Gesamte Arbeit
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Gesamte Arbeit
1 „Differenzierte Herangehensweise an Literatur für junge Erwachsene im Rahmen des Modul 2 der DAP- und DTAusbildungen“ 1 URL: http://geoges.ph-karlsruhe.de/mhwiki/index.php5/Individualisierung_und_Differenzierung_im_GU [31.1.15] 1 Hiermit versichere Ich, Anne-Marie Colbett, diese Arbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt zu haben. 2 Colbett Anne-Marie candidate au Lycée Technique de Lallange „Differenzierte Herangehensweise an Literatur für junge Erwachsene im Rahmen des Modul 2 der DAP- und DTAusbildungen“ Esch-sur-Alzette 2015 3 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 2. Erarbeitung der Ganzschrift „Es war einmal Indianerland“ von Nils Mohl im Rahmen des Modul 2 der DT-Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9 2.1 Buchvorstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9 2.2 Begründung der Buchauswahl. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 2.3 Vorüberlegungen zum Einsatz der Ganzschrift. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2.4 Aufbau des Moduls und methodisch-didaktische Hinweise zum Gebrauch der Arbeitsmaterialien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13 2.4.1 Teil 1: Krieger: Die Geschichte von Mauser- und Jackie. . . . . . . . . . . . . .14 2.4.2 Teil 2: Grenzen: Die Geschichte von Grünhorn- und Edda. . . . . . . . . . . . 19 3. Erarbeitung der Ganzschrift „Isola“ von Isabel Abedi im Rahmen des Modul 2 der DAP-Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 3.1 Buchvorstellung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 3.2 Begründung der Buchauswahl. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 3.3 Vorüberlegungen zum Einsatz der Ganzschrift. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 3.4 Aufbau des Moduls und methodisch-didaktische Hinweise zum Gebrauch des Arbeitsmaterials. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 3.4.1 Kurzsequenz „Scripted Reality“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29 3.4.2 Wiederholung der Verben und Zeitenfolge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32 3.4.3 Erarbeitung der Inhalte der 1. Lektürephase. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33 3.4.4 Erarbeitung der Inhalte der 2. Lektürephase. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37 3.4.5 Erarbeitung der Inhalte der 3. Lektürephase. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38 4. Hervorhebung der differenzierten Herangehensweise anhand ausgewählter Beispiele. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41 5. Schluss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50 6. Bibliographie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 7. Anhang. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 7.1 Arbeitsmaterialien: Nils Mohl: „Es war einmal Indianerland“. . . . . . . . . . . . . . .55 7.1.1 Arbeitsblätter für die Schüler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56 4 7.1.2 Lehrerhandreichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .130 7.2 Arbeitsmaterialien: Isabel Abedi: „Isola“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .176 7.2.1 Arbeitsblätter für die Schüler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .176 7.2.2 Lehrerhandreichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .216 7.3 2 CDs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 7.3.1 Digitale Version des travail de candidature 7.3.2 Bildimpulse und Video / Audiodateien 5 1. Einleitung In der vorliegenden Arbeit „Differenzierte Herangehensweise an Literatur für junge Erwachsene im Rahmen des Modul 2 der DAP- und DT- Ausbildungen“ steht das Erstellen unterschiedlicher Arbeitsmaterialien für das Modul 2 der DAP- und DT- Ausbildungen im Vordergrund. Obwohl das Modul 2 „Zeitgenössische Problematiken entdecken und diskutieren“ einen ähnlichen Aufbau für die DAP- und DT-Klassen aufweist und ähnliche Zielsetzungen beinhaltet2, gilt es dennoch den Unterricht auf beiden Klassen differenziert zu gestalten. Einer der wesentlichen Unterschiede zwischen der DT- und DAP-Ausbildung liegt darin, dass die Schüler der DT-Ausbildung die Möglichkeit haben, nach Abschluss ihrer schulischen Laufbahn, ihre Studien an einer Fachhochschule fortzusetzen. Deshalb wird für die DT-Klassen ein sprachlich anspruchsvolleres Niveau angestrebt, als für die Absolventen der DAPAusbildung. Während bei den DAP-Schülern vor allem ein globales Textverständnis angestrebt wird, sollen die DT-Schüler eine intensivere Arbeit am Text erfahren. Dazu gehört auch das Anreißen literarischer Aspekte. Darüber hinaus muss berücksichtigt werden, dass die Schüler einer DT- beziehungsweise DAPKlasse bereits auf einen differenzierten Werdegang zurückblicken. Der Großteil der Schüler einer 10. Klasse der DAP-Ausbildung hat vorher eine 9PO absolviert. Es kann sich aber auch um Schüler handeln, die ausgehend von einem Modularunterricht über das „régime préparatoire“ zur DAP-Ausbildung gelangt sind. Diese Schüler haben sich bis dahin in erster Linie mit dem Einüben und der Erweiterung von Grammatik- und Rechtschreibkenntnissen beschäftigt und lediglich kurze sprachliche Texte verfasst. Demzufolge stellt der Wechsel ins „enseignement général“ bereits einen großen Schritt für diese Schüler dar, da sie nun ihre erlernten Sprachkenntnisse produktiv nutzen sollen. Diesbezüglich soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass die Zielsetzungen für eine 10. Klasse der DAP-Ausbildung nicht darin liegen, perfekte sprachliche Leistungen in den Bereichen Grammatik und 2 Dazu zählen zum einen die Behandlung einer Ganzschrift, welche im Zentrum der Unterrichtsplanung steht und zum anderen die anvisierten obligatorischen Kompetenzen „Hörverstehen“, „Schreiben“, mit Schwerpunktsetzung auf der argumentativen Stellungnahme, sowie die Kompetenz „Leseverstehen“, welche anhand eines „contrôle continu“ abgeprüft werden soll. Vgl. URL : http://horpro.men.lu/pgmfor/PGMFOR_2014_2015_DT_CM_ENGE2_ALLEM2_15_D.pdf [31.1.15] Vgl. URL : http://horpro.men.lu/pgmfor/PGMFOR_2014_2015_DAP_AG_ENGE2_ALLEM2_1_D.pdf [31.1.15] 6 Rechtschreibung abzulegen. Der Unterricht zielt vielmehr darauf ab, das bis dahin erworbene Wissen (der Schüler) anzuwenden.3 Die DT-Schüler dagegen haben die Möglichkeit – mit Ausnahme der Schüler, die in Richtung „commerce“ weitergehen möchten – ihre schwächste Sprache abzuwählen und somit ihre stärkste Sprache als Unterrichtsfach beizubehalten. Für diese DT-Schüler bietet sich die Behandlung einer anspruchsvolleren Ganzschrift an, wie es die vorliegende Arbeit am Beispiel von Nils Mohls „Es war einmal Indianerland“4 vorsieht. Darüber hinaus wurde bei der Buchauswahl ebenfalls die Heterogenität dieser Klassen berücksichtigt. Die Altersspanne von DT- und DAP-Schülern einer 10. Klasse kann sich von ca. 15 bis 20 Jahren erstrecken. Hier kommen sowohl Schüler zusammen, welche die 10. Klasse zum ersten Mal besuchen als auch Schüler, die vielleicht eine bereits begonnene Ausbildung abgebrochen haben und nun einen neuen Ausbildungsweg einschlagen. Demnach wurde bei der Auswahl der Ganzschriften darauf geachtet, sowohl die Interessen von Jugendlichen als auch die Interessen von jungen Erwachsenen anzusprechen. Eine erste Differenzierung liegt bereits bei der Auswahl der Ganzschrift vor, die es im Rahmen des Modul 2 zu lesen gilt. Im Rahmen meines „travail de candidature“ werde ich Unterrichtsmaterialien zu Isabel Abedis Werk „Isola“5 für eine 10. Klasse der DAP-Ausbildung sowie Materialien zur Ganzschrift „Es war einmal Indianerland“ von Nils Mohl für eine 10. Klasse der DT-Ausbildung erarbeiten. Obwohl beide Werke über 300 Seiten umfassen, liegt eine klare Differenzierung beim Schwierigkeitsgrad beider Ganzschriften vor. Für das Modul 2 der DT-Ausbildung liegt bereits Material zu den Ganzschriften „Joker“ von Markus Zusak und „Unsichtbare Blicke“ von Frank M. Reifenberg vor. Nils Mohls Werk stellt eine anspruchsvollere Variante für leistungsstärkere Klassen dar.6 Die Ganzschrift „Isola“ von Isabel Abedi soll im Rahmen der DAP- Ausbildung eine Ergänzung zu bereits erarbeiteten Materialien zu Wolfgang Herrndorfs “Tschick“ darstellen, um eine weitere Alternative anzubieten, falls vereinzelte Schüler besagte Ganzschrift bereits auf einer 9. Klasse des „régime technique“ behandelt haben.7 3 Bei der ausgewählten Ganzschrift „Isola“ für die DAP-Klassen liegt also bereits eine große Herausforderung darin, eine derart umfangreiche Lektüre von über 300 Seiten zu bewältigen. 4 Mohl, Nils: Es war einmal Indianerland. Rowohlt. Reinbeck bei Hamburg 20134. 5 Abedi, Isabel: Isola. Arena. Würzburg 20103. 6 Die Behandlung von „Es war einmal Indianerland“ auf einer „Commerce“-Klasse ist wahrscheinlich zu hoch gegriffen. Die Ganzschrift und die Materialien eignen sich in erster Linie für DT-Klassen, die die Möglichkeit haben, eine Sprache wegzulassen, beziehungsweise ihre stärkste Sprache als Unterrichtsfach zu wählen. 7 Eine ausführliche Begründung der Buchauswahl findet sich unter Punkt 3 auf den Seiten 9-10 (Es war einmal Indianerland) und unter Punkt 6 auf den Seiten 26-27 (Isola). 7 Darüber hinaus liegen klare Unterschiede bei den jeweiligen Aufgabenstellungen, der Zeitplanung, beim Schwierigkeitsgrad der Textauswahl sowie beim Abprüfen der anvisierten Kompetenzen „Leseverstehen“, „Hörverstehen“ und „Schreiben“ vor. Des Weiteren ist die Materialsammlung zu Nils Mohls „Es war einmal Indianerland“ umfangreicher als die zu Isabel Abedis „Isola“, da von einem schnelleren Voranschreiten auf den DT-Klassen ausgegangen werden kann. Beim Erstellen der Semesterplanungen liegt der Fokus auf der Erarbeitung der jeweiligen Ganzschrift. Dabei werden die obligatorischen und selektiven Kompetenzen, welche die Schüler in diesem Modul erreichen müssen, miteingebunden. Des Weiteren wurde auf die Berücksichtigung und Behandlung zentraler Punkte der Lehrpläne beider Module sowie auf eine klare Differenzierung bei den Arbeitsmaterialien geachtet. Nicht zuletzt standen bei der Unterrichtsplanung und dem Erstellen der Arbeitsdossiers immer die Lesemotivation und die Interessensgebiete der Schüler im Vordergrund. In diesem Zusammenhang wurde darauf geachtet, dass die ausgewählten Ganzschriften ausreichend Identifikationspotential beinhalten und Themen aufgreifen, die dem Interesse der Schüler entsprechen. Zu guter Letzt wurde besonderer Wert darauf gelegt, einen Unterricht zu konzipieren, der neben dem bildungssprachlichen Auftrag auch die Motivation und die Lesefreude der Schüler in den Vordergrund rückt. Die vorliegende Arbeit besteht aus einem theoretischen Teil und Arbeitsmaterialien für das Modul 2 der DAP- und DT- Ausbildungen. In einem ersten Schritt finden eine konzise Darstellung der ausgewählten Ganzschriften sowie eine Begründung der Lektüreauswahl statt. Daran anschließend werden didaktisch-methodische Hinweise zum Gebrauch der Arbeitsmaterialien erläutert. Abschließend wird die differenzierte Herangehensweise an beide Ganzschriften noch einmal anhand ausgewählter Beispiele besonders hervorgehoben. Diesbezüglich werden ausgewählte Arbeitsschritte und Aufgabenstellungen in einen direkten Vergleich zueinander gestellt, Unterschiede erläutert und die differenzierte Herangehensweise begründet. Die Materialien zu den beiden Ganzschriften bestehen aus jeweils einem Arbeitsdossier für die Schüler sowie dazugehörigen Lehrerhandreichungen8 mit Tafelbildern oder Korrekturvorschlägen zu Lektüretests und Hörverstehen. Des Weiteren enthält die 8 Die Lehrerhandreichungen enthalten lediglich Ergänzungen zu vereinzelten Aufgaben im Arbeitsdossier wie mögliche Tafelbilder zu vereinzelten Stunden oder Tests zum Lese- und Hörverstehen mit entsprechenden Lösungen. 8 vorliegende Arbeit eine CD mit allen Audiotexten und Bildimpulsen, welche im Unterricht eingesetzt werden können. 2. Erarbeitung der Ganzschrift „Es war einmal Indianerland“ von Nils Mohl im Rahmen des Modul 2 der DT-Ausbildung 2.1 Buchvorstellung Der Roman „Es war einmal Indianerland“ von Nils Mohl handelt vom Erwachsenwerden des 17-jährigen Ich-Erzählers, der in sozial schwächeren Verhältnissen aufwächst. Er verliebt sich in zwei junge Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zudem muss er sich regelmäßig Machtkämpfen in seiner Wohnsiedlung stellen und mit der plötzlichen Nachricht zurechtkommen, dass sein Vater seine Frau umgebracht hat. Im Fokus steht der Versuch des Protagonisten, in einer Welt voll Hindernisse und jugendlicher Unsicherheit seinen eigenen Weg zu finden. Der 17-jährige Ich-Erzähler wohnt – obwohl noch minderjährig – alleine in einer kleinen Wohnung. Diese befindet sich im gleichen Wohnhaus wie die seines Vaters Zöllner und dessen neuer Frau Laura, doch leben beide Parteien getrennt voneinander.9 In der Wohnsiedlung herrscht ein rauer Umgangston; in regelmäßigen Abständen muss sich der Ich-Erzähler gegenüber Kondor und den zwei kleinen Cowboys beweisen. Anfangs begleitet ihn sein Kumpel Mauser, der ihm in schwierigen Situationen zur Seite steht, bis der Leser erfährt, dass Mauser keine eigenständige Figur der Handlung, sondern Teil der Persönlichkeit des IchErzählers ist. Bei Konfrontationen schlüpft der Ich-Erzähler in die Rolle von Mauser, der selbstbewusst über den Dingen steht. Die Unsicherheit des Ich-Erzählers verstärkt sich, als er zwei junge Frauen kennenlernt und sich in beide verliebt. Die wunderschöne, reiche und verwöhnte Jackie verdreht dem IchErzähler schlagartig den Kopf. Während er sie regelrecht vergöttert, scheint sie jedoch nur mit ihm zu spielen. Die 21-jährige Edda stellt das genaue Gegenteil von Jackie dar. Sie ist bodenständig, hilfsbereit – zwar äußerlich weniger attraktiv als Jackie -, dafür jedoch ernsthaft am Ich-Erzähler interessiert. 9 Der Leser erfährt nichts über die Hintergründe und erhält auch keine Informationen über die Mutter des Protagonisten. 9 Das Durcheinander im Leben des Ich-Erzählers gipfelt in der Nachricht, dass Zöllner seine Frau umgebracht hat und sich auf der Flucht befindet. Inmitten dieses Gefühlschaos’ verliert der IchErzähler jeglichen Halt und bricht zusammen. Edda steht ihm – anders als Jackie – zur Seite. Beide fahren gemeinsam zum Powwow-Festival, um Zöllner zu suchen. Der Ich-Erzähler hofft, dort ebenfalls auf Jackie zu treffen, die er trotz allem nicht vergessen kann. Auf dem PowwowFestival kommt der Ich-Erzähler zum ersten Mal in Kontakt mit Drogen und liefert sich eine Schlägerei mit der „Sombrero-Bande“, welche in der Entführung des Ich-Erzählers gipfelt. Darüber hinaus erfährt Edda von dem Verhältnis zwischen Jackie und dem Ich-Erzähler und lässt Letzteren wütend zurück... Das Durcheinander im Leben des Ich-Erzählers wird in der Struktur des Romans aufgegriffen. Die Handlung verläuft nicht chronologisch, sondern besteht aus Vor-und Rückblenden, welche die Verwirrtheit des Protagonisten auf den Leser übertragen sollen. Erst als es gegen Ende zu einer Aussprache mit Zöllner kommt und sich der Ich-Erzähler für Edda entscheidet, schließt das Buch auch mit dem letzten Kapitel der Handlung. Die Tatsache, dass es dem Ich-Erzähler gelungen ist, sein Leben zu ordnen, spiegelt sich am Ende wiederum in der Struktur wider. Auf seinem Weg des Erwachsenwerdens wird der Ich-Erzähler des Weiteren (in bedeutsamen Momenten) von einem Indianer begleitet. Letzterer fungiert als eine Art spiritueller Führer auf dem Weg des Erwachsenwerdens. Als der Ich-Erzähler am Ende der Ganzschrift zu sich selbst findet, verschwindet auch der Indianer. Letzterer verkörpert in Mohls Augen die Kindheit, welche der Ich-Erzähler im Verlauf des Romans hinter sich lässt: „Es war einmal Indianerland“.10 2.2 Begründung der Buchauswahl Nils Mohls Werk, das im Jahr 2012 den Jugendliteraturpreis erhielt11, spricht den jugendlichen Leser nicht nur durch seine Sprache, sondern auch durch sein hohes Maß an Identifikationspotential an. Der 17-jährige Ich-Erzähler befindet sich in einem ähnlichen Alter wie die Schüler einer 10. Klasse der DT-Ausbildung, was ihnen den Zugang zu dieser Figur erleichtert. Ähnlich wie der Ich-Erzähler befinden sich viele Schüler in diesem Alter in einer Phase der Selbstfindung, in welcher sie neue Erfahrungen machen und sich ihre Persönlichkeit herausbildet. Darüber hinaus kann es für die Schüler interessant sein, zu sehen, dass diese Problematik, mit welcher sie selbst 10 11 Vgl. URL: https://www.youtube.com/watch?v=NMqMbcgVct8 [31.1.15] Vgl. URL : http://de.wikipedia.org/wiki/Nils_Mohl [31.1.15] 10 zu kämpfen haben, Gegenstand eines literarischen Textes ist. Des Weiteren greift Mohl in seiner Ganzschrift Themen auf, welche der Lebenswelt der Schüler entsprechen. Dazu zählt beispielsweise Mausers Problem, sich zwischen den unterschiedlichen Frauen Jackie und Edda zu entscheiden. In diesem Alter fällt es schwer, weniger auf Äußerlichkeiten zu achten und den inneren Werten eine größere Bedeutung zukommen zu lassen. Darüber hinaus sieht sich der Ich-Erzähler in regelmäßigen Abständen Konflikten mit Kondor gegenüber gestellt, bei denen er sich jedes Mal aufs Neue beweisen und eine gewisse Stärke an den Tag legen muss. Auch viele Schüler stehen unter dem Druck, sich täglich beweisen zu müssen, beziehungsweise in eine Rolle schlüpfen zu müssen, die Andere von ihnen erwarten. Ferner behandelt Nils Mohls Roman weitere Themen, die das Interesse der Jugendlichen ansprechen. Dazu zählen unter anderem das Aufwachsen in einer sozial schwierigen Gegend oder Ferienjobs annehmen zu müssen, um die eigene finanzielle Lage aufzubessern. Auch die Drogenproblematik, welche im Buch aufgegriffen wird, weckt das Interesse der Schüler. Eine weiterführende Kurzsequenz zu diesem Thema gibt den Schülern die Möglichkeit, mehr über diese Problematik und die Konsequenzen eines langjährigen Drogenkonsums zu erfahren. Daneben verfügt die Ganzschrift über einen hohen Spannungsanteil und Unterhaltungswert, welche die Lesemotivation der Schüler fördern.12 Auch die außergewöhnliche Struktur der Ganzschrift verstärkt die Spannung und drängt den Leser dazu, dem Verlauf der Handlung mit anhaltendem Interesse zu folgen. Nicht zuletzt eignet sich Mohls Werk für eine Behandlung im Rahmen des Modul 2, da es zum einen eine anspruchsvolle Variante für leistungsstarke Schüler darstellt. Zum anderen liefern die abwechslungsreichen Themen zahlreiche Möglichkeiten, weiterführende Sequenzen aus der Ganzschrift abzuleiten. Auch die anvisierten Kompetenzen und zentralen Punkte des Lehrplans können während der Erarbeitung der Ganzschrift problemlos abgedeckt werden. 2.3 Vorüberlegungen zum Einsatz der Ganzschrift Wie bereits in der Einleitung kurz angerissen, stellt die Erarbeitung von Nils Mohls Roman „Es war einmal Indianerland“ eine anspruchsvolle Variante des Modul 2 für leistungsstärkere Schüler dar. Die schwierigste Hürde, die es neben dem Umfang der Ganzschrift zu bewältigen gilt, stellt die Struktur des Werkes dar. Das Buch besteht aus zwei aufeinanderfolgenden Teilen „Die Geschichte von Mauser – und Jackie“ und „Die Geschichte von Grünhorn – und Edda“. 12 So handelt es sich beispielsweise beim Ich-Erzähler um den Sohn eines Mörders. Beim Besuch eines Musikfestivals gerät er dann in eine Schlägerei, konsumiert Drogen und „betrügt“ Edda mit Jackie. 11 Die Handlung der einzelnen Teile verläuft jedoch nicht chronologisch. Teil eins der Ganzschrift umfasst beispielsweise den Zeitraum einer Woche und erstreckt sich von Mittwoch bis Mittwoch. Das erste Kapitel des Buchs beginnt in der Mitte der Handlung, am Sonntag, wodurch den Schülern das Leseverständnis erschwert wird, da sie nicht über die nötigen Vorkenntnisse der vorangegangenen Ereignisse verfügen. Kapitel zwei befasst sich mit dem Samstag, also mit Ereignissen, die sich noch vor dem ersten Kapitel ereignet haben. Im dritten Kapitel erhält der Leser dann Einblicke in den ersten Mittwoch, der noch weiter in der Handlung zurückliegt. Dieser außergewöhnliche Aufbau obliegt dem Zusammenspiel von Inhalt und Sprache. Wie bereits oben erwähnt, handelt das Buch vom Erwachsenwerden des Protagonisten Mauser, welcher sich zahlreichen Problemen stellen muss, bis er schließlich zu sich selbst findet. Davor erlebt der Leser Mauser jedoch als unausgeglichene Figur, welche im Verlauf der Handlung immer wieder ins Straucheln gerät. Als sich dann herausstellt, dass sein Vater ein Mörder ist, verliert er vollständig den Boden unter den Füßen. Mausers innerliche Unruhe sowie das enorme Durcheinander in seinem Leben spiegeln sich in der Struktur des Romans wider. Die Handlung verläuft nicht chronologisch und geordnet, sondern stellt genau wie Mausers Leben ein großes Chaos dar. Erst am Ende der Geschichte, als Mauser zu sich selbst findet und sein Leben ordnet, verändert sich auch die Struktur: Das Buch endet mit dem letzten Kapitel der Handlung. Damit der Leser den Überblick nicht verliert, ist es unerlässlich, mit einem Kalender zu arbeiten. Mohl hat bereits einen konzisen Kalender seinen einzelnen Teilen vorangestellt, jedoch bietet dieser nicht genug Raum, um sich weitere Notizen zu machen. Als Hilfestellung bietet die Materialsammlung Arbeitsblätter zu den einzelnen Kalendern. Die Wochentage sind chronologisch aufgelistet und in wichtige Ereignisse dieser Tage untergliedert.13 Nach jedem Kapitel sollen die Schüler hier die wichtigsten Informationen stichwortartig festhalten. Unter jedes Ereignis sollen sie ebenfalls die Kapitel- und Seitenzahl notieren. Es ist sinnvoll, parallel dazu die Kapitelzahl und den Titel ebenfalls ins Buch zu notieren, damit sich ausgewählte Stellen zu späteren Arbeitszwecken leicht wiederfinden lassen. Der Kalender dient als Gedächtnisstütze und soll den Schülern in erster Linie dabei helfen, am Ende den chronologischen Verlauf der Ereignisse visualisieren zu können.14 In Anbetracht des 13 An dieser Stelle soll angemerkt werden, dass geringfügige Veränderungen an der Vorlage des Kalenders vorgenommen wurden, die dem besseren Verständnis der Schüler zugrunde liegen. 14 Die Lektüre ausgewählter Kapitel zu Hause und das anschließende Ausfüllen des Kalenders im Unterricht bieten ebenfalls eine Möglichkeit, die Lesekompetenz der Schüler abzuprüfen, welche im Modul 2 im Rahmen eines „contrôle continu“ bewertet werden soll. 12 Buchumfangs sowie des Schwierigkeitsgrads ist es sinnvoll, das Buch im Unterricht anzulesen und die ersten Kapitel gemeinsam zu erarbeiten. Die restliche Lektüre des ersten Teils – welcher ungefähr die Hälfte der Ganzschrift ausmacht – kann als Hausaufgabenlektüre schrittweise aufgegeben werden. Den zweiten Teil können die Schüler über die Osterferien zu Hause lesen. Zum einen hat sich der Umfang der Ganzschrift auf die Hälfte reduziert, zum anderen sind die Schüler mittlerweile ausreichend mit der Struktur und Handhabung des Kalenders vertraut.15 Neben Umfang und Struktur weist Mohls Werk zwei weitere Schwierigkeiten auf, welche den anspruchsvollen Charakter der Ganzschrift unterstreichen. Eine davon verkörpert Mausers Figur, da diese keinen eigenständigen Charakter im Buch einnimmt, sondern Teil der Persönlichkeit des Ich-Erzählers ist. Die Komplexität resultiert daraus, dass der Leser darüber im Unklaren gelassen und erst nach dem ersten Drittel mit diesem frappanten Umstand konfrontiert wird. Davor findet sich Mauser oft kumpelhaft an der Seite des Ich-Erzählers oder taucht plötzlich aus dem Nichts auf. Erst während des Boxkampfes mit Kondor wird klar, dass es sich beim Ich-Erzähler und Mauser nicht um zwei unterschiedliche Figuren handelt. Demnach empfiehlt es sich, diese Stelle gemeinsam mit den Schülern zu erarbeiten, da in ihren Augen Mauser bisher eine eigenständige Rolle im Buch eingenommen hat. Eine weitere Schwierigkeit liegt in der Indianermotivik, welche das gesamte Buch durchzieht. Es ist sinnvoll, diese erst nach abgeschlossener Lektüre gegen Ende des Moduls zu erarbeiten. 2.4 Aufbau des Moduls und methodisch-didaktische Hinweise zum Gebrauch der Arbeitsmaterialien Im Folgenden findet ein konziser Umriss der Verlaufsplanung statt. Dabei sollen ausgewählte didaktische und methodische Vorüberlegungen zur Arbeit mit der Materialsammlung näher erläutert werden.16 Die Planung fasst ebenfalls die Bewertungskriterien des Moduls sowie die zu erreichenden Kompetenzen und bereits bekannte Methoden ins Auge. 15 Der ausgefüllte Kalender zum zweiten Teil der Ganzschrift kann ggf. in die Bewertung im Rahmen des „contrôle continu“ zum Erreichen der Kompetenz „Leseverstehen“ mit einfließen. Neben der Tatsache, dass die Handlung nicht chronologisch verläuft, weist die Struktur des Buchs weitere Besonderheiten auf. So lassen sich zwischen einzelnen Kapiteln immer wieder „Einschübe“ finden, die beispielsweise weitere Informationen zu den Figuren liefern. Dazu zählen ebenfalls Eddas Karten, die sie Mauser geschrieben hat sowie der Zeitungsartikel über den Fall Zöllner. Auch Letzterer wird – passend zur restlichen Struktur des Werkes – dem Leser nicht vollständig, sondern nur teilweise vorgelegt. 16 Es handelt sich hier lediglich um konzise Ausführungen, welche die Arbeit mit den Materialien erleichtern und die Zielsetzungen der einzelnen Kurzsequenzen und Aufgabenstellungen näher erläutern sollen. 13 2.4.1 Teil 1 : Krieger: Die Geschichte von Mauser – und Jackie Es bietet sich an, der Lektüre der Ganzschrift eine kurze Unterrichtssequenz zur Thematik „Plattenbausiedlungen“ voranzustellen. Die unterschiedliche soziale Herkunft von Jackie und dem Ich-Erzähler17 durchzieht den gesamten Roman, sodass in einem ersten Schritt Sorge getragen werden muss, dass die Schüler in der Lage sind, das soziale Milieu, in dem Mauser aufwächst, verstehen und visualisieren zu können.18 Die erste Unterrichtseinheit obliegt dem Einstieg ins Thema. Die Schüler können ihr Vorwissen aktivieren und sich zu ausgewählten Bildimpulsen äußern, die vor allem die Atmosphäre der Plattenbausiedlungen widerspiegeln sollen. Anschließend kann ein Sachtext zur näheren Bestimmung der Begriffe „Großwohnsiedlung“ und „Plattenbau“ herangezogen werden. Wichtige Merkmale können in Form einer einfachen Mindmap festgehalten werden. In einem weiteren Schritt bietet sich ein kurzer Audiotext „Leben im Plattenbau“ an, in dem sich Bewohner aus Berlin Marzahn differenziert zu ihrer Wohnsituation äußern.19 In diesem Audiotext erhalten die Schüler nähere Informationen zum Leben in Plattenbausiedlungen und werden mit einem ersten Klischeedenken konfrontiert. Nachdem die Schüler einen Einblick in das Thema „Plattenbau“ erhalten haben, kann in der nächsten Unterrichtsstunde ein informierender Sachtext analysiert werden. Da die Schüler bereits mit einigen Texterschließungsmethoden aus dem Modul 1 vertraut sind, kann der Sachtext „Zwischen Sozialutopie und Gangster-Rap“ von den Schülern selbstständig erarbeitet werden. Dazu wurden Arbeitsblätter „Einen Sachtext mit der Fünf-Schritte-Lesemethode bearbeiten“ erstellt, welche Anleitungen und Hilfestellungen zur selbstständigen Erarbeitung des Textes liefern. Die Lehrperson nimmt während dieser Erarbeitungsphase eine begleitende Funktion ein. Nachdem die Schüler einen Eindruck vom Leben in Plattenbausiedlungen erhalten haben, kann mit der Lektüre der Ganzschrift begonnen werden. Als Einstieg sollen sich die Schüler mit dem Klappentext des Romans beschäftigen. Indem sie erarbeiten, welche zentralen Themen in dem Buch angeschnitten werden, soll ihr Interesse geweckt werden. Die Schüleräußerungen können gemeinsam an der Tafel festgehalten und stichwortartig auf dem Arbeitsblatt notiert werden. 17 Da es sich beim Ich-Erzähler und Mauser um ein und dieselbe Person handelt, wird der Protagonist im Folgenden sowohl als „Ich-Erzähler“ als auch unter dem Namen „Mauser“ erwähnt. In den Arbeitsblättern ist zu Beginn ausschließlich die Rede vom „Ich-Erzähler“ bis zu dem Moment, als deutlich wird, dass der Protagonist „beide Figuren“ in sich vereint. 18 Es kann davon ausgegangen werden, dass es den Schülern weniger Probleme bereitet, sich in Jackies Lebenswelt hinein zu fühlen. 19 Da die Kompetenz „Hörverstehen“ in diesem Modul abgeprüft wird und mit 60 Prozent bestanden werden muss, ist es sinnvoll, die Schüler bereits im Modul 1 an Audiotexte heranzuführen. 14 Wie bereits unter Punkt 2.3 dargelegt, stellt die Struktur des Buches die wohl größte Herausforderung während der Lektüre dar. Deshalb sollte man das Buch gemeinsam mit den Schülern im Unterricht anlesen, um anfängliche Skepsis und Zweifel zu reduzieren. In diesem Zusammenhang ist es ebenfalls anzuraten, die drei ersten Kapitel gemeinsam im Unterricht zu erarbeiten. Im zweiten Kapitel findet eine Beschreibung von Mausers Wohngegend statt, die den Informationen aus den Sach- und Audiotexten entspricht. An dieser Stelle lässt sich ein Arbeitsauftrag einbinden, welcher in der Erstellung eines Tafelbildes gipfelt. Da es sich hier um eine 10. Klasse der DT-Ausbildung handelt, sollte die konkrete Arbeit am Text immer wieder in den Unterricht mit eingebunden werden. Ein zentraler Unterschied zwischen den DTund DAP-Ausbildungen besteht – wie bereits oben erwähnt – darin, dass die Schüler der DTAusbildung nach Abschluss ihrer schulischen Laufbahn ihre Studien an einer Fachhochschule fortsetzen können. Demnach sollen sie nicht nur mit unterschiedlichen Texterschließungsmethoden vertraut werden, sondern unter anderem auch in der Lage sein, Texte selbstständig zu erarbeiten, Detailinformationen zu entnehmen und sich kritisch mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Nachdem die Resultate gemeinsam an der Tafel festgehalten wurden, können mögliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den bereits erarbeiteten Materialien besprochen werden. Um das Thema „Plattenbausiedlungen“ abzuschließen, bietet sich das Video „Mein Block“ des deutschen Skandalrappers Sido an.20 In diesem rappt Sido über seine Heimat „Märkisches Viertel“, eine weitere Plattenbausiedlung Berlins. Hier können mögliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede mündlich zusammen mit den Schülern erarbeitet werden. Der Künstler Sido sowie seine Musik sprechen erfahrungsgemäß Schüler einer 10. Klasse stark an, wodurch die Behandlung des Songtextes das Interesse der Schüler erneut wecken kann, da diese – wie bereits oben erwähnt – oftmals schnell gelangweilt sind beziehungsweise mit Konzentrationsschwächen zu kämpfen haben. Darüber hinaus erfassen die Schüler, dass diese Thematik allgegenwärtig ist und neben Nils Mohls Roman ebenfalls in Sachtexten und Songtexten bekannter Künstler behandelt wird. In der folgenden Unterrichtsstunde kann mit der Lektüre des 3. Kapitels fortgefahren werden. Nach diesem Kapitel bietet sich ein idealer Schnitt an, da die dargelegte Szene im Freibad auf dem Gipfel der Spannung abrupt abbricht. An dieser Stelle kann eine produktive Schreibaufgabe angesetzt werden, indem die Schüler den Arbeitsauftrag erhalten, die 20 Das Audiomaterial und der Songtext befinden sich in den Arbeitsmaterialien. Der Songtext wurde auf die ersten beiden Strophen und den Refrain gekürzt. Der Inhalt der restlichen Strophen eignet sich nicht für den Unterricht. Zudem enthalten die ersten beiden Strophen alle für das Thema relevanten Informationen. 15 Geschichte weiterzuschreiben. Dadurch werden sie dazu angeregt, sich in die Handlung und in die Figuren hineinzuversetzen, was ihnen zusätzlich den Einstieg ins Buch erleichtern soll. Bevor die Schüler diese Aufgabe jedoch in Angriff nehmen, ist es sinnvoll, noch einmal die wichtigsten Regeln, die es beim Verfassen einer Fortsetzung zu berücksichtigen gilt, zu wiederholen. Somit fördern die Schüler nicht nur ihre schriftliche Kompetenz, sondern regen auch ihre Fantasie an und werden aufgefordert, sich fremde Sichtweisen anzueignen und sich in fremde Figuren hinein zu fühlen. Falls der vorgegebene Zeitrahmen es zulässt, können ausgewählte Schülerproduktionen vorgetragen werden. Somit wird den Schülern nicht nur eine Wertschätzung ihrer Arbeit zuteil, sondern es ermöglicht der Lehrperson auch, dem Schüler und der Klasse ein erstes formatives Feedback zukommen zu lassen. In der Erarbeitungsphase der drei ersten Kapitel wird parallel mit dem Kalender gearbeitet. Nach der Lektüre des ersten Kapitels erhalten die Schüler Anweisungen zur Arbeit mit dem Kalender. Dieser soll sie zum einen zum Weiterlesen ermutigen, zum anderen dazu anregen, sich näher mit dem Inhalt der einzelnen Kapitel auseinanderzusetzen. Darüber hinaus entwickeln die Schüler ein Gespür dafür, welche Informationen von Bedeutung und welche zweitrangiger Natur sind. Es bietet sich an, den Kalender für die beiden ersten Kapitel gemeinsam auszufüllen, damit die Schüler erkennen, wie man mit dem Kalender arbeitet und welche Erwartungen es zu erfüllen gilt. Für das dritte Kapitel kann man die Schüler den Kalender bereits selbstständig ausfüllen lassen, entweder im Unterricht oder als Hausaufgabe. Der Kalender eignet sich des Weiteren ausgezeichnet zum Abprüfen des Leseverstehens, welche man im Modul 2 im Rahmen eines „contrôle continu“ bewerten soll. Bei der Zeitplanung ist es ebenfalls von Bedeutung regelmäßig Unterrichtseinheiten einzuplanen, die Raum für Schülerfragen nach der selbstständigen Lektüre zu Hause lassen, beziehungsweise um noch einmal auf zentrale Stellen im Buch einzugehen oder schwierige Aspekte gemeinsam aufzuarbeiten und Lücken im Kalender gemeinsam zu vervollständigen. In einem nächsten Schritt soll die Figurencharakterisierung eingeführt werden, welche als mögliche Schreibform im Modul 2 eingeübt werden kann. Ausgangspunkt bietet eine bedeutungsvolle Szene im Buch, in der Mauser Jackie von Zöllners Tat berichtet. Zum einen ist es ein bedeutsamer Moment für Mauser, da er versucht, mit der Lage zurechtzukommen und seine Verlorenheit klar zum Vorschein kommt. Zum anderen spiegelt diese Szene beispielhaft Jackies Persönlichkeit wider. Die Schüler sollen anhand eines Arbeitsblattes das Gespräch der beiden analysieren. Im Fokus der Erarbeitung stehen Mausers „Hilfeschreie“ und Jackies gleichgültige Reaktion darauf. Das Arbeitsblatt schließt mit einer Meinungsfrage, in der die Schüler Jackies Verhalten beurteilen und ihre Aussage mittels Textbelegen untermauern sollen. 16 Eine der Zielsetzungen des Modul 2 besteht in der argumentativen Stellungnahme, das heißt, dass die Schüler in der Lage sein sollen, ihre Meinung nicht nur auszudrücken, sondern vor allem überzeugend darzulegen und zu begründen - eine Kompetenz, die im späteren Berufsleben unerlässlich sein wird. Auch hier lässt sich erneut eine produktive Schreibaufgabe einbauen. Mauser kann einen Brief an Jackie schreiben, in dem er ihr seine Gefühle und seine Enttäuschung über ihr Verhalten mitteilt. Dabei sollen die Schüler mit dem Inhalt der Ganzschrift arbeiten.21 Nachdem sich in einer ersten Phase mit Jackies Person näher auseinandergesetzt wurde, kann man nun die beiden Mädchen Jackie und Edda näher analysieren. Ein Vergleich zwischen beiden bietet sich aus mehreren Gründen an. Zum einen nehmen beide Figuren eine wichtige Rolle in Mausers Leben ein, zum anderen könnten beide Mädchen nicht unterschiedlicher sein. Zur näheren Beschreibung der beiden Charaktere wurde ein Arbeitsblatt erstellt, das sich zuerst mit den äußeren Merkmalen der zwei Frauen beschäftigt und dann auf charakterliche Eigenschaften übergeht. Nach dieser spielerischen Herangehensweise kann auf ein Merkblatt zum Verfassen von Charakterisierungen zurückgegriffen werden, welches bereits in der Materialsammlung zum Buch „Joker“ von Markus Zusak zur Verfügung gestellt wurde. Dazu gehört eine Liste zahlreicher beschreibender Adjektive, welche beim Verfassen einer Charakterisierung von Nutzen sein können. Abschließend sollen die Schüler einen ersten Versuch unternehmen, eine der beiden weiblichen Figuren zu charakterisieren. Um eine differenzierte Herangehensweise an den Tag zu legen, sollen die Ergebnisse der Schüler diesmal nicht vorgetragen werden, sondern gegenseitig von Mitschülern korrigiert werden („peer-review“). Wichtig dabei ist, dass die Schüler nicht nur gegenseitige Fehler hervorheben, sondern auch darauf hinweisen, welche wichtigen Punkte besonders gut umgesetzt wurden. Erfahrungsgemäß erledigen die Schüler diese Aufgabenstellung sehr gewissenhaft, da sie es einerseits „genießen“ einmal die Rolle der Lehrperson einzunehmen, andererseits wollen sie ihre Mitschüler mit ihrem Können beeindrucken. In der Verbesserungsphase ist es sinnvoll, zwei unterschiedliche Farbstifte zu benutzen. Bereits aus dem Modul 1 sind die Schüler daran gewöhnt, dass ihre schriftlichen Produktionen mehrfach auf unterschiedliche Aspekte hin untersucht werden. Somit sollen nun auch die Schüler selbst, die Produktionen ihrer 21 Diese Aufgabe kann auch fakultativer Natur sein, das heißt, dass die Schüler die Möglichkeit haben, diese als zusätzliche Hausaufgabe zu erledigen und möglicherweise freiwillig abzugeben. Sie kann dann in die Bewertung mit einfließen und/oder ihnen ein zusätzliches Feedback zu ihrer Arbeit liefern. Ob und wie man an dieser Stelle eine produktive Schreibaufgabe einbaut, wird der Lehrperson überlassen. 