Pernausches Wochenblatt.
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Pernausches Wochenblatt.
Pernausches Wochenblatt. Das Pernausche Wochenblatt erscheint an jedem Sonnabend. Der Pränumerationspreis be trägt fürs ganze Jabr 3 Rbl., für Pernau mit der Zustellung ins Haus 3 Rbl. 30 Kop., mit M t7 Versendung durch die Post 4 Rbl. 50 Kp. S.-M. Bestellun gen auf dasselbe werden ange nommen in allen resy. Postäm tern des Reichs und in Pernau bei dem Buchdrucker W. Borm. Sonnabend, den 28. April IUKS ner) abgeschafft werden. Mit diesen wurde bis her ein großer Luxus getrieben, indem man P e r n a u , 27. April. Nachdem die Eisdecke einem etwas höher gestellten Offizier zwei oder unserer Bucht bei einem schwachen NO.-Winde drei solcher Diener zutheilte. Statt ihrer sollen circa 1 Meile seewärts getrieben worden, gelang in Zukunft die Offiziere eine entsprechende Geld es am 24. d. M. der Hannöverschen Galliot „An entschädigung erhalten. Ferner soll künftig die na", Capt. M. I. Poelmann, von Flensburg mit Beurlaubung im Heere in einem bedeutend erwei Ballast, an I. Jacke Co. adressirt, unsern terten Maßstabe geschehen, die Weise der Rekru Hafen zu erreichen, und eröffnete demnach die dies tenaushebung größere Veränderungen erfahren, besonders aber die Verproviantirung der Trup jährige Navigation. pen und ihre Ernährung, wenn sie auf den Dör R i g a , 21. April. ( H a n d e l s b e r i c h t . ) Flachspreise: Krön 40 Rubel, Wrack 37 Ru fern in Quartier liegen, bedeutend gebessert wer bel, Dreiband 32 Rubel. Ohngeachtet die Preise den. Ist der wohlwollende und zugleich prakti also abermals um 1 Rubel ermäßigt worden, sche Sinn des jetzigen Kriegsministers nicht genug bleibt der Umsatz der Wechsel - Course wegen anzuerkennen, so können wir doch nicht umhin noch immer schleppend. Hanfpreise: Rein, zu hoffen, er werde seine ganze Theilnahme auch 31»/? Rubel, Ausschuß 30 Rubel, Paß 29»/? der moralischen Hebung des Soldatettstandes zu Rubel pr. Berkowiz. Getraidepreise: Rog wenden, und besonders dazu mitwirken, daß die gen, Russ. "6/i?pfd. z Rubel pr. 15 Tschtw. Dienstzeit des gemeinen Soldaten verkürzt und Gerste, Kur. ^/io2pfd. 92. Rbl. pr. 16 Tschtw. der Soldatenstand nicht ferner als eine Art von Hafer, Russ. ^/?spfd. 83 Rbl. nominell pr. 20 Strafanstalt betrachtet werde, der man vorzugs Tschetw. S ä e s a a t : 9^2 Rbl. und Schlagsaat weise schlechte Individuen als Rekruten übergiebt. Ein gemeiner Soldat, der nach beendigter fünf 6 2/2 Rbl. S. contant pr. Tonne. (Rig. Z.) R e v a l . Nach aus St. Petersburg eingetrof zehnjähriger Dienstzeit entlassen wird, befindet sich fener Nachricht ist daselbst vor Kurzem unser ehe in einer mißlichen Lage. Er ist zu alt und stumpf, maliger Civil-Gouverneur, Herr Geheimrath I. um noch etwas zu lernen, und zu sehr dem bür von Grünewaldt, nach langjährigen Leiden gerlichen Leben entfremdet, um sich noch als ein nützliches Glied demselben einzureihen. Ohne Exi mit Tode abgegangen. (Rev. Z.) S t . P e t e r s b u r g . Es werden, wie die „ S t . stenzmittel muß er nothwendig dem Gemeinwesen Petersburger Zeitung" schreibt, verschiedene Re zur Last fallen. — Die Newa ist am 16. April in ihrem gan formen im Militairwesen beabsichtigt. So sollen zen Laufe vom Eise frei geworden. Im Ladoga z. B. die sogenannten Denschtschiki (Offiziersdie Inländische Nachrichten. 126 see ist von Schlüsselburg aus, so weit das Auge reicht, kein Eis zu sehen. Der Fluß Wolchow und der ihm benachbarte Theil des Ladogakanals wurde am 16. April vom Eise frei. Am 4. April ging die Ssura und am 29. März die Gshat bei einer Höhe von 2^ Arschin und die Wasusa bei einer Höhe von 8^ Arschin über den gewöhnli chen Wasserstand auf. (Rev. Z.) S t . P e t e r s b u r g . Der „Russ. Bote" ent hält die Nachricht, daß im Juli dieses Jahres die erste allgemeine Versammlung Russischer Aerzte und Naturforscher in Moskau stattfinden wird. (Rig. Z.) M o s k a u . Die Zahlungseinstellung von A. Marc Co. in Moskau, welche früher widerrufen, wird nun bestätigt. Das Haus zählte bis vor Kurzem zu den größten Firmen der Gegenwart und übte in Moskau einen geradezu dominirenden Einfluß. Die Passiven belaufen sich auf Millionen. — Der Stand der Masse dieses Hauses liegt überaus un günstig, indem sie kaum 5^ für die Gläubiger in Aufsicht stellt. In Petersburg ist lediglich die Firma I. E. Günzburg mit 25,000 Rbl. bethei ligt, sonst fast nur der Platz Moskau selber und das Ausland. Das Fallissement ist dadurch her beigeführt worden, daß der Chef des Hauses an einen Schwager 700,000 Rbl. verloren hat. Da die Passiva indeß nach dem vorliegenden Status überhaupt nur ca. 700,000 Rbl. (?) betragen, so würde sich daraus ergeben, daß das Haus eigent lich schon vor. dem eben angeführten Verluste sein Vermögen eingebüßt hatte, und zwar ist dies, über einstimmenden Nachrichten zufolge, durch enorme Speculationen in Russischen Eisenbahnen gesche hen. — In der Fallitmasse Clementz, Tunder ä: Co. in Petersburg werden die Activa auf 1,478,800 S.