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Zusammenhänge zwischen dem Sparverhalten und Impulsivität
bei Studierenden
Bachelorarbeit
im Studiengang Bachelor of Science Psychologie
zur Erlangung des Abschlusses Bachelor of Science (B. Sc.)
vorgelegt im Fachbereich 02 (Sozialwissenschaften, Medien und Sport)
der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Psychologisches Institut
Abteilung „Psychologie in den Bildungswissenschaften"
Wintersemester 2014/15
Vorgelegt von: Katja Schulz
Gaustraße 25
55116 Mainz
[email protected]
Matrikelnr. 2681917
Erstgutachter:
Annette Otto, Ph.D.
Zweitgutachter: Dr. Bozana Meinhardt-Injac
Mainz, 19. Januar 2015
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
2
Zusammenhänge zwischen dem Sparverhalten und Impulsivität
bei Studierenden
Zusammenfassung
Um das Sparverhalten bei Studierenden zu untersuchen und mögliche Zusammenhänge
zwischen Impulsivität und relevanten Aspekten für das Sparen sowie dem Sparen als
solches zu überprüfen, wurden deutschlandweit Studierende zu ihrem Umgang mit Geld
befragt. Die 18- bis 25-Jährigen (N = 169), 63 Prozent davon weiblich, füllten dazu zu
einem Messzeitpunkt einen Online-Fragebogen aus. Dieser Fragebogen erfasste neben
demografischen Informationen auch Informationen bezüglich der Ausbildung und
Finanzierung des Studiums, psychologische und motivationale Variablen sowie
Einstellungen, und die Spar- und Geldausgebegewohnheiten der Studierenden. Impulsiviät
wurde über die Subskala motorische Impulsivität der Kurzversion der Barratt
Impulsiveness Scale (BIS-15) erhoben. Die vermuteten Zusammenhänge wurden korrelativ
überprüft. Entgegen der Erwartung konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen
Impulsivität und der Wahrnehmung des Sparens als schwierig gefunden werden. Die
Ergebnisse zeigten jedoch, dass Studierende, die impulsiv sind, signifikant vermehrt
hedonistische Verhaltensweisen berichten. Hypothesenkonform zeigte sich, dass impulsive
Studierende signifikant weniger zum Sparen neigen. Die Erkenntnis, dass impulsive
Studierende einen inadäquaten Umgang mit Geld zeigen, indem sie weniger sparen, liefert
einen wichtigen Beitrag zu bisherigen Forschungsergebnissen.
Schlagwörter: Studierende – Sparverhalten – Impulsivität - Zeitperspektive – Einstellungen
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
3
Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung ....................................................................................................................... 5
2
Theorie ........................................................................................................................... 7
2.1
Emerging Adulthood............................................................................................... 7
2.2
Der Umgang mit Geld bei Studierenden................................................................. 7
2.3
Definition Sparen .................................................................................................... 8
2.4
Definition Impulsivität ............................................................................................ 9
2.5
Zusammenhänge mit dem Umgang mit Geld ....................................................... 10
2.5.1
Einstellungen gegenüber dem Sparen............................................................ 10
2.5.2
Zeitperspektive und Sparen ........................................................................... 11
2.5.3
Impulsivität und der Umgang mit Geld. ........................................................ 13
2.6
3
4
Hypothesen ........................................................................................................... 14
Methode ........................................................................................................................ 14
3.1
Stichprobe ............................................................................................................. 14
3.2
Material ................................................................................................................. 15
3.2.1
Fragebogen .................................................................................................... 15
3.2.2
Erfassung von Impulsivität ............................................................................ 16
3.2.3
Erfassung der Einstellung gegenüber dem Sparen ........................................ 17
3.2.4
Erfassung der gegenwärtig hedonistischen Zeitperspektive.......................... 17
3.2.5
Erfassung des Umgangs mit Geld ................................................................. 18
3.3
Vorgehen ............................................................................................................... 18
3.4
Datenanalyse ......................................................................................................... 19
Ergebnisse .................................................................................................................... 19
4.1
Deskriptive Statistiken .......................................................................................... 19
4.2
Überprüfung der Hypothesen................................................................................ 21
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
5
Diskussion .................................................................................................................... 21
5.1
Interpretation der Ergebnisse ................................................................................ 21
5.2
Limitationen .......................................................................................................... 25
5.3
Zukünftiger Forschungsbedarf .............................................................................. 26
5.4
Implikationen ........................................................................................................ 27
5.4.1
Theoretische Implikationen ........................................................................... 27
5.4.2
Implikationen für die Praxis .......................................................................... 27
5.5
6
4
Fazit ...................................................................................................................... 29
Literaturverzeichnis ...................................................................................................... 30
Anhang
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
5
1 Einleitung
Der Umgang mit Geld stellt für Erwachsene und viele Jugendliche eine alltäglich zu
bewältigende Aufgabe dar. Das Sparen gilt dabei als eine besondere Herausforderung und
wird von vielen Menschen als schwierig wahrgenommen (z.B. Otto, 2009; Rabinovich &
Webley, 2007). Mit Beginn während der Kindheit im familiären Kontext, entwickelt sich
das finanzielle Verhalten (d.h. der Umgang mit Bargeld, verfügbarem Guthaben und
Ersparnissen, z.B. rechtzeitiges Zahlen von Rechnungen; Hilgert, Hogarth & Beverly,
2003) über die Jugend bis ins Erwachsenenalter hinein (z.B. Ashby, Schoon & Webley,
2011; Otto, 2009, 2013; Webley & Nyhus, 2006). Die emerging adulthood (Arnett, 2000,
2004) stellt hierbei eine besondere Entwicklungsphase dar. Bei vielen jungen Menschen
geht sie mit dem Beginn des Studiums und dem Auszug von zu Hause einher. Einen
verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu erlernen und die finanzielle Unabhängigkeit zu
erreichen, stellen neue Aufgaben und Herausforderungen dar, die es auf dem Weg zum
Erwachsensein zu bestreiten gilt (Arnett, 2000, 2004).
Finanzielles Verhalten beeinflusst viele Aspekte des Lebens. Menschen, die erfolgreich
mit Geld umgehen, berichten von weniger finanziellem Stress (Joo & Grable, 2004) und
reduzierten Schulden (Donnelly, Iyer & Howell, 2012). Xiao, Tang und Shim (2009)
zeigten zudem Zusammenhänge zwischen positivem finanziellem Verhalten und
finanzieller Zufriedenheit, die wiederum mit Lebenszufriedenheit assoziiert war. Ein
Mangel an verantwortungsvollem finanziellem Verhalten geht mit Schulden einher (Lea,
Webley & Walker, 1995). Zudem ist risikoreiches Kreditverhalten bei 18- bis 25-Jährigen
mit
gesundheitlichen
Risikoverhaltensweisen
und
einer
reduzierten
psychischen
Gesundheit assoziiert (Adams & Moore, 2007). Studenten, die von erhöhten Schulden
berichten, erleben zudem vermehrt Stress und ein reduziertes finanzielles Wohlbefinden
(Norvilitis et al., 2006). Darüber hinaus zeigte sich, dass das Sparverhalten während der
Jugend mit dem im Erwachsenenalter zusammenhängt (Ashby et al., 2011).
In Bezug auf den Umgang mit Geld und die Fähigkeit zu sparen, gibt es
interindividuelle Unterschiede. Bisher wurden einige Zusammenhänge zwischen
finanziellem Verhalten und der individuellen Ausprägung von z.B. soziodemografischen
Variablen (z.B. Erskine, Kier, Leung & Sproule, 2006; Furnham, 1984, 1999; Lunt &
Livingstone, 1991), Erfahrungen im familiären Kontext (z.B. Otto, 2009, 2013; Webley &
Nyhus, 2006, 2013), Motiven (z.B. Canova, Manganelli Rattazzi & Webley, 2005; Otto,
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
2009,
2013),
Einstellungen
(z.B.
Furnham,
1984;
Otto,
2009,
6
2013),
Persönlichkeitseigenschaften (z.B. Donnelly et al., 2012) und weiteren psychologischen
Variablen (z.B. Lunt & Livingstone, 1991; Otto, 2009, 2013; Shefrin & Thaler, 1988;
Wärneryd, 1999), wie Selbstkontrolle und die Fähigkeit zum Belohnungsaufschub,
untersucht.
Über Impulsivität ist bekannt, dass sie nicht nur in ausgeprägter Form ein zentrales
Merkmal einiger klinischer Störungen darstellt, sondern auch Bestandteil eines jeden
Individuums im alltäglichen Leben ist (z.B. de Wit, Flory, Acheson, McCloskey &
Manuck, 2007; Evenden, 1999). Daher kann sie sich auch in finanziellem Verhalten,
nämlich einem inadäquaten Umgang mit Geld, äußern (z.B. Black, Shaw, McCormick,
Bayless & Allen, 2012; Pirog & Roberts, 2007; Youn & Faber, 2000). Impulsivität sollte
daher berücksichtigt werden, wenn der Umgang mit Geld, insbesondere das Sparverhalten,
bei Studierenden untersucht wird.