17 Klassenkameraden zumindest einmal auf die Regeln beim Verfassen einer Charakterisierung und einmal auf die sprachlichen Aspekte hin korrigieren. Weitere Charakterisierungen bieten sich für die Figuren Zöllner und Kondor an. Hier kann man überlegen, ob man diese als weitere Übungen in den Unterricht mit einbaut oder ob man die Schüler eine dieser Figuren als Test charakterisieren lässt und dessen Bewertung einen Teil der Schreibkompetenz ausmacht. In einer nächsten Phase sollen sich die Schüler mit der Figur des Ich-Erzählers beziehungsweise mit der Figur Mausers näher auseinandersetzen. Hier sollte man die Szene um den Boxkampf zwischen dem Ich-Erzähler und Kondor gemeinsam mit den Schülern erarbeiten. In dem Moment, als der Ich-Erzähler nicht mehr von Mausers Kampf, sondern von seinem Kampf berichtet und nicht mehr Mauser auf Kondor einschlägt, sondern der Ich-Erzähler selbst, eröffnet der Autor dem Leser, dass es sich bei dem Ich-Erzähler und Mauser um ein und dieselbe Person handelt. Dieser Umstand wird bei den Schülern zunächst auf Unverständnis stoßen, da sie bisher Mauser als eigenständige Figur im Buch kannten. Indem sie noch einmal reflektieren, wann und wie Mauser bisher im Buch auftauchte und gegebenenfalls zentrale Stellen noch einmal lesen, erkennen sie, dass es Mauser als eigenständige Figur eigentlich nie gegeben hat. In dem Zusammenhang soll auch die Frage erörtert werden, warum Mauser an bestimmten Stellen auftaucht. Den Schülern wird es wahrscheinlich nicht schwerfallen, zu erkennen, dass Mauser die selbstbewusste und mutige Seite des Ich-Erzählers verkörpert, immer in schwierigen Situationen auftritt, den Überblick behält, die Situation im Griff hat und über den Dingen steht. In einem nächsten Schritt sollen die Schüler versuchen, sich in die Figur des Ich-Erzählers hineinzuversetzen, um zu verstehen, warum er diesen fiktiven Charakter erschaffen hat. Sie sollen zum einen erfassen, dass die Persönlichkeit eines Menschen facettenreich ist und es natürlich ist, dass ein Mensch mehrere – oftmals ganz unterschiedliche – Charaktereigenschaften in sich vereint. Zum anderen sollen sie erkennen, dass Mauser auf seinem Weg des Erwachsenwerdens sich selbst erst noch finden muss. Die Frage „Wer bin ich eigentlich?“ bestimmt den Alltag vieler Jugendlicher und bietet somit ein hohes Identifikationspotenzial für die Schüler. Die meisten Schüler werden mit dem Gefühl vertraut sein, von Unsicherheit geplagt zu werden und sich regelmäßig mit Situationen konfrontiert zu sehen, die sie zum ersten Mal bewältigen müssen. Um sich noch stärker in die Figur des Ich-Erzählers hineinversetzen zu können, sollen sich die Schüler selbst analysieren und sich dabei folgende Fragen stellen: „Ist es möglich, dass man gleichzeitig schüchtern und aufbrausend sein kann?“ „Was genau macht einen Menschen 18 einzigartig?“ „Wodurch unterscheide ich mich von meinem Banknachbarn?“ Hier können die Schüler Charaktereigenschaften nennen, aber auch ihre Liebe zu Menschen oder Tieren darlegen, ihre Leidenschaft für bestimmte Dinge beschreiben oder einfach ihre Vorliebe für Erdbeereis beziehungsweise ihre Abneigung gegenüber Milchprodukten erläutern. Die Schüler sollen sich Gedanken machen, welche Dinge, Menschen oder Handlungen sie selbst ausmachen und diese in Form eines schriftlichen Textes festhalten. 2.4.2 Teil 2 : Grenzen: Die Geschichte von Grünhorn – und Edda Da die Schüler mittlerweile mit der Struktur von Mohls Roman und der Arbeit mit dem Kalender vertraut sind und sich der Umfang des Buchs auf die Hälfte reduziert hat, sind sie in der Lage, den 2. Teil „Die Geschichte von Grünhorn – und Edda“ selbstständig zu Hause zu lesen.22 Dabei ist es jedoch wichtig, dass sie parallel (dazu) kontinuierlich mit dem Kalender arbeiten. Um die Schüler zu einer gewissenhaften Arbeitsweise zu motivieren, kann das Ausfüllen des 2. Kalenders in die Bewertung der Lesekompetenz mit einfließen und Teil des vom Lehrplan geforderten „contrôle continu“ sein. Somit kann auch vermieden werden, dass ein Großteil der Klasse unvorbereitet an die gemeinsame Erarbeitung des zweiten Teils herangeht. Die Erschließung des zweiten Teils soll nun weniger textgebunden ablaufen und die selbstständige Arbeit der Schüler fördern. Allerdings erfordern auch bei der Analyse des zweiten Teils des Buches ausgewählte Aspekte eine stärker lehrerzentrierte Herangehensweise, beispielsweise die Erarbeitung der Indianersymbolik im Buch. Des Weiteren wird die Schreibkompetenz der Schüler weiter ausgebaut und die zweite schriftliche Produktion abgeprüft. Auch die Bewertung des Hörverstehens wird in eine Kurzsequenz zum Thema „Drogenkonsum“ mit eingebunden. Um sicherzustellen, dass alle Schüler den Inhalt des zweiten Teils kennen, beziehungsweise, um das Wissen der Schüler noch einmal aufzufrischen, sollen wichtige Handlungsstränge23 noch einmal besonders hervorgehoben werden. Letztere sollen die Schüler in Gruppen 22 Hier ist es sinnvoll, wenn man den Schülern diese Aufgabe eine Woche vor den Osterferien aufgibt, damit sie genügend Zeit haben, das Buch detailliert zu lesen. Außerdem bieten die Ferien eine ideale Unterbrechung, um in der zweiten Hälfte des Semesters mit der Erarbeitung des zweiten Teils von Mohls Werk zu beginnen. 23 Dazu gehören die gemeinsamen Erfahrungen von Ponyhof und Mauser mit einer Schwerpunktsetzung auf den gemeinsamen Drogenkonsum. Außerdem erarbeiten zwei Gruppen die Erlebnisse von Mauser und Edda, welche sowohl Mausers Gründe für die Teilnahme am Powwow als auch sein Geständnis über Jackie abdecken. Auch die Sombrero-Bande und deren Handlungen werden näher besprochen, ebenso wie Mausers Aussprache mit Zöllner. Eine weitere Gruppe beschäftigt sich mit Mausers Verhältnis zu Jackie, wobei ein besonderes Augenmerk auf Mausers Wandlung gerichtet werden soll. Abschließend wird noch einmal das Ende des Buches hervorgehoben, indem die Beziehung zwischen Edda und Mauser behandelt wird. Dabei kann bereits Mausers Entwicklung und die Struktur des Buches angesprochen werden. 19 erarbeiten und ihren Klassenkameraden vorstellen. Sie erhalten den Arbeitsauftrag, die wichtigsten Punkte ausgewählter Szenen noch einmal durchzugehen und zu besprechen und ihre Resultate auf einem Plakat festzuhalten. Anschließend werden die Ergebnisse der Klasse in Form eines kurzen Vortrags dargelegt. Dabei sollte auf eine chronologische Schilderung der Handlung geachtet werden. Indem die Schüler ihre Ergebnisse grafisch festhalten und mündlich vortragen müssen, wird an zentrale Kompetenzen angeknüpft, welche die Schüler bereits im Modul 1 unter Beweis stellen mussten, beziehungsweise welche im Modul 2 eingeübt wurden. Für diese Gruppenarbeit sollten mehrere Stunden eingeplant werden, da die Vorträge der Schüler Anlass bieten werden, auf ausgewählte Szenen noch einmal genauer einzugehen. Die Referate sollen den Schülern Raum bieten, Fragen zu stellen oder bestimmte Ereignisse und Verhaltensweisen zu diskutieren. Insbesondere die Darstellung des Schlusses soll anschließend gemeinsam analysiert werden, um unter anderem auf Mausers Wandlung einzugehen und die Bedeutung der Struktur anzuschneiden. Anknüpfend an die Szene, in der Mauser auf dem Powwow-Festival unfreiwillig Drogen konsumiert, kann eine Kurzsequenz zum Thema „Drogenkonsum“ eingeleitet werden. In diesem Zusammenhang wurden ebenfalls zwei Hörverstehen erarbeitet, die zum Abprüfen dieser Kompetenz genutzt werden können. Da dieses Thema das Interesse der Jugendlichen anspricht und viele bereits erste Erfahrungen in diesem Bereich gemacht haben, beziehungsweise in ihrem Alltag mit Drogen konfrontiert wurden, bietet es sich an, einen längeren Zeitraum für die Behandlung dieser Problematik einzuplanen. Die Sequenz zielt vorwiegend darauf ab, zu informieren und über die Folgen von Drogen aufzuklären, da viele Schüler diesbezüglich über ein gefährliches Halbwissen verfügen. Nachdem die Handlung im Buch kurz mit den Schülern erarbeitet wurde, sollen sie sich nun selbstständig mit der Problematik auseinandersetzen. Dazu erhalten sie eine Arbeitsmappe mit Sachtexten, zu denen sie Fragen beantworten sollen. Neben Antworten auf zentrale Fragen, warum Menschen überhaupt zu Drogen greifen, enthalten die ausgewählten Sachtexte ebenfalls Informationen darüber, wie Drogen funktionieren, welche Schäden sie anrichten und wo Betroffene Hilfe finden können. Neben dem Beantworten von Fragen sollen die Schüler die Texte in Abschnitte gliedern oder die Resultate grafisch festhalten. Außerdem werden immer wieder Bezüge zum Buch hergestellt. So sollen die Schüler beispielsweise die Gründe für das Konsumieren von Drogen im Text mit den Gründen, die Ponyhof im Buch nennt, vergleichen. Des Weiteren beinhaltet die Arbeitsmappe unter anderem eine Internetrecherche zu den 20 unterschiedlichen Arten von Drogen. Die Schüler sollen sich selbst über Aussehen, Zusammensetzung und Wirkung der verschiedenen Drogen informieren. Wie bereits oben erwähnt, stellt diese selbstständige Erarbeitung nicht nur einen methodischen Wechsel dar, sondern geht konkret auf das Interesse und die Bedürfnisse der Schüler ein. Die beiliegende Materialsammlung beinhaltet ebenfalls eine PowerPoint-Präsentation mit Bildern von Drogensüchtigen. Sie zeigt Menschen, die sich durch den Konsum von Crystal Meth innerhalb von nur zehn Jahren selbst zerstört haben. Diese Bilder sollen eine schockierende Wirkung auf die Schüler ausüben und die Gefahr, welche von Drogen ausgeht, realer erscheinen lassen. In diesem Rahmen kann zudem das Hörverstehen abgeprüft werden. Den Schülern sollte der Umgang mit audiovisuellen Medien bekannt sein, dennoch ist es sinnvoll, vor der definitiven Bewertung dieser Kompetenz Letztere noch einmal anhand eines konkreten Beispiels einzuüben. Viele Schüler setzt der Gedanke nur eine Möglichkeit zum Bestehen dieser Kompetenz zu haben unnötig unter Druck. Indem man eine ähnliche Übung voranstellt, kann dieser Prüfungsangst entgegengewirkt werden. Im Anhang befinden sich somit zwei Varianten möglicher Tests zum Hörverstehen zu den Themen „Das Phänomen Sucht“24 und „Körperschäden durch Drogen“25. Die Aufgabenstellungen weisen differenzierte Schwierigkeitsgrade auf. Demnach enthalten die Tests neben Multiple-Choice-Fragen auch Fragen, bei denen die Schüler neu gewonnene Informationen paraphrasieren, erklären oder zu bestimmten Aussagen Stellung beziehen müssen. Dabei zielen die Fragen sowohl auf das Detailwissen als auch auf das Globalverständnis des Hörtextes ab. Ausgewählte Fragestellungen fördern die Methodenkompetenz der Schüler, indem sie dazu anregen, Antworten in Form einer Mindmap oder einer Tabelle zu illustrieren. Obwohl auf den einzelnen Fragen keine Punkte stehen, ist es für die Lehrperson empfehlenswert, bei der Bewertung der Tests mit Punkten zu arbeiten.26 Da die Schüler zum Erlangen der Kompetenz 60 Prozent der Fragen richtig beantworten müssen, erleichtert die Arbeit mit Punkten eine gerechte und fundierte Bewertung. Nachdem im Modul 1 vor allem die Wiederholung der Regeln zur Groß- und Kleinschreibung im Vordergrund stand, sollen die Schüler nun im Rahmen des Modul 2 ihren Schreibstil 24 URL: https://www.youtube.com/watch?v=FNJZ6pxBj68 [31.1.15] URL: https://www.youtube.com/watch?v=UoTFKoC_0Cs [31.1.15] Der Audiotext wurde auf ca. 8 Minuten gekürzt. Der Anfang des Hörtextes wurde ausgeklammert (Einsetzen bei Ecstasy). Im Anhang befinden sich alle Audiotexte in digitaler Form. Alle Audiotexte sind entsprechend zurechtgeschnitten worden, sodass sie sofort im Unterricht eingesetzt werden können. 26 Die Korrekturhinweise zu den Hörverstehen enthalten somit Vorschläge einer möglichen Punkteverteilung. 25 21 verbessern. Diesbezüglich bietet die Materialsammlung eine Wiederholung zu den Satzgefügen an.27 In der Modulbeschreibung heißt es: „[...] Zusätzlich entsprechen die Schülerproduktionen im Modul 2 den folgenden neuen Anforderungen: - verwendet Satzgefüge (keine einfache Aneinanderreihung von Hauptsätzen, sei es als einzelne Sätze oder Satzreihen) [...] - verbraucht Nebensätze ersten Grades inklusive korrekter Zeichensetzung bei vor- und nachgestellten Nebensätzen (Relativ- und Konjunktionalsätzen, eventuell auch bei erweiterten Infinitiven) [...]“28 In diesem Zusammenhang finden sich in der Materialsammlung neben den wichtigsten Regeln zum Gebrauch von Haupt- und Nebensätzen ausgewählte Übungen, welche alle einen Bezug zum Buch aufweisen.29 Diese Wiederholung sollte vor dem Abprüfen der Schreibkompetenz eingeplant werden, damit die Schüler ihr neu erworbenes Wissen bei den produktiven Schreibaufgaben bereits anwenden können. In einem ersten Schritt kann die Verbposition in Haupt- und Nebensätzen kurz wiederholt werden. Dabei kann ebenfalls auf die Stellung des Verbs eingegangen werden, wenn dieses aus mehreren Prädikatsteilen besteht. In einem zweiten Schritt werden die Konjunktionen, welche Haupt- und Nebensätze miteinander verbinden näher untersucht. Diesbezüglich findet sich ein Lückentext zu „Es war einmal Indianerland“ in der Materialsammlung, in den die Schüler die passenden Konjunktionen eintragen sollen. Nachdem das Wissen der Schüler zu den Konjunktionen aufgefrischt wurde, können sie die zweite Aufgabe erledigen, bei der sie Sätze ergänzen sollen. Somit stellen sie zum einen ihr Wissen zum Buch unter Beweis und zeigen zum anderen, dass sie Konjunktionen richtig gebrauchen können und den Satzbau der Nebensätze beherrschen. In einer dritten Phase sollen sie zwei Hauptsätze in ein Satzgefüge aus Haupt- und Nebensatz umwandeln. Diese Übung soll ihnen helfen, ihren Stil zu verbessern und angeeignetes Wissen zu den Satzgefügen anzuwenden. Diese Aufgabe weist zudem einen zusätzlichen Schwierigkeitsgrad auf, da die Schüler auch auf die Kommasetzung achten 27 Eine Wiederholung der s-Laute wurde in der Materialsammlung nicht berücksichtigt, da bereits Übungen diesbezüglich in anderen Materialsammlungen der „réforme de la formation professionnelle“ vorliegen. 28 Lehrplan des Modul 2 für die DT-Ausbildung „Zeitgenössische Problematiken entdecken und diskutieren“, S. 4. URL : http://horpro.men.lu/pgmfor/PGMFOR_2014_2015_DT_CM_ENGE2_ALLEM2_15_D.pdf [31.1.15] 29 Durch die Verknüpfung der Grammatiksequenz mit der Ganzschrift soll eine Art Bruch in der Unterrichtsplanung vermieden werden. 22 müssen. Darüber hinaus enthält die Übung Beispiele von vor- und nachgestellten Nebensätzen. Anschließend können die Regeln zu den Relativsätzen wiederholt und angewandt werden.30 Die Materialsammlung liefert zu allen Aufgaben Korrekturhinweise.31 Zum Abprüfen der Schreibkompetenz im Modul 2 sollen zwei schriftliche Produktionen in die Bewertung einfließen. Neben der Figurencharakterisierung sollen die Schüler ebenfalls in der Lage sein, Stellungnahmen formulieren, überzeugend darstellen und belegen zu können. Die Materialsammlung sieht folgende mögliche Variante vor: Die Schüler sollen im Verlauf des Semesters mehrfach produktive Schreibaufgaben in Zusammenhang mit dem Buch erledigen. Diese können sich von Fortsetzungen, über Briefe, Dialoge bis hin zum Umschreiben ausgewählter Passagen erstrecken. Dabei sind zwei zentrale Aspekte von Bedeutung. Die Schüler sollen zum einen in der Lage sein, sich in die verschiedenen Figuren hinzuversetzen und sich fremde Sichtweisen aneignen zu können. Zum anderen sollen sie ihre Stellungnahmen überzeugend darlegen können, indem sie ihre Aussagen anhand von Textbeispielen argumentativ unterstreichen und belegen. Somit ist neben der Förderung der imaginativen, emotiven und argumentativen Kompetenz kontinuierlich ein Bezug zwischen Ganzschrift und dem Einüben der schriftlichen Kompetenz gewährleistet. In der Materialsammlung liegen vier Vorschläge möglicher produktiver Schreibaufgaben vor.32 Es ist sinnvoll diese Schreibformen im Vorfeld mehrfach einzuüben, bevor es zum eigentlichen Abprüfen und Bewerten der Kompetenz kommt. Vor der abschließenden Bewertung erhalten die Schüler – wie bereits aus dem Modul 1 bekannt – ein zweifaches Feedback der Lehrperson. Dieses Feedback betrifft in einem ersten Schritt den Inhalt des Textes und in einem zweiten Schritt den sprachlichen Aspekt. Die Schüler sollen die Möglichkeit erhalten, ihre Produktionen im Unterricht zu verfassen und mittels Wörterbuch selbstständig zu überarbeiten. Zu guter Letzt soll die Indianermotivik in Nils Mohls Werk gemeinsam mit den Schülern erarbeitet werden. Neben dem regelmäßigen Auftauchen eines Indianers und dem Titel „Es war einmal Indianerland“ durchzieht eine ständig wiederkehrende Indianersymbolik Mohls Werk. Zum besseren Verständnis ist es sinnvoll, die Erarbeitung der Indianersymbolik anfangs 30 Es bleibt der Lehrperson überlassen, wie sie das Material zu den Grammatikübungen nutzen möchte. So können beispielsweise vereinzelte Punkte ausgespart und eine Schwerpunktsetzung auf bestimmte Aspekte gelegt werden. 31 Allerdings gibt es für vereinzelte Aufgabenstellungen keine definitive Musterlösung. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Schüler Satzgefüge ergänzen sollen, indem sie auf ihr Wissen zum Buch zurückgreifen. So könnte die Lösung zu Aufgabe 4.1 lauten: „Ich möchte einen Vater haben, der für mich da ist“ oder aber „Ich möchte einen Vater haben, der kein Mörder ist“ und so weiter. 32 Des Weiteren enthält die Sammlung ein Merkblatt zum „Gestaltenden Interpretieren“, welches den Schülern als Stütze beim Verfassen ihrer Produktionen dienen soll. 23 lehrerzentrierter zu gestalten und schrittweise in einen schülerzentrierten Unterricht überzugehen. Auf diese Weise soll einer Entmutigung der Schüler durch die Komplexität des Unterrichtsgegenstandes entgegengewirkt werden. Da die Handlung des zweiten Teils auf dem Powwow-Festival spielt, erhalten die Schüler einen Sachtext zu den traditionellen indianischen Powwow-Treffen. Als audiovisuelle Ergänzung lassen sich im Internet zahlreiche Fotos und Videos solcher Veranstaltungen finden.33 Anschließend gilt es, Verbindungen zwischen den traditionellen indianischen Festen und dem Powwow-Festival im Buch herzustellen. In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, die Seiten 94 bis 104 im Buch noch einmal aufzugreifen, um die Zielsetzungen des Powwow während der Kundgebung zu erarbeiten. Diese können in einem gemeinsamen Tafelbild festgehalten werden. Nun dürfte es den Schülern leichter fallen, Parallelen zum indianischen Powwow zu ziehen. Der Sachtext zu den traditionellen indianischen Powwow-Treffen enthält zudem die zentrale Information, dass der indianische Begriff „Powwow“ übersetzt „spiritueller Führer des Krieges“ bedeutet. Der Indianer im Buch kann durchaus als Mausers spiritueller Führer verstanden werden. Zudem gipfelt Mausers Suche, „sein Krieg“ in dem Festival mit indianischer Namensgebung. Will man diese Kriegsmetapher auf die Spitze treiben, kann man sagen, dass der spirituelle Führer des Krieges den Krieger zum Kriegsschauplatz leitet, wo der Krieg schlussendlich gewonnen wird.34 Diese Ausführungen können zu diesem Zeitpunkt jedoch noch außen vorbleiben. Wichtig jedoch ist, dass sich die Bedeutung des indianischen Begriffs „Powwow“ im Gedächtnis der Schüler verankert. In einem nächsten Schritt kann der Buchtitel analysiert werden. Neben der Buchbeschreibung findet sich auf youtube35 ein kurzes Video des Autors, in welchem Mohl den Titel seines Buches erklärt. Nach zweifachem Hören können die Schüler die Erklärung des Titels in eigenen Worten wiedergeben. Die Resultate werden an der Tafel festgehalten und sollen anhand von Textbeispielen belegt werden. Das Tafelbild kann um folgende Informationen erweitert werden: Mit welchen Problemen hat Mauser auf dem Weg des Erwachsenwerdens zu kämpfen? Wie reagiert Mauser und wie endet seine Reise? Auch die Struktur des Romans spiegelt 33 Eine Auswahl findet sich ebenfalls in der Materialsammlung. Es findet eine Aussprache zwischen Mauser und Zöllner statt, ebenso die von Mauser herbeigewünschte Verabschiedung. Außerdem trifft Mauser endlich eine Entscheidung, indem er mit Jackie abschließt und Edda wählt. Am Ende des Buchs ist Mauser erwachsen geworden, hat zahlreiche schwierige Situationen gemeistert und wichtige Entscheidungen getroffen. Dies spiegelt sich – wie bereits erwähnt – auch am Ende in der Struktur des Buchs wider. 35 URL: https://www.youtube.com/watch?v=NMqMbcgVct8 [31.1.15] 34 24 Mausers Reise wider. Diese Verbindung sollte auf jeden Fall mit in das Tafelbild einfließen. Eine mögliche Variante dazu findet sich im Anhang. Nachdem die Frage nach dem Titel geklärt wurde, rückt nun die Analyse des Indianers in den Vordergrund. Da die vorangegangenen Unterrichtsstunden lehrerzentrierter ausgerichtet waren, sollen nun wieder die Schüler stärker ins Unterrichtsgeschehen eingebunden werden. Sie erhalten Arbeitsblätter zum Auftauchen des Indianers, welche die Klärung folgender Fragen zum Ziel haben: „Warum taucht der Indianer an bestimmten Stellen in Mausers Leben auf?“ Die Schüler erhalten zunächst Informationen zu den entsprechenden Stellen im Buch, in denen der Indianer auftaucht, beziehungsweise die Indianersymbolik eine Rolle spielt. Anschließend sollen sie sich näher mit diesen Stellen auseinandersetzen und folgende Fragen beantworten: „Wo taucht der Indianer auf?“ „In welcher Form taucht er auf und was tut er?“ „In welcher Lage befindet sich Mauser zu diesem Zeitpunkt?“ Die Resultate sollen die Schüler anhand einer Mindmap festhalten. In Anbetracht des Buchumfangs wurden zwei Arbeitsblätter erstellt, eines für den ersten Teil und ein weiteres für den zweiten Teil des Buches. Aus zeittechnischen Gründen kann man die Klasse in zwei Teile einteilen, sodass sich ein Teil der Klasse mit der ersten Hälfte des Buches befasst und der zweite Teil der Klasse mit der Fortsetzung. Die Resultate werden dann gemeinsam besprochen und festgehalten, beziehungsweise komplettiert. Zu guter Letzt ermöglichen beide Mindmaps den Schülern, auf einen Blick auszumachen, dass der Indianer an wichtigen Schnittstellen in Mausers Leben auftaucht. Sein Erscheinen erstreckt sich von den beiden Kennenlern-Momenten von Jackie und Edda bis hin zu dem Moment seiner tiefsten Verzweiflung. Auch in herausfordernden Situationen mit Kondor oder während seines ersten Drogenrauschs ist der Indianer an Mausers Seite, bis er abschließend Mauser den Weg zu Edda zeigt. An dieser Stelle kann die Idee vom Indianer als spiritueller Führer erneut aufgegriffen werden. Auch können die Erkenntnisse zu Mausers Wandlung und zur Struktur des Buches noch einmal rekapituliert werden. 25 3 Erarbeitung der Ganzschrift „Isola“ von Isabel Abedi im Rahmen des Modul 2 der DAP-Ausbildung 3.1 Buchvorstellung Isabel Abedis Werk „Isola“ handelt von zwölf Jugendlichen, die an einem Projekt des berühmten Regisseurs Quint Tempelhoff teilnehmen. Sie fahren für zwei Wochen auf eine einsame Insel und sollen dort in völliger Abgeschiedenheit von der Außenwelt zusammenleben. Dabei werden sie auf Schritt und Tritt von Kameras begleitet. Die Teilnehmer stellen unterschiedliche Stereotypen dar. So sind Draufgänger gezwungen, mit schüchternen Menschen zusammenzuleben und andere wiederum mit Leuten, denen sie im wahren Leben aus dem Weg gehen würden. Dies allein bietet jedoch nicht genügend Zündstoff für Tempelhoffs Filmprojekt. Auf der Insel werden die Jugendlichen mit einem unangekündigten „Inselspiel“ konfrontiert. Jeder der 12 Jugendlichen erhält eine Karte, auf welcher elfmal die Begriffe „Opfer“ und einmal das Wort „Mörder“ stehen. Niemand weiß, wer welche Karte gezogen hat. Der „Mörder“ erhält die Aufgabe, die Opfer eines nach dem anderen zu „töten“, indem er sie – wenn sie alleine mit ihm sind – am Handgelenk fasst. Jedes Opfer, das vom Mörder gefasst wird, ist gezwungen die Insel heimlich zu verlassen. Wie erwartet, stößt dieses Spiel bei den Inselbewohnern auf Unbehagen. Um dem Druck der ständigen Kameraüberwachung zu entfliehen, verstoßen die Inselbewohner gegen Tempelhoffs Regeln und feiern ohne Kameras eine Party in einer Höhle. Dieses Unternehmen endet jedoch tragisch, da es am Morgen danach tatsächlich einen Toten unter den Jugendlichen gibt. Seitdem herrscht Misstrauen unter den Teilnehmern und die Angst und das Unbehagen steigen weiter an. Vera – die Protagonistin im Buch – schildert zudem ihre Lebensgeschichte. Sie wurde adoptiert und ist nun auf der Suche nach ihrer Schwester „Esperança“, die in den Favelas von Rio de Janeiro lebt. Ihr Gefühlschaos verdichtet sich, da sie sich in den Inselbewohner Solo – der gleichzeitig Tempelhoffs Sohn ist – verliebt, aus dessen rätselhaftem Verhalten sie jedoch nicht schlau wird. Am Ende des Buchs stellt sich heraus, dass Solo einen Zwillingsbruder namens Tobias hat, von dessen Existenz er jedoch nichts wusste. Dieser wurde nach seiner Geburt von Tempelhoff in ein Heim abgegeben, da seine Frau bei Tobias‘ Geburt ums Leben kam und Tempelhoff ihm die Schuld dafür gab. 26 Um sich an seinem Vater zu rächen, plant Tobias eine Intrige. Er sucht sich einen Komplizen unter den Inselbewohnern und möchte einen Mord fingieren und seinen verhassten Bruder Solo dafür verantwortlich machen. Somit wäre Tempelhoffs Projekt ruiniert und er hätte seinen geliebten Sohn verloren. Allerdings scheint sein Plan nicht aufzugehen. Nicht nur, dass seine skrupellose Komplizin Darling wirklich einen Inselbewohner umgebracht hat, auch Vera und Solo finden die Wahrheit heraus. Er ist gezwungen, Solo, Vera und Tempelhoff gefangen zu halten und wird von Darling aufgefordert, auch Vera umzubringen. Dieser gelingt es, in Gefangenschaft einen Anruf mit Tobias‘ Handy zu tätigen und Esperança zu kontaktieren. Als Tobias und Darling dahinter kommen, bringt sich Tobias um und Darling versucht zu fliehen. Kurze Zeit später erscheint die Polizei auf der Insel und befreit die Tempelhoff und die restlichen Inselbewohner. 3.2 Begründung der Buchauswahl Isabel Abedis Buch sollte den Schülern auf sprachlicher Ebene geringe Verständnisschwierigkeiten bereiten. Abschreckend könnte jedoch der Umfang des Buches auf die Schüler wirken, da dieses 321 Seiten umfasst. Deshalb ist es notwendig, die Lektüre in drei Lektürephasen aufzuteilen und den Schülern ausreichend Zeit zur Verfügung zu stellen, um das Pensum zu bewältigen. Ähnlich wie bei der Buchauswahl für die DT-Ausbildung wurde auch hier versucht, eine Ganzschrift mit ausreichend Identifikationspotential auszuwählen. Dadurch wird den Schülern der Zugang zur Lektüre erleichtert und ihr Interesse und ihre Lesemotivation gefördert. Zum einen befinden sich die Figuren im Buch in einem ähnlichen Alter wie die Schüler einer 10. Klasse der DAP-Ausbildung. Zum anderen spricht das Thema die Leser an: Eine heterogene Gruppe unterschiedlicher Jugendlicher soll mehrere Wochen unter ständiger Kameraüberwachung auf einer einsamen Insel verbringen. Die Ganzschrift verfügt somit über einen hohen Unterhaltungsfaktor, da die Verschiedenheit der einzelnen Stereotypen im Buch zahlreiche konfliktgeladene Situationen hervorruft. Außerdem lassen sich leicht Verbindungen zur Lebenswelt der Schüler herstellen. Hier kann sowohl die jugendliche Schwärmerei zwischen Vera und Solo als auch die Höhlenparty, begleitet von einem ansehnlichen Alkoholkonsum, angeführt werden. Das Inselspiel sorgt für den nötigen Spannungsfaktor im Buch, insbesondere als dieses plötzlich ausartet und ein Mord passiert. Hier erhält die Ganzschrift leicht kriminalistische Züge, da sich die Inselbewohner nun auf die Suche nach dem Mörder begeben und in einer Atmosphäre der 27 Angst gefangen sind, da sie niemandem mehr vertrauen können. Die Schüler können miträtseln und mitfiebern, wie die Handlung weiter verlaufen wird und wer hinter der ganzen Intrige steckt. Die wiederkehrenden Einschübe von Tobias‘ Gedanken, die der Leser bis zum Ende des Buchs nicht einordnen kann, erhöhen die Spannung zusätzlich.36 Daneben spricht die Ganzschrift ebenfalls Themen mit größerem Tiefgang an. So erfahren die Schüler durch die Figur Veras, dass eine Adoption bei Betroffenen ein Gefühl der Entwurzelung mit sich bringen kann. Auch die Unsicherheit der nach außen selbstbewusst wirkenden Jugendlichen wird aufgegriffen. Letztere wird durch die ständige Kameraüberwachung noch verstärkt. In dem Zusammenhang wird ebenfalls der manipulative Charakter der „Reality-TVShows“ angesprochen und dass die Teilnehmer in bestimmten Momenten das Gefühl haben, wie Marionetten zu funktionieren. Darüber hinaus lassen sich ähnlich wie bei Mohl weiterführende Sequenzen aus der Ganzschrift ableiten. Insbesondere die kritische Beleuchtung von „Reality-TV“-Konzepten dürfte die Schüler interessieren, da solche Formate fest in ihrer Lebenswelt verankert sind. Dadurch erhalten die Schüler einen „Blick hinter die Kulissen“ und lernen, diese Formate kritischer zu betrachten. Auch die beiden Audiotexte zu den Favelas und den Kindersoldaten in Rio de Janeiro offenbaren den Schülern eine neue Seite des attraktiven Touristenziels. 3.3 Vorüberlegungen zum Einsatz der Ganzschrift Der Aufbau der Sequenz zu Isabel Abedis Werk „Isola“ orientiert sich an dem Lehrplan des Modul 2 der DAP-Ausbildung. Demnach wurde darauf geachtet, dass das Jugendbuch im Fokus des Moduls steht und in Verbindung zum Buch immer wieder zentrale Problematiken näher ausgeführt werden. Da in Abedis Buch 12 Jugendliche für eine bestimmte Zeit isoliert auf einer Insel, unter ständiger Kamerabeobachtung, zusammenleben müssen, bietet es sich an, eine Kurzsequenz zum Thema „Reality-TV“ der Buchbesprechung voranzuschicken. Zum einen entspricht diese Thematik dem Interesse der Jugendlichen, zum anderen erleichtert es ihnen den Zugang zum Buch, insbesondere in den Momenten, in denen die Gefühle der Inselbewohner im Vordergrund stehen und die Schüler sich in Letztere hineinversetzen sollen. Da der argumentativen Stellungnahme im Rahmen des Modul 2 ebenfalls eine besondere Bedeutung zugemessen wird, werden die Schüler gleich zu Beginn, schrittweise an diese herangeführt. Die Behandlung der argumentativen Stellungnahme wird in das gesamte Modul 36 Das hohe Maß an Identifikationspotential und der hohe Spannungs- und Unterhaltungsfaktor sind hier von besonderer Bedeutung, da davon ausgegangen werden muss, dass die DAP-Schüler einer 10. Klasse bis dahin noch nie eine derart umfangreiche Ganzschrift gelesen haben. 28 eingebettet und erfährt dabei fortlaufend eine leichte Steigerung des Schwierigkeitsgrades. Diese resultiert im Abprüfen der Schreibkompetenz in Form eines Leserbriefs, in dem die Schüler ihr erworbenes Wissen zu den „Reality-TV“-Formaten und zu Abedis Buch „Isola“ anwenden müssen. Daneben wurde beim Konzipieren der einzelnen Kurzsequenzen darauf geachtet, alle obligatorischen Kompetenzen, die im Rahmen des Modul 2 abgeprüft werden müssen, einzuüben und zu bewerten. Die einzelnen Kurzsequenzen stellen dabei keine isolierten Teilbereiche dar, sondern sind eng miteinander verknüpft. Die Modulbeschreibung sieht ebenfalls vor, bestimmte Aspekte der Grammatik und der Rechtschreibung zu wiederholen, beziehungsweise zu vertiefen. Das vorliegende Dossier beinhaltet eine Wiederholung der Zeitenfolge, damit den Schülern der richtige Gebrauch der einzelnen Tempora noch einmal vor Augen geführt wird. Bei der Analyse von Abedis Buch „Isola“ wurde versucht, alle zentralen Aspekte abzudecken. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf die Beobachtung der Inselbewohner durch die Kameras gerichtet. Bei der Konzipierung der Unterrichtseinheiten wurde des Weiteren darauf geachtet immer wieder handlungsorientierte Momente einfließen zu lassen, um somit die Motivation der Schüler zu fördern. So enthält das Dossier unter anderem Gruppenarbeiten, Plakatgestaltungen und aktive „Streitgespräche“. 3.4 Aufbau des Moduls und methodisch-didaktische Hinweise zum Gebrauch des Arbeitsmaterials 3.4.1 Kurzsequenz „Scripted Reality“ Die Kurzsequenz zum Thema „Scripted Reality“ beginnt mit einem Bildimpuls, zu dem sich die Schüler spontan äußern sollen. Das Bild zeigt mehrere „Reality-TV“-Formate aus dem deutschen Fernsehen. Nachdem die Schüler ihr Wissen diesbezüglich preisgeben konnten, soll nach Gemeinsamkeiten der einzelnen Formate gefragt werden, damit so eine erste Definition von „Reality-TV“ entstehen kann. Anschließend soll ein zweiter Bildimpuls die Aufmerksamkeit der Schüler auf negative Aspekte dieser Formate lenken. Der Sachtext „Der Untergang der Talkshows bereitete den Weg für die „Reality-TV“Konzepte“ liefert eine oberflächliche Darstellung der Vor- und Nachteile von „Scripted Reality“-Formaten. Die Schüler sollen diese herausarbeiten und stichwortartig auf dem Arbeitsblatt festhalten. In einem nächsten Schritt lernen sie den Begriff der „Scripted Reality“ 29 kennen. Darüber hinaus sollen sie einen Zusammenhang zwischen dem Begriff und dem Bild einer Marionette herstellen und erklären. Dieser Vergleich wird zu einem späteren Zeitpunkt in Abedis Werk noch einmal aufgegriffen, als Vera die Inselbewohner als die Marionetten Tempelhoffs beschreibt. Da die Schüler zur Erlangung der Schreibkompetenz in der Lage sein müssen, eine argumentative Stellungnahme zu verfassen, sollen sie bereits in der zweiten Unterrichtseinheit den Aufbau eines Arguments kennenlernen. Klar, strukturiert und überzeugend argumentieren zu können, ist eine Fähigkeit die von zentraler Bedeutung ist und die Schüler ein Leben lang begleiten wird. Oftmals können sie ihre Meinung nicht ausreichend begründen und gehen daher in Streitgesprächen als Verlierer hervor, obwohl sie vielleicht die besseren Ideen hatten. Sie lernen die Struktur eines Arguments „Behauptung-Begründung-Beispiel“ kennen und sehen am Beispiel eines Pro-Arguments, das sich für die „Reality“-Formate ausspricht, wie man ausführlich argumentiert. Anschließend sollen sie selbst versuchen, ein Kontra-Argument auszuformulieren, das beweist, dass man seine Zeit nicht mit „Reality-TV“ vergeuden soll. Der Zugang zu der Aufgabe wird den Schülern dadurch erleichtert, dass sie sich bereits mit dem Thema und in den vorangegangen Stunden mit den Vor- und Nachteilen solcher Konzepte auseinandergesetzt haben. Nach der Einführung zum argumentativen Schreiben, soll nun eine stärker handlungsorientierte Aufgabenstellung erfolgen. Da die Schüler sowohl die Problematik „Reality-TV“-Konzepte kennengelernt als auch erste Erfahrungen mit der Strukturierung eines Argumentes gemacht haben, sollen sie in einem nächsten Schritt in Form von Gruppenarbeit ausgewählte „RealityTV“-Konzepte vorstellen und sich über deren Vor- und Nachteile in Form eines „Streitgesprächs“ argumentativ austauschen. Somit tauchen die Schüler tiefer in die Problematik ein und können angeeignetes Wissen in ihre Arbeit einfließen lassen. Indem sie ihre Resultate mündlich vorstellen, greifen sie ebenfalls auf die im Modul 1 eingeübte Kompetenz des freien Sprechens zurück. Die Gruppenarbeit fördert nicht nur die soziale Kompetenz der Schüler, sondern ermöglicht auch einen Austausch zwischen leistungsstärkeren und –schwächeren Schülern. Die Schüler sollen 6er-Gruppen bilden, wobei jeder Gruppe ein TV-Format zugeteilt wird. Auf dem Arbeitsblatt sind fünf Formate vorgegeben, die m. E. durch ihre Unterschiedlichkeit recht ansprechend sind und inhaltlich dem Interesse der Schüler entsprechen. Natürlich besteht auch 30 die Möglichkeit, dass die Gruppen nach Absprache mit der Lehrperson ein Format ihrer Wahl vorstellen. Zuerst sollen sich die Schüler im Internet über das von ihnen gewählte Format informieren. Anschließend sollen sie ihre Resultate zusammentragen und einen kleinen Vortrag ausarbeiten, in dem sie das Format kurz vorstellen. Die Richtlinien auf dem Arbeitsblatt sollen den Schülern helfen, alle notwendigen Punkte abzudecken. Wichtig ist, noch einmal daran zu erinnern, dass die Schüler ihr Format so vorstellen sollen, dass ein Laie, also jemand, der das Format nicht kennt, am Ende trotzdem genug Input erhalten hat, um dem zweiten Teil des Vortrags folgen zu können. Der zweite Teil des Vortrags besteht aus einem argumentativen Streitgespräch. Die Gruppenmitglieder werden in zwei Lager geteilt, wobei ein Lager die positiven Aspekte des Formats erläutern und das andere Lager die negativen Aspekte vorstellen soll. Dabei ist es wichtig, dass die Schüler das im Vorfeld erlangte Wissen zur Strukturierung eines Arguments und der begründeten Stellungnahme anwenden. Die Motivation der Schüler wird zum einen dadurch gefördert, dass sie gegeneinander „antreten“ müssen und zum anderen, dass sie auch vor den Mitschülern eine überzeugende Leistung abliefern möchten. Die anderen Mitschüler sollen im Anschluss an den Vortrag konstruktiv Kritik üben und sowohl positive als auch negative Aspekte des Vortrags hervorheben. Darüber hinaus können sie die Argumentation der Anderen um weitere Punkte ergänzen. Für diese Aufgabenstellung sollten zwischen drei und vier Unterrichtsstunden eingeplant werden. Allerdings darf nicht außer Acht gelassen werden, dass es sich um eine recht umfangreiche Gruppenarbeit handelt. Die Rolle des Lehrers als formativer Begleiter ist dabei von zentraler Bedeutung. Es bietet sich an, nach der Internetrecherche und dem ersten Zusammentragen der Resultate, die ersten Entwürfe und das Material einzusammeln, um zu überprüfen, welche Punkte die Schüler noch einmal überarbeiten sollten. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass die Schüler mit dem Vorstellen der Formate weniger Schwierigkeiten haben werden37 als mit der Vorbereitung des Streitgesprächs. Durch das formative Feedback während den Unterrichtsstunden und dem Einsammeln der ersten Entwürfe, dürfte es den Schülern gelingen, eine überzeugende Leistung abzuliefern. Nichtsdestotrotz sollte man nicht zu hohe Ansprüche an die Schüler stellen, da es durchaus möglich ist, dass manche von ihnen zum ersten Mal eine Gruppenarbeit dieses Umfangs ausführen. 37 Die Schüler haben sich im Modul 1 bereits eingehend mit dem Vortragen eines Referates und dazugehöriger Internetrecherche beschäftigt. 