Werbetexte
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Werbetexte Seda Türkyilmaz und Lucia Möller Werbetexte Inhalt 2 Was ist Werbesprache? Bausteine der Werbung Linguistische Ansätze zur Werbesprache Beispiel einer Werbeanalyse Werbespot 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Was ist Werbesprache? Als Werbesprache bezeichnet man alle verbalen und nonverbalen Kommunikationsmittel, die in der Werbung verwendet werden. Damit wird der Kontakt zwischen dem Produzenten und den potentiellen Kunden hergestellt. 3 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Was ist Werbesprache? Konnotative Texte = Erzeugung von Emotionen „Haben Sie nicht auch manchmal das Gefühl, dass…“ Denotative Texte = Vermittlung von Sachinformationen „Der neue VW Golf. Jetzt mit serienmäßigem Airbag.“ 4 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Bausteine der Werbung 5 Headline Fließtext Slogan Logo / Firmenname 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Bausteine der Werbung Logo/Firmenname Headline Hier dient der Firmenname als Slogan wie z.B. auch bei NIVEA Fließtext 6 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Headline 7 soll Adressat zum weiter lesen und weiter informieren animieren charakterisiert den produktspezifischen Zusatznutzen „USP“ (unique selling proposition) soll durch besondere Optik Aufmerksamkeit erregen 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Headline Werbung von West 1998: DIE FAST VÖLLIG FERTIGE ZIGARETTE 8 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Headline Werbung von West 1998: DIE FAST VÖLLIG FERTIGE ZIGARETTE 9 = stirb schnell = total erledigt = Rauchen macht krank! Typographie und Formatierung nicht unterschätzen! 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Fließtext 10 Funktion: Headline oder Bild thematisch aufgreifen und detaillierter über das Produkt informieren Wird auch Copy, Textbody oder Body genannt Shortcopies < 5 Sätze (Glaubwürdigkeit) Longcopies > 5 Sätze (Information) 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Logo einprägsam unverwechselbar zeitgemäß gestaltet muss mit anderen Bildelementen aus der Anzeige harmonisieren Entwicklung des ShellLogos seit 1900 11 Quelle:http://studweb.euv -frankfurt-o.de/~euv6847/ 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Slogan 12 schafft Wiedererkennungswert wirkt imagebildend kurz und knapp gut erinnerbar Objektbezug gesungen, nennt man ihn Jingle Assoziationskraft 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Linguistische Ansätze zur Werbesprache 13 Phonetik Morphologie Lexik Syntax Rhetorik Pragmatik Semiotik Textlinguistik /Stilistik 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Phonetik Wichtiges Instrument des Werbetextens Verhilft zu Rhythmus und musikalischer Qualität => verbessert die Einprägsamkeit „Haribo macht Kinder froh - und Erwachsene ebenso“ „Ebay- drei, zwei, eins, MEINS“ „Mhh Exquisa – keiner schmeckt mir so wie dieser“ 14 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Morphologie 15 konzentriert sich stark auf Nomina (Substantive und Adjektive) einfache Verben Komparativ- und Superlativformen Imperative Präsens und Futur 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Lexik semantische Aufwertung (Melioration) „superflach“ , „extraleicht“ , „reaktionsschnell“ Schlüsselwörter „natürlich“ „Faszination“ „sicher“ Fremdsprachige Lexik => assoziiert ethnische Stereotype Französisch für Wein und Mode Spanisch für Leidenschaft Englisch für Computerbranche 16 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Lexik Wortspiele „Probieren Sie es Oust“ „Ervolkswagen“ 17 (Produkt heißt Oust) (Firma heißt Volkswagen) aufmerksamsintensiv wohlklingend (euphonisch) einprägsam (einfach und kurz) 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Syntax 18 Kürze der Sätze strukturelle Einfachheit Tendenz zu Ellipsen zergliedernde Satzgrammatik 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Rhetorik 19 Parallelismen „Es gibt