Die Datenlage zum Umgang mit Geld bei deutschen Studierenden ist dünn. Nach
meinem Kenntnisstand wurden Zusammenhänge zwischen Impulsivität und dem Umgang
mit Geld, insbesondere dem Sparverhalten, bei deutschen Studierenden noch nicht
untersucht. Da sowohl finanzielles Verhalten weitreichende negative Auswirkungen haben
kann, z.B. ein reduziertes körperliches, psychisches und finanzielles Wohlbefinden
(Adams & Moore, 2007; Norvilitis et al., 2006), als auch impulsive Verhaltensweisen
negative Konsequenzen mit sich bringen können, z.B. impulsives Einkaufen (Youn &
Faber, 2000), ist ein genauer Einblick in den allgemeinen Umgang mit Geld bei impulsiven
Studierenden wichtig. Daher verfolgt diese Arbeit das Ziel, psychologische Aspekte der
ökonomischen Sozialisierung zu betrachten und dabei spezifische Zusammenhänge
zwischen dem Sparverhalten und Impulsivität bei Studierenden zu untersuchen. Dazu
wurden deutschlandweit Studierende zu ihrem Umgang mit Geld befragt. Mithilfe neuer
Erkenntnisse könnten sie in ihrem Umgang mit Geld und dem Sparen unterstützt werden,
ein adäquates finanzielles Verhalten erlernen und so möglicherweise längerfristig vor
finanziellen Schwierigkeiten und den damit verbundenen Folgen bewahrt werden.
Im Folgenden wird zunächst ein Überblick über den aktuellen Forschungsstand
gegeben und sowohl Sparen als auch Impulsivität definiert. Anschließend werden
mögliche Zusammenhänge zwischen Impulsivität und relevanten Aspekten für das Sparen
und dem Sparen selbst dargestellt, sowie die Hypothesen dieser Forschungsarbeit
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
7
vorgestellt. Daraufhin wird die Stichprobe charakterisiert und der verwendete Fragebogen
als auch das methodische Vorgehen beschrieben. Es folgen die Analyse der Daten und die
Darstellung der Ergebnisse. Daran anschließend werden die vorliegenden Ergebnisse vor
dem
Hintergrund
bisheriger
Erkenntnisse
aus
der
Literatur
und
möglichen
Einschränkungen der Studie diskutiert.
2 Theorie
2.1 Emerging Adulthood
Mit dem Entwicklungskonzept emerging adulthood beschreibt Arnett (2000, 2004)
eine in der industrialisierten Gesellschaft neuartige und eigenständige Entwicklungsphase.
Sie erstreckt sich von der späten Jungendzeit bis zum frühen Erwachsensein, vor allem
vom 18. bis zum 25. Lebensjahr. Ihre Kindheit und Jugend haben diese jungen Menschen
bereits hinter sich gelassen, dabei aber gleichzeitig die für die Erwachsenenzeit normativen
und andauernden Verantwortungen noch nicht erreicht (Arnett, 2000). Sie erleben in dieser
durch Heterogenität und demografische Vielfalt geprägten Zeit umfassende Veränderungen
in vielen Lebensbereichen. Viele verlassen beispielsweise das Elternhaus, schlagen einen
neuen Bildungsweg ein, und die meisten sind weder verheiratet noch bereits Eltern (Arnett,
2000). Diese jungen Menschen erkunden eine Vielzahl von Lebensweisen, formen so ihre
Identität und streben letztlich danach, schrittweise eigenständige Personen zu werden.
In diesem Prozess müssen sie lernen, zunehmend Verantwortung für sich selbst und ihr
Handeln zu übernehmen und eigenständige Entscheidungen zu treffen. Das Erlernen
finanzieller
Unabhängigkeit
stellt
in
dieser
Lebensphase
eine
wichtige
Entwicklungsaufgabe dar und dient als Marker für das Erwachsenwerden (Arnett, 2000).
2.2 Der Umgang mit Geld bei Studierenden
Mit dem Beginn des Studiums, oftmals mit dem Auszug aus dem Elternhaus
verbunden, stehen viele emerging adults (Arnett, 2000, 2004) erstmals vor der
Herausforderung, Verantwortung für ihr finanzielles und ökonomisches Handeln zu
übernehmen, auch wenn viele von ihnen noch nicht gänzlich unabhängig sind (Shim,
Barber, Card, Xiao & Serido, 2010). Sie benötigen Geld und Erspartes, da viele Schritte
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
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und Aufgaben, die sie in diesem Lebensabschnitt erwarten, finanzielle Rücklagen
erfordern, wie die Finanzierung der Hochschulausbildung oder der Wohnungseinrichtung
(Beverly, 2013). Den meisten Studierenden steht monatlich jedoch nur ein begrenztes
Budget zur Verfügung, das sie sich gut einteilen müssen. Daher setzt ihr Umgang mit Geld
Planungsprozesse und die Abschätzung von Investitionen in der Zukunft voraus.
Der Umgang mit Geld bei Studierenden diente in einigen amerikanischen Studien
bereits als Forschungsgegenstand (z.B. Kidwell & Turrisi, 2004; Serido, Shim, Mishra &
Tang, 2010; Shim et al., 2010; Xiao, Tang, Serido, Shim, 2011). Kidwell und Turrisi
(2004), beispielsweise, untersuchten Determinanten für Entscheidungen im Umgang mit
Geld (z.B. bisheriges Verhalten oder wahrgenommene Kontrolle).
Im deutschen Sprachraum ist die Datenlage zum Umgang mit Geld bei Studierenden
bisher jedoch dünn. Daher stellt sich die Frage, wie deutsche Studierende in einer Zeit, in
der der elterliche Einfluss ab- und die Übernahme von Verantwortung für sich selbst
zunimmt, mit ihrem Geld umgehen, und welche Zusammenhänge es mit psychologischen
Variablen gibt.
2.3 Definition Sparen
Nach dem ökonomischen Ansatz beinhaltet Sparen, Geld über einen gewissen
Zeitraum für zukünftige Zwecke und Anliegen zurückzulegen (Wärneryd, 1999). Das
Sparverhalten setzt sich daher aus der Wahrnehmung zukünftiger Bedürfnisse, der
Entscheidung zu sparen und dem Sparen als solches zusammen. Katona (1975) stellt drei
Arten des Sparens vor. Diese unterscheiden sich auch darin, wie viel Selbstkontrolle und
Fähigkeit zum Belohnungsaufschub sie dem Sparenden abverlangen und über welchen
Zeitraum Ansparungen gemacht werden (Otto, 2009). Eine Form des Sparens bezeichnet
Katona (1975) als contractual saving, ein zuvor bewusst entschiedenes, vertraglich
geregeltes Sparen (z.B. für die Lebensversicherung). Zu sparendes Geld wird dabei
regelmäßig nach Erhalt des Einkommens abgezogen. Residual saving beinhaltet, dass
Sparen kein Prozess ist, der durch aktives Zutun ausgelöst wird, denn es wird das gespart,
was nach allen Abzügen vom Einkommen übrig bleibt. Die dritte Form, discretionary
saving, wird von den meisten Menschen als das Sparen betrachtet. Ob, wann und wofür
ein bestimmter Betrag gespart oder ausgegeben werden soll, entscheidet der Sparende
regelmäßig nach allen Ausgaben für zum Leben notwendige Güter und weiteren
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
9
gewöhnlichen Ausgaben. Diese Entscheidungen erfolgen vorab, angepasst an die aktuelle
Situation.
Im Gegensatz zum ökonomischen Ansatz, stellt die psychologische Betrachtungsweise
Sparen als einen mehrstufigen Entscheidungsprozess dar (Ölander & Seipel, 1970). Katona
(1975), der in seiner Theorie ökonomische und psychologische Ansätze kombiniert,
beschreibt, dass das Überbleiben eines Restbetrags nicht automatisch mit Sparen
einhergehen muss. Neben der Fähigkeit zu sparen oder Geld auszugeben (z.B. verfügbares
Einkommen), sollte auch der Bereitschaft und dem Willen zu sparen oder Geld auszugeben
(z.B. Einstellungen), Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Hinter dem Sparverhalten verbirgt sich ein komplexer Prozess, der mit verschiedenen
Faktoren zusammenhängen kann, wie z.B. soziodemografischen Variablen (z.B. Furnham,
1984), Erfahrungen im familiären Kontext (z.B. Otto, 2009), Motiven (z.B. Canova et al.,
2005), Einstellungen (z.B. Furnham, 1984), Persönlichkeitseigenschaften (z.B. Donnelly et
al., 2012) und weiteren psychologischen Variablen (z.B. Otto, 2009). Dass die
Wahrnehmung zukünftiger Bedürfnisse eine Rolle beim Sparen spielt, wird von Wärneryd
(1999) betont. Shefrin und Thaler (1988) beschreiben, dass Sparen Selbstkontrolle
erfordert.
In dieser Arbeit wird das Sparverhalten von Studierenden untersucht. Dabei sollen
Zusammenhänge zwischen dem Sparen und der psychologischen Variable Impulsivität
überprüft werden, da allein die Tatsache, dass im Monat ein Restbetrag übrigbleibt, nicht
ausschließlich maßgeblich dafür sein kann, ob gespart wird oder nicht.
2.4 Definition Impulsivität
Impulsivität ist bislang als ein uneinheitliches, mehrdimensionales Konstrukt zu
verstehen,
zu
dem
verschiedene
methodische
Zugänge
möglich
sind
(z.B.
Selbstbeurteilung, verhaltenspsychologische Messungen), die jeweils unterschiedliche
Facetten von Impulsivität abbilden können (z.B. Meda et al., 2009; Moeller, Barratt,
Dougherty, Schmitz & Swann, 2001; Reynolds, Ortengren, Richards & de Wit, 2006).