-Rbl., die Passiva auf 1,187,800 S.-Rbl. an gegeben, so daß sich ein Ueberschuß von 291,000 S.-Rbl. herausstellen würde. Die unter der Fir ma Carl Clementz, Löh Co. in Quellenstein be triebene Tuchfabrik ist dabei mit 1,036,200 S.Rbl. eingeschätzt, und zwar nach wiederholten An gaben um etwa die Hälfte über den Liquidations werth, so daß die Unterbilanz sich auf ppt. 250,000 S.-Rbl. belaufen dürfte. Deutsche Handelsplätze interessiren sich bei der Masse: Hamburg mit etwa 280,000 S.-Rbl., Berlin mit etwa 22,000 S.-R., Dresden mit etwa 9000 S.-Rbl., Elberfeld mit etwa 10,000 S.-Rbl. und Libau (Lübeck!) mit etwa 1000 S.-Rbl. (Rig. Hand.-Z.) — Die Anlegung neuer Telegraphen-Linien ist für folgende Distancen von der Staatsregierung bestätigt worden: von Malmysche bis Wiatka, 281 Werst; von Wosnessensk bis Petrosawodsk, 129 Werst; von Kusnetzowa bis Archangel, 528 Werst; von Nowaja-Ladoga bis Kusnetzowa, 384 Werst; von Saratow bis Zarizyn, 366 Werst; von Za rizyn bis Nowa-Tscherkask, 412 Werst; von War schau bis Luck, 395 Werst; von Omsk über Tomsk, Krasnojarsk bis Jrkutsk 2476 Werst und Tjumen bis Omsk 632 Werst. Die Kosten dieser Li nien belaufen sich auf 459,883 Rbl. 52 Kop. W a r s c h a u , 29. April. Heute am Geburts tage des Kaisers, veröffentlicht der officielle „Dziennik powszechny" die Befreiung der arbeitenden Classe von der Classensteuer sür 1862; außer dem publicirt das Blatt 89 Straferlasse, unter an deren für Bialobrzeski, Stecki, Otto Schlenker, Bayer und Hispanski, und 14 Strafermäßigun gen, worunter Maciejewski und Kramstuck. Al len zu nicht mehr als 10 Tagen Arrest Verur teilten ist die Strafe erlassen. (Rig. Z.) — Aus der Zahl der wegen in der St. JoHannis-Kirche am 11. April verübter Excesse Ver hafteten ist auf Befehl des Statthalters einer als Hauptschuldiger dem Kriegsgericht übergeben wor den, 12 Personen sind als Gemeine zum Kriegs dienst designirt, die übrigen, weniger Schuldigen auf einige Wochen in den Kasematten inhaftirt. Ausländische Nachrichten. Deutschland. B e r l i n , 23. April. Der berühmte Augen arzt Dr. v. Gräfe ist vorgestern von seiner Reise nach Italien über Paris hierher zurückgekehrt. Er wurde auf dem Bahnhof von vielen Freunden und Verehrern empfangen. B e r l i n , 29. April. Das Ministerium von der Heydt hat durch die Urwahlen am 28. April eine eclatante Niederlage erlitten. Der Sieg der Fortschrittspartei ist, wie in der Hauptstadt des Landes, so in den Provinzen gleich entschieden. Es kann daher bereits als gewiß angenommen werden, daß das nächste Abgeordnetenhaus einen 127 noch bestimmter ausgesprochenen liberalen Cha rakter an sich tragen wird, als das aufgelöste. Die Fortschrittspartei hat seit den letzten Wahlen jedenfalls an Terrain noch gewonnen. '— Die „Thüringer Zeitung" schreibt aus Er furt: „So weit sich das Ergebniß der Urwahlen beurtheilen läßt, hat die liberale Partei einen glänzenden Sieg erfochten. Nicht der fünfzehnte Theil der städtischen Wahlmänner gehört der conservativen Partei an. Wir sahen städtische und Königliche Beamte ruhig an den Wahltisch treten und ihre Stimme für die liberale Partei abge ben — nein, nicht für die Partei, sondern um zu constatiren, daß nach ihrer Ueberzeugung das auf gelöste Abgeordnetenhaus nicht hervorgegangen ist aus freventlichen Wahl-Agitationen einer um sturzsüchtigen Partei, daß die unbefangene Erwä gung der Lage des Staates die Wahlmänner und Abgeordneten des alten Hauses auf den politischen Schauplatz gestellt hat." — Der Kronprinz ist laut telegraphischer De pesche am 29. April in Windsor eingetroffen. Ein in Stettin eingetroffener Privatbrief aus Newyork vom 4. d. M. meldet die Ankunft der ent sprungenen ehemaligen Offiziere Sobbe und Putzki daselbst. Der Schreiber dieses Briefes knüpft an diese Nachricht folgende Mittheilung: „Sobbe und Putzki sind hier bereits aus der Deutschen Gesell schaft verwiesen worden und ist ihnen nicht allein jeder Zutritt in Deutsche Vereine verweigert wor den, sondern es haben auch Deutsche Gastwirthe und Hotelbesitzer, sowie mehrere Amerikaner von Anse hen eine öffentliche Erklärung abgegeben, daß sie ihnen den Zutritt' zu ihren Localen nicht gestatten würden. Die hiesige Presse ist voll von bittern Bemerkungen und wird namentlich gegen eine even tuelle Aufnahme derselben in das Amerikanische Heer Verwahrung eingelegt." (N.