellen Thema.
Stelle eine Behauptung auf, die deinem Leserbrief zugrunde liegt. Sie soll deine
Meinung zum fraglichen Thema wiedergeben.
Finde stichhaltige Argumente, die deine These stützen.
Wenn dir ein Zeitungsartikel vorgegeben ist, dann soll sich dein Leserbrief nicht
nur auf Argumente und Aussagen dieses Textes beziehen. Er muss auch neue
Aspekte aufweisen.
In Anlehnung an: 66RAAbits Deutsch/Sprache Februar 2011.
http://www.achtung-fuer-tiere.de/index.php/leserbriefe/articles/tierschutz-ist-menschenschutz.html [31.1.15]
214
-
-
Ein Leserbrief ist eine begründete Stellungnahme, das heißt, du stellst deine
Argumente in einem strukturierten, gegliederten Aufbau dar, ähnlich wie bei einer
Erörterung.
Beachte den Aufbau einer guten Argumentation: Auf ein Argument muss ein
Beispiel oder ein Beleg folgen.
Gliedere den Aufbau deines Leserbriefes überzeugend und folgerichtig.
Nenne am Ende des Leserbriefes deinen Namen und den Wohnort.
So baust du den Leserbrief auf:
Einleitung: Nenne den Bezug auf das aktuelle Thema oder den vorgegebenen
Zeitungsartikel.
Hauptteil:
Benenne deutlich deine eigene Meinung und begründe sie:
Argument 1
Begründung
Beispiel
Argument 2
Begründung
Beispiel
Schluss:
Beziehe anschließend eindeutig Stellung; runde den Brief mit einem Fazit ab,
formuliere eine Forderung oder einen Appell oder mache eine kritische Anmerkung zum
Thema.
Umfang:
Ein Leserbrief soll möglichst in der Zeitung abgedruckt werden. Daher sollte dein Text nicht
zu lang sein und etwa eine halbe bis eine ganze DIN-A4-Seite umfassen.
215
Lehrerhandreichungen zu den Arbeitsmaterialien
Isabel Abedi: „Isola“
216
Verlaufsplanung
1
2
Titel
Sequenz „Scripted
Reality“
Inhalt
-
(Einstieg)
-
„Der Untergang der
Talkshows bereitete den
Weg für die „RealityTV“-Formate“
-
Ein Argument aufbauen
und ausformulieren
-
3
Ein Argument aufbauen
und ausformulieren
4
Besprechung wichtiger
Inhalte der Ganzschrift
und mögliche
„Fragerunde“
-
5
6
7
Bildimpuls: Aktivieren von Vorwissen
Gemeinsamkeiten? Erste Beschreibungen
„Reality-TV“
Erstellen einer Definition von Reality-Shows
(Festhalten an der Tafel)
Bildimpuls: negative Seiten
Sachtext: Vor- und Nachteile „Reality-TV“Shows unterstreichen
Arbeitsblatt (1. Teil und Verbesserung)
(- Einteilung der Lektürephasen86)
Erklärung: Begriff: Scripted Reality
Erklärung des Bildes (Marionette)
Beispiel eines ausformulierten Pro-Arguments
zum Thema „Reality-TV“
Übung: Formuliere ein Kontra-Argument zum
Thema „Reality-TV“
Orientiere dich dafür an der Vorlage sowie an den
gemeinsam erarbeiteten Ergebnissen der letzte
Stunde.
- Vortrag des Arguments
Verbesserung mittels „peer-review“
Besprechung anhand von Partnerarbeit
Gemeinsame Besprechung im Plenum
Überarbeitung
Diese Phasen geben den Schülern die
Möglichkeit, Rückfragen zu stellen.
Sie können demnach genutzt werden, um konkrete
Stellen im Buch zusammen zu besprechen.
Allerdings kann die Lehrperson ebenfalls kleine
Aufgabenstellungen vorsehen, die schwierige
Punkte bewusst aufgreifen.
Erklärung des Arbeitsauftrags
Internetrecherche
Gruppenarbeit „RealityTV“-Formate
Internetrecherche
Gruppenarbeit „RealityTV“-Formate
-
-
Zusammentragen der Resultate
Vorbereiten des Vortrags
Gruppenarbeit „RealityTV“-Formate
-
Vorstellen der Resultate in Form eines
Streitgesprächs
86
Idealerweise sollten die Schüler bereits in der ersten Unterrichtsstunde über die Einteilung der Ganzschrift in
drei Lektürephasen informiert werden, sodass sie sich ihre Zeit optimal einteilen können.
217
8
9
-
Schriftliche
argumentative
Stellungnahme
Überarbeitungsphase
-
10
Besprechung wichtiger
Inhalte der Ganzschrift
und mögliche
„Fragerunde“
-
11
12
13
Wiederholung der
Verben
Wiederholung der
Verben
Wiederholung der
Zeitenfolge
-
Eine schriftliche Stellungnahme verfassen
(Arbeitsblatt)
(Einsammeln der Arbeiten)
Selbstständige Überarbeitung der Aufgabe
mithilfe eines Wörterbuchs
(Übernehmen der Korrekturvorschläge der
Lehrperson)
Diese Phasen geben den Schülern die
Möglichkeit, Rückfragen zu stellen.
