5.1 – qualitative Zuverlässigkeits
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5.1 – qualitative Zuverlässigkeits
Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden 5.1 – qualitative Zuverlässigkeitsgestaltung FMEA Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 1 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Gestaltung Zuverlässigkeit Use Case z.B. 95% Fahrer festlegen Anforderung definieren (z.B. B10, PA = 80% 15 Jahre) Belastung z.B. Kraft ermitteln Beanspruchung z.B. Spannung-Kollektiv ableiten Kapitel 4 P Raffung aufzeigen Kap.3 Lebensdauerverhältnis angeben Kap. 2 Stichprobenumfang definieren Kap. 2 Zuverlässigkeit berechnen Kapitel 6 Aussagewahrscheinlichkeit festlegen Kap. 2 t Nicht schädigende Lasten vernachlässigen Beanspruchbarkeit z.B. Wöhlerlinie bestimmen Kapitel 3 Pot. Schadensmachanismen finden (z.B. FMEA) inkl. Fokussierung auf die Top Maßnahmen durch qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Kapitel 5 Schadensmechanismus 2 Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 2 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Inhalt • • • • • Produktentstehungsprozess PEP Grundlagen zur FMEA FMEA und Produkthaftung Erfolgskriterien Vorgehensweise bei der Erstellung einer FMEA nach VDA 4.2 • Erfahrungen aus der Praxis • Pragmatische Möglichkeiten Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 3 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Produktentstehungsprozess PEP Definition Fehler: Nichterfüllung einer Anforderung. ABER: tlw. auch Nichterfüllung einer unausgesprochenen Erwartung! Quelle DGQ Fehler so früh wie möglich vermeiden anstatt zu beheben! Entwicklung beeinflusst Maßgeblich die gesamten Entwicklungskosten! Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 4 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Inhalt • • • • • Produktentstehungsprozess PEP Grundlagen zur FMEA FMEA und Produkthaftung Erfolgskriterien Vorgehensweise bei der Erstellung einer FMEA nach VDA 4.2 • Erfahrungen aus der Praxis • Pragmatische Möglichkeiten Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 5 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Grundlagen Chronologie • 1963 Entwicklung durch NASA in USA zur Entwicklung des Apollo Projektes • 1965 Militärstandard der USA • 1986 Einsatz in der Automobiltechnik (VDA) • 1989 Einzug ins Produkthaftungsgesetz Bedeutung • Failure Mode and Effect Analysis • Fehler-Möglichkeits und Einfluss Analyse Grundgedanke • Frühzeitige Erkennung von Risiken zur rechtzeitige Optimierung durch: – Ermittlung aller denkbaren Ausfallarten, Ausfallfolgen und Ausfallursachen – Bewertung des Risikos und Bestimmung/Verfolgung von Maßnahmen • Varianten: Konstruktions- / Prozess-FMEA; Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 6 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Gründe für den Einsatz der FMEA • • • • • • • • • • Steigende Qualitätsziele Sinkende Qualitätskosten Baukastenlösungen Risiko steigt Kostenoptimale Lösungen Kundenforderung nach Kompetenz / Wissen über das Produkt und dessen Einsatzmöglichkeiten Kompetenz der Mitarbeiter steigt durch breiteres Wissen Störungsarme Serienanläufe Nachweis der Robustheit von Systemen und Prozessen gegenüber Fehlern, Nachweis der Zuverlässigkeit Gesetzlich geforderte Produkthaftung effektiv effizient Die richtigen Dinge tun die Dinge richtig tun Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 7 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Motivation: • Produkte fokussieren auf Käufer- oder Nischenmärkte, abseits von Standardprodukten • Varianz und Komplexität wachsen durch individuelle Kundenwünsche • Risiko für Produktausfälle durch nicht bedachte Änderungen steigt • Termin und Kostendruck zwingt zu frühzeitigen Bewertungen der Risiken und Produktauslegungen Lösung: • Probleme verhindern, bevor sie entstehen keine Probleme lösen! • Bauteile robust auslegen Schadensmechanismen nicht anregen! • Umfassendes Wissen nutzen aus der Erfahrung schöpfen! FMEA Fehlermöglichkeits- und Einfluss Analyse Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 8 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Inhalt • • • • • Produktentstehungsprozess PEP Grundlagen zur FMEA FMEA und Produkthaftung Erfolgskriterien Vorgehensweise bei der Erstellung einer FMEA nach VDA 4.2 • Erfahrungen aus der Praxis • Pragmatische Möglichkeiten Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 9 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden FMEA und Produkthaftung • • • • • Produktsicherheitsgesetz Produkthaftung VDA 6.1 DIN EN ISO 