-Z.) Kassel, 29. April. Das Gesetzblatt veröffent licht einen landesherrlichen Erlaß vom 26. d., welcher die Ständewahlen auf Grund des 1860ger Wahlgesetzes anordnet. Wer activ oder passiv an der Wahl Theil nehmen will, muß zuvor zu Pro tokoll die Erklärung abgeben, daß er die 1860er Verfassung anerkenne. Zuwiderhandeln der Wahl commissarien gegen diese Bestimmung wird mit einer Geldstrafe von 30 bis 50 Thalern bedroht. K a r l s r u h e , 26. April. I n der gestrigen Sitzung der Abgeordnetenkammer wurde das Ge setz über die bürgerliche Gleichstellung der Israe liten einstimmig angenommen. K a r l s r u h e , 29. April. Die zweite Kammer hat sich in ihrer heutigen Sitzung durch einstim migen Beschluß für das Kurhessische Wahlgesetz von 1849 erklärt. K ö l n , , 15. April. Die Op^fer der i m vorigen Herbst und Winter am Niederrhein epidemisch auf getretenen Wuthkrankheit der Hunde mehren sich fortwährend. Kaum waren vor einigen Tagen in den unten belegenen Dörfern Horrem und Frechen zwei Männer an der Wasserscheu gestor ben, als diese entsetzliche Krankheit auch bei einem Einwohner von Kalk (bei Deutz) ausbrach, und tödtlich endete. Dieser letztere Fall ist insofern bemerkenswerth, als er zeigt, wie sehr Gemüthsstimmung und Affecte auf den Ausbruch des Uebels einwirken. Der zu Kalk Verstorbene war am 4. October v. I. gebissen worden, und hegte nicht die geringste Besorgniß mehr. Da erfuhr er am 11. d. den zu Horrem erfolgten Todesfall, der zu fällig einen seiner Verwandten betroffen, wurde von der Nachricht erschüttert, und lag wenig Stun den nachher schon in den Wuthkrämpfen. Hier zeigte sich augenscheinlich, daß der Ausbruch der Wasserscheu an keine Frist gebunden ist. Zu Hor rem trat die Erkrankung schon ein paar Wochen nach empfangener Bißwunde ein, zu Kalk erst nach sechs Monaten. H o m b u r g , 21. April. Der Landgraf von Hefsen-Homburg hat dem Schützenverein in seiner Re sidenz den Besuch des Deutschen Schützenfestes in Frankfurt a. M. verboten. (N. Pr. Z.) O e st e r r e i ch. W i e n , 30. April. Das Slavische Journal mel det: Hussein-Pascha habe die Insurgenten ange griffen und sei geschlagen. Er verlor 2000 Mann, 1000 Pferde, 4 Kanonen und viel Munition und Lebensmittel. — I n S a l z b u r g beschloß der Gemeinderath einstimmig, den dortigen Protestanten, auf ihr Ansuchen den dortigen Rathhaussaal zur Abhal tung ihrer gottesdienstlichen Functionen zu be willigen. 128 K r a k a u , 21. April. Gestern Nachmittags wurde eine Militair-Patrouille in der Nikolausgasse un ter Steinwürfen insultirt. Ein durch einen Stein wurf getroffener Soldat schoß sein Gewehr los; die übrigen schössen ohne Commando in die Höhe. Nie mand wurde verletzt. Die Veranlassung dieses Vor falls soll die Verhaftung eines Mannes wegen Absingens verbotener Lieder gewesen sein. T r i e f t , 1. M a i . Nach Berichten aus Athen vom 26. v. Mts. ist die Sardinische Station im Piräus durch zwei Avisodampfer verstärkt worden. Die Blockade des Golfs von Argos ist aufgeho ben, die amnestirten Soldaten sind in das Heer eingereiht worden und das Belagerungscorps von Nauplia ist in seine Garnisonen zurückgekehrt. I t a l i e n . T u r i n . Der Genueser „Corr. Merc." ver nimmt, der König habe, als er die in Genua an wesenden Senatoren und Deputirten empfing, sich geäußert, daß für das laufende Jahr kein Krieg in Aussicht stehe, außer im Falle eines Angriffes von Seiten Oesterreichs. Trotz seines lebhaftesten Wunsches, die Lösung der schwebenden Fragen zu beschleunigen, müsse man sich noch einige Verzö gerung gefallen lassen, die Zeit jedoch thätig und einträchtig benutzen. Er sei -indessen auf dem Punkte, in der Römischen Frage einen Schritt zu thun. Schließlich habe der König seine volle Zu