Sie können demnach genutzt werden, um konkrete
Stellen im Buch zusammen zu besprechen.
Allerdings kann die Lehrperson ebenfalls kleine
Aufgabenstellungen vorsehen, die schwierige
Punkte bewusst aufgreifen.
Wiederholung der Tempora (Theorie)
-
-
Übungen zu den verschiedenen Verbzeiten und
die Arbeit mit Lingofox
Wiederholung des richtigen Zeitgebrauchs
Plusquamperfekt, Präteritum
Perfekt, Präsens
Übungen
Lektüretest _ 1. Teil _ S. 9 – S. 108 u. Verbesserung
Analyse des Personen-Layouts
(Erste Verbindungen zum Thema „Reality-TV“
herstellen)
14
Isola – Einstieg
(Erste Lektürephase)
15
Tempelhoffs Projekt
-
Flyer entwerfen lassen
Anmeldeformular ausfüllen
16
Tempelhoff „is watching
you“
-
Wie fühlen sich die Personen unter den Augen der
Kameras?
Texterschließung und anschließendes Festhalten der
Resultate (Tafelbild)
-
17
Reaktionen auf das Spiel
18
Besprechung wichtiger
Inhalte der Ganzschrift
und mögliche
„Fragerunde“
19
Charaktereigenschaften
der Inselbewohner
Charaktereigenschaften
der Inselbewohner
Charaktereigenschaften
der Inselbewohner
20
21
-
Lektüre
Arbeitsblatt
- Diese Phasen geben den Schülern die
Möglichkeit, Rückfragen zu stellen.
- Sie können demnach genutzt werden, um konkrete
Stellen im Buch zusammen zu besprechen.
- Allerdings kann die Lehrperson ebenfalls kleine
Aufgabenstellungen vorsehen, die schwierige
Punkte bewusst aufgreifen.
- Arbeitsaufträge
- Vorbereitung / Zusammentragen der Resultate
- Gestaltung der Plakate
- Vorbereitung der Vorträge
- Vorträge
218
22
23
Zweite Lektürephase
Test
Veras Geschichte
Veras Geschichte
24
Hörverstehen – Übung
25
26
Hörverstehen
Besprechung wichtiger
Inhalte der Ganzschrift
und mögliche
„Fragerunde“
27
28
29
Hörverstehen – Test
Hörverstehen
Dritte Lektürephase
Die Familie Tempelhoff
30
Darlings Rolle bei der
Intrige
Leserbrief
(argumentative Stellungnahme)
Überarbeitung
31
32
3387 Abschluss der
Ganzschrift
Vorträge ausgewählter
Leserbriefe
- Multiple-Choice-Test u. Verbesserung
- Veras Geschichte – (Lektüre / Mindmap)
- Verbesserung der Arbeitsblätter
- Diskussion zum Thema Adoption in den
Schlagzeilen
- Die Favelas in Rio de Janeiro (Verbindung zum
Buch)
- Verbesserung des Hörverstehens
- Diese Phasen geben den Schülern die
Möglichkeit, Rückfragen zu stellen.
- Sie können demnach genutzt werden, um konkrete
Stellen im Buch zusammen zu besprechen.
- Allerdings kann die Lehrperson ebenfalls kleine
Aufgabenstellungen vorsehen, die schwierige
Punkte bewusst aufgreifen.
- Die Kindersoldaten von Rio
- Verbesserung des Hörverstehens
- MC-Test
- Die Familie Tempelhoff (Arbeitsblatt)
-
Arbeitsblatt
-
Einen Leserbrief verfassen
Merkblatt
Schreibaufgabe
Übernehmen der Korrekturhinweise
(Arbeit mit einem Wörterbuch)
Besprechung des Schlusskapitels
Vorträge ausgewählter Leserbriefe
87
Die Verlaufsplanung wurde bewusst nicht auf 36 Unterrichtsstunden ausgerichtet, um genügend Raum zu
lassen, falls bestimmte Aufgaben vielleicht mehr Zeit beanspruchen, als erwartet.
219
„Reality-TV“-Formate: Bildimpulse88
89
90
91
88
Die Bildimpulse sind in digitaler Form auf der beiliegenden CD enthalten.
URL: http://www.idealisten.net/beitrag/article/der-zoff-aus-dem-die-traeume-sind.html [31.1.15]
90
URL: http://newsroom.mediadesign.de/imfokus/scripted-reality/ [31.1.15]
91
URL: http://www.unicum.de/abizeit/leben/aktuelles/scripted-reality-eine-junge-tv-darstellerin-erzaehlt/
[31.1.15]
89
220
Isabel Abedi: „Isola“
Lektüretest (Teil 1)
(S. 9 - S. 108)
Beantworte die folgenden Fragen stichwortartig!
Bei den „Multiple-Choice“-Fragen gibt es nur eine richtige Antwort.
1. Warum hat Tempelhoff sein Projekt „Isola“ genannt? Nenne zwei Gründe!
__________________________________________________
__________________________________________________
2. Wo wird Vera für Tempelhoffs Projekt entdeckt?
__________________________________________________
3. Welche drei Gegenstände nimmt Lung mit auf die Insel?
__________________________________________________
__________________________________________________
__________________________________________________
4. Was bedeutet der Name „Vera“? Kreuze an!
□ die Kühle
□ die Ehrliche
□ die Tapfere
□ die Wahrhaftige
5. Was versteht man unter einer „Berimbau“?
__________________________________________________
221
6. Welches Geheimnis hat Pearl zu Hause in Heidelberg?
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
7. Welcher Teilnehmer trägt mit Vorliebe „Motto-T-shirts“? Kreuze an.
□ Alpha
□ Lung
□ Joker
□ Milky
8. Nenne eine männliche und eine weibliche Person, die sich auf der Insel besonders
provokativ verhalten.