Patton, Stanford und Barratt (1995) nehmen eine Unterteilung von Impulsivität in drei
Komponenten vor: Handeln aus dem Moment heraus (motorische Impulsivität),
Abschweifen von gerade zu bearbeitenden Aufgaben und fehlende Konzentration
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
10
(aufmerksamkeitsbasierte Impulsivität) sowie unbedachtes Handeln und Denken (nichtplanende Impulsivität). Impulsivität kann auch als eine Verknüpfung von Risikoverhalten,
Lebendigkeit und geringer Vorausplanung beschrieben werden (Eysenck & Eysenck,
1977). Nach den Erkenntnissen von Herpertz und Saß (1997) ergibt sich impulsives
Verhalten durch eine Kombination aus hoher Antriebsdimension und unzureichender
Impulskontrolle. Moeller et al. (2001) fassen in ihrer Arbeit Impulsivität letztendlich als
eine Prädisposition zusammen, welche sich aufgrund ihrer Erörterungen in „schnellen,
unüberlegten Reaktionen auf internale oder externale Stimuli“ (Moeller et al., 2001, S.
1784) äußert. Diese Reaktionen ergeben sich noch vor der abgeschlossenen
Informationsverarbeitung. Dabei werden weder negative noch Langzeit-Konsequenzen der
eintretenden Handlung für sich selbst oder andere abgewogen.
Der Funktion von präfrontalen-subkortikalen Strukturen, vor allem dem orbitofrontalen
Kortex, kommt bei der Erklärung von impulsivem Verhalten eine besondere Bedeutung zu
(z.B. Mega & Cummings, 1994; Soloff, Meltzer, Greer, Constantine & Kelly, 2000;
Spinella, 2004). Zudem gibt es Evidenz dafür, dass Impulsivität von der Kindheit bis ins
hohe Erwachsenenalter abnimmt (z.B. Eppinger, Nystrom, & Cohen, 2012; Green, Fry &
Myerson, 1994; Steinberg et al., 2009).
In der folgenden Untersuchung wird die Ausprägung von Impulsivität bei 18- bis 25jährigen Studierenden untersucht. Dabei werden mögliche Zusammenhänge zwischen
diesem Konstrukt und dem Verhalten im Alltag, nämlich dem Sparverhalten, überprüft.
2.5 Zusammenhänge mit dem Umgang mit Geld
2.5.1 Einstellungen gegenüber dem Sparen.
Bierhoff (2006) zufolge dienen Einstellungen „der erfolgreichen Ausführung von
Plänen und der Erreichung von Zielen“ (S.334). Die Untersuchung von Einstellungen
gegenüber dem Sparverhalten dient daher dazu, dieses vorherzusagen.
Furnham (1985) beschreibt, dass die Einstellungen gegenüber dem Sparen komplex
und vielseitig sind und nicht grundsätzlich als positiv bewertet werden können. Obwohl
Sparen unter anderem Selbstkontrolle abverlangt (Shefrin & Thaler, 1988), haben die
meisten Erwachsenen dennoch eine positive Einstellung gegenüber dem Sparen (Katona,
1975). Zunehmendes Alter und Bildungsstand können Prädiktoren für eine positive
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
11
Einstellung gegenüber dem Sparen sein, wie an einer britischen Stichprobe von 16- bis 21Jährigen gezeigt wurde (Furnham & Goletto-Tankel, 2002).
Otto (2009) untersuchte das Sparverhalten britischer Schüler zwischen 11 und 18
Jahren. Sie zeigte, dass die Wahrnehmung des Sparens als schwierig negativ mit der
Sparneigung zusammenhängt und die berichteten Schwierigkeiten bezüglich des Sparens
mit zunehmendem Alter sinken. Sie fand keinen Zusammenhang zwischen dem
individuellen Einkommen der Schüler, d.h. dem Geld, das ihnen zu ihrer freien Verfügung
steht, und der wahrgenommenen Schwierigkeit des Sparens, wohl aber zwischen dem
Einkommen und der allgemeinen Sparneigung.
Bisher wissen wir, dass sich die Einstellungen gegenüber dem Sparen von der Kindheit
bis zur Jugend verändern (Otto, 2009). Jedoch gibt es keine Erkenntnisse darüber, wie
diese bei deutschen Studierenden ausgeprägt sind. Da Sparen Selbstkontrolle und
Zukunftsorientierung (Shefrin & Thaler, 1988; Webley & Nyhus, 2006) erfordert, ist es
zudem interessant zu erfahren, wie impulsive Studierende, denen es an Impulskontrolle,
der Fähigkeit zur Abschätzung von kurz- und langfristigen Konsequenzen ihres Handelns
und Planungsfähigkeit mangelt (Eysenck & Eysenck, 1977; Herpertz & Saß, 1997; Moeller
et al., 2001), dem Sparen gegenüber eingestellt sind. Aufgrund dieser Eigenschaften und
Verhaltensweisen ist zu vermuten, dass das Sparen impulsiven Studierenden trotz ihres
zunehmenden Alters Schwierigkeiten bereiten könnte (H1).
2.5.2 Zeitperspektive und Sparen.
Die Zeitwahrnehmung im Allgemeinen ist ein wesentlicher Faktor, der bei einer
Entscheidung zwischen gegenwärtigen und zukünftigen Bedürfnissen, Zielen und
Konsequenzen eine Rolle spielt (Wittmann & Paulus, 2008). Diese Entscheidungen trifft
man auch beim Sparen. Der zeitliche Aspekt spielt eine wesentliche Rolle im Sparprozess.
Sparen bedeutet, dass ein gegenwärtig möglicher Konsum über einen gewissen Zeitraum
aufgeschoben wird, damit das gesparte Geld zu einem späteren Zeitpunkt für verschiedene
Zwecke zur Verfügung steht (Wärneryd, 1999). So gehen Zukunftsorientierung und die
zukünftige Zeitperspektive mit Sparen einher (Otto, 2009; Webley und Nyhus, 2006).
Sparen bedeutet auch, einer aktuellen Versuchung, Geld auszugeben, widerstehen und
somit eine kurzfristige gegenüber einer langfristigen Belohnung aufschieben zu können
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
12
(Wärneryd, 1999). Verschiedene Konstrukte, wie Selbstkontrolle, Fähigkeit zum
Gratifikationsaufschub und Zeitpräferenz, wurden zusammen mit dem Umgang mit Geld
und dem Sparen untersucht (z.B. Becker & Mulligan, 1997; Romal & Kaplan, 1995;
Shefrin & Thaler, 1988; Wood, 1998).
Lessing (1968) zeigte, dass die erhöhte Bereitschaft, Belohnung aufzuschieben positiv
mit der zukünftigen Zeitperspektive zusammenhängt. Die Entscheidung zwischen direkter
und aufgeschobener Belohnung kann auch über die Ausprägung der Zeitpräferenz (Fisher,
1930) beschrieben werden. Eine hohe Ausprägung der Zeitpräferenz geht mit der
Unfähigkeit, Belohnung aufzuschieben und der Präferenz gegenwärtiger, kurzfristiger
Ziele einher. Zukünftige Ziele werden kaum berücksichtigt. Weiterhin ist bekannt, dass
Impulskontrolle positiv mit der zukünftigen Zeitperspektive zusammenhängt (Zimbardo &
Boyd, 1999; Zimbardo, Keough & Boyd, 1997).
Die gegenwärtig hedonistische Zeitperspektive wird als eine Haltung beschrieben, die
man gegenüber der Zeit und dem Leben hat (Zimbardo & Boyd, 1999) und die durch
vergnügungssüchtige, unbekümmerte und risikoreiche Verhaltensweisen gekennzeichnet
ist. Sie hängt negativ mit der zukünftigen Zeitperspektive und Impulskontrolle zusammen
(Zimbardo & Boyd, 1999; Zimbardo et al., 1997). Weiterhin ist hedonistisches Verhalten
mit Tabak-, Alkohol- und Drogenkonsum assoziiert (Keough, Zimbardo & Boyd, 1999).
Bisher wurden verschiedene psychologische Variablen (z.B. die Fähigkeit zum
Gratifikationsaufschub und Impulskontrolle) zusammen mit der zeitlichen Orientierung
untersucht (z.B. Lessing 1968; Zimbardo & Boyd, 1999; Zimbardo et al., 1997). Über
impulsive Menschen ist bekannt, dass sie zukünftige im Vergleich zu gegenwärtigen
Belohnungen abwerten (Wittmann & Paulus, 2008), was durch eine veränderte
Wahrnehmung und Bedeutung von Zeit bedingt sein könnte (Wittmann & Paulus, 2008).
Da Sparen mit der zukünftigen Zeitperspektive und Selbstkontrolle assoziiert ist (Otto,
2009; Shefrin & Thaler, 1988), ist ein Ziel dieser Untersuchung, zu klären, wie die
Orientierung Richtung Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (Zimbardo & Boyd, 1999)
bei impulsiven Studierenden, ausgeprägt ist. Aufgrund der aktuellen Datenlage ist zu
vermuten, dass Studierende mit einer ausgeprägten Impulsivität, deren Verhalten sich in
unüberlegten Reaktionen äußern kann, ohne zuvor Langzeitkonsequenzen für ihre
Handlung abzuwägen (Moeller et al., 2001), in Richtung Gegenwart orientiert sein und
eine hedonistische Zeitperspektive aufweisen könnten (H2).
