female intervention - kleine humboldt galerie
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female intervention - kleine humboldt galerie
FEMALE INTERVENTION Eine Ausstellung der Kleinen Humboldt Galerie 1 2 FEMALE INTERVENTION kuratiert von Conny Becker 3 FEMALE INTER VENTION Die Ausstellung Female Intervention widmet sich dem Thema Feminismus und will durch das Zusammenbringen verschiedener künstlerischer Positionen einen Anlass zur Diskussion der Stellung von Frauen in unserer Gesellschaft sowie, spezieller, im Kunstsystem bieten. Im Fokus stehen Künstlerinnen-KollekGuerrilla Girls March For Womens Lives, 2004 tive, die durch das überindividuelle Format andere Möglichkeiten ausloten und Grenzen leichter überschreiten können als durch ein Agieren als Einzelperson. Zugleich wählen die Künstlerinnen mit der gemeinschaftlichen Autorschaft bewusst eine Herangehensweise an die Werkproduktion, die dem hierarchisch strukturierten, auf (männliche) Namen und Geniekult ausgelegten Kunstmarkt entgegenläuft. Gemeinschaftsarbeiten lassen sich in der Regel schlecht verkaufen, doch dies ist auch nicht die primäre Zielsetzung. Vielmehr intendieren die Künstlerinnen, mit ihren Werken und Aktionen einen gesellschaftlichen Diskurs anzustoßen. Die Kehrseite dieser dem feministischen Gedanken verpflichteten nicht-kommerziellen Arbeitsweise sind 4 häufig prekäre Produktionsbedingungen. mit einem attraktiven skulpturalen Objekt Dies, ebenso wie die stärkere Konzentrierung locken – sei es eine fahrbare Würstchenbude auf den Prozess als auf ein präsentierbares oder eine elegante, glänzende Bar. Diese Kunstobjekt, erschwert die Organisation einer unterschiedlichen medialen Präferenzen der Ausstellung, die mehr als nur Dokumenta- einzelnen Kollektive innerhalb ihrer ephe- tionsmaterial zeigen will. Allen Hindernissen meren Arbeitsweise versucht die Ausstellung zum Trotz kann Female Intervention jedoch entsprechend zu spiegeln. Kunstwerke verschiedenster Medien – von Neben Performances im Kunstkontext reali- Performance, Video, Fotografie, Malerei bis zu sieren die meisten Künstlerinnengruppen Skulptur und Installation – versammeln und auch Projekte und Aktionen im öffentlichen so die räumliche Präsenz und künstlerische Raum, was schon bei Feministinnen der Diversität erfahrbar machen, welche in Doku- ersten Generation in den 1970er Jahren mentation und Reproduktion auf bewegte verbreitet war und dazu diente, ein Publikum und unbewegte Bilder nivelliert wird. abseits der engen Grenzen von Museen und Galerien zu erreichen. Als Reaktion auf die Ephemere Aktionen und Überblicksschau An International Survey of ein veränderter Werkbegriff Recent Painting and Sculpture 1984/85 im Museum of Modern Art, bei der nur 13 von In der Tradition feministischer Kunst der 169 Künstlern weiblich waren und deren 1970er Jahre arbeiten die teilnehmenden Kurator Kynaston McShine konstatierte, wer Künstlerinnen-Kollektive häufig ephemer. nicht eingeladen sei, müsse seine Karriere Performances finden sich bei Stoll & Wachall, („his career“) überdenken, formierten sich Der Strich, Die bösen Mösen, ƒƒ sowie den die Guerrilla Girls 1985 in New York.1 Bald Guerrilla Girls mit ihren performativen Vorträ- schon konzentrierte sich die Gruppe, die der gen. Inszenierung und Rollenspiele verlegen zweiten Generation feministischer Künstlerin- sich bei den 3 Hamburger Frauen in ihre Bilder. nen zuzurechnen ist, auf Plakataktionen im Ebenfalls in situ und für eine begrenzte Dauer, Stadtraum, mittels derer sie die Benachteili- schaffen sie zumeist Wandmalereien, die nach gung von Künstlerinnen in Statistiken bekannt Ende der jeweiligen Ausstellung übermalt machten. Ebenfalls die Machtstrukturen inner- werden und nur in Fotografien weiterexis- halb des Kunstsystems attackierend – deren tieren. Die jeweils eigene Handschrift geht Schwerpunkt sich inzwischen in Richtung dabei in einem neuen Ganzen auf, wenn- Messen, Biennalen und Sammler verschoben gleich jede der Malerinnen ihren Schwerpunkt hat – wendet sich Der Strich gezielt an das hat (Figuration, Muster/Ornamentik, florale/ VIP-Publikum, etwa auf dem Berliner Gallery mythologische Elemente). Charakteristisch Weekend oder der Biennale in Venedig. Dem für die performativen Interventionen der vier selbstbewusst-maskulinen Erscheinungsbild Bildhauerinnen von Der Strich ist, dass sie des 2010 eröffneten me – collectors room in 5 Berlin setzte das Kollektiv im nahe gelege- sondern die potenziellen Varianten gleich- nen Pavillon der Volksbühne mit em – Erika berechtigt nebeneinander stehen lassen. Mustermann Collection eine Ausstellungsreihe Interessanter scheint indes die Frage, warum entgegen, zu der es überwiegend weibliche, die Bedeutung wichtig ist bzw. warum wir aber auch einige männliche Künstler einlud als BetrachterInnen eines Kunstwerks einen (ein Feminismus, so wie er auch in der Aus- Namen brauchen oder zu brauchen meinen. stellung verstanden wird, vermeidet a-priori- Etwas zu benennen ist ein Akt der Inbesitz- Ausgrenzungen). nahme, gleichzeitig schafft es einen Kontext, Ein erweiterter Werkbegriff schließt somit in dem man/frau sich orientieren, sich sicher öffentliche Aktionen ebenso ein wie ganze fühlen kann. Sprache stellt eine Form von Ausstellungen. Die großzügige Geste, eine Macht dar, deren patriarchalische Strukturen gegebene Präsentationsfläche mit anderen Feministinnen seit langem offenlegen, kritisie- zu teilen, ist auch charakteristisch für das ren und zu verändern suchen. ƒƒ-Netzwerk: In Ausstellungsprojekten und Decknamen, und als solche lassen sich die Aktionen wird meist nur ein Teil der derzeit Namen der Künstlerinnen-Kollektive lesen, 16-köpfigen ƒƒ-Gruppe (darunter ein männ- haben jedoch einen eigenen Status inne. Dieser licher Kurator) aktiv. Etwa die Hälfte der bewegt sich zwischen einer Distanzierung TeilnehmerInnen wird zusätzlich aus dem zu den handelnden Personen einerseits und erweiterten Netzwerk eingeladen. der konkreten Zuschreibung zur benannten, aber schwer fassbaren Gruppe andererseits. Anonymität und Sprachwitz Ein Deckname verleiht den Protagonistinnen somit einen größeren Handlungsspielraum In den Projekten von ƒƒ werden die einzelnen und gibt teilweise auch einen Hinweis auf Namen der Beteiligten stets aufgeführt, sie die inhaltliche Ausrichtung des Kollektivs. So lösen sich in der Masse jedoch auf und schei- weist etwa der Name Der Strich gleichzeitig nen eine untergeordnete Rolle zu spielen. eine klare künstlerische wie weibliche Kon- Dies unterstreicht auch der Name der Gruppe notation auf und kann als Statement zum selbst: ƒƒ kommt sehr unprätentiös, gar Künstlerinnendasein gelesen werden, da er beiläufig daher, erinnert an das seit einigen mit dem Verweis auf Prostitution die merkan- Jahren verbreitete Kürzel xx und bietet Anlass tile Abhängigkeit von Kunstschaffenden im für Spekulationen hinsichtlich seiner Bedeu- Kunstsystem zu thematisieren scheint. Ebenso tung.2 Dies motivierte die KünstlerInnen dazu, wird bei dem provokanten (und so manche für Female Intervention eine Performance Sponsoren abschreckenden) Namen Die zu planen, die diverse Definitionen für das bösen Mösen deutlich, dass das so benannte Akronym anbietet. Sie macht den Wunsch der schwedische Künstlerinnenduo mit der BetrachterInnen