__________________________________________________
__________________________________________________
9. Um wen handelt es sich bei „Tante Käthe“?
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
10. Welcher Teilnehmer interessiert sich für die Vögel der Insel? Kreuze an!
□ Moon
□ Neander
□ Krys
□ Milky
11. Zu welchem Teilnehmer und zu welcher Teilnehmerin fühlt sich Vera besonders
hingezogen?
___________________________________________________
___________________________________________________
222
12. Wozu diente die Insel, bevor Tempelhoff sie für sein Projekt nutzte?
___________________________________________________
13. Wie „tötet“ der „Mörder“ im Inselspiel seine Opfer?
___________________________________________________
14. Wie wird den Inselbewohnern mitgeteilt, dass der „Mörder“ wieder ein neues
Opfer gefunden hat?
___________________________________________________
15. Wie lautet der Name des ersten Opfers? Kreuze an!
□ Pearl
□ Milky
□ Moon
□ Neander
223
Isabel Abedi: „Isola“
Korrekturschlüssel
(Teil 1) (S. 9 - S. 108)
1. Warum hat Tempelhoff sein Projekt „Isola“ genannt? Nenne zwei Gründe! (2 P.)
-
Isola ist das italienische Wort für Insel
Isola verbirgt sich in dem Wort Isolation (die Jugendlichen sind auf der Insel von
der Außenwelt isoliert)
2. Wo wird Vera für Tempelhoffs Projekt entdeckt? (1 P.)
-
bei einer Tanzaufführung
3. Welche drei Gegenstände nimmt Lung mit auf die Insel? (3 P.)
-
eine Fackel
einen Kanister Benzin
ein Messer
4. Was bedeutet der Name „Vera“? Kreuze an! (1 P.)
□ die Kühle
□ die Tapfere
□ die Ehrliche
X die Wahrhaftige
5. Was versteht man unter einer „Berimbau“? (1 P.)
-
ein Musikinstrument
6. Welches Geheimnis hat Pearl zu Hause in Heidelberg? (1 P.)
-
Pearl ist mit einem verheirateten Mann zusammen.
7. Welcher Teilnehmer trägt mit Vorliebe „Motto-T-Shirts“? Kreuze an. (1 P.)
□ Alpha
□ Lung
X Joker
□ Milky
224
8. Nenne eine männliche und eine weibliche Person, die sich auf der Insel besonders
provokativ verhalten. (2 P.)
-
Joker
Darling
9. Um wen handelt es sich bei „Tante Käthe“? (1 P.)
-
eine aufblasbare Plastikpuppe, die Joker gehört
10. Welcher Teilnehmer interessiert sich für die Vögel der Insel? Kreuze an! (1 P.)
□ Moon
X Neander
□ Krys
□ Milky
11. Zu welchem Teilnehmer und zu welcher Teilnehmerin fühlt sich Vera besonders
hingezogen? (2 P.)
-
Solo
Pearl
12. Wozu diente die Insel, bevor Tempelhoff sie für sein Projekt nutzte? (1 P.)
-
Zur Resozialisierung von Häftlingen
13. Wie „tötet“ der „Mörder“ im Inselspiel seine Opfer? (1 P.)
-
Er umfasst das Handgelenk seiner Opfer
14. Wie wird den Inselbewohnern mitgeteilt, dass der „Mörder“ wieder ein neues Opfer
gefunden hat? (1 P.)
-
Ein Nebelhorn ertönt
15. Wie lautet der Name des ersten Opfers? Kreuze an! (1 P.)
□ Pearl
□ Milky
□ Moon
X Neander
225
Tempelhoff „is watching you“
Arbeitsauftrag:
Lies die Seiten 63 („Vera, da bist du ja! ...“) bis 70 (Als Mephisto Tante Käthe ankläffte, …)
und unterstreiche Elfes, Veras und Darlings Einstellung und Gedanken gegenüber der
ständigen Beobachtung durch die Kameras.
Mögliches Tafelbild:
Ankunft im Wohnhaus
Unter Beobachtung der Kameras (S. 63-70)
-
Elfe:
empfindet es als komisch, beobachtet zu werden
-
Vera:
verspürt ein „flatterndes“ Gefühl in ihrer Brust
Tempelhoff sieht sie immer, jede Minute
die Kameras sehen sogar im Dunkeln
die Privatsphäre der Teilnehmer wird auf ein Minimum
eingegrenzt
-
Darling:
liegt nackt auf dem Bett
spielt bewusst mit den Kameras
„Wir bewegten uns wie auf einer Bühne, die keine Bühne war, und
bemühten uns verzweifelt um Normalität.
Alle sind angespannt
226
Isabel Abedi: „Isola“
Lektüretest (Teil 2)
(S. 109 - S. 217)
Beantworte die folgenden Fragen stichwortartig!