9001 KTA-1401 FMEA = Stand der Technik FMEA = Stand der Technik Empfehlung Empfehlung Forderung Nach DGQ Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 10 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Inhalt • • • • • Produktentstehungsprozess PEP Grundlagen zur FMEA FMEA und Produkthaftung Erfolgskriterien Vorgehensweise bei der Erstellung einer FMEA nach VDA 4.2 • Erfahrungen aus der Praxis • Pragmatische Möglichkeiten Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 11 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Erfolgskriterien • Frühzeitig – Frühest möglich im Produktentstehungsprozess (z.B. Lastenheftphase) • Teamorientierte, ganzheitliche Diskussionen inkl. – Konstruktion und – Produktionsvorbereitung sowie optional – Versuch, Qualität, Vertrieb, Logistik, Finanzen, Produktion, Lieferant • Konsequent – ideal: „FMEA unterstützt und leitet die Produktentwicklung“ – kritisch: „FMEA benötigen wir wegen der Produkthaftung“. – Vorgesetzte stehen sichtbar hinter der FMEA • Moderiert – Trennung von Fach- und Methodenwissen (FMEA – Tool, Moderation) • Effizient – 4..6 produktnahe, erfolgsorientierte und engagierte Teilnehmer – Entwicklungsbegleitend (FMEA lebt!) – Geeignete Tiefe Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 12 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Inhalt • • • • • Produktentstehungsprozess PEP Grundlagen zur FMEA FMEA und Produkthaftung Erfolgskriterien Vorgehensweise bei der Erstellung einer FMEA nach VDA 4.2 • Erfahrungen aus der Praxis • Pragmatische Möglichkeiten Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 13 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Vorgehensweise nach VDA 4.2 Schritt 1: Systemanalyse von Produkten und Prozessen • Analyse der Produktstruktur hinsichtlich Systemgrenzen und Schnittstellen • Aufteilen des Systems in Systemelemente (z.B. nach Baugruppen, Funktionsgruppen oder Bauteilen) • Hierachisches Ordnen der Systemelemente. Dies bedeutet eine stücklistenartige Struktur für das Produkt aus funktioneller Sicht. Die Systemelemente dieser Struktur sind einander baumartig zugeordnet. z.B. Getriebe z.B. Antriebswelle z.B. Kupplung Stefan Einbock / Thomas Bublat Nach Matthew Barsalou, Heinz Günter Kehl, QZ-Online 5.1 - 14 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Vorgehensweise nach VDA 4.2 Schritt 2: Funktionsanalyse einzelner Prozess-Schritte • Jedem Systemelement wird eine oder mehrere Funktionen zugeordnet inkl. Wichtiger Randbedingungen (z.B. Temperaturen, Lasten,…) • Evtl. Einteilung nach Haupt- und Nebenfunktion sinnvoll z.B. Getriebe z.B. Antriebswelle z.B. Drehmoment übertragen z.B. Kupplung Nach Matthew Barsalou, Heinz Günter Kehl, QZ-Online Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 15 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Vertiefung Funktion • • • • Funktion liefert den Fokus auf das wesentliche Jede Funktion hat einen Eingang und einen Ausgang Funktionen sollten immer quantitativ (messbar) beschrieben werden Randbedingungen (z.B. Temperaturen, Lasten, Lebensdauern…) Funktion Bohrer Eingang z.B. Strom z.B. Strom in Drehmoment wandeln Ausgang z.B. Drehzahl, -moment (inkl. Toleranzen und Degradation) Randbedingung = Zuverlässigkeit z.B. 10 Jahre (Gebrauchsdauer) bei -20..+100°C (Umwelt, Einbau, Last,…) • Bauteile können mehrere Funktionen haben! • Funktion ist ein lösungsneutraler, gewollter Zusammenhang • Alle Funktionen sind wichtig Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 16 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Vorgehensweise nach VDA 4.2 Schritt 3: Risikoanalyse möglicher Fehler und Risiken • Zuordnung potenzieller Fehler zu den Funktionen, d.h. die mögliche Nichterfüllung oder Einschränkung der Funktion (oft Negation der Funktion) • Quellen sind z.B. Erfahrung, Schadensstatistiken, Kreativitätstechniken oder Checklisten z.B. Getriebe z.B. Antriebswelle z.B. Drehmoment übertragen z.B. Welle bricht z.B. Kupplung Nach Matthew Barsalou, Heinz Günter Kehl, QZ-Online Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 17 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Vorgehensweise nach VDA 4.2 Schritt 3: Ursache und Wirkung • Zuordnung der Fehler über die gebildete Struktur nach dem Ursache-WirkungPrinzip. • Jeder Fehlerart (z.B. gebrochene Welle) wird in der Systemstruktur am oberen Ende der Fehlerkette (Systemgrenze) mindestens eine Fehlerfolge (z.B. Drehmoment wird nicht übertragen) zugeordnet. • Die unteren Enden der Kette werden jeweils von mindestens einer Fehlerursache (z.B. falsche Materialwahl) abgeschlossen. Nach