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
13
2.5.3 Impulsivität und der Umgang mit Geld.
Impulsivität stellt in klinisch ausgeprägter Form ein Hauptmerkmal und diagnostisches
Kriterium vieler psychischer Störungen dar, wie z.B. der Substanzabhängigkeit, bipolaren
Störung oder Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (z.B. de Wit et al., 2007;
Herpertz & Saß, 1997; Moeller et al., 2001). Vor allem aber äußert sich Impulsivität auch
als Teil menschlicher Persönlichkeit im alltäglichen Leben (de Wit et al., 2007; Evenden,
1999).
Um impulsives Verhalten im Alltag zu untersuchen, führten Youn und Faber (2000)
eine Untersuchung durch, in der sie Zusammenhänge zwischen den Tendenzen zum
impulsiven
Einkaufen
und
spezifischen
Persönlichkeitseigenschaften
an
einer
studentischen Stichprobe erforschten. Sie assoziierten lack of control (or impulsivity) mit
impulsivem Einkaufen. Weiterhin wurde Impulsivität mit zwanghaftem Einkaufen in
Verbindung gebracht (Black et al., 2012). Pirog und Roberts (2007) zeigten, dass
Impulsivität eine zentrale Rolle beim Kreditkartenmissbrauch bei Studierenden spielt.
Auch Meier und Sprenger (2010) berichteten, dass die Verwendung von Kreditkarten bei
ungeduldigen Menschen problematisch ist. Sie stellten Zusammenhänge zwischen der
Kreditaufnahme per Kreditkarte und Zeitpräferenz dar. Sutter, Kocher, Glätzle-Rützler und
Trautmann (2013) untersuchten experimentell bei 10- bis 18-Jährigen Zeitpräferenz,
Risikoeinstellungen
und
mehrdeutige
Einstellungen und
stellten
fest,
dass
es
Zusammenhänge mit spezifischem Verhalten im Feld gibt. Sie zeigten, dass ungeduldige
Kinder und Jugendliche mehr Geld für Alkohol und Zigaretten ausgeben, einen erhöhten
Body-Mass-Index haben, unangemessenes Verhalten in der Schule zeigen und auch
weniger zum Sparen tendieren. Sie schlussfolgerten daraus, dass dieses Verhalten eine
schlechtere ökonomische Zukunft und einen herabgesetzten Gesundheitszustand mit sich
bringen kann. Ungeduld ist auch mit geringer Selbstkontrolle und Impulsivität assoziiert
(Mischel, Shoda & Rodriguez, 1989; Reynolds et al., 2006).
Die aktuelle Datenlage verdeutlicht, welche Zusammenhänge zwischen ungeduldigem
sowie impulsivem Verhalten und dem finanziellen und ökonomischen Handeln möglich
sind. Moeller et al. (2001) beschreiben, dass sich impulsives Verhalten auch in
unüberlegten Reaktionen äußert, ohne Konsequenzen für eine Handlung abzuwägen. Dies
entspricht jedoch nicht den Anforderungen, die das Sparen an ein Individuum stellt, denn
Sparen bedeutet, einer aktuellen Versuchung, Geld auszugeben, widerstehen zu können
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
14
und es über einen gewissen Zeitraum für zukünftige Zwecke und Anliegen zurückzulegen
(Wärneryd, 1999). Daher ist zu vermuten, dass impulsives Verhalten auch mit einer
geringeren Tendenz zu sparen zusammenhängen könnte (H3).
2.6 Hypothesen
Aufgrund
der
bereits
dargestellten
aktuellen
Datenlage
wurden
für
diese
Forschungsarbeit folgende Hypothesen aufgestellt.
H1: Studierende, die sehr impulsiv sind, finden Sparen schwieriger als weniger
impulsive Studierende.
H2: Studierende, die sehr impulsiv sind, sind eher hedonistisch und zur Gegenwart
orientiert als weniger impulsive Studierende.
H3: Studierende, die sehr impulsiv sind, neigen weniger dazu, zu sparen, als
Studierende, die weniger impulsiv sind.
3 Methode
3.1 Stichprobe
Im Zeitraum vom 22.07.2014 bis 18.11.2014 wurde die Online-Umfrage insgesamt 379
Mal aufgerufen. Davon füllten 204 Studierende den Fragebogen vollständig aus. Die
Beendigungsquote lag bei 54%. Von statistischen Analysen ausgeschlossen wurden
Teilnehmende, die die Umfrage nicht vollständig bearbeitet hatten und älter als 25 Jahre
waren.1 Daraus ergab sich eine Stichprobe von 169 Studierenden (N = 169).
Die Studierenden waren zwischen 18 und 25 Jahren alt (M = 22.49, SD = 1.69), 63%
davon weiblich. Die meisten waren ledig (96%) und hatten keine Kinder (97%). Rund 86%
der Studierenden gaben an, nicht mehr zu Hause zu wohnen, während 14% angaben, zu
Hause (mit mindestens einem Elternteil) oder bei Verwandten, Freunden oder Familie
(ohne Mietaufpreis) zu wohnen.
1
Ebenso wurden Testpersonen, die die Funktion und Dauer des Fragebogens überprüft haben, von den
Analysen ausgeschlossen.
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
15
Die Teilnehmenden studierten überwiegend in Rheinland-Pfalz (74%), 12% in
Nordrhein-Westfalen, 4% in Sachsen und 3% in Bayern. Die übrigen Teilnehmer
studierten in Hessen (2%), Niedersachsen (2%), Baden-Württemberg (1%), Brandenburg
(1%), Bremen (1%). Die meisten waren Studierende einer staatlichen Universität (77%),
21% an einer privaten Universität und 2% studierten an einer staatlichen Hochschule. Die
mittlere Semesteranzahl betrug 5.25 (SD = 2.55).
Bezüglich der Finanzierung ihres Studiums gab die Mehrheit (83%) an, von den Eltern
oder Verwandten unterstützt zu werden. Rund 68% nutzten die Einnahmen ihres Aushilfsoder Nebenjobs, 59% eigene Ersparnisse und 29% die ihrer Eltern zur Finanzierung des
Studiums. Weitere 17% erhielten BAföG, 10% wurden durch ein Stipendium unterstützt
und 8% haben einen Kredit bei der Bank oder ihren Verwandten aufgenommen.
Die meisten Studierenden (40%) gaben an, dass ihnen regelmäßig nach Abzug aller
Fixkosten sowie Kosten für Lebensmittel monatlich noch ein bestimmter Betrag bleibt. Bei
weiteren 22% traf dies oft zu, bei 18% manchmal, bei 17% selten und bei 3% nie.
Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer der Fragebogens lag bei 21.43 Minuten (SD =
8.64).
3.2 Material
3.2.1 Fragebogen.
Alle Teilnehmenden füllten zu einem Messzeitpunkt anonym einen Online-Fragebogen
(siehe Anhang A) aus.2 Dieser ist in sieben Abschnitte zu unterteilen und umfasst 190
Items.
Zu Beginn des Fragebogens wurden demografische Informationen (z.B. Alter,
Geschlecht,
Familienstand,
Wohnsituation)
erfasst.
Anschließend
wurden
die
Teilnehmenden darum gebeten, Aussagen bezüglich ihrer Ausbildung zu treffen (z.B.
Bundesland, Art der Hochschule, Studienfach und Semester). In einem dritten Abschnitt
erfolgte die Erhebung von Informationen über die Finanzierung des Studiums. Die
2
Dieser Fragebogen wurde im Rahmen des Projektseminars zur Bachelorarbeit in der Abteilung
Psychologie in den Bildungswissenschaften gemeinsam mit allen Seminarteilnehmenden, die
unterschiedliche Fragestellungen zum Thema Umgang mit Geld bei Studierenden untersuchen wollten,
erstellt. So wurden je nach Fragestellung spezifische Variablen integriert, auf die hier im Folgenden nicht
weiter eingegangen wird.
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
16
Studierenden sollten dabei Aussagen über die Art der Finanzierung ihres Studiums und das
Ausmaß elterlicher Unterstützung dabei treffen. Zudem wurde die Höhe (Angabe in
Kategorien) und Zusammensetzung ihres durchschnittlichen monatlichen Budgets in den
letzten sechs bis acht Monaten sowie die Verwendungszwecke für dieses erfragt. Darüber
hinaus sollten sie angeben, wie oft ihnen nach Abzug aller Fixkosten (z.B. Miete, Telefon)
und Lebensmittel monatlich noch ein bestimmter Betrag übrig bleibt und wofür sie diesen
verwenden. Der vierte Abschnitt diente der Erhebung psychologischer Variablen. Die
Teilnehmenden wurden hierbei dazu aufgefordert, ihre Eigenverantwortung, Impulsivität,
Gewissenhaftigkeit und Zeitperspektive einzuschätzen. Daraufhin erfolgte die Erhebung
motivationaler Variablen (Motive, Ansehen und Status). Der sechste Abschnitt des
Fragebogens diente der Erfassung von Einstellungen gegenüber dem Sparen. Im siebten
Abschnitt sollten die Teilnehmenden Aussagen über ihren allgemeinen Umgang mit Geld
und somit auch das Spar- und Ausgebeverhalten treffen. Um im Fragebogen weiter
voranschreiten zu können, musste jede Frage beantwortet werden.3 Zur Erstellung wurde
die Umfragesoftware EFS Survey, Version 10.3, von QuestBack verwendet.
Im Folgenden wird aufgrund der Fragestellung auf die Erfassung von Imulsivität,
Einstellungen gegenüber dem Sparen, Zeitperspektive und Umgang mit Geld eingegangen.
