Das Magazin als PDF
Transcription
Das Magazin als PDF
Nummer: 06 06/2011 Schwerpunkt Weitere Themen 50 Jahre Mauerbau Interview mit Roland Jahn Roland Jahn: "Je besser wir Diktatur begreifen, desto besser können wir Demokratie gestalten" mehr Gedenkstätten Erinnern und aufarbeiten mehr Berliner Mauer Kein anderes Bauwerk hat die Ost-West-Konfrontation so einprägsam symbolisiert wie die Berliner Mauer. Sie teilte die Stadt, das Land, den Kontinent über fast drei Jahrzehnte. Am 13. August 1961 wurde sie gebaut – vor 50 Jahren. Kein Grund zu feiern, aber daran zu denken. Daran, wie es dazu kam und welche Folgen das für die Deutschen hatte. Und auch daran, dass es den Menschen der DDR aus eigener Kraft gelungen ist, diese Mauer 1989 zu Fall zu bringen. Reste der Mauer in aller Welt mehr Grünes Band Lesen Sie dazu in diesem Magazin: 13. August 1961 – eine Mauer teilt Berlin "28 Jahre Mauer und innerdeutsche Grenze – eine traurige Bilanz" Warum 1989? Die DDR zu Zeiten des Mauerbaus Empfehlenswerte Links "Über Leben" - Fotoausstellung zu 50 Jahre Mauerbau im Pei-Bau des Historischen Museums Die Natur eroberte die Grenzlinie mehr Arbeitsmarkt Mit der besten Förderung eine Arbeitsstelle finden mehr Zensus 2011 Abschlussbericht der Unabhängigen Beauftragen für die Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs Bundeskabinett verabschiedet Bericht über den Ausbau der Kinderbetreuung Information für alle Mitglieder der City BKK Die Politikergedenkstiftungen des Bundes Untersuchungen der jüngsten EHEC-Fälle in Deutschland Fragen und Antworten zur Insolvenz von Krankenkassen Lesetipps Bau der Berliner Mauer Broschüre: Umweltschutz ist Gesundheitsschutz - Was wir dafür tun (pdf) Grundlagenforschung für erneuerbare Energien Zensus 2011 - wissen, was morgen zählt mehr Zeitzeugeninterview "Ulbrichts Mauer"? – Neue Erkenntnisse zum 13. August 1961 mehr Broschüre: Ernährung in der Schwangerschaft – Handlungsempfehlungen Kompakt (pdf) Darlehensanspruch für Heimbewohner (pdf) Aktionsprogramm "Perspektive Wiedereinstieg" Die Mauer Monatsbericht Mai 2011 des BMF (pdf) Monitor Engagement - Wie und wofür engagieren sich ältere Menschen? 16 neue Berufe gehen an den Start – "Potenziale aller Jugendlichen nutzen" Broschüren zur Anerkennung ausländischer Qualifikationen Broschüre: Ratgeber Pflege: Alles was Sie zur Pflege wissen müssen. Broschüre: Reisezeit – Ihr Weg durch den Zoll (pdf) Schlaglichter der Wirtschaftspolitik, Ausgabe Juni (pdf) Statistisches Bundesamt - Jahresbericht 2010 (pdf) Zu Ihrer Sicherheit: Unfallversichert im freiwilligen Engagement Von der Volkserhebung zum Mauerbau Broschüre: "Der Zoll - Produktpiraterie im Visier" (pdf) Impressum © 2017 Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Impressum Abonnieren Sie auch den Informationsdienst "Fakten zur Regierungspolitik" und den Newsletter der Bundesregierung. Foto: REGIERUNGonline/Siegmann Berlin/Bernauer Straße 1961 Schwerpunkt 13. August 1961 – eine Mauer teilt Berlin Der 13. August 1961 ist ein Sonntag. In den frühen Morgenstunden errichten Bauarbeiter an den Sektorengrenzen zwischen Ost- und West-Berlin provisorische Absperrungen. Stacheldrahtverhaue werden gezogen. An den Verbindungsstraßen zu West-Berlin wird das Pflaster aufgerissen. Einheiten der Volkspolizei, der Transportpolizei sowie der so genannten Betriebskampfgruppen unterbinden jeglichen Verkehr an den Sektorengrenzen. An der Bernauer Straße bietet sich ein besonders dramatisches Bild. Die Fassaden der Wohnhäuser auf der Ost-Berliner Seite bilden die Grenzlinie – der Gehweg davor gehört bereits zum Westteil. Ganze Familien wagen den Sprung aus den Fenstern. Heute befindet sich hier die Gedenkstätte Berliner Mauer. Hartmut Richter führt Besuchergruppen durch das Areal. Er war damals 13 Jahre alt. Zufällig war er gerade bei einer Cousine zu Besuch und konnte vom Westen Berlins aus verfolgen, wie Soldaten und Grenztruppen an der Bernauer Straße die ersten Absperrungen hochzogen, mit Mauersteinen und Stacheldrahtrollen. "Die Menschen standen fassungslos und mussten zuschauen – auf beiden Seiten", erinnert sich Richter heute. "Manche waren aufgebracht. Aber was hätte man tun können? Die Soldaten hielten ihre Waffen im Anschlag". Berliner Mauer in Zahlen, Stand: 31. Juli 1989Gesamtlänge der Grenze um Westberlin: 155 km Grenze zwischen Ost- und West-Berlin: 43,1 km Grenze zwischen West-Berlin und der DDR: 111,9 km Grenze durch bewohnte Gebiete in Berlin: 37 km Betonelemente der Mauer, Höhe 3,60 m: 106 km Metallgitterzaun: 66,5 km KFZ-Sperrgraben: 105,5 km Kontakt-, Signalzaun: 127,5 km Postenweg, circa 6 bis 7 m breit: 124,3 km Anzahl der Wachtürme: 302 Anzahl der Wachtürme: 302 Anzahl der Bunker: 20 Quelle: Berliner Mauer Online Am Abend des 13. August 1961 sagte der Regierende Bürgermeister Willy Brandt vor dem Abgeordnetenhaus: "(...) Der Senat von Berlin erhebt vor aller Welt Anklage gegen die widerrechtlichen und unmenschlichen Maßnahmen der Spalter Deutschlands, der Bedrücker Ost-Berlins und der Bedroher West-Berlins (...)". Am 25. Oktober 1961 standen sich amerikanische und sowjetische Panzer am "Ausländerübergang" Checkpoint Charlie gegenüber – nur wenige Meter voneinander entfernt: DDR-Grenzsoldaten hatten zuvor versucht, Repräsentanten der Westalliierten beim Übertritt in den sowjetischen Sektor zu kontrollieren. Dieses Vorgehen verstieß gegen das geltende Recht auf ungehinderte Bewegungsfreiheit in der ganzen Stadt. Nach drei Tagen zogen sich beide Seiten zurück; die Sektorengrenze ließ sich am Checkpoint Charlie wieder passieren. Fast drei Jahrzehnte Teilung Die Mauer trennte die Stadt in zwei Teile, riss Familien, Freunde, Nachbarn auseinander. "Damals hat niemand vorhergesehen, dass "Todesstreifen" und immer perfidere Sperranlagen unser Land fast drei Jahrzehnte lang trennen würden", bemerkt Hartmut Richter nachdenklich. Wer die Grenze überwinden wollte, auf den wurde geschossen. Bis zur Friedlichen Revolution in der DDR 1989 war die Berliner Mauer Symbol einer geteilten Welt im Kalten Krieg. "In der Schule lehrte man uns, dass der "antifaschistische Schutzwall" errichtet werden musste, um die DDR, den 1. Deutschen Arbeiter- und Bauernstaat, vor Aggressoren zu schützen." Hartmut Richter träumte wie viele davon, frei zu sein und in den Westen fahren zu können. 1966 versuchte er zunächst, nach Österreich zu fliehen, wurde aber gefasst und verurteilt. Er versuchte es erneut, schwamm als 18-jähriger in einem tollkühnen Akt durch den Teltow-Kanal – und erreichte den Westteil Berlins. Weitere Informationen Damals in der DDR: Zeitzeugen erzählen ihre Geschichte Vier Jahrzehnte DDR-Geschichte aus der Perspektive von 78 Zeitzeugen: Interviews, Fotografien und historische Filmsequenzen. DVD, 2010 Bestell-Nr. 1.894 zu bestellen bei der Bundeszentrale für politische Bildung Foto: REGIERUNGonline/Reineke Ehemalige Innerdeutsche Grenze 1994/Hötensleben Schwerpunkt "28 Jahre Mauer und innerdeutsche Grenze – eine traurige Bilanz" Seit dem 13. August 1961 wurden die Sperranlagen ständig weiter ausgebaut und das Kontrollsystem an der Grenze perfektioniert. Die innerstädtische Mauer, die Ost- von West-Berlin trennte, hatte eine Länge von 43,1 Kilometern. Der Teil der Sperranlagen, der die übrige DDR an der Grenze zu West-Berlin abriegelte, war 111,9 Kilometer lang. Weit über 100.000 Bürger der DDR versuchten über die innerdeutsche Grenze oder über die Berliner Mauer zu fliehen. Mehrere Hundert von ihnen wurden von Grenzsoldaten der DDR erschossen oder starben bei Fluchtversuchen. Die allgemein bekannte "Berliner Mauer" war "nur" die vordere Sperrmauer Richtung WestBerlin. Sie verlief an der Grenze des sowjetischen Sektors entlang der Berliner Bezirksgrenzen, die 1920 für Groß-Berlin festgelegt worden waren. Lediglich an Wasserläufen und Bahnanlagen wichen politische Grenze und Standort der ersten Sperrmauer deutlich voneinander ab. Außerdem kam es nach 1961 in einigen Grenzabschnitten zu einem Gebietsaustausch. Die Sperranlagen auf Ost-Berliner Gebiet nach und nach zu einem tief gestaffelten "Sicherungs"System. Auch