Matthew Barsalou, Heinz Günter Kehl, QZ-Online Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 18 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Vorgehensweise nach VDA 4.2 • Schritt 4: Maßnahmenanalyse • Schritt vier ist die Maßnahmenanalyse. Als Grundlage für die Risikobewertung ist jeder Fehlerursache mindestens eine gegenwärtig aktuelle Maßnahme zur Vermeidung und Entdeckung zuzuordnen. Eine Bewertung des gegenwärtigen Standes der Risiken ist somit möglich. • Schritt 5: Definition optimierender Maßnahmen • Der letzte Schritt ist, in Abhängigkeit von der Risikoauswertung, die Definition verbessernder bzw. optimierender Maßnahmen. Eine Neubewertung auf dieser Basis verfolgt das Ziel, die RPZ und damit das Risiko zu senken. Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 19 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Risiko-Prioritäts-Zahl (RPZ) Die Bewertung der Risiken möglicher Fehler erfolgt durch Mulitplikation der • A: Auftretenswahrscheinlichkeit, bezieht sich auf die Wirksamkeit der Vermeidungsmaßnahme, das Auftreten der Fehlerursache zu verhindern. • B: Bedeutung, bezieht sich auf die Schwere der Fehlerfolge. • E: Entdeckungswahrscheinlichkeit bezieht sich auf die Wirksamkeit der Entdeckungsmaßnahme, die Fehlerursache zu entdecken. zur Risiko-Prioritätszahl RPZ für jeden potenziellen Fehler RPZ = A*B*E Die Bewertungsskala reicht von 1..10 und sollte nach einheitlichen Kriterien erfolgen. Nach Theden, P., Colsman, H.: Einzelwerte von B,A,E > 8 sollten immer näher betrachtet werden Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 20 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Risiko-Prioritäts-Zahl (RPZ) Wichtig: Die absolute RPZ • Ist ein Anhaltswert für einen relativen Vergleich der Risiken • Ist stark abhängig vom FMEA Team • Ist deshalb kein geeignetes Kriterium für die Bewertung der Schwere des Risikos Nach Theden, P., Colsman, H.: Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 21 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Vermeidungsmaßnahmen Auftretenswahrscheinlichkeit Maßnahmen, die das Auftreten der Fehlerursachen einschränken • Einführen von Redundanzen, • Erfahrung, • Zuverlässigkeitsgestaltung, • Fertigungsvorschriften,… Entdeckungswahrscheinlichkeit Maßnahmen, die einen Fehler entdecken, bevor das Produkt beim Kunden ist • Erprobungen, • Labortests, • Geräusche, • End of Line tests,… Bedeutung Bewertet die Fehlerfolge für das Gesamtsystem. Bewertung erfolgt immer aus Kundensicht (Endverbraucher). • Keine Maßnahmen möglich • Bei Sicherheitsrelevanten Ausfällen ist Handeln zwingend ertorderlich! Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 22 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Umgang mit der RPZ Beispiel Beispiel Zu 1) Zu 2) Zu 3) Zu 4) Fazit: Nach Bertsche Bedeutung Auftreten Entdeckung RPZ 1 10 2 10 200 2 5 10 2 100 3 3 10 5 150 4 1 1 1 1 Eine vereinzelte Fehlerursache wird nach dem Auftreten nicht entdeckt und führt beim Kunden zu einer schwerwiegenden Fehlerfolge. Es besteht unabhängig von der Höhe der RPZ Handlungsbedarf! Eine sehr häufige Fehlerursache führt zu einer relativ bedeutenden Fehlerfolge beim Kunden. Die aufgetretene Fehlerursache wird nicht immer entdeckt, gelangt zum Kunden. Es gilt die Auftretenswahrscheinlichkeit durch geeignete Fehlervermeidungsmaßnahmen zu senken. Evtl. können dann die Entdeckungsmaßnahmen reduziert werden. Eine sehr häufige Fehlerursache führt beim Kunden zu relativ unbedeutenden Fehler. Dieser Zustand kann beim Kunden zu Reklamationen führen. Die Auftretenswahrscheinlichkeit sollte reduziert werden. Eine unwahrscheinliche Fehlerursache mit unbedeutender Fehlerfolge wird wirksam entdeckt. Potenzial zum Entfall der Entdeckungsmaßnahme! Bewertung aller Risiken bietet Potenzial zur Konzeptoptimierung Die Höhe der RPZ alleine ist kein Maß für das absolute Risiko Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 23 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Vorgehensweise nach VDA 4.2 Schritt 5 (letzter): Definition optimierender Maßnahmen Kritischste Fehlerarten finden: • Ordnen der RPZ der Größe nach • Bewertung der 20-30 % der Ausfallarten mit den höchsten RPZ (Paretoprinzip) • Bewertung der Risiken mit Einzelbewertungen > 8 Auftreten> 8 sehr häufige Fehler Bedeutung> 8 gravierende Funktionsbeeinträchtigung Entdeckung>8 Fehler werden nur sehr schwer entdeckt • Gesondertes Betrachten des FMEA Ergebnisses (alle RPZ) Maßnahmen inkl. Verantwortlichem und Termin definieren: 1. Konstruktive Änderungen (Ausschluss der Fehlerursache) 2. Konzeptzuverlässigkeit