10 Jah re PR R e por t A w ards
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10 Jah re PR R e por t A w ards
10 Jahre PR Report Awards Die führende PR- & Mediendatenbank Zimpel Online unterstützt Sie beim professionellen Dialog mit Journalisten – von der Datenrecherche über das Verteilermanagement bis zum kostenlosen E-Mail Versand. Außerdem haben Sie mit den neuen Produkten Zimpel +EMEA und Zimpel +Global Zugriff auf internationale Redaktionskontakte. Weitere Informationen zu unseren Produkten erhalten Sie von unserem Kundenservice: +49 (0)611 7878-184 – kundenservice@ zimpel.de www.zimpel.de Editorial Was zählt, sind kreative Ideen und gute Inhalte. Zehn Jahre PR Report Awards, liebe Leserinnen und Leser, tausende in dieser Zeit eingereichte Kampagnen und Projekte, gewissenhaft bewertet durch insgesamt mehr als 80 Jurorinnen und Juroren, beweisen es: Wollen Unternehmen, Verbände, Bürgerinitiativen oder Regierungen erfolgreich kommunizieren, dann braucht es Menschen mit Expertise, die treffende Argumentationen entwickeln und diese auf den Märkten der Meinungsbildung kreativ und nachhaltig in Szene setzen. Gute Kommunikation in diesem Sinne ist ein bedeutender Faktor für den Erfolg unternehmerischen und gesellschaftlichen Nico Kunkel (Redaktion) und Jan Philipp Rost (Publisher) Handelns. Für solche Kampagnen und für die Menschen, die sie machen, stehen die PR Report Awards seit nunmehr einem Jahrzehnt. Es mag einst die Sehnsucht nach Anerkennung im Konzert der Kommunikationsdisziplinen gewesen sein, die die Gründungsphase dieses Wettbewerbs begleitete. Doch längst wird die Bedeutung guter Kommunikationsarbeit von niemandem mehr ernsthaft infrage gestellt. Es geht nicht darum, welche Kanäle bespielt werden, sondern ob es die richtigen Kanäle und die richtigen Themen sind, um auf Meinungsmärkten zu bestehen. Die vorliegende Festschrift dokumentiert alle Finalisten und Gewinner der PR Report Awards 2012, blickt aber auch auf Menschen und Kampagnen, die bisher ausgezeichnet wurden. Sebastian Vesper, der die Jury über viele Jahre geleitet hat, beleuchtet ein Jahrzehnt Wirtschaftsgeschichte im Spiegel des Wettbewerbs (ab Seite 42). Wir zeigen, welche PR-Chefs, Inhouse-Teams und Agenturen in dieser Zeit Zeichen gesetzt haben und warum (ab Seite 48). Wie die Jury arbeitet und wer bisher mitgewirkt hat, erfahren Sie ab Seite 54, und einen Blick hinter die Kulissen der Gala gibt es ab Seite 58. Technologie ist Fortschritt. Fortschritt braucht Vertrauen. Vertrauen schafft Akzeptanz. www.finkundfuchs.de Die PR Report Awards sind und bleiben ein Gemeinschaftswerk aller, die sich mit ihrer Arbeit dem Urteil der unabhängigen Jury anvertrauen, und aller Partner, die den Preis unterstützen – einige bereits seit dem ersten Jahr. Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die PR Report Awards in zehn Jahren zu einer festen Größe in der PRSzene geworden sind. Ihnen allen möchten wir herzlich danken. Traditionell werden die PR Report Awards in Berlin verliehen. Heute schlägt hier auch das Herz des Branchendienstes, der nah dran ist an den Menschen, die Kommunikation gestalten und Lust auf den kollegialen Austausch haben. Hier – und natürlich auch jenseits der Hauptstadt – zeigt sich jeden Tag: Was in der professionellen Kommunikationsarbeit zählt, sind kreative Ideen. Und, vor allem, gute Inhalte. Lesen Sie mehr unter prreportawards.de: Dort finden Sie unter anderem Impressionen von der Preisverleihung 2012 in Wort und Bild und die Ausschreibungsunterlagen für die PR Report Awards 2013. Twitter: #prrawards PR Report Awards 2012 5 Inhalt Inhalt Wirtschaftsgeschichte im Spiegel des Wettbewerbs Ein Blick auf die ausgezeichneten Menschen und Kampagnen aus zehn Jahren PR Report Awards zeigt, was Wirtschaft und Gesellschaft seit dem Beginn des Jahrtausends bewegt hat ...................................................................................................................................................................................42 Unternehmen und Organisationen Womit die PR-Professionals und PR-Teams der Jahre 2003 bis 2011 Zeichen gesetzt haben ................................................................................................................48 Agenturen Fink & Fuchs setzte die Benchmark, viele Top-Beratungen aus der Branche folgten ............................................................................................................................................................................................ 50 48 23 64 34 37 Gold Awards PR-Professional des Jahres ...................................................................................................................13 PR-Team des Jahres ................................................................................................................................................ 15 PR-Agentur des Jahres ....................................................................................................................................17 Unternehmen und Organisationen Wandel .....................................................................................................................................................................................................18 Verantwortung/CSR .............................................................................................................................................. 19 Issues-Management, Krisenund Litigation-PR ......................................................................................................................................................... 21 Public Affairs ............................................................................................................................................................................22 Produkte und Marken Statistik In der Spur der Erfolge: Eine Übersicht zu den ShortlistNominierungen und den gewonnenen Auszeichnungen der 30 bisher erfolgreichsten Wettbewerbsteilnehmer .....................52 Juryarbeit und Verfahren Warum Menschen während eines Orkans im Zug ausharren und wie die Jury der PR Report Awards ihre Entscheidungen trifft. Mit einer Übersicht zu allen Jurorinnen und Juroren aus zehn Jahren und einer persönlichen Bilanz von Sebastian Vesper ..........................................................................................54 17 PR REPORT AWARDS 2012 Hinter den Kulissen der Gala Hinter der glanzvollen Verleihungs-Zeremonie der PR Report Awards steckt ein Team, das akribische Arbeit im Detail leistet. Lampenfieber gehört noch heute dazu .......... 58 ........................................................................................................................................ 23 Business-to-Business ......................................................................................................................................... 24 Healthcare ..................................................................................................................................................................................... 25 Technology ..................................................................................................................................................................................26 Vertriebsunterstützende PR ............................................................................................................ 27 Strategie Innovative PR-Strategie .............................................................................................................................. 29 Langfristige PR-Strategie ......................................................................................................................... 31 Social Media ..............................................................................................................................................................................33 Internationale PR ......................................................................................................................................................... 34 Special Awards Community Communications ................................................................................................... 35 Research, Analyse und Evaluation .................................................................................. 37 Events- und Live-Kommunikation .................................................................................. 38 Corporate Media ........................................................................................................................................................... 39 Low Budget ................................................................................................................................................................................ 40 Barbara Schöneberger „Ich mag die Atmosphäre“, sagt die Königin, die 2012 zurück auf die Bühne kehrt .......................................................................................................................................................................... 64 Impressionen Preise, People, Party: Die PR Report Awards sind auch ein großes Familientreffen. Eindrücke aus zehn Jahren ......................................... 66 27 6 50 PR Report Awards 2012 PR Report Awards 2012 PR Report Awards 2012 Dokumentation der Finalisten Verantwortlich: Nico Kunkel (+49 30 278943-12); Redaktion: Inken Kahlstorff, Sebastian Vesper; Fotos: Christian Augustin, Johannes Eisele, Kati Jurischka, Christoph Peters; Grafik/Layout: Simone Braunß; Anzeigen: Pia von Sicherer; Publisher: Jan Philipp Rost; Eventproducer: Svea Zahn; Verlag: Haymarket Media GmbH, Weidestraße 122a, 22083 Hamburg; Geschäftsführer: Dr. Nicolas Bogs; Druck: Kunst- und Werbedruck, Bad Oeynhausen © Haymarket Media GmbH, 2012 7 Willkommen. Normalerweise bauen sie Bühnen für andere, aber einmal im Jahr stehen PR-Leute selbst im Rampenlicht: Seit 2003 zeichnet der PR Report in jedem Frühjahr die besten Kampagnen und die erfolgreichsten Menschen und Teams mit den PR Report Awards in verschiedenen Kategorien aus. Schauplatz der festlichen Gala ist traditionell Berlin. Bereits nach wenigen Jahren war der Saal des schönen Grand Hyatt am Potsdamer Platz zu klein, um alle unterzubringen, die dabei sein wollen, wenn sich die Szene begegnet und, mit Recht, ein bisschen selbst feiert. Im zehnten Jahr ihres Bestehens finden die PR Report Awards 2012 wieder im Maritim statt. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie alles rund um die Finalisten und Gewinner in den Kategorien des Wettbewerbs. Schauen Sie rein – und kommen Sie dann mit auf die Reise durch zehn bewegte Jahre des Branchenpreises (ab Seite 41). Jury SIE HABEN ÜBER NOMINIERTE UND GEWINNER ENTSCHIEDEN Die Jury 2012 Markus Beeko (Amnesty International), Andreas Breitsprecher (Vattenfall Europe AG), Thomas Fichtl (Heidelberger Druckmaschinen AG), Christina Fischbach (PR PLUS GmbH), Michael Frenzel (1&1 Internet AG), Alexander Güttler (komm.passion GmbH), Jörg Howe (Daimler AG), Hanning Kempe (Grayling Deutschland GmbH), Gerd Koslowski (1. FC Köln), Olaf Kreße (HOSS PR GmbH), Antje Lüssenhop (DB Mobility Logistics AG ), Carl-Eduard Meyer (news aktuell GmbH ), Kerstin Molthan (Molthan van Loon Consulting. Sparring. Strategies.), Torsten Oltmanns (Roland Berger Strategy Consultants), Dirk Popp (Ketchum Pleon), Ernst Primosch (Hill+Knowlton Strategies GmbH), Peter Szyszka (FH Hannover), Heidrun Thoma (Boehringer Ingelheim GmbH), Sebastian Vesper (Haymarket), Astrid von Rudloff (Weber Shandwick), Axel Wallrabenstein (MSL Group Germany GmbH), Stephanie Wegener (Mattel GmbH), Andreas Westermann (AUSSCHNITT Medienbeobachtung) 10 PR Report Awards 2012 DER MOLTHAN VAN LOON AWARD PR-Professional des Jahres EDDA FELS, AXEL SPRINGER AG Sie baut die Bühne für andere Einen (vermeintlichen) Vorteil hat die Leiterin der Unternehmenskommunikation der Axel Springer AG gegenüber manchem Kollegen in den Teppichetagen der deutschen Industrie: Sie hat nie die „Bild“ gegen sich. Das mag sein, aber so einfach ist die Kommunikationswelt nun auch wieder nicht. Medienhäuser wie Springer stehen stärker im Fokus der medialen Aufmerksamkeit als Unternehmen vergleichbarer Größenordnung. Und: Anders als ein Schraubenhersteller in der Eifel hat ein brummendes Verlagshaus in der Hauptstadt nicht nur eine offizielle Stimme, sondern hunderte inoffizielle. Bei einer enormen Bandbreite kritischer Themen, vom Urheberrecht über Regulierungspolitik bis hin zu den ganz „normalen“ Themen eines familiengeprägten Unternehmens, ist es da kein leichtes Unterfangen, die Kommunikation eines Hauses wie Springer fast zwanzig Jahre lang so erfolgreich zu gestalten. Edda Fels tut dies mit einer unverwechselbaren Mischung aus Ruhe, Verbindlichkeit und Klarheit in der Sache. Sie habe ihr Haus „fest im Griff“, urteilte die „taz“ Anfang 2012 ebenso anerkennend wie treffend über die Kommunikationschefin. „Bei wirklich wichtigen Fragen kommt man kaum an ihr vorbei – selbst wenn mal wer anders zurückruft, bleibt die Gewissheit: Edda Fels weiß alles.“ Seit 1992 spricht Fels für Springer, nach Stationen bei B.A.T., „Cats“ und Radio Hamburg, seit 1994 leitet sie die Unternehmenskommunikation des Medienhauses. Durch die Karriere der gelernten Gymnasiallehrerin (Studium der Fächer Anglistik, Germanistik und Erziehungswissenschaften in Hamburg, Stipendiat an der Universität Toronto) zu einer längst nicht mehr wegzudenkenden Top-Kommunikatorin in der Medienbranche ziehen sich klare Prinzipien, die Edda Fels konsequent verfolgt: Die Bühne, die sie mit ihrem Team baut und sorgfältig ausleuchtet, gehört dem Unternehmen und seinen Marken, allenfalls noch dem Management. Aber niemals ihr selbst. Edda Fels ist frei von jedweden Allüren. Geltungsbewusstsein ist nicht ihre Kategorie. Wichtiger ist, was im Umgang mit Journalisten und in einem durchaus kritischen Umfeld des Springer-Konzerns wirklich gilt: ihr Wort. präsentiert von PR Report Awards 2012 13 DER DDP DIRECT AWARD PR-Team des Jahres MEHR MEDIEN – MEHR REICHWEITE KOMPETENT. MULTIMEDIAL. PREISBEWUSST. Web 2.0 DAS TEAM VON BOSCH UM UTA-MICAELA DÜRIG An der langen Leine KONTAKTE Pressemeldung Dass Uta-Micaela Dürig ihr Team bei Bosch seit knapp zehn Jahren richtig aufgestellt und entwickelt hat, bewies sich einmal mehr zur 125-Jahr-Parade, die der Konzern 2011 vor der Brust hatte. Die Kommunikation rund um das Jubiläum ging das Team bereits Jahre zuvor an. Die internationale Perspektive des Unternehmens wurde zur Leitidee. Verstreut über den Erdball sitzen mehr als 285.000 Menschen, die sich alle zu jener „Familie“ zählen sollen, die im schwäbischen Kernland daheim ist. Um diesen Job zu stemmen, entstand in der Stuttgarter Zentrale eine Art Parallelorganisation, die neben dem alltäglichen PR-Geschäft das Projekt „PJ2011“, wie das Jubiläum intern firmierte, vorantrieb und ausländische Niederlassungen unterstützte. Am Stammsitz arbeiten rund 50 Mitarbeiter in PR und Kommunikation; seitdem Dürig Teile des Marketings zusätzlich übernommen hat, zählt ihre Abteilung 140 Köpfe. Über die Jahre hat sie eine moderne Struktur etabliert, lässt ihre Leute an der lange Leine und lebt einen partizipativen Führungsstil. Das Großraumbüro hat AgenturAtmo, kurze Dienstwege beflügeln den Austausch zwischen Menschen in interdisziplinären Teams. Über digitale Kanäle, interne Blogs etwa, holen die Bosch-Kommunikatoren ihre internationalen Kollegen ins Boot. Ziele zu erreichen zählt in Dürigs Welt mehr als Präsenz zu zeigen: Flexible Arbeitszeiten und Home-Office-Tage sind selbstverständlich, dafür fordert und fördert die Chefin eigene Initiative und Verantwortung von ihren Leuten. Zwar trägt der Konzern eine offene Kultur im Herzen, riskierte nach außen aber in der Vergangenheit nur selten das offene Wort – denn Zulieferer wie Bosch spielen oft lieber in der zweiten Reihe hinter ihren Kunden. Seit wenigen Jahren verändert sich die Haltung in Stuttgart, auch weil das Endkundengeschäft wichtiger wird. Mittlerweile hat die Kommunikationsmannschaft von Bosch ihrem „stillen Riesen“ zu einer kräftigen Stimme verholfen, die viele Sprachen spricht. Nach innen wie nach außen. ddp direct, ein Unternehmen der dapd-Gruppe, ist einer der führenden Kommunikationsdienstleister in Deutschland. Wir unterstützen Kommunikationsprofis bei der gezielten Verbreitung ihrer Pressemitteilungen und bei der Gestaltung eines perfekten Images durch den Einsatz von Bewegtbildern. Mit unserer Hörfunk-PR werden Sie zum Gesprächsmittelpunkt. Dank unseres Social Media Monitorings entgeht Ihnen zudem kein Eintrag, den Online-User über Sie oder Ihre Produkte veröffentlichen. 