31 Am Ende des Modul 2 sollen die Schüler in der Lage sein, selbstständig eine argumentative Stellungnahme zu verfassen. Diesbezüglich haben sie in den ersten Unterrichtsstunden den Aufbau eines Arguments kennengelernt und sind anschließend in Gruppen in einem Streitgespräch „gegeneinander angetreten“. Die Schüler erhalten nun den Arbeitsauftrag, eine schriftliche argumentative Stellungnahme zu einem, der in den Streitgesprächen vorgestellten TV-Formaten, zu verfassen. Dabei bleibt es den Schülern überlassen, für welches Format sie sich entscheiden. Darüber hinaus können sie wählen, ob sie linear oder dialektisch argumentieren. Besonders wichtig ist, dass sie lernen, vor dem eigentlichen Beginn der Verschriftlichung, eine Vorbereitung anzufertigen, um ihre Gedanken zu ordnen und zu strukturieren. Eine Schwierigkeit bei der Aufgabenstellung besteht darin, dass die Schüler zum ersten Mal eine umfassende und zusammenhängende Stellungnahme schreiben sollen. Zuvor wurde das Augenmerk vor allem auf den Aufbau einzelner Argumente gerichtet. Die Aufgabe soll ihnen dadurch erleichtert werden, dass ihnen die Themen und die Argumente durch die vorangegangenen Streitgespräche nicht unbekannt sind. Nun soll sich allerdings jeder einzeln konkret mit einem Thema auseinandersetzen und seine Gedanken in schriftlicher Form zu Papier bringen. Für dieses Unterfangen sollte man zwei Schulstunden einplanen. Eine, in der die Schüler ihren ersten Versuch anfertigen und eine weitere, in der sie die Korrekturen der Lehrperson übernehmen und ihre Texte selbstständig mithilfe eines Wörterbuchs überarbeiten. Es ist wichtig, dass die Schüler schrittweise an die argumentative Stellungnahme herangeführt werden und immer wieder Zeit haben, ihre eigenen Texte selbstständig zu überarbeiten. 3.4.2 Wiederholung der Verben und Zeitenfolge Die Modulbeschreibung der DAP-Ausbildung sieht für den Grammatikbereich eine Wiederholung der starken und schwachen Verben vor. Demnach soll vor der eigentlichen „Arbeit“ mit den Verben eine kurze Wiederholung der Verbzeiten vorangeschickt werden. Da sich die Schüler während ihrer schulischen Laufbahn wiederholt und intensiv mit den unterschiedlichen Verben und Verbzeiten auseinandergesetzt haben, dürfte eine Unterrichtsstunde zur Wiederholung ausreichen. Generell bietet sich für das Lernen der starken Verben die Arbeit mit Karteikärtchen an. Da dies jedoch lediglich eine Wiederholung darstellen soll, wäre es meines Erachtens sinnvoll, an dieser Stelle mit der Seite „Lingofox“ zu arbeiten. Die Schüler können somit bei Unsicherheiten die Konjugation eines Verbs online nachschlagen 32 beziehungsweise überprüfen. Diese Methode lässt sich zudem überall und auch später im Arbeitsalltag problemlos anwenden. Anschließend an die Wiederholungsstunde kann eine weitere Unterrichtseinheit folgen, welche sich nochmal konkret mit der Zeitenfolge und dem richtigen Gebrauch der Zeiten beschäftigt. Da der Gebrauch des Präsens und Futurs generell weniger Schwierigkeiten aufweist, sollten in dieser Stunde vor allem der Gebrauch des Plusquamperfekts und des Präteritums sowie der Gebrauch des Perfekts und des Präsens im Vordergrund stehen.38 Die im Dossier enthaltenen Übungen können und sollen je nach Bedarf erweitert werden. Die detaillierte Ausführung der theoretischen Punkte bleibt jeder Lehrperson selbst überlassen. Nachdem der richtige Gebrauch der Zeiten wiederholt wurde, können zu einem späteren Zeitpunkt - in Zusammenhang mit „Isola“ – Aufgaben gestellt werden, die der weiteren Einübung und Festigung der Zeitfolge dienen. 3.4.3 Erarbeitung der Inhalte der ersten Lektürephase39 Auf die möglichen Schwierigkeiten bei der Lektüre von „Isola“ soll an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden, da diese bereits ausführlich dargelegt wurden. Das Modul 2 der DAPAusbildung sieht vor, das Leseverstehen der Schüler anhand eines „contrôle continu“ zu überprüfen. Dazu können unter anderem sowohl die Mitarbeit im Unterricht als auch die Beantwortung von Fragen zu Sachtexten oder „Isola“ sowie kleine Lektüretests gezählt werden. Im Dossier befinden sich drei Lektüretests, die nicht nur das Leseverstehen der Schüler überprüfen, sondern ebenfalls sicherstellen sollen, dass diese das Buch auch gelesen haben. In Anbetracht des Buchumfangs sollen die Schüler das Buch zu Hause in drei Phasen lesen. Sie bekommen immer wieder mehrere Wochen Zeit, um ca. 100 Seiten des Buches selbstständig zu lesen. Dazwischen sollte jedoch immer wieder mindestens eine Unterrichtsstunde pro Lektürephase eingeplant werden, in der die Schüler während des Unterrichts lesen können und vor allem Zeit erhalten, um Fragen an die Lehrperson zu stellen. Die „Schnittstellen“ im Buch wurden so gewählt, dass sich die Schüler einerseits nicht vom Leseumfang des Arbeitsauftrags erschlagen fühlen, andererseits immer an einer besonders spannenden Stelle zu lesen aufhören, so dass ihre Motivation weiterzulesen geschürt wird. 38 Bei dieser Kurzsequenz geht es demnach nicht um eine allumfassende, detaillierte Erarbeitung der Zeitenfolge, sondern lediglich um eine Wiederholung mit der Schwerpunktsetzung „Gebrauch des Plusquamperfekt und des Präteritum“ und „Gebrauch des Perfekts und des Präsens“. 39 1. Lektürephase: S. 9-108 33 In der ersten Phase sollen die Schüler bis zur Seite 108 des Buches lesen. Hier bietet sich eine passende „Schnittstelle“ an, da die Schüler alle Personen und das „Inselspiel“ kennengelernt haben. Letzteres sorgt noch einmal für zusätzliche Spannung. Zudem schließt die erste Phase mit dem Verschwinden des ersten Opfers. Die zweite Lektürephase erstreckt sich von den Seiten 109 bis 217. Der zweite Lektüreteil befasst sich mit dem Verschwinden weiterer Inselbewohner im Rahmen des Spiels. Des Weiteren findet in diesem Teil des Buchs die Höhlenparty statt, in der Joker tatsächlich ums Leben kommt. Die Inselbewohner erfahren, dass Solo Tempelhoffs Sohn ist und ihre Angst steigert sich ins Unermessliche, als Letzterer nach dem Mord an Joker trotzdem nicht ins Geschehen eingreift. „Solos Vater hatte es getan. Er hatte uns allein gelassen.“40 Die letzte Lektürephase schließt das Ende des Buches mit ein. Der Lektüretest beschäftigt sich mit den Fragen, wer hinter der ganzen Inszenierung steckt, welche Beweggründe es gab und wie es den Inselbewohnern schließlich gelingt, die Insel zu verlassen. Die Lektüretests enthalten keine komplexen Fragestellungen, da sie lediglich das Wissen beziehungsweise das Leseverstehen der Schüler abprüfen sollen. Zwischen den einzelnen Tests finden kleine Steigerungen des Schwierigkeitsgrades statt. Während es im ersten Lektüretest immer nur eine mögliche richtige Antwort auf die „Multiple-Choice“-Fragen gibt, können beim zweiten Lektüretest mehrere Antworten richtig sein. Im dritten Test wird dann gänzlich auf „Multiple-Choice“-Fragen verzichtet. Bei der Aufstellung der Lektüretests wurde zum einen darauf geachtet, dass die Fragen den chronologischen Handlungsverlauf abdecken. Zum anderen wurden alle drei Lektüretests auf 20 Punkte ausgerichtet. Auch wenn auf den Angaben der Schüler keine Punkteverteilung vorhanden ist, wurden diese auf dem Korrekturschlüssel notiert, um der Lehrperson die Bewertung der Tests zu erleichtern. Als Einstieg in die Sequenz zu Isabel Abedis Buch „Isola“ dient das Layout, das die Autorin dem Beginn der eigentlichen Lektüre vorausschickt. Dieses erinnert stark an die Auflistung der Darsteller eines Theaterstücks, da die Teilnehmer mitsamt ihren Rollen, die sie auf der Insel einnehmen, vorgestellt werden. Die Schüler erhalten somit erste Hinweise darauf, dass die Jugendlichen nicht sich selbst darstellen (müssen), obwohl Tempelhoff mit seinem Projekt das natürliche Verhalten sich fremder Jugendlicher auf einer isolierten Insel darstellen möchte. Hier 40 Isabel Abedi: Isola, S. 217. 34 zeigen sich erste Parallelen zur vorangegangenen Unterrichtsequenz der „Reality-TV“Formate. Weitere Hinweise liefern die Begriffe „Film“ und „Starring“. Da die Schüler bereits den ersten Teil des Buches gelesen haben, kann ebenfalls näher auf die Teilnehmer und ihr Verhalten auf der Insel eingegangen werden. Durch die vorangegangene Unterrichtssequenz kann zusammen mit den Schülern ermittelt werden, dass Tempelhoff für sein Projekt bestimmte „Stereotypen“ ausgewählt hat. In dem Zusammenhang kann ebenfalls die Wahl der Inselnamen analysiert werden. Abschließend sollen sich die Schüler noch einmal Gedanken darüber machen, welche Ziele Tempelhoff mit seinem Projekt verfolgt und welche Bedeutung das Inselspiel für sein Projekt hat. In der kommenden Stunde sollen sich die Schüler mit dem Projekt „Isola“ näher auseinandersetzen. Wie bereits mehrfach erwähnt, bedürfen viele DAP-Schüler oftmals verstärkte Motivation, um im Unterricht aktiv mitzuarbeiten. Diese soll durch einen handlungsund produktionsorientierten Unterricht gefördert werden. Die Schüler erhalten den Arbeitsauftrag bestimmte Seiten im Buch zu Tempelhoffs Projekt erneut zu lesen. Daraufhin sollen sie einen Flyer erstellen, der für das Projekt wirbt. Dabei setzen die Schüler sich nicht nur mit dem Text auseinander, sondern sollen darüber hinaus auch die zentralen Aspekte des Projekts erfassen. Daneben wird ihre kreative Kompetenz gefördert. Daran anknüpfend sollen sie in einem nächsten Schritt ein Anmeldeformular ausfüllen. Somit schlüpfen sie in die Rolle der Teilnehmer, indem sie sich Gedanken machen, warum man an einem solchen Projekt überhaupt teilnehmen will, beziehungsweise was man dafür mitbringen muss. Indem sie selbst drei Dinge nennen müssen, die sie auf eine einsame Insel mitnehmen würden, wird der Aufgabenstellung eine persönliche Note verliehen. Da der Unterricht bislang sehr handlungsorientiert verlief, soll in dieser Unterrichtsstunde die konkrete Arbeit am Text im Vordergrund stehen. Die Schüler sollen sich mit der Ankunft der Inselbewohner im Wohnhaus auseinandersetzen und darauf achten, was den einzelnen Figuren durch den Kopf geht, bei allem was sie tun, beobachtet zu werden. Nachdem die Schüler zentrale Informationen im Text unterstrichen haben, werden die Resultate gemeinsam an der Tafel festgehalten. Diese stärker textorientierte Aufgabe stellt eine Abwechslung im Unterrichtsverlauf dar und fordert die Schüler auf, sich vorzustellen, selbst unter ständiger Kamerabeobachtung zu stehen. Sie sollen Einblick in die Gefühle des Unbehagens von Vera 35 und Elfe erhalten, aber auch sehen – anknüpfend an die „Reality-TV“-Konzepte – dass Darling ganz bewusst mit den Kameras spielt. Auch diese Unterrichtsstunde befasst sich mit dem Verhalten der Jugendlichen unter ständiger Kamerabeobachtung. Wie unangenehm diese Situation für manche ist, kommt insbesondere in dem Moment zur Geltung, als die Teilnehmer von dem „Inselspiel“ erfahren. Es lohnt sich zwei Unterrichtsstunden auf diese Thematik zu verwenden, da das Thema „Reality-TV“ auch bei der Arbeit mit dem Buch immer wieder aufgegriffen werden soll. Bei der Konzeption der Unterrichtsplanung ist es wichtig, dass einzelne Teilbereiche nicht isoliert voneinander behandelt werden, sondern eine Verknüpfung zwischen den einzelnen Phasen sichtbar wird. Zudem entspricht diese Thematik dem Interesse der Schüler und es scheint interessant zu sehen, dass ein Teil ihrer Erlebniswelt nicht nur in Sachtexten besprochen, sondern auch in Jugendbüchern verarbeitet wird. In dieser Unterrichtsstunde steht neben Textarbeit auch die emotive Kompetenz der Schüler im Vordergrund. Sie sollen verstehen, wie überrumpelt sich die Inselbewohner fühlen und welche Angst sie vor dem Ungewissen verspüren. Dabei soll ebenfalls die Frage nach der Intention Tempelhoffs gestellt werden, ein solches Spiel Teil des Projektes werden zu lassen. Auch stellt sich die Frage, warum die Jugendlichen nicht vorher eingeweiht wurden. Die Vorwürfe die Vera an Tempelhoff richtet, bieten für die Erörterung dieser Frage eine ideale Überleitung. Abgeschlossen wird die Unterrichtseinheit, indem die Schüler sich in die Lage der Inselbewohner hineinversetzen sollen. Dabei findet eine Transferleistung statt, da sie die Situation auf ihren Alltag übertragen sollen. Sie sollen überlegen, wie sie sich dabei fühlen und mit welchen Einschränkungen sie beispielsweise zu kämpfen hätten. Da man in Abedis Buch insbesondere im „ersten Teil“ zahlreiche Informationen zu den Inselbewohnern erhält, bietet es sich an, diese nun näher zu analysieren. Anders als in der vorangegangenen Gruppenarbeit sollen die Schüler nun in kleineren Gruppen (Zweier- oder Dreier-Gruppen) zusammenarbeiten. Dabei sollen sie die Charaktereigenschaften der Inselbewohner herausarbeiten, auf ihre äußere Erscheinung eingehen, die Verbindungen zu anderen Personen erläutern und die drei Dinge nennen, die die Bewohner mit auf die Insel nehmen. Diese Informationen sollen sie in einem ersten Schritt in Form von Einzelarbeit im Buch nachschlagen. Anschließend sollen sie ihre Resultate zusammentragen und auf einem Plakat festhalten. Darauf sollen sie ebenfalls ein Symbol oder einen Gegenstand aufzeichnen, 36 der ihrer Meinung nach den Inselbewohner ausmacht. Zu guter Letzt sollen sie ihren Inselbewohner samt Plakat vorstellen. Dabei sollen sie nicht nur die gesammelten Informationen auf dem Plakat wieder geben, sondern diese erläutern. So sollen beispielsweise die Verbindungen zwischen den Inselbewohnern erklärt und mit Textbeispielen ausgeschmückt und Charaktereigenschaften begründet werden. 3.4.4 Erarbeitung der Inhalte der zweiten Lektürephase41 Die Geschichte um die Inselbewohner wird uns (größtenteils) aus Veras Perspektive erzählt. In der geplanten Unterrichtsstunde steht Veras Adoption im Fokus. Ihr mangelndes Zugehörigkeitsgefühl gegenüber Deutschland und ihr Drang, nach ihren brasilianischen Wurzeln zu suchen, sollen näher untersucht werden. Die Schüler erhalten den Arbeitsauftrag, bestimmte Stellen im Buch erneut durchzulesen und eine Mindmap zu Veras Geschichte zu erstellen. Diesbezüglich erhalten sie eine Vorlage, die sie durch die Informationen im Buch ergänzen sollen. Die Schüler sollen demnach nicht völlig auf sich allein gestellt sein, sondern erhalten Hilfestellung, indem zentrale Informationen bereits in der Mindmap enthalten sind. Diese Aufgabenstellung sollen sie selbstständig in Form von Stillarbeit erledigen. Darüber hinaus soll das Thema Adoption im Allgemeinen angesprochen werden. Die Schüler sollen sich näher mit dieser Thematik auseinandersetzen, um leichter nachvollziehen zu können, was in Vera vorgeht. Dabei können sie zentralen Fragen nachgehen, warum man zum Beispiel den Wunsch hat, ein Kind zu adoptieren oder was Menschen dazu bewegen kann, ein Kind zur Adoption freizugeben. In dem Zusammenhang können immer wieder Verbindungen zur Handlung im Buch hergestellt werden. Des Weiteren sollen die Schüler erkennen, dass dieses Thema in der Gesellschaft in der sie leben hoch im Kurs steht. Deshalb erhalten sie Schlagzeilen aus ausgewählten Wochenzeitungen, welche zum einen auf den ersten Blick die Vielschichtigkeit dieser Problematik aufzeigen und zum anderen Anlass zur Reflektion und Diskussion liefern. Sie sollen sich kritisch mit der Thematik auseinandersetzen und erkennen, dass allein 2014 zahlreiche Artikel zu diesem Thema erschienen sind. Es bietet sich an, die Artikel mit den Schülern gemeinsam im Internet nachzuschlagen (falls sich ein Computer im Klassenraum befindet), um nähere Informationen zu den einzelnen Schlagzeilen zu erhalten. Somit können 41 2. Lektürephase: S.109-217 37 sie selbst der Quelle auf den Grund gehen und gegebenenfalls – bei näherem Interesse – zu Hause vereinzelte Artikel nachlesen. In dem Kontext sollen die Übungen zum Hörverstehen und auch das Abprüfen dieser Kompetenz die Sequenz nicht unterbrechen, sondern in diese eingebettet werden. Demnach handelt ein Hörverstehen von den Favelas in Rio de Janeiro, welche mehrmals in Zusammenhang mit Vera im Buch auftauchen werden. Ein zweiter Audiotext befasst sich mit dem Problem der Kindersoldaten in Rio. Wie im Lehrplan zum Modul 2 der DAP-Ausbildung vorgesehen, soll ein Hörverstehen als Übung und Vorbereitung auf die tatsächliche Bewertung der Kompetenz genutzt werden. Die Schüler erhalten die Fragen im Voraus, damit sie wissen, worauf sie beim Zuhören besonders achten sollen. Anschließend wird ihnen der Audiotext einmal vorgespielt. Die Fragestellungen bestehen sowohl aus kleinen Lückentexten wie auch aus „Multiple-Choice“Fragen. Auf andere Fragen sollen sie stichwortartig antworten, damit sie dem weiteren Verlauf des Hörtextes folgen können. Einige Fragen erfordern eine persönliche Stellungnahme zu Problemen, die im Audiotext angesprochen wurden, damit auch beim Abprüfen der Hörkompetenz die persönliche Stellungnahme wieder aufgegriffen wird. Nach dem Hören erhalten die Schüler 15-20 Minuten Zeit, um die Fragen in Ruhe zu beantworten. Auf die Unterschiede zwischen den Hörverstehen der DT- und der DAP- Ausbildungen wird an anderer Stelle ausführlich eingegangen. 3.4.5 Erarbeitung der Inhalte der dritten Lektürephase42 In der dritten Lektürephase sollen sich die Schüler mit dem Schluss des Buches auseinandersetzen und den letzten Test zum Erlangen der Schreibkompetenz bewältigen. Für die Behandlung des Schlusses ist es unerlässlich, sich näher mit der „Familie Tempelhoff“ zu beschäftigen, das heißt mit dem „Vater-Sohn-Verhältnis“ zwischen Quint Tempelhoff und seinen Zwillingssöhnen Tobias und Solo (Raphael). Bevor mit den Arbeitsblättern gearbeitet wird, bietet es sich an, den Schluss zuerst gemeinsam mit den Schülern mündlich zu besprechen. Anschließend kann man sich die Tempelhoff-Zwillinge näher ansehen. Obwohl sich Tobias und Solo optisch kaum voneinander unterscheiden, könnten sie charakterlich nicht unterschiedlicher sein. Da der Leser erst am Ende, zusammen mit den Inselbewohnern, von 42 3. Lektürephase: S. 218-321 38 Tobias‘ „Doppelspiel“ erfährt, ist es interessant, bestimmte Stellen nochmal zusammen zu lesen. Dabei lassen sich im Nachhinein klare Unterschiede zwischen den Brüdern ziehen. Indem noch einmal gezielt auf ausgewählte Beschreibungen der beiden durch Vera eingegangen wird, erfassen die Schüler, dass die Unterschiedlichkeit der beiden eigentlich omnipräsent war. Darüber hinaus sollen die Schüler noch einmal nachlesen, wie es Vera gelingt, vor allen anderen Solos Unschuld zu erkennen. Abschließend sollen sie sich mit Tobias‘ Beweggründen für seine Tat auseinandersetzen und somit auf Tempelhoffs Verhalten gegenüber Tobis näher eingehen. An dieser Stelle bietet es sich an, beide Adoptionsschicksale – das von Vera und das von Tobias – miteinander zu vergleichen. Zu guter Letzt soll Darlings Rolle bei der Intrige analysiert werden. Dabei sollen die Schüler ihre Resultate in Form einer Mindmap festhalten. Das Arbeitsblatt bietet eine Skizze mit wichtigen Anhaltspunkten, welche den Schülern den Zugang zu der Aufgabe erleichtern sollen. Um wieder Schritt für Schritt zur argumentativen Stellungnahme überzugehen, sollen die Schüler die beiden Täterprofile von Darling und Tobias miteinander vergleichen. Hier ist es wichtig, dass die Schüler erkennen, dass Tobias‘ Beweggründe im Gegensatz zu Darlings nachvollziehbar sind, auch wenn diese sein Handeln nicht rechtfertigen. Zudem ist Darling sehr viel skrupelloser als Tobias. Sie hat Joker in Eigenregie getötet und hatte keine Skrupel ebenfalls Vera zu opfern. Insbesondere Tobias‘ Abschiedsworte vor seinem Selbstmord verdeutlichen, dass er jedoch kein skrupelloser Mörder ist. Auch sein Verhalten gegenüber Vera und das Zusammenstellen der schönsten Momente der Inselbewohner heben seine Menschlichkeit hervor. Die obligatorische Schreibkompetenz wird anhand der argumentativen Stellungnahme abgeprüft. Die Schüler wurden seit Beginn des Semesters schrittweise an die argumentative Stellungnahme herangeführt, welche auch immer wieder in die einzelnen Aufgaben integriert wurde. Nachdem die Schüler den Aufbau eines Arguments kennengelernt und immer wieder geübt haben, argumentativ Stellung zu nehmen, lernen sie nun eine neue Form der Stellungnahme kennen: den Leserbrief. Nachdem sie sich mit Funktion, Aufbau und weiteren zentralen Aspektes des Leserbriefes auseinandergesetzt haben, sollen sie nun selbst versuchen, einen solchen zu verfassen. Um auch hier wieder eine Verbindung zum Buch und zu den „Reality-TV“-Formaten herzustellen, sollen sie einen Leserbrief zu einem fiktiven Zeitungsartikel zu Tempelhoffs Projekt schreiben. In 39 diesem sollen die Schüler die Meinung vertreten, dass Tempelhoffs Film zu den „Reality-TV“Formaten gezählt wird und ihre These anhand von Argumenten belegen. Dabei sollen sie ihr Wissen zum Thema „Reality-TV“ und ihr Wissen zum Buch „Isola“ miteinander verbinden. Wie in der Modulbeschreibung vorgesehen, handelt es sich dabei lediglich um einen Entwurf, welcher von der Lehrperson einmal auf den Inhalt und einmal auf die Form hin verbessert wird, und welchen die Schüler dann selbstständig, mit Hilfe eines Wörterbuches“, im Unterricht überarbeiten können. Dabei steht ihnen die Lehrperson als formativer Begleiter zur Seite. Idealerweise – wenn der zeitliche Rahmen es zulässt – kann die letzte Unterrichtseinheit dazu genutzt werden, ausgewählte Leserbriefe vortragen zu lassen, damit die Arbeiten der Schüler eine weitere Form der Wertschätzung erfahren. 40 4 Hervorhebung der differenzierten Herangehensweise anhand ausgewählter Beispiele Obwohl die Module 2 der DT- und DAP-Ausbildung den gleichen Titel „Zeitgenössische Problematiken entdecken“ tragen und die zu erreichenden obligatorischen Kompetenzen übereinstimmen, erfordern beide Ausbildungszweige eine differenzierte Herangehensweise an die Modulgestaltung und Unterrichtsplanung. Im folgenden Kapitel sollen ausgewählte Unterschiede bei der Unterrichtsplanung und Erarbeitung der Arbeitsmaterialien noch einmal besonders hervorgehoben werden. Zunächst soll die Diskrepanz zwischen den ausgewählten Werken „Isola“ und „Es war einmal Indianerland“ dargelegt werden. Obwohl beide Ganzschriften mehr als 300 Seiten umfassen, liegt eine klare Differenzierung beim/im Schwierigkeitsgrad beider Werke vor. Sowohl thematisch als auch formal lassen sich deutliche Unterschiede ausmachen. Die Struktur in Nils Mohls Werk erschwert das Textverständnis und eignet sich somit nicht für die Behandlung auf einer DAP-Klasse. Die Handlung verläuft nicht chronologisch, sondern wird immer wieder durch Vor- und Rückblenden unterbrochen. Auf diese Weise versucht der Autor, die Verwirrtheit des Protagonisten formal zu unterstreichen, sodass ein Zusammenspiel von Inhalt und Sprache stattfindet. Bei der Unterrichtsplanung für die DT-Klasse findet zudem neben der Texterschließung auch die Analyse literarischer Feinheiten statt, auf die bei den DAP-Klassen verzichtet wird. Dazu zählt die Erarbeitung der Indianermotivik in Mohls Werk. Auf dem Weg des Erwachsenwerdens wird der Protagonist von einem Indianer begleitet. Letzterer fungiert als eine Art spiritueller Führer auf dem Weg des Erwachsenwerdens. Der Indianer verkörpert in Mohls Augen die Kindheit, welche der Ich-Erzähler im Verlauf des Romans hinter sich lässt: „Es war einmal Indianerland“. Die Figur „Mauser“ weist ebenfalls einen hohen Grad an Komplexität auf, da Letzterer keinen eigenständigen Charakter darstellt, sondern Teil der Persönlichkeit des Ich-Erzählers ist. Des Weiteren lassen sich thematische Unterschiede zwischen beiden Ganzschriften ausmachen. In Mohls Werk werden anspruchsvollere Themenkomplexe aufgegriffen als in „Isola“.43 So enthalten die Selbstfindungsversuche des Ich-Erzählers zwar ein hohes Identifikationspotential, doch werden die Schüler gleichzeitig dazu aufgefordert, sich fortwährend mit einer schwer fassbaren Thematik auseinanderzusetzen. 43 An dieser Stelle soll angemerkt werden, dass nur einzelne, ausgewählte thematische Schwerpunkte hervorgehoben werden. 41 Auch im direkten Vergleich der Liebesgeschichten zwischen dem Ich-Erzähler und Edda/Jackie und Vera und Tobias wird die vorherrschende Diskrepanz zwischen beiden Werken deutlich. In „Es war einmal Indianerland“ fühlt sich der Protagonist auf der einen Seite zu der kumpelhaften Edda hingezogen, die für ihn da ist und ihn versteht. Auf der anderen Seite hat ihm die hübsche und verwöhnte Jackie den Kopf verdreht. Im Gegensatz zu Edda verkörpert Jackie eine oberflächliche Figur, die in erster Linie an sich selbst denkt. Nichtsdestotrotz entscheidet sich der Ich-Erzähler anfangs für Jackie und erkennt erst am Ende, dass Edda die Richtige für ihn ist. Der Autor verleiht seiner Liebesgeschichte somit eine erzieherische Komponente, indem er darauf aufmerksam macht, sich nicht von Äußerlichkeiten leiten zu lassen. Die Liebesgeschichte zwischen Vera und Solo in Abedis Werk „Isola“ ähnelt dahingegen vielmehr mit einer oberflächlichen Schwärmerei ohne besonderen Tiefgang. Des Weiteren weisen ebenfalls die ausgewählten Sachtexte unterschiedliche Schwierigkeitsgrade auf. Auch die Erschließung der Texte erfolgt differenziert. Der Sachtext „Zwischen Sozialutopie und Gangster-Rap“ aus der Materialsammlung für die DT-Ausbildung soll beispielsweise von den Schülern autonom, anhand der „5-Schritte-Methode“ erschlossen werden. Dabei wird neben der inhaltlichen Erschließung ebenfalls Wert auf das methodische Vorgehen gelegt, indem die Schüler unter anderem dazu angeregt werden, den Text mit Randnotizen zu versehen und vorab die „W-Fragen“ zu klären. Die DAP-Schüler behandeln die ausgewählten Sachtexte dahingegen oberflächlicher und es wird weniger Gewichtung auf die autonome und methodische Erarbeitung der Texte gelegt. Im Allgemeinen steht bei der Behandlung der Ganzschrift auf den DAP-Klassen das globale Textverständnis im Vordergrund. Die Herausforderung für die Schüler liegt vor allem darin, den Umfang des Buches zu bewältigen. Die Unterrichtsmaterialien für die DT-Klassen sind anspruchsvoller und der konkreten Arbeit mit dem Text wird eine größere Bedeutung zuteil. In diesem Zusammenhang müssen sich die Schüler vermehrt in Form von Einzelarbeit autonom mit dem Text auseinandersetzen. Auch dem literarischen Aspekt wird eine größere Bedeutung zugemessen. Diesbezüglich kann noch einmal auf die Erschließung des Indianermotivs in Mohls Werk verwiesen werden.44 Bei den DT-Klassen wird des Weiteren die Schreibkompetenz stärker gefördert. Dies macht sich bereits beim näheren Betrachten der Arbeitsblätter bemerkbar. Der Großteil der Fragen muss in ganzen Sätzen und in Form zusammenhängender Texte beantwortet werden, 44 Um Redundanzen zu vermeiden, wird an dieser Stelle die Indianermotivik nicht näher erläutert. 42 wohingegen die DAP-Schüler Fragen vorwiegend stichwortartig beantworten können. Die Arbeitsmaterialien für die DT-Ausbildung enthalten darüber hinaus eine größere Vielfalt an Schreibaufgaben. Diese zeichnen sich nicht nur durch das Einüben der argumentativen Stellungnahme aus, sondern fördern zusätzlich die emotive Kompetenz der Schüler. Zudem regen sie die Schüler dazu an, kreativ zu sein und ihre Fantasie zu nutzen. Dabei weisen sie immer wieder Bezüge zum Buch auf, sodass die Schüler ebenfalls ihr fachliches Können unter Beweis stellen müssen, indem sie ausgewählte Textstellen erschließen und in Form gestaltenden Interpretierens weiterführen. Hier kann beispielsweise der Brief, den der IchErzähler an Jackie nach ihrem Gespräch über Zöllners Tat schreibt, angeführt werden. Die Schüler sollen zum einen Jackies Verhalten kritisch reflektieren, indem sie sich auf das Buch beziehen und ihr Handeln beurteilen. Zum anderen werden sie dazu aufgefordert, sich in die Figur des Ich-Erzählers hineinzuversetzen und seine Gedanken und Gefühle wiederzugeben. Die Schreibaufgaben im Dossier zu Isabel Abedis „Isola“ beziehen sich in erster Linie auf eine schrittweise Hinführung zur argumentativen Stellungnahme in Form eines Leserbriefes. So lernen die Schüler zuerst den Aufbau eines Arguments kennen und lernen, wie man stichhaltig und überzeugend argumentiert. Anschließend sollen sie kurze argumentative Texte verfassen, indem sie beispielsweise differenziert auf bestimmte Fragestellungen antworten. Abschließend lernen sie den Leserbrief kennen und beschäftigen sich mit dessen Funktion und Struktur. Zu guter Letzt sollen die Schüler selbst eine schriftliche Stellungnahme in Form eines Leserbriefes verfassen. Laut Lehrplan kann die Schreibkompetenz anhand einer Charakterisierung oder/und anhand einer argumentativen Stellungnahme abgeprüft werden. Die vorliegenden Modulplanungen sehen beide das Abprüfen der Schreibkompetenz anhand einer argumentativen Stellungnahme vor. Allerdings enthalten die Arbeitsmaterialien beider Ausbildungszweige auch differenzierte Aufgabenstellungen zur Charakterisierung.45 Die Schüler der DT-Klassen befassen sich eingehender mit der Thematik, eine schriftliche Charakterisierung zu verfassen. Die Annäherung erfolgt schrittweise, indem sie sich zunächst mit der äußeren Erscheinung sowie mit den Charaktereigenschaften einzelner Figuren auseinandersetzen sollen. Dementsprechend sollen sie zentrale Textstellen analysieren und Rückschlüsse auf das Verhalten, beziehungsweise auf den Charakter der Figuren ziehen. Dabei sollen die Figuren mit passenden und abwechslungsreichen Adjektiven beschrieben werden. Zu 45 Diese können je nach Bedarf von den Lehrpersonen ausgebaut, beziehungsweise ergänzt werden. 43 guter Letzt sollen sie eine zusammenhänge Charakterisierung verfassen, welche mehrfach überarbeitet wird. Bei der Behandlung von „Isola“ erfolgt die Charakterisierung der Inselbewohner oberflächlicher. Die Schüler sollen in Gruppenarbeit gezielt Informationen zu den einzelnen Figuren herausarbeiten und diese stichwortartig auf einem Plakat festhalten. Diese handlungsorientierte Aufgabenstellung soll die Schüler motivieren und ihnen den Zugang zur Charakterisierung erleichtern. Sie erhalten den Arbeitsauftrag, die einzelnen Stereotypen zu erfassen und darzustellen, indem sie auf das äußere Erscheinungsbild und das Verhalten der jeweiligen Inselbewohner eingehen. Die Aussagen sollen dabei anhand zentraler Stellen im Buch belegt werden. Somit findet auf den DAP-Klassen eine vereinfachte Form der Charakterisierung statt, während die Aufgabenstellungen im DT-Dossier stärker auf eine literarische Charakterisierung abzielen. Bei beiden Ausbildungszweigen wird – wie bereits oben erwähnt – der argumentativen Stellungnahme eine besondere Rolle zuteil. Für die Jugendlichen ist es von Bedeutung – nicht nur im Alltag, sondern auch später im Berufsleben – ihre Meinung klar ausdrücken und vor allem sinnvoll begründen zu können. Sie sollen lernen, sich im Leben beweisen zu können und ernst genommen zu werden. Dies sollen die Schüler in Form einer schriftlichen Produktion beweisen. Bei der DT- Ausbildung erfolgt dies stärker literarisiert, das heißt, die Schüler üben im Verlauf des Semesters immer wieder produktive Schreibaufgaben in Bezug zum Buch ein. Dabei sollen sie argumentativ vorgehen.46 Beim Erstellen der Übungen und Tests zum Hörverstehen liegt ebenfalls eine Differenzierung beim Schwierigkeitsgrad, bei der Herangehensweise und der Fragestellung vor. Die Audiotexte zur Drogenproblematik enthalten teilweise medizinische Fachausdrücke – die zwar nicht abgefragt werden – jedoch das Verständnis erschweren können. Zum anderen werden die Beiträge schneller gesprochen und enthalten Informationen, welche zum Teil Schlag auf Schlag erfolgen. Die Beiträge zu den Favelas und dem Problem der Kindersoldaten in Rio werden langsamer gesprochen, sind leichter verständlich und etwas kürzer als die Beiträge für die DTAusbildung. Auch die Herangehensweise erfolgt unterschiedlich. Die Schüler der DT-Klassen hören den Text zweimal. Beim ersten Zuhören wird ein allgemeines Verständnis angestrebt. Daraufhin 46 Um Redundanzen zu vermeiden, wird an dieser Stelle nicht weiter auf die unterschiedlichen Schreibformen eingegangen. 44 erhalten die Schüler die Fragen, damit sie wissen, worauf sie beim zweiten Zuhören besonders achten müssen. Beim zweiten Zuhören können sie sich dann ebenfalls Notizen machen. Anschließend erhalten sie 15 bis 20 Minuten Zeit, um die Fragen in Ruhe beantworten zu können. Die Schüler der DAP-Ausbildung hören den Beitrag dahingegen nur einmal. Sie erhalten bereits im Voraus die Fragen, damit sie wissen, worauf sie beim Zuhören besonders achten sollen. Sie können dann während des Zuhörens bereits die Fragen auf das Prüfungsblatt beantworten. Auch sie erhalten anschließend Zeit, um die restlichen Fragen in Ruhe beantworten zu können. Da die Beiträge der DAP-Arbeitsmaterialien weniger anspruchsvoller und somit leichter verständlich sind, reicht zur Beantwortung der Fragen ein einmaliges Hören des Beitrags. Zudem handelt es sich bei dem Großteil der Fragen um Multiple-Choice-Fragen, die sofort auf das Prüfungsblatt ausgefüllt werden können. Die übrigen Fragen können stichwortartig beantwortet werden und fordern weniger umfangreiche Antworten und weniger Detailwissen als die Fragestellungen der DT-Klassen. Das Leseverstehen wird bei beiden Ausbildungszweigen anhand eines „contrôle continu“ abgeprüft. Neben der Möglichkeit, das Leseverstehen anhand mündlicher Mitarbeit im Unterricht oder durch das Beantworten von Fragen zu Sachtexten oder zur Ganzschrift abzuprüfen, können auch mehrere Lektüretests durchgeführt werden. Das Dossier zu „Isola“ liefert diesbezüglich drei Lektüretests, die hauptsächlich aus „Multiple-Choice-Fragen“ oder aus Fragen bestehen, auf die die Schüler kurze stichwortartige Antworten geben müssen. Wenn man zu Mohls Werk „Es war einmal Indianerland“ ebenfalls regelmäßig Lektüretests durchführen möchte, bietet es sich an, die Schüler Teile des Kalenders im Unterricht – anschließend an die vorausgegangene Lektüre zu Hause – ausfüllen zu lassen. Bei dieser Vorgehensweise ist der Lektüretest stärker mit einer Schreibaufgabe verbunden als bei Multiple-Choice-Fragen. Dadurch werden die Schreibkompetenz und der Ausdruck zusätzlich gefördert. Darüber hinaus ist die Fragestellung offener gehalten, was eine weitere Schwierigkeit darstellt. Das Modul 2 sieht sowohl für die DT- als auch für die DAP-Ausbildung eine Wiederholung beziehungsweise Vertiefung vereinzelter Aspekte aus den Bereichen Grammatik und Rechtschreibung vor. Die Materialien zu Nils Mohls „Es war einmal Indianerland“ enthalten Übungen zur Bildung von Nebensätzen, dem Gebrauch von Konjunktionen und der dazugehörigen korrekten Kommasetzung. In Hinblick auf mögliche weiterführende Studien nach Abschluss der schulischen Laufbahn ist es wichtig, mit den Schülern der DT-Ausbildung 45 nicht nur an ihrer Grammatik und Rechtschreibung zu arbeiten, sondern auch Satzbau und Schreibstil zu verfeinern. Viele Schüler neigen dazu, Sätze von beträchtlicher Länge zu bilden und Informationen isoliert aneinanderzureihen. Auch die Kommasetzung erfolgt teilweise willkürlich. Indem sie sich eingehender mit diesen Aspekten befassen, sollen die Schüler ein Gefühl dafür erhalten, zusammenhängende und stilistisch anspruchsvolle Texte zu schreiben. Die dazugehörigen Übungen in den Arbeitsmaterialien weisen dabei einen Bezug zum Buch auf, damit sie in die Erarbeitung der Ganzschrift eingebettet werden können. Die Arbeitsmaterialien für die DAP-Klassen zielen darauf ab, grammatisch fehlerfreie Texte zu verfassen. Diesbezüglich wurde eine Schwerpunktsetzung auf den richtigen Gebrauch der unterschiedlichen Tempora gelegt. In einem ersten Schritt werden die Schüler an die Arbeit mit dem Online-Programm „Lingofox“ herangeführt und lernen dieses zu nutzen, um schnell und effizient die korrekte Verbform nachschlagen, beziehungsweise überprüfen zu können. In einem zweiten Schritt sollen die Schüler lernen, die entsprechenden Tempora in Texten auch richtig zu gebrauchen. Da viele Schülertexte immer noch „Zeitsprünge“ und „Zeitwechsel“ aufweisen, sollen sie durch entsprechende Übungen ein Gespür dafür erhalten, wann welche Zeit benutzt wird. Dabei wurden insbesondere die Verbindungen der Tempora Perfekt und Präsens und Plusquamperfekt und Präteritum hervorgehoben. Wie bereits oben angeführt, lassen sich auf den ersten Blick Ähnlichkeiten bei den Verlaufsplanungen beider Module ausmachen. Allerdings wurden beim Erstellen der Verlaufsplanung für die DAP-Ausbildung längere Zeiträume für die Behandlung einzelner Kurzsequenzen und Aufgabenstellungen eingeplant. Somit werden Themen bewusst schrittweise erschlossen, damit die Schüler ausreichend Zeit haben, sich mit der neuen Materie auseinanderzusetzen und nicht durch ein zu schnelles Voranschreiten entmutigt werden. Des Weiteren wurde darauf geachtet, ausreichend Raum für Fragen, Wiederholungen und Überarbeitungsphasen einzuplanen.47 Die Materialsammlung der DAP-Ausbildung fällt dementsprechend weniger umfangreich aus, als die der DT-Ausbildung. Letztere enthält beispielsweise eine Arbeitsmappe zur Drogenproblematik, welche die Schüler selbstständig erschließen sollen. Neben Aufgaben zu Sachtexten und Fragen zur Ganzschrift, sollen die 47 An dieser Stelle soll ebenfalls darauf hingewiesen werden, dass bei der Nutzung des Materials immer die Leistungsstärke der jeweiligen Klassen beachtet werden muss. Falls sich herausstellt, dass eine Klasse schneller vorankommt als erwartet oder im Gegenteil mit größeren Schwierigkeiten zu kämpfen hat, kann die Materialsammlung problemlos ergänzt, beziehungsweise gekürzt werden. 