Licht. Und es gibt Osram“ Wiederholungsfiguren (Epipher, Anapher, Alliteration) rhetorische Frage Antithese Metapher Personifikation 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Pragmatik 20 positives Bewerten durch Sprechakte wie z. B. erklären, beschreiben, empfehlen Funktion des Überredens (Persuasion) 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Pragmatik - Persuasion Aufmerksamkeit und Interesse schaffen Verständnis schaffen Akzeptanz sichern Memorisierung ermöglichen Vorstellung (mentale Bilder) aktivieren von Strategie und Argumentation ablenken Attraktivität des Kommunikationsdesigns garantieren 21 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Textlinguistik 22 Vergleiche und Gegensätze Beispielargumentation produktbezogene Argumente (Eigenschaften, Wirkungsweise, Verwendungssituation) senderbezogene Argumente (Image der Firma, Tradition, Erfahrung) empfängerbezogene Argumente (soziale Werte, Emotionen, individuelle Bedürfnisse) 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Semiotik 23 verbale, visuelle, akustische Zeichen semantische Brücken zwischen Sprache und Bild 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Beispielanalyse nach linguistischen Beschreibungsebenen Werbung für Eis in der Zeitschrift „Der Spiegel" (Sommer 1998) Text: Ich teile vieles. Aber nicht alles. Magnum- after Dinner Langnese 24 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Beispielanalyse nach linguistischen Beschreibungsebenen 25 Linguistischer Ansatz Relevante Beobachtungen Phonetik - Magnum= 2-silbig, kurz Morphologie - einfache Verben (teilen) - Präsens Lexik - Fremdwörter Magnum (lat.: „der Große“) after dinner (eng.: nach dem Essen) - Schlüsselwort (alles) 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Beispielanalyse nach linguistischen Beschreibungsebenen 26 Linguistischer Ansatz Relevante Beobachtungen Syntax - kurze Sätze - einfache Struktur - Ellipse (Aber nicht alles.) Rhetorik - Antithese: Logo von Langnese perzipiert Liebe, Frau will aber nicht ihr Magnum teilen 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Beispielanalyse nach linguistischen Beschreibungsebenen 27 Linguistischer Ansatz Relevante Beobachtungen Pragmatik - Produkt nennen (Magnum after dinner) - Produkteigenschaften nennen ( implizit: unverzichtbar, gut) - Markenname nennen (Langnese) 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Beispielanalyse nach linguistischen Beschreibungsebenen 28 Linguistischer Ansatz Relevante Beobachtungen Semiotik - Textlinguistik/ Stilistik - implizite Argumentation Bild: es muss so gut schmecken, dass die Frau nicht teilen will, obwohl sie mehrere davon hat - Herz-Logo zeigt Liebe (Liebe= teilen) 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Und noch zum Abschluss… 29 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Quellen Stöckl, Hartmut (2004): Werbekommunikation – Linguistische Analyse und Textoptimierung. In: Karlfried Knapp et al. (Hrsg.): Angewandte Linguistik – ein Lehrbuch. Tübingen: A. Francke, 233–254 http://studweb.euv-frankfurt-o.de/~euv-6847/ http://de.wikipedia.org/wiki/Werbesprache http://www.tudresden.de/sulifg/daf/mailproj/kursbuc3.htm 30 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Halbzeit!!! So, jetzt ist Frau Möller an der Reihe… 31 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Inhalt 32 Nicht-linguistische Ansätze zur Werbeforschung Werbung im Wandel der Zeit Praxis der Werbeanalyse 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Nicht-linguistische Ansätze zur Werbeforschung 33 Marketing Idealtypisches Werbewirkungsmodell Werbetestmethoden Wichtige Faktoren für die Werbewirksamkeit Wichtige Faktoren bei Kulturübergreifender Werbung Werbung und Kunst 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Marketing 34 Werbung ist ein Instrument unter vielen Vom Ist-Zustand durch Werbung zum SollZustand Werbeziele: Absatz, Gewinn, Umsatz, soziale Macht, Steigerung des Bekanntheitsgrad 