erhöhen (Reduzierung des Auftretens) 3. Wirksame Entdeckungsmaßnahmen einführen (Erhöhung der Entdeckungswahrscheinlichkeit) Produkt optimieren Umsetzen der Maßnahmen inkl. Neubewertung Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 24 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Inhalt • • • • • Produktentstehungsprozess PEP Grundlagen zur FMEA FMEA und Produkthaftung Erfolgskriterien Vorgehensweise bei der Erstellung einer FMEA nach VDA 4.2 • Erfahrungen aus der Praxis • Pragmatische Möglichkeiten Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 25 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Erfahrungen aus der Praxis • Zwei Strategieen möglich: – – • • • • • Dokumentation Entwicklungsleitlinie Nur der Inhalt der FMEA zählt Management Attention FMEA leben Entwickler möglichst frei von kommerziellen FMEA Tools machen Offene Diskussion – – – ohne Powerpoint viel Papier und Arbeitsunterlagen Keine Vorwürfe • Checklisten verwenden • Keine absoluten RPZ • Keine Randbedingungen als Funktionen definieren • Funktionen möglichst gering halten • Zuverlässigkeitsmatrix FMEA ist ein lebendes Dokument, und „niemals“ abgeschlossen. Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 26 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Inhalt • • • • • Produktentstehungsprozess PEP Grundlagen zur FMEA FMEA und Produkthaftung Erfolgskriterien Vorgehensweise bei der Erstellung einer FMEA nach VDA 4.2 • Erfahrungen aus der Praxis • Pragmatische Möglichkeiten Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 27 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Pragmatischer Ansatz • Nur der Inhalt der FMEA zählt Obwohl es mehrere Arten der Darstellung von FMEAs gibt - es zählt allein der Inhalt. Es kann ein Format nach VDA, AIAG oder ein selbsterstelltes FMEA-Formblatt verwendet werden; die Qualität eines Produktes ist nur zu sichern und möglicherweise zu verbessern, wenn das Produkt bzw. der Prozess richtig beurteilt wird und wirksame Maßnahmen zur Fehlervermeidung und -erkennung definiert werden. • Zuverlässigkeitsmatrix Basis sind Funktionen des Produktes und dessen potenzieller Fehler. Fokus auf Zuverlässigkeit. Unabhängig von FMEA Tools Akzeptanz steigt Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 28 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Zuverlässigkeitsmatrix Bauteil Antriebswe lle Funktion Drehmoment übertragen Fehler Bruch der Welle Welle schwingt auf Drehmoment auf Ritzel übertragen Ritzel rutscht durch Belastung Drehmoment Temperatur … -Drehmoment spitzen Drehmomenta mplituden und Mittelwerte -Statische Festigkeit f(T) Schwingfest igkeit f(T) … Anregungsfrequenz Dreh-moment im Bereich Eigenfrequenz Welle -Eigenfrequ enz f(T) - Steifigkeit f(T) … Spitzenmome nt führt zum Durchrutschen Aufwei-tung Passung über Temp . … Beanspruchung V:/T: Beanspruchbarkeit V:/T: Zuverlässigkeit -Sim. Drehmome nte - Messung Temp. V: Hr. X T: xx.xx -Zugfestigkeit als f(T) aus Werkstoffdate nblättern - Wöhlerlinie aus Norm (FKM) V: Hr. X T: xx.xx V: Hr. X T: xx.xx -Anregung aus Erfahrung - Anregung aus Norm - Anregung von Kunde V: Hr. X T: xx.xx -Sim. Eigenfrequenz analytisch - Messung Eigenfrequen z V: Hr. X T: xx.xx V: Hr. X T: xx.xx V: Hr. X T: xx.xx V: Hr. X T: xx.xx Sim. Drehmome nte V: Hr. X T: xx.xx - Ermittlung Reibwerte experimentell unter Einfluss Fertigung (Öl) V: Hr. X T: xx.xx V: Hr. X T: xx.xx V: Hr. X T: xx.xx V: Hr. X T: xx.xx Sim. Aufweitung … Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 29 / 34 V: Hr. X T: xx.xx V: Hr. X T: xx.xx V: Hr. X T: xx.xx V: Hr. X T: xx.xx Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Problemlösung Mindset: Anlegen, feuern, zielen! Anlegen, zielen, zielen, zielen, feuern! Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 30 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Fazit • FMEA leben und als Werkzeug zur Produktenwicklung sehen • Management einbinden • Wenn Management FMEA nicht lebt dann alternativen suchen z.B. Zuverlässigkeitsmatrix • Aktiv bleiben -> Gestalten Sie die Zuverläsisgkeit durch Kenntnis der potenziellen Schadensmechanismen • Anlegen, Zielen, Zielen, Zielen, Feuern! Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 31 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Literatur • • • • • • • Produkthaftungsgesetz: Gesetz über die Haftung für fehlerhafte Produkte (Produkthaftungsgesetz – ProdHaftG) 15.12.1989 (BGBl. I S 2198) DGQ-Band 13-11; FMEA – Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse; 5. Auflage 2012 Hrsg.: Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V., Frankfurt Berlin, Wien, Zürich: Beuth Verlag GmbH, DIN ISO 9000ff Deutsches Institut für Normung (1981) DIN 9000ff Qualitätmanagementsysteme. Beuth, Berlin VDA 4.2 Verband der Automobilindustrie (1996) VDA 4.2 Sicherung der Qualität vor Serieneinsatz System FMEA. VDA Frankfurt Theden, P., Colsman, H.: Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse (FMEA). In: Qualitätstechniken. Werkzeuge zur Problemlösung und ständigen Verbesserung (Pocket Power). 3. Auflage, Hanser 2002. S. 78-89. Design Review Based on Failure Mode to Visualize Reliability Problems in the Development Stage of Mechanical Products; Hirokazu Shimizu; Yuichi Otsuka Praxisbuch. Der Toyota Weg für jedes Unternehmen. J. K. Liker; D.P. Meier; 5. Auflage 2011; Finanzbuchverlag, München Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 32 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden DRBFM Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 33 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Inhalt DRBFM • • • • • Motivation Methode Zusätzlicher Nutzen Vorgehen Hilfsmittel Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 34 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Motivation Motivation: • • • • Produkten fokussieren auf Käufer- oder Nischenmärkte, abseits von Standardprodukten Varianz und Komplexität wachsen durch individuelle Kundenwünsche Risiko für Produktausfälle durch nicht bedachte Änderungen steigt Termin und Kostendruck zwingt zu frühzeitigen Bewertungen der Risiken und Produktauslegungen Lösung: • Probleme verhindern, bevor sie entstehen keine Probleme lösen! • Bauteile robust auslegen Schadensmechanismen nicht anregen! • Umfassendes Wissen nutzen Aus der Vergangenheit Lernen! DRBFM Design Review Based on Failure Modes Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 35 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Produktentstehungsprozess PEP Definition Fehler: Nichterfüllung einer Anforderung. ABER: tlw. auch Nichterfüllung einer unausgesprochenen Erwartung! Quelle DGQ Fehler so früh wie möglich vermeiden anstatt zu beheben! Entwicklung beeinflusst Maßgeblich die gesamten Entwicklungskosten! Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 36 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Quelle: KFZ Bundesamt Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 37 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Gründe für den Einsatz der DRBFM • • • • • • • • • • Steigende Qualitätsziele Sinkende Qualitätskosten Baukastenlösungen Risiko steigt Kostenoptimale Lösungen Kundenforderung nach Kompetenz / Wissen über das Produkt und dessen Einsatzmöglichkeiten Kompetenz der Mitarbeiter steigt durch breiteres Wissen Störungsarme Serienanläufe Nachweis der Robustheit von Systemen und Prozessen gegenüber Fehlern, Nachweis der Zuverlässigkeit Gesetzlich geforderte Produkthaftung effektiv effizient Die richtigen Dinge tun die Dinge richtig tun Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 38 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Motivation: • Produkte fokussieren auf Käufer- oder Nischenmärkte, abseits von Standardprodukten • Varianz und Komplexität wachsen durch individuelle Kundenwünsche • Risiko für Produktausfälle durch nicht bedachte Änderungen steigt • Termin und Kostendruck zwingt zu frühzeitigen Bewertungen der Risiken und Produktauslegungen Lösung: • Probleme verhindern, bevor sie entstehen keine Probleme lösen! • Bauteile robust auslegen Schadensmechanismen nicht anregen! • Umfassendes Wissen nutzen aus der Erfahrung schöpfen! DRBFM Design Review Based on Failure Modes Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 39 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Inhalt DRBFM • • • • • Motivation Methode Zusätzlicher Nutzen Vorgehen Hilfsmittel Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 40 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Risiken erkennen Risiken entstehen u.a. durch • Änderungen der Konstruktion, Prozess, Anwendung • individuelle Kundenforderungen • Einsatz neuer, innovativer Technologien (Entwicklung und Fertigung!) Ansatz: Mizen Boushi (jap.): „Verhinderung von Qualitätsproblemen“ GD3 dient der frühzeitigen Vermeidung von Fehlern bei Änderungen robuster Produkte • «Good Design» • «Good Discussion» • «Good Design Review» Sinnvoller Ansatz für • Kundenspezifische Lösungen oder • Baukastensysteme Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 41 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden GD3 <<Good Design>> • Beschränkung der designspezifischen Änderungen