nach einer Klärung deutlich, derzeitigen Situation von Frauen in unserer wird ihm jedoch wohl kaum nachkommen, Gesellschaft unzufrieden ist. Eine Ausnahme 6 Die bösen Mösen Finding Home(s), 2010 Serie von 5 Fotografien, je 40 x 50 cm, Detail in der Ausstellung bilden Stoll & Wachall, die ihn versehendlich falsch schrieb: „Gorilla“, in Analogie zu vielen Unternehmen unter ihren war auch die Art der Maskierung gefunden: Familiennamen auftreten. Während sie in der Die Künstlerinnen treten seit 1985 nicht nur Autorschaft ihre Weiblichkeit ausblenden, unter Pseudonymen verstorbener Künstlerin- ist diese in ihren Werken höchst präsent. Seit nen wie Frida Kahlo oder Käthe Kollwitz auf, 1997 hinterfragt das Duo weibliche Rollenzu- sondern auch stets mit einer Gorilla-Maske schreibungen mit einem Übermaß an Fetisch verkleidet und somit völlig anonym. Dieses und Klischee sowie mit Ironie und Humor. Rollenspiel, das die Konnotation eines Goril- Spielerisch und humorvoll sind die New las als klischeebehaftete Metapher für den Yorker Guerrilla Girls mit ihrem Namen lauten testosterongeladenen Mann nutzt, soll umgegangen: Als eine der Gründerinnen zunächst amüsieren. Dies belegt etwa das 3 7 Motto der Gruppe: „fighting discrimination einer Zeit ist, in der die Gender Studies bereits with facts, humor and fake fur“. Gleichsam Einzug in das Gros der universitären Diszipli- verdeutlicht die Maskierung jedoch, wie sozial nen gehalten haben. Auch unter Studentinnen schädigend eine aktive Positionierung zum sind Vorbehalte gegenüber dem Feminismus Thema Feminismus auch heute noch gesehen verbreitet, die teils gerade der übermäßigen wird. So schreibt auch die Gruppe Der Strich Berührung mit dem Thema zuzuschreiben auf ihrer Homepage explizit, dass sie sich sind und denen Female Intervention mit einer mit ihrer Auseinandersetzung mit Klischees eher spielerischen Herangehensweise begeg- weiblicher Identität in die „karriereschädliche nen will. Denn Feminismus – besser wäre es Frauenecke“ begibt. Diese Beispiele illustrie- inzwischen, von Feminismen (Lisa Tickner) ren, wie sensibel und aktuell die Debatte in zu sprechen6 – ist entgegen seiner Stigma- 4 5 Die bösen Mösen Finding Home(s), 2010 8 tisierung keineswegs spröde und verkrampft, dem Alexandre Dumas, Enkel einer schwarzen sondern offen, kritisch-reflektiert und besten- Sklavin, die Grausamkeiten des Kolonialismus falls auch humorvoll. in bitterböser Satire festhält. Um sicht- und archivierbare Spuren in der Alternative Geschichtsschreibung (Kunst-)Geschichte zu hinterlassen, müssen und Dokumentation als Notwendigkeit insbesondere ephemer arbeitende KünstlerInnen effiziente Methoden der Dokumentation Ein wichtiges feministisches Anliegen besteht entwickeln. Dies ist einer der Gründe, warum schließlich darin, die traditionell männer- Frauen sich schon in den 1970er Jahren der dominierte Geschichtsschreibung um einen Videokunst verschrieben haben und auch weiblichen Blickwinkel zu erweitern. Diesem die Fotografie unter feministisch arbeitenden Thema widmen sich die beiden Fotografie- Künstlerinnen verbreitet war und ist. Video- serien von Die bösen Mösen, die der Ausstel- Dokumentationen von Performances und lung eine historische Ebene hinzufügen. Das öffentlichen Aktionen sind in der Ausstellung Künstlerinnenduo macht einerseits in einem von ƒƒ, Der Strich sowie den Guerrilla Girls Reenactment alter Kriegsfotografien auf die zu sehen, die 2007 auf dem Symposium The wichtige Rolle italienischer Partisaninnen im Feminist Future im Museum of Modern Art die Zweiten Weltkrieg aufmerksam. Andererseits Institution von Innen heraus attackierten. beleuchtet es das Erbe der Kolonialherrschaft Darüber hinaus will Female Intervention mit in Tansania, das auch heutzutage noch schwer dem Archiv der Künstlerinnengruppe ƒƒ eine wiegt. So schwer, dass das ursprüngliche sehr Art alternative Bibliothek zur zeitgenössischen theoretische Konzept einer Verschwisterung Kunst bieten: mit dem Fokus auf weibliche über die Kontinente hinweg an der Realität Künstler und feministische Literatur. Dieses scheiterte. Einer schwarzafrikanischen Realität interaktive Archiv ist offen für jegliche Formate: (während einer Künstlerresidenz), in der auch Bücher, Kataloge, Magazine, Fanzines wie engagierte Feministinnen, die Rassismus auch Kunstwerke, Musik, Filme und Videos, ebenso verurteilen wie Sexismus, auf ihre sie Poster, Postkarten, Fotos und Dateien. Nach bevorzugende weiße Hautfarbe zurückgewor- Rücksprache können sogar Multiples fen werden. Die resultierenden Fotografien getauscht werden, wodurch das Archiv einen setzen schließlich diese privilegierte Situation noch stärkeren partizipativen Charakter sowie die Unmöglichkeit der Kommunikation gewinnt. Mit ihm erhält der Lichthof die in Szene. Im Kontext des Kolonialismus ist Atmosphäre eines studiolo und lädt zur inten- auch das Bild Pamphile Show der 3 Hambur- siven Auseinandersetzung mit dem Thema ger Frauen angesiedelt, allerdings verweist Feminismus ein. Zumal die Frage der Gleich- es auf diesen in einer indirekten, poetischen berechtigung an der Humboldt-Universität Art. Die Malerinnen beziehen sich mit der von besonderer Aktualität ist: Zeitlich parallel Arbeit auf den Roman Kapitän Pamphile, in wird die erste weibliche außerordentliche 9 Professorin, die Kernphysikerin Lise Meitner (1878-1968), mit einer Skulptur im Ehrenhof geehrt, in dem zuvor bereits drei Männer ein Denkmal erhalten haben. Die Forscherin hätte nach Meinung vieler KollegInnen gemeinsam mit Otto Hahn den Nobelpreis für die Entdeckung der Kernspaltung verdient, ihre jüdische Herkunft und ihr Geschlecht standen ihr aber offenbar im Wege. Sexismus und Diskriminierung finden sich auch heute noch in den Wissenschaften, wie jüngere Publikationen in renommierten Fachmagazinen unterstreichen:7 En gros werden Wissenschaftlerinnen bei der Einstellung benachteiligt, weniger Artikel von Frauen publiziert und Artikel mit Frauen als Hauptautoren seltener zitiert. Feminismus bleibt daher weiter ein Thema – in der Kunst wie auch in den Wissenschaften und der Gesellschaft allgemein. Eine Quote von 25 Prozent wie im Ehrenhof oder in der Berlinischen Galerie8 ist zwar besser als die Zahlen in den Statistiken der Guerrilla Girls, aber für „Käthe Kollwitz“ definitiv nicht genug: 25 per cent isn’t good, but it is common, unfortunately. Still a long way to go.9 Conny Becker 1 vgl. Guerrilla Girls (Hg), Interview in: Confessions of the Guerrilla Girls, New York 1995, www.guerrillagirls.com/interview (Stand: Juni 2014). 2„f“ wird häufig als Abkürzung für Feminismus verstanden, etwa in einem Wahlspruch der Guerrilla Girls: re-inventing the “f” word – feminism, vgl. www.guerrillagirls.com (Stand: Juni 2014). 3 Lee Krasner und Elaine de Kooning signierten in den 1950er Jahren zeitweise nur mit ihren Initialen, um die „Etikettierung ‚weiblich’ zu umgehen“. Whitney Chadwick, Frauen, Kunst und Gesellschaft, Berlin/München 2013, S. 328. 4 www.guerrillagirls.com (Stand: Juni 2014). 10 5 www.derstrich.com (Stand: Juni 2014). 6 vgl. Whitney Chadwick, Frauen, Kunst und Gesellschaft, Berlin/ München 2013, S. 379. 