3.2.2 Erfassung von Impulsivität.
Um die Variable Impulsivität zu messen, wurde die Unterfacette motorische
Impulsivität der deutschen Kurzversion der Barratt Impulsiveness Scale (BIS-15; Preuss et
al., 2008; Spinella, 2007) verwendet. Dabei handelt es sich um eine Kurzversion der
Barratt Impulsiveness Scale in der 11. Version (BIS-11; Patton et al., 1995), die von Preuss
et al. (2008) ins Deutsche übersetzt wurde. Sie kann im Selbstberichtverfahren als
ökonomisches Screening-Instrument zur Erfassung von Impulsivität eingesetzt werden und
weist zufriedenstellende psychometrische Kennwerte auf (Meule, Vögele & Kübler, 2011).
Insgesamt besteht die BIS-15 aus 15 Items, denen drei Faktoren zugrunde liegen:
motorische Impulsivität, nicht-planende Impulsivität und aufmerksamkeitsbasierte
Impulsivität. Die hier verwendete Subskala motorische Impulsivität (N = 752,
= .72, 5
Items) erfasst das Handeln aus dem Moment heraus, ohne vorher nachzudenken (z.B. „Ich
3
Teilnehmende, die bei spezifischen einleitenden Fragen mit nein geantwortet hatten, konnten
vertiefende Fragen zum gleichen Thema überspringen. Andere Befragte, die das Filterkriterium nicht
erfüllten, wurden zur nächsten Frage weitergeleitet.
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
17
handele spontan.“). Die Teilnehmenden wurden dazu aufgefordert, ihr Verhalten auf einer
vierstufigen Skala einzuschätzen (nie/selten = 1 bis fast immer/immer = 4). Höhere Werte
gehen mit einer höheren Ausprägung der Impulsivität einher.
3.2.3 Erfassung der Einstellung gegenüber dem Sparen.
Die Einstellung der Studierenden wurde über die saving attitude scale (Otto, 2009)
erfasst. Diese besteht insgesamt aus 30 Items, die den fünf Subskalen struggle, saving is a
good thing, pride, dependency on parents und parents as guides zuzuordnen sind. Die hier
verwendete Subskala struggle erfasst, ob Sparen als schwierig wahrgenommen und schwer
organisierbar erlebt wird. Von den ursprünglich sechs Items wurden den Studierenden vier
Items in einer deutschen Übersetzung vorgelegt (z.B. „Ich finde es schwierig, mein Geld
nicht sofort auszugeben.“; siehe Anhang B). Die Teilnehmenden wurden aufgefordert, ihre
Zustimmung auf einer fünfstufigen Skala (stimme gar nicht zu = 1 bis stimme voll und
ganz zu = 5) auszudrücken. Studierende, die diesen Items stärker zustimmen, empfinden
Sparen als schwierig. Nach Otto (2009) liegt die interne Konsistenz der saving attitude
scale im Bereich von .66 bis .78 (N = 268 bis 277).
3.2.4 Erfassung der gegenwärtig hedonistischen Zeitperspektive.
Zur Erfassung der gegenwärtig hedonistischen Zeitperspektive wurde die Subskala
present-hedonistic time perspective des Zimbardo time perspective inventory (Zimbardo &
Boyd, 1999) verwendet. Die 56 Items laden auf den Faktoren past-negative, presenthedonistic, future, past-positive und present-fatalistic time perspective. Die hier
verwendete Facette present-hedonistic time perspective (N = 606,
= .79, 8 Items)
beschreibt ein Verhalten, das sich in einer Orientierung gegenüber dem gegenwärtigen
Genuss und Vergnügen, als auch einer risikobereiten und nachlässigen Einstellung
gegenüber der Zeit und dem Leben äußert. Die Subskala wurde in einer leicht
abgewandelten Form in einer deutschen Übersetzung in den Fragebogen aufgenommen
(z.B. „Es ist mir wichtiger, mein Leben zu genießen, als mich nur auf meine Ziele zu
konzentrieren.“; siehe Anhang C). Auf einer fünfstufigen Skala (stimme gar nicht zu = 1
bis stimme voll und ganz zu = 5) sollten die Studierenden angeben, wie charakteristisch
diese Verhaltensweisen für sie sind. Studierende, für die diese Aussagen charakteristisch
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
18
sind, haben eine hedonistische Zeitperspektive und tendieren zu vergnügungssüchtigen
Verhaltensweisen.
3.2.5 Erfassung des Umgangs mit Geld.
Um die Spar- und Geldausgebegewohnheiten zu untersuchen, wurde die saving scale
von Otto (2009) verwendet. Ursprünglich besteht diese aus fünf Items (N = 279,
= .85).
Es wurde davon abgesehen, nach der Verwendung des Taschengeldes zu fragen, da davon
auszugehen ist, dass dieser Sachverhalt auf Studierende so nicht zutrifft. Die verbleibenden
vier Items, die hier in einer deutschen Übersetzung leicht abgewandelt zur Erfassung des
Sparverhaltens verwendet wurden, waren folgende: „Ich kann gut sparen.“, „Was machen
Sie normalerweise mit dem Geld, das Sie verdienen?“, „Wenn ich (zu Beginn des Monats)
mein Geld (Zuschuss, BAföG, Verdienst, etc.) bekomme, dann…“, und „Wie gehen Sie im
Allgemeinen mit Ihrem Geld um?“ (siehe Anhang D). Zur Beantwortung wurden vier
unterschiedliche, aber vergleichbare fünfstufige Skalen verwendet. Das letzte Item sollte
beispielsweise auf einer Skala von Ich behalte so viel wie möglich (= 1) bis Ich gebe es
schnell und leicht aus (= 5) beantwortet werden. Bis auf das Item „Ich kann gut sparen.“
wurden alle Items in einer invertierten Form verwendet, sodass höhere Werte bedeuten,
dass man zum Sparen neigt.
3.3 Vorgehen
Im Rahmen der Online-Studie wurden Fachschaften und Studierende verschiedener
Fachbereiche deutscher Universitäten und Hochschulen, Freunde und Bekannte per E-Mail
kontaktiert. Die Teilnehmenden wurden über das Thema, den Anlass der Befragung und
die geschätzte Bearbeitungsdauer von 15 bis 20 Minuten informiert. Sie wurden über die
Freiwilligkeit und Anonymität ihrer Teilnahme, den Datenschutz und die Verwendung der
Daten aufgeklärt. Als Anerkennung für ihre Teilnahme wurden unter allen Teilnehmenden,
die die Befragung vollständig ausfüllt hatten, fünf Gutscheine im Wert von jeweils 30 Euro
verlost.
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
19
3.4 Datenanalyse
Zur Analyse der Daten wird die Statistik-Software IBM SPSS Statistics, Version 22,
verwendet. Als Reliabilitätsmaß dient die interne Konsistenz (Cronbachs Alpha) der
einzelnen Skalen. Zur Überprüfung aller Hypothesen werden Produkt-MomentKorrelationen (nach Pearson) berechnet. Das Signifikanzniveau wird auf p < .05 festgelegt.
4 Ergebnisse
4.1 Deskriptive Statistiken
Die Reliabiliätsanalyse zeigte eine zufriedenstellende interne Konsistenz für die Skalen
Impulsivität (motorische Impulsivität; N = 169,
time perspective (N = 169,
= .73, 5 Items) und present-hedonistic
= .76, 8 Items). Für die Skala struggle ist die interne
Konsistenz erst nach Ausschluss des Items „Sparen führt dazu, dass man zu viel über Geld
nachdenkt.“ gesichert (N = 169,
=.80, 3 Items). Die interne Konsistenz der saving scale
ist zufriedenstellend, wobei diejenigen, die auf das Item „Was machen Sie normalerweise
mit dem Geld, das Sie verdienen?“ antworteten, zurzeit kein eigenes Geld zu verdienen,
von der Analyse ausgeschlossen wurden (N = 150,
= .74, 4 Items).
Weitere deskriptive Statistiken für die verwendeten Skalen Impulsivität (motorische
Impulsivität), wahrgenommene Schwierigkeit des Sparens (struggle), gegenwärtig
hedonistische Zeitperspektive (present-hedonistic time perspective) und Sparneigung
(saving scale) sind in Tabelle 1 dargestellt.
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
20
Tabelle 1
Deskriptive Statistiken der verwendeten Skalen
Skala
M
SD
motorische Impulsivität
1.96
0.49
struggle
1.94
0.73
present-hedonistic time perspective
2.95
0.51
saving scale
3.61
0.58
Anmerkung. N = 169.
Die Überprüfung des Zusammenhangs zwischen Impulsivität und Alter ergab keine
signifikante Korrelation (r = -.11, p = .077). Zur Überprüfung eines Zusammenhangs
zwischen dem zur Verfügung stehenden Geld und der Sparneigung wurden die Variablen
Restsparen und saving scale korreliert. Die Korrelation ist signifikant (r = .33, p < .01).
Studierende, denen nach Abzug der Kosten für lebensnotwenige Güter noch Geld übrig
bleibt, neigen auch eher zum Sparen. Korrelationen mit der Variable struggle sind Tabelle
2 zu entnehmen.
Tabelle 2
Korrelationen mit der Variable struggle
Korrelationen
struggle
Restsparen
Alter
saving scale
-.30**
.02
-.57**
Anmerkungen. N =169. ** Korrelation auf dem 0.01 Niveau signifikant (einseitig).
motorische
Impulsivität
.05
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
21
4.2 Überprüfung der Hypothesen
Zur Überprüfung der ersten Hypothese, dass impulsive Studierende Sparen als
schwieriger empfinden als weniger impulsive Studierende (H1), wurde eine Korrelation
der Variablen Impulsivität (motorische Impulsivität) und struggle berechnet. Tabelle 2
zeigt, dass es keinen signifikanten Zusammenhang zwischen diesen Variablen gibt. Daher
konnte diese Hypothese nicht beibehalten werden. Studierende, die impulsiv sind,
berichten nicht gleichzeitig auch mehr Schwierigkeiten bezüglich des Sparens als weniger
impulsive Studierende.