die Gestalt der "Berliner Mauer" ist zwischen 1961 und 1989 in vielen Abschnitten viermal verändert worden. Die vordere Sperrmauer, Richtung West-Berlin, war bis zu 3,60 Meter hoch. Außerhalb des Stadtgebiets war das vorderste Sperrelement oft ein Metallgitterzaun. Die Mauer und die innerdeutsche Grenze Todesopfer an der Mauer: mindestens 136 (1) Todesopfer an der innerdeutschen Grenze insgesamt: rund 1.000 (2) Gesamtlänge der innerdeutschen Grenze: 1.376 km Gesamtlänge der Mauer zwischen Ost- und West-Berlin: 43,1 km Gesamtlänge der Grenzanlagen um West-Berlin: 155 km Anzahl der Wachtürme: 302 Selbstschussanlagen (zwischen 1971 und 1984): 55.000 Verlegte Minen an der Grenze: rund 1,3-1,4 Mio. Auf Menschen abgerichtete Hunde (bis in die 80er Jahre): rund 3.000 (1) Ergebnis eines Forschungsprojekts der Gedenkstätte Berliner Mauer und des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam (2) Offizielle Zahlen liegen nicht vor; die Angaben reichen bis zu 1.065 (Museum Haus am Checkpoint Charlie, Berlin, 13. August 2004) Grenzregime Der Auf- und Ausbau der Grenzanlagen folgte ihrem Zweck: Sie sollten Menschen aus Ost-Berlin und der DDR an der Flucht in den Westen hindern. Die Sperranlagen richteten sich also nach innen, gegen die eigene Bevölkerung. Das unterschied sie von anderen Grenzsicherungen. Leuchtkörper an hohen Masten beleuchteten den Sandstreifen, in dem sich die Spuren von Flüchtlingen abzeichnen sollten. Die Lichtmasten trugen die Farbmarkierung der "vorderen Postenbegrenzung". Grenzsoldaten, die diese gedachte Linie ohne Voranmeldung überschritten, waren des Fluchtversuches verdächtig. Vor dem sogenannten Kontrollstreifen verlief der "Kolonnenweg" für die Patrouillen- und Versorgungsfahrzeuge. Der asphaltierte Weg war durch Zufahrtstore in der hinteren Sperrmauer erreichbar. Als weiteres Element des Sperrsystems erhoben sich vor dem "Kolonnenweg" die Beobachtungstürme, die organisatorisch in Gruppen zusammengefasst, von einer "Führungsstelle" koordiniert wurden. Der Reihe der Wachtürme vorgelagert waren oft Hunde-Laufanlagen oder andere Hindernisse. Davor war der elektrische "Signalzaun" installiert, der bei Berührung Alarm auslöste. Selbstschussanlagen und Minen, wie an großen Abschnitten der innerdeutschen Grenze zwischen DDR und Bundesrepublik Deutschland waren in Berlin nicht installiert. Als erste bauliche Begrenzung erhob sich eine hintere, innere Sperrmauer, in deren Verlauf Gebäude, Brandwände und Fabrikmauern einbezogen waren. Daher war sie nicht als einheitliches Bauwerk im Ost-Berliner Stadtbild wahrzunehmen, markierte aber den Anfang des Grenzstreifens der zwischen fünf und mehreren hundert Metern breit war. Noch vor der ersten Mauer lagen vielfach weitere "Vorfeldsicherungen" und schließlich das "Grenzgebiet", in dem der Aufenthalt nur mit besonderer Genehmigung erlaubt war. Schießbefehl Gesetze, Anordnungen und Befehle regelten den Schusswaffengebrauch an den Außengrenzen der DDR. So hieß es in einem Befehl des Verteidigungsministeriums der DDR aus dem Oktober 1961, die Schusswaffe dürfe eingesetzt werden "zur Festnahme von Personen, die sich den Anordnungen der Grenzposten nicht fügen, indem sie auf Anruf "Halt – Stehenbleiben – Grenzposten!" oder nach Abgabe eines Warnschusses nicht stehenbleiben, sondern offensichtlich versuchen, die Staatsgrenze der DDR zu verletzen“ und wenn "keine andere Möglichkeit zur Festnahme besteht". Einen Schießbefehl im Sinne einer Verpflichtung zum Todesschuss gab es – juristisch betrachtet – nicht. Aber Belobigungen und Prämien für Todesschützen, ideologische Beeinflussung der jungen Wehrpflichtigen und Soldaten sowie Strafgesetze, die Fluchtversuche als Verbrechen definierten, rückten im Alltag der Grenzsoldaten die Erlaubnis zum Einsatz der Waffe in die unmittelbare Nähe der Pflicht. unmittelbare Nähe der Pflicht. Erst am 3. April 1989 erhielten die Grenztruppen der DDR nach einer Verlautbarung von Generalsekretär Erich Honecker die Anweisung, "die Schusswaffe" nicht mehr "zur Verhinderung von Grenzdurchbrüchen" einzusetzen. Quelle: die Homepage der Stadt Berlin ( www.berlin.de/mauer ) Weitere Informationen Folgen der Mauer Todesopfer an der Berliner Mauer Film der Deutsche Welle "Eingemauert! Die innerdeutsche Grenze" Forschungsprojekt "Die Todesopfer an der Berliner Mauer 1961-1989" (pdf-Datei) Liste der Todesopfer (pdf-Datei) Artikel aus DeutschlandArchiv 39: "Die Todesopfer an Mauer und Grenze" (pdf-Datei) Foto: REGIERUNGonline/Lehnartz Mauerfall 1989/Die ersten Besucher aus der DDR mit eigenem Auto Schwerpunkt Warum 1989? Warum sind die Menschen ausgerechnet 1989 auf die Straße gegangen, warum nicht schon Jahre zuvor? "Ich weiß es nicht, es lag plötzlich in der Luft", sagt Paul Werner Wagner ganz einfach dazu. Paul Werner Wagner, geboren in Wolfen Bitterfeld, hatte – wie die meisten Menschen in der DDR – viele Gründe, auf die Straße zu gehen. Und es gab viele Tage, an denen er es gerne getan hätte. 1989 war es dann soweit. Es gab es eine Entwicklung und eine Atmosphäre in der ehemaligen DDR, die es für ihn und andere endlich möglich macht, das zu tun und zu sagen, was schon so lange hätte getan und gesagt werden müssen. Angefangen hat es am 7. Mai 1989. Kommunalwahlen in der ehemaligen DDR. Das offizielle Ergebnis: 98,85 Prozent Ja-Stimmen. Eigentlich also alles wie immer – und doch diesmal ganz anders. Paul Werner Wagner weiß sofort: Diese Wahlen werden die DDR verändern. Er spürt, dass die Menschen in der DDR aufgehört haben, sich mit dem System und seinen Missständen abzufinden. Schon im Vorfeld rufen vor allem die Kirchen dazu auf, die Wahl zu boykottieren oder bewusst mit "Nein" zu stimmen. Die Menschen wollen diese Wahl nicht mehr als das übliche Ritual über sich ergehen lassen. Wirtschaftlich stand der Staat vor dem Aus, die Umwelt war in einem katastrophalen Zustand, Gorbatschow und seine Perestroika wollten eine neue Politik. "Das SED-Regime kam mir vor wie ein Gefecht alter Männer, die nicht abtreten können", so Wagner. Zwar werden die Proteste und Beschwerden gegen die Wahlfälschung niedergeschlagen und viele Demonstranten inhaftiert, doch ab jetzt überschlagen sich die Ereignisse. Nach der Kommunalwahl traf man sich an jedem Siebten eines Monats. Am 4. September begannen die Montagsdemonstrationen. "Jedes Mal wurden es mehr Menschen. Irgendwann demonstrierten sogar Frauen und Kinder. Wir gingen abends nach der Arbeit raus und trafen uns in den Kirchen. Hier wurde diskutiert, gesungen und gebetet.“ In den Monaten bis zur Wende am 9. November 1989 sind Tausende Bürger der DDR auf die Straße gegangen. Alle hatten ihre eigenen Gründe und Erlebnisse. Genau wie Paul Werner Wagner. "Ich empfinde es als eine Art Belohnung (…), den Atem der Geschichte gespürt und aktiv zur Veränderung beigetragen zu haben. Das schönste Geschenk ist für mich die Einheit Deutschlands, die Einheit in Freiheit. Mein Leben in der DDR war bestimmt von der Sehnsucht nach Freiheit." Weitere Informationen Der Weg zum 9. November 1989 Foto: REGIERUNGonline Mauerbau 1961 Schwerpunkt Die DDR zu Zeiten des Mauerbaus Die Versorgung mit Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs ist schlecht, das berufliche Fortkommen eingeschränkt, die bürgerlichen Rechte beschnitten: Am Tag des Mauerbaus, am 13. August 1961, ist die DDR in einer Krise – sowohl wirtschaftlich als auch politisch. Hin zur Planwirtschaft Auch über zehn Jahre nach Endes des zweiten Weltkrieges kommt die Wirtschaft der DDR nicht auf die Beine. Sie hat zum einen hohe Reparationszahlungen an die Sowjetunion zu leisten. So werden auf Anweisung der sowjetischen Kontrollkommission Fabriken abgebaut oder deren Produkte abgezogen. Allein das schmälert die Wirtschaftskraft der DDR um geschätzte 30 bis 50 Prozent. Eine weitere Hürde: die Umsetzung der sozialistischen Planwirtschaft. Der Einzelhandel wird durch hohe Steuerabgaben verdrängt. Kleine Bauernhöfe werden zusammen gelegt. Nicht ein gesundes Wechselspiel zwischen Angebot und Nachfrage bestimmen das Wirtschaftsleben, sondern staatliche Großbetriebe. Auch in der