7 vgl. Cassidy R. Sugimoto et al.: Global gender disparities in science, Nature, Vol. 504, S. 211ff., Dezember 2013, und Corinne A. MossRacusin et al.: Science faculty’s subtle gender biases favor male students, Proceedings of the National Academy of Science, Vol. 109, Nr. 41, S. 16474, Oktober 2012. 8 Die Zahl stammt aus einer Erhebung der Feministinnen Power Ekroth und hannah goldstein Anfang 2014. Ein offener Brief mit der Statistik wurde von zwei deutschen Kunstmagazinen nicht veröffentlicht, da die Zahlen offenbar nicht spektakulär genug waren. 9„Käthe Kollwitz“ in einer Email an die Autorin am 31. Mai 2014. 3 Hamburger Frauen Never change a winning team, 2009 Kunsthaus Hamburg, Akryl auf Wand, 350 x 750 cm 11 3 HAMBURGER FRAUEN 3 Hamburger Frauen Pamphile Show, 2009 Acryl auf Leinwand, 180 x 200 cm 12 Die Malerinnen Ergül Cengiz, Henrieke Ribbe The female painters Ergül Cengiz, Henrieke und Kathrin Wolf schlossen sich 2004 beim Ribbe and Kathrin Wolf formed 3 Hamburger Studium in Hamburg zu den 3 Hamburger Frauen during their studies in Hamburg in Frauen zusammen. Seitdem schaffen sie 2004. Since then, they have primarily cre- überwiegend temporäre Wandbilder, in ated temporary murals in which their denen sich ihre drei Handschriften zu dichten individual styles merge into complex and und vielschichtigen Werken ergänzen. Dabei multilayered art works. Each of them con- steuert jede Künstlerin bei, was sie in ihrer tributes with what concerns them within eigenen Arbeit beschäftigt; Ornamentales their own work: ornamental forms mostly stammt meist von Ergül Cengiz, die Portraits derive from Ergül Cengiz, portraits from Hen- sind von Henrieke Ribbe und Landschafts- rieke Ribbe and landscape elements from elemente von Kathrin Wolf. Da sie zu dritt Kathrin Wolf. In their collaborative work, arbeiten, sich stets auf das jeweilige Pro- they always refer to the context of the exhi- jekt beziehen und dabei unterschiedliche bition and quote different medial sources mediale Vorlagen zitieren (von traditioneller (from traditional bank note design and Geldscheingestaltung über aktuelle Filme bis recent films to motifs on heavy-metal record zu Motiven auf Heavy-Metal-Plattencover), covers). This is why, at first sight, the murals wirken die Wandmalereien zunächst recht might appear divergent. However, connect- unterschiedlich. Verbindende Elemente sind ing elements can be seen: working with large jedoch das großformatige Arbeiten und eine formats and the self-staging in heroic poses, Selbstinszenierung in heroischen Posen, die which reminds of (male) history painting. an (männliche) Historienmalerei gemahnt. The female artists present themselves as Die Künstlerinnen präsentieren sich als selbst- self-confident women in the tradition of the bewusste Frauen in der Tradition der Bad Bad Girls and comment on the construction Girls und kommentieren mit den varianten- of identity through their various role-plays. reichen Rollenspielen die Konstruiertheit von Meanwhile the artists live in different cities, Identität(en). Mittlerweile in unterschiedlichen and therefore, the more recent art works Städten lebend, entfernen sich die neueren mostly leave the mural form, for instance Arbeiten häufig von der Wand, etwa in den in the spatial half-transparent layer-works halbtransparenten Schichtarbeiten, die sie in which they produce each separately in anal- Analogie zu den Ebenen in Photoshop jeweils ogy to the layers in Photoshop. einzeln fertigen. In the work Pamphile Show the 3 Hamburger In der Arbeit Pamphile Show beziehen sich die Frauen refer to the novel Captain Pamphile 3 Hamburger Frauen auf den Roman Kapitän by Alexandre Dumas, who criticizes colonial- Pamphile von Alexandre Dumas, der den Ko- ism as much as the narrow-minded Euro- lonialismus ebenso kritisiert wie die bornierte pean society. The artists put a masquerade- europäische Gesellschaft. Die Malerinnen ball into scene, whereby they draw on idols 13 setzen eine Maskenball-Szene ins Bild, wobei such as James Ensor and Hermann Nitsch or sie auf Vorbilder wie James Ensor und Sarah Morris. In this absurd scene, in which Hermann Nitsch oder Sarah Morris rekur- a bear kept as an exotic trophy by captain rieren. In die absurde Szene, in welcher der Pamphile is mistaken for a human, the trio von Kapitän Pamphile als exotische Kuriosität smuggles itself into the picture in an excep- gehaltene Bär für einen maskierten Menschen tionally discrete manner – as musicians in a gehalten wird, schmuggelt sich das Trio aus- picture within the picture. nahmsweise sehr diskret ein – als Musikerin- Over the past ten years the 3 Hamburger nen in einem Bild im Bild. Frauen have regularly exhibited in Germany Seit zehn Jahren stellen die 3 Hamburger and abroad. For the threepart-exhibition Frauen regelmäßig im In- und Ausland aus. Cooling out – Paradoxien des Feminismus Für die dreiteilige Ausstellung Cooling out – (2006 in Basel, Cork and Lüneburg) they Paradoxien des Feminismus (2006 in Basel, developed a series of related in-situ-works. Cork und Lüneburg) entwickelten sie eine Most recently they participated in the Serie von zusammenhängenden In-situ- exhibition Notausgang am Horizont at the Arbeiten. Zuletzt nahmen sie in der Ausstel- 8th Bremer Kunstfrühling with an extensive lung Notausgang am Horizont beim 8. Bremer painting-installation. l.s. Kunstfrühling mit einer raumgreifenden Malereiinstallation teil. c.b. 14 DER STRICH Der Strich ist ein Projekt der Künstlerinnen Der Strich is a project of the female artists Camilla Dahl, Heike Gallmeier, Sabine Groß Camilla Dahl, Heike Gallmeier, Sabine Groß und Sandra Meisel, das weibliche Rollen- and Sandra Meisel. It humorously examines zuschreibungen humorvoll untersucht und role allocation, flips clichés around or inten- Klischees ins Gegenteil wendet oder ins sifies these exponentially. The group often Exponentielle steigert. Dabei agiert die Gruppe acts in form of performances, taking place häufig in Performances und dies vor allem im mainly in the male dominated field of the art männerdominierten Feld von Kunstmarkt und market and the shiny events of the art world. Kunstevents. At the preview of the Venice Biennale 2013, Auf der Biennale von Venedig 2013 schenkte Der Strich illegally entered the Giardini and Der Strich nach einem illegalen Betreten des distributed free champagne to the VIP- Geländes während der Preview gratis Cham- guests. Their bar, which was placed on a red pagner an das VIP-Publikum aus: an einer Bar, carpet, was run - financially and physically by the artists: They carried the legless furniture with their hands and on their backs. The three-hour-performance I´ll be so glad was named after an Afro-American slave-song, which was hummed by the artists constantly during the time in action. After their divers performances, this bar is the only remaining exhibit by the female sculptors. Camilla Dahl transported it on the roof of her car from Oslo to Berlin. The bar is presented in the exhibition as sculptural relic combined with the red carpet, the left-over bottles of champagne 15 die auf einem roten Teppich in den Giardini and the footage of the performance. With platziert, von den Künstlerinnen selber its smooth and shiny surface and the black gestützt und getragen wurde. Die dreistündige mounting straps it refers to the balance of Performance I’ll be so glad nannte sich nach power in