gaultier - Kunsthalle München

Transcription

gaultier - Kunsthalle München
Pressemitteilung
J E A N PA U L
GAULTIER
/
F R O M T H E S I D E WA L K T O T H E C AT WA L K
18.9.2015 – 14.2.2016
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
Theatinerstraße 8 | 80333 München
T + 49 (0)89 / 22 44 12 | [email protected]
www.kunsthalle-muc.de
Die Kunsthalle feiert mit Jean Paul Gaultier
ihre erste Mode-Präsentation, ihr 30jähriges
Jubiläum und ihre 100. Ausstellung.
Seit 40 Jahren zählt Jean Paul Gaultier (*1952),
Enfant terrible der internationalen Modewelt, zu
den bedeutendsten Couturiers. Wie kein Zweiter
hat er mit seinen kühnen und ironischen Kreationen
immer wieder unsere Vorstellung von Mode und
Schönheit herausgefordert. Exklusiv in Deutschland
zeigt die Kunsthalle München eine umfassende
Ausstellung, in der das vielfältige und faszinierende
Wirken Jean Paul Gaultiers gewürdigt wird.
In seinem gesamten Schaffen macht es sich Gaultier
zur Aufgabe, gängige Auffassungen gesellschaftlicher Rollen der Mode zu hinterfragen und die
grundlegenden Herstellungsprinzipien des Modedesigns mutig zu erweitern. So nutzt er ungewöhnliche Materialien wie Federn, Tierhaut, Kristalle,
Metalldosen oder Gummi und lässt diese in seinem
Pariser Mode-Atelier mit größter Handwerkskunst
oft in unkonventionellen Kombinationen zu seinen
Avantgarde-Kreationen verarbeiten. Inspiration
findet er in Paris selbst, aber auch im Zelebrieren
diverser Kulturen – von der Geisha bis zum Torero –,
in der Welt des Pop und der Massenmedien oder
in Subkulturen wie den Londoner Punks oder New
Wave. Das gesellschaftliche Ideal des bekennenden
Schwulen ist das Recht darauf, anders zu sein und
die eigene Identität zu leben. Berühmt wurden
z.B. Gaultiers Männerröcke, durch die er gängige
Geschlechter-Stereotype und tradierte ModeCodes auf den Prüfstand stellt. Ohne Zweifel ist
der Designer heute Kult – sowohl in der Haute
Couture als auch in der Populärkultur.
In der Ausstellung werden ca. 160 seiner Kreationen
von den frühen 1970er Jahren bis heute präsentiert.
Neben den Haute-Couture- und Prêt-à-porterModellen zählen zu ihnen Kostüme z.B. für Filme
Pedro Almodóvars und Bühnenoutfits für Popstars;
etwa das berühmte Korsett, mit dem Madonna
1990 auf ihrer Blond Ambition Tour für Furore
sorgte. Neben der Queen of Pop stellen auch Kylie
Minogue und andere Stars ihre Gaultier-Unikate
als Leihgaben zur Verfügung.
Partner:
Peter Lindbergh
Jean Paul Gaultier & Nadja Auermann, Paris, 2015.
© Peter Lindbergh Studio, Paris / Gagosian Gallery
Die enge Zusammenarbeit Gaultiers mit Künstlern
wie Pierre et Gilles, Peter Lindbergh, Cindy Sherman
und Andy Warhol wird anhand von künstlerischem
und dokumentarischem Filmmaterial, Videos und
Fotos umfassend präsentiert. Die Ausstellung ist
keine reine Mode-Werkschau, sondern eine spektakuläre multimediale Inszenierung; ein Gesamtkunstwerk, das dem Besucher in einer opulenten
Show den Geist Gaultiers spürbar macht.
Exklusiv für die Münchner Präsentation fotografierte
Peter Lindbergh das Plakat- und das Katalogmotiv
mit Jean Paul Gaultier und Nadja Auermann.
Die Ausstellung wurde vom Montreal Museum
of Fine Arts in Zusammenarbeit mit der Maison
Jean Paul Gaultier und der Kunsthalle München
organisiert.