Die zweite Hypothese, dass impulsive Studierende eher eine hedonistische
Zeitperspektive aufweisen als weniger impulsive Studierende (H2), wurde mit einer
Korrelation der Variablen Impulsivität (motorische Impulsivität) und present-hedonistic
time perspective überprüft. Das Ergebnis war signifikant (r = .64, p < .01), die Hypothese
konnte beibehalten werden. Eine erhöhte Ausprägung der Impulsivität geht bei
Studierenden
mit
einer
erhöhten
Ausprägung
der
gegenwärtig
hedonistischen
Zeitperspektive einher. Diese Korrelation ist nach Cohen (1988) als hoch einzustufen.
Die dritte Hypothese, dass impulsive Studierende weniger zum Sparen neigen als
weniger impulsive Studierende (H3), wurde mit einer Korrelation der Variablen
Impulsivität (motorische Impulsivität) und saving scale überprüft. Es zeigte sich ein
signifikanter Zusammenhang (r = -.32, p < .01), daher konnte die Hypothese beibehalten
werden. Studierende, die impulsiv sind, neigen auch weniger zum Sparen. Es handelt sich
um einen mittleren Effekt (Cohen, 1988).
5 Diskussion
5.1 Interpretation der Ergebnisse
Die Reliabilitätsmaße der verwendeten Skalen sind zufriedenstellend und vergleichbar
mit denen vorheriger Publikationen (Meule et al., 2011; Otto, 2009; Zimbardo & Boyd,
1999). Zwischen Alter und Impulsivität gibt es in dieser Stichprobe keinen
Zusammenhang. Das könnte darauf zurück geführt werden, dass die Alterspanne (18. bis
25. Lebensjahr) zu gering ist, um eine mögliche Abnahme dieses Prozesses mit
zunehmendem Alter (z.B. Eppinger et al., 2012) abzubilden. Erwartungskonform geht das
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
22
verfügbare Einkommen mit der Sparneigung einher (Otto, 2009), wobei jedoch nicht das
monatlich verfügbare Geld als Variable hinzugezogen wurde, sondern berücksichtigt
wurde, ob noch ein Betrag nach Abzug aller Fixkosten und Kosten für Lebensmittel übrig
blieb. Otto (2009) fand keinen Zusammenhang zwischen Einkommen und der
Wahrnehmung des Sparens als schwierig. In der vorliegenden Untersuchung konnte jedoch
gezeigt werden, dass Sparen als schwierig empfunden wird, wenn eher selten ein Betrag
nach Abzug aller Kosten für lebensnotwendige Güter übrig bleibt. Auch das Alter der
Studierenden hängt nicht mit der wahrgenommenen Schwierigkeit des Sparens zusammen.
Konform mit den Ergebnissen von Otto (2009) neigen Studierende, die mehr
Schwierigkeiten bezüglich des Sparens berichten, auch weniger zum Sparen.
Entgegen der Erwartung, dass impulsive Studierende größere Schwierigkeiten haben
könnten, ihr Geld nicht sofort auszugeben und länger für etwas zu sparen, konnte diese
Hypothese (H1) nicht beibehalten werden. Impulsive Studierende unterscheiden sich
bezüglich der wahrgenommenen Schwierigkeit des Sparens in ihrer Einstellung gegenüber
dem Sparen nicht von weniger impulsiven Studierenden. Als ein möglicher Grund für
dieses Ergebnis wäre anzuführen, dass Sparen mit zunehmendem Alter als weniger
schwierig empfunden wird, wie Otto (2009) an einer Stichprobe von 10- bis 18-Jährigen
zeigte. Möglich wäre, dass die impulsiven Studierenden in der vorliegenden Untersuchung
aufgrund ihres Bildungsstandes und der möglichen Erfahrungen, die sie über ihre bisherige
Entwicklung hinweg in Bezug auf den Umgang mit Geld und das Sparen gesammelt
haben, Sparen nicht als schwierig empfinden. Diese Aspekte könnten stärker gewichtet
sein als ihr impulsives Verhalten. Furnham und Goletto-Tankel (2002) zeigten, dass der
Bildungsstand ein Prädiktor für eine positive Einstellung gegenüber dem Sparen sein kann.
Otto (2009) fand in ihrer Untersuchung keinen Zusammenhang zwischen der berichteten
Schwierigkeit des Sparens und dem Einkommen. In der vorliegenden Stichprobe hat sich
jedoch gezeigt, dass diejenigen, denen monatlich nach Abzug aller Kosten (für z.B. Miete
und Lebensmittel) selten Geld übrig bleibt, auch berichten, Sparen als schwierig zu
empfinden. Dieses Ergebnis könnte einen möglichen Zusammenhang zwischen
Impulsivität und der wahrgenommenen Schwierigkeit des Sparens beeinflusst haben.
Hypothesenkonform (H2) konnte gezeigt werden, dass impulsive Studierende eher
hedonistische und gegenwärtig orientierte Verhaltensweisen zeigen. Sie genießen den
Moment, entscheiden eher spontan, sind risikobereit, fokussieren ein genussorientiertes
Leben und wenden sich dabei weder der Vergangenheit noch der Zukunft zu. Diese
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
23
Verhaltensweisen sind insofern mit Impulsivität vereinbar, als dass impulsive Menschen
gegenwärtige Belohnungen bevorzugen und zukünftige Konsequenzen, die ihr Handeln mit
sich bringen könnte, nicht berücksichtigen (Moeller et al., 2001; Wittmann & Paulus,
2008). Dies drückt sich auch in einer Vielzahl an Erhebungsmethoden von Impulsivität aus
(z.B. Moeller et al., 2001). Zimbardo und Boyd (1999) untersuchten die Zeitperspektive
bei Studierenden im Rahmen der psychometrischen Evaluation des Zimbardo time
perspective inventory bereits zusammen mit Impulskontrolle, um die diskriminante und
konvergente
Validität
der
einzelnen
Subskalen
zu
überprüfen.
Dabei
wurde
Impulskontrolle als die Fähigkeit zur Kontrolle von Impulsen, Ärger, Irritation und
Unzufriedenheit erfasst. Ihre korrelativen Berechnungen zeigten, dass Impulskontrolle
negativ mit der gegenwärtig hedonistischen Zeitperspektive einhergeht. In der aktuellen
Untersuchung wurde die gegenwärtig hedonistische Zeitperspektive ebenso über die
Subskala present-hedonistic time perspective des Zimbardo time perspective inventory
(Zimbardo & Boyd, 1999) operationalisiert, jedoch korrelativ mit Impulsivität untersucht.
Dass impulsives Verhalten positiv mit hedonistischen Verhaltensweisen einhergeht,
ergänzt daher bisherige Erkenntnisse und fügt sich in die aktuelle Forschungslage ein.
Letztlich neigen Studierende, die spontan, aus dem Moment heraus reagieren, auch
dazu, weniger zu sparen (H3). Sie geben ihr Geld leichter und schneller aus. Dieses
Ergebnis steht in Einklang mit den theoretischen Vermutungen aufgrund bisheriger
Erkenntnisse aus der Literatur. Wie in einigen Studien gezeigt wurde, kann ein Mangel an
Kontrolle über das eigene Verhalten (z.B. Impulsivität, Ungeduld) mit einem inadäquaten
Umgang mit Geld einhergehen, wie z.B. mit Kreditkartenmissbrauch, zwanghaftem
Einkaufen und impulsivem Einkaufen (z.B. Black et al., 2012; Meier & Sprenger, 2010;
Pirog & Roberts, 2007; Youn & Faber, 2000). Dass Impulsivität mit der Tendenz, weniger
zu sparen, einhergehen kann, ist jedoch eine wichtige Information, die bisheriges Wissen
ergänzt. Youn und Faber (2000) untersuchten Persönlichkeitseigenschaften (lack of control
or impulsivity, stress reaction, absorption), die impulsivem Einkaufen zugrunde liegen
könnten. Sie beschreiben impulsive Menschen als spontan und unbekümmert, die
Entscheidungen schnell und unreflektiert treffen und dabei eine direkte Befriedigung ihrer
Bedürfnisse vorziehen. Sowohl die Persönlichkeitseigenschaften als auch impulsives
Einkaufen wurden über ein Selbstberichtverfahren an einer studentischen Stichprobe
erhoben. Ihre Korrelationsanalysen zeigten, dass vor allem ein Mangel an Kontrolle mit
der Tätigkeit impulsiver Einkäufe einhergeht. In der aktuellen Untersuchung wurde jedoch
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
24
nicht das impulsive Einkaufen, sondern das Sparverhalten untersucht. Auch wenn
impulsive Einkäufe (z.B. aufgrund eines Mangels an Kontrolle, einer Stressreaktion oder
eines starken und andauernden Drangs, etwas sofort zu kaufen) dazu führen können, dass
letztlich weniger gespart wird, können die Gründe für geringeres Sparen breiter gefächert
sein. Impulsives Verhalten kann beispielsweise auch dazu führen, schneller und leichter
Geld auszugeben und daher negativ mit dem Sparverhalten einhergehen, wie in dieser
Untersuchung gezeigt wurde. Weiterhin zeigten Sutter et al. (2013), dass ungeduldige 10bis 18-Jährige mehr Geld für Alkohol und Zigaretten ausgeben, einen höheren BMI haben,
sich entgegen der in der Schule vorherrschenden Verhaltensregeln verhalten und weniger
zum Sparen tendieren. Dazu brachten sie das Verhalten der Schüler im experimentellen
Kontext mit deren Verhalten im Feld in Zusammenhang. Regressionsanalysen zeigten,
dass z.B. Zeitpräferenz ein Prädiktor für das Verhalten im Feld (z.B. Verhalten in der
Schule) ist. Da Ungeduld mit geringer Selbstkontrolle und Impulsivität assoziiert ist
(Mischel et al., 1989; Reynolds et al., 2006), fügt sich die durch diese Studie gewonnene
Erkenntnis in diesen Kontext ein, wobei sich die vorliegenden Zusammenhänge aus
Korrelationen von Daten aus dem Selbstbericht an einer Stichprobe von 18- bis 25-jährigen
Studenten ergaben.