46 Schüler eine Internetrecherche ausführen und dabei ihre methodischen Vorkenntnisse aus dem Modul 1 anwenden. Abschließend soll festgehalten werden, dass beim Erstellen der Materialien neben den bildungssprachlichen Absichten und dem Erreichen der anvisierten Kompetenzen immer auch die Lesefreude und der Spaß an der Arbeit mit Jugendliteratur im Vordergrund stand. Obwohl bei der Modulgestaltung der DT-Ausbildung eine stärkere Textarbeit im Vordergrund steht, findet ein steter Wechsel zwischen einem lehrer- und schülerzentrierten Unterricht statt. Die Materialien für die DAP-Klassen enthalten gezielt handlungsorientierte Aufgabenstellungen, bei denen die Schüler in Gruppen zusammenarbeiten und beispielsweise Plakate erstellen müssen. Auch kreative Arbeiten, wie die Gestaltung eines Flyers zu Tempelhoffs „Isola“Projekt, sollen die Schüler motivieren und ihnen den Zugang zu den Ganzschriften erleichtern. 47 5 Schluss Die ausgearbeiteten Materialien der vorliegenden Arbeit dienen der Differenzierung zwischen den beiden Modulen „Zeitgenössische Problematiken entdecken und diskutieren“ der DT- und DAP- Ausbildungen. Im Folgenden sollen noch einmal zentrale Punkte kurz zusammengefasst werden. Eine eindeutige Differenzierung liegt bei der Auswahl der beiden Ganzschriften vor. Wie bereits erwähnt eignet sich das Werk von Nils Mohl „Es war einmal Indianerland“ in erster Linie für die Behandlung auf leistungsstärkeren DT-Klassen, die Deutsch als ihre stärkste Sprache gewählt haben. Natürlich ist nicht von vornherein auszuschließen, diese Ganzschrift ebenfalls auf einer leistungsstarken „Commerce“-Klasse zu behandeln. Nicht nur sprachlich, sondern auch thematisch unterscheiden sich die beiden Ganzschriften voneinander. Beide verfügen über ein hohes Maß an Identifikationspotential, sodass sich leicht Verbindungen zur Lebenswelt der Schüler herstellen lassen. Nichtsdestotrotz greift Mohl in seinem Werk komplexere Themen auf und bietet somit zahlreiche Möglichkeiten, sich sowohl literarisch als auch emotiv mit der Ganzschrift auseinanderzusetzen. Insbesondere die Struktur und die Analyse der Indianermotivik in Mohls Werk erfordern ein gewisses Maß an literarischem Feingefühl und die Bereitschaft, sich auf ein solches Werk einzulassen. In diesem Zusammenhang findet auch eine stärkere Arbeit mit dem Text statt, bei der sich die Schüler autonom mit zentralen Inhalten auseinandersetzen müssen. Im Vergleich dazu wird für die Schüler der DAP-Klassen in erster Linie ein globales Textverständnis angestrebt. Hier galt es einen Weg zu finden, den Schülern den Zugang zu einer derart umfangreichen Ganzschrift zu erleichtern. Diesbezüglich wurden zum einen eine Sequenz zum Thema „Scripted Reality“ vorangeschickt, damit sie vor Beginn der Lektüre ein gewisses Maß an Vorwissen mitbringen, um die im Buch aufgegriffene Problematik besser verstehen und auch kritisch beleuchten zu können. Darüber hinaus wurde die Lektüre der Ganzschrift in drei Phasen aufgeteilt, um die Schüler nicht mit einem zu großen Pensum zu überfordern. Auch wurde darauf geachtet, immer wieder handlungsorientierte Aufgaben in den Unterrichtsverlauf einzubauen, um auf diese Weise einen abwechslungsreichen Unterricht zu erreichen und die Motivation der Schüler immer wieder aufs Neue zu fördern. Es darf nicht vergessen werden, dass die wenigsten Schüler einer 10. Klasse der DAP-Ausbildung über beachtliche sprachliche Kompetenzen im Deutschen verfügen. Zudem haben diese Schüler nicht selten mit Lern- oder Konzentrationsschwächen zu kämpfen. Kreative Arbeiten, wie die Gestaltung eines Flyers oder die Anfertigung eines 48 Plakates in Form von Gruppenarbeit, sollen den Schülern die Erarbeitung der Ganzschrift erleichtern. Natürlich schließen sich handlungsorientierte Aufgabenstellungen für die DTAusbildung nicht automatisch aus. Auch hier wurde auf einen steten Wechsel zwischen lehrerund schülerzentriertem Unterricht geachtet. Beim Erstellen der Materialien wurde zudem von einem schnelleren Voranschreiten auf den DT-Klassen ausgegangen. Somit ist die Materialsammlung zu „Es war einmal Indianerland“ umfangreicher ausgefallen als die zu Abedis „Isola“. Auch wurden in der Verlaufsplanung für die DAP-Klasse regelmäßige Momente eingebaut, die Raum bieten, Unklarheiten zu besprechen, beziehungsweise bestimmte Aspekte zu vertiefen oder näher zu erklären. Des Weiteren wurde auch beim Abprüfen der Kompetenzen auf eine Differenzierung in den Materialien geachtet. Für das Leseverstehen bieten beide Materialien unterstützende Aufgaben, die im Rahmen des „contrôle continu“ eingesetzt werden können. Für die DAP-Schüler wurden diesbezüglich drei Multiple-Choice-Fragebögen ausgearbeitet, die alle Fragen zu den jeweiligen Lektürephasen beinhalten. Hier können die Lehrpersonen frei entscheiden, ob alle Lektüretests eingesetzt werden oder nicht. Für die DT-Schüler wurde die Möglichkeit vorgesehen, Kalenderauszüge selbstständig während des Unterrichts – nach vorangegangener Lektüre zu Hause – auszufüllen. Die Hörverstehen unterscheiden sich im Schwierigkeitsgrad der Beiträge und – wenn auch geringfügig – in der Dauer. Die Fragestellungen der Hörverstehen für die DAP-Schüler bestehen vorwiegend aus Multiple-Choice-Fragen. Andere Fragen können zum Großteil stichwortartig beantwortet werden. Die DT-Schüler hingegen sollen die Fragen in ganzen Sätzen beantworten. Sie können den Audiotext deshalb auch – im Gegensatz zu den DAPSchülern – zweimal hören, da die Themen teilweise komplex und der Wortschatz an manchen Stellen recht anspruchsvoll ist. Beide Module sehen als Schwerpunktsetzung für das Einüben der Schreibkompetenz die argumentative Stellungnahme vor. Die DAP-Schüler werden schrittweise an dieses Thema herangeführt, indem sie zuerst den Aufbau eines Arguments kennenlernen und begreifen, wie wichtig es ist, dass man seine Ansichten und Meinungen gut begründen kann. In dem Zusammenhang wurde ebenfalls eine Aufgabenstellung konzipiert, bei der die Schüler sich mündlich in Form eines Streitgesprächs argumentativ mit Thema auseinandersetzen müssen. Gegen Ende des Semesters gipfelt die argumentative Stellungnahme in dem Verfassen eines Leserbriefes. Bei den Aufgabenstellungen der DT-Schüler liegt ein stärkerer Bezug zum Buch vor. Neben dem argumentativen Begründen ihrer Aussagen wird auch ihre fachliche 49 Kompetenz gefordert, indem sie unter anderem Zusammenhänge aus der Ganzschrift erschließen, analysieren und bewerten müssen. Auch bei der Behandlung der Charakterisierung wurde eine deutliche Differenzierung vorgenommen. Während die DT-Schüler eine schriftliche Charakterisierung mit abwechslungsreichen Adjektiven verfassen müssen, lernen die DAP-Schüler anhand einer handlungsorientierten Gruppenarbeit zentrale Merkmale und Eigenschaften von Figuren zu erschließen, die eine anschließende Charakterisierung der Figur möglich machen. Abschließend soll noch einmal darauf hingewiesen werden, dass die vorliegenden Materialien nicht eins zu eins übernommen werden müssen. Vielmehr kommt es darauf an, diese auf die jeweiligen Ansprüche und die Leistungsfähigkeit der Schüler abzustimmen. 50 6 Bibliographie 1. Primärtexte - Abedi, Isabel: Isola. Arena. Würzburg 20103. - Mohl, Nils: Es war einmal Indianerland. Rowohlt. 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(Link: https://www.youtube.com/watch?v=NMqMbcgVct8) - Ebd.: Das Phänomen Sucht. https://www.youtube.com/watch?v=FNJZ6pxBj68 ) - Ebd.: Körperschäden durch Drogen. https://www.youtube.com/watch?v=UoTFKoC_0Cs ) - Ebd.: Leben im Plattenbau. https://www.youtube.com/watch?v=k2jnFiIMosg) - Ebd.: Kampf um die Favelas. https://www.youtube.com/watch?v=gFfMTXmPpvo) - Sido: Mein Block. In: https://www.youtube.com/watch?v=H4odG4d_88g) In: Ebd. In: In: In: Ebd. Ebd. Ebd. Ebd. (Link: (Link: (Link: (Link: (Link: Audiodatei - Anonym: Kindersoldaten in Rio. In: www1.wdr.de, 2014. (Link: http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/wdr_weltweit/videowdrweltweitd iekindersoldatenvonriomarcosundmateuswollenaussteigen100.html) 53 6. Bildverzeichnis Titelbild: - http://geoges.phkarlsruhe.de/mhwiki/index.php5/Individualisierung_und_Differenzierung_im_GU Zur Plattenbausequenz - http://www.das-neue-dresden.de/impressionen.html http://www.dailytalk.ch/linker-klassenkampf/plattenbau/ http://www.histocard-shop.de/product_info.php?products_id=9446 http://www.baulinks.de/webplugin/2005/1333.php4 Zum Thema Drogen - http://www.gosee.de/news/photography/kai-tietz-anti-drogen-kampagne-1320 http://www.werbeblogger.de/2004/09/20/anti_drogen_kampagne/ http://www.theorcas.net/portfolio/antidrogenkampagne/ http://www.theorcas.net/portfolio/antidrogenkampagne/ http://www.welt.de/vermischtes/article134844671/Wie-sich-der-Drogenkonsumins-Gesicht-schreibt.html http://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/crystal-meth/zahl-der-crystal-methkonsumenten-steigt-dramatisch-gefaehrlichste-drogen-30122128.bild.html http://www.20min.ch/wissen/gesundheit/story/Crystal-Meth-ist-den-Schweizernzu-gefaehrlich-11314903 http://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/crystal-meth/zahl-der-crystal-methkonsumenten-steigt-dramatisch-gefaehrlichste-drogen-30122128.bild.html Zu „Scripted Reality“ - http://www.idealisten.net/beitrag/article/der-zoff-aus-dem-die-traeume-sind.html http://newsroom.mediadesign.de/imfokus/scripted-reality/ http://www.unicum.de/abizeit/leben/aktuelles/scripted-reality-eine-junge-tvdarstellerin-erzaehlt/ 54 7 Anhang - Arbeitsmaterialien: Nils Mohl: „Es war einmal Indianerland“ o Arbeitsblätter für die Schüler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56 o Lehrerhandreichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .130 - Arbeitsmaterialien: Isabel Abedi: „Isola“ o Arbeitsblätter für die Schüler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .176 o Lehrerhandreichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .216 - 2 CDs 55 Arbeitsmaterialien: Nils Mohl: „Es war einmal Indianerland“ Arbeitsblätter für die Schüler 56 Großwohnsiedlung / Plattenbausiedlung Großwohnsiedlung Als Großwohnsiedlung oder auch Großsiedlung werden Stadtteile oder große Wohnquartiere in Städten bezeichnet, die zumeist Geschosswohnungsbauten aufweisen und in ihrer Größe kurzfristig entstanden sind. Dadurch unterscheiden sich Großsiedlungen von Stadtteilen, die durch kontinuierliche Erweiterung gewachsen sind. Eine allgemein verbindliche Definition über Größe und Art einer Großwohnsiedlung gibt es nicht. Vom Bundesbauminister wurde der Begriff in den 1980er Jahren wie folgt definiert: • nach 1945 erbaut • funktional eigenständige Siedlungseinheit • dichte, hochgeschossige, relativ homogene Bebauung • mindestens 1000 Wohneinheiten • überwiegend sozialer Wohnungsbau Die Einzelbegriffe „nach 1945“ und „überwiegend sozialer Wohnungsbau“ treffen jedoch nicht für alle bestehenden Großwohnsiedlungen zu und kennzeichnen auch nicht die derzeitige Entwicklung, bei welcher der soziale Wohnungsbau eine geringere Bedeutung hat. Das Bundesbauministerium ging 1993 bei seiner Förderpraxis davon aus, dass Großwohnsiedlungen mindestens 2.500 Wohneinheiten (WE) aufweisen müssten. Diese Anzahl ist im Einvernehmen mit allen Bundesländern 1995 auf 2.000 WE reduziert worden. Manchmal wird, vornehmlich in den östlichen Ländern, auch der Begriff Plattenbausiedlung verwendet. Quelle: www.wikipedia.de (gekürzt) Plattenbau Plattenbauten sind vorwiegend aus Betonfertigteilen hergestellte Gebäude, das heißt sowohl Deckenplatten als auch Wandscheiben werden als fertige Elemente auf der Baustelle montiert. Die Plattenbauweise – auch Großtafelbauweise genannt – beschreibt ein weit verbreitetes Bauverfahren. In der Umgangssprache wird der Begriff „Plattenbau“ häufig auf einheitlich gestaltete Wohnplattenbauten in Großwohnsiedlungen verengt. Quelle: www.wikipedia.de (gekürzt) 57 Arbeitsauftrag: Unterstreiche die wichtigsten Merkmale von Großwohnsiedlungen im Text und halte deine Resultate anschließend in Form einer Mindmap fest. große Wohnquartiere in Städten Großwohnsiedlungen 58 Leben im Plattenbau48 Hörverstehen Beantworte die folgenden Fragen in ganzen Sätzen. Bei den Multiple-Choice-Fragen gibt es immer nur eine richtige Antwort. 1. In welchem Ortsteil Berlins wohnen die Menschen, die in dem Video auftauchen? Kreuze an! Neuköln Marzahn Märkisches Viertel 2. Die Ortsbewohner beschreiben ihre Wohngegend ganz unterschiedlich. Nenne jeweils 4 Schlagwörter für die gegensätzlichen Beschreibungen der Bewohner. Beschreibungen der Wohngegend Negative Beschreibungen Positive Beschreibungen - _____________________________ - ________________________________ - _____________________________ - ________________________________ - _____________________________ - ________________________________ - _____________________________ - ________________________________ 3. Erkläre die Aussage des Mannes, dass mit dem Begriff „Plattenbau“ oftmals ein gewisses Klischeedenken einhergeht. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 48 URL: https://www.youtube.com/watch?v=k2jnFiIMosg [31.1.15] 59 ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 4. Die Dokumentation ist in Grautönen gehalten. Die Aussagen der Ortsbewohner werden immer wieder unterbrochen und Bilder von Plattenbauten werden eingeblendet. Wie erklärst du dir diese Gestaltung der Reportage? Begründe deine Meinung. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ Quelle: www.youtube.de 60 Einen Sachtext mithilfe der Fünf-SchritteLesemethode49 bearbeiten Zwischen Sozialutopie50 und Gangster-Rap Plattenbausiedlungen sind in Deutschland ein Symbol für soziale Probleme. In Ost und West wurden sie als Lösung für die Wohnungsnot der Nachkriegszeit konzipiert. Nach der Wende schwappte das Negativ-Image auch in die ehemalige DDR über. Es folgten der soziale Abstieg und die Diskussion um Abriss oder Revitalisierung. „Hohe Häuser – dicke Luft – ein paar Bäume – Menschen auf Drogen – hier platzen Träume.“ Die Rede ist vom Märkischen Viertel, einer der größten Plattenbausiedlungen Berlins. Mit silberner Totenkopfmaske rappt der kontroverse Gangster-Rapper Sido im Video zu Mein Block vor grauen Plattenbauschluchten von Aggression und Kriminalität. Nicht nur im deutschen HipHop sind Plattenbausiedlungen Symbole für sozialen Abstieg und klägliche Lebensbedingungen. Vor allem mit den ostdeutschen Plattenbausiedlungen sind heute Unworte wie Stadtschrumpfung, Prekariat oder Rückbaugebiet verbunden. Schnell kann man da ostalgisch werden, hält man sich die Euphorie vor Augen, mit der in den 1960ern junge Kleinfamilien die aus dem Boden gestampften Großsiedlungen der DDR bezogen. „Jeder wohnt unter den gleichen Bedingungen in gleichen Wohnungen: Es wohnen der Generaldirektor im gleichen Haus wie der Anlagenfahrer aus dem Chemiekombinat, die Oberbürgermeisterin im gleichen Block mit dem Schaltwart aus der Wärmeversorgungszentrale.“ In DDR-Großsiedlungen, das macht das Zitat aus dem Bericht Plan und Bau der Chemiearbeiterstadt Halle-Neustadt von 1972 deutlich, sollte sich die sozialistische Egalitätsideologie materialisieren. Zusammen mit marxistisch-leninistischer Technikgläubigkeit und der gesellschaftspolitischen Fixierung auf die sozialistische Kleinfamilie, führte diese zum industrialisierten Wohnungsbau in standardisierter Plattenbauweise. Das Heilmittel für ein an Wohnungsknappheit und bröckelnden Altbauten erkranktes Ostdeutschland der Nachkriegszeit. Gute Infrastruktur und eine funktionale Gesamtkonzeption lockten besonders seit den 1970ern die Massen in neue Stadtviertel wie die Hoyerswerdaer Neustadt oder Berlin-Johannestal. 1990 wohnte fast ein Drittel der ostdeutschen Bevölkerung im Plattenbau. Mit dem Fall der Mauer zerbrach auch im Osten das soziale Integrationsmodell der Großwohnsiedlungen. In Westdeutschland waren diese vor allem in den 1960ern und 70ern entstanden: München-Neuperlach zum Beispiel oder das von Sido als Paradies drogenaffiner Kleinkrimineller beschriebene Märkische Viertel. Das Negativ-Image haftete den Siedlungen in den alten Bundesländern schon zu Beginn an. Zwar kamen durch sie erstmals auch sozial schwächere Familien in den Genuss einer modernen Wohnung, in einer individualistisch orientierten Gesellschaft mit privatwirtschaftlichem Wohnungsmarkt führte das jedoch zur Konzentration armer Bevölkerungsschichten in den neuen, staatlich geförderten Großwohnsiedlungen. 49 Vgl. Kohrs, Peter (Hg.): Deutsch in der Oberstufe 11. Ein Arbeits- und Methodenbuch. Schönigh. Braunschweig/Paderborn/Darmstadt 2010, S. 11-16. 50 Eine Utopie ist der Entwurf einer fiktiven Gesellschaftsordnung. Utopie wird auch als Synonym für eine unausführbare Vision benutzt. 61 Laut Carsten Keller, Soziologe und Autor des Buches „Leben im Plattenbau – Zur Dynamik sozialer Ausgrenzung“ konnten spätere Nachbesserungen von Bausubstanz und Infrastruktur das öffentliche Bild von den Problemsiedlungen lediglich fixieren. Vor diesem Hintergrund verwundert es kaum, dass man in Westdeutschland schockiert war ob der Vorstellung, dass 30 Prozent der neuen Bundesbürger in Problemsiedlungen leben. Recht schnell dominierte das Wörtchen Abriss den Diskurs. Glücklicherweise einigte man sich aber bald auf eine andere Lösung. Wohnumfeldverbesserung und Modernisierung sollten den Bestand für die Zukunft sichern. „Nach zehn Jahren Stadtentwicklung in den neuen Bundesländern zeigte sich aber, dass auch der eingeschlagene Weg der Vitalisierung die Erosionsprozesse nicht verhindern konnte“, konstatiert Carsten Keller. Der Abstieg der einstigen Orte sozialer Integration verlief dabei von Stadt zu Stadt, von Siedlung zu Siedlung, ja von Block zu Block unterschiedlich. Ostdeutsche Mittelstädte, aufgrund der staatlich geförderten Industrie Wachstumszentren der DDR, wurden schnell zu Vorreitern des sozialen Abstiegs. Ein Trend, der sich bald auch auf randstädtische Plattenbausiedlungen in Groß- und Kleinstädten ausweitete. Stadtsoziologen gehen heute davon aus, dass man sich der sozialistischen Utopie einer Durchmischung aller gesellschaftlichen Gruppen lediglich in Großstädten annähern konnte. Gerade die mittelstädtischen Großsiedlungen waren als betriebsbezogener Wohnungsbau konzipiert und boten vor allem Arbeitern und einfachen Angestellten einen funktional an die Arbeitsstätte gekoppelten Wohnraum. Die Privilegierten konzentrierten sich in der DDR im innerstädtischen Neubau. Schieflagen, die die Entwicklung nach der Wende vorzeichneten. Konnten beispielsweise Apartments in Plattenhochhäusern in Berlin-Mitte inzwischen zu trendigen Locations des zeitgenössischen Lifestyles avancieren, ist das Bild in den Randbezirken und Mittel- und Kleinstädten ein tristes. Deindustrialisierung führte zu struktureller Arbeitslosigkeit, nachholende Suburbanisierung und unglückliche Belegungspolitik setzten den sozialen Abstieg in Gang. Die jungen, besser qualifizierten zog es in den Westen und in die Großstadt. Ältere und ressourcenschwache Bewohner blieben. Innerhalb der Siedlungen kommt es – so Carsten Keller – zur „Verinselung sozialräumlicher Milieus“. „Bemerkenswert ist die Verknüpfung zwischen Status und sichtbarer Wohnqualität“, erläutert der Experte für Großwohnsiedlungen eines der Ergebnisse seiner Forschungen. An Bebauungsalter und Grad der Sanierung lässt sich das soziale Milieu der Bewohner ablesen. Sind vor allem Migranten und sozial Schwächere dem Verfall der schlecht bis gar nicht sanierten Platten relativ hilflos ausgesetzt, leben die etablierten älteren Bewohner meist zufrieden ein paar Blocks weiter in renovierten Wohnungen. Dem schlechten Image der Platte sind jedoch auch sie ausgesetzt. Ein Teufelskreis von Schrumpfung und sozialer Exklusion? Nicht zwangsläufig. Großprojekte des Stadtumbaus wie im thüringischen Leinefelde zeigen das beispielhaft. Ende der 80er bestand die Stadt zu 90 Prozent aus Plattenbauten, 1994 standen 30 Prozent aller Wohnungen in Leinefelde leer. Durch das Bund-Länderprogramm Stadtumbau Ost gefördert, wurden hier seit 2002 (Teil-)Abrisse mit Investitionen in Infrastruktur und Grünflächen verbunden. Umbauprojekte wie die des vielfach prämierten Architekten Stefan Forster zeigen, wie Plattenbauten auf architektonisch interessante Weise neues Leben eingehaucht werden kann. Und auch Carsten Keller weist darauf hin, dass Deutschlands Großsiedlungen nicht zwangsläufig der Abriss oder eine Zukunft als Kulisse für düstere HipHop-Videos droht. „Entgegen dem Augenschein stehen die Großsiedlungen in Ost und West nicht für ein Zuviel, sondern für ein Zuwenig an sozialpolitischer Intervention“. 62 Um die Großwohnanlagen vor ihrem scheinbar sichern Schicksal als Ghetto von Morgen zu bewahren, müsse sozialer Wohnungsbau kleinteilig über die Stadt gestreut und vor allem eine materielle und soziokulturelle Aufwertung der Siedlungen mit Blick auf die Bedürfnisse ihrer Bewohner erfolgen. Martin Nejezchleba Quelle: www.goethe.de Arbeitsschritt 1: Text überfliegen, erste Eindrücke festhalten, Informationen entnehmen, Vorwissen abrufen 1. Fasse dein Vorwissen zum Thema „Plattenbausiedlung“ in knapper Form zusammen. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 2. Welchen Eindruck hast du von dem Text? Was ruft in besonderer Weise dein Interesse, deine Neugier hervor? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 3. Notiere stichwortartig, worum es in diesem Sachtext geht. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 4. Welche Funktion hat der Sachtext. Kreuze an! appellierend argumentierend informierend stellt persönliche Gefühle und Eindrücke dar 63 Arbeitsschritt 2: W-Fragen beantworten 1. Wer ist der Verfasser? ___________________________________________________________________________ 2. Wann ist der Text erschienen? ___________________________________________________________________________ 3. Wo, in welchem Medium wurde der Text veröffentlicht? ___________________________________________________________________________ 4. Welche Absicht verfolgt der Verfasser mit seinem Text? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ Arbeitsschritt 3: Text durch markierendes Lesen erschließen Antithetik: Gegensätzliche Begriffe Zwischen Sozialutopie und Gangster-Rap Plattenbausiedlungen sind in Deutschland ein Symbol für soziale Probleme. In Ost und West wurden sie als Lösung für die Wohnungsnot der Nachkriegszeit konzipiert. Nach der Wende schwappte das Negativ-Image auch in die ehemalige DDR über. Es folgten der soziale Abstieg und die Diskussion um Abriss oder Revitalisierung. „Hohe Häuser – dicke Luft – ein paar Bäume – Menschen auf Drogen – hier platzen Träume.“ Die Rede ist vom Märkischen Viertel, einer der größten Plattenbausiedlungen Berlins. Mit silberner Totenkopfmaske rappt der kontroverse Gangster-Rapper Sido im Video zu Mein Block vor grauen Plattenbauschluchten von Aggression und Kriminalität. Nicht nur im deutschen Hip-Hop sind Plattenbausiedlungen Symbole für sozialen Abstieg und klägliche Lebensbedingungen. Überschrift: zentrale These Image der Plattenbausiedlungen 64 Neologismus (Wortneuschöpfung) Verbindung aus ___ den Begriffen „nostalgisch“ und „Osten“ s. Überschrift: Bestätigung der These xxx Positive Aspekte: Soziale schwächere Familien bekommen eine moderne Wohnung Negative Aspekte: xxx Drohende Konsequenz: xxx Verbesserungsvorschläge: xxx Vor allem mit den ostdeutschen Plattenbausiedlungen sind heute Unworte wie Stadtschrumpfung, Prekariat oder Rückbaugebiet verbunden. Schnell kann man da ostalgisch werden, hält man sich die Euphorie vor Augen, mit der in den 1960ern junge Kleinfamilien die aus dem Boden gestampften Großsiedlungen der DDR bezogen. „Jeder wohnt unter den gleichen Bedingungen in gleichen Wohnungen: Es wohnen der Generaldirektor im gleichen Haus wie der Anlagenfahrer aus dem Chemiekombinat, die Oberbürgermeisterin im gleichen Block mit dem Schaltwart aus der Wärmeversorgungszentrale.“ In DDRGroßsiedlungen, das macht das Zitat aus dem Bericht Plan und Bau der Chemiearbeiterstadt Halle-Neustadt von 1972 deutlich, sollte sich die sozialistische Egalitätsideologie materialisieren. Zusammen mit marxistisch-leninistischer Technikgläubigkeit und der gesellschaftspolitischen Fixierung auf die sozialistische Kleinfamilie, führte diese zum industrialisierten Wohnungsbau in standardisierter Plattenbauweise. Das Heilmittel für ein an Wohnungsknappheit und bröckelnden Altbauten erkranktes Ostdeutschland der Nachkriegszeit. Gute Infrastruktur und eine funktionale Gesamtkonzeption lockten besonders seit den 1970ern die Massen in neue Stadtviertel wie die Hoyerswerdaer Neustadt oder Berlin-Johannestal. 1990 wohnte fast ein Drittel der ostdeutschen Bevölkerung im Plattenbau. Mit dem Fall der Mauer zerbrach auch im Osten das soziale Integrationsmodell der Großwohnsiedlungen. In Westdeutschland waren diese vor allem in den 1960ern und 70ern entstanden: München-Neuperlach zum Beispiel oder das von Sido als Paradies drogenaffiner Kleinkrimineller beschriebene Märkische Viertel. Das Negativ-Image haftete den Siedlungen in den alten Bundesländern schon zu Beginn an. Zwar kamen durch sie erstmals auch sozial schwächere Familien in den Genuss einer modernen Wohnung, in einer individualistisch orientierten Gesellschaft mit privatwirtschaftlichem Wohnungsmarkt führte das jedoch zur Konzentration armer Bevölkerungsschichten in den neuen, staatlich geförderten Großwohnsiedlungen. Laut Carsten Keller, Soziologe und Autor des Buches „Leben im Plattenbau – Zur Dynamik sozialer Ausgrenzung“ konnten spätere Nachbesserungen von Bausubstanz und Infrastruktur das öffentliche Bild von den Problemsiedlungen lediglich fixieren. Vor diesem Hintergrund verwundert es kaum, dass man in Westdeutschland schockiert war ob der Vorstellung, dass 30 Prozent der neuen Bundesbürger in Problemsiedlungen leben. Recht schnell dominierte das Wörtchen Abriss den Diskurs. Glücklicherweise einigte man sich aber bald auf eine andere Lösung. Wohnumfeldverbesserung und Modernisierung sollten den Bestand für die Zukunft sichern. „Nach zehn Jahren Stadtentwicklung in den neuen Bundesländern zeigte sich aber, dass auch der eingeschlagene Weg der xxx s. Überschrift: Bestätigung der These xxx 65 Verknüpfung zwischen Status und Wohnqualität: xxx xxx Vitalisierung die Erosionsprozesse nicht verhindern konnte“, konstatiert Carsten Keller. Der Abstieg der einstigen Orte sozialer Integration verlief dabei von Stadt zu Stadt, von Siedlung zu Siedlung, ja von Block zu Block unterschiedlich. Ostdeutsche Mittelstädte, aufgrund der staatlich geförderten Industrie Wachstumszentren der DDR, wurden schnell zu Vorreitern des sozialen Abstiegs. Ein Trend, der sich bald auch auf randstädtische Plattenbausiedlungen in Groß- und Kleinstädten ausweitete. Stadtsoziologen gehen heute davon aus, dass man sich der sozialistischen Utopie einer Durchmischung aller gesellschaftlichen Gruppen lediglich in Großstädten annähern konnte. Gerade die mittelstädtischen Durchmischung Großsiedlungen waren als betriebsbezogener Wohnungsbau gesellschaftlicher Gruppen nur in konzipiert und boten vor allem Arbeitern und einfachen Großstädten Angestellten einen funktional an die Arbeitsstätte möglich gekoppelten Wohnraum. Die Privilegierten konzentrierten sich in der DDR im innerstädtischen Neubau. Schieflagen, die die Entwicklung nach der Wende vorzeichneten. Konnten beispielsweise Apartments in Plattenhochhäusern in Berlin-Mitte inzwischen zu trendigen Locations des zeitgenössischen Lifestyles avancieren, ist das Bild in den Randbezirken und Mittel- und Kleinstädten ein tristes. Deindustrialisierung führte zu struktureller Arbeitslosigkeit, nachholende Suburbanisierung und unglückliche Belegungspolitik setzten den sozialen Abstieg in Gang. Die jungen, besser qualifizierten zog es in den Westen und in die Großstadt. Ältere und ressourcenschwache Bewohner blieben. Innerhalb der Siedlungen kommt es – so Carsten Keller – zur „Verinselung sozialräumlicher Milieus“. „Bemerkenswert ist die Verknüpfung zwischen Status und sichtbarer Wohnqualität“, erläutert der Experte für Unterschied Großwohnsiedlungen eines der Ergebnisse seiner Berlin-Mitte Forschungen. An Bebauungsalter und Grad der Sanierung u. Randlässt sich das soziale Milieu der Bewohner ablesen. Sind vor bezirke allem Migranten und sozial Schwächere dem Verfall der schlecht bis gar nicht sanierten Platten relativ hilflos ausgesetzt, leben die etablierten älteren Bewohner meist zufrieden ein paar Blocks weiter in renovierten Wohnungen. Dem schlechten Image der Platte sind jedoch auch sie ausgesetzt. Ein Teufelskreis von Schrumpfung und sozialer Exklusion? Nicht zwangsläufig. Großprojekte des Stadtumbaus wie im thüringischen Leinefelde zeigen das beispielhaft. Ende der 80er bestand die Stadt zu 90 Prozent aus Plattenbauten, 1994 standen 30 Prozent aller Wohnungen in Leinefelde leer. Durch das Bund-Länderprogramm Stadtumbau Ost gefördert, wurden hier seit 2002 (Teil-)Abrisse mit Investitionen in Infrastruktur und Grünflächen verbunden. Umbauprojekte wie die des vielfach prämierten Architekten Stefan Forster zeigen, wie Plattenbauten auf architektonisch xxx interessante Weise neues Leben eingehaucht werden kann. Und auch Carsten Keller weist darauf hin, dass Deutschlands Großsiedlungen nicht zwangsläufig der Abriss oder eine Zukunft als Kulisse für düstere Hip-Hop-Videos droht. 66 xxx „Entgegen dem Augenschein stehen die Großsiedlungen in Ost und West nicht für ein Zuviel, sondern für ein Zuwenig an sozialpolitischer Intervention“. Um die Großwohnanlagen vor ihrem scheinbar sichern Schicksal als Ghetto von Morgen zu bewahren, müsse sozialer Wohnungsbau kleinteilig über die Stadt gestreut und vor allem eine materielle und soziokulturelle Aufwertung der Siedlungen mit Blick auf die Bedürfnisse ihrer Bewohner erfolgen. 1. Notiere stichwortartig, welche Kennzeichnungen des Textes in den Randnotizen und Markierungen bereits vorgenommen wurden. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 2. Markiere die Stellen im Text, in denen Plattenbausiedlungen beschrieben werden. 3. Ergänze weitere Eintragungen. Finde Überschriften für die einzelnen Abschnitte, ergänze Randnotizen durch weitere Erklärungen (xxx), unterstreiche wichtige Textstellen und halte wichtige Informationen stichwortartig fest 4. Notiere stichwortartig, wie es zur Entstehung der Plattenbausiedlungen kam. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 67 Arbeitsschritt 4: Textinhalt veranschaulichen (durch Skizze, Mindmap, Diagramm) 1. Plattenbausiedlungen werden im Text unterschiedlich dargestellt. Dabei werden sowohl negative Aspekte genannt, als auch eine andere, positive Seite dieser Wohngebiete aufgezeigt. Halte beide unterschiedlichen Sichtweisen in Form einer Tabelle fest. Plattenbausiedlungen Negative Aspekte Positive Aspekte - _____________________________ - _____________________________ - _____________________________ - _____________________________ - _____________________________ - _____________________________ - _____________________________ - _____________________________ - _____________________________ - _____________________________ - ______________________________ - _____________________________ - ______________________________ - _____________________________ 68 2. Sowohl kurze Zeit nach dem Mauerfall als auch in der heutigen Zeit suchen Menschen nach Lösungen für die „Problematik Plattenbau“. Illustriere die Probleme von früher und heute sowie die im Text genannten Lösungsvorschläge anhand einer Mindmap. Vervollständige die folgende Übersicht. Plattenbausiedlungen Probleme nach dem Mauerfall: Probleme der Gegenwart: - _____________________________ - ___________________________ - _____________________________ - ___________________________ - _____________________________ - ___________________________ Lösungsvorschläge: Lösungsvorschläge: - _____________________________ - ___________________________ - _____________________________ - ___________________________ - _____________________________ - ___________________________ Arbeitsschritt 5: Zusammenfasen und beurteilen 1. Fasse die zentrale These des Verfassers (Überschrift) mithilfe der wichtigsten Argumente aus dem Text in eigenen Worten knapp zusammen. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 69 ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 2. Was hältst du von den Lösungsvorschlägen für das Problem der „Ghettoisierung“? Begründe deine Meinung. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 70 Nils Mohl: „Es war einmal Indianerland“ Vorüberlegungen zum Buch Hier findest du den Klappentext von Nils Mohls „Es war einmal Indianerland“51. Welche Themen werden deiner Meinung im Buch aufgegriffen? Notiere deine Vermutung stichwortartig an den Rand. „Stell dir vor, du bist 17 und lebst in den Hochhäusern am Stadtrand. Der Sommer ist heiß. Es ist Mitternacht, als dir Jackie den Kopf verdreht. Im Freibad. Fuchsrotes Haar. Sandbraune Haut. Stell dir vor, wie dir die Funken aus den Fingern sprühen vor Glück. Und plötzlich fliegt die Welt aus den Angeln: Zöllner erwürgt seine Frau. Edda, die 21-Jährige aus der Videothek, stellt dir nach. Mauser steigt mit Kondor in den Ring. Immer wieder meinst du, diesen Indianer mit der Adlerfederkrone zu sehen. Und dann zieht zum Showdown ein geradezu biblisches Gewitter auf – fühlt es sich so an, erwachsen zu werden? 51 Mohl, Nils: Es war einmal Indianerland. 71 KALENDER Teil 1: Krieger Die Geschichte von Mauser – und Jackie Mittwoch (noch 12 Tage Ferien) Die Videothek __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Zwei Überfälle __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ 72 Das Freibad __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Die Razzia __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ 73 Donnerstag Taxifahrt (Das Viertel am Fluss) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Eine Lektion für die zwei kleinen Cowboys (Der Eiertanz) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Baustelle (Ferienjob) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Der Zigeuner. Kampfansage __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ 74 Freitag Post (Eine Karte.) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Die Kundgebung __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Im Fesselballon __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ 75 Samstag Schnürhalbschuhe __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Die Kolonie am See __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Vier Runden im Ring __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ 76 Sonntag Strand __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Regen Regen Regen (Der Mord) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ 77 Montag Abschied vom Chef __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Observation __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ (Noch eine Karte) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ 78 Dienstag Der Tatort __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Fahndung __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Das Baumhaus (Nacht) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ 79 Mittwoch (noch 5 Tage Ferien) Die Villa (Noch nicht zum Powwow) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Die Bohrmaschine __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Die Autobahnbrücke (Manitu) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ 80 Die Wohngegend des Ich-Erzählers Verbindung zur Plattenbausequenz Arbeitsauftrag: Unterstreiche die Stellen im Text, die die Wohngegend des Ich-Erzählers illustrieren. (Kapitel 2, S. 21-23) Achte dabei insbesondere auf die • • • Beschreibung, die Lage, die Bewohner und die Atmosphäre. Anschließend werden die Resultate gemeinsam an der Tafel zusammengetragen. + Diskussion: Aktivierung von Vorwissen Erinnere dich an die Sachtexte zu den Großwohnsiedlungen (Plattenbauten). Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten lassen sich zwischen der Wohngegend des Ich-Erzählers und den allgemeinen Merkmalen von Plattenbausiedlungen feststellen? 81 Sido: Mein Block (Auszüge)52 Steig ein! Steig ein! Ich will dir was zeigen Der Platz an dem sich meine Leute rumtreiben: Hohe Häuser - dicke Luft - ein paar Bäume - Menschen auf Drogen Hier platzen Träume Wir hier im Viertel kommen klar mit diesem Leben Ich hab alle meine Freunde aus dieser Gegend Hab doch keine Angst vor dem Typen mit dem Schlagring Er ist zwar 'n bisschen verrückt doch ich mag ihn Ich kann verstehn', dass du dich hier nicht so wohl fühlst Dass du viel lieber zu Hause im Kohl wühlst Du sitzt lieber am gutgedeckten Tisch Dann merkst du schnell, Berlin ist nix für dich Steig ein! Steig ein! Du in deinem Einfamilienhaus lachst mich aus Weil du denkst Du hast alles was Du brauchst Doch im MV scheint Dir die Sonne aus‘m Arsch In meinem Block weiß es jeder: Wir sind Stars! Hier kriege ich alles Ich muss hier nicht mal weg Hier hab ich Drogen, Freunde und Sex Die Bullen kommen, doch jeder weiß hier Bescheid Aber keiner hat was geseh'n also könnt ihr wieder geh‘n OK, ich muss gesteh'n: Hier ist es dreckig wie ne Nutte Doch ich weiß; das wird schon wieder mit'n bisschen Spucke Mein schöner weißer Plattenbau wird langsam grau Draufgeschissen! Ich werd‘ auch alt und grau im MV Refrain Meine Stadt, mein Bezirk, mein Viertel, meine Gegend Meine Straße, mein Zuhause, mein Block Meine Gedanken, mein Herz, mein Leben Meine Welt reicht vom ersten bis zum 16. Stock […] Arbeitsauftrag: Vergleiche den vorliegenden Auszug mit deinem angesammelten Wissen zum Thema „Plattenbausiedlung“. Welche Gemeinsamkeiten lassen sich feststellen? (Unterstreiche im Text!) 52 URL: http://www.songtextemania.com/mein_block_songtext_sido.html [31.1.15] 82 Schreibe die Geschichte weiter! Merkblatt 1. Man muss in der Fortsetzung die gleiche Zeit benutzen, wie in der Vorlage. Man schreibt schlieβlich die Geschichte weiter. 2. Auβerdem muss man aufpassen, dass man beim Schreiben der Geschichte nicht in eine andere Zeit verfällt! Alle gingen gemeinsam zum Strand. Dort setzen sie sich hin und essen ein Eis. Plötzlich sah der Ich-Erzähler einen Indianer in einem Kanu auf dem Meer. 3. Beim Gebrauch von direkter Rede muss man darauf achten, die Satzzeichen richtig zu setzen! „Ach, das ist aber schade!