14 Mehr Informationen unter: Telefon: +49 (0) 30 / 231 22 11 14 [email protected] www.ddpdirect.de PR Report Awards 2012 präsentiert von PR Report Awards 2012 15 PR-Agentur des Jahres DER NEWS AKTUELL AWARD 2003: Fink & Fuchs 2004: fischerAppelt 2005: komm.passion 2006: Pleon FINALISTEN achtung! Mirko Kaminski und Thorsten Beckmann pflegen an den Standorten in Hamburg (Foto) und München eine besondere Agenturkultur. Wissen und Mitwirken der Mitarbeiter sind ausdrücklich gefragt. Die Agentur hat Wachstum und Neupositionierung bewältigt und dabei ihren unverwechselbaren Charme bewahrt. 2007: FAKTOR 3 2008: Wilde & Partner 2009: Scholz & Friends Agenda 2010: A&B One 2011: Edelman 2012: Wir gratulieren der neuen PR-Agentur des Jahres 10 Frank Stadthoewer, Geschäftsführer, news aktuell ERGO KOMMUNIKATION Die Konvertiten Carl-Eduard Meyer, Geschäftsführer, news aktuell Seitdem vor 20 Jahren zwei erfahrene Wirtschaftsjournalisten den Seitenwechsel wagten, hat sich ihr Baby bemerkenswert entwickelt. Allein in den beiden vergangenen Jahren kletterte der Honorarumsatz von ergo Kommunikation um 75 Prozent. Um die geschäftsführenden Gesellschafter Hans Ulrich Helzer und Tobias Mündemann und ihre fünf Partner in der Chefetage scharen sich mittlerweile rund 100 Mitarbeiter an fünf deutschen Standorten. Dahinter stehen inhaltliche Expertise und solides Unternehmertum. Flache Hierarchien und eine offene Atmosphäre haben bei ergo Priorität, sogar Wettbewerber loben den unprätentiösen Marktauftritt der Agentur. Statt mit Berater-Blabla punkten die ergo-Leute mit Kompetenz in der Sache und dem Wissen, wie Medien ticken. Mit Kunden aus der Finanz- und Immobilienbranche spricht man auf Augenhöhe. Die Agentur forciert das Wachstum nicht um jeden Preis. Sie konzentriert sich auf ihre Stärken, Unternehmens-, Finanz- und Kapitalmarktkommunikation, vernetzt mit der politischen Kommunikation – eine noch vergleichsweise junge ergo-Sparte, die das Berliner Büro zuletzt ambitioniert vorantreibt. Behutsam erkundet ergo neue Optionen, die das klassische PR-Portfolio inhaltlich ergänzen können. Anfang 2012 etwa kam der renommierte TV-Journalist Martin Kirschner an Bord, um eine Bewegtbild-Tochter aufzubauen. Diese einfache Rechnung geht offenbar auf: Mit professioneller Arbeit und stringentem Kurs hat sich ergo im Markt einen guten Namen gemacht. Ein Name, der bei Schwergewichten der Branche inzwischen Begehrlichkeiten weckt. Jahre MSL Group Germany Nach der Fusion von MS&L und Publicis Consultants startete MSL Germany mit 65 Mitarbeitern durch und profilierte sich unter anderem als Lead-Agentur für international tätige deutsche Unternehmen. Am Ruder in Deutschland: Wigan Salazar (CEO), Axel Wallrabenstein (Chairman) und Martin Dohmen (Chief Strategy Officer). Stach’s Gesellschaft für Unternehmensentwicklung Seit 2001 begleitet die Managementberatung aus Frankfurt unter ihrem Geschäftsführer Thomas Stach Unternehmen, Verbände und Organisationen bei der Strategiefindung und -analyse, der Projektierung ihrer Vorhaben und der zielgruppengerechten Vermittlung ihrer Themen. präsentiert von news aktuell Award – PR-Agentur des Jahres PR Report Awards 2012 17 Wandel Verantwortung / CSR FINALISTEN FINALISTEN comm:up Kommunikation & Management Die Ende 2006 angeschobene Unternehmensstrategie „Number ONE“ kam bei den Führungskräften der BMW Group zunächst nicht an. Aufbruchstimmung packte die Manager, als sie fabrikneue Fahrzeuge mit Graffiti besprühten, einen Rap schrieben, Street Dance performten und „Unternehmenstheater“ aufführten. Edelman Allein in Deutschland landen jedes Jahr 6,6 Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Müll. Cofresco startete mit der Marke Toppits die Initiative „Save Food“. Konsumenten sollen weniger Essen wegschmeißen, Mahlzeiten besser planen, Nahrungsmittel länger aufbewahren. Mit an Bord: Promi-Köche und die Tafeln. Henkel Wie macht man den Mitarbeitern in aller Welt die Unternehmensvision und die neuen Werte über alle Märkte und Hierarchien hinweg greifbar? Indem ein insgesamt 86-köpfiges Projektteam in sechs Monaten rund 5.000 Workshops in 60 Ländern und 30 Sprachen veranstaltet. komm.passion Ironisch, plakativ, offensiv: Das Programm „First Choice“ soll Prozesse bei der Deutschen Post DHL optimieren, gilt Managern aber als kompliziert und aufwendig. Eine Aktivierungskampagne drehte das negative Image radikal um. Online-Versteigerung von Business-Problemen und anschließendes Voting waren ein Tabubruch, der den gewünschten Erfolg brachte. The Skills Group Das alt-ehrwürdige Kurbad Oberlaa wird nach 40 Jahren abgerissen, in einem Neubau entsteht Europas größte Stadttherme, die neuen Therme Wien. Das Kunststück, die Stammkunden, die „ihr“ Oberlaa als erweitertes Wohnund Badezimmer betrachten, nicht zu verprellen und gleichzeitig mehr Touristen zu gewinnen, gelingt der Skills Group mit viel Fingerspitzengefühl und direktem Dialog schon vor der Grundsteinlegung. 18 MCDONALD’S DEUTSCHLAND BERLINER WASSERBETRIEBE SPAREN ENERGIE Von McJob zu Top-Job Wetten mit dem Chef Das Klischee von „McJob“ ist nicht zu leugnen: Trotz Gegenmaßnahmen wird McDonald’s als Arbeitgeber von der Öffentlichkeit kritisch gesehen. Und das obwohl die meisten der 62.000 Mitarbeiter mit ihrer Arbeit bei einem der 30 größten Arbeitgeber in Deutschland zufrieden sind. Um dieses Missverhältnis zu korrigieren, wurde die Mitarbeiterkampagne „Mach deinen Weg“ ins Leben gerufen. Die Ziele der Kommunikationsmaßnahmen, für die McDonald’s neben den eigenen zwei PR-Leuten jeweils fünf von Castenow Communications und der Agentur Neue Digitale sowie zwei von BursonMarsteller ins Boot holte: die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber über eine Image-Kampagne, Entkräftung des „McJob“-Klischees durch positive „Proof Points“, ein starkes und authentisches Employer Branding und Reputation Building über die Ansprache einer breiten Zielgruppe. Konkret sollte der „Fast Track“-Wert „Wahrnehmung als guter Arbeitgeber“ von 18 auf 25 Prozent erhöht werden. Die Chancenvielfalt und Leistungsgerechtigkeit bei dem Arbeitgeber bringt die Aussage „Bei McDonald’s bekommt jeder eine Chance“ auf den Punkt. Fehler in der Vergangenheit und das Image-Problem wurden offen angesprochen und so der Wille deutlich gemacht, wirklich etwas verändern zu wollen. In einem ersten Schritt packte die Fastfoodkette ab Januar 2010 die internen Strukturen an: Tarifverträge wurden abgeschlossen, eine Vertrauensstelle eingerichtet, die Personalentwicklung mit Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen unterstützt, außerdem hat McDonald’s eine Kooperation mit dem Bundesverband der Systemgastronomie beschlossen. Die Mitarbeiter waren über ein bundesweites Casting für die TV-Spots in die Kampagne eingebunden. Sie bezeichneten sich anschließend als „stolz“, für McDonald’s tätig zu sein. Auch die externe Kommunikation über Fernseh-Spots, Print-Anzeigen und Online-Medien zeigte Wirkung. Der Wandel des Unternehmens sei auch bei politischen Stakeholdern angekommen. Das CSRBarometer maß nach Februar 2011 bessere Werte für die Punkte „sichere Arbeitsplätze“ und „faire Behandlung der Mitarbeiter“. Die Kampagne „Mach deinen Weg“ war bereits bei den PR Report Awards 2011 unter den Finalisten. Damit ist der Imagewandel eingeleitet, er soll mit weiteren Kampagnen gefestigt werden. Über Umweltschutz reden und Energie sparen wollen alle. Die Berliner Wasserbetriebe aber wollten, dass alle ihre Mitarbeiter aktiv werden und „Energiefresser“ ausschalten. Die 50 über Berlin verteilten Standorte legten bis dahin kein monatliches Reporting zum Energieverbrauch vor. Das wollte der Versorger über positive Botschaften und einen spielerischen Ansatz ändern und so auch Energiekosten unter Kontrolle bekommen. Die „Energiesparmeisterschaft“ wurde geboren. Der Vorstandsvorsitzende Jörg Simon wettete mit den 5.000 Mitarbeitern des Unternehmens, dass sie es nicht schaffen, in acht Monaten ein Prozent des Energieverbrauchs zu sparen. Vorstandsvorsitzender Simon machte die Kampagne zu seinem persönlichen Anliegen und war auch Adressat für die Vorschläge des parallel laufenden Ideenwettbewerbs zu Energiesparmaßnahmen. Die interne Kampagne verzichtete auf den erhobenen Zeigefinger und weckte stattdessen den sportlichen Ehrgeiz. Die Botschaft war klar: Der Beitrag jedes Mitarbeiters wird wertgeschätzt, und Erfolg braucht Teamwork. Sollte die Wette gelingen, müssten alle mitmachen. Kick-off der Kampagne im November 2010 war eine Mitarbeiterversammlung, bei der alle Berliner Wasserbetriebler auf einer großen Tafel per Unterschrift bestätigten: „Top, die Wette gilt!“ Das Intranet informierte laufend über den aktuellen Spar-Stand. Neben Plakaten mit Mitarbeitern als Models sorgten Ansteckbuttons, Aufkleber und die „Super-Ente“, eine gelb-bunte Badeente, als Key Visual dafür, dass die „Energiesparmeisterschaft“ in den Köpfen blieb. Im Juni 2011 stand das Ergebnis schließlich fest: Die Mitarbeiter hatten die Wette gewonnen. Ihnen war es gelungen, 1,68 Prozent Energie oder 3.659.018 kWh zu sparen. Die Gewinner erhielten einen „Energiecheck“ über 10 Euro pro Person für eine gemeinsame Betriebs- und Erfolgsfeier. Den Kampagnenkosten von 90.000 Euro (einschließlich der 50.000 Euro für die Energiechecks) standen Einsparungen von 250.000 Euro im Jahr 2011 gegenüber. Die einzelnen Standorte liefern auch nach Kampagnenende weiterhin jeden Monat Daten über ihren Energieverbrauch. Die Identifikation und Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen ist angestiegen. Und nach außen konnte der Betrieb kommunizieren, dass er seine Klimaschutzziele erreicht hatte. PR Report Awards 2012 PR Report Awards 2012 Johanssen + Kretschmer Ernährung ist ein Spiegel der Gesellschaft: Mit der Dialogplattform „Nestlé Zukunftsforum“ will der größte Lebensmittelhersteller der Welt einen ergebnisorientierten Verständigungsprozess etablieren und führte 2011 zum Thema „Consumer Confusion“ ansonsten getrennt diskutierende Stakeholder zusammen. Otto Group Mit der Trendstudie zum ethischen, nachhaltigen Konsum will Otto den Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Medien und Konsumenten anstoßen. Basis der Studie ist eine alle zwei Jahre stattfindende Befragung. In einem Workshop werden kritische Konsumenten von Utopia.de via Livestream einer Berliner Verbraucherschutzexperten zugeschaltet. RWE Deutschland Seit 2005 sind die Mitarbeiter von RWE „aktiv vor Ort“. Sie erweitern Spielplätze, verschönern Kindergärten und sanieren Sportanlagen. Für den von ihnen vorgeschlagenen Projekteinsatz erhalten sie einen freien Tag, RWE übernimmt die Materialkosten – und stärkt so seine Verwurzelung in den Kommunen. The Skills Group Das Kommunikationsprogramm zum gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Beitrag von Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich brachten der Gewerkschaftsbund, die Vereinigung der Österreichischen Industrie und das Jugendrotkreuz mit dem Unterrichtspaket „Das große Plus“ zusammen an die Schulen. Erfolg: Etablierung des Begriffs „Neu-Österreicher“. 19 DER PMG AWARD Issues Management, Krisen- und Litigation-PR FINALISTEN achtung! Die Deutsche Zweitmarkt AG ist anders als der Lobbyverband VGF für die Novellierung des Finanzanlagevermittlerund Vermögensanlagerechts. Ihr Standpunkt musste rechtzeitig zur Anhörung im Bundestag Presse und Politik vermittelt werden. WINGAS Europas längste Baustelle Kommunikationserfolge … … werden durch das Erreichen der Endrunde und den Gewinn des PR Report Awards 2012 besonders gut sichtbar. Den Gewinnern und Finalisten gratulieren wir sehr herzlich und wünschen ihnen und allen anderen Teilnehmern auch für die Zukunft viel Erfolg. Mit dem PMG Erfolgs-Check werden übrigens u. a. folgende Fragen beantwortet: fWie viele Beiträge generiert unser aktueller PR-Event? fWie viele Menschen erreichen diese Beiträge? fWie wird unser Event in der Presse bewertet? Besuchen Sie das PMG Forum 2012! Thema: Kommunikationserfolge sichtbar machen Termine im Mai in Stuttgart, München und Berlin Kostenfreie Teilnahme www.pmg-forum.de Die Ostsee-Pipeline-Anbindungs-Leitung (OPAL) transportiert Erdgas durch Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen – und birgt Stoff für Konflikte. Als Anbindung zu Nord Stream ist die OPAL, die mehrheitlich dem Erdgas-Lieferanten Wingas gehört, aus politischen und aus Gründen des Umweltschutzes umstritten. Schon vor Beginn des Genehmigungsprozesses formierten sich Bürgerinitiativen gegen den Bau. Das unternehmerisch-operative Ziel der Kommunikation war die termingerechte Fertigstellung der Pipeline. Nach der Genehmigung begann der Bau 2009, 2011 sollte er abgeschlossen sein – und der reibungslose Bauablauf durch 14 Landkreise mit insgesamt 2.500 beteiligten Bauarbeitern. Unter kommunikativen Aspekten galt es, eine breite Akzeptanz für das Projekt herzustellen. Angesprochen waren Vertreter der Genehmigungsbehörden, Bundes- und Landespolitiker, die Kreise und Kommunen, Naturschutzverbände, Landwirte und Bürgerinitiativen sowie Anwohner, Kirchen und Vereine. Neben Medienvertretern waren auch interne Zielgruppen unter den Adressaten: Bauleiter und Bauarbeiter, die mit Unverständnis auf die ständige Pressepräsenz reagierten. Simple aber wirkungsvolle Mittel: Dialog in nachbarschaftlichem Duktus, Zuhören und ernsthafte Auseinandersetzung mit den Sorgen der Betroffenen. Die Maxime: Alle Menschen vor Ort haben Anspruch auf persönliche, sofortige und wahrhaftige Information. Diesem Anspruch muss das Unternehmen mit hohem personellen und finanziellen Aufwand gerecht werden. Experten vor Ort behandeln jedes Anliegen so persönlich wie möglich. Eine Bürgerhotline wurde eingerichtet, Informationsveranstaltungen in jeder betroffenen Gemeinde abgehalten, Trassenbesichtigungen und Busreisen zu ähnlichen Anlagen veranstaltet. Geplante Trassen mussten verlegt werden, um ein Denkmal oder eine alte Eiche zu schonen. Zu diesem Ansatz gehören auch die Kooperation mit Universitäten zu geologischen Forschungen und die Bergung von im Krieg Gefallenen zusammen mit der Kriegsgräberfürsorge. Herausgestellt wurde zudem der Beitrag des Pipeline-Baus zum Breitbandprogramm – und damit für ein schnelles Internet zuhause. PR Report Awards 2012 Infos unter www.presse-monitor.de OnlineDialog Ein Shitstorm ging auf Bionade nieder, nachdem der zu Radeberger gehörende Brausebrauer eines seiner Öko-Sponsorings aufgegeben hatte. Mit vermehrtem Personaleinsatz und Social-Media-Kommunikation – auch nach Freitagfeierabend – erlangte OnlineDialog die Deutungshoheit über die Fakten zurück. rw konzept Im Februar 2011 beantragte der Dormagener Handball Club (DHC) Insolvenz. Die Kanzlei AndresSchneider und rw sorgten für Fortführung des Spielbetriebs, ein Vergleichsangebot an die Gläubiger, eine Lizenz für die zweite Liga und vor allem für Verständnis unter Fans, Sponsoren und Sportjournalisten, um Einkünfte für die Sanierung und Entschuldung zu generieren. präsentiert von 21 Public Affairs Consumer Marketing FINALISTEN FINALISTEN E-Plus Mobilfunk „UdL Digital“ ( „Unter den Linden Digital“) steht für Aufbau und Betrieb der ersten bürgernahen Interessenvertretung im Berliner Regierungsviertel via Digital Public Affairs. Der Mobilfunkanbieter managt im Social Web seine Standpunkte und Entscheidungsprozesse zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. ad publica Um sein Engagement in der nachhaltigen Landwirtschaft zu verdeutlichen, macht Knorr im Rahmen der Initiative „Guter Geschmack ist unsere Natur“ Verbraucher zu Stadtbauern und lässt sie „Stadtgemüse“ in 1.000 gestifteten Gärten anbauen. Jung von Matt/Limmat PR Der Schweizer Industrie fehlt es an Nachwuchs. Das Image der technischen Berufe muss verbessert werden, beschloss der Verband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (Swissmem). Tecmania.ch begeistert nun Teenager und informiert über technische Lehrberufe und Studiengänge. Kornberger und Partner Viele Beschäftigte im Wiener Gesundheitssystem stehen vor dem Burn-out. Die Gewerkschaft für Gemeindebedienstete will den Arbeitsdruck mit der druckvollen Kampagne „Zeit für Menschlichkeit“ senken. Fazit: 8.000 Unterschriften für den „Wiener Appell“ kamen zusammen, und die Sparpläne wurden zurückgenommen. Lottmann PR „Husum sucht den Bürgermeister“: Dem Wirtschaftskreis Husum war der einzige Kandidat für die Wahl im Mai 2011 zu wenig, es fehlte jemand, der sich für die Belange der Händler und Geschäftsleute einsetzte. Andrea und Anja Lottmann veranstalteten ein Bürgermeister-Casting. Zwar gewann der ursprüngliche Kandidat, doch das Medieninteresse an der „grauen Stadt am Meer“ war enorm, und die Wahlbeteiligung stieg. 