society. At the same time it cre- einem afro-amerikanischen Sklavensong, ates associations about the dependence den die Künstlerinnen bei ihrem physischen between genders through its fetish-like Einsatz unablässig summten. Die Bar ist nach appearance. den diversen Aktionen das einzige ausstell- Since 2008, the members of Der Strich work bare Objekt der Bildhauerinnen, das Camilla together and comment on the continu- Dahl auf ihrem Autodach von Oslo nach Berlin ous discrimination of female artists in the transportierte. art system via "cruelty, humor and irony". Das beinlose Kunstmöbel wird als skulpturales Past projects include the group exhibition Relikt mit dem roten Teppich, verbliebenen Hysteria (2008), the sale of Gallery-Weekend- Sektflaschen und einem Dokumentationsvideo VIP-sausages out of the Testosteronwagen in der Ausstellung gezeigt. Mit seiner attrak- (“testosterone camping car”, 2010), the tiven, glänzend glatten Oberfläche und den exhibition series em - Erika Mustermann kontrastierenden schwarzen Halterungsrie- Collection in the pavilion of the Volksbühne men verweist es nicht nur auf gesellschaftliche Berlin (2011), the performance Diamonds Machtverhältnisse, sondern evoziert durch of Eternity in the rotunda of the SCHIRN den Fetischcharakter auch Assoziationen zur Kunsthalle in Frankfurt during the long night Abhängigkeit zwischen den Geschlechtern. of the museum (2012). j.m. Der Strich arbeitet seit 2008 zusammen und kommentiert in regelmäßigen Aktionen die anhaltende Diskriminierung von Künstlerinnen im Kunstsystem mit den Mitteln von „Grausamkeit, Humor und Ironie“. Dazu zählen neben der Gruppenausstellung Hysteria (2008) der Verkauf von Gallery-Weekend-VIP-Würsten aus dem Testosteronwagen (2010), die Ausstellungsreihe der em - Erika Mustermann Collection im Pavillon der Volksbühne Berlin (2011) sowie die Performance Diamonds of Eternity in der Rotunde der SCHIRN Kunsthalle Frankfurt während der langen Nacht der Museen (2012). c.b. 16 Der Strich I’ll be so glad, 2013 Fotos der Performance 17 DIE BÖSEN MÖSEN hannah goldstein und Thérèse Kristiansson Since 2003, hannah goldstein and Thérèse arbeiten seit 2003 in dem feministischen Kristiansson are working together in the Kunst-Kollektiv Die bösen Mösen zusammen. feminist art collaboration Die bösen Mösen Während ihrer Zeit in Stockholm realisierten (“the mischievous cunts”). While based in sie Projekte in verschiedenen Medien wie Stockholm, they worked in various artistic Performance, Fotografie, Video und Street Art. fields such as performance, photography, Mithilfe von Interventionen im öffentlichen video and street art. Through interventions Raum versuchen sie, vermeintlich unsicht- in the public space their aim is to visualize 18 bare Repräsentationsstrukturen sichtbar zu seemingly invisible structures of represen- machen. Ihr Hauptinteresse liegt darin zu tation. The way gender, race and class is ergründen, auf welche Weise Gender, Rasse represented in the city is their main subject und soziale Klassen im Stadtraum repräsen- of interest. tiert werden. In their latest photographic works, the In ihren jüngeren fotografischen Projekten Swedish artists focus on historic topics and widmen sich die schwedischen Künstlerin- add neglected female aspects to a tradition- nen vor allem historischen Themen und ally male-dominated historiography. The bereichern die traditionell männerdominierte series Donne Partigiane consists of different Geschichtsschreibung um vernachlässigte re-enactments of old war photographs that weibliche Aspekte. Die Serie Donne Partigiane show female Italian partisans during World versammelt verschiedene Reenactments alter War II. With this new production of historic Kriegsfotografien, die italienische Partisanin- material, Die bösen Mösen point out the nen im Zweiten Weltkrieg zeigen. Mit der fundamental role of female partisans, which Neuinszenierung des historischen Materials can barely be found in history books. machen Die bösen Mösen auf die wichtige During an artist residence in Tanzania, Die bösen Mösen Donne Partigiane, 2012 Serie von 8 Fotografien, je 50 x 40 cm Rolle weiblicher Widerstandskämpferinnen aufmerksam, die in Geschichtsbüchern kaum thematisiert wird. Während einer Künstlerresidenz in Tansania Finding Home(s) was produced – a series that entstand die Serie Finding Home(s), die das examines the heritage of colonial rule. Here, Erbe der Kolonialherrschaft beleuchtet. Dafür the duo stages their lives as artists, women inszeniert das Duo ihr Dasein als Künstlerin- and whites in fictional situations, that come nen, Frauen und Weiße in fiktiven Situationen up to the history of skin color as well as the 19 (als missionierende Lehrerinnen, gelangweilte following historic and contemporary power Post-Kolonialherrinnen, lebensfremde Theore- relations. In the exhibition, both series will be tikerinnen), die der Geschichte der Hautfarbe shown to the public for the first time. sowie der daraus resultierenden historischen Die bösen Mösen presented their work at und aktuellen Machtverhältnisse Rechnung Planket in Stockholm (2003), made a guerrilla tragen. Beide Serien werden in der Ausstellung art campaign at the architecture museum Female Intervention erstmalig einer Öffentlichkeit in Stockholm (2008), and their project flying gezeigt. high heels was realized in Australia, Sweden, Die bösen Mösen waren mit Arbeiten bei der Austria, Germany and Tanzania to name a few. jährlichen Fotoausstellung Planket in Stockholm They are also showing photographs this June vertreten (2003), veranstalteten eine Guerilla- at the exhibition feministiskt forum in Malmö, Kunst-Kampagne im Architekturmuseum Stock- Sweden. f.k. holm (2008) und realisierten ihr Projekt flying high heels unter anderem in Australien, Tansania, Schweden, Österreich und Deutschland. Diesen Juni sind sie mit Fotografien an der Ausstellung feministiskt forum in Malmö, Schweden, beteiligt. c.b. Die bösen Mösen Donne Partigiane, 2012 Serie von 8 Fotografien, je 40 x 50 cm 20 ƒƒ ƒƒ is an international, constantly changing network of, at the moment, fifteen female artists and one male curator. In project orientated subgroups, they organize ƒƒ-projects, which means feminist performances and exhibitions. ƒƒ understands heterogeneity within the group as a strength; besides feminist concerns, humor can also be seen as a unifying link between ƒƒ-members. For the opening of the exhibition, ƒƒ has conceptualized a lecture-performance, which deals with the phenomenon of the codification of language through acronyms and pseudonyms. Therefore, the group members have assembled a variety of po- ƒƒ ist ein sich stetig veränderndes internatio- tential meanings of their name ƒƒ, which will nales Netzwerk von derzeit 15 Künstlerinnen be recited by a part of the group. Although und inzwischen eines Mannes, die in jeweils “ƒ” originally derives from “female” or projektbezogenen Untergruppen ƒƒ-Projekte “feminine”, ƒƒ cannot be reduced to just organisieren – d.h. in Kollaborationen mit one specific meaning. It is rather meant to anderen KünstlerInnen feministische Perfor- be open for various interpretations. A live mances und Ausstellungen realisieren. recording of the performance will be on Heterogenität innerhalb der