“, sagte Edda. Edda sagte: „Ach, das ist aber schade!“ „Ach, das ist aber schade“, sagte Edda, „hoffentlich geht es dir morgen wieder besser.“ 4. Die Fortsetzung muss inhaltlich zu der Vorlage passen! (Textbezug) Wenn du eine Fortsetzung zu einem bestimmten Auszug aus dem Roman „Es war einmal Indianerland“ schreibst, kannst du nicht plötzlich auch in der Handlung (beispielsweise im Freibad) auftauchen oder etwa das Geschehen nach Luxemburg verlagern. 5. Der Inhalt der Geschichte muss realistisch sein! 6. Zu guter Letzt soll man seinen Text noch einmal gut auf Grammatik- und Rechtschreibfehler hin Korrektur lesen. 83 Es war einmal Indianerland Schreibaufgabe In Kapitel 3 der Ganzschrift wird der nächtliche Ausflug ins Freibad durch eine Polizeirazzia jäh unterbrochen. Mauser und Jackie fliehen in das Innere des Hallenbads. „Und wie aus dem Nichts dann: das Licht einer Taschenlampe, das auf den Plastiklappen verharrt. Das Licht einer sehr hellen Taschenlampe.“ [...]53 Schreibaufgabe: Schreibe die Geschichte weiter. o Überlege dir, ob Jackie und der Ich-Erzähler erwischt werden oder ob es ihnen gelingt, zu fliehen. o Gehe dabei auf die Gefühle beider Figuren ein. o Baue direkte Rede in deinen Text ein. o Dein Text soll 120-150 Wörter umfassen. Wichtig ist, dass deine Fortsetzung zur Vorlage passt, so als würde die Geschichte auf Seite 38 noch weitergehen. Berücksichtige die Regeln des Merkblattes „Schreibe die Geschichte weiter“ in deinem Heft. 53 Mohl, Nils: Es war einmal Indianerland, S. 38. 84 Der Ich-Erzähler spricht mit Jackie über Zöllners Tat Analyse des Gesprächs 1. Hier siehst du den Gesprächsverlauf zwischen Jackie und dem Ich-Erzähler. Ergänze die Reaktionen und Gedanken beider Figuren, indem du mit dem Buch auf den Seiten 58-67 arbeitest. Jackie führt „Selbstgespräche“ über das Powwow-Festival. Der Ich-Erzähler kämpft mit seinen Gedanken an Zöllner. Der I.-E. erzählt Jackie von Zöllners Tat und zeigt ihr den Zeitungsartikel. Jackie zeigt kein Mitgefühl. -........................... -........................... -........................... -........................... -........................... -........................... Der I.-E. hat das Gefühl, Jackie sehe ihn an, wie einen Mörder. Jackie bezeichnet die Tat als gruselig. -........................... -........................... -........................... -........................... -........................... -........................... 85 Der I.-E. möchte das Bild von Zöllner korrigieren. Jackie fragt nach den gestrigen Ereignissen. -........................... -........................... -........................... -........................... -........................... -........................... Der I.-E. verlässt den Raum, um sich im Bad wieder zu fangen. -................................................. -................................................. -................................................. Wieder zurück verurteilt er Zöllners Frau wegen ihrer Schönheitsoperation. Jackie selbst befürwortet Schönheitsoperationen. -............................ -........................... -............................ -........................... -............................ -........................... 86 Der I.-E. fühlt sich betrogen Jackie fragt nach dem weiteren Vorgehen der Polizei. -.......................... -........................... -.......................... -........................... -........................... -........................... Der I.-E. ist ratlos. Jackie wechselt das Thema. -.......................... -........................... -.......................... -........................... -.......................... -........................... 87 2. Analysiere das Verhalten und die Reaktionen beider Figuren. Halte deine Ergebnisse stichwortartig fest. Fasse anschließend kurz in einem Satz zusammen, was dir auffällt. Ich-Erzähler Jackie ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ 3. Beurteile Jackies Verhalten und begründe deine Meinung anhand von Textbeispielen. Gehe dabei ebenfalls auf die Gefühle des Ich-Erzählers ein. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 88 ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 4. Wie hätte Jackie deiner Meinung nach reagieren sollen? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 89 Gestaltendes Interpretieren54 Durch Umschreiben, Weiterschreiben oder Neuschreiben eines Textes kann – außer durch die übliche Interpretation – ein Textverstehen erreicht werden. Beim Um- oder Neuschreiben erhält man die Möglichkeit, vom Autor nicht näher ausgeführte „Leerstellen“ beziehungsweise Andeutungen im Text auszufüllen, die psychische Lage einer Figur des Textes zu erkunden, mit der Erzählsituation / der Erzählhaltung / der Erzählperspektive zu experimentieren und so den Zusammenhang von sprachlicher Form und Rolle des Erzählers zu verdeutlichen. !!! Allerdings ist ein solches Schreiben nie Selbstzweck, sondern dient der Deutung des authentischen Textes!!! Dazu kann man zum Beispiel auch eine Fortsetzung des Textes verfassen, einen Gegentext verfassen, um eine darstellerische Entscheidung des Verfassers zu ändern und diese Änderung und deren Wirkung mit dem Ausgangstext zu vergleichen, einen im Ausgangstext nicht ausgeführten oder nur kurz angedeuteten Monolog oder Dialog verfassen, um die Motive von Figuren zu ergründen, einen Brief oder einen Tagebucheintrag verfassen, um die Betroffenheit einer Figur zu verdeutlichen, … 54 In Anlehnung an Kohrs, Peter (Hg.): Deutsch in der Oberstufe 11, S.106. 90 Es war einmal Indianerland Schreibaufgabe Nachdem du dich ausgiebig mit dem Gespräch zwischen Jackie und dem Ich-Erzähler auseinandergesetzt hast, verfasse nun einen Brief, indem du dich in die Figur des IchErzählers hineinversetzt und Jackie einen aufklärenden Brief schreibst. Schreibaufgabe: Nach dem Gespräch über Zöllners Tat schreibt der Ich-Erzähler einen Brief an Edda. o Gehe dabei auf den Inhalt des Gesprächs ein sowie auf die Gefühle des Ich-Erzählers. Versetze dich in die Figur des Ich-Erzählers hinein und übe Kritik an Jackies Verhalten. Erkläre, was dich an ihrer Reaktion gestört hat und was genau du von ihr erwartet hast. o Schreibe in der Ich-Form! o Gebrauche das Präteritum. o Dein Text soll 120-150 Wörter umfassen. Wichtig ist, dass du deine Vorwürfe anhand des Textes belegen kannst. Versuche die Gedanken und Gefühle des Ich-Erzählers zu schildern, indem du sein Verhalten analysierst. 91 Charakterisierung von Jackie und Edda Hinführung 1. Ordne folgende Beschreibungen den richtigen Figuren zu. fuchsrotes Haar groß zickig kantige Brille schwarz-braune Augen Narbe unterhalb des linken Nasenflügels goldene Turnschuhe glatte runde Fingernägel Bikini polterndes Lachen eitel unkeusch blass gut im Augenverdrehen Kurzhaarschnitt verwaschener Rollkragenpulli Wildschweinbrosche Jackie Edda 92 3. Der Ich-Erzähler macht sich Gedanken über Jackie und Edda und zieht einen Vergleich. Lies die Seiten 132-134 in deinem Buch und notiere stichwortartig, wie der Protagonist die beiden Mädchen beschreibt. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 4. Welche Art von Mädchen wünscht sich der Ich-Erzähler an seiner Seite? Antworte in ganzen Sätzen. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 93 5. Im Buch nennt der Ich-Erzähler jeweils drei Dinge, die er sicher über Jackie und Edda weiß. Welche Beschreibungen passen zu welchem Mädchen? Kreuze an. - Sie hat sandbraune Haut, Sommersprossen, rotes Haar. Fuchsrotes, langes Haar. (Muss man mögen, ich mag’s.) - Sie lebt in einem Haus mit Swimmingpool im Keller und Tennisplatz im Garten (Haus trifft als Wort nicht sehr präzise in diesem Zusammenhang). - Ich habe sie ca. ein halbes dutzend Mal gesehen, seit ich sie kenne. Nie hat sie dieselben Schuhe angehabt (und nie welche zum Schnüren). Jackie Edda - 21 Jahre. Die Sorte Mensch, die laut sagt, was sie denkt. (Ihr Blick dann, als wäre sie entschlossen, auf der Autobahn eine Geisterfahrt zu unternehmen.) - Linkshänderin – und kann knallharte Ohrfeigen schlagen, mit denen man nicht rechnet, die man deshalb nicht kommen sieht. (Umwerfend auf ihre Art.) - Meine Adresse hat sie von der Bonuskarte abgeschrieben, die ich bei ihr abgegeben habe. (Schreiben kann sie, ehrlich, sie kann’s) Jackie Edda 6. Welches Bild vermitteln diese beiden Beschreibungen von den Mädchen? Begründe deine Meinung. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 94 Eine Charakterisierung verfassen55 Merkblatt Wie’s geht! – Eine Charakterisierung verfassen Charakter: Das Wort bedeutet im Altgriechischen „Stempel“, etwas fest Eingeprägtes. Damit meint man auch heute noch die Eigenschaften eines Menschen, seine fest geprägten Wesenszüge in ihrer Gesamtheit, also etwas, das sich ihm in der Regel dauerhaft eingeprägt hat. Charakterisierung: Das ist die mündliche oder schriftliche Beschreibung und Erklärung von Charaktereigenschaften eines lebenden Menschen oder einer literarischen Figur. Es ist eine Form der Texterschließung und Textbeschreibung, als Aufsatzform wird sie auch Charakteristik genannt. In der literarischen Charakteristik werden eine Figur und ihre Rolle im Text umfassend untersucht und gedeutet. Dabei kommt es auf das Wesen und die Eigenschaften an, die diese Figur vermutlich dauerhaft kennzeichnen. Zu bedenken ist, dass manche Figuren eine Wandlung durchmachen. Das Geschehen im Text findet bei der Charakterisierung nur eine geringere Berücksichtigung. Das Tempus der literarischen Charakteristik ist das PRÄSENS. Die literarische Charakteristik besteht aus drei Teilen: • In der Einleitung wird mit verschiedenen Kurzinformationen (Name, Alter, Wohnort usw.) zum Hauptteil hingeführt. • Im Hauptteil wird das Charakterbild einer Figur umfassend und in geordneter Form dargestellt. Dabei werden Aussagen über die charakterlichen Merkmale einer Figur zu einem Gesamtbild gefügt und am Text belegt. • Im Schlussteil erfolgt eine eigene Stellungnahme, die sich auf der Grundlage eindeutigen Textbezugs abschließend mit der Figur und ihrer Funktion im Text auseinandersetzt (Sach- und Werturteil). Ein Vergleich mit anderen literarischen Figuren ist möglich. 55 Dieses Merkblatt zum Verfassen einer Charakterisierung befindet sich in der Materialsammlung zum „Joker“, S. 37f. URL: http://www.myschool.lu/portal/server.pt/gateway/PTARGS_0_462289_19776_279_613202_43/http%3B/scs.my school.myschool.lu/SmartContentServer/WebSpaceTemplates/Menu.aspx?Visibility=1&WebSpaceID=1661 [31.1.15] 95 Die häufigsten Fehler sind: • • Die zu charakterisierende Figur wird nicht unter allen wichtigen Gesichtspunkten beschrieben. Es wird nur eine Nacherzählung wichtiger Stationen auf dem Lebensweg der Figur – also eine Biografie – erstellt. • Die Aussagen zur Figur werden nur genannt, ohne sie am Text zu belegen. • Innerhalb der Charakterisierung wird Partei für oder gegen die Figur und ihre Verhaltensweisen ergriffen. Aussagekräftige Adjektive Persönliche Dynamik aktiv/tatkräftig ausdauernd/hartnäckig/ anspruchsvoll engagiert zielstrebig/zielbewusst gierig ehrgeizig erfolgreich interessiert langweilig wild leichtsinnig draufgängerisch konsequent unkonzentriert passiv/antriebslos/träge willensschwach anspruchslos/bescheiden uninteressiert planlos/ziellos zufrieden resigniert erfolglos teilnahmslos interessant sanft kontrolliert vorsichtig inkonsequent konzentrier Gemütslage leidenschaftlich/lebhaft/temperamentvoll besonnen heiter/ fröhlich leidenschaftslos launenhaft missmutig Selbstbewusstsein selbstständig selbstsicher mutig/tapfer unterwürfig unselbstständig unsicher feige rebellisch Moralische Ausrichtung charakterstark gewissenhaft ehrlich verantwortungsbewusst dankbar treu charakterlos skrupellos/gewissenlos verlogen unverantwortlich undankbar untreu 96 Geistige Fähigkeiten lebensfremd kenntnisreich phantasievoll klug kultiviert reif naiv vernünftig einsichtig lebensnah unwissend ideenlos dumm unkultiviert unreif überlegt töricht uneinsichtig/dickköpfig Emotionale Aspekte sensibel empfindlich kühl/cool munter fröhlich/heiter liebevoll/zärtlich hartgesotten dickfellig hitzig/leidenschaftlich müde niedergeschlagen/mürrisch grob Soziale Aspekte sympathisch gesellig gesprächig zuverlässig tolerant aufgeschlossen angeberisch/hochnäsig/arrogant neidisch uneigennützig hilfsbereit nachgiebig friedlich freundlich/liebenswürdig unsympathisch einzelgängerisch zurückhaltend unzuverlässig intolerant borniert bescheiden großzügig berechnend egoistisch streng aggressiv unfreundlich 97 Es war einmal Indianerland Charakterisierung Schreibe nun eine Charakterisierung in Form eines zusammenhängenden Textes zu Edda oder Jackie. Beziehe dich dabei auf Informationen aus dem Buch. Beschreibe die ausgewählte Figur anhand aussagekräftiger Adjektive. Arbeite hier mit dem Merkblatt „Eine Charakterisierung verfassen“. Dein Text sollte zwischen 120 und 150 Wörtern enthalten. Stichwortartige Vorbereitung: ____________________________________________________________ ____________________________________________________________ ____________________________________________________________ ____________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 98 Die Figur Mauser 1. Lies den Ausschnitt zu Mausers Boxkampf mit Kondor auf den Seiten 134 – 138. Was fällt dir an folgendem Auszug von Seite 137 auf? „[…] Dann geht der Kampf weiter: Meine Schläge kommen präzise aus der Schulter geschossen. Ich tänzle im Ring von einem Bein aufs andere: Schaue Kondor über die Handschuhe hinweg direkt ins lädierte Gesicht. […]“56 ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 2. Überprüfe deine neugewonnenen Erkenntnisse, indem du ausgewählte Ausschnitte, die den Ich-Erzähler gemeinsam mit Mauser zeigen, noch einmal durchliest. • • • • Am Strand, als der Ich-Erzähler von Jackie versetzt wird (S.13-19) In der Wohngegend, als der Ich-Erzähler abends auf Kondor und die zwei kleinen Cowboys trifft (S.40-47) In der Wohnung des Ich-Erzählers, während des Trainings (S.21-28) Das Gespräch mit Jackie in der Villa, die Rechtfertigungsversuche des Ich-Erzählers bezüglich Zöllners Tat (S.58-67) 3. Erkläre, welche Bedeutung/welche Funktion Mauser für den Ich-Erzähler hat? Überlege in diesem Zusammenhang, wann genau Mauser immer wieder an der Seite des IchErzählers auftaucht. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 56 Mohl, Nils: Es war einmal Indianerland, S. 137. 99 Wer bin ich? Der Charakter eines Menschen ist äußerst facettenreich. So kann eine Person beispielsweise nach außen hin schüchtern wirken und gleichzeitig einen aufbrausenden Charakter besitzen. Der Charakter des Ich-Erzählers beinhaltet ebenfalls zahlreiche, unterschiedliche Facetten. Wie siehst du dich selbst? Welche Eigenschaften und Eigenheiten besitzt du, die dich deiner Meinung nach definieren und ausmachen? Anregungen: Bist du eher schüchtern oder offen? Regst du dich schnell auf oder ist das Glas in deinen Augen immer halb voll, anstatt halb leer. Welches ist dein Lieblingseis und was ist typisch für dich? 1. Verfasse einen kurzen Text (100-150 Wörter) in dem du dich selbst beschreibst und persönliche Eigenschaften und Eigenheiten nennst, die dich als Person ausmachen und von anderen unterscheiden. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 100 KALENDER Teil 2: Grenzen Die Geschichte von Grünhorn – und Edda Donnerstag (noch 4 Tage Ferien) Der falsche Käfer (Die Nachtfahrt) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Autokino __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Planänderung (Das Meer) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ 101 Der Fuchs __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ 102 Donnerstagnacht Das erste Unwetter (Gewitterregen) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Motel (Die Beichte) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Die Badewanne __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ 103 Freitag Der Stau __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Das Festival (Noch nicht der Powwow) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Das Camp (Im Wald beim Festival-Gelände) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ 104 Freitagnacht Das Chief. Der Rausch __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Der Powwow (Abbruch) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Rückkehr ins Camp __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ 105 Die Sombreros (Tänzchen zu dritt) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Ein Parkplatzversteck __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Intermezzo (Das Zelt) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ 106 Samstag (Noch zwei Tage Ferien) Der Marterpfahl __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Das zweite Unwetter (Hagelsturm) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Die Lichtung (Sonnenaufgang) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ 107 Das Wildschwein __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Ein Kanu (Der See) __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ Die Auflösung __________________________________________ (Kapitel und Seitenzahl) - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ - __________________________________________________________________________ 108 Die Geschichte von Grünhorn – und Edda Gruppenarbeit Arbeitsaufträge Setzt euch in den euch zugeteilten Gruppen zusammen und nehmt eine Arbeitsteilung vor, welche Gruppenmitglieder sich mit welchen Textauszügen näher befassen. Unterstreicht wichtige Stellen im Buch. Tragt anschließend eure Resultate in der Gruppe zusammen. Haltet die wichtigsten inhaltlichen Punkte in einer Darstellungsform eurer Wahl fest (Tabelle, Mindmap, usw...). Benutzt dazu ein Plakat. Besprecht anschließend die Aufteilung der Redeanteile während des Vortrags und macht euch gegebenenfalls Notizen. Mögliche Zeiteinteilung: Textlektüre und Unterstreichen wichtiger Informationen: Zusammentragen der Resultate und Anfertigen einer Skizze Festhalten der Resultate auf dem Plakat Vorbereiten des Vortrages 5-10 Minuten 15-20 Minuten 10 Minuten 10 Minuten Anschließend stellt jede Gruppe ihren Text samt Ergebnissen kurz vor. (+- 5 Minuten) 109 Gruppen: Gruppe 1: Die gemeinsamen Erfahrungen von Ponyhof und Mauser: - S. 189 (Ponyhofs Wunde), - S. 224, S. 243f. (Konsumieren des Chiefs) Gruppe 2: Mausers und Eddas Erlebnisse auf dem Weg zum Powwow: - S. 200 (Hinfahrt zum Powwow), - S. 216 (Mausers Teilnahme am Powwow), - S.252, S. 275 (im Motel, Mausers Geständnis über Jackie) Gruppe 3: Die Sombrero-Bande: - S. 290, S. 307, S. 322 (Verhalten und Kampf mit Mauser), - S. 260, S. 283 (Mausers Entführung), Exkurs - S. 234 (Aussprache mit Zöllner) Gruppe 4: Das Verhältnis von Mauser und Jackie: - S. 228f. (Gespräch über Jackie), - S. 266 (Jackies Drogenkonsum), - S. 322 (erneute Annäherung im Zelt) Gruppe 5: Die Beziehung von Mauser und Edda - S. 298 (die Aussprache), - S. 315 (das Wildschwein) - S. 333 (Eddas Narbe) - S. 340 (Mausers Entscheidung für Edda) 110 Logo der Schule Arbeitsmappe zum Thema „Drogenkonsum“ Selbstständige Erarbeitung durch die Schüler der Klasse ... (Zeitraum...) 111 1. Warum nehmen Menschen Drogen? Menschen nehmen Drogen, weil sie in ihrem Leben etwas verändern möchten. Hier sind einige der Gründe, die junge Menschen dafür angeben, warum sie Drogen konsumieren: • • • • • • um „wie die anderen zu sein“ um Probleme zu vergessen oder sich zu entspannen um der Langeweile zu entkommen um sich erwachsener zu fühlen um zu experimentieren, auch aus Neugierde aus Protest Sie denken, Drogen seien die Lösung für ein Problem, doch schließlich werden die Drogen selbst zum Problem. In der heutigen Welt aufzuwachsen und zu leben, ist nicht immer leicht. Sportliche Betätigung, die richtige Ernährung, oder auch einfach nur ein langer Spaziergang, um sich Dinge in der Umgebung bewusst anzuschauen, bis man wieder extrovertiert ist und sich besser fühlt, kann manchmal Wunder wirken. Ein Gespräch mit einem Freund, einem Geistlichen oder einem Familienmitglied, dem man vertraut, kann ebenfalls helfen, wenn man Probleme hat. Auch für Menschen mit Drogenproblemen gibt es Lösungen und Wege aus der Abhängigkeit. So etwa Narconon, ein Selbsthilfeprogramm für wirksame Drogenrehabilitation, das auf L. Ron Hubbards Erkenntnissen basiert und eine Erfolgsrate von über 70% vorweisen kann - weit mehr als vergleichbare Einrichtungen. Wie viele tausend Menschen bestätigen können, ist es sehr wohl möglich, sich von Drogenabhängigkeit und den zerstörerischen Langzeitwirkungen von Drogen zu befreien und mit neuer Lebenskraft und Hoffnung durchs Leben zu gehen. Die beste Lösung ist natürlich, gar nicht erst mit Drogen anzufangen. Quelle: www.sag-nein-zu-drogen.de Arbeitsaufträge 1. Welche Gründe nennt Ponyhof in Nils Mohrs Roman „Es war einmal Indianerland“, warum Menschen Drogen konsumieren? Notiere stichwortartig in dein Heft. (Vgl. Buch, S. 243-245) 2. Erkläre in welchem Kontext Ponyhof über den Konsum von Drogen redet! (ca. 40 Wörter) Antworte in ganzen Sätzen. 3. Vergleiche die Gründe für das Konsumieren von Drogen im Text mit den Gründen, die Ponyhof nennt. Welche Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede stellst du fest? Stelle deine Resultate in Form einer Tabelle stichwortartig gegenüber. 112 2. Drogensucht: Wie „funktionieren“ Drogen? Drogen sind im Grunde genommen Gifte. Ihre Wirkung wird von der eingenommenen Menge bestimmt. Eine kleine Menge wirkt stimulierend. Eine größere Menge wirkt beruhigend oder einschläfernd. Eine noch größere Menge kann tödlich sein. Dies gilt für jede Droge, sei es Kaffee, Arsen oder Alkohol, nur die nötige Menge, um die Wirkung hervorzurufen, ist unterschiedlich. Drogen blockieren alle Empfindungen - die wünschenswerten und die unerwünschten. Wenn eine Person denkt, schaut sie auf „Bilder“ in ihrem Verstand. Wie diese geistigen Vorstellungsbilder funktionieren, ist leicht zu demonstrieren. Schließen Sie Ihre Augen und stellen Sie sich eine Katze vor. Sie werden schnell auf das Bild einer Katze schauen. Ihr Verstand zeichnet jede Sekunde Ihres Lebens viele Bilder auf und speichert sie. Wir nennen das Erinnerung. Diese Aufzeichnungen sollen Ihnen dabei helfen, die Probleme des Lebens zu lösen. Normalerweise, wenn sich eine Person an etwas erinnert, reagiert der Verstand sehr schnell und sie erhält die Information unmittelbar mit Hilfe des Verstands. Drogen beeinträchtigen diese Funktion, sie lassen die Bilder im Verstand verschwimmen und verursachen Erinnerungslücken. Informationen in diesem Durcheinander zu erhalten, ist kaum möglich. Drogen verursachen, dass eine Person langsam reagiert und sich dumm fühlt. Fehlschläge im Leben sind die Folge davon. Und wenn sich die Fehlschläge häufen und das Leben härter wird, steigt das Verlangen nach Drogen, um sich mit ihrer Hilfe über die Probleme hinwegzutrösten. Der wiederholte Drogenkonsum oder Drogensucht kann die Wahrnehmung der Person weiter verzerren und ihre Aktionen wirken auf Außenstehende bestenfalls merkwürdig oder irrational. Im Extremfall kann sie auf eigentlich harmlose Situationen sogar mit Gewalt reagieren. Eine der Lügen, die gern über Drogen verbreitet wird, ist, dass sie die Kreativität einer Person fördern oder ihr „Bewusstsein“ erhöhen. Die Wahrheit sieht vollkommen anders aus. Man kann die Emotionen eines Menschen in Form einer Skala darstellen, die von Enthusiasmus ganz oben bis hinunter in tiefste Apathie reicht. Menschen bewegen sich im Laufe ihres Lebens oder auch nur innerhalb eines Tages auf dieser Skala hinauf und hinunter. Ein trauriger Mensch kann Drogen benutzen, um sich selbst ein künstliches Glücksgefühl zu vermitteln. Es wird nur für einen kurzen Moment funktionieren. Kokain lässt die Person in eine falsche Art von Fröhlichkeit hinübergleiten. Wenn die Wirkung der Droge nachlässt, fällt sie tiefer als je zuvor. Und nach jedem Drogenkonsum ist der emotionale Sturz tiefer und noch tiefer. Schlussendlich wird die Droge jegliche Kreativität in der Person vollständig zerstören. Quelle: www.sag-nein-zu-drogen.de Arbeitsaufträge 1. Gliedere den Text in drei Abschnitte und teile jedem Abschnitt die richtige Überschrift zu: „Auswirkungen auf den Verstand“, „Definition von Drogen“, „Zerstörung von Bewusstsein und Kreativität“. 2. Welche Folgen des Drogenkonsums werden im Text genannt? Notiere stichwortartig in dein Heft. 3. Erläutere die Folgen des „Chiefs“ unter denen Mauser in Nils Mohls Roman „Es war einmal Indianerland“ zu leiden hat. Antworte in ganzen Sätzen. (Vgl. Buch S. 224, S. 243-249) (ca. 60 Wörter) 113 3. Internetrecherche 3. 1 Unterschiedliche Arten von Drogen Es gibt verschiedene Arten von Drogen. Suche folgende Begriffe im Internet und notiere die Beschreibungen und Erklärungen stichwortartig in dein Heft: o Alkohol (Ethanol) o Amphetamin o Biogene Drogen o Cannabis o Crack o Crystal Meth (Methamphetamin) o Ecstasy o Heroin o Kinder-Koks (Ritalin) o Kokain o LSD 114 3.2 Crystal Es sorgt für den harten Kick und hat furchtbare Folgen: Laut Zollfahndungsamt konsumieren immer mehr Bayern Crystal – Experten warnen: Das Rauschgift kommt München immer näher. München - Die Droge zählt zu den gefährlichsten der Welt, Experten stellen sie auf eine Stufe mit Heroin und Crack. Crystal aber ist keine x-beliebige Gossen-Droge. Es ist die meist konsumierte Droge der Welt. Wenn es so weitergeht, wird das auch in Bayern so sein. Und zwar sehr bald. In diesem Jahr hat das Zollfahndungsamt in Zusammenarbeit mit tschechischen Kollegen so viele Crystal-Konsumenten festgenommen wie noch nie – das Hauptgebiet liegt in NordostBayern: 2009 flogen zwischen Hof im Norden und Furth im Wald im Süden 21 Menschen auf, sagt Jürgen Thiel, Leiter des Sachgebiets Rauschgift im Zollfahndungsamt München. Die hatten insgesamt 138 Gramm Crystal dabei. 2010 waren es 109 Fälle mit 1200 Gramm, im ersten Halbjahr 2011 bereits 210 mit 2600 Gramm. Crystal macht extrem abhängig und Menschen zu Zombies: Nach einigen Jahren faulen ihnen die Zähne ab, sie bekommen Pusteln im Gesicht, Halluzinationen und Panikattacken. Viele sterben an Hirnblutungen, Herzinfarkten oder Hitzschlag, weil die Körpertemperatur im Rausch auf bis zu 43 Grad steigen kann. „Manche Langzeitkonsumenten haben sogar richtige Löcher in der Gehirnmasse“, sagt Thiel, „wie ein Schweizer Käse.“ Die Nervenbahnen sind zerstört, bei vielen führt das zu Langzeitpsychosen und Schizophrenie. Jürgen Thiel und seine Kollegen nennen Crystal deshalb auch „die Droge, die blöd macht“. Wer so zerstört endet, ist meist nicht älter als 29, sagt der Oberamtsrat. „Und für den Rest seines Lebens ein Sozialfall.“ Arbeitsaufträge 1. Gib die Quelle dieses (gekürzten) Textauszugs an. o In welcher Zeitung ist der Artikel erschienen? o Wann ist der Artikel erschienen? o Wer hat den Artikel verfasst? Antworte in ganzen Sätzen! 2. Notiere stichwortartig die Folgen von Crystal in dein Heft. 3.3 Drogensucht. Wo Betroffene Hilfe finden Viele Organisationen und Vereine unterstützen Drogenabhängige mit Beratungen und Informationen. Suche 5 ernst zu nehmende Internetadressen für Betroffene und Angehörige und notiere Namen und Internetadresse in dein Heft. 115 116 117 118 Übungen zu den Satzgefügen 1. Setze die passenden Konjunktionen ein. _________ Mauser Edda alleine im Motel zurückgelassen hat, ist sie ihm auf das PowwowFestival gefolgt. Aufgeregt durchquert sie die Menschenmenge, ______________ von allen Seiten laute Musik aus den Boxen dröhnt. Edda steigt auf eine kleine Erhöhung, ___________________ sie das Gelände besser überblicken kann, doch nichts. „Ich frage mich, ____________ Mauser wohl auch gerade an mich denkt?“ Sie möchte ihn auf jeden Fall finden, _________________ sie sich Sorgen um ihn macht. Sie kann sich nicht vorstellen, wie es sein muss, ______________ man plötzlich erfährt, _____________________ der eigene Vater ein Mörder ist. _____________ sie das Gelände mehrfach mit Blicken abgesucht hat, beschließt sie, zurück zum Auto zu gehen. Sie hat nicht mehr geschlafen, ____________ sie von dem Motel weggefahren ist. „Ich hoffe nur, ________________ es ihm gut geht“, denkt sie, ______________ sie plötzlich jemanden ihren Namen rufen hört. 2. Ergänze folgende Sätze: 1. Mauser fährt zum Powwow, weil ______________________________________________ ___________________________________________________________________________ 2. Zöllner verschwindet plötzlich, nachdem ________________________________________ ___________________________________________________________________________ 3. Mauser wartet am Strand auf Jackie, obwohl _____________________________________ ___________________________________________________________________________ 4. Kondor geht im Ring taumelnd zu Boden, als ____________________________________ ___________________________________________________________________________ 119 5. „Diese Bilder kenne ich sonst nur aus dem Fernsehen“, denkt Mauser, während _________ ___________________________________________________________________________ 3. Verbinde beide Hauptsätze zu einem Satzgefüge aus Hauptsatz und Nebensatz. Achte dabei auf die Verbstellung und die Kommasetzung. 1. Ich habe keine Angst vor dir Kondor. Ich werde dich im Ring besiegen. (weil) Ich habe keine Angst vor dir Kondor, weil ich dich im Ring besiegen werde. 2. Ich mag Edda. Ich bin in Jackie verliebt. (obwohl) ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 3. Ponyhof und Jackie fahren zum Powwow. Sie vertreten dort die Interessen der Kundgebung. (weil) ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 4. Edda glaubt Mauser nicht. Er meint es ernst mit ihr. (dass) ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 5. Mauser sah Jackies blonde Freundin. Er wusste, wo er Jackie findet. (Nachdem) Nachdem___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 6. Mauser hat einen Ferienjob. Er kann sich einen Punchingball kaufen. (damit) Damit______________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 120 121 Übung zu den Relativsätzen 1. Bilde Relativsätze Mauser: „Ich möchte einen Vater haben, _________________________________________ __________________________________________________________________________“ Mauser: „Ich möchte einen Vater haben, der für mich da ist. 2. Jackie trägt den roten Regenmantel, ____________________________________________ ___________________________________________________________________________ 3. Das ist die Mütze, __________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 4. Mauser hat sich einen Film ausgeliehen, ________________________________________ ___________________________________________________________________________ 5. Im Kanu liegt das Wildschwein, _______________________________________________ ___________________________________________________________________________ 6. In Ponyhofs Rucksack befinden sich die Drogen, _________________________________ ___________________________________________________________________________ 122 Es war einmal Indianerland Schreibaufgabe Lies noch einmal den Textauszug auf den Seiten 243-250, als Mauser und Ponyhof das Chief einnehmen und unterstreiche wichtige Stellen im Buch. Schreibaufgabe: Mauser ist wieder zu Hause in seiner Wohnsiedlung und trifft dort auf Kondor. Er berichtet ihm von seinen ersten Erfahrungen mit Drogen. o Beschreibe die Wirkung des Chiefs und wie sich Mauser dabei gefühlt hat. o Gehe auf Mausers Gefühle ein, dass er sich von Ponyhof betrogen fühlt, da dieser ihm das Chief heimlich untergeschoben hat. Erläutere außerdem, warum es für Mauser als Sportler besonders schlimm war, Drogen zu konsumieren. o Beschreibe ebenfalls die Reaktion Kondors. Beachte dabei dessen Charakter aber auch den Umstand, dass sein Bruder durch einen Überdosis gestorben ist. o Schreibe in der Ich-Form! o Gebrauche die Zeitformen Präsens (momentane Gefühlslage...) und Präteritum (Rückblenden...). o Dein Text soll 120-150 Wörter umfassen. 