versicht ausgedrückt, daß die Dinge sowohl im Innern, als nach Außen einen günstigen Verlauf nehmen werden. T u r i n . Garibaldi hat i n Brescia wieder ei nen Gichtanfall gehabt, der aber am 19. April wieder gehoben war, so daß er seine Rundreise fortsetzen konnte. Die Regierung hat beschlossen, der Reihe nach alle Truppen an der Jagd auf die Bourbonischen Banden Theil nehmen zu las sen, um ihnen auf diese Weise Gelegenheit zu ge ben, sich in der Führung des kleinen Krieges zu üben und abzuhärten. Auch soll die Norditalieni sche Jugend, die sich auf den großen National kampf, der das Werk der Unabhängigkeit krönen soll, vorbereiten will, sich im Süden in Märschen und Mannöverw üben. Die Genueser Carabinieri haben sich unter Führung von Menotti Ga ribaldi dem Kriegsminister zu einem Zuge nach dem Süden zur Verfügung gestellt, und auch an dere Freiwilligen-Bataillone haben Aehnliches vor. Das Genueser Bataillon, das früher von Nino Bixio geführt wurde, besteht aus lauter gebilde ten jungen Leuten von wohlhabender Familie; auch Garibaldi's Schwiegersohn, Canzio, Teresita's Gatte, gehört zu diesem Bataillon. Garibal di, der Vater, hat durch eine Zuschrift diesen Früh jahrszug veranlaßt. — Der Prinz von Capua ist in der Nacht vom 21. auf den 22. April in Turin gestorben. Der selbe erreichte ein Alter von 50 Jahren 6 Mo naten. Prinz Karl Ferdinand wurde am 10. October 1811 geboren und vermählte sich am 5. April 1836 mit Penelope, Tochter von Grice Smith von Ballynatray. Er war Oheim Franz' II. und Bruder der verwittweten Königin Christiana ron Spanien. N e a p e l , 28. April. König Victor Emanuel ist soeben, von Italienischen und Französischen Schiffen begleitet, hier eingetroffen und enthusia stisch empfangen worden; die Stadt war illuminirt. M a i l a n d , 29. April. Neapolitanische Sol daten in der Caserne Ambrosio, mit ihren Waf fen, Dolchen und Pistolen versehen, waren ver schworen, das heimathliche Räubersystem auch in der Lombardei einführen zu wollen. Ungefähr 40 derselben sind verhaftet. Ein ähnlicher Ver such hat zu Monza stattgefunden. Eine MilitairCommifsion leitet die Untersuchung. Auch mehrere Priester sind verhaftet worden. (Rig. Z.) R o m . Die Geistlichkeit der Stadt Lecce hat eine mit 700 Unterschriften bedeckte Adresse nach Rom geschickt, welche den Papst bittet, der welt lichen Herrschaft zu entsagen und Italien und des sen König zu segnen. Dagegen hat der Erzbischof von Otranto die Priester, welche an Garibaldi's Namenstag eine kirchliche Feier angeordnet hat ten, suspendirt/ Die Bischöfe der Provinz Umbrien haben eine Beschwerdeschrift beim GesammtMinisterium in Turin eingereicht, worin sie sich über die Neuerungen ausgelassen, welche ihnen die neue Ordnung gebracht hat. Sie beklagen sich über die Wegnahme der Klostergüter, über die Noth, in der die Verwaltung der Kirchenkasse eine Menge Mönche und Nonnen lasse, über die Abschaffung der Zehnten, über die Einführung der Civilehe, welche der Marchefe Pepoli während seiner Dictatur mit dem Code Civil in Umbrien einführte, während die Einführung derselben in den übrigen Landestheilen des Reiches erst noch bevorsteht. In der Denkschrift ist eine Note an geführt, worin die Bischöfe dem Ministerium er^klären, sie seien nicht gemeint, die politische Frage zu erörtern, wollten aber nicht verabsäumen, hier zu erklären, daß sie nach wie vor den Papst in Rom als ihren rechtmäßigen Souverain betrach teten. — Nachdem gestern, am grünen Donnerstag, der Papst das heilige Sacrament aus der Sistina nach der paulinischen Capelle getragen, begab er sich von dort nach der Mittlern Loggia der Pe terskirche, um die Benediction zu ertheilen. Das ist schon ein großer Moment, und man braucht kein Katholik zu sein, um davon erfaßt zu wer den. Ueber der immensen Domkuppel und dem kolossalen Platz, den Tausende von Menschen füll ten, wölbte sich der Himmel so durchsichtig, als könnte man tief in ihn hineinschauen. Goldenes Licht überstrahlte warm und belebend die Menschen, die den Segen erwartend hinauf nach der Loggia blickten, welche mit bunten kostbaren Teppichen ge schmückt und von einem Riesenvelarium gegen die Sonnenstrahlen geschützt war. Nun erscheint un ter dem Donner der Kanonen der Engelsburg der Papst und erhebt segnend die Hände, und alles Volk neigt das Haupt, kniet und betet, hier un ten auf dem Platz der ärmste Fachin und