Bei den „Multiple-Choice“-Fragen kann es mehrere richtige Antworten geben.
1. Vera leidet zu Beginn unter der ständigen Beobachtung durch die Kameras.
Wann kann sie diese zum ersten Mal vollständig vergessen?
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
2. Wo findet Solos und Veras erstes „heimliches“ Aufeinandertreffen statt. Kreuze
an.
□ im Meer
□ am Briefkasten
□ in der Kapelle
□ in einer Ruine
3. Erkläre kurz, was es mit dem Schrei auf sich hat, der plötzlich mitten in der
Nacht ertönt?
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
4. Was ist Moons Erbe nach ihrem Verschwinden?
__________________________________________________
5. Gegen welche Regeln verstoßen die Inselbewohner während der „Höhlenparty“?
Kreuze an!
□ kein Alkohol
□ kein Sex
□ keine Gewalt
□ keine Geheimnisse
227
6. Welches Lied hört die Gruppe in der Höhle? Kreuze an.
□ God is a DJ
□ This is my church
□ God bless us
□ Like a prayer
7. Welche zwei Inselbewohner fehlen nach der Feier in der Höhle?
__________________________________________________
__________________________________________________
8. Wer hatte beim Inselspiel die „Mörderkarte“ gezogen?
__________________________________________________
9. Wer wurde vom Mörder im Inselspiel verschont und zum Komplizen?
_________________________________________________
10. Erkläre, wie die Opfer – im Spiel – von der Insel gelangen?
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
11. Wer stirbt tatsächlich auf der Insel?
__________________________________________________
12. Wie lautet Solos Geheimnis?
___________________________________________________
13. Wer ist Esperança?
___________________________________________________
228
Isabel Abedi: „Isola“
Korrekturschlüssel
(Teil 2) (S. 109 - S. 217)
Beantworte die folgenden Fragen stichwortartig!
Bei den „Multiple-Choice“-Fragen kann es mehrere richtige Antworten geben.
1. Vera leidet zu Beginn unter der ständigen Beobachtung durch die Kameras. Wann
kann sie diese zum ersten Mal vollständig vergessen? (2 P.)
-
Als Vera am Strand zu Solos Musik tanzt
2. Wo findet Solos und Veras erstes „heimliches“ Aufeinandertreffen statt. Kreuze an.
(2 P.)
□ im Meer
□ am Briefkasten
X in der Kapelle
X in einer Ruine
3. Erkläre kurz, was es mit dem Schrei auf sich hat, der plötzlich mitten in der Nacht
ertönt? (2 P.)
-
Joker erschreckt die Anderen, indem er so tut, als sei er gehängt worden
4. Was ist Moons Erbe nach ihrem Verschwinden? (1 P.)
-
Moon hat von allen Teilnehmern Zeichnungen gemalt
5. Gegen welche Regeln verstoßen die Inselbewohner während der „Höhlenparty“?
Kreuze an! (2 P.)
X kein Alkohol
□ kein Sex
X keine Gewalt
□ keine Geheimnisse
229
6. Welches Lied hört die Gruppe in der Höhle? Kreuze an. (2 P.)
X God is a DJ
□ This is my church
□ God bless us
□ Like a prayer
7. Welche zwei Inselbewohner fehlen nach der Feier in der Höhle? (2 P.)
-
Joker
Darling
8. Wer hatte beim Inselspiel die „Mörderkarte“ gezogen? (1 P.)
-
Milky
9. Wer wurde vom Mörder im Inselspiel verschont und zum Komplizen? (1 P.)
-
Joker
10. Erkläre, wie die Opfer – im Spiel – von der Insel gelangen? (2 P.)
-
durch eine Tür im Briefkasten (dann wurden sie mit einem Boot von der Insel
gebracht)
11. Wer stirbt tatsächlich auf der Insel? (1 P.)
-
Joker
12. Wie lautet Solos Geheimnis? (1 P.)
-
Solo ist Tempelhoffs Sohn
13. Wer ist Esperança? (1 P.)
-
Esperança ist Veras Schwester
230
Hörverstehen
„Kampf um die Favelas“
Fülle die Lücken mit den passenden Schlagwörtern.
Bei den Multiple-Choice-Fragen kann es mehrere richtige Antworten geben.
1. Die brasilianischen Behörden versuchen, nach Jahrzehnten des Chaos’ die Ordnung in
den Favelas wieder herzustellen. Dabei gehen sie mit militärischer Härte vor. Diese
Operation wird als _____________________________ bezeichnet.
2. Wie viele Favelas gibt es ungefähr in Rio de Janeiro? Kreuze an!
16
60
600
6000
3. Welche vorherrschenden Probleme in den Favelas möchten die Behörden bekämpfen?
Antworte stichwortartig.
_______________________________________________
4. Welcher Ausdruck wird im Audiotext zur Beschreibung der „Herrschaft“ in den
Favelas benutzt? Antworte stichwortartig.
_______________________________________________
5. Viele Jugendliche in den Favelas sind mit Waffen ausgestattet. Kreuze die richtige
Antwort an! (Achte dabei auf den genauen Wortlaut des Hörtextes.)
Diese verleihen ihnen
Macht.
Respekt.
Ansehen.
Geld.
231
6. Herrscht dem Audiotext zur Folge in Rio de Janeiro Krieg? Kreuze an!
Ja
Nein
Begründe deine Antwort in einem Satz.