22 ACHTUNG! WILDE & PARTNER Gesetz ja, Verband nein Zu Gast bei Locals Die Deutsche Zweitmarkt AG (DZAG) ist ein Makler und Handelshaus für Anteile an geschlossenen Fonds. In diesem in der Kapitalanlage als „Graumarkt“ geltenden Bereich engagiert sie sich für den Anlegerschutz und Transparenz. Als im Frühjahr 2011 das Bundesministerium der Finanzen einen Entwurf zur Nivellierung des Finanzanlagenvermittler- und Vermögensanlagerechts vorlegte und der Verband Geschlossene Fonds (VGF) sich für eine Ausnahmeregelung stark machte, trat achtung! auf den Plan. Das Gesetz sollte Regelungen in bislang wenig regulierte Bereiche der geschlossenen Fonds einführen. So sollte der Zweitmarkt-Handel nur durch bestimmte Finanzdienstleistungsinstitutionen getätigt werden und regelmäßige Überprüfungen durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen stattfinden. Während die Deutsche Zweitmarkt den Gesetzentwurf begrüßte, setzte sich der VGF gegen einheitliche Standards und Kontrollen ein. Das Problem: Der Lobbyverband wird, anders als die Deutsche Zweitmarkt, als Sachverständiger im Finanzausschuss des Bundestages gehört. Die Deutsche Zweitmarkt musste sich Gehör verschaffen. achtung! entwickelte eine vierstufige Kommunikationsstrategie. Stichtag war der 6. Juli 2011, der Tag der öffentlichen Anhörung der VGF. Vier Wochen vor der Anhörung im Bundestag vereinbarte achtung! mit dem Vorstand der Deutschen Zweitmarkt, Björn Meschkat, Gespräche mit Journalisten der wichtigsten Wirtschaftsmagazine, um über das komplexe Gesetz und die Position der DZAG zu informieren. Eine Woche vor der Anhörung verschickte die Agentur eine Pressemitteilung an die Fach- und Wirtschaftspresse. Die Diskussion nahm Fahrt auf, Meschkat schrieb Gastkommentare, unter anderem auf „dowjones.de“. Drei Tage vor der Anhörung wurde die zuvor generierte Berichterstattung für die Kontaktaufnahme mit den Mitgliedern des Finanzausschusses genutzt. Meschkat tauschte sich mit Politikern der Regierungs- und Oppositionsparteien aus. Nach der Anhörung folgten weitere Aktivitäten: Ein sechsseitiger Themendienst, in dem unter anderen die Verdi-Fachgruppe Bankgewerbe und der Bundesverband der Verbraucherzentralen zu Wort kamen, ging an Presse, Anleger, und Berater. Erfolg: Im Oktober wurde das Gesetz beschlossen, im Sinne der Deutschen Zweitmarkt AG. Im März 2011 tritt ein bis dato unbekanntes Start-up-Unternehmen aus Berlin auf den Plan: Wimdu.de ist eine Online-Plattform, auf der Privatpersonen ihre Zimmer, Häuser und Unterkünfte für Reisende anbieten und vermieten können. Die Konkurrenz aus Amerika, der internationale Weltmarktführer, scheint übermächtig, das Geschäftsfeld ist in Deutschland nahezu unbekannt. Wimdu will für die Umsetzung des ehrgeizigen Ziels, sich in kürzester Zeit auf dem Markt zu etablieren, ausschließlich auf Public Relations setzen und engagiert im Juli 2011 Wilde & Partner (w&p). Die Münchner Agentur setzt auf Collaborative Consumption und Agenda Setting. Ein neuer Reisetrend – „Tschüß Hotel, hallo Privatunterkunft“ – wird ausgerufen. Der Zukunftsforscher Andreas Reiter, der das enorme Potenzial für Privatunterkünfte nachweist, wird als Fürsprecher gewonnen. 27 Redaktionsbesuche organisiert w&p, darunter bei „Stern.de“, „Schöner Wohnen“, der „Bunten“, „Vogue“, und „Bild am Sonntag“. Ein weiterer Ansatz sind Events und Veranstaltungen in Deutschland zu Zeiten, in denen Hotelzimmer knapp sind, wie zum Beispiel zum Oktoberfest in München. Den Reisenden wird die neue Alternative vorgestellt und den Einheimischen die Möglichkeit, mit der Vermietung hinzuzuverdienen, schmackhaft gemacht. Unter anderem berichten die „Süddeutsche“ und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Besonders kreativ sind auch die Pressemeldungen. Zu Weihnachten werden ausgefallene Übernachtungsmöglichkeiten angepriesen: „Schlafen wie Maria und Josef – die schönsten Stallunterkünfte.“ Außerdem werden junge Promis als Testimonials eingesetzt. PeopleMagazine greifen die Geschichten gerne auf. Höhepunkt ist eine Pressereise im November 2011 unter dem Motto „Städtereisen 2.0: Zu Gast bei Locals“. Die Redakteure wohnen in über Wimdu vermittelten Privatunterkünften und besuchen eine „Guerilla-Bakery“ und ein „Guerilla-Restaurant“. Zukunftsforscher Reiter ist als Interviewpartner mit von der Partie. In nur drei Monaten erreicht w&p eine Printauflage von knapp 15 Millionen, 1,5 Milliarden Visits in Online-Medien, TV-Beiträge mit 2,5 Millionen Zuschauern und Radiointerviews mit 3,5 Millionen Hörern. Die Zahl der Besucher auf Wimdu.de klettert um 80 Prozent. PR Report Awards 2012 PR Report Awards 2012 Bell Pottinger Mit dem „Köstritzer Echolot“ rief die Brauerei einen Newcomer-Band-Wettbewerb ins Leben. Preis ist ein Auftritt auf der Echo-Verleihung. Ein eigener Musikblog stand im Mittelpunkt. Auf zahlreichen regionalen Gigs waren Schwarzbier und Marke präsent. Edelman Allein in Deutschland landen jedes Jahr 6,6 Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Müll. Cofresco startete mit der Marke Toppits die Initiative „Save Food“. Konsumenten sollen weniger Essen wegschmeißen, Mahlzeiten besser planen, Nahrungsmittel länger aufbewahren. Mit an Bord: Promi-Köche und die Tafeln. MasterMedia Um sich als Partner junger Eltern zu etablieren, initiiert der Säuglingsnahrungshersteller die „Humana Happy Elternzeit“. Das Studienbuch mit den Ergebnissen einer Befragung durch das Institut für Demoskopie in Allensbach liefert umfassende Einblicke und stößt auf großes Interesse. 23 Business-to-Business Healthcare FINALISTEN FINALISTEN Fink & Fuchs Interxion, Anbieter von Rechenzentrumsdienstleistungen, betreibt in Frankfurt einen der zentralen Datenknoten für die europäische Internetwirtschaft. Das komplexe Expertenthema „digitale Infrastruktur“ brachte Fink & Fuchs der breiten Öffentlichkeit über die Analogie zum Logistik-Drehkreuz Frankfurt als „Datenumschlagplatz Interxion“ näher. Bayer Wie wird die Forschungsarbeit des Healthcare-Konzerns erlebbar? Wie bringt man die Marke und ihre Mission „Science for a better life“ rüber? Indem man das Magazin „Research“, das seit 25 Jahren über populärwissenschaftlich aufbereitete Themen berichtet, mit QR-Codes versieht, die von den Titelgeschichten mit den beeindruckenden Fotos ins Internet führen, wo die Artikel mit viel Liebe zum Detail in Bild und Ton in Szene gesetzt werden. fischerAppelt Amway will weltweit die Nummer eins im Direktvertrieb werden. Um die 85.000 selbstständigen Vertriebspartner in Deutschland zu Höchstleistungen zu motivieren, starteten fischerAppelt im Jahr der Fußball-Frauen-WM die Kampagne „Das ist deine Saison“. „Teamchef“ war Bundestorwarttrainer Andy Köpke. Storymaker Für die Walter AG, Hersteller von Präzisionswerkzeugen, ersann Storymaker eine Spezialkampagne und Highlights für den Messeauftritt. Dank „Walter Metal Music“ wurden die Werkzeuge „anfassbarer“. Ein Musiker erzeugte mit den Werkzeugen und Metallteilen Klänge. Die Sounds werden für Bandauftritte und die Microsite genutzt, wo Besucher eigene Beats komponieren können. 24 SCRIPT CORPORATE + PUBLIC COMMUNICATION CROSS PR DUREX SCHOOL CHALLENGE Tablettenpresse live Backstage mit Kondom Die Fette Compacting GmbH aus Schwarzenbek bei Hamburg ist Weltmarktführer bei Tablettenpressen für die pharmazeutische Industrie. Das Unternehmen ist ein klassischer „Hidden Champion“, dessen Kommunikation sich an ein kleines, weltweites Expertenpublikum wendet. Die Pharmaindustrie befindet sich im Wandel: Nach Jahren der hohen Renditen gewinnt die Effizienz von Produktionsprozessen an Bedeutung. Mit der Vorstellung einer neuen Maschinengeneration reagiert Fette Compacting auf diese Anforderungen. Die FE55 entstand in Zusammenarbeit mit dem Industriedesigner Dominic Schindler und ist die erste Tablettenpresse mit einem Gehäuse aus Hochleistungskunststoff. Auf der Interpack im Mai 2011 sollte die Presse höchstmögliche Aufmerksamkeit erregen. Kernbotschaft war die Effizienz und Einfachheit der Maschine. Die Idee der Frankfurter Agentur Script Corporate + Public Communication bestand darin, das „Realereignis“ Messe mit der digitalen Kommunikation im Internet zu verbinden. Entscheidend war dabei, die Messe nicht als Einzelereignis zu inszenieren, sondern in eine übergreifende Dramaturgie einzubinden. Getragen wurde die Kommunikation von einer Story. Die Leitfrage „What’s next? Wie sieht die Pharmaproduktion der Zukunft aus?“ spannte den Bogen bis zur Messe. In Teaser-Kampagnen in Fachmedien wurden die Designskizzen der Maschinenentwicklung gezeigt und gefragt: „What’s next?“ Eine Microsite diente als Kampagnenplattform für das Pre-Marketing und den NewsletterVersand an 1.200 qualifizierte Kontakte. Die Weltpremiere auf der Messe wurde live im Internet übertragen. Die Präsentation des Entwicklungsleiters wurde simultan ins Englische übersetzt. Konzipiert war die Ausspielung sowohl für DesktopPCs als auch für Tablets und Smartphones. Zusätzliche Live-Präsentationen wurden auf Portugiesisch, Spanisch, Chinesisch und Französisch gehalten. Die Aufzeichnung der Premierenpräsentation und ein Messefilm werden für das weitere Marketing verwendet. Fette Compacting zählte am Messestand bei der Vorführung der FE55 200 Besucher. Insgesamt lockten die Live-Streams allein an den ersten beiden Messetagen 1.000 Besucher an. Die Microsite besuchten 2.800 Menschen aus 74 Ländern. Die Aufzeichnungen von der Interpack auf YouTube wurden bis November 2011 4.000 Mal abgerufen. Die Kondome von Durex stehen für Verantwortungsbewusstsein und Spaß an der Sexualität. Diesen Spagat soll auch die HIV- und AIDSPrävention schaffen. Die 14- bis 17-Jährigen wollte CrossPR ohne erhobenen Zeigefinger, sondern mit Spaß und Emotionen ansprechen. Gelingen sollte das mit der „School Challenge 2011“. Zusammen mit der Jugendorganisation dance4life hielt Durex Aufklärungsworkshops an Schulen ab. Tänzer und Musiker mit HIV zeigten den Schülern spielerisch, wo die Gefahren der Ansteckung liegen und wie man sie meidet. Ein bundesweiter Wettbewerb animierte die Schüler außerdem, selbst aktiv zu werden: Die Jugendlichen produzierten Videoclips, in denen sie ihre Aktionen vorstellten. Eine Jury um den VIVA-Moderator Jan Köppen wählte eine Schulklasse aus, der als Preis ein Konzert der Berliner HipHop-Band Culcha Candela winkte. Zunächst lief von April bis Juni die Aufruf- und Bewerbungsphase. Der Partner VIVA sendete einen Trailer, auf SchülerVZ fand eine Umfrage statt. Von Juni bis September waren die Schüler dran. Die regionale Presse und VIVA berichteten über die Workshops und den „dance4life“. Nachdem VIVA-Mann Köppen und die Jury gewählt hatten, spielten Culcha Candela, die die Kampagne pro bono unterstützen, im November 2011 exklusiv für die 1.200 Schüler der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule in Sprockhövel im Ruhrgebiet. Die Klasse 10B, die einen Acht-Stunden-Spendenlauf zugunsten einer AIDS-Initiative organisiert hatte, besuchte die Band backstage. Das Konzept von CrossPR, auf die Vernetzung von Medienarbeit, Social Media, Event, Promotion, Plakaten und die Ansprache der Schulen (1.500 Schulen wurden kontaktiert) zu setzen, ging auf. Insgesamt wurde in mehr als 250 Beitragen im Fernsehen (unter anderem Sat1 und WDR), im Radio, in Online- (darunter „Spiegel.de“) und Printmedien (zum Beispiel „Spiesser“ und „Mädchen“) über die „School Challenge“ berichtet. Heißt: 73 Millionen Visits, über 10 Millionen Kontakte, darunter 1,04 Millionen Jugendliche. 3.000 Acht- bis Zehntklässler wurden bei den Workshops direkt angesprochen. Mehr als 20.000 Schüler und Lehrer informierten sich auf der Microsite, der zentralen Kommunikationsplattform, über die Kampagne. Zudem wurden die Durex-Werte Qualität und Sicherheit um Emotionalität, Fun und Leidenschaft ergänzt. PR Report Awards 2012 PR Report Awards 2012 komm.passion Sanofi Pasteur MSD will die HPV-Impfraten in Deutschland erhöhen und die Öffentlichkeit über Gebärmutterhalskrebs und den Impfstoff Gardasil informieren. Die Kommunikation trägt die (gedruckte) Botschaft in die (nicht online-affinen) medizinischen Fachkreise. Die zwölfbis 17-jährigen Mädchen werden im Internet und über „Bravo“ bis „Brigitte“ angesprochen. Isgro Gesundheitskommunikation Für die Shire Deutschland GmbH konzipierte die Agentur die auf drei Jahre angelegte Informationskampagne „ADHS und Zukunftsträume“, um die ADHS-Diagnostik zu verbessern. 150 erkrankte Kinder und Jugendliche schicken selbst gemalte Bilder mit ihren Zukunftsträumen ein, daraus entsteht ein Riesenposter. Florian (7) gewinnt den Zukunftspreis: Er will Sprengmeister werden und sprengte mit einem Profi medienwirksam einen Schornstein. Ketchum Pleon Typ-2-Diabetes ist auf dem Vormarsch. Novartis steigt 2009 in den umkämpften Markt ein und bricht ein Tabu: Die Kampagne fußt auf der Erkenntnis, dass Arzt und Patient aneinandervorbeireden. Die Broschüren und DVDs zu „Gemeinsam geht es leichter“ bringt Ketchum Pleon auch auf Türkisch, Russisch und Polnisch heraus. 25 Technology Vertriebsunterstützende PR FINALISTEN FINALISTEN Ketchum Pleon Kodak will endlich mit seinen Tintenstrahldruckern im Markt Fuß fassen und lässt „Pigmente tanzen“. Ausgewählte Blogger trugen einen CMYK-Wettbewerb aus, bunte Pigment-Männchen tanzten auch mit Christian Wulff, Journalisten und Blogger erhielten Testgeräte: Der Absatz von Tintenstrahldruckern stieg! achtung! Die S-Bahn Hamburg will mehr Abos verkaufen. Aber wie bringt man die Auto fahrenden Hanseaten dazu, auf Bus und Bahn umzusteigen? Der ADAC empfiehlt den Wechsel zu öffentlichen Verkehrsmitteln! Das Argument: Die Pendler sparen 89 Euro im Monat. Kampagnen-Highlight ist die Sparschweinpyramide im Hauptbahnhof. MSLGroup Germany Um das Engagement von Google für die deutsche Wirtschaft zu belegen, ließ man das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln untersuchen, welche Effekte, auch gemessen in Euro und Cent, von Google ausgehen. Die MSLGroup bringt die schnörkellos gestaltete Studie „Faktor Google: Wie deutsche Unternehmen Google einsetzen“ geschickt nicht-werblich unters Volk. Euro RSCG ABC Um die Einwohner der „Umwelthauptstadt Europas 2011“ dazu zu bringen, mehr Wertstofftonnen zu bestellen, verordnete die Stadtreinigung Hamburg eine „Müll-Diät“. Tonnen mit enger geschnalltem Gürtel und prall gefüllte „Sparschwein-Tönnchen“ verdeutlichen die Botschaft: „Wer trennt, der spart.