Landwirtschaft regeln staatliche Produktionsgenossenschaften (LPG) die Versorgung. Weg vom Wirtschaftswachstum Die sozialistische Planwirtschaft zeigt schnell ihre Nachteile. Die Überregulierung von Seiten des Staates führt zu Engpässen. Der Versuch, den Konsum für jedermann per Planbeschluss zu gestalten, hemmt die wirtschaftliche Produktivität. Auch Jahre nach Kriegsende sind Zucker, Fleisch und Butter für viele DDR-Bürger Luxusartikel. Die verordnet stabilen und niedrigen Preise etwa für Grundnahrungsmittel, Wohnungen oder Heizung führen zu steigenden Subventionen. Dieses Geld muss durch Überteuerung anderer Produkte wie technische Geräte, wieder reingeholt werden. So bleibt trotz großer Anstrengungen der Bevölkerung beim Wiederaufbau die Versorgung mit Lebensmitteln und Konsumgütern schlecht. Eingriffe in die Bürgerrechte Nicht nur wirtschaftlich, auch politisch haben die Bürger viele Gründe, unzufrieden zu sein. Bürgerliche Freiheiten werden eingeschränkt und die ideologische Durchdringung der Gesellschaft forciert. Schon 1953 kommt es zu einer ersten schweren Krise, die am 17. Juni in einem Volksaufstand endet, der blutig niedergeschlagen wurde. Um jede Form politischer Opposition in die Kriminalität zu drängen, werden nun „Staatsverrat“ und „Staatsverleumdung“ als Straftatbestände festgelegt. Im April 1961 entzieht die Volkskammer mit der Verabschiedung als Straftatbestände festgelegt. Im April 1961 entzieht die Volkskammer mit der Verabschiedung des „Gesetzbuches der Arbeit“ den Arbeitern das Streikrecht. Organisation wie die FDJ, Freie Deutsche Jugend, werden instrumentalisiert, um den Staat zu stärken. Sie wird zur einzigen staatlich anerkannten und geförderten Jugendorganisation, als paralleles Erziehungssystems zur Schule. Kirchliche Traditionen, so zum Beispiel Konfirmation und Kommunion, werden in den Hintergrund gedrängt und durch weltliche Veranstaltungen wie die Jugendweihe ersetzt. Flucht als Lösung Wirtschaftliche und politische Hoffnungslosigkeiten führen 1960 und 61 zu einer erneuten Krise. Die Bevölkerung zeigt ihren Unmut durch Arbeitsniederlegungen und Eingaben an die Staatsführung. Immer mehr Menschen kehren den schwierigen Zuständen in der DDR den Rücken und ziehen in den Westen. Zwischen 1949 und 1961 verlassen über drei Millionen Bürger die DDR. Sie reisen in die Bundesrepublik, in den Teil von Deutschland, wo es bessere Chancen und Lebensverhältnisse gibt. Allein 1960 sind es 360.000. Am 13. August 1961 hat diese Freiheit ein jähes Ende. In der Nacht beginnt der "Mauerbau" mit der Errichtung eines Maschendrahtzauns. Weitere Informationen Von der Volkserhebung zum Mauerbau Interview mit Roland Jahn Roland Jahn: "Je besser wir Diktatur begreifen, desto besser können wir Demokratie gestalten" Bild vergrößern Roland JahnFoto: picture alliance / dpa Interview mit Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR 50 Jahre Mauerbau: Spielte die Mauer in Ihrem Denken eine Rolle, als Sie anfingen, gegen das SED-Regime zu rebellieren? Roland Jahn: Sie spielte eine Rolle. Wenn ich als Jugendlicher nach Ostberlin fuhr, ab Schönefeld immer an der Mauer entlang, sah ich auf der anderen Seite die Hochhäuser. Der Westen so nah und doch so fern. Da entstand die Sehnsucht: Ich will wissen, was dahinter ist, wie die Menschen dort leben. Was ja aber nicht möglich war. Roland Jahn: Deshalb habe ich gesagt: Das kann kein Dauerzustand sein, das muss sich ändern. Wir hatten in Jena immer eine Hoffnung: Uns irgendwann zum 1. Mai in Paris unterm Eiffelturm treffen zu können. Am 1. Mai gingen wir, die oppositionelle Szene in Jena, immer demonstrativ wandern, während andere an der Parteileitung vorbeizogen und ihre Huldigungen abgaben. Wir gingen wandern und sagten: Irgendwann treffen wir uns in Paris. Das war die Sehnsucht nach Ferne, die Sehnsucht nach – ja, der offenen Welt. Haben Sie sich in der Zwischenzeit mal in Paris getroffen? Roland Jahn: Mit Einzelnen, ja. Und ich habe in Paris unterm Eiffelturm meinen 50. Geburtstag gefeiert. Zwei Millionen Franzosen waren da, weil (lacht) ich am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, Geburtstag habe. Das, was die Franzosen mit ihrer Revolution, mit Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit erreicht haben, das war ein Traum, der mich stets begleitet hat. Und als ich das erlebte, war das ein irres Gefühl. Für eine Sekunde dachte ich, die zwei Millionen seien alle wegen mir da, um sich mit mir zu freuen. Ohne Mauer hätte das SED-Regime Sie gar nicht gewaltsam rausschmeißen können – hätte das nämlich gar keinen Sinn gemacht. Kann man sagen, die Mauer hat Sie geprägt? Roland Jahn: Ja. Einmal, weil ich diese Sehnsucht hatte, sie zu überwinden und immer wieder gesagt habe: Die Mauer muss weg. Andere haben gesagt: Wir können sowieso nichts machen, wir richten uns in den Verhältnissen ein. Ich habe entgegnet: Auch wenn es unwahrscheinlich scheint, man darf nie aufgeben. Als ich dann gewaltsam in Knebelketten aus meiner Heimat abtransportiert worden bin, sah ich plötzlich, wie die Mauer ja von der anderen Seite für mich wieder da war. Ich war jetzt im Westen – scheinbar in der Freiheit. Aber es war nur eine halbe Freiheit. Ich wusste: Solange diese Mauer steht, ist es nur die halbe Freiheit. Weil ich meine Mutter am Telefon im Ohr hatte. Sie weinte und sagte: Man hat uns unseren Sohn gestohlen. Das heißt, die Mauer stand zwischen unserer Familie. Jahrelang haben Sie ihre Freude in Jena und andernorts vom Westen aus – über die Mauer hinweg – unterstützt. Jürgen Fuchs, der das ebenfalls getan hat, hat von Versuchen der Stasi berichtet, ihn in West-Berlin mundtot zu machen. Erging Ihnen das ähnlich? Roland Jahn: Ich spürte die Stasi in West-Berlin, ich sah sie, wie sie mich beobachtete. Ich hatte das Gefühl, sie sind nah dran, aber ich wollte mich nicht verrückt machen lassen. Ich wusste, die Stasi kann ungehindert nach West-Berlin. Es gab keine Kontrollen für die Stasi. West-Berlin lag mitten in der DDR. Richtig bewusstgeworden ist mir das erst, als ich in meine Stasi-Akte schaute. Da war das, was ich verdrängt hatte, ganz konkret da. Ich sah die Skizze meiner Wohnung in West-Berlin, ich sah die Zeichnungen des Umfeldes. Ich sah Beschreibungen des Schulweges meiner Tochter. Ich sah die Maßnahmenpläne zur Verwanzung West-Berliner Kneipen. Ich sah die Spitzelberichte aus West-Berliner Kneipen. Das war schon erschreckend, das ging unter die Haut. Was andere heute unter den Teppich zu kehren versuchen, das holen Sie darunter hervor. Warum? Roland Jahn: Für mich es eine innere Haltung, aufzuklären. Ich will, dass die Gesellschaft weiß: Freie Information ist eine Grundsäule unserer Demokratie. Und deswegen sage ich: Wir müssen alles wissen, auch die dunkleren Kapitel unserer Geschichte, um auch differenziert bewerten zu können. Aufklärung ist die Grundlage dafür, dass wir auch Biografien differenziert bewerten können. Wer auf Aufklärung verzichtet, der verzichtet auf die Chance, dass Gesellschaft befriedet wird. Es gibt Gegenstimmen, die sagen, das trägt nicht zur Befriedung bei, sondern hält die Gesellschaft immer in einer gewissen Unruhe und schafft Unfrieden. Roland Jahn: Wer etwas unter den Teppich kehrt, der schafft vielleicht für eine kurze Zeit Ruhe, aber es kommt immer wieder hoch. Und deswegen bin ich der Meinung, dass man gleich alles offenlegen soll, damit jeder die Chance hat, sich eine Meinung zu bilden. Etwas unter den Teppich kehren, heißt auch immer: Es gibt Herrschaftswissen, es gibt Leute, die Bescheid wissen und damit arbeiten können. Etwas rauszuholen, aufzuklären, heißt: Alle können teilnehmen. Freie Meinungsbildung – das ist Demokratie. Ist die Wahl zum Stasi-Beauftragten für Sie so etwas wie eine Bestätigung für ihr jahrelanges Engagement? Roland Jahn: Einen Hauch Anerkennung spüre ich schon. Anerkennung für den Weg, den ich gegangen bin, nämlich aufzuklären, 30 Jahre als Journalist über Missstände zu berichten. Dieser Weg war mir wichtig. In meiner neuen Funktion kann ich ihn fortsetzen. Was macht die Jahn-Behörde anders als die Birthler-Behörde? Roland