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
7. Wie werden die Favelas noch genannt? Kreuze an!
Armenviertel
Souks
Townships
Slums
8. Im Audiotext ist von dem „Postkarten-Rio“ und dem wahren Rio die Rede. Erkläre
kurz, was damit gemeint ist. Antworte in ganzen Sätzen.
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
9. Wie viele Bewohner Rios wohnen in Favelas? Kreuze an!
Jeder 2. Bewohner
Jeder 3. Bewohner
Jeder 4. Bewohner
Jeder 5. Bewohner
10. Die Bewohner der Favelas fühlen sich minderwertig. Sie bezeichnen sich selbst als
________________________________________________.
11. Nenne drei Missstände – neben der Drogenproblematik – unter denen die Menschen in
den Favelas zu leiden haben.
Missstände in
den Favelas
232
12. Die Regierung hat lange Zeit nichts gegen das Drogenproblem in den Favelas
unternommen. Warum wollen die Behörden auf einmal gegen die Drogenkartelle
vorgehen? Nenne die zwei Hauptgründe.
- ____________________________________________________
- ____________________________________________________
13. Glaubst du, dass das plötzliche Eingreifen der Behörden wirklich zur Verbesserung der
Lage in den Favelas beitragen kann? Begründe deine Meinung. Antworte in ganzen
Sätzen.
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
14. Rio de Janeiro wird oft als eine der schönsten Städte der Erde bezeichnet. Trifft diese
Beschreibung in Anbetracht der Misere in den Favelas deiner Meinung nach zu?
Argumentiere differenziert und schließe mit deiner persönlichen Meinung.
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
Quelle: www.youtube.de
Aufgepasst:
Bevor du dir den Auszug „Kampf um die Favelas“ anhörst, sieh dir alle Fragen genau an,
damit du weißt, worauf du beim Zuhören achten musst.
Alle Fragen, die du schon während des Zuhörens beantworten kannst, darfst du sofort auf das
Blatt ausfüllen. Wenn du dir bei manchen Fragen unsicher bist, mach dir stichwortartige
Notizen mit dem Bleistift. Nach dem Anhören des Audiotextes hast du genügend Zeit, um alle
Fragen noch einmal durchzugehen.
Die Fragen 8, 13 und 14 sollst du erst nach dem Hören in Ruhe ausfüllen.
233
Hörverstehen
„Kampf um die Favelas“92
Korrekturhinweise (26 P.)
Fülle die Lücken mit den passenden Schlagwörtern.
Bei den Multiple-Choice-Fragen kann es mehrere richtige Antworten geben.
1. Die brasilianischen Behörden versuchen, nach Jahrzehnten des Chaos’ die Ordnung in
den Favelas wieder herzustellen. Dabei gehen sie mit militärischer Härte vor. Diese
Operation wird als Pazifizierung bezeichnet. (1 P.)
2. Wie viele Favelas gibt es ungefähr in Rio de Janeiro? Kreuze an! (1 P.)
16
X 600
60
6000
3. Welche vorherrschenden Probleme in den Favelas möchten die Behörden bekämpfen?
Antworte stichwortartig. (1 P.)
-
den Drogenhandel
den Drogenkonsum
Beide Antworten sind richtig. Wichtig ist, dass die Schüler erkennen, dass die
Drogenproblematik das Leben in den Favelas bestimmt.
4. Welcher Ausdruck wird im Audiotext zur Beschreibung der „Herrschaft“ in den
Favelas benutzt? Antworte stichwortartig. (1 P.)
- „Herrschaft mit eiserner Faust“
5. Viele Jugendliche in den Favelas sind mit Waffen ausgestattet. Kreuze die richtige
Antwort an! (Achte dabei auf den genauen Wortlaut des Hörtextes.) (1 P.)
Diese verleihen ihnen
Macht.
Ansehen.
92
X Respekt.
Geld.
URL: https://www.youtube.com/watch?v=gFfMTXmPpvo [31.1.15]
234
6. Herrscht dem Audiotext zur Folge in Rio de Janeiro Krieg? Kreuze an! (1 P.)
X Ja
Nein
Begründe deine Antwort in einem Satz. (2 P.)
- Solange es Geld und Korruption gibt, wird es auch Krieg in den Favelas geben.
7. Wie werden die Favelas noch genannt? Kreuze an! (2 P.)
X Armenviertel
Townships
Souks
X Slums
8. Im Audiotext ist von dem „Postkarten-Rio“ und dem „wahren Rio“ die Rede. Erkläre
kurz, was damit gemeint ist. Antworte in ganzen Sätzen. (2 P.)
-
Es gibt in Rio viele reiche Viertel und viele Orte, die für die Touristen attraktiv
gestaltet wurden. Daneben gibt es aber auch die Favelas mit ihren Drogen- und
Gewaltproblemen. Es herrscht wirtschaftliche Ungerechtigkeit in Rio.
Bewertung der Frage nach Ermessen der Lehrperson.
9. Wie viele Bewohner Rios wohnen in Favelas? Kreuze an! (1 P.)
Jeder 2. Bewohner
Jeder 3. Bewohner
Jeder 4. Bewohner
X Jeder 5. Bewohner
10. Die Bewohner der Favelas fühlen sich minderwertig. Sie bezeichnen sich selbst als
„Bürger zweiter Klasse“. (1 P.)