“ Schwartz PR Für Kabel Deutschland bringt Schwartz PR das technische Thema „Hochgeschwindigkeitsinternet über Fernsehkabel“ auch „untechnischen“ Zielgruppen näher. Deren Bedürfnisse klärte eine Verbraucherumfrage. Die „Vorteilskommunikation“ spricht auch Frauenmagazine an. 26 FINK & FUCHS MATTEL Von Knoten und Daten Barbies Lover ist zurück Interxion betreibt Rechenzentren und bietet den Kunden entsprechende Services an: Die Kunden haben Zugang zu Kommunikationsnetzwerken (Carrier-Neutralität) und nutzen die teure Infrastruktur gemeinsam (Colocation, Cloud Computing). Der Interxion-Campus in Frankfurt ist einer der zentralen Datenknotenpunkte für die europäische Internetwirtschaft und stellt so das Rückgrat der digitalen Infrastruktur dar. Allerdings ist das niederländische Unternehmen in Deutschland fast unbekannt, das Thema medial wenig attraktiv und sehr erklärungsbedürftig. Die Erklärung lieferte Fink & Fuchs, die in der Kommunikation von Technologiethemen erfahrene Agentur aus Wiesbaden, die bereits unter anderem 2011 in dieser Kategorie gewann. Um die Bedeutung des „Datenumschlagplatzes Interxion“ für die digitale Wirtschaft zu erläutern, setzte Fink & Fuchs auf Analogien: Frankfurt ist Drehscheibe für den Personen- und Frachtverkehr in Deutschland und Europa; Flughafen, Bahnhof und Frankfurter Kreuz sind logistische Knotenpunkte und Merkmale der Stadt – das Rechenzentrum ist Dreh- und Angelpunkt und Datenknoten der digitalen Infrastruktur. Diese Idee sollte in der Lokal- und Wirtschaftspresse verankert werden. Die ITund Bankenfachpresse wurde über Spezialthema wie den Hochfrequenzhandel angesprochen. Zudem wurden Kontakte zu Wirtschaft, Wissenschaft und Politik geknüpft und „Verbündete“ gewonnen. Zu Presseveranstaltungen waren auch Vertreter aus der Frankfurter Politik und Wirtschaft geladen, um so den Bezug zur Stadt deutlich zu machen. Dem Themenmanagement diente die Initiative „Digital Hub FrankfurtRheinMain“, die Austausch und Vernetzung von Internetfirmen fördert. Die „Frankfurt Cloud“, eine Forschungsgemeinschaft mit der Goethe Universität und der Deutschen Bank schafft Anwendungsbeispiele für das Cloud Computing, deren Ergebnisse auf der CeBit vorgestellt wurden. Die Kampagne erzielte 37 Millionen Kontakte in den Medien. Experten-Audits bestätigten die Wahrnehmung von Interxion als eines der führenden Unternehmen in seinem Bereich. Mittlerweile entsteht das dritte Rechenzentrum innerhalb von vier Jahren am Main. Nach sieben Jahren Abwesenheit sollte Ken ins Spielzeugregal zu Barbie zurückkehren. Keine große Schwierigkeit anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Puppen aus dem Hause Mattel, möchte man meinen. Allerdings zeigte sich im Vorfeld: Kaum jemand hatte 2004 vom Abgang des Barbie-Lovers Notiz genommen, und vor allem war Ken offenbar nicht sonderlich beliebt. Aufgabe der Kommunikatoren war es daher, Barbies Freund vollkommen neu zu positionieren – und zwar als „ultimatives Dream Date“. Erreicht wurde das mit einem straffen Timing und intensiver MediaRelations-Arbeit. Ken sollte als omnipräsenter Traummann in einer sich ergänzenden Kette aus Events immer wieder in Erscheinung treten – bis zum Höhepunkt der Aktionen: dem Ja-Wort von Barbie. Bereits 2010 besuchten die PR-Damen von Mattel Redaktionen, um dort langfristige, persönliche Beziehungen aufzubauen und einen Spannungsbogen zu schlagen. Die Pressemappe enthielt fünf Storyboards, die maßgeblich über die Position von Barbies Counterpart im deutschen Markt entscheiden sollten. Die Vertriebsmitarbeiter des Spielzeugkonzerns bereiteten mit den Texten und Bildern Kens Comeback im Fachhandel den Weg. Auf der Spielzeugmesse in Nürnberg Anfang Februar 2011 stellte sich Kenn offiziell der Presse vor. In den Redaktionen fuhr der Puppenmann eine beispiellose CharmeOffensive und überreichte Redakteurinnen langstielige Rosen. Am Valentinstag schließlich verkündeten Ken und Barbie ihre Reunion. Im Münchner Kaufhaus Oberpollinger präsentierte der Moderator Ross Antony das Traumpaar und das eigens hierfür entworfene „Sie hat Ja gesagt“-Puppenset. Es folgte eine „Ja-Wort-Party“. Die spannende Geschichte um das liebende Puppenpaar und die starken Bilder regten das Interesse aller größeren Sender und Redaktionen auch über die Landesgrenzen hinweg an. Die Kommunikationsziele wurden voll und ganz erreicht. Negative Berichterstattungen, wie ursprünglich befürchtet, blieben aus. Jeder Deutsche wurde in den sechs Wochen um die Rückkehr des 30 Zentimeter großen Plastikmannes mindestens zwei Mal mit dem Thema erreicht. Ken war gewissermaßen zu einer Person des öffentlichen Lebens geworden. Traummänner fallen nicht vom Himmel. Und erweckt einer den Anschein, dann steckt in der Regel harte PR-Arbeit dahinter. PR Report Awards 2012 PR Report Awards 2012 komm.passion Sanofi Pasteur MSD will die HPV-Impfraten in Deutschland erhöhen und die Öffentlichkeit über Gebärmutterhalskrebs und den Impfstoff Gardasil informieren. Die Kommunikation trägt die (gedruckte) Botschaft in die (nicht online-affinen) medizinischen Fachkreise. Die zwölfbis 17-jährigen Mädchen werden im Internet und über „Bravo“ bis „Brigitte“ angesprochen. Schwartz PR Das US-Unternehmen Airbnb, das übers Internet Privatunterkünfte vermittelt, sollte „von 0 auf 100“ zum Marktführer in Deutschland werden. Schwartz PR erzeugte einen Medienhype: Redakteure flogen zu den Airbnb-Gründern nach San Francisco; Baumhaus und Flugzeug als Übernachtungsorte lieferten außergewöhnliche Storys. 27 Innovative PR-Strategie DER BITE COMMUNICATIONS AWARD FINALISTEN Grayling Austria Für die Österreichische Bundesforste AG brachte Grayling Austria unter dem Motto „Forest to the People“ den Wald zu den Menschen. Jedes Jahr erhält ein Wald-Schreiber ein Stipendium, die Österreicher wählten die sieben Wald-Wunder, Wald-Flimmern gab’s im Kino, ein Baumsamen-Automat sorgt für Nachwuchs. LAUFFEUER KOMMUNIKATION Große Nixe in der Alster Die noch junge Hamburger Werbeagentur von Oliver Voss, dem ehemaligen Jung-von-Matt-Vorstand und Präsidenten der Miami Ad School in Hamburg, wollte bekannter werden. Ihre Idee: Die Hamburger Binnenalster sollte zur größten Badewanne der Welt werden. Baden sollte in dem Gewässer mitten in der Innenstadt eine vier Meter hohe und 20 Meter lange Nixe. Umgesetzt hat diese schöne Idee die ebenfalls in Hamburg ansässige Agentur lauffeuer Kommunikation. Neben der Finanzierung war dabei der hanseatische Stolz die größte Herausforderung. Bislang hatten sich Werbungtreibende bei dem Versuch, die Alster für Promotion-Zwecke zu nutzen, die Zähne ausgebissen. Denn Behörden und Ämter wachen streng über ihre Alster. Der Ansatz der PRler: Die Aktion wurde als – werbefreie – Kunst deklariert. Öffentliche Diskussionen zur Frage „Kunst oder Werbung?“ waren hingegen ausdrücklich erwünscht. Die „Badende“ wurde somit zur ersten werbefreien Werbeaktion auf der Hamburger Alster. Gesponsert hat die Aktion die britische Kosmetikmarke Soap & Glory, ein Kunde von Oliver Voss. Hergestellt wurde die Nixe in den Werkstätten des Dresdner Figurenbauers Peter Ardelt. Die Skulptur aus recyclebaren Materialien sollte für kurze Zeit ein Wahrzeichen der Stadt am Wasser sein. Das überzeugte auch die Stadtväter, sodass nach der ein Jahr dauernden Genehmigungsphase die Nixe am 1. August 2011 ins Wasser stieg. Der Aufbau, den die „Bild“ verfolgte, zog sich hin. Erst am nächsten Tag lag die Badenixe richtig im Wasser. Ein Ereignis, das ihr noch mehr Aufmerksamkeit verschaffte. Bis zum 10. August leistete lauffeuer intensive Medienarbeit. Fotografen wurden Boote zur Verfügung gestellt, auf Facebook fand ein Fotowettbewerb statt. Die badende Schönheit schlug auch über Deutschland hinaus Wellen: In Brasilien, den USA, in England, Russland und sogar in China und Korea wurde über die Hansestadt und das Kunstprojekt mit der weltgrößten Badewanne berichtet. Das größte Lob für die Werber und lauffeuer kam wohl von der „Süddeutschen Zeitung“, die schrieb: „So hat die Ankunft der Nixe die Wege der Touristen und auch vieler Hamburger an der Alster verändert. Man macht sich auf den Weg zur Puppe – und sei es nur, um sich zu wundern, wie leicht es für einen Werber ist, immer neue Betrachter anzuziehen.“ 28 PR Report Awards 2012 PR Report Awards 2012 Jung von Matt/Limmat PR Graubünden Ferien will mit kleinem Budget die kleinen Orte bekannt machen. Auf Facebook „liken“ Fans Obermutten, ihre Profilbilder werden im Dorf aufgehängt. Für Gesprächsstoff ist so weltweit gesorgt. „Obermutten, ein Schweizer Märchen mit Happy End.“ Lottmann PR „Husum sucht den Bürgermeister“: Dem Wirtschaftskreis Husum war der einzige Kandidat für die Wahl im Mai 2011 zu wenig, es fehlte jemand, der sich für die Belange der Händler und Geschäftsleute einsetzte. Andrea und Anja Lottmann veranstalteten ein Bürgermeister-Casting. Zwar gewann der ursprüngliche Kandidat, doch das Medieninteresse an der „grauen Stadt am Meer“ war enorm, und die Wahlbeteiligung stieg. MSLGroup Germany Die ING-DiBa will aufgeklärte Kunden. Der GeldautomatenPreisradar mit CrowdsourcingFunktion auf finanzversteher. de hilft dabei, Gebühren beim Fremdabheben zu sparen, und macht die Bank zum Anwalt der Kunden. präsentiert von 29 Langfristige PR-Strategie DER META COMMUNICATION AWARD FINALISTEN Ketchum Pleon Typ-2-Diabetes ist auf dem Vormarsch. Novartis steigt 2009 in den umkämpften Markt ein – mit einem Tabubruch: Die Kampagne fußt auf der Erkenntnis, dass Arzt und Patient aneinandervorbeireden. Die Broschüren und DVDs zum Thema „Gemeinsam geht es leichter“ bringt Ketchum Pleon auch auf Türkisch, Russisch und Polnisch heraus. KLENK & HOURSCH In Sachen Liebe *TTVFTGSI[FJUJH FSLFOOFO VOETUFVFSO %BT.&5"*TTVFT.BOBHNFOU%BTJTUVOTFSFHBO[ IFJUMJDIF-zTVOHGSFJOFLPNQMFYF)FSBVTGPSEFSVOH .JUEFNJOOPWBUJWFOXFCCBTJFSUFO4ZTUFNTUFVFSO 4JFEFOHFTBNUFO1SP[FTTWPN&SGBTTFO#FXFSUFO VOE.BOBHFOSFMFWBOUFS5IFNFOCJTIJO[V3FQPS UJOH&SGPMHTNFTTVOHVOEEFO-FBSOJOHT %BT.&5"*TTVFT.BOBHFNFOUTUFMMU*ISF.FEJFO SFTPOBO[*ISF*TTVFTVOEJISFJOUFSOFO1SP[FTTF JOFJOFNFJO[JHFO1PSUBMGS4JFCFSFJUFJOGBDI JOUVJUJWCFSTJDIUMJDI*ISF$MJQQJOHTBVT1SJOU0O MJOF3VOEGVOL"HFOUVSFOVOE4PDJBM.FEJB¿JFFO QFSNBOFOUJOEBT4ZTUFNVOEXFSEFOJOOFSIBMC EFSEF¾OJFSUFO*TTVFTOBDI3FMFWBO[TUSVLUVSJFSU %BTTZTUFNBUJTDIF4DSFFOJOH[FJHU*IOFOKFEFS[FJU BLUVFMMXFMDIF.FMEVOHFONJUXFMDIFS2VBMJUjU WPSMJFHFO %BT.&5"*TTVFT.BOBHFNFOUGISUBVGEJFTF8FJTF EJFVNGBOHSFJDIFO.zHMJDILFJUFOFJOFTLMBTTJTDIFO *.4ZTUFNTNJUEFOFOFJOFT)JHI&OE.FEJFOCFPC BDIUVOHTQPSUBMT[VTBNNFO0IOF1SP[FTTVOE4ZT UFNCSVDINBDIUFTEJFSFJCVOHTMPTF,PNNVOJLBUJPO [XJTDIFOEFOVOUFSTDIJFEMJDITUFO#FSFJDIFO*ISFS 0SHBOJTBUJPONzHMJDI%BTWFSFJOGBDIUEJF"SCFJUT QSP[FTTFCFTDIMFVOJHUEJF,PNNVOJLBUJPOTBSCFJU VOETDIBGGU5SBOTQBSFO[ %BT.&5"*TTVFT.BOBHFNFOUJTUFJO8FC4FSWJDF &TXVSEFWPOVOTBMTFJOGBDIFTDIMTTFMGFSUJHF 4ZTUFNMzTVOHPIOFLVOEFOTFJUJHFO*OTUBMMBUJPOT BVGXBOEFOUXJDLFMU .FIS[VN.&5"*TTVFT.BOBHFNFOUFSGBISFO4JF WPO3FOn)BOT-FJUFS1SPEVLUFOUXJDLMVOHCFS TBMFT!NFUBDPNNVOJDBUJPODPN Im Jahr 2001 startete Parship ein in Deutschland und Europa neuartiges Angebot: Mithilfe eines wissenschaftlich fundierten MatchingVerfahrens bekommen Singles mögliche Partner vorgeschlagen. Zu diesem Zeitpunkt fand die Partnersuche in erster Linie über Zeitungsannoncen statt, im Internet fanden einsame Herzen bestenfalls SexOfferten. Seitdem hat sich viel getan: Mittlerweile tummeln sich mehrere Partnerschaftsvermittler im Netz. Im Gegensatz zu Parship bieten viele ihre Dienste allerdings günstiger an. Seit 2003 begleiten Klenk & Hoursch den Weg des zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck gehörenden Unternehmens vom Start-up zum Premium-Marktführer. Heute ist der Partnervermittler aus Hamburg in 13 Ländern vertreten und beschäftigt 160 Mitarbeiter. Die Aufgabe der PR-Agentur bestand darin, Parship vom Schmuddel-Image anderer Online-Angebote abzugrenzen, den Mehrwert des Matching-Verfahrens und damit den hohen Preis zu rechtfertigen sowie generell Themen zu generieren. Zunächst musste ein positives Image etabliert werden. „Spiegel“ und „Zeit“ wurden als Medienpartner gewonnen. Die Kernaussage der Kommunikation in den ersten Jahren: „Wir sind seriös.“ Die (wenigen) Meldungen in dieser Zeit betonten den Unterschied zwischen Online-Kontaktportalen und der Online-Partnersuche und hoben die wissenschaftliche Basis des Angebots hervor. In den Jahren bis 2008 ging es darum, die Eignung von Parship als Vermittler für anspruchsvolle Singles aufzuzeigen und die OnlinePartnersuche als Teil des modernen Lebensstils darzustellen. Mit einer breiten Medienansprache und vielen Pressemitteilungen, in die die Ergebnisse der eigens in Auftrag gegebenen Studien einfließen, gelang es Klenk & Hoursch, für Parship die Deutungshoheit über die Themen „Singles“ und „Partnersuche“ zu erlangen. Zuletzt konzentrierte sich die Kommunikation auf einkommensstarke und bildungsaffine Zielgruppen, um die Premium-Positionierung der Online-Partneragentur zu untermauern. In dieser Phase wurden auch Mitarbeiter aus der wissenschaftlichen Abteilung von Parship als Interview-Partner eingesetzt. Die Botschaft, die sehr gezielt und hauptsächlich an ein liberal-intellektuelles Milieu gerichtet ist, lautet: „Parship weiß am besten, was eine gute Partnerschaft ausmacht und wie die Erwartungen anspruchsvoller Singles erfüllt werden.“ (00 % © / &84 */5*. & 'SBOLGVSU]8JFO];SJDI]#STTFM XXXNFUBDPNNVOJDBUJPODPN PR Report Awards 2012 Lottmann PR Eine unbekannte Modemarke, ein nach Schiffwracks tauchender Graf und kein Budget: Lottmann machen daraus für Kitaro Fashion und die Taucher von Arqueonautas (auch noch ein komplizierter Name!) eine tolle Story und gute PR, bei der auch Kevin Costner mitspielt. Molthan van Loon Communications „Studieren mit Meerwert“ lockt Jugendliche – und zwar nach Ausweitung der Kampagne 2009 selbst aus Nordrhein-Westfalen – mithilfe des „Studienplatz-Strandkorbs“ an die Universitäten und Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern. Schleiner + Partner Kommunikation Der Freiburger Münsterturm wird über Jahre saniert. Leuchtturmaktionen ( „Wetten dass..?“ ist 2009 in Freiburg, Joachim Löw ist während der WM 2010 Testimonial) und kontinuierliche PR-Arbeit (wie die Steinpaten) sorgen unter dem Claim „Wir bauen mit!“ für 2,5 Millionen Euro Spenden (Ziel: 1 Million). präsentiert von 31 Social Media DER AUSSCHNITT AWARD FINALISTEN 1. FC Köln Der Bundesligist professionalisiert seine Mitglieder- und Fankommunikation, die weit über die Stadtgrenzen hinausreicht. FC-Live-Tweet, Trikot-Launch auf Facebook und YouTube und Aktivitäten auf Foursquare sorgen für Interaktion zwischen Funktionären, Spielern und Fans weltweit. JUNG VON MATT/LIMMAT Social-Media-Märchen AUSSCHNITT Medienbeobachtung gratuliert den PR Report Awards zum zehnjährigen Bestehen. Seit der Premiere 2003 sind wir Sponsor der Veranstaltung und vergeben dieses Jahr den Preis in der Kategorie SOCIAL MEDIA. Sie wollen wissen, was über Ihr Unternehmen, Ihre Marke oder Ihre Organisation im Internet gesagt wird? Wir hören für Sie zu und liefern Ihnen detaillierte, strukturierte und verdichtete Ergebnisse. Sie können diese Inhalte nicht kontrollieren, aber Sie können informiert bleiben, Chancen entdecken und vorgewarnt sein. Bei der Optimierung Ihrer PR-Evaluation beraten wir Sie gern mit Lösungen der Beobachtung, Analyse, Redaktion sowie des Reportings der klassischen Medien und der Social Media. Buchen Sie online unter www.ausschnitt.de, rufen Sie uns an +49 30 203987-0 oder schreiben Sie uns an [email protected]. Davos, St. Moritz und Arosa sind weltweit bekannte Urlaubsorte in Graubünden. In dem Schweizer Kanton gibt es jedoch eine Vielzahl kleiner Ortschaften, die kaum bekannt sind. Graubünden Ferien beauftragte daher Jung von Matt/Limmat Public Relations, mit einem minimalen Budget die kleinen, feinen Orte ins rechte Licht zu rücken. Mit nur geringem Budget – und aus strategischen Gründen – entschied sich die Agentur dafür, eine Gemeinde stellvertretend für alle Orte herauszustellen: Obermutten. Obermuttens Charme sollte via Social Media den Schweizern und der restlichen Welt nahegebracht werden. Die Gemeinde versprach auf Facebook, das Profilbild von jedem Fan, der die Seite „liked“, an der offiziellen Anschlagwand des Dorfes aufzuhängen. Ein Gemeindemitarbeiter druckte die Bilder aus und heftete sie an die Anschlagwand. Fotos der Internetfreunde hingen neben Geburtsanzeigen, Anzeigen von Zuzüglern, Frischvermählten und Informationen über die Veranstaltungen im Bergdorf. Nach kurzer Zeit war das Anschlagbrett voll, und so wurden die Hauswände in Obermutten mit den Fanfotos beklebt. Fotos der Anschlagwand wurden ihrerseits ins Netz gestellt, damit die somit gewissermaßen eingemeindeten Fans sich dort taggen können. Die wirkungsvolle Verknüpfung von virtueller und realer Welt sorgte für Gesprächsstoff. Media Relations und die Verbreitung auf weiteren Plattformen und Blogs – zunächst nur innerhalb der Schweiz, aber in einem zweiten Schritt auch international – verschaffte Obermutten und seiner Facebook-Fanpage weitere Aufmerksamkeit. Auf bezahlte Inhalte verzichtete Jung von Matt gänzlich. Die Eigendynamik der Aktion lieferte Medien und Bloggern immer wieder neue Storys. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Medien aus aller Welt berichteten über die Aktion. Mehr als 60 Millionen Menschen haben nun von Obermutten gehört oder gelesen. Der „Earned Media Value“ beträgt zwei Millionen Euro. Das kleine Bergdorf in Graubünden hat mit 12.000 Fans auf Facebook mehr Freunde als St. Moritz oder Davos und sogar als Helsinki. Die Fans stammen aus 32 Ländern aus sechs Kontinenten. Auf jeden Einwohner von Obermutten kommen 120 Fans. Auch das Sekundärziel der Kampagne, mehr Besucher auf die Website von Graubünden Tourismus zu locken, wurde erreicht: Die Besucherzahlen erhöhten sich um 250 Prozent. PR Report Awards 2012 E-Plus Mobilfunk „UdL Digital“ ( „Unter den Linden Digital“) steht für Aufbau und Betrieb der ersten bürgernahen Interessenvertretung im Berliner Regierungsviertel via Digital Public Affairs. Der Mobilfunkanbieter managt im Social Web seine Standpunkte und Entscheidungsprozesse zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Ketchum Pleon Damit Lefax, Bayers Präparat gegen Blähungen, eine jüngere Zielgruppe erreicht, schickte Ketchum Pleon unter dem Motto „Kein Pups. Kein Ups. Mit Volldampf ins Showgeschäft“ pünktlich zur Bambi-Verleihung eine Comic-Figur auf den roten Teppich und ins Web 2.0. Straub & Linardatos S&L ließ die Zielgruppe die Vorteile 2 der neuen B -Spezialkondome selber erklären: in kurzen Videos, den Billy Boy Hot Spots, auf Facebook. Die besten Regisseure erhielten von der Jury, in der auch Mapa-Mitarbeiter saßen, eine Geldprämie. Nun stehen 77 lustige, liebevoll gestaltete Filme im Netz. präsentiert von 33 Internationale PR Community Communications FINALISTEN FINALISTEN Edelman Allein in Deutschland landen jedes Jahr 6,6 Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Müll. Cofresco startete mit der Marke Toppits die Initiative „Save Food“. Konsumenten sollen weniger Essen wegschmeißen, Mahlzeiten besser planen, Nahrungsmittel länger aufbewahren. Mit an Bord: Promi-Köche und die Tafeln. A&B One Das Präsidium des 1. FC Union Berlin verkauft Aktien des Stadions, das Fans vor einigen Jahren eigenhändig umbauten, an Vereinsmitglieder und Sponsoren, ohne dass dabei die besondere Fußballkultur des Clubs durch die Kommerzialisierung und die „Seelenverkäufer“ Schaden nimmt. W.L. Gore & Associates Für das Unternehmen ging F&H Porter Novelli auf „Gore-Tex Experience Tour“. Erlebnishungrige Outdoor-Fans reisten mit Extremsportlern in die Dolomiten, nach Kirgistan und Schottland. Andere Facebook-Fans von Gore-Tex schusterten ihre eigenen Schuhe. Ketchum Pleon Anfang 2011 wandte sich Bayer mit einer umfangreichen Kommunikationskampagne an seine 110.000 Mitarbeiter weltweit, um ihnen die neuen LIFE-Unternehmenswerte nahezubringen. Nun wissen sie, wofür Leadership, Integrität, Flexibilität und Effizienz stehen. Robert Bosch 2011 feierte Bosch mit 285.000 Mitarbeitern in 60 Ländern 125-jähriges Jubiläum. Das Buch „Global Impressions of Bosch“ in zehn Sprachen mit 125 Fotos in einer Auflage von 450.000 Exemplaren erhielten auch Kunden. Eine Website und eine iPhone-App zu den „Global Impressions“ gibt es ebenfalls. 34 Edelman Die Frankfurter Agentur sollte über 50-jährige Mitglieder für Voltarens „Gelenk Aktiv Programm“ gewinnen. Das gelang mit einer „Gelenk Aktiv Tour“, auf der die kritischen Best Ager wissenschaftlich fundierte Informationen erhielten. GRAYLING DEUTSCHLAND W.L. GORE & ASSOCIATES Run auf Primark Die Gipfelstürmer Das irische Handelsunternehmen Primark plant die europäische Expansion. Nachdem 1969 der erste Laden in Dublin öffnete, begeisterten sich bald auch die Briten für die Mode aus Irland mit dem Claim: „Look Good, Pay Less.“ Für Primarks Einzug nach Deutschland, Spanien, Portugal, Belgien und den Niederlanden entwickelte Grayling Deutschland als Lead-Agentur die Kommunikationsstrategie und steuerte die Umsetzung in allen Ländern. Ziel der Kommunikation war es, ein Image als trendige Modemarke mit Kultstatus aufzubauen. Die Agentur musste Maßnahmen entwickeln, die regional umzusetzen sind und möglichst viele Kunden in die Läden locken. Zudem sollte Primark als sozial verantwortliches und nachhaltig erfolgreiches Unternehmen positioniert werden. Günstig, modisch, irisch: An diesen Werten richtete sich die PR aus. Im Mittelpunkt des Auftritts standen die Store-Eröffnungen mit großem Besucherandrang. Sie wurden als spektakuläre Ereignisse inszeniert und gewannen die Aufmerksamkeit der Medien. Zu den Eröffnungen standen die Menschen stundenlang Schlange – ein Phänomen, das Journalisten gern aufreifen. Als Repräsentantin und Gesicht des irischen Handelshauses trat Vorstandsmitglied Breege O’Donoghue zu Interviews auf. Neben klassischer PR setzte Grayling auf Social Media und die Kooperation mit Mode-Bloggern. Über die zentral entwickelte und lokal adaptierte Zusammenarbeit mit den bloggenden Fashionistas entstand eine internationale Primark-Fangemeinde: Täglich posten Hunderte Fürsprecher der erschwinglichen Must-haveArtikel aus Deutschland, Belgien, Spanien Portugal und den Niederlanden News und Bilder von neuen Primark-Outfits. Ein weiterer Baustein der PR-Maßnahmen waren die interkulturellen Beziehungen zwischen Irland und den Expansionsmärkten. Ein Studentenaustausch wurde organisiert, Charity-Projekte angeschoben. Entscheidend für den internationalen Erfolg als Lead-Agentur waren klare Strukturen und Abläufe sowie der regelmäßige Erfahrungsaustausch über die Ländergrenzen hinweg. Für die enge Abstimmung untereinander sorgte die „Store Opening Toolbox“. Das wichtigste Tool für das internationale Projektmanagement ist die „Grayling Client Zone“ : Die Online-Plattform dient dem Austausch von Ideen, Konzepten, Bildern und Dokumenten. Bisher war die Kommunikation von W. L. Gore & Associates produktgetrieben und zielte auf die Markenwerte von Gore-Tex. Die von F&H Porter Novelli 2010 gestartete Community- und Social-MediaKampagne hatte die emotionale Beziehung zu den Endverbrauchern im Blick. Die „Gore-Tex Experience Touren“ bringen Outdoor-Fans, Outdoor-Experten und Konsumenten mit Extremsportlern und Experten der Outdoor-Sport-Industrie aus ganz Europa zusammen. Jedes Jahr finden rund acht Projekte zu breit gefächerten Themen mit jeweils einem Profi statt. Auf der zentralen Kampagnenplattform Facebook werden die Projekte vorgestellt: Ski-, Trail-Run-, Kletterund Wander-Touren, Expeditionen mit Outdoor-Fotografen oder der European Outdoor Film School ebenso wie Workshops bei Schuhund Bekleidungsherstellern. Auf Facebook bewerben sich die Fans für die Teilnahme mit Zeichnungen oder Fotos und müssen um die Stimmen anderer Netzmitglieder werben. Bislang fanden 13 Touren statt. Im September 2010 erklomm eine Gruppe ausgewählter Outdoor- und Facebook-Fans zusammen mit der Bergsteigerin Ines Papert den Kyzyl Asker in Kirgistan. Der Outdoor-Experte Cameron McNeish führte Ende 2010 zwei Gewinner nach Knodyard in Schottland. Im Februar 2011 fertigten Gore-TexAnhänger in einem Workshop mit dem Schuhhersteller Meindl ihren eigenen „Meindl-Island-Schuh“, andere entwarfen ihre persönliche Outdoor-Jacke mit dem Berg- und Wandersportausrüster Mammut. In der Manufaktur von La Sportiva in Val di Fiemme in Italien stellten weitere Gewinner ihre eigenen Schuhe her. Im März 2011 reisten Facebookies unter der Leitung von Dan Kullberg zu einem Fotoworkshop nach Lappland. Zum Matterhorn führte eine Extremklettertour mit Robert Jasper. Gestartet war die „Gore-Tex Outdoor Products“-Facebook-Seite im Juni 2010 mit keinem einzigen Fan. Im Oktober waren es bereits 5.000, heute sind es über 20.000. Für jedes Projekt bewerben sich mehrere Hundert Kandidaten, gestalten mit viel Elan ihre Bewerbungen und bemühen sich aktiv um Votes. Die Netzaktivitäten schlagen Wellen bis in die Printmedien. So begleitete eine „FAZ“-Redakteurin die Tour zum Aneto in Spanien mit Edurne Pasaban, eine der wenigen weiblichen Achttausender-Bezwinger, und berichtete anschließend. PR Report Awards 2012 PR Report Awards 2012 komm.passion Ironisch, plakativ, offensiv: Das Programm „First Choice“ soll Prozesse bei der Deutschen Post DHL optimieren, gilt Managern aber als kompliziert und aufwendig. Eine Aktivierungskampagne drehte das negative Image radikal um. Online-Versteigerung von Business-Problemen und anschließendes Voting waren ein Tabubruch, der den gewünschten Erfolg brachte. Wingas Für die Ostsee-Pipeline-Anbindungs-Leitung (OPAL) betrieb das Unternehmen Nachbarschaftskommunikation rund um die längste Baustelle Europas: Ein offener Dialog mit Anwohnern, Bürgerinitiativen, Umweltverbänden, Politikern und den Bauarbeitern sorgt für Akzeptanz. 35 DER KOMM.PASSION AWARD Research, Analyse und Evaluation FINALISTEN Hill & Knowlton Um den behördlichen Genehmigungsprozess für die NordStream-Erdgas-Pipeline zu unterstützen und potenziellen Risikothemen präventiv begegnen zu können, etabliert Hill & Knowlton ein umfassendes Medien-Monitoring sowie ein Unternehmens-Wiki mit 230 Artikeln. KETCHUM PLEON Die Garten-Blogosphäre WELL-DONE? Unser Ansatz: Verzicht auf Überflüssiges! Strategie auf den Punkt! Sinnvoll kreativ! Exzellentes Handwerk! Schlanke, transparente Kosten! www.komm-passion.de Die meisten Menschen verbinden mit Bosch Akkuschrauber und Bohrmaschinen. Nur wenige wissen, dass die Bosch Group unter der Sparte Bosch Lawn and Garden auch Gartenwerkzeuge herstellt. Das zu ändern war die Aufgabe von Ketchum Pleon. Zunächst gab Bosch im Oktober 2010 bei der Q Agentur für Forschung eine Online-Studie in Auftrag, um herauszufinden, wie viel Hobbygärtner das Internet nutzen und worüber sie sich austauschen. In Deutschland, Österreich, der Schweiz, Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Spanien und Dänemark wurde die Garten-Blogosphäre nach der linkfluence-Methode unter die Lupe genommen. Demnach wird das Web nicht als Ansammlung von Websites zu einem Thema verstanden, sondern als Netzwerk, in dem einzelne Sites Knotenpunkte bilden, die über Links verbunden sind und mit denen die Community ihre Interaktionen strukturiert. Mittels einer codierten Inhaltsanalyse können die so erhobenen qualitativen Daten quantifiziert werden, und die Motive der User treten zutage. Ketchum Pleon erstellte nach Erhebung und Auswertung der Daten im Mai 2011 den Text und das Layout der Studie und das Pressematerial zur Medienansprache in den acht Ländern. In Hamburg besuchten die Kommunikatoren ausgewählte Redaktionen und stellten dort rund 30 Journalisten die Ergebnisse der Studie persönlich vor und gewährten ihnen „Einblicke in das europäische Gartenweb“ (so der Titel der Kampagne). Von den insgesamt 2.000 Internetauftritten zum Thema Garten stellten sich letztlich nur 700 Seiten als relevant heraus. Damit ist das Gartenweb eine vergleichsweise kleine Community, die zudem von den jeweiligen Sprachräumen begrenzt ist. Außerdem ist die Bereitschaft zur interpersonellen Kommunikation dort eher gering, für den Hobbygärtner ist das Internet lediglich ein Schaufenster auf die Gärten. Die farbenfrohe linkfluence-Map, die virtuelle Landkarte der acht ausgewerteten Länder und jeweils deren Garten-Blogosphäre, kam bei den Journalisten gut an. Auch die Marktforscher auf der Messe „Research & Results“ 2011 in München zeigten großes Interesse an der Studie und der linkfluence-Methode. Und Auftraggeber Bosch nutzt diese Studie mittlerweile gern intern für die Schulung von Marketing-Managern. PR Report Awards 2012 Ketchum Pleon Der für den Chemiekonzern Lanxess konzipierte „Issues Compass“ beobachtete, analysiert und bewertet kontinuierlich die Präsenz in deutschen und englischen Online- und PrintMedien von Themen, die für die Unternehmensstrategie relevant sind. Master Media Um sich als Partner junger Eltern zu etablieren, initiiert der Säuglingsnahrungshersteller die „Humana Happy Elternzeit“. Das Studienbuch mit den Ergebnissen einer Befragung durch das Institut für Demoskopie in Allensbach liefert umfassende Einblicke und stößt auf großes Interesse. präsentiert von 37 Events und Live-Kommunikation Corporate Media (intern / extern) FINALISTEN FINALISTEN Dederichs Reinecke & Partner Seit 2010 betreibt Win Race die Trabrennbahn Hamburg Bahrenfeld, die zuletzt immer mehr in der Versenkung verschwand. Die Agentur schickt als Trojanische Pferde so genannte Themenrenntage in die Medien und belebte so den Sport und die Austragungsstätte neu. Hoffmann und Campe Der CP-Dienstleister verantwortet für Merck bereits „M – das Entdeckermagazin“. Neu ist die iPad-App. Direkt eingebundene Fotos, Videos und weiterführende Links lassen die Leser in die Welt des Pharmakonzerns eintauchen. Edelman Der Raumduft „Brise Discreet“ von SC Johnson soll als modernes Wohnaccessoire fürs ganze Haus wahrgenommen werden. Ort der öffentlichen Duftinszenierung ist das Panoptikum in Hamburg. Unter dem Motto „Duftes Wachsfigurenkabinett“ haucht Masterparfumeur Christophe Laudamiel u.a. Barack Obama mit Düften neues Leben ein. Exit-Media Der „99 Fire Films Award“ soll helfen, McCafe vom Image der Muttermarke McDonald’s zu lösen. Zur Berlinale sind Kreative aufgefördert, zu dem Thema „Alles Gute beginnt mit einem guten Kaffee“ in 99 Stunden einen 99 Sekunden langen Film zu drehen. Das mediale Echo ist gewaltig. komm.passion KI.KA soll als Sender gesehen werden, der gesellschaftliche Verantwortung übernimmt. komm.passion organisiert den „1. Deutsche Ki.KA Kinder-Nachhaltigkeitstag“ in Anlehnung an den Deutschen Nachhaltigkeitspreis (Kooperationen mit kommerziellen Partnern waren für den öffentlich-rechtlichen Kinderkanal ausgeschlossen). 38 MasterMedia Um sich als Partner junger Eltern zu etablieren, initiiert der Säuglingsnahrungshersteller die „Humana Happy Elternzeit“. Das Studienbuch mit den Ergebnissen einer Befragung durch das Institut für Demoskopie in Allensbach liefert umfassende Einblicke und stößt auf großes Interesse. ZUCKER.KOMMUNIKATION OTTO GROUP Nachts auf Budenschau Geschäftsbericht 3.0 Für das Internetportal ImmobilienScout24 entwickelte die Berliner Agentur Zucker.Kommunikation eine außergewöhnliche Veranstaltung: Am 20. Oktober 2011 fand in der Hauptstadt die erste „lange Nacht der Wohnungsbesichtigungen“ statt. Interessierte konnten sich komfortabel und in kürzester Zeit über 150 attraktive Immobilien in acht Berliner Statteilen informieren. 50 Makler, Hausverwaltungen und Wohnungsgesellschaften öffneten dafür die Türen. Acht ShuttleBusse fuhren die 2.000 Teilnehmer vom Alexanderplatz aus im Hopon-hop-off-System zu den Immobilien. In den Bussen informierten Kiez-Guides die Wohnungssuchenden über die Geschichte der angesagten Stadtteile. Auf diese erfinderische Weise will ImmobilienScout24 seine Werte Transparenz, Effizienz, Inspiration und Empowerment kommunizieren. Zucker.Kommunikation sollte die Imagewerte durch eine aufmerksamkeitsstarke Kommunikationskampagne vermitteln und die Bekanntheit des Internet-Unternehmens in der Publikumspresse ansteigen lassen. Die Herausforderung bestand darin, ImmobilienScout24 als innovatives Unternehmen rüberzubringen, den hohen Serviceanspruch erlebbar zu machen und die Partner und Makler einzubinden. Schwerpunkt bildete das Portal als Medium selbst: Auf der Aktionswebsite wurden die Wohnungen im Vorfeld ausführlich präsentiert. Zudem spiegelte eine Facebook-Seite das Geschehen inhaltlich wider. Ganz unproblematisch verlief die Aktion jedoch nicht. Gentrifizierungsgegner protestierten gegen das Event. Doch Zucker.Kommunikation hatte zuvor ein auf Deeskalation ausgerichtetes Sicherheitskonzept in Zusammenarbeit mit der Polizei entwickelt. Kampagnenteams standen den Maklern unterstützend zur Seite und verteilten Brezeln – die an das traditionelle Einweihungsgeschenk aus Brot und Salz erinnern – an die Demonstranten. So wurde auf witzige Weise die friedvolle Botschaft vermitteltet. Fernsehen und Hörfunk berichteten über die Aktion ebenso wie die „Welt“, „Bild“, der „Tagespiegel“, der „Stern“ und „Brigitte“. Auch die Marketing-, Internet- und Immobilienfachpresse schrieb über die Veranstaltung. Die erste lange Nacht der Wohnungsbesichtigungen soll nicht die letzte bleiben. Endlose Zahlenkolonnen, schwarz auf weiß gedruckt, so sehen Geschäftsberichte aus. Aber nicht bei Otto. Bei der 1949 gegründeten Handels- und Dienstleistungsgruppe genießt der Geschäftsbericht als Schlüsselmedium von jeher einen hohen Stellenwert und ist entsprechend anspruchsvoll gestaltet. Für das vergangene Geschäftsjahr liegt jedoch nicht nur eine Printversion vor, sondern erstmals auch eine App. Der Geschäftsbericht der Otto Group erscheint jährlich zur Bilanzpressekonferenz im Juni und richtet sich an Journalisten, Geschäftspartner, die Finanzbranche und Mitarbeiter. Der Band legt die Unternehmenszahlen dar, gewährt darüber hinaus aber auch aktuell und lebendig-vielfältige Einblicke in die Konzernwelt. „Die Kraft der Verantwortung“ ist das Leitmotiv des Berichts 2010/2011, der sich in zwei Bücher teilt. Das Imagebuch „Verantwortung – Die Welt der Otto Group“ erzählt Geschichten aus den Unternehmensteilen in Hamburg, Chicago, Dongguan in China, Moskau und Benin, bebildert mit professionellen Fotografien und journalistisch fundiert erzählt. Während das optisch und haptisch ansprechende erste Buch auch Skurriles und Verblüffendes präsentiert, konzentriert sich das Finanzbuch unter dem Titel „Kraft – Die Zahlen der Otto Group“auf die Jahresbilanz und legt die Zahlen umfassend und klar dar. Den Geschäftsbericht, der ohnehin kontinuierlich konzeptionell weiterentwickelt wird, bereiteten nun vier Otto-Mitarbeiter in zehnmonatiger Arbeit erstmals für iPad, iPhones und Android-Smartphones auf. Schwebende Schlösser, springende Skifahrer und interaktive Spiele bietet die Geschäftsbericht-App, die dank Integration als Microsite auf der Unternehmens-Website auch an PC und Mac funktioniert. Die App schöpft alle Möglichkeiten aus: Videos, Podcasts, Animationen, Slideshows – die Bilanzzahlen sind natürlich auch abrufbar. Dabei orientiert sich die medienübergreifende Umsetzung des Berichts für gedruckte Medien, Tablet-PCs, Smartphones und für das klassische Internet jeweils am User-Verhalten und den spezifischen Möglichkeiten der Formate. Mit dieser Pionierleistung unterstreicht Otto überzeugend seinen Anspruch, die neuen Medien frühzeitig für sich zu nutzen und auf hohem inhaltlichen und technischem Niveau mit den Zielgruppen in Austausch zu kommen. PR Report Awards 2012 PR Report Awards 2012 Metro AG Ein Geschäftsbericht dient nicht allein der Finanzberichterstattung, sondern auch dem Imageaufbau. Besondere Aufmerksamkeit galt dem Effizienzund Wertsteigerungsprogramm „Shape 2012“. Ein Grafik- und ein Sprachgutachten sorgten für die rechte Qualität. Umsetzung: Strichpunkt und Ketchum Pleon. Ogilvy & Mather Die Agentur will sich mit dem Magazin „HowTo2“ als Meinungsführer innerhalb der deutschen Agenturlandschaft positionieren. Der Leitartikel „360-Grad-Kommunikation ist tot“ sorgt für Wirbel, japanische Broschur, Einklapper, Zeichenband und die ansprechende Bebilderung für haptischen und optischen Lesegenuss. 