123 Die Indianermotivik im Buch 1. Die Kundgebung Lies die Seiten 97-99 zur Kundgebung im Buch und unterstreiche wichtige Stellen. Versuche, Antworten auf folgende Fragen zu finden: - Wogegen protestieren die Teilnehmer der Kundgebung? - Wie / Auf welche Weise protestieren sie? - Wie lauten ihre Parolen ? Anschließend werden die Resultate gemeinsam an der Tafel zusammengetragen. + + 124 Powwow Ein Powwow (auch Pow-Wow oder Pow Wow) ist ein Treffen nordamerikanischer Indianer (oder auch von Indianern mit Nicht-Indianern), um gemeinsam zu tanzen, zu singen, Kontakte zu knüpfen und die indianischen Kulturen zu ehren. Etymologie Der Begriff „Powwow“ stammt aus der Narragansett-Sprache und bedeutet „Schamane“ oder spiritueller Führer des Krieges. Es wird aber in der Algonkin-Sprache als Ratsversammlung übersetzt. Spätestens im 18. Jahrhundert wurde der Begriff von englisch- und deutschsprachigen Kolonisten übernommen. Geschichte Die Vorläufer der Powwows entstanden um 1850 bei den Ponca und Omaha als öffentliche Veranstaltungen von Kriegergesellschaften. Der Zweck dieser Veranstaltungen lag u.a. in der Stärkung der Gemeinschaft in psychischer und sozialer Hinsicht. Dies geschah durch die Entwicklung einer eigenen Identität der Gesellschaft in allen Bereichen des traditionellen Lebens und dem bewussten Umgang damit. Nach innen schuf man sich eigene Grundsätze, die man bei bestimmten Anlässen in der Öffentlichkeit demonstrierte. Deshalb wiesen diese Veranstaltungen militärische, religiöse, soziale, wirtschaftliche, rechtliche, didaktische, kulinarische, künstlerische, unterhaltende und andere traditionelle Aspekte auf, die genau auf die betreffende Kriegergesellschaft zugeschnitten waren. Es waren also typische Volksfeste. Verschiedene Kriegergesellschaften anderer Völker übernahmen im Laufe der Zeit diese Bräuche und verbanden sie mit ihren eigenen Bräuchen. Auf diese Weise verbreiteten sich die Powwow-Vorläufer im 19. Jahrhundert über die mittleren, nördlichen und südlichen Plains und Prärien u.a. zu den (Lakota, Cheyenne, Absarokee (Crow) und Blackfoot). Als diese Völker gezwungen wurden, in Reservaten zu leben, verloren die Kriegergesellschaften ihre Bedeutung. Die alten Bestandteile des Volksfestes wurden jedoch beibehalten und weiterentwickelt. Dabei wurden sie in einigen Teilen vereinfacht und in anderen komplexer. Seit der Reservatszeit ist es irrelevant, ob die Powwowleute Mitglieder einer Kriegergesellschaft sind, von welchem Volk sie stammen, aus welchem Naturraum oder aus welchem Erdteil sie kommen. Entscheidend ist nur noch die Zugehörigkeit oder Anerkennung irgendeiner Stammeskultur. Die Nachfolger der Mitglieder der Kriegergesellschaften sind seit dem Ersten Weltkrieg die Kriegsveteranen. Dadurch lebten viele alte Traditionen in den 20er Jahren wieder auf. Die Aspekte Sport und Spiel kamen hinzu. Im 20. Jahrhundert verbreitete sich die Powwowkultur über ganz Nordamerika und fand auch in Europa ihre Anhänger. In den 1970er Jahren wurden die Powwows von der US-Regierung nur als heidnische Tänze angesehen und nur noch an Feiertagen erlaubt. Heutzutage finden Powwows nur noch als Tanzwettbewerbe statt, wobei die Kultur aber immer noch beachtet wird. In Deutschland finden regelmäßig Powwows der hier stationierten amerikanisch-indianischen Soldaten statt. Die Teilnahme von nicht-indianischen 125 Living-History-Darstellern, die in ihrer Freizeit das Leben der früheren Indianer nachspielen („Hobbyisten“ genannt), wird nicht gern gesehen. Zweck und Bedeutung Powwows sind heute der in der Öffentlichkeit deutlichste Ausdruck der nordamerikanischen Indianerkulturen. Die Teilnehmer präsentieren hier stolz ihre Stammeszugehörigkeit und erneuern bei jeder dieser Veranstaltungen ihr Selbstverständnis als „Native Americans“. Demnach sind Powwows soziologisch betrachtet weit mehr als nur indianische Volksfeste. Der Zweck eines Powwows besteht darin, den gemeinschaftlichen Geist zu stärken und die Zugehörigkeit zu einer indianischen Kultur aktiv zu leben. Das geschieht durch Stärkung von Körper, Seele und Geist. Für ein gutes Leben ist es den Powwowleuten wichtig, bewusst die Traditionen zu pflegen. Auf den Powwows geschieht das beispielsweise durch Trachten, Abzeichen, Regalia, Symbole, Tänze, Rituale, Rechtsakte, Zeremonien, Ehrungen, Speisen, Sprache(n), Lieder, Gebete, Geschichten, Anekdoten, Witze, Kunst, Spiele, Sport usw. Außerdem wurde geraucht um den Mächten ein Opfer zu bringen oder diese einzuladen. Powwows sind heute in erster Linie ein komprimiertes Abbild der traditionellen Lebensweise der Ureinwohner der nordamerikanischen Plains und Prärien. Die gemeinsame Teilnahme von Angehörigen sehr unterschiedlicher Stammeskulturen führt trotz der Pflege der jeweiligen Eigenheiten zu einer Vermischung der unterschiedlichen kulturellen Elemente und fördert so das Entstehen einer gemeinsamen indianischen Kultur mit einem Schwerpunkt auf den Plainskulturen. Auch die Tatsache, dass sich bei Powwows häufig „multikulturelle“ Liebespaare finden, bestätigt diesen Trend. Ein anderer Grund für Powwows war das Finden eines Kompromisses für ein Problem, auch für ein Friedensangebot zwischen verschiedenen Parteien. Bestandteile Ein Powwow kann wenige Stunden bis mehrere Tage dauern. Ein Powwowtag beginnt mit dem offiziellen Weckruf eines Ausrufers bei Sonnenaufgang und endet häufig mit den inoffiziellen nächtlichen Privatparties am Morgen nach dem letzten Veranstaltungstag. Dazwischen kann eine Vielzahl von Einzelevents stattfinden. Dabei unterscheidet man zwischen Veranstaltung in der Tanzarena, Veranstaltungen außerhalb der Tanzarena und Veranstaltungen die inner- und außerhalb der Tanzarena stattfinden. Jede Veranstaltung folgt dabei einem bestimmten Ablauf. Ein Bestandteil eines Powwows ist in der Regel eine Musik- und Tanzveranstaltung. Da sich bei Powwows oftmals mehrere tausend Teilnehmer treffen, muss es rechtzeitig geplant werden. Dies organisiert das Powwow Komitee, indem es u.a. Sponsoren sucht, Werbung macht, Künstler bucht und zahlreiche Helfer wirbt. Beim Termin spielen der Arena Direktor und der Master of Cermonies wichtige Rollen. Die Zeremonie des Einzuges, mit der jedes authentische Powwow beginnt, gilt vielen Indianern als heilig, so dass es oft nicht gestattet ist, dabei zu filmen. Bei diesem Einzug laufen ein Geistlicher, die Flaggenträger (meist Kriegsveteranen) und die Tänzer bei der Musik der Trommelgruppe in die Arena ein. Anschließend erfolgt die Ehrung der Veteranen, gefolgt von den verschiedenen Tänzen. Quelle: www.wikipedia.de Arbeitsauftrag : Unterstreiche die Merkmale des traditionellen Powwows im Text. Vergleiche diese mit den gesammelten Fakten zur Kundgebung im Buch. Welche Gemeinsamkeiten stellst du fest ? Notiere in dein Heft. 126 Das Auftauchen des Indianers Arbeitsauftrag : Im Folgenden findest du eine Auflistung der Stellen im Buch, in denen der Indianer auftaucht, beziehungsweise die Indianersymbolik eine Rolle spielt : Teil 1: Die Geschichte von Mauser – und Jackie Seite: 169 – 55 – 27 – 86 – 110 – 152 – 183 Teil 2: Die Geschichte von Grünhorn – und Edda Seite: 218 – 202 – 222 – 252/253 – 189 – 246 – 296 – 211 – 298 Schlag die entsprechenden Stellen nach und beantworte folgende Fragen : - Wo taucht der Indianer auf ? - In welcher Form taucht er auf, beziehungsweise was tut er ? - In welcher Lage befindet sich Mauser jeweils, wenn der Indianer auftaucht. (Warum taucht er gerade in diesen bestimmten Situationen auf?) Trage deine Ergebnisse nach vorgegebenem Muster in die Mindmap ein. 127 In der Videothek Zwischen den Regalen Im Freibad Reitautomat in Form eines Indianerpferdes Mauser lernt Jackie kennen Vor Mausers Wohnung Auftauchen des Indianers (Teil 1) 128 Auf dem Weg zum Powwow Auf der Rückbank des Autos Auf der Autobahnbrücke Indianermusik im Radio Edda liest Mauser während seines Tiefpunktes auf und fährt mit ihm zum Powwow Auf dem Parkplatz des Autokinos Auftauchen des Indianers (Teil 2) 129 Lehrerhandreichungen zu den Arbeitsmaterialien Nils Mohl: „Es war einmal Indianerland“ 130 Verlaufsplanung 1 2 3 4 5 6 7 8 Titel Kurzsequenz „Plattenbau“ (Hinführung) (Vertiefung) „Leben im Plattenbau“ „Zwischen Sozialutopie und Gangster-Rap“ Sachtext: „Zwischen Sozialutopie und Gangster-Rap“ „Es war einmal Indianerland“ „Teil 1: Krieger: Die Geschichte von Mauser – und Jackie Einführungsstunde Die Wohngegend des Ich-Erzählers Im Freibad / Eine Fortsetzung schreiben Im Freibad / Eine Fortsetzung schreiben Überarbeitung Möglicher Lektüretest / Besprechung Kalenderauszüge 910 11 Analyse des Gesprächs zwischen Jackie und dem Ich-Erzähler über Zöllners Tat Mögliche Schreibaufgabe - - Inhalt Bildimpuls: Atmosphäre von Plattenbauten Sachtexte „Großwohnsiedlungen“ und „Plattenbau“ Arbeitsblatt: Erstellen einer Mindmap Audiotext „Leben im Plattenbau“ Arbeitsblatt „Einen Sachtext mithilfe der Fünf-SchritteLesemethode bearbeiten“ (Arbeitsblatt) (1. Teil) „Einen Sachtext mithilfe der Fünf-SchritteLesemethode bearbeiten“ (2 Teil) Verbesserung Arbeitsblatt: Klappentext zur Erschließung zentraler Themen Kalender zu Teil 1 „Krieger“ (Gemeinsame Lektüre des ersten Kapitels und Ausfüllen des Kalenders) Texterschließung Erstellen des Tafelbildes Diskussion / Anknüpfen an die Plattenbausequenz Sido „Mein Block“ (Alternativ) Lektüre Kapitel 3 Merkblatt „Schreibe die Geschichte weiter“ Schreibaufgabe „Freibad“ Überarbeitung der Schreibaufgabe nach Korrektur der Lehrperson (Inhalt und Form) (Arbeit mit einem Wörterbuch) Ausfüllen bestimmter Kalenderauszüge, die es zu Hause zu lesen galt Verbesserung aller bis dahin ausgefüllten Kalenderauszüge und Besprechung zentraler Stellen (Möglichkeit der Schüler, Unklarheiten zu klären) - Analyse des Gesprächs Analyse und Beurteilung von Jackies Verhalten Verbesserung / Vorträge - Schreibe einen Brief an Jackie, indem du dich in die Lage des Ich-Erzählers hineinversetzt und ihr Verhalten kritisch analysierst (fakultativ) 131 11- Charakterisierung 12 Hinführung 13 14 15 Eine Charakterisierung verfassen Eine Charakterisierung verfassen/ Überarbeitung Möglicher 2. Lektüretest - 16 17 18 19 Die Figur Mauser Wer bin ich? Es war einmal Indianerland Teil 2: Grenzen: Die Geschichte von Grünhorn – und Edda Gruppenarbeit zum zweiten Teil der Ganzschrift 20 21 Sequenz zur Drogenproblematik (Hinführung) - - Charakterisierung von Edda und Jackie (Arbeitsblatt) Zuordnung von Merkmalen und Eigenschaften Reflektion des Ich-Erzählers über die ideale Frau Beschreibung der beiden Frauen durch den IchErzähler … Merkblatt Arbeitsblatt Überarbeitung auf Inhalt und Form hin (peer-review) Vorträge ausgewählter Schülerproduktionen Ausfüllen bestimmter Kalenderauszüge, die es zu Hause zu lesen galt Verbesserung aller bis dahin ausgefüllten Kalenderauszüge und Besprechung zentraler Stellen (Hier können ausgewählte Stellen noch einmal im Detail mit den Schülern gelesen und besprochen werden.) Erschließung der Figur Mauser (Arbeitsblatt) Mauser ist kein isolierter Charakter, sondern Teil der Persönlichkeit des Ich-Erzählers Erklärung der Struktur Die Schüler sollen selbst reflektieren, welche Eigenschaften sie ausmachen und diese schriftlich festhalten Anschließende (freiwillige) Vorträge (Die Schüler haben den Kalender zum 2. Teil des Buchs bereits erhalten und hatten die Aufgabe, den 2. Teil über die Ferien zu lesen und den Kalender auszufüllen. Diesen kann man als weiteren Lektüretest in den „contrôle continu“ einfließen lassen oder aber die erste Stunde dafür nutzen, Probleme und Schwierigkeiten in dem Zusammenhang zu klären.) - Arbeitsaufträge Gruppenarbeit - Arbeit an der Gruppenarbeit Vorträge (1/2) - Puffer: Es ist wichtig, ausreichend Zeit für diese Aufgabe einzuplanen, damit sie gewissenhaft erledigt wird. Zudem können bei den Vorträgen interessante Diskussionen zu bedeutsamen Entwicklungen im Buch entstehen. Diese sollte man unbedingt aufgreifen und weiterführen. Lektüre und Besprechung von Mausers Drogenkonsum auf dem Powwow-Festival Bildmaterial: Folgen von jahrelangem Konsum von Cristal Meth Möglichkeit einer spontanen Diskussion - 132 22 28 29 Selbstständige Erarbeitung der Arbeitsmappe Internetrecherche Selbstständige Erarbeitung der Arbeitsmappe Erarbeitung der Sachtexte und Aufgaben zur Ganzschrift Selbstständige Erarbeitung der Arbeitsmappe Verbesserung Hörverstehen: Übung Das Phänomen Sucht Hörverstehen Test Hörverstehen Körperschäden durch Drogen Hörverstehen Satzgefüge 30 Satzgefüge 31 Abprüfen der Schreibkompetenz Indianermotivik (Hinführung) Indianermotivik Powwow 23 24 25 26 27 32 33 - Selbstständige Internetrecherche (Lehrperson nimmt die Rolle des formativen Begleiters ein.) - Die Schüler sollen autonom die Fragen zu den Sachtexten in der Arbeitsmappe sowie die Fragen zur Ganzschrift beantworten. (Falls die eingeplante Zeit nicht ausreicht, können die Schüler, die Arbeit zu Hause zu enden machen.) - Gemeinsame Verbesserung der einzelnen Aufgaben - Das Phänomen Sucht - Verbesserung Körperschäden durch Drogen (Dieser Test kann zur Erlangung der Hörkompetenz genutzt werden.) Verbesserung Theorie und Übungen Verbesserung Theorie und Übungen Verbesserung Mauser berichtet Edda von seiner Aussprache mit Zöllner Ziele der Kundgebung Arbeit mit dem Text und Erstellen eines Tafelbildes Vergleich zwischen dem traditionellen Powwow und dem Powwow-Festival Erschließung des Sachtextes und Vergleich mit dem Buch Erstellung eines Tafelbildes Erklärung des Titels (Audiotext und Tafelbild) Audiotext Gemeinsame Erarbeitung eines Tafelbildes - 34 Indianermotivik Erklärung des Titels 35 Indianermotivik Auftauchen des Indianers Indianermotivik 36 - Arbeitsblätter (mögliche Aufteilung der Klasse in zwei Gruppen) Verbesserung der Arbeitsblätter Abschluss der Ganzschrift (Mauser hat zu sich selbst gefunden) Evtl. noch einmal auf die Struktur des Buches eingehen Evtl. Vorträge der Schreibaufgabe 133 Lehrerhandreichungen zu den Arbeitsmaterialien Nils Mohl: „Es war einmal Indianerland“ (Teil 1: Krieger: Die Geschichte von Mauser – und Jackie) 134 Plattenbausequenz: Bildimpulse57 58 60 59 61 57 Die Bildimpulse sind in digitaler Form auf der beiliegenden CD enthalten. URL: http://www.das-neue-dresden.de/impressionen.html [31.1.15] 59 URL: http://www.dailytalk.ch/linker-klassenkampf/plattenbau/ [31.1.15] 60 URL: http://www.histocard-shop.de/product_info.php?products_id=9446 [31.1.15] 61 URL: http://www.baulinks.de/webplugin/2005/1333.php4 [31.1.15] 58 135 Nils Mohl: „Es war einmal Indianerland“ Vorüberlegungen zum Buch Hier findest du den Klappentext von Nils Mohls „Es war einmal Indianerland“. Welche Themen werden deiner Meinung im Buch aufgegriffen? Notiere deine Vermutung stichwortartig an den Rand. Stell dir vor, du bist 17 und lebst in den Hochhäusern am Stadtrand. Der Sommer ist heiß. Es ist Mitternacht, als dir Jackie den Kopf verdreht. Im Freibad. Fuchsrotes Haar. Sandbraune Haut. Stell dir vor, wie dir die Funken aus den Fingern sprühen vor Glück. Und plötzlich fliegt die Welt aus den Angeln: Zöllner erwürgt seine Frau. Edda, die 21-Jährige aus der Videothek, stellt dir nach. Mauser steigt mit Kondor in den Ring. Immer wieder meinst du, diesen Indianer mit der Adlerfederkrone zu sehen. Und dann zieht zum Showdown ein geradezu biblisches Gewitter auf – fühlt es sich so an, erwachsen zu werden? 136 Anhand des Klappentextes sollen die Schüler antizipieren, welche Themen im Buch möglicherweise angeschnitten werden. Die Vorschläge / Äußerungen der Schüler können gemeinsam an der Tafel festgehalten und stichwortartig auf dem Arbeitsblatt notiert werden. Mögliche Schülerantworten: - Jugendlicher im Mittelpunkt der Handlung - Plattenbausiedlung - Verliebtsein - Zwei Frauen - Boxen - Indianer - Erwachsenwerden - ... 137 KALENDER62 Teil 1: Krieger Die Geschichte von Mauser – und Jackie Lösungen63 Mittwoch (noch 12 Tage Ferien) Die Videothek. (Kapitel 5, S. 48) - Der Ich-Erzähler lernt Edda in der Videothek kennen - Auf dem Weg dorthin kommt er an einer Gedenkstätte für einen verunglückten Motorradfahrer vorbei - Er erinnert sich an den Tod eines kleinen Kindes aus der Siedlung - (Auftauchen des Indianers) Zwei Überfälle. (Kapitel 7, S. 69) - Der Ich-Erzähler verlässt die Videothek - Er denkt über Edda nach, die er gerade kennengelernt hat - Er denkt darüber nach, ob er abends illegal ins Freibad gehen soll (Austausch IchErzähler und Mauser) - Kondor überrascht ihn und nimmt ihm die DVD ab, damit er keine Ausrede mehr hat, am Abend nicht mit ins Freibad zu gehen - (Weitere Informationen über Kondors sozialen Abstieg und den Tod seines Bruders Emmemm) Das Freibad. (Kapitel 18, S. 168) - Der Ich-Erzähler kommt im Freibad an - Er lernt Jackie und ihre Freundin kennen - Es kommt zu einem ersten Gespräch zwischen beiden - Er verspricht ihr, sich ihre Telefonnummer mit einer Scherbe in den Handrücken zu ritzen - (Der Ich-Erzähler ist sofort von Jackie fasziniert) 62 An dieser Stelle soll angemerkt werden, dass geringfügige Veränderungen an der Vorlage des Kalenders vorgenommen wurden, die dem besseren Verständnis der Schüler zugrunde liegen. 63 Die vorliegenden Lösungsvorschläge geben ausgewählte bedeutsame Ereignisse stichwortartig wieder. Die Notizen stellen keine umfangreiche Zusammenfassung der einzelnen „Kapitel“ dar. Sie dienen in erster Linie als Orientierungshilfe und Gedächtnisstütze. Zudem stellen sie keine Musterlösung für die von den Schülern zu erwartenden Antworten dar. 138 Die Razzia im Freibad. (Kapitel 3, S. 30) - Ponyhof und Jackie berichten vom Powwow - Die Polizei führt eine Razzia im Freibad durch - Jackie und der Ich-Erzähler verstecken sich im Hallenbad, es kommt zu ersten Annäherungsversuchen zwischen beiden - Sie werden plötzlich durch das Auftauchen greller Taschenlampen jäh unterbrochen 139 Donnerstag Taxifahrt. (Das Viertel am Fluss) (Kapitel 8, S. 77) - Der Ich-Erzähler und Jackie machen sich nach dem Schwimmbad um 2.00 Uhr morgens auf den Weg zu Jackie nach Hause - Die sozialen Unterschiede zwischen den beiden werden deutlich64 - Beschreibung von Jackies Wohngegend - Der Ich-Erzähler „vergöttert“ Jackie - Beide küssen sich Eine Lektion für die zwei kleinen Cowboys. (Kapitel 12, S. 112) - Der Ich-Erzähler geht nach der Nacht im Freibad joggen - Er trifft auf die zwei kleinen Cowboys, die ihn provozieren, bis er einem von ihnen gewaltsam zwischen die Beine greift, um ihm eine Lektion zu erteilen (Dies führt zum späteren Streit mit Kondor) - Der Ich-Erzähler denkt über Jackie nach Der Zigeuner. Kampfansage. (Kapitel 4, S. 40) - Der Ich-Erzähler trifft abends erneut auf die zwei kleinen Cowboys (Er erkennt nicht, ob sie ein nasses Handtuch oder eine tote Katze in den Händen halten) - Kondor taucht plötzlich auf und fordert den Ich-Erzähler zu einem Boxkampf heraus, um sich für sein Vergreifen an den zwei kleinen Cowboys zu rächen - „Mauser“ taucht plötzlich auf (Er und Kondor verabreden sich für Samstag zum Boxkampf) 64 Die kursivgedruckten Anmerkungen werden nicht unbedingt von den Schülern erwartet, sind jedoch hilfreich als Gedächtnisstütze für die Lehrperson. 140 Freitag Post. (Eine Karte) - Der Ich-Erzähler erhält eine Karte von einer Unbekannten (Edda) - (Die erste Karte befindet sich auf Seite 39) Die Kundgebung. (Kapitel 10, S. 94) - Der Ich-Erzähler sucht Jackie auf der Kundgebung - Ponyhof erklärt Mauser den Sinn der Kundgebung und berichtet vom Powwow - Der Ich-Erzähler und Jackie nähern sich erneut an - Der Ich-Erzähler erinnert sich an Emmemm Im Fesselballon. (Kapitel 13, S. 119) - Jackie und der Ich-Erzähler verschwinden von der Kundgebung und machen eine Ballonfahrt - Jackies oberflächlicher Charakter kommt klar zum Vorschein - (Der Ich-Erzähler erinnert sich am Montag an dieses Ereignis und kündigt dann auch seinen Ferienjob, um mehr Zeit mit Jackie verbringen zu können) 141 Samstag Schnürhalbschuhe. (Kapitel 2, S. 21) - Die Wohngegend des Ich-Erzählers wird beschrieben - Er sieht Edda vor seiner Wohnung und folgt ihr - (Sie schreibt ihm die mysteriösen Karten) - (Auftauchen des Indianers) Die Kolonie am See. (Kapitel 11, S.103) - Der Ich-Erzähler folgt Edda zu ihr nach Hause - Er fühlt sich zu ihr hingezogen, kann damit aber nicht umgehen - Er weist sie schroff zurück und kassiert eine Ohrfeige - Der Ich-Erzähler stürmt davon - Als Edda ihn aufhalten möchte, fallen beide hin Vier Runden im Ring. (Kapitel 14, S. 130) - Der Ich-Erzähler zieht einen Vergleich zwischen Jackie und Edda - Der Ich-Erzähler kämpft gegen Kondor und gewinnt - In diesem Kapitel wird klar, dass der Ich-Erzähler und Mauser ein und dieselbe Person sind 142 Sonntag Strand. (1. Kapitel, S. 13) - Der Ich-Erzähler wird von Jackie versetzt - Er wartet im Regen am Strand auf sie - Während der „Unterhaltung“ zwischen Mauser und ihm werden bereits die vorherrschenden sozialen Unterschiede zwischen Jackie und dem Ich-Erzähler angeschnitten Regen Regen Regen. (Der Mord) (Kapitel 9, S.85) - Der Ich-Erzähler ist auf dem Nachhauseweg vom Strand - Er ist sehr verletzt - Er glaubt, einen Indianer in einem Kanu auf dem Meer zu sehen - Er trifft auf Zöllner im Hausflur - Man erfährt viel über dessen Vergangenheit - An diesem Tag geschieht auch der Mord an Laura 143 Montag Abschied vom Chef. (Kapitel 13, S. 119) - Mauser kündigt seinen Job auf der Baustelle - Er erinnert sich an die gemeinsame Ballonfahrt mit Jackie am Freitag nach der Kundgebung Observation. (Kapitel 14, S. 140) - Mauser beobachtet Jackie in der Strandbar - zu Hause versucht er Jackie und Edda zu vergessen - Er liest schlussendlich doch noch Eddas zweite Karte (Noch eine Karte.) 144 Dienstag Fahndung. (Kapitel 17, S. 158) - Mauser trifft sich mit Edda auf dem Parkdeck - Er erzählt ihr von Zöllners Tat und dessen Flucht - Er redet offen über seine Gefühle - Edda ist für ihn da, anders als Jackie am kommenden Tag (Mittwoch) Das Baumhaus. (Nacht.) (Kapitel 16, S. 148) - Mauser ist auf dem Weg zum Baumhaus - Er trifft auf Kondor, dieser hat Zöllner getroffen, ihm Geld gegeben und zum Festival geschickt - Mauser denkt über Zöllners Tat und dessen Flucht nach - Er ist durcheinander, weiß nicht wohin, weiß nicht, was er tun soll - (Er betrachtet das Haupt eines Indianers auf einer leeren Zigarettenpackung) 145 Mittwoch (noch 5 Tage Ferien) (wieder ein Mittwoch) Die Villa. (Noch nicht zum Powwow.) (Kapitel 6, S. 58) - Mauser ist bei Jackie zu Hause - Erneut werden die sozialen Unterschiede zwischen beiden deutlich - Er spricht mit ihr über Zöllners Tat und ist völlig verzweifelt - Jackie geht nicht auf ihn ein, interessiert sich nicht für seine Gefühle (anders als Edda) Die Bohrmaschine. (Kapitel 19, S. 176) - Mauser ist bei Edda zu Hause, um sich ihre Bohrmaschine auszuleihen - Er fühlt sich wohl bei ihr, sie versucht ihm zu helfen und auf ihn einzugehen - Beide küssen sich - Edda macht einen Rückzieher - Mauser fragt sie, ob sie ihn zum Festival begleitet - Anschließend läuft er mit Eddas Bohrmaschine weg Die Autobahnbrücke. (Kapitel 19, S. 176)) - Mauser trifft erneut auf die zwei Cowboys - Er hat den absoluten Tiefpunkt erreicht - Er bricht völlig zusammen, erkennt, dass er völlig alleine auf der Welt isst, - Er schreit in die Nacht hinaus, schreit laut nach „Manitu“ 146 Die Wohngegend des Ich-Erzählers Verbindung zur Plattenbausequenz Arbeitsauftrag: Unterstreiche die Stellen im Text, die die Wohngegend des Ich-Erzählers illustrieren. Achte dabei insbesondere auf die Beschreibung, die Lage, die Bewohner und die Atmosphäre. (Kapitel 2, S. 21-23) Mögliches Tafelbild: Wohngegend des Ich-Erzählers Beschreibung: - Plattenbauten - 3-16 Stockwerke - graue Klötze - Aufwertung durch farbenfrohe Balkone - Aneinanderreihen von Satellitenschüsseln - Vergleich der Siedlung mit einem Ameisenhaufen Lage: - am Stadtrand Bewohner: - Mischung aus fremden Kulturen - alle Altersklassen Atmosphäre: - laute Geräuschkulisse Mischung aus verschiedenen Gerüchen Anschließend können ebenfalls Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu den vorangegangenen Texten über die Plattenbau-Thematik erörtert werden. 147 Lehrerhandreichungen zu den Arbeitsmaterialien Nils Mohl: „Es war einmal Indianerland“ (Teil 2: Grenzen: Die Geschichte von Grünhorn – und Edda) 148 KALENDER65 Teil 2: Grenzen Die Geschichte von Grünhorn – und Edda Lösungen66 Donnerstag (Noch 4 Tage Ferien) Der falsche Käfer. (Kapitel 4, S. 216) - Rückblick: Edda liest Mauser auf der Autobahnbrücke auf Autokino. (Kapitel 4, S. 216) - Beide wachen in Eddas Käfer auf dem Parkplatz eines Autokinos auf - Mauser erklärt, warum er zum Powwow möchte - Im Hintergrund läuft Indianermusik - Sie brechen zum Meer auf Planänderung. (Das Meer) (Kapitel 18, S. 331) - Edda und Mauser fahren ans Meer - Edda erklärt, woher sie ihre Narbe hat - Der Ich-Erzähler spricht mit Edda über „Mauser“ (S. 335) - Sie macht ihm deutlich, dass dieses Gefühl, manchmal eine Rolle zu spielen, normal ist - Er fühlt sich wohl bei ihr, sie gibt ihm ein Gefühl der Geborgenheit Der Fuchs. (Kapitel 2, S. 200) - Mauser und Edda sind im Auto unterwegs zum Festival - Sie sehen einen Fuchs auf der Straße - Es stürmt und sie müssen auf einer Raststätte übernachten - Beide denken an Zöllner, ob er wohl einen Unterschlupf für die Nacht hat 65 An dieser Stelle soll angemerkt werden, dass geringfügige Veränderungen an der Vorlage des Kalenders vorgenommen wurden, die dem besseren Verständnis der Schüler zugrunde liegen. 66 Die vorliegenden Lösungsvorschläge geben ausgewählte bedeutsame Ereignisse stichwortartig wider. Die Notizen stellen keine umfangreiche Zusammenfassung der einzelnen „Kapitel“ dar. Sie dienen in erster Linie als Orientierungshilfe und Gedächtnisstütze. Zudem stellen sie keine Musterlösung für die von den Schülern zu erwartenden Antworten dar. 149 Donnerstagnacht Motel. (Die Beichte) (Kapitel 8, Seite 252) - Mauser und Edda checken in einem Motel ein - Er erzählt ihr von dem Indianer - Beide ziehen sich aus - Mauser gesteht Edda alles über Jackie, bevor mehr passiert Die Badewanne. (Kapitel 8, Seite258f) - Mauser fühlt sich schlecht nach seinem Geständnis - Er schläft nicht bei Edda im Zimmer, sondern in der Badewanne 150 Freitag Der Stau. (Kapitel 11, Seite 275) - Mauser verlässt das Motel (ohne seine Mütze) - Er trägt ein T-Shirt von Edda - Er nimmt die Bohrmaschine mit, sieht Edda aus der Ferne, schämt sich - Er macht sich zu Fuß auf den Weg zum Powwow, orientiert sich am Stau - Jemand möchte ihm eine Eintrittskarte zum Festival verkaufen - Mauser gesteht ihm, dass er der Sohn eines Mörders ist - Der Andere schenkt ihm die Eintrittskarte (Armband) Das Festival. (Noch nicht der Powwow) (Kapitel 6, S. 233) - Mauser ist auf dem Festival - Er trifft auf Jackies blonde Freundin - Er erinnert sich an den Tag, als Zöllner ihm den Mord gestand - Er erinnert sich an den Morgen im Motel mit Edda - Er glaubt, Zöllner zu sehen Das Camp. (im Wald beim Festival-Gelände) (Kapitel 1, Seite 189) - Mauser trifft auf den verletzten Ponyhof - Die Sombrero-Bande wird zum ersten Mal erwähnt - Mauser geht zurück zu Ponyhofs Wagen, um Verbandszeug zu holen - Er sieht Eddas Auto mit einer neuen Karte für ihn 151 Freitagnacht Das Chief. Der Rausch. (Kapitel 5, Seite 224) - Mauser und Ponyhof essen gemeinsam am Lagerfeuer - Ponyhof mischt Drogen ins Essen - Beide erleben einen Rauschzustand - Sie sprechen auch kurz über Jackie - Mauser nennt die wahren Gründe, für seinen Trip zum Powwow (Flucht vor der Realität und Zöllner) - Er flüchtet auch vor dem Indianer Der Powwow. (Abbruch) (Kapitel 7, S. 243) - Der Rauschzustand hält an - Beide sprechen darüber ,warum man Drogen nimmt (S. 244-245) - Mauser fantasiert über den Häuptling - Mauser bricht zum Findling auf, um seine Mütze zu holen (Edda hat ihm eine Karte geschrieben, dass sie seine Mütze, die er im Motel vergessen hat, dorthin bringt) Rückkehr ins Camp. (Kapitel 10, Seite 266) - Mauser trifft zufällig auf Jackie - Er erkennt ihr wahres, oberflächliches Ich - Er ist nicht länger tief gehender an ihr interessiert (S. 270) - Jackie nimmt zu viele Drogen und bricht zusammen - Die Sombrero-Gang stürzt ein Klo – mit Insasse – um Die Sombreros. (Tänzchen zu dritt) (Kapitel 13, S. 290) - Die Sombreros wollen unbedingt eine Schlägerei mit Mauser und Ponyhof anzetteln - Zwei von ihnen einigen sich mit Mauser auf einen „fairen“ Kampf - Nachdem Mauser nach den „Regeln“ gewonnen hat, greifen die Sombreros ihn gemeinsam an und schlagen ihn mit dem Bohrmaschinenkoffer zu Boden Ein Parkplatzversteck. (Kapitel 15, S. 307) - Mauser flüchtet vor den Sombreros unter ein Auto - Dort trifft er auf Edda - Mauser erinnert sich an den Kampf - Edda und Mauser unterhalten sich über Zöllner - Edda und Mauser möchten das Festival verlassen, aber Mauser hat noch Ponyhofs Autoschlüssel Intermezzo. (Das Zelt) (Kapitel 17, S. 322) - Mauser kehrt zurück ins Camp, um Ponyhof seine Autoschlüssel zurückzugeben - Dort trifft er auf Jackie, sie verführt ihn - Er kann ihr nicht widerstehen, hat aber ein schlechtes Gewissen wegen Edda - Beide werden von den Sombreros überrascht 152 - Mauser lässt sich bereitwillig von ihnen gefangen nehmen, damit sie Jackie in Ruhe lassen und um sich selbst zu bestrafen, da er Edda hintergangen hat 153 Samstag (Noch zwei Tage Ferien) Der Marterpfahl. (Kapitel 3, S. 208) - Mauser wird von der Sombrero-Bande entführt - (Mauser glaubt, Zöllner zu sehen) - Sie bringen ihn in den Wald, verprügeln ihn und binden ihn an einem Baum fest - Sie verbrennen seine Mütze (diese ist ihm besonders wichtig, sie war ein Geschenk von Zöllner) - Sie lassen ihn dort zurück, als der Sturm ausbricht Das zweite Unwetter. (Hagelsturm) (Kapitel 9, S. 260) - Mauser ist während des Sturms am Baum gefesselt - Er erinnert sich an Zöllners Geständnis - (Laura hat Zöllner ausgelacht, nachdem dieser ihr seine Liebe gestanden hat) - Mauser wird von Ponyhof, zusammen mit Zöllner, gefunden Die Lichtung. (Sonnenaufgang) (Kapitel 12, S. 283) - Es kommt zu einer „Aussprache“ mit Zöllner - Anschließend verabschiedet Zöllner sich von Mauser - Man erfährt, warum Mauser die Mütze so viel bedeutet (S. 285) - Edda erfährt, dass Jackie und Mauser sich im Zelt nähergekommen sind. - Edda ist schockiert, als sie Jackie in ihrem T-Shirt sieht - Mauser lässt Jackie stehen und entscheidet sich für Edda Das Wildschwein. (Kapitel 14, S. 298) - Mauser folgt dem Indianer - Er führt ihn zu Edda, die wütend mit dem Auto davongerast ist - Edda hat einen Autounfall, rammt ein Wildschwein - Mauser und Edda streiten sich, sie macht ihm Vorwürfe wegen Jackie - Beide beschließen, das Wildschwein zu bestatten Ein Kanu. (Der See) (Kapitel 16, S. 315) - Das Wildschwein wird in einem Kanu in einem See beerdigt - Mauser bohrt mit der Bohrmaschine Löcher in das Kanu - Edda legt ihre Brosche hinzu, Mauser seine Mütze (Symbolik) Die Auflösung. (Kapitel 19, S. 340) - Mauser hat sich für Edda entschieden - Beide schlafen miteinander - Zöllner hat sich gestellt - Mauser ist zum ersten Mal (wieder) glücklich 154 Sequenz zur Drogenproblematik: Bildimpulse 1. Kampagnen gegen Drogen 67 68 69 70 67 URL: http://www.gosee.de/news/photography/kai-tietz-anti-drogen-kampagne-1320 [31.1.15] URL: http://www.werbeblogger.de/2004/09/20/anti_drogen_kampagne/ [31.1.15] 69 URL: http://www.theorcas.net/portfolio/antidrogenkampagne/ [31.1.15] 70 URL: http://www.theorcas.net/portfolio/antidrogenkampagne/ [31.1.15] 68 155 2. Folgen von Drogen 71 72 73 74 71 URL: http://www.welt.de/vermischtes/article134844671/Wie-sich-der-Drogenkonsum-ins-Gesichtschreibt.html [31.1.15] 72 URL: http://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/crystal-meth/zahl-der-crystal-meth-konsumenten-steigtdramatisch-gefaehrlichste-drogen-30122128.bild.html [31.1.15] 73 URL: http://www.20min.ch/wissen/gesundheit/story/Crystal-Meth-ist-den-Schweizern-zu-gefaehrlich11314903 [31.1.15] 74 URL: http://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/crystal-meth/zahl-der-crystal-meth-konsumenten-steigtdramatisch-gefaehrlichste-drogen-30122128.bild.html [31.1.15] 156 Hörverstehen „Das Phänomen Sucht“ Beantworte die folgenden Fragen in ganzen Sätzen. Bei den Multiple-Choice-Fragen gibt es immer nur eine richtige Antwort! 1. Erstelle eine Mindmap zum Thema Sucht, indem du 5 Suchtarten nennst, die im Audiotext genannt werden. 2. In dem Audiotext heißt es, dass nicht nur Drogen, sondern auch Verhaltensarten süchtig machen können. Nenne für jedes Phänomen zwei Beispiele. Drogensucht ___________________________________ Verhaltenssucht ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ 3. Welche Drogen zählen zu den Alltagsdrogen? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 157 4. Warum haben Raucher ein so „positives Image“? Nenne 4 Gründe. ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ 5. Erkläre, wodurch dieses „positive Image“ jedoch immer stärker angekratzt wird. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 6. Bei welcher Droge handelt es sich um die „Volksdroge Nr.1“? Kreuze an! Zigaretten Alkohol 7. Erkläre den Begriff „Komasaufen“ in deinen eigenen Worten. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 8. Viele Jugendliche werden Opfer von „Komasaufen“. Diese Jugendliche sind meist zwischen 12-17 Jahren alt. 13-18 Jahren alt. 14-16 Jahren alt. 9. Wo können alkoholsüchtige Menschen Hilfe erhalten? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 158 10. Wie lautet der Fachbegriff für den „Zwang“, Drogen zu konsumieren? ___________________________________________________________________________ 11. Nenne drei Anzeichen, die darauf hingewiesen haben, dass Maria ein Alkoholproblem hat. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 12. Nenne vier weitere Anzeichen für Abhängigkeit. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ Quelle: www.youtube.de 159 Hörverstehen „Das Phänomen Sucht“75 Korrekturhinweise 1. Erstelle eine Mindmap zum Thema Sucht, indem du 5 Suchtarten nennst, die im Audiotext genannt werden. (5 P.) - Kaufsucht Alkoholsucht Medikamentensucht Spielsucht Internetsucht Sexsucht Nikotin Arbeitssucht 2. In dem Audiotext heißt es, dass nicht nur Drogen, sondern auch Verhaltensarten süchtig machen können. Nenne für jedes Phänomen zwei Beispiele. (4 P.) Drogensucht Verhaltenssucht - Alkohol, Nikotin... - Arbeit, Sex,... - Heroin, Kokain.. - Einkaufen, Spielen, Internet,... 3. Welche Drogen zählen zu den Alltagsdrogen? (2 P.) - Alkohol Zigaretten 4. Warum haben Raucher ein so „positives Image“? Nenne 4 Gründe. (4 P.) - stammt aus der Tabakwerbung werden als gesellig, sportlich und souverän dargestellt 5. Erkläre, wodurch dieses „positive Image“ jedoch immer stärker angekratzt wird. (2 P.) 75 durch den Nichtraucherschutz Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden URL: https://www.youtube.com/watch?v=FNJZ6pxBj68 [31.1.15] 160 6. Bei welcher Droge handelt es sich um die „Volksdroge Nr.1“? Kreuze an! (1 P.) Zigaretten X Alkohol 7. Erkläre den Begriff „Komasaufen“ in deinen eigenen Worten.(2 P.) Trinken, bis man das Bewusstsein verliert 8. Viele Jugendliche werden Opfer von „Komasaufen“. (1 P.) Diese Jugendliche sind meist zwischen 12-17 Jahren alt. 13-18 Jahren alt. 14-16 Jahren alt. 9. Wo können alkoholsüchtige Menschen Hilfe erhalten? (1 P.) - Die Anonymen Alkoholiker 10. Wie lautet der Fachbegriff für den „Zwang“, Drogen zu konsumieren? (1 P.) - „craving“ 11. Nenne drei Anzeichen, die darauf hingewiesen haben, dass Maria ein Alkoholproblem hat. (3 P.) - sie trank im Verborgenen sie trank alleine sie trank bereits morgens 12. Nenne vier weitere Anzeichen für Abhängigkeit. (4 P.) - Verspüren eines immer wiederkehrenden Verlangens Zunehmender Kontrollverlust über die Dosis Körperliche Entzugserscheinungen Erhöhung der Dosis anhaltender Konsum andere Interessen treten in den Hintergrund Dauer: ca. 8 Minuten 161 Hörverstehen „Körperschäden durch Drogen“ Beantworte die folgenden Fragen in ganzen Sätzen. Bei den Multiple-Choice-Fragen können mehrere Antworten zutreffen! 1. Nenne die Langzeitfolgen von Ecstasy im Gehirn. _________________________________________________________ _________________________________________________________ _________________________________________________________ 2. Um welche Art von Drogen handelt es sich bei der Droge „Kokain“? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 3. Ein typisches Symptom bei Kokainsüchtigen ist die sogenannte „Koksnase“. Erkläre genau, was Koks in der Nase anrichtet. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 4. Der Konsum von Kokain hat Auswirkungen auf das Herz. Kreuze die richtige Antwort an: Menschen die Kokain konsumieren erleiden ca. 4 Herzinfarkte vor ihrem 45. Lebensjahr. Menschen die Kokain konsumieren erleiden ca. 4 Herzinfarkte nach ihrem 45. Lebensjahr. Jeder 4. Herzinfarkt bei Menschen unter 45 wird durch den Konsum von Kokain verursacht. Jeder 4. Herzinfarkt bei Menschen über 45 wird durch den Konsum von Kokain verursacht. 162 5. Erkläre Andreas Niedrigs Aussage, dass Koks bei dem menschlichen Körper ein „extrem gieriges Gefühl“ hervorruft. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 6. Welche Folge hat der Konsum von Kokain auf das Gehirn? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 7. Erkläre, warum die Droge Crystal Meth so schnell wirkt! ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 8. Crystal Meth wirkt stärker als andere Drogen. Kreuze die richtige Antwort an. Es wirkt 10 mal stärker als Ecstasy. Es wirkt 30 mal stärker als Kokain. Es wirkt 10 mal stärker als Kokain. Es wirkt 30 mal stärker als Ecstasy. 9. Erkläre den Begriff „Methmouth“. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 163 10. Beschreibe die „positive“ Wirkung von Heroin auf seine Konsumenten? Welche Gründe werden genannt, die erklären, warum Menschen überhaupt zu dieser Droge greifen? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 11. Heroin wird gespritzt. Nenne die gesundheitlichen Folgen des Spritzens von Heroin. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 12. Heroin ist extrem gefährlich. Nur eine geringe Überdosis kann tödlich sein. Erkläre! ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ Quelle www.youtube.de 164 Hörverstehen „Körperschäden durch Drogen“76 Korrekturhinweise 1. Nenne die Langzeitfolgen von Ecstasy im Gehirn. (3 P.) - Gedächtnisstörungen Intelligenzverlust Zerstörung zentraler Bereiche im Gehirn 2. Um welche Art von Drogen handelt es sich bei der Droge „Kokain“? (1 P.) - es handelt sich um eine Leistungsdroge 3. Ein typisches Symptom bei Kokainsüchtigen ist die sogenannte „Koksnase“. Erkläre genau, was Koks in der Nase anrichtet. (2 P.) - die Schleimhäute entzünden sich es frisst Löcher in die Nasescheidewand 4. Der Konsum von Kokain hat Auswirkungen auf das Herz. Kreuze die richtige Antwort an. (1 P.) Menschen die Kokain konsumieren erleiden ca. 4 Herzinfarkte vor ihrem 45. Lebensjahr. Menschen die Kokain konsumieren erleiden ca. 4 Herzinfarkte nach ihrem 45. Lebensjahr. X Jeder 4. Herzinfarkt bei Menschen unter 45 wird durch den Konsum von Kokain verursacht. Jeder 4. Herzinfarkt bei Menschen über 45 wird durch den Konsum von Kokain verursacht. 5. Erkläre Andreas Niedrigs Aussage, dass Koks bei dem menschlichen Körper ein „extrem gieriges Gefühl“ hervorruft. (2 P.) - man jagt immer dem ersten Kick hinterher - die Dauer der Wirkung verkürzt sich 6. Welche Folge hat der Konsum von Kokain auf das Gehirn? (1 P.) 76 extreme psychische Abhängigkeit URL: https://www.youtube.com/watch?v=UoTFKoC_0Cs [31.1.15] 165 7. Erkläre, warum die Droge Crystal Meth so schnell wirkt! (3 P.) - Crystal wird geraucht und wird somit durch die Lunge schnell ins Gehirn geleitet und dort verteilt 8. Crystal Meth wirkt stärker als andere Drogen. Kreuze die richtige Antwort an. (2 P.) Es wirkt 10 mal stärker als Ecstasy. Es wirkt 30 mal stärker als Kokain. X Es wirkt 10 mal stärker als Kokain. X Es wirkt 30 mal stärker als Ecstasy. 9. Erkläre den Begriff „Methmouth“. (3 P.) - Verringerung des Speichelflusses Zerfressen des Zahnfleisches Aushöhlung der Zähne 10. Beschreibe die „positive“ Wirkung von Heroin auf seine Konsumenten? Welche Gründe werden genannt, die erklären, warum Menschen überhaupt zu dieser Droge greifen? (5 P.) - man erhält einen Flash und ein Glücksgefühl man empfindet perfekte Geborgenheit Sorgen und Probleme verschwinden 11. Heroin wird gespritzt. Nenne die gesundheitlichen Folgen des Spritzens von Heroin. (4 P.) - man zerstört die Venen es bilden sich Abszesse die Gefäße werden zerstört es kann zu Beinamputationen kommen 12. Heroin ist extrem gefährlich. Nur eine geringe Überdosis kann tödlich sein. Erkläre! (2 P.) - eine Überdosis von nur 10 Mg. kann zum Atemstillstand führen Dauer: ca. 8 Minuten 166 Übungen zu den Satzgefügen „Es war einmal Indianerland“ Korrekturhinweise 1. Setze die passenden Konjunktionen ein. Obwohl Mauser Edda alleine im Motel zurückgelassen hat, ist sie ihm auf das PowwowFestival gefolgt. Aufgeregt durchquert sie die Menschenmengen, während von allen Seiten laute Musik aus den Boxen dröhnt. Edda steigt auf eine kleine Erhöhung, damit sie das Gelände besser überblicken kann, doch nichts. „Ich frage mich, ob Mauser wohl auch gerade an mich denkt?“ Sie möchte ihn auf jeden Fall finden, weil sie sich Sorgen um ihn macht. Sie kann sich nicht vorstellen, wie es sein muss, wenn man plötzlich erfährt, dass der eigene Vater ein Mörder ist. Nachdem sie das Gelände mehrfach mit Blicken abgesucht hat, beschließt sie, zurück zum Auto zu gehen. Sie hat nicht mehr geschlafen, seit sie von dem Motel weggefahren ist. „Ich hoffe nur, dass es ihm gut geht“, denkt sie, als sie plötzlich jemanden ihren Namen rufen hört. 2. Ergänze folgende Sätze: 1. Mauser fährt zum Powwow, weil er auf der Suche nach Zöllner und Jackie ist. 2. Zöllner verschwindet plötzlich, nachdem er sich mit seinem Sohn ausgesprochen hat. 3. Mauser wartet am Strand auf Jackie, obwohl es in Strömen regnet. 4. Kondor geht im Ring taumelnd zu Boden, als Mauser ihm den finalen Schlag verpasst. 5. „Diese Bilder kenne ich sonst nur aus dem Fernsehen“, denkt Mauser, während er die Straßen zu Jackies Villa entlang läuft. 3. Verbinde beide Hauptsätze zu einem Satzgefüge aus Hauptsatz und Nebensatz. Achte dabei auf die Verbstellung und die Kommasetzung. 1. Ich habe keine Angst vor dir Kondor, weil ich dich im Ring besiegen werde. 2. Ich mag Edda, obwohl ich in Jackie verliebt bin. 167 3. Ponyhof und Jackie fahren zum Powwow, weil sie dort die Interessen der Kundgebung vertreten. 4. Edda glaubt Mauser nicht, dass er es ernst mit ihr meint. 5. Nachdem Mauser Jackies blonde Freundin sah, wusste er, wo er Jackie findet. 6. Damit Mauser sich einen Punchingball kaufen kann, hat er einen Ferienjob. 4. Bilde Relativsätze 1. Mauser: „Ich möchte einen Vater haben, der für mich da ist.“ 2. Jackie trägt den roten Regenmantel, den sie bereits auf der Kundgebung anhatte. 3. Das ist die Mütze, die Zöllner Mauser geschenkt hat. 4. Mauser hat sich einen Film ausgeliehen, den sich Kondor später unter den Nagel reißt. 5. Im Kanu liegt das tote Wildschwein, das Edda angefahren hat. 6. In Ponyhofs Rucksack befinden sich die Drogen, die er Mauser später ins Essen mischt. 