Gruppe wird als display as a sound installation in the foyer of Stärke verstanden, wobei neben feministi- the main building, starting on July 10th. schen Anliegen auch Humor als ein verbin- In the atrium, the exhibition will present the dendes Glied bei ƒƒ gelten kann. interactive archive of ƒƒ, which is encourag- Für die Ausstellungseröffnung hat ƒƒ eine ing visitors to participate by adding suitable Vortrags-Performance konzipiert, die sich publications to the collection of female ar- dem Phänomen der Verschlüsselung durch tist catalogues, feminist literature and theo- Akronyme und Pseudonyme widmet: Die ry. In addition, it will be possible to exchange Gruppenmitglieder haben dazu diverse ƒƒ-multiples (posters and pin-up calendars) potenzielle Bedeutungen für ihren Namen ƒƒ with other multiples (upon agreement). zusammengetragen, die ein Teil von ihnen For the first time, the video documentation rezitiert. Auch wenn „ƒ“ sich ursprünglich von of the performance History of Painting Revis- „female“ oder „feminine“ ableitet, lässt sich ƒƒ ited will be on view. This project combined a nicht auf eine konkrete Bedeutung reduzieren, discussion in the Deutsche Bank KunstHalle sondern soll offen für Interpretationen blei- with a street demonstration in order to raise 21 ben. Ein Livemitschnitt der Performance wird the awareness of de- ab dem 10. Juli im Foyer des Hauptgebäudes ceased female artists as als Soundarbeit präsentiert. well as of the underre- Im Lichthof zeigt die Ausstellung das interak- presentation of female tive Archiv von ƒƒ, das BesucherInnen zur artists in the collections Partizipation anregen soll: Zum einen ist es of institutions in Berlin. möglich, der Sammlung von Künstlerinnen- Thanks to the modular katalogen, feministischer Literatur und Theo- architecture of the rie weitere Publikationen zum Thema hinzu- exhibition designed by zufügen. Zum anderen können ƒƒ-Multiples Lorenzo Sandoval, this (Poster/Pin-up-Kalender) nach Absprache alternative research gegen andere Multiples eingetauscht werden. center spreads a Erstmals zu sehen ist die Videodokumentation welcoming character der Aktion History of Painting Revisited, die which shall promote einen Diskussionsabend in der Deutsche Bank the critical study of the KunstHalle mit einer Straßendemonstration topic feminism. verband und das Bewusstsein für verstorbene In 2011, ƒƒ was founded weibliche Malerinnen ebenso schärfen sollte as a platform for collab- wie für die unzureichende Repräsentation orative projects in Vi- weiblicher Künstler in den Sammlungen der enna, where the group Berliner Institutionen. Dank der modularen organized Temporary Ausstellungsarchitektur von Lorenzo Sandoval Autonomous Zone/1. erhält dieses alternative Recherchezentrum In 2013, ƒƒ was invited einen einladenden Charakter, was eine inten- to exhibit TAZ/2 at the sive Auseinandersetzung mit dem Thema Gallery am Körnerpark Feminismus befördern soll. in Berlin, ƒƒ/Forma was ƒƒ wurde 2011 als Dach für kollaborative Pro- shown in KW Institute jekte in Wien gegründet, wo die Gruppe Tem- for Contemporary Art porary Autonomous Zone/1 organisierte. Für and their archive at TAZ/2 war sie 2013 in der Galerie am Körner- Dissident Desire/Dis- park eingeladen, für ƒƒ/Forma in den Kunst- trict Berlin. TAZ/3 will Werken und mit ihrem Archiv bei Dissident be taking place in the Desire/District Berlin. TAZ/3 wird im Herbst im Teatr Studio in Warsaw Teatr Studio in Warschau stattfinden. c.b. this autumn. l.s. ƒƒ: Alice Cohen, Charlotte Cullinan, Christina Dimitriadis, Delia Gonzalez, Mathilde ter Heijne, Antje Majewski, Julia Phillips, Katrin Plavcak, Jen Ray, Jeanine Richards, Lisa Ruyter, Janne Schäfer (J&K), Juliane Solmsdorf, Melissa Steckbauer, Magda Tothova, Manuel Wischnewski (Momentaufnahme/snap-shot) 22 ƒƒ Archiv Ausstellungsansicht, 2013 Dissident Desire / District Berlin 23 GUERRILLA GIRLS Die Guerrilla Girls sind eine anonyme feministische Gruppe von Künstlerinnen, die sich Guerrilla Girls Do women have to be naked to get into the Met. Museum?, 2012, 2005,1989 Poster, variable Dimensionen 1985 in New York gründete und inzwischen The Guerrilla Girls are an anonymous, femi- weltweit aktiv ist. Ihr Anliegen besteht darin, nist group of female artists, founded in 1985 Geschlechter- und Rassen-Diskriminierung in in New York, who have been since globally der Kunstwelt, aber auch in Politik, Film und active. Their agenda is to fight gender and Pop-Kultur „mit Fakten, Humor und falschem race discrimination in the art world, as well Pelz“ zu bekämpfen: In ihren öffentlichen as in politics, film and pop culture, by using Poster-Kampagnen und Vorträgen treten “facts, humour and fake fur”: In their public die einzelnen Mitglieder mit Gorillamasken poster campaigns and lectures they appear verkleidet und unter Pseudonymen verstor- wearing gorilla-masks. By additionally using bener Künstlerinnen auf, deren Namen sie so pseudonyms of deceased female artists, vor dem Vergessen bewahren. Die Anonymität they prevent these names to be forgotten. der Akteurinnen soll zudem dazu dienen, auf Their anonymity serves to focus on the die Probleme, die mithilfe von Statistiken problems, which they lay down objectively objektiviert werden, statt auf Persönlichkeiten by statistics, instead of their personalities. zu fokussieren. The internationally renowned collective Das international renommierte Kollektiv ist serves as an example for many younger Vorbild für viele jüngere, feministisch arbei- female artists working on the topic of tende Künstlerinnen und dient in der Ausstel- feminism. In this exhibition the Guerrilla lung als semi-historische, da bereits in die Girls serve as a semi-historical benchmark, Kunstgeschichte eingegangene since they are already established in the his- Referenzgröße. Gezeigt wird ihr wohl tory of art. On view will be their ikonischstes Plakat Do women have to be probably most iconic work Do women have naked to get into the Met. Museum? Diese to be naked to get into the Met. Museum? This Frage muss sich aufgrund der Statistik über question must have forced itself upon the 24 25 die Abteilung Moderne Kunst des Metropolitan group since a statistic about the department Museums in New York geradezu aufgedrungen of Modern Art in the Metropolitan Museum in haben: Laut einer ersten Recherche in 1989 New York was released: According to the first waren weniger als 5 Prozent der Künstler research done in 1989, less than 5 percent weiblich, dafür aber 85 Prozent der Akte. of the exhibiting artists were female, while Wiederholte Erhebungen in 2004 und 2011 more than 85 percent of the nudes were. ergaben 3 und 83 respektive 4 und 76 Prozent Repeated collected statistics in 2004 and und wurden ebenfalls als Plakate der Öffent- 2011 show the figures of 3 and 83 percent lichkeit präsentiert. Zumeinst auf as well as 4 and 76 percent. These facts and Werbeflächen plakatiert, weist die Bild- figures were presented on posters in public. komposition ebenfalls Anleihen aus der Often posted on billboards, the graphical Werbung auf: Der Schriftzug wird durch eine composition reminds us of advertisement: Signalfarbe im Hintergrund sowie einen The writing is revalued by a bright color in Frauenakt visuell „aufgewertet“, wobei die the background