Jahn: Schwer zu sagen, ich habe ja gerade erst angefangen. Eins ist sicher: Dass diese Behörde über 20 Jahre eine erfolgreiche Arbeit gemacht hat, international anerkannt ist, ein Vorbild ist – in Osteuropa, aber jetzt auch im arabischen Raum. Auf diese Vorbildwirkung können alle stolz sein – stolz darauf, dass wir es in Deutschland geschafft haben, einen Weg zu finden, rechtsstaatlich mit dem Erbe einer Diktatur umzugehen und auszugleichen, so dass nicht Mord und Totschlag herrschen, sondern das Offenlegen der Akten ein Gewinn ist. Das ist eine große Leistung, die in der Welt einmalig ist. Mir ist wichtig, auch neue Themen zu setzen. Es ist mir wichtig, dass wir begreifen: Wie hat Diktatur funktioniert und wie hat das System der Angst, das die Staatssicherheit erzeugt hat, funktioniert? Warum haben sich Menschen an diese Diktatur angepasst? Das ist eine ganz wichtige Frage, weil wir dadurch auch etwas für hier und heute lernen. Mit der Frage, wann passe ich mich an oder wann widerspreche ich, können wir jedem Einzelnen auch eine Art Lebenshilfe geben. Und mein Leitsatz lautet: Je besser wir Diktatur begreifen, desto besser können wir Demokratie gestalten. Gerade junge Menschen wollen sich nicht nur mit dem Blick zurück beschäftigen. Wir müssen ihnen ein Angebot machen, dass sie das Gefühl haben: Das hat etwas mit mir zu tun, wenn ich mich damit beschäftige. Das ist eine neue Herausforderung, umso weiter diese Zeit zurückliegt. Wann hat Ihre Behörde ihre Aufgabe erfüllt? Roland Jahn: Wir sind Dienstleister der Gesellschaft. Sie muss entscheiden, ob sie diese Dienstleistung haben will. Eins ist sicher: Die Aufklärung wird nie zu Ende sein. Deshalb müssen die Akten immer zur Verfügung stehen, es muss immer ein freier Zugang möglich sein. Bildung und Forschung kann es nie genug geben. Die Art und Weise, wie diese Aufklärung erfolgt, gilt es so zu organisieren, dass sie der Gesellschaft am besten nützt. Es ist dann egal, was draußen auf dem Türschild steht. Wichtig ist, dass Aufklärung stattfindet. Immer noch stellen Bürgerinnen und Bürger Anträge auf Einsicht in diese Akten. Haben Sie eine Erklärung dafür, warum sie das erst jetzt – über 20 Jahre nach Mauerfall und Wiedervereinigung – tun? Roland Jahn: Es ist eine sehr emotionale Angelegenheit, in seine Akte zu schauen. Viele hatten Angst davor, dass sie damit nicht zurechtkommen. Der zeitliche Abstand ist oft eine Hilfe. Und zunehmend stellen auch die Kinder Fragen – ihren Eltern, Großeltern und auch Lehrern: Wie war das damals? Die Akten, sie sind ein wichtiger Denkanstoß – zur Erinnerung und gegen das Vergessen. Weitere Informationen Roland Jahn Jahrgang 1953, ist seit dem 14. März 2011 Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Jahn wuchs in Jena auf, musste nach Protesten gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann sein Studium aufgeben, wurde 1982 wegen einer Solidarno-Fahne verhaftet und 1983 gewaltsam in die Bundesrepublik ausgebürgert. Bis zu seiner Wahl zum Stasi-Beauftragten arbeitete er für das ARD-Magazin "Kontraste", zuletzt als stellvertretender Redaktionsleiter. Gedenkstätten Gedenkstätten von Axel Klausmeier Die Erinnerung an die Geschichte der deutschen Teilung wach halten und der Opfer von Mauerbau und Teilung zu gedenken – das war das Ziel des langjährigen bürgerschaftlichen Engagements, das die Gedenkstätte Berliner Mauer und die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde getragen hat. Beide Einrichtungen sind seit September 2008 unter dem Dach der von Bund und Land getragenen Stiftung Berliner Mauer vereint. Zweck der Stiftung ist es, die Geschichte der Berliner Mauer und der Fluchtbewegungen aus der DDR als Teil und Auswirkung der deutschen Teilung und des Ost-West-Konflikts im 20. Jahrhundert zu dokumentieren und zu vermitteln, sowie deren historische Orte und authentische Spuren zu bewahren und ein würdiges Gedenken der Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft zu ermöglichen. Beide Orte sind bei aller Unterschiedlichkeit Erinnerungsorte von gesamtstaatlicher Bedeutung und spiegeln wesentliche Aspekte und Folgen der deutschen Teilungsgeschichte wider. Mit dem Mauerbau am 13. August 1961 wurde die Bernauer Straße zu einem Symbol der Teilung Berlins, ist sie doch die Straße mit einer großen Ereignisdichte: Familien, Freunde und Nachbarn wurden gewaltsam auseinandergerissen, hier fanden spektakuläre (Tunnel-)Fluchten statt und mindestens fünf Menschen starben hier auf der Flucht. Wenig Verständnis gab es nach der Grenzöffnung für Forderungen, Reste der Mauer als Mahnmal zu erhalten. Am 13. August 1998 konnte dennoch nach langen Diskussionen das nationale Denkmal zur Erinnerung an die Teilung der Stadt und an die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft eingeweiht werden. Später kamen das Dokumentationszentrum mit der Ausstellung zum Mauerbau, die Kapelle der Versöhnung und der Aussichtsturm hinzu. Das aus zahlreichen Gebäuden bestehende Notaufnahmelager Marienfelde wurde 1953 eröffnet. Bis zum Ende der DDR passierten 1,35 Millionen Menschen dieses schmale Tor zur Freiheit. Hier wurden sie untergebracht und versorgt; hier durchliefen sie auch das notwendige Verfahren, um eine Aufenthaltsgenehmigung für die Bundesrepublik und West-Berlin zu erhalten. Heute erinnert am authentischen Ort eine Ausstellung an Ursachen, Verlauf und Folgen der deutsch-deutschen Fluchtbewegung. Der Deutsche Bundestag forderte 2005 die Gedenkstätte Bernauer Straße aufzuwerten. Dies setzte der der Berliner Senat mit seinem Gesamtkonzept zur Erinnerung an die Berliner Mauer unter anderem 2006 um. Die Gedenkstätte entlang der Bernauer Straße wird mit Bundes- und Landesmitteln auf über vier Hektar und bis 2011 wesentlich erweitern. Schon jetzt trägt die Stiftung mit einem umfangreichen Programm und in über 70 Veranstaltungen in diesem Jubiläumsjahr dazu bei, die Erinnerung an die Geschichte der Mauer, an die Teilung und die Opfer, die sie forderte, wachzuhalten. Geschichte der Grenze – Gedenkstätten im Überblick Weitere zahlreiche Gedenkstätten und Sehenswürdigkeiten in Deutschland entlang der Mauer, aber auch entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze, wollen an die Geschichte der Teilung unseres Landes und an das Unrecht der kommunistischen Herrschaft erinnern. Daneben existieren eine Vielzahl von Institutionen, Verbänden und Stiftungen mit jeweils unterschiedlichen Zielsetzungen. Manche versuchen die Geschichte der DDR durch Information unterschiedlichen Zielsetzungen. Manche versuchen die Geschichte der DDR durch Information und Forschung für die Nachwelt zu bewahren, andere setzen sich für eine Rehabilitation und Entschädigung der Opfer politischer Verfolgung ein. Aufklärung über das Ministerium für Staatssicherheit Durch das Engagement zahlreicher Bürgerrechtler und ehemaliger DDR-Oppositioneller wurden Strafvollzugsanstalten für politische Häftlinge und das ehemalige Ministerium für Staatssicherheit nach 1989/90 in Gedenkstätten umgewandelt. Auch in ehemaligen Kreis- und Bezirksverwaltungen der Stasi wird heute über Geschichte, Struktur und Arbeitsweise des Ministeriums für Staatssicherheit aufgeklärt. Zu ihnen zählen beispielsweise das Museum in der Runden Ecke in Leipzig, die Gedenkstätte Roter Ochse in Halle/ Saale, die Gedenkstätte Torhaus Gera oder die Gedenkstätte Bautzen. Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten stellt darüber hinaus auf ihrem Onlineportal Informationen über Erinnerungsorte im Land Sachsen zur Verfügung. East Side Gallery Bild vergrößern Berlin/East Side Gallery 1992Foto: REGIERUNGonline/Kühler Im geteilten Berlin war die Westseite der Mauer beliebtes Ziel von Sprayern. Nach der Grenzöffnung eroberten internationale Graffitikünstler die Mauer von Osten her. Das längste erhalten gebliebene Reststück steht heute zwischen Ostbahnhof und Oberbaumbrücke. Die Sprayer haben es zur größten Openair-Galerie der Welt gemacht. East Side Gallery Marienborn Die "Gedenkstätte Deutsche Teilung" umfasst den Kernbereich der ehemaligen Grenzübergangsstelle der DDR an der Autobahn Berlin-Hannover. Dort, am ehemaligen alliierten Kontrollpunkt Marienborn, verlief die Demarkationslinie zwischen der sowjetischen und der britischen Besatzungszone. Der ehemalige Grenzübergang Marienborn ist heute Gedenkstätte, das einzige Denkmal seiner Art, das in dieser Form noch existiert. Nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 entwickelte sich die Grenzübergangsstelle Marienborn zur bedeutendsten Grenzübergangsstelle an der innerdeutschen Grenze. Ein weit ins Hinterland reichendes Überwachungssystem verhinderte Fluchtversuche aus der DDR. Bild vergrößern Gedenkstätte MarienbornFoto: REGIERUNGonline/Weichert Seit ihrer Eröffnung am 13. August 1996 ist die Gedenkstätte vom einstigen Bollwerk des Grenzregimes und der Trennung zum Ort des Erinnerns sowie zum Ort der Forschung und der historisch-politischen Bildung geworden. Ziel ist die Aufarbeitung des SED-Unrechts am Beispiel des Grenzregimes der DDR. Besucher können sich das Gelände selbst erschließen oder an einer Führung teilnehmen. Ein Dokumentationszentrum informiert über die Geschichte der Grenzübergangsstelle. Gedenkstätte Marienborn Hötensleben Bild vergrößern Gedenkstätte HötenslebenFoto: Sebastian Bolesch Am Ortsrand von Hötensleben, Sachsen-Anhalt, sind die Original-Grenzanlagen auf einer Länge von einem Kilometer zu sehen. Der ehemalige Kolonnenweg, Teil des so genannten Todesstreifen, gehört heute zum "Grünen Band" und ist damit ein Naturparadies entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Gedenkstätte Hötensleben Mödlareuth Überreste der Teilung, wie Beobachtungstürme, DDR-Grenzsäulen, Metallgitter und Grenzsteine sind auch in Mödlareuth an der thüringischen-bayerischen Grenze erhalten. Bild vergrößern Gedenkstätte MödlareuthFoto: Sebastian Bolesch Der "Zweckverband Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth" kümmert sich um die Erhaltung der örtlichen Bauwerke der ehemaligen Grenzsperranlagen, die Rekonstruktion und Aufstellung typischer Sperranlagen und die Darstellung der Geschichte der deutschen Teilung in ihrer Gesamtheit mit politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und alltagsgeschichtlichen Aspekten. Gedenkstätte Mödlareuth Grenzlandmuseum Eichsfeld Das Grenzlandmuseum Eichsfeld befindet sich am ehemaligen Grenzübergang DuderstadtWorbis an der heutigen Landesgrenze zwischen Thüringen und Niedersachsen. Das im November 1995 eröffnete Museum will über die Geschichte der innerdeutschen Grenze und ihre Auswirkungen auf das Leben der Menschen und die Natur im Grenzgebiet informieren und die Erinnerung daran gleichsam als Mahnung für die Zukunft wach halten. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Region Eichsfeld, deren Bevölkerung von der Teilung besonders hart betroffen war. Original erhaltene Kontrollschleusen für Busreisende geben einen Einblick in den Kontrollablauf am Grenzübergang. Grenzlandmuseum Eichsfeld e.V. Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen Ab 1945 war Hohenschönhausen Speziallager der sowjetischen Besatzungsmacht, ab 1951 zentrale Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit der ehemaligen DDR, in der Oppositionelle, Kritiker und Fluchtwillige einsaßen. Ehemalige Häftlinge setzten sich Anfang der 1990er Jahre dafür ein, am Ort der Haftanstalt eine Gedenkstätte zu schaffen. 1992 wurde das Gefängnisareal daraufhin unter Denkmalschutz gestellt. 1994 wurde es erstmals für Besucher zugänglich gemacht. Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen Gedenkstätte Bautzen Im Jahr 1956 richtete das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in Bautzen eine Sonderhaftanstalt ein. Bautzen "II" wurde zu einem Hochsicherheitstrakt mit 200 Haftplätzen für Sondergefangene wie Regimekritiker, Gefangene aus Westdeutschland und Spione ausgebaut. Der Name der sächsischen Kleinstadt Bautzen steht im öffentlichen Bewusstsein wie kein anderer für Unrecht und politische Verfolgung in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands (SBZ) und in der DDR. Im Gebäude des ehemaligen "Stasi-Knastes" Bautzen II befindet sich heute die Gedenkstätte Bautzen. Hier wird an die Opfer der beiden Bautzener Gefängnisse erinnert. Gedenkstätte Bautzen Point Alpha Bild vergrößern Gedenkstätte 'Point Alpha'Foto: Sebastian Bolesch "Point Alpha", eine Gedenkstätte bei Geisa in Thüringen, war von 1948 bis 1989 eine der wichtigsten Beobachtungsstationen der US-Streitkräfte in Europa. Der Stützpunkt lag dort, wo man im Ernstfall die Invasion des Warschauer Paktes befürchtete. Heute saniert ein Verein die Anlage und pflegt das Gesamtgelände auf hessischer und thüringischer Seite. Zweck der Point Alpha-Stiftung ist es, den ehemaligen Militärstützpunkt und die inzwischen dazugehörigen musealen Einrichtungen als bundesweit einmaligen Lernort der Geschichte zu bewahren, zu pflegen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sie will das Zeitalter des Kalten Krieges, die Konfrontation der Machtblöcke und die Rolle der amerikanischen Streitkräfte zur Friedenswahrung ebenso dokumentieren und erforschen wie das Grenzregime der DDR, die historische Entwicklung der Grenzanlagen und das Leben der Grenzbevölkerung unter besonderen Bedingungen der verschärften Überwachung und Kontrolle durch das DDR-Regime. Gedenkstätte Point Alpha Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg Die Gedenkstätte an der Magdeburger Umfahrungsstraße ist ein Memorial für die Opfer der politischen Gewaltherrschaft von 1945 bis 1989. Sie soll dazu beitragen, ein würdiges Gedenken an die Opfer politischer Gewalt zu bewahren und durch Forschung und historisch-politische Bildung die Erinnerung an die Diktatur in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR wach zu halten. Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße, Potsdam Die Gedenk- und Begegnungsstätte wird als Stiftung in treuhänderischer Verwaltung der Stiftung Brandenburgischen Gedenkstätten (Treuhänder), anteilig institutionell vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. Sie dokumentiert als einzig authentisch erhaltener Haftort das brutale Regime des sowjetischen Militär-Geheimdienstes in der Sowjetischen Besatzungszone und in der späteren DDR umfassend. Gedenkstätte Leistikowstraße Potsdam Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" mit dem Museum im StasiBunker, Leipzig Das Bürgerkomitee Leipzig e.V. entstand unmittelbar aus der Friedlichen Revolution 1989 und ist heute Träger der Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" mit dem Museum im StasiBunker. Es betreibt damit eine einmalige Gedenkstättenkombination an authentischen Orten. Wichtigste Aufgabe des Bürgerkomitees ist es, in seiner Gedenkstätte und durch seine politische Bildungsarbeit die Erinnerung an die Diktatur wach zu halten. Es will einerseits den Wert von Freiheit und Selbstbestimmung deutlich machen und andererseits den Blick für die Gefahren eines totalitären Regimes schärfen. Gedenkstätte Runde Ecke Leipzig Potsdam, Glienicker Brücke Wegen ihrer abgeschirmten Lage wurde die Grenzübergangsstelle auf der Brücke an drei Tagen der Jahre 1962, 1985 und 1986 für spektakuläre Austauschaktionen internationaler Agenten aus Ost und West genutzt. Die Glienicker Brücke wurde nach dem Fall der Mauer 1989 zum Symbol der Deutschen Einheit. Glienicker Brücke Nikolaikirche Leipzig Die Leipziger Friedensgebete machten die Kirche 1989 weltweit bekannt. Die Gebete fanden seit 1982 ununterbrochen statt. Bis heute setzt die Gemeinde alles daran, die Nikolaikirche als jenen 1982 ununterbrochen statt. Bis heute setzt die Gemeinde alles daran, die Nikolaikirche als jenen geistigen Freiraum zu erhalten, aus dem heraus 1989 die friedliche Revolution entstehen konnte. Nikolaikirche Leipzig Weitere Informationen Museum Haus am Checkpoint Charlie Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen Grenzdurchgangslager Friedland Foto: picture-alliance/ZB Die Berliner Mauer ist heute an vielen Orten präsent Berliner Mauer Reste der Mauer in aller Welt Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer. Über 28 Jahre lang bildete