Die Kunsthalle München ist ein Engagement der
Premiumpartner:
Medienpartner:
P
A
R
I
S
Die Ausstellung ist in 7 Kapitel gegliedert, in
denen ca. 160 Kreationen aus allen Schaffensphasen Gaultiers präsentiert werden:
Der Salon
Als kleiner Junge hielt Gaultier sich gern im
Schönheitssalon seiner Großmutter auf. Er
war fasziniert vom altmodischen Charme ihrer
Garderobe – besonders vom Korsett, das zu
einem zentralen Stück seines Œuvres wurde.
Zahlreiche Stars zeigten sich in Variationen des
Kleidungsstücks mit den spitzen Brüsten, so auch
Madonna während ihrer legendären Blond Ambition
Tour 1990.
Die Odyssee
Das Abenteuer der großen Seefahrt ruft eine
Welt auf, in der grundlegende und immer
wiederkehrende Figuren aus Gaultiers Kollektionen
ihren Ursprung haben. Hier treffen Matrosen
mit Meerjungfrauen, Sirenen und Nymphen
zusammen – Gestalten, die als Prototypen
männlicher und weiblicher Verführung gelten.
Sie werden mit verschiedenen Madonnenfiguren
konfrontiert, die eigentlich einen jungfräulichen
Gegenentwurf zu den triebhaften Mischwesen
des Ozeans bilden. Gaultier verleiht ihnen jedoch
gleichzeitig auch lasziv-verführerische Züge.
Die Musen
Der Designer holt Persönlichkeiten auf den
Laufsteg, die sich dem gängigen Schönheitsideal
widersetzen, wie die füllige Beth Ditto, Sängerin
der Band Gossip. Er stellt die geschlechtliche
Zuordnung von Kleidung auf den Kopf, wenn er
weibliche und männliche Garderobe kombiniert
oder Männer Frauenkleider tragen lässt und
umgekehrt. Dazu passt, dass er der Erste
war, der mit androgynen Models wie Tanel
Bedrossiantz zusammenarbeitete. Aber auch seine
Zusammenarbeit mit Conchita Wurst wird hier
vorgestellt.
Metropolis
Die Großstadt ist der Ort, an dem die bunte
Modewelt mit den Show-Spektakeln des Kinos
und des Fernsehens, der Musik und des Tanzes
zusammentrifft. Gaultier entwarf Kostüme für
Theater, Oper und Kino; für Filme wie Der Koch,
der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber (1989) von
Peter Greenaway, Kika (1993), Schlechte Erziehung
(2003) und Die Haut, in der ich wohne (2011)
von Pedro Almodóvar, Die Stadt der verlorenen
Kinder (1995) von Marc Caro und Jean-Pierre
Jeunet sowie Das fünfte Element (1997) von Luc
Besson. 2002 wurde der Kinoliebhaber als erster
Modeschöpfer Mitglied der Jury des Filmfestivals
von Cannes.
Großstadt-Dschungel
Gaultier schafft eine ganz neue Ästhetik, in der das
Kleidungsstück den Dialog zwischen verschiedenen
Kulturen und Ethnien verkörpert. So werden
geografische Grenzen, religiöse Überzeugungen
und Sprachbarrieren überwunden. Gaultier schafft
Hybride aus der Welt der Großstadt und der
wilden Natur, aus Tradition und Moderne, aus dem
Animalischen und dem Kultivierten. Man stößt bei
ihm auf die Boleros der Toreros, auf die Schtreimel
und die langen dunklen Mäntel der Rabbiner, die
Kimonos der Geishas, Westen aus der Mongolei,
auf Flamenco-Röcke und afrikanische Masken.
Punk cancan
Das facettenreiche Bild, das Gaultier von Paris
zeichnet, ist von unterschiedlichen Epochen
geprägt. Er ist von der Zeit der Belle Époque
um 1900 fasziniert, zu der Toulouse-Lautrec
und das Moulin Rouge gehören. NachkriegsIkonen wie Juliette Gréco erweist er seine
Referenz, aber auch Frauentypen des Pariser
Alltags, von der Concierge bis zur Bourgeoise.