as well as a nude female Collage des ikonischen Ingres-Aktes mit einem body. The collage of the famous Ingres nude Gorillakopf die Aufmerksamkeit der with a gorilla-head ensures the viewers BetrachterInnen gänzlich sichert. attention completely. Neben dem Plakat ist in der Ausstellung eine Besides the poster, the exhibition shows the Videoaufzeichnung aus einer Präsentation der footage of a presentation by the Guerrilla Guerrilla Girls auf dem Symposium The Femi- Girls at the symposium The Feminist Future nist Future 2007 im Museum of Modern Art zu 2007 in the Museum of Modern Art. In a very sehen. In sehr humorvoller Weise referieren die humorous way the founding members Frida Gründungsmitglieder Frida Kahlo and Käthe Kahlo and Käthe Kollwitz give a talk about Kollwitz über die Gruppe und ihre Aktionen the group and its actions. Meanwhile, with und führen mithilfe von Statistiken die gast- the help of statistics, they show up the gebende Institution selbst vor. hosting institution itself. Die Guerrilla Girls waren und sind in zahl- The Guerilla Girls took part in various reichen internationalen Ausstellungen vertre- international exhibitions, including the ten, darunter die 51. Biennale von Venedig 51st Venice Biennale (2005), Body Politicx at (2005), Body Politicx im Witte de With, Rotter- Witte de With, Rotterdam (2007), and elles @ dam (2007), und elles @ pompidou im Centre pompidou at Centre Pompidou, Paris (2009- Pompidou, Paris (2009-2012). In 2013/14 2012). In 2013/14, they presented almost zeigten sie rund 200 Arbeiten, darunter 200 works including photos, letters, and new Fotos, Briefe und ein neues Straßenprojekt, street project at a retrospective in anlässlich einer Retrospektive in Alhóndiga, Alhóndiga, Bilbao. j.m. Bilbao. c.b. 26 STOLL & WACHALL Stoll & Wachall, High Heel Obsession, 2012 HD-Video, 30 min Klaudia Stoll und Jacqueline Wachall haben sich bereits 1997 während ihres Studiums zu Stoll & Wachall zusammengeschlossen. Im Gegensatz zu den übrigen gezeigten Kollektiven, deren Mitglieder hauptsächlich ihrer individuellen künstlerischen Praxis nachgehen, liegt bei dem Duo der Schwerpunkt auf der gemeinsamen Arbeit, die vor allem Performances, Video und Fotografie umfasst. Der zwillingshafte Zusammenschluss lässt Stoll & Wachall zum einen Grenzen leichter überschreiten als als Einzelperson. Zum anderen setzen sie die Verdopplung als Stilmittel und geradezu als Waffe ein, mit der sie einen männlich geprägten BetrachterInnenblick angehen. Mit ihrem Video High Heel Obsession hinterfragen die Künstlerinnen die traditionell weibliche Geschlechterrolle und ihre 27 Stoll & Wachall, High Heel Obsession Gelatin, 2012 Fotografie, 23 x 31 cm gesellschaftliche Konstruktion mit Ironie und Already in 1997, during their studies, Klaudia Humor und zeigen die Frau in einem Span- Stoll and Jacqueline Wachall started to work nungsfeld zwischen Waschmaschine und together as Stoll & Wachall. In contrast to Lackschuh, Hausfrau und Lustobjekt. Dabei the other artist collectives, whose members bedienen sie sich einer sinnlichen Bild- mainly work on their individual art pro- sprache, die zunächst auf die Verdinglichung jects, the duo focuses on their collaborative des Frauenkörpers in der Werbung rekurriert. works, applying mainly performance, video Durch die aktive und dominante Rolle der and photography. The twin-like connection, Protagonistinnen sowie durch ihre Doppelung on the one hand, allows Stoll & Wachall to emanzipiert sich das vermeintliche Objekt cross borders more readily than as a single jedoch zum Subjekt, das seine Machtposition person. On the other hand, they use the 28 lustvoll auslebt. Aufgrund der aufeinanderfol- doubling as a stylistic means and virtually genden Variationen und seiner Länge weist as a weapon in order to tackle the male- dieses Spiel mit der Beute eine fetischistische, dominated gaze of the viewer. obsessive Qualität auf. With their video High Heel Obsession, the Neben diversen nationalen Einzelausstel- artists question the traditional female lungen waren Stoll & Wachall vor allem in role and its social construction with irony Ausstellungen in Frankreich und Luxemburg, and humor, and show women oscillating aber auch den USA vertreten. Ferner nehmen between washing machine and patent sie regelmäßig an Video-, Performance- und leather shoe, housewife and object of desire. Tanzfestivals teil und schufen z.B. ein multi- For that matter, they use a sensual imag- mediales Tanzprojekt für den Luxemburger ery, which first refers to the reification of a Pavillon auf der Weltausstellung 2010 in woman’s body in advertising. Through the Shanghai. active and dominant role of the protagonists Seit mehreren Jahren bietet das Duo auch as well as through the doubling, however, Kreativ-Workshops in den Bereichen the putative object emancipates itself to a Performance, Zeichnung und Trickfilm an. subject that acts out its power position with Während der Ausstellung können StudentIn- great pleasure. Because of the consecutive nen am 7. und 8. Juli an einem kostenlosen variations and its length, this game with the Performance-Workshop teilnehmen, in dem prey gets a fetishistic, obsessive quality. das Künstlerinnenduo die TeilnehmerInnen Besides various national solo exhibitions spielerisch zu einem authentischen und Stoll & Wachall particularly have been starken Auftreten anleitet. c.b. shown in exhibitions in France and Luxemburg, as well as in the US. They participate regularly at video, performance and dance festivals, and realized e.g. a multimedia dance project at the Luxemburg pavilion of the world exhibition in Shanghai in 2010. Since many years, the duo also offers creative-workshops in the field of performance, drawing and animation. During the exhibition, students have the opportunity to participate in a free performance-workshop, in which the artists guide the attendees playfully to an authentic and strong demeanor. f.k. 29 FEMALE INTER VENTION The exhibition Female Intervention is concepts is often precarious production devoted to the topic of feminism and offers conditions. This fact as well as the artists’ an occasion to discuss the status of women stronger concentration on the process than in our society, as well as in the art-system, on the artistic end-product complicates the by bringing together a variety of artistic organization of an exhibition that intends positions. The focus lies on female artist to show more than mere documentary collectives, who through their collabora- material. Despite these obstacles, Female tive format sound out new possibilities and Intervention is able to present artworks of transgress borders perhaps more easily than various media – ranging from performance, independently acting individuals. At the video, photography, and painting to sculp- same time, by opting for a collective author- ture and installation – and thereby to make ship, these artists consciously choose an the spatial presence and artistic diversity of approach to art production that contravenes these works perceptible that is otherwise the hierarchically structured art market with often reduced to moving or even still images its genius cult and obsession with (male) in documentations and reproductions. celebrities. Collaborative