auf ein Minimum • Einsatz bewährter Technologieen • Keep it simple! Robust <<Good Discussion>> • Aufzeigen der Produktfehler und nichterfüllten Kundenwünsche • Offene, kreative Diskussion zu einem möglichst frühen Zeitpunkt der Entwicklung mit allen Beteiligten (Entwicklung, Fertigung, Erprobung, Kunde, Zulieferer,…) • Sorgfältige Analyse aller Änderungen, ihrer Auswirkung und Ableitung von Maßnahmen • Ziel: Verbesserung der Konstruktion, nicht verkaufen der Konstruktion Offen Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 42 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden GD3 <<Good Design Review>> • Bewertung der Zeichnungen, Versuchsergebnissen, Simulationen und Komponenten • Die wahren Ursachen finden (5x why) • Bewertung des Designs zur festen Zeitpunkten • Kreativ, offen, wertschätzend, am Produkt Vollständig Wichtig: Qualitative Methoden sind auf den Input Teams angewiesen Vollständigkeit nur insoweit gegeben, wie das Team pot. Fehler findet Querdenker und andere Bereiche (Einkauf, Fertigung, Marketing,…) einbinden Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 43 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Ergebnis GD3 Quelle: TQU Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 44 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Inhalt DRBFM • • • • • Motivation Methode Zusätzlicher Nutzen Vorgehen Hilfsmittel Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 45 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Zusätzlicher Nutzen • Interne Kommunikation wird verbessert • Ganzheitliche Problembetrachtung • Nachhaltiges Wissensmanagement ohne Mehraufwand • Dokumentation des Entwicklungsfortschritts • Weniger Fehler • Kundenzufriedenheit • Beherrschbare Komplexität • Systemdenken • Identifikation mit dem Unternehmen und Produkt • Technisches Arbeiten im Fokus Spass! Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 46 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Inhalt DRBFM • • • • • Motivation Methode Zusätzlicher Nutzen Vorgehen Hilfsmittel Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 47 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Risikobewertung von Änderungen Aufgabe und Mindset Wirksamkeit der Änderungen Maßnahmen • Wertschätzender Umgang gewollt / ungewollt • Offene Fragen • Konsens anstreben Maßnahmen definieren Funktion • Alle in das Review integrieren (Konstruktion, Test und • Ganzheitliche Sichtweise aus Fertigung) mehreren Blickwinkeln Einflüsse der Änderungen auf Concerns Funktion / Design • Effekt auf den Kunden bewerten! unangenehme vorschlagen • Sammlung Mängel = Concerns Diskussion Kundeneffekt • Im Stehen 5 x why • Fokus auf Technik Desing Review • Wissenstransfer Idee / Einstellung: • Entwickler: kennt / versteht sein Produkt inkl. Concerns, Auslegung • Design Review Team: schlägt Maßnahmen vor, bringt andere Blickwinkel ein • Wir arbeiten ursachenorientiert, nicht lösungsorientiert! Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 48 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Work Sheet (Analyse pot. Fehler) 1..6 Analyse potenzieller Fehler (Ergebnis von Arbeitssitzungen) Darstellung aller Änderungen, deren Einfluss auf die Funktionen und Maßnahmen zur robusten Designauslegung 7..8 Bewertung der pot. Fehler (Design Review) ganzheitliche Bewertung des Designs, Vervollständigung der Fehleranalyse und Festlegung / Kontrolle von Maßnahmen Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 50 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Work Sheet (Analyse pot. Fehler) Analyse der Änderung • Erkennen ob aus gewollten Veränderungen am Produkt, dessen Anforderungen oder dessen Produktionsprozessen ungewollte und somit unbekannte Veränderungen resultieren • Eintragung der von den Änderungen betroffenen Komponente • Quantitative, detaillierte Angabe der Änderungen (ZDF) Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 51 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Work Sheet (Analyse pot. Fehler) Betroffene Funktionen • Aufzeigen der betroffenen Funktionen nach – – – – – Basisfunktion (Produktzweck) Leistungsfunktion (Gesetze, Wertsteigerung) Begeisterungsfunktion (Delighter) Funktionen zur Vermeidung von Nutzerproblemen (Akustik,…) Sicherheitsfunktion (Schutz des Nutzers/Produktes) • Beschreibung der Randbedingungen der Funktionen • Quantifizierung der Funktionen Oft entstehen Unzufriedenheiten beim Kunden durch Nichterfüllung der Nebenfunktionen! Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 52 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Vertiefung Funktion • Jede Funktion hat einen Eingang und einen Ausgang • Funktionen sollten immer quantitativ (messbar) beschrieben werden • Randbedingungen (z.B. Temperaturen, Lasten, erforderliche Lebensdauern…) Funktion Bohrer Eingang z.B. Strom z.B. Strom in Drehmoment wandeln Ausgang z.B. Drehzahl, -moment (inkl. Toleranzen und Degradation) Randbedingung = Zuverlässigkeit z.B. 10 Jahre (Gebrauchsdauer) bei -20..+100°C (Umwelt, Einbau, Last,…) • Bauteile können mehrere Funktionen haben! • Funktion ist ein lösungsneutraler, gewollter Zusammenhang • Alle Funktionen sind wichtig Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 53 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Work Sheet (Analyse pot. Fehler) Befürchtungen / Risiken • Darstellung aller potenziellen Risiken, die aus dem Vergleich der Änderungen mit den Funktionen resultieren. • „Brille des Kunden aufsetzen“ • Möglichst detaillierte Beschreibung der Concerns • Einbindung eines möglichst großen Teams (inkl. Fresh Eyes, Querdenker,..) zur Sammlung der Concerns Nur entdeckte potenzielle Concerns können auch bewertet / vermieden werden! Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 54 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Work Sheet (Analyse pot. Fehler) Ursachenanalyse • Exakte Beschreibung, warum der Fehler auftritt • 5 x why • Beantwortung der W-Fragen: wann, wieoft, wo, … • Gegenüberstellung kann helfen: ist,… <-> ist nicht,… • Vorsicht vor zu schnellen Schlüssen! Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 55 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Work Sheet (Analyse pot. Fehler) Effekt auf den Kunden (Folglich… vs. 5 x why) • Auswirkung (direkt und indirekt) auf Kunden (intern/extern) bewerten: – Bedeutung im Kontext der Kundenzufriedenheit, Unternehmensziele – Dringlichkeit (welche Fristen hängen von Lösung ab, zB. Design Freeze?) Effekt auf – Als Qualität, Kosten, Sicherheit ausweisen Kunden • Schwere Bewerten – A Hauptmerkmal – B Nebenmerkmal – C Komfortmerkmal (Können sehr wichtig sein!) • Sind im Fehlerfall andere Produkte des Kunden betroffen • Priorisierung der schweren Fehler! Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 56 / 34 folglich Concern 5 x why Ursache Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Work Sheet (Analyse pot. Fehler) Aktuelles Design • Beschreibung des aktuellen „robusten“ Designs – Welche Untersuchungen (Simulation, Berechnung, Design Regeln, Versuche,…) zur Fehlervermeidung wurden gemacht? – Zeichnungen, CAD Modelle,… einfügen Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 57 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Work Sheet (Bewertung pot. Fehler) Festlegung von Maßnahmen (Review) • Werden aus dem Reviewteam (breiter Sichtweise) – zusätzliche Concerns gesehen – die Vermeidungsmaßnahmen (6) als ausreichend bewertet – Zusätzliche Maßnahmen empfohlen • Sind die Argumentationsketten nachvollziehbar • Verantwortliche und Termin (evtl. auch Ressourcen) festlegen • Hinweis: wenn Problem verstanden wurde, können auch komplexe zusammenhänge einfach erklärt werden • Bilder verwenden! Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 58 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Work Sheet (Bewertung pot. Fehler) Wirksamkeit der Maßnahmen • Beschreibung Wirksamkeit der in (7) definierten Maßnahmen (Versuchs-, Berechnungsberichte,…) • Schlussfolgerungen der Ergebnisse der Maßnahmen Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 59 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Inhalt DRBFM • • • • • • • Motivation Methode Zusätzlicher Nutzen Vorgehen Erfahrungen Erfolgsfaktoren Hilfsmittel Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 60 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Vorbereitung Design Review Einladung / Organisation • Beiteiligter (Fertigung, Erprobung, Konstruktion, Entscheider, Querdenker,…) • Raum buchen und vorbereiten • Bereitstellung – – – • • relevanter Bauteile wichtiger Zeichnungen Versuchs-, Erprobungsergebnisse,… Unterlagen als DIN A3, Worksheets in DIN A0 Stellwände für Anpinnen der Unterlagen Design: • Aufzeigen der Aufgabe (alle abholen) • Vorbereiten der bewussten und der unbewussten Änderungen • Selbst gefundene Concerns aufzeigen Idee / Mindset Konstrukteur hat aus seiner Sicht alles getan, um das Produkt gut auszulegen Andere Blickwinkel der beteiligten vervollständigen das Design Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 61 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Erfahrungen • • • • • • • • Teamgröße < 8 Arbeit mit