Der vorliegende negative Zusammenhang zwischen Impulsivität und der Sparneigung
ist nach Cohen (1988) ein Zusammenhang mittleren Effekts. Die geringe Sparneigung der
impulsiven
Studierenden
könnte
auch
mit
deren
gegenwärtig
hedonistischen
Zeitperspektive und Lebensorientierung zusammenhängen, da sie möglicherweise mit den
Anforderungen, die das Sparen an sie stellt (z.B. Geld für zukünftige Zwecke
zurückzulegen; Wärneryd, 1999), nicht zu vereinbaren ist. Dies zeigt sich auch darin, dass
die allgemeine Sparneigung positiv mit der zukünftigen Zeitperspektive assoziiert ist (Otto,
2009), welche wiederum negativ mit der hedonistischen Zeitperspektive einhergeht
(Zimbardo & Boyd, 1999, Zimbardo et al., 1999). Keough et al. (1999) berichten, dass
Menschen, die hedonistische Verhaltensweisen zeigen, sich zudem risikoreich verhalten,
indem sie Tabak, Alkohol oder weitere Drogen konsumieren. Weniger oder nicht zu
sparen, kann ebenso als Risikoverhalten eingestuft werden, da es weitreichende
Konsequenzen (z.B. Verschuldung; Lea et al., 1995) und somit eine existenzielle
Bedrohung mit sich bringen kann. Insofern liefert die Erkenntnis, dass Impulsivität negativ
mit dem Sparverhalten zusammenhängt, einen wichtigen Beitrag zu bisherigen
Forschungsarbeiten.
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
25
5.2 Limitationen
Vier zentrale Limitationen sollten bei der Interpretation der Ergebnisse berücksichtigt
werden.
Zunächst ist anzumerken, dass die Erfassung der Daten auf dem Selbstbericht basiert.
Der individuelle Umgang mit Geld ist ein sehr privates Thema und auch Fragen zu
impulsivem Verhalten könnten heikel sein. Daher könnten soziale Erwünschtheit, Angst
um die Gewährleistung der Anonymität sowie Sorge um die Richtigkeit der Antworten zu
Messungenauigkeiten geführt haben. Um diesen jedoch vorzubeugen, wurden die
Studierenden vor der Befragung über die Freiwilligkeit ihrer Teilnahme sowie die
Gewährleistung von Anonymität und Vertraulichkeit im Umgang mit ihren Angaben im
Rahmen dieser Untersuchung informiert. Zudem wurde betont, dass Meinungen, Motive
und Einstellungen im Interesse der Forschung sind und es daher keine richtigen und
falschen Antworten gibt.
Als ein weiterer Aspekt ist anzuführen, dass die Online-Befragung zwar ermöglichte,
den Fragebogen schnell zu verbreiten, deutschlandweit eine große Stichprobe zu
rekrutieren und die Daten ökonomisch aufzubereiten und zu analysieren, nachteilig kann
jedoch sein, dass die Bedingungen während der Befragungssituation weder überprüft noch
kontrolliert werden konnten.
Des Weiteren ist die vorliegende Stichprobe mit Einschränkungen verbunden. Alle
Teilnehmenden sind von mittlerem bis hohem Bildungsstand. Lunt und Livingstone (1991)
zeigten, dass Sparende einen höheren Bildungsstand aufweisen als Nicht-Sparende. Daher
ist bei der Interpretation der Ergebnisse zu berücksichtigen, dass diese nicht auf alle
emerging adults (Arnett, 2000, 2004) generalisiert werden können. Jedoch wurden
Studierende von staatlichen und privaten Einrichtungen befragt, sodass auch Studierende
aus wohlhabenderen Verhältnissen berücksichtigt wurden.
Als vierte Limitation ist anzumerken, dass alle Hypothesen über Korrelationen
überprüft wurden. Die Ergebnisse spiegeln daher nur Zusammenhänge wieder und lassen
trotz theoretischer Fundierung und statistischer Signifikanz keine Rückschlüsse auf
Kausalität zu.
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
26
5.3 Zukünftiger Forschungsbedarf
Durch diese Untersuchung konnten einige Fragen beantwortet werden. Jedoch haben
sich aus dieser Arbeit auch Fragen ergeben, die in zukünftigen Forschungsarbeiten
Berücksichtigung finden sollten.
Anknüpfend an das Ergebnis, dass Studierende, die impulsiv sind, Sparen nicht
gleichzeitig auch als schwierig wahrnehmen, könnten in zukünftigen Untersuchungen
mögliche Gründe dafür fokussiert werden. Dabei könnten Bildungsstand und bereits
gesammelte Erfahrungen im Umgang mit Geld bei den impulsiven 18- bis 25-Jährigen
berücksichtigt werden. Es stellt sich die Frage, ob diese Aspekte als mögliche Prädiktoren
für ein als organisierbar und mit weniger Schwierigkeiten assoziiertes Sparverhalten
dienen könnten.
Weitere Forschungsarbeiten könnten dazu dienen, sowohl das impulsive Verhalten als
auch das Sparverhalten verhaltensnah und multimethodal zu erfassen, wie z.B. über
Fremdbericht oder verhaltensbezogene Aufgaben. Da Impulsivität als ein komplexes und
multidimensionales Konstrukt zu verstehen ist, ist es methodisch vielfach zugänglich
(Meda et al., 2009; Moeller et al., 2001; Reynolds et al., 2006). Aktuell wird diskutiert, ob
es Überlappungen zwischen verschiedenen Messmethoden gibt und so derselbe
Definitionsbereich erfasst wird (Meda et al., 2009) oder aber unterschiedliche
Operationalisierungen verschiedene Facetten von Impulsivität abbilden (Reynolds et al.,
2006). Auch wenn die BIS-15 (Preuss et al., 2008; Spinella, 2007) zufriedenstellende
psychometrische Kennwerte aufweist und als ökonomisches Screening-Instrument zur
Erfassung von Impulsivität bei Studierenden bewertet wurde (Meule et al., 2011), wurde in
dieser Untersuchung aus ökonomischen Gründen nur die Subskala motorische Impulsivität
eingesetzt. Meule et al. (2011) empfehlen jedoch die Verwendung des Gesamtwertes der
BIS-15. In zukünftigen Untersuchungen sollten diese Erkenntnisse berücksichtigt und die
Wahl eines multimethodalen Zugangs zu Impulsivität als auch dem Sparen erwogen
werden, sodass diese Konstrukte valide und in ihrer Heterogenität erfasst werden können.
Mit der Wahl eines experimentellen Ansatzes könnten zudem Kausalaussagen getroffen
werden.
Längsschnittliche
Erhebungen
könnten
ebenso
einen
zusätzlichen
Informationsgewinn darstellen.
In der vorliegenden Untersuchung wurde das Sparverhalten fokussiert. Der Umgang
mit Geld im Allgemeinen könnte als Untersuchungsgegenstand zukünftiger Arbeiten
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
27
dienen. Dabei könnte z.B. auch das Geldausgebeverhalten detaillierter mit aufgenommen
und analysiert werden und im Zusammenhang mit impulsivem Verhalten untersucht
werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt wäre, ob die impulsiven Studierenden aufgrund ihrer
ausgeprägten Impulsivität in Hinblick auf ihr Wohlbefinden Leidensdruck empfinden und
bewusst einen Zusammenhang zwischen ihrer individuellen Ausprägung von Impulsivität
und ihrem Sparverhalten sehen. Weiterhin wäre interessant zu erfahren, ob dies mit
Zukunftsängsten und geringerem Wohlbefinden einhergeht.
5.4 Implikationen
5.4.1 Theoretische Implikationen.
Diese Untersuchung bettet sich in bisherige Studienergebnisse ein. Sie liefert
Informationen darüber, welche Zusammenhänge zwischen impulsivem Verhalten und dem
Sparverhalten vorliegen. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse kann davon ausgegangen
werden, dass Impulsivität, neben z.B. soziodemografischen Variablen (z.B. Lunt &
Livingstone, 1991) und Erfahrungen im familiären Kontext (z.B. Otto, 2009), als eine
Variable
berücksichtigt
werden
sollte,
wenn
interindividuelle
Unterschiede
im
Sparverhalten erklärt werden sollen. Weiterhin konnte durch die Untersuchung
Studierender eine Forschungslücke geschlossen werden, da bisher vor allem der Umgang
mit Geld von Erwachsenen oder Kindern und Jugendlichen im Fokus der Forschung stand.