works generally do not sell well; but this is not the artists’ Ephemeral Actions and a Modified primary goal. Rather, through their works Understanding of the Artwork and actions, these artists aim to trigger a social discourse. The downside of this non- Following the feminist art tradition of the commercial way of working with feminist 1970s, the participating artist-collectives 30 predominantly work in an ephemeral manner. Performances can be found in the work of Stoll & Wachall, Der Strich, Die bösen Mösen, and ƒƒ as well as in the Guerrilla Girls’ performative lectures. In the work of the 3 Hamburger Frauen, staging and roleplay are transferred into painting. In situ and for a limited duration only, they create murals that are painted over after the end of an exhibition, only to live on in photographs. The individual styles merge into a new whole, even though each artist has her own specialty (figuration, patterns/ornamentation, floral/mythological elments). What characterizes the performative interventions of the four sculptresses of Der Strich is that they lure the beholder with an attractive sculptural object – be it a mobile hot dog stand or an elegant, glossy bar. The exhibition attempts to reflect these different medial preferences expressed by the various collectives within their common, ephemeral way of working. Beyond performances in the artistic context, most of these female artist collectives carry out projects and actions in public spaces, also here following in the footsteps of the first generation of feminist artists, who tried to address an audience outside the narrow limits of museums and gallery Guerrilla Girls Museums Cave Action in NY, 2009 31 spaces. In reaction to the major show An about half of the participants are invited International Survey of Recent Painting and additionally recruited from a larger network. Sculpture that took place in 1984/85 at the Museum of Modern Art, in which only 13 of Anonymity and Wit 169 artists were women, and the curator Kynaston McShine stated that who had not In the projects realized by ƒƒ the partici- been invited should rethink “his” career, the pants’ names always make an appearance; Guerrilla Girls formed in New York in 1985. however, they dissolve in the mass and seem Soon the group, which can be considered to play a subordinate role. This is underlined part of the second generation of feminist by the group’s name: ƒƒ sounds extremely artists, concentrated on poster-actions in unpretentious, even casual; it calls to public spaces in which they made known mind the widespread abbreviation xx and the discrimination against female artists provokes speculations about its origin.2 This by presenting statistics. Also attacking the inspired the artists to plan a performance power structures within the art system – for Female Intervention that offers various which in the meantime have shifted towards definitions for the acronym. It plays on the fairs, biennials, and collectors – Der Strich beholders’ wish to clarify the acronym, yet specifically targets VIP-visitors, for instance, barely offers relief, as the potential vari- to the Berlin Gallery Weekend or the Venice ants are left standing equally side by side. Biennale. Countering the self-confidently What appears more interesting, in turn, is masculine appearance of the me – collec- the question of why meaning is so impor- tors room that opened in Berlin in 2010, the tant to us, or why we long for a name when collective staged an exhibition series at the considering an artwork. Naming something nearby Volksbühne Pavilion titled is an act of appropriation; at the same time, em – Erika Mustermann Collection, to which it provides a context in which we can orient they invited mostly female, though also ourselves and feel secure. Language is a some male, artists (a feminism which, as form of power whose patriarchic structures in the present exhibition, avoids a-priori- feminists have long been trying to reveal, exclusions). criticize, and change. An extended concept of the artwork hence Nevertheless, pseudonyms – and the names includes public actions as well as entire of artist collectives can be understood as exhibitions. The generous gesture of sharing such – hold their own status. It oscillates an available exhibition platform with others between the creation of distance to the is also characteristic of the ƒƒ-network: In acting persons on the one hand and the con- exhibition projects and actions usually only crete attribution to the named but difficult a fraction of the currently 16 artists in the to grasp group on the other. A pseudonym ƒƒ-group (among them one man) are active; therefore endows the protagonists with 1 32 Guerrilla Girls Pro-Abortion March, 1992 greater freedom of action and in some cases the exception among the artists of this also gives a hint as to the collective’s direc- exhibition insofar as they appear under their tion of working. The name Der Strich, for surnames like a business enterprise. While instance, has a clear-cut female connotation masking their femininity in their authorship,3 and can be read as a statement regarding it is highly present in their work. Since 1997, life as a female artist; the reference to pros- the duo is questioning female roles in soci- titution seems to be a pun on the mercantile ety through an excess of fetish and cliché as dependence of artists in the art system. well as with irony and humor. Similarly, the provocative (and for certain Also the Guerrilla Girls from New York handle sponsors even deterring) name of the their name in a playful and humorous way: Swedish collective Die bösen Mösen (“the When one of the founding members mis- mischievous cunts”) expresses the artists’ spelled it as “gorilla,” their new costume was dissatisfaction with the current status of born – since 1985, the participating artists women in our society. Stoll & Wachall are have been appearing not only under the 33 pseudonyms of deceased women artists, discrimination with facts, humor, and fake such as Frida Kahlo or Käthe Kollwitz, but fur.”4 At the same time, however, the mask- also wearing a gorilla-mask to make them ing points out the career-damaging effects completely anonymous. This role-play, using of a self-positioning within the feminist the connotation of a gorilla as the clichéd discourse, even today. Along the same lines, metaphor for the loud, testosterone-burst- the group Der Strich explicitly states on its ing male, is meant to amuse initially. This is homepage that by dealing with female ste- emphasized by the group’s motto: “fighting reotypes it is consciously taking a backseat ƒƒ Das Archiv 34 in the “career-damaging women’s corner.”5 who condemn racism as much as sexism These examples illustrate how sensitive found themselves reduced to their privileg- and topical this debate still is, even in times ing white skin color. The resulting photo- when gender studies have secured a solid graphs finally stage this privileged situation position in the academic curriculum. Among as well as the impossibility to communicate. female students reservations towards Also the painting Pamphile Show by the feminism are in fact widespread, in part due 3 Hamburger Frauen is located in the con- to