39 Low Budget FINALISTEN bite communications Im August 2010 vernichtete eine Flut die Manufaktur von Yeti in Görlitz. bite communications nahm für den Outdoor-Bekleidungs- und Schlafsackhersteller die SurvivalHerausforderung pro bono an und generierte die Aufmerksamkeitswelle, die das kleine Unternehmen benötigte, um nicht unterzugehen. Lottmann PR Eine unbekannte Modemarke, ein nach Schiffwracks tauchender Graf und kein Budget: Lottmann machen daraus für Kitaro Fashion und die Taucher von Arqueonautas (auch noch ein komplizierter Name!) eine tolle Story und gute PR, bei der auch Kevin Costner mitspielt. SCHLEINER + PARTNER Turmbau zu Freiburg Der älteste gotische Kathedralturm der Welt, der Freiburger Münsterturm, ist von Steinfraß zersetzt. Als im Sommer 2005 ein Maßwerkteil herabstürzt, ist klar, dass der Turm dringend saniert werden muss. Aber wo sollen die Millionen herkommen, die für die Sanierung notwendig sind? Und wie kann die Öffentlichkeit auf die Notsituation aufmerksam gemacht werden? Der Freiburger Münsterbauverein beauftragt Schleiner + Partner, das Thema in die Medien und die Bevölkerung zu tragen. Mit innovativen PR-Maßnahmen das Fundraising zu unterstützen und so eine Million Euro Spendengelder zusammenzubekommen, ist das finanzielle Ziel der Kommunikation. Um über mehrere Jahre hinweg wahrgenommen zu werden, folgt die Kampagne einer Choreografie aus spektakulären Leuchtturmaktionen und kontinuierlichen Maßnahmen. Zu den besonderen Aktionen zählen das Benefizkonzert des SWRSinfonieorchesters auf dem Münsterplatz 2007, die Kunstinstallation auf dem Münsterturm und die Fundraising-Aktion zu Erzbischof Robert Zollitschs 70. Geburtstag im folgenden Jahr. 2009 wird die Fernsehsendung „Wetten dass..?“ in Freiburg aufgezeichnet. Zur Fußball-WM 2010 startet die Testimonial-Kampagne mit Bundestrainer Joachim Löw. Zu den kontinuierlichen Maßnahmen zählen PresseUpdates, die Web-Kommunikation, die Begleitung des Merchandising-Verkaufs und von Steinpatenschaften. Ehrwürdige Institutionen sind ebenso eingebunden wie junge Künstler, die Bürger und Prominente. Schleiner + Partner nutzen die klassischen Kanäle ebenso wie die digitalen. Auch Word-of-Mouthund Dialog-Marketing und Urban-Space-Aktionen sind Bestandteil der Kampagne. Zusammengehalten wird alles unter dem Claim: „Wir bauen mit!“ Unternehmer, Studenten und Professoren, Sportler, Handwerker, Musiker, Schüler und Lehrer, Winzer, Medienschaffende, Ärzte, Banker, Nobelpreisträger und Kirchenvertreter aus der gesamten Region helfen bei der Sanierung ihres Wahrzeichens mit. Das Ergebnis, das dieAgentur Schleiner + Partner trotz minimalem Budget erreicht, überzeugt: Die PR-Maßnahmen generierten nicht nur ein über die Jahre anhaltendes öffentliches Interesse, sondern auch Spenden in ungewöhnlicher Höhe: 2,5 Millionen Euro kamen von Juli 2006 bis September 2011 zusammen. 40 PR Report Awards 2012 Zehn Jahre PR Report Awards Zehn Jahre PR Report Awards WIRTSCHAFTSGESCHICHTE IM SPIEGEL DES BRANCHENPREISES Themen und Akteure Ein Blick auf die ausgezeichneten Kommunikationskampagnen offenbart, was Wirtschaft und Gesellschaft, Unternehmen und Öffentlichkeiten seit Beginn des Jahrtausends bewegte – und wie sich die professionelle Kommunikation in dieser Zeit verändert hat. Von Sebastian Vesper Im April 2010 legte eine Aschewolke den europäischen Luftraum lahm. Der Ausbruch eines isländischen Vulkans mit dem unaussprechlichen Namen Eyjafjallajökull fesselte Flugzeuge an den Boden und Reisende auf Pritschen, unterbrach Versorgungsketten und Wirtschaftsströme. Ein Kontinent im Logistik-Chaos, der Schaden für viele Unternehmen gigantisch, die Situation nie geübt. In den internationalen Kommunikationsabteilungen glühten die Drähte. Blickt man mit etwas Distanz auf zehn Jahre deutscher Wirtschaftsgeschichte, so sind vor allem solche „Spots“ in Erinnerung geblieben. Unvorhersehbare, auch tragische Ereignisse fordern Menschen heraus, die in Unternehmen Verantwortung tragen, Kommunikatoren im Besonderen: der 14 Tage währende Ausnahmezustand bei der Deutschen Bahn während des Jahrhunderthochwassers zum Beispiel, die Katastrophe in einer Gletscherbahn in Kaprun oder ein Verdacht auf SARS in einer Boeing 747 aus New York im Anflug auf Frankfurt – Nominierungen in der Kategorie Krisenkommunikation und Issues Management (hier: 2003 bzw. 2004) erinnern an Ereignisse jenseits von Quartalszahlen, Börsenkursen und Fusionen. Auch klassische Krisen gehören in die ersten zehn Jahre der PR Report Awards: Der Skandal um Unicef und die Schmiergeldaffäre bei Siemens waren in der Sache unterschiedlich gelagerte Fälle, aber beides waren Beispiele dafür, dass hausinterne PR-Teams mit der Situation gut umgingen. Die Kommunikationsmannschaft von Unicef wurde 2009 als PR-Team des Jahres geehrt, Siemens 2011. Wie in einem Brennglas zeigt der Blick auf Nominierte und Gewinner in verschiedenen Kategorien zwischen 2002/03 und 2012, was Wirtschaft und Gesellschaft, Unternehmen und ihre Öffentlichkeiten in dieser Zeit bewegt hat. Unternehmen fressen andere, werden gefressen oder wieder ausgespuckt. Kommunikationsmanagement rückt dabei stärker ins Zentrum unternehmerischen Handelns.. Bayer spaltet die Chemie-Aktivitäten und das Polymergschäft 42 PR Report Awards 2012 unter dem Namen Lanxess ab (Gewinner in der Kategorie Interne Kommunikation 2005) und verleibt sich anschließend Schering ein (PRProfessional des Jahres und Kategorie Wandel 2008, Shorlist-Nominierung Kapitalmarktkommunikation 2007). DaimlerChrysler betreibt den Rückbau zu Daimler (PR-Team 2008). Linde hat es mit Übernahme, Neuausrichtung, Abspaltung und Internationalisierung zu tun (PRTeam 2007). Easyjet versucht, die Deutsche BA zu übernehmen (Finanzkommunikation 2004). Die Commerzbank schluckt die Dresdner (Shortlist Kapitalmarkt 2009). Wüstenrot & Württembergische identifizieren Jahre nach einer Fusion Gemeinsamkeiten (Wandel 2010). Altana trennt sich von Pfizer, übernimmt eine Chemiefirma und löst die Kommunikationsabteilung auf, die sich 2006 aufrecht als PR-Team des Jahres verabschiedet. Markenkommunikation etabliert sich jenseits reiner Produktwelten.. Im Zuge der Liberalisierung des Strommarktes müssen sich Stadtwerke zu Marken entwickeln und positionieren (Shortlist-Nominierung Wandel 2009). McDonald’s startet eine Kampagne für Transparenz (Langfristige PR-Strategie 2009). Eine junge Marke namens Bionade schreibt eine viel beachtete Erfolgsgeschichte (Langfristige PR-Strategie 2007). Henkel verordnet sich eine neue Corporate-Markenidentität (2008), viele andere tun es auch in diesen zehn Jahren. Es wird gerungen und gekämpft, um jeden Zentimeter Meinungshoheit, um Einfluss oder Marktanteil – wobei die Themen komplexer werden.. Die IG Metall sucht nach jungen Zielgruppen (Public Affairs 2004), desgleichen die Deutsche Rentenversicherung (2008). Stromversorger wie Vattenfall ringen mit der Politik um Emissionszertifikate (Public Affairs 2005). Im österreichischen Breitband-Sektor steht Regulierung auf dem Plan (2006), die Gesundheitsreform fordert die Kassenärztliche Bundesvereinigung heraus (Shortlist Public Affairs 2007). Außerdem geht es um „Sicherheit beim Online-Einkauf“, etwa für ebay (Krisenkommunikation und Issues Management 2007) oder die Versandapotheke Doc Morris (Healthcare 2003). ▷ PR Report Awards 2012 Gute Ideen sind genauso wichtig wie einprägsame Bilder. Zumal dann, wenn Themen komplex und nicht einfach zu vermitteln sind. 43 Zehn Jahre PR Report Awards ▷ Gewiss wirkt die eine oder andere mit einem PR Report Award ausgezeichnete Kampagne der vergangenen Dekade schon heute museal – denn Wirtschaft und Gesellschaft sind ständig in Bewegung. Andererseits sind viele der Themen, die in dieser Zeit herausragende PR-Programme inspirierten, nach wie vor aktuell, wie ein Blick auf Gewinner der Kategorie Public Affairs belegt: die Wahlbeteiligung bei Jugendlichen zum Beispiel (2003), das Waffenrecht (2010), Gentechnik (2011), Klimaschutz (2009), autofreie Zonen in Innenstädten (Shortlist 2011) oder HIV (Shortlist 2010). Zu den vielleicht schon vergessenen Aufregern in Medienberichten und Bevölkerung gehören in dieser Zeit ein G8-Gipfel in Heiligendamm im Juni 2007 (Issues Management 2008), der Bau einer Pipeline durch die Ostsee (Shortlist Krisenkommunikation und Issues Management 2009) und der Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche (Langfristige PR-Strategie 2006). Und wie schnell sich die Welt dreht, zeigt der Blick auf den PR-Newcomer des Startjahres 2003: Der wurde unter anderem dafür gewürdigt, dass er ein Forum für Vertreter der New Economy ins Leben gerufen hatte. Die Älteren erinnern sich... Die Juryentscheidungen zur Preisvergabe im Rahmen der PR Report Awards 2003 bis 2012 liefern nicht nur jeweils historische Momentaufnahmen – vom Firmenjubiläum im Zeichen schwieriger Vergangenheitsbewältigung bis hin zum Börsengang in einem anspruchsvollen Kapitalmarktumfeld. Vielmehr wird in der Langzeitbeobachtung auch deutlich, welche Herausforderungen für die moderne Unternehmens- und Organisationskommunikation in den Vordergrund treten: die Atomisierung und Digitalisierung von Medien und Meinungsbildung, die Macht von NGOs, das Aufkommen neuer Communities, neue Formen des Protests und eine allgemeine Beschleunigung der Dinge. Unternehmen müssen in diesem Umfeld einen Werte-Kompass entwickeln und Haltung vermitteln. Die Auszeichnung von Thomas Voigt (Otto Group) als PR-Professional des Jahres 2009 wollte ein Zeichen setzen für den erfolgreichen Umgang mit solchen Herausforderungen. In der Folge steht die Auszeichnung von Joachim Weith als PR-Professional des Jahres 2010 für eine zunehmende Rationalisierung und Entpersonifizierung von Unternehmenskommunikation. Waren die Anfangsjahre in dieser Kategorie von präsenten und prominenten Gestaltern wie Richard Gaul (2003), Eberhard Posner (2005) oder Heiner Springer (2007) geprägt, so hatte die Jury bereits 2008 mit Felix Gress eher ein Zeichen für die Verbindung von „Kommunikation und Management“ gesetzt – seinerzeit zulasten von Bekanntheit und „Promifaktor“. In der Tendenz agieren Kommunikationschefs heute abstrakter und arbeitsteiliger als noch vor zehn Jahren. Um nicht zu sagen: Sie wirken nach außen hin langweiliger als früher – weniger Sichtbarkeit, mehr „Management“, vom Monarchen zum Moderator.. Bereits beim langjährigen BMW-Kommunikator Gaul lobte die Jury unter anderem, wie Wissen und Abläufe innerhalb der Kommunikationsabteilung organisiert wurden. Die Verbindung von interner und externer Kommuni- ▷ PR Report Awards 2012 Handlungsmedien und Formate von Kommunikation entwickeln sich weiter. Das Wichtigste aber ist nach wie vor die Botschaft. 45 Zehn Jahre PR Report Awards Die nominierten und ausgezeichneten Kampagnen in zehn Jahren PR Report Awards bilden viele Themen ab, die Wirtschaft und Gesellschaft zwischen 2002 und heute bewegten. 46 ▷ kation sowie die Integration von Spezialisten unterschiedlicher Herkunft standen im Zentrum der Entscheidung für das PR-Team des Jahres 2003: Fujitsu Siemens Computers unter der Leitung von Barbara Schaedler. Und seit ein paar Jahren fallen in den Jurysitzungen der PR Report Awards, wenn es um die beste InhouseTeamleistung geht, häufiger Begriffe wie „Verschlankung“ und „Neuaufstellung“. Verstärkt hat sich zweifellos die Notwendigkeit, Communities zu organisieren, Gruppen hinter sich und die eigene Sache zu bringen. Hierbei haben vor allem innovative Ansätze und Konzepte von Agenturen neue Formen der Kampagnenführung hervorgebracht. War es im Healthcare-Bereich schon immer en vogue, Marketingkommunikation mit den Mitteln der Öffentlichkeitsarbeit zur „Aufklärung“ aufzupeppen („Initiative für…“), so schob sich das Prinzip der Aktivierung und Einbindung von Zielgruppen auch in der klassischen Produktkommunikation neben oder auch vor die althergebrachte Verlautbarung, bei der es allein um mediale Reichweite ging. Die in den letzten Jahren zunehmende Bedeutung von Events und Corporate Publishing, die sich in den ded zzidierten Wettbewerbskategorien niederschlägt, passen in dieses Bild. Auch der Aufstieg von Corporate Social Responsibility fällt in die verA ggangenen zehn Jahre. Bei den PR Report Awards wurde 2006 eine entssprechende Kategorie eingeführt; mit der Zeit kamen hier immer mehr und nach Meinung der Jury bessere Einreichungen. u Aus den Wettbewerbsbeiträgen ließen sich viele weitere Aspekte herauslesen. Ein letzter sei hier genannt, der spätestens seit Mitte des „Nuller-Jahrzehnts“ zu beobachten ist: Kampagnen operieren heute oft mit einem breiten Spektrum etablierter und neuer Instrumente, und Unternehmen und Organisationen sind durchaus bereit, dafür Geld auszugeben.. Traditionelle Handlungsmedien wie die gute alte Mitarbeiterzeitschrift wurden vielerorts grundsaniert, und mit Social Media sind ganz neue hinzu gekommen. Auch hier sind Agenturen häufig Vorreiter und Impulsgeber. Allen, die vom Social-Media-Hype in der Szene heute schon ein bisschen genervt sind, sei gesagt: Er reiht sich ein in die Entwicklung einer ungebrochen spannenden Disziplin PR, die seit den Anfängen der Bundesrepublik verschiedene Phasen durchlaufen hat und dabei stets von Prinzipien öffentlicher Meinungsbildung, Medienkultur und gesellschaftlich relevanten Themen geprägt wurde. Die PR Report Awards haben diesen Wandel zehn Jahre lang begleitet und reflektiert. Sie sind ein Spiegel der professionellen Kommunikationsarbeit im deutschsprachigen Raum in dieser Zeit: der großen und kleinen Themen, die Wirtschaft und Gesellschaft bewegten und bewegen. Eyjafjallajökull, jener unaussprechliche Vulkan in Island, konnte die Verleihung der PR Report Awards im April 2010 übrigens nicht wirklich trüben. Die allermeisten Gäste schafften es rechtzeitig zur Gala nach Berlin. Abgerechnet wurde ein Jahr später, als von der Aschewolke längst nichts mehr übrig war: TUI Deutschland erntete eine Shortlist-Nominierung in der entsprechenden Kategorie für ihr eingereichtes Projekt „160 Stunden Krisenkommunikation“. Und Klaus Walther, PRChef der Lufthansa, wurde in Berlin als PR-Professional des Jahres ausgezeichnet. Nicht nur wegen einer merkwürdigen Aschewolke, die in Erinnerung bleiben wird. ○ PR Report Awards 2012 s– Report Award R P re h a J 0 1 ert Bayer gratuli PR-Professionals und PR-Teams PR-Professionals und PR-Teams Daimler stellte das PR-Team des Jahres 2008. Es war der Abschluss eines harten Rückbauprozesses im Konzern, der auch den Kommunikationsbereich über Jahre hinweg in Atem gehalten hatte. PR-Professional des Jahres 2004: der damalige Regierungssprecher Béla Anda Er gestaltete die Kommunikation von BMW mehr als zwei Jahrzehnte lang souverän und zurückhaltend: Richard Gaul war 2003 der erste PR-Professional des Jahres bei den PR Report Awards. Neuausrichtung, Change Management, Ausbau der internationalen PR: nur einige der vielen Herausforderungen für das Team von Linde (2007). Joachim Weith, PR-Professional 2010: Bei Fresenius begleitete er nicht nur den Aufstieg in den DAX 30, sondern auch den Zukauf der HeliosKliniken und der US-amerikanischen Generikafirma APP Pharmaceuticals. „La ola“: Die Presseabteilung von Siemens durfte sich als PR-Team des Jahres 2011 feiern. Nach dem 2006 aufgedeckten Schmiergeldskandal hatte man monatelang unter Dauerbeschuss gestanden. Erst allmählich gelang es, den Blick der Öffentlichkeit auf das Umwelt-Portfolio des Traditionskonzerns zu lenken. Krise, Akquisition, Konzernumbau: Die Abteilung von Altana unter der Leitung von Thomas Gauly erlebte alles, was man erleben kann, und wurde kurz vor ihrer Auflösung ein würdiges Team des Jahres 2006. Eberhard Posner (Siemens) war PR-Professional des Jahres 2005, sein Lufthansa-Kollege Klaus Walther bekam die Auszeichnung im Jahr 2011. Barbara Schaedler und ihr Team wurden im Jahr 2003 ausgezeichnet, weil sie den Change-Prozess bei Fujitsu-Siemens nicht nur begleiteten, sondern aktiv vorlebten. Kommunikation rational und zugleich mit Herz zu gestalten: Dies gab den Ausschlag für Petra Rob (Metro) als PR-Professional 2006. OMV wurde binnen zwei Wochen zum führenden Erdöl- und Gaskonzern Westeuropas. Viel Arbeit für das „PR-Team des Jahres“ 2004. Thomas Voigt öffnete die Kommunikation bei Otto und begegnete einer veränderten Medienlandschaft, NGO und neuen Communities erfolgreich: PR-Professional des Jahres 2009. Lufthansa stellte das PR-Team des Jahres 2005, unter anderem, weil dort die größte Kapitalmaßnahme in der Airline-Industrie weltweit bewältigt wurde. Auszeichnung 2009: Das PR-Team von UNICEF hatte eine fast aussichtslos erscheinende Krisensituation gemeistert und die kommunikative Wende geschafft. 