Mustern, Zeichnungen, Skizzen, … Kein Powerpoint! Ausdruck als DIN A0 Diskussion im Stehen Nutzen von Post It Keine Quantifizierte Bewertung im DR Whiteboard Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 62 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Leitfragen im Review Review Team: • Warum erfolgt die Änderung? • Was ändert sich ungewollt? • Welche Concerns / Befürchtungen liegen vor? • Was ist die Ursache (5 x why) des Concerns? • Wie soll der Concern abgestellt werden? • Wer ist dafür bis wann verantwortlich? • Wie sind die angrenzenden Bereiche (Versuch, Marketing, Fertigung, …) eingebunden? Management / Nachhaltigkeit: • Bereitschaft zur Ursachen-, nicht der Lösungssuche! • Neben inhaltlicher Tiefe auch pragmatische Lösungen einfordern Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 63 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Inhalt DRBFM • • • • • • • Motivation Methode Zusätzlicher Nutzen Vorgehen Erfahrungen Erfolgsfaktoren Hilfsmittel Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 64 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Erfolgsfaktoren zur Umsetzung Einführung: • Ein konkretes, reales Thema als Pilot verwenden • Kleine, schnelle Lösungen sofort umsetzen • Üben! D.h. Akzeptanz von Fehlern/Rekursionen • Iterationen sind gewünscht, kein Fehler! • DRBFM als Notwendigkeit, nicht als Werkzeug betrachten. Formulare sollen Kreativität anregen, nicht befüllt werden • Geduld für Ursachenanalyse und Methodenumsetzung aufbringen • Fokus auf das wirkliche Problem (Folglich…) Management: • Fokus auf die wesentlichen Probleme (Warum dieses Problem?) • inhaltliches Arbeiten vorantreiben (Ursachenorientierung) • Neben inhaltlicher Tiefe auch pragmatische Lösungen einfordern (Pareto Prinzp -> Besser alle Themen zu 80% als eines zu 100%) Zielen Sie sorgfältig, bevor Sie schiessen! Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 65 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Problemlösung Mindset: Anlegen, feuern, zielen! Anlegen, zielen, zielen, zielen, feuern! Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 66 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Erfahrungen mit Änderungen Prozesse: Wochen Organisation: Monate Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 67 / 34 Kultur: Jahre Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Erfahrungen mit Änderungen Erlernen der DRBFM: 1 Tag Verstehen Philosophie: Monate Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 68 / 34 Leben der DRBFM: Jahre Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Inhalt DRBFM • • • • • • • Motivation Methode Zusätzlicher Nutzen Vorgehen Erfahrungen Erfolgsfaktoren Hilfsmittel Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 69 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Deckblatt • Führt das Reviewgremium auf die Änderung (fokussiert das Ziel) • Legt den Rahmen des Betrachtungsumfangs fest Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 70 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Awareness Sheet • Fokussiert für gewollten Änderungen und ergänzt anhand von Schlüsselworten die ungewollten Änderungen (Übersicht) Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 71 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Comparison Table • Für alle im Awareness Sheet gefundenen Änderungen/ Merkmale werden – die Änderung detailliert anhand – von Zahlen Daten Fakten (ZDF) beschrieben und – der Konstruktion gegenübergestellt Fokus auf das Design Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 72 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Funktionsblatt • Betrachtung aller Funktionen des Produktes inkl. ZDF auch der sog. Nebenfunktionen Übertragen der Ergebnisse ins DRBFM Work Sheet Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 73 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Concern Sheet • Funktionen den Änderungen gegenüberstellen • Anhand guter Diskussionen die Befürchtungen (Concerns) sammeln und auf Vollständigkeit überprüfen • Ggfs. Bereits erstes „abhaken“ unkritischer Concerns Übertragen der Concerns ins DRBFM Work Sheet Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 74 / 34 Qualitative Zuverlässigkeitsmethoden Work Sheet Analyse potenzieller Fehler (Ergebnis von Arbeitssitzungen) Darstellung aller Änderungen, deren Einfluss auf die Funktionen und Maßnahmen zur robusten Designauslegung Bewertung der pot. Fehler (Design Review) ganzheitliche Bewertung des Designs, Vervollständigung der Fehleranalyse und Festlegung / Kontrolle von Maßnahmen Stefan Einbock / Thomas Bublat 5.1 - 75 / 34