the excessive discussion of the subject text of colonialism, albeit in a very indirect, in past years. Female Intervention hopes to poetic manner. In this work, the artists relate disarm these prejudices by taking a rather to the novel Captain Pamphile, in which playful approach. For indeed, contrary to its Alexandre Dumas, the grandson of a black stigma, feminism – and it would perhaps be slave, described the atrocities of colonialism more correct to speak of “feminisms” (Lisa in a scathing satire. Tickner) – is by no means dry and weari- In order to leave visible and archivable some, but instead open, critically reflecting, traces behind in (art-)history, special meth- and in the best case also humorous. ods of documentation had to be developed 6 by those women artists who work ephemerAlternative Histories and ally. This is one of the reasons why women Documentation as a Necessity artists of the 1970s devoted themselves to video art and photography. Video documen- One of the central aims of feminism is the tations of performances and public actions complementation of a traditionally male- can be seen in this exhibition in the works of dominated historiography by a female ƒƒ, Der Strich, and the Guerrilla Girls, who at perspective. The two photographic series by the symposium The Feminist Future in 2007 Die bösen Mösen are dedicated to this at the Museum of Modern Art launched an theme, introducing a historical purview to attack against the institution from within. the exhibit. On the one hand, the artist duo Beyond this, Female Intervention presents draws attention to the important role of an alternative library of contemporary art female Italian partisans in World War II by in form of the archive of the women artists means of reenactment; on the other hand, group ƒƒ: with a focus on women artists and they shed light on the legacy of colonialism feminist literature. This interactive archive in Tanzania that still weighs heavily today. is open to any format: books, catalogs, So heavily in fact, that the original idea of magazines, fanzines as well as artworks, creating a union across continents failed music, film and video, posters, postcards, when confronted with reality (during their photos, and data. Given that the artists are artist residency) – a black African reality in asked, even multiples may be swapped – a which even politically engaged feminists possibility through which the archive gains 35 an even stronger participative character. Jewish background as well as her gender, Through this, the atrium takes on a studiolo- however, apparently stood in the way. like character and invites the visitors to deal Sexism and discrimination remain omni- more intensively with the topic of feminism. present in the sciences today, as evidenced Especially since the question of emancipa- by recent publications in renowned scientific tion is currently highly topical at Humboldt journals.7 By and large, female scientists University: In parallel with the show, the are disadvantaged in hiring, less of their first female professor of science, the nuclear article are published, and articles by female physicist Lise Meitner (1878–1968) will be authors are less frequently cited. Feminism, honored with a sculpture in the university’s therefore, remains a topic – in art as much forecourt. According to many of her col- as in science and society in general. leagues, she would have been eligible to A quota of 25 percent as in Humboldt Uni- receive the Nobel Prize for her discovery of versity’s court of honor or at the Berlinische nuclear fission together with Otto Hahn; her Galerie is indeed better than the Guerrilla 36 Guerrilla Girls Do women have to be naked to get into music videos Poster, variable Dimensionen Girls’ statistics, but definitively not enough for “Käthe Kollwitz”: 25 per cent isn’t good, but it is common, unfortunately. Still a long way to go. Conny Becker translation by Lee Chichester 1see Guerrilla Girls (ed.), interview in: Confessions of the Guerrilla Girls, New York 1995, www.guerrillagirls.com/interview (June 2014). 2“f” is often used as a short form for feminism, e.g. in the Guerrilla Girls’ slogan: re-inventing the "f" word – feminism, see www.guerrillagirls.com (June 2014). 3 Lee Krasner and Elaine de Kooning signed in the 1950th sometimes with their initials only, in order to avoid the labeling “female”. Whitney Chadwick, Frauen, Kunst und Gesellschaft, Berlin/ München 2013, p. 328. 4www.guerrillagirls.com (June 2014). 5www.derstrich.com (June 2014). 6 see Whitney Chadwick, Frauen, Kunst und Gesellschaft, Berlin/ München 2013, p. 379. 7see Cassidy R. Sugimoto et al.: Global gender disparities in science, Nature, vol. 504, p. 211., December 2013, and Corinne A. Moss-Racusin et al.: Science faculty’s subtle gender biases favor male students, Proceedings of the National Academy of Science, vol. 109, no. 41, p. 16474, October 2012. 8The figure derives from an inquiry of the feminists Power Ekroth and hannah goldstein in early 2014. Two German art magazines refused to publish an open letter with their statistic – apparently the figures were not spectacular enough. 9„Käthe Kollwitz“ in an Email to the author on May 31st 2014. 37 IM PRESS UM Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung Female Intervention der Kleinen Humboldt Galerie im Lichthof der Humboldt-Universität zu Berlin (24. Juni bis 18. Juli 2014). // This publication accompanies the exhibition Female Intervention at the Kleine Humboldt Gallery, running from June 24th until July 18th 2014. Begleitprogramm // Program: 24.06.2014 19 - 22 Uhr Vernissage mit // with Performance von // by ƒƒ 7./8.07.2014 je 17 - 20 Uhr Performance-Workshop mit // with Stoll & Wachall 10.07.2014 19 Uhr Vortrag von // Lecture by Susanne Husse & Präsenta- tion einer Soundarbeit von // of a sound piece by ƒƒ 18.07.2014 18 - 22 Uhr Finissage mit Podiumsdiskussion // with penal discussion Herausgeber // Publisher: Kleine Humboldt Galerie Autorin/Kuratorin // Author/curator: Conny Becker Kuratorische Assistenz // Curatorial assistants: Franziska Knoll, Joanna Swarzynska Layout // Design: Joanna Swarzynska Übersetzungen // Translations: Julia Modes, Lee Chichester, Franziska Knoll, Liz Stumpf Lektorat // Editorial Office: Conny Becker, Sébastien Brault, Franziska Knoll Titelbild // Cover: Stoll & Wachall, High Heel Obsession, 2012, Still aus HD-Video Abbildungen/Courtesy // Images/courtesy: die Künstler sowie // the artists and (11): Angelika Bäuml, (15-17): Florian Japp, (23): Mariela Apollonio Druck // Print: Humboldt-Universität zu Berlin Auflage // Edition: 300 38 Kleine Humboldt Galerie Zeitgenössische Kunst im Lichthof der Humboldt-Universität zu Berlin Unter den Linden 6, 10099 Berlin Öffnungszeiten: Mi - Sa, 12 - 18 Uhr, öffentliche Führungen: samstags 15 Uhr // Opening hours: Wed - Sat, 12am - 6pm, guided tours: saturdays 3pm Besonderer Dank an // Special thanks to: Dr. Angelika Keune, Dagmar Oehler, Prof. Dr. Susanne von Falkenhausen, Lorenzo Sandoval/ Dissident Desire für die Ausstellungsarchitektur und Neuer Berliner Kunstverein Mit großzügiger Unterstützung von // With generous support from: 39 mit 3 Hamburger Frauen Der Strich Die bösen Mösen ƒƒ Guerrilla Girls Stoll & Wachall 40 41