sie eine mehr als 150 km lange Grenze um West-Berlin. Sie bestand aus Stützwandelementen, jedes einzelne 3,60 m hoch, 1,20 m breit, 30 cm stark und 2.750 kg schwer. Bis heute wurden an 125 Orten weltweit insgesamt 230 Mauerteile wiederaufgebaut. Ob in Sosnówka, einem 200-Seelen-Ort in der Nähe von Breslau, in New York, Seoul oder Singapur – die Berliner Mauer ist heute an vielen Orten der Welt präsent. Die Berliner Mauer wurde zu dem Symbol des Kalten Krieges. In der DDR propagierte man sie als "Antifaschistischen Schutzwall". Aber es war keine Mauer zur Abwehr nach Außen. Diese Mauer war nach innen gerichtet. Angesichts des diktatorischen und repressiven DDR-Regimes wurde sie weltweit auch zum Symbol von Unterdrückung, Freiheitsberaubung und Tod. Der Fall der Mauer am 9. November 1989 bringt die Wende – auch für den Symbolgehalt der Mauer: Weltweit wird das Ende der DDR als Meilenstein der europäischen Demokratiebewegung und der Freiheit gefeiert. Die Mauer, vor allem das Emblem des Brandenburger Tores, wird zum Symbol für das Ende der Ost-West-Konfrontation, für den Sieg der Alliierten, für die Aufhebung der Teilung Deutschlands, Europas und der Welt. "Das Symbol von Unfreiheit und Teilung bekam in dieser Nacht eine neue Bedeutung, es wurde zum Symbol der Befreiung" – so Professor. Dr. Manfred Wilke, Mitglied des Stiftungsrats der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Dabei spielten laut Professor Wilke vor allem die friedliche Überwindung der Teilung und der damit verbundenen Sturz der kommunistischen Diktatur durch das Volk selbst eine zentrale Rolle. Der – exportierte – Traum von Freiheit Bereits im Oktober 1990 begann der polnische Arzt Ludwig Wasecki in Sosnówka, einem kleinen Ort in der Nähe von Breslau, seinen eigenen "Mauerpark" zu errichten – inzwischen stehen dort 41 Mauersegmente. Wasecki kaufte die Mauerstücke, die für ihn Kunstwerke sind, auf Auktionen, um die Erinnerung an das deutsche Schicksal der Teilung aufrecht zu erhalten. Und zugleich anzuknüpfen an die Bedeutung der Solidarnosc für die Entwicklungen, die schließlich zum Fall der Mauer führten. In Sosnówka erinnert die Berliner Mauer damit auch an die friedlichen Revolutionen in Osteuropa. Die Überwindung der Mauer und das "gute Ende" der Geschichte machten die Mauer in einem positiven Sinne erinnerungswürdig, und zu einem historischen Denkmal von internationalem Rang. Es steht für die Chance auf Befreiung, für die Hoffnung, die daraus für die nicht-freie Welt erwachsen kann – etwas, das ganz besonders für Korea gilt: Ein vom Brandenburger Tor erwachsen kann – etwas, das ganz besonders für Korea gilt: Ein vom Brandenburger Tor stammendes Mauerstück steht heute auf dem Gelände der Konkuk-Universität in Seoul. Ein Bronzeschild trägt die Inschrift "In der Hoffnung, dass die friedliche Vereinigung auch unseres Landes zum frühest möglichen Zeitpunkt wahr werden wird, sollten wir über die Bedeutung dieses Mauerstücks nachdenken." In der südkoreanischen Hauptstadt ist das Stück Mauer im wörtlichen Sinne Denkmal und Vorbild zugleich. In Singapur, im Bedok Reservoir Park, stehen seit 2010 vier Mauersegmente, die das Graffiti "Kings of Freedom" zeigen: Zwei Könige, einer farbenfroh und lebhaft, der andere ausdruckslos und mit verbundenen Augen; eine künstlerische Metapher der zwei gegensätzlichen Welten auf den zwei Seiten der Mauer. Anlässlich der Enthüllung der Mauerstücke betonte der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl in seinem Grußwort, dass die Berliner Mauer lange Jahre nicht nur eine Stadt und ein Land, sondern auch Europa und die ganze Welt in frei und unfrei geteilt habe. Die Einweihung der Mauersegmente unterstreiche daher die Verpflichtung, die aus dem "guten Ende" der Geschichte erwachsen sei: Freude und Dankbarkeit, aber auch Verantwortung und Engagement für die Zukunft. Auch James Baker, der ehemalige Außenminister der Regierung Bush sen., betonte bei seiner Einweihungsrede für ein Stück Berliner Mauer auf dem Campus der Rice University in Houston, Texas, im November 2000, dass der Fall der Berliner Mauer zwar der Abschluss eines geschichtlichen Kapitels gewesen sei, zugleich aber ein neues Kapitel aufgeschlagen worden sei: Der Traum von Freiheit und, damit verbunden, Demokratie, der in allen Teilen der Welt Realität werden muss. Ein Ziel, dass auch die Vereinten Nationen seit ihrer Gründung 1945 verfolgen. Im Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York übergab der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse im April 2002 drei Mauerstücke – ein Geschenk des deutschen Volkes. Thierse unterstrich, dass die Mauer, als Symbol der Teilung Deutschlands, durch ihren Fall zu einem Zeitzeugen in zweierlei Hinsicht wurde: Zum einen zeugt sie von einem Regime, das die Menschenrechte und die menschliche Würde missachtete, zum anderen von der Stärke des Willen des Volkes, von Zivilcourage und der Kraft der menschlichen Vernunft. Der Mauerfall habe auch für die Vereinten Nationen mehr Freiheit, Verantwortung und kreative Gestaltungsmöglichkeiten bedeutet, so Thierse. Die Erinnerung an die Mauer müsse bewahrt werden: "Wir schulden es vor allem den Menschen, die ihre Proteste gegen die Mauer mit dem Leben bezahlt haben." "Gegen jeden Ansatz der Wiederkehr" Deutschland hat seine Teilung überwunden. Und doch hat die Mauer, die mancher Tourist in Berlin an vielen Stellen vergeblich sucht, auch für Deutschland noch immer Signalwirkung. Die Geschichte verpflichte uns, ihre Überreste als bleibende Zeitzeugen zu bewahren, "um uns gegen jeden Ansatz der Wiederkehr zu wappnen", so der ehemalige Berliner Stadtentwicklungssenator Dr. Volker Hassemer. Und Dr. Axel Klausmeier, der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, weist darauf hin, dass die baulich eher unspektakulär wirkenden Mauerreste, die der aufmerksame Beobachter in Berlin noch immer finden kann, im extremen Widerspruch zur weltgeschichtlichen Bedeutung des einstigen Bauwerks ständen. Dieser Bedeutung werde im Ausland scheinbar sehr viel stärker Rechnung getragen. Erste Schritte, die die Mauerreste am historischen Ort denkmalgeschichtlich aufwerten, sind nun auch in Deutschland getan: Es gibt inzwischen 25 unter Denkmalschutz gestellte Positionen und auch in Deutschland getan: Es gibt inzwischen 25 unter Denkmalschutz gestellte Positionen und den Vorschlag, weitere noch verbliebene Mauerreste ebenfalls unter Denkmalschutz zu stellen. Erst kürzlich, am 9. Mai 2011, wurden die Dokumente zum Bau und Fall der Berliner Mauer für das UNESCO-Weltdokumenterbe "Memory of the World" nominiert. Weitere Informationen Chronik der Mauer Aufnahme des Zwei-Plus-Vier-Vertrags in das Weltdokumentenerbe Foto: picture-alliance / dpa Grünes Band Grünes Band Wo Gras über die Vergangenheit wächst Gemütlich radelt Tobias mit seinen Freunden am Ufer der Elbe bei Burg Lenzen. Vor zwanzig Jahren haben hier, im Nordwesten Brandenburgs, noch Stacheldraht und Mauern Wege und Blicke versperrt. Mehr noch: Wer sich hier bewegte, riskierte sein Leben. Für den Zwölfjährigen und die anderen Jungen heute vollkommen unvorstellbar. Fast 1.400 Kilometer lang war der Todesstreifen, der Deutschland zerschnitt. Er reichte von der Ostsee über die Elbe, Harz, Rhön, den Thüringer und den Frankenwald bis ins sächsischbayerische Vogtland. Für Menschen war die Grenze unüberwindbar. Auf der Ostseite verlief ein zehn Meter breiter Kontrollstreifen. Jeder, der sich näherte, war für das Grenzsoldaten sofort sichtbar. An den meisten Stellen war die Grenze auf 500 Meter durch einen sogenannten Schutzstreifen abgeriegelt. Zusätzlich sorgte eine fünf Kilometer tiefe Speerzone dafür, dass die innerdeutsche Grenze von Osten aus so gut wie unzugänglich war. 600 bedrohte Tier- und Pflanzenarten Wo der Aufenthalt für Menschen tödlich sein konnte und die "Zonenrandlage" die wirtschaftliche Entwicklung erschwerte, entstand im Laufe der Zeit ein einzigartiger Lebensraum: Im Schatten von Zäunen, Gräben und Selbstschussanlagen überlebten Tiere und Pflanzen, die der Siedlungsbau anderenorts vertrieben hatte. Entsprechend