dro ben auf der Gällerie der Arcadenreihe, welche zur Scala Regia führt, die bleiche Königin von Nea pel und die Römischen Fürstinnen. Nach dem Se gen begab sich der heilige Vater in die Basilika von Ht. Peter, deren linkes Querschiff zur Fuß waschung der dreizehn Pilger hergerichtet war. In weißen Gewändern und derwischähnlichen Mü tzen saßen sie unter einem Gobelin welches das Abendmahl darstellte, und demüthig ging der Papst von einem zum andern um ihm den niedern Dienst der Fußwaschung zu erweisen. Später bediente dieselben Pilger der Papst beim Mahl, welches ihnen im Saal über den Pronaos der Peterskirche gereicht wurde. Auch diese anstrengenden Ceremonieen verrichtete Pius IX. ohne Beschwerde. F r a n k r e i c h . P a r i s , 21. April. Die hier anwesenden J a panesischen Gesandten wohnten gestern einer Abend gesellschaft in den für diese Veranlassung mit wahr haft orientalischer Pracht ausgestatteten Salons der Prinzessin Mathilde bei. Die Gesandten rauch ten einige Cigarren, für welche sie eine beson dere Vorliebe hegen, und die ihnen deshalb die Prinzessin hatte überreichen lassen. Am Sonnabenh besuchten sie die Kaiserliche Druckerei, wo vor ihren Augen geographische und Schlachtkarten abgezogen und schließlich ein Blatt mit Franzö sischem und Japanischem Text zur Erinnerung an diesen Besuch gedruckt wurde. Erst am näch sten Sonntag verlassen sie Paris. Sie gehen von hier nach London, dem Haag, Berlin, Wien und Petersburg. — Durch den Frost haben in den meisten öst lichen Departements die Obstbäume noch viel mehr als der Weinstock gelitten. Im Departement Doubs schätzt man den Schaden in den Weingärten auf ein Fünftel der Ernte. Kirschen, Pflaumen und Nüsse wurden überall vernichtet. Weniger Scha den wurde im Jura angerichtet. Auch die Cham pagne hat weniger gelitten. I n Bar-sur-Aube ist der Schaden am Wein nicht gering, am Obst sehr empfindlich. Unter den Landwirthen des De partements d'Ionne herrscht wegen des allgemei nen Schadens große Bestürzung. Am meisten kla gen die Winzer. In C6te-d'Or und in Baune wurde an den edlen Weinen geringer Schaden angerichtet; hingegen wird der Schaden in der Bourgogne auf ein Viertel, oder gar ein Drittel geschätzt. Es bleibt jedoch im Allgemeinen die Hoffnung, eine andauernd günstige Witterung wer de den Schaden zum Theil wieder gut machen. Heute hatten wir schönes Wetter. P a r i s , 23. April. M a n erzählte heute an der Börse, daß Mires sein Bankhaus mit einem Ca pital von 200 Millionen neu zu begründen ge denke. (N.-Z) P a r i s , 26. April. Eine aus Ragusa hier eingetroffene Depesche vom heutigen Tage meldet, daß Omer Pascha dem Fürsten von Montenegro vorgeschlagen habe, auf Grundlage der Autonomie der Herzegowina mit ihm in Unterhandlungen zu treten. Der Fürst habe dies angenommen. P a r i s , 28. April. Nach Berichten aus Rom vom gestrigen Tage hat der Papst die Sendung 130 eines Nuntius nach St. Petersburg verweigert, weil Rußland die Forderung gestellt, daß der Nuntius seine Beziehungen zur Geistlichkeit nur durch Vermittelung der Cultusdirection unterhal ten solle. England. L o n d o n , 19. April. Gestern Mittag hat i n der Kirche von Whippingham die Firmelung I. K. H. der Prinzessin Helena in Gegenwart I. M. der Königin, der Prinzessinen Alice und Louise und der Prinzen Arthur, Alfred und Leopold statt gefunden. L o n d o n , 29. April. I n der heutigen Sitzung des Unterhauses machte der Unterstaatssecretair der auswärtigen Angelegenheiten die Mittheilung, daß der Englische Consul -zu Sevilla durch die dortigen Behörden genöthigt worden sei, den pro testantischen Gottesdienst im Consulate einzustel len. Der Englische Gesandte zu Madrid habe ge gen dies Verfahren Protest erhoben. — I n S h o e b u r y n e ß sind i n den letzten Ta gen neue Versuche mit der ungezogenen schmie deeisernen Armstrong-Kanone angestellt worden. Die Scheibe bestand aus drei aneinander ge schmiedeten sünszölligen Platten — einer Masse Schmiedeeisen von 15 Zoll Dicke, also einer fast vier Mal größeren Dicke, als die Platten des „Warrior" haben. Gegen diese Scheibe wurden nach einander drei Schüsse mit einer Ladung von 50 Pfund Schießpulver abgefeuert. Jeder Schuß brach alle drei Platten; die erste wurde zerschmet tert, die zweite gespalten und gesplittert, die dritte gespalten. (N.