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Idealtypisches Werbewirkungsmodell ● Werbekontakt: Werbebotschaft trifft auf Konsumenten mit bestimmter Einstellung und Wissen ● Aktivierung: Botschaft sichert Aufmerksamkeit und Zuwendung 35 21.12.2006 www.Sparkasse.de FH Hannover Werbetexte Idealtypisches Werbewirkungsmodell ● Wahrnehmung: Elemente der Botschaft führen zu emotionalen/kognitiven Reaktionen ● Verständnis/Akzeptanz: Kernelemente der Botschaft werden eingeprägt und erinnert ● Einstellung/Präferenz: Botschaft führt zu Einstellung gegenüber Produkt und Image 36 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Wichtige Faktoren für die Werbewirksamkeit 37 Beruf und Einkommen Alter und Geschlecht Lebensgewohnheiten (z. B. Konsum) Kultur 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Wichtige Faktoren bei Kulturübergreifender Werbung Kulturelle Bindung von Wörtern und Bildelementen Bayern-Brezeln Kulturspezifische Anspielungen und intertextuelle Verweise Das Märchen von Gelbkäppchen „Sprachbedingte“ Bilder an der Nase herumführen 38 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Wichtige Faktoren bei Kulturübergreifender Werbung Kulturraumbedingte Kommunikationsstile redselig, knapp, präzise, umschreibend… 39 Ethnostereotype deutsche Gründlichkeit Kommunikationsinhalte Verhältnis rationaler und affektiver Textelemente 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Werbetestmethoden Prätest: vor dem Erscheinen des Spots/der Anzeige Posttest: nach dem Erscheinen des Spots/der Anzeige Kriterien: Erinnerung, Wieder erkennen, Markenbekanntheit, Wissen, Image, Glaubwürdigkeit, Psychobiologische Reaktion, Kaufbereitschaft, Kaufverhalten 40 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Werbung und Kunst 41 Verwendung von Kunstobjekten in Werbemitteln/Verarbeitung von Werbung in Kunstobjekten Künstler arbeiten für Werbung Werber arbeiten für Kunst Soziale Behandlung von Werbung als Kunst 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Werbung im Wandel der Zeit 42 Inserat aus "Marie Claire", 1996 21.12.2006 FH Hannover Inserat aus "Die neue Frauenkleidung", 1910 Werbetexte Werbung im Wandel der Zeit 43 Werbung als Spiegel gesellschaftlicher Zustände, Werte und Einstellungen Von längeren Werbetexten zu kurzen Texten Von spachlastiger Werbung zu bildlastiger Werbung Von produktzentrierter Werbung zu unterhaltender Werbung 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Praxis der Werbeanalyse 44 Zielgruppenadressierung Medialität und semiotisches Potential von Werbung 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Zielgruppenadressierung 45 Zuschnitt der Werbung auf bestimmte Zielgruppe (z. B. durch Wörter, Musik, Bilder) Gute Kenntnisse über die Zielgruppe durch Marktforschungen oder Annahmen Soziale Stile mit bestimmten Mitteln wiedergeben Wieder erkennen von Erfahrungen und Empfindungen der Zielgruppe in Werbung 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Beispiel für Zielgruppenadressierung Anzeige Rotkäppchen Sekt von der Agentur FGK 1997-1999 erschienen in der Zeitschrift „Spiegel“ 46 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Werbung und ihre Erscheinungsformen Print (Plakate, Anzeigen, Flugblätter) Fernsehen (TV-Spot) Rundfunk (Radio-Spot) Neue Medien (Internet) www.hm.com 47 Oft miteinander kombiniert: „integrierte Kommunikation“ 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Beispiel: Rotkäppchen Werbespot http://www.rotkaeppchen.de/ 48 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Quellen 49 Stöckl, Hartmut (2004): Werbekommunikation – Linguistische Analyse und Textoptimierung. In: Karlfried Knapp et al. (Hrsg.): Angewandte Linguistik – ein Lehrbuch. Tübingen: A. Francke, 233–254 www.wikipedia.de www.sw2.euv-frankfurto.de/werbesemiotik/hs_ethnostereotype_werbekom m.pdf http://www.math-inf.uni-greifswald.de 21.12.2006 FH Hannover Werbetexte Danke für eure Aufmerksamkeit! Wir wünschen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr! 50 21.12.2006 FH Hannover