fand man 1989, nach dem Fall der Mauer, fast alle verschiedenen Lebensraumtypen und über 600 bedrohte Tier- und Pflanzenarten vor. Im Frankenwald, dem südöstlichen Teil des Grenzstreifens, sind beispielsweise Wald und Feuchtwiesen genau so anzutreffen wie Niedermoore, Fließgewässer und Steinbrüche. Seltene Vogelarten wie der Schwarzstorch, die Heidelerche und der Uhu haben sich hierher zurückgezogen. Dasselbe gilt für Falter, Schmetterlinge und Libellenarten. Die Idee: ein "Grünes Band" Gleich nach Maueröffnung trafen sich Naturschützer aus Ost und West. Sie setzten sich für den Schutz dieser einmaligen Landschaft ein und entwickelten die Idee vom "Grünen Band". Auch die Bundesregierung stellte – im Einvernehmen mit den Ländern – fest: Möglichst alle wertvollen Biotope sowie andere Gebiete, die für den Naturschutz bedeutend sind, gilt es zu erhalten und zu schützen. Der Bund beschloss, den ehemaligen Grenzstreifen als "Grünes Band" zu sichern. Das bedeutet, dass die Flächen entlang der früheren Grenze nicht mehr privatisiert werden. Sie gehen an die Bundesländer oder an Naturschutzträger über. So entstand mit 177 Quadratkilometer der größte Biotopverbund Deutschlands. Im November 2005 hat der Bund das Bio-Netzwerk als "Nationales Naturerbe" anerkannt. Es ist auch ein wichtiges Projekt der "Nationalen Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt". Viele Teile sind als Schutzgebiet "Nationalen Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt". Viele Teile sind als Schutzgebiet des europäischen Netzwerks "Natura 2000" ausgewiesen. Geschichte der Teilung bleibt unvergessen Wächst damit Gras über die Vergangenheit? Ja, im wörtlichen Sinne schon. Aber nicht im übertragenen: Beispiele sind die Geschichtsprojekte "Erlebnis Grünes Band" oder "Erlebnisstraße der deutschen Einheit". Sie verläuft entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze, verbindet 80 Grenzdenkmale und 25 Grenzmuseen. In Thüringen und Bayern lässt sich die Vielfalt der Regionen auf dem über 190 Kilometer langen "Vier-Länder-Grenzradweg" erleben. Und in der Region Elbe-Altmark-Wendland sind "Grenzerfahrungspunkte" am Grünen Band ausgeschildert, damit die Besonderheiten entlang der ehemaligen Grenze auffindbar sind. Weitere Informationen Grünes Band Deutschland Arbeitsmarkt Mit der besten Förderung eine Arbeitsstelle finden Bild vergrößern Passgenaue Beratung führt zum ZielFoto: Ulf Dieter Viele Unternehmen suchen Arbeitskräfte, doch viele Arbeitsuchende finden keine Arbeit. Immer mehr Stellen bleiben sogar unbesetzt. Eine Ursache: Bei den Arbeitsuchenden fehlen vielfach die nachgefragten Qualifikationen. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen: "Wir wollen den Aufschwung nutzen, um Menschen aus der Arbeitslosigkeit zu holen. Jeder Tag, den Arbeitsuchende früher auf dem Arbeitsmarkt eine Stelle finden, nutzt der Wirtschaft und spart dem Steuer- und Beitragszahler bares Geld." Instrumente wirkungsvoller ausrichten Um Arbeitsuchenden besser zu helfen, richtet die Bundesregierung die arbeitsmarktpolitischen Instrumente neu aus: •Sie verringert die Anzahl der Instrumente um ein Viertel. Das schafft mehr Übersichtlichkeit; •sie verschärft die Anforderungen für bestimmte Leistungen, um entsprechend gute Ergebnisse zu erhalten und Mitnahmeeffekte möglichst auszuschließen; •Betreuer in den Arbeitsagenturen und Jobcentern erhalten mehr Entscheidungsfreiheit, welche Förderung sie einem Arbeitsuchenden anbieten. So können sie passgenauer vorgehen. Potenzial an Erwerbspersonen erschließen "Oberstes Ziel ist und bleibt der weitere Abbau der Arbeitslosigkeit", so die Arbeitsministerin. Die arbeitsmarktpolitischen Instrumente müssen so ausgerichtet sein, dass Betreuer erkennen können, was ein Arbeitsuchender an Qualifikationen mitbringt und worin er noch Unterstützung benötigt. Das ist Voraussetzung, um das Potenzial an Erwerbspersonen besser zu erschließen. Das gilt gerade auch für diejenigen, die einen Ausbildungsplatz suchen. Schließlich haben sie noch ein ganzes Erwerbsleben vor sich. Das will also gut durchdacht sein, um nicht zuletzt auch das Risiko beziehungsweise die Dauer der Arbeitslosigkeit möglichst gering zu halten. Die Erfahrung zeigt: Arbeitsmarktpolitische Instrumente sind nicht um so erfolgreicher, je mehr Geld dafür ausgegeben wird. Angesichts der immer geringeren Zahl an Erwerbspersonen ist es wichtig, effektive Instrumente zu haben. Nur mit diesen gelingt es, möglichst viele Erwerbsfähige in Beschäftigung zu bekommen. Weitere Informationen IAB-Studie zu den Instrumenten Gesetzentwurf zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt Foto: Statistisches Bundesamt Der Zensus 2011 liefert wichtige Informationen Zensus 2011 Zensus 2011 - wissen, was morgen zählt Mit dem Zensus 2011 wird ermittelt, wie viele Menschen am Stichtag 9. Mai 2011 in der Bundesrepublik Deutschland, in den einzelnen Bundesländern sowie in den Städten und Gemeinden leben, wie sie wohnen und arbeiten. Die Europäische Union schreibt ihren Mitgliedstaaten ab 2011 im Zehnjahresrhythmus einen solchen Zensus vor. Auch die Vereinten Nationen empfehlen, die Bevölkerung alle zehn Jahre zu zählen. Weltweit beteiligen sich mehr als 200 Staaten und Gebiete an der aktuellen Zensusrunde. Warum wird der Zensus durchgeführt? Ein zentrales Ergebnis der Zählung wird die amtliche Einwohnerzahl sein. Diese ist für viele Entscheidungen und Planungsprozesse in Bund, Ländern und Gemeinden, aber auch in der Wirtschaft, der Verwaltung und der Wissenschaft eine unerlässliche Grundlage. Die amtlichen Einwohnerzahlen sind beispielsweise Basis für den Länderfinanzausgleich, die Einteilung der Bundestagswahlkreise oder die Stimmenverteilung der Bundesländer im Bundesrat. Ein zweites wesentliches Ziel des Zensus ist es, Informationen zum Wohnraum, zur Bildung und zum Erwerbsleben zu gewinnen. Wie viele Erwerbstätige gibt es, wie viele Menschen davon sind selbstständig? Wo werden in den kommenden Jahren wie viele Kinder eingeschult? Wie viele Wohnungen gibt es in Deutschland und wie sind sie ausgestattet? Um diese Fragen zu beantworten, braucht man genaue und aktuelle Strukturdaten. Die derzeitigen Zahlen basieren noch auf statistischen Fortschreibungen der Ergebnisse der letzten Volkszählungen, die zuletzt 1987 in der Bundesrepublik Deutschland und 1981 in der DDR stattfanden. Sie sind deshalb wenig genau. Experten schätzen, dass die tatsächliche Bevölkerungszahl Deutschlands insgesamt wahrscheinlich um ca. 1,3 Millionen Menschen geringer ist als bisher angenommen. Am 9. Mai 2011 ist Zensusstichtag in Deutschland. Das heißt, alle Ergebnisse zeigen eine Momentaufnahme zu genau diesem Termin. Wie wird der Zensus durchgeführt? Beim Zensus 2011 wird erstmals ein für Deutschland neues Verfahren angewandt. Statt wie bei den bisherigen Volkszählungen alle Einwohner zu befragen, werden nun hauptsächlich Daten genutzt, die in Registern der Verwaltung vorhanden sind. Die Mehrheit der Bevölkerung wird keine Auskunft geben müssen. Das Zensusgesetz 2011 legt fest, welche konkreten Daten aus welchen Verwaltungsregistern herangezogen werden dürfen. Das sind in erster Linie die Melderegister der Kommunen, die Register der Bundesagentur für Arbeit und Daten der Melderegister der Kommunen, die Register der Bundesagentur für Arbeit und Daten der Vermessungsverwaltung. Dadurch wird sowohl der Verwaltungsaufwand für die Durchführung des Zensus als auch die Belastung der Bürger mit Auskunftspflichten reduziert. •Bei der Bevölkerungszählung werden bundesweit nur rund zehn Prozent der Einwohner in eine "Haushaltebefragung auf Stichprobenbasis" einbezogen. Für diese Befragung besucht eine Interviewerin oder ein Interviewer die Einwohner und befragt sie. Der jeweilige Termin wurde den Befragten ein bis zwei Wochen vor dem Zensusstichtag, dem 9. Mai 2011, schriftlich angekündigt. •Für die Gebäude- und Wohnungszählung werden alle rund 17,5 Mio. Eigentümer von Wohnraum per Post Fragebogen zu Wohngebäuden und Wohnungen erhalten. Ab dem 9. Mai 2011 steht Ihnen auf der Seite www.zensus2011.de auch