-Z.) L o n d o n , 1. Mai. Die Eröffnung der Welt ausstellung hat mit großer Pracht und unter un geheurer Betheiligung zu der festgesetzten Zeit stattgefunden. Die höchste Noblesse, sowie sämmtliche Notabilitäten waren anwesend. Die Compositionen Meyerbeer's, Auber's und Bennet's wurden enthusiastisch aufgenommen. Die Stra ßen sind festlich geschmückt. — Mit der „City of Baltimore" aus Newyork eingegangene Berichte vom 18. v. Mts. melden, daß die Bundestruppen die Forts Jackson und Philipp, welche die Zugänge von Neworleans vertheidigen, angegriffen haben. Die Consöderirten waren in Korinth stark verschanzt. Ein Ausfall derselben aus Dorktown wurde zurückgeschlagen, dieser Platz indessen von den Kanonenböten der Union bisher erfolglos bombardirt. Die Ein nahme Pulaskis hat sich bestätigt. Es fielen bei derselben den Bundestruppsn 47 Kanonen und eine Quantität Munition in die Hände. Dänemark. I n K o p e n h a g e n herrscht bekanntlich das Monitor-Merrimac-Fieber in hohem Grade. Inge nieur Winstrup hat unter Anderem vorgeschla gen, zur Verteidigung der Dannewirkstellung eine fahrende gepanzerte (Dampf-) Batterie auf der Südschleswigschen Eisenbahn herzustellen. Ein Ar tilleriemajor hat andererseits vor, die Schlei durch schwimmende gepanzerte Batterieen zu decken. K o p e n h a g e n , 24. April. „Fädrelandet" schreibt: Dem Vernehmen nach erwartet S. M. der König einen Besuch Sr. Maj. König Karls XV. von Schweden und Norwegen in der Mitte des JuliMonats, nachdem dieser einen Besuch von dem Italienischen Kronprinzen erhalten hat. — Das kürzlich für das Königreich Dänemark verkündete Gesetz, welches den Unterthanen Schwedens, Nor wegens, Großbritanniens, der Vereinigten Staa ten von Nord-Amerika, der Niederlande, Belgi ens und Frankreichs Paßfreiheit gewährt, ist jetzt auch auf das Herzogthum Schleswig ausgedehnt worden. (N. Pr. Z.) D o n a u f ü r st e n t h ü m e r . Die Rumänische Legislative hat die Preßfrei heit mit 55 gegen 42 Stimmen abgeschafft. Die in Bucharest erscheinende „Resorma" benützt den freien Moment noch, um einen fulminanten Artikel ge gen diesen illiberalen Beschluß zu richten. Türkei. K o n s t a n t i n o p e l , 12. April. Der Eonflict mit Montenegro nimmt die Aufmerksamkeit der Pfortenregierung in vorwiegendem Grade in An spruch. Der Sultan selbst, durch die letzten Gräuel und die Treulosigkeit, der eine Abtheilung Tür kischer Truppen zum Opfer fiel, empört, hat vor einigen Tagen in einem Ministerräte, der unter seinem Vorsitze stattfand, den Befehl ertheilt. Al les aufzubieten, damit das Expeditionscorps in den Stand gesetzt werde, für diese Unbilden ge bührende Rache zu nehmen. Er ertheilte zu die sem Zweck dem Großvezier und dem Kriegsmini> ster die umfassendsten Vollmachten und es wurde das Nöthige vorgekehrt, um den Sold und die Proviantirung der Truppen sicher zu stellen. Der Serdar Ekrem Omer Pascha, hat in seinen letz ten telegraphischen Mittheilungen seinen Feldzugs plan entwickelt und bürgt für den Erfolg, wenn er gehörige Unterstützung findet. Neue Sendun gen von Geld, Munition und Vorräthen sind an ihn abgegangen; mehrere in Konstantinopel lie gende Regimenter erhielten Befehl sich zum Ab marsch bereit zu halten. Die Stärke des Armeecorps> die an der nördlichen Grenze der Herzego wina aufgestellt werden sollen, wird auf 40,000 Mann gebracht, und nach den letzten in Konstan tinopel eingetroffenen Telegrammen hat Omer Pa scha seine Operationen aus dem Gebiete des Für stenthums Montenegro selbst bereits begonnen. — Das „I. de Const." meldet, der Sultan habe dem Vicekönig von Egypten die Erlaubniß ertheilt, eine Reise nach Europa zu unternehmen. Der Han delsvertrag mit Rußland wurde ratificirt. Amerika. N e w y o r k , I I . April, Morgens. Neue Berichte über die Schlacht von Pittsburgh Lan ding, bei Korinth, sagen, daß auf jeder Seite 70,000 Mann kämpften. Der Verlust der Unionisten wird jetzt auf 7000 Mann angegeben; 2000 davon Gefangene. Präsident Lincoln hat dem Congreß einen neuen Vertrag mit England über den Sclavenhandel vorgelegt. — 12. April, Abends. General Beauregard sagt in seinem Bericht über den ersten Schlacht tag von Korinth: „Wir haben einen vollkomme nen Sieg erfochten. General Albert Sydney John ston wurde getödtet, während er die Truppen im dicksten Kampfgewicht anführte." Französische und Englische Kriegsschiffe sind auf der Rhede von Hampton, um das bevorstehende Gefecht zwischen