Zudem liefern die Ergebnisse ein weiteres Verhaltenskorrelat von Impulsivität, nämlich ein
reduziertes Sparverhalten. Letztlich zeigen die Ergebnisse, dass allein die Fähigkeit zu
sparen, das heißt, Geld zur Verfügung zu haben, nicht ausreicht, um den Sparprozess zu
erklären. Dieser ist weitaus komplexer.
5.4.2 Implikationen für die Praxis.
Auf dem Weg zum Erwachsenwerden stellt das Erlangen finanzieller Unabhängigkeit
eine wichtige Entwicklungsaufgabe für emerging adults (Arnett, 2000, 2004) dar. Dies
bedeutet, dass finanzielle Entscheidungen zunehmend eigenverantwortlich getroffen
werden, ein verantwortungsvoller Umgang mit Geld gelernt wird und dabei zukünftige
Investitionen und Bedürfnisse berücksichtigt werden. In diesem Prozess können Eltern
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
28
eine wichtige Rolle übernehmen und als Unterstützer fungieren (Serido et al., 2010; Shim
et al., 2010; Xiao et al., 2011). Diese Unterstützung ist jedoch begrenzt. Die Studierenden
müssen zwangsläufig lernen, selbst Verantwortung zu übernehmen und ihr Geld und
Erspartes einzuteilen. Dies zeigte sich auch in dieser Stichprobe, denn nicht alle
Studierenden werden von ihren Eltern bei der Finanzierung des Studiums unterstützt und
über die Hälfte der Studierenden übt einen Nebenjob aus oder finanziert das Studium über
eigene Ersparnisse. Den meisten Studierenden steht zudem nur ein begrenztes Budget zur
Verfügung steht, was sich in dieser Stichprobe auch darin zeigte, dass nicht allen nach
Abzug der Fixkosten monatlich noch ein gewisser Betrag bleibt. Daher müssen sie ihre
Ausgaben planen und auch Investitionen in der Zukunft abschätzen können. Bei
impulsiven Studierenden kommt diesen Aspekten eine besondere Bedeutung zu.
Weniger zu sparen impliziert, dass unvorhergesehene und auch zwangsläufige
Investitionen in der Zukunft nicht bewältigt werden können. Dies kann mit Schulden und
einem reduzierten psychischen Wohlbefinden einhergehen (z.B. Adams & Moore, 2007;
Lea et al., 1995; Norvilitis et al., 2006). Auch die hedonistische Verhaltensweise
impulsiver Studierender ist insofern besorgniserregend, als dass sie gesundheitliches
Risikoverhalten (z.B. Drogenkonsum) mit sich bringen kann (Keough et al. 1999). Des
Weiteren spielt positives finanzielles Verhalten in vielen Lebensbereichen eine wichtige
Rolle (Xiao et al., 2009). Es kann beispielsweise mit akademischer Leistung einhergehen,
die wiederum mit akademischer Zufriedenheit assoziiert ist. Dies kann für Studierende
bedeutend sein (Xiao et al., 2009).
Somit wäre naheliegend, Interventionsmaßnahmen zu entwickeln, die impulsive
Studierende bereits früh dabei unterstützen könnten, ihr finanzielles Verhalten adäquat zu
kontrollieren und ihr hedonistisches Verhalten zu regulieren. Finanziell und ökonomisch
verantwortungsvoll zu handeln, ist eine wichtige Grundlage für viele Lebensbereiche und
kann bei fehlenden Ressourcen eine existenzielle Bedrohung darstellen.
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
29
5.5 Fazit
Die vorliegende Arbeit hatte das Ziel, den Umgang mit Geld bei deutschen
Studierenden genauer zu betrachten und dabei Zusammenhänge mit dem Konstrukt
Impulsivität zu überprüfen. Dazu wurde impulsives Verhalten zusammen mit einigen
relevanten Aspekten für das Sparen sowie dem Sparen als solches zu untersucht. Die
vorliegenden Ergebnisse zeigten, dass es zwischen Impulsivität und der Wahrnehmung des
Sparens als schwierig keinen Zusammenhang gibt. Jedoch geht impulsives Verhalten mit
einer gegenwärtig hedonistisch ausgeprägten Zeitperspektive einher. Darüber hinaus
konnte gezeigt werden, dass impulsive Studierende weniger zum Sparen neigen als
Studierende, die weniger impulsiv sind. Daraus kann die Schlussfolgerung gezogen
werden, dass allein die Tatsache, Geld zum Sparen zur Verfügung zu haben, nicht
ausreicht, um das Sparverhalten zu erklären. Vor dem Hintergrund, dass ein vermindertes
Sparverhalten die Ansammlung von Schulden als auch ein reduziertes psychisches
Wohlbefinden mit sich bringen kann (z.B. Lea et al., 1995; Norvilitis et al., 2006), sollte
diesen Untersuchungsergebnissen besondere Aufmerksamkeit zukommen.
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
30
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Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
Anhang
Anhang
Anhang A: Fragebogen
Anhang B: Verwendete Items der Subskala „struggle” der „saving attitude scale”
Anhang C: Verwendete Items der Subskala „present-hedonistic time perspective” des
„Zimbardo time perspective inventory”
Anhang D: Verwendete Items der „saving scale“
Erklärung für schriftliche Prüfungsleistungen
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
Anhang
Anhang A
Fragebogen
Anhang
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
Anhang
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
Anhang
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
Anhang
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
Anhang
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Anhang
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
Anhang
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
Anhang
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
Anhang
Anhang B
Originalitems und die in dieser Untersuchung verwendeten Items:
Subskala „struggle” der „saving attitude scale” (Otto, 2009)
Originalitems
Übersetzte Items
I don’t manage to save up for something Länger als einen Monat für etwas sparen zu
that would imply saving for longer than one müssen, finde ich schwierig.
month.
When I get money, I always spend it nicht verwendet
immediately (within 1 or 2 days).
I don’t save because I think it’s too hard.
Ich mag sparen nicht, weil ich denke, dass
es zu schwierig ist.
I don’t like saving because I think saving Sparen führt dazu, dass man zu viel über
makes you think about money too much.
Geld nachdenkt.
Saving is easy.
Ich finde es schwierig, mein Geld nicht
sofort auszugeben.
I regularly put money in a savings account.
nicht verwendet
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
Anhang
Anhang C
Originalitems und die in dieser Untersuchung verwendeten Items:
Subskala „present-hedonistic time perspective” des „Zimbardo time perspective
inventory” (Zimbardo & Boyd, 1999)
Originalitems
Abgeänderte, übersetzte Items
I do things impulsively.
Ich handele impulsiv.
I try to live my life as fully as possible, one Ich versuche, meinen Tag möglichst erfüllt
day at a time.
zu leben, Tag für Tag.
I make decisions on the spur of the Ich fälle Entscheidungen spontan.
moment.
It is important to put excitement in my life.
Es ist mir wichtig, dass mein Leben
spannend ist.
Taking risks keeps my life from becoming Risiken einzugehen bewahrt mich vor
boring.
Langeweile in meinem Leben.
It is more important for me to enjoy life’s Es ist mir wichtiger, das Leben jetzt zu
journey than to focus only on the genießen, als mich nur auf meine Ziele zu
destination.
konzentrieren.
I often follow my heart more than my head.
Ich folge häufiger meinem Bauchgefühl als
meinem Verstand.
I prefer friends who are spontaneous rather Ich mag Freunde lieber, die spontan sind,
than predictable.
als solche, deren Handeln vorhersehbar sind
[sic].
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
Anhang
Anhang D
Originalitems und die in dieser Untersuchung verwendeten Items:
„saving scale“ (Otto, 2009)
Originalitems
Abgeänderte, übersetzte Items
What do you usually do with the money Was machen Sie normalerweise mit dem
you earn?
Geld, das Sie verdienen?
What do you usually do with your pocket nicht verwendet
money/allowance?
When I get pocket money, I usually …
Wenn ich (zu Beginn des Monats) mein
Geld (Zuschuss, BAföG, Verdienst, etc.)
bekomme, dann…
I’m good at saving.
Ich kann gut sparen.
How do you deal with your money in Wie gehen Sie im Allgemeinen mit Ihrem
general?
Geld um?
Katja Schulz - Sparverhalten und Impulsivität
Anhang
Erklärung für schriftliche Prüfungsleistungen
gemäß § 13, Abs. 2 und 3 der Ordnung des Fachbereichs 02 Sozialwissenschaften, Medien
und Sport der Johannes Gutenberg-Universität Mainz für die Prüfung im
Bachelorstudiengang B.Sc. Psychologie vom 11. Febr. 2011, StAnz. S. 460
Hiermit erkläre ich,
__________________________
______________________
Name, Vorname
Matrikelnummer
dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die
angegebenen Quellen oder Hilfsmittel (einschließlich elektronischer Medien und onlineQuellen) benutzt habe.
Mir ist bewusst, dass ein Täuschungsversuch oder ein Ordnungsverstoß vorliegt, wenn sich
diese Erklärung als unwahr erweist.
__________________________
______________________
Ort / Datum
Unterschrift
§ 19 Abs. 3 habe ich zur Kenntnis genommen („Versucht die Kandidatin oder der Kandidat
das Ergebnis einer Prüfung durch Täuschung oder Benutzung nicht zugelassener
Hilfsmittel zu beeinflussen, oder erweist sich eine Erklärung gemäß § 13 Absatz 2 Satz 5
als unwahr, gilt die betreffende Prüfungsleistung als mit „nicht ausreichend“ (5,0)
absolviert.“)