168 Schreibaufgabe – Es war einmal Indianerland (Nils Mohl) Lies Zuhause das Kapitel 12 im zweiten Teil des Buchs, in dem es um die Aussprache zwischen dem Ich-Erzähler und Zöllner geht (S. 283-287). Lies bis zu den Sätzen: „Bis Ponyhof zurückkommt. Mit Jackie.“ Unterstreiche alle wichtigen Stellen im Buch. Schreibaufgabe: Der Ich-Erzähler berichtet Edda von seiner Aussprache mit Zöllner! o Gehe dabei auf den Inhalt des Gesprächs ein sowie auf die Gefühle des Ich-Erzählers. (Wie reagiert er auf Zöllners Erklärung, wie steht er zu seinem Vater und dessen Handlungen, wie fühlt sich der Ich-Erzähler nach der Aussprache...) o Schreibe einen Einleitungssatz, in dem du schilderst, wo und wann der Ich-Erzähler mit Edda spricht. o Schreibe in der Ich-Form! o Gebrauche die Zeitformen Präsens (momentane Gefühlslage...) und Präteritum (Rückblenden...). o Dein Text soll 120-150 Wörter umfassen. Wichtig ist, dass du sowohl die Seite des Ich-Erzählers als auch Zöllners Seite überzeugend darlegst. Untermauere deine Aussagen anhand von Textbelegen. 169 Die Kundgebung Arbeitsauftrag : Lies die Seiten 97-99 zur Kundgebung im Buch und unterstreiche wichtige Stellen. Versuche, Antworten auf folgende Fragen zu finden : - Wogegen protestieren die Teilnehmer der Kundgebung ? - Wie / Auf welche Weise protestieren sie ? - Wie lauten ihre Parolen ? Mögliches Tafelbild : Die Kundgebung Kampf gegen Leistungsdruck („Karrieresklaverei“) - Wer unter Druck steht, muss handeln - Die Jugend ist ein Heer von Individualisten - Als Einzelkämpfer hat man wenig Aussicht auf Erfolg Kritiküben durch feiern („eskalieren“) - Man soll nicht abwarten und jammern - Man soll selbst für die gute Sache kämpfen „trommeln“ - Man soll gemeinsam etwas unternehmen Parolen - „Niemand ändert, dass wir was ändern!“ - „Was repariert werden kann, ist nicht kaputt!“ - „Wir feiern nicht, wir eskalieren“ Der Powwow soll das Festival in den Schatten stellen Die Protestler erreichen dadurch Aufmerksamkeit 170 Gemeinsamkeiten des traditionellen Powwows und dem PowwowFestival Arbeitsauftrag : Unterstreiche die Merkmale des traditionellen Powwows im Text. Vergleiche diese mit den gesammelten Fakten zur Kundgebung im Buch. Welche Gemeinsamkeiten stellst du fest ? Mögliches Tafelbild : Gemeinsamkeiten des traditionellen Powwows und dem Powwow-Festival - Stärkung der Gemeinschaft - Entwicklung einer eigenen Identität - Grundsätze, die man „demonstriert“ - Gemeinsames, friedliches Feiern - Bedeutung des Namens: Powwow = spiritueller Führer des Krieges Indianer als Mausers spiritueller Führer Mausers Suche gipfelt im Powwow-Festival Der letzte Punkt kann gemeinsam mit den Schülern anhand des fragend-entwickelnden Verfahrens erarbeitet werden. 171 Erklärung des Titels Mögliches Tafelbild : „Es war einmal Indianerland“ – Erklärung des Titels - Nils Mohl: o „eine Mischung aus Märchen und Western“ o Verknüpfung von Indianern mit Kindheit und Spiel - Das Buch handelt vom Erwachsenwerden o Liebesprobleme o Aufwachsen in schwierigen sozialen Verhältnissen o Wandlung der Vaterfigur zum Mörder Mauser verliert den Boden unter den Füßen Mausers Verwirrtheit wird in der Struktur des Buches widergespiegelt - Am Ende findet Mauser seine Mitte o Abschluss des Buches durch das tatsächlich letzte Kapitel Es war einmal Indianerland Dieses Tafelbild kann nach dem Hören des Audiotextes von Nils Mohl77 gemeinsam mit den Schülern anhand des fragend-entwickelnden Verfahrens erarbeitet werden. 77 URL: https://www.youtube.com/watch?v=NMqMbcgVct8 [31.1.15] 172 Das Auftauchen des Indianers78 Arbeitsauftrag : Im Folgenden findest du eine Auflistung der Stellen im Buch, in denen der Indianer auftaucht, beziehungsweise die Indianersymbolik eine Rolle spielt : Teil 1: Die Geschichte von Mauser – und Jackie Seite: 169 – 55 – 27 – 86 – 110 – 152 – 183 Teil 2: Die Geschichte von Grünhorn – und Edda Seite: 218 – 202 – 222 – 252/253 – 189 – 246 – 296 – 211 – 298 Schlag die entsprechenden Stellen nach und beantworte folgende Fragen : - Wo taucht der Indianer auf ? - In welcher Form taucht er auf, beziehungsweise was tut er ? - In welcher Lage befindet sich Mauser jeweils, wenn der Indianer auftaucht. (Warum taucht er gerade in diesen bestimmten Situationen auf?) Trage deine Ergebnisse nach vorgegebenem Muster in die Mindmap ein. 78 Hier ist eine Aufteilung in zwei Gruppen aus zeittechnischen Gründen möglich. Wichtig: Die Arbeitsblätter verfolgen die Klärung der Frage: „Warum taucht der Indianer auf? / Welche Rolle spielt der Indianer für Mauser? 173 Auflösung Arbeitsblatt:Auftauchen des Indianers (Teil 1) In der Videothek Zwischen den Regalen Mauser lernt Edda kennen Im Freibad Reitautomat in Form eines Indianerpferdes Mauser lernt Jackie kennen Vor Mausers Wohnung Schrauben an einem Motorrad Indianer ermutigt Mauser, Edda zu folgen Auftauchen des Indianers (Teil 1) Am Strand In einem Kanu auf dem Meer Jackie versetzt Mauser Auf der Autobahnbrücke Wird von Mauser als „Manitu“ angefleht Mauser ist allein und verzweifelt Im Baumhaus In Form eines Indianerkopfes auf einer Zigarettenpackung Mauser ist durcheinander wegen Zöllners Tat und dessen Flucht Vor Eddas Wohnung In einem Garten Mauser kommt mit seinen Gefühlen für Edda nicht zurecht, bekommt eine Ohrfeige 174 Auflösung Arbeitsblatt: Auftauchen des Indianers (Teil 2) Auf der Autobahnbrücke Indianermusik im Radio Edda liest Mauser während seines Tiefpunktes auf und fährt mit ihm zum Powwow Auf dem Weg zum Powwow Auf der Rückbank des Autos Mauser hat ein schlechtes Gewissen wegen Jackie Auf dem Parkplatz des Autokinos Auf der Leinwand „Sei wachsam“ Mauser denkt darüber nach, warum er zum Powwow will Eddas Flucht von der Lichtung Indianer als Wegweiser Mauser hat sich für Edda entschieden Entführung durch die Sombreros Bezeichnung Mausers als „Häuptling“ Mauser ist der Gang ausgeliefert Während des 1. Kampfes mit den Sombreros Vergleich des Schlages mit dem eines Tomahawks Mauser ist gezwungen, wieder die starke Seite seiner Persönlichkeit auszugraben Auftauchen des Indianers (Teil 2) Während des Drogenkonsums In Form von Halluzinationen Mauser macht eine weitere einschneidende Erfahrung Im Motel Offenlegung der „Existenz“ des Indianers Mauser vertraut sich Edda an Auf dem Powwow In einem Kurzfilm, bewusstlos in einem Kanu Mauser ist voller Unsicherheit, auf der Suche nach Jackie, fühlt sich von Zöllner verfolgt (erste Anzeichen, für das Ende der Kindheit) 175 Arbeitsmaterialien: Isabel Abedi: „Isola“ Arbeitsblätter für die Schüler 176 Der Untergang der Talkshows bereitete den Weg für „Reality-TV“-Konzepte 5 10 15 20 25 30 35 40 Mit Sicherheit erinnern Sie sich noch an die zahlreichen Talkshows, die vorwiegend auf den privaten Sendern ausgestrahlt wurden. Mit der Zeit übertrafen sich diese mit Obskuritäten und kontroversen wie unappetitlichen Themen. Bereits damals wurden Stimmen laut, die das Format kritisierten, zumal es immer wieder mehr oder minder bestätigte Gerüchte gab, die Gäste mancher Talkshow seien in ihre zu spielende Rolle eingewiesen worden. Sie werden wahrscheinlich ihre eigene Meinung zu diesem Thema haben. Der Abstieg der Talkshows und das noch erfolgreiche Format der Gerichtsshows ließen bereits einen Trend erkennen: Den Trend zum „Reality TV“. Hier sollte und soll dem Zuschauer mit möglichst geringen Kosten ein vermeintlicher Ausschnitt aus der Realität dargeboten werden. Ziel ist es dennoch, den Zuschauer zu unterhalten. Spätestens seit dem Aufkommen der „Reality-Shows“ dürfte der Begriff „Fremdschämen“ Hochkonjunktur haben. Ein Ende des Diskurses pro und contra „Reality-Shows“ ist noch nicht abzusehen. Dem Format mancher „Reality-Show“ kann durchaus der eine oder andere überaus lustige Moment zugesprochen werden, was neben anderen Faktoren erklären dürfte, warum diese Form der Unterhaltung weiterhin erfolgreich ist. Dennoch sollten Sie eventuell einmal kritischer hinsehen, wodurch diese Form der Unterhaltung ihre Lacher gewinnt. Dementsprechend dürfte Ihre Argumentation pro oder contra „Reality-Shows“ stichhaltiger werden. Viele „Reality-Shows“ versetzen die Teilnehmer in ungewohnte und strapazierende Lebenslagen; stets begleitet von Kameras, um auch jedwede Peinlichkeit und jeden aufkeimenden Konflikt in der Gruppe einfangen zu können. Es liegt durchaus nahe, dass hier auf einen potenziellen Voyeurismus auf Seiten der Zuschauer gesetzt wird. Sicherlich ist eine gewisse Portion Schadenfreude durchaus natürlich, aber dies könnte als ein ganz klares Contra verstanden werden, wenn Sie es in einer Diskussion entsprechend argumentieren und belegen können. Auch wenn viele Zuschauer Tränen lachen - durchaus ein Pro-Argument - wenn sich eine Person in einer „Reality-Show“ fragwürdig und bizarr verhält, so sollten Sie dennoch beachten, dass die sogenannte „scripted reality“ mittlerweile ein sehr erfolgreicher Zweig der Unterhaltung geworden ist und diese Show womöglich dazugehören könnte. Diese Sendungen bilden wiederholt Stereotypen und weniger die Realität ab und engagieren Laiendarsteller, die bezahlt werden, um sich auf bestimmte Weise zu verhalten. Dies soll nicht bedeuten, dass diese Schauspieler ungerecht behandelt würden, nur ist es möglich, dass nur wenige darüber reflektieren, welches Bild sie mit ihrem Schauspiel vermitteln. Letztendlich sind Geschmäcker verschieden und es wird garantiert nicht wenige Zuschauer dieser Sendungen geben, die sich der Strategien der „Reality-Shows“ durchaus bewusst sind und über diese reflektieren und objektiv urteilen können. Und gegen ein wenig Schadenfreude sollte hin und wieder ja auch nichts einzuwenden sein. Pro oder contra? Dies ist allein Ihre Entscheidung. www. helpster.de (2012) 177 1. Arbeitsauftrag: Unterstreiche die Vor-und Nachteile von „Reality-TV“-Formaten. Benutze zwei unterschiedliche Farben. Trage anschließend deine Resultate in folgende Tabelle ein: Vorteile Nachteile - - - - - - 2. „Reality-TV“-Konzepte werden auch noch als „Scripted Reality“ beschrieben. Im Wörterbuch findet sich unter der Bezeichnung „scripted“ folgende Übersetzung: - scripted: als Drehbuch beschrieben79 Erkläre den Begriff „Scripted Reality“ in deinen eigenen Worten: ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 79 URL: http://de.bab.la/woerterbuch/englisch-deutsch/scripted [31.1.15] 178 3. Erkläre den Zusammenhang zwischen folgendem Bild und dem Begriff „Scripted Reality“. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 179 Der Aufbau eines Arguments Eine persönliche Stellungnahme ist nur dann überzeugend, wenn man gute Argumente liefert. Jedes dieser Argumente besteht aus: • einer Behauptung • einer Begründung • einem Beispiel Angenommen man befürwortet „Reality-TV“-Konzepte und man wolle seinen Gegenüber davon überzeugen, indem man argumentiert, dass diese Formate sehr unterhaltsam sind. Demnach könnte ein ausformuliertes Argument folgendermaßen aussehen: Die „Reality-Shows“ bieten dem Zuschauer abwechslungsreiche Unterhaltung und Ablenkung vom Alltag. Nach einem stressigen Arbeitstag möchten die meisten Menschen sich zu Hause zurücklehnen und entspannen. Viele finden genau diese Ruhephase auf dem Sofa vor dem Fernseher. Allerdings verspüren die Wenigsten den Bedarf, sich anspruchsvolle Dokumentationen anzusehen, sondern bevorzugen „Reality-TV“-Konzepte. Dabei handelt es sich um eine seichte Art von Unterhaltung, bei der man sich nicht weiter anstrengen muss. Ein weiterer Grund für die Beliebtheit des „Reality-TVs“ ist der Umstand, dass sich die Zuschauer mit den Menschen im Fernsehen identifizieren können. Sie sehen keinen gekünstelten Schauspieler und Moderatoren, sondern reale Menschen. Außerdem lieben die Zuschauer den vermeintlichen Blick in das Privatleben Anderer. Dadurch, dass das, was sie sehen der Realität entspricht wird das Ganze bedeutend interessanter, als wenn man sich beispielsweise eine Soap ansieht, bei der man weiß, dass Schauspieler nur festgelegte Skripte vorspielen. Die Menschen mögen es, an dem Leben und vor allem an den Problemen Anderer teilzuhaben. Sie sehen dabei zu, wie sich Andere ärgern, freuen, lästern, verletzt werden oder sich blamieren. In der Sendung „Mieten, kaufen, wohnen, können die Zuschauer einen Blick in die Wohnungen Fremder werfen und bei „Shopping Queen“ zusehen, wie Andere einkaufen und dabei von einem prominenten Modeschöpfer mit teils lobenden, teils vernichtenden Kommentaren begleitet werden. 180 Versuche nun selbst ein Kontra-Argument auszuformulieren, das beweist, dass man seine Zeit nicht mit „Reality-TV“ vergeuden sollte. Orientiere dich dafür an den gemeinsam erarbeiteten Vor-und Nachteilen des Textes „Der Untergang der Talkshows bereitete den Weg für „Reality-TV“-Konzepte“. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 181 „Reality-TV“-Formate Gruppenarbeit Arbeitsauftrag: 1. Bildet 4 Gruppen zu je 6 Schüler. 2. Jede Gruppe erhält den Auftrag, ein „Reality-TV“-Format in der Klasse vorzustellen. Folgende Formate stehen zur Auswahl: - Germany‘s Next Topmodel Teenager außer Kontrolle Richterin Barbara Salesch Mieten, kaufen, wohnen Die Geissens, eine schrecklich glamouröse Familie Die Geissens- Eine schrecklich glamouröse Familie 3. Nach Aufteilung der Gruppen und Auswahl der Themen sollt ihr nun folgende Punkte erfüllen: - Informiert euch im Internet über euer TV-Format und sammelt alle notwendigen Informationen. Folgende Punkte solltet ihr dabei beachten: Worum geht es bei dem Format? (Kurze Vorstellung) Wer sind die Hauptdarsteller? Wie sieht die Handlung aus? Welche Zielgruppe wird angesprochen? (Begründung nicht vergessen!) Auf welchem Sender läuft das Format? Zu welcher Uhrzeit läuft das Format? Welcher Zusammenhang kann zwischen Format und Uhrzeit bestehen? o Evtl. ausgewählte Bilder oder einen ausgewählten Ausschnitt zeigen. o o o o o o 4. Setzt euch anschließend zusammen und überlegt, welche Aspekte ihr euern Mitschülern erläutern wollt. Wichtig ist, dass eure Mitschüler das Konzept verstehen, auch wenn sie es selbst noch nie im Fernsehen gesehen haben. 5. In einem nächsten Schritt sollt ihr gemeinsam sowohl nach Pro-Argumenten als auch nach Kontra-Argumenten des ausgewählten TV-Formats suchen. Baut die Argumente nach dem Prinzip „Behauptung-Begründung-Beispiel“ aus. Dabei könnt ihr auf das vorhandene Material in eurem Heft zurückgreifen. Denkt daran, dass ihr eure Mitschüler überzeugen müsst. Argumentiert also vernünftig und stichhaltig. 182 Überlegt euch drei Pro-Argumente und drei Kontra-Argumente. Teilt eure Gruppe in zwei Lager auf, die während des Vortrags „gegeneinander antreten“. Ein Lager stellt die positiven Aspekte des Formats vor, das andere Lager die negativen Aspekte. Die Mitschüler sollen nachher entscheiden, welches Lager am überzeugendsten argumentiert hat. Demnach sollen die Zuhörer ein formatives Feedback an die Gruppe weitergeben und gegebenenfalls Argumente ergänzen. 6. Der Vortrag (inklusive „Streitgespräch“) sollte 10 Minuten nicht überschreiten. Dabei kann man anschließend 5 Minuten für das Feedback der Mitschüler einrechnen. Insgesamt können für die Vorbereitung und die Vorträge 3 bis 4 Unterrichtsstunden eingeplant werden. 183 Argumentative Stellungnahme „Reality-TV“-Formate Nachdem ihr euch mit den positiven und negativen Punkten unterschiedlicher „Reality-TV“Formate auseinandergesetzt habt, sollt ihr nun eure eigene Meinung zu dem Thema verschriftlichen. - - Ihr könnt euch eines der vorgestellten TV-Formate aussuchen und dazu eure Meinung schreiben. Ihr könnt selbst entscheiden, ob ihr euch für oder gegen das Format aussprecht. Es ist ebenfalls möglich, sowohl positive als auch negative Punkte zu erläutern und erst im Schluss die eigene Meinung anzugeben. Insgesamt soll eure Stellungnahme drei Argumente enthalten, die die Struktur „Behauptung-Begründung-Beispiel“ aufweisen. Greift dafür auf das Material in eurem Heft zurück. Entscheidet euch für eine der folgenden Varianten: Variante 1: - Kurze Einleitung (ein bis zwei Sätze) in der ihr das Format vorstellt und eure Meinung diesbezüglich äußert - 3 ausgebaute Argumente, die eure Meinung belegen - Kurzer Schluss, in dem ihr eure Meinung mit den wichtigsten Argumenten noch einmal klar auf den Punkt bringt Variante 2: - Kurze Einleitung (ein bis zwei Sätze) in der ihr das Format kurz vorstellt. - 3 ausgebaute Argumente, die sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte des Formats aufweisen (Ihr könnt entscheiden, wie ihr die Anzahl der Argumente verteilt. Wichtig ist, dass ihr mit den Argumenten schließt, die eurer eigenen Meinung entsprechen.) - Kurzer Schluss, in dem ihr Stellung bezieht und eure persönliche Meinung zu dem Thema äußert. Diese kann auch eine Art Kompromiss darstellen, indem ihr euch beispielsweise für das Format aussprecht, allerdings auf gewisse Gefahren oder Einschränkungen hinweist. 184 Fertigt zuerst eine stichwortartige Vorbereitung an: Einleitung: _________________________________________________________ _________________________________________________________ _________________________________________________________ _________________________________________________________ 1. Argument: Behauptung: ______________________________________________ _________________________________________________________ Begründung: ______________________________________________ _________________________________________________________ Beispiel: _________________________________________________ _________________________________________________________ 2. Argument: Behauptung: ______________________________________________ _________________________________________________________ Begründung: ______________________________________________ _________________________________________________________ Beispiel: _________________________________________________ _________________________________________________________ 185 3. Argument: Behauptung: ______________________________________________ _________________________________________________________ Begründung: ______________________________________________ _________________________________________________________ Beispiel: _________________________________________________ _________________________________________________________ Schluss: _________________________________________________________ _________________________________________________________ _________________________________________________________ _________________________________________________________ Schreibt nun die argumentative Stellungnahme in Form eines zusammenhängenden Textes in euer Heft. Der Text sollte eine DinA4-Seite nicht überschreiten. Denkt auch daran, Abschnitte zu machen. 186 Wiederholung der Verben A. Konjugiere folgende Verben, indem du mit der Online-Seite „konjugator.lingofox.de“ arbeitest.80 1. befehlen (Präsens, 2. P. Sg.): ________________________________________ 2. schwören (Perfekt, 1. P. Pl.): ________________________________________ 3. reißen (Präteritum, 2. P. Sg.): ________________________________________ 4. schelten (Perfekt, 1. P. Sg.): ________________________________________ 5. raten (Präsens, 3. P. Sg.): ________________________________________ 6. sein (Plqpf., 1 P. Sg.): ________________________________________ 7. ringen (Präteritum, 2. P. Sg.): ________________________________________ 8. schlafen (Präsens, 3. P. Sg.): ________________________________________ 9. fliegen (Präteritum, 3. P. Sg.): ________________________________________ 10. gelingen (Plqpf., 3. P. Pl.): ______________________________________________ 11. lieben (Präteritum, 1. P. Sg.): ______________________________________________ 12. kriechen (Perfekt, 3. P. Pl.): 13. meiden (Plqpf., 1. P. Pl.): ________________________________________ ______________________________________________ 14. lügen (Präteritum, 2. P. Sg.): ______________________________________________ 15. kommen (Präteritum, 2. P. Pl.): 80 ________________________________________ URL: http://konjugator.lingofox.de/de/index.php?id=conjugate_german [31.1.15] 187 B. Konjugiere folgende Verben in den Klammern. „Ich ___________________ (sein, Präsens) so aufgeregt“, ______________________ (schreien, Präteritum) Jessica als sie beim Casting zu „Deutschland sucht den Superstar“ ________________ (ankommen, Präteritum). Nachdem sie die lange Zugfahrt von Hamburg nach Köln __________________________________________ (hinter sich bringen, Plusquamperfekt), ______________________ (freuen, Präteritum) sie sich nun auf die große Herausforderung. „_____________ ihr Dieter Bohlen schon ________________“ (sehen, Perfekt), fragte sie ihre Schwestern, die sie ____________________________ (begleiten, Präteritum). Plötzlich ________________________ (sich nähern, Präteritum) ihnen ein Mitarbeiter von RTL. Er _____________________ (tragen, Präteritum) Kopfhörer und ___________________ (sehen, Präteritum) ungeheuer wichtig aus. „Jessica, richtig? Du ________________ (sein, Präsens) gleich dran. ____________________ (geben, Präsens) es vielleicht eine spannende oder traurige Geschichte aus deinem Leben, die du unseren Zuschauern (erzählen können, Präsens)? Das ________________ (machen, Präsens) dich und die Sendung interessanter.“ Nachdem Jessica angestrengt _____________________________(nachdenken, Plusquamperfekt) und sowohl den Tod der Katze als auch den Unfall der Großeltern (ausschließen, Plusquamperfekt), ______________________________ (sich entscheiden, Präteritum), einfach auf ihr Gesangstalent zu vertrauen. Leider __________________ (erweisen, Präteritum) sich diese Idee als wenig erfolgsversprechend, denn Jessica _________________________ (schaffen, Präteritum) es nicht einmal bis in den Recall. „Da _______________ ich so weit _____________________ (fahren, Perfekt), nur um eine Absage zu erhalten. Naja, wenigsten _______________________ ich Dieter Bohlen _____________________“ (treffen, Perfekt). 188 Wiederholung der Zeitenfolge Der Gebrauch des Plusquamperfekts und des Präteritums81 Das Plusquamperfekt wird fast nur in Verbindung mit dem Präteritum gebraucht. Plusquamperfekt und Präteritum sind Zeiten der Vergangenheit. Das Plusquamperfekt bezeichnet alle Handlungen, Vorgänge und Zustände, die vor dem Präteritum liegen. Vergangenheit Plusquamperfekt Präteritum Beispiel: Nachdem der Koch das Essen gekocht hatte (Plusquamperfekt), konnte (Präteritum) er seinen Feierabend genießen. Zuerst musste der Koch seine Arbeit erledigen und erst dann konnte er seinen Feierabend genießen. 81 Vgl. Bornemann, Michael, Bornemann Monika: Duden. Schulgrammatik extra. Deutsch. Grammatik und Rechtschreibung – Aufsatz und Textanalyse – Umgang mit Medien (5. Bis 10. Klasse). Bibliographisches Institut. Mannheim 20093, S. 35. 189 1. Setze das Verb in der richtigen Zeitform ein! (Präteritum oder Plusquamperfekt) Beispiel: Joker legte (legen) sich noch einmal hin, nachdem er ausgiebig gefrühstückt hatte (frühstücken). 1. Als die Inselbewohner ___________________(ankommen), _________________ (umschauen) sie sich erst einmal ______________. 2. Nachdem sie das Wohnhaus____________________ (betreten), _________________ (losgehen) auch schon der Streit um die Betten _____. 3. Elfe und Vera ____________________ (machen) sich auf den Weg zum Strand, nachdem es endlich zu regnen ______________________ (aufhören). 4. Darling ________________________________ (bleiben) lieber faul auf dem Sofa liegen und ____________________ (genießen) es, von den Kameras beobachtet zu werden. 5. Währenddessen _____________________ (beraten) sich Milky, Joker und Co. wie man am besten eine Party organisieren ___________________ (können). 6. Obwohl Moon morgens nicht viel _________________________ (essen), __________________ (bringen) sie auch jetzt noch nichts runter. 7. Solo ____________________________(beschäftigen) sich derweil mit seiner Berimbau. 8. Nachdem Elfe und Vera ____________________ (zurückkehren), _________________ (suchen) sie nach etwas Essbarem. 9. Sie ______________________________ (beschließen) für die ganze Gruppe zu kochen. 10. Nachdem alle noch ein bisschen zusammen _______________________ (quatschen), _________________ (gehen) alle müde ins Bett. 190 Der Gebrauch des Perfekt und des Präsens82 Zum Präsens gehört das Perfekt. Das Perfekt bezeichnet • ein Geschehen, das zwar in der Vergangenheit abgeschlossen ist, dessen Folgen oder Ergebnis aber noch bis in die Gegenwart reichen. Es wird deshalb auch vollendete Gegenwart genannt. Beispiel: Es hat die ganze Nacht geregnet. (Ergebnis: Der Rasen ist nun völlig aufgeweicht.) • die Vorzeitigkeit, wenn es zusammen mit dem Präsens vorkommt. Das Perfekt drückt aus, was vor der aktuellen Handlung passiert ist. Beispiel: Nachdem der Esel entlaufen ist, müssen wir ihn nun suchen. 1. Entscheide ob Plusquamperfekt, Präteritum, Perfekt oder Präsens. 1. –„Ich _________________ (lieben) es, zu tanzen. Als ich jünger _____________(sein), __________________________ ich wöchentlich eine Tanzschule _____________ (besuchen)“, berichtet Pearl. 2. „Ich _____________________ mir gerade die Zähne ________________ (putzen), trotzdem ______________________ (stinken) mein Atem immer noch nach Zwiebeln“, beschwert sich Joker. 3. Nachdem Vera ausgiebig __________________(duschen), _____________________ (fühlen) sie sich schon wohler. 4. Bevor Darling ______________________ (sich umziehen), ____________________ sie noch ausgiebig mit Joker geflirtet. 82 Vgl. Bornemann, Michael, Bornemann Monika: Duden. Schulgrammatik extra. Deutsch, S. 37. 191 5. Elfe _____________________(sein) ___________________(merken), dass untröstlich, sie ihren als sie Glücksbringer ____________________ (verlieren). Die Zeitenfolge Plusquamperfekt Präteritum Perfekt Präsens Futur I Heute – Standpunkt des Sprechenden 192 1. Unterstreiche die Verben im Text und bestimme die Zeit, in der das jeweilige Verb steht. Überlege anschließend, warum gerade diese Zeit benutzt wurde. (Aufgepasst, in dem folgenden Beispiel sind alle Zeiten enthalten: Plusquamperfekt, Präteritum, Perfekt, Präsens, Futur I und Futur II!) Frau Meyers hat soeben einen Überfall beobachtet und steht immer noch unter Schock. Sie soll der Polizei nun schildern, was genau passiert ist. Zuerst war sie einfach nur durch die Stadt geschlendert, dann ging sie zum Bäcker und kaufte sich dort eine Brezel. Bevor sie in den Park spazierte, hatte sie sich noch mehrere Schaufenster angesehen und war einer Freundin begegnet. Dann hörte sie plötzlich Schreie: „Hilfe, warum hilft mir denn niemand.“ Als sich Frau Meyers umdrehte, sah sie eine junge Frau, der man gerade die Handtasche stahl. Nachdem der Dieb über alle Berge verschwunden war, eilte Frau Meyers der jungen Dame zu Hilfe und rief: „Keine Angst Liebes, die Polizei wird den Täter schnappen und bis dahin werden wir beide diesen Schock schon überwunden haben.“ 193 Isabel Abedi: „Isola“ Lektüretest (Teil 1) (S. 9 - S. 108) Beantworte die folgenden Fragen stichwortartig! Bei den „Multiple-Choice“-Fragen gibt es nur eine richtige Antwort. 1. Warum hat Tempelhoff sein Projekt „Isola“ genannt? Nenne zwei Gründe! __________________________________________________ __________________________________________________ 2. Wo wird Vera für Tempelhoffs Projekt entdeckt? __________________________________________________ 3. Welche drei Gegenstände nimmt Lung mit auf die Insel? __________________________________________________ __________________________________________________ __________________________________________________ 4. Was bedeutet der Name „Vera“? Kreuze an! □ die Kühle □ die Ehrliche □ die Tapfere □ die Wahrhaftige 5. Was versteht man unter einer „Berimbau“? __________________________________________________ 194 6. Welches Geheimnis hat Pearl zu Hause in Heidelberg? _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 7. Welcher Teilnehmer trägt mit Vorliebe „Motto-T-Shirts“? Kreuze an. □ Alpha □ Lung □ Joker □ Milky 8. Nenne eine männliche und eine weibliche Person, die sich auf der Insel besonders provokativ verhalten. __________________________________________________ __________________________________________________ 9. Um wen handelt es sich bei „Tante Käthe“? _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 10. Welcher Teilnehmer interessiert sich für die Vögel der Insel? Kreuze an! □ Moon □ Neander □ Krys □ Milky 11. Zu welchem Teilnehmer und zu welcher Teilnehmerin fühlt sich Vera besonders hingezogen? ___________________________________________________ ___________________________________________________ 195 12. Wozu diente die Insel, bevor Tempelhoff sie für sein Projekt nutzte? ___________________________________________________ 13. Wie „tötet“ der „Mörder“ im Inselspiel seine Opfer? ___________________________________________________ 14. Wie wird den Inselbewohnern mitgeteilt, dass der „Mörder“ wieder ein neues Opfer gefunden hat? ___________________________________________________ 15. Wie lautet der Name des ersten Opfers? Kreuze an! □ Pearl □ Milky □ Moon □ Neander 196 Isabel Abedi: „Isola“ ISOLA83 Ein Film von Quint Tempelhoff STARRING Joy Reichert Ulla Sjöberg Belinda Edgeworth Nana Makhetha Kristina Peters Beatá Krall Sven Werner Richard Bussmann Naoki Shangyn Tristan Leander Italo Mackenzie Raphael T. Liebermann als VERA als ELFE als MOON als PEARL als KRYS als DARLING als ALPHA als MILKY als LUNG als NEANDER als JOKER als SOLO 1. Dieses Layout stammt aus Isabel Abedis Buch „Isola“ und wird dem Beginn der eigentlichen Lektüre vorangeschickt. Beschreibe, was du siehst und woran dich diese Aufmachung erinnert. Notiere stichwortartig. _______________________________________________________________________ _______________________________________________________________________ _______________________________________________________________________ _______________________________________________________________________ _______________________________________________________________________ 83 Isabel Abedi: „Isola“, S. 7. 197 2. An welchen Hinweisen erkennst du, dass auch das von Tempelhoff angestrebte „Reality-TV“-Format nicht gänzlich der Realität entsprechen wird? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 3. Welche Ziele verfolgt Tempelhoff deiner Meinung nach mit seinem Projekt? Was möchte er anhand seines Projektes „erforschen“? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 198 Tempelhoffs Projekt Arbeitsauftrag: In Kapitel 1 erhältst du erste Informationen über Tempelhoffs Projekt, an dem die Jugendlichen teilnehmen. Weitere Informationen findest du in Kapitel 3, auf Seite 46. Schreibe alle wichtigen Informationen stichwortartig in dein Heft. Versetze dich anschließend in die Figur Tempelhoffs und verfasse deinen eigenen Flyer, um für dein Projekt zu werben. Greife dabei auf die Informationen aus dem Buch zurück: • Überlege dir eine passende Überschrift und • formuliere eine Anrede oder einen Aufmacher für deinen Aufruf. • Beschreibe das Projekt • Gehe auf die Bedingungen ein, die man als Teilnehmer erfüllen muss • Erkläre, was den Reiz des Projektes ausmacht • Füge ebenfalls eine Internetadresse oder Telefonnummer hinzu, unter der sich die Teilnehmer melden sollen ! Denke daran, den Flyer ansprechend zu gestalten! 199 200 Stell dir vor, du hast den Flyer gelesen und möchtest an dem Projekt „Isola“ teilnehmen. Fülle nun folgendes Formular aus: Isola Anmeldeformular Name: _____________________________________________________ (Name und Vorname) Geburtsdatum: _____________________________________________________ (dd.mm.yyyy) E-Mail-Adresse: ____________________________________________________ Inselname: _____________________________________________________ Nenne drei Dinge, die du auf die Insel mitnehmen würdest. (Keine elektronischen Geräte!) _____________________________________________ _____________________________________________ _____________________________________________ Warum möchtest du am Projekt teilnehmen? __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ Warum wärst gerade du eine Bereicherung für das Projekt? __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ 201 Tempelhoff „is watching you“ Arbeitsauftrag: Lies die Seiten 63 („Vera, da bist du ja! ...“) bis 70 (Als Mephisto Tante Käthe ankläffte, …) und unterstreiche Elfes, Veras und Darlings Einstellung und Gedanken gegenüber der ständigen Beobachtung durch die Kameras. 202 Reaktionen auf das Spiel 1. Als die Inselbewohner von dem Inselspiel erfahren, scheinen alle angespannt. Im Folgenden findest du verschiedene Begriffe, die alle eine Gefühlsregung beschreiben. Lies die Seiten 96-103 noch einmal durch und entscheide, welche Empfindung zu welchem Inselbewohner passt (Es können auch mehrere in Frage kommen.) Belege deine Wahl, indem du ein passendes Textbeispiel nennst oder ein Zitat anführst. Wut Belege/Textbeispiele: ____________________________________ Inselbewohner: ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ Entrüstung Belege/Textbeispiele: ____________________________________ Inselbewohner: ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ Angst Belege/Textbeispiele: ____________________________________ Inselbewohner: ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ 203 ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ betretenes Schweigen Belege/Textbeispiele: ____________________________________ ______________________________________________________ Inselbewohner: ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ Nervosität Belege/Textbeispiele: ____________________________________ Inselbewohner: ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ Beklommenheit Belege/Textbeispiele: ____________________________________ Inselbewohner: ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ 204 Traurigkeit Belege/Textbeispiele: ____________________________________ Inselbewohner: ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ Verzweiflung Belege/Textbeispiele: ____________________________________ Inselbewohner: ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ 2. Welche Vorwürfe macht Vera Tempelhoff? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 205 3. Überlege dir, wie du dich unter ständiger Beobachtung fühlen würdest. Stelle dir eine bestimmte Situation vor. Was würde dich stören? Wie würdest du dich fühlen? Mit welchen Einschränkungen hättest du zu kämpfen? (…) ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 206 Die Inselbewohner Gruppenarbeit Arbeitsauftrag: Jede Gruppe soll eine Figur aus Isabel Abedis „Isola“ vorstellen. Sammelt eure Informationen und haltet sie stichwortartig auf einem Plakat fest. Auf folgende Punkte sollt ihr eingehen: • • • • • Äußere Erscheinung Charaktereigenschaften Auflistung der drei Dinge, die die Person mit auf die Insel nimmt Verbindungen zu anderen Personen (mit wem versteht Vera sich besonders gut, wer gerät immer mit anderen aneinander…) Malt ein „Symbol“/einen Gegenstand auf das Plakat, von dem ihr glaubt, dass es/er für die Person steht, die ihr vorstellen müsst Es steht euch frei, gegebenenfalls weitere Informationen zu ergänzen. Gruppen: Gruppe 1: Vera Gruppe 2: Elfe Gruppe 3: Moon Gruppe 4: Pearl Gruppe 5: Krys Gruppe 11: Joker Gruppe 6: Darling Gruppe 7: Alpha Gruppe 8: Milky Gruppe 9: Lung Gruppe 10: Neander Gruppe 12: Solo Mögliche Zeiteinteilung: Einzellektüre und Sammeln von Informationen Zusammentragen der Informationen und Anfertigen einer Skizze Plakatgestaltung Vorbereitung des Vortrags 20 Min. 20 Min. 20 Min. 5 Min. Vortrag: Der Vortrag kann zwischen 5 und 10 Minuten dauern. Ihr sollt nicht nur die Resultate auf eurem Plakat wiedergeben, sondern diese erläutern und ausbauen. Wenn ihr beispielsweise auf eine Verbindung zwischen zwei Inselbewohnern eingeht, sollt ihr diesbezüglich bestimmte Handlungen und Ereignisse anführen können. Ihr sollt ebenfalls in der Lage sein, die Charaktereigenschaften der Figuren anhand von Beispielen begründen zu können usw. Eure Mitschüler sollen anhand eures Vortrages so viel wie möglich über die Figur erfahren. 207 Veras Geschichte Arbeitsauftrag: Vera hat brasilianische Wurzeln und wurde als Kind von einem deutschen Ehepaar adoptiert. Versuche Veras Geschichte nachzuzeichnen, indem du folgende Mindmap ausfüllst. Die notwendigen Informationen findest du auf folgenden Seiten im Buch: S. 11, S. 19, S. 24, S. 28, S. 79, S. 86, S. 129, S. 133, S. 209-S. 214. Bevor du mit der Lektüre beginnst, färbe Veras Verbindungen zu Deutschland und ihre Verbindungen zu Brasilien mit zwei unterschiedlichen Farben (nur den Rahmen). Das Kästchen für Vera kannst du mit beiden Farben ausfüllen (beispielsweise eine Hälfte orange und eine Hälfte grün). Deutschland Rio de Janeiro 208 Veras Geschichte Veras Gespräch mit Solo ________ Brüder Esperança ________ ________ ________ Eltern ________ _______ Vera / brasilianische Wurzeln ________ _ deutsche Adoptiveltern ________ _______ Favelas erste Rückblende zweite Rückblende 209 Das Thema Adoption in den Schlagzeilen Gibt man im Internet die Schlagwörter „Schlagzeilen Adoption“ in eine Suchmaschine ein, findet man ohne Umschweife zahlreiche Artikel aus bekannten Wochenzeitungen. Unten findest du eine Auswahl: • „Falsches Geschlecht: Ehepaar verschmäht Baby von Leihmutter“ (Spiegel-Online) • „Urteil in Straßburg: Deutsche Mutter fordert vergeblich Kontakt zu adoptierten Töchtern“ (Spiegel-Online) • „Homosexuelle Paare: Bundestag stimmt für erweitertes Adoptionsrecht“ (Spiegel-Online) • „Amazon: Adoption (Süddeutsche) • „Moskau verbietet Adoption durch US-Bürger“ (Süddeutsche) statt Abtreibung“ www.google.de Suchbegriff „Schlagzeilen Adoption“ www.spiegel-online.de www.süddeutsche.de Erörtere: 1. 2. 3. 4. 