dem „Merrimac" und „Monitor" zu beobachten. Nach Südstaatlichen Berichten hat sich Fort Kraig in Neu-Mexico den Consöderirten ergeben. Die Unionisten haben Hauteville, einen strategisch wich tigen Platz in Alabama, besetzt. N e w y o r k , 15. April. Die Truppen der Consöderirten haben sich hinter die Befestigungen von Korinth zurückgezogen und sandten beträcht liche Verstärkungen nach Jorktown. Das Fort Pulasky hat sich den Unionstruppen bedingungs los übergeben. General Mitchell besetzte die 100 Meilen Eisenbahn von Charlestown bis Memphis. — 17. April. Der Gesandte des Kaisers der Franzosen hat Washington verlassen, was zu al lerlei Vermuthungen Veranlassung giebt. MacClellan fährt fort, Vorbereitungen zum Sturm von Aorktown zu machen. Im Namen des General-Gouvernements der Ostsee provinzen gestattet den Druck: Censor R. Jacoby. Bekanntmachungen. Demnach der hiesige Kaufmann 3. Gilde Edelhard Lezenius zum Concurfe provocirt hat; als werden von Einem Wohledlen Rathe der Kai serlichen Stadt Pernau Alle und Jede, welche an den Gemeinschuldner Ansprüche oder Anforderun gen haben sollten, hiermit aufgefordert, sich mit solchen ihren Ansprüchen und Anforderungen in nerhalb sechs Monaten a äato dieses Proclams, also spätestens den 18. October d. I. sub poena prsectusi entweder in Person oder durch gesetzlich legitimirte Bevollmächtigte, allhier anzugeben und selbige in Erweis zu stellen. Zugleich werden auch Alle Diejenigen, welche dem Gemeinschuldner ver schuldet sein sollten, hiermit angewiesen, den Be trag ihrer Schuld und die etwa in Händen ha benden Kostenpfänder in ebenmäßiger Frist Hier selbst einzuliefern, bei Strafe des Doppelten der verschwiegenen Summe. Pernau, Rathhaus, den 18. April 1862. Im Namen und von wegen des Rathes der Stadt Pernau Justiz-Bürgermeister Fr. Rambach. M 742. Schmid, Secrt. ^ Von Einem Wohledlen Rathe der Kaiserlichen Stadt Pernau wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß auf Requisition Eines Kaiser lichen 6. Kirchspielsgerichts RigaschenKreises, die zur Nachlaßmasse des weiland Kaufmanns C h r i stian Schulmann gehörigen, bei dem hiesigen Schlossermeister Oestberg befindlichen Schiffs schrauben, am 7. Mai d. I. Vormittags 11 Uhr gegen gleich baare Bezahlung Hierselbst öffentlich versteigert werden sollen. Pernau, Rathhaus, den 7. April 1862. Im Namen und von wegen des Rathes der Stadt Pernau Justiz-Bürgermeister Fr. Rambach. M 680. Schmid, Secrt. Von dem Pernauschen Brand-Collegio wird hier durch zur Kenntniß gebracht, wie dasselbe im MaiMonate d. I. sich von der Beschaffenheit der Brand mauern, Schornsteine, Oefen und Küchen in den Häusern der Stadt und der Vorstädte überzeugen wird. Zugleich werden die resp. Hausbesitzer des mittelst aufgefordert die erforderlichen häuslichen Löschutensilien in Bereitschaft zu halten, und wo diese theilweise fehlen sollten, bis dahin anzu schaffen. Pernau, Brand-Collegium, am 14. April-1862. Brandherr I. F. Specht. 24. Brackmann, Notr. ^ Nachdem von Einem Hochedlen Rathe der Kai serlichen Stadt Pernau der Hapsalsche Schorn steinfegermeister Johann Selmer, an Stelle des gewesenen Brandmeisters Holm, als Brand meister der Stadt Pernau bestätigt und beeidigt worden ist; als bringt das Brand-Collegium die 132 ses hierdurch allen Denen zur Kenntniß, die seit her mit Holm, hinsichtlich der Bereinigung der Feuerstellen in ihren Besitzungen, in Verbindung gestanden, bei der Eröffnung, daß mit dem 1. Mai d. I. der Brandmeister Selm er sein Amt Hier selbst antreten werde. Um Zweifel oder Unrichtigkeiten vorzubeugen, diene zur Kenntniß, daß den Brandmeistern als taxenmäßige Gebühr zustehet: Für das jedesmalige Reinigen eines großen Schornsteins.. .> 15 Kop. eines mittelmäßigen Schornsteins. 10 „ eines kleinen Schornsteins.. . 6 „ einer Röhre die aus dem Dache geht. 7 „ einer kleinen Röhre. . .. 