11. Nenne drei Missstände – neben der Drogenproblematik –, unter denen die Menschen
in den Favelas zu leiden haben. (3 P.)
Nahrungsmangel
Bildungsmangel
Missstände in
den Favelas
Mangelnde Gesundheitsversorgung
(Kein Abwassersystem)
235
12. Die Regierung hat lange Zeit nichts gegen das Drogenproblem in den Favelas
unternommen. Warum wollen die Behörden auf einmal gegen die Drogenkartelle
vorgehen? Nenne die zwei Hauptgründe. (2 P.)
-
Die Fußballweltmeisterschaft 2014
Die Olympischen Spiele 2016
13. Glaubst du, dass das plötzliche Eingreifen der Behörden wirklich zur Verbesserung
der Lage in den Favelas beitragen kann? Begründe deine Meinung. Antworte in
ganzen Sätzen. (2 P.)
Bewertung nach Ermessen der Lehrperson! Die Argumentation sollte jedoch
stichhaltig und überzeugend sein.
14. Rio de Janeiro wird oft als eine der schönsten Städte der Erde bezeichnet. Trifft diese
Beschreibung in Anbetracht der Misere in den Favelas deiner Meinung nach zu?
Argumentiere differenziert und schließe mit deiner persönlichen Meinung. (5 P.)
Bewertung nach Ermessen der Lehrperson! Die Argumentation sollte jedoch
stichhaltig und überzeugend sein.
Dauer: ca. 7 Minuten
236
Hörverstehen
„Kindersoldaten von Rio“
Fülle die Lücken mit den passenden Schlagwörtern.
Bei den Multiple-Choice-Fragen gibt es nur eine richtige Antwort.
1. Viele Kinder in den Favelas in Rio de Janeiro arbeiten dort als Kindersoldaten. Um
aus diesem Geschäft auszusteigen, brauchen sie die Zustimmung von
___________________________.
2. Welche Zukunft blüht den Kindersoldaten, falls sie es nicht schaffen, dieses Milieu zu
verlassen? Antworte stichwortartig.
- ______________________________________________
- ______________________________________________
3. Wie viele Menschen leben in Rio in Favelas? Kreuze an.
1/3 der Menschen
2/3 der Menschen
1/4 der Menschen
2/4 der Menschen
4. Wer beherrscht die Favelas? Antworte stichwortartig.
_______________________________________________
5. Welche Droge wird vorwiegend in den Favelas produziert?
_______________________________________________
6. Welche Rolle nehmen die Kindersoldaten in diesem Zusammenhang ein?
_______________________________________________
7. Wie lautet der Name des Projekts, das bereits einigen Kindersoldaten aus ihrer Misere
befreit hat?
_________________________________________________
237
8. Erkläre, warum gerade die regelmäßigen Polizeiinvasionen in den Favelas besonders
gefährlich für die Bewohner sind. Antworte kurz in einem Satz.
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
9. Hugo ist der Ausstieg gelungen und unterstützt nun Projekte, um anderen
Kindersoldaten zu helfen. Wie lange gehörte er zu einer Drogengang. Kreuze an.
8 Jahre
11 Jahre
14 Jahre
25 Jahre
10. Nenne ein Beispiel, das im Audiotext genannt wird, was Drogenbarone verlangen, um
einen ihrer Schützlinge gehen zu lassen.
_____________________________________________
11. Wie viele Minderjährige kämpfen in den Favelas für Drogenbanden. Kreuze an.
1.000
9.000
10.000
19.000
12. Wie werden die Kinder bezahlt? Nenne zwei Dinge!
_______________________________________________
_______________________________________________
13. Wenn Jungs wie Marco die Gang wirklich verlassen wollen, verändert sich auch ihr
Alltag. Wie sieht dieser zukünftig aus und welche Bedingung ist daran geknüpft?
Alltag nach dem
Ausstieg der
Kindersoldaten
238
14. War es für die Journalisten leicht, diese Dokumentation zu drehen? Begründe deine
Aussage.
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
15. Glaubst du den beiden Jungs wird der Ausstieg gelingen? Argumentiere differenziert
und begründe deine Meinung, indem du dich auf die Informationen aus dem Audiotext
beziehst.
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
Quelle: www.wdr.de
Aufgepasst:
Bevor du dir den Auszug „Kindersoldaten von Rio“ anhörst, sieh dir alle Fragen genau an,
damit du weißt, worauf du beim Zuhören achten musst.
Alle Fragen, die du schon während des Zuhörens beantworten kannst, darfst du sofort auf das
Blatt ausfüllen. Wenn du dir bei manchen Fragen unsicher bist, mach dir stichwortartige
Notizen mit dem Bleistift. Nach dem Hören des Audiotextes hast du genügend Zeit, um alle
Fragen noch einmal durchzugehen.
Die Fragen 14 und 15 sollst du erst nach dem Hören in Ruhe ausfüllen.
239
Hörverstehen
„Kindersoldaten von Rio“93
Korrekturhinweise ( 25 P.)
Fülle die Lücken mit den passenden Schlagwörtern.
Bei den Multiple-Choice-Fragen gibt es nur eine richtige Antwort.
1.