5. Welche Gründe gibt es deiner Meinung nach, ein Kind zur Adoption freizugeben? Welche Gründe gibt es deiner Meinung nach, ein Kind zu adoptieren? Versetze dich in Veras Lage. Kannst du ihre Suche nach ihren Wurzeln nachvollziehen? Was passiert mit Kindern, die kein neues Zuhause finden? Nutze die obengenannten Schlagzeilen als weitere Diskussionsanstöße! 210 „Die Familie Tempelhoff“ 1. Solo und Tobias im Vergleich Vera glaubt anfangs, Solo in der Kapelle und abends beim Schwimmen getroffen zu haben. Vergleicht man allerdings ihre Beschreibungen von „Solo“ lassen sich im Nachhinein deutliche Unterschiede erkennen. Lies folgende Seiten im Buch und notiere stichwortartig, wie unterschiedlich Vera die beiden Zwillinge beschreibt. (S. 20, S. 35, S. 7173, S. 135f, S.150-153) Solo Tobias Im Flugzeug Das Treffen in der Kapelle ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Am Flughafen ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ Nachts am Strand ___________________________________ Der Kuss im Meer ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ 211 ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ___________________________________ ____________________________________ ___________________________________ 2. Erkläre, wie Vera vor allen anderen erkennt, dass Solo Darling nicht umgebracht hat. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 3. Lies noch einmal Kapitel 24 auf den Seiten 278 bis 294 und notiere stichwortartig Tobias‘ Beweggründe für die Intrige. ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 212 Darlings Rolle bei der Intrige 1. Lies die Seiten 307-312 und vervollständige die folgende Mindmap in deinem Heft! Beweggründe Verbindung zu Tobias Die Tat Darling Rolle bei der Intrige 2. Tobias begeht am Ende Selbstmord (S. 305-307). Zusammen mit Darling hat er versucht, seiner ganzen Familie zu schaden. Vergleiche das Verhalten beider „Täter“ miteinander und nimm anschließend dazu Stellung. Sind beide gleichermaßen zu „verurteilen“? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ 213 Der Leserbrief als argumentative Stellungnahme84 Wahrscheinlich kennst du aus dem Internet die Kommentarfunktion, die es etwa bei Facebook gibt: Ein Leser kann hier auf eine Nachricht direkt antworten. Auch Online-Zeitungen bieten zu ihren Artikeln häufig eine solche Kommentarfunktion an. Bei der gedruckten Zeitung hat der Leser ebenfalls die Möglichkeit, mit der Redaktion oder anderen Lesern in Kontakt zu treten, indem er einen Leserbrief schreibt. Der Leserbrief: Der Leserbrief ist eine persönliche Stellungnahme eines Lesers zu einem aktuellen Thema oder einem Artikel in einer Zeitung. Er gibt die Meinung des Lesers wieder, aber er sollte weder beleidigend noch polemisch sein; außerdem dürfen keine falschen Behauptungen aufgestellt werden. Mit einem Leserbrief will der Verfasser erreichen, dass sich andere Leser seiner Meinung anschließen, der Text hat also eine Appell-Funktion. 85 Quelle: Neue Westfälische, 21. Oktober 2009 Das musst du beachten: - 84 85 Eine Leserbrief ist deutlich als solcher gekennzeichnet. Er richtet sich an die Redaktion und die Leserschaft einer Zeitung oder Zeitschrift. Gib deinem Leserbrief eine passende Überschrift (als Vorschlag für die Redaktion, die ihn abdrucken soll.) Benenne deutlich und klar den Bezug zu einem Zeitungsartikel oder einem aktuellen Thema. Stelle eine Behauptung auf, die deinem Leserbrief zugrunde liegt. Sie soll deine Meinung zum fraglichen Thema wiedergeben. Finde stichhaltige Argumente, die deine These stützen. Wenn dir ein Zeitungsartikel vorgegeben ist, dann soll sich dein Leserbrief nicht nur auf Argumente und Aussagen dieses Textes beziehen. Er muss auch neue Aspekte aufweisen. In Anlehnung an: 66RAAbits Deutsch/Sprache Februar 2011. http://www.achtung-fuer-tiere.de/index.php/leserbriefe/articles/tierschutz-ist-menschenschutz.html [31.1.15] 214 - - Ein Leserbrief ist eine begründete Stellungnahme, das heißt, du stellst deine Argumente in einem strukturierten, gegliederten Aufbau dar, ähnlich wie bei einer Erörterung. Beachte den Aufbau einer guten Argumentation: Auf ein Argument muss ein Beispiel oder ein Beleg folgen. Gliedere den Aufbau deines Leserbriefes überzeugend und folgerichtig. Nenne am Ende des Leserbriefes deinen Namen und den Wohnort. So baust du den Leserbrief auf: Einleitung: Nenne den Bezug auf das aktuelle Thema oder den vorgegebenen Zeitungsartikel. Hauptteil: Benenne deutlich deine eigene Meinung und begründe sie: Argument 1 Begründung Beispiel Argument 2 Begründung Beispiel Schluss: Beziehe anschließend eindeutig Stellung; runde den Brief mit einem Fazit ab, formuliere eine Forderung oder einen Appell oder mache eine kritische Anmerkung zum Thema. Umfang: Ein Leserbrief soll möglichst in der Zeitung abgedruckt werden. Daher sollte dein Text nicht zu lang sein und etwa eine halbe bis eine ganze DIN-A4-Seite umfassen. 215 Lehrerhandreichungen zu den Arbeitsmaterialien Isabel Abedi: „Isola“ 216 Verlaufsplanung 1 2 Titel Sequenz „Scripted Reality“ Inhalt - (Einstieg) - „Der Untergang der Talkshows bereitete den Weg für die „RealityTV“-Formate“ - Ein Argument aufbauen und ausformulieren - 3 Ein Argument aufbauen und ausformulieren 4 Besprechung wichtiger Inhalte der Ganzschrift und mögliche „Fragerunde“ - 5 6 7 Bildimpuls: Aktivieren von Vorwissen Gemeinsamkeiten? Erste Beschreibungen „Reality-TV“ Erstellen einer Definition von Reality-Shows (Festhalten an der Tafel) Bildimpuls: negative Seiten Sachtext: Vor- und Nachteile „Reality-TV“Shows unterstreichen Arbeitsblatt (1. Teil und Verbesserung) (- Einteilung der Lektürephasen86) Erklärung: Begriff: Scripted Reality Erklärung des Bildes (Marionette) Beispiel eines ausformulierten Pro-Arguments zum Thema „Reality-TV“ Übung: Formuliere ein Kontra-Argument zum Thema „Reality-TV“ Orientiere dich dafür an der Vorlage sowie an den gemeinsam erarbeiteten Ergebnissen der letzte Stunde. - Vortrag des Arguments Verbesserung mittels „peer-review“ Besprechung anhand von Partnerarbeit Gemeinsame Besprechung im Plenum Überarbeitung Diese Phasen geben den Schülern die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen. Sie können demnach genutzt werden, um konkrete Stellen im Buch zusammen zu besprechen. Allerdings kann die Lehrperson ebenfalls kleine Aufgabenstellungen vorsehen, die schwierige Punkte bewusst aufgreifen. Erklärung des Arbeitsauftrags Internetrecherche Gruppenarbeit „RealityTV“-Formate Internetrecherche Gruppenarbeit „RealityTV“-Formate - - Zusammentragen der Resultate Vorbereiten des Vortrags Gruppenarbeit „RealityTV“-Formate - Vorstellen der Resultate in Form eines Streitgesprächs 86 Idealerweise sollten die Schüler bereits in der ersten Unterrichtsstunde über die Einteilung der Ganzschrift in drei Lektürephasen informiert werden, sodass sie sich ihre Zeit optimal einteilen können. 217 8 9 - Schriftliche argumentative Stellungnahme Überarbeitungsphase - 10 Besprechung wichtiger Inhalte der Ganzschrift und mögliche „Fragerunde“ - 11 12 13 Wiederholung der Verben Wiederholung der Verben Wiederholung der Zeitenfolge - Eine schriftliche Stellungnahme verfassen (Arbeitsblatt) (Einsammeln der Arbeiten) Selbstständige Überarbeitung der Aufgabe mithilfe eines Wörterbuchs (Übernehmen der Korrekturvorschläge der Lehrperson) Diese Phasen geben den Schülern die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen. Sie können demnach genutzt werden, um konkrete Stellen im Buch zusammen zu besprechen. Allerdings kann die Lehrperson ebenfalls kleine Aufgabenstellungen vorsehen, die schwierige Punkte bewusst aufgreifen. Wiederholung der Tempora (Theorie) - - Übungen zu den verschiedenen Verbzeiten und die Arbeit mit Lingofox Wiederholung des richtigen Zeitgebrauchs Plusquamperfekt, Präteritum Perfekt, Präsens Übungen Lektüretest _ 1. Teil _ S. 9 – S. 108 u. Verbesserung Analyse des Personen-Layouts (Erste Verbindungen zum Thema „Reality-TV“ herstellen) 14 Isola – Einstieg (Erste Lektürephase) 15 Tempelhoffs Projekt - Flyer entwerfen lassen Anmeldeformular ausfüllen 16 Tempelhoff „is watching you“ - Wie fühlen sich die Personen unter den Augen der Kameras? Texterschließung und anschließendes Festhalten der Resultate (Tafelbild) - 17 Reaktionen auf das Spiel 18 Besprechung wichtiger Inhalte der Ganzschrift und mögliche „Fragerunde“ 19 Charaktereigenschaften der Inselbewohner Charaktereigenschaften der Inselbewohner Charaktereigenschaften der Inselbewohner 20 21 - Lektüre Arbeitsblatt - Diese Phasen geben den Schülern die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen. - Sie können demnach genutzt werden, um konkrete Stellen im Buch zusammen zu besprechen. - Allerdings kann die Lehrperson ebenfalls kleine Aufgabenstellungen vorsehen, die schwierige Punkte bewusst aufgreifen. - Arbeitsaufträge - Vorbereitung / Zusammentragen der Resultate - Gestaltung der Plakate - Vorbereitung der Vorträge - Vorträge 218 22 23 Zweite Lektürephase Test Veras Geschichte Veras Geschichte 24 Hörverstehen – Übung 25 26 Hörverstehen Besprechung wichtiger Inhalte der Ganzschrift und mögliche „Fragerunde“ 27 28 29 Hörverstehen – Test Hörverstehen Dritte Lektürephase Die Familie Tempelhoff 30 Darlings Rolle bei der Intrige Leserbrief (argumentative Stellungnahme) Überarbeitung 31 32 3387 Abschluss der Ganzschrift Vorträge ausgewählter Leserbriefe - Multiple-Choice-Test u. Verbesserung - Veras Geschichte – (Lektüre / Mindmap) - Verbesserung der Arbeitsblätter - Diskussion zum Thema Adoption in den Schlagzeilen - Die Favelas in Rio de Janeiro (Verbindung zum Buch) - Verbesserung des Hörverstehens - Diese Phasen geben den Schülern die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen. - Sie können demnach genutzt werden, um konkrete Stellen im Buch zusammen zu besprechen. - Allerdings kann die Lehrperson ebenfalls kleine Aufgabenstellungen vorsehen, die schwierige Punkte bewusst aufgreifen. - Die Kindersoldaten von Rio - Verbesserung des Hörverstehens - MC-Test - Die Familie Tempelhoff (Arbeitsblatt) - Arbeitsblatt - Einen Leserbrief verfassen Merkblatt Schreibaufgabe Übernehmen der Korrekturhinweise (Arbeit mit einem Wörterbuch) Besprechung des Schlusskapitels Vorträge ausgewählter Leserbriefe 87 Die Verlaufsplanung wurde bewusst nicht auf 36 Unterrichtsstunden ausgerichtet, um genügend Raum zu lassen, falls bestimmte Aufgaben vielleicht mehr Zeit beanspruchen, als erwartet. 219 „Reality-TV“-Formate: Bildimpulse88 89 90 91 88 Die Bildimpulse sind in digitaler Form auf der beiliegenden CD enthalten. URL: http://www.idealisten.net/beitrag/article/der-zoff-aus-dem-die-traeume-sind.html [31.1.15] 90 URL: http://newsroom.mediadesign.de/imfokus/scripted-reality/ [31.1.15] 91 URL: http://www.unicum.de/abizeit/leben/aktuelles/scripted-reality-eine-junge-tv-darstellerin-erzaehlt/ [31.1.15] 89 220 Isabel Abedi: „Isola“ Lektüretest (Teil 1) (S. 9 - S. 108) Beantworte die folgenden Fragen stichwortartig! Bei den „Multiple-Choice“-Fragen gibt es nur eine richtige Antwort. 1. Warum hat Tempelhoff sein Projekt „Isola“ genannt? Nenne zwei Gründe! __________________________________________________ __________________________________________________ 2. Wo wird Vera für Tempelhoffs Projekt entdeckt? __________________________________________________ 3. Welche drei Gegenstände nimmt Lung mit auf die Insel? __________________________________________________ __________________________________________________ __________________________________________________ 4. Was bedeutet der Name „Vera“? Kreuze an! □ die Kühle □ die Ehrliche □ die Tapfere □ die Wahrhaftige 5. Was versteht man unter einer „Berimbau“? __________________________________________________ 221 6. Welches Geheimnis hat Pearl zu Hause in Heidelberg? _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 7. Welcher Teilnehmer trägt mit Vorliebe „Motto-T-shirts“? Kreuze an. □ Alpha □ Lung □ Joker □ Milky 8. Nenne eine männliche und eine weibliche Person, die sich auf der Insel besonders provokativ verhalten. __________________________________________________ __________________________________________________ 9. Um wen handelt es sich bei „Tante Käthe“? _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 10. Welcher Teilnehmer interessiert sich für die Vögel der Insel? Kreuze an! □ Moon □ Neander □ Krys □ Milky 11. Zu welchem Teilnehmer und zu welcher Teilnehmerin fühlt sich Vera besonders hingezogen? ___________________________________________________ ___________________________________________________ 222 12. Wozu diente die Insel, bevor Tempelhoff sie für sein Projekt nutzte? ___________________________________________________ 13. Wie „tötet“ der „Mörder“ im Inselspiel seine Opfer? ___________________________________________________ 14. Wie wird den Inselbewohnern mitgeteilt, dass der „Mörder“ wieder ein neues Opfer gefunden hat? ___________________________________________________ 15. Wie lautet der Name des ersten Opfers? Kreuze an! □ Pearl □ Milky □ Moon □ Neander 223 Isabel Abedi: „Isola“ Korrekturschlüssel (Teil 1) (S. 9 - S. 108) 1. Warum hat Tempelhoff sein Projekt „Isola“ genannt? Nenne zwei Gründe! (2 P.) - Isola ist das italienische Wort für Insel Isola verbirgt sich in dem Wort Isolation (die Jugendlichen sind auf der Insel von der Außenwelt isoliert) 2. Wo wird Vera für Tempelhoffs Projekt entdeckt? (1 P.) - bei einer Tanzaufführung 3. Welche drei Gegenstände nimmt Lung mit auf die Insel? (3 P.) - eine Fackel einen Kanister Benzin ein Messer 4. Was bedeutet der Name „Vera“? Kreuze an! (1 P.) □ die Kühle □ die Tapfere □ die Ehrliche X die Wahrhaftige 5. Was versteht man unter einer „Berimbau“? (1 P.) - ein Musikinstrument 6. Welches Geheimnis hat Pearl zu Hause in Heidelberg? (1 P.) - Pearl ist mit einem verheirateten Mann zusammen. 7. Welcher Teilnehmer trägt mit Vorliebe „Motto-T-Shirts“? Kreuze an. (1 P.) □ Alpha □ Lung X Joker □ Milky 224 8. Nenne eine männliche und eine weibliche Person, die sich auf der Insel besonders provokativ verhalten. (2 P.) - Joker Darling 9. Um wen handelt es sich bei „Tante Käthe“? (1 P.) - eine aufblasbare Plastikpuppe, die Joker gehört 10. Welcher Teilnehmer interessiert sich für die Vögel der Insel? Kreuze an! (1 P.) □ Moon X Neander □ Krys □ Milky 11. Zu welchem Teilnehmer und zu welcher Teilnehmerin fühlt sich Vera besonders hingezogen? (2 P.) - Solo Pearl 12. Wozu diente die Insel, bevor Tempelhoff sie für sein Projekt nutzte? (1 P.) - Zur Resozialisierung von Häftlingen 13. Wie „tötet“ der „Mörder“ im Inselspiel seine Opfer? (1 P.) - Er umfasst das Handgelenk seiner Opfer 14. Wie wird den Inselbewohnern mitgeteilt, dass der „Mörder“ wieder ein neues Opfer gefunden hat? (1 P.) - Ein Nebelhorn ertönt 15. Wie lautet der Name des ersten Opfers? Kreuze an! (1 P.) □ Pearl □ Milky □ Moon X Neander 225 Tempelhoff „is watching you“ Arbeitsauftrag: Lies die Seiten 63 („Vera, da bist du ja! ...“) bis 70 (Als Mephisto Tante Käthe ankläffte, …) und unterstreiche Elfes, Veras und Darlings Einstellung und Gedanken gegenüber der ständigen Beobachtung durch die Kameras. Mögliches Tafelbild: Ankunft im Wohnhaus Unter Beobachtung der Kameras (S. 63-70) - Elfe: empfindet es als komisch, beobachtet zu werden - Vera: verspürt ein „flatterndes“ Gefühl in ihrer Brust Tempelhoff sieht sie immer, jede Minute die Kameras sehen sogar im Dunkeln die Privatsphäre der Teilnehmer wird auf ein Minimum eingegrenzt - Darling: liegt nackt auf dem Bett spielt bewusst mit den Kameras „Wir bewegten uns wie auf einer Bühne, die keine Bühne war, und bemühten uns verzweifelt um Normalität. Alle sind angespannt 226 Isabel Abedi: „Isola“ Lektüretest (Teil 2) (S. 109 - S. 217) Beantworte die folgenden Fragen stichwortartig! Bei den „Multiple-Choice“-Fragen kann es mehrere richtige Antworten geben. 1. Vera leidet zu Beginn unter der ständigen Beobachtung durch die Kameras. Wann kann sie diese zum ersten Mal vollständig vergessen? _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 2. Wo findet Solos und Veras erstes „heimliches“ Aufeinandertreffen statt. Kreuze an. □ im Meer □ am Briefkasten □ in der Kapelle □ in einer Ruine 3. Erkläre kurz, was es mit dem Schrei auf sich hat, der plötzlich mitten in der Nacht ertönt? _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 4. Was ist Moons Erbe nach ihrem Verschwinden? __________________________________________________ 5. Gegen welche Regeln verstoßen die Inselbewohner während der „Höhlenparty“? Kreuze an! □ kein Alkohol □ kein Sex □ keine Gewalt □ keine Geheimnisse 227 6. Welches Lied hört die Gruppe in der Höhle? Kreuze an. □ God is a DJ □ This is my church □ God bless us □ Like a prayer 7. Welche zwei Inselbewohner fehlen nach der Feier in der Höhle? __________________________________________________ __________________________________________________ 8. Wer hatte beim Inselspiel die „Mörderkarte“ gezogen? __________________________________________________ 9. Wer wurde vom Mörder im Inselspiel verschont und zum Komplizen? _________________________________________________ 10. Erkläre, wie die Opfer – im Spiel – von der Insel gelangen? _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 11. Wer stirbt tatsächlich auf der Insel? __________________________________________________ 12. Wie lautet Solos Geheimnis? ___________________________________________________ 13. Wer ist Esperança? ___________________________________________________ 228 Isabel Abedi: „Isola“ Korrekturschlüssel (Teil 2) (S. 109 - S. 217) Beantworte die folgenden Fragen stichwortartig! Bei den „Multiple-Choice“-Fragen kann es mehrere richtige Antworten geben. 1. Vera leidet zu Beginn unter der ständigen Beobachtung durch die Kameras. Wann kann sie diese zum ersten Mal vollständig vergessen? (2 P.) - Als Vera am Strand zu Solos Musik tanzt 2. Wo findet Solos und Veras erstes „heimliches“ Aufeinandertreffen statt. Kreuze an. (2 P.) □ im Meer □ am Briefkasten X in der Kapelle X in einer Ruine 3. Erkläre kurz, was es mit dem Schrei auf sich hat, der plötzlich mitten in der Nacht ertönt? (2 P.) - Joker erschreckt die Anderen, indem er so tut, als sei er gehängt worden 4. Was ist Moons Erbe nach ihrem Verschwinden? (1 P.) - Moon hat von allen Teilnehmern Zeichnungen gemalt 5. Gegen welche Regeln verstoßen die Inselbewohner während der „Höhlenparty“? Kreuze an! (2 P.) X kein Alkohol □ kein Sex X keine Gewalt □ keine Geheimnisse 229 6. Welches Lied hört die Gruppe in der Höhle? Kreuze an. (2 P.) X God is a DJ □ This is my church □ God bless us □ Like a prayer 7. Welche zwei Inselbewohner fehlen nach der Feier in der Höhle? (2 P.) - Joker Darling 8. Wer hatte beim Inselspiel die „Mörderkarte“ gezogen? (1 P.) - Milky 9. Wer wurde vom Mörder im Inselspiel verschont und zum Komplizen? (1 P.) - Joker 10. Erkläre, wie die Opfer – im Spiel – von der Insel gelangen? (2 P.) - durch eine Tür im Briefkasten (dann wurden sie mit einem Boot von der Insel gebracht) 11. Wer stirbt tatsächlich auf der Insel? (1 P.) - Joker 12. Wie lautet Solos Geheimnis? (1 P.) - Solo ist Tempelhoffs Sohn 13. Wer ist Esperança? (1 P.) - Esperança ist Veras Schwester 230 Hörverstehen „Kampf um die Favelas“ Fülle die Lücken mit den passenden Schlagwörtern. Bei den Multiple-Choice-Fragen kann es mehrere richtige Antworten geben. 1. Die brasilianischen Behörden versuchen, nach Jahrzehnten des Chaos’ die Ordnung in den Favelas wieder herzustellen. Dabei gehen sie mit militärischer Härte vor. Diese Operation wird als _____________________________ bezeichnet. 2. Wie viele Favelas gibt es ungefähr in Rio de Janeiro? Kreuze an! 16 60 600 6000 3. Welche vorherrschenden Probleme in den Favelas möchten die Behörden bekämpfen? Antworte stichwortartig. _______________________________________________ 4. Welcher Ausdruck wird im Audiotext zur Beschreibung der „Herrschaft“ in den Favelas benutzt? Antworte stichwortartig. _______________________________________________ 5. Viele Jugendliche in den Favelas sind mit Waffen ausgestattet. Kreuze die richtige Antwort an! (Achte dabei auf den genauen Wortlaut des Hörtextes.) Diese verleihen ihnen Macht. Respekt. Ansehen. Geld. 231 6. Herrscht dem Audiotext zur Folge in Rio de Janeiro Krieg? Kreuze an! Ja Nein Begründe deine Antwort in einem Satz. _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 7. Wie werden die Favelas noch genannt? Kreuze an! Armenviertel Souks Townships Slums 8. Im Audiotext ist von dem „Postkarten-Rio“ und dem wahren Rio die Rede. Erkläre kurz, was damit gemeint ist. Antworte in ganzen Sätzen. _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 9. Wie viele Bewohner Rios wohnen in Favelas? Kreuze an! Jeder 2. Bewohner Jeder 3. Bewohner Jeder 4. Bewohner Jeder 5. Bewohner 10. Die Bewohner der Favelas fühlen sich minderwertig. Sie bezeichnen sich selbst als ________________________________________________. 11. Nenne drei Missstände – neben der Drogenproblematik – unter denen die Menschen in den Favelas zu leiden haben. Missstände in den Favelas 232 12. Die Regierung hat lange Zeit nichts gegen das Drogenproblem in den Favelas unternommen. Warum wollen die Behörden auf einmal gegen die Drogenkartelle vorgehen? Nenne die zwei Hauptgründe. - ____________________________________________________ - ____________________________________________________ 13. Glaubst du, dass das plötzliche Eingreifen der Behörden wirklich zur Verbesserung der Lage in den Favelas beitragen kann? Begründe deine Meinung. Antworte in ganzen Sätzen. _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 14. Rio de Janeiro wird oft als eine der schönsten Städte der Erde bezeichnet. Trifft diese Beschreibung in Anbetracht der Misere in den Favelas deiner Meinung nach zu? Argumentiere differenziert und schließe mit deiner persönlichen Meinung. _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ Quelle: www.youtube.de Aufgepasst: Bevor du dir den Auszug „Kampf um die Favelas“ anhörst, sieh dir alle Fragen genau an, damit du weißt, worauf du beim Zuhören achten musst. Alle Fragen, die du schon während des Zuhörens beantworten kannst, darfst du sofort auf das Blatt ausfüllen. Wenn du dir bei manchen Fragen unsicher bist, mach dir stichwortartige Notizen mit dem Bleistift. Nach dem Anhören des Audiotextes hast du genügend Zeit, um alle Fragen noch einmal durchzugehen. Die Fragen 8, 13 und 14 sollst du erst nach dem Hören in Ruhe ausfüllen. 233 Hörverstehen „Kampf um die Favelas“92 Korrekturhinweise (26 P.) Fülle die Lücken mit den passenden Schlagwörtern. Bei den Multiple-Choice-Fragen kann es mehrere richtige Antworten geben. 1. Die brasilianischen Behörden versuchen, nach Jahrzehnten des Chaos’ die Ordnung in den Favelas wieder herzustellen. Dabei gehen sie mit militärischer Härte vor. Diese Operation wird als Pazifizierung bezeichnet. (1 P.) 2. Wie viele Favelas gibt es ungefähr in Rio de Janeiro? Kreuze an! (1 P.) 16 X 600 60 6000 3. Welche vorherrschenden Probleme in den Favelas möchten die Behörden bekämpfen? Antworte stichwortartig. (1 P.) - den Drogenhandel den Drogenkonsum Beide Antworten sind richtig. Wichtig ist, dass die Schüler erkennen, dass die Drogenproblematik das Leben in den Favelas bestimmt. 4. Welcher Ausdruck wird im Audiotext zur Beschreibung der „Herrschaft“ in den Favelas benutzt? Antworte stichwortartig. (1 P.) - „Herrschaft mit eiserner Faust“ 5. Viele Jugendliche in den Favelas sind mit Waffen ausgestattet. Kreuze die richtige Antwort an! (Achte dabei auf den genauen Wortlaut des Hörtextes.) (1 P.) Diese verleihen ihnen Macht. Ansehen. 92 X Respekt. Geld. URL: https://www.youtube.com/watch?v=gFfMTXmPpvo [31.1.15] 234 6. Herrscht dem Audiotext zur Folge in Rio de Janeiro Krieg? Kreuze an! (1 P.) X Ja Nein Begründe deine Antwort in einem Satz. (2 P.) - Solange es Geld und Korruption gibt, wird es auch Krieg in den Favelas geben. 7. Wie werden die Favelas noch genannt? Kreuze an! (2 P.) X Armenviertel Townships Souks X Slums 8. Im Audiotext ist von dem „Postkarten-Rio“ und dem „wahren Rio“ die Rede. Erkläre kurz, was damit gemeint ist. Antworte in ganzen Sätzen. (2 P.) - Es gibt in Rio viele reiche Viertel und viele Orte, die für die Touristen attraktiv gestaltet wurden. Daneben gibt es aber auch die Favelas mit ihren Drogen- und Gewaltproblemen. Es herrscht wirtschaftliche Ungerechtigkeit in Rio. Bewertung der Frage nach Ermessen der Lehrperson. 9. Wie viele Bewohner Rios wohnen in Favelas? Kreuze an! (1 P.) Jeder 2. Bewohner Jeder 3. Bewohner Jeder 4. Bewohner X Jeder 5. Bewohner 10. Die Bewohner der Favelas fühlen sich minderwertig. Sie bezeichnen sich selbst als „Bürger zweiter Klasse“. (1 P.) 11. Nenne drei Missstände – neben der Drogenproblematik –, unter denen die Menschen in den Favelas zu leiden haben. (3 P.) Nahrungsmangel Bildungsmangel Missstände in den Favelas Mangelnde Gesundheitsversorgung (Kein Abwassersystem) 235 12. Die Regierung hat lange Zeit nichts gegen das Drogenproblem in den Favelas unternommen. Warum wollen die Behörden auf einmal gegen die Drogenkartelle vorgehen? Nenne die zwei Hauptgründe. (2 P.) - Die Fußballweltmeisterschaft 2014 Die Olympischen Spiele 2016 13. Glaubst du, dass das plötzliche Eingreifen der Behörden wirklich zur Verbesserung der Lage in den Favelas beitragen kann? Begründe deine Meinung. Antworte in ganzen Sätzen. (2 P.) Bewertung nach Ermessen der Lehrperson! Die Argumentation sollte jedoch stichhaltig und überzeugend sein. 14. Rio de Janeiro wird oft als eine der schönsten Städte der Erde bezeichnet. Trifft diese Beschreibung in Anbetracht der Misere in den Favelas deiner Meinung nach zu? Argumentiere differenziert und schließe mit deiner persönlichen Meinung. (5 P.) Bewertung nach Ermessen der Lehrperson! Die Argumentation sollte jedoch stichhaltig und überzeugend sein. Dauer: ca. 7 Minuten 236 Hörverstehen „Kindersoldaten von Rio“ Fülle die Lücken mit den passenden Schlagwörtern. Bei den Multiple-Choice-Fragen gibt es nur eine richtige Antwort. 1. Viele Kinder in den Favelas in Rio de Janeiro arbeiten dort als Kindersoldaten. Um aus diesem Geschäft auszusteigen, brauchen sie die Zustimmung von ___________________________. 2. Welche Zukunft blüht den Kindersoldaten, falls sie es nicht schaffen, dieses Milieu zu verlassen? Antworte stichwortartig. - ______________________________________________ - ______________________________________________ 3. Wie viele Menschen leben in Rio in Favelas? Kreuze an. 1/3 der Menschen 2/3 der Menschen 1/4 der Menschen 2/4 der Menschen 4. Wer beherrscht die Favelas? Antworte stichwortartig. _______________________________________________ 5. Welche Droge wird vorwiegend in den Favelas produziert? _______________________________________________ 6. Welche Rolle nehmen die Kindersoldaten in diesem Zusammenhang ein? _______________________________________________ 7. Wie lautet der Name des Projekts, das bereits einigen Kindersoldaten aus ihrer Misere befreit hat? _________________________________________________ 237 8. Erkläre, warum gerade die regelmäßigen Polizeiinvasionen in den Favelas besonders gefährlich für die Bewohner sind. Antworte kurz in einem Satz. _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 9. Hugo ist der Ausstieg gelungen und unterstützt nun Projekte, um anderen Kindersoldaten zu helfen. Wie lange gehörte er zu einer Drogengang. Kreuze an. 8 Jahre 11 Jahre 14 Jahre 25 Jahre 10. Nenne ein Beispiel, das im Audiotext genannt wird, was Drogenbarone verlangen, um einen ihrer Schützlinge gehen zu lassen. _____________________________________________ 11. Wie viele Minderjährige kämpfen in den Favelas für Drogenbanden. Kreuze an. 1.000 9.000 10.000 19.000 12. Wie werden die Kinder bezahlt? Nenne zwei Dinge! _______________________________________________ _______________________________________________ 13. Wenn Jungs wie Marco die Gang wirklich verlassen wollen, verändert sich auch ihr Alltag. Wie sieht dieser zukünftig aus und welche Bedingung ist daran geknüpft? Alltag nach dem Ausstieg der Kindersoldaten 238 14. War es für die Journalisten leicht, diese Dokumentation zu drehen? Begründe deine Aussage. _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 15. Glaubst du den beiden Jungs wird der Ausstieg gelingen? Argumentiere differenziert und begründe deine Meinung, indem du dich auf die Informationen aus dem Audiotext beziehst. _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ Quelle: www.wdr.de Aufgepasst: Bevor du dir den Auszug „Kindersoldaten von Rio“ anhörst, sieh dir alle Fragen genau an, damit du weißt, worauf du beim Zuhören achten musst. Alle Fragen, die du schon während des Zuhörens beantworten kannst, darfst du sofort auf das Blatt ausfüllen. Wenn du dir bei manchen Fragen unsicher bist, mach dir stichwortartige Notizen mit dem Bleistift. Nach dem Hören des Audiotextes hast du genügend Zeit, um alle Fragen noch einmal durchzugehen. Die Fragen 14 und 15 sollst du erst nach dem Hören in Ruhe ausfüllen. 239 Hörverstehen „Kindersoldaten von Rio“93 Korrekturhinweise ( 25 P.) Fülle die Lücken mit den passenden Schlagwörtern. Bei den Multiple-Choice-Fragen gibt es nur eine richtige Antwort. 1. Viele Kinder in den Favelas in Rio de Janeiro arbeiten dort als Kindersoldaten. Um aus diesem Geschäft auszusteigen, brauchen sie die Zustimmung von ihrem Drogenboss. (1 P.) 2. Welche Zukunft blüht den Kindersoldaten, falls sie es nicht schaffen, dieses Milieu zu verlassen? Antworte stichwortartig. (2 P.) - 3. 4. Wie viele Menschen leben in Rio in Favelas? Kreuze an. (1 P.) X 1/3 der Menschen 2/3 der Menschen 1/4 der Menschen 2/4 der Menschen Wer beherrscht die Favelas? Antworte stichwortartig. (1 P.) - 5. Gefängnis Tod kriminelle Gangs Welche Droge wird vorwiegend in den Favelas produziert? (1 P.) - Kokain 6. Welche Rolle nehmen die Kindersoldaten in diesem Zusammenhang ein? (1 P.) - Die Überwachung der Drogenlabore 7. Wie lautet der Name des Projekts, das bereits einigen Kindersoldaten aus ihrer Misere befreit hat? (1 P.) - „Nie mehr Kindersoldaten“ 93 URL: http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/wdr_weltweit/videowdrweltweitdiekindersoldatenvonriomarco sundmateuswollenaussteigen100.html [31.1.15] 240 8. Erkläre, warum gerade die regelmäßigen Polizeiinvasionen in den Favelas besonders gefährlich für die Bewohner sind. Antworte kurz in einem Satz. (1 P.) - die Polizisten schießen meist wild um sich 9. Hugo ist der Ausstieg gelungen und unterstützt nun Projekte, um anderen Kindersoldaten zu helfen. Wie lange gehörte er zu einer Drogengang. Kreuze an. (1 P.) 8 Jahre 14 Jahre X11 Jahre 25 Jahre 10. Nenne ein Beispiel, das im Audiotext genannt wird, was Drogenbarone verlangen, um einen ihrer Schützlinge gehen zu lassen. - Der Bau einer Kanalisation für die gesamte Favela 11. Wie viele Minderjährige kämpfen in den Favelas für Drogenbanden. Kreuze an. (1 P.) 1.000 10.000 X 9.000 19.000 12. Wie werden die Kinder bezahlt? Nenne zwei Dinge! (2 P.) - mit Geld mit Drogen 13. Wenn Jungs wie Marco und ... die Gang wirklich verlassen wollen, verändert sich auch ihr Alltag. Wie sieht dieser zukünftig aus und welche Bedingung ist daran geknüpft? (3 P.) Fernhalten aus dem Milieu Lernen Alltag nach dem AusstiegSport der Kindersoldaten Sport 241 14. War es für die Journalisten leicht, diese Dokumentation zu drehen? Begründe deine Aussage. (4 P.) Bewertung der Antwort nach Ermessen der Lehrperson. Mögliche Antworten: - Sie durften nur in Begleitung in den Favelas filmen Sie brauchten einen Kontaktmann, der dort aufgewachsen ist (Hugo) ... 15. Glaubst du den beiden Jungs wird der Ausstieg gelingen? Argumentiere differenziert und begründe deine Meinung, indem du dich auf die Informationen aus dem Audiotext beziehst. (5 P.) Bewertung nach Ermessen der Lehrperson. Mögliche Antworten: - Die beiden Jungs scheinen den passenden Charakter dafür zu haben. - Sie werden als intelligent beschrieben. - Der Drogenboss glaubt sogar an sie und lässt sie gehen. - Sie haben Angst und wollen selbst ein anderes Leben. - Sie sind noch sehr jung. - Es ist schwierig für sie, den Kontakt zu alten „Freunden“ abzubrechen. - Im Audiotext wurde außerdem erwähnt, dass sie Marihuana rauchten, vielleicht sind sie noch von anderen Drogen abhängig? - ... 242 Isabel Abedi: „Isola“ Lektüretest (Teil 3) (S. 218 - S. 321) Beantworte die folgenden Fragen in ganzen Sätzen. 1. Erkläre, warum die Jugendlichen den Verdacht hegen, dass Tempelhoff etwas passiert sein muss. _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 2. Wo genau befindet sich Tempelhoffs Beobachtungsposten? _____________________________________________________________________ 3. Auf den Monitoren können die Jugendlichen sehen, was in der Höhle „wirklich“ passiert ist. Beschreibe kurz, was sie dort sehen. _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 4. Wie findet Vera vor allen anderen heraus, dass Solo unschuldig ist? Nenne zwei Dinge. _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 5. Wie treten Solo und Vera das erste Mal mit Tobias in Kontakt? _____________________________________________________________________ 6. Gib an, warum Tempelhoff Tobias als Kind weggegeben hat. _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 243 7. Wie reagierte Tempelhoff, als Tobias im Alter von 12 Jahren das erste Mal vor ihm stand? _____________________________________________________________________ 8. Wer ist Tobias‘ Komplize auf der Insel? _____________________________________________________________________ 9. Wie ist Joker letzten Endes genau gestorben? _____________________________________________________________________ 10. Welche Ziele hat Tobias ursprünglich mit seiner Intrige verfolgt? Nenne zwei Dinge! _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 11. Erkläre, wie Tobias‘ Komplize der Mittäterschaft überführt wird. _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 12. Wie werden die Inselbewohner schlussendlich gerettet? Erkläre genau! _____________________________________________________________________ _____________________________________________________________________ 13. Nenne Tobias‘ Abschiedsgeschenk an Vera! _____________________________________________________________________ 244 Isabel Abedi: „Isola“ Korrekturschlüssel (Teil 3) (S. 218 - S. 321) Beantworte folgende Fragen in ganzen Sätzen. 1. Erkläre, warum die Jugendlichen den Verdacht hegen, dass Tempelhoff etwas passiert sein muss. (2 P.) - Die Jugendlichen fragen sich, warum Tempelhoff das Projekt nach den Geschehnissen in der Höhle nicht abbricht. 2. Wo genau befindet sich Tempelhoffs Beobachtungsposten? (1 P.) - Tempelhoffs Sitzt befindet sich in einem Leuchtturm. 3. Auf den Monitoren können die Jugendlichen sehen, was in der Höhle „wirklich“ passiert ist. Beschreibe kurz, was sie dort sehen. (2 P.) - Auf dem Video ist zu sehen, wie Solo Darling angeblich erwürgt. 4. Wie findet Vera vor allen anderen heraus, dass Solo unschuldig ist? Nenne zwei Dinge. (2 P.) - Tobias trägt eine Narbe auf der Brust, Solo nicht. Solo kann sich an die Treffen in der Kapelle und im Meer nicht erinnern. Tobias hat im Gegensatz zu Solo ein gefährliches Funkeln in den Augen. Zwei von drei möglichen Antworten sollen genannt werden. 5. Wie treten Solo und Vera das erste Mal mit Tobias in Kontakt? (1 P.) - Solo und Vera treten mit dem Handy, das Darling verloren hat, mit Tobias in Kontakt. 6. Gib an, warum Tempelhoff Tobias als Kind weggegeben hat. (1 P.) - Tempelhoff gibt Tobias die Schuld am Tod seiner Frau. Sie ist bei seiner Geburt ums Leben gekommen. 245 7. Wie reagierte Tempelhoff, als Tobias im Alter von 12 Jahren das erste Mal vor ihm stand? (2 P.) - Tempelhoff gab Tobias Geld und bat ihn, wieder zu verschwinden. 8. Wer ist Tobias‘ Komplize auf der Insel? (1 P.) - Darling ist Tobias‘ Komplizin. 9. Wie ist Joker letzten Endes genau gestorben? (1 P.) - Darling hat Joker die Klippen hinunter gestürzt. 10. Welche Ziele hat Tobias ursprünglich mit seiner Intrige verfolgt? Nenne zwei Dinge! (2 P.) - Tobias wollte das Filmprojekt seines Vaters ruinieren. Er wollte, dass Tempelhoffs geliebter Sohn Solo als Mörder dastehen würde. 11. Erkläre, wie Tobias‘ Komplize der Mittäterschaft überführt wird. (2 P.) - Darling hatte am Abend der Höhlenparty ein Riss in ihrem Kleid. Bei der Aufnahme des anschließenden „Mordes“ hatte ihr Kleid jedoch keinen Riss mehr. 12. Wie werden die Inselbewohner schlussendlich gerettet? Erkläre genau! (2 P.) - Vera gelingt es, ihre Schwester Esperança anzurufen. Diese benachrichtigt die Polizei. 13. Nenne Tobias‘ Abschiedsgeschenk an Vera! (1 P.) - Tobias schenkt Vera eine CD mit Aufnahmen von der Insel. Die CD zeigt die schönen Momente, die die Inselbewohner dort erlebt haben. 246 Der Leserbrief als argumentative Stellungnahme Schreibaufgabe In der Zeitschrift „Movie Today“ vom 12. Februar 2014 steht ein Artikel zu Tempelhoffs Projekt „Isola“ mit dem Titel „Einsam unter Palmen“. Darin heißt es, dass man diesen Film nicht zu den „Reality-TV“-Formaten zählen kann. Verfasse nun einen Leserbrief, indem du deine Meinung schilderst und argumentierst, dass der Film sehr wohl zu diesen Formaten gezählt werden kann. Nenne drei Argumente und berücksichtige dabei den Aufbau „Behauptung, Begründung, Beispiel“. Untermauere deine Aussagen anhand von Textbelegen. (120-150 Wörter) 247 2 CDs (Digitale Version des travail de candidature und Bildimpulse, Video- und Audiodateien zu „Es war einmal Indianerland“ und „Isola“) 248 - CD 1 o Digitale Version des travail de candidature - CD2 o Es war einmal Indianerland Bildimpulse • Einstieg: Plattenbausiedlungen • Kampagnen gegen Drogen / Folgen von Drogenkonsum Videodateien • Sido: Mein Block • Das Phänomen Sucht • Körperschäden durch Drogen o Isola Bildimpulse • „Reality-TV“-Konzepte Videodatei • Die Favelas in Rio de Janeiro Audiodatei • Kindersoldaten von Rio 249