ein Online-Fragebogen zur Verfügung. •Ansonsten werden die dafür benötigten Grunddaten zur Gesamtbevölkerung aus den genannten Registern übernommen und statistisch ausgewertet. Diese werden dann anonymisiert in verlässliche neue Planungsdaten zur Bevölkerungsstruktur einfließen. Alle Angaben müssen sich auf den 9. Mai 2011 beziehen, also wie die Situation am 9. Mai ist oder war. Neben dem Statistikgeheimnis wird auch das vom Bundesverfassungsgericht festgelegte "Rückspielverbot" beachtet. Danach dürfen die für die Statistik erhobenen Daten nicht an die Verwaltung gegeben werden. Internetangebot Das Statistische Bundesamt bietet unter www.zensus2011.de viele weitere Informationen. Mit wenigen Klicks können sich Bürgerinnen und Bürger ein Bild machen, wie der Zensus funktioniert, was er nützt – und ganz wichtig – wer eigentlich wie, warum und wann befragt wird. Hier finden Sie auch Musterfragebogen, wie sie beim Zensus 2011eingesetzt werden sollen. Damit können Sie sich einen Eindruck von deren Aufmachung und der Art der Fragen machen. Weitere Informationen Musterfragebogen TV-Spot Zensus 2011 Zeitzeugeninterview "Ulbrichts Mauer"? – Neue Erkenntnisse zum 13. August 1961 Bild vergrößern Mauerbau 13.8.1961Foto: REGIERUNGonline Wie kam es zum Mauerbau? Neue Erkenntnisse liefert ein Interview, das der Berliner Zeithistoriker Manfred Wilke im September 2010 mit einem maßgeblichen Zeitzeugen führen konnte: Generaloberst Anatolij G. Mereschko war aktiv an der Schließung der Sektorengrenze in Berlin beteiligt. In diesem Gespräch verweist Mereschko die Auffassung, es habe sich nur um "Ulbrichts Mauer" gehandelt, in das Reich der Legenden. Tatsächlich habe die Sowjetunion am 13. August 1961 den Rückzug von einer politischen Offensive angetreten. Bis dahin habe Moskau das Ziel verfolgt, die Westmächte aus West-Berlin zu vertreiben und die NATO entscheidend zu schwächen. Im Klartext: Ursprünglich wollte die UdSSR West-Berlin dem Ostblock einverleiben. Nun aber sicherten Stacheldraht und Mauer die Grenze ihres Imperiums – und damit den SED-Staat. Aus dem Interview wissen wir nun, dass der sowjetische Staatschef Chruschtschow zwei Entscheidungen getroffen hat – eine politische und eine über die Durchführung der Grenzschließung. Diese Entscheidungen sicherten die sowjetische Kontrolle über die "Operation Grenzschließung". Ulbricht musste seine Schritte mit Chruschtschow abstimmen; die militärische Kontrolle lag beim Oberbefehlshaber der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD). Manfred Wilke betont, nach wie vor bleibe richtig, dass der SED-Staat die Schließung des Tores zum Westen brauchte, um die Systemkonkurrenz mit der Bundesrepublik bestehen zu können; das habe Ulbricht selbst gesagt. Die offene Grenze und die steigenden Flüchtlingszahlen waren für die DDR zu einer Existenzfrage geworden, und seit Januar 1961 hatte Ulbricht Chruschtschow gedrängt, das "Westberlin-Problem" zu lösen. Die SED selbst bereitete sich seitdem unter dem Stichwort "Kampf gegen die Republikflucht" auf diese "Maßnahme" vor – so die Codeworte, unter denen man in SED-Dokumenten die Vorbereitung der Sperrung der Sektorengrenze umschrieben hatte. Prekäre Lage in Berlin Im Gespräch mit Wilke schildert Generaloberst Mereschko seine Sicht der damaligen Lage in Berlin und der wirtschaftlichen Probleme in der DDR. "Ab 1960 hat die Bundesrepublik Deutschland aufgehört, Werksausrüstungen, Stahl und chemische Ausrüstungen zu liefern. Täglich verließen bis zu 1.200 bis 1.500 Menschen – die hochqualifizierten Arbeiter, die Fachkräfte und die Jugend im Einberufungsalter – den östlichen Sektor Berlins." Vor allem aber seien die Bürger West-Berlins seinerzeit absolut ungehindert in den Osten gekommen. Und da die West-Mark fünfmal mehr wert gewesen sei als die östliche hätten sie große Mengen Lebensmittel gekauft. "Sie beluden die Kofferräume ihrer Autos und nahmen alles heimlich mit – nach West-Berlin und sogar nach Westdeutschland. Das führte im Handel OstBerlins zu Versorgungsproblemen und selbstverständlich zur Unzufriedenheit der Einwohner von Ost-Berlin." In den entscheidenden Tagen habe man dann Hand in Hand gearbeitet. "Vom 10. bis zum 12. August wurden in Berlin die 'Kampfgruppen der Arbeiterklasse' aus den großen Städten der DDR, aus Leipzig, Dresden, Halle und anderen Orten zusammengezogen. Bis zum Zeitpunkt 'X' waren in Berlin zwei Divisionen der Nationalen Volksarmee der DDR herangeführt worden. Die Divisionen der GSSD, insbesondere die 3. und die 20. Armee, haben den äußeren Ring um die Stadt gebildet." "In diesen zwei Tagen", so Mereschko, "wurden die entsprechenden Mengen an Pfählen, Schienen, Panzerabwehrigeln und vor allem Stacheldraht nach Berlin geliefert. Der 13. August war ein Sonntag. Am Montag würden die Arbeiter aus Ost-Berlin nach West-Berlin gehen, und deshalb musste man die Hauptstraßen sperren." Dabei seien die Arbeiter aus anderen Städten mit viel "Enthusiasmus" ans Werk gegangen, weil sie auf die Ost-Berliner Kollegen, die im Westen harte D-Mark verdienen konnten, neidisch gewesen seien. Auch mit diesem Ost-WestVerkehr war es am 13. August 1961 vorbei. Mereschko weiter: "Das Wichtigste: In unserem Plan war überhaupt keine Mauer durch Berlin und solch ein Bauwerk vorgesehen. Es wurden die Abgrenzungen, die Einführung der Grenzkontrolle von den Grenztruppen und die Sperrung der Hauptstraßen mit Betonblöcken vorgesehen, die die Autos zur Zickzackfahrt zwangen. Ich weiß, dass die Truppen der Nationalen Volksarmee der DDR nur in zwei Bezirken gezwungen waren, sich einzumischen. Sie sollten einige Panzer mit Bagger-Ausrüstung einsetzen, um dort, wo Unruhen anfingen, die Leute etwas weiter von der Grenze abzudrängen. Also, Sie wissen selbst, wie es weiterging. Es befand sich zum Beispiel der Haupteingang des Hauses im Westen und der Hintereingang im Osten – oder umgekehrt. Deshalb war man gezwungen, zum Beispiel die Hintertreppe sowie die Fenster im Erdgeschoss oder im ersten Stock, mit Ziegeln zu zumauern. Die ursprüngliche Länge dieser Sperren war 40/45 Kilometer, das heißt, es wurde die Ringautobahn, der Ring um Berlin, im Norden und Süden gesperrt." Was wohl bedeuten soll: Die Art der "Grenzsicherung", die unüberwindbare Mauer zwischen West- und Ost-Berlin, war keine sowjetische Erfindung, sondern ein Werk des SED-Regimes. Aber Sperranlagen zwischen dem Ostsektor und den Westsektoren – die wollte auch die Sowjetunion, nachdem ihr Plan gescheitert war, ihr Machtgebiet auf West-Berlin auszudehnen. Weitere Informationen Interview zum Mauerbau Impressum Herausgeber: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Dorotheenstraße 84 10117 Berlin Telefon: 030 18 272-3249 Fax: 030 18 272-4138 [email protected] Briefanschrift: 11044 Berlin Verantwortlich: Uwe Spindeldreier Redaktionsleitung: Dr. Hans Jörg Schrötter Redaktion: Dr. Renate Behrendt, Ralf Josephs, Susanne Kasten, Axel Klausmeier, Tania Niederwipper, Ulrike Schellberg-Glaz, Dr. Hans Jörg Schrötter, Henrike Wendt Bildagentur verantwortlich Ulrich Weichert Fotoredaktion Silke Hinkelmann, Christian Stutterheim, Raik Tybussek Fotografen Guido Bergmann, Steffen Kugler, Sandra Steins Realisierung: Realisiert wird das Informationsangebot im Auftrag des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung von der ]init[ Aktiengesellschaft für digitale Kommunikation Hinweise: Durch die Digitalisierung von Daten können Fehler auftreten. Beim Einsatz unterschiedlicher Browser für das World Wide Web und aufgrund unterschiedlicher Software-Einstellungen kann es bei der Darstellung der Daten zu Abweichungen kommen. Das dem Informationsangebot zugrunde liegende Originalmaterial kann gegebenenfalls beim BPA angefordert werden. Copyright für Bilder, soweit nicht anders vermerkt: REGIERUNGonline Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Referat 403 Postfach 11044 Berlin Bürgertelefon: Nutzen Sie auch das Info-Telefon der Bundesregierung unter 0180 272-0000 (0,06 €/Verbindung aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min). Datenschutzerklärung: Vorschriften über den Datenschutz