6 „ Pernau, Brand-Collegium, am 21. April 1862. Brandherr I. F. Specht. M 27. Brackmann, Notr. ^ Die Benutzung der hiesigen Stadt-Viehweide be ginnt in diesem Jahre mit dem 1. Mai und sind die Weidezeichen bei dem Herrn Aeltermann Florell, des Morgens von 8 bis 10 Uhr und am Nach mittage von 2 Uhr ab bis 6 Uhr Abends zu lösen. Erhoben werden: für ein Pferd 2 Rbl. S. für eine Kuh 90 Kop. S. für ein Schaf zc. 30 Kop. S. Pernau, Weide-Commission, am 14. April 1862. Vorsitzer I. A. Klein. Brackmann, Notr. Am 2. Mai Vormittags 11 Uhr werden in dem zur Concursmasse des insolventen Kaufmanns Lezenius gehörigen Hause: 1 Pferd, 1 Kuh, 2 alte Schafe, 1 Lamm und 3 Hühner gegen baare Be zahlung öffentlich versteigert werden. Pernau, den 27. April 1862. Vor Eröffnung des Salons sieht sich die MusseGesellschast veranlaßt, folgendes zur allgemeinen Kenntniß zu bringen: 1) Nur Mitgliedern und deren Familien, wie auch Damen und Fremden, wenn sie sich zur Muffe - Gesellschaft qualificiren und von Mitglie dern eingeführt find, ist der Zutritt in den Salon und der Aufenthalt unter der Eolonade gestattet. 2) Nach § 31 der Statuten der Müsse-Gesell schaft dürfen Personen aus der Stadt und aus den nahe belegenen Kirchspielen den Salon nur als Mitglieder besuchen. Z) Jedes Mitglied zahlt für die Dauer der Saison 5 Rbl. 50 Kop. 4) Fremde können nur durch Mitglieder der Müsse an drei aufeinanderfolgenden Tagen ein geführt werden; bei längerem Aufenthalte aber entrichten sie für eine Woche 1 Rubel, für einen Monat 2 Rbl. 50 Kop. und für die Dauer der Saison, wie jedes Mitglied, 5 Rbl. 50 Kop. Pernau, im April 1862. Gutes trockenes Grahnen-Brennholz zu 2 Rbl. 50 Kop. pr. Faden verkauft August Göschel. ^ O. DlÜMl lll NM, Schloßstraße, No. 1?, empfiehlt sich zu Auftragen auf besten Dachfchiefer (Schieferdecker werden überwiesen), Mosaik-Fußböden für Gewachshäu ser, Vorhallen zc., Wood's amerikanische Original-Mah-Maschinen, Ashby's berühmte Heu wenden und Pferdeharken (Atteste aus dem Jnlande liegen über diese Maschinen vor), Ashdy's kleine Dreschmaschinen, die das Korn zugleich putzen, Nähtisch-Maschinen zu 30 Rbl. für jeden Haushalt, für leichte Stoffe, Differenzial-Scheibenblö'cke für Gewichte von 30 bis 120 Pud, welche kräftiger wirkend sind, als die bisherigen und die Hangende Last wie von selbst zurückgehen lassen, für Mühlen :c. sehr beachtenswerth. Mein in der Vorstadt, Henostraße, unter M 105 belegenes Wohnhaus beabsichtige ich zu verkaufen. ' F r i e d r . Schultz. ^ Zunge tragbare Obstbäume verkauft zu billigen Preisen M. Lutkewitsch, Kunst- und Handelsgärtner in Pernau. Ein kleiner Kummwagen, mit und ohne Verdeck zu fahren, steht zum Verkauf im Ar menhause. ^ Kurische Rauchwurft zu 20 Kop pr. Pfund verkauft C. N. Frey. ^ Das Gut Staelenhos verkauft Planken, Bretter und Schindeln. Den Preis über die verschiedenen Gattungen des Materials erfährt man bei dem Verwalter R. Staak. ^ Alle Gattungen trockener Planken, Bret ter und Schaaken sind käuflich zu haben auf der ehemaligen Harderschen Sägemühle. s2^ (Beilage zum pernauschen Wochenblatt 1862 17.) Einunddreißigste öffentliche Rechenschaft der Pernauschen Leichenkasse „die Hilfe" genannt, vom 1. September 1860 bis zum 31. August 1861. S. Rbl S. Rbl. Kop. Einnahme. A Am 1. September 1860 betrug das Capital der Hilfe ..... 3318 An Beiträge zu 18 Sterbefälle 1554 An jährliche Beiträge zu den Unkosten 154 An gewonnene Renten ............... 19 An Eiuschreibe-Gelder von aufgenommenen 3 Paar Eheleuten . . 5 An Abzug von den für an verstorbene auswärtige Mitglieder ge zahlten Sterbequoten 70 Silb. Rubel 5122 Bilanz 38 — 20 99 4 u s g a b e . per Beerdigungsgelder für 18 Sterbefälle . . Gagen u n d Druckkosten . . . . . . Restantien-Conto für gestrichene Mitglieder verbleibt das Capital der Hilfe . . . . 77 38 Silb. Rubel am i. September I8«i. S. Rbl. Kop S. Rbl. Kop. An An An An An das Conto der vorräthigen Gesetzbücher diverse arme Mitglieder . . . . . Restantien-Conto . . . . . . . . Doenmenten-Conto . Cassa-Conto-Bestand . . . . . . . 52 76 240 36 1421 10 800 775 49 3289 71 per 2 unbezahlte Sterbefälle . . . . I>er Personen, welche Einschüsse machten ?el- C a p i t a l - C o n t o . . . . . . . . 132 13 3143 89 80 2 3289 71 — Silb. Rubel Silb. Rubel A n m e r k u n g : Beim Schlüsse des verflossenen Jahres betrug die Z a h l der männlichen Mitglieder 2 0 9 , die der weiblichen 3 1 5 , zusammen 524. Aufgenommen wurden im Laufe des Jahres 3 männliche und 3 weibliche, zusammen 6. Verstorben sind in diesem Jahre 9 männliche und 9 weibliche; ausgetre ten ist 1 männliches und 1 weibliches; ausgeschlossen wurden 5 männliche und 10 weibliche, zusammen 35. Es verbleiben demnach beim Schlüsse dieses Jahres männliche.Mitglieder 197, weibliche 298, zusammen 495. C. 9t. Frey, derz. Vorsteher. W. Schultz, derz. Vorsteher. Schütz, derz. Vorsteher» C. Rogenhagen, Buchführer.