48 PR Report Awards 2012 Felix Gress, PR-Professional des Jahres 2008, zeigte in seiner Zeit bei BASF, dass Kommunikation und Management eben keine „zwei Welten“ sind. Heiner Springer (2007) hatte zuvor bei Bayer die Register gezogen und das Image der Holding souverän gestaltet. PR Report Awards 2012 Das PR-Team der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung unter der Leitung von Alexander Behrens rückte zahlreiche Projekte ins Licht der Öffentlichkeit, entwickelte Programme und Kommunikationslinien und organisierte Veranstaltungen. Dafür gab es die Auszeichnung als PRTeam des Jahres 2010. 49 PR-Agenturen PR-Agenturen Den Umsatz entgegen dem Branchentrend verdoppeln: Edelman zeigte, wie das geht, und bekam unter anderem dafür den news aktuell Award im Jahr 2011. Traditionell auf Consumer Marketing und Healthcare abonniert, hatte sich Deutschland-Chefin Cornelia Kunze (im Bild mit Frank Schönrock) angeschickt, auch in Technology, Corporate und Crisis Management Fuß zu fassen. Mit Wilde & Partner nahm 2008 erstmals eine Spezialagentur den news aktuell Award für die PR-Agentur des Jahres entgegen. Die Münchner waren bereits 2003, 2004 und 2006 nominiert. Auf dem Weg in die Champions League: 2004 staubte fischerAppelt den Gold Award ab. Wohl keine ehemals klassische Werbeagentur hat den Sprung in die PR so gut gemeistert wie Scholz & Friends mit ihrer Marke Agenda. Die setzte sich 2009 in einer knappen Wahlentscheidung der Jury gegen vier ebenfalls herausragende Kandidaten durch. Die erste Benchmark: Gewinner im Jahr 2003 und damit die allererste „PR-Agentur des Jahres“ in Deutschland war Fink & Fuchs. Die Jury lobte Struktur und Qualitätsziele, die Übertragung von Verantwortung, Aus- und Fortbildung und den markenorientierten Auftritt der Agentur. Die Wiesbadener hatten im Jahr davor 20 substanzielle Mandate gewonnen und nur drei verloren. 2007 freuten sich Sabine Richter und Volker Martens von Faktor 3 über die Auszeichnung. Die Agentur, die heute Ketchum heißt, ist Marktführer seit den 90ern. Sie firmierte unter anderem als Kohtes & Klewes, ECC Kohtes Klewes und ECC und beglückte die Szene lange mit dem Anspruch eines „dritten Weges“ zwischen Network und Inhaber-Bude. 2006 nannte man sich Pleon. Kategorienpate Carl-Eduard Meyer (2.v.r.) gratulierte Frank Behrendt und Timo Sieg. Im Eiltempo stürmten Joachim Klewes und Alexander Güttler mit ihrer komm.passion die Top Ten. Ihr Plan, nicht nur Agenturen zu kaufen, sondern Struktur und Kultur zu etablieren, überzeugte die Jury im Jahr 2005. 50 A&B One (im Bild Rupert Ahrens, Imran Ayata und Hartwin Möhrle) bekam die Auszeichnung im Jahr 2010. Man hatte nicht nur den Regierungswechsel in Berlin geschäftlich überraschend gut verdaut, sondern mit Erfolgen aus Public Affairs und Campaigning etliche Marketing-Kunden gewonnen. PR Report Awards 2012 PR Report Awards 2012 51 Ranking STATISTIK 2003 BIS 2012 In der Spur der Erfolge Im Laufe der Jahre haben immer mehr Unternehmen und deren Agenturen ihre Arbeiten bei den PR Report Awards eingereicht. In jeder Saison kommen neue Einreicher hinzu, die sich dem Urteil der Jury anvertrauen. Logisch, dass jene, die von Beginn an dabei sind, die beste Bilanz in Sachen Nominierungen und Auszeichnungen vorweisen. Eine Übersicht Einreicher Awards 5 ▽ 10 ▽ 15 ▽ 20 ▽ 25 ▽ 30 35 ▽ ▽ Manche setzen auf Wasserkraft. Andere auf Windenerg gie. Wieder andere auf Biomasse. Vattenfall setzt auf einen breiten Energiemix x. Denn indem wir alle Potenziale sinnvoll nutzen, können wir den steigenden Strombedarf decken und gleichzeitig den Ausbau erneuerbarer Energien besstmöglich vorantreiben. Mehr unter www.vattenfall.de/energiemix Ketchum Pleon1 Fink & Fuchs PR Edelman faktor 3 komm.passion Bayer Hochegger | Com achtung! fischerAppelt Hering Schuppener MMK Bell Pottinger Straub & Linardatos Hill & Knowlton Communications Otto Group Scholz & Friends Johanssen & Kretschmer A&B One Grayling Deutschland2 Atkon Klenk & Hoursch w&p Wilde & Partner CP/COMPARTNER Henkel Mc Donald’s Deutschland Merck OMV Siemens Daimler Zucker.Kommunikation Weber Shandwick 1 2 zusammen mit Pleon und Ketchum; zusammen mit Grayling Austria 52 Die Mischung macht’s: genau wie bei unserem Energiemix gewonnen nominiertt PR Report Awards 2012 Juryarbeit und Verfahren Juryarbeit und Verfahren JURYMITGLIEDER 2003-2012 Dirk Große-Leege (2003) Dr. Friedmar Nusch (2005) Dr. Carola Ackermann (2004) Dr. Alexander Güttler (2008, 2009, 2010, 2011, 2012) Torsten Oltmanns (2011, 2012) Rupert Ahrens (2003, 2004, 2008, 2009, 2010) Martin Hehemann (2010) Doreen Pankow (2006) Rüdiger Assion (2010, 2011) Prof. Dr. Dieter Herbst (2003, 2004, 2005, 2006, 2007) Dr. Laurin Paschek (2006, 2007) Stephan Becker-Sonnenschein (2010, 2011) Ralf Hering (2003, 2004, 2005, 2006) Markus N. Beeko (2010, 2011, 2012) Manfred Beeres (2008, 2009, 2010) Frank Behrendt (2007, 2008, 2009) Gunnar Bender (2011) SO TICKT DIE JURY Sie ist das Herzstück des Wettbewerbs: Die Jury der PR Report Awards entscheidet in geheimer Wahl über die Gewinner in den Kategorien. Einblicke in die gewissenhafte Arbeit eines unabhängigen Gremiums, das in jedem Jahr neu formiert wird 54 in zehn Jahren leicht gefallen wäre, ein Mitglied des Gremiums im folgenden Jahr nicht wieder zu fragen. Und dennoch lebt die Jury der PR Report Awards davon, dass die Gruppe in jeder Saison neu zusammengestellt wird. Erfahrene mit neuen Jurymitgliedern zu mischen, ist das Prinzip. Vor allem gilt es, dabei das Verhältnis von Agentur- und Unternehmensvertretern im Blick zu behalten. Stammplätze gibt es nicht. Vesper: „Nach spätestens fünf Jahren Jury-Zugehörigkeit in Folge ist erstmal Pause. Das haben wir all die Zeit konsequent durchgehalten.“ Zugleich gibt es mehrere Beispiele dafür, dass die Mitgliedschaft in der Jury an die Person und nicht an „das Amt“ gebunden ist: Mehrere Leute aus der Szene, die zwischenzeitlich mal ohne Job waren, haben ihre Juryarbeit in dieser Zeit fortgesetzt. Die kurzfristige Folge dieser Politik mag hier und da Verstimmung bei dem einen oder anderen „gefühlten Würdenträger“ aus der Szene sein, der eben nicht in jedem Jahr dabei sein kann; langfristig aber ist auf diese Weise eine konstruktive, inspirierte und praxisorientierte Arbeitsatmosphäre in den Sitzungen gesichert. Zweimal trifft sich die Jury der PR Report Awards zu Beginn eines jeden Jahres. An zwei ganzen Freitagen wird zunächst über die Finalisten und dann über die Gewinner entschieden. Zweistufiges Verfahren und klare Kriterien In Vorjuries werden dabei zunächst die Wettbewerbsbeiträge in den einzelnen Kategorien bewertet. Jede Vorjury hat eine Leiterin oder einen Leiter und ist angehalten, ihre Auswahl gegenüber dem Plenum kurz zu begründen. Im zweiten Schritt entscheidet das Plenum, welcher der maximal fünf Finalisten pro Kategorie gewinnt. Wer befangen ist, verlässt für die Diskussion der betreffenden Kategorie den Raum. Die Debatte ist offen, die anschließende Wahl geheim, die Kriterien klar: Inwieweit wurde das Ziel erreicht? Wie effizient war die Kampagne unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten? Und: Wurden dabei neue Wege beschritten? Entlang dieser Aspekte kristallisiert sich häufig bereits in der Aussprache ein Gewinner heraus. Aber es muss in der Runde nicht unbedingt Konsens herrschen. In der geheimen Abstimmung per Wahlzettel PR Report Awards 2012 Peter Polzer (2004) Dieter Pool (2004, 2005, 2006, 2007) Gabriele Hoffmann (2003) Jörg Howe (2012) Dirk Popp (2012) Ernst Primosch (2011, 2012) Brigitte Kammerer-Jöbges (2003, 2004, 2005, 2006, 2007) Lars Rademacher (2011) Hanning Kempe (2010, 2011, 2012) Ute Richter (2008) Sabine Klaas (2009) Claas Sandrock (2005, 2006, 2007, 2008) Joachim Klähn (2004) Jörg Schillinger (2004, 2005, 2006, 2007) Dr. Volker Klenk (2003) Jens Schuemann (2009, 2011) Christiane Dirkes (2004) Elisabeth Kohl (2004, 2005) Timo Sieg (2010, 2011) Dr. Christof Ehrhart (2006, 2007, 2008, 2009) Marc-Sven Kopka (2003, 2004) Thomas Stach (2010, 2011) Norbert Essing (2005, 2006, 2007, 2008) Gerd Koslowski (2009, 2010, 2011, 2012) Edda Fels (2006, 2007, 2008, 2009) Michaela Krcho (2003) Prof. Dr. Peter Szyszka (2012) Thomas Fichtl (2012) Olaf Kreße (2010, 2011, 2012) Adrian Teetz (2008, 2009) Stephan Fink (2003, 2004, 2005, 2007, 2008, 2009) Dr. Frank Laurich (2003) Heidrun Thoma (2011, 2012) Christina Fischbach (2010, 2011, 2012) Christian Löcker (2004) Beatrice Tschanz (2003) Alexander Fleischer (2005, 2006, 2007, 2008) Dr. Antje Lüssenhop (2007, 2008, 2009, 2010, 2012) Helmut Freiherr von Fircks (2005, 2006, 2007) Rainer Maassen (2010, 2011) Dr. Thomas Voigt (2006, 2007, 2008) Michael Frenzel (2011, 2012) Dr. Eckard Marten (2007, 2008) Nina Volles (2008, 2009) Christina Marx (2006, 2007) Astrid von Rudloff (2012) Eric Merkel-Sobotta (2008, 2009, 2010) Axel Wallrabenstein (2010, 2011, 2012) Lutz Meyer (2009, 2010, 2011) Klaus Walther (2003) Iris Bethge (2009, 2010, 2011) Persönliches Engagement Eine Ewigkeit schon steht der ICE außerplanmäßig im Bahnhof Offenbach. Draußen tobt das Sturmtief „Kyrill“. Bahn-Mitarbeiter verteilen Decken an die frierenden Fahrgäste. Nichts geht mehr. Stephan Fink aus Wiesbaden ist auf dem Weg nach Hamburg zur Jurysitzung der PR Report Awards 2007 und hat erst wenige Kilometer geschafft. Fink tippt die Nummer des Juryvorsitzenden in sein Handy. „Hallo Sebastian, sei mir nicht bös, aber wenn es nicht sein muss, steige ich jetzt am Gleis gegenüber in den Ersatzzug und bin in einer Stunde zu Hause. Falls die Sitzung morgen in Hamburg aber doch stattfindet, bin ich dabei.“ – „Die Sitzung findet statt, wir sind trotz der Naturkatastrophe beschlussfähig.“ – Pause, Rauschen in der Leitung. – „Gut, ich bleibe im Zug. Besorg mir eine Dusche.“ – „Mach ich. Gute Fahrt!“ Es sind Geschichten wie diese, die den Spirit in der Jury der PR Report Awards auf den Punkt bringen: volles Engagement für den Wettbewerb der PR-Wirtschaft, komme da, was wolle! Der Inhaber der Agentur Fink & Fuchs ist einer von rund 80 Jurorinnen und Juroren aus der Branche, die dem Preis in den vergangenen zehn Jahren seine Glaubwürdigkeit beschert haben: durch ihr unermüdliches, persönliches und professionelles Engagement in der Jury. „Wir können die Leistung der Jurymitglieder gar nicht genug würdigen“, sagt Sebastian Vesper, der das Gremium für die Jahre 2003 bis 2009 und 2012 zusammengestellt und geleitet hat. „Sie lesen in jeder Saison über den Jahreswechsel hunderte von Einreichungen, sie kommen bestens vorbereitet zu den beiden Sitzungen. Das ist harte Arbeit. Zeit ist sicherlich das Kostbarste, was PR-Leute aus Unternehmen und Agenturen geben können. Dass die Jurymitglieder diese Zeit investieren, ist alles andere als selbstverständlich.“ Über die Jahre haben die Mitglieder der verschiedenen Jurys durch viele Anregungen dabei geholfen, das Wettbewerbsverfahren zu verbessern. Beispielsweise wurde für die meist leidenschaftlich diskutierte Gold-Kategorie „PR-Agentur des Jahres“ ein Leitfaden zur Einreichung entwickelt, wodurch sich die Aussagekraft der zweiseitigen Bewerbungsschreiben deutlich verbessert hat. Bemerkenswert ist die Nachhaltigkeit dieses persönlichen Investments. Jurychef Vesper kann sich an keinen Fall erinnern, in dem es ihm Dr. Thomas Hillebrand (2003) Eva Podlich (2008, 2009, 2010) Martin Bredl (2003, 2004, 2005, 2006, 2007) Andreas Breitsprecher (2011, 2012) Christian Cordes (2010, 2011) Peter Dietlmaier (2005) Ulrich Gartner (2008, 2009) Richard Gaul (2004, 2005, 2006, 2007) Dr. Thomas Gauly (2005, 2009, 2010) Thomas Geiger (2003, 2004, 2006, 2007, 2008) Sabine Stadel-Strauch (2003, 2004, 2005, 2006, 2009) Sebastian Vesper (2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2012) Frank Weber (2005, 2006, 2008, 2009, 2010) Carl-Eduard Meyer Dr. Bettian Gneisz-Al-Ani (2007, 2008, 2009) (2003, 2004, 2005, 2006, 2008, 2009, 2011, 2012) Dr. Stephanie Wegener (2012) Dr. Oliver Graßy (2004, 2005) Kerstin Molthan (2003, 2004, 2005, 2008, 2009, 2010, 2012) Andreas Westermann (2012) entscheidet die einfache Mehrheit, jedes Jurymitglied ist sich selbst verpflichtet. Dieses Prinzip führt mitunter auch zu durchaus knappen Entscheidungen. „Mein Maßstab ist nicht ein Konsens von 25 Jurymitgliedern“, sagt Sebastian Vesper, „sondern, dass jedes Mitglied der Jury, wenn sie oder er persönlich gefragt wird, guten Gewissens sagen kann: Wir haben in der Endrunde jede Einreichung gewürdigt und besprochen, wir haben offen und fair diskutiert und abgewogen, und wir haben dann geheim abgestimmt.“ Vielleicht ist das der Grund, warum Menschen die Nacht im Zug verbringen, um nach einer schnellen Dusche an der Diskussion und Ab- PR Report Awards 2012 stimmung teilzunehmen. Einen großen Teil zu diesem besonderen „Jury-Spirit“ in zehn Jahren PR Report Awards beigetragen hat Carl-Eduard Meyer. Der Chef von news aktuell kam schon im ersten Jahr auf den Gedanken, eine Tradition zu begründen, die bis heute Bestand hat: das „Fischessen“, zu dem Meyer das Gremium auch dann einlud, wenn er nicht Mitglied war. Wenn sich im Restaurant von Karin Stroh am Hamburger Hafen am Vorabend der ersten Sitzung fast die gesamte Jury versammelt, erwartet sie eine kleine Entschädigung für ihre Mühen. Es gibt fangfrischen ○ Fisch – und zum Nachtisch Hamburger Rote Grütze. 