Viele Kinder in den Favelas in Rio de Janeiro arbeiten dort als Kindersoldaten. Um
aus diesem Geschäft auszusteigen, brauchen sie die Zustimmung von ihrem
Drogenboss. (1 P.)
2.
Welche Zukunft blüht den Kindersoldaten, falls sie es nicht schaffen, dieses Milieu zu
verlassen? Antworte stichwortartig. (2 P.)
-
3.
4.
Wie viele Menschen leben in Rio in Favelas? Kreuze an. (1 P.)
X 1/3 der Menschen
2/3 der Menschen
1/4 der Menschen
2/4 der Menschen
Wer beherrscht die Favelas? Antworte stichwortartig. (1 P.)
-
5.
Gefängnis
Tod
kriminelle Gangs
Welche Droge wird vorwiegend in den Favelas produziert? (1 P.)
-
Kokain
6. Welche Rolle nehmen die Kindersoldaten in diesem Zusammenhang ein? (1 P.)
-
Die Überwachung der Drogenlabore
7. Wie lautet der Name des Projekts, das bereits einigen Kindersoldaten aus ihrer Misere
befreit hat? (1 P.)
-
„Nie mehr Kindersoldaten“
93
URL:
http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/wdr_weltweit/videowdrweltweitdiekindersoldatenvonriomarco
sundmateuswollenaussteigen100.html [31.1.15]
240
8. Erkläre, warum gerade die regelmäßigen Polizeiinvasionen in den Favelas besonders
gefährlich für die Bewohner sind. Antworte kurz in einem Satz. (1 P.)
-
die Polizisten schießen meist wild um sich
9. Hugo ist der Ausstieg gelungen und unterstützt nun Projekte, um anderen
Kindersoldaten zu helfen. Wie lange gehörte er zu einer Drogengang. Kreuze an.
(1 P.)
8 Jahre
14 Jahre
X11 Jahre
25 Jahre
10. Nenne ein Beispiel, das im Audiotext genannt wird, was Drogenbarone verlangen, um
einen ihrer Schützlinge gehen zu lassen.
-
Der Bau einer Kanalisation für die gesamte Favela
11. Wie viele Minderjährige kämpfen in den Favelas für Drogenbanden. Kreuze an. (1 P.)
1.000
10.000
X 9.000
19.000
12. Wie werden die Kinder bezahlt? Nenne zwei Dinge! (2 P.)
-
mit Geld
mit Drogen
13. Wenn Jungs wie Marco und ... die Gang wirklich verlassen wollen, verändert sich
auch ihr Alltag. Wie sieht dieser zukünftig aus und welche Bedingung ist daran
geknüpft? (3 P.)
Fernhalten aus dem Milieu
Lernen
Alltag nach dem
AusstiegSport
der
Kindersoldaten
Sport
241
14. War es für die Journalisten leicht, diese Dokumentation zu drehen? Begründe deine
Aussage. (4 P.)
Bewertung der Antwort nach Ermessen der Lehrperson.
Mögliche Antworten:
-
Sie durften nur in Begleitung in den Favelas filmen
Sie brauchten einen Kontaktmann, der dort aufgewachsen ist (Hugo)
...
15. Glaubst du den beiden Jungs wird der Ausstieg gelingen? Argumentiere differenziert
und begründe deine Meinung, indem du dich auf die Informationen aus dem Audiotext
beziehst. (5 P.)
Bewertung nach Ermessen der Lehrperson.
Mögliche Antworten:
- Die beiden Jungs scheinen den passenden Charakter dafür zu haben.
- Sie werden als intelligent beschrieben.
- Der Drogenboss glaubt sogar an sie und lässt sie gehen.
- Sie haben Angst und wollen selbst ein anderes Leben.
- Sie sind noch sehr jung.
- Es ist schwierig für sie, den Kontakt zu alten „Freunden“ abzubrechen.
- Im Audiotext wurde außerdem erwähnt, dass sie Marihuana rauchten, vielleicht
sind sie noch von anderen Drogen abhängig?
- ...
242
Isabel Abedi: „Isola“
Lektüretest
(Teil 3) (S. 218 - S. 321)
Beantworte die folgenden Fragen in ganzen Sätzen.
1. Erkläre, warum die Jugendlichen den Verdacht hegen, dass Tempelhoff etwas
passiert sein muss.
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
2. Wo genau befindet sich Tempelhoffs Beobachtungsposten?
_____________________________________________________________________
3. Auf den Monitoren können die Jugendlichen sehen, was in der Höhle „wirklich“
passiert ist. Beschreibe kurz, was sie dort sehen.
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
4. Wie findet Vera vor allen anderen heraus, dass Solo unschuldig ist? Nenne zwei
Dinge.
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
5. Wie treten Solo und Vera das erste Mal mit Tobias in Kontakt?
_____________________________________________________________________
6. Gib an, warum Tempelhoff Tobias als Kind weggegeben hat.
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
243
7. Wie reagierte Tempelhoff, als Tobias im Alter von 12 Jahren das erste Mal vor
ihm stand?
_____________________________________________________________________
8. Wer ist Tobias‘ Komplize auf der Insel?
_____________________________________________________________________
9. Wie ist Joker letzten Endes genau gestorben?
_____________________________________________________________________
10. Welche Ziele hat Tobias ursprünglich mit seiner Intrige verfolgt? Nenne zwei
Dinge!