Einen eklatanten Gegensatz zur Eleganz der
französischen Hauptstadt entdeckt Gaultier als
Teenager in London. Die nonkonformistische
Kleidung der Punks – Latex, Leder, Netz- und
Schottenkarostoffe, Sicherheitsnadeln, Nieten und
Metallstacheln – vereint er mit den feinen Federn,
Boas und Rüschen des französischen Tanzes.
Hautnah und »Nicht jugendfrei«
In seinen Kollektionen hinterfragt Gaultier
die Konzepte von Geschlecht, Nacktheit und
Erotik. Der menschliche Körper ist in vielerlei
Hinsicht die Grundlage seiner Arbeit. Gaultiers
ungewöhnlicher Umgang mit Materialien bricht
mit den ästhetischen Normen der Haute Couture
und des Prêt-à-porter. Sein Modeuniversum ist
gespickt mit Modellen, die auf sexuelle Praktiken
wie Bondage, auf Dominanz und Unterwerfung
anspielen.
Die Bräute
Es ist Tradition, eine Modenschau mit der Braut
zu beenden; im Fashion-Business gilt es als große
Ehre für ein Model, ein Defilee im Brautkleid
beschließen zu dürfen. Gaultiers Bräute sind von
unterschiedlichsten Quellen inspiriert und brechen
häufig mit dem »Prinzessinnenbild«, das der Figur
anhaftet.
AUS DEM BEGLEITPROGRAMM
»Re-Act!« – Kunst & Club
Donnerstag, 5.11.15, 20:30 Uhr
Das DJ-Duo Dapayk & Padberg übernimmt das
Café: Eva Padberg und Niklas Worgt vereinen
Mode und Musik, Underground und Mainstream.
Special Guides von der Akademie Mode und
Design und der Akademie der Bildenden Künste
führen durch die Ausstellung.
€ 14/€ 9 inkl. Aftershow-Party im Harry Klein.
AfterworkKH
21.10.15, 18.11.15, 16.12.15, 20.01.16
Jeden dritten Mittwoch im Monat die GaultierAusstellung bis 22 Uhr genießen und den Abend
bei DJ-Musik im Café Kunsthalle ausklingen lassen
(regulärer Eintritt). Wer mehr über die Mode des
Couturiers wissen will, kann um 20:30 Uhr an
einer speziellen AfterworkKH-Führung teilnehmen
(Eintritt + € 7, maximal 20 Personen).
Natürlich kann man auch nur auf einen Drink
vorbeischauen; der Eintritt ins Café ist frei.
Bildnachweise:
Ausstellungsimpression von The Fashion World of Jean Paul Gaultier: From the Sidewalk to
the Catwalk im Museum of Fine Arts, Montreal, 17.6. – 2.10.2011, Foto: MMFA, Denis Farley,
Belebte Mannequins: ein Konezpt von UBU/Compagnie de création. | Emil Larsson, Gold corset
(Goldkorsett), 2014, Korsett aus Vintage-Lamé, getragen von Madonna zur Blond Ambition World
Tour, 1990, © Emil Larsson | Pierre & Gilles, La Vierge aux serpents (Jungfrau mit Schlangen) (Kylie
Minogue), 2008, Gemalte Fotografie, von den Künstlern eingerahmt, 181 x 137 cm (mit Rahmen),
Modell Auréole, langes Kleid aus himmelblauem plissiertem Tüll, strahlenförmig angeordnetem
Gold-Lamé und langer Schleppe am Rücken. Kollektion Les Vierges (Die Jungfrauen), Haute Couture
Frühjahr/Sommer 2007, © Pierre & Gilles | William Baker, Kylie Minogue, X Tour 2009, Modell
Immaculata, mit großen weißen Motiven aus Leinen besticktes Netzkleid, Kollektion Les Vierges
(Die Jungfrauen), Haute Couture Frühjahr/Sommer 2007, © Darenote Ltd. / Kylie Minogue |