55 Juryarbeit und Verfahren SEBASTIAN VESPER ZIEHT BILANZ „Du weißt nie, was passiert“ Nico Kunkel, seit Ende 2011 der Kopf beim PR Report, im Gespräch mit dem langjährigen Chefredakteur und Vorsitzenden der Jury der PR Report Awards Die Jury gehört zu den besonders sichtbaren Komponenten des Wettbewerbs. Wer oder was steht noch dahinter? Ein ganzes Team bei Haymarket. Ohne die professionellen Vorbereitungen der Event-Kolleginnen für die Jurysitzungen und die Verleihungen zum Beispiel könnte der Wettbewerb gar nicht stattfinden. Letztlich sind die PR Report Awards ein Gemeinschaftswerk von Juroren, Sponsoren und natürlich den Einreichern. Zuletzt hatten wir 16 Prozent mehr Wettbewerbsbeiträge als in der Saison davor. Darüber freue ich mich. Besonders schön aber ist, dass es immer mehr verschiedene Einreicher sind – darunter viele, die zum ersten Mal mitmachen. Gab es eine Jurysitzung, die Dir besonders in Erinnerung bleibt? Spaß gemacht haben sie alle. Einmal ist mir die Sache in der zweiten Sitzung kolossal um die Ohren geflogen, völlig überraschend. Da verselbstständigte sich plötzlich eine Art Protesthaltung: Ich hätte mir nicht genug Mühe gegeben, zwischen den beiden Treffen mehr Hintergrundmaterial für die ins Auge gefassten „PR-Professionals“ zur Verfügung zu stellen. Zum Glück ist mir das nur einmal passiert. Wie behält man 20 oder 25 PR-Leute im Griff? Du weißt nie, was passiert. Das macht es ja gerade spannend. Wichtig ist, trotz aller Routine immer Respekt vor der Situation zu haben. PR-Menschen sind emotional und rhetorisch stark, Du kannst sie unmöglich steuern. Wenn die Stimmung kippt und jemand den Vorschlag macht, die Kanzlerin als „PR-Professional“ auszuzeichnen, und dann alle auf den Tisch klopfen, dann kannst Du es eine Weile laufen lassen und hoffen, dass jemand aus der Gruppe in Deinem Sinne eingrätscht. Meistens passiert das auch. Warum keinen Award für Merkel oder Gauck? Weil sie nicht der Berufsgruppe angehören. Andere Preise haben das Prinzip entdeckt, die nach Anerkennung lechzende PR-Szene mit fremden Federn zu dekorieren. Das ist erfolgreich und auch legitim. Wir tun es bewusst nicht. Das Kategoriensystem hat sich in zehn Jahren verändert, ist aber in den Grundzügen erhalten geblieben. Ist es mit Blick auf die dynamischen Veränderungen der PR Zeit für einen radikalen Bruch? Warum nicht, aber das will gut überlegt sein. Die Kategorien müssen mit den Hypes gehen, aber sie müssen auch Kontinuität und Anschlussfähigkeit signalisieren. Anders gesagt: Kategorien dürfen ihrer Zeit nicht voraus sein. Das ist nicht leicht in einer Szene, in der jeder von sich behauptet, seiner Zeit voraus zu sein. Wohl wahr. Die über mehrere Jahre schwierige Preisvergabe in Bereichen wie „Wertschöpfung“ oder „Bewegtbild“ zeigt, dass es mitunter zu früh sein kann, eine neue Kategorie zu schaffen, einfach nur weil die ganze Branche gerade danach schreit. Andererseits boomt „Social Me- 56 „Du kannst PR-Menschen nicht steuern“: Nico Kunkel und Sebastian Vesper dia“ momentan als Kategorie. Mir ist es aber wichtig, neben solchen „Instrumenten“-Kategorien die bleibenden Handlungskontexte von Kommunikationsarbeit abzubilden: Wandel, Public Affairs, Consumer Marketing oder Issues Management. Warum findest Du das wichtig? Weil es einem PR-getriebenen Verständnis von Kommunikationsmanagement Profil verleiht. An den Kategorien der PR Report Awards sieht man übrigens auch, wie sich der deutschsprachige Markt vom angelsächsischen unterscheidet: Setzt man dort nach wie vor auf industriell geprägte Klassifizierungen wie „Best mid-size consultancy of the year“, so stehen hierzulande eher Sinn und Inhalt von Kommunikationskampagnen im Vordergrund. Es sind nicht Apparate, die wir auszeichnen, sondern Menschen in Unternehmen und Agenturen mit ihren Ideen. Welche Awards-Verleihung vergisst Du nie? 2009, als ich auf der Bühne Abschied als Chefredakteur nahm. Und natürlich ein paar Jahre zuvor die Gala zum Fünfjährigen, als durch einen kleinen Fehler die Presseinfo mit allen Gewinnern 24 Stunden zu früh ins Netz ging. Es war übrigens eine der besten Partys, die Gäste haben prima mitgespielt. Aber das ist alles History – sag Du mir, wie es 2013 und in den folgenden Jahren wird! Das wird sich zeigen, ich schlüpfe in buchstäblich große Schuhe. Aber ich freue mich sehr darauf. Im letzten halben Jahr, seitdem ich beim PR Report bin, habe ich in Berlin, Hamburg, in ganz Deutschland, viele spannende Leute aus der Branche kennengelernt, die mich auf gute Ideen gebracht haben — nicht nur, was die Awards betrifft. Ich finde beispielsweise interaktive Elemente, auch unterm Jahr, charmant. Den ○ Preis entwickeln wir im Awards-Team weiter. PR Report Awards 2012 Die Gala Die Gala Kerstin Jarosch (oben, heißt heute Bäuml und lebt in Augsburg) organisierte die Premiere im Jahr 2003. So manche Hostess (unten) ist seit der ersten Stunde mit von der Partie. HINTER DEN KULISSEN Teamarbeit im Detail Sie ist der Höhepunkt einer jeden Saison: die Galaveranstaltung zur Verleihung der PR Report Awards in Berlin. Ein Zusammenspiel vieler Gewerke für eine (möglichst) perfekte Show. Lampenfieber und Gänsehaut gehören bei den Machern auch nach zehn Jahren noch dazu. Von Sebastian Vesper Es gibt ihn nur einmal im Jahr, rund um die Mittagszeit am Tag einer Awards-Verleihung: jenen magischen persönlichen Moment. Während die Gäste der Abendgala noch im Flieger, auf der Autobahn oder beim Kundentermin in der Hauptstadt unterwegs sind, schlüpft der aufgeregte Redakteur durch die Absperrung in den Veranstaltungsraum. Drinnen herrscht konzentrierte Geschäftigkeit. An den Aufgängen der Bühne wird noch geschraubt, das Gestänge mit den vielen Scheinwerfern, die später Moderator, Sponsoren und Gewinner ins gleißende Licht tauchen werden, wird in die Höhe des Raumes gehievt. Tische werden nach und nach eingedeckt; hier fehlen noch Hussen für die Stühle, dort wird eine wackelnde Tischplatte ersetzt. Über Funk dirigiert die Bankettchefin das Personal. Hostessen verteilen die handgeschriebenen 58 Tischkarten. Auf ihren Listen streichen sie Namen durch und schreiben neue dazu. An Tisch 17 hat sich jemand in letzter Minute für das vegetarische Menü entschieden, an Tisch 41 wird ein Gedeck ausgehoben, weil der Gast in den USA festsitzt, an Tisch 53 wird schnell ein Stuhl dazu gestellt. Kaum zu glauben, dass hier in wenigen Stunden 500 oder 600 Menschen Platz nehmen und eine funktionierende Bühnenshow sehen werden. Das Eventteam von Haymarket ist mitten drin und hat die Lage im Griff. Das Handy steht nicht still. „Wir liegen gut in der Zeit“, beruhigt die Eventproducerin den Chefredakteur. Es ist der Moment, in dem gestandene Redaktionsmenschen erkennen, dass sie selbst nichts ausrichten können. Einfach vertrauen auf die Erfahrung der Kolleginnen, die PR Report Awards 2012 schon viele unvorhergesehene Situationen gemeistert haben. Durchatmen. Vielleicht mal auf die Bühne gehen, zur Beruhigung, ans Rednerpult. Das Licht geht an. Hier also wirst du nachher stehen und in die Menge blicken. Das Licht der Scheinwerfer blendet. Es fühlt sich trotzdem gut an. Die Moderatorin trifft ein. Der Off-Speaker ist schon da und geht mit dem Redakteur das Manuskript durch, das in wochenlanger Arbeit entstanden ist: „Burson-Marsteller – wie spreche ich das richtig aus?“ Börsnmarställer, aha. Notizen, Streichungen, Ergänzungen. ▷ PR Report Awards 2012 59 Die Gala Die Gala In den ersten Jahren wirkten die Event-Profis aus London (oben mit Producer Katja Marquard) an der Inszenierung mit. Bald wurde das Grand Hyatt (Saalplan rechts) zu klein. Oben eine handgeschriebene Bühnenskizze, in der Mitte der Blick vom Regiepult in den Saal des Maritim. Rechts die Moderatoren Christiane Backer (2003), Thomas Hermanns (2007), Sonya Kraus (2008), Ulrich Wickert (2009), Markus Lanz (2010) und Ruth Moschner (2011). Hinter den Kulissen ist jedes Detail wichtig: zum Beispiel Tischnummern (oben Mitte). ▷ Auf der Leinwand läuft ein Trailer. Zu leise. Man kann an den hinteren Tischen nichts hören. Lautsprecher-Aussteuerung, die Rückkopplung pfeift durch den Saal. Dann eine Windows-Fehlermeldung auf der Leinwand. Wenn das im Live-Betrieb passiert… Keine Sorge, beruhigt die Eventproducerin, wir haben einen zweiten Rechner als Backup synchron mitlaufen, da können wir im Notfall jederzeit umschalten. Erfahrung aus zehn Jahren. Gut zu wissen. Es sind hunderte von Details, die eine reibungslose Preisverleihung ausmachen. Und man staunt, welche Learnings sich im Laufe eines Jahrzehnts einstellen. Relativ früh machte das Team zum Beispiel die Erfahrung, dass das Servicepersonal um Himmels Willen davon abzuhalten 60 ist, die Tischnummern von den Tischen zu entfernen, sobald alle Gäste Platz genommen haben. Bei einer Hochzeit mag das Usus sein, während einer laufenden Awards-Verleihung aber erschwert es den emsigen Hostessen, im Dunkel des proppenvollen Saals die Sponsorenvertreter auszumachen, um sie kurz vor ihrem Auftritt dezent vom Tisch an den Bühnenrand zu lotsen. Ein simples, aber wichtiges Detail, auf das man erst mal kommen muss. Generalprobe. Auch die Moderatorin ist das Skript mit dem Redakteur auf korrekte Aussprache durchgegangen, Seite für Seite. „Soll ich dann eher hier stehen oder dort?“ Wichtig ist es, die Gewinner auf der Bühne binnen weniger Sekunden fototauglich zu gruppieren. Eine Hos- PR Report Awards 2012 tess spielt beim Schnelldurchlauf den Sponsor oder das Jurymitglied, der Redakteur springt als Gewinner ein und reckt die Trophäe in die Höhe. Kategorie für Kategorie. Auf der Empore gibt der Regisseur knappe, eindeutige Kommandos an sein Team wie ein Kapitän auf der Brücke. Bitte nochmal zurück zum Anfang der letzten Kategorie. Unten decken sie die letzten Tische ein. Das Saalkamera-Team ist in Position. Neun Monate dauert ein Awards-Zyklus: Jury formieren, Location festlegen, Wettbewerbsausschreibung, Einsendeschluss (ohne Verlängerung), Einreichungen erfassen, laufende Nummern auf jedes Einzelstück der mitgelieferten Materialien kleben, zwei Jurysitzungen, Wahlzettel auswerten, Skript schreiben, verschiedene Menüs probieren, die PR Report Awards 2012 Moderatorin briefen und vieles mehr. Die Gala ist der Höhepunkt, hier läuft alles zusammen. Ein Film mit Impressionen von den Jurysitzungen als Einspieler. Die kurzen Würdigungen im Skript aus der Feder der Redaktion, umgetextet von „lesbar“ in „sprechbar“. Die Dokumentation aller Finalisten aus mehreren hundert Einreichungen. Bei Haymarket arbeiten das Eventteam, die Redaktion und der Publisher Hand in Hand, um den Nominierten und Gästen in jeder Saison einen schönen Abend zu bereiten. Dazu gehört auch die Spannung: Niemand darf vorher wissen, wer gewonnen hat. Ausnahmen: der „PR-Professional des Jahres“ und das „PR-Team des Jahres“. Sind sie schon eingetroffen? Aufatmen: Der ▷ 61 SIMPLY CLEVER Die Gala Ausgezeichnet in der Kategorie „Komfort und Raumangebot”. Proben für die Bühnenshow (oben, in der Bildmitte Producer Svea Zahn), Backup-Rechner für die LeinwandPräsentation (links): Wenn die Gäste das Foyer betreten, hat Off-Speaker Tom Vogt längst alle Ausspracheregeln drauf. ▷ Professional wurde an der Rezeption gesichtet, das Team hat nach der Bekanntgabe seiner Quartalszahlen gerade noch den Flieger erwischt und wird nach dem Hauptgang erwartet. Jede Awards-Verleihung ist nur so gut wie die Gäste und die Stimmung, die sie mitbringen. Diesen Faktor kann man nicht planen, nicht einmal einschätzen. PR-Leute sind kommunikativ und freuen sich darauf, einander in jedem Frühjahr bei den PR Report Awards zu begegnen. Das sind gute Voraussetzungen. Aber jedes Jahr ist anders. Wie werden die Leute heute drauf sein? Kurz vor Beginn des Empfangs. Im Halbdunkel des Saals brieft die Eventproducerin Sponsoren und Jurymitglieder. Wann muss ich auf die 62 Bühne? Was muss ich tun? Wo soll ich stehen? Nebenan in der Küche arbeiten sie auf Hochtouren an der Vorspeise. Draußen im Foyer beginnt der Empfang. Der Redakteur steht am Ende des roten Teppichs, über den mehrere hundert Besucher zum Aperitiv schreiten. Fotos vor der Sponsorenwand. Lächeln, Händeschütteln. Es ist der zweite besondere Moment dieses Tages. Kurze Umarmung mit der Eventproducerin: toi, toi, toi. Vertrauen darauf, dass alles vorbereitet ist, dass jedes Detail sitzt und dass jeder jetzt seinen Job tun wird, vom Regisseur bis zur Hostess. Lampenfieber ist wichtig. Du kannst als Redakteur jetzt nichts mehr tun. Alles ist vorbereitet. ○ Dann öffnen sich die Türen zum Saal. PR Report Awards 2012 ŠKODA. Partner der PR Report Awards 2012. Herausragende Leistungen verdienen Anerkennung. Besonders jene, die in ihrem Bereich Maßstäbe setzen. Genau wie der ŠKODA Superb Combi hinsichtlich Fahrkomfort, Raumangebot und Ladevolumen innerhalb unserer Modellauswahl. Am besten, Sie überzeugen sich selbst bei einer Probefahrt. Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrem ŠKODA Partner, unter 0800/99 88 999 oder www.skoda-auto.de Kraftstoffverbrauch für alle verfügbaren Motoren in l/100 km, innerorts: 14,4–5,4; außerorts: 7,8–3,8; kombiniert: 10,2–4,4; CO2-Emission kombiniert in g/km: 237–114 (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007). Abbildung zeigt Sonderausstattung. SKO12-043-12_Suberb_Combi_Festschrift_PR_Report_Awards_230X302_ofv2_4c.indd 1 27.03.12 15:06 Die Gala Hubert Burda Media LUX* Island Resorts Fürstenberg Institut Qatar Foundation Deutscher Brauerbund Deutscher Industrie Service Kneipp BASFI Hamburg Bitburger Johnsen&Johnsen Chivas Regal f6 L&M Krombacher s.Oliver Grand Marnier Comma Clevergy Austrade Kraft Foods Marlboro Navigon Wernesgrüner Deutsche Bank ABSOLUT VODKA LEGO freundin Deutsche Telekom Coloplast König der Löwen OLYMPUS Surgical Deutscher Kaffeeverband DFB Kulturstiftung Kulturstadt Lübeck Sie moderierte die PR Report Awards 2004, 2005, 2006 (Foto) und 2012 Köstritzer Weltvogelpark BARBARA SCHÖNEBERGER „Ich mag die Atmosphäre“ Frau Schöneberger, Sie haben die Galaveranstaltungen der PR Report Awards 2004, 2005 und 2006 moderiert. Worauf freuen Sie sich in diesem Jahr? Ich freue mich wahnsinnig auf die Gäste der diesjährigen PR Report Awards! Ich erinnere mich gerne an die vergangenen Jahre. Die Gäste und ich haben zwar nicht wirklich viel Zeit gemeinsam auf der Bühne, aber die Leute sind sehr lustig und charmant. Das Publikum ist feierbereit. Außerdem ist das wie in jeder anderen Branche eine Gesellschaft, die sich untereinander kennt, was natürlich für die familiäre Atmosphäre gut ist. Was finden Sie an PR-Menschen gut? Sie können mit wenigen Worten viel zum Ausdruck bringen – ganz im Gegenteil zu mir, anscheinend wurden mir mehr als die statistischen 16.000 Worte pro Tag zur Verfügung gestellt als manch anderen Frauen. 64 MMK – Gewinner dreimal in 2003, und 2012 nominiert MMK – Finalist 2003, 2004, 2006, 2009, 2012 Wir machen Inhalte. Seit 20 Jahren. Männer und Frauen der PR-Branche können auch gut feiern, meistens fingen die Feiern ja erst richtig an, wenn ich leider schon weg musste. Zumindest habe ich in den Nachgesprächen gehört, dass die AfterShow-Party der PR Report Awards legendär ist und lange geht. Können PR-Leute etwas von Entertainern lernen? Was ich grundsätzlich bei Veranstaltungen immer bemerke, ist doch der Drang der meisten Leute, die es nicht gewohnt sind auf der Bühne zu stehen, diese sobald wie möglich wieder verlassen zu wollen. Den meisten ist wesentlich wohler, wenn sie nicht im Rampenlicht stehen. Das merkt man übrigens auch immer daran, dass sich die Leute auf der Bühne ganz nach hinten stellen und dabei fast in die Rückwand reinfallen. Auch PR-Leute können in dieser Hinsicht noch etwas lernen, auch wenn es in dieser Branche vielleicht mehr „bühnensichere“ Exemplare gibt als anderswo… PR Report Awards 2012 Wir gratulieren zu 10 Jahren PR Report Awards. An der Alster 47, 20099 Hamburg, www.mmk-pr.de, Tel.: +49 (40) 318 04-0, Mail: [email protected] Impressionen 2003-2011 Impressionen 2003-2011 Familientreffen: Für die unverwechselbare Stimmung bei den PR Report Awards sorgt das Team von Dagmar Schlenker (untere Reihe, 2. Bild von links, mit Publisher Jan Philipp Rost). Das Spektrum der Gäste reicht von Branchen-Legenden (unten links: Günter F. Thiele, ABC) bis zu den Newcomern ihrer Zeit (oben rechts: Daniela Hinrichs, Xing). Dass Norbert Essing (obere Reihe, 2. Bild von rechts, in der Mitte) entgegen mancher Behauptung doch nicht ganz unsichtbar ist, beweist der Schnappschuss mit Frank Stadthoewer und Carl-Eduard Meyer von news aktuell. Oben im 2. Bild von links: Haymarket-Gründer Lord Heseltine im Gespräch mit PR-Dame Hannemie Stitz. Mittlere Reihe, 2. Bild von links: Uwe Förster, Chefredakteur und Gastgeber in den Jahren 2010 und 2011. ▷ 66 PR Report Awards 2012 PR Report Awards 2012 67 Impressionen 2003-2011 Impressionen 2003-2011 ▷ Aus dem geliebten Grand Hyatt am Potsdamer Platz (mittlere Reihe, 2. Bild von rechts) musste die Gala schon nach wenigen Jahren ausziehen: Der Saal war zu eng geworden, weil die nominierten Teams inzwischen gruppenweise auftreten (links oben, Mitte rechts). Auf der After-Show-Party feiern Gewinner und Nominierte gemeinsam (untere Reihe). 68 PR Report Awards 2012 PR Report Awards 2012 69 Danke. Zehn Jahre PR Report Awards: An dieser Erfolgsgeschichte haben alle Einreicher, alle Partner, alle Teilnehmer der Verleihungen und alle Mitglieder der Wettbewerbsjurys in dieser Zeit mitgeschrieben. Seit 2003 feiert sich die Branche in dem Rahmen, der ihrer Leistung und Innovationsfähigkeit gebührt. Kategorien, Ausschreibungsmodalitäten und Dramaturgie werden in jeder Saison weiter entwickelt. Das Team von Haymarket freut sich auf die PR Report Awards 2013. Mehr unter www.prreportawards.de. Wir sagen achtmal Danke. Als Agentur mit den meisten Nominierungen. Und jetzt: Daumen drücken für die Preisverleihung. 72 PR Report Awards 2012