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
11. Erkläre, wie Tobias‘ Komplize der Mittäterschaft überführt wird.
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
12. Wie werden die Inselbewohner schlussendlich gerettet? Erkläre genau!
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
13. Nenne Tobias‘ Abschiedsgeschenk an Vera!
_____________________________________________________________________
244
Isabel Abedi: „Isola“
Korrekturschlüssel
(Teil 3) (S. 218 - S. 321)
Beantworte folgende Fragen in ganzen Sätzen.
1. Erkläre, warum die Jugendlichen den Verdacht hegen, dass Tempelhoff etwas passiert
sein muss. (2 P.)
-
Die Jugendlichen fragen sich, warum Tempelhoff das Projekt nach den
Geschehnissen in der Höhle nicht abbricht.
2. Wo genau befindet sich Tempelhoffs Beobachtungsposten? (1 P.)
-
Tempelhoffs Sitzt befindet sich in einem Leuchtturm.
3. Auf den Monitoren können die Jugendlichen sehen, was in der Höhle „wirklich“
passiert ist. Beschreibe kurz, was sie dort sehen. (2 P.)
-
Auf dem Video ist zu sehen, wie Solo Darling angeblich erwürgt.
4. Wie findet Vera vor allen anderen heraus, dass Solo unschuldig ist? Nenne zwei
Dinge. (2 P.)
-
Tobias trägt eine Narbe auf der Brust, Solo nicht.
Solo kann sich an die Treffen in der Kapelle und im Meer nicht erinnern.
Tobias hat im Gegensatz zu Solo ein gefährliches Funkeln in den Augen.
Zwei von drei möglichen Antworten sollen genannt werden.
5. Wie treten Solo und Vera das erste Mal mit Tobias in Kontakt? (1 P.)
-
Solo und Vera treten mit dem Handy, das Darling verloren hat, mit Tobias in
Kontakt.
6. Gib an, warum Tempelhoff Tobias als Kind weggegeben hat. (1 P.)
-
Tempelhoff gibt Tobias die Schuld am Tod seiner Frau. Sie ist bei seiner Geburt
ums Leben gekommen.
245
7. Wie reagierte Tempelhoff, als Tobias im Alter von 12 Jahren das erste Mal vor ihm
stand? (2 P.)
-
Tempelhoff gab Tobias Geld und bat ihn, wieder zu verschwinden.
8. Wer ist Tobias‘ Komplize auf der Insel? (1 P.)
-
Darling ist Tobias‘ Komplizin.
9. Wie ist Joker letzten Endes genau gestorben? (1 P.)
-
Darling hat Joker die Klippen hinunter gestürzt.
10. Welche Ziele hat Tobias ursprünglich mit seiner Intrige verfolgt? Nenne zwei Dinge!
(2 P.)
-
Tobias wollte das Filmprojekt seines Vaters ruinieren.
Er wollte, dass Tempelhoffs geliebter Sohn Solo als Mörder dastehen würde.
11. Erkläre, wie Tobias‘ Komplize der Mittäterschaft überführt wird. (2 P.)
-
Darling hatte am Abend der Höhlenparty ein Riss in ihrem Kleid. Bei der
Aufnahme des anschließenden „Mordes“ hatte ihr Kleid jedoch keinen Riss mehr.
12. Wie werden die Inselbewohner schlussendlich gerettet? Erkläre genau! (2 P.)
-
Vera gelingt es, ihre Schwester Esperança anzurufen. Diese benachrichtigt die
Polizei.
13. Nenne Tobias‘ Abschiedsgeschenk an Vera! (1 P.)
-
Tobias schenkt Vera eine CD mit Aufnahmen von der Insel. Die CD zeigt die
schönen Momente, die die Inselbewohner dort erlebt haben.
246
Der Leserbrief als argumentative Stellungnahme
Schreibaufgabe
In der Zeitschrift „Movie Today“ vom 12. Februar 2014 steht ein Artikel zu Tempelhoffs
Projekt „Isola“ mit dem Titel „Einsam unter Palmen“. Darin heißt es, dass man diesen Film
nicht zu den „Reality-TV“-Formaten zählen kann.
Verfasse nun einen Leserbrief, indem du deine Meinung schilderst und argumentierst, dass der
Film sehr wohl zu diesen Formaten gezählt werden kann. Nenne drei Argumente und
berücksichtige dabei den Aufbau „Behauptung, Begründung, Beispiel“. Untermauere deine
Aussagen anhand von Textbelegen. (120-150 Wörter)
247
2 CDs
(Digitale Version des travail de candidature und Bildimpulse, Video- und Audiodateien zu
„Es war einmal Indianerland“ und „Isola“)
248
-
CD 1
o Digitale Version des travail de candidature
-
CD2
o Es war einmal Indianerland
Bildimpulse
•
Einstieg: Plattenbausiedlungen
•
Kampagnen gegen Drogen / Folgen von Drogenkonsum
Videodateien
•
Sido: Mein Block
•
Das Phänomen Sucht
•
Körperschäden durch Drogen
o Isola
Bildimpulse
•
„Reality-TV“-Konzepte
Videodatei
•
Die Favelas in Rio de Janeiro
Audiodatei
•
Kindersoldaten von Rio
249