Nacho Pinedo, Pedro Almodóvar, Victoria Abril und Jean Paul Gaultier anlässlich des Kinostarts des
Films Kika von Pedro Almodóvar (1993), © Nacho Pinedo / Archives Jean Paul Gaultier | Ellen von
Unwerth, Survivants (Überlebende) (Laetitia Casta, Vladimir McCary und Jenny Shimizu), 1993,
Veröffentlicht im Magazin Interview, Kollektion Les Tatouages (Die Tätowierungen). Prêt-à-porter
Damen Frühjahr/Sommer 1994, © Ellen von Unwerth |
Patrice Stable, Impression der Ausstellung The Fashion World of Jean Paul Gaultier. From the
Sidewalk to the Catwalk im Grand Palais Paris, 1. April–3. August 2015. 3. Kreation v.l. mit Swarovski
Crystal Spikes and Studs, © Swarovski | Impressionen der Ausstellung The Fashion World of Jean Paul
Gaultier: From the Sidewalk to the Catwalk im Montreal Museum of Fine Arts, 17. Juni–11. Oktober
2011, Foto: MMFA, Denis Farley, Mannequins mit Projektionen: Konzept UBU/Compagnie de
création | Impressionen der Ausstellung The Fashion World of Jean Paul Gaultier: From the Sidewalk
to the Catwalk im Montreal Museum of Fine Arts, 17. Juni–11. Oktober 2011, Foto: MMFA, Denis
Farley, Mannequins mit Projektionen: Konzept UBU/Compagnie de création
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
Theatinerstraße 8 | 80333 München
T + 49 (0)89 / 22 44 12 | [email protected]
www.kunsthalle-muc.de
Öffnungszeiten
täglich 10–20 Uhr
außer: 24.12. geschlossen, 31.12., 9.2. 10–17 Uhr
AfterworkKH jeden 3. Mittwoch im Monat bis 22 Uhr (21.10.15, 18.11.15, 16.12.15, 20.1.16)
Sonderöffnung für Schulklassen: jeden Mittwoch 9–10 Uhr
Anmeldung per Telefon (+ 49 (0)89 / 22 44 12 ) oder E-Mail ([email protected]) erforderlich.
Direktor
Dr. Roger Diederen
Direktorin und Chefkuratorin des MMFA, Initiatorin der Ausstellung
Nathalie Bondil
Kurator der Ausstellung
Thierry-Maxime Loriot
Presseanfragen
Leonie Mellinghoff, T +49 (0)89 / 37 82 81 62, [email protected]
Pressefotos zum Download
http://www.kunsthalle-muc.de/press_area/jean-paul-gaultier-2
Eintrittspreise
regulär: € 14
Ermäßigungen:
Gruppen ab 10 Personen und Senioren (60+): € 12
Schüler, Studenten (< 30 Jahren) und Arbeitslose: € 7
Schulklassen: € 0,50 p.P.
Kinder und Jugendliche: € 1
Kinder bis 6 Jahre: frei
Familienkarte für 2 Erwachsene und ihre (Enkel-)Kinder (< 18 Jahre): € 24
Montags 50% Ermäßigung auf alle Eintrittspreise.
Führungen
Führungen für Gruppen: Di–Fr, 10–20 Uhr; Sa, 10–13 Uhr, Anmeldung erforderlich.
Öffentliche Führungen der VHS (max. 20 Pers.): € 7 + Eintritt, Anmeldung nicht möglich.
Begleitprogramm
u.a. Vorträge, Kuratoren- und Themenführungen, Filmvorführungen, AfterworkKH, ARTgenossenKH,
»Re-Act!« Kunst & Club sowie Kinder- und Jugendprogramm. Weitere Informationen unter: www.kunsthalle-muc.de
Katalog
hg. v. Thierry-Maxime Loriot, im Knesebeck Verlag, 288 Seiten, 250 farbige und schwarz-weiße Abbildungen